25. Jahrgang – 1/2012 erscheint 6x jährlich HER H C EI IS M L A Ä T

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D Heimatpflege W - - M R Ü N S T E in Westfalen

Künstler im Neubesetzung Per Mausklick Nationalsozialismus im Fachbereich Wandern in die Vergangenheit Der Inhalt auf einen Blick

Klaus Kösters Neuerscheinungen Anpassung – Überleben – Widerstand 100 Jahre Blitzdorf im Flüsseviertel...... 34 Künstler im Nationalsozialismus ...... 1 Geschichte selber erforschen...... 34 Liesborner Geschichtshefte – Bäuerliches Leben im Umfeld der Benediktinerabtei. . . . 35 Auf Schusters Rappen „Kulturlandschaft macht Schule“...... 35 Wanderwegezeichner trafen sich in Borghorst...... 25 Biologische Vielfalt – ein Thema für Heimatmuseen. . . . 36 Neue Personalbesetzung im Fachbereich Wandern. . . . .26 Buch über die Bärenwaldeiche in Freudenberg-Niederholzklau...... 36 Tagungs- und Veranstaltungsberichte Geschichte der westfälischen Vemegerichte...... 37 Herbsttagung der Ortsheimatpfleger des Kreises Höxter...... 26 Persönliches Fachstelle Geschichte befasste sich mit dem Kurt Ernsting, Coesfeld-Lette ...... 38 neu entdeckten Römerlager in Olfen...... 27 Heinz Herkenrath, Holzwickede...... 38 Ernst Wulfert, Bad Sassendorf...... 39 Museen und Ausstellungen Der Maler Max-Schulze-Sölde (1887-1967)...... 28 Buchbesprechungen Interessengemeinschaft Teutoburger Wald e .V . (Hrsg .) Nachrichten und Notizen Naturführer Teutoburger Wald – Zwischen Fund und Dichtung . Pflanzen – Tier – Fossilien . Die Steinzeit in Hattingen/Ruhr...... 29 (Heinz-Otto Rehage)...... 39 Warum es lohnt, die Hellebrücke zu erhalten...... 30 Eine starke Dorfjugend...... 30 Paul Baehr Chronik von Bad Oeynhausen . Glasmuseum Alter Hof Herding – (Horst-d . Krus)...... 40 Neuerwerbungen 2011 ...... 30 Per Mausklick in die Vergangenheit . 85 .000 westfälische Urkunden im Internet...... 31 Heimatkalender ...... 40 Das Westfälische Wirtschaftsarchiv wurde 70...... 32 HEIMATKUNDE: Juden – Nachbarn – Westfalen. . . . .33 Termine Veranstaltungskalender

Heimatpflege in Westfalen ISSN 0933-6346 . Herausgeber: Westfälischer Heimatbund e .V ., Kaiser-Wilhelm-Ring 3, 48145 Münster . Schriftleitung und Redaktion: Dr . Edeltraud Klueting, Werner Gessner-Krone, p . A . Westfälischer Heimatbund · Telefon: 0251 / 203810-0 Fax: 0251 / 203810-29 · E-Mail: westfaelischerheimatbund@lwl .org · Internet: www .westfaelischerheimatbund .de Mitarbeit an dieser Ausgabe: Irmgard Blomenkemper, Sandra Hamer, Christiane Liedtke, Astrid Weber . Layout: ViO design kommunikation Petra Schürhaus, Greven . Für namentlich gezeichnete Beiträge sind die Verfasser persönlich verantwortlich . Diese Zeitschrift erscheint im Februar, April, Juni, August, Oktober, Dezember . Titelbild: Paul Thesing, Hafen von Andratx, um 1915, Öl/Lw . Privatbesitz Umschlagseite 3: Paul Thesing, Landschaft auf Mallorca – Häuser und Bäume, um 1915, Öl/Lw . Privatbesitz Künstler im Nationalsozialismus

Anpassung – Überleben – Widerstand Künstler im Nationalsozialismus von Klaus Kösters

Das Ausstellungsprojekt

Von November 2012 bis Juli 2014 wird in Kooperation des LWL-Museumsamtes für Westfalen mit sechs Museen eine Ausstellung gezeigt werden, die erstmalig das Schicksal einer Reihe von Künstlern aus und in Westfalen während der nati- onalsozialistischen Kunstdiktatur untersucht. Die nationalsozialistischen Machthaber haben nach 1933 fast alle deutschen Künstler von Bedeutung verfolgt, ausgesto- ßen, ins Exil gejagt oder in den Freitod getrieben. Ihre Werke wurden aus den Museen verbannt, vernichtet oder ins Aus- land verschoben. All das, was die moderne Kunst in Deutsch- land ausmachte und ihr Weltgeltung verschaffte, wurde aus- gerottet und durch einen engstirnigen, deutschtümelnden und kleinkarierten Nationalismus ersetzt - ein Nationalismus, der die geringste freiheitliche Regung unterdrückte und alle, die sich nicht beugten, mit Kerkerhaft, Folter oder Mord ter- rorisierte. Die übergroße Mehrzahl der um 1890/1905 geborenen Künstler war 1933 zu jung, um einen Namen zu haben. So- Paul Thesing, Volk der Dichter und Stänker, 1930 Tusche über Bleistift. fern sie sich nicht den ideologischen Vorstellungen der NS- Privatbesitz. Rückseite vom Künstler beschriftet: „Volk der Dichter und Stänker - Ich vertraue auf den gestirnten Himmel über uns und das Funktionäre anpassten, gerieten sie ins Abseits oder gingen moralische Bewusstsein in uns.“ ins Exil. Die in Deutschland verbliebenen widerständigen Künstler wurden von den Strömungen der internationalen Kunst abgeschnitten und ihre eigenen Arbeiten als „volks- schädliche Verfallskunst“ gebrandmarkt. Sie wurden mit Mal- oder Ausstellungsverbot bedroht, die ihre gesamte künstle- rische und private Existenz gefährdete oder vernichtete. Sie gerieten in Vergessenheit. Nach dem Ende der Naziherrschaft standen viele erneut vor dem Nichts. Den Bombardierungen der Städte waren auch zahlreiche Ateliers zum Opfer gefallen und unzählige Werke wurden vernichtet. Jetzt nach Kriegsende gewann die ab- strakte Kunst in Westdeutschland die Vorherrschaft, während in Ostdeutschland der Sozialistische Realismus als alleiniger Kunststil verordnet wurde. Wer sich nicht anpasste, geriet zum zweiten Mal ins Abseits. Den Künstlern dieser „verschollenen Generation“ gilt die Auf- merksamkeit dieser Ausstellung. Sie geht der Frage nach, wie Künstler während des Nationalsozialismus auf ideologische Beeinflussung, Kunstzensur, Überwachung bis hin zu Arbeits- und Ausstellungsverbot reagierten? Wie versuchten sie, ihre künstlerische Identität zu erhalten? Gingen sie in die innere Emigration, passten sie sich an, versuchten sie, so wenig wie möglich aufzufallen? Oder leisteten sie künstlerischen Wider- stand durch „verbotene Bilder“, die sie malten? Sahen sie nur noch die Möglichkeit, das Land zu verlassen oder kämpften

Paul Thesing, Selbstbildnis, um 1938. Öl/Pappe. Privatbesitz

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 1 Künstler im Nationalsozialismus

und der gegenständlichen Kunst zeitlebens treu, auch wenn sie sich darüber hinaus anderen Formen der modernen Kunst öffneten. Damit steht letztlich auch die Frage im Raum, in welchem Maße der Expressionismus in der deutschen Kunst dennoch weitergewirkt hat, nachdem er als verbindender Stil aufgege- ben wurde. Erst in den letzten Jahren sind unter dem neuen Stilbegriff „Expressiver Realismus“ viele dieser vergessenen Künstler zusammengeführt und in Ausstellungen der Öffent- lichkeit präsentiert worden. Diese neue Ausstellung möchte, diesmal auf einer regionalen, westfälischen Ebene und erst- mals unter Einbeziehung von völkisch und nationalsozialis- tisch orientierten Künstlern, die Diskussion um das Schicksal der Künstler gerade der gegenständlichen Kunstrichtungen anreichern. Die Ausstellung zeigt Kunstwerke, sie ist aber keine reine Kunstausstellung. Historische und kunsthistorische Aspekte werden unter der Prämisse zusammengeführt, dass Kunst niemals abgehoben von den politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Strömungen ihrer Entstehungszeit existiert. Denn einer der Trugschlüsse, mit denen die Nazis ihren Krieg gegen die Moderne führten, war die dogmatische Festlegung, dass „gute“ Kunst außerhalb der Geschichte stehe und sie deswegen immer nur zeitlos und ewig sein könne. Der dieser Ausstellung zugrunde liegende historische/kunsthistorische Ansatz sucht in den einzelnen Kunstwerken immer auch ih- ren Anteil an Zeitzeugenschaft, was oft schon durch die The- menwahl augenfällig wird. Karl Schwesig, Schlegelkeller, Blatt 03: Heil Hitler, 1935/36 In den folgenden Kapiteln sollen die in der Ausstellung ge- Zeichnungsfolge verschollen. Galerie Remmert & Barth, Düsseldorf zeigten Künstler auf dem Hintergrund der deutschen Kunst- entwicklung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorge- stellt werden. sie im Untergrund? Die Schicksale der in der Ausstellung ver- Die expressionistische Revolte, sammelten Künstler zeigen die gesamte Bandbreite der da- der Krieg und das konservative Deutschland mals möglichen Reaktionen – also nicht nur die verfemten und verfolgten Künstler, die in die innere Emigration, ins Exil Der Expressionismus begann im Wilhelminischen Kaiserreich oder in den aktiven Widerstand gingen, sondern auch die als Aufbruch der Jugend. Es war ein stürmischer Aufbruch, Angepassten und Überzeugten, die sich der nationalsozialis- von grellen, sich überschlagenden Stimmen getragen, voller tischen Kunstdoktrin unterordneten. eruptiver Bilder und rauschhafter Gefühlsaufwallungen. Es Der dumpfe Hass und die brutale Rücksichtslosigkeit der Na- war ein Aufbruch in der Krise, der gegen die abgestorbenen, zi-Schergen mit denen sie sich gegen die gesamte Moderne lebensfeindlichen Ideale der Vätergeneration die schöpfe- wandten - nicht nur in der Kunst sondern auf allen Gebieten rischen Kräfte eines neuen Menschheitsfrühlings setzte. Auf der modernen Kultur – ist beispiellos und nur auf dem Hinter- der einen Seite befanden sich die erfolgreichen gründerzeit- grund der Entwicklung der Kunst seit der Jahrhundertwende lichen Tatmenschen des Bildungs- und Besitzbürgertums, die zu verstehen. Aus diesem Grund wird die Ausstellung Kunst- an der Spitze des Umbaus Deutschlands zu einem modernen werke von etwa 30 Künstlern präsentieren, die die Zeitspan- Industriestaat standen, auf der anderen Seite die Generation ne vom Expressionismus vor 1914 bis in die fünfziger Jahre ihrer Söhne, denen die Verheißungen der technisch-rationa- des letzten Jahrhunderts abdecken. Die unterschiedlichen listischen, wissenschafts- und fortschrittsgläubigen Welt sus- Schicksale Einzelner fügen sich zu einem Gesamtbild zusam- pekt geworden waren. Sie träumten vom Aufbruch in eine men, das im Bereich der Kunstgeschichtsschreibung für die neue Zeit, um die versteinerte bürgerliche Kultur mit ihrer erste Hälfte des 20. Jahrhunderts neue Aspekte hinzufügen materialistischen Leere und geistigen Öde weit hinter sich zu möchte. Zunächst einmal geht es dabei um die künstlerische lassen. Sie träumten davon, in eine Welt voller vitaler, le- und öffentliche Rehabilitation derjenigen, die während der benserneuernder Kräfte einzutreten, die den einzelnen und Nazizeit in ihrem künstlerischen Fortkommen behindert oder die Gemeinschaft, Kultur und Leben auf einer höheren Stufe sogar gestoppt wurden. Viele von ihnen machten ihre ersten menschlicher Existenzerfüllung zusammenführen konnte. Der künstlerischen Schritte im Expressionismus und blieben ihm Maler Friedrich G. Einhoff1 erforschte in zahlreichen Selbst-

1Die Namen der in der Ausstellung vertretenen Künstler sind in diesem Artikel hervorgehoben. Aus urheberrechtlichen Gründen sind nicht alle Künstler mit ihren Werken abgebildet.

2 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Künstler im Nationalsozialismus

pressionisten naiv und weltfern erscheinen. Der Traum vom neuen Menschen zerstob in einem Fiasko von Brutalität, Un- menschlichkeit und Rohheit. Die Erfahrung des Krieges des- illusionierte den Maler Magnus Zeller, woraufhin er auf der Druckerpresse des Oberkommandos Ost, wo er als Presseoffi- zier arbeitete, illegale antimilitaristische Grafik vervielfältigte. Paul Wieghardt wurde mit 19 Jahren eingezogen, im Trom- melfeuer verschüttet, so dass er seine Sprachfähigkeit für längere Zeit verlor – eine Erfahrung, die sein weiteres Leben prägen sollte. Emil Betzler wird später Krieg und schwere Verwundung als entscheidende Einschnitte seines Lebens bezeichnen, die ihn vor allem im künstlerischen Bereich zu einem kompletten Neubeginn führten. Aber nicht alle Künstler erfuhren den grausamen Schock des Krieges. Paul Thesing hatte schon vorher Deutschland ver- lassen, zunächst zum Studium in die Schweiz, dann ging er nach Frankreich. Im Vorkriegs-Paris gehörte er zu dem re- nommierten Künstlerkreis um das Café du Dôme und Hen- ri Matisse. Es entstanden Gemälde im Stil der französischen Fauvisten und in Anlehnung an Cézanne. Gleichzeitig zeich- nete er wie schon zuvor in Zürich Karikaturen, jetzt für die renommierte Satirezeitschrift L’Assiette au beurre. Nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in Deutschland ging er vor Ausbruch des Krieges nach Mallorca. Dort malte er Land- schaften. Sie zeichnen sich durch eine expressive, satte Far-

Friedrich G. Einhoff, Selbstbildnis 16, um 1923. Tempera. Privatbesitz

Friedrich G. Einhoff, Selbstbildnis 14, um 1923. Tempera. Privatbesitz

porträts sein eigenes Ich. Übersteigerte Kontraste frei gesetz- ter Farben und zeichnerische Deformationen sind expressio- nistische Stilmittel, um das hinter der äußeren Anschauung liegende, tiefere Wesen der Person zu erfassen. Der Glaube an den neuen Menschen, der sich mit Hilfe der Kunst in die höheren Sphären des Geistes oder der Huma- nität aufschwingen sollte, führte bei vielen Expressionisten zu der Hoffnung, der bevorstehende Krieg würde die alte Gesellschaft wegreißen und phönixgleich aus der Asche eine neue, lichterfüllte Gemeinschaft gereinigter und erneuerter Menschen entstehen lassen. Franz Marcs Traum von der Auf- erstehung des Geistigen aus den Trümmern der alten Welt entsprach der tragischen Fehleinschätzung einer ganzen Ge- neration junger Intellektueller. Apokalyptische Untergangs- visionen, wie sie u. a. in den Bildern von Ludwig Meidner zum Ausdruck kommen, sind erfüllt von der Hoffnung auf den ersehnten Neuanfang. Aber die schreckliche Wirklichkeit des endlosen, mörderischen Stellungskrieges an der Front ließ diese gemalten und gedichteten Untergangsvisionen der Ex-

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 3 Künstler im Nationalsozialismus

Theo Champion, Feierabend, aus: Kunst für alle, 58. Jg. 1942-1943, München 1943. Das Gemälde von Theo Champion (1887-1952) orientiert sich an der Kunst des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.

bigkeit aus, die seine vertiefte Auseinandersetzung mit der avantgardistischer Stile und Künstler beschreiben. Daneben modernen französischen und auch spanischen Kunst zeigen. gab es auch eine eher stille Mehrheit, bei denen die schrillen Es sind Bilder von außergewöhnlicher künstlerischer Qualität, Fanfaren der Avantgarde auf taube Ohren stießen. Gerade die sicherlich einen Höhepunkt in der deutschen Malerei die- die extreme Tonlage des Vorkriegsexpressionismus erreichte ser Zeit darstellen. nicht die Masse der kunstinteressierten Bürger. Die Avantgar- Max Schulze-Sölde, der sich schon vor Kriegsausbruch in dekünstler und ihre Anhänger waren eine Minderheit, nur auf Frankreich aufgehalten hatte, wurde auf Korsika interniert. wenige Galerien und Museen beschränkt. Die traditionelle Dort konnte er sich intensiv mit der aktuellen französischen Vorstellung von einer Kunst als Fluchtraum schöner Seelen Kunst auseinandersetzen. Nach dem Krieg wird ihn allerdings prägte die Kultur- und Bildungswerte der bürgerlichen Mehr- sein weiterer Lebensweg zunächst von der Malerei wegfüh- heit. ren, wie noch zu zeigen sein wird. Für den Grafiker Walter Der expressionistische Aufschrei hatte für sie etwas Unreifes, Steinecke gaben Krieg und das Erlebnis der „Kriegergemein- Bizarres, Flüchtiges, gegen das sie das Gewicht der Tradition schaft“ den entscheidenden Anstoß für die spätere national- setzten. Begriffe wie Geist, Qualität und höhere Ansprüche sozialistische Karriere – eine Ansicht, die er mit vielen vater- galten einer Kunst, die sich aus dem in langen Jahrhunderten ländisch eingestellten ehemaligen Frontoffizieren teilte. Der gewachsenen kulturellen Erbe seit dem klassischen Griechen- Schriftsteller Ernst Jünger wird rückblickend den Krieg zu land speiste. Und viele dieser konservativen Bildungsbürger einem mystischen Erlebnis und geistiger Erneuerung stilisie- forderten eine deutsche Kunst, die von Innerlichkeit, Volks- ren – Gedanken, die von völkischen Kreisen nur allzu gern verbundenheit und einer wie auch immer gearteten „Wesen- aufgegriffen wurden. haftigkeit“ geprägt sein sollte. Die Dürerzeit und die Roman- Gerade diese letzte Bemerkung führt uns zu einem Problem, tik galten ihnen als Blütezeiten deutscher Kunst, die sie mit das viele Kunstgeschichten nur allzu leicht übersehen, wenn einem Ewigkeitsanspruch gegen die flüchtige Moderne versa- sie die Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts als Abfolge hen. Julius Langbehn hatte 1890 in seiner Schrift Rembrandt

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Reinhard Hilker, Bärtiger Kopf, 1920. Holzschnitt. Bauhaus-Archiv,

Ernst Hilker, Aus schwerer Zeit, 1923 Holzschnitt. Slg. Gerhard Schneider als Erzieher dieses nationalistische und kulturkonservative Konzept formuliert und die Forderung nach einer auf dem deutschen Volkstum beruhenden, allgemeinverbindlichen Kunst eingeführt. Sein Buch gab nach dem Krieg den völ- sehnten in Umkehrung der geschichtlichen Entwicklung ein kischen und nationalistischen Kreisen entscheidende Anstö- agrarisches Deutschland mit seinen aus der bäuerlichen Kul- ße, die „deutsche Tradition“ als wehrhaftes Bollwerk gegen tur und Volkskunst gewonnenen althergebrachten Werten. In die internationale Moderne aufzurüsten. der Kunst bedeutete dies die Rückkehr zu einer eher trivialen, Expressionistischer Aufschrei und nostalgische Verherrlichung volkstümlichen Heimatkunst. Die politischen Konsequenzen von Tradition und Heimatkunst sind aber nur die beiden Sei- zogen völkische Gruppierungen: Denn von der Hochschät- ten der gleichen Medaille. Sie sind auf einer tiefer liegenden zung deutschen Volkstums war es nur noch ein kleiner Schritt Ebene als Reaktionen auf die rasanten Modernisierungs- und bis zur Behauptung, durch den fortschreitenden Liberalismus Industrialisierungsprozesse zu deuten, die Deutschland seit und die Vermischung der Rassen sei das deutsche Volk ge- der Reichsgründung 1871 von Grund auf umgestalteten. Die schwächt und bedürfe einer durchgreifenden rassischen, po- expressionistische Ablehnung der bürgerlichen Kultur rich- litischen und kulturellen „Gesundung“. tete sich gegen deren auf Positivismus, Rationalismus und Avantgardekunst gegen kulturelle Tradition – damit sind die Fortschrittsgläubigkeit beruhenden Wertesystemen. In ih- beiden Pole beschrieben, die sich jahrzehntelang unversöhn- rer euphorischen Hochpreisung der irrationalen, vitalen Le- lich gegenüberstehen werden. benskräfte standen sie – wenn auch unter einem anderen Der Nationalsozialismus, und das wird die Ausstellung immer weltanschaulichen Vorzeichen – den kulturkonservativen wieder betonen, entwickelte keine umfassende eigene Kunst- Schichten nahe, die mit verbissener Unversöhnlichkeit die theorie, sondern adoptierte die kulturkonservativen Einstel- modernen Erscheinungen der großstädtischen Lebenswei- lungen des traditionellen Bildungsbürgertums, die er dann se und rationalisierten Industriearbeit bekämpften. Sie er- ideologisch aufrüstete.

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 5 Künstler im Nationalsozialismus

Revolutionen in Politik und Kunst - die Nachkriegsära

Die chaotischen, von Aufständen, wirtschaftlicher Not und Inflation geprägten Anfangsjahre der Weimarer Republik bis 1923 hatten auch tiefe Spuren in Kunst und Kultur hinterlas- sen. Die Mehrheit der Künstler stand links. Sie waren durch den Krieg hindurchgegangen und hatten die beängstigende Nähe des Todes gespürt. Der Erste Weltkrieg bedeutete für sie den Ausverkauf aller bisherigen Kunst- und Weltanschau- ungen. Die Dadaisten verkündeten den Rundumschlag gegen jede Form der bürgerlichen Hochkultur und kultivierten die politische und ästhetische Provokation. Die Radikalsten unter ihnen wie George Grosz und John Heartfield trennten sich nach kurzer Zeit von der letztlich politisch wirkungslosen Dada-Bewegung und wandten sich einer Agitprop-Kunst zu, die mit spitzer Feder und beißendem Spott gegen Spießbürger, Militärs, Kapitalisten und Kriegsgewinnler zu Felde zog. Und je mehr sich der neue Staat als Fortsetzung des alten entpupp- te, je mehr sich die sozialdemokratische Mehrheitspartei mit Reichswehr und altem Beamtentum zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung verbündete, umso radikaler wurden viele Künstler. Magnus Zeller, der nach 1920 eine Zeitlang in Blomberg lebte, war schon während des Krieges mit antimilitaristischen Gemälden und Zeichnungen hervorgetreten. 1918 wurde er in Berlin in den Arbeiter- und Soldatenrat aufgenommen. Seine expressionistischen Grafikmappen „Entrückung und Florenz Robert Schabbon, Weiblicher Akt in Landschaft, 1922 Aufruhr“ sowie „Revolutionszeit“ schildern seine damaligen Öl auf Sackleinen. Slg. Gerhard Schneider Eindrücke. Zellers Lithographien formulieren keine bissigen politischen Anklagen à la George Grosz, sondern zeigen auf einer eher symbolischen, schicksalhaften Ebene den Zusam- menbruch der alten Ordnungssysteme. Zahlreiche revolutionär gesinnte Künstler-Bewegungen waren unmittelbar nach Kriegsende entstanden: Der „Arbeitsrat für Kunst“ und die „Novembergruppe“ wurden zum Sammelbe- cken für die unterschiedlichsten avantgardistischen Künstler vom Expressionismus bis zu den abstrakten Richtungen. Die 1920 gegründete „Genossenschaft für proletarische Kunst“ führte ältere und junge Expressionisten, sozialkritische und politische Künstler zusammen, um eine „proletarische Kunst“ zu befördern. Der Hagener Bauhausschüler Ernst Hilker ge- hörte zu ihnen. Nach frühen druckgraphischen Arbeiten am Bauhaus, die vom Expressionismus und Kubismus geprägt sind, wird er Mitte der 20er Jahre mit sozialkritischen Stadt- szenen an die Öffentlichkeit treten. Nach dem Krieg wurde der Expressionismus zu einer Bewe- gung, der sich alle linksgerichteten Künstler anschlossen und die in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen öffent- liche Beachtung erfuhr. Einig waren sich alle Künstler in der Ablehnung der bürgerlichen Kultur und deren Glauben an eine schöne und erbauliche Kunst. Einig waren sie die Künst- ler auch darin, dass Kunst sich gesellschaftlich engagieren

Florenz Robert Schabbon, Kniender männlicher Akt in Landschaft, 1921 Öl/Lw. Slg. Gerhard Schneider

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Hans Tombrock, Servus, 1928 Hans Tombrock, Arme Frau, o. J. Zeichnung aus: Vagabunden, Stuttgart 1928 (mit nachträglicher Über- Holzschnitt. Fritz Hüser Institut, Dortmund arbeitung durch Tombrock). Fritz Hüser Institut, Dortmund

müsse. Neue, nicht mehr idyllisch oder symbolisch überfrach- männlicher Akt, entspricht dem „O-Mensch-Pathos“ eines tete Themen waren dafür erforderlich. Die Kunst sollte wie- Nachkriegsexpressionismus, der zwischen messianischem der zum Leben, zu den einfachen, alltäglichen Menschen zu- Sendungsbewusstsein und Selbstzweifel hin und her gerissen rückkehren. Genauso radikal wie in ihrer Themenwahl gingen wird. Letztlich war aber diese Kunst zu extrem, zu antibür- die Künstler auch mit den künstlerischen Mitteln um, welche gerlich, um von der Mehrheit akzeptiert zu werden. Die Kul- die moderne Kunst ihnen zur Verfügung stellte: Die Defor- turpolitik der SPD hielt an der Vermittlung des traditionellen mierung und Auflösung des Bildgegenstandes, der Verzicht kulturellen Erbes fest, während das konservative Bürgertum auf perspektivische Darstellung sowie harte, ungebändigte - wie schon in der Kaiserzeit - sich als alleiniger Repräsentant Farbkontraste führten zu einer Übersteigerung aller künst- der Hochkultur verstand. Gegen den politisch vagen Uto- lerischen Ausdrucksformen, die vor keiner Tradition mehr pismus der Expressionisten wandten sich auch die Künstler Rücksicht nahmen. innerhalb der KPD, deren Blick auf die neue revolutionäre Der Soester Maler Eberhard Viegener wandte sich dem Ex- Kunst Russlands gerichtet war. Der Konstruktivismus, wie ihn pressionismus zu und malte die heimische Landschaft mit die russischen Künstler praktizierten, die dort proklamierte glühenden, leuchtenden und satten Farbflächen sowie rhyth- neue Maschinenkunst zogen viele in ihren Bann. mischen Liniengerüsten, die ihre Eigenart verlieren, um nur Außerhalb der etablierten Parteien und Organisationen stan- noch Form- und Farbträger zu werden. Seine expressionis- den lebensreformerische Utopisten, die von übersteigerten tische Holzschnitt-Mappe „Der Mond über Soest“, die die Zukunftserwartungen sowie apokalyptischen Visionen an- renommierte Galerie Flechtheim auflegte, verleiht der alten getrieben jenseits von Kapitalismus und Moderne die un- Stadt ein geheimnisvolles, mystisches Wesen. terschiedlichsten Heilswege suchten. Der Maler Max Schul- Die expressionistische Utopie vom befreiten Menschen hatte ze-Sölde schloss sich 1920 einer Art urkommunistischen auch in der Literatur, vor allem der Lyrik wie bei dem Maler- Landkommune an, bevor er dann nach einem syndikali- Dichter Florenz Robert Schabbon, zu überspannten Erwar- stischen Zwischenspiel als christrevolutionärer Prediger auf- tungen geführt. Sein malerisches Hauptwerk, ein kniender trat. Als einer der „Inflationsheiligen“ zog er mahnend durch

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die Lande. Sein Weltbild bestand aus einer antiintellektuellen Mischung von agrarromantischen Vorstellungen und einer chiliastischen Erlösungssehnsucht, die er als christlich-revolu- tionärer Missionar eine Zeitlang verkündete. Am vorläufigen Endpunkt seiner weltanschaulichen „Heilswege“ wird dann völkisches Gedankengut stehen, bevor er sich in den 30er Jahren wieder intensiver der Malerei zuwandte. Auch der Maler und Grafiker Hans Tombrock wurde durch Krieg und Revolutionszeit aus der üblichen Bahn geworfen. Der Bergmannssohn meldete sich freiwillig zur Kriegsmarine. Am Ende standen die Desertion und die aktive Teilnahme an der Novemberrevolution. Es folgten der Eintritt in die KPD und die Beteiligung am Ruhraufstand. Nach einem Gefängnis- aufenthalt kehrte er nicht mehr zu seinem bisherigen Leben zurück. Er wurde eine Art anarchistischer Vagant, der durch die Lande zog und kleine Zeichnungen anfertigte, mit denen er sein eigenes Vagantenleben und die „bürgerliche Wohl- anständigkeit“ karikierte. Aber mit diesen dahin geworfenen Zeichnungen wurde er berühmt, so dass Museen seine Ar- beiten ankauften. Die Machtergreifung Hitlers setzte seiner gerade begonnen künstlerischen Kariere ein vorzeitiges Ende. Tombrock musste fliehen.

