Kulturweg Birkenhainer Straße 1 - Im Krombacher Landgericht
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Dörnsteinbach Kulturweg Birkenhainer Straße 1 - Im Krombacher Landgericht Wie in den meisten Spessart- dörfern existierte in Dörn- steinbach um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhun- dert bescheidener Frem- denverkehr. Das zeigen zeitgenössische Postkarten, von denen eine die colorier- te Abbildung der Dörnstein- bacher Kapelle zeigt. Diese Ansätze wurden nach dem Die Waldabteilung „Birkenhain“ mit der Birken- Auf der gleichen Karte ist der Richtplatz vom Krom- 2. Weltkrieg nicht mehr wei- hainer Straße auf der Spessartkarte des Elias bacher Landtgericht mit Galgen und zwei Rädern ter verfolgt, da die meisten Hofmann von 1582. im Bereich des heutigen Schöneberg abgebildet. Einwohner ihren Arbeits- Die Dörnsteinbacher Kapelle wurde 1911 erbaut. Nach der Birkenhainer Straße ist der Name eines seit vorgeschichtlicher Zeit benütz- platz im Kahlgrund und im Errichtung des modernen Kirchenbaus im Jahr 1960 wurde ten überregionalen West-Ost Verkehrsweges über den Spessart zwischen das Gebäude von der Raiffeisenbank erworben, umgebaut Rhein-Main-Raum fanden. und als Filiale genutzt. Hanau und Gemünden am Main. Seinen Namen hat er von der Waldab- Dorthin orientierte sich auch teilung „Birkenhain“ bei Geiselbach, in deren Nähe sich mehrere Wege- Sebastian Pfeifer (1899-1982), der in Frankfurt zu einem der führenden bündel zu einer Hauptroute in Richtung Osten vereinigen. Hügelgräber deutschen Vogelkundler wurde. Seit 1974 ist Dörnsteinbach einer von 18 und Ringwälle deuten auf ein hohes Alter Ortsteilen des Marktes Mömbris. dieses Verkehrsweges hin. Im Mittelalter war die Birkenhainer Straße die wichtig- ste Ost-West-Querung für den Viehtrieb Das Farbfoto unten zeigt das Gebäude, das und für Handelstransporte, wie z.B. die - nach mündlicher Überlieferung - am Ende der Frammersbacher Fuhrleute. Wie die des 19. Jahrhunderts aus dem abgetrage- meisten Altwege ist auch die Birkenhainer nen Material der Mittleren Teufelsmühle er- baut wurde. Dieses Gebäude wurde in den Straße eine Grenze: einst zwischen Mainz 1970er Jahren abgerissen. Der Krombacher Kirchberg bildet mit der und Hanau – heute zwischen Bayern und Pfarrkirche, dem Pfarrhaus und mit dem Rathaus ein schönes Ensemble. Hessen. Die europäischen Kulturwege „An der Birkenhainer Straße“ erzählen die Geschichte und Geschichten der Kul- turlandschaft in und um die Dörfer an der Birkenhainer Straße. Der Kulturweg „Birkenhainer Straße 1“ widmet sich der Landschaft des Kromba- Dabei wurde vom Eigentümer dieses Stück eines cher Landgerichts. Dieser Bezirk nahm Tragebalkens aufbewahrt, versehen mit der Jah- innerhalb des mainzischen Territoriums reszahl 1737. Es könnte sich dabei tatsächlich um das letzte Relikt des verschwundenen Baus der eine Sonderstellung ein. Während die Be- Mittleren Teufelsmühle handeln, deren Kontur auf sitzrechte über die lokalen Höfe und die der oberen Abbildung zu sehen ist. Das Blockhaus „Teufelsmühle“ im Tal des zugehörigen Bauern bei der Abtei Seligen- Omersbach, gemalt vom Geiselbacher Aus Dörnsteinbach stammt Sebastian Pfeifer, von 1966 bis 1969 Präsi- Förster und Maler Eduard van de Weyer. stadt lagen, befand sich die Gerichtsbar- keit in verschiedenen Händen, ab 1666 dent des Deutschen Bundes für Vogelschutz (DBV) und somit maßgeblich bei den Grafen von Schönborn. Lehnsherr des Bezirks - und damit der an der Verlegung der Geschäftsstelle von Giengen in eigentliche Landesherr - war der Mainzer Kurfürst. Die komplizierte Struk- Baden-Württemberg nach Frankfurt am Main beteiligt, tur brachte ständige Auseinandersetzungen mit sich, weswegen wir heute seinem damaligen Wohnsitz. Außerdem war er der er- vergleichsweise viele historische Landkarten über diesen Bezirk verfügen, ste Leiter der Vogelschutzwarte in Frankfurt am Main so die folgende Karte des Krombacher Landgerichts von 1782, auf deren und Autor mehrerer ornithologischer Bücher. Heute ist westlichem Teil die zwei Schleifen des Kulturweges eingezeichnet sind. am Berger-Hang in Frankfurt am Main ein Haus nach ihm benannt, das Sebastian-Pfeifer-Haus, in dem viele Von Dörnsteinbach