Nationalrat

Conseil national

Consiglio nazionale

Cussegl naziunal Amtliches Bulletin Wintersession 6. Tagung der 50. Amtsdauer der Bundesversammlung

Session d’hiver 6e session de la 50e législature

Sessione invernale Bulletin off iciel 6a sessione della 50a legislatura de l’Assemblée fédérale

Bollettino uff iciale dell’ Assemblea federale

2016

Wintersession

Session d’hiver

Sessione invernale

Beilagen

2016 V Beilagen

Annexes

Dieses Dokument ist ein elektronisch generierter Auszug Le présent document est un extrait de la banque de don- aus der parlamentarischen Geschäftsdatenbank Curia nées parlementaire Curia Vista. Il est généré par ordina- Vista. Es wird ausschliesslich in elektronischer Form pu- teur et publié en version électronique uniquement. bliziert. Un exemplaire imprimé est déposé à la Bibliothèque du Die Parlamentsbibliothek und das Schweizerische Bun- Parlement ainsi qu’aux Archives fédérales suisses à desarchiv in Bern verfügen über ein gedrucktes Exemplar. Berne. Beilagen — Nationalrat

03.424 Parlamentarische Initiative Abate Fabio. Sexuelle Handlungen mit Kindern. Erhöhung 16 des Strafmasses gemäss Artikel 187 StGB 04.456 Parlamentarische Initiative Müller Philipp. Begriffe und Messweisen in Bau­ und 41 Nutzungsvorschriften. Harmonisierung 09.449 Parlamentarische Initiative Aeschbacher Ruedi. Raser härter bestrafen! 52 09.530 Parlamentarische Initiative Abate Fabio. Löschung ungerechtfertigter 59 Zahlungsbefehle 10.322 Standesinitiative Bern. Bezahlter Urlaub für Eltern von schwerkranken Kindern 64 10.407 Parlamentarische Initiative Humbel Ruth. Prämienbefreiung für Kinder 66 11.449 Parlamentarische Initiative Joder Rudolf. Publikation von 74 Erwachsenenschutzmassnahmen 12.057 Weiterentwicklung des Schengen­Besitzstands. Übernahme der Verordnung zur 81 Errichtung von IT­Grosssystemen 12.318 Standesinitiative Bern. Berechnung der Standardarbeitskraft in der Landwirtschaft. 83 Änderung 12.470 Parlamentarische Initiative Joder Rudolf. Bessere Unterstützung für schwerkranke 85 oder schwerbehinderte Kinder, die zu Hause gepflegt werden 12.477 Parlamentarische Initiative von Siebenthal Erich. Verwendung von Schweizer Holz in 87 Bauten mit öffentlicher Finanzierung 13.028 IT­Leistungserbringer zentralisieren. Bericht des Bundesrates zur Abschreibung der 92 Motion 07.3452 13.030 Ausländergesetz. Änderung. Integration 93 13.2047 Petition Wäfler Urs. Abschaffung des Numerus clausus für das Medizinstudium 95 13.310 Standesinitiative Freiburg. Unverzüglicher Abbruch der Verhandlungen mit der 96 Europäischen Union über ein Freihandelsabkommen im Agrar­ und Lebensmittelbereich 13.418 Parlamentarische Initiative Grünliberale Fraktion. Gleichstellung der eingetragenen 98 Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren 13.419 Parlamentarische Initiative Fraktion BD. Gleichstellung der eingetragenen 100 Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren 13.420 Parlamentarische Initiative Grüne Fraktion. Gleichstellung der eingetragenen 102 Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren 13.421 Parlamentarische Initiative Sozialdemokratische Fraktion. Gleichstellung der 104 eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren 13.422 Parlamentarische Initiative Fiala Doris. Gleichstellung der eingetragenen 106 Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren 13.441 Parlamentarische Initiative Poggia Mauro. Zivilprozess. Klagen betreffend 108 Zusatzversicherungen zur obligatorischen Unfallversicherung gleich behandeln wie solche betreffend Zusatzversicherungen zur sozialen Krankenversicherung 13.455 Parlamentarische Initiative Parmelin Guy. Anwendung des Gewässerschutzgesetzes. 110 Die örtlichen Gegebenheiten nicht ausser Acht lassen 13.462 Parlamentarische Initiative Rickli Natalie. Bedingte Entlassungen aus der Verwahrung 112 nur bei praktisch vorhandener Sicherheit 13.477 Parlamentarische Initiative Rossini Stéphane. KVG. Änderung der Prämienkategorien 114 für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene 14.093 Revision der Quellenbesteuerung des Erwerbseinkommens. Bundesgesetz 116 14.417 Parlamentarische Initiative Egerszegi­Obrist Christine. Nachbesserung der 118 Pflegefinanzierung 14.4210 Postulat Marra Ada. Notschlafstellen. Getroffene oder geplante Massnahmen 120 14.4217 Motion Thorens Goumaz Adèle. Kein Hormonfleisch in unseren Regalen 122 14.4244 Motion Estermann Yvette. Unser Schweizerpsalm muss geschützt werden! 124