Der Kult der Sachlichkeit und das moderne Leben Wilhelm Wessel, Blick auf Brause, 1939 Schon wenige Jahre nach Kriegsende erlahmte der expressi- Öl/Lw. Stadt Iserlohn onistische Sturm und Drang. Die künstlerisch so ungestüme Avantgarde hatte neue politische und kulturelle Zeichen set- zen wollen, die von rebellisch-revolutionärer Gesinnung nur so strotzten. Aber was sie schufen waren radikale ästhetische Formgebungen, mit denen sich keine gesellschaftliche Revo- lution machen ließ. Ihre so aufrührerisch gedachten Kunst- werke wurden begehrte Objekte reicher Sammler und avant- gardistischer Galeristen. Je mehr die junge Republik nach inneren Aufständen und Inflation nach 1923 zur Ruhe kam, um so mehr verlor der Expressionismus an Terrain. Was blieb, war die souveräne Beherrschung der avantgardistischen Stilmittel und der An- spruch, dass Kunst sich der Gesellschaft zuwenden müsse. Was sich änderte waren die Ausdrucksformen und die da- hinter verborgenen Werte: Anstelle des expressionistischen Subjektivismus trat nun die Suche nach Objektivität, anstelle von Leidenschaftlichkeit Nüchternheit. Nach den tiefen Er- schütterungen des Ersten Weltkriegs und der nachfolgenden innenpolitischen Unruhen, nach der eruptiven Formenrevolte des Expressionismus und der Abstraktion trat jetzt eine er- nüchterte Generation von Künstlern auf. Sie wollten durch die Erfassung der sinnlichen Erscheinungen dieser Welt wie- der soliden Boden unter die Füße bekommen. Zahlreiche Künstler wie Emil Betzler und Eberhard Viegener wandten sich in dieser Zeit vom Expressionismus ab und wurde zu erfolgreichen Vertretern der Neuen Sachlichkeit.

Alfons Lütkoff, Zwei Schwestern, 1932 Öl/Lw. Stadt Iserlohn

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Karl Schwesig, Großstadtszene mit Arbeitslosen, 1931 Tusche. Galerie Remmert & Barth, Düsseldorf

Man feierte die Großstadt und das großstädtische Leben als Ausdruck moderner Liberalität und wandte sich enthusias- tisch den neu entstehenden Formen der Massenkultur zu: der Vergnügungsindustrie, Reklame, Sport und den Massen- medien wie Illustrierte, Film und Fotografie. Emil Betzler zeichnete und malte Menschen im Café, in der Straßenbahn, in der Badeanstalt und beim Tanz. Der Iserlohner Maler Wil- helm Wessel tauchte eine triste Stadtlandschaft in ein ge- heimnisvolles Licht, das die gezeigten Dinge entrückt. Und der ebenfalls aus Iserlohn stammende Maler Alfons Lütkoff, der sich später dem Surrealismus zuwenden und „verbotene Bilder“ malen wird, zeigt hier in nüchterner Distanz sowie einer die Bildfläche betonenden Malerei seine spätere Frau mit ihrer Schwester. Menschen, oft in unsentimentaler Nahsicht, Stadtland- schaften und Stillleben machen das Gros dieser neusach- lichen Bilder aus. Doch zu viele Künstler klammerten dabei das aus, was alle vorher höchst leidenschaftlich verteidigt hatten: die gesellschaftskritische Aufgabe von Kunst. Diese vertraten dann umso effektiver die „Veristen“ unter ihnen.

Karl Schwesig, Arbeiter, 1931 Tusche. Galerie Remmert & Barth, Düsseldorf

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 9 Künstler im Nationalsozialismus

Hans Tombrock, Aufruf zum Streik, 1930. Kohle auf Karton. Slg. Gerhard Schneider

George Grosz und John Heartfield, Rudolf Schlichter und Ge- später an der Kunsthochschule in Berlin politisch. In Berlin org Scholz wandten sich neben anderen der politischen Kari- gründete er mit Fritz Cremer zusammen den „Roten Stu- katur, der Fotomontage und Agitprop-Kunst zu. Sie folgten dentenbund“. In seinen frühen Bildern malte er Ansichten des dem Auftrag der KPD, die Kunst als Waffe im Klassenkampf Ruhrgebiets mit trostlosen Straßenzügen, hässlichen, zusam- einzusetzen und griffen unermüdlich die chauvinistisch-re- mengewürfelten Vorstadthäusern, schwarzen Kohlegruben staurativen Kräfte in Militär, Polizei, Justiz, Wirtschaft und und Bahngleisen, die im Nichts enden - eine bedrückende, deutschnationalem Spießbürgertum an. beklemmende Atmosphäre, in der die Menschen an den Rand Karl Schwesig schuf seit den frühen 20er Jahren satirisch bis- gedrückt sind. sige Zeichnungen von den Vertretern der alten Mächte und wandte sich gegen Militarismus und Klassenjustiz. Seine all- Andere Künstler wandten sich einer nüchternen Bestands- täglichen Straßenszenen nehmen Anteil mit den Armen und aufnahme der Dingwelt und einer sachlichen Behandlung Ausgestoßenen dieser Gesellschaft, mit Straßenmädchen und der Realität zu. Gedämpfte Farben, zu Stillleben geronnene, Bettlern. 1932 trat er der KPD bei. Mit ebenso kritischem schlichte und klare Formen bis hin zu einer fotografischen Blick porträtierte Markus Zeller Kriegsgewinnler und Spieß- Altmeisterlichkeit zeichnen diesen Stil aus. Eberhard Vie- bürger und zeigte ebenso anteilnehmend Bettler und Huren. gener setzte mit seinen Stillleben neue Akzente. Alltägliche, Städtische Szenen wie „Straßenrazzien“ oder „Verfolgung“ oft überdeutlich dargestellte Gegenstände, ein unwirkliches, verraten seinen sezierenden Blick auf die zunehmende poli- magisch wirkendes Licht und bis zur Unbeweglichkeit gefro- tische Radikalisierung der Gesellschaft. rene Räume machen die Atmosphäre dieser Bilder aus, die die Fritz Duda aus engagierte sich seit seinem Kunstkritik dem magischen Realismus zuordnen wird, einem Studium an der Folkwangschule in Essen 1922/24 und dann Sonderstil innerhalb der Neuen Sachlichkeit.

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NSDAP, die in den Jahren zuvor kaum in Erscheinung ge- treten war, entwickelte sich zur Massenpartei. Ihr „Chefideo- loge“ Alfred Rosenberg gründete 1928 den „Kampfbund für deutsche Kultur“, der im Namen einer verworrenen deutsch- tümelnden Kultur die Massen gegen die Moderne aufzuhet- zen versuchte. Der Ton verschärfte sich und als 1930 die Na- tionalsozialisten in Thüringen an die Macht kamen, wurden die ersten modernen Bilder aus einem Museum entfernt. Während die SPD sich in ihrer Kulturpolitik weiterhin an den tradierten Kultur- und Bildungswerten festklammerte, kulti- vierten konservative Maler wie Georg Schrimpf, Franz Rad- ziwill sowie der lippische Heimatmaler Ernst Rötteken eine neuromantische, teilweise idyllische Malerei mit naturbezo- genen, kleinstädtischen und bäuerlichen Motiven. Das linke Spektrum in dieser Endphase der Weimarer Repu- blik wurde von der KPD bestimmt, die in verengter Blickrich- tung auf die proletarische Kultur und die kulturellen Impulse der Sowjetunion auf Konfrontationskurs ging. Alles wurde der politischen Propaganda im Klassenkampf unterstellt. Die linken Künstler schlossen sich 1928 in der „Assoziation re- volutionärer Künstler Deutschlands“ (ASSO) zusammen und entwarfen agitatorische Bilder sowie Grafiken und Plakate für die KPD. Zu ihnen gehörten Fritz Duda, der ein Jahr später der KPD beitrat, und Karl Schwesig, der sich schon in der Künstlergruppe „Junges Rheinland“ kritisch hervor- getan hatte. Massenpublikationen wie die Arbeiter Illus- trierte Zeitung, Filme aus dem Arbeitermilieu und durch Ernst Rötteken, Blick auf Detmold, 1924 die Lande ziehende Agitpropgruppen bekämpften in fataler Öl/Lw. Lippisches Landesmuseum Detmold Fehleinschätzung der politischen Lage vorwiegend die SPD und die bürgerliche Mitte, während die Nationalsozialisten mit einer geschickten nationalen und zugleich sozialistisch anmutenden Propaganda auf Stimmenfang gingen. Trotz Risse im Fundament der Republik – der beeindruckenden künstlerischen Qualität der linken und Polarisierungen links und rechts kommunistischen Maler, trotz der Blüte des politischen Thea- ters und des proletarischen Films, der Aufstieg Hitlers konnte 1929 endete die stabile Phase der Weimarer Republik. Als die Weltwirtschaftskrise auch auf Deutschland übergriff, Pro- duktion und Kaufkraft rapide fielen und nur das Heer der Arbeitslosen stieg, bekamen die extremen Parteien enormen Paul Thesing, Theorie und Praxis, 1931 Zulauf. Angesichts der Krise rückten die bürgerlichen Par- Tusche über Bleistift, aquarelliert. Privatbesitz Rückseite vom Künstler beschriftet: „Theorie und Praxis. teien nach rechts und das Kabinett Brüning höhlte mit einer Der Witz ist: ‚Heil’ schreien, wenn man auch Unheil bringt.“ Fülle von Notverordnungen das demokratische Fundament der Republik aus. Viele Künstler, Schriftsteller und Theaterleute, die noch eini- ge Jahre vorher als Vernunftrepublikaner die demokratische Ordnung mitgetragen hatten, wählten angesichts der be- drohlichen Zunahme kommunistischer Agitation und Ein- flussnahme das vermeintlich kleinere Übel und unterstützten nationalkonservative Kulturkonzepte. Anstelle der bisherigen Sachlichkeitsdevisen traten diffus-mythische Gemeinschafts- vorstellungen. Noch vor kurzem bewunderte Begriffe wie technischer Fortschritt, freiheitliche Gesellschaft, allgemeiner Wohlstand wurden angesichts des sich rapide verbreitenden wirtschaftlichen Elends zu Unwörtern und durch Gemein- schaft, Volk oder Bindung ersetzt. Jetzt zeigte sich, dass die deutsche Reaktion während der „Goldenen Zwanziger Jahre“ nicht verschwunden war. Die

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Jakob Pins, Die Anbetung der Vogelscheuche, 1962-71 Linke Tafel eines Triptychons, Öl/Lw. Jacob Pins Gesellschaft, Höxter

Karel Niestrath, Die Hungrige, 1928 Bronze. Privatbesitz

Mordechai Gumpel, Ohne Titel, 1984 Aquarell. Museum Hexenbürgermeisterhaus, Lemgo

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durch sie nicht gestoppt werden. Das gilt auch für die anti- faschistischen Karikaturen von Paul Thesing, die er für sozi- aldemokratische Zeitungen anfertigte. Trotz ihres beißenden Spotts blieben sie letztlich wirkungslos.

Ideologisch aufgerüstete Trivialkunst und Hetzjagd auf die Moderne

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat die Hetzjagd auf die gesamte moderne Kunst und Kultur in ein neues Stadium. Vertreter der Moderne wurden aus den Ämtern gejagt, politisch unliebsame Künstler verfolgt, ver- haftet und mit brutaler Härte zum Schweigen gebracht, jü- dische Künstler aller Existenzmöglichkeiten beraubt. Das ge- samte Kulturleben kontrollierte die Reichskammer für Kultur und schaltete alle Kulturverbände gleich. Emil Betzler wurde wegen „bolschewistischer Zersetzung“ angeklagt und seine Kunst als „artfremd“ gebrandmarkt. Als pädagogischer Fachberater degradiert, konnte aber immerhin als einfacher Lehrer weiterarbeiten. An eine künstlerische Kar- riere war nicht mehr zu denken. Fritz Duda wurde 1933 von der Berliner Kunsthochschule verwiesen, 1936 erhielt er Aus- stellungsverbot. Reinhard Hilkers Werke wurden beschlag- nahmt und er durfte ebenfalls nicht mehr ausstellen. Dem jüdischen Künstler Mordechai Gumpel wurde die Aufnahme in die Kunstakademie verweigert. Ihm und Jakob Pins gelang es, rechtzeitig aus Deutschland zu entkommen, während ihre Familien und Verwandte in den KZs umkamen. Beide werden Lis Goebel, Teich bei Peddensiepen, Schneeschmelze, um 1940 Öl/Lw. Privatbesitz dann in Israel eine erfolgreiche Karriere als Künstler begin- nen. Florenz Robert Schabbon beging Selbstmord, weil er für sich in diesem Deutschland keine Zukunft mehr sah. Dennoch war die NS-Kulturpolitik dieser Anfangsjahre nicht eindeutig. Das Feindbild „moderne Kunst“ wurde mit so ne- bulösen Etiketten wie „Teil einer jüdischen Weltverschwörung und der bolschewistischen Weltrevolution“ umschrieben und die gesamte Kunstentwicklung seit der Jahrhundertwende in einen Topf geworfen. Aber schon in der Einschätzung des Expressionismus war man sich anfangs nicht einig. Goeb- bels und der NS-Studentenbund standen diesem zunächst positiv gegenüber. Das änderte sich 1936/37, als die Hetz- kampagne gegen die „entartete Kunst“ in ein neues Stadium eintrat und 1937 in der berüchtigten Ausstellung gipfelte. Die NS-Ideologen brachten die moderne Kunst mit allen von ihnen bekämpften politischen und sozialen Erscheinungen der Weimarer Republik in Verbindung. Dazu gehörte auch die Vorstellung, es habe 1918 eine sozialistische Revolution gegeben, an der die Kunst entscheidenden Anteil hatte. Mar- Lis Goebel, Bodensee II, um 1944-46 xismus, parlamentarische Demokratie, jüdischer Kapitalismus, Öl/Lw. Privatbesitz alles wurde zusammengewürfelt, um den Argumenten gegen die Moderne Nachdruck zu verschaffen. Hinzu kam die Be- Skulpturen auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ 1937 in hauptung, die moderne Kunst habe sich vom Volk getrennt München gezeigt, eine größere Anzahl aus den Museen ent- und sei mitverantwortlich für den allgemeinen Kulturverfall, fernt. Während der anschließenden Beschlagnahmeaktionen dessen Ursache letztlich in der Mischung gesunder und min- wurden Werke der Künstler Emil Betzler, Lis Goebel, Will derwertiger Rassen läge. Lammert, Fritz Levedag, Eberhard Viegener und anderen In der Ausstellung sind mehrere Künstler vertreten, von de- in der Ausstellung gezeigten Künstlern als „entartet“ ver- nen zumindest einige Werke als entartet deklariert wurden. femt und aus öffentlichen Sammlungen entfernt. Andere wie Von dem Hagener Bildhauer Karel Niestrath wurden zwei Friedrich G. Einhoff versteckten ihre früher geschaffenen

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 13 Künstler im Nationalsozialismus

Friedrich G. Einhoff, Zeche Wilhelmine Viktoria mit Kinderschule, 1925 Friedrich G Einhoff, Bahngleise zur Zeche mit blauem Kühlturm und Kohle, Tempera. Privatbesitz roter Schalterhalle, um 1925 Tempera. Privatbesitz

Kunstwerke, damit sie der Gestapo nicht in die Hände fielen. Hans Schmitz-Wiedenbrück, Triptychon Arbeiter, Bauern und Soldaten, So widersprüchlich und angreifbar die Beweisführung der NS- Mittelteil, 1941 Ideologen auch war, das Ergebnis kam einer Verdammung der Öl/Lw. German War Art Collection, Abb. aus: Kunst im Dritten Reich, 5. Jg. 1941 gesamten modernen Kunst und Kultur seit dem Impressionis- mus gleich, die man als volkszersetzend brandmarkte und die man mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verbieten, verbrennen, vernichten und durch eine „neue“, „gesunde“ Kunst ersetzen wollte. Der politische Druck verschärfte sich und viele Künstler wie Emil Betzler, Friedrich G. Einhoff oder Alfons Lütkoff durften oder wollten nicht mehr ausstel- len. Sie zogen sich zurück. Aber dennoch funktionierte der NS-Überwachungsstaat nicht lückenlos. Fritz Cremers Pla- stik „Trauernde Frauen“ von 1936, die er noch als Student an der Berliner Akademie schuf, ist den Frauen gewidmet, deren Männer in den Gefängnissen der Gestapo gefoltert und getö- tet wurden. Seine Kommilitonen nannten das Werk heimlich „Gestapo“ und es sollte sogar aus der Akademie entfernt wer- den. Ausgerechnet für diese Figurengruppe erhielt er 1937 den Preußischen Staatspreis. Die „neue“ Kunst, die Hitler mit großem propagandistischem Aufwand feierte und seit 1937 in den Großen Deutschen Kunstausstellungen zelebrierte, war aber alles andere als neu.

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Theoretisch hatten er und seine Paladine den Rahmen ab- gegenständliche Kunst, die sich an älteren Kunststilen orien- gesteckt: Es sollte eine Kunst sein, die nationale – vor allem tierte. So nimmt es kein Wunder, dass abgesehen von einigen nationalsozialistische Werte – vertritt. Sie sollte bodenständig nationalsozialistischen Vorzeigekünstlern wie Arno Breker sein und aus dem Volk hervorgehen. Sie sollte einen „deut- oder Werner Peiner das Gros der auf den Kunstausstellungen schen Volksgeist“ repräsentieren, der auf einem gesunden vertretenen Künstler eher den traditionellen Geschmack des arischen Menschentum ruht und den Einzelnen nicht als konservativen deutschen Bildungsbürgertums bediente. Die Individuum, sondern als Mitglied der Volksgemeinschaft – sogenannte „neue“ Kunst entpuppte sich nach Inhalt und Familie, Sippe, Volk – versteht. Sie sollte, wie übrigens jede Form als anspruchslose Gattungsmalerei des 19. Jahrhun- Kunst in totalitären Staaten, einheitlich sein, Partei ergreifen derts, als triviale Heimatkunst oder konventionelle Plastik. und volkserzieherisch wirken, also die zukünftige Wiederge- Viele der Künstler, die jetzt nach oben gespült wurden, waren burt des deutschen Volkes durch den Nationalsozialismus in der Weimarer Zeit öffentlich nicht oder nur am Rande in in Form einer Heilserwartung propagandistisch vorwegneh- Erscheinung getreten. Edwin Fritzsche kann man als Beispiel men. Diese zukünftige Realität war aber in Wahrheit die des dafür nehmen, wie ein eher unpolitischer Heimatmaler auf Krieges, auf den das Volk durch das Beispiel opferbereiter einmal mit einem NS-Propagandabild Aufmerksamkeit errin- und siegesgewisser Heldengestalten in allen Künsten vorbe- gen möchte und sich selbst gleichschaltet. Es bleiben die noch reitet werden musste. In der Ausstellung werden zwei ex- mehr Angepassten, die offensiv die Kunst des NS-Regimes treme Beispiele von Nazikunst von zwei westfälischen Malern vertraten und seine Profiteure wurden. Ernst Rötteken, ein über zeitgenössische Abbildungen gezeigt: Hans Schmitz- unbekannter Heimatmaler aus Lippe, wurde aufgrund sei- Wiedenbrücks Triptychon „Arbeiter – Bauern – Soldaten“, ner öffentlichen politischen Auftritte in völkisch-militanten das eine wehrbereite, offensiv-aggressive Kampfgemeinschaft Organisationen für „würdig“ befunden, für Himmler einige verherrlicht, sowie Udo Wendels „Die Kunstzeitschrift“, wo Bildaufträge auszuführen. Er malte u. a. die Wewelsburg. eine propagandistisch in Szene gesetzte Familie einträchtig Und der Grafiker Walter Steinecke trat schon vor 1933 der die Werke nationalsozialistischer Kunst bewundert. NSDAP bei und machte Karriere. In der Ausstellung dienen So das Programm! Was dabei allerdings herauskam, war in seine Zeichnungen und Aquarelle als Beispiel militanter und Malerei und Plastik eine konventionelle, rückwärtsgewandte, ideologisch verhärteter NS-Propagandakunst.

Udo Wendel, Die Kunstzeitschrift, 1939/40 Edwin Fritzsche, Festumzug zum 1. Mai, 1936 Öl auf Sperrholz. Deutsches Historisches Museum Berlin, Abb. aus: Pastell, Lippisches Landesmuseum Detmold Kunst im Dritten Reich, 5. Jg. 1941

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 15 Künstler im Nationalsozialismus

Walter Steinecke, Handgranatenwerfer, 1940 Kolorierte Zeichnung, Museum Hexenbürgermeisterhaus, Lemgo

Andererseits erlaubte die nationalsozialistische Wertschät- zung der traditionellen Kunst vielen Malern und Bildhauern, mehr oder minder angepasst weiter künstlerisch tätig zu sein. Damit stellt sich die Frage, welche Wahlmöglichkeiten Künst- ler nach 1933 überhaupt noch hatten?

Anpassung – Überleben – Widerstand

Nach dem Januar 1933 konnten viele Künstler vor allem in Paul Thesing, Der Vater der Lüge, 1931 Tusche über Bleistift, aquarelliert. Privatbesitz der Unterhaltungsindustrie weiterarbeiten, sofern sie nicht jüdischer Herkunft waren oder politisch den Nationalsozialis- mus bekämpft hatten. Den bildungsbürgerlichen Künstlern, die schon vorher eine eher traditionelle Richtung vertreten tion“ konnte in ein stillschweigendes Sich-beugen oder sogar hatten, fiel die Umstellung auf die kunstpolitischen Vorgaben Annehmen der offiziellen Kunstvorschriften münden, um als der Nazis eher leicht. Ihre Arbeiten nach 1933 unterschie- Künstler möglichst unauffällig weiter existieren zu können. den sich nicht sehr von denen, die vorher entstanden waren. Die meisten der Kunstwerke, die während der Naziherrschaft Sie bevorzugten ein zeitlos-idealistisches Gedankengut und öffentlich ausgestellt wurden, boten keine ideologischen schöpften aus einer Tradition, die religiös, konfessionell, hu- oder politischen Angriffsflächen. Sie passten sich dem vorge- manistisch-goethezeitlich oder auch national-historisch ori- gebenen Zensurrahmen zumindest oberflächlich an. entiert war. Der Münsteraner Carl Busch konnte nach 1933 Es ist schon erschreckend wenn man sieht, wie gute Avant- seinen in den späten zwanziger Jahren begonnenen Malstil garde-Künstler der 20er Jahre nach 1933 eine Kunst schufen, fortsetzen, später wurde er dann als Kriegsmaler eingesetzt. die banal und trivial sein musste, um akzeptiert zu werden. Gerade das Festhalten an überzeitlichen Themen, die Mytho- Der Maler Richard Sprick, der in den 20er Jahren im Stil des logisches, Allegorisches, Allgemein-Menschliches, Idyllisches expressiven Realismus sozial orientierte Porträts und Grup- zumeist in Form der traditionellen Gattungsmalerei zum Aus- penszenen geschaffen hatte, gab nach 1933 diese Malerei druck brachten, stellte auch einen Fluchtraum für diejenigen auf. Als Pressezeichner des Bochumer Schauspielhauses hatte Künstler bereit, die vor 1933 sich zum Expressionismus oder er eine künstlerische Nische gefunden, mit Auftragsarbeiten der Neuen Sachlichkeit bekannt hatten. Die „Innere Emigra- aus der Ruhrindustrie, die industrielle Szenerien zeigen, fügte

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Hauptberuf war Röhr in der Gipsformerei der Münsteraner Bildhauerfamilie Mazzotti beschäftigt. 1935 fand die letz- te Ausstellung mit seinen Werken statt, weshalb wohl seine expressionistische Vergangenheit den Kunstkommissaren der NSDAP verborgen blieb, als sie in Münster nach „entarteten“ Kunstwerken fahndeten. Der Maler Max Schulze-Sölde war in den zwanziger Jah- ren mit expressionistischen und dann neusachlichen Bildern hervorgetreten. Nach 1933 malte er vorwiegend unverfäng- liche Landschaften. Er konnte auf westfälischen Kunstaus- stellungen seine Arbeiten ausstellen und trat auch später der Reichskulturkammer bei. Dennoch wurden bei den Beschlag- nahmeaktionen 1937 eine Reihe seiner früheren Arbeiten aus Museen entfernt. Was wäre die Alternative? Viele Künstler hatten ihren privaten Freundes- und Käuferkreis auch nach 1933 erhalten können. So waren sie freier in der Wahl ihrer Themen und Stilmittel, da ihre Kunstwerke in privaten Sammlungen der Öffentlich- keit entzogen waren. Die Hagener Malerin Lis Goebel erhielt 1942 den Auftrag, für eine Wittener Firma Arbeitsszenen zu zeichnen, die für eine Firmenfestschrift bestimmt waren. In knappster Form und gewagter Ausschnitthaftigkeit bewegen sich die entstandenen Zeichnungen an der Grenze zur Ab- straktion und sind das absolute Gegenteil von den staatlich verordneten Helden-der-Arbeit-Bildern. Möglicherweise des- halb wagte es die Firma nicht, die Arbeiten zu veröffentli- chen. Einige wenige wagten es aber dennoch, angesichts der all- umfassenden Überwachung verborgene Kritik zu äußern. Magnus Zeller malte heimlich antifaschistische Bilder und Karikaturen, die, wenn sie bekannt geworden wären, ihn ins KZ gebracht hätten. Er tarnte sich, indem er unauffällige Landschaftsbilder öffentlich ausstellte. Andere versuchten ihre frühere avantgardistische Phase zu verheimlichen. Fried- rich G. Einhoff wurde 1933 von offizieller Seite bescheinigt, dass ihm sämtliche Fähigkeiten zum Malen fehlten. Um als Lehrer nicht entlassen zu werden, versteckte seine expressiven Aloys Röhr, Frauenkopf, 1920/21 Arbeiten der 20er Jahre und stellte nicht mehr aus. Alfons Eiche. Stadtmuseum Münster Lütkoff ging bis 1940 das hohe Risiko ein, surrealistisch ver- schlüsselte, systemkritische Bilder zu malen, die ihn als Leh- rer ebenfalls die Existenz gekostet hätten. Als Beamter war er sich dem verordneten Kunstgeschmack. Eberhard Vie- er gezwungen, der NSDAP beizutreten. Den inneren Konflikt gener, in den zwanziger Jahren einer der interessantesten zwischen dem nach außen hin angepassten Lehrer und dem und erfolgreichsten westfälischen Avantgarde-Künstler zu- illegalen Künstler hielt er nicht mehr aus. Er bemühte sich nächst des Expressionismus und dann der Neuen Sachlichkeit um Aufnahme in die Reichskulturkammer und fertigte fortan ging in die innere Emigration und malte fortan unauffällige systemkonforme Arbeiten an. Der junge Kunststudent Fritz Landschaftsbilder aus der Soester Börde und dem nahen Sau- Cremer schuf schon vor Kriegsbeginn Figuren trauernder erland. Die Tatsache, dass er mit einer Jüdin verheiratet war, Mütter und sterbender Soldaten. Robert Schmidhagen hat sicherlich seinen Entschluss bestärkt, sich stillschweigend konnte seine Antikriegsmappen „Guernica“ und „Die andere zu verhalten. Front“ in der relativen Sicherheit der Schweiz fertig stellen. Der Münsteraner Bildhauer Aloys Röhr stellte in der Künst- Der Bauhausschüler Fritz Levedag, dessen Kunst als „entar- lergemeinschaft „Die Schanze“ bis Mitte der 30er Jah- tet“ gebrandmarkt wurde, passte sich nicht an legte während re expressionistische Holzschnitte, geschnitzte Reliefs und der Nazizeit die Grundlagen für eine neue, zukunftsweisende Porträtbüsten aus. Zwischenzeitlich fertigte er auch Schnitz- Form- und Farblehre, die er nach dem Krieg bis zu seinem arbeiten für den Bremer Kaufmann Ludwig Roselius, der in frühen Tod fortsetzen konnte. Es gibt zahlreiche Beispiele den zwanziger Jahren die Bremer Böttcherstraße ausbauen dieses mutigen, eher stillen Widerstands, der sich nur im Ver- ließ. Einige Aufträge für sakrale Räume folgten. In seinem borgenen äußern konnte.

