DemoRegio

Stettiner Haff Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

Miteinander für eine lebenswerte Region! Demographisches Handlungskonzept der Region Stettiner Haff

Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat! Miteinander für eine lebenswerte Region!

Demographisches Handlungskonzept der Landkreise und - als Region Stettiner Haff für das Modellvorhaben „Demographischer Wandel – Zukunftsgestaltung der Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)

Anklam und am 28. Juni 2007

Vorbemerkung Anlass für das vorliegende demographische Handlungskonzept ist die Bewerbung der beiden Landkreise Ostvor- pommern und Uecker-Randow als Region Stettiner Haff für das Modellvorhaben „Demographischer Wandel – Zu- kunftsgestaltung der Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen“. Das Handlungskonzept wurde von den beiden Land- kreisen Ostvorpommern und Uecker-Randow sowie weiteren öffentlichen und privaten Akteuren und Institutionen der Region, die bereits seit über 10 Jahren in verschiedenen Zusammenhängen im Sinne einer kooperativen Regio- nalentwicklung zusammenarbeiten, mit Unterstützung des Amtes für Raumordnung und Landesplanung Vorpom- mern aufgestellt. Das Handlungskonzept wurde auf zwei Workshops am 5. Juni und 20. Juni 2007 anhand aktueller Leitbilder ausführlich diskutiert und abgestimmt. Es enthält daher ganz bewusst keine neuen Leitbilder, Leitlinien, Ziele Handlungsschwerpunkte. Es ist vielmehr eine strukturierte Zusammenschau von Vorhandenem und baut auf bestehenden Aktivitäten, Netzwerken und Ideen auf. Das Handlungskonzept ist in einer Sprache geschrieben, die auch dem Außenstehenden die Probleme, Aufgaben und Lösungsansätze vermitteln soll.

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern unterstützt ausdrücklich die Bewerbung der Region Stettiner Haff und beteiligt sich an Projektfinanzierungen .

Das Foto auf dem Titelblatt hat einen zweiten Preis in einem deutsch-polnischen Fotowettbewerb des Agendabüros Stettiner Haff und des Kommunalverbandes Mittelpommern gewonnen; Rados aw Karbowiak: Enthusiasten 5. Inhalt

1. DIE REGION STETTINER HAFF 3

2. WO STEHEN WIR? DIE DEMOGRAPHISCHE AUSGANGSSITUATION 4

3. WAS TUN! STRATEGIEN, ZIELE, HANDLUNGSERFORDERNISSE 5

4. WAS ZUERST? PRIORITÄRE THEMATISCHE HANDLUNGSFELDER 7

5. WAS TUN? PROJEKT- UND MAßNAHMENVORSCHLÄGE 10

6. WORAUF BAUEN WIR AUF? ERFAHRUNGS- UND AKTIVITÄTENVORLAUF, BÜRGERWERKSTATT 15

6.1 Abgeschlossene und laufende Projekte und Netzwerke 15

6.2 Vernetzung und Bündelung von Projekten 16

6.3 Regionale Agenda 21 Stettiner Haff – die Bürgerwerkstatt 17

7. WER MACHT MIT? ORGANISATIONSSTRUKTUR UND AKTEURSPORTFOLIO 18

8. WANN PASSIERT WAS? ARBEITS- UND ZEITPLAN 20

ANHANG 22

Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

1. Die Region Stettiner Haff Klassifizierung der Raumordnung Ländlicher Raum geringerer Dichte Strukturschwacher ländlicher Raum mit sehr starken Ent- Die Region Stettiner Haff liegt im äußersten Nordos- wicklungsproblemen (ROB 2000) ten Deutschlands, in Mecklenburg-Vorpommern. Sie Peripherraum sehr geringer Dichte (ROB 2005) grenzt im Osten an die polnische Wojewodschaft Raum mit deutlich überdurchschnittlichen demographisch Westpommern, im Norden an die Ostsee und im bedingten Tragfähigkeitsproblemen (ROB) Westen und Süden an die Planungsregion Mecklen- Wirtschaftlicher Problemraum / Stabilisierungsraum (UER, Leitbilder der Raumordnung)

Familienatlas 2005 Typ Fehlende Perspektiven für Familien

Prognos Zukunftsatlas 2007: Ostvorpommern: Uecker-Randow: Region mit hohen Zu- Region mit sehr hohen kunftsrisiken (Platz 417 von Zukunftsrisiken (Gesamt- 439) (2004 Platz 405) platz 438 von 439) (2004 Platz 435) Region mit – im bundes- Region mit – im bundes- deutschen Vergleich – ge- deutschen Vergleich – ge- ringster Stärke ringster Stärke (Platz 439!) Region mit – im bundes- Region mit – im bundes- deutschen Vergleich – sehr deutschen Vergleich – geringer Dynamik geringster Dynamik

die Universitäts- und Hansestadt herum, im Umland der polnischen Großstadt sowie durch die Klein- und Mittelstädte. Bis zu den nächs- ten deutschen Metropolen sind es ca. 180 km () bzw. 300 km (); die ca. 400.000 Einwohner umfassende Großstadt ist ca. 50 km entfernt. Der Prognos Zukunftsatlas 2007 führt den Landkreis Uecker-Randow als Region mit sehr hohen Zukunfts- burgische Seenplatte und den brandenburgischen risiken auf Platz 438 von 439 Landkreisen und Ost- Landkreis . Die Lage an Ostsee und Haff, vorpommern auf Rang 417, allerdings mit einer posi- die Insel , Peenetal, Randowbruch und die tiven Wirtschaftsdynamik. Die Arbeitslosenzahlen Uecker, große Moorflächen, die Ueckermünder Hei- sind anhaltend hoch (21%), das verfügbare Einkom- de, landwirtschaftliche Nutzung und ausgedehnte men je Einwohner mit 13.200 € deutlich unter dem Wälder prägen das Landschaftsbild. Bundesdurchschnitt (15.544 €). Der Anteil der in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft Beschäftigten Die Region ist Teil der Planungsregion Vorpommern. liegt bei 5,2%. Es gibt in der Region wenig große Nach den Plänen der Landesregierung sollen die bei- produzierende Betriebe wie die Energiewerke Nord den Landkreise gemeinsam mit der bisher kreisfreien GmbH (/) mit 1024 Beschäftigten, Universitäts- und Hansestadt Greifswald zu einem die Peenewerft (771) oder die Eisengießerei gemeinsamen Regionalkreis „Südvorpommern“ zu- in (500). Weiterhin sind große Arbeitgeber sammengefasst werden. die Asklepios Klinik (Pasewalk) mit über 600 und die Im bundesdeutschen Maßstab ist es eine Region am Call Center mit auch über 700 Mitarbeitern. Ansons- Rand. Schaut man auf Europa, rückt das Stettiner ten sind die öffentlichen Verwaltungen und die Bun- Haff in die Mitte und vergleichsweise näher an die deswehr in Torgelow die größten Arbeitgeber. großen Zentren heran. Der Raumordnungsbericht Es gibt aber auch positive Entwicklungen und öko- 2005 spricht von einem Peripherraum sehr geringer nomische Wachstumskerne in der Region: der In- Dichte. Auf einer Fläche von 3.500 km² wohnen dustriestandort in Lubmin, die Eisengießerei in Tor- 187.000 Einwohner (2005). Dies sind 54 Einwohner gelow, die maritime Wirtschaft, die Tourismuswirt- pro km². Vereinzelte Verdichtungsansätze gibt es um

3 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

schaft an der Küste, die Dienstleistungsbranche und pommern deutlich geringere Wanderungsverluste die hohe Wachstumsdynamik der benachbarten Uni- erwartet. versitäts- und Hansestadt Greifswald. Uecker- Hinzu kommt die „Unterjüngung“ der Bevölkerung, Randow verfügt zudem mit ca. 24% über den größten die Verschiebung der Altersstruktur hin zu den Älte- Anteil von Betrieben und Flächen in Mecklenburg- ren, der Dritten Generation. Der Anteil der unter Vorpommern, die ökologischen Landbau betreiben. 20jährigen wird bis zum Jahr 2020 weiter abnehmen, auf lediglich 14%. Der Anteil der über 60jährigen 2. Wo stehen wir? wird sich von 25% auf gut 40% fast verdoppeln. Für Die demographische Ausgangssitu- den Landkreis Uecker-Randow wird eine stärkere ation „Alterung“ vorhergesagt. Der Anteil der über 65jährigen ist mit dann 21,3% am höchsten in Meck- „Clever geht auf Achse, weniger clever bleibt!!“ Zwi- lenburg-Vorpommern. schen 1990 und 2004 haben der Landkreis Ue- cker-Randow 15% und der Landkreis Ostvor- Ostvorpommern Uecker-Randow pommern 6% ihrer Einwohner verloren. Insbe- Bevölkerungszahl 1990 120 429 96 571 sondere im dünn besiedelten ländlichen Raum im Bevölkerungszahl 2002 112 610 81 632 Süden der Landkreise wandern überdurch- Bevölkerungszahl 2004 111 056 78 794 schnittlich viele Einwohner ab. Im Jahr 2005 Bevölkerungsprognose 2010 104 438 68 217 waren es 1264 Personen, was einem Rückgang je Bevölkerungsprognose 2020 88 725 53 590 1.000 Einwohner von 16 entspricht. Ostvor- Bevölkerungsentwicklung - 21,2 % - 34,4 % 2002 – 2020 pommern liegt mit einem Rückgang von 4 je Natürlicher Saldo 2003- -17.374 -13.220 1.000 Einwohner im Durchschnitt des Landes 2020 MV. Zugewinne gab es nur vereinzelt in Ge- Wanderungssaldo 2003- -6.520 -14.815 meinden im Umland der Städte, vor allem um 2020 Greifswald. Überhaupt ist die Universitäts- und Wanderungssaldo 2005 - 432 - 1.264 Hansestadt mit 31 überregionalen Zuzügen auf Wanderungssaldo 2005 je - 4 - 16 1.000 Einwohner der größte „Zuwanderungsmo- 1.000 Ew. (MV – 4) tor“ in der Region. Natürlicher Saldo 2005 - 331 - 389 Natürlicher Saldo 2005 je -3,0 -5,0 Vor allem die gut Ausgebildeten und Bewegli- 1.000 Ew. (MV – 2,9) chen verlassen die Region. Rund 85% aller Wan- Entwicklung der Alters- 2002 2020 2002 2020 derungsfälle geschehen mit dem Eintritt ins Be- gruppenanteile Anteil unter 20-Jährige 20,0% 14,9% 19,8% 13,2% rufsleben bzw. zur Ausbildung. Und es sind Anteil der 20- bis unter 60- 54,9% 46,1% 54,8% 44,1% mehr Frauen als Männer, die abwandern. In eini- Jährigen gen Teilregionen kommen nur noch 80 Frauen Anteil über 60-Jährige 25,4% 39,0% 25,4% 42,7 auf 100 Männer. Oder andersherum: es gibt ei- Anteil 65 und älter 20,4 21,3 31.12.2005, MV 19,7 nen Männerüberschuss von 25%!