von der vogelkundlichen Beobachtungsstation Unter- ausgehend erkunden main e. V. organisierte Veranstaltungen stattfinden. Sie den Kulturweg Im Krombacher Landge- Birkenheimer Strasse is the name of a west-east traffic link across the richt über zwei Schleifen. Die Nord- Spessart Mts. that has been in use since prehistoric times. The name is schleife (ca. 8 km) führt über die derived from a forest section named »Birkenhain« (birch grove) near Gei- selbach, close to where several feeder roads from the west join to form the main road to Teifelsmühle zum Frohnbügel und the east. Megalithic tombs and prehistoric circular walls are evidence of its old age. Like über Omersbach zurück zum Start. most old roads the Birkenhain Road also follows a political border, once between Mainz Die Südschleife (ca. 9 km) bringt and Hanau, and today between Bavaria and Hesse. The European cultural pathway Sie zum Gerichtsplatz, an den »Along the Birkenhain Road 1« offers you insights into the history of and stories related Krombacher Kirchberg und zurück to the cultural landscape and its villages along the road. The north loop of the cultural pathway is about 6 km long. The south loop is 8 km long. Please follow the markers with über das Hofgut Hauenstein. Fol- the yellow-on-blue EU-boat. Dörnsteinbach was the birthplace of Sebastian Pfeifer, a gen Sie der Markierung des gelben person so outstanding in bird protection that an ornithological station at Frankfurt has EU-Schiffchens auf blauem Grund. been named after him. C’est depuis des temps préhistoriques qu’il existe une route qui traverse le Sieben Stationen führen durch die Kul- Spessart, direction ouest-est, route qui est appelée »La grand-route de Birken- turgeschichte im Krombacher Landge- hain«. Le terme s’explique de la manière suivante: c’est près de Geisel-bach, richt an der Birkenhainer Straße: dans un secteur forestier appelé »Birkenhain«, que convergeaient plusieurs petites routes venant de l’ouest pour former une route principale menant vers l’est: la grand-route de Bir- Station 1: Dörnsteinbach - Kulturweg Im Krombacher Landgericht kenhain. Les tumulus et les enceintes de murailles qui la longent en prouvent une grande vieillesse. Etant une vieille grand-route la Birkenhainer Strasse formait aussi une sorte de Station 2: Teufelsmühle - Vom Werden und Vergehen der drei Mühlen frontière: autrefois, entre l’archevêché de Mayence et le comté de Hanau, aujourd’hui, entre im Omersbachtal la Bavière et la Hesse. Les chemins culturels européens liés à la Birkenhainer Strasse 1 Station 3: Ehemaliger Gutshof und Gaststätte Frohnbügel vous montrent l’histoire, et vous parlent des historiettes, des villages longeant cette grand- Station 4: Omersbach - Bildstöcke und das „Rosenberger-Haus“ route. Le chemin culturel dispose de deux boucles d’une longueur d’environ 8 (nord) et 9 Station 5: Krombacher Landgericht - Der historische Richtplatz am Schöneberg km (sud). Suivez toujours le marquage du bateau jaune de l’Union européenne sur fond bleu. C’est à Dörnsteinbach qu’est né M. Sebastian Pfeifer, personnage qui a joué un rôle Station 6: Krombacher Kirchberg - Ursprung von Kirche und Gemeinde prépondérant quant à la protection des oiseaux dans la région Rhein-Main. Aujourd’hui, Station 7: Hofgut und Burgstall Hauenstein une station ornithologique à Francfort porte son nom. © Archäologisches Spessart-Projekt e.V. Der europäische Kulturweg Birkenhainer Straße 1 - Im Krombacher Weitere Informationen bei: Landgericht wurde realisiert im Rahmen des Projekts »Pathways to Cul- Archäologisches tural Landscapes« mit Förderung der Europäischen Kommission, der Spessart-Projekt e.V. Gemeinden Geiselbach, Krombach und Mömbris, Direktion für ländli- Schlossplatz 4 che Entwicklung Würzburg, Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau sowie mit Unterstützung der Vogelkundlichen Beobachtungsstation Untermain 63739 Aschaffenburg e.V. Frankfurt, Gasversorgung Main-Spessart, Fa. Müller Feinmecha- www.spessartprojekt.de Direktion für nik Frammersbach. Spessartkarte aus dem Pfinzing-Atlas, Staatsarchiv [email protected] ländliche Nürnberg (Nürnberger Karten und Pläne, Rep. 58, 230). Entwicklung Würzburg.