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 17 Künstler im Nationalsozialismus

Beide Abbildungen: Lis Goebel. Aus der Serie: Arbeitsvorgänge, 1942. Bleistift. Privatbesitz

Die politisch engagierten Künstler der Weimarer Zeit hat- ten einen ungleich schwereren Stand. Karl Schwesig, der ab 1928 in der ASSO und ab 1932 in der KPD aktiv war, wurde schon 1933 verhaftet, von der Gestapo gefoltert und ins Ge- fängnis gesteckt. Nach seiner Entlassung blieb ihm nur die Emigration. In seinem Exilland Frankreich ließ ihn das Vi- chy-Regime erneut verhaften und überstellte ihn als unlieb- samen Deutschen in ein französisches Lager, bevor er 1943 der SS übergeben und erneut inhaftiert wurde. Fritz Duda, ebenfalls kommunistischer Aktivist, arbeitete nach 1933 im Widerstand und hatte Glück, denn er wurde nicht enttarnt. Nachdem er als Künstler nicht mehr arbeiten durfte, kam er in einem Berliner Architektenbüro unter, wo er Zeichnungen und Modelle anfertigte. Nach dem Krieg blieb er in Ostber- lin und arbeitete als freischaffender Künstler. Der Bildhauer Will Lammert, zeitweise Leiter der Keramikwerkstatt auf der Margaretenhöhe in Essen und seit 1932 Mitglied der KPD, zahlte dagegen einen höheren Preis. 1933 klagte man ihn des Hochverrats an, doch gelang ihm die Flucht in die Sowjetu- nion. Die zurückgelassenen Werke vernichteten die Nazis. In Moskau wurde er Opfer der stalinistischen Verfolgungen und nach Kasachstan verbannt. Der ehemalige Dichter und Mini- ster für Kultur der DDR, Johannes R. Becher, holte Lammert

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Robert Schmidhagen, Guernica, Titelblatt: Baskische Mutter, 1937 Robert Schmidhagen, Die andere Front: Zurück von der Front Holzschnitt. Museum Bochum Holzschnitt. Museum Bochum

1951 nach Deutschland zurück, wo er an der Akademie der Künste der DDR eine Professur erhielt. Carl Baumann aus < Alfons Lütkoff, Bedrohung, 1939 Tempera auf Karton. Stadt Iserlohn Hagen studierte ab 1936 an der Kunstakademie in Berlin und bekam Kontakt zu der kommunistischen Widerstandsgrup- pe die „Rote Kapelle“. 1941 malte er ein spektakuläres und mutiges Bild, das die führenden Köpfe der „Roten Kapelle“ Alfons Lütkoff, Das Biest, 1939 zeigt – getarnt als Bauingenieure. Die Porträtierten wurden Öl auf Sperrholz. Stadt Iserlohn Stift. Privatbesitz kurze Zeit später verhaftet und hingerichtet. Baumann, der unter Verdacht geraten war, wurde ebenfalls verhaftet, hatte aber Glück, da man ihn „nur“ zu einer „Bewährungseinheit“ abkommandierte. Das Bild ließ die Gestapo unbehelligt, weil sie die eigentlich dargestellten Personen nicht erkannte. Wer das Glück hatte, schon vor 1933 im Ausland zu leben, konnte wie Paul Thesing als moderner Künstler wenig- stens weiter arbeiten. Trotz schwierigster wirtschaftlicher Verhältnisse im Exil in Ibiza, und dann nach Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges auf Ischia, gelangen ihm außerge- wöhnliche, expressive und kraftvoll farbige Landschaftsbilder seiner jeweiligen Wahlheimat, wo er all seine weitreichenden Kenntnisse der modernen französischen und spanischen Ma- lerei höchst erfolgreich einsetzte. Als er 1939 nach Deutsch- land zurückkehren musste, ließ er sich unter dem Druck der Verhältnisse in die Reichskulturkammer aufnehmen und machte szenische Illustrationen für DEFA-Filme. Als früherer ausgewiesener Regimegegner, der mit seinen Karikaturen den Nationalsozialismus scharf attackiert hatte, versuchte er jetzt

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 19 Künstler im Nationalsozialismus

Karl Schwesig: Schlegelkeller, Blatt 38: Hochverratsprozess Zeichnungsfolge verschollen. Galerie Remmert & Barth, Düsseldorf

Karl Schwesig, Schlegelkeller, Blatt 19: Überhaupt half die SS überall nach ... Zeichnungsfolge verschollen. Galerie Remmert & Barth, Düsseldorf

möglichst unauffällig zu bleiben und akzeptierte sogar für kurze Zeit, Propagandazeichnungen für die NS-Presse zu ma- chen. Paul Wieghardt gelang es in den dreißiger Jahren als einem Carl Baumann, Rote Kapelle Berlin, 1941. Tempera auf Nessel. der wenigen Deutschen, eine Karriere in Paris zu machen, wo LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster er lebte. Zunächst konnte er noch im nationalsozialistischen Deutschland, vor allem seiner Heimatstadt Lüdenscheid, aus- stellen, obwohl sich die Gegenstimmen gegen den „Auslän- Paul Thesing, Landschaft mit großem Baum I, 1937-39 der“ Wieghardt mehrten. 1938 ging er mit seiner jüdischen Öl/Lw. Privatbesitz Frau nach Norwegen. Nach nur wenigen Jahren der Ruhe flüchteten sie unter Zurücklassung vieler Kunstwerke vor den herannahenden deutschen Truppen. Auf abenteuerlichen We- gen gelangten sie in die USA, wo Paul Wieghardt und seine Frau eine erfolgreiche neue künstlerische Karriere begannen. Nach der Machtergreifung Hitlers wurde Hans Tombrock aufgrund seiner politischen Vergangenheit denunziert. Um der Verhaftung zu entgehen floh er mit seiner Familie zu- nächst in die Schweiz, wurde aber wenig später dort wegen seiner antifaschistischen Agitation ausgewiesen. Über Umwe- gen gelangte er nach Schweden, wo er sich in der Nähe von Stockholm niederließ. 1937 bürgerte ihn das nationalsozia- listische Deutschland aus. In Schweden verkehrte Tombrock im Kreis der deutschen Emigranten, wo er den Schriftsteller Bertolt Brecht kennen lernte. Zwischen beiden entwickelten sich eine Freundschaft und eine enge Zusammenarbeit. Tom-

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Hans Tombrock, Brecht, 1939 Hans Tombrock, Illustration zu Brechts Das Leben des Galilei, 1941 Kreide. Fritz Hüser Institut Dortmund Radierung. Fritz Hüser Institut Dortmund brock schuf mehrere Brecht-Porträts und Illustrationen für Zu viele Künstler, Schriftsteller, Musiker, Filmleute waren ge- dessen Leben des Galilei, während Brecht Tombrocks male- zwungen ins Exil zu gehen, ein ungeheurer Verlust für die rische Anfänge in der Parabel vom Me-Ti im Volkshaus und deutsche Kultur. Aber von einer einheitlichen antifaschi- verschiedenen Vierzeilern verarbeitete. Tombrock illustrierte stischen Exilkunst zu sprechen ist nicht möglich, zu unter- im Exil auch Brechts Zyklus Furcht und Elend des Dritten schiedlich waren die persönlichen Einstellungen und poli- Reiches. Daneben schuf er Tafeln zu Brecht-Gedichten für tischen Meinungen, mit denen man sich schon während der schwedische Volkshäuser. Weimarer Zeit bekämpfte.

Wilhelm Renfordt: Karl Schwesig, Trümmergrundstück Viktoriastraße, 1953 Plakat zur Kunstgewerbeausstellung in Osnabrück, 1920 Aquarell. Galerie Remmert Barth, Düsseldorf

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 21 Künstler im Nationalsozialismus

Einen Sonderfall unter all denen, die sich dem NS-Staat an- passten und unterwarfen, stellt die Biographie des Malers Wilhelm Renfordt dar. Ab 1920 war er am Aufbruch der modernen Kunst in Osnabrück mit expressionistischen und dann neusachlichen Arbeiten beteiligt. Zugleich war er im SPD-nahen Volksbildungsverein aktiv. 1933 bekam er Aus- stellungsverbot und seine künstlerische Existenz wurde ver- nichtet. In dieser Notsituation entschloss er sich – auf Drän- gen von Freunden, wie er später rechtfertigen wird – in die SS als Sportwart einzutreten. Danach malte er altmeisterliche Porträts von SS-Offizieren, Industriebilder und kriegerische Wandgemälde für Kasernen. Wieso er als engagierter moder- ner Maler ausgerechnet in die SS eintrat, begründete er in seinen Entnazifizierungsunterlagen mit seinem unpolitischen sportlichen Engagement und seiner damaligen wirtschaft- lichen Notlage – eine Rechtfertigung, die bis heute mehr Fra- gen als Antworten offen lässt. Wilhelm Wessel, Hafen von Tripolis. Aus: Wilhelm Wessel, Mit Rommel in der Wüste, Essen 1943, Bildtafel 1 Schwieriger Neuanfang

Nach 1945 war die Lage für die meisten Künstler trostlos: Sie Dennoch, einige wenige hatten Erfolg. Wilhelm Wessel hatten 12 Jahre Isolation von den internationalen Kunstzen- machte 1931 die Abschlussprüfung für das künstlerische tren sowie eingeschränkte oder verhinderte Arbeitsmöglich- Lehramt an höheren Schulen und war bis 1939 im Schul- keiten hinter sich, oft genug war ein Großteil ihrer Arbeiten dienst tätig. 1934 wurde er Jungzugführer in der Hitlerju- durch den Bombenkrieg vernichtet worden. Der existentielle gend und 1936 als „entarteter“ Künstler eingestuft. 1937 trat Überlebenskampf in den zerstörten Städten setzte andere Pri- er der NSDAP bei, wahrscheinlich wie viele andere aufgrund oritäten als den Kauf von Kunstwerken. Dennoch gab es ein seines Status als beamteter Lehrer. Auf den regionalen Kunst- großes Publikumsinteresse an der von den Nazis verbotenen schauen war er mit unauffälligen Landschaftsbildern vertre- Moderne. Doch dieses richtete sich vor allem auf die Kunst ten. Er hatte sich mit dem System arrangiert. 1939 wurde er vor 1914 und einige wenige entartete Künstler. Die meisten eingezogen. Nach einer Verwundung 1942 wechselte er in anderen konnten sich aus der Anonymität, in die sie 1933 eine Staffel von Kriegsmalern, die auf Befehl Adolf Hitlers gefallen waren, nicht mehr befreien. Die Kunst der Weimarer gegründet wurde und den Krieg verherrlichen sollte. Wessel Republik geriet aus dem Blickfeld, vor allem die der politisch begleitete die kämpfenden Truppen in Nordafrika und Italien und gesellschaftlichen engagierten Künstler. Die Naziherr- und veröffentlichte aus eigenem Antrieb darüber zwei illus- schaft hatte sämtliche politische Kunst für lange Zeit diskre- trierte Bücher, die ihm die persönliche Wertschätzung Hitlers ditiert – und unter dieses Verdikt fielen auch die Künstler der eintrugen. 1945 kehrte er in seine Heimatstadt Iserlohn zu- zwanziger Jahre. rück und beschloss, zukünftig als freier Maler zu arbeiten. In Westdeutschland entstand eine neue, junge Kunstszene, Wessel engagierte sich erfolgreich als Ausstellungsmacher, die keinerlei Verbindung zur Kunst der Weimarer Zeit mehr um die junge deutsche Kunst im Ausland bekannt zu ma- hatte. Sie versuchte möglichst schnell und umfassend An- chen, besonders in Frankreich. Ab 1954 malte er ungegen- schluss an die internationale Hochkunst zu bekommen, und ständliche Bilder. Er hatte Erfolg und seine Werke wurden in die war von der amerikanischen und französischen Abstrak- zahlreichen Ausstellungen gezeigt. tion geprägt. Die neue ungegenständliche Kunst wurde im Westen zum Dogma erhoben und als Kunst des freien We- Die in der DDR verblieben Künstler, die dort eine Karriere stens gegen die politisch gegängelte und staatlich zensier- machten, hatten es im anderen Teil Deutschlands besonders te realistische Kunst des Ostblocks gestellt. Ein Großteil der schwer. Fritz Duda wurde im Westen – bis auf seine Heimat- gegenständlich arbeitenden Maler und Bildhauer war nach stadt Gelsenkirchen – so gut wie nie ausgestellt. Das gleiche dem Krieg in die SBZ, bzw. DDR gegangen. Die westdeut- gilt für Fritz Cremer und Will Lammert. sche Ablehnung richtete sich nicht nur gegen den sozialis- Auf der anderen Seite steht Fritz Levedag, der sich kurz nach tischen Realismus, sondern gleich gegen jede nicht abstrakte dem Krieg u. a. auch in Weimar für eine Lehrstelle beworben Kunst. Die im Westen verbliebenen gegenständlichen Maler hatte. Dort wurde er als „abstrakter Bauhausmaler“ abge- und Bildhauer gerieten ins Abseits und verschwanden aus lehnt. dem öffentlichen Blickwinkel. Sie wurden vergessen. Einige Die wechselseitige Missachtung der jeweiligen Kunst in Ost versuchten noch mit der abstrakten Kunstszene mitzuhalten, und West war also gegenseitig. Erst seit den späten 60er Jah- doch nur wenigen war das Glück beschieden, dort respekta- ren und dann vor allem seit der Wende fallen immer mehr ble Leistungen zu erbringen. Außerhalb eines engen lokalen Barrieren, die vorher die Künstler und die Kunststile getrennt Bereichs wurden sie kaum noch wahrgenommen. hatten.

22 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Künstler im Nationalsozialismus

Fazit Das Begleitbuch zur Ausstellung wird im Aschendorff-Verlag 50 Jahre deutsche Geschichte im Spiegel der Kunst und ihrer in Münster und in Kooperation mit dem Westfälischen Hei- Künstler. Rund 30 Biographien zeigen die Vielfalt der Schick- matbund und dem Lippischen Heimatbund erscheinen. sale und Lebenswege, die diese Generation von Künstlern Auskunft erteilt: Klaus Kösters. durchlaufen hat. Wenn die Ausstellung etwas deutlich ma- Email: [email protected] chen möchte, dann dies: Eine eindeutige Zuordnung in „gute“ und „böse Künstler, also einerseits in Künstler, die sich der Naziherrschaft widersetzten – sei es im aktiven Widerstand Literatur: 1. Allgemein oder in passiver, verschlüsselter Kritik – sowie andererseits in Avantgarden in Westfalen? Die Moderne in der Provinz 1902-1933, Angepasste und Mitläufer, die der Zensur des Systems nichts Ausst. Kat. Westfälisches Museumsamt, Münster 1999 entgegensetzen konnten und um ihre Familien und wirt- Basis Bauhaus ... westfalen, Ausst. Kat. Westfälisches Museumsamt, schaftliche Existenz bangten, eine solche eindeutige Schwarz- Münster 1995 Martin Damus, Realismus und Kunst im Nationalsozialismus, Frank- Weiß-Malerei gibt es nicht. Kunst muss nicht in jedem Fall furt am Main 1981 widerständig sein und nicht jeder Künstler ist aufgrund seiner Jost Hermand, Deutsche Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, Persönlichkeit und Lebensumstände dazu fähig. Doch es gibt Darmstadt 2006 eine Grenze, und auch das möchte diese Ausstellung zeigen: Jost Hermand, Frank Trommler, Die Kultur der Weimarer Republik, Diese wird dann überschritten, wenn Künstler sich freiwillig am Main 1988 der NS-Kunstdoktrin unterwarfen und zu Profiteuren des Re- Berthold Hinz, Die Malerei des deutschen Faschismus. Kunst und gimes wurden. Konterrevolution, München, Wien 1984 Rolf Jessewitsch, Gerhard Schneider, Axel Wendelberger (Hrsg.), Ex- Liste der vorgesehenen Künstler pressive Gegenständlichkeit. Schicksale figurativer Malerei und Gra- Carl Baumann (Hagen 1912 – Hagen 1996), Emil Betzler phik im 20. Jahrhundert: Werke aus der Sammlung Gerhard Schnei- (Kamen 1892 – Frankfurt a. M. 1974), Carl Busch (Mün- der, Olpe/Bönen 2001 Rolf Jessewitsch und Gerhard Schneider (Hrsg.), Entdeckte Moderne. ster 1905 – Münster 1973), Fritz Cremer (Arnsberg 1906 – Werke aus der Sammlung Gerhard Schneider, Bönen/Olpe 2008 Berlin 1993), Fritz Duda (Gelsenkirchen 1904 – Berlin 1991), Kassandra. Visionen des Unheils, hrsg. v. Stefanie Heckmann und Friedrich G. Einhoff (Celle 1901 – Soltau 1988), Edwin Hans Ottomeyer, Ausst. Kat. Deutsches Historisches Museum Berlin, Fritzsche (Obergrünberg 1876 – Oerlinghausen 1952), Lis Dresden 2008 Goebel (Hagen 1884 – Herdecke 1970), Mordechai Gumpel Rita Kauder-Steiniger, Die „Freie Künstlergemeinschaft Schanze“ in (Lemgo 1912 – Maoz Zion 2009), Reinhard Hilker (Hagen Münster 1919 bis 1933, in: Westfalen, 74. Band, 1996, S. 181-200 1899 – Hagen 1961), Will Lammert (Hagen 1892 – Berlin Klaus Kösters, 100 Meisterwerke westfälischer Kunst, Münster 2011 1957), Fritz Levedag (Münster 1899 – Wesel 1951), Alfons Kunst im 3. Reich. Dokumente der Unterwerfung, Frankfurter Lütkoff (Iserlohn 1905 – Kotzenbüll 1987) , Karl Niestrath Kunstverein und Arbeitsgruppe des Kunstgeschichtlichen Instituts (Bad Salzuflen 1896 – Hagen 1971), Jacob Pins (Höxter 1917 der Universität Frankfurt i. A. der Stadt Frankfurt, Frankfurt a. M. – Jerusalem 2005), Wilhelm Renfordt (Altena 1889 – Osna- 41980 Kunst im Widerstand. Malerei – Graphik – Plastik 1922 bis 1945, brück 1950), Aloys Röhr (Münster 1887 – Albersloh 1953), hrsg. u. eingeleitet von Eckhardt Frommhold, Vorwort von Ernst Ernst Rötteken (Detmold 1882 – Detmold 1945), Florenz Niekisch, VEB Verlag der Kunst Dresden 1968 Robert Schabbon (Bielefeld 1899 – Berlin 1934), Reinhard Kunst und Propaganda im Streit der Nationen 1930-1945, hrsg. Schmidhagen (Schalksmühle 1915 – Marburg 1945), Max v. Hans-Jörg Czech und Nikola Droll, Ausst. Kat. Deutsches Histo- Schulze-Sölde (Dortmund 1887 – Theiningsen 1967), Karl risches Museum Berlin, Dresden 2007 Schwesig (1898 Gelsenkirchen – Düsseldorf 1955), Richard Die >Kunststadt< München 1937. Nationalismus und

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 23 Künstler im Nationalsozialismus

Emil Betzler. Ein Beitrag zum Expressionismus, hrsg. v. Hans Meyer, Der Maler Max Schulze-Sölde, von Ernst Sylvanus, Soest, in: Hei- Frankfurt/M 1968 matkalender Soest 1942, S. 48-51 Susanne Wichert-Meissner, Der Künstler Emil Betzler (1892-1974), Möller, Reimer, Der Maler Max Schulze-Sölde auf dem ‚Lindenhof’ Diss. Frankfurt 1996 in Kleve in der Wilster Marsch – ein agrarromantisches ‚edelkommu- Fritz Cremer, Der Weg eines deutschen Bildhauers, mit einer Einlei- nistisches’ Siedlungsexperiment, in: Soester Zeitschrift 107/2005, S. tung von Hans Lüdecke und einer autobiographischen Skizze des 88-102 Künstlers, VEB Verlag der Kunst Dresden 1956 Real, Caroline Theresia, Studien zum malerischen Werk des Künstlers Fritz Cremer. Leben – Werke – Schriften – Meinungen, gesammelt Max Schulze-Sölde (1887-1967), maschinenschriftl. Diss. Münster und dargestellt von Dieter Schmidt, VEB Verlag der Kunst Dresden 2005 1972 Karl Schwesig, Schlegelkeller, Hrsg. v. d. Galerie Remmert und Barth, Fritz Cremer. Bronzen und Arbeiten auf Papier, Ausst. Kat. Sauer- Düsseldorf 1983 land-Museum Arnsberg des Hochsauerlandkreises, Arnsberg 1991 Karl Schwesig 1898-1955. Gemälde – Grafik – Dokumente. Ausst. Fritz Cremer Gedächtnisausstellung zum 90. Geburtstag, Ausst. Kat. Kat. Stadtmuseum Düsseldorf, Städt. Galerie Schloss Oberhausen, Sauerland-Museum in Arnsberg, Arnsberg 1996 Alte Synagoge Essen, Düsseldorf 1984 Werner Röhr, Fritz Duda, VEB Verlag der Kunst Dresden 1980 Karl Schwesig. Ausgewählte Werke 1920-1955. Ausst. Kat. Galerie Fritz Duda Malerei, hrsg. v. Verband Bildender Künstler der DDR, Remmert und Barth, Düsseldorf 1988 Magistrat von Berlin, Ausst. Kat. Ephraim-Palais, Berlin [1988] Revier-Atelier, Karl Schwesig, hrsg. v. Jörg Loskill, Essen 2008 Maler – Muse – Industrie. Friedrich G. Einhoff (1901-1988). Wieder- Richard Sprick 1901-1968, maschinenschriftliches Manuskript von entdeckung eines verschollenen Werks, Ausst. Kat. Galerie Oltmanns, Karen Kestermann, Bochum 2002 Unkel 2000 Clemens Kreuzer, Richard Sprick als Bochumer Künstler der 20er/30er Verschollen und wiederentdeckt. Friedrich G. Einhoff (1901-1988). Jahre, maschinenschriftliches Manuskript, o. J. Industrielandschaften von 1920-1935, hrsg. Stadt Gelsenkirchen, Walter Steinecke, Auf der Insel Staumühle... Geschichte einer Gefan- Kommunale Galerie, Unkel o. J. [2001] genschaft im deutschen Vaterland, Lemgo 1955 Lore Blanke, Edwin Fritzsche (1876-1952) – Ein Maler und seine Walter Steinecke, Siebzig Jahre Licht und Schatten, Lemgo 1958 Stadt, in: Bad Salzuflen 2002, Jahrbuch für Geschichte und Zeitge- Susanne Thesing, Paul Thesing, Maler und politischer Zeichner. Eine schehen, hrsg. v. Franz Meyer und Stefan Wiesekopsieker, Bielefeld Künstlervita zwischen Kaiserreich und Demokratie, Nürnberg o. J. 2002 Bertolt Brecht und Hans Tombrock. Eine Künstlerfreundschaft im Lis Goebel 1884-1970. Übersicht über das Gesamtwerk der Malerin, skandinavischen Exil, hrsg. v. Rainer Noltenius unter Mitarbeit von Ausst. Kat. Karl Ernst Osthaus Museum Hagen, 1985 Eva Meyer und Volker Zaib, Essen 2004 Damenbesuch, kunstdialog hagenwest, Ausst. Kat. Hagen 2006 Kerber, Bernhard, Der Maler Eberhard Viegener, Soest 1982 Mordechai Gumpel, Mosaic of Dreams, Jerusalem 2002 Tjardes, Ilse, Studien zu Leben und Werk des westfälischen Künstlers Will Lammert Gedächtnisausstellung, Deutsche Akademie der Eberhard Viegener (1890-1967), Münster 1989 Künste, Berlin 1959 Eberhard Viegener 1890-1967, Ausst. Kat. Westfälisches Landes- Fritz Levedag 1899-1951 – Gemälde und Zeichnungen, Ausst. Kat. museum für Kunst und Kulturgeschichte, Wilhelm-Morgner-Haus Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Gre- Soest, Soest 1990 ven 1991 Wilhelm Wessel 1904-1971. Malerei und Materie, Ausst. Kat. West- Fritz Levedag 1899-1951 – Die Jahre in Ringenberg. Ausst. Kat. fälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Mün- Städt. Galerie Iserlohn, Otto-Dix-Haus, Gera, Köln 2002 ster und Derick-Baegert-Gesellschaft e.V., Atelierzentrum Schloss Paul Wieghardt 1897-1969. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Aus- Ringenberg, Hamminkeln, Bönen 1999 st. Kat. Lüdenscheid – Hamm –Witten, Lüdenscheid 1972 Levedag. Zeichnungen 1924-1951, Texte von Joachim Büttner und Paul Wieghardt. Europa und Amerika, Begleitband zur Ausstellung Frédéric Voiley, Weingarten 1985 hrsg. v. Eckhard Trox, Lüdenscheid 2003 Uwe Haupenthal und Rainer Danne (Hrsg.), Alfons Lütkoff (1905- Magnus Zeller. Gemälde – Aquarelle – Zeichnungen – Druckgraphik, 1987), Husum 2005 Ausst. Kat. Staatliche Galerie Moritzburg Halle in Zusammenarbeit Karel Niestrath, Ausst. Kat. Museum am Ostwall Dortmund, Dort- mit dem VEB Mansfeld Kombinat „Wilhelm Pieck“ Eisleben, Halle mund 1973 1988 Christine Longère, Manfred Strecker, Jacob Pins – Künstler Sammler Magnus Zeller. Entrückung und Aufruhr, hrsg. v. Dominik Bartmann, Freund, Jacob Pins Gesellschaft, Kunstverein Höxter. Höxter 2008 Ausst. Kat. Stiftung Stadtmuseum Berlin, Berlin 2002 Wilhelm Renfordt, in: Hanns-Gerd Rabe, Osnabrücker Kunst und Künstler – 1900 bis 1970, in: Osnabrücker Mitteilungen 81. Band, Bildnachweis: 1974 Verlag für moderne Kunst: Titelseite, Umschlag Seite 3 Wilhelm Renfordt, Akten in Staatsarchiv Osnabrück: ERW A 23 Nr. Galerie Remmert & Barth S. 2, S. 9 beide, S. 20 oben links 9, 10, 11, 15 und rechts Rommé, Barbara (Hrsg.), Aloys Röhr. Bildhauer und Grafiker aus Städt. Kunstsammlung Iserlohn S. 8 beide, S 18 unten, S. 19 unten Münster, Bönen 2009 Vera Scheef, Imke Tappe-Pollmann, Ernst Rötteken 1882-1945. Le- Lippisches Landesmuseum Detmold S. 11 oben, S. 15 rechts ben und Werk des lippischen Künstlers. Ausst. Kat. Lippisches Lan- Jakob Pins Gesellschaft, Höxter S. 12 oben links desmuseum, Detmold 1995 Stadtmuseum Münster S. 17 Reinhard Schmidhagen 1914-1945. Gemälde und Graphiken, Ausst. LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster / Kat. Museum Bochum, Bochum 1990 Sabine Ahlbrand-Dornseif, Abdruck erfolgt mit Zustimmung des Florenz Robert Schabbon: Unveröffentlichte Tagebücher (Privatbe- Inhabers der Urheberrechte. S. 20 Mitte links sitz Bielefeld) Die restlichen Aufnahmen stammen vom Verfasser.

24 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Auf Schusters Rappen

Auf Schusters Rappen

Wanderwegezeichner trafen sich in Borghorst

Am 20. November war es wieder so- weit. Der Westfälische Heimatbund hatte „seine Wanderwegezeichner“ wie- der zur Jahrestagung eingeladen. 26 Wegezeichner waren zum Teil mit Ihren Partnern der Einladung nach Steinfurt- Borghorst gefolgt. Nach der Begrüßung durch Werner Gessner-Krone vom West- fälischen Heimatbund, ließ es sich Heinz Hille, 1. Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Steinfurt nicht nehmen, den Westfälischen Heimatbund und die ak- tive Gruppe der Wanderwegezeichner in Borghorst zu begrüßen. Eine kleine Einführung in die Geschichte von Borg- Einige Exkursionsteilnehmer haben es sich in Upkammer gemütlich gemacht. horst und der 1975 durch die Zusam- menlegung der eigenständigen Städte Borghorst und Burgsteinfurt gegrün- Schönebeck, begrüßte die Tagungsteil- Rathaus der Stadt Borghorst gefallen deten Stadt Steinfurt legte die richtige nehmer in „seinem Borghorst“. Der Hei- ist. Das 1887 errichtete, an die Renais- Grundlage für die Tagung mit Exkursi- matverein ist mit 1800 Mitgliedern ei- sancearchitektur angepasste zweiflüg- ons- und Besichtigungsprogramm. Vor- ner der größten in Westfalen. Aber nicht lige Gebäude, ist nach der Übernahme bereitet war die Tagung von der starken nur die zahlenmäßige Größe ist beein- durch den Heimatverein zu einer Stätte Borghorster Heimatvereinsgruppe der druckend, sondern auch die vielfältigen der Begegnung geworden. Im Anschluss Wanderwegezeichner Burchard Hille, Aktivitäten und Projekte des Heimatver- an die Grußworte machte man sich Hubert Blakert, Hennes Oletti, Franz Bal- eins. Man könnte fast vermuten, dass auf den Weg zu einer kleinen Wande- ster und Aloys Wallmeyer. Auch der Vor- die Wahl des Heimatvereinsdomizils rung über die Borghorster Wanderwege sitzende des Heimatvereins Franz-Josef nicht ganz zufällig auf das ehemalige zum Hauptwanderweg X 6 und X 11

Gruppenfoto vor dem „Haus Buckshook 4“

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 25 Auf Schusters Rappen / Tagungs- und Veranstaltungsberichte des Westfälischen Heimatbundes. Von Neue Personalbesetzung der Tagungsstätte führte der Weg zu- im Fachbereich Wandern erst zum ältesten Wohngebäude Borg- horsts, das sich außerhalb der Stifts- Im Fachbereich Wandern des Westfä- freiheit erhalten hat. Der Heimatverein lischen Heimatbunds gab es eine perso- übernahm 2004 das „Haus Buckshook 4“ nelle Veränderung. und hat es behutsam wieder instand- gesetzt. Das auf einem Grundstück Sandra Hamer ist seit Anfang des Jah- des Borghorster Damenstiftes errichte- res in der Geschäftsstelle tätig. Die Di- te kleine Fachwerkhaus ist bis ins 20. plom Geografin aus Münster arbeitet Jahrhundert nur wenig umgebaut und sich intensiv in die vielfältigen Themen modernisiert worden. Durch das Haus und Aufgaben ein und freut sich auf die wurden die Wegezeichner in zwei Grup- Zusammenarbeit mit Heimatvereinen, pen von der Tochter der bis 1965 dort Wandergruppen und allen, die Freude wohnhaften Familie Timmermann ge- am Wandern haben. führt. Die Erzählungen aus der Kindheit Neben der Betreuung des ca. 2700 km und der Jugendzeit in diesem Haus hin- umfassenden Wegenetzes der Haupt- terließen bleibende Erinnerungen. Am wanderwege (X-Wege) im Münsterland Nachmittag widmeten sich die Wege- und der damit verbundenen Unter- zeichner dem Arbeitsprogramm 2012. stützung der ehrenamtlichen Wander- Ausgerüstet mit Pinsel und einem Topf wegezeichner und Wanderwegezeich- weißer Farbe müssen in 2012 Wander- nerinnen sind fürs Jahr 2012 neue wege mit einer Gesamtlänge von 1264,2 Projekte in Planung. So wird Frau Ha- km abgegangen, kontrolliert, nachmar- mer insbesondere das Projekt „Wander- kiert oder aber auch optimiert werden. tage an münsterländischen Schulen“ ins Im Partnerprogramm am Nachmittag Rollen bringen. Ziel ist es Kindern durch gab es noch ein Highlight. Es gab eine Wandern Natur, Kultur und Heimat nä- Führung durch die St. Nikomedes Pfarr- her zu bringen und intensiv erfahren kirche und dort konnte in der Stifts- zu lassen. In Zusammenarbeit mit den kammer das Borghorster Stiftskreuz aus Wegewarten und den Schulen sollen dem 11. Jahrhundert besichtigt werden. passende Routen aus dem Hauptwan- Das kostbare Kreuz aus getriebenen derwegenetz ausgesucht und zielgrup- Goldblech über einem Holzkern ist reich Dipl.-Geogr. Sandra Hamer ist seit dem 1. Janu- pengerecht aufgearbeitet werden. Dank mit Edelsteinen, Bergkristallen und Per- ar 2012 Ansprechperson für alle Wanderer im der großzügigen Hilfe der Kurt und Lilly Münsterland. Von der Geschäftsstelle des West- len verziert. Eingeschlossen in persische fälischen Heimatbunds in Münster aus betreut Ernsting Stiftung können diese Pläne Bergkristallfläschchen gibt es im Kreuz sie zusammen mit den ehrenamtlichen Wege- im neuen Jahr mit vollem Elan umge- 17 verhüllte und versiegelte Reliquien. warten das Wanderwegenetz im Münsterland. setzt werden.