Auch bei den Gestorbenenüberschüssen liegt der Stettiner Haff, eine Region mit geringer wirtschaftli- Landkreis Uecker-Randow über dem Landesdurch- cher Dynamik und sehr hohem Zukunftsrisiko, eine schnitt. Die Fertilität liegt noch immer unter dem Region ohne Perspektiven für Familien. Mit diesem schon sehr niedrigen Bundesdurchschnitt von 1,3 Image hatte die Region Stettiner Haff in den letzten Kindern je Frau. 60% aller Kinder werden von un- Jahren zu kämpfen und dies war der Entwicklung der verheirateten Müttern geboren. Damit ist der Anteil Region nicht gerade förderlich. Sicherlich: Die ge- Alleinerziehender höher als in Schweden. Vor allem nannten Zahlen sprechen eine klare Sprache. Es ist die Frauen mit geringster Schulbildung und oft unzu- vor allem das Zusammentreffen von drei Faktoren, reichender Qualifikation haben schon sehr früh ihre die sich wechselseitig bedingen und die Ausgangslage erste Geburt. schwierig gestalten: Dieser Trend hält an und wird auch für die Zukunft die Lage am Rand, abseits der großen Zentren erwartet. Während in Uecker-Randow sich der weite- und Metropolen, re Rückgang der Bevölkerung zu gleichen Teilen aus die geringe Bevölkerungsdichte, der Rückgang der einem anhaltend hohen negativen natürlichen Saldo Bevölkerungszahlen und die Abwanderung der und Wanderungssaldo ergibt, werden für Ostvor-

4 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

jungen, aktiven Menschen, insbesondere der Die demographische Situation: Frauen sowie Rückgang der Bevölkerungszahlen die geringe wirtschaftliche Dynamik und die un- Fortzug der Jüngeren, insb. der jungen Frauen terdurchschnittliche Kaufkraft in der Region. zu wenig Zuwanderungen Anstieg des Anteils der Älteren All dies wirkt wiederum auf die Infrastruktur und die Drohender Verlust der Wettbewerbsfähigkeit angesichts Versorgung mit Ärzten, Pflegeangeboten, Schul-, Globalisierung, Tertiärisierung und Wissensgesellschaft Bildungs- und Betreuungsangeboten zurück. Es wird Schwierige soziale Lebensverhältnisse schwieriger, auch angesichts der niedrigen Finanz- Wenig exogene wirtschaftliche Impulse kraft der Städte und Gemeinden, die Daseinsvorsorge Verlust der Wirtschaftlichkeit und Tragfähigkeit von Infrastruktur und Versorgung tragfähig zu organisieren und aufrecht zu halten. Ver- schlechtert sich jedoch das Grundangebot an Ge- sundheits- und Bildungseinrichtungen, werden Le- Die Chancen: bensbedingungen in den Städten und Dörfern Wachstumskerne in der maritimen Wirtschaft, Metall- schwieriger. Die Abwanderung der jungen Menschen gießerei, Landwirtschaft und im Tourismus hält an, soziale Spannungen wachsen. Und es wird Natürliche Ressourcen schwieriger die anspringende wirtschaftliche Dynamik Nähe zur Universitätsstadt Greifswald zu verstetigen. Hinzu kommen ein schlechtes Image Nachbarschaft von Szczecin Natur, Kultur, Landschaft der Region und ein negatives Lebensgefühl der Be- Ruhe und Überschaubarkeit völkerung. Engagement und Identität Über eines sind sich alle Akteure in der Region einig: Regionaler Konsens Diese drohende Abwärtsspirale kann nur durchbro- chen und gestoppt werden, wenn wirtschaftliches Wachstum und Arbeitsplätze in der Region geschaf- 3. Was tun! fen werden, Abwanderungen eingedämmt und Zu- Strategien, Ziele, Handlungs- wanderungen generiert werden. erfordernisse Andererseits: Die Region um das Stettiner Haff hat Versteht man die Abwanderung, geringe Geburten- zweifellos einmalige Stärken. Es sind die Stärken des zahlen und die Zunahme des Anteils älterer Men- ländlichen Raums UND der Peripherie: natürliche schen als Ergebnis komplexer Zusammenhänge und Ressourcen, die Schönheit und Vielfalt der Natur- vielfältiger Faktoren, so muss die Region ganzheitlich räume und Kulturlandschaften, eine lange Küstenli- ansetzen und gegensteuern. Ein Demographisches nie, gesunde Lebensverhältnisse, die gewachsene I- Handlungskonzept ist dann immer ein Konzept dentität und ländliche Baukultur, Ruhe und Über- einer ganzheitlichen Regionalentwicklung! schaubarkeit sowie die sozialen Beziehungen und Netzwerke. Hinzu kommen als besondere eigene Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Konzepten, Potenziale der starke Küstentourismus an der Ostsee, Leitbildern und Handlungsprogrammen für die Regi- eine dynamische, ausstrahlungsfähige Universitäts- on Stettiner Haff. Vieles ist gedacht und aufgeschrie- und Hansestadt Greifswald sowie die Nachbarschaft ben. Die Analyse dieser regionalen Ziele ergibt ein zu Polen mit der Großstadtregion Szczecin mit über klares und einheitliches Leitbild und ein Aufforde- 400.000 Einwohnern und die Brückenfunktion nach rung aus der Region an die Region 1. Skandinavien und ins Baltikum. Die Region Stettiner Wir wollen die Region Stettiner Haff Haff ist eine ländliche Region der Vielfalt, Schönheit, nachhaltig entwickeln, als gleichwer- Ruhe und des Engagements! Es gibt industrielle Ker- tigen und eigenständigen attraktiven ne, die sich in den letzten Jahren gut entwickelt ha- Lebensraum unter Wahrung seiner ty- ben, z.B. in Lubmin und Torgelow. Hier hat die Dy- pischen Eigenarten und Qualitäten. namik begonnen zu greifen. Lubmin hat immerhin über 20% Zuzug. Und es gibt auch Zuwanderung von so genannten „Raumpionieren“ und „bunten 1 Im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes „IKZM- Oder“ wurden aus den vorhandenen Konzepten insgesamt Vögeln“, die Kreativität in die Region bringen. Das 129 Leitlinienaussagen zu einem Kern von 43 gesamtregio- Stettiner Haff ist eine Region, die lebt und die le- nalen Leitlinien aggregiert. HOFFMANN, Jens (2005): Von benswert ist! Die Menschen glauben an die Zukunft! regionalen Zielen zu regionalen Indikatoren. Forschung für ein integriertes Küstenzonenmanagement, IKZM-Oder Berichte 15. .

5 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

Wir wollen die besonderen Lebens- lungspolitik, eine vorausschauende Standort- und qualitäten des ländlichen Raums und Gewerbeflächenpolitik, gute Erreichbarkeit, ein gutes eine ausreichende wirtschaftliche E- Regionalmarketing sowie eine gute Lebensqualität xistenzgrundlage sichern für diejeni- erforderlich. Für eine zukunftsfähige gesunde Wohn- gen, die leben und und Lebensqualität in der Region Stettiner Haff muss diejenigen, die kommen wollen. die Wirtschaft gestärkt und ein Vielfältiges und diffe- renziertes Bildungs- und Arbeitsplatzangebot erhalten Sechzehn Leitlinien präzisieren dieses Leitbild. Sie und ausgebaut werden. können als regionaler, landkreisübergreifender Kon- sens der Entwicklungsstrategie angesehen werden und bilden gleichsam die Grundlage und das Zielsys- Die Doppelstrategien tem des demographischen Handlungskonzepts. Da- bei geht es um (1) die Stärkung der Brückenfunktion Eigene Impulse durch eine aktive Zusammenarbeit mit Skandinavien, Stärken von dem Baltikum und Polen, (2) die Sicherung und Ver- stärken! + außen! besserung einer guten Erreichbarkeit, (3) den Erhalt und die Stärkung der Zentralen Orte als Kristallisati- + + onspunkte und Optimierung der Raumstruktur, (4) Anpassen Gegen- den Erhalt und die Pflege von Natur, Landschaft und und steuern! Umwelt, (5) die Schaffung und Erhaltung dauerhafter + Umbauen! Arbeitsplätze, (6) die Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur, (7) die Förderung einer nachhal- tigen Landnutzung, (8) die weitere Entwicklung von Es geht also um eine doppelte Doppelstra- produzierendem Gewerbe und Dienstleistungsgewer- t e g i e , die sowohl nach innen als auch nach außen be an konzentrierten Standorten, (9) die Entwicklung gerichtet ist. Und die dem negativen Trend entgegen- des Tourismus, (10) die Ausstattung der Region mit steuert sowie vorhandene Strukturen und Angebote einer leistungsfähigen, zukunftsorientierten Infra- anpasst durch Rückbau, Umbau und Multifunktiona- struktur, (11) Lebensperspektive und eine eigenver- lität. Sie mündet in acht Handlungserfordernisse in antwortliche Zukunftsgestaltung, (12) die Sicherung Form von Ausrufezeichen: und die Entwicklung bürgernaher, erreichbarer und 1. Wir wollen regionale wirtschaftli- finanzierbarer Gesundheits-, Kultur-, Betreuungs- che Stärken und Cluster stärken und Bildungsangebote, (13) Bildung, (14) Gesundheit, u n d a u s b a u e n in den Bereichen arbeitsin- (15) Kultur und regionale Tradition und (16) Verwal- tensives Gewerbe und Industrie (Lubmin), Me- tungshandeln und regionale Kooperation 2. tallgießerei (Torgelow-Ueckermünde), Werften Wie können und sollen diese Ziele nun vor dem Hin- und Hafenwirtschaft an der Küste, in der Land- tergrund der geschilderten Wechselwirkungen von und Forstwirtschaft einschließlich vor- und Wirtschaftsschwäche und demographischem Wandel nachgelagerter Branchen, in der Lebensmittel- in wirksame Handlungen innerhalb konkreter Projek- produktion und Veredlung natürlicher Ressour- te umgesetzt werden? Welches sind die strategischen cen einschließlich nachwachsender Rohstof- Ziele? Zunächst geht es darum, die eigenen Stärken fe/Bioenergie, im Tourismus und der Gesund- und Potenziale zu nutzen und auszubauen. Eine ei- heitswirtschaft sowie im Handwerk und in den genständige Regionalentwicklung kann nur auf der Kleinstbetrieben. Innovative unternehmerische Grundlage der eigenen Stärken und Qualitäten und Ideen, Nischenökonomie und der Aufbau von mit Hilfe von Wissen, Identität und Selbstbewusst- konkurrenzfähigen Klein- und Mittelbetrieben sein gelingen. Vor diesem Hintergrund sind Bildung sowie das Netzwerk des Kompetenzzentrums und Qualifizierung sowie Inwertsetzung insbesondere Bau werden unterstützt. der Natur und kulturbedingten Qualitäten die zentra- 2. Wir wollen die räumlichen Wachs- len Zukunftsaufgaben. Andererseits braucht die Re- tumspole und den Küstentourismus gion auch Impulse und Ressourcen von außen, An- für das Hinterland nutzen. Der boo- siedlungen von Betrieben, Zuwanderung und neue mende Tourismus an der Ostseeküste, die be- Ideen. Hierfür sind eine aktive regionale Entwick- nachbarte Universitäts- und Hansestadt Greifs- wald sowie die Stadtregion Szczecin im benach-

2 siehe kurze Ausführungen zu den Leitlinien im Anhang barten Polen bieten Möglichkeiten und Ansatz-