1 14.4252 Motion Trede Aline. Staatssekretariat für Familie 126 14.4256 Postulat Schenker Silvia. Berechnungsmethode für den Invaliditätsgrad. 128 Benachteiligung tiefer Einkommen beseitigen 14.4270 Postulat Hess Lorenz. Pelzmarkt für einheimische Produkte stärken 130 14.4288 Motion Schenker Silvia. Neuer Verteilmechanismus beim Bundesbeitrag für die 132 Prämienverbilligung 14.4291 Motion Humbel Ruth. Ambulanter Bereich der obligatorischen Krankenversicherung. 134 Qualitätssicherung und Transparenz durchsetzen 14.4292 Motion Humbel Ruth. Praxistaugliche Zulassung der Pflegeheime als 136 Leistungserbringer 14.444 Parlamentarische Initiative Leutenegger Oberholzer Susanne. Überwälzung der 138 Aufsichtsabgabe für die OAK BV. Ergänzung von Artikel 64c mit einem Absatz 4 14.448 Parlamentarische Initiative Humbel Ruth. Praxisorientierte Gestaltung der 140 Übergangspflege 14.471 Parlamentarische Initiative Lustenberger Ruedi. Keine Rückwirkungsklauseln in 142 Volksinitiativen 15.034 OR. Handelsregisterrecht 144 15.050 Für Ernährungssicherheit. Volksinitiative 146 15.057 Ja zum Schutz der Privatsphäre. Volksinitiative 148 15.075 Bundesgesetz über Tabakprodukte 150 Schutz vor Gefährdungen durch nichtionisierende Strahlung und Schall ﴾NISSG﴿. 152 15.084 Bundesgesetz 15.085 Fakultativprotokoll von 2011 zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes. 154 Genehmigung 15.2007 Petition Müller Edgar. Wiedereinführung der Eintrittsprüfungen an den 156 Eidgenössischen Technischen Hochschulen 15.2018 Petition Komitee « Gegen den SwissPass­Zwang » c/o Walter WobmannKomitee « 157 Gegen den SwissPass­Zwang » c/o Walter Wobmann. Gegen den Swiss­Pass­Zwang 15.3036 Motion Aebischer Matthias. Gender­Statistik zur Schweizer Filmförderung 158 15.3060 Postulat Heim Bea. Medikamentenpreise senken 160 15.3061 Postulat Heim Bea. Verkaufte Patientinnen und Patienten 163 15.310 Standesinitiative Basel­Stadt. Einführung einer eidgenössischen 166 Erdbebenversicherung 15.312 Standesinitiative Bern. Evaluation von KVG­widrigen Wettbewerbsverzerrungen 168 15.4157 Motion Bischofberger Ivo. Franchisen der Kostenentwicklung der obligatorischen 170 Krankenpflegeversicherung anpassen 16.025 Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2017­2020 172 16.027 Ausländergesetz. Steuerung der Zuwanderung und Vollzugsverbesserungen bei den 177 Freizügigkeitsabkommen 16.030 Umweltschutzprotokoll zum Antarktis­Vertrag und Anlagen I bis V zum Protokoll. 179 Genehmigung 16.032 Informationsaustausch in Steuersachen. Abkommen mit Brasilien 181 16.036 FIPOI. Finanzhilfe an das IKRK in Genf 183 16.037 UNO­Transparenzübereinkommen 185 16.039 Zollrechtliche Massnahmen. Abkommen mit Norwegen 187 16.040 Finanzierung der schweizerischen Bahninfrastruktur für die Jahre 2017­2020 189 16.041 Voranschlag 2017 mit integriertem Aufgaben­ und Finanzplan 2018­2020 191 16.042 Voranschlag 2016. Nachtrag II 194 16.045 Stabilisierungsprogramm 2017­2019 196 16.046 Immobilienbotschaft EFD 2016 198 2 16.049 Weiterentwicklung des Schengen­Besitzstands. Schaffung des Fonds für innere 200 Sicherheit 16.051 Tabaksteuergesetz. Änderung 202 16.052 StHG. Änderung 204 16.053 Neue Finanzordnung 2021 206 16.056 Gentechnikgesetz. Änderung 208 16.058 Internationale Arbeitsorganisation. Protokoll zum Übereinkommen Nr. 29 über 210 Zwangsarbeit 16.062 Luftfahrtgesetz. Teilrevision 1+ 212 16.069 Zuständigkeiten im Bereich der Informatik und Telekommunikation der 214 Bundesverwaltung. Abschreibung der Motion 10.3640 16.070 Überprüfung der Steuerung der Informatiklösung SAP in der Bundesverwaltung. 216 Abschreibung der Motion 10.3641 16.1042 Anfrage Salzmann Werner. Versand eines Astra­Informationsblattes in Biel. 218 Missbrauch durch einen SP­Gemeinderatskandidaten 16.1043 Anfrage Feri Yvonne. Präventionskampagne "Nein heisst Nein" 220 16.1046 Anfrage Munz Martina. Ausbau der Gäubahn und ihr Betrieb mit Neigezügen der SBB 222 16.1047 Anfrage Grüter Franz. Swiss Pass der SBB 224 16.1048 Anfrage Steinemann Barbara. Eintragung ins Strafregister und Löschfristen 226 16.1050 Anfrage Chevalley Isabelle. Die Jagdsaison beginnt und mit ihr das Leiden der Tiere 228 16.1051 Anfrage Quadranti Rosmarie. Stand der Arbeiten in der Verwaltung bezüglich 230 statistischer Erfassung von "hate crimes" 16.1052 Anfrage Nantermod Philippe. Sportlerinnen und Sportler aus Nicht­EU­/Efta­Staaten. 232 Welcher Spielraum besteht? 16.1053 Anfrage Schelbert Louis. Besorgniserregende Entwicklung der Tierbestände und 233 beim Bau von Ställen 16.1054 Anfrage Müller Walter. Verbindung der Rheintalautobahnen zwischen der Schweiz 235 und Österreich. Was tut der Bundesrat? 16.1055 Anfrage Zuberbühler David. Wann werden Halbkantone für voll genommen? 237 16.1056 Anfrage Glättli Balthasar. Revision des Urheberrechtsgesetzes. 239 Vernehmlassungsergebnisse und Erarbeitung eines Gesetzentwurfes 16.1057 Anfrage Herzog Verena. Elektronisches Zahlungssystem statt Bargeld für 241 Asylbewerber 16.1058 Anfrage Badran Jacqueline. Entwicklung des Werbemarktes. Abfluss von Geldern ins 243 Ausland und Finanzierung der Medien 16.1059 Anfrage Glättli Balthasar. Angriffe von Terroristen. Sicherheit der Atomkraftwerke? 245 16.1060 Anfrage Rickli Natalie. Kinderehen in der Schweiz 247 16.1061 Anfrage Badran Jacqueline. Dividendenausschüttungen in der Schweiz 249 16.1062 Anfrage Zanetti Claudio. Nicht nachvollziehbare Ungleichbehandlung gleichgelagerter 253 Delikte im Strassenverkehrsrecht 16.1063 Anfrage Buttet Yannick. Wasserflugzeugtreffen in Le Bouveret. Wie seriös handelt die 255 Bundesverwaltung? 16.1065 Anfrage Riklin Kathy. Schweizer Delegation an der COP. Eine Vertretung der 257 Wissenschaft ermöglichen 16.1066 Anfrage Badran Jacqueline. Vollgeld und Gewinne der Schweizerischen Nationalbank 259 durch Geldschöpfung 16.1067 Anfrage Barrile Angelo. Wie viele ihrer Kindeskinder wird die Schweiz anerkennen 261 können? 16.1068 Anfrage Nussbaumer Eric. Umfassende Nachhaltigkeitsabschätzung der TTIP­ und 263 Tisa­Wirkungen auf die Schweiz 16.1069 Anfrage Romano Marco. Beziehungen zwischen der Schweiz und Italien. Klarheit 265 über die schwarzen Listen 3 16.1070 Anfrage Sommaruga Carlo. Tessiner Kantonspolizei. Zugkontrollen im Tessin 267 16.1072 Dringliche Anfrage Grüne Fraktion. Wie reagiert die Schweiz auf die bedenklichen 269 Entwicklungen in der Türkei? Was kann sie zum Schutz der Menschenrechte und zu friedlichen Konfliktlösungen beitragen? 16.208 Militärkassationsgericht. Wahl des Präsidenten oder der Präsidentin 272 16.209 Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft. Wahl eines Mitglieds 273 16.210 Bundesgericht. Präsidium und Vizepräsidium 2017­2018 274 16.212 Nationalrat. Wahl des Präsidiums 275 16.214 Wahl der Bundespräsidentin und des Vizepräsidenten des Bundesrates für 2017 276 16.3038 Motion Häberli­Koller Brigitte. Transformatorenstationen und andere elektrische 277 Anlagen einfacher ermöglichen 16.304 Standesinitiative Tessin. Beibehaltung des derzeitigen Zulassungsstopps für neue 280 Arztpraxen 16.3044 Motion Bischof Pirmin. Beseitigung der Heiratsstrafe 283 16.3053 Motion Jositsch Daniel. Drogensuchtests in der Armee 285 16.3146 Motion Föhn Peter. Sicherung des Programms "Jugend und Sport" 287 16.3276 Postulat Grüne Fraktion. Sicherstellung der Offenlegung der Interessenbindungen 289 16.3339 Interpellation Arslan Sibel. Menschenrechtsverletzungen und Platinhandel. Nimmt die 291 Firma BASF ihre Verantwortung wahr? 16.3340 Postulat Heim Bea. Nachhaltige Förderung der Tiergesundheit in der Nutztierhaltung 293 bzw. in der landwirtschaftlichen Produktion 16.3367 Interpellation Fraktion der Schweizerischen Volkspartei. Bedenkliche Entwicklungen 295 in der Erwerbslosenstatistik 16.3518 Interpellation Rösti Albert. Schlachtabgabe nach Tierseuchengesetz 298 16.3534 Interpellation Humbel Ruth. Tarmed. Wie weiter? 300 16.3566 Interpellation Vogler Karl. Das Isos im Zielkonflikt mit anderen wichtigen öffentlichen 303 Interessen 16.3567 Interpellation Rutz Gregor. Widersprüche in der Bau­ und Planungspolitik des 306 Bundes. Das Isos verunmöglicht die Verdichtung 16.3568 Interpellation Arslan Sibel. Aktive Ermunterung zur Einbürgerung der ausländischen 309 Wohnbevölkerung, welche das Kriterium der gesetzlichen Wohnsitzdauer erfüllt 16.3595 Interpellation Ruiz Rebecca Ana. Gesetzeswidrige Praktiken der Versicherer. Sind die 311 Versicherten die Gelackmeierten? 16.3597 Interpellation Arslan Sibel. Unentgeltliche erste Sprachkurse in der Amtssprache des 313 Wohnsitzortes für neu eingereiste Ausländerinnen und Ausländer 16.3623 Motion Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR. Transparenz bei der 315 Spitalfinanzierung durch die Kantone 16.3624 Motion Aussenpolitische Kommission SR. Schwerpunktthema Berge in der 317 internationalen Zusammenarbeit 16.3628 Motion Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen NR. Keine Online­Werbung für 319 die SRG 16.3633 Motion Staatspolitische Kommission NR. Das Polit­Forum Käfigturm muss 321 weiterbestehen 16.3634 Motion Finanzkommission NR. Keine Aufweichung der bewährten Schuldenbremse 323 16.3635 Interpellation Streiff­Feller Marianne. Zukunft der Psychiatrie 325 16.3636 Interpellation Matter Thomas. Schweizer Steuerverwalter als Erfüllungsgehilfen bei 327 französischen Amtshilfegesuchen 16.3637 Postulat Rickli Natalie. Präventionsprojekt "Kein Täter werden" für die Schweiz 329 16.3638 Interpellation Schneeberger Daniela. Kesb. Wie weiter? 331 16.3639 Interpellation Feller Olivier. Ist der angeblich grössere Liquiditätsbedarf der 333 Ausgleichsfonds AHV/IV/EO wirklich eine ausreichende Erklärung für die geringen Renditen? 4 16.3640 Interpellation Feller Olivier. Dauerhafte persönliche Verbindungen zwischen der 336 Banque Cramer et Cie SA und dem Verwaltungsratspräsidenten der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO 16.3642 Interpellation Regazzi Fabio. Die SBB ergreifen Sparmassnahmen auf dem Buckel 338 der Menschen mit Behinderung 16.3643 Interpellation Chevalley Isabelle. Warum wird Schweizer Touristinnen und Touristen 340 nicht von Reisen nach Paris abgeraten? 16.3646 Interpellation Feller Olivier. Pferdeklinik des Schweizerischen Nationalgestüts in 343 Avenches. Warum eine einzigartige, international anerkannte Schweizer Institution auflösen? 16.3647 Interpellation Moret Isabelle. Starker Anstieg der Asylgesuche von Personen aus 345 Gambia 16.3651 Interpellation Quadri Lorenzo. Haftentlassung eines irakischen Asylsuchenden, der 347 den IS unterstützte. Solches darf sich nicht wiederholen 16.3654 Interpellation Schwaab Jean Christophe. Werden die Arbeitnehmerinnen und 349 Arbeitnehmer für das Mobility­Pricing aufkommen müssen? 16.3655 Interpellation Buffat Michaël. Zwangsheiraten in der Schweiz 351 16.3656 Interpellation Schelbert Louis. Fehlanreize durch staatliche Tierzuchtförderung 353 stoppen 16.3659 Interpellation Pezzatti Bruno. Nationaler Aktionsplan Pflanzenschutzmittel. 356 Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit 16.3660 Interpellation Nussbaumer Eric. Lieferung von Energie an Dritte ab privaten 358 E­Mobilitäts­Ladestationen 16.3666 Interpellation Steinemann Barbara. Konsequenzen der Heimatreisen von Personen 360 aus dem Asylbereich 16.3667 Interpellation Bourgeois Jacques. Öffentliches Beschaffungswesen und Transparenz 362 bei Unteraufträgen 16.3668 Interpellation Vitali Albert. In welchem Umfang steigen die Personal­ und 364 Betriebskosten in Verbindung mit der öffentlichen Entwicklungshilfe? 16.3670 Motion Vitali Albert. Bürokratieabbau. Eichfristen bei Messmitteln anpassen 367 16.3674 Interpellation Béglé Claude. Eine deutliche Mehrheit für Volksinitiativen 369 16.3675 Interpellation Quadri Lorenzo. Waffen zu Hause. Nein zum Diktat der EU 371 16.3679 Interpellation Reynard Mathias. Was unternimmt der Bund, um 373 Mehrfachdiskriminierungen wirksam zu bekämpfen? 16.3680 Interpellation Reynard Mathias. Inhaberaktien. Wann kommen effiziente 375 Rechtsvorschriften? 16.3681 Interpellation Schwaab Jean Christophe. Macht ein vom Bund beauftragtes Organ 377 Geschäfte mit besonders schützenswerten Personendaten? 16.3682 Postulat Schwaab Jean Christophe. Die Tätigkeiten von Wirtschaftsauskunfteien 380 einschränken 16.3684 Interpellation Rytz Regula. Neuestes Tisa­Informationsleck bestätigt die 382 Selbstfesselung der Demokratie 16.3686 Interpellation Mazzone Lisa. Die Luft macht nicht halt an Landesgrenzen. Ist die 385 Schweiz in Sachen Luftreinhaltung und Klimaschutz kohärent? 16.3687 Interpellation Steinemann Barbara. Dokumentation und Erfassung von 387 Asylantragstellern 16.3688 Interpellation Steinemann Barbara. Asylbewerber. Abklärung ihrer Identität 389 16.3693 Interpellation Piller Carrard Valérie. Entnahme und Konservierung von Eizellen 391 16.3694 Interpellation CVP­Fraktion. Sind wir fit für die Arbeitswelt 4.0? 393 16.3698 Interpellation Brélaz Daniel. Armasuisse. Widerspruch zur Uno­Klimakonferenz in 395 Paris und zum Engagement des Bundesrates 16.3699 Interpellation Schelbert Louis. Review zu den Tierquälereien an trächtigen Stuten in 397 Südamerika