Tagungs- und Veranstaltungsberichte

Herbsttagung der Ortsheimat- geworden ist. Während der von Kreis- dig. Seminare zur Dorfentwicklung gibt pfleger des Kreises Höxter heimatpfleger Martin Koch geleiteten es mittlerweise in zahlreichen Orten des Veranstaltung stellten die Vertreter Kreises, weil sich die wirtschaftlichen „Wees se watt“, ist der Titel eines der Ortschaften Pömbsen und Neuen- und gesellschaftlichen ‚Verhältnisse im Buches, das der Borgentreicher Land- heerse, Friedhelm Möller und Thomas ländlichen Raum in einem tiefgreifen- wirt Albert Fögen während der Herbst- Arens, die Ergebnisse ihrer Dorfwerk- den Wandel befinden. tagung der Ortsheimatpfleger des statt vor. In einem ebenso interessanten wie Kreises Höxter in Bad Driburg vorstell- Insgesamt sei diese ein geeignetes In- nachdenklich stimmenden Referat er- te. Geschrieben hat er das 370 Seiten strument, den Dörfern neues Leben klärte Bad Driburgs Stadtheimatpfleger umfassende Werk als „Liebeserklärung einzuhauchen, betonten beide. Die Hermann Großevollmer, Ortsjubiläen an die plattdeutsche Sprache“. Er bietet Entwicklung neuer Leitbilder und ihre dürften nicht allein wirtschaftlichen darin 17100 alphabetische Wortüber- Umsetzung sei als schwieriger und lan- Zwecken dienen. Es sei Aufgabe der setzungen und erleichtert damit jenen ger Prozess zu verstehen, aber die Be- Ortsheimatpfleger und Chronisten, dass Lesern den Einstieg, denen die platt- standesaufnahme und eine neue Ziel- sich in der Geschichte nicht jeder be- deutsche Mundart fremd oder fremd formulierung seien dringend notwen- diene wie in einem Selbstbedienungsla-

26 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Tagungs- und Veranstaltungsberichte

Zu interessanten Themen hatte Kreisheimatpfleger Martin Koch (ganz rechts) seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Kreis Höxter nach Bad Driburg eingeladen. den. Geschichte habe auch ihre dunklen dem auch das 54 Hektar große Römer- Ehrenamtliche Mitarbeiter der LWL- Seiten, sagte Großevollmer. Diese nicht lager von Oberaden in Benutzung war. Archäologie für Westfalen entdeckten zu verschweigen sei Teil der ganzen Das Lager von Olfen stellt das fehlende 2008 bei Suchgängen auf einem Acker Wahrheit, aus der nachfolgende Gene- Glied ziwschen Haltern und Oberaden römische Keramikscherben, 2011 ver- rationen ihre Lehren ziehen könnten. dar. dichteten sich die Hinweise, dass hier Von Bad Driburgs stellvertretenden Schon um 1890 war in der Lippe bei einst tatsächlich ein römisches Lager Bürgermeister Heinrich Brinkmöller Olfen ein römischer Helm gefunden bestanden hat. Ein Suchschnitt von 13 und Nieheims Stadtheimatpfleger Ul- worden, der Heimatforscher immer wie- Metern Länge, dazu Luftbilder und ma- rich Pieper inspiriert unterzeichneten der zu neuen Theorien angetrieben hat. gnetische Prospektion sorgten schließ- zahlreiche Heimatpfleger einen Aufruf, den Teutoburger Wald nicht als Natio- nalpark auszuweisen. Die Unterzeichner Funde aus dem 2011 entdeckten Römerlager (Foto: Peter Kracht) befürchten, dass das „Kulturerbe Bu- chenwald“ ohne eine geordnete Bewirt- schaftung langfristig Schaden nimmt.

Fachstelle Geschichte befasste sich mit dem neu entdeckten Römerlager in Olfen

Keine sechs Wochen, nachdem eine Pressemeldung über ein neu entdecktes Römerlager in Olfen für mächtig Wirbel gesorgt hatte, traf sich die Fachstelle Geschichte schon zu einer öffentlichen Tagung. Fachstellenleiter Dr. Peter Kracht hatte ins LWL-Römermuseum nach Haltern eingeladen, wo die Leite- rin der Ausgrabung, Dr. Bettina Trem- mel, einen Vortrag mit Lichtbildern über das neue Lager hielt. Demnach gehört das Lager in die Jahre von 11-7 v. Chr., also in genau jenen Zeitraum, in

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 27 Tagungs- und Veranstaltungsberichte / Museen und Ausstellungen

lich für den endgültigen Beleg: Die Lippe lassen die Wissenschaftler vermu- einzelnen Exponate und beantwor- Archäologen konnten den Spitzgraben, ten, dass es sich um ein Versorgungsla- tete zahlreiche Fragen der Teilnehmer. der die Anlage umgab, ebenso nach- ger handelt, das gleichzeitig den Lippe- Selbstverständlich wurde auch beim weisen wie die Fundamentspuren einer Übergang kontrolliert hat. Etwa 1.000 abschließenden Kaffeetrinken weiter Holz-Erde-Mauer. Die Größe des Lagers Mann dürften hier stationiert gewesen diskutiert – und spekuliert: Inbesondere betrug etwa 5 Hektar, die Ausdehnung sein. darüber, wo denn wohl das nächste rö- zirka 230 mal 250 Metern. Die Grö- In zwei Virtrinen präsentierte das LWL- mische Lager entdeckt werde … ße des Lagers, die Beschaffenheit der Römermuseum einige der Funde aus Holz-Erde-Mauer und die Lage an der Olfen. Frau Tremmel erläuterte die Peter Kracht

Museen und Ausstellungen

Der Maler Max Schulze-Sölde (1887-1967) Eine Retrospektive im Morgner-Haus Mit mehr als 80 versammelten Ölge- mälden, Zeichnungen und grafischen Arbeiten, Leihgaben aus Museen so- wie aus Privatbesitz von München bis zur Insel Föhr und Berlin, bietet die Ausstellung vom 11. März bis 22. April Einblick in das Schaffen eines Künstlers, der den Aufbruch der künstlerischen Avantgarde vor dem Ersten Weltkrieg miterlebt und den Expressionismus und die Neue Sachlichkeit in Westfalen mit- geprägt hat. Zudem spürte er weltan- schaulichen Entwürfen der Nachkriegs- zeit nach, suchte neue Orientierung als Ackerknecht, Siedler, Bergarbeiter und Wanderprediger und hoffte am Ende der Weimarer Republik, mit Hilfe der Baum in Winterlandschaft, 1942, Öl /Holz, Kunstbesitz der Stadt Soest Schwungkraft der bündischen Jugend und durch lebensreformerische Initiati- stellung im Sinne einer Retrospektive den (Annette Werntze), die Verknüp- ven den Weg der Deutschen mitbestim- sowie eines Katalogs mit begleitenden fung der Werke und Ausstellungen mit men zu können. Beiträgen auf die Tagesordnung des der persönlichen Lebenssituation des Seit Reimer Möller, ehemaliger Leiter Vereins. Margarete-Anne Löer erklärte Künstlers erforscht wird (Margarete- des Burghofmuseums, 1994 über das sich bereit, mit Unterstützung weiterer Anne Löer) und künstlerische Stationen Siedlungsprojekt, das Schulze-Sölde Vorstandsmitglieder Bilder in öffent- mit denen Eberhard Viegeners ver- mit seinen kommunistischen Gefähr- lichem und privatem Besitz aufzuspü- glichen werden (Bärbel Cöppicus-Wex). ten in der Wilster Marsch in Holstein ren, das von Real vorgelegte Werkver- Neu entdeckt wird die Hinterglasmalerei startete, publizierte, hat sich der zeichnis zu erweitern und ein Konzept des Künstlers, und zwar in Verbindung Soester Geschichtsverein die Erfor- für eine Ausstellung zu erarbeiten. Für mit seinen abstrakten Werken (Walter schung des künstlerischen Werkes von Entwurf und Layout des Katalogs zeich- Weihs). Wie der zivilisatorische Wan- Max Schulze-Sölde zur Aufgabe ge- net Horst Hagenkötter verantwortlich. del seit der Jahrhundertwende und der macht. Es gelang im Jahre 2000, eine Gleichzeitig konnten die Sparkasse Erste Weltkrieg die Frage nach Sinn im kunsthistorische Dissertation am Lehr- Soest und die Kulturabteilung des neuen demokratischen System der Wei- stuhl für Kunstgeschichte der Univer- Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe marer Republik freigesetzt hat, wird sität Münster anzuregen. Diese schloss für eine Förderung sowie die Stadt aus den Reden und Schriften Schulze- Caroline Real 2004 ab und legte sie ma- Soest mit dem Morgener-Haus als Aus- Söldes ermittelt (Ulrich Löer). schinenschriftlich vor. stellungsort gewonnen werden. Seit Max Schulze-Sölde in der Gale- Nach Kontaktaufnahme zur Tochter und Die den Katalog begleitenden Beiträge rie Flechtheim nach Picasso, Marc und weiteren Familie des Künstlers gelangte würdigen das malerische Werk, indem Braque 1919 ausgestellt hat und durch im Frühjahr 2010 das Projekt einer Aus- ausgewählte Arbeiten interpretiert wer- den Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus ge-

28 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Museen und Ausstellungen / Nachrichten und Notizen

fördert wurde, zählt er wie die Soester auch die Kriegs- und Nachkriegszeit. Er Die Ausstellung wird begleitet von öf- Künstler Wilhelm Morgner, Eberhard bezieht 1938 sein neues Haus in Günne, fentlichen Führungen (Tagespresse) und Viegener und Wilhelm Wulff zur Avant- unweit des Ateliers von Eberhard Vie- einem Vortag von Prof. Dr. Hans-Ulrich garde in Westfalen. Im Jahre 1945 wird gener in Bittingen auf der Haar. Zum Thamer, Universität Münster. Der Kata- er zum Vorsitzenden des neugegrün- 60. Geburtstag wird er mit einer Aus- log erscheint zu Beginn der Ausstellung. deten Soester Kunstrings gewählt. Eine stellung von 111 Werken im Soester rege Ausstellungstätigkeit kennzeichnet Rathaus geehrt. Ulrich Löer

Nachrichten und Notizen

Zwischen Fund und Dichtung ger Raum gefundenen Beile und Äxte mit so fantasievollen Titeln wie Quest Die Steinzeit in Hattingen/Ruhr der Steinzeit bis zum Übergang in die for Tires, Plok, Flintstones in 1.000 Va- Bronzezeit gemeinsam mit den hei- rianten oder Wonderboy. Im Jahr 2012 wird aus dem 400 Jahre mischen Mammutzahnfunden zu se- Während Konsolen-, Brett- und Kar- alten Bügeleisenhaus am Hattinger Hal- hen sein. Anhand von archäologischen tenspiele einen kleinen Einblick geben, denplatz 1 ein Steinzeithaus: Ab dem Funden aus Libyen lädt die Ausstellung welche Impulse kunstvolle Höhlenmale- 20. April 2012 zeigt der Heimatverein zu einem Streifzug durch die Entwick- rei und lebenserhaltender Jagdinstinkt Hattingen-Ruhr e.V. unter dem Titel lung der Steinzeitwerkzeuge ein und ein auf das jetztzeitige Freizeitverhalten „Zwischen Fund und Dichtung: Stein- Dutzend Schädelnachbildungen doku- haben, können alle Ausstellungsbesu- zeit in Hattingen“ in seinem Museum mentieren die Entwicklung von den ur- cher im Mitmachbereich der Ausstellung im Herzen der Altstadt eine spannende zeitlichen Primaten über den Werkzeug den Steinzeit-Spielewelten von PLAY- Familienausstellung rund um das The- nutzenden Neanderthaler hinaus. MOBIL und BULLYLAND die Herstellung ma Steinzeit. Parallel zur Steinzeitausstellung, die un- von steinzeitlichen Feuerzeugen oder Schon immer regte die Steinzeit (ca. ter der Schirmherrschaft der Hattinger Klingen entgegenstellen. Das Aktivpro- 2,5 Mio. bis ca. 2.200 v. Chr.) die Fan- Kulturdezernentin Beate Schiffer steht, gramm kann ab Januar 2012 optional tasie von Groß und Klein an – die Ei- präsentiert das Videospielearchiv in ei- zu Gruppenführungen (ab 6 Jahre, 45 nen suchen, buddeln oder dichten und ner exklusiven Sonderausstellung unter bis 60 Minuten, max. 15 Personen, Prei- die Anderen lesen, spielen oder malen. dem Titel „Steinzeit im Videospiel – se unter www.steinzeitausstellung2012. Kaum ein Thema hat so viel Widerhall Videospiele aus der Steinzeit“ die nicht de) dazugebucht werden. in der Wissenschaft, der Forschung, der immer wissenschaftlich korrekte, aber Das Museum im Bügeleisenhaus, Hal- Kunst, der Literatur und im Bereich der spielerisch sehr unterhaltsame Umset- denplatz 1, 45525 Hattingen/Ruhr ist Gesellschaftsspiele gefunden wie die zung des Steinzeitthemas in Konsolen- freitags und samstags von 16 – 18 Uhr Beschäftigung mit der Frühgeschichte spielen von den 1980er Jahren bis heute und sonntags von 14 – 18 Uhr geöffnet. der Menschheit. Und auch Hattingen hat einiges zu bieten – Gefundenes und Steinzeitfunde und Schriften Foto: Heimatverein Hattingen Erdichtetes. Die endmesolithischen Steinkastengrä- ber von Holthausen (um 4.500 v. Chr.) und der oft als Menhir bezeichnete Horkenstein aus heimischem Material in Hattingen-Mitte haben schon immer die Fantasie von Volkskundlern, Heimatfor- schern und Sagensammlern angeregt. Deshalb lädt der in Hattingen geborene Schauspieler und Hörbuchsprecher Ernst August Schepmann mit Sagen und Ge- dichten von Harri Petras, Dirk Sonder- man und Heinrich Kämpchen zu einer akustischen Reise in die Frühzeit des Hattinger Raumes ein, während ein ei- gener Ausstellungsbereich dem Mythos Horkenstein und seinen vielen Fehldeu- tungen nachgeht. Am Ende des Weges zurück in die Ver- gangenheit werden fast alle im Hattin-

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 29 Nachrichten und Notizen

Ausstellungseröffnung ist am Mittwoch, gestört und auch um eine touristische lebnisse beim Dorfrundgang festgehal- den 18. April 2012 um 19 Uhr. Attraktion ärmer. Zudem würde eine ten hatte. Der Bollerwagen war schnell Weitere Informationen: über mehrere Jahre währende Baustelle besorgt, ein „Knützebuch“ ebenfalls, Mail erheblichen Schmutz, Lärm und weitere und so zog nach mehr als 50 Jahren am [email protected] Belästigungen in das Umfeld bringen. Neujahrstag 2012 wieder eine Dorfju- Blog Für die Weiterentwicklung des Muse- gend in passender Tracht durch Grund. www.steinzeitausstellung2012.de ums auch im Hinblick auf höhere Be- Dabei baten die Jugendlichen nicht für Facebook sucherzahlen wäre eine Durchführung sich selbst um eine Spende, sondern für www.facebook.de/Kulturwurzeln der Maßnahme voraussichtlich kontra- die von der Siegener Zeitung ins Leben Twitter produktiv. gerufene Aktion „Nachbar in Not“, die www.twitter.com/Steinzeitschau Es liegt im Interesse der Allgemeinheit seit vielen Jahren gemeinsam mit dem Youtube zu hoffen, dass hier das letzte Wort DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein www.youtube.com/Steinzeitausstellung noch nicht gesprochen ist. Interessierte Hilfebedürftige in der heimischen Regi- Bürger aus der Gemeinde Eslohe schei- on unterstützt. Das Ergebnis der Grund- Warum es lohnt, nen bereit, sich für die Erhaltung von er „Spendenkommission“ war überwäl- die Hellebrücke zu erhalten Bergeinschnitt und Brücke zu engagie- tigend: Die stolze Summe von 655 Euro ren und Hilfe bei einer besseren Inwert- wurde jetzt beim Gruppenabend in der Unweit des Maschinen- und Heimatmu- setzung des Baudenkmals im Fokus auf Turnhalle an das Hilfswerk „Nachbar in seums Eslohe hat sich seit März 2011 ein Geschichte, Kultur und Tourismus zu Not“ übergeben. Problemfall aufgetan, der von weiten leisten. Franz-Josef Keite Kamen zum ersten Treffen im ver- Teilen der Bevölkerung mit Sorge um gangenen Jahr zehn Jugendliche zu- die Geschichte und Kultur ihrer Heimat- Eine starke Dorfjugend sammen, so hat die Dorfjugend mitt- gemeinde aufmerksam verfolgt wird. lerweile weiteren Zuwachs bekommen. Die Mehrheitsfraktionen im Rat der Ge- „Aus gutem Grund“ ­– mit diesem Slo- Und neue Pläne gibt es auch. Da alle meinde Eslohe haben auf Vorschlag der gan wird seit einigen Monaten im Mitglieder ohnehin schon dem Turn- Gemeindeverwaltung am 2. März 2011 Jung-Stilling-Dorf Grund (Hilchenbach) verein angehören, will sich die Gruppe beschlossen, den Bergeinschnitt auf der von den örtlichen Direktvermarktern demnächst dem Heimatverein anschlie- alten Bahntrasse mit der darüberfüh- für Kartoffeln, Milch, Honig und an- ßen und sich unter dessen Dach im Ort renden dreibogigen Brücke aus Bruch- dere Eigenprodukte geworben. In ganz engagieren. steinmauerwerk „An der Helle“ ab 2012 besonderer Weise gilt der Werbeslogan Wenn alles klappt, dann könnte sich durch Zuschüttung mit Erdreich ver- allerdings für ein anderes Produkt aus die Gruppe im Sommer auch einmal an schwinden zu lassen. Erste Schätzungen eigenem „Anbau“ – die Jugendlichen einem Grillplatz treffen. Ein geeignetes sprechen von bis zu 30.000 m³ aus- des idyllisch gelegenen Dorfes. Gelände ist bereits ins Auge gefasst, schließlich naturbelassenem Erdreich, Sicher, Jugendliche gibt es in Grund und so wie sich das Projekt Dorfjugend das voraussichtlich über einen Zeitraum schon seit Urzeiten. Aber eine „Dorf- angelassen hat, wird die starke Truppe von mehreren Jahren eingebracht wer- jugend“, die sich auch außerhalb des auch beim Grillen nichts anbrennen las- den müsste. regen Vereinslebens regelmäßig trifft, sen. (Siegener Zeitung vom 13.01.2012) Als Grund für die geplante Maßnahme um im Jung-Stilling-Dorf Aktionen zu werden kurz- bis mittelfristig anfal- planen und durchzuführen, die ist neu. Glasmuseum Alter Hof Herding lende Sanierungskosten von 165.000 e Passend zum Weihnachtsfest wurde die Neuerwerbungen 2011 für die Brücke selbst und zusätzlich ca. starke Truppe den Grundern zum Jah- 04. Februar – 15. April 2012 30.000 e für die Sanierung einer Stütz- reswechsel beschert. mauer angeführt. Wirtschaftliches Ziel Die Anregung, sich zu einer „Dorfju- „Glas ist wie ein Gedanke - es kann in der Maßnahme sei es, künftige Aufwen- gend“ zusammenzuschließen, kam von sehr verschiedenen Formen erscheinen, dungen für notwendige Brückenprü- Ortsvorsteher Martin Born, so berich- so schwer wie ein Block oder so zart wie fungen und Sanierungen zu vermeiden tet Nick Stein, der zusammen mit Nils der Flügel eines Schmetterlings. Seine bzw. zu minimieren. Braukmann die Koordination der Grup- Transparenz erlaubt einen Einblick in Als Anlieger am Bahnhofsumfeld von pe in Händen hält. Eine Idee, die auf das verborgene Innere der Dinge und Eslohe betrachtet der Museumsverein fruchtbaren Boden fiel, und so fackelte auf die Balance von sichtbarer und un- Eslohe e.V. als Betreiber des Maschinen- die Dorfjugend nicht lange, sondern sichtbarer Welt.“ Poetisch beschreibt und Heimatmuseums Eslohe diese Ent- wurde bereits beim Weihnachtsmarkt die estnische Künstlerin Kairi Orgusaar wicklung natürlich mit einer gewissen mit einem eigenen Forellenstand aktiv. ihre Sichtweise auf das Glas. Und be- Sorge. Käme es zur Zuschüttung, wäre Ein zweites Mal gingen Idee und Um- trachtet man die rund 60 Neuzugänge das besondere Ensemble im Salweytal setzung schnell Hand in Hand, als Orts- der Sammlung, so ist man dieser Phi- rund um das ehemalige Bahnhofsgelän- vorsteher Born ein kleines Büchlein losophie ganz nah. Mit Kairi Orgusaar de (alter Bahnhof – Hellebrücke – Mu- fand, in dem eine Grunder „Wurstekom- machte die Stiftung ihre erste Begeg- seum – Wasserläufe – Sauerlandradring) mission“ in den 1950er-Jahren ihre Er- nung mit estnischen Künstlern, die in

30 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Nachrichten und Notizen

Per Mausklick in die Vergangenheit 85.000 westfälische Urkunden im Internet Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Digitale Westfälische Urkunden-Daten- bank“ (DWUD) machen der Landschafts- verband Westfalen-Lippe (LWL) und die Stiftung Westfalen-Initiative unter der Webadresse http://www.dwud.lwl.org über 85.000 Urkunden online öffentlich zugänglich. Bisher waren die Quellen auf viele staatliche, kommunale, private und kirchliche Archive verteilt. Wer sich bisher einen Überblick über historische Urkunden verschaffen wollte, war ge- zwungen, viele Orte aufzusuchen. Denn die archivische Überlieferung in West- falen-Lippe aus dem Mittelalter und der Frühneuzeit ist aufgrund der vielen Kleinstaaten, die sich in der Region seit Ivan Mares, Ropy Egg, 2008 Foto: O. Kocourek dem Mittelalter herausgebildet hatten, außerordentlich zerstreut. Westeuropa noch relativ unbekannt kleidet, aber ein wenig in sich gekehrt, Bereits in den 1930er Jahren war von sind, sich aber abseits der traditionellen bereichert einer von ihnen, „Ernesto, le Archivaren der Plan entwickelt worden, Glashochburgen eigenständig entwi- Dandy“, nun die Sammlung. über die Archiv- und Bestandsgrenzen ckelt haben und zu hervorragenden Lassen Sie sich einladen zu einer in- hinweg einen Gesamtnachweis aller Leistungen gelangen. Ihre Arbeiten spirierenden Entdeckungsreise in die westfälischen Urkunden zu schaffen. zeugen von einem tiefen Gespür für die Welt des zeitgenössischen europäischen Auf Karteikarten wurden seitdem von Materialqualitäten des Glases, wie z.B. Glases! den Mitarbeitern der Vorläufereinrich- Mare Saares berührend zartes Pâte de tungen des heutigen LWL-Archivamts verre-Objekt „Casting Shadow“ oder Ivo Glasdepot Höltingshof für Westfalen so genannte Regesten Lills Schliffobjekt „Lace 1“ mit seiner Seit Frühjahr 2006 können die Besucher verfasst, die inhaltliche Zusammenfas- klaren, ästhetischen Formensprache. des Glasmuseums Alter Hof Herding sungen der Urkunden enthalten, die im Die Stiftung suchte auch bewusst altbe- auch das offene Glasdepot besichti- Rahmen von Betreuungs- oder Erschlie- kannte Künstler erneut auf: Sehr beein- gen. Außergewöhnlich in der deutschen ßungsarbeiten in die Hand genommen druckt haben die aktuellen Werke der Museenlandschaft ist, dass ein Muse- worden waren. Auf diese Weise kamen Französin Anne-Lise Riond Sibony, die umsdepot öffentlich und dauerhaft für bis in die 1970er Jahre rund 65.000 den Blick auf alltägliche Gegenstände Besucher zugänglich gemacht wird. chronologisch geordnete Karteikarten mit ungewohnten Emotionen konfron- Gezeigt wird die chronologische Entste- aus über 250 Archivbeständen aus ganz tieren. Nur augenscheinlich präsentiert hung der Sammlung, die inzwischen aus Westfalen-Lippe zusammen. „Eine Men- das dreidimensionale Stillleben „Man- weit über 1300 Glasobjekten besteht. ge, die man mit traditionellen Mitteln gez le Omega 3“ eine oppulent arran- Das Glasdepot befindet sich im benach- nicht mehr beherrschen konnte. Dies gierte Fischplatte, die den momentanen barten Höltingshöf. bedeutete das Ende der Arbeiten, und Gesundheitstrend („Essen Sie Omega so ruhte dieser große kulturelle Schatz 3-Fettsäuren“) auf den Punkt bringt. Glasmuseum Alter Hof Herding Westfalens seitdem in den Magazinräu- Tatsächlich aber degradiert die moder- Letter Berg 38, 48653 Coesfeld men des Archivs“, erklärt Projektleiter ne (Ess-)Kultur die lebendige Kreatur, ja Telefon: 0 25 46 / 93 05 11 Dr. Marcus Weidner vom LWL-Institut die ganze Natur, zu einem unbelebten Telefax: 025 46 / 93 05 50 / für westfälische Regionalgeschichte, das Objekt, das wir gedankenlos für unseren [email protected] die Urkunden-Datenbank gemeinsam modernen Lifestyle benutzen. www.ernsting-stiftung.de mit dem LWL-Archivamt für Westfalen Der belgische Künstler Giampaolo Amo- Öffnungszeiten: betreut. ruso erweckte mit seinen „Dandy“- Mi, Sa und an Feiertagen 14 – 17 Uhr, Als neues Modul des Internet-Portals Figuren rege Aufmerksamkeit, die lie- So 11 -17 Uhr „Westfälische Geschichte“, das Ser- bevoll-ironisch mit den Attributen der Führungen werden auf Anfrage auch vice- und Informationsangebote rund Männlichkeit spielen. Extravagant ge- außerhalb der Öffnungszeiten geboten. um die Geschichte Westfalens bietet,