6 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

punkte für das Hinterland und die struktur- zu. Die Menschen, die aus dem Berufsleben aus- schwächeren ländlichen Regionen. Der Touris- scheiden, haben besondere und teilweise speziel- mus und die Universität pumpen Menschen in le Bedürfnisse, Anforderungen an die Gestaltung die Region. Szczecin ist eine Großstadt, die sich der Wohnungen und des Wohnumfeldes. Die entwickelt und auf der Suche nach ihrem Um- Betreuungs- und Pflegeangebote müssen daher land ist. Im Sinne von kleinräumigen Stadt-Land- zukunftsorientiert neu organisiert werden. Die Partnerschaften und Küste-Hinterland- Dritte Generation verfügt aber auch über viel Partnerschaften müssen diese Ansätze aufgegrif- Erfahrungswissen und Wirtschaftskraft, die der fen und zum beiderseitigen Nutzen entwickelt Region helfen können (Mehrgenerationenwoh- werden. nen). 3. Wir wollen die Menschen ausbilden 7. Wir wollen Allianzen schmieden und öffnen für die Zukunft! Die ent- und zusammenarbeiten! Die Erfahrun- scheidende Grundlage für eine stabile wirtschaft- gen anderer Regionen, Städte und Gemeinden liche und demographische Entwicklung sind gut zeigen es: Erfolg, wirtschaftliche Entwicklung ausgebildete, qualifizierte und engagierte Men- und sozialer Zusammenhalt werden immer ge- schen. Durch die Abwanderung und die hohe tragen von einer guten Organisation, Zusam- Arbeitslosigkeit droht das eigentlich gute Quali- menarbeit und Absprachen. Ein offener Dialog, fizierungs- und Bildungsniveau verloren zu ge- Erfahrungsaustausch und das Knüpfen von stra- hen. Andererseits zeichnet sich aber schon jetzt tegischen Netzwerken und interkommunalen, ein spezieller Fachkräftemangel in der Region ab. wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Alli- anzen sind die Grundlage für nahezu alle thema- 4. Wir wollen gute Rahmenbedingun- tischen Handlungsfelder. gen und gute Lebensqualität si- c h e r n u n d s c h a f f e n ! Die Region Stettiner 8. Wir wollen regionale Identität und Haff hat bereits jetzt eine eigene Lebensqualität, ein positives regionales Image die durch Natur, Ruhe und sozialen Zusammen- schaffen sowie ein gutes Lebensge- halt einen Gegenpol zu den großen Städten bil- fühl vermitteln! Schwierige Aufgaben und det. Diese Qualitäten müssen erhalten und noch Probleme können nur mit Selbstbewusstsein, mehr herausgestellt werden. Zu guten Rahmen- Mut und Optimismus angepackt und gelöst wer- bedingungen gehört auch eine gute und ausrei- den. Alle Aktivitäten und Projekte müssen daher chende Versorgung mit sozialer und technischer darauf ausgerichtet sein, die Menschen in der Infrastruktur in zumutbarer Nähe. Insbesondere Region wertzuschätzen, ihnen eine Perspektive die Bildungs- und Gesundheitsversorgung muss zu geben und ein positives Lebensgefühl zu ver- in der Region angesichts der demographischen mitteln, welches auch außerhalb des Landes Veränderungen und der begrenzten Finanzkraft wahrgenommen wird (Zuzüge). Gerade Modell- neu und innovativ organisiert werden. vorhaben, Wettbewerbe und Innovationen kön- nen zeigen, dass die Region Stettiner Haff le- 5. Wir wollen Familien stärken und benswert ist. es ihnen leichter machen! Die Familien mit ihren Kindern tragen die demographische und wirtschaftliche Entwicklung der Region. Sie 4. Was zuerst? sind die Zukunft. Daher ist es vorrangiges Ziel, Prioritäre thematische Handlungs- die Rahmenbedingungen für Familien in den felder Städten und Dörfern der Region zu verbessern, diese soweit wie möglich zu unterstützen und zu Die genannten Leitlinien, Ziele und Handlungserfor- stärken sowie gute Arbeitsbedingungen für El- dernisse müssen auf verschiedenen Handlungsebenen tern zu gewährleisten. Darüber hinaus gibt es und in Form unterschiedlichster Projekte umgesetzt auch Familien, die für ihre Erziehungsaufgaben werden. Erst das Zusammenspiel von weichen und eine aktive Begleitung und Förderung benötigen. harten Maßnahmen, von guter Ausbildung, guten Bedingungen für Familien und guter Erreichbarkeit 6. Wir wollen uns ausrichten auf die und Anbindung von Arbeitsstätten wird den ge- besonderen Bedürfnisse der Drit- wünschten Erfolg bringen. Die Städte und Gemein- ten Generation (60+). Der Anteil der äl- den, die Landkreise, die Wirtschaft und die Vereine, teren Menschen in der Region nimmt deutlich Verbände und Initiativen in der Region können nicht

7 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

alles auf einmal machen. Daher ist es erforderlich mit der Mecklenburgischen Seenplatte stärker zu ko- Schwerpunkte zu setzen und zu entscheiden, auf wel- operieren und von ihren Erfahrungen zu lernen. che Handlungsfelder und Projekte die Region ihre Die Vertreter der Region haben sich auf sechs priori- Kräfte zukünftig konzentrieren will. täre Handlungsfelder geeinigt: Die prioritären Handlungsfelder sind auf die zentra- Handlungsfeld 1 - Verkehrsinfrastruk- len Kernprobleme der Region ausgerichtet, die letzt- tur und Erreichbarkeit: Durch den Bau der lich direkte Auswirkungen auf die demographische Ostseeautobahn A 20 hat sich die Anbindung der Situation in der Region haben: die Stabilisierung der Region Stettiner Haff an das nationale und internati- wirtschaftlichen Entwicklung und damit die Schaf- onale Verkehrsnetz deutlich verbessert. Der starke fung von existenzsichernden Einkommensmöglich- Urlaubsverkehr auf der Insel Usedom, die relative keiten sowie die Qualifizierung der Menschen und die Undurchlässigkeit der Grenze nach Polen und die Schaffung von familien- und altengerechten Lebens- nicht optimale Anbindung der regionalen Gewerbe- und Arbeitsverhältnissen. und Arbeitsplatzstandorte behindern allerdings wei- Dies sind Handlungsfelder, die den beteiligten terhin eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung sowie öffentlichen und privaten Akteuren Gestaltungs- wirtschaftliche und soziale Partnerschaften mit Polen. spielraum bieten. Hinzu kommt die grundsätzliche Frage, wie ange- sichts der Konzentration von Infrastrukturen und Sie sind ausgerichtet auf die Arbeitswelt und wirt- Arbeitsplätzen und der zunehmenden Ausdünnung schaftliche Entwicklung. der Region, zukünftig eine ausreichende Mobilität Es sind Handlungsfelder, von denen eine mög- innerhalb der Region gewährleistet werden kann, vor lichst große regionale Wirkung ausgehen kann allem für die jungen und die alten Menschen. Erste und soll. Modelle mit alternativen Bedienungsformen gibt es Es sind Handlungsfelder, die auf vorhandene bereits. Es geht also um fünf Aufgaben: Aktivitäten, Projekte und Netzwerke aufbauen. die optimale Erschließung und Erreichbarkeit der Die prioritären Handlungsfelder nehmen die Initiati- Gewerbe- und Arbeitsplatzstandorte, ven und Programme des BMVBS auf, ohne sie voll- die Verbesserung der Anbindung der Häfen an ständig abzubilden. Ganz bewusst wurde auf ein ei- das Hinterland, genes Handlungsfeld Umbau- und Anpassungsstrate- die Verbesserung der Verkehrsverbindungen nach gien für die technische und soziale Infrastruktur ver- Polen, zichtet. Den Akteuren in der Region ist bewusst, dass die innovative Neuorganisation der Bildungs-, Ge- die Sicherung des Schülerverkehrs und des ÖPNV in der Fläche, Die Handlungsfelder die Gewährleistung und Förderung der Mobilität für alle Bevölkerungsteile, insbesondere für die Verkehrs- Bildung, Dritte Generation und infrastruktur Qualifizierung Familie und Arbeitsmarkt die stärkere Einbindung in ein landesweites Erreichbarkeit Netzwerk Bau. Handlungsfeld 2 - Bildung, Qualifizie- Die Dritte Inwertsetzung Städtenetze und Generation der Kultur- interkommunale r u n g u n d A r b e i t s m a r k t : Eine hohe Zahl landschaft Kooperation Arbeitsloser einerseits und der Mangel an Fachkräf- ten und gut Ausgebildeten andererseits sind Kern- probleme der Region. Die berufliche Qualifizierung sundheits- und Pflegelandschaft zu den wichtigen und die Anforderungen des Arbeitsmarktes passen Zukunftsaufgaben gehört. Da in der Nachbarregion häufig nicht zusammen. Unternehmertum und Krea- Mecklenburgische Seenplatte zurzeit regionalplaneri- tivität fehlen. Die Situation wird sich noch verschär- sche Handlungsansätze zur Gewährleistung der öf- fen, wenn in den nächsten Jahren die klein- und mit- fentlichen Daseinsvorsorge im Rahmen eines Mo- telständischen Betriebe ihre Nachfolge regeln müs- dellvorhabens der Raumordnung erfolgreich entwi- sen. Gute Schulen und Kindergärten sind zudem ckelt und umgesetzt werden, erscheint es sinnvoll, entscheidende Faktoren für Ansiedlungen und Zu- wanderungen. Neben der Neuorganisation der Schul-

8 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

und Berufsschullandschaft, müssen die Kommunen, nerationsübergreifend einbringen. Und sie sind mit die Wirtschaft und die Bildungsträger daher neue ihren Interessen, Wünschen und ihrem Zeit- Modelle entwickeln und bestehende Angebote opti- wohlstand ein nicht zu unterschätzender Wirtschafts- mieren, um bedarfsorientiert auszubilden, berufliche faktor. In der Region müssen aber auch die Pflege Perspektiven zu vermitteln und berufsbegleitende und Betreuungsangebote optimiert und aufeinander Weiterbildung zu ermöglichen. Erfolgreiche und in- abgestimmt werden. Die älteren Menschen ziehen novative Beispiele sind die Produktionsschulen in zunehmend von den Dörfern in die Klein- und Mit- Wolgast und . Der Großstandort telstädte, da diese am ehesten ihre Ansprüche erfüllen Lubmin und die Eisengießerei in Torge- und Angebote aufrechterhalten können. Diese Kon- low/Ueckermünde haben eigene Ausbildungsklassen zentration auf die Städte gilt es aufzugreifen und so in den benachbarten Berufsschulen (Verbundausbil- auszubauen, dass entsprechende Umlandgemeinden dung). Zudem müssen Wissen, Kreativität und Ideen davon profitieren können: der benachbarten Hochschulen und Universitäten Altengerechte Städte und Dörfer, Gestaltung des (Greifswald, , Neubrandenburg und Szcze- öffentlichen Raums, Freiräume, Spiel-, Sport- und cin) gezielter für die Region genutzt werden. Die Uni- Freizeitangebote, versität Szczecin hat in einen deutschen Au- Wohnformen für die Dritte Generation, ßenstandort gegründet. Und es gibt Überlegungen zu einem regionalen Hochschulzentrum. Themen des Soziales Kapital der älteren Generation, Handlungsfeldes sind demnach: Pflege und Versorgung neu organisieren (z.B. Bedarfsgerechte Qualifikation von Fachkräften Einbeziehung des Potenzials der jungen Alten für und Sicherung der Berufsnachfolge, Betreuungsaufgaben), Berufsbegleitende Qualifizierung und Lebenslan- Sommerwohnen und Urlaub für Senioren. ges Lernen, Handlungsfeld 5 - Inwertsetzung der Beratung von Existenzgründungen, Kulturlandschaft: Natur, Landschaft und Kul- tur sind die herausragenden Potenziale der Region. die Qualifizierung und Ausrichtung von Men- Sie bestimmen die besondere Lebensqualität. Sie schen mit perspektivlosen Berufsabschlüssen auf schaffen regionale Identität. Und sie können eine die veränderte Arbeitswelt sowie Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung und regi- Verbesserung der Netzwerkangebote von Hoch- onale Wertschöpfung sein. Die Inwertsetzung der schulen/Universitäten und Region. Kulturlandschaft, der historischen Guts- und Parkan- lagen, die regionale Wertschöpfung der natürlichen Handlungsfeld 3 - Familie: Die Bedeutung Energiequellen und die Veredlung und Verarbeitung guter Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien landwirtschaftlicher Produkte sind Schlüssel für die ist bereits mehrfach betont worden. Neben einem Zukunft der Region. Sie müssen organisiert werden kinderfreundlichen Wohnumfeld in den Städten und und bedürfen funktionierender Netzwerke. Gute Dörfern und bezahlbarem Wohnraum in der Touris- Ansätze und Netzwerke zur Vermarktung regionaler musregion sind vor allem Vereinbarkeit von Beruf Produkte gab es bereits im Rahmen des Wettbewerbs und Familie und die Stärkung und Begleitung der Region Aktiv. Die vorpommerschen Guts- und Park- Familien Zukunftsaufgaben: anlagen werden im Rahmen eines Projektes des Regi- Flexibilisierbare Kinderbetreuung (für Saisonzei- onalen Planungsverbandes bearbeitet. Aufgaben im ten) Handlungsfeld sind: Familienfreundliches Lebens- und Wohnumfeld, die Vermarktung regionaler Produkte von günstige und familiengerechte Wohnungen Kleinstanbietern, Familienfreundliche Arbeitswelt die Veredelung und Verarbeitung von Produkten, Perspektiven und Qualifizierung, soziale Unter- der Aufbau einer regionalen Dach- und Quali- stützung für Alleinerziehende tätsmarke, Handlungsfeld 4: Die Dritte Genera- die Erhaltung, Nutzung und Inwertsetzung we- tion (60+): Die Dritte Generation, die Menschen sentlicher Guts- und Parkanlagen sowie nach ihrem Berufsleben, stellen ein Potenzial und eine Chance für die Region dar. Sie können ihr Be- die Nutzung von regenerativer Ener- rufs- und Erfahrungswissen und ihre Kreativität ge- gie/Biomasse.