5 16.3701 Interpellation Chevalley Isabelle. Raubtiere haben im Zirkus nichts zu suchen! 399 16.3708 Interpellation Ingold Maja. Verantwortung für öffentliche Gelder bei 401 Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen 16.3710 Motion Semadeni Silva. Sachgerechte Verwendung von Biomasse 404 16.3711 Interpellation Semadeni Silva. Motorradlärm messen und begrenzen 406 16.3712 Motion Friedl Claudia. Insekten als Futtermittel für Speisefische und andere 408 monogastrische Tiere zulassen 16.3713 Interpellation Lohr Christian. Hindernisfreiheit bei den Bundesbauten 410 16.3714 Interpellation Steinemann Barbara. Gescheiterte Abschiebungen. Zahlen und Gründe 412 16.3715 Interpellation Steinemann Barbara. Sind abgewiesene Asylbewerber aus Kosovo und 414 Serbien auf ewig vorläufig Aufgenommene? 16.3716 Interpellation Vogler Karl. Unzumutbare Lärmbelastungen durch Motorräder 416 16.3717 Interpellation Wermuth Cédric. Wer Schweizerin oder Schweizer wird, soll die 418 Schreibweise seines Namens frei wählen können 16.3719 Motion Salzmann Werner. Wir lassen uns nicht durch die EU entwaffnen! 420 16.3720 Interpellation Sommaruga Carlo. Rechtskonformität formloser Wegweisungen an der 422 Landesgrenze vor dem Hintergrund der neueren Rechtsprechung des EuGH 16.3722 Interpellation Seiler Graf Priska. Kriegsmaterialexporte nach Indien trotz Eskalation im 424 Kaschmir­Konflikt? 16.3725 Interpellation Schneeberger Daniela. Dem Beschaffungsdebakel in der 427 Bundesverwaltung endlich einen Riegel schieben 16.3726 Interpellation Schwaab Jean Christophe. Unternehmenssteuerreform III. Welcher 429 Teufel wird aus der Patentbox springen? 16.3727 Interpellation Addor Jean­Luc. Verlagerung von Arbeitsplätzen der Post nach 431 Vietnam. Ist dies erst der Anfang? 16.3728 Interpellation Addor Jean­Luc. Kriminelle wegen Platzmangels in Schweizer 433 Gefängnissen auf freiem Fuss? 16.3738 Interpellation Herzog Verena. Abgetauchte Asylbewerber 435 16.3739 Interpellation Grin Jean­Pierre. Zollfreilager. Die geplante Schliessung des Zollamtes 437 Vevey benachteiligt eine ganze Region 16.3740 Interpellation Schneeberger Daniela. Flughafen Basel­Mülhausen 439 16.3743 Interpellation Béglé Claude. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung auf 441 nachhaltige Weise umsetzen 16.3745 Interpellation Mazzone Lisa. Reichen die vorhandenen Mittel aus, um 443 Kriegsverbrecher in der Schweiz zu verfolgen und sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen? 16.3752 Motion FDP­Liberale Fraktion. Gegen Doppelspurigkeiten im Datenschutz 445 16.3753 Interpellation Munz Martina. Filz oder Ethik bei PR­Aufträgen durch die Atomaufsicht? 447 16.3754 Postulat Nantermod Philippe. Voraussetzungen zur Ausübung von gewissen Berufen. 449 Stand der Dinge 16.3755 Interpellation Nantermod Philippe. Digitalisierung und Selbstständigerwerbende. 451 Vorgehensweise der Sozialversicherungen 16.3756 Interpellation Nantermod Philippe. Kirschessigfliege. Welche Massnahmen wurden 453 getroffen? 16.3757 Interpellation Lohr Christian. Mengenausweitung in der obligatorischen 455 Krankenpflegeversicherung 16.3758 Interpellation Lohr Christian. Instrumente zur Erfassung des Pflegebedarfs in den 457 Pflegeheimen 16.3759 Interpellation Knecht Hansjörg. Schweizer Hochseeflotte und Piraterie 459 16.3760 Interpellation Pezzatti Bruno. Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel 461 16.3761 Interpellation Reynard Mathias. Was unternimmt der Bund, um wirksam gegen die 464 doppelte Nichtbesteuerung vorzugehen?

