Frauenfußball Und Fußball in Zeit Online
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Ioanna Misheva Blasko Nomen est omen. Zum Gendern im Bereich des Sportes am Beispiel von Frauenfußball und Fußball in der Online-Zeitschrift Zeit Online Institutionen för moderna språk / tyska Examensarbete på masternivå (E) Handledare: Dessislava Stoeva-Holm Höstterminen 2018 Zum Gendern im Bereich des Sportes Ioanna M. Blasko INHALTSVERZEICHNIS 1 Einleitung............................................................................................................................................3 1.1 Hintergrund..................................................................................................................................3 1.2 Ziel der Arbeit..............................................................................................................................4 1.3 Methode.......................................................................................................................................7 1.4 Material........................................................................................................................................8 1.5 Gliederung der Arbeit.................................................................................................................11 2 Theorie und Forschungsüberblick.....................................................................................................12 2.1 Sport als Arena für Genderforschung und Diskursanalyse.........................................................12 2.2 Doing gender: Konstruktivismus, Performativität und Sprache.................................................14 2.3 Gendern in Schlagzeilen............................................................................................................17 3 Die Schlagzeilen in Zeit Online.........................................................................................................19 3.1 Benennung von Personen und Gruppen.....................................................................................20 3.1.1 Benennung von SpielerInnen in Schlagzeilen....................................................................22 3.1.2 Gendermarkierungen in Schlagzeilen.................................................................................27 3.2 Gruppe und Individuum.............................................................................................................28 3.2.1 Individuum: Eigennamen und Spitznamen.........................................................................29 3.2.2 Gruppe: Mannschaften und Fußballclubs...........................................................................32 3.2.3 Individuum gegen Gruppe..................................................................................................33 3.3 Themen, Stereotype und Indexe.................................................................................................37 4 Doing gender in Fließtexten in Zeit Online.......................................................................................45 4.1 Genderbenennungen..................................................................................................................45 4.2 Genderkontraste und Gegenüberstellung...................................................................................49 4.3 Stereotypie in Personenbeschreibungen.....................................................................................53 5 Zusammenfassung und Schlussfolgerung..........................................................................................60 QUELLENVERZEICHNIS..................................................................................................................64 Pimärliteratur...................................................................................................................................64 Frauenfußballartikel....................................................................................................................64 Fußballartikel..............................................................................................................................66 Sekundärliteratur..............................................................................................................................68 Onlinequellen..............................................................................................................................71 APPENDIX..........................................................................................................................................72 Gelistetes Material...........................................................................................................................72 