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 31 Nachrichten und Notizen

können Interessierte auf diese Regesten nun über das Internet zugreifen. „Der besondere Vorteil liegt darin, dass Inte- ressierte nun gleichzeitig alle in DWUD verfügbaren Archivbestände durchsu- chen können - jederzeit und von zu- hause aus“, so Weidner. DWUD bietet aber nicht nur die digitalisierten Kar- teikarten, die nach Datum und Archiv aufrufbar sind, sondern auch zehntau- sende Urkundenregesten, deren Inhalte im vollen Wortlaut durchsucht werden können. Zahlreiche staatliche, kommunale, kirch- liche oder private Archive haben hierfür ihre Urkundenregesten zur Verfügung gestellt, darunter die Mitglieder der Ver- einigten Westfälischen Adelsarchive e.V. und das Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen. Doch Dr. Peter Worm vom LWL-Archivamt, der für das Projekt aus Ein wissbegieriges Trio im WWA (v. l.): Reinhard Schulz, Vorsitzender der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv und Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund, LWL-Kulturdezernentin archivfachlicher Sicht verantwortlich ist, Dr. Barbara Rüschoff-Thale und Dr. Karl-Peter Ellerbrock, Direktor des Westfälischen Wirtschafts- möchte mehr: „Langfristiges Ziel ist es, archivs. Foto: Peter Kracht eine speziell auf die Quellengattung ‚Urkunde‘ ausgerichtete Internetpräsenz fasst historische Dokumente aus allen Seit dem Jahr 1969 wird das WWA zu schaffen, in die alle Einrichtungen, relevanten Branchen: Vom Metallge- als Stiftung privaten Rechts geführt, die über Urkunden aus Westfalen-Lippe werbe des Sauer- und Siegerlandes, über deren Träger die acht Industrie- und verfügen, ihre Regesten einspeisen kön- die Montanindustrie des Ruhrgebiets bis Handelskammern und die vier Hand- nen. Zudem soll das Angebot ständig hin zur Textilindustrie im Münsterland werkskammern in Westfalen-Lippe, das erweitert werden.“ reicht die Palette der Überlieferung. Land NRW, die Stadt Dortmund, der Mit über 85.000 Regesten, die nun frei- Verwahrt werden hier auch die Archive Sparkassenverband Westfalen-Lippe, geschaltet worden sind, ist hierfür der der Industrie- und Handelskammern so- die Gesellschaft für Westfälische Wirt- Grundstein gelegt. Die beiden LWL- wie der Handwerkskammern, daneben schaftsgeschichte e. V. sowie der Land- Einrichtungen versprechen sich von Firmenarchive, Nachlässe, Verbands- schaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) dem Projekt, in das auch Drittmittel der überlieferungen und besondere Samm- sind. „Ziel der Kulturabteilung des LWL Westfalen-Initiative und des Westfä- lungsbestände wie Plakate, historische ist es, das kulturelle Erbe Westfalen- lisch-Lippischen Sparkassen- und Giro- Wertpapiere oder Musterbücher – auf Lippes zu bewahren, zu erforschen verbandes eingeflossen sind, vielfältige immerhin zehn Regalkilometern. und der Öffentlichkeit zugänglich zu Impulse für die Beschäftigung mit west- „Das WWA wurde 1941 von der Wirt- machen. Das WWA leistet hierbei ei- fälischer Geschichte. „Heimat- und Fa- schaftskammer für Westfalen und Lip- nen wichtigen Beitrag zur Pflege des milienforscher können besonders davon pe gegründet, um wertvolle historische Kulturguts Wirtschaft und damit auch profitieren, da über eine spezielle Suche, Unterlagen aus dem westfälischen Wirt- für die Identitätsfindung Westfalens. die nicht exakt die Buchstaben, sondern schaftsleben vor den näher rückenden Daher ist uns die Förderung durch den deren Laut analysiert, nach Orts- und Bombeneinschlägen der Alliierten zu LWL ein wichtiges Anliegen“, erklärte Personennamen gesucht werden kann, schützen. Zum anderen konnte man mit die LWL-Kulturdezernentin, Dr. Barbara die von der heutigen Schreibung abwei- der Archivgründung auch den zentralis- Rüschoff-Thale. chen. Da hat es schon Aha-Erlebnisse tischen Durchgriff des NS-Staats auf Direktor des Archivs, das bis heute im von Testern gegeben, die nach ihren das historische Schriftgut der Kammer Gebäude der IHK zu Dortmund unter- Ahnen gesucht haben“, sagt Weidner. erfolgreich verhindern. Das WWA war gebracht ist, ist Dr. Karl-Peter Eller- also eine letzte kleine Bastion von Wi- brock, der deutlich machte, welche He- Das Westfälische derstand gegen die völlige Gleichschal- rausforderungen die digitale Revolution Wirtschaftsarchiv wurde 70 tung und Funktionalisierung unserer und der Siegeszug des Internets auch Kammer“, erläuterte Reinhard Schulz, für seine Einrichtung in der nächsten Das Westfälische Wirtschaftsarchiv Vorsitzender der Stiftung Westfälisches Zukunft bringen wird. (WWA) in Dortmund feierte im klei- Wirtschaftsarchiv und Hauptgeschäfts- So müssten sich die Archive einerseits nen Rahmen Ende November 2011 sein führer der IHK zu Dortmund, bei einem für die Übernahme elektronischer Akten 70-jähriges Bestehen. Das Archiv um- Rundgang durch das Archiv. rüsten und andererseits Lösungen für

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den zunehmenden Wunsch nach digi- talen Online-Zugriffen finden. Im WWA werde derzeit ein „digitales Zukunfts- konzept“ entwickelt, um die komplexen Aufgaben und Problemstellungen, die mit dem Anbruch des digitalen Zeital- ters verbunden sind, adäquat bewälti- gen zu können. Insgesamt, so ist Dr. El- lerbrock sicher, könne das Westfälische Wirtschaftsarchiv durchaus optimistisch in die Zukunft schauen. Dr. Peter Kracht

HEIMATKUNDE: Juden – Nachbarn – Westfalen Ein Projekt des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten Anfang 2011 hat ein Team des Museums damit begonnen, den Themenkomplex „Heimat und Juden, jüdische Heimat, Abraham Rosenbaum aus Raesfeld in der preußischen Garnison Mörchingen (1894/95) Foto: Privatbesitz Adalbert Friedrich Nachbarschaft von Juden und Nicht- juden“ – mit regionalem Schwerpunkt und mit Verweisen zu deutschlandwei- selbst mit dem Wechselspiel von Inte- dieser Rechtspositionen? Wie reagierten ten oder europäischen Themen – zu gration und Ausgrenzungen um? westfälische Juden auf diesen Rückfall untersuchen. 2014 sollen die Ergebnisse Haben Juden ein besonderes, spezi- der 1930er Jahre? exemplarisch in den Bereichen Recht fisches Verhältnis zu ihrer Heimat? Und Das Engagement in Städten und Ge- und Politik, Kultur (Literatur, Musik, wenn ja, worin liegt das begründet? Mit meinden, die jüdische Beteiligung an Theater) und Gesellschaft (insbesondere dieser Fragestellung werden geschicht- der Herausbildung regionaler Identi- Alltag und Vereinswesen) in einer Son- liche Spuren, vorwiegend aus dem 19. täten und Kulturzeugnisse werden an derausstellung präsentiert werden. und 20. Jahrhundert, exemplarisch für Beispielen präsentiert. Dabei wird auf In den Themenbereichen „Heimatrecht die Region Westfalen untersucht. So soll Jüdisch-Spezifisches und Unspezifisches – Heimatliebe – Heimatvertrieben – ergründet werden, ob es eine spezifische gleichermaßen geachtet, um die Ver- Heimweh – Mehrere Heimaten“ möchte jüdische Identität in Westfalen gab und schiedenheit jüdischer Lebensentwürfe das Museum ausgewählte Schritte und wie die Juden in Westfalen verwurzelt mit zu vermitteln. In welchen Formen Grade der „Assimilation“, der Auseinan- waren und wie sie sich mit Westfalen hat sich die „vertriebene Heimatliebe“ dersetzung mit der „Heimat Westfalen“ identifizierten. seit den 30er Jahren des 20. Jahrhun- und der guten Nachbarschaft sicht- Der Bogen spannt sich von den ersten derts ausgedrückt? bar machen, aber auch Störungen bis jüdischen Ansiedlungen und dem Er- Die oft als problematisch empfundene, Zerstörungen der Nachbarschaft und werb von Bürgerrechten jüdischer West- in der Gegenwart aber auch als avant- Integration sowie jüdische Reaktionen falen in unserer Region hin über Integra- gardistisch bewertete Mehrfachzugehö- darauf analysieren und verstehbar ma- tionsprozesse und Wahrnehmung von rigkeit soll an Beispielen aus „normalen“ chen, die Reaktionen westfälischer Ju- Mitgestaltungsrechten bis zum Verlust und dramatischen Zeiten aufgezeigt den verschiedener Epochen und Milieus dessen, was Heimat ausmacht, und den werden: als Folge grenzüberschreiten- auf die „unmögliche Heimat“ (Antho- Ansätzen der Bewältigung. Ein Ausblick der Familien, als Normalfall in Grenzla- ny Kauders) schildern, die historischen in die Gegenwart verweist auf die Wie- gen, als Folge neuerer Migrations- und Gründe und die Normalität von Mehr- derstehung der jüdischen Gemeinden Fluchtbewegungen. fachzugehörigkeiten – auch im Hinblick Westfalens nach 1945 bis heute. Erarbeitet werden diese Themen in auf heutige Erfahrungen mit Migration Ab wann kann überhaupt von Bürger- einem Projektteam, das aus Dr. Iris Nöl- – aufzeigen und Mechanismen der In- rechten und gesicherter Sesshaftigkeit le-Hornkamp und Thomas Ridder M.A. tegration und Ausgrenzung am histo- der Juden in unserem Raum die Rede besteht; es wird begleitet durch Elisa- rischen Beispiel verdeutlichen. sein, unter welchen Bedingungen wur- beth Schulte-Huxel und Dr. Norbert Gefragt wird: Wie selbstverständlich den sie erreicht/erkämpft? Welchen Reichling. Als Sponsoren konnten bisher waren Nachbarschaft und Zusammenar- Gebrauch machten Juden von ihren die Kulturstiftung des Landschaftsver- beit, welche Bedeutung hatten jüdische Mitgestaltungsrechten in Städten und bands Westfalen-Lippe, die die Perso- Westfalen in Vereinen, Kommunalpoli- Regionen Westfalens? Und welche Ent- nalkosten großzügig fördert, und die tik und regionaler Kultur, wie gingen sie wicklungen führten zur Aberkennung Krupp-Stiftung gewonnen werden.

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 33 Nachrichten und Notizen / Neuerscheinungen

Anfrage: und Sammlungsgegenstände, die sich so zur Konturierung der Weiterarbeit Im ersten Schritt geht es darum konkrete für Ausstellungszwecke eignen. beitragen. Vor allem die Einordnung der alltagsgeschichtliche Spuren aufzuspü- Hinweis: Regionalforschung in größere Kontexte ren. Geplant ist, exemplarische Zeug- Am 27. und 28. März 2012 wird im Mu- (etwa die Tradition des Landjudentums, nisse einer jüdischen Nachbarschaft in seum unter dem Titel „Heimat – Exil jüdische Identitäten in der Moderni- Westfalen im Sinne einer Bestandsauf- – Diaspora. Jüdische Zugehörigkeitser- sierung, Akkulturation und politisch- nahme zusammenzutragen bzw. zu er- fahrungen und Reflexionen“ eine Fach- gesellschaftliches Engagement) sollen fassen. Dazu bittet das Projektteam alle tagung veranstaltet, die dem Ziel dient, im Vordergrund stehen. Alle am Thema Heimatforscher und heimatkundlich In- die regionalgeschichtlichen Recherchen Interessierten sind herzlich eingeladen. teressierten um Unterstützung. des Projekts einzuordnen. Weitere Informationen und Kontakt: Gesucht werden insbesondere Beispiele Eingeladen wurden u.a. Prof. Dr. Rein- Jüdisches Museum Westfalen, Julius- jüdischen Lebens in Westfalen, die in hard Rürup (Berlin), Prof. Dr. Arno Her- Ambrunn-Straße 1, 46282 Dorsten der bisher veröffentlichten landeskund- zig (Hamburg), Dr. Christine F. Krüger Postadresse: lichen Literatur noch nicht vorkommen (), Dr. Cordula Lissner (Köln), Postfach 100 622, 46256 Dorsten oder nur als Randnotiz erscheinen, und Dr. Ulrike Schneider (Potsdam), die ei- Tel. 02362-45279, Fax 02362-45386 die als exemplarisch bzw. außergewöhn- nige das Projekt begleitende allgemei- Website: www.jmw-dorsten.de lich erscheinen. Willkommen sind zu- ne Fragestellungen einer Geschichts- Mail: noelle-hornkamp@jmw-dorsten. dem Hinweise auf besondere Archivalien schreibung der Juden explizieren und de; [email protected] Neuerscheinungen

100 Jahre Geschichte selber erforschen Blitzdorf im Flüsseviertel Auf den historisch interessierten Hei- Als erste kamen die Straßenbahner in matforscher warten einige Herausfor- die neue Siedlung im Nordosten der derungen: Wie können Archive und Bi- Stadt Münster. Begrenzt durch den bliotheken bei der Quellensuche dienen Schiffahrter Damm und den Dortmund- und wie kann ich dort recherchieren und Ems-Kanal, die Warendorfer Straße und forschen? Auf welche Besonderheiten die Mauritzheide entstand ab dem Jahr schriftlicher Quellen muss ich achten? 1912 ein neues Wohnquartier. Die Plä- Wie entwickelte sich die Schrift in der ne, in unmittelbarer Nachbarschaft des frühen Neuzeit und wie gehe ich mit äl- neuen Viertels ein Straßenbahndepot teren Währungs- und Maßangaben um? zu errichten, zogen viele Bahnerfami- Diesen und weiteren Fragen stellt sich lien an. Das Depot wurde nie gebaut. der Band „Geschichte selber erforschen. Aber die Straßenbahner, zu erkennen an Wege zur Orts-, Hof- und Familienge- dem Blitz-Abzeichen am Revers, blie- schichte im Westmünsterland“. Die drei ben – und gaben dem Quartier seinen Namen: „Blitzdorf“ im Flüsseviertel. „Müpopo – Münsters populärer Polizist“ 100 Jahre ist es her, seit dort die ersten von der Kreuzung Warendorfer Straße/ Wohnkomplexe entstanden. 100 Jahre, Hohenzollernring war und warum es in denen Blitzdorf und seine Bewohner das „Blitzkind von Blitzdorf“ schon bei viel erlebt haben. Herbert Beyer und seiner Geburt besonders eilig hatte, wird Wolfgang Gernert – beide wohnen im nicht enttäuscht werden. Auch an die Blitzdorf – haben sich auf die Spuren- dunklen Kapitel in der Blitzdorfer Ge- suche begeben und viele Geschichten schichte wird erinnert: Judenverfolgung zusammengetragen, die sie nun in der und Nazizeit haben – bis in die heutige Chronik „100 Jahre Blitzdorf im Flüsse- Zeit – Spuren hinterlassen. Auch der viertel“ veröffentlichen. Zeitzeugen er- ehemaligen Radrennbahn an der Ems- zählen von ihren Erlebnissen, Luftbilder, straße, die viele Gäste von Nah und Fern Zeitungsartikel und Berichte über das anzog und an die heute nur noch die Leben in Blitzdorf runden die Chronik Gaststätte „zur Sportbahn“ erinnert, ist ab. Allerlei Buntes aus Vereinsleben und ein Kapitel gewidmet. Die Chronik „100 Kulturarbeit findet sich dort ebenso Jahre Blitzdorf im Flüsseviertel“ ist im wie die Geschichten der Blitzdorfer Daedalus Verlag erschienen, ISBN 978- Originale: Wer erfahren möchte, wer 3-89126-247-4.

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Herausgeber Ingeborg Höting, Ludger erschienen. Er kann über den Heimat- Kremer und Timothy Sodmann möchten verein Liesborn bezogen werden. Adres- Neueinsteigern, die sich zum ersten Mal se: Heimatverein Liesborn e.V., Wilhelm mit der Geschichte ihres Heimat- oder Plümpe, An den Teichen 7, 59329 Lies- Wohnortes oder der eigenen Familie be- born, Tel.: 02523-8600. fassen wollen, „etwaige Schwellenangst nehmen und bereits aktiven Heimatfor- „Kulturlandschaft schern einige zuverlässige Hintergrund- macht Schule“ informationen“ an die Hand geben, wie es im Vorwort heißt. Herausgekommen „Wer in jungen Jahren einen Bezug zu ist ein kleiner Leitfaden, der auf 186 seiner Umgebung, seiner Kulturland- Seiten einen Einblick in die Grunddis- schaft, d.h. seiner Heimat aufbaut, den ziplinen der regionalwissenschaftlichen wird dieses Verständnis ein Leben lang Forschung gewährt. Die Archivarin Re- begleiten“ so Senatorin a.D. Dr. Herlind nate Volks-Kuhlmann gibt eine Ein- Gundelach, Präsidentin des Bund Hei- führung in die Arbeit in Archiven und mat Umwelt (BHU), anlässlich der neu Bibliotheken im Westmünsterland. Über erschienenen Publikation „Vermittlung die Sprachgeschichte des Westmünster- von Kulturlandschaft an Kinder und Ju- landes hat Ludger Kremer geschrieben. aus der Reihe „Liesborner Geschichts- gendliche“. Der Bund Heimat und Um- Ein Kapitel befasst sich mit der Ent- hefte“ trägt nicht umsonst diesen Vers welt, Bundesverband der Bürger- und wicklung der Schrift und der dazugehö- des „Vater unser“-Gebets als Titel. Stück Heimatvereine in Deutschland, hat ak- rigen Schreibstoffe (Timothy Sodmann), für Stück wird dort die Geschichte der tuell diese reich bebilderte, 108 Seiten während Ingeborg Höting die Chrono- bäuerlichen Bevölkerung im Umfeld der starke Publikation herausgegeben. Sie logie als historische Hilfswissenschaft Benediktinerabtei Liesborn erzählt. Auf kann gegen eine Spende direkt beim näherbringt. Eine Geschichte des Münz- rund 80 Seiten erfährt der Leser etwas Bund Heimat und Umwelt bezogen wesens im westlichen Münsterland von über den Wandel der Landwirtschaft werden. den Anfängen bis zum 19. Jahrhundert vom Mittelalter bis in die heutige Zeit. Durch die gestaltende und nutzende hat Peter Ilisch verfasst. Alten Maßen Ausführlich werden die Veränderungen Hand des Menschen wurde Kulturland- und Gewichten im Westmünsterland geschildert: die Abhängigkeitsver- schaft im Laufe von Jahrtausenden widmet sich Winfried Semmelmann. Die hältnisse der Bauern gegenüber ihren geformt und verändert. Die Erhaltung Arbeit mit Landkarten und Plänen als Grundherren vom Mittelalter bis zur der Kulturlandschaft, aber auch ihre Hilfsmittel der historischen Landeskun- Neuzeit und die Probleme, die Ende des Weiterentwicklung zählen zu den vor- de erläutert Hanspeter Dickel, und Al- 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts rangigen Aufgaben unserer Zeit. Bereits fons Nubbenholt gibt eine Einführung mit der Bauernbefreiung – also der Auf- Kinder und Jugendliche müssen für in die Familienforschung. Internetadres- hebung sämtlicher Pflichten der Bauern deren Werte sensibilisiert werden. Die sen sowie weiterführende Literatur am gegenüber ihren Grundherren – Einzug Geschäftsführerin des Landesheimat- Ende jedes Kapitels geben weitere Hil- hielten. Das Gesindewesen bis zum 20. bundes Sachsen-Anhalt, Dr. Annette festellung. Dieser Band 3 aus der Reihe Jahrhundert wird ebenso erläutert wie Schneider, formuliert es so: „Bildung „Geschichte im Westmünsterland“ der der Übergang zur modernen Landwirt- zum Thema Kulturlandschaft bereitet Gesellschaft für historische Landeskun- schaft. Fragen zu der Architektur erster junge Menschen auf ein Leben in Ver- de des westlichen Münsterlandes e.V. ist Behausungen über die Weiterentwick- antwortung gegenüber Kultur, Natur im Achterland-Verlag erschienen, ISBN lung zur Vierständer-Bauart bis hin zu 978-3-933377-15-9. den Details niederdeutscher Hallenhäu- ser beantwortet das Kapitel „Das Bau- Liesborner Geschichtshefte ernhaus in Liesborn“. Exemplarisch wird Bäuerliches Leben im Umfeld die Geschichte des Hauses Nordhoff- der Benediktinerabtei Westerschulte vorgestellt. Ein ausführ- liches Kapitel ist der Flurbereinigung Seit Menschengedenken ist das Le- in Liesborn gewidmet. Weitere Artikel ben auf dem Bauernhof nicht einfach: befassen sich mit dem St.-Josef-Haus Es musste hart gearbeitet werden, um (das ehemalige Krankenhaus Liesborns) das Überleben für die nächsten Monate sowie der Geschichte einiger Liesborner durch eine gute Ernte zu sichern. Nicht „Originale“. selten werden die Menschen – besonders Dieser Band 26 mit dem Titel „Unser in Zeiten von Hungersnöten – voller In- tägliches Brot gib uns heute. Bäuer- brunst gebetet haben: „Unter tägliches liches Leben im Umfeld der Abtei“ ist in Brot gib uns heute“. Der Band Nr. 26 der Reihe „Liesborner Geschichtshefte“

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 35 Neuerscheinungen

und Landschaft vor. Damit ist sie zu- der Beiträge zur Geschichte Siegens und gleich auch Lebenshilfe im Sinne der des Siegerlandes eingeladen. Gastgeber Nachhaltigkeit“. war der Heimatverein Niederholzklau Die Publikation bietet vielfältige An- in seinem Niederholzklauer „Rathaus“. regungen für schulische und außer- Dies war ein ganz besonderer Vorstel- schulische Projekte und stellt hierfür lungstermin, handelt der Inhalt des Methoden und Konzepte vor, um Kin- neuen Buches doch nicht von einem der und Jugendliche für das Thema geschichtlichen Ereignis, sondern von Kulturlandschaft zu interessieren. Die einem lebenden Organismus. Die Bären- einzelnen Projekte richten sich an alle waldeiche wird auf ca. 660 bis 700 Jah- Altersstufen, nutzen traditionelle und re geschätzt. Der Name stammt wohl neue Medien gleichermaßen und wer- von einem ehemaligen Eigentümer des den von Familienmitgliedern und ex- Waldes, einer Familie Bär. ternen Fachleuten unterstützt und ge- Das Leben dieser Eiche deckt also den tragen. Beispiele sind das Projekt der Zeitraum vom 14. bis zum 21. Jahrhun- Junior Ranger in einem Nationalpark, kreis Kulturlandschaft zu vermitteln. dert ab. Eine wahrlich lange historische die praktische Kinder- und Jugendarbeit Gerade die Verbindung von Kultur- und Zeit im Vergleich zu einem Menschen- in Heimatvereinen als eine Möglichkeit Naturthemen bietet ein breites Spek- leben. Der Siegerländer Heimat- und der Umweltbildung und Stärkung des trum an Möglichkeiten, die Attraktivi- Geschichtsverein hat sich schon im 20. Engagements von Kindern und Jugend- tät eines Museums zu steigern und die Jahrhundert um die Erhaltung der Eiche lichen und viele weitere mehr. Mit Spaß Besucherinnen und Besucher gezielt verdient gemacht und sich beim Ankauf an der Sache werden junge Menschen an diese Zusammenhänge heranzufüh- der Grundfläche des Baumes und der auf diese Weise zu Heimatforschern, ren. Hierbei werden die Museen stark Entschädigung der Besitzer entschei- Heimatfreunden und Entdeckern ihrer durch bürgerschaftliches Engagement dend eingebracht. An den Spenden Kulturlandschaft. getragen. In enger Zusammenarbeit mit für die Entschädigung in den Jahren Die Veröffentlichung gibt es kosten- Fachleuten aus den genannten The- 1937/38 beteiligte sich auch der da- los beim Bund Heimat und Umwelt in mengebieten und aus Heimatmuseen malige Heimatgebietsleiter des Westfä- Deutschland (BHU), Adenauerallee 68, hat der Bund Heimat und Umwelt Stra- lischen Heimatbundes Hermann Fahren- 53113 Bonn, Telefon: 0228 224091, tegien zur zeitgemäßen Vermittlung berg, neben der Provinz Westfalen, dem Fax: 0228 215503, Internet: www.bhu. von Biodiversität und nachhaltiger Ent- Heimatverein, der Stadt Siegen, dem de, E-Mail: [email protected] wicklung erarbeitet. Die Ergebnisse sind SGV-Hauptverein und dem SGV-Bezirk in diesem Leitfaden zusammengefasst Siegerland. Aufgrund der Kriegswirren Biologische Vielfalt – und werden von informativen Begleit- wurde der Heimatverein aber nie als Be- ein Thema für Heimatmuseen texten flankiert. sitzer des Grundes und des Baumes in Das Buch bietet Heimatmuseen Anre- das Grundbuch eingetragen. Heute ist „Orts- oder Stadtmuseum, Freilichtmu- gungen, den immer wieder notwen- nach einem Flurbereinigungsverfahren seum oder Sammlungen – hinter dem digen Modernisierungsprozess mit die Waldgenossenschaft Haubergsge- Begriff Heimatmuseum verbergen sich wenig Mitteln und schrittweise umzu- nossenschaft Oberholzklau als Eigentü- höchst unterschiedliche Einrichtungen setzen. Das ist eine Voraussetzung da- mer der Bärenwaldeiche benannt. mit äußerst verschiedenen inhaltlichen, für, dass Heimatmuseen auch künftig materiellen und personellen Möglich- ein breites Publikum ansprechen und keiten – in jedem Fall setzen sich hier vor allem auch jüngere Zielgruppen da- Menschen haupt- und ehrenamtlich mit zugewinnen können. viel Engagement für ihre Region ein“. Die Veröffentlichung gibt es kosten- Mit der neu erschienenen Publikation los beim Bund Heimat und Umwelt in „Biologische Vielfalt – ein Thema für Deutschland (BHU), Adenauerallee 68, Heimatmuseen“ hat der Bund Heimat 53113 Bonn, Telefon: 0228 224091, und Umwelt, Bundesverband der Bür- Fax: 0228 215503, Internet: www.bhu. ger- und Heimatvereine in Deutschland, de, E-Mail: [email protected] auf insgesamt 180 reich bebilderten Seiten praxiserprobte Anregungen für Buch über die Bärenwaldeiche Heimatmuseen herausgegeben. Sie kann in Freudenberg-Niederholzklau unentgeltlich direkt beim Bund Heimat und Umwelt bezogen werden. Der Vorsitzende des Siegerländer Hei- Heimatmuseen besitzen ein großes Po- mat- und Geschichtsvereins Dr. Andre- tenzial, die Themen Nachhaltigkeit und as Bingener hat am ersten September biologische Vielfalt über den Themen- 2011 zur Präsentation des 21. Bandes

36 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Neuerscheinungen

Die heute 31 m hohe, 5,20 m Stamm- wirtschaftskammer Rheinland beschlos- ren, aber auch die meisten Leser über- umfang (in 1,30 m Höhe) und 1,66 m sen, diesen Baum zu sanieren. 1993 leben. Die angewandten Maßnahmen Durchmesser umfassende Eiche gilt als wurden die Maßnahmen durchgeführt. sollten auch bei anderen geschädigten dickste und älteste Eiche des Kreises Zu Steigerung der Vitalität des Baumes Baumdenkmalen Anwendung finden. Siegen-Wittgenstein. Die Eiche ist wohl brachte man sogenannte Mykorrhiza- Bliebe vom Landesbetrieb Wald und neben der dicken Buche bei Krombach Depotpflanzen in den Wurzelbereich Holz noch zu prüfen, ob die Mykor- und der Buchenallee im Tiergarten das der Eiche ein. Als Mykorrhiza wird die rhizierungsmaßnahmen auch für eine bedeutendste Naturdenkmal im Kreis Symbiose zwischen höheren Pflanzen, Schadensreduzierung bei unseren Wäl- Siegen-Wittgenstein. Setzt man das Al- in diesem Fall zwischen den Feinbaum- dern beitragen kann. Die Eichen waren ter der Traubeneiche mit 700 Jahren an, wurzeln, und bestimmten Pilzen, hier nach dem Waldschadensbericht im Jahr so wurde zu Zeiten des Keimlings um war es der Kahle Krempling, bezeich- 2010 mit 54 % deutlich geschädigter 1311 erstmalig die Martinikirche in Sie- net. Die Feinwurzeln werden von den Bäume so hoch wie noch nie seit 1984. gen erwähnt und elf Jahre später der er- Hyphen der Pilze dicht umlagert. Sie Das Buch über die Bärenwaldeiche bei ste Bauabschnitt des Kölner Doms voll- übernehmen die Funktion der Wurzel- Niederholzklau – Geschichte, Erkran- endet. Warum hat von den ehemaligen haare. In dieser engen Lebensgemein- kung und Sanierung einer alten Ei- Baumriesen nur die Bärenwaldeiche schaft profitiert der Pilz von der Koh- che im Siegerland - von Alfred Becker, überlebt? Dies ist wahrscheinlich meh- lenhydratversorgung des Baumes und Arnold Irle, Jan I. Lelley und Heinrich reren Zufällen zu verdanken. Der Baum der Baum von einer verbesserten Was- Wolfsperger ist im Verlag des Sieger- steht an der Grenze von einem Nieder- ser- und Nährstoffaufnahme, von bes- länder Heimat- und Geschichtsvereins wald zu einem Hochwald. Wurde der serer Nähstoffspeicherung und –trans- erschienen und kann zum Preis von Niederwald intensivst genutzt, so war port, vom Schutz gegen bodenbürtige 5 Euro unter der Adresse Kornmarkt der Hochwald oft vor dem Zugriff des Krankheiten und Schädlinge und von 26 in 57072 Siegen oder über das Lehnsherrn geschützt. Das im Jahr 1239 der Schutz-und Filterfunktion gegenü- Kontaktformular auf der Seite www. durch den adeligen Ritter Friedrich vom ber toxischen Stoffen. Als Depotpflan- Siegerlaenderheimatverein.de bestellt Hain (in Hainchen) gegründete Kloster zen dienten bei dieser Sanierungsmaß- werden. Keppel hatte am Standort der Eiche nahme 2-jährige Sämlinge von Eichen, land- und forstwirtschaftlichen Besitz Buchen und Birken, die im Traufbereich Geschichte der und schützte den Hochwald für eige- der Bärenwaldeiche gepflanzt wurden. westfälischen Vemegerichte ne Zwecke und verwehrte die selbstän- In den folgenden Jahren wurde der Er- dige Nutzung durch die Bauern. Dabei folg der verschiedenen Maßnahmen re- Wenn im späten Mittelalter ein Dieb, ein könnte die Bäreneiche auch eine wich- gelmäßig durch die Überwachung der Mörder oder ein sonstiger Schwerver- tige Grenzmarkierung gewesen sein, die Vitalitätsparameter überprüft. Dazu ge- brecher wie zum Beispiel ein Brandstif- auch durch die Holz- und Waldordnung hörte der Grad der Belaubung mit der ter auf frischer Tat ertappt wurde, kam Graf Johanns zu Nassau vom 18. Januar Menge des Feinreisigs, die Feststellung er nicht selten vor ein Vemegericht. Das 1562 geschützt wurde. des Volumenwachstums durch Messung bedeutete für den Täter, er wurde un- Aber auch Bäume unterliegen einem des Baumumfangs und später als Ersatz verzüglich zur Rechenschaft gezogen. Alterungsprozess, können krank werden für die zu ungenaue Methode der Um- und sterben ab und unterliegen einem fangmessung, die Messung des Über- natürlichen Zerfallsprozess, so auch wucherungsgewebes an der durch den die Bärenwaldeiche. Im Sommer 1990 Blitzeinschlag verursachten Wunde des wurde durch einen Blitzschlag ein 30 Baumes. Probleme bei den einzelnen bis 60 cm breiter und 20 m langer Rin- Methoden in der praktischen Durchfüh- denstreifen abgetrennt. In der weiteren rung werden von den Autoren in dem Folge starben Teile der Krone und des Buch eingehend beschrieben. Der Grad Feinreisigs ab, brachen größere Äste aus der Mykorrhizierung der Eiche wurde der Krone und setzten sich parasitische bei fünf Erfolgskontrollen überprüft. holzzerstörerische Pilze am Baum fest. Dabei war bei fünf von sechs Proben- Der Baum sollte schon aus der Liste der standorten eindeutig eine bedeutende Naturdenkmale des Kreises gestrichen Zunahme festzustellen. Die Autoren werden. Je älter und größer Bäume kommen bei der Gesamtbeurteilung werden, umso mehr entsteht aber das zu dem Schluss, dass die Bärenwaldei- Bedürfnis, ihren Zerfallsprozess zu ver- che nach den Sanierungsmaßnahmen zögern. Das Forstamt Siegen, die Untere im Herbst 1993 an Vitalität gewonnen Landschaftsbehörde des Kreises Siegen- hat. Ausschlaggebend sollen dabei vor Wittgenstein und die Waldgenossen- allem die Mykorrhizierungsmaßnahme schaft Oberholzklau hatten zusammen und die Vorratsdüngung gewesen sein. mit der Pilzversuchsanstalt der Land- Wahrscheinlich wird die Eiche die Auto-