6 16.3762 Postulat Mazzone Lisa. Achtung, Gefahr! Aluminiumsalze in Deodorants 466 16.3763 Interpellation Munz Martina. Transparenz des GVO­Saatgutmonitorings 468 16.3764 Interpellation Munz Martina. Umsetzung des neuen Verfassungsartikels 67a zur 470 Förderung der musikalischen Bildung 16.3765 Interpellation Fehlmann Rielle Laurence. Der Zucker und die Zuckerindustrie. Eine 473 neue Gefahr für die öffentliche Gesundheit 16.3766 Interpellation Pantani Roberta. Drahtlose Verbindungen auf den Neat­Strecken im 475 Tessin 16.3768 Interpellation Feller Olivier. Auswahl der externen Vermögensverwaltungen durch die 477 Ausgleichsfonds AHV/IV/EO. Wer nimmt an den Besuchen vor Ort teil, namentlich in den USA? 16.3769 Interpellation Buttet Yannick. Parlament.ch ­ eine für Parlament und Bevölkerung 479 nutzbare Website! 16.3771 Interpellation Bäumle Martin. TTIP. Fakten statt Polemik 481 16.3772 Interpellation Glanzmann­Hunkeler Ida. Begrenzte Barauszahlungen infolge von 484 Neubauten der Post 16.3773 Postulat Giezendanner Ulrich. Nutzlastkompensation für Elektronutzfahrzeuge 486 16.3774 Motion Ruiz Rebecca Ana. Mehr Verantwortung beim Angebot von alternativen 488 Krankenversicherungsmodellen 16.3775 Interpellation Glauser­Zufferey Alice. Vergabe von Finanzhilfen gemäss Artikel 7 490 Absatz 2 des Kinder­ und Jugendförderungsgesetzes 16.3776 Interpellation Heer Alfred. Wann endlich setzt der Bundesrat seinen Einfluss in der 492 OECD im Sinne der Schweizer Interessen ein? 16.3778 Interpellation Giezendanner Ulrich. Kabotage im Fernreisebusverkehr innerhalb der 494 Schweiz 16.3790 Postulat Fraktion der Schweizerischen Volkspartei. Migration. Langfristige Folgen der 496 Integration 16.3792 Interpellation Burkart Thierry. Rahmenkredit für Hafenanlagen. Wie ist der Stand der 498 Dinge? 16.3793 Interpellation Giezendanner Ulrich. Auftragsvergabe ins Ausland bei 500 Baukomponenten für Schweizer Infrastrukturen 16.3798 Interpellation Birrer­Heimo Prisca. Fehlende Lohntransparenz bei Leistungserbringern 502 der obligatorischen Krankenpflegeversicherung 16.3799 Interpellation Gysi Barbara. Aggressives Telefonmarketing von Callcentern und 504 Krankenversicherungen 16.3800 Interpellation Heim Bea. Gesundheitskosten senken. Das grosse Sparpotenzial der 506 einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen im Spital nutzen 16.3801 Interpellation Schelbert Louis. Welche Zukunft für den SBB­Verkehr in Luzern? 508 16.3802 Interpellation Häsler Christine. Kriterien für den Familiennachzug von vorläufig 510 Aufgenommenen. Recht auf Achtung von Privat­ und Familienleben 16.3803 Interpellation Häsler Christine. Kriterien für den Familiennachzug von vorläufig 512 Aufgenommenen. Anreiz oder Kostentreiber? 16.3806 Interpellation Feri Yvonne. Verhinderung von medizinischen 514 Mehrfachuntersuchungen 16.3807 Interpellation Feri Yvonne. Kommerzielle Schlepper und Menschenhändler. Strafmass 516 16.3808 Interpellation Feri Yvonne. Medizinische Zweitmeinung 518 16.3813 Interpellation Gasche Urs. Verletzung fiskalischer Grundsätze, Prämienerhöhungen 520 und Wettbewerbsbeeinflussungen durch eine neue kantonale Spitalsteuer 16.3814 Interpellation Graf­Litscher Edith. Ausserhalb der Bundesverwaltung eingerichtete 522 Aufsicht über den Nachrichtendienst des Bundes. Know­how und technische Voraussetzungen 16.3816 Interpellation Wehrli Laurent. Welche Betreuung soll Opfern von Terroranschlägen 524 oder terroristischer Gewalt zukommen? 7 16.3817 Interpellation Nussbaumer Eric. Ziele für die Revision des 526 Efta­Freihandelsabkommens mit Kanada 16.3818 Interpellation Weibel Thomas. Unhygienische Spitaleinrichtungen 529 16.3819 Interpellation Steinemann Barbara. Berechnung künftiger AHV­Rentenansprüche von 532 Personen im Asylbereich 16.3820 Interpellation Brand Heinz. Ein Grenzzaun zur Sicherung der Landesgrenze im Raum 534 Chiasso 16.3821 Interpellation Brand Heinz. Ärztemangel als wirkliches Problem? 536 16.3824 Interpellation Piller Carrard Valérie. Mindestbetrag für Rechnungen im Rahmen der 538 Kostenbeteiligung der Krankenkassen 16.3828 Interpellation Gschwind Jean­Paul. Ist die Schweiz zu einer Goldgrube für Ärztinnen 540 und Ärzte aus der Europäischen Union geworden? 16.3829 Interpellation Imark Christian. Cybersecurity­Einheit des Bundes und Darknet 543 16.3833 Interpellation Amherd Viola. Mitverantwortung des Bundes bei der Förderung der 545 politischen Bildung 16.3834 Interpellation Mazzone Lisa. Schwangerschaftsabbruch. Sind die Mitglieder von Pro 547 Life richtig informiert? 16.3835 Motion Reimann Maximilian. Direktzustellung von Verkehrsbussen aus dem Ausland 549 nur per eingeschriebene Post! 16.3836 Interpellation Heim Bea. Tabaksteuergesetz. Was ist der Jugendschutz wert? 551 16.3837 Interpellation Tornare Manuel. Zivile Drohnen. Kritische Infrastrukturen besser 553 schützen 16.3839 Interpellation Graf Maya. Steigende Tierversuchszahlen an den Hochschulen. Wo 555 bleibt die Güterabwägung? 16.3840 Interpellation Graf Maya. Forschungsprogramme zur Kirschessigfliege auch für den 557 Hochstammobstanbau 16.3841 Interpellation Guhl Bernhard. Stand der Erdbebenvorsorge und Prozesse und 559 Strukturen zur Erdbebenbewältigung 16.3844 Interpellation Reimann Lukas. Tarifuntergrenze bei Übersetzungsaufträgen der 562 Bundesverwaltung 16.3845 Interpellation Reimann Lukas. Aushöhlung des Grundversorgungsauftrages durch die 565 Post 16.3849 Motion Candinas Martin. Befreiung von der Vergütungspflicht für die Verbreitung von 567 Musik auf den Abgabenanteilen für die Berg­ und Randregionen­Radios 16.3850 Interpellation Schenker Silvia. Gemischte Methode zur Invaliditätsbemessung. Was 570 macht der Bundesrat nach dem Entscheid des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte? 16.3853 Interpellation Rytz Regula. Wird das beliebte und erfolgreiche 572 Gesundheitsförderungsprogramm "Schule bewegt" Opfer des Stabilisierungsprogramms 2017­2019? 16.3854 Motion Tuena Mauro. Zivilgesetzbuch und Zivilprozessordnung. Klare 574 Zuständigkeiten in Kinderbelangen 16.3855 Interpellation Reynard Mathias. Neue Tätigkeiten der Postfinance im Bereich Fintech. 576 Folgen und Risiken 16.3856 Interpellation Schenker Silvia. Im Zweifelsfall volljährig? Altersschätzungen bei 578 asylsuchenden Jugendlichen 16.3857 Interpellation Kiener Nellen Margret. Unternehmenssteuerreform III. Eine Gefahr für 580 die Gemeinwesen weltweit? 16.3868 Postulat Müller­Altermatt Stefan. Angemessene BVG­Deckung für Personen, welche 582 Care­Arbeit leisten 16.3869 Interpellation Romano Marco. Zentrale Fundstelle der Post in Chiasso. Sind weitere 584 Arbeitsplätze in einer Randregion bedroht? 16.3871 Interpellation Addor Jean­Luc. Einreiseverbot für einen Ausländer, der zum Verstoss 586 gegen das Tessiner Verhüllungsverbot anstiftet? 8 16.3872 Interpellation Birrer­Heimo Prisca. Bahnausbau 2030­2035. Wird Luzern auf das 588 Abstellgleis geschoben? 16.3873 Interpellation Addor Jean­Luc. Deutsche Staatsangehörige als Angestellte in der 590 Bundesverwaltung 16.3874 Interpellation Flückiger­Bäni Sylvia. Zivile und bewaffnete Sicherheitsleute im 592 öffentlichen Verkehr 16.3876 Interpellation Hurter Thomas. Kosten des E­SchKG bei der Eidgenössischen 594 Steuerverwaltung und der Eidgenössischen Zollverwaltung 16.3877 Motion Grin Jean­Pierre. Finanzausgleich. Prüfung des Wirksamkeitsberichtes am 596 Anfang statt am Ende der Legislatur 16.3879 Interpellation Quadri Lorenzo. Ausgleichsfonds AHV/IV/EO im Negativzinsumfeld 598 16.3883 Interpellation Jans Beat. Auswirkungen der neuen EU­Richtlinie zur Bekämpfung von 600 Steuerschlupflöchern für Unternehmen 16.3885 Interpellation Béglé Claude. Ein internationales Übereinkommen der Völker schaffen 602 16.3886 Interpellation Béglé Claude. Welche Rolle spielt die Schweiz nach der 604 Flüchtlingskonferenz der Vereinten Nationen? 16.3887 Postulat Béglé Claude. Mehr Unterstützung für die Ausbildung in Flüchtlingslagern 606 16.3888 Postulat Béglé Claude. Mit Patinnen und Paten eine erfolgreiche Integration fördern 608 16.3891 Interpellation Grossen Jürg. Für einen fairen Wettbewerb auf dem Wettermarkt. 610 Staatlich finanzierte Wetterdaten sollen für alle gleich zugänglich werden 16.3892 Interpellation Grossen Jürg. Open Content für mehr Medienvielfalt? 612 16.3896 Interpellation Stamm Luzi. Interoperabilitätsplattform 614 16.3897 Postulat Arslan Sibel. Evaluation der Revision des Zivilgesetzbuches vom 15. Juni 616 ﴿Zwangsheiraten﴾ 2012 16.3901 Interpellation Steinemann Barbara. Werden Zuwanderer aus dem EU­Raum immer 618 schneller arbeitslos? 16.3906 Motion Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR. Mehr 621 unternehmerische Freiheit im Gesundheitswesen 16.3908 Postulat Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR. Die 623 Vorsorgesituation von Selbstständigerwerbenden analysieren 16.5442 Fragestunde. Frage Amaudruz Céline. Was macht die Deza? 625 16.5443 Fragestunde. Frage Rickli Natalie. Monitoring zur Ausschaffungspraxis ab dem 1. 626 Oktober 2016 16.5444 Fragestunde. Frage Vitali Albert. Werden Bundesgelder für den Hochwasserschutz 628 missbraucht? 16.5445 Fragestunde. Frage Reimann Maximilian. Wer auf Bundesebene hat die Spende von 630 484 000 Franken an die Clinton Foundation bewilligt? 16.5446 Fragestunde. Frage Vogler Karl. Akademien der Wissenschaften Schweiz 2016. 631 Bericht "Brennpunkt Klima Schweiz" 16.5447 Fragestunde. Frage Zuberbühler David. Umverteilung von Asylsuchenden 632 16.5448 Fragestunde. Frage Addor Jean­Luc. Systematische Ausweisung von verurteilten 633 ausländischen Dschihadisten 16.5449 Fragestunde. Frage Romano Marco. Verbot von Gruppierungen und Organisationen, 634 die eine extremistische und gewalttätige Auslegung des Islams verbreiten 16.5450 Fragestunde. Frage Imark Christian. Einseitige finanzielle Zuwendungen des EDA an 635 politische Organisationen in Kolumbien 16.5451 Fragestunde. Frage Regazzi Fabio. Warum ist Mailand immer weiter entfernt? 636 16.5452 Fragestunde. Frage Glarner Andreas. Einmischung des EDA in 637 innerparlamentarische Angelegenheiten 16.5453 Fragestunde. Frage Addor Jean­Luc. War die Deza in Korruption verwickelt und 638 Spenderin der Kampagne von Hillary Clinton? 16.5454 Fragestunde. Frage Reimann Maximilian. Stand das OSZE­Ministertreffen vom 4./5. 639 Dezember 2014 in Basel im Einklang mit dem Finanzhaushaltgebot der Sparsamkeit? 9 16.5455 Fragestunde. Frage Tuena Mauro. Penetrantes Lobbying der SRG 640 16.5456 Fragestunde. Frage Rutz Gregor. Fragwürdige Studien des Bundesamtes für 641 Kommunikation 16.5457 Fragestunde. Frage Bühler Manfred. Weltweiter Versand von SRG­Werbebroschüren 642 via diplomatischen Kurier 16.5458 Fragestunde. Frage Sollberger Sandra. Massnahmen bei entdeckter 643 dschihadistischer Radikalisierung 16.5459 Fragestunde. Frage Clottu Raymond. Eröffnung neuer Asylzentren. Der Bund und 644 zahlreiche Kantone stellen die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen 16.5460 Fragestunde. Frage Büchel Roland Rino. Grenzüberschreitende Autobahnverbindung 645 im Rheintal. 50 Jahre ohne Lösung sind genug! 16.5461 Fragestunde. Frage Rickli Natalie. Kinderehen in der Schweiz 646 16.5462 Fragestunde. Frage Rutz Gregor. Anerkennung von Kinderehen 647 16.5463 Fragestunde. Frage Schneeberger Daniela. Teilrevision des Mehrwertsteuergesetzes. 649 Behandlung der Wohlfahrtsfonds 16.5464 Fragestunde. Frage Zanetti Claudio. Wahl des neuen SRG­Generaldirektors durch 650 die Hintertüre? 16.5465 Fragestunde. Frage Tornare Manuel. Haftbedingungen in der Türkei 651 16.5466 Fragestunde. Frage Heim Bea. Zivilgesellschaft und Frauenrechte in der Türkei. Was 652 unternimmt der Bundesrat? 16.5467 Fragestunde. Frage Fehlmann Rielle Laurence. Abschaffung der 653 Meinungsäusserungsfreiheit und der Pressefreiheit in der Türkei. Wie reagiert die Schweizer Regierung? 16.5468 Fragestunde. Frage Fehlmann Rielle Laurence. Rückübernahmeabkommen mit der 654 Türkei 16.5469 Fragestunde. Frage Nussbaumer Eric. Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz 655 und der Türkei 16.5470 Fragestunde. Frage Guldimann Tim. Einschüchterung und Bedrohung türkischer 656 Personen in der Schweiz. Aufrufe zur Denunziation 16.5471 Fragestunde. Frage Grossen Jürg. Die Schweizer Stromwirtschaft verhindert den 657 Einsatz von einphasigen Batteriesystemen 16.5472 Fragestunde. Frage Feri Yvonne. Öffentliche Sicherheit als Staatsaufgabe 658 16.5473 Fragestunde. Frage Pieren Nadja. Krankenversicherung. Massive Umverteilungen 659 zulasten der Landbevölkerung 16.5474 Fragestunde. Frage Nussbaumer Eric. Ermöglichung des kanadischen Systems 660 "Private Sponsorship of Refugees Program" in der Schweiz 16.5475 Fragestunde. Frage Naef Martin. Rolle des Schweizer Polizeiattachés in der Türkei 661 16.5476 Fragestunde. Frage Leutenegger Oberholzer Susanne. Verstaatlichungswelle in der 662 Türkei. Sind auch Schweizer Interessen betroffen? 16.5477 Fragestunde. Frage Friedl Claudia. Inhaftierte Parlamentsmitglieder in der Türkei. 663 Was unternimmt der Bundesrat? 16.5478 Fragestunde. Frage Amaudruz Céline. Zunahme der häuslichen Gewalt 664 16.5479 Fragestunde. Frage Pezzatti Bruno. Biozide. Horrende Gebühren für 665 Zulassungserneuerungen 16.5480 Fragestunde. Frage Herzog Verena. Rückflüsse aus 666 EU­Forschungsrahmenprogrammen 16.5481 Fragestunde. Frage Schelbert Louis. Umgestaltung des Unternehmenssteuerrechts 667 16.5482 Fragestunde. Frage Fricker Jonas. Unternehmenssteuerreform III. Übersicht über die 668 ﴿kantonalen Gewinnsteuersätze ﴾1 16.5483 Fragestunde. Frage Fricker Jonas. Unternehmenssteuerreform III. Subventionierung 669 ﴿von Firmen via Forschung und Entwicklung ﴾1 16.5484 Fragestunde. Frage Mazzone Lisa. Unternehmenssteuerreform III. Welche 670 Auswirkungen sind vom Beps­Projekt zu erwarten?