9 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

Handlungsfeld 6 - Städtenetze und Stettiner Haff“, „Eggesin: Kleinstadt für die Dritte interkommunale Kooperation: Die kleinen Generation“ und „Regionale Esskultur“. und mittleren Städte in der Region sind die wirt- Handlungsfeld 1 - Verkehrsinfrastruktur und schaftlichen und sozialen Anker und die Stabilisato- Erreichbarkeit ren im Raum. Erst durch Abstimmung, arbeitsteiliges Zusammenarbeiten und Konzentration der Kräfte Dieses Handlungsfeld unterteilt sich in zwei Projekt- können sie etwas bewegen. Das Städteband U.T.E. bereiche. Drei Projekte sind darauf ausgerichtet, die (Ueckermünde – Torgelow – Eggesin) hat es mit zentralen Gewerbe- und Wirtschaftsstandorte in der aufeinander abgestimmten Integrierten Stadtentwick- Region optimal an das überregionale Verkehrsnetz lungskonzepten ansatzweise vorgemacht. Der Wirt- und das Hinterland anzubinden und damit die Rah- schaftsverbund PAPS der Städte Pasewalk, , menbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung Prenzlau und Szczecin vermarktet, in Deutschland und die Ansiedlung von Arbeitsplätzen zu verbes- einmalig, einen gemeinsamen, großflächigen Groß- sern. Zwei weitere Projekte zielen auf die Sicherung gewerbestandort. Die Erfahrungen zeigen aber auch, der Mobilität und der Erreichbarkeit von zentralen dass Städtenetze und Städtebänder aufgaben- und Einrichtungen in der dünn besiedelten Region. problembezogen ausgerichtet sein müssen. Aufgaben 1. Verkehrsanbindung der Großgewer- von interkommunalen Kooperationen in der Region bestandorte Lubmin und Pasewalk an sind vor allem: das überregionale Verkehrsnetz: Im Abstimmungen zu Profilierungen, Funktionen Rahmen der „Standortoffensive Entwicklung Groß- und Einrichtungen, gewerbestandorte MV“ sind in der Region zwei Ge- werbegroßstandorte planungsrechtlich vorbereitet Bündelungen von Ressourcen und Infrastruktu- worden. Der Standort „Lubminer “ (OVP) ren, entwickelt sich sehr gut und ist einer der „Hoffnungs- gemeinsames (Tourismus-)Marketing, träger“ der Region. Der Gewerbegroßstandort „Pa- sewalk“ wird gezielt vom interkommunalen Wirt- gemeinsame Wirtschaftsförderungen und Ver- schaftsverbund Pasewalk – Anklam – Prenzlau (PAP) marktungen von Gewerbestandorten. gemeinsam mit Neubrandenburg, Szczecin/Polen sowie den Landkreisen Uecker-Randow, Ostvor- 5. Was tun? pommern und Uckermark (Brandenburg) vermarktet. Projekt- und Maßnahmenvorschläge Grundlage ist eine Absichtserklärung aller Partner für die Bewerbung als Produktionsstandort für Toyo- Den Handlungsfeldern sind konkrete Projektideen ta/Lexus unter dem Motto „Alles ist möglich“. Das zugeordnet. Die Auswahl der Projekte orientiert sich Gewerbegebiet hat somit eindeutig Modellcharakter, an den für die Handlungsfelder genannten Kriterien. nicht nur als interkommunales, sondern auch als Es sind sowohl ganzheitlich auf die Region ausgerich- transnationales Gewerbegebiet. Ziel ist es, die A 20 tete Projekte, die mehrere Aufgaben und Ziele in sich unter Umgehung der Innenstadt von Pasewalk an den bündeln, als auch Einzelprojekte mit Vorbild- und Wirtschaftsraum Sczeczin anzubinden. Für beide Impulscharakter. Aus Sicht der Beteiligten am Hand- Gewerbegroßstandorte sollen ergänzende Machbar- lungskonzept war am wichtigsten, dass es die „richti- keitsstudien bzw. detaillierte Untersuchungen zur gen“ Projekte für die Region und für die Probleme verkehrstechnischen Anbindung und Organisation der Region sind. Es sind „frische Ideen“ dabei. Die durchgeführt werden. eigentliche Innovation ergibt sich aber aus der fach- und interessenübergreifenden Gesamtheit, der Zu- 2. Hinterlandanbindung der Hafen- sammenarbeit, aus der regionalen konzer- standorte Wolgast, Ueckermünde- tierten Aktion, die hinter den Projekten stehen Berndshof, Lubmin und Vierow: Die und diese tragen. Häfen sind Schnittstellen im intermodalen Güterver- kehr und Kristallisationspunkte der wirtschaftlichen Besondere Bedeutung im Gesamttableau der Projekte Entwicklung in der Region. Weitere spezielle fachli- haben die so genannten Schnittstellenprojek- che Betrachtungen sollen die verkehrswirtschaftliche t e . Sie haben Synergieeffekte und bilden die Verbin- und ökologisch vertretbare Anbindung der Häfen an dung zwischen einzelnen Handlungsfeldern und Pro- das Hinterland untersuchen und Grundlagen schaffen jekten. Schnittstellenprojekte sind z.B. die Projekte für eine Optimierung der maritimen und landgestütz- „Mobilitätszentrale“, „Praxisschulen“, „Familienland ten Logistikketten.

10 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

3. Optimierung der ÖPNV-Verbindung Handlungsfeld 2 – Bildung, Qualifizierung und n a c h S z c z e c i n : Mittlerweile gibt es vielfältige Arbeitsmarkt Verbindungen zwischen der polnischen Großstadt In diesem Handlungsfeld beabsichtigt die Region, Szczecin und dem deutschen Umland. Szczecin bietet sich ganz bewusst nur auf ein Schnittstellenprojekt zu diverse Versorgungs-, Dienstleistungs- und kulturelle konzentrieren: auf den Aufbau von zwei Praxisschu- Angebote. Im südlichen Teil des Landkreises Uecker- len. Es basiert auf sehr guten Erfahrungen mit Pro- Randow ziehen polnische Bürger in die deutschen duktionsschulen in Rothenklempenow und Wolgast Kleinstädte. In Eggesin wird demnächst eine Außen- nach einem dänischen Modell, in denen Jugendliche stelle der Universität Szczecin eröffnet. Es gibt auch praxisnah und produktionsorientiert ausgebildet wer- bereits erste polnische Gewerbeansiedlungen auf der den und persönliche und soziale Kompetenzen für deutschen Seite. Eine schnelle und unkomplizierte die moderne Berufswelt erwerben. Stadt-Umland-Verbindung über die Grenze wird im- mer wichtiger. Ein Gutachten soll, aufbauend auf 6. Praxisschulen: Erkennen – Finden - ersten Verbundangeboten der Verkehrsunternehmen, Entwickeln: Es gibt in der Region die „vergesse- die Grundlage für die Optimierung des SPNV und ne Zwischengeneration“ der 25 bis 40jährigen. der ergänzenden Angebote im ÖPNV auf der Achse Falsch ausgebildet betrachten sie sich häufig als ge- Pasewalk – Löcknitz – Szczecin liefern. sellschaftlich abgewertet und abgeschrieben. In der Praxisschule erfahren sie die Bedingungen der verän- 4. Alternative Bedienungsmodelle des derten Arbeitswelt. Sie bietet ihnen zugleich die Mög- ÖPNV im Raum Anklam: In der dünnbesie- lichkeiten, eigene Stärken zu erfahren, für die neue delten Region wird der ÖPNV zu 90% vom Schüler- Arbeitswelt, z.B. für private Dienstleistungen im Tou- verkehr getragen. Angesichts geringerer Schülerzah- rismus zu nutzen und sich selbst zu finden. Die Pra- len und der weiteren Konzentration von Schulstand- xisschule ist dabei ganz bewusst auf die gesamte Fa- orten stellt sich grundsätzlich die Frage, wie der milie ausgerichtet und soll sozial schwachen Familien ÖPNV zukünftig organisiert und tragfähiger gestaltet Wege aufzeigen, das Haushaltseinkommen zu erhö- werden kann, ohne die Bedürfnisse der nicht mobilen hen. Das Projekt ist damit ein Schnittstellenprojekt Menschen, insbesondere der alten Menschen, in der zwischen schon bestehenden arbeitsmarktpolitischen Region zu vernachlässigen. Am Beispiel der sehr und sozialen Aktivitäten in der Region (Produktions- dünn besiedelten Teilregion Anklam sollen modell- schule, 50plus) sowie zwischen den anderen hier de- hafte Lösungen einer flächendeckenden Versorgung finierten Handlungsfeldern (Familie und Beruf, Qua- mit alternativen Bedienungsformen gemeinsam mit lifizierung für das Ehrenamt, Recreation-Center etc.). den Trägern des ÖPNV untersucht werden. 7 . Produktionsschulen – modulare 5. Mobilitätszentrale StadtLandRad: Qualifizierung: Die Produktionsschulen in der Das Fahrrad ist ein alternatives Verkehrsmittel in Region sind ein Erfolgsmodell, das weiterentwickelt flachen ländlichen Regionen, auch und gerade für werden muss und soll. Sie soll eine externe Werteset- ältere Menschen. Ziel des Projektes ist es, mit Hilfe zung bekommen in Form von formalisierten Zeug- einer Moderations-, Kontakt- und Beratungsstelle die nissen, die in Zusammenhängen außerhalb der Pro- Mobilität mit dem Rad, aber auch z.B. die Eigenorga- duktionsschule Gültigkeit haben. Das bedeutet, dass nisation von Mobilität über örtliche Fahrgemein- die Produktionsschule sich auf ein Gebiet begibt, bei schaften zu aktivieren, Angebote und Touren zu ent- dem es um eine formelle Ausbildung an der Produk- wickeln und hierfür ehrenamtliches Engagement zu tionsschule geht, aber sie tut dies auf der Grundlage fördern. Die Mobilitätszentrale soll verknüpft werden des besonderen „Lernraums“, der die verpflichtenden mit dem Informationsangebot der Träger des ÖPNV Arbeitsgemeinschaften in den Werkstätten kenn- in der Region. Grundlage des Projektes ist ein Vor- zeichnet. Die Produktionsschule kann auf diese Wei- läuferprojekt beim BMVBS zur Radverkehrsmobilität se dazu beitragen, auf andere Ausbildungen hinzu- von Senioren und Seniorinnen im ländlichen Raum weisen, die für jene Jugendlichen geeignet sind, die und eine im Rahmen des Nationalen Radverkehrs- unmittelbar nicht in der Lage sind, eine traditionelle plans abgestimmte Projektskizze „Stadt Land Rad“ Berufsausbildung zu absolvieren. der Hochschule Neubrandenburg (Prof. Dr. Joachim Burmeister). Handlungsfeld 3 - Familie Zentrales Ziel der Projekte ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gemeinsam mit den Wirt- schaftsbetrieben und Arbeitgebern in der Region zu