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 37 Neuerscheinungen / Persönliches

Belege zu Vemegerichten finden sich Merkwürdigkeiten zur Geschichte der Erscheinungen der Lebenswelt stand: auch in Westfalen. Der Autor Eberhard westfälischen Vemegerichtsbarkeit“. Auf Papsttum, Hanse oder zu der unbarm- Fricke hatte sich bereits vor etwa zehn rund 330 wieder reich bebilderten Sei- herzigen Brutalität des Strafrechts. Auch Jahren mit dem Thema beschäftigt und ten weist das Buch auf weitere Spuren dieses Nachfolger-Buch will sich an ein 2002 ein Buch auf dem Markt gebracht hin, die das westfälische Gericht in der breites Publikum wenden, das auf wis- mit dem Titel „Die westfälische Veme Gestalt von Denkmalen und anderen senschaftlicher Basis dargestellte Ein- im Bild“. Schon damals hatte der Autor Reminiszenzen bis heute hinterlassen sichten in geschichtliche Entwicklungen mehrere hundert Bilder zusammenge- hat und einen für das Heimatbewusst- gewinnen möchte, die von Westfalen tragen. Jetzt ist im Verlag Aschendorff sein wichtigen Gegenstand der Erinne- aus den ganzen deutschen Sprachraum von Eberhard Fricke ein Supplement- rungskultur bedeuten. Hervorgehoben erfassten. Eberhard Fricke: Die westfä- band erschienen, der den Untertitel werden Ausführungen zu dem Verhält- lische Veme im Bild, Supplementband, trägt „Weitere Denkwürdigkeiten und nis, in dem die Veme zu signifikanten 36 Euro. ISBN 978-3-402-12866-4. Persönliches

Am 7. Dezem- ten Hof Herding in Coesfeld-Lette. An- Naturschützer, dessen Arbeit weit über ber 2011 ist Kurt stelle der früheren Zehntscheune steht den Kreis Unna hinaus bekannt und Ernsting im Al- heute das Glasmuseum mit der von Lilly geschätzt war. 1921 in Wuppertal- ter von 82 Jahren Ernsting aufgebauten Sammlung zur Unterbarmen geboren, studierte Heinz verstorben. Damit zeitgenössischen europäischen Kunst. Herkenrath nach dem Ende des Zweiten ist nicht nur ein Dem Glasmuseum gegenüber befindet Weltkriegs zunächst in Heidelberg und erfolgreicher Tex- sich die komplette Sammlung im Glas- Mannheim Pädagogik, Psychologie und tilunternehmer depot in einer zugänglichen für Besu- Geschichte. 1952, mittlerweile schon von uns gegangen, sondern ein unver- cher offenen Präsentation. Das 2007 verheiratet mit seiner Frau Hedwig, wechselbarer Westfale. Er war Vorbild, von der Kulturstiftung gegründete fand er eine erste Anstellung als Lehrer Freund, Förderer und Weggefährte für Konzert-Theater in Coesfeld stellt einen in Wuppertal-Unterbarmen. Aus der Ehe viele Menschen. Eine seiner Herzens- wesentlichen Beitrag zur Förderung der gingen die beiden Töchter Christa und angelegenheiten war es, jungen und regionalen Kunst und Kultur dar. Es er- Dagmar hervor. 1954 übersiedelte die älteren Menschen die Freude am ge- gänzt und erweitert das schon vorhan- junge Familie nach Holzwickede. Heinz meinsamen Wandern näher zu bringen. dene Nutzungsspektrum des durch Kurt Herkenrath arbeitete weiterhin in sei- Seit Anfang der 70er Jahre hat er sich Ernsting finanzierten benachbarten nem Beruf als Pädagoge, bis zu seiner um das Wanderwegenetz des West- Zentrums für „Wissen, Bildung, Kultur Pensionierung 1982 unterrichtete er an fälischen Heimatbundes gekümmert. (WBK)“ mit den Einrichtungen Fernuni- der Bundeswehrschule in Münster und Ohne Kurt Ernsting hätte es im Mün- versität, Musikschule, Volkshochschule Hamm. sterland wohl nie ein so vorzeigbares und Gastronomie. Neben den großen Mehr als 50 Jahre lang hat sich Heinz und ausgezeichnetes Wanderwegenetz Projekten war Kurt Ernsting häufig Herkenrath für eine lebenswerte Umwelt gegeben. Wandern war für ihn nicht nur Förderer von vielen kulturellen, sozi- eingesetzt. Die Fauna und Flora der eine körperliche Ertüchtigung, sondern alen und sportlichen Projekten. Für ihr Emschergemeinde Holzwickede kannte ein konzentriert-beschauliches Nach- einzigartiges Engagement erhielten die er wie seine Westentasche – aber Tier- denken und ein Gedankenaustausch mit Eheleute Ernsting im Jahr 2007 die Eh- beobachtungen führten ihn regelmäßig den Mitwanderern. Das Wandern liebte renbürgerschaft der Stadt Coesfeld. Das auch in den Arnsberger Wald und nach er besonders, weil man sich gemeinsam Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verlieh Hessen. In zahlreichen ehrenamtlichen auf den Weg macht, und sich mitei- Ministerpräsident Jürgen Rüttgers 2008 Funktionen setzte er sich für die Be- nander in die gleiche Richtung voran- dem Ehepaar mit den Worten: „Unse- lange des Tier- und Umweltschutzes bewegt. Er war ein Motor für die Wan- re Gesellschaft lebt von Vorbildern, die ein. 1987 erhielt er für sein beharrliches derwegearbeit in jeder Hinsicht. Sein moralische Maßstäbe setzen, indem sie Wirken den Holzwickeder Umweltpreis, Engagement für die Heimat wurde auch sich für das Gemeinwohl einsetzen. Sie 2004 wurde er für sein unermüdliches von den zentralen Gremien des Westfä- leben Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, ehrenamtliches Engagement mit dem lischen Heimatbundes hoch geschätzt. Courage und Solidarität vor.“ Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Kurt Ernsting war eine hochangesehene Der Westfälische Heimatbund wird das Neben dem Umweltschutz lag ihm die Persönlichkeit im heimatlichen Raum. Erbe von Kurt Ernsting bewahren und in Geschichte sehr am Herzen. So hielt er Die von den Eheleuten Kurt und Lilly seinem Sinne weiterentwickeln. vor dem “Historischen Verein zu Unna” Ernsting gegründeten Stiftungen die- über mehrere Jahre Vorträge, insbe- nen dazu, Gutes zu tun, Gutes für die 90-jährig verstarb jetzt Heinz Her- sondere zu den deutschen Kaisern und Menschen, Gutes für die Region. Die kenrath, langjähriger Ortsheimatpfle- Königen des Mittelalters. In zwei Bän- Ernsting-Stiftung hat ihren Sitz im Al- ger von Holzwickede und engagierter den sind diese stes gut besuchten und

38 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Persönliches / Buchbesprechungen

fundierten Vorträge zusammengefasst. schäftigt. Nach seiner Schriftsetzerlehre veröffentlich Ernst H. Wulfert sachkun- Er selbst verfasste eine Vielzahl von beim Soester Anzeiger begannen auch dige Berichte zur Heimatgeschichte. In wissenschaftlichen Schriften, Aufsätzen, die intensiven geschichtlichen Kontakte dem von Dr. Peter Kracht 2009 heraus- Artikeln und Leserbriefen, in denen er mit dem damaligen Sassendorfer Pastor gegebenen Buch „Sassendorf - Vom Säl- sich als streitbarer Geist erwies, dem es Johannen und dem Stadtarchivar Dr. zerdorf zum Heilbad“ findet man auch aber immer nur um die Sache ging. Am Deus in Soest. In deren Archiven war von Ernst Wulfert über 60 Seiten mit 23.12.2011 schloss sich sein Lebenskreis. er schon in jugendlichen Jahren sozu- vier Beiträgen. Auch im Heimatkalender Mit Heinz Herkenrath verliert die Hei- sagen Stammgast. Wulfert musste da- des Kreises Soest findet man regelmä- matpflege im Kreis Unna einen huma- mals seine gewünschten Archivalien alle ßig Berichte von Wulfert. Sein letzter nistisch gebildeten Gelehrten der “alten mit der Hand abschreiben, Kopierer gab größerer Bericht ist erst einige Monate Schule” und einen Menschen, dessen es damals noch nicht. So hatte er in- alt und ist in der Broschüre zur Schlacht Lebenswerk höchste Achtung verdient. tensiven Kontakt mit Kirchenbüchern, bei Vellinghausen 1761 erschienen, mit Dr. Peter Kracht Schatzungslisten, Urkunden und Proto- dem Titel „Ein Krieg weder für, noch kollen und lernte so auch mit der alten gegen, noch von Westfalen“. Wenn jemand 40 Jahre als Ortshei- deutschen Schrift umzugehen. Ernst Wulfert organisierte auch mehrere matpfleger tätig ist und noch keine 70 Seine ersten Veröffentlichungen er- Ausstellungen „Schrift und Schreiben“, Jahre alt, muss ihm die Freude an der schienen bereits 1959 zum 125jährigen in der die Entwicklung der deutschen Heimatpflege fast in die Wiege gelegt Jubiläum des Schützenvereins Bad Schrift umfassend dargestellt wurden. worden sein. So ist es wohl auch Ernst Sassendorf. 1968 folgte die sehr aus- Für Kurgäste und andere Interessierte Wulfert ergangen. Schon bevor ihn führliche Kirchengeschichte der evan- bietet er immer noch geschichtlich in- 1971 der damalige Soester Verkehrsdi- gelischen Kirche St. Simon und Judas teressante Rundgänge durch den Kurort rektor a.D. Klaus Hilse, gleichzeitig un- Thaddaeus in Bad Sassendorf. an. Wir können nur hoffen, dass Ernst ser damaliger Heimatgebietsleiter, zum Nach der Benennung zum Ortsheimat- H. Wulfert sein ehrenamtliches Schaffen Ortsheimatpfleger für Bad Sassendorf pfleger 1971 folgten viele weitere Ver- noch lange für unsere Region einset- machte, hat er sich intensiv mit seiner öffentlichungen. Zeitweise wirkte er zen kann und wünschen ihm noch viele Familiengeschichte, mit Genealogie auch als sachkundiges Mitglied im Rat Jahre Gesundheit und Zufriedenheit. im Allgemeinen und mit Heraldik be- der Gemeinde mit. Auch in jüngerer Zeit Peter Sukkau

Buchbesprechungen

Interessengemeinschaft Teutoburger die durch die geologischen Gegeben- einige Insektengruppen (Libellen, Heu- Wald e.V. (Hg.): Naturführer Teuto- heiten des Teutos (Kalk- und Sandstein- schrecken und Schmetterlinge). Den burger Wald – Pflanzen – Tiere – Fos- züge) in nahe beieinander liegenden Schluss bilden die Kreidefossilien. Ein silien. – Lengerich: Eigenverlag, 2011. Bereichen beobachtet werden können. Bildautorenverzeichnis, ein Glossar und – 304 Seiten. – 15,00 e. – Bezug über Erfreulich, dass bei der Konzeption die- ein Register stehen am Schluss des [email protected] - (Schriftenreihe der ser Veröffentlichung auch die Fossilien Bandes. Auf der vorletzten Umschlagsei- Interessengemeinschaft Teutoburger nicht fehlen. Lassen doch gerade die te werden die Fotografen und Fotogra- Wald e.V., Bd. 2) Kreidefossilien auch für den Laien einen finnen mit Bild und Namen vorgestellt, 2011 legte die tieferen Einblick in die Lebensumstän- die den größten Anteil an Fotos zur Ver- Interessenge- de während eines gewaltigen Zeitab- fügung gestellt haben. Den Bildautoren meinschaft Teu- schnittes unseres Raumes zu. und –autorinnen muss ein großes Lob toburgerwald e.V. Jedem Abschnitt sind ein oder zwei ausgesprochen werden für die äußerst den 2. Band ihrer aussagekräftige Großfotos mit einfüh- eindrucksvollen und aussagekräftigen „Schriftenreihe rendem Text vorangestellt. Dann folgen Fotos, deren Ausschnittsauswahl einen der Interessenge- je nach Artenfülle des Abschnittes we- künstlerischen Blick erkennen lassen, meinschaft Teu- niger oder mehr Farbfotos mit knappem ohne dass die naturkundliche Aussage- toburger Wald aber aussagekräftigem Text. In der Re- kraft leidet. Den Initiatoren des Bandes e.V.“ vor. gel werden in dem nicht ganz DIN A4 ist eine Veröffentlichung gelungen, die 16 Mitarbeiter stellen auf 304 Seiten großen Bildband 3 Fotos plus Text pro mit Gewissheit viele Bürger und Bürge- ein Gesamtbild der Natur dieses lang- Seite vorgestellt. Von besonders ein- rinnen ansprechen werden, auch dieje- gestreckten Waldgebirges Westfalens drucksvollen Arten sind auch ganzsei- nigen, die bisher weniger auf die Schön- und Niedersachsens vor. Neben einem tige Fotos vorhanden. In den einzelnen heiten am Wegesrand geachtet haben. Vorwort des Vorsitzenden der IG Teuto- Abschnitten werden zunächst Höhere Ein Erwerb dieser Schrift kann sehr burger Wald werden in 19 Abschnitten Pflanzen und einige ausgewählte Farne empfohlen werden. Die erste Auflage ist Lebensräume, wie auch verschiedene vorgestellt. Des weiteren folgen Pilze, bereits vergriffen und die zweite Auflage Pflanzen- und Tiergruppen vorgestellt, die Vogelwelt, Lurche, Kriechtiere und in Vorbereitung. Heinz-Otto Rehage

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 39 Buchbesprechungen / Heimatkalender

Baehr, Paul: Chronik von Bad Oeyn- Die Einführung sei lobend erwähnt und jung, begann sie doch eigentlich erst hausen. Nachdruck der Ausgabe von jedem Leser der Chronik zur vorbereiten- 1845, als der Berghauptmann Karl Frei- 1909. Mit einer Einführung in Leben den Lektüre ans Herz gelegt, schildert herr von Oeynhausen erfolgreich eine und Werk von Paul Baehr (1855-1929) sie doch einen außergewöhnlichen Bohrung niederbringen ließ, der das be- von Rico Quaschny. – Bielefeld: Verlag Menschen. Denn gerade die ersten, eher rühmte Bad seine Entstehung verdankt für Regionalgeschichte, 2009. – LII, 307 allgemeinen Kapitel seiner Stadtchro- - und dem Freiherrn seinen Namen. Eine S. : Ill. – 19,000 e. - ISBN 978-3-89534- nik dokumentieren in der Anmutung Quelle macht noch keinen Badeort. Wie 784-9. – (Geschichte im unteren Werre- des aus dem Herzen Kommenden Paul dieser sich mit seiner Fülle von Gebäu- tal ; 4). Baehrs Liebe zur Stadt und zur Land- den, seinem Park und der sich anschlie- Bei dem hier an- schaft. Der Rezensent hat diese Kapitel ßenden Siedlung schließlich zur Stadt zuzeigenden Buch mit einem besonderen Genuss gelesen, Bad Oeynhausen entwickelte, ist im De- handelt es sich um da in ihnen in Form und Stil eine emo- tail nachzulesen. Die aktiv handelnden den unveränderten tionale Zuneigung des – auch als Lyriker Menschen kommen dabei nicht zu kurz Nachdruck eines hervorgetretenen - Verfassers zu seinem und auch nicht die Kurgäste, zu denen bereits 1909 er- Gegenstand fassbar wird, wie sie in den selbst „allerhöchste Herrschaften“ zähl- schienenen Werkes. heutigen historischen Abhandlungen ten. Dem herausge- nicht üblich ist, ja wohl vor allem nicht Dass zugleich mit der herrschenden Ari- benden Arbeitskreis mehr gewagt wird. Aus dieser besonde- stokratie auch der Lebensstil der Kursai- für Heimatpflege ren Zuneigung heraus erwächst dann son in den Badeorten kurz vor dem Un- der Stadt Bad Oeynhausen e.V. gebührt auch die Liebe zum Detail, die wiede- tergang stand, konnte sein Augenzeuge dafür – das sei hier schon gesagt - un- rum aus dem Spaß an der Arbeit mit den Baehr 1909 nicht ahnen. Das Buch bie- eingeschränkter Dank! Nicht im Klein- Originalquellen erwächst. Da etliche der tet eine Fülle von Fakten, Zahlen und gedruckten und im Anhang versteckt, von Baehr ausgewerteten Quellen nicht Namen aus allen Bereichen der Stadtge- sondern dem Nachdruck des Buches von mehr zur Verfügung stehen, macht ge- schichte von der Verwaltung über Kir- Paul Baehr vorangestellt, ist das aus- rade die Faktenfülle das Buch heute chen und Schulen bis zur Müllabfuhr. führliche Porträt des Verfassers, das der selbst zu einer Quelle. Die Lesbarkeit lei- Die Darstellung der Kuranlagen mit ih- Stadtarchivar Rico Quaschny erarbeitet det darunter nicht. Das der Neuausgabe ren Gebäuden wird auf besonderes In- hat. Quaschny zeichnet das Bild eines beigefügte Personenregister erleichtert teresse bei denen stoßen, die Bad Oeyn- Mannes, den ein unglückliches Schicksal die Nutzbarkeit. Auch für diese Arbeit hausen als Gäste aufsuchen und sich nach Bad Oeynhausen verschlagen hat- Dank! Baehr beginnt die Chronik buch- vor allem in diesem Bereich aufhalten. te, der aber seine neue Heimatstadt zu stäblich „in grauer Vorzeit“ und nähert Die zahlreichen zeitgenössischen Abbil- seiner Lebensaufgabe, seiner Herzensan- sich dann vorbereitend über Rehme und dungen entführen dabei in eine heute gelegenheit machte und dort in vielen das Amt Rehme und Neusalzwerk der ei- vielfach noch erkennbare, aber dennoch Bereichen segensreich wirkte, was mit gentlichen Chronik des Bades und der entschwundene Welt. der Ehrenbürgerwürde belohnt wurde. Stadt Oeynhausen. Denn diese ist sehr Horst-D. Krus

Heimatkalender

Jahrbuch West- König-Heuer: „Diener der Allgemeinheit“. Gotteshaus ist heute grundsätzlich für falen 2012. Coesfelds Oberkreisdirektor Bernhard We- jeden möglich (41). M. Löcken: Die Lis- Westfälischer ning appellierte zum Einzug ins wieder- tertalsperre wird 100. Der Stausee war als Heimatkalender. aufgebaute Kreishaus an seine Mitarbeiter Freizeitparadies schon früh sehr beliebt – Schwerpunkt- (15). W. Best: Neue Grabungen auf der auch im Winter (47). M. Schumacher: Ein thema: Westfa- Sparrenburg in Bielefeld. Mittelalterliche stummer Zeuge der deutschen Geschichte. len kulinarisch. Burganlage und Festung der Renaissance Seit 1954 wacht der Berliner Bär an der Neue Folge - 66. (19). M. Vormberg: Das Kassen- und Fa- Autobahn A 2 bei Gütersloh-Spexard (54). Jg. Hrsg. vom milienbuch des Hermann Vasbach. Infor- R. Beuleke: „Wir bringen Stars auf die W e s t f ä l is c h e n mationen zur Geschichte Kirchhundems Bühne!“ Die Freilichtbühne Tecklenburg H e i m a t b u n d . und seiner Umgebung um 1600 (28). K. startet optimistisch ins nächste Jahrhun- Red.: Peter Kracht. Münster: Aschendorff Schierhold/E. Cichy: Großsteingräber für dert (57). W. Elling: „Auff Ostern gehoret Verlag, 2011. 288 S., 19,50 e. ISBN 978- die Ewigkeit. Die spätjungsteinzeitliche den Junfferen 7 pundt Rindtfleiß ...“. Eine 3-402-15818-0. Kollektivgrabnekropole von Erwitte- Jahresrechnung aus der Zeit des Dreißig- A. Heimsoth: Von den „Kräften des Schmerlecke (33). C. Welck: Kirche und jährigen Krieges gibt Einblick in das klös- Dampfes“. Ein erstaunlicher Fund in der Friedhof: Das Kolumbarium St. Paulikir- terliche Leben im Münsterland (63). K. Kirche von Neuengeseke von 1845 (10). U. che Soest. Die Urnen-Beisetzung in einem Kortmann: Ein starkes Stück Westfalen.

40 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Heimatkalender

Pumpernickel – vom Arme-Leute-Brot zur Im Dortmunder Museum für Naturkunde fans strömen zum Autocross-Wochenende exklusiven Delikatesse (67). W. Bockhorst: werden längst vergangene Zeiten wieder nach Herbern-Arup (261). H. Bach: Sport- Essen und Trinken im Mittelalter. Brot und lebendig (176). P. Kracht: Der Traum der freunde Siegen – ein Traditionsverein im Fleisch waren die Grundnahrungsmittel – Wilhelmine Hövener. Neues Stadtmuseum Aufbruch. „Anstoß zum Leben“ initiiert Bier wurde in Mengen vertrunken, Wein liegt direkt am Briloner Markt. (183). P. Fußball-Jugendförderzentrum im Oberen sorgte manchmal für Kopfschmerz (75). S. Kracht: „Glück auf, der Horst kommt ...“. Leimbachtal (265). H. Peuckmann: Die Böder: Hochzeitswegge und Káffebumme. Bei der „Befahrung“ der „Fröhlichen Mor- Arbeitswelt als literarisches Programm. Ein Auf kulinarischer Spurensuche in den Ar- gensonne“ muss der Besucher ordentlich halbes Jahrhundert „Dortmunder Gruppe chiven der Volkskundlichen Kommission Zeit mitbringen (188). P. Kracht/G. Schä- 61“ (281). für Westfalen (LWL) (85). J. Momberg: fer: Kunst trifft Eisen, Messing und Draht. Regionale Küche: „Einfach, ehrlich, gut“. Zur Geschichte und Nutzung der Histo- Vestischer Ka- Zwischen Tradition und Cuisine Nouvelle rischen Fabrikanlage Maste-Barendorf in lender 2012. – die ehemalige Alltagskost wird neu er- Iserlohn (193). K. Kortmann: „Kein Mann 83. Jg., Hrsg.: funden (90). M. Immig: vom grünen und für das Normale“. Der Wahl-Werler Joe S c h ü t z d r u c k weißen Spargel. Landwirt Ludger Südfeld Bausch sucht die Extreme und findet sie GmbH, Klaus gründete in Herten-Scherlebeck ein au- als Gefängnisarzt und Schauspieler (199). und Rita Schütz, ßergewöhnliches Museum für das „Kö- A. Leh: Wilhelm Lienenkämper – ein Le- Recklinghausen, nigliche Gemüse“ (98). K. Kortmann: Von ben für den Naturschutz. Schon vor mehr Red.: Dr. Matthi- Kappes und Kraut. Im Werler Stadtteil als sechs Jahrzehnten machte er sich Sor- as Kordes, Stadt- Westönnen produzieren drei Fabriken def- gen um Wasserhaushalt und Klimabildung archiv Reckling- tiges und gesundes Sauerkraut (101). E. (204). W. Battermann: In Petershagen hausen. 288 S., Kieninger: „Was Politiker alles so anrich- fast vergessen. Friedrich Wilhelm Vorm- 19,95 e, ISSN 0938-8745. ten ...“. An der VHS Unna tischt Gudrun baum – der Mitbegründer und Direktor * Kalendarium (8). M. Kordes: Kapellen: Friese-Kracht mit ihren Kochkursen von des Königlichen Lehrerseminars von 1831 Bemerkungen zu einem wort- und kir- deftig-rustikal bis zur Haute Cuisine auf bis 1874 (208). K.-H. Stoltefuß: Das Ur- chengeschichtlich uralten Phänomen (32). (105). H.-D. Krus: Feine Obstbrände aus bild eines westfälischen Edelmannes. Carl H. Wener: Die Sieben-Schmerzens-Kapelle Bellersen. Ein spätes Ergebnis preußischer Freiherr von Bodelschwingh-Plettenberg im Westerholter Wald (36). A. Straßmann: Wirtschaftsförderung (108). B. Schef- – Königlicher Kammerherr, „Meister vom Licht aus – Spot an! Von „Relight 2006“ fran: Prost Westfalen! Zur Geschichte der Stuhl“ und „Maire“ in Castrop (212). F.- bis „Recklinghausen leuchtet 2010“ – eine westfälischen Braukunst (116). P. Kracht: J. Dubbi: Warburg: Idyll an der Diemel. vorläufige Bilanz (46). K. May: Zur Vor- Grande Dame der Kochkunst. Henriette Das heutige Mittelzentrum an der Grenze geschichte der Zechengründung König Davidis wurde 1801 in Wengern geboren zu Hessen wurde 1036 erstmals erwähnt Ludwig im Südosten Recklinghausens (124). E. Masthoff: „Nachahmung ist das (216). K. Goehrke: Stadt mit Autobahn- (58). P. Falk: Dattelns Dorfschultenhof: aufrichtigste Kompliment“. Englands Ode kreuz. Die Zechenschließung traf Kamen vom Landgut zum gemeindlichen Mehr- an den Westfälischen Schinken (127). A. schwer, doch der Strukturwandel ist auf zweckbau. Zur Geschichte eines ehema- Hustert: Der Papst kocht westfälisch. Ein einem guten Weg (223). B. Striehn: Ib- ligen Bauernhauses anhand der Bauakte Blick in die Küchenhochburg Deutsch- benbüren: „Hoch im Münsterland“. Kultu- von 1904 bis zum Jahr der Stadtwerdung lands (131). J. Bartmann: Metten – mehr relles Zentrum des Tecklenburger Landes 1936 (65). E. Masthoff: Mit Goethe leben. als nur die „Dicken Sauerländer“. Von der mit über 850-jähriger Geschichte (230). F. Die Goethe-Gesellschaft Vest Reckling- Landmetzgerei in Finnentrop zur industri- Zander: Aufstieg zum „Hundertsten“. Der hausen (70). M. Korn: Köttelbecke ade. ellen Fleischverarbeitung (138). K. Kort- TSV Marl-Hüls hat alle Höhen und Tiefen Gladbecker Abwasservorfluter werden mann: Ein Kochbuch reist um die Welt. erlebt (236). P. Kracht: „Ein braver Spieler muntere kleine Bäche (76). K. Burghardt Wie aus einer Idee der Geseker Landfrauen will ich sein und bleiben bis zum End’!“ / W. Burghardt: Die Deutsch-Türkische ein Bestseller wurde, der über zwei Mil- Aus der Geschichte der Sportgemeinschaft Vereinigung und die Aufnahme zwei- lionen Euro für wohltätige Zwecke ein- Massen 1911/45 (243). M. Schumacher: er Schüler aus dem Osmanischen Reich spielte (142). P. Kracht: „Westfalen auf Eduardo Pedroza: Ein wahrer Champion in die Oberrealschule zu Recklinghausen dem Teller“ – Identität geht durch den im Sattel. Das Gestüt Ravensberg in Gü- durch Dr. Joseph Schäfer von 1917 bis Magen. Mehrere kulinarische Vereini- tersloh feiert große Erfolge im deutschen 1919 (Teil 1) (80). P. Gödde: Wildpiärde gungen kümmern sich um die Weiterent- Turf (250). J. Bartmann: Bodenständig in’n Merfelder Brook (92). G. Clarenbach: wicklung der westfälischen Küche (148). und erfolgreich. Der Marsberger „Aki“ Von kurfürstlichen Besuchen in Horne- * Kulinarisches Westfalen. Zehn Rezepte Watzke hat Borussia Dortmund wieder burg (96). M. Steiger: Kurban bayrami. von westfälischen Meisterköchen (154). in die Spitzengruppe geführt (254). L. Für das türkische Opferfest ist Lembeck M. Kronen: Zurück in die Vergangen- Peuckmann: Seit fast zwei Jahrzehnten seit vielen Jahren unverzichtbar (100). H. heit. Das Mühlenhof-Freilichtmuseum am unterwegs. Wolfram Kurschat hat Moun- Jaspers: Das Siegel des Prosper-Hospitals Aasee in Münster feierte das 50-jährige tainbikegeschichte geschrieben (258). C. in Recklinghausen (102). E. Schröder: Die Jubiläum (168). P. Kracht: Vom Urpferd- Besse: Spektakuläre Manöver in spritzen- Geschichte der Pfarrhäuser von St. Pe- chen und dem pfiffigen Oberreallehrer ... dem Dreck. Mehr als 10.000 Motorsport- ter in Recklinghausen (106). R. Isfort: ...