10 16.5485 Fragestunde. Frage Mazzone Lisa. Unternehmenssteuerreform III. Auswirkungen der 671 ﴿zinsbereinigten Gewinnsteuer ﴾1 16.5486 Fragestunde. Frage Graf Maya. Unternehmenssteuerreform III. Gesamtsteuerliche 672 ﴿Entlastungsgrenzen ﴾1 16.5487 Fragestunde. Frage Brélaz Daniel. Unternehmenssteuerreform III. Der 673 Schweizerische Städteverband beanstandet Mitnahmeeffekte und negative Effekte 16.5488 Fragestunde. Frage Glättli Balthasar. Unternehmenssteuerreform III. 674 Steuererleichterung bei Kapitalsteuern. Stand in den Kantonen und Ertragsausfälle ﴿1﴾ 16.5489 Fragestunde. Frage Häsler Christine. Unternehmenssteuerreform III. Welche 675 ﴿Ertragsausfälle sind in den Kantonen zu erwarten? ﴾1 Fragestunde. Frage Arslan Sibel. Unternehmenssteuerreform III und Patentboxen ﴾1﴿ 676 16.5490 16.5491 Fragestunde. Frage Tuena Mauro. Versicherungsbetrug. Schnelle Schaffung von 677 Rechtssicherheit 16.5492 Fragestunde. Frage Tuena Mauro. Überwachungsmassnahmen bei Betrugsverdacht. 678 Vollständige Anpassung der gesetzlichen Grundlagen 16.5493 Fragestunde. Frage Tuena Mauro. Überwachungsmassnahmen. Nachvollzug des 679 EGMR­Urteils durch Versicherungen 16.5494 Fragestunde. Frage Tuena Mauro. EMRK­kompatible Überwachungsmassnahmen? 680 16.5495 Fragestunde. Frage Jans Beat. Faktenlage betreffend Energiestrategie 681 16.5496 Fragestunde. Frage Brunner Toni. Ausländerrecht. Status der Duldung 682 16.5497 Fragestunde. Frage Brunner Toni. Ausschaffung krimineller Ausländer. "Strichli­Liste" 683 16.5498 Fragestunde. Frage Allemann Evi. Bundesratsbeschlüsse zur Kampfjet­Beschaffung 684 16.5499 Fragestunde. Frage Leutenegger Oberholzer Susanne. Bekämpfung der 685 Schwarzarbeit im Kanton Basel­Landschaft. Ist der Untersuchungsbericht öffentlich? 16.5500 Fragestunde. Frage Addor Jean­Luc. Ist die SRG ein Elfenbeinturm? 686 16.5501 Fragestunde. Frage Addor Jean­Luc. Dubliner Übereinkommen. Will man uns zum 687 Narren halten? 16.5502 Fragestunde. Frage Mazzone Lisa. Versand von Warenmustern durch die Post 688 16.5503 Fragestunde. Frage Birrer­Heimo Prisca. Bekämpfung von Geldwäscherei und 689 ﴿Terrorismusfinanzierung ﴾1 16.5504 Fragestunde. Frage Birrer­Heimo Prisca. Bekämpfung von Geldwäscherei und 690 ﴿Terrorismusfinanzierung ﴾2 16.5505 Fragestunde. Frage Kiener Nellen Margret. Gerechtigkeit für Turgut Öker. Für 691 Glaubens­ und Religionsfreiheit in der Türkei 16.5506 Fragestunde. Frage Sommaruga Carlo. Welche Beziehung gibt es zwischen dem 692 türkischen und dem Schweizer Nachrichtendienst? 16.5507 Fragestunde. Frage Thorens Goumaz Adèle. Erlass von strengeren Normen zu 693 Luftschadstoffen durch die EU. Und die Schweiz? 16.5508 Fragestunde. Frage Schwander Pirmin. Fehlbetrag beim Kindesunterhaltsbeitrag. 694 Eine Sisyphusarbeit? 16.5509 Fragestunde. Frage Köppel Roger. Institutionelles Rahmenabkommen mit der EU. 695 Stand der Dinge 16.5510 Fragestunde. Frage Aebi Andreas. Krankenversicherung. Weitreichende 696 Auswirkungen auf Verordnungsstufe? 16.5511 Fragestunde. Frage Kiener Nellen Margret. Unternehmenssteuerreform III. Verzicht 697 auf zinsbereinigte Gewinnsteuer in Luxemburg? 16.5512 Fragestunde. Frage Bigler Hans­Ulrich. Berufung von Gilles Marchand zum 698 Generaldirektor der SRG 16.5513 Fragestunde. Frage Carobbio Guscetti Marina. Wechsel von RSI LA 2 zum 699 Digitalfernsehen. Ist der Service public sichergestellt? 16.5514 Fragestunde. Frage Thorens Goumaz Adèle. Kinderarbeit in der Palmölindustrie und 700 Freihandel mit Indonesien

11 16.5515 Fragestunde. Frage Wehrli Laurent. Betreuung der Opfer von Terroranschlägen und 701 terroristischer Gewalt 16.5516 Fragestunde. Frage Munz Martina. Welche Abbaumassnahmen sieht das 702 Stabilisierungsprogramm bei den Zollämtern tatsächlich vor? 16.5517 Fragestunde. Frage Rime Jean­François. Berufung von Gilles Marchand zum 704 Generaldirektor der SRG 16.5518 Fragestunde. Frage Rytz Regula. Gelten die heutigen 705 AKW­Sicherheitsbestimmungen auch für die Axpo? 16.5519 Fragestunde. Frage Keller Peter. Postfinance. Sind Auslandschweizer Bürger zweiter 706 Klasse? 16.5520 Fragestunde. Frage Moret Isabelle. Tarmed­Revision. Was gedenkt der Bundesrat bei 707 den untertarifierten Leistungen zu tun? 16.5521 Fragestunde. Frage Aeschi Thomas. Sind EU­Bürger "Inländer"? 708 16.5522 Fragestunde. Frage Aeschi Thomas. Masseneinwanderungs­Initiative. Können sich 709 EU­Bürger um "Inländer"­Stellen bewerben? 16.5523 Fragestunde. Frage Béglé Claude. Kann die Schweiz dabei helfen, die Situation in 710 der Türkei zu entschärfen? 16.5524 Fragestunde. Frage Béglé Claude. Kolumbien 711 16.5525 Fragestunde. Frage Béglé Claude. Syrien. Humanitäre Massnahmen der Schweiz 712 16.5526 Fragestunde. Frage Béglé Claude. Steuerung der Masseneinwanderung und Europa 713 16.5527 Fragestunde. Frage Béglé Claude. Ambulante Behandlung 714 16.5528 Fragestunde. Frage Chiesa Marco. Rolle der Schweiz im kolumbianischen 715 Friedensprozess 16.5529 Fragestunde. Frage Reynard Mathias. Situation an den türkischen Universitäten 716 16.5530 Fragestunde. Frage Quadri Lorenzo. Die Post setzt den Abbau des Service public fort 717 16.5531 Fragestunde. Frage Reimann Maximilian. Leistet die Schweiz direkte und/oder 718 indirekte Entwicklungshilfe an Äquatorialguinea? 16.5532 Fragestunde. Frage Fässler Daniel. Swissmedic gefährdet Arbeitsplätze in der 719 Schweizer Medizintechnikindustrie 16.5533 Fragestunde. Frage Tuena Mauro. Bezahlung hoher Ferienentschädigungen an 720 abtretende Mitarbeiter der Bundesverwaltung 16.5534 Fragestunde. Frage Walti Beat. Rechtsüberholen auf Autobahnen. Stand der Arbeiten 721 zur Lockerung der heutigen Regelung 16.5535 Fragestunde. Frage Hurter Thomas. Krankenversicherung. Änderung der 722 Prämienregionen 16.5536 Fragestunde. Frage Pantani Roberta. Umsetzung der Motion 14.3035, "Nächtliche 723 Schliessung kleiner Grenzübergänge zwischen der Schweiz und Italien" 16.5537 Fragestunde. Frage Sommaruga Carlo. Wäre es nicht an der Zeit, den 724 ﴿palästinensischen Staat anzuerkennen? ﴾3 16.5538 Fragestunde. Frage Sommaruga Carlo. Ehrung eines Rassisten. Wie wird Präsenz 725 Schweiz begreiflich gemacht, dass Louis Agassiz ein Rassist war? 16.5539 Fragestunde. Frage Ingold Maja. Schutzgebiet Bolle di Magadino und Flugfeld 726 Locarno 16.5540 Fragestunde. Frage Flückiger­Bäni Sylvia. Auszahlung einer Ferienentschädigung an 727 den Chef des BBL 16.5541 Fragestunde. Frage Flückiger­Bäni Sylvia. SRG­Propaganda mit Billag­Gebühren? 728 16.5542 Fragestunde. Frage Flückiger­Bäni Sylvia. Öffentliches Beschaffungswesen. Ehret 729 einheimisches Schaffen 16.5543 Fragestunde. Frage Reimann Maximilian. Bombenattentat auf ein Swissair­Flugzeug 730 in Würenlingen 1970. Weiterhin ungeklärte Fragen 16.5544 Fragestunde. Frage Feller Olivier. Werden bei einem Entscheid über die Schliessung 731 von Poststellen objektive Faktoren berücksichtigt? 16.5545 Fragestunde. Frage Knecht Hansjörg. Kampf gegen Piraterie 732 12 16.5546 Fragestunde. Frage Fridez Pierre­Alain. Ausfuhr von Waffen. Ruag­Tochterfirma in 733 den Vereinigten Arabischen Emiraten 16.5547 Fragestunde. Frage Fridez Pierre­Alain. Wie viele Tochterfirmen besitzt die Ruag im 734 Ausland? 16.5548 Fragestunde. Frage Fridez Pierre­Alain. Bessere Bewaffnung des Grenzwachtkorps 735 16.5549 Fragestunde. Frage Fehlmann Rielle Laurence. Avastin. Warum wird das effiziente 736 und preiswerte Medikament nicht zugelassen? 16.5550 Fragestunde. Frage Gschwind Jean­Paul. Wie können die Printmedien direkt 737 gefördert werden? 16.5551 Fragestunde. Frage Gschwind Jean­Paul. Ist die kostendeckende 738 Einspeisevergütung für alle Investorinnen und Investoren garantiert? 16.5552 Fragestunde. Frage Chiesa Marco. Ansturm von illegalen Migranten an der 739 Südgrenze der Schweiz 16.5553 Fragestunde. Frage Arnold Beat. Wie reagiert der Bundesrat auf die Schliessung der 740 deutschen Grenze? 16.5554 Fragestunde. Frage Zuberbühler David. Kein Asyl für Bürger aus Gambia 741 16.5555 Fragestunde. Frage Büchel Roland Rino. Illegale Einwanderung auf Güterzügen und 742 Lastwagen 16.5556 Fragestunde. Frage Glarner Andreas. EDA. Länderprogramm Kolumbien der 743 Abteilung Menschliche Sicherheit 16.5557 Fragestunde. Frage Candinas Martin. Eisenbahn­Jahrhundertprojekt Bioceanico. 744 Rückenstärkung der Schweizer Bahnindustrie durch den Bund 16.5558 Fragestunde. Frage Barrile Angelo. Wieso ist die Schweiz beim Verbot von 745 Kernwaffen so passiv? 16.5559 Fragestunde. Frage Fluri Kurt. Zwang zum Wechsel in den Zivildienst 746 16.5560 Fragestunde. Frage de Buman Dominique. Roaming. Wird die Schweiz zu einer 747 Gebühreninsel in Europa? 16.5561 Fragestunde. Frage Geissbühler Andrea Martina. Stand der verschiedenen Projekte 748 betreffend Cannabis und LSD 16.5562 Fragestunde. Frage Geissbühler Andrea Martina. Ein verurteiltes IS­Mitglied wird 749 medizinisch behandelt anstatt bestraft 16.5563 Fragestunde. Frage Imark Christian. Kolumbien 750 16.5564 Fragestunde. Frage Rösti Albert. Propagandabeiträge für die Energiestrategie 2050 751 16.5565 Fragestunde. Frage Gysi Barbara. Evaluation der Pflegefinanzierung 752 16.5566 Fragestunde. Frage Brunner Toni. Vollzugsstatistik über die Ausschaffung. 753 Transparenz bei Härtefällen 16.5567 Fragestunde. Frage Sollberger Sandra. Eine "Lohnpolizei" in den Betrieben? 754 16.5568 Fragestunde. Frage Dobler Marcel. Weihnachtszauber. Ungleichbehandlung von 755 Schweizer und ausländischen Händlern 16.5569 Fragestunde. Frage Vogler Karl. Harmonisierung der Strafrahmen im 756 Strafgesetzbuch. Fahrplan 16.5570 Fragestunde. Frage Müller­Altermatt Stefan. Direktauszahlung der AHV 757 16.5571 Fragestunde. Frage Müller­Altermatt Stefan. Schliessungen von Poststellen. Werden 758 die Erreichbarkeitsvorgaben noch eingehalten? 16.5572 Fragestunde. Frage Vogler Karl. Abgasmanipulationen des Volkswagen­Konzerns. 759 Anpassung der betroffenen Fahrzeuge 16.5573 Fragestunde. Frage de Courten Thomas. Ausgleichsfonds AHV/IV/EO. 760 Fachkompetenz im Verwaltungsrat 16.5574 Fragestunde. Frage Schwander Pirmin. Keine unnötige Bürokratie für die 761 Familiengerichte 16.5575 Fragestunde. Frage Grunder Hans. Festlegung der Krankenkassenprämien. 762 Umgehung der Gemeinden durch fiktive Bezirksdefinitionen

13 16.5576 Fragestunde. Frage Thorens Goumaz Adèle. Soll der Einsatz von Glyphosat in der 763 Landwirtschaft vergütet werden? 16.5577 Fragestunde. Frage Thorens Goumaz Adèle. Die EU kommt beim Ausstieg aus 764 Anlagen in fossilen Energien voran. Und die Schweiz? 16.5578 Fragestunde. Frage Thorens Goumaz Adèle. Wie steht es um die Schadstoffe im 765 Milchpulver für Babys? 16.5579 Fragestunde. Frage Guhl Bernhard. Mobilfunk. Vorgaben bezüglich 766 Erdbebensicherheit 16.5580 Fragestunde. Frage Leutenegger Oberholzer Susanne. Schweiz Tourismus. 767 Auftragsvergabe an Travel Centre AG 16.5581 Fragestunde. Frage Leutenegger Oberholzer Susanne. Unternehmenssteuerreform 768 III. Neue Vorlage nach einem Nein 16.5582 Fragestunde. Frage Leutenegger Oberholzer Susanne. Unternehmenssteuerreform 769 III. Arbeitsverweigerung des Bundesrates betreffend Stand der Arbeiten in den Kantonen 16.5583 Fragestunde. Frage Carobbio Guscetti Marina. Unternehmenssteuerreform III. 771 Einnahmenausfall bei Bund, Kantonen und Gemeinden 16.5584 Fragestunde. Frage Kiener Nellen Margret. Unternehmenssteuerreform III. 772 Steuerabzug auf fiktivem Eigenkapital 16.5585 Fragestunde. Frage Gysi Barbara. Unternehmenssteuerreform III. 150­prozentiger 773 Abzug für Forschungs­ und Entwicklungsaufwendungen 16.5586 Fragestunde. Frage Heim Bea. Pneumokokken­Impfstoff für ältere Menschen nicht 774 zugelassen. Was sind die Gründe? 16.5587 Fragestunde. Frage Grossen Jürg. Mangelhaftes Konsultationsverfahren zum neuen 775 Sachplan Militär 16.5588 Fragestunde. Frage Rösti Albert. Krankenversicherung. Kostenungerechtigkeit 776 zulasten der Landbevölkerung 16.5589 Fragestunde. Frage Zuberbühler David. Mehr als ein Drittel der Schweizer 777 Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund 16.5590 Fragestunde. Frage Meyer Mattea. Unternehmenssteuerreform III. Höhe der stillen 778 Reserven 16.5591 Fragestunde. Frage Friedl Claudia. Die "von staatlichen Stellen unabhängige" 779 nationale Menschenrechtsinstitution verwirklichen 16.5592 Fragestunde. Frage Glanzmann­Hunkeler Ida. Tätigkeit der Ruag im Ausland 780 16.5593 Fragestunde. Frage Friedl Claudia. Ruag­Expansion in die Vereinigten Arabischen 781 Emirate 16.5594 Fragestunde. Frage Häsler Christine. Mitwirkungsverfahren zum Sachplan Militär. Die 782 Mitwirkungsfrist verlängern? 16.5595 Fragestunde. Frage Kiener Nellen Margret. Unternehmenssteuerreform II. Bestand 783 und effektive Ausschüttungen von Kapitaleinlagereserven 16.5596 Fragestunde. Frage Fricker Jonas. Unternehmenssteuerreform III. Subventionierung 785 ﴿von Firmen via Forschung und Entwicklung ﴾2 16.5597 Fragestunde. Frage Fricker Jonas. Unternehmenssteuerreform III. Übersicht über die 786 ﴿kantonalen Gewinnsteuersätze ﴾2 16.5598 Fragestunde. Frage Schelbert Louis. Unternehmenssteuerreform III. Beabsichtigt der 787 Bundesrat, nach einer Ablehnung Obstruktion zu machen? 16.5599 Fragestunde. Frage Glättli Balthasar. Unternehmenssteuerreform III. 788 Steuererleichterung bei Kapitalsteuern. Stand in den Kantonen und Ertragsausfälle ﴿2﴾ Fragestunde. Frage Arslan Sibel. Unternehmenssteuerreform III und Patentboxen ﴾2﴿ 789 16.5600 16.5601 Fragestunde. Frage Häsler Christine. Unternehmenssteuerreform III. Welche 790 ﴿Ertragsausfälle sind in den Kantonen zu erwarten? ﴾2 16.5602 Fragestunde. Frage Rytz Regula. Wann geht das AKW Beznau I wieder ans Netz? 791 Und für wie lange?

14 16.5603 Fragestunde. Frage Graf Maya. Unternehmenssteuerreform III. Gesamtsteuerliche 792 ﴿Entlastungsgrenzen ﴾2 16.5604 Fragestunde. Frage Arslan Sibel. Schutz der türkischstämmigen Bürgerinnen und 793 Bürger in der Schweiz 16.5605 Fragestunde. Frage Arslan Sibel. Auswirkungen der Wirtschaftssituation in der Türkei 794 auf die Schweiz 16.5606 Fragestunde. Frage Mazzone Lisa. Unternehmenssteuerreform III. Auswirkungen der 795 ﴿zinsbereinigten Gewinnsteuer ﴾2

15 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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03.424 – Parlamentarische Initiative Sexuelle Handlungen mit Kindern. Erhöhung des Strafmasses gemäss Artikel 187 StGB

Eingereicht von Abate Fabio

Einreichungsdatum 17.06.2003 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Folge gegeben

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 21bis des Geschäftsverkehrsgesetzes reiche ich die vorliegende parlamentarische Initiative ein. Ich beantrage, dass Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches geändert wird und eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, künftig mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

Begründung 1. Nach Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches (StGB) wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft, wer mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt. Diese Bestimmung ist am 1. Oktober 1992 in Kraft getreten. Die entsprechende frühere Bestimmung, Artikel 191 StGB, sah für Personen, die "ein Kind unter 16 Jahren zum Beischlaf oder zu einer ähnlichen Handlung missbraucht" hatten, Zuchthaus (bis zu 20 Jahren) oder Gefängnis bis zu sechs Monaten vor; die übrigen unzüchtigen Handlungen wurden mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft. In seiner Botschaft vom 26. Juni 1985 hatte der Bundesrat zur Frage der Entkriminalisierung schwerer Sexualdelikte mit Kindern Stellung genommen und "die Strafdrohung von Zuchthaus bis zu 20 Jahren ... als zu hoch" beurteilt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen damals die Entkriminalisierung sexueller Beziehungen zwischen Jugendlichen sowie das Schutzalter (14 oder 16 Jahre).

2. Die Situation ist heute ganz anders. In den juristischen Überlegungen geht es nunmehr darum, wie das Verhalten von Pädophilen, namentlich von pädophilen Gewohnheitstätern, in angemessener Weise bestraft werden soll.

3. Eine Reihe von Missbrauchsdelikten gegenüber Minderjährigen sind einerseits dank besserer Information, wirksamer Prävention und einem gestiegenen Problembewusstsein in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Andererseits lässt sich nicht leugnen, dass sich die Fälle häufen, auch dank der Entwicklung bestimmter elektronischer Kommunikationsmittel.

Der Umfang des Phänomens ist im 1992 erschienenen ersten schweizerischen Bericht zu dieser Frage ("Bericht Kindesmisshandlungen in der Schweiz" sowie Stellungnahme des Bundesrates vom 27. Juni 1995, beide veröffentlicht in: BBl 1995 IV 1ff., 53ff.) dargestellt worden. Im Bericht wird die Zahl der Kinder, die in der Schweiz Opfer sexueller Ausbeutung werden, auf 40 000 bis 45 000 pro Jahr geschätzt. Dies bedeutet, dass jedes dritte Mädchen und jeder fünfte Knabe Opfer sexueller Gewalt werden. 80 Prozent dieser Handlungen werden innerhalb der Familie verübt.

4. Forscher und Fachleute haben die verschiedenen Formen der Misshandlung Minderjähriger untersucht. Die sexuelle Ausbeutung, die schwerste Form solcher Misshandlungen, wird als sexuelle Handlung einer erwachsenen Person gegenüber Kindern (aber auch Jugendlichen) definiert, welche zu diesem Zeitpunkt ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung noch nicht in der Lage sind, in eine solche Handlung frei und mit vollem Bewusstsein einzuwilligen. Die erwachsene Person nützt das zwischen ihr und dem Kind bestehende Machtgefälle aus, um das Kind zur Teilnahme zu überreden oder zu zwingen. Für die Fachleute besteht der zentrale Punkt im Zwang zur Geheimniswahrung, der das Kind zum Schweigen verurteilt und es ihm verunmöglicht, sich zu wehren und Hilfe zu suchen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger folgende Handlungen umfasst: den Einbezug eines Kindes in sexuelle Handlungen durch einen Elternteil (Inzest); die sexuelle Ausbeutung durch Verwandte oder Bekannte des Kindes (z. B. Mitglieder des weiteren Familienkreises); sexuelle Gewalt seitens Unbekannter; Prostitution; die Ausbeutung von Minderjährigen im Rahmen der Produktion pornografischer Erzeugnisse.

5. Der Nationalrat hat am 13. März 2003 die Volksinitiative "Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual­ und Gewaltstraftäter" mit 128 zu 35 Stimmen zur Ablehnung empfohlen. Breite Kreise in der Öffentlichkeit haben diesen Entscheid negativ aufgenommen, was jedenfalls beweist, dass die geltende Bestimmung nach einer Anpassung 16 verlangt. Die Strafdrohungen werden als zu milde angesehen. Wir können nicht mehr akzeptieren, dass die Strafdrohung (Zuchthaus bis zu fünf Jahren; im Wiederholungsfall kann das Strafmass auf 7,5 Jahre erhöht werden) dieselbe ist wie diejenige für Diebstahl. Der Schutz der sexuellen Integrität von Kindern ist wichtiger als der Schutz des Vermögens. In der Praxis wird die Strafe übrigens oft noch reduziert, da ja zahlreiche mildernde Umstände berücksichtigt werden. Erwähnt sei nur das Beispiel eines kürzlich verurteilten Mannes im Tessin, der gut 21 Kinder missbraucht hatte und dessen Strafe um die Hälfte herabgesetzt wurde, weil er laut psychiatrischem Gutachten mit verminderter Zurechnungsfähigkeit gehandelt hatte; eine weitere Reduktion um sechs Monate wurde gewährt, weil der Angeschuldigte von sich aus mit der Justiz zusammengearbeitet hat.

6. Kürzlich hat das Parlament den Schutz jugendlicher Opfer verbessert: Es hat namentlich die Verjährungsfrist auf zehn Jahre erhöht und auf Opfer bis zum vollendeten 25. Altersjahr ausgedehnt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Bundesrat in der betreffenden Botschaft (vom 10. Mai 2000; BBl 2000 2943) betont hat, dass seit der StGB­Revision von 1992 hinsichtlich der Verjährung von Sexualdelikten mit Kindern ein Meinungsumschwung stattgefunden habe; dies wahrscheinlich auch im Lichte Aufsehen erregender Fälle von Kindesmissbrauch in der Schweiz und in Belgien.

7. Die Gerichte versuchen, diesem Mangel abzuhelfen, indem sie unter bestimmten Voraussetzungen die Idealkonkurrenz zwischen den Artikeln 187 und 191 StGB (Schändung) oder zwischen Artikel 187 und den Artikeln 189 (sexuelle Nötigung) sowie 190 (Vergewaltigung) zulassen. Dies bedeutet, dass die für die schwerere Straftat vorgesehene Strafe verhängt und angemessen erhöht wird. Es verbleiben allerdings Beweisschwierigkeiten, weil es nicht einfach ist nachzuweisen, dass eine urteilsunfähige Person Opfer von Gewaltanwendung, Drohung oder Missbrauch geworden ist.

8. Die Änderung von Artikel 187 Ziffer 1 StGB, d. h. die Erhöhung des Strafmasses von bisher fünf auf zehn Jahre Zuchthaus, ist daher voll und ganz gerechtfertigt.

Dokumente Medienmitteilungen Amtliches Bulletin ­ die Wortprotokolle

Kommissionsberichte 16.10.2014 ­ Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates 01.11.2012 ­ Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates 04.11.2010 ­ Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates 18.01.2008 ­ Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates 01.12.2006 ­ Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates 25.11.2003 ­ Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 22.09.2004 NR Der Initiative wird Folge gegeben. 20.12.2006 NR Die Frist zur Behandlung der Initiative wird bis zur Wintersession 2008 verlängert. 20.03.2008 NR Die Initiative wird nicht abgeschrieben. 17.12.2010 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2012. 14.12.2012 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2014. 12.12.2014 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2016. 16.12.2016 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2018.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Rechtsfragen NR (RK­NR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

17 Mitunterzeichnende (4) Cavalli Franco Pedrina Fabio Pelli Fulvio Simoneschi­Cortesi Chiara

Deskriptoren: Hilfe sexuelle Gewalt Jugendschutz Kind Strafe Strafgesetzbuch Ergänzende Erschliessung: 12

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18 e-parl 06.11.2014 13:32

Nationalrat

Conseil national

Consiglio nazionale

Cussegl naziunal

03.424 n Pa. Iv. Abate. Sexuelle Handlungen mit Kindern. Erhöhung des Strafmasses gemäss Artikel 187 StGB

Bericht der Kommission für Rechtsfragen vom 16. Oktober 2014

Die Kommission hat geprüft, wie die Arbeiten zur Umsetzung der im Titel erwähnten parlamentarischen Initiative fortgeführt werden sollen.

Die Initiative verlangt, Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches (StGB) dahingehend zu ändern, dass eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt ohne Gegenstimme, die Frist für die Ausarbeitung einer Vorlage im Sinne der parlamentarischen Initiative bis zur Wintersession 2016 zu verlängern.

(Kategorie V)

Im Namen der Kommission Der Präsident:

Alec von Graffenried

Inhalt des Berichtes 1 Text und Begründung 2 Stand der Arbeiten 3 Erwägungen der Kommission

101-04/03.424n/RK--CAJ 19 e-parl 06.11.2014 13:32

1 Text und Begründung

1.1 Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 21bis des Geschäftsverkehrsgesetzes reiche ich die vorliegende parlamentarische Initiative ein. Ich beantrage, dass Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches geändert wird und eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, künftig mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

1.2 Begründung 1. Nach Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches (StGB) wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft, wer mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt. Diese Bestimmung ist am 1. Oktober 1992 in Kraft getreten. Die entsprechende frühere Bestimmung, Artikel 191 StGB, sah für Personen, die "ein Kind unter 16 Jahren zum Beischlaf oder zu einer ähnlichen Handlung missbraucht" hatten, Zuchthaus (bis zu 20 Jahren) oder Gefängnis bis zu sechs Monaten vor; die übrigen unzüchtigen Handlungen wurden mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft. In seiner Botschaft vom 26. Juni 1985 hatte der Bundesrat zur Frage der Entkriminalisierung schwerer Sexualdelikte mit Kindern Stellung genommen und "die Strafdrohung von Zuchthaus bis zu 20 Jahren ... als zu hoch" beurteilt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen damals die Entkriminalisierung sexueller Beziehungen zwischen Jugendlichen sowie das Schutzalter (14 oder 16 Jahre). 2. Die Situation ist heute ganz anders. In den juristischen Überlegungen geht es nunmehr darum, wie das Verhalten von Pädophilen, namentlich von pädophilen Gewohnheitstätern, in angemessener Weise bestraft werden soll. 3. Eine Reihe von Missbrauchsdelikten gegenüber Minderjährigen sind einerseits dank besserer Information, wirksamer Prävention und einem gestiegenen Problembewusstsein in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Andererseits lässt sich nicht leugnen, dass sich die Fälle häufen, auch dank der Entwicklung bestimmter elektronischer Kommunikationsmittel. Der Umfang des Phänomens ist im 1992 erschienenen ersten schweizerischen Bericht zu dieser Frage ("Bericht Kindesmisshandlungen in der Schweiz" sowie Stellungnahme des Bundesrates vom 27. Juni 1995, beide veröffentlicht in: BBl 1995 IV 1ff., 53ff.) dargestellt worden. Im Bericht wird die Zahl der Kinder, die in der Schweiz Opfer sexueller Ausbeutung werden, auf 40 000 bis 45 000 pro Jahr geschätzt. Dies bedeutet, dass jedes dritte Mädchen und jeder fünfte Knabe Opfer sexueller Gewalt werden. 80 Prozent dieser Handlungen werden innerhalb der Familie verübt. 4. Forscher und Fachleute haben die verschiedenen Formen der Misshandlung Minderjähriger untersucht. Die sexuelle Ausbeutung, die schwerste Form solcher Misshandlungen, wird als sexuelle Handlung einer erwachsenen Person gegenüber Kindern (aber auch Jugendlichen) definiert, welche zu diesem Zeitpunkt ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung noch nicht in der Lage sind, in eine solche Handlung frei und mit vollem Bewusstsein einzuwilligen. Die erwachsene Person nützt das zwischen ihr und dem Kind bestehende Machtgefälle aus, um das Kind zur Teilnahme zu überreden oder zu zwingen. Für die Fachleute besteht der zentrale Punkt im Zwang zur Geheimniswahrung, der das Kind zum Schweigen verurteilt und es ihm verunmöglicht, sich zu wehren und Hilfe zu suchen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger folgende Handlungen umfasst: den Einbezug eines Kindes in sexuelle Handlungen durch einen Elternteil (Inzest); die sexuelle Ausbeutung durch Verwandte oder Bekannte des Kindes (z. B. Mitglieder des weiteren Familienkreises); sexuelle Gewalt seitens Unbekannter; Prostitution; die Ausbeutung von Minderjährigen im Rahmen der Produktion pornografischer Erzeugnisse.

2

20 e-parl 06.11.2014 13:32

5. Der Nationalrat hat am 13. März 2003 die Volksinitiative "Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual- und Gewaltstraftäter" mit 128 zu 35 Stimmen zur Ablehnung empfohlen. Breite Kreise in der Öffentlichkeit haben diesen Entscheid negativ aufgenommen, was jedenfalls beweist, dass die geltende Bestimmung nach einer Anpassung verlangt. Die Strafdrohungen werden als zu milde angesehen. Wir können nicht mehr akzeptieren, dass die Strafdrohung (Zuchthaus bis zu fünf Jahren; im Wiederholungsfall kann das Strafmass auf 7,5 Jahre erhöht werden) dieselbe ist wie diejenige für Diebstahl. Der Schutz der sexuellen Integrität von Kindern ist wichtiger als der Schutz des Vermögens. In der Praxis wird die Strafe übrigens oft noch reduziert, da ja zahlreiche mildernde Umstände berücksichtigt werden. Erwähnt sei nur das Beispiel eines kürzlich verurteilten Mannes im Tessin, der gut 21 Kinder missbraucht hatte und dessen Strafe um die Hälfte herabgesetzt wurde, weil er laut psychiatrischem Gutachten mit verminderter Zurechnungsfähigkeit gehandelt hatte; eine weitere Reduktion um sechs Monate wurde gewährt, weil der Angeschuldigte von sich aus mit der Justiz zusammengearbeitet hat. 6. Kürzlich hat das Parlament den Schutz jugendlicher Opfer verbessert: Es hat namentlich die Verjährungsfrist auf zehn Jahre erhöht und auf Opfer bis zum vollendeten 25. Altersjahr ausgedehnt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Bundesrat in der betreffenden Botschaft (vom 10. Mai 2000; BBl 2000 2943) betont hat, dass seit der StGB-Revision von 1992 hinsichtlich der Verjährung von Sexualdelikten mit Kindern ein Meinungsumschwung stattgefunden habe; dies wahrscheinlich auch im Lichte Aufsehen erregender Fälle von Kindesmissbrauch in der Schweiz und in Belgien. 7. Die Gerichte versuchen, diesem Mangel abzuhelfen, indem sie unter bestimmten Voraussetzungen die Idealkonkurrenz zwischen den Artikeln 187 und 191 StGB (Schändung) oder zwischen Artikel 187 und den Artikeln 189 (sexuelle Nötigung) sowie 190 (Vergewaltigung) zulassen. Dies bedeutet, dass die für die schwerere Straftat vorgesehene Strafe verhängt und angemessen erhöht wird. Es verbleiben allerdings Beweisschwierigkeiten, weil es nicht einfach ist nachzuweisen, dass eine urteilsunfähige Person Opfer von Gewaltanwendung, Drohung oder Missbrauch geworden ist. 8. Die Änderung von Artikel 187 Ziffer 1 StGB, d. h. die Erhöhung des Strafmasses von bisher fünf auf zehn Jahre Zuchthaus, ist daher voll und ganz gerechtfertigt.

2 Stand der Arbeiten Am 22. September 2004 gab der Nationalrat der parlamentarischen Initiative entgegen dem Antrag der Kommission Folge. Gemäss Artikel 21quater Absatz 5 des Geschäftsverkehrsgesetzes (GVG) und Artikel 173 Ziffer 3 des Parlamentsgesetzes (ParlG) hatte die Kommission danach zwei Jahre, d. h. bis zur Herbstsession 2006, Zeit, um einen Entwurf auszuarbeiten oder einen Bericht über den Stand der Arbeiten vorzulegen. Auf Antrag seiner Kommission beschloss der Nationalrat am 20. Dezember 2006, diese Frist bis zur Wintersession 2008 zu verlängern. Am 18. Januar 2008 beantragte die Kommission einstimmig, die parlamentarische Initiative abzuschreiben. Am 20. März 2008 beschloss der Nationalrat mit 106 zu 71 Stimmen, sie nicht abzuschreiben. Am 17. Dezember 2010 und am 14. Dezember 2012 verlängerte der Nationalrat die Frist jeweils um zwei Jahre.

3 Erwägungen der Kommission Die Kommission beantragt aus dem gleichen Grund wie 2010 und 2012 ein weiteres Mal, die Frist um zwei Jahre zu verlängern. Sie beabsichtigt, das Initiativanliegen im grösseren Zusammenhang

3

21 e-parl 06.11.2014 13:32

der vom Bundesrat in Aussicht gestellten Vorlage zur Harmonisierung der Strafrahmen zu prüfen. Der Bundesrat hat am 8. September 2010 einen Vorentwurf in die Vernehmlassung geschickt. Am 19. Dezember 2012 hat er entschieden, die Vorlage zur Harmonisierung der Strafrahmen zurückzustellen, um die ausstehenden Beschlüsse des Parlaments betreffend die Änderung des Sanktionenrechts (12.046) berücksichtigen zu können. Diese Vorlage dürfte in der Frühjahrssession 2015 unter Dach und Fach sein

4

22 Nationalrat Conseil national Consiglio nazionale Cussegl naziunal

03.424 n Pa.Iv. Abate. Sexuelle Handlungen mit Kindern. Erhöhung des Strafmasses gemäss Artikel 187 StGB

Bericht der Kommission für Rechtsfragen vom 1. November 2012

Die Kommission hat geprüft, wie die Arbeiten zur Umsetzung der im Titel erwähnten parlamentarischen Initiative fortgeführt werden sollen.

Die Initiative verlangt, Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches (StGB) dahingehend zu ändern, dass eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt ohne Gegenstimme, die Frist für die Ausarbeitung einer Vorlage im Sinne der parlamentarischen Initiative bis zur Wintersession 2014 zu verlängern.

(Kategorie V)

Im Namen der Kommission Der Präsident: Yves Nidegger

1. Text und Begründung 1. 1. Text 1. 2. Begründung 2. Stand der Vorprüfung 3. Erwägungen der Kommission

1. Text und Begründung

1. 1. Text

Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 21bis des Geschäftsverkehrsgesetzes reiche ich die vorliegende parlamentarische Initiative ein. Ich beantrage, dass Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches geändert wird und eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, künftig mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

23 1. 2. Begründung

1. Nach Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches (StGB) wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft, wer mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt. Diese Bestimmung ist am 1. Oktober 1992 in Kraft getreten. Die entsprechende frühere Bestimmung, Artikel 191 StGB, sah für Personen, die "ein Kind unter 16 Jahren zum Beischlaf oder zu einer ähnlichen Handlung missbraucht" hatten, Zuchthaus (bis zu 20 Jahren) oder Gefängnis bis zu sechs Monaten vor; die übrigen unzüchtigen Handlungen wurden mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft. In seiner Botschaft vom 26. Juni 1985 hatte der Bundesrat zur Frage der Entkriminalisierung schwerer Sexualdelikte mit Kindern Stellung genommen und "die Strafdrohung von Zuchthaus bis zu 20 Jahren .... als zu hoch" beurteilt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen damals die Entkriminalisierung sexueller Beziehungen zwischen Jugendlichen sowie das Schutzalter (14 oder 16 Jahre). 2. Die Situation ist heute ganz anders. In den juristischen Überlegungen geht es nunmehr darum, wie das Verhalten von Pädophilen, namentlich von pädophilen Gewohnheitstätern, in angemessener Weise bestraft werden soll. 3. Eine Reihe von Missbrauchsdelikten gegenüber Minderjährigen sind einerseits dank besserer Information, wirksamer Prävention und einem gestiegenen Problembewusstsein in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Andererseits lässt sich nicht leugnen, dass sich die Fälle häufen, auch dank der