11 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

verbessern und die Familien zu stärken. Ausgangs- höherpreisigen Gemeinden für Personen zu schaffen, punkt ist das Lokale Bündnis für Familie Uecker- die vornehmlich im Tourismus- und Dienstleistungs- Randow. Es war eines der ersten in Mecklenburg- sektor beschäftigt sind. Vorpommern. Mittlerweile hat es 26 Bündnispartner Handlungsfeld 4 - Die Dritte Generation und repräsentiert 14% der Einwohner des Landkrei- ses. Ein erstes Familienbüro wurde dieses Jahr in Die vormals jüngste Stadt der DDR, Eggesin, altert Torgelow eröffnet, ein zweites ist für Pasewalk bean- rapide. Und sie bekennt sich dazu! „Sun City“ am tragt. Stettiner Haff ist nicht ganz die Vision, aber eine Kleinstadt für die Dritte Generation, in der sich ältere 8. Familienland Stettiner Haff: Ausge- Menschen wohl fühlen, integriert werden und sich hend von den bestehenden Arbeitsgruppen des Fami- einbringen können. Die Ergebnisse des Modells sol- lienbündnisses sollen in einem moderierten Verfah- len Anregungen für die anderen Städte und Gemein- ren im Sinne einer Ideenschmiede Strategien und den bringen. Ergänzt wird das Handlungsfeld durch Projekte für die Profilierung der Region als familien- eine Serviceagentur. freundliche Region entwickelt und umgesetzt werden. Zentrale Aufgabe ist dabei, Modelle für die Sicherung 12. Eggesin: Kleinstadt für die Dritte der Kinderbereuung und die frühkindliche Erziehung Generation: Eggesin hat seit 1990 durch den zu entwickeln. Ansatzpunkt hierfür bildet u.a. auch Teilabzug der Bundeswehr 40% seiner Einwohner der innovative Studiengang Early Education an der verloren, soviel wie keine Stadt in Mecklenburg- Hochschule Neubrandenburg. Vorpommern. Sie befindet sich in einem radikalen Struktur- und Funktionswandel. Erklärtes Ziel der 9. Arbeiten – Wohnen – Leben im Stadtentwicklung ist ein Imagewandel von der Garni- Mehrgenerationenwohnhaus Postamt sonstadt zur „kleinen grünen Wohnstadt“ mit unmit- Anklam: Das alte Postgebäude mit seinen Neben- telbarem Bezug zum Wasser, gestützt durch sehr gebäuden liegt mitten im Zentrum von Anklam und starke bürgerschaftliche Initiativen (Stadt der Verei- steht leer. Es soll zu einem Mehrgenerationenwohn- ne). Erfolgreiche Seniorenstädte der USA sind Vor- haus umgebaut und umgenutzt werden. Durch ein bild für Eggesin, sich als lebens- und liebenswerte vielfältiges Nutzungsangebot mit dem Schwerpunkt „Kleinstadt für die Dritte Generation“ zu profilieren. „öffentlich + gemeinsam“ im ehemaligen Postamt Zentrales Projekt ist das „Stadt(teil)Zentrum für die (Arbeiten, Lernen, Entspannen, besondere Wohn- Stadt der Dritten Generation“, das nach dem Vorbild formen) und „individuelles Wohnen in allen Lebens- der Recreation-Center auf der Basis des Time- phasen“ im neu geplanten Hofanbau (Wohnungen Banking bzw. Tauschringprinzips funktioniert. Jedes für Alleinstehende, Alleinerziehende und „komplette“ Mitglied kann sich mit seinen Fähigkeiten und Unter- Familien) sollen Synergien zur Belebung des Stadt- stützungsleistungen einbringen. Darüber hinaus soll zentrums geschaffen werden. der gesamte öffentliche Freiraum gestaltet und stärker 10. Erstausbildung in Teilzeit: Jungen auf die Bedürfnisse und Wünsche der Dritten Gene- allein erziehenden Müttern und Vätern wird im Sinne ration ausgerichtet werden sowie die Machbarkeit einer familienfreundlichen Lebensplanung die Mög- und Finanzierung einer Wohn- und Feriensiedlung lichkeit eröffnet, Erstausbildung, Beruf und Familie für die Dritte Generation untersucht werden. zu vereinbaren. Auswahlverfahren und vorbereiten- 13. Seniorenservice-Agentur für haus- der Unterricht sollen den Ausbildungserfolg erhöhen. haltsnahe Dienstleistungen: In Kooperati- Die tägliche Arbeitszeit im Ausbildungsbetrieb wird on mit Wohlfahrts- und Pflegeverbänden, der Sozial- reduziert. Ein gemeinnütziger Verein betreut die Al- agentur Ostvorpommern, Vereinen und Verbänden leinerziehenden und organisiert die Kinderbetreuung. wird eine Unterstützungsstelle für Senioren aufge- Die Ausbildung erfolgt in Kooperation mit den Pro- baut, die gezielt Jungendliche und junge Erwachsene duktions- und Praxisschulen. für niedrigschwellige Dienstleistungen wie z.B. Ein- 11. Sozialverträgliche Mietwohnungen kaufsdienste vermitteln soll. Dabei wird zurückgegrif- in Tourismusregionen: In den Gemeinden fen auf vorhandene Netzwerke und Initiativen in der auf Usedom sind die Immobilienpreise und Mieten Region. mittlerweile verhältnismäßig hoch. Für Familien wird es zunehmend schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Ziel ist es daher, durch zinsgünstige Darle- hen preiswerten und angemessenen Wohnraum in

12 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

Handlungsfeld 5: Inwertsetzung der Kulturland- im Werk vorgefertigt und auf Altbauwänden oder im schaft Neubaubereich eingesetzt werden. Ein zentrales Ziel des Modellvorhabens „Regionen Handlungsfeld 6: Städtenetze und interkommu- Aktiv“ in der Odermündung war es, Vermarktungs- nale Kooperation strukturen für regionale Produkte aufzubauen und U.T.E., das Städteband der Städte Ueckermünde, landwirtschaftliche, natürliche Erzeugnisse innerhalb Torgelow und Eggesin, und PAPS, die länderüber- der Region zu veredeln. Hierzu sollte u.a. in Pasewalk greifende Wirtschaftskooperation der Städte Pase- eine Warmschlachterei aufgebaut werden, die zu- walk, Anklam, Prenzlau und Szczecin, sind mittler- nächst an fördertechnischen Schwierigkeiten scheiter- weile geübte interkommunale Kooperationen, die das te. Projekte zur Inwertsetzung der Guts- und Parkan- Grundgerüst für Versorgung und Wirtschaft in der lagen und zur Nutzung regenerativer Energien ergän- Region bilden. PAPS wird im Rahmen dieses Projek- zen das Handlungsfeld. tes auch durch Projekte im Handlungsfeld 1 gestärkt. 14. Regionale Esskultur: In Skåne und 17. PAPS überschreitet Grenzen: Die Småland gibt es die „Kochmütze“. Sie steht für eine Städte Pasewalk, Anklam, Prenzlau und die polnische „Regionale Esskultur“. Nach schwedischem Vorbild Stadt Szczecin haben sich zur Vermarktung des sollen regionale Lebensmittel und Produkte vor- Großgewerbestandorts in Pasewalk zu einem Wirt- nehmlich von Kleinsterzeugern in der Region an der schaftsverbund zusammengeschlossen. Mittlerweile Küste und in den benachbarten größeren Städten zeichnen sich weitere gemeinsame Interessen im Be- vermarktet, langfristig eine regionale Dachmarke auf- reich der Standort- und Wirtschaftsentwicklung ab. gebaut und insgesamt eine spezifische regionale Ess- Im Rahmen des Modellvorhabens soll dieses einmali- kultur auch im Sinn von gesundem Essen etabliert ge grenzüberschreitende Städtenetz zusammenwach- werden. Ansatzpunkt ist ein Netzwerk von Kleinst- sen, sich weiter qualifizieren und gemeinsame Hand- anbietern, das bereits besteht, jedoch ein Manage- lungsfelder ausbauen. ment und eine entsprechende Vermarktung und Dist- ribution benötigt. Es sollen eine Karte der Regionalen 18. U.T.E. – Eine Perlenkette in das Esskultur aufgelegt sowie eigene Regionalläden an Hinterland: Perlenkette statt Leuchtturm, das soll der Küste und in den Städten (Kooperation mit Re- das Motto für den Tourismus im Hinterland der Küs- gio Uckerland), ein Vorpommerscher Bauernmarkt te sein. Viele kleine Erlebnisse, Museen, Entdeckun- sowie Kooperationen mit Hotelketten auf Usedom gen sollen den Touristen von der lauten Küste ins und kleinen Kantinen in der Region aufgebaut wer- idyllische und ruhige Hinterland führen. Die Städte den. Ueckermünde, Torgelow und Eggesin entlang der Uecker verstehen sich dabei als Stationen und Aus- 15. Gläserne Denkmalpflege Was- gangspunkte dieser Perlenkette und wollen in einem s e r s c h l o ß Q u i l o w : Insgesamt 336 Guts- und moderierten Verfahren ihre Tourismusprofile schär- Parkanlagen prägen das Dorf- und Landschaftsbild in fen, aufeinander abstimmen und kleine touristische der Region. Der Regionale Planungsverband Vor- und kulturelle Highlights pflegen und entwickeln pommern hat für sie ein Entwicklungskonzept erstel- (z.B. Tierpark Ueckermünde, Ukranenland Torgelow, len lassen. Am Beispiel des Wasserschlosses Quilow Naturparkstation „Am Stettiner Haff“) und in die sollen im Sinne einer „Gläsernen Denkmalpflege“ die Region ausstrahlen. denkmalpflegerische Arbeit und Forschung bereits während der Bauphase den Besuchern sichtbar und 19. Naturparkstation „Am Stettiner erlebbar gemacht werden. Haff“: Zwei ehemalige Bahnhofsgebäude im Zent- rum von Eggesin werden zum Informations-, Bil- 16. Entwicklung eines Vakuumdäm- dungs- und Schulungszentrum für den Naturpark mung-Photovoltaikmoduls: Im Zuge der „Am Stettiner Haff“ umgebaut. Der Umbau soll ne- Umstellung der Energieerzeugung von fossilen auf ben einer Solaranlage auch beispielhaft für vergleich- erneuerbare Energiequellen kommt einer Aktivierung bare öffentliche Vorhaben in der Region den Stan- der bisher kaum genutzten Gebäudewandflächen eine dard eines Niedrigenergiehauses erreichen. große Bedeutung zu. Bei dem Vorhaben soll ein hocheffizientes Wärmedämmsystem aus 20 bis 40 Das interkommunale Tourismuskonzept soll ergänzt mm Vakuumdämmung in Kombination mit einer auf und umgesetzt werden durch städtebauliche Maß- der Außenseite aufgebrachten Photovoltaikebene nahmen. Dafür wurde eine Finanzierung im Rahmen entwickelt und getestet werden. Das System soll

13 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

der Initiative Zukunftsstandorte der Städtebauförde- rum/Museum. rung beantragt: 22. Historische Schlossinsel Wolgast: städ- 20. Kulturhafen Ueckermünde: Sanierung tebauliche Umgestaltung und Entwicklung des einsti- und Ausbau des Hafens als kultureller Stadteingang gen Schlossstandortes der Herzöge von Pommern- (Museum, Schiffsbaukultur, Kunst und Veranstaltun- Wolgast. gen, Architektur). 23. Oase am See Löcknitz : Entwicklung und 21. Maritimes Zentrum an der Ran- Gestaltung eines Naherholungsbereichs auch für die d o w : Sanierung und Umfeldgestaltung im Ortszent- Großstadt Szczecin. rum von Eggesin mit Naturparkstation, Informati- onszentrum, Erlebnisgastronomie, Kahnschifferzent-

PROJEKT EIGENLEISTUNG PROGRAMM BMVBS 1. Verkehrsanbindung der Gewerbe- Anteilsfinanzierung durch das Land; Verkehrswirtschaftliche Untersuchun- standorte Vereinbarung im Rahmen von PAPS gen 2. Verkehrsanbindung der Hafen- Anteilsfinanzierung durch das Land Verkehrswirtschaftliche Untersuchun- standorte gen 3. Optimierung der ÖPNV-Anbindung Anteilsfinanzierung durch das Land Forschungsprogramm Stadtverkehr - von Szczecin FOPS 4. Alternative Bedienungsmodelle Eigenleistungen und Erfahrungen der Forschungsprogramm Stadtverkehr Anklam Verkehrsunternehmen FOPS 5. Mobilitätszentrale StadtLandRad Projektskizze im Rahmen des NRVP Nationaler Radverkehrsplan (NRVP), liegt vor Forschungsprogramm Stadtverkehr 6. Praxisschule Anknüpfung an zwei erfolgreiche Pro- Aufbau Ost duktionsschulen 7. Produktionsschulen – modulare Weiterentwicklung der bestehenden Aufbau Ost Qualifizierung Produktionsschulen 8. Familienland Stettiner Haff Vorarbeiten des Familienbündnisses Modellvorhaben der Raumordnung Uecker-Randow (MORO) 9. Arbeiten – Wohnen – Leben im Gebäude ist im Besitz der Stadt ExWoSt-Vorhaben „Innovationen für Mehrgenerationenwohnhaus familien- und altengerechte Stadtquar- tiere“ 10. Erstausbildung in Teilzeit Vorarbeiten der Sozialagentur OVP, Aufbau Ost gBQG 11. Sozialverträgliche Mietwohnungen Anteilsfinanzierung des Landes, Selek- tiver Mietwohnungsbau (Land) 12. Eggesin – Kleinstadt für die Dritte Stadt Eggesin, ISEK und Leitbild der ExWoSt-Vorhaben „Innovationen für Generation Stadt, Einbindung in die Stadtsanie- familien- und altengerechte Stadtquar- rung und Stadtumbau Ost tiere“ 13. Seniorenservice – Agentur für Sozialagentur OVP, gBQG Aufbau Ost haushaltsnahe Dienstleistungen 14. Regionale Esskultur Anknüpfung an Regionen Aktiv, Netz- Aufbau Ost werk vorhanden 15. Gläserne Denkmalpflege Wasser- Entwicklungskonzept Guts- und Park- Aufbau Ost schloss Quilow anlagen 16. Vakuumdämmung- Erfahrungen des Kompetenzzentrums Forschungsinitiative Zukunft Bau Photovoltaikmoduls Bau Mecklenburg-Vorpommern 17. PAPS – Grenzen überschreiten Bestehender Wirtschaftsverbund Modellvorhaben der Raumordnung PAPS, gemeinsame Vermarktung des MORO Großgewerbestandorts 18. U.T.E. – Eine Perlenkette in das Bestehendes Städtenetz U.T.E. Modellvorhaben der Raumordnung Hinterland MORO 19. Naturparkzentrum „Am Stettiner Anteilsfinanzierung durch Land und Dena-Modellprojekt, Kommunalkredit, Haff“ Kommune Städtebauförderung 20. „Kulturhafen“ Ueckermünde Anteilsfinanzierung durch Land und Städtebauförderung Kommune 21. „Maritimes Zentrum an der Ran- Anteilsfinanzierung durch Land und Städtebauförderung dow,“ Eggesin Kommune 22. „Historische Schlossinsel“, Wolgast Anteilsfinanzierung durch Land und Städtebauförderung Kommune 23. „Oase am See“, Löcknitz Anteilsfinanzierung durch Land und Städtebauförderung Kommune 14 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

Lernnetzwerk Akzent in der Region Ost- 6. Worauf bauen wir auf? vorpommern, Universitäts- und Hansestadt Erfahrungs- und Aktivitätenvorlauf, Greifswald, Uecker-Randow: Modellprojekt des Bürgerwerkstatt Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Aufbau von Netzwerken für lebenslanges Lernen, u.a. Lernzentrum in Anklam, Arbeit für Vor- 6.1 Abgeschlossene und laufende Pro- pommern e.V., Kreisvolkshochschule Uecker- jekte und Netzwerke Randow. Das demographische Handlungskonzept baut auf einer langen Tradition der Zusammenarbeit beider Lokales Bündnis für Familie Uecker- Landkreise und der Akteure der Region auf. Ein zent- Randow: Gute Rahmenbedingungen für Familien; raler Ausgangspunkt war dabei der so genannte 4 Arbeitsgruppen: Familie und Beruf, Jung und ECOTEC-Praxistest aus dem Jahr 1999, in dem Alt, Erziehung, Betreuung, Bildung, Gesundheit, erstmalig in einem moderierten Verfahren regionale Ernährung, Kinderwohl; 26 Bündnispartner, u.a. Akteure und Institutionen ein Ziel- und Handlungs- SAB (Spätaussiedlerbeirat), Demokratischer Frau- konzept für eine gemeinsame nachhaltige Entwick- enbund, Volkssolidarität. lung der Region erarbeitet haben 3. Darauf aufbauend Barrierefreies Stettiner Haff: Broschü- entstanden seit dem Jahr 2000 eine Reihe von Regio- re und Wegweiser für barrierefreie Aktivitäten nalen Entwicklungskonzepten und Netzwerken. Alle und Angebote, Bestandsaufnahme und Analyse Konzepte und Netzwerke beschäftigen sich auch mit der touristischen Infrastruktur, Handicapped- den hier genannten Handlungsfeldern mit Bezug zum Reisen Uecker Randow e.V., Serviceagentur See- demographischen Wandel. Hinzu kommen die Pro- stern. jekte, die im Rahmen des Grenzüberschreitenden Entwicklungs- und Handlungskonzeptes der EURO- Regionale Agenda 21 Stettiner Haff: REGION e.V. (1999, 2007) umge- Nachhaltige Entwicklung durch bürgerschaftli- setzt worden sind und umgesetzt werden. ches, zivilgesellschaftliches Engagement; grenz- überschreitendes Regionalbewusstsein; Unterstüt- Darüber hinaus sind folgende Aktivitäten, Projekte, zen, ermöglichen und aktivieren von bürger- Modellvorhaben und Netzwerke für das Handlungs- schaftlichem Engagement und Eigeninitiative, In- feld relevant, die zum Teil auch schon genannt wor- formation und Kommunikation, Lokale Agenden, den sind: Dörfer, Umweltbildungsnetzwerk; Lokale Agen- AGnE S – Arztentlastende, Gemeindenahe, E- den, Umweltbildungseinrichtungen, Dorfvereine, Health gestützte (Telemedizin), systemische In- Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und tervention: Gemeinsame Patientenbetreuung Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern, durch Hausarzt, Pflegedienst und Apotheke; Aus- Landkreise, Städte und Gemeinden, polnische bildung und Erprobung der Telegesundheits- Partner, Agendabüro mit zwei Beschäftigten der schwester - Gemeindeschwester; Universität Hochschule Neubrandenburg. Greifswald, Hochschule Neubrandenburg. Entwicklung und Erhalt Vorpommerscher Fachkräftequalifikation am Beispiel aus- Guts- und Parkanlagen: Erhalt und In- gewählter Wertschöpfungsketten der Region wertsetzung der Anlagen als Bestandteil der vor- Vorpommern: Informationen über die Strukturen pommerschen Guts- und Parkanlagen; Regionaler und den Fachkräftebedarf ausgewählter Wert- Planungsverband Vorpommern. schöpfungsketten (Maritime Wirtschaft, Touris- Initiative „Bioprodukte in die Hotels“: mus, Ernährungswirtschaft, Bildung); Branchen- Sensibilisierung der Hotels und Gastronomie für Exposés mit dem Fokus auf Mitarbeiterstruktu- Bioprodukte und gesunde Essen; Bestandsauf- ren, -verfügbarkeit, Fachkräftequalifikation; Regi- nahme der Produzenten und Anbieter von Bio- onaler Planungsverband/Regionalmanagement, produkten und potenziellen Nachfragern, Erfas- Fachhochschule Stralsund/Wirtschaft, Unter- sung der Logistikketten und Lieferwege; Regio- nehmen nalmanagement Vorpommern.

3 Zehn Bausteine zur Förderung einer nachhaltigen Ent- Produktionsschulen in Wolgast und Ro- wicklung an der Odermündung. Ergebnisse des Praxistest thenklempenow: Praxisnahe und berufsorientierte ECOTEC sowie Möglichkeiten der Umsetzung in der Peri- Qualifizierung von Jugendlichen nach dem Däni- ode 2000 – 2006. O.J.

15 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

schen Modell; INAP in Rothenklempenow und sein, in den einzelnen Handlungsfeldern regionale, CJD in Wolgast. d.h. landkreisübergreifende Kommunikations- und Kooperationsstrukturen aufzubauen, die einerseits die Berufsschullandschaft: Neustruktur der Be- einzelnen Projekte voranbringen und vernetzen und rufsschulen in der Planungsregion; Regionaler andererseits neue Ideen entwickeln und Partner in Planungsverband, Landkreise. das Handlungsfeld mit einbeziehen. Mehrgenerationenhaus Torgelow: Den integrativen Handlungsfeldern werden daher gefördert vom Bundesministerium für Familie, zunächst kleine, schlagkräftige Arbeitsgruppen zuge- Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Ak- ordnet. Sie arbeiten auf der Grundlage des Hand- tionsprogramms Mehrgenerationenhäuser, Volks- lungskonzepts und der Rahmenvorgaben des Regio- solidarität Torgelow. nalkreises. Sie haben im Wesentlichen d r e i A u f - Existenzgründungen Perspektive gaben: 5 0 p l u s : Wissen aus der Privatwirtschaft und öf- Sie begleiten und steuern die Feinabstimmung der fentlichen Einrichtungen (Fördermittel) für Exis- Projekte und die Koordinierung untereinander, tenzgründungen; Existenzgründungsbüro, Exis- tenzgründer-Netzwerke, Mentoring der Gründer; sie erarbeiten eine einfaches Indikatoren- und gBQG West Usedom, Landkreis Ostvorpom- Monitoringsystem zur Zielüberprüfung und mern, Sozialagentur Ostvorpommern. Arbeitsgruppe Mitglieder Umweltbildungsnetzwerk in der Re- gion Stettiner Haff; Aufbau eines Netzwerks Mobilität Anklamer Verkehrsgesellschaft mbH, Ver- der Umweltbildungseinrichtungen für Pro- kehrsbetrieb Greifswald Land GmbH, Ver- filabstimmung, Marketing, Zusammenarbeit; kehrsbetrieb Greifswald GmbH, Verkehrspla- Agendabüro, Umweltträger. ner der Landkreise, AdFC Qualifizierung Gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifi- Städteband U.T.E.: Interkommunale und Arbeitsmarkt zierungsgesellschaft Usedom West mbH Zusammenarbeit insb. im Bereich Stadtumbau; (gBQG), Strukturentwicklung Pasewalk (OAS), INAP/Träger der Produktionsschule Abgestimmtes ISEK; Städte Ueckermünde, Rothenklempenow, CJD/Träger der Projekt- Torgelow, Eggesin. schule in Wolgast, Berufsschulen, Vertreter der Betriebe, FEG Uecker Region, Arbeits- Wirtschaftsverbund PAPS: Abge- agentur Uecker-Randow, Sozialagentur Ost- stimmte Wirtschaftsentwicklung und Vermark- vorpommern tung des Großgewerbestandortes Pasewalk; Familie Familienbündnis Uecker-Randow, Familien- Gemeinsame Bewerbung bei Toyota/Lexus; bündnis Ostvorpommern, Mehrgenerationen- haus Torgelow, Demokratischer Frauenbund, Städte Pasewalk, Anklam, Prenzlau sowie Volkssolidarität, Arbeiterwohlfahrt, Kreisju- Szczecin, Neubrandenburg und die Landkreise gendring, Seniorenbeirat Ostvorpommern, Uecker-Randow und U- Dritte Generation Stadt Eggesin, BIG-Städtebau (Sanierungsträ- ckermark. ger), Stadtplaner, Kreisseniorenbeirat, Volks- solidarität, AWO Kreisverband, private häusli- Die Region Odermündung: Projekte che Krankenpflege Eggesin, Pflegeheim, Pro zur nachhaltigen Landnutzung im Rahmen Eggesin e.V. Stadt Torgelow, Stadt Uecker- münde. von Regionen Aktiv; insbes. auch Inwertset- Wertschöpfung Bauernverbände Uecker-Randow und Ost- zung, Regionalvermarktung und Wertschöp- vorpommern, Tourismusverband Insel Use- fungsketten; Region Odermündung e.V. (wird dom, DEHOGA, Köcheclub Usedom, nicht fortgeführt). Gourmet Manufaktur Gut Klepelshagen, In- sel-Groß-Einzelhandel Bansin, Gemeinnützige Werk- und Wohnstätten GmbH Pasewalk, 6.2 Vernetzung und Bündelung von Tierpark Ueckermünde, Pro Eggesin e.V., Projekten FEG Uecker-Region mbH, Denkmalpflege, Neben den Projektideen und ihrer Umsetzung Kompetenzzentrum Bau MV sind Dialog, Zusammenarbeit und Erfahrungsaus- PAPS Wirtschaftsförderer der Städte Pasewalk, Anklam, Prenzlau und Szczecin, FEG Uecker- tausch die zentralen Aufgaben zur Bewältigung Region des demographischen und wirtschaftlichen Wan- U.T.E. Vertreter der Städte Ueckermünde, Torgelow dels. Wie deutlich geworden ist, knüpft das Mo- und Eggesin (Verwaltung und Politik), Regio- dellvorhaben weitgehend an Vorhandenes und naler Fremdenverkehrsverband Vorpommern e.V. Bewährtes an. Ein zentrales Ziel muss es daher