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 41 Heimatkalender

schwerer als der Blutbefehl des Herodes. Kreisheimatverein auch für andere Orte (75). W. Dufhues/H.-J. Die Bottroper Sammelschulen in der Wei- Beckum-Waren- Brüning : „Schlote, Schnaps & Schlempe“. marer Republik (117). H. W. Krafft: Am dorf e.V., Prof. Dr. Der Brennerei-Pfad in Sendenhorst (79). 4. Dezember ist Barbaratag: Der Kirsch- Paul Leidinger, Lui- M. Bäcker: Bernhard Kleinhans – Kunst- baum (134). P. Reding: Eingebunden in se-Hensel-Straße 3, werke in der Stadt. Ein Rundgang durch den Hauch der Zeit (136). H. Nottelmann: 48231 Warendorf, Sendenhorst (92). G. Brandherm: „Sen- Junge, nun lauf doch! Spuren vestischer Tel.: 02581/1301, denhorst – Stadt der Stimmen“ (97). H. Leichtathletik, hinterlassen vom Leicht- Email: paul@ Ulonska: 13 Jahre „Woche der Brüderlich- athletikverband Datteln. 2. Teil: Die Jahre leidinger.org, 448 keit in Sendenhorst“ (98). F.-L. Blömker: 1958 – 1966 (140). G. Mertenskötter: Le- S., 13,00 e. ISSN „Kinder dürfen leben“. Maria Ursula und veringhausen, eine alte Bauerschaft zwi- 3-921 787-29-9. Dr. Heinrich Book erhielten die „Bernhard- schen Tradition und Bergbau (152). H.-G. J. Gojny: Ankunft und Eingliederung Kleinhans-Plakette“ für ein vielseitiges Kollmann: Ein Jahrhundert Ziegeleien in deutscher Ostflüchtlinge und Ostvertrie- bürgerschaftliches Engagement (102). * Recklinghausen (Teil 6) (154). R. Vause- bener im Kreis Warendorf nach 1945 (11). Von Sendenhorst in viele Länder Europas. weh: Nachrichten aus Galizien (168). H. P. Leidinger: 50 Jahre türkische Migran- Die Bodo v. Dincklage-Speditions GmbH W. Krafft: In alter Zeit schon heiß begehrt: tinnen und Migranten im Kreis Warendorf & Co. KG als Mittler im Warenverkehr Die Birne (176). W. Frese: Drei Grafen von (1961-2011). Anregungen für die Bearbei- (105). G. Konert u. a.: Zur Baugeschichte Merveldt – dreier Herren Diener. Lebens- tung des Themas in der Schule (31). F.-L. der Pfarrkirche St. Ludgerus und Ge- wege und Karrieren westfälischer Ade- Blömker: „Solidarisch engagiert!“ im Kreis schichte in Albersloh (107). V. Dörken: Das liger in der Vormoderne am Beispiel der Warendorf. Akademie Ehrenamt e. V. und Freigericht auf der Hohen Ward bei Al- Brüder Merveldt (178). U. Beushausen: Sparkassen verliehen zum vierten Mal ei- bersloh. Zum Gerichtswesen in früherer Die Geschichte des Kinos in Castrop und nen Ehrenamtspreis (41). P. Leidinger: St.- Zeit in unserer Heimat (115). * Von der Castrop-Rauxel (194). E. Masthoff: Ein Ida-Kirche Herzfeld „Basilica minor“ (44). Fahrschule zu einem der größten Busbe- Stiftungsjubiläum (200). H. Noçon (†): Mit W. Gödden: 10 Jahre Museum für Westfä- triebe in Deutschland. Über 60 Jahre Ver- fichtener Phalanx (207). R. Möcklinghoff- lische Literatur auf dem Kulturgut „Haus kehrsbetriebe BILS Albersloh (120). * In 40 Kohts: Wasserweihe und Taufe als Wegbe- Nottbeck“ in Oelde-Stromberg (46). D. Jahren an die Weltspitze: Die VEKA AG in reiter (210). A. Niehus: Veränderungen im Bogdanski/W. Gödden : Literatur-Event Sendenhorst (123). * St. Josef-Stift, Sen- Militärwesen in der Zeit der Aufklärung. zum 10-jährigen Jubiläum auf dem Kul- denhorst. Vom Hospital über ein Beleg- Prägnanter Wandel im Leben unserer Vor- turgut Haus Nottbeck (50). T. Fromme: krankenhaus zur Fachklinik mit mehreren fahren (222). P. Reding: Ein Poet in der „Energie-Oscar“ für den Kreis Warendorf, Spezialabteilungen (135). * Eröffnung des Lange Straße (230). M. Kordes: Die Ver- Telgte und Everswinkel. Minister Remmel „Reha-Zentrums am St. Josef-Stift“ 2011. leihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt überreichte in Bottrop den European En- „Neue Wege zu mehr Lebensqualität“ Recklinghausen an Adolf Hitler am 19. ergy Award® (54). N. Kampelmann: Be- (143). * Konrad Pumpe GmbH – Senden- April 1933. Lokalgeschichtliche Anmer- treuung der Langzeitarbeitslosen in Regie horst. Von der Dorfschmiede zum Maschi- kungen zu einem tausendfachen Vorgang des Kreises ab 2012 (56). T. Fromme: 17 nenbaubetrieb mit CNC gesteuerter Ferti- im deutschen Städtewesen zu Beginn Betriebe als familienfreundlich ausge- gung (145). A. L. Pohle: Einrichtungen des „Dritten Reiches“ (232). R. Hülsewie- zeichnet. FAMM-Projekt im Kreis erfolg- Ulrich Fliß. Umweltfreundliche Fertigung sche: Das Wort sie sollen lassen stahn... . reich. Abschlussveranstaltung auf Kultur- exklusiver Produkte (147). U. Ferlemann: Reinhart Zuschlag wird 75 Jahre (248). R. gut Haus Nottbeck (58). N. Kampelmann: Neue Ideen in alten Mauern. Struktur- Weiß: Karl Wessels – Lehrer und Heimat- Ehrenamtlicher Einsatz garantiert leben- wandel einer Molkerei zum Arbeitsplatz freund (251). R. Euler: Neu erstellt: Ein dige Kulturszene. Über 500 Gäste beim für Kreative (150). * Innovationen für die thematischer Stadtplan Recklinghausens Sommerfest des Kreises auf Haus Nott- Pharmaindustrie. Die L. B. Bohle Maschi- zu den historischen Orten des Bergbaus beck. Dank an Heimat- und Kulturvereine nen + Verfahren GmbH in Ennigerloh und (257). H. Wener: Schmiedehandwerk in im Kreis (59). V. Wegener/M. Steinert: Sassenberg (154). M. Dierkes: Eröffnung Westerholt (259). A. Stemmler / D. Thie- Neues aus dem Kreisarchiv (61). G. Brand- einer Biogasanlage im Kompostwerk En- lemann: Auf Kranichzug. In memoriam herm: Sendenhorst – Albersloh: ein Stadt- nigerloh. Die Abfallwirtschaftsgesellschaft Anton Thielemann (262). P. Noçon: Hei- porträt. Familienfreundlich – hohe Wohn- des Kreises erschließt neue Energiequelle mat ist mehr als ein Wort. In memoriam qualität – bildungsnah – wirtschaftsstark (157). M. Dierkes: Tag der offenen Tür im Hans Noçon (266). * Literatur/Lyrik (269). – freizeit- und kulturfreundlich (63). H. Entsorgungszentrum Ennigerloh. Fast C. Süberkrüb: Kreis-Tagebuch 2010/11 Petzmeyer (†): Stadt Sendenhorst im Spie- 5000 Bürgerinnen und Bürger des Kreises (283). J. Manz: Zeit-Spiegel. Ausgewählte gel der Geschichte (67). H. Specht: 100 besuchten am 1. Mai die AWG (160). P. Ereignisse im Kreis Recklinghausen vom 1. Jahre Rathaus Sendenhorst. Zur Geschich- Leidinger: Teamwork in der Firmenlei- April 2010 bis zum 31. März 2011 (285). R. te des Verwaltungsgebäudes (70). C. Höl- tung. Generationenwechsel in der Müns- Zuschlag: Das wertvolle Buch (288). scher: Sendenhorster Geschichten. Archi- termann GmbH & Co. KG. Bernd und vierung der Stadtgeschichte durch Frank Münstermann nun beide Geschäfts- Münsterland - Jahrbuch des Kreises Digitalisierung der Quellen. Ein Projekt führer (162). R. Schepper u. a.: Augustin Warendorf – 61. Jg. 2012. Hrsg.: des Heimatvereins Sendenhorst als Modell Wibbelt (1862-1947). Zum 150. Geburts-

42 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Heimatkalender

tag am 19. September 2012 (166). F. Hä- – Ehrenbürger der Gemeinde Wadersloh. wart gestalten – die Zukunft entwickeln“. ring: Hans Jaenisch (1907-1989). Malerei Förderer des Siedlungswesens nach 1945 Füchtorf – vom Sanddorf zum Spargel- – Graphik – Skulpturen. Sein Werk ist nun (284). P. Leidinger: Prof. Dr. Theodor Hei- und Golddorf 2011. Bewertungen der Jury Bestandteil des Fritz-Winter-Hauses in nermann (1889-1946). Zur Erinnerung an zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zu- Ahlen (209). J. Desel: Francis Bacons Fu- einen Warendorfer Komponisten (292). P. kunft“ (388). P. Leidinger: 110 Jahre rien im Museum Abtei Liesborn. Eine Leidinger: Anton Aulke in Erinnerung ge- Kreisheimatverein (1902-2012). Zur Arbeit Neuerwerbung für die Kruzifixsammlung rufen. Ein neues Lesebuch seiner Dich- und Wertschätzung der Heimatvereine im (221). H. Gövert: Kreuze, Zeichnungen tungen von Klaus Gruhn (294). H. W. Kreis (397). W. Tillmann: Sechzig Jahre im und ein Märchenbuch. Neuerwerbungen Gummersbach: Zum Gedenken an Imo Dienste der heimischen Kunst. Der Kreis- des Museums Abtei Liesborn durch die Moszkowicz (1925-2011). Theater-, Film- kunstverein Beckum-Warendorf e. V. Freunde des Museums Abtei Liesborn und Fernsehregisseur und Ehrenbürger 1952-2012 (405). H.-J. Kellner: Verges- 2010/2011 (226). H. Gövert: Georg Kem- seiner Heimatstadt Ahlen (295). P. Leidin- sene Nachbarn!? Zur Geschichte und Inte- per, ein Künstler aus Oelde. Ein fast ver- ger: Sprachrohr des Niederdeutschen. gration der jüdischen Familien in Waders- gessener Künstler aus unserer Heimat – Zum Tod von Werner Brüggemann (1923- loh (411). H. Rochol: 75 Jahre Heimatverein zur 130. Wiederkehr seines Geburtstages 2011) (306). P. Leidinger: Zum Gedenken Oelde e. V. (1936-2005) (416). R. Geiser: im Jahre 2010 (228). W. Tillmann: Man- an Siegfried Schmieder (314). W. Plümpe: Krönungsmesse ein Hörgenuss (422). H.- fred Brückner. Kunst im Dienst der Gesell- Trauer um große Liesborner Persönlich- G. Fascies/H. Otte : „Wanderweg der schaft (230). M. J. Bensch: Eine römische keit. Zum Gedenken an Artur Steinke Deutschen Einheit“. Letzte Wanderetappe Gemme in Beckum (233). K. Gruhn: Von (1921-2011) (316). F.-J. Harbaum: Enni- auf dem Weg quer durch Deutschland von einer Idee zur Realität. Die „Stiftskammer“ gerloh zeichnet drei Heimatfreunde aus. Königswinter/Bad Godesberg nach Aa- in der Petrikapelle Freckenhorst und ihr Ehrenplakette der Stadt für Dr. Rudolf chen im Mai 2011 (423). P. Leidinger: „Begehbares Depot“ (237). P. Leidinger: Barth, Dr. Paul Schwake und Klemens Kreisheimattag 2011 in Diestedde. Das Museum Heinrich Friederichs in Waren- Senger am 16. Oktober 2010 (318). * 875 Jahre alte Nikolaus-Dorf präsentierte dorf eröffnet. Zum Gedenken an den Bild- Nachrichten (322). S. Krebs: Ein zweites sich in Bestform (429). * Aktuelle Mittei- hauer Heinrich Friedrichs (1912-1944). Großsteingrab im Süden Beckums. In der lungen (432). U. Gehre: Jahreschronik des Ein Künstlerschicksal im Dritten Reich in Bauerschaft Dalmer geortet (323). E. Bun- Kreises Warendorf 2010/2011. Vom 1. Juli Briefen (242). P. Leidinger: Zum Geden- tenkötter: Kriegswirren, Kriegslasten, 2010 bis 30. Juni 2011 (439). ken an Etti Drerup (1920-2011) (245). B. Kriegsnöte. Das Münsterland und Evers- Priddy: Baumaßnahmen legen Kirchturm winkel im Niederländischen Freiheits- Westmünster- von 1100 frei. Umfangreiche Sanierungen kampf und im Dreißigjährigen Krieg (329). land - Jahrbuch und Schutzvorkehrungen im Museum Ab- W. M. Schneider: An bedeutenden Fern- des Kreises Bor- tei Liesborn (246). H. Fortmann/P. Leidin- straße gelegen: Die Freistühle von Diested- ken 2012. Hrsg.: ger: Vom Kaplan in Beckum zum Bischof de, Dünninghausen und Liesborn (338). Der Landrat, Kreis in Mainz. Wilhelm Emmanuel Freiherr von W. Tillmann: Eine Tanzordnung und Kar- Borken, Burloer Ketteler (1811-1877). Leben und Wirken nevalsverbote im Obrigkeitsstaat zwischen Straße 93, 46325 (249). H.-J. Dünnewald: Valentin Dün- 1800 und 1848 (346). L. Wößmann: Seit Borken. Red.: Dr. newald (1841-1926). Ein Sendenhorster 125 Jahren feiert Beckum den „11. im Elf- Hermann Terhalle als Pfarrer im österreichischen Salzkam- ten“ (350). B. Flüthe: 150 Jahre Uhrma- mit „Arbeitskreis mergut. Ehrenbürger von Hallstatt, Denk- cher Flüthe in Telgte 1859-2009 (354). P. Kreisjahrbuch“, 288 S., 7,50 e, ISBN 978- malpfleger und Konsistorialrat des Bis- Gabriel: Die evangelische Volksschule in 3-937432-36-6. tums Linz (255). P. B. Steffen: Pater Drensteinfurt. Friedrich Schreiber unter- K. Görders: „REGIONALE 2016 – ein bei- Eberhard Limbrock SVD (1859-1931). Ein richtete 63 Jungen und Mädchen (364). spielgebendes Strukturprogramm auch für Ahlener als Missionspionier in China und H. Fortmann: die Kettelerschule Beckum andere Bundesländer“ (15). U. Passlick: Gründer der Steyler Mission in Neuguinea im Kontext ihres Namenpatrons (367). W. KUBai – Bocholts spannendes Kultur- und apostolischer Präfekt (261). P. B. W. M. Schneider: Dominikaner-Mönche aus quartier an der Aa (17). S. Brunsiek u. a.: Steffen: Zu Gast in der Kirche in China Frankreich in Diestedde. Übernahme der „Kraftwerk Künstlerdorf“. Kunst und Ener- (269). P. Leidinger: Monsignore August Seelsorge an der Kapelle der Priesterbru- gie wirken zusammen (27). D. Gausling/H. Jakob Happe (1860-1951). Pfarrer in den derschaft St. Pius X. (373). F. W. Heck- Péron: Kulturhistorisches Zentrum West- USA, Wohltäter und Ehrendomherr des mann: 90 Jahre Hegering Beckum (375). münsterland. Zwischenpräsentation (33). Bistums Ventimiglia (275). P. Leidinger: G. Hans: Eine Waldschule in Enniger als P. Sonntag: Das Konjunkturprogramm II Der Priesterdichter Franz Engelbert Happe Lebensziel. Die Heinz Reckendrees-Stif- im Kreis Borken (37). H.-G. Krumme: Nur (1863-1897). Ein Lyriker des Heimatge- tung fördert die Breitenbildung über noch gut 15 Kilometer. Lückenschluss fühls (279). K.-W. Bornemann: Dr. Dr. Wald, Wild, Jagd und heimische Tierwelt der B 67n auf der Zielgeraden (41). E. Ignatz Dunker (1861-1948). Pfarrer in Ei- (378). K. Kahlert: Pilze im Kreis Waren- Schwenzow: Breitband in der Region nen – ein Lebensbild (282). H.-J. Kellner: dorf. Teil I: Vorarbeiten zu einer Pilzflora (43). C. Bonhoff/F. Wiesmann: Schule in Franz Bornefeld-Ettmann (1881-1961). von Drensteinfurt (382). P. Leidinger: „Die Bewegung. 50 Jahre Nünning-Realschule Landwirt – Verbandspräsident – Politiker Vergangenheit erforschen – die Gegen- (46). F.-J. Menker: Fünf Jahre Tafel in

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 43 Heimatkalender

Gescher (49). K. Gördes: Partnerschafts- EG-WRRL erreichen ökologische Opti- Feste und Bräu- treffen 2011 im Landkreis Breslau (52). H. mierung der Dinkel oberhalb der Ortslage che. Hrsg.: Kreis Twyhues: Zwanzig Jahre Städtefreund- Heek (173). C. Hübers: Inbetriebnahme Steinfurt und schaft mit Heilband Heiligenstadt (55). V. der Wasserkraft- und Fischtreppe „Alfers Kreisheimat- Tschuschke: Jodocus-Hermann-Nünning- Mühle“ in Gescher (177). R. van Wül- bund Steinfurt. Preis 2010 für Michael Schneider (57). C. len: Wie Asbeck zum Obstländchen bzw. Red: Angelika Bergen: Erinnerung an die Eröffnung der Pflaumendorf wurde (180). E. Happe/C. von Dewitz- Kreisbildstelle im Ahauser Schloss (60). Prost: Erfolgreiche Brut von Wiesenwei- Krebs, Tel.: 0251 S. Rexwinkel/W. Deckers: 100 Jahre Frei- hen im Naturschutzgebiet Heubachwie- 278939, E-Mail: willige Feuerwehr in Suderwick (63). C. sen im Kreis Borken (182). K. Siepe: Die jahrbuch@von- Schulze Pellengahr: Kirchenumfeld und Schleimpilze – Teil 6 (185). A. Menke: dewitz-krebs.de, Andreasschule in Velen grundlegend neu Aufgeschlagen – Bibel im Zelt (191). J.-H. 264 S., 10,00 e. ISBN 3-92-6619-90-2. gestaltet und saniert (69). H. Krosen- Sonntag: Museumspädagogik im Westfä- R. Bage: Im Wettstreit der Medien be- brink: Fünfzig Jahre kulturelle Grenz- lischen Glockenmuseum Gescher (194). T. hauptet. Das Jahrbuch des Kreises Stein- kontakte Achterhoek-Westmünsterland Höing: Reise in die eigene Kindheit (201). furt erscheint zum 25. Mal (9). M. Dör- (77). G. Eckstein: Vom „hinteren Eck“ B. Fritsche: Der Kollergang (204). A. Kühl- delmann: Mensch – werden und bleiben. zum „Herzen Europas“. Die Entwicklung kamp: Restaurierung der barocken Hen- In den Jahresfesten auf den Spuren des unserer deutsch-niederländischen Grenz- gelborg begann vor 25 Jahren (211). W. Lebens (11). H. Mense: Kontakte knüpfen region (81). M. Hemsing: Zwanzig Jahre Peters/A. Wellermann: Das Velener Glo- über Parzellengrenzen. In Emsdettener Bildungsaktivitäten für die Region und ckenspiel (213). G. Leeck: Die Andachts- Kleingärten wird erfolgreich Integration Europa (85). C. Wesseling: Partnerschaft stätte „Maria zum Kloppendiek“ in Zwill- gepflegt (14). H. Hermes: Ein Stück der „ohne Grenzen“ (88). G. Buist: Die Welt brock (217). M. Nehling: Das Wegekreuz alten Heimat. Viele Zuwanderer haben in der Region – eine Weltreise in Overijs- von Schüttenstein (223). A. Engels: Alte ihre Feste und Feiern mitgebracht (17). P. sel (91). A. Düvel: Fredrik Hendrik erobert Sonnenuhr am neuen (alten) Standort. Als Nößler: Johannisfeuer soll Segen bringen. Groenlo (97). W. Sundermann u. a.: Ar- aus der Moorlandschaft zwischen Gronau, Vertriebene pflegen alten Brauch auch chäologische Befunde und Funde aus dem Epe und Alstätte fruchtbare Weiden und in der neuen Heimat (23). U. Kluck: Die Bereich der Liebfrauenkirche in Bocholt Äcker wurden (225). A. Hagemann: Aus- Braut trug schwarz. Früher war die Hoch- (105). W. Wilming: Graes und Wessum als stellung „Gronau – Enschede – Berlin“: zeit auf dem Lande ein mehrtägiges Fest fränkische Siedlungen. Kolonien von Grat- Unterhaltungsmusik im Zeitkonzert (229). (25). K.-W. Kahl: Nachbarn waren fest hem und Wessem in der Provinz Limburg? C. Berghorn: 10 Jahre AKKU (Arbeitskreis eingebunden. Auch um Todesfälle ranken (110). J. H. Dalhaus: Sankt Gudula in Rhe- Kultur Rhede). 10 Jahre gewachsene Kul- sich zahlreiche Sitten und Bräuche (31). H. de. Frühe Christianisierung und Eigen- tur in der Kulturarbeit (235). G. Vossgrö- Michaelis: Lesen lernen mit Jahresfesten. kirche in der Grenzlage Franken – West- ne: Kulturgemeinde Borken – 60 Jah- Fibeln bezogen sich gerne auf christliche sachsen (115). S. Lentfort/V. Tschuschke: re (238). A. Janning: Das „Wurzel Jesse Feiertraditionen (35). B. Striehn: Im Takt Heimatverein Vreden fördert Forschungen Fenster“ in der Pfarrkirche St. Brigida in der klappernden Holzschuhe. Beim Volks- zum Frauenstift (121). G. Krause: Der An- Legden (241). A. Böing: Sommer-Musik- tanz verbinden sich Moderne und Brauch- holter Eiskeller (123). W. Wiemold: Aus reihe „Trompetenbaum und Geigenfeige tumspflege (39). A. Middendorf: Lange der Geschichte des Hauses Landwering in 2011“ mit positivem Fazit (245). R. Seim: Vorbereitung für einen kurzen Moment. Tungerloh-Capellen (127). A. Friedrich: „Kunst trifft Kohl“ zu Gast in der Region Die Fronleichnamsprozession hatte einen Als Schmalhans Küchenmeister bei den (249). D. Blase/G. Vennemann: Landschaft hohen Stellenwert (44). H.-D. Bez: ... und Dienstleuten in der Schlossfreiheit wur- im Dialog. Schüler der Burgschule Otten- ab in den Bottich. Die Männertaufe in de (131). M. Karras: Clemens August von stein interpretieren zusammen mit einem Greven ist deutschlandweit einmalig (49). Bayern. Fürstbischof von Münster 1719- Künstler ihre Heimatgemeinde (251). H. K.-H. Stening: „Dat fette Veerdeljaohr“. 1761 (134). U. Söbbing: Südlohner im Schulte: Ob per Schiff oder Pferd, die lan- Hausschlachtungen fanden von November Dienste Napoleons (140). J. O. Rave: Aus ge Tradition des Rheder Nikolauszuges bis Februar statt (53). R. Herkenhoff: Mit dem Leben und Wirken des Kreisphysikus (257). J. Benning/D. Meyer: Fünfzig Jahre dem Weihnachtsbaum unter Tage. Berg- Alexander Rave (143). H. Frenk/H. Deel- Weseker Heimatverein (261). H. Andresen: leute im Buchholzer Kohlerevier feierten mann: Wilhelm Krumsiek – Ein Pionier der BV Borussia Dortmund begeistert 7500 oft gemeinsam (57). M. Rech: Einzigar- Luftfahrt vor 100 Jahren (149). W. Elling: Fans in Rhede (273). * Geht’s gut? 150 tige Entstehungsgeschichte. Reckenfeld Die Spinnschule zu Velen (153). H. Ten- Jahre Schuhdesign (274). H. Punsmann: ging aus einem Nahkampfmitteldepot bohlen: Die Molkerei in Reken-Maria Veen Mörser von 1682 jetzt im Hamaland Mu- hervor (62). S. Aufderhaar: Verbotene (157). J. Sondermann: Sammlungen an seum (276). R. Volks-Kuhlmann: Chronik Liebe anno 1820. Wegen Schulden: Ob- Schulen während des Ersten Weltkrieges des Kreises Borken vom 1. Juli bis 31. De- rigkeit verwehrte jungem Paar die Ehe im Rekener Raum (163). F J. Tinnefeld: zember 2010 (277). (68). C. Grünewald: Jupiter in Isendorf. Rhede-Case. Der Mord an dem alliierten Erstmals antike römische Götterstatuette Flying Officer Hector S. Young im Jahr Unser Kreis 2012 (Bd. 25). Jahrbuch im Kreisgebiet gefunden (74). A. Janßen: 1945 (167). H. Gehling: Forderungen der für den Kreis Steinfurt. Jahresthema: „Sie verschleißen nur ihre Kleider“. Einfüh-

44 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Heimatkalender

rung des Sportunterrichts vor 150 Jahren burg-Süd wiederentdeckt (181). R. Wiet- Recht. Genaue Laborarbeit ist im Zentral- stieß auf Widerstand (77). C. Spannhoff: hölter: 2010 regiert erstmals eine Königin. klärwerk der Gemeinde Anröchte an der „Kattenvenne“ ist nicht „Katenhorst“. Le- Heimatschützenfeste haben Tradition im Tagesordnung (30) J. Tommke: Neues sefehler gefährdete fast das 700jährige Tecklenburger Land (186). W. Johannie- Wasserrad an historischer Stelle in Geseke. Namensjubiläum (83). H. Schröer: Vom mann: Zunächst nur „abgelegte Männer“ Der Brunnenverein sorgt für neues „Aus- Fischweiher zum Freibad. „Bullerteich“ als Lehrer. Die Halener Volksschule wurde hängeschild“ (32). H. Fröhlich: Freiheit für feiert 100jähriges Jubiläum als beliebte schon 1802 gegründet (191). M. Niesert: die Möhne. Die Schaffung einer gesunden Schwimmanlage (87). W. Elling: Fünf Die- Jeder erzählt seine eigene Geschichte. Natur mit den Menschen für die Men- ner pro Stiftsdame. Verträge geben Aus- Grenzsteine sind spannende Zeugen der schen (34). E. H. Wulfert: Wo Süßwasser kunft über frühere Arbeitsbedingungen Vergangenheit (197). P. Schwartze: Na- auf Sole trifft ... In Bad Sassendorf fließt (93). W. Wilkens: Suerkenmühle durfte turschutzgebiet von europäischem Rang. es nahezu an jeder Ecke (37). B. Scheffran- lange nicht mahlen. Nur das Müllerhaus Truppenübungsplatz ist Zuflucht für Pieper: Brauwasser – Ein ganz besonderer der 1000 Jahre alten Anlage steht noch bedrohte Tiere und Pflanzen (203). K. Tropfen ... Kleine „Wächter“ erkennen (100). H. Wermeyer: Majestät erschien Weßling: Ein „kraft“-voller Auftritt. Kreis jede Veränderung in der Qualität (40). E. „allerhöchst persönlich“. König Friedrich Steinfurt präsentierte sich auf der Grünen Thomalla: Inseln für die Rinder. Das Re- Wilhelm IV. besuchte im Jahr 1857 den Woche in Berlin (207). I. Stahr: Lebens- genrückhaltebecken Werl-West entstand Junkerhof (105). F. Hilge: Kürzere Wege raum für Nutrias und Orchideen. Regen- im Jahr 2009 (43). K. Fischer: Ein Para- für die Zusteller. Von 1938 bis 1945 gab rückhaltebecken haben große ökologische dies für Wasservögel. Klärteiche der alten es im heutigen Kreis 89 Landpoststellen Bedeutung (211). M. Heuer: Lebensgrund- Soester Zuckerfabrik haben dauerhafte (112). C. Ross/S. Kreyenschulte: Städtische lage für Mensch, Tier, Pflanze. Aktionswo- Bewohner – aber auch solche, die auf der Privilegien seit 1617. Verleihung diente che sollte Bewusstsein für das Schutzgut Durchreise sind (46). A. Kühlmann: „Le- Verteidigung gegen spanische Überfäl- „Boden“ wecken (215). M. Reker: Uner- bendige Bördebäche“. Das Ahse-Projekt: le (115). H. Weckelmann: Püttgerei. Ein müdlicher Förderer des Plattdeutschen. Gewässerrenaturierung in einem landwirt- einträgliches Geschäft. Steinkohle wurde Brauchtumspreis des Kreises Steinfurt schaftlich intensiv genutzten Gebiet (51). auch von Privatleuten illegal abgebaut für Pfarrer Werner Heukamp (220). R. J. Kampmann: Wassergewinnung an der (123). A. Bulla: Unbekannte Stadtbefesti- Finke/P. Beckmann: Unschätzbare Dienste Ruhr. Auf Wickeder Gemeindegebiet gab gung gefunden. Archäologische Grabung – freiwillig geleistet. Ehrenamtliches En- es vier Wasserwerke (56). T. Felder: Ve- in Bevergern ergänzt spärliche Quellen gagement ist unverzichtbar für die Gesell- ritable Wahrzeichen. Im Kreis Soest gibt (125). G. Bercks: Schnatgänge sicherten schaft (223) F. Bosse: Bis heute noch auf es noch drei Wassertürme, von denen Grenzverläufe. Heimatverein Burgsteinfurt die Minute genau. Wolfdieter Kulms zieht allerdings nur noch der in Rüthen seine lässt alte Tradition wiederaufleben (130). Kirchturmuhr seit 50 Jahren von Hand auf eigentliche Funktion hat (60). F. Heinze: K. Arndt/A. Wesselmann: Erbittertes Tau- (231). S. Wesselmann: Wo er landet, ist Eine Chance für die Archäologie. Renatu- ziehen um den Standort. 1961 bekam Chaos. Claus Muchow bekam Bambi für rierung erlaubt Blick in die Soester Ver- Lengerich endlich ein eigenes Gymnasium Katastrophenhilfseinsätze (235). C. Botz- gangenheit (64). W. Stichmann: Enser (134). K. Schindler: Diskriminiert und wie ke: Halbherzige Rehabilitation. Anton See: Ausweichquartier für Gäste des Möh- Tiere behandelt. Auch in Altenberge wa- Hilckmann war 1941 Freiburger Doktorti- nesees. Hohe Artenvielfalt in 23 Hektar ren im Krieg Zwangsarbeiter beschäftigt tel entzogen worden (239). F. Lüttmann: großem Naturschutzgebiet (68). A. Koll/V. (138). R. Seidl: Todesursache unbekannt. Ein Saerbecker an der Met. Heinz Hoppes Stelzig: Man sieht und hört ihn wieder: Im Emsdettener Venn wurde 1794 eine Gastspiel in New York blieb fast unbe- Der Soestbach nach der Umgestaltung. Moorleiche gefunden (144). L. Budde: merkt (249). S. Cool: „Neue Töne in alter Ein Musterbeispiel für gewässerorientierte Armut, Arbeit, Askese, Abgeschiedenheit. Sprache“. Landrat verleiht Strauhspier den Stadtplanung (70). U. Engelmann: „Wir Über 550 Jahre lebten Zisterzienserinnen Kulturpreis des Kreises Steinfurt (253). bauen unsere Häuser selbst“. Die Ent- im Kloster Gravenhorst (146). B. Müller: stehung der „Franz-Rediger-Siedlung“ „Ursel“ und „Inge“: Geliebte Spielgefähr- Heimatkalender in Soest (73). P. Kracht: Neues Leben im tinnen. Das Tecklenburger Puppenmuse- Kreis Soest 2012. Amtshaus. In Oestinghausen sorgten viele um zeigt eine umfangreiche Sammlung Hrsg.: Kreis Hände für ein schmuckes Heimathaus (152). J. Niemer: Repräsentative Bauten Soest, Red.: Dr. (75). P. Kracht: Das Ende der Burg „tem an der Kaiserallee. Name und Villen aus Peter Kracht, Broiche“. „Doppelmotte“ in Erwitte-Stirpe dem Stadtbild von Rheine verschwunden Handwerkstraße wurde in der Soester Fehde zerstört und (161). F. Kroll: Zierde, Mahnung, Erin- 3, 59427 Unna, später nicht wieder aufgebaut (77). K. nerung. Auf Schloss Surenburg haben Tel.: 02303- Böning/C. Kuhlmann: Unvollendet: Die Bildstöcke eine lange Tradition (168). K. 53503, 128 S., “Strecke 77”. Vorläufer der A 44 sollte Dröge: Längst einen festen Platz erobert. 9,20 e, ISBN schon in den 1930er-Jahren gebaut wer- Zehn Jahre nach der Skulptur-Biennale 978-3-928295- den – doch es kam anders (79). U. Löer: stehen noch neun Arbeiten (176). H. Sch- 47-5. „Wenn wir weniger geschwiegen hätten“. medt: Verband ist noch älter als vermutet. * Kalendarium (7). M. Görge: „Das Prinzip Der Bischofskonvent im erzbischöflichen Protokollbuch des Lehrervereins Tecklen- aller Dinge ist das Wasser“ – Thales hat Knabenkonvikt zu Werl im Juni 1945 (84).