Berechnungen..................................................................................................................................74 2 Zum Gendern im Bereich des Sportes Ioanna M. Blasko 1 Einleitung 1.1 Hintergrund Fußball ist eine der beliebtesten Sportarten der Welt. Jedes Jahr werden viele internationale, regionale Fußballmeisterschaften und Cups gespielt, auf unterschiedlichen Niveaus und für unterschiedliche Altersgruppen. Auch in der Olympiade und den Paralympics ist Fußball eine olympische Disziplin. Deutsche Amateur – und Profimannschaften spielen unter anderem in Schulmeisterschaften, Jugendmeisterschaften, Europameisterschaften, FIFA-Meisterschaften, UEFA-Meisterschaften und Bundesligen. Obwohl sowohl Frauen als auch Männer an diesen Meisterschaften teilnehmen, spielen sie in der Regel nie mit einander und nie in den gleichen Meisterschaften. Das Spiel – obwohl es immer um zwei Mannschaften, zwei Tore und einen Ball geht – ist in der Welt der Meisterschaften und Berichterstattung in zwei unterschiedlichen Kategorien geteilt. Es gibt Fußballmeisterschaften und Frauenfußballmeisterschaften und die zwei Wörter „Fußball“ und „Frauenfußball“ werden benutzt, um von Männern bzw. Frauen gespielten Fußball zu bezeichnen. Der Sport an sich wird von Frauen und von Männern ausgeübt, aber Fußball von Frauen gespielt wird oftmals mit dem Wort „Frauenfußball“ als etwas Separates bezeichnet. So war es auch in den Anfängen der Geschichte des Frauenfußballs. Die ersten Frauenfußballklubs und Mannschaften wurden in England schon im 1894 gegründet. (Sülzle 2011:86) Danach folgte eine steigende Popularität bis zum Höhepunkt kurz nach dem ersten Weltkrieg, als die Stadien während der Frauenfußballspiele mit über 50.000 Zuschauern gefüllt werden konnten (Sülzle 2011: 87). Frauen spielten nicht um Geld zu verdienen, aber Mannschaften wie eine der populärsten englischen Mannschaften Dick, Kerr's Ladies tournierten oft und repräsentierten das Heimatland, ähnlich wie eine heutige Profimannschaft. (Dunn 2016:8) Nach diesem Höhepunkt wurde Frauenfußball in England 1921 von der FA (Football Association) verboten, was die Entwicklung des Sportes veränderte. Es war Frauen nicht erlaubt, die FA Spielfelder zu benutzen und Männern war es verboten sich am Frauenfußball überhaupt zu beteiligen. (Dunn 2016: 8) In Deutschland und Österreich wurde Frauenfußball während des Nationalsozialismus nicht offiziell gespielt und 1955 „verbot der DFB seinen 3 Zum Gendern im Bereich des Sportes Ioanna M. Blasko Mitgliedsvereinen explizit, Frauenfußball anzubieten oder auch nur auf ihren Plätzen zuzulassen.“ (Sülzle 2011: 87) In dieser Periode des Verbots wurde Frauenfußball in England selbständig gespielt mit eigenen, selbständigen, Frauenfußballvereinen (Dunn 2016: 8f), aber ohne finanzielle Unterstützung von der (männlichen) FA war es für viele Mannschaften zu schwierig fortzusetzen. (Duke & Crolley 2014: 134) Erst in den 1970er Jahren wurden die Verbote aufgehoben und Frauenfußball bei UEFA im Jahre 1971 aufgenommen. In dieser Zeit hatte Fußball von Männern gespielt Zeit zu prosperieren, sich großer medialer Aufmerksamkeit zu erfreuen und Zeit ohne Verbote, sodass er die riesengroße Beliebtheit, die er heutzutage aufweist, erreicht. Erst in den letzten 20 Jahren hat Frauenfußball in Deutschland einen großen Aufschwung erlebt und größeres mediales Interesse erweckt – teilweise wegen der deutschen Frauenfußballnationalmannschaft, die 8 Mal Europameister, 2 Mal Weltmeister (seit 1989) (Schlonsok 2010) und Meister in der Olympischen Spiele 2016 gewesen ist. Frauenfußballspiele in der Medienberichterstattung, besonders in den Fernsehsendungen, haben auch in den letzten Jahren große Zuschauerzahlen erreicht. FIFA berichtet, dass die durchschnittlichen Zuschauerzahlen bei den Fußballmeisterschaften der Frauen 2011 über 14, 16 und 17 Millionen erreicht haben (im Vergleich zu ca. 14,8 Millionen Zuschauer bei den Fußball-Weltmeisterschaftsspielen von Männern gespielt bei Deutschland gegen Serbien im Jahre 2010). (Dunn 2016: 58, FIFA.com) Die Mitgliederstatistik des Frauenfußballs ist in Deutschland aber niedriger als für Fußball: „Während dieser [Fußball] Laut dem DFB mit rund 5,5 Millionen Mitgliedern in Deutschland eine der beliebtesten Sportarten überhaupt ist, scheint der Frauenfußball als Randsportart unterzugehen.“ (Freier Autor 2014) Die Geschichte des Frauenfußballs, besonders in der Periode des Verbots bleibt häufig in Medien und Forschung über die Geschichte des Sportes unsichtbar. Stattdessen werde nur eine Geschichte des Fußballs von Männern gespielt präsentiert, weil dies als den Standard und das Originalspiel gesehen wird. Frauenfußball wird beiseitegelassen und als „unbedeutend, abnormal und der Aufmerksamkeit unwürdig“ betrachtet. (Dunn 2016: 7f, Übersetzung I.M.B.) 1.2 Ziel der Arbeit Gleichstellung der Geschlechter und Gender