16 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

sie entwickeln das Handlungsfeld weiter, klären Westpommern unterzeichnet. Die zentrale Idee der die Schnittstellen zu externen Projekten und be- Regionalen Agenda ist es zu ermöglichen, dass die ziehen weitere Partner aus der Region mit ein. Menschen auf beiden Seiten der Grenze die Region aktiv mitgestalten. Sie sollen gemeinsam mit ihren Die beiden Städtenetze U.T.E und PAPS arbeiten in Ideen und Projekten die Lebensqualität der Region ihren bewährten eigenen Strukturen. Auch sie sollen nachhaltig verbessern und sichern. Sie versteht sich problem- und aufgabenbezogen weitere Allianzen, als Dach und Plattform für bestehende regionale Ak- ggf. eine Erweiterung sowie die Verbindung in das tivitäten, als Ansprechpartner für deutsch-polnische Umland im Sinne von regionsinternen Stadt-Land- Kontakte und als Ermöglicher für bürgerschaftliches Partnerschaften prüfen. Engagement. Die Arbeitsgruppen organisieren sich weitgehend Die Geschäftsstelle der Regionalen Agenda befindet selber und entwickeln eine eigene Kommunikations- sich im kleinen Gutsdorf Rothenklempenow an der und Informationsstrategie. Jede Arbeitsgruppe hat polnischen Grenze. Das mit zwei Mitarbeiterinnen eine eigene Geschäftsstelle, die entweder auf vorhan- besetzte Agendabüro ist angebunden an die Hoch- dene Institutionen zurückgreift oder über die im schule Neubrandenburg und wird zurzeit finanziert Rahmen des Modellvorhabens beantragten Projekte über das BMBF-Forschungsprojekt „Integriertes installiert wird. Sie müssen zum Jahresende einen Küstenzonenmanagement in der Odermündungsre- kurzen, präzisen Controllingbericht für den Regional- gion“. Ein polnisches Partnerbüro befindet sich in kreis erstellen. Im Verlauf des Modellvorhabens ist zu Szczecin. Neben organisiertem Erfahrungsaustausch, klären, ob für die wichtigen demographierelevanten Exkursionen und Trainingsveranstaltungen sind Handlungsbereiche Gesundheit und Bildung weitere Netzwerke der Umweltbildungseinrichtungen, der Arbeitsgruppen eingerichtet werden sollen. Lokalen Agenden und der Dorfvereine aufgebaut Der Ergebnistransfer und regionsübergreifende Er- worden. Kinder-Projekte wie „Willkommen bei mir“, fahrungsaustausch erfolgt in so genannten regionalen ein deutsch-polnisches Kartenspiel oder das „Hand- Demographie-Workshops gemeinsam mit buch der Dorfvereine“ sind auf die regionale Identität Vertretern des BMVBS/BBR, des Landes und weite- ausgerichtet, der Aufbau eines Tauschrings und einer ren Experten und Regionen mit guten Beispielen. Agentur für das Ehrenamt auf das zivilgesellschaftli- Zurzeit sind vier Workshops während der Laufzeit che Potenzial in der Region. des Modellvorhabens vorgesehen. Folgende Themen Die Bürgerwerkstatt im Rahmen des Modellprojektes werden vorgeschlagen: dient der Information und Aktivierung wichtiger Ak- Demographieworkshop 1: Wirtschaft / Regionale teure, Interessengruppen sowie der Bürger und Bür- Wertschöpfung gerinnen. Sie sollen Fachprojekte mitgestalten, Ideen einbringen und umsetzen und über ein regionales Demographieworkshop 2: Qualifizierung, Ar- beitsmarkt, Familie Leitbild diskutieren. Demographieworkshop 3: Dritte Generation / Die Regionale A- genda 21 Stettiner Mobilität Haff ist die Bür- Demographieworkshop 4: Gesamtbilanz und gerwerkstatt Stetti- Ausblick ner Haff unter dem

Ergänzt werden die Arbeitsgruppen und die Demo- Motto „Stettiner Haff – graphieworkshops durch zwei E r f a h r u n g s - Wo die Zukunft ein Zu- w o r k s h o p s mit den Trägern des Modellvorhabens hause hat! Miteinander für eine lebenswerte Region!“ „Regionalplanerische Handlungsansätze zur Gewähr- Die Regionale Agenda kann in der Modellregion fol- leistung der öffentlichen Daseinsvorsorge“ in der gende Aufgaben übernehmen: Mecklenburgischen Seenplatte. Information und Sensibilisierung: Die Bürgerschaft in der Region soll und muss für 6.3 Regionale Agenda 21 Stettiner Haff – die Themen und Aufgaben des demographischen die Bürgerwerkstatt Wandels sensibilisiert, und über die Ziele und Die Regionale „Agenda 21 Stettiner Haff – Region Projekte des Modellvorhabens sowie die Ergeb- zweier Nationen“ wurde am 6. September 2002 vom nisse informiert werden. Hierzu werden die ein- damaligen Umweltminister des Landes Mecklenburg- geführten und bewährten Kommunikationsin- Vorpommern und dem Marschall der Wojewodschaft

17 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

strumente der Regionalen Agenda benutzt: Nachdenken angeregt werden. Newsletter, Internetplattform www.agenda21- Aktivierende Befragung: Die Erfahrun- oder.de und das deutsch-polnische Magazin gen der letzten Jahre in der Region lassen vermu- „Zielona Arka“. ten, dass in einigen demographierelevanten Auf- Beteiligung an den Projekten : Die gabenfeldern, insbesondere der Daseinsvorsorge, Projekte „Mobilitätszentrale StadtLandRad“, die fachlich-wissenschaftliche Diskussion und „Familienland Stettiner Haff“, „Eggesin, Klein- die Lebenswelten in den Dörfern und Städten stadt für die Dritte Generation“ und „Regionale auseinanderfallen. Selten wird untersucht, wie die Esskultur“ sind direkt auf bürgerschaftliches En- Bürger tatsächlich mit den Schwierigkeiten um- gagement und die aktive Einbindung der Bürger gehen. Zu prüfen ist daher, ob an Beispieldör- und Bürgerinnen ausgerichtet. Agendabüro und fern untersucht werden sollte, wie die Bewohner Arbeitsgruppen arbeiten eng zusammen. Das mit den Folgen des demographischen Wandels Agendabüro organisiert einen regelmäßigen Er- umgehen. fahrungsaustausch zur Einbindung der Zivilge- Die Erfahrungen im Rahmen der Regionalen Agenda sellschaft in die Projekte. 21 Stettiner Haff haben gezeigt, dass die Kommuni- Anstoßen und Ermöglichen lokalen kation, Information und Beteiligung gezielt auf Le- Engagements: Vieles muss vor Ort von den benswelten und die gesellschaftlichen Milieus ausge- Bürgern aufgegriffen und angepackt werden, ü- richtet sein müssen. ber die Lokalen Agenden, die Dorfvereine und die Dorferneuerung. Dies ist auch auf der Agen- 7. Wer macht mit? da-Konferenz „DEBAL 06 Land in Sicht – Organisationsstruktur und Ak- Selbstversorgung auf dem Dorf“ deutlich zum teursportfolio Ausdruck gekommen. Das Agendabüro startet eine Sensibilisierungs- und Aktivierungsstrategie Entsprechend der Vorgaben des Auslobers setzt sich „Demographischer Wandel - Miteinander für ei- die interne Organisationsstruktur des Modellvorha- ne lebenswerte Region!“. bens in der Region Stettiner Haff wie folgt zusam- Neue Ideen: Auf zwei „Bürgerwerkstätten“ men: sollen in einem kreativen und moderierten Ver- Der Regionalkreis ist das Steuerungs- und fahren die Bürger und Bürgerinnen frei von Entscheidungsgremium. Der Regionalkreis soll Zwängen und Realisierungsfragen neue, frische die beteiligten gesellschaftlichen Gruppen abbil- Ideen für die Handlungsfelder entwickeln. den und einbinden. L e i t b i l d S t e t t i n e r H a f f : Leitbilder, Ziele Mitglieder : Landrätin Ostvorpommern, Land- und Visionen für das Stettiner Haff gibt es mitt- rat Uecker-Randow, zwei Bürgermeister/innen, lerweile genug. Es sind aber immer Expertenleitbilder. Es soll daher eine Diskussi- Polen Szczecin Akteursnetzwerk

AdFC on auf vielen Ebenen zur Netzwerk der Umweltbildun Verkehrsge- Zukunft und Zukunftsges- gsträger sellschaften

taltung der Region angesto- Dorfnetz- Regionale AG Unterneh- werk UER Agenda Mobilität men Berufs- schulen ßen werden, in Kindergär- Bürgerwerk Lokale statt Produktions ten, Schulen, Vereinen, bei Agenden AG Qualifizierung schulen Jugendlichen und Senioren, Kleiner- zeuger Regional Bauernver- durch Diskussionen, Wett- Familienbü band ndnis UER kreis AG DEHOGA bewerbe, Szenarienschrei- AG Inertsetzung Familie ben, Blogs etc. Dabei be- Familienbü Pasewalk ndnis OVP steht kein Anspruch syste- PAPS AG Dritte Prenzlau Anklam Volkssoli- Generation U.T.E. matisch ein rundes und darität schlüssiges Leitbild für die Tourismus- Senioren- Uecker- Wirtschafts Eggesin verband Region zu entwickeln. Es beirat münde förderung soll vielmehr auf allen Ebe- Torgelow nen zur Mitarbeit und zum

18 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

Vertreter der Sozialpartner, Vertreter der Wirt- phischen Handlungskonzepts beteiligt sein: schaft, Vertreter der Bürger/Zivilgesellschaft, Ministerium für Verkehr, Bau und Landesent- Vertreter BBR, Vertreter BMVBS, Vertreter Mi- wicklung Mecklenburg-Vorpommern, Amt für nisteriums für Verkehr, Bau und Landesentwick- Raumordnung und Landesplanung Vorpommern lung M-V (AfRL), Landkreise Ostvorpommern und Uecker- Geschäftsführung des Regionalkrei- Randow, Städte Pasewalk, Anklam, Torgelow, s e s : BBR, AfRL Vorpommern Eggesin, Ueckermünde, Wolgast u.a., Gemeinden, Das Sekretariat ist Koordinator des Modell- Kommunalgemeinschaft Pomerania e.V., Natur- vorhabens und der Arbeitsgruppen. Es wird an parkverwaltung Insel Usedom, Naturparkverwal- eine bestehende Institution angebunden und ar- tung Am Stettiner Haff, Denkmalpflege beitet im Sinne einer virtuellen Regionalen De- IHK Neubrandenburg, Förder- und Entwick- mographieagentur eng mit den Geschäftsstellen lungsgesellschaft Uecker Region mbH (FEG), der Handlungsfelder bzw. Arbeitsgruppen zu- Eisengießerei Torgelow, ARGE Uecker-Randow, sammen. Sozialagentur Ostvorpommern, Gemeinnützige Die Arbeitsgruppen sind, wie unter 6.2 aus- Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft geführt, die Koordinations- und Kommunikati- Usedom West (gBQG), Strukturentwicklung Pa- onsgremien und die Ideenschmieden für die sewalk (OAS), INAP Rothenklempenow/Träger Handlungsfelder. Die Arbeitsgruppen benennen der Produktionsschule Rothenklempenow, ihre Sprecher selbst. CJD/Träger der Projektschule in Wolgast, Be- rufsschulen der Landkreise, Kompetenzzentrum Das Agendabüro Stettiner Haff organi- Bau. siert die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und die Beteiligung und Sensibilisierung der Bür- Anklamer Verkehrsgesellschaft mbH, Verkehrs- ger (s. 6.3). betrieb Greifswald Land GmbH, Verkehrsbetrieb Greifswald GmbH, AdFC Insgesamt werden u.a. folgende Akteure, Institutio- nen und Verbände an der Umsetzung des Demogra- Regionaler Fremdenverkehrsverband Vorpom-

Geschäfts- Entscheidungen Regionalkreis führung Regionalkreis

Virtuelle Regionale Demographieagentur Koordination Sekretariat Koordination

GF GF GF GF GF GF

Bürger- AG 1 AG 2 AG 3 AG 4 AG 5 werkstatt Mobilität Qualifizierung Familie Dritte Inwert- Generation setzung

Kooperation AG 6-1 AG 6-2 PAPS U.T.E.

19 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

mern e.V., Tourismusverband Insel Usedom e.V. werk Vernetzte Gesundheit e.V. Familienbündnis Uecker-Randow, Familienbünd- Dieses Akteursportfolio ist selbstverständlich offen nis HGW, Demokratischer Frauenbund, Volkso- für Änderungen und Erweiterungen. Ziel ist es, die lidarität, Arbeiterwohlfahrt, Spätaussiedlerbeirat, Interessengruppen und Institutionen in der Region Kreisjugendring Uecker-Randow, Kinderbauern- möglichst umfassend einzubinden, dabei aber eine hof Vogelsang-Warsin, Demokratischer Frauen- schlagkräftige und effiziente Organisation und Koor- bund, OVP Frauenstammtisch, Kreisseniorenbei- dination zu gewährleisten. rat Uecker-Randow, Kreisseniorenbeirat Ostvor- pommern, Seniorenvereine, Alten- und Pflege- 8. Wann passiert was? heime, Bauernverband Uecker-Randow, Bauern- Arbeits- und Zeitplan verband Ostvorpommern, Landfrauen Uecker- Randow, Landfrauen HGW, Laut Ausschreibung ist für das Modellvorhaben ein DEHOGA, Köcheclub Usedom, Gourmet Ma- Zeitraum von August 2007 bis Juli 2009 vorgesehen. nufaktur Gut Klepelshagen, Insel-Groß- Die Beteiligten an der Aufstellung des Handlungs- Einzelhandel Bansin, Pommernscheune Pasewalk, konzeptes sind sich darüber im klaren, dass dies eine Blaubeerscheune Eggesin, Gemeinnützige Werk- sehr begrenzte Zeitspanne ist. Ziel ist es daher, die und Wohnstätten GmbH Pasewalk, Projekte möglichst schnell umzusetzen und den Ge- samtprozess so zu gestalten, dass er auch über den Agendabüro Stettiner Haff, Lokale Agenden in Zeitraum des Modellvorhabens hinaus fortgeführt Mönkebude, , , Pasewalk, Tor- wird. Der Zeitplan unterteilt sich daher in drei Pha- gelow, Eggesin, Neuenkirchen, Lubmin, Anklam, sen: , Greifswald, Tierpark Ueckermünde, För- derverein Natur und Leben am Stettiner Haff, 1. Antrags- und Aufbauphase: 08 – 10/07 Zweckverband Peenetal, Verein für Naturschutz- 2. Projekt- und Umsetzungsphase: 11/07 – 03/09 arbeit Uecker-Randow, ZERUM Ueckermünde, Wildtierland, Schullandheime und Jugendbegeg- 3. Bilanzphase: 04/08 – 07/09 nungsstätten Die vier Workshops sind gleichsam die Meilensteine Hochschule Neubrandenburg, Universität im Ablauf des Modellvorhabens. Greifswald, Hochschule , Kompetenz- zentrum Bau Mecklenburg-Vorpommern, Netz-

Arbeits- und Zeitplan Modellvorhaben Stettiner Haff, 1. Jahr

08/07 09/07 10/07 11/07 12/07 01/08 02/08 03/08 04/08 05/08 06/08 07/08 Regionalkreis

Gutachten Erschließung - ÖPNV Szczecin - Bedienungsmodelle Anklam Erreichbarkeit Mobilitätszentrale

Qualifizierung Praxisschule Familienland Familie Erstausbildung Kleinstadt Dritte Generation Dritte Generation Seniorenservice

Kulturlandschaft Regionale Esskultur Profilierung und Marketing Tourismus U.T.E. Naturparkstation

PAPS Ausbau des Wirtschaftsverbundes Aktivierende Befragung Bürgerwerkstatt Leitbilddiskussion

Workshops

Antragsphase Projekt- und Umsetzungsphase

20 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

Arbeits- und Zeitplan Modellvorhaben Stettiner Haff, 2. Jahr

08/08 09/08 10/08 11/08 12/08 01/09 02/09 03/09 04/09 05/09 06/09 07/09 Regionalkreis Alternative Bedienungsmodelle Anklam Erreichbarkeit Mobilitätszentrale

Qualifizierung Praxisschule Familienland Familie Erstausbildung Kleinstadt Dritte Generation Recreation-Center Dritte Generation Seniorenservice

Kulturlandschaft Regionale Esskultur Profilierung und Marketing Tourismus U.T.E. Naturparkstation

PAPS Ausbau des Wirtschaftsverbundes

Bürgerwerkstatt Leitbilddiskussion

Workshops

Projekt- und Umsetzungsphase Bilanzphase

21 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

onsfähigkeit: Erhaltung, weitere Diversifizierung Anhang und konkurrenzfähige Weiterentwicklung der Wirt- schaftsstruktur, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Leitlinien für die Entwicklung der insbesondere in regionalen Wirtschaftszweigen mit 4 Region Stettiner Haff Wachstums- und Innovationspotenzial, Aktivierung LEITLINIEN - Nachhaltige Entwicklung: der regionalen Wirtschaftspotenziale, Kooperation im nachhaltige Entwicklung der Region Wirtschaftsbereich, Unternehmensvernetzung, regio- nale Kooperationskultur, Auf- und Ausbau der Regi- LEITLINIEN - Entwicklung der ländli- on als Hochtechnologiestandort, Innovationsfähigkeit c h e n R ä u m e : Entwicklung als gleichwertige und durch Verknüpfung von Wirtschaft und Wissen- eigenständige Lebensräume unter Wahrung ihrer ty- schaft, Hochschulstandorte als Innovationsquelle pischen Eigenarten, Sicherung der Lebensqualität im ländlichen Raum, auch künftig Sicherung ausreichen- LEITLINIEN – Landwirtschaft: Förderung der Grundlagen einer wirtschaftlichen Existenz einer nachhaltigen Landnutzung und einer den natür- lichen Gegebenheiten angepassten Ernährungswirt- LEITLINIEN - Lage und Einbindung der schaft mit Ackerbau, Viehzucht, Forstwirtschaft und Region, transnationale Kooperation: Fischerei, Aufbau von Wertschöpfungsketten zur Brückenfunktion - Region zwischen …, aktive Zu- Steigerung der Wertschöpfung in der Region und zur sammenarbeit mit Skandinavien und Polen (Über- Anhebung des regionalen Eigenversorgungsgrades, windung d. Grenzsituation) stärkere Wahrnehmung ökologischer Dienstleistun- LEITLINIEN - Erreichbarkeit und Ver- gen durch Landnutzer k e h r : gute Erreichbarkeit bzw. gute Anbindung zu LEITLINIEN - Gewerbliche Wirtschaft: anderen Regionen durch leistungsfähige, zukunftsori- weitere Entwicklung von produzierendem Gewerbe entierte überregionale Verkehrsverbindungen, leis- und Dienstleistungsgewerbe an konzentrierten tungsfähige regionale Verkehrsinfrastruktur ein- Standorten schließlich umweltfreundlicher und energieeffektiver Verkehrslösungen LEITLINIEN – Tourismus: Entwicklung des Tourismus zu einem Wirtschaftszweig mit tragfähi- LEITLINIEN – Siedlungswesen: Erhalt und gen Erwerbsquellen, bedarfsorientierten Angeboten Stärkung des Systems zentraler Orte für die Schaf- sowie ganzjähriger und internationaler Bedeutung, fung optimaler Raumstrukturen und als Kristallisati- gezielte Nutzbarmachung des natürlichen Potenzials onspunkte in den dünn besiedelten ländlichen Räu- men, Optimierung der Raumnutzungen durch Aus- LEITLINIEN - Technische Infrastruktur: gleich zwischen konkurrierenden Nutzungsansprü- Ausstattung der Region mit einer leistungsfähigen, chen zukunftsorientierten technischen Infrastruktur, Mo- dernisierung herkömmlicher und Erschließung neuer LEITLINIEN - Natur, Landschaft, Um- Energiequellen w e l t : Erhaltung und Verbesserung der Leistungsfä- higkeit des Naturhaushalts, Bewahrung der besonde- LEITLINIEN - Gesellschaftliches Leben: ren Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Lebensperspektive und eigenverantwortliche Zu- Landschaft, Förderung nachhaltiger Landnutzungs- kunftsgestaltung, Chancengleichheit beim Zugang zu formen, Region mit hoher ökologischer Qualität und Entwicklungspotenzialen und bei der Teilnahme an Lebensqualität der regionalen Entwicklung, geistig-kreative und of- fene Atmosphäre, Erhalt des sozialen Zusammen- LEITLINIEN – Arbeit und Beschäftigung: halts, Förderung stabiler Netzwerk, Sicherung und Schaffung und Erhalt dauerhafter Arbeitsplätze Unterstützung von Vereinen und ehrenamtlich Täti- LEITLINIEN - Regionale Wirtschafts- gen struktur, Wettbewerbs- und Innovati- LEITLINIEN - Soziale Infrastruktur: Siche- rung und Entwicklung bürgernaher, erreichbarer und 4 Im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes „IKZM- finanzierbarer Gesundheits-, Kultur-, Betreuungs- Oder“ wurden aus den vorhandenen Konzepten insgesamt 129 Leitlinienaussagen zu einem Kern von 43 gesamtregio- und Bildungsangebote nalen Leitlinien aggregiert. HOFFMANN, Jens (2005): Von LEITLINIEN – Bildung: Schaffung der Voraus- regionalen Zielen zu regionalen Indikatoren. Forschung für ein integriertes Küstenzonenmanagement, IKZM-Oder setzungen für die Vermittlung eines soliden, zu- Berichte 15. Neubrandenburg. kunftsfähigen Allgemein- und Fachwissens durch ein

22 Stettiner Haff – Wo die Zukunft ein Zuhause hat!

ausreichend dichtes Netz verschiedener Bildungsein- richtungen LEITLINIEN – Gesundheit: Bewahrung und Sicherung gesunder Lebensbedingungen (gesundes Klima, hohe Lebensqualität), Förderung gesundheits- verträglicher Bewirtschaftung von Natur und Land- schaft und Produkten gesunder Ernährung, qualitativ hochwertige Angebote im Kur- und Rehabilitations- bereich neben der medizinischen Betreuung für die Bürger LEITLINIEN - Kultur und regionale Tra- d it i on : Förderung eines vielfältigen Kulturangebots sowohl für die Bürger der Region als auch mit über- regionaler Wirkung, Erschließung und Präsentation regionaler kultureller und wissenschaftlichtechnischer Traditionen LEITLINIEN - Verwaltungshandeln und regionale Kooperation: Erhalt und Stärkung regionaler Identität, bürgernahe, effiziente, sachkom- petente und entwicklungsorientierte Arbeit der Ver- waltungen, Klima regionaler Kooperation als Grund- lage fairer und sachgerechter Diskussion unterschied- licher Interessen

23