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 45 Heimatkalender

M. Moers: Sikawild im Arnsberger Wald. Haardter Berg in Weidenau (74). * Seltener Heimat-Jahr- Baron von Donner „importierte“ die Tiere Gast im Siegerland. Gartenrotschwanz als buch Kreis für seinen Wildpark (89). H. R. Hartung: Vogel des Jahres (75). * Bedrohtes „Hau- 2012. Hrsg.: Sternstunde der Archäologie. Jetzt endlich bergsgold“. Der Besenginster – Multitalent Kreis Güters- liegt die wissenschaftliche Auswertung der auf kargen Böden (78). A. Wollschläger: loh in Zusam- Soester Grabung aus dem Jahr 1930 vor Grunder Kuhschellen im Hirtenmuseum. menarbeit mit (92). H. P. Busch: 600 Jahre St. Sebastia- Erinnerung an Siegerländer Volkskunst dem Kreis- nus-Schützenbruderschaft Geseke. Schutz in Hersbruck (82). U. Wenning-Kuschel: heimatverein und Hilfe für Bedürftige eine wichtige Mit Messing überzogen. Kuhschellen- G ü t e r s l o h . Aufgabe (94). B. Boronowksy: Mit der schmiede im Freilichtmuseum erinnert Red.: Friedrich Nähmaschine zurück ins Mittelalter. Ruth an altes Handwerk (86). * Häuser mit Ge- Fischer. Gü- Reismann versorgt das Spektakel um die schichte. Schuhhaus Stahl als Denkmal tersloh: Flött- Soester Fehde mit authentischer Kleidung des Monats (94). * Weinkeller im alten mann Verlag, (97). B. Cöppicus-Wex: Der Kunststreit Schulhaus. Einblicke ins Schulleben von 2011. 180 S., 10,80 e. ISBN 3-87231- um das Soester „Schöpfungsfenster“. Hans Bad Laasphe (97). W. Todt/U. Poller: Zu 122-1. Kaisers Glaskunst in St. Patrokli (101). I. Fuß durch die Heimat. Wandern rund um * Kalendarium (8). G. Strotdrees: Im Salmen: Herde außer Kontrolle. Eine Kup- die Ederschleifen (104). H. W. Panthel: schönsten Wiesengrunde? „Heimat“ – zur pelshow machte Heinrich Gersmeier zum Jung-Stilling als Mythenschöpfer. Von der Begriffsgeschichte eines Gefühls (23). E. TV-Bauern und Party-Sänger. Bis heute ist „blutrothen“ zur romantischen „Blauen Möller: „Der Haagen schadet von der Ems er aber vor allem eines: Schäfer (107). K. Blume“ (108). E. Isenberg: Von der Hofda- bisz auff die Hessel“ (30). G. Schlömann: Kortmann: Ein Brunnen an Ideen. Dimitri me zur Stiftsäbtissin. Bildnis der Mariana Streiflichter – Die Familien Thorbecke und Hegemannn: Raumforscher, Kulturarbei- von Donop in Keppel entdeckt (114). H. Schlömann und das alte Borgholzhau- ter und „Tresor-Gründer“ in Berlin (114). Jähring: Keine Schweine auf den Riesel- sen (35). A. Huss: Vom Bau der Chaussee I. Salmen: Versace im Stadttheater. Albert wiesen. Vom Untergang der Siegerländer als „künstliche Steinbahn“ zwischen Verl und Brigitte Eickhoff brachten den Luxus Wiesenverbände (116). * Begegnung mit und Kaunitz (39). G. Potthoff: Die älteste nach Lippstadt (117). der Natur. Forstjubiläen im Internatio- Ziegelei in der Grafschaft Rietberg stand nalen Jahr der Wälder (123). H. Stötzel: einst im Holter Forst (43). H.-J. Sternberg: Siegerländer Der Hohenseelbachskopf. Fakten, Mythen Johann Friedrich Schneiker richtete sein Heimatkalen- und viel Basalt (128). G. Zeutschel: „Alle Gesuch direkt an König Friedrich Wilhelm der 2012. 87. Blüten müssen vergehen ...“. Gleichnis des III. (49). S. Högemann: Münster – Rhe- Jg. Hrsg. vom Herbstes in der deutschen Dichtung (132). da – Lippstadt. Nur ein Teil überlebte von S i e g e r l ä n d e r * Gemeinsam tiefkühlen. Dorfgemein- der münsterländischen Nebenbahn (53). Heimat- und schaftssinn im Kühlhausverein Beienbach J. W. Glaw: Archäologische Funde aus der Geschichtsver- (134). N. Stötzel: „Prächtigste Krystalle“. römischen Kaiserzeit im Raum Gütersloh ein e.V., Siegen. Mineralschätze in der Grafschaft Wilden- (60). N. Leithold: Friedrich II. und Fürst Red.: Alexander burg (137). * Frohsinn in den Badestuben. Kaunitz. Ränkespiele und Kriege um eu- Wollschläger. Siegener Badeleben vor 550 Jahren (146). ropäische Provinzen (65). E. Möller: Von Netphen: Ver- B. Solbach (†): Freusburger Eberköpfe im einer Säule blickt Friedrichsdorfs Grün- lag Vorländer, Wappen. Hildegard von Binden und Jutta dervater über die Stadt London (77). A. Obergraben 39, 57072 Siegen. 212 S. von Sponheim (150). E. Isenberg: Rück- Sassen/C. Sassen: Der Janstein in Niehorst Text, 12 S. Anzeigen. blick auf Stift Geseke. Seit 1819 mit Stift und die Kinderverlobung in Schloss Burg * Kalendarium (8). Isenberg: Christlich- Keppel vereinigt (152). H. Breitenbach: an der Wupper (80). P. Holländer: Im jüdische Verwicklungen. Das Findelkind Weihnachten gab es „Pfäffernesse“. Sie- „Königreich Westphalen“. Das Dorf Stein- Helena der Jüdin Bertha S. (54). * Win- gerländer Backwaren und ihre Bezeich- hagen in den Jahren der Franzosenzeit terprophetie aus Wettersprüchen. Bau- nung in früherer Zeit (159). S. Rauch/D. (84). A. Martin: Die folgenreichen Jahre ernregeln zur kalten Jahreszeit (58). * Fluck: Herberge für Krippen gesucht. des NS-Regimes 1933-1945 am Beispiel Lichtmess begann die Feldarbeit. Ende Pfarrer kämpft um sein Krippenmuseum Stukenbrocks (88). R. Sudbrock: Die Akte: der Weihnachtszeit (60). * Vorfrühling in im Westerwald (162). E. Krämer: Tod im „Verfolgung wegen des Brückenbaus der Natur. Im Siegerland gilt er als rau- Gefängnis vor 70 Jahren. Ein Ferndorfer vorm ambthauße zu Wiedenbrück“ (94). J. er Geselle (61). G. Zeutzschel: Samstag erinnert sich (167). H. Bensberg: „Meter- Ahlke: Das Herzebrocker Zumbusch-Haus. oder Sonnabend? Vorfahren begannen lange Geldspende“. Erinnerung an jahr- Ein Museum für den Schöpfer historischer den Tag am Abend (66). * Zu Ostern „in zehntelanges Silvesterbrauchtum (170). Denkmale (100). A. Hanneforth: Das Erbe die Ameisen“. Österliches Brauchtum in * Mit Branntwein geweiht. Ferndorfer Böckstiegels bewahrt eine Stiftung mit Westfalen (68). G. Müller-Zimmermann: Pastöre klagten über Alkoholmissbrauch dem Wunsch nach einem Museum (108). Die Zeit ist nicht stehen geblieben. Bäu- (176). * Siegerländer Chronik vom 1. A. Wiedenhaus: Eine historische Reise mit erlicher Alltag auf Hof Heckseifen (70). * September 2010 bis 31. August 2011 „Graetz“ und „Telefunken“ im Radio- und Stierkämpfe im Siegerland. Arena auf dem (179). Telefon-Museum (113). H. Heckemeier:

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Weißstörche finden ihr Revier im Natur- seine Pforten (51). P. Möhring: Märtyrer- bahnfahrt durch den Kreis Höxter (200). schutzgebiet „Emsniederung“ in Rietberg priester Eduard Müller seliggesprochen. H. Großevollmer: Iburg und Driburg im (117). H. J. Wächter: Der Klosterbach in Verfahren und Festakt (55). J. Dierkes: Mittelalter. Die Entwicklung von Burg Werther. Ein Naturparadies wartet auf Deutsch-französische „Silberhochzeit“ im und Stadt in Mythos und Überlieferung seine Unterschutzstellung (121). W. Ko- ländlichen Raum. Die Städtepartnerschaft (202). J. Unruhe: Ottenhausen war einst subeck: Christian Frederking. Rektor der Borgentreich – Rue besteht seit 25 Jahren ein reines Bauerndorf – und heute? Die Höheren Privatschule in der “Lindenstadt” (66). M. Wittig: Sparkassenstiftung – GUT Entwicklung der Landwirtschaft im Stein- Halle/W. (125). J. Reinert: August Schätz- für den Kreis Höxter (75). J. Köhne: „Hal- heimer Becken am Beispiel der Ortschaft lein. Seine Erinnerungen als Lehrer in lo James!“ Ein Künstler, der sich selbst Ottenhausen (217). J. Waldhoff: Die der Kaiserzeit (130). S. Grimm: Louis von zum Kunstwerk machte (81). A. Böhner: Reichstagswahl 1912 im Wahlkreis War- Schell (1818-1890). Gütersloher Bürger- Auf Tuchfühlung mit Nobelpreisträgern burg/Höxter im Spiegel der heimischen meister der Gründerzeit von 1862 bis 1874 aus aller Welt. KWG-Schüler Alexander Presse (223). A. Potthast: Löwendorf war (135). J. Buck: H. F. Dangberg – Ein Ra- Böhner trifft die wissenschaftliche Elite einst ein Wallfahrtsort! Patroklus ist bis vensberger Pionier im Wilden Westen. Auf in Lindau (85). M. Stolte: Schneller auf heute Schutzpatron des Ortes (232). * Spurensuche in Minden/Nevada (140). H.- der weltweiten Datenautobahn. Der Kreis Jahresrückblick 2010/2011. J. Teutenberg/D. Keller: Die katholische Höxter bringt den kreisweiten Ausbau der Pfarrkirche St. Lambertus und Laurentius Breitbandversorgung auf den Weg (89). Jahrbuch Hoch- zu Langenberg (145). M. Beine: Der Streit M. Robrecht: Wir sind Corvey. Mit bürger- sauerlandkreis um die Marienfelder Messe in der Kapelle schaftlichem Engagement auf dem Weg 2012. Hrsg.: auf Schloss Rietberg (150). B. Hoeltzen- zum Weltkulturerbe (91). A. Buch/M. En- Der Landrat des bein: Die SparkassenArena in Versmold. gel: Geht in unseren Dörfern wirklich bald Hochsauerland- Ein Partnership-Projekt für den Vereins- das Licht aus? Dorfentwicklung Pömb- kreises. Schrift- und Schulsport (156). I. Heidotting: Die sen als Pilotprojekt des Kreises Höxter leitung: Norbert „Ems-Erlebniswelt“. Viel beachtete Attrak- (97). G. Hundacker: Kirchhofmauer um Föckeler und tion in Schloß Holte-Stukenbrock (159). St. Anna restauriert. Das haben die Bö- Wolfgang Meier. dexer mal wieder gut gebacken gekriegt! Verlag: Podszun- J a h r b u c h (102). B. Zymner: Bildstöcke, Kreuze und Verlag, Elisabeth- Kreis Höx- Heilige in und um Brakel. Aus der Arbeit straße 23-25, 59929 Brilon, 143 S., 9,90 ter 2012. des Arbeitskreises Stadtgeschichte (104). e. ISBN 978-3-86133-529-9. Hrsg.: Der R. Bialas: PREDICA VERBVM. Eine Kan- G. Brökel: Henker und Hinrichtungen in Landrat des zel in Warburg als Zeugnis der Gegen- Brilon (7). J. Uhl: Ein jeder in der Kunst- Kreises Höx- reformation (113). B. Zymner: 100 Jahre szene kennt diese Auszeichnung – Au- ter, Moltke- Evangelische Auferstehungskirche Brakel gust-Macke-Preis für Corinne Wasmuht straße 12, 1912-2012 (127). H.-W. Peine/F.-J. Dubbi (20). F. G. B. Fischer: Menschen, Märchen, 37671 Höx- : Ein jüdisches Ritualbad in der Warburger Mythen. Udo Wollmeiner, Maler im Sauer- ter. Red.: Dr. Altstadt (136). Schw. M. A. Jörgens: Fried- land und der „Alte vom Berge“, malt jedes Ulrich Conradi u.a., 264 S., 7,95 e, ISBN rich- und Charvinstiftung. Zwei Schulstif- Jahr nicht nur die Drei Könige (23). F.- 978-3-938013-12-0. tungen des 19. Jahrhunderts in Warburg J. Keite: „Abfahrt 1911“ – Die Geschichte S. Krooß: Erlesene Natur – Naturerleben (148). S. Schink: Das Sternsingen in Beller, zweier Eisenbahn-Nebenstrecken im Sau- im Kulturland Kreis Höxter (9). D. Scholz: Erkeln und Hembsen (156). R. Koch: An- erland. Eine Sonderausstellung im Maschi- Feste feiern, Freunde treffen, Heimat fin- fang und Ende der Schule in Bökendorf nen- und Heimatmuseum Eslohe erinnerte den. Warburg: Gratulationscour für eine (160). G. Zünkler: 30 Jahre Bürgerhalle 2011 an die Vollendung und Eröffnung alte Stadt (19). W. Braun: 50 Jahre Musik- Merlsheim (168). H. Fiene: Zehn Jahre der beiden Querverbindungen von der schule Höxter (23). M. Thauern u. a.: Zehn Heimat- und Kulturverein Marienmünster Ruhr-Sieg-Strecke zur Oberen Ruhrtal- Jahre Konzert für Kinder (34). A. Nöhren: 2001-2011 (171). G. Thier: Institutionen bahn 100 Jahre davor (27). W. Kuhne: Die KulturScouts OWL. Jugendliche aus Höx- im Kreis Höxter wurden über Jahrzehnte Reliquien sind geblieben. 65 Jahre Töch- ter erkunden die Kultur der Region (38). beschenkt. Eine Erinnerung an Gisela und ter der Seligen Pauline von Mallinckrodt C. Dunschen/H. Gockeln: Naturwissen- Alfred Aneder (180). H. Schröder-Menold: in Grönebach (35). D. Wurm: „Die Blech- schaftlich-technische Bildung im Kon- Das geschnitzte Relief in der Hubertus- profis“ aus Brilon-Madfeld. Heinz Voss text von Lernwerkstattarbeit. Ausbau der halle des Wasserschlosses Heerse (186). J. ist der sechste Wirtschaftspreisträger (45). MINT-Förderung und Unterrichtsentwick- Happe: Die Elsbeere – Baum des Jahres W. Saure: Ein Neheimer Geschichtsbuch. lung in der Bildungsregion Kreis Höxter 2011 und ihr Vorkommen im Wuchsgebiet Gezeichnet – koloriert – ein Lebenswerk (42). G. Antoni: Initiative Kulturelle Bil- Weserbergland in Nordrhein-Westfalen (47). B. Michels: Es ist ein liebenswürdiges dung (IKB) für Schülerinnen und Schüler (190). H. Braukmann: Der Eiserweg. Ein Geschöpf ... das Rotkehlchen, mein kleiner im Kreisgebiet (47). A. Sonnenberg: Höx- alter Metall-Transportweg zwischen dem Freund (53). H. Schmidt: Vor 100 Jahren teraner experimentieren – das HEx-Lab Marsberger Raum und der Weser (195). B. – Die „Prozessionsaffäre“ in Sundern (61). des Hochschulstandortes Höxter öffnet Scheideler: Eine nicht alltägliche Eisen- * Winfried Stork als Kreisdirektor verab-

Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 47 Heimatkalender

schiedet. Bewährter Netzwerker verlässt (11). K. Seifert: Pilotin Thea Rasche – Das Halterner Jahr- den Hochsauerlandkreis (66). U. Schowe: „Flying Fräulein“ aus Unna (15). B. Bör- buch 2012. Die Museumslandschaft des HSK – eine ste: „Wer als Gastwirtin arbeiten möchte, Red.: Uli Back- „Heimat Starker Kultur“ (71). E. Richter: muss Leidenschaft mitbringen...“ (25). J. mann, Südwall Rosa Buchthal. Eine Sauerländerin als ers- von Nathusius: „Für eine Töchterschule 5, 45721 Hal- te Stadträtin Dortmunds in der Weimarer liegt kein Bedürfnis vor“ (31). B. Nobis: tern, Tel./Fax: Republik (77). H. Somplatzki: Wortschatz- Netzwerk PROFILE – Frauen gründen an- 0 2 3 6 4 / 4 4 5 0 , inseln im ländlichen Raum. Vom Schmal- ders (43). J. Cornelissen: Zwei Kindsmör- E-Mail: uli. lenberger Dichterstreit 1956 zur Regionale derinnen fanden hier den Tod (45). F. Fei- b a c k m a n n @ 2013 (83). M. Reuther: Dr. Klaus Drathen ler: „Dass einst die Magd war fromm und freenet.de, 190 neuer Kreisdirektor (88). U. Steinmetz/D. treu, bis sie verführet ward im Heu“ (55). S., 14,00 e. Steinmetz: Marsberg: Der letzte „En- J. Cornelissen: Von einem „weiblichen * Kalendarium gel von Sibirien“. Schwester Anne-Marie Ungeheuer“ verleitet (57). A. Schwarze: mit Ansichten vom Marktplatz (8). U. Wenzel (1869-1962) (89). C. P. Eick/R. „Wie ein Mann hinter ihrer Frau“ (59). H. Backmann: Das Halterner Rathaus wird 25 Gödde: 50 Jahre Anwerbeabkommen zwi- Fertig-Möller: „Als hätten wir nie gelebt“. Jahre alt (15). * Die Katharinen-Kapelle im schen Deutschland und der Türkei. Vom Frauen in Werne von 1500 bis 1945 (63). Wandel der Zeit (21). G. Husmann: Hal- Gastarbeiter bei Honsel zum geschätzten H. Schulze Zumhülsen: Eine Schwerter tern und die Lippe (29). H. Guckelsberger: Kollegen (98). H. J. Köster: Caspar Vope- Frau: Sophia beggina de svierthe (suerte) Zwei Sandbaggereien an der Lippe (39). lius (1511-1561) – Mathematiker, Astro- (67). R. Schmitz: Beginenhöfe: Ein mit- W. Schulze-Ohlen: Die Herren auf Osten- nom und Kartograf. Zum 500-jährigen telalterliches Lebensmodell als Vorbild dorf als Gerichtsherren (45). R. Marwitz: ehrte eine Ausstellung den großen Sohn (71). T. Hengstenberg: Frauen(an)sich- Frey, quid und ledig – Die Lossprechung Medebachs (101). H. D. Tönsmeyer: Die ten: Mutter, Muse, Femme Fatale (75). F. des hörigen Bauern Holstegge im Jahr Higenburg. Eine merowingerzeitliche Niklowitz: Hilde Haucks mutiger Einsatz 1768 (49). W. Husmann: Besonderheiten Wallburg im waldeckisch-sauerländischen für sowjetische Zwangsarbeiter (81). F.J. der niederdeutschen Sprache (55). G. Twil- Grenzraum (107). F. G. B. Fischer: Die Schulte-Althoff: Anna Beul: erste Frau im fer: „Un ick sind Potthubbert“ – Von der Herren von Padberg und der Götz von Ber- Rat, erste Rektorin einer Schule in Werne Pottbäckerei zur Drogenhandlung (65). lichingen entführten den Grafen von Wal- (85). U. C. Schmidt: Agnes von der Vierbe- H. Kalfhues: Ein Spaziergang durch den deck am Kloster Dalheim (120). W. Meier: cke und die Sage vom goldenen Spinnrad Frühlingswunderwald (73). B. Oelmann: Der Kunstmaler vom Niederrhein und das (97). B. Unger: Langer Kampf gegen die Historische Stellen in der Haard (81). H. Sauerland. Josef Kohlschein der Jüngere Tabuisierung von Gewalt (101). K. Bur- Wördehoff: Vor 100 Jahren – Gründung (1884-1958) (125). H. Rüschenbaum: gemeister: Im Müttercafé hat Emel Lie- der Holtwicker Schule. Erinnerungen an Bahnsteigschaffnerin in Arnsberg belei- betrau ihre wahre soziale Berufung ent- eine liebenswerte Schule (89). E. Schrief: digt Wehrmachtsoffizier. 1944 – Ein Vor- deckt (103). C. Glück: Geburtshaus Unna: 50 Jahre Tannenbergkapelle. Der Anna- fall an der Heimatfront (130). * 40 Jahre Geborgenheit, Vertrautheit, Sicherheit Verehrung und dem Frieden gewidmet Partnerschaft zwischen West Lothian und (105). T. Hengstenberg: Haus Opherdi- (95). D. Abbing: Im Nordwesten der Stadt dem Hochsauerlandkreis. Orchesterreisen cke – Brückenschlag zwischen Tradition wurde 1952 die „Blumensiedlung“ ge- der Musikschule Hochsauerlandkreis sind und Moderne (107). W. Patzkowsky: „Ein baut (103). I. Schüngel: Die mittelalter- fester Bestandteil einer grenzüberschrei- Franzose im Herzen“ – 30 Jahre Kunst in lichen Fresken in der Antoniuskapelle zu tenden Freundschaft (133). N. Föckeler: der Galerie Buhre (113). H. Fertig-Möller: Lavesum (109). C. De Marco: Wacholder Rückblick aus dem Kreisarchiv (139). Von der Heimatstube zum Karl Pollender- (Juniperus communis) – Ein stachliger Stadtmuseum (119). J. Börste/J. Hoh- Geselle in der Westruper Heide (121). M. Jahrbuch des mann: „Man wählt zum Einbringen des Jeffré: Das erste Heimatfest nach dem Kreises Unna Eises wo möglichst Frost-Wellen“ (123). Zweiten Weltkrieg (125). H. Kallhoff: Von 2012. Bloß nicht F. Niklowitz: Die plattdeutschen Verse Edelweiß bis Bundesliga – 100 Jahre Fuß- z i m p e r l i c h . . . der Beßmoder Änne Kehrenberg (129). ball in (133). W. Wübbe: Frauenbilder aus A. Schwarze: Die Anfänge von Sim-Jü Die Einweihung des Haltepunktes Sythen dem Kreis Unna. – 650 Jahre Marktrecht in Werne (133). (145). B. Lüning: „Auf den Wellen“ in Hrsg.: Kreis Unna, W. Lehnemann: Eine Ofenplatte aus der „Karnickelhausen“ (151). B. Mertmann: der Landrat. Red.: Eisenhütte Westfalia (137). K.-H. Stol- Die Alexander-Lebenstein Stiftung (157). Elke Kieninger. tefuß: „Es war wie eine Verwüstung, die U. Backmann: 50 Jahre Nachbarschaft Verlag: Horsch- über unsere Gemeinde hereinbrach“ (141). Jans Bomsels (161). H.-D. Zagefka: Es ist ler Verlagsgesell- H. Spingat-Aspey: Die Schwedensiedlung alles schon einmal dagewesen ... (173). schaft mbH, Friedrich-Ebert-Straße 19, in Unna – ein vergessenes Musterbeispiel U. Backmann: Zur Geschichte des Josefs- 59425 Unna. 163 S., 9,80 e ISBN 978-3- (148). P. Kracht: Reinhold Grote – erster hauses in Haltern (177). P. Reding: Der 9813452-6-1. Schützenkönig nach dem Zweiten Welt- „Weckruf für das gute Kunstblatt“ kam L. Peuckmann: Nicht nur Männersache – krieg (154). * Veranstaltungen in den 1889 von der „Reichsdruckerei“ zu Berlin die Eishockey-Frauen des EC Bergkamen Städten und Gemeinden (156). (185).

48 Heimatpflege in Westfalen – 25. Jg., 1/2012 Termine

15. Februar 2012 · Hamm 23. Juni 2012 · Münster Westfalenforum „Bürgerschaftliches Engagement F achstelle Denkmalpflege – für die Zukunft der Kommunen” Präsentation der Ergebnisse der Umfrage Dr . Edeltraud Klueting · Tel .: 0251-20381012 „Örtliche Heimatpflege und Denkmalschutz“ E-Mail: edeltraud .klueting@lwl org. Dr . Edeltraud Klueting · Tel .: 0251-20381012 E-Mail: edeltraud klueting@lwl. org. 17. März 2012 · Recke 30. Juni 2012 · Hamm Jugendseminar des Kreisheimatbundes Steinfurt Werner Gessner-Krone · Tel .: 0251 203810-13 Heimatgebietstag Hellweg E-Mail: werner .gessner-krone@lwl .org Dr . Peter Kracht · Tel .: 02303-53503 E-Mail: pitkracht@t-online .de 12. Mai 2012 · Geseke 15. – 18. Oktober 2012 · Recke Westfalentag und Mitgliederversammlung des Westfälischen Heimatbundes T orfmooskurs in der Außenstelle „Heiliges Meer“ Dr . Edeltraud Klueting · Tel .: 0251-20381012 des LWL-Museums für Naturkunde; Neu im Programm E-Mail: edeltraud .klueting@lwl org. Andreas Kronshage · Tel :. 05453 99660 E-Mail: heiliges-meer@lwl .org 02. Juni 2012 · Groenlo / NL 9. – 11. November 2012 · Recke Grenzüberschreitender Heimattag Kreisheimatpflege Borken · Tel . 02861-821350 Süßwasserfischkurs in der Außenstelle „Heiliges Meer“ E-Mail: heimatpflege@kreis-borken .de des LWL-Museums für Naturkunde; Neu im Programm Andreas Kronshage · Tel :. 05453 99660 E-Mail: heiliges-meer@lwl .org Heimatpflege in Westfalen

Herausgeber: Westfälischer Heimatbund Kaiser-Wilhelm-Ring 3 · 48145 Münster ISSN 0933-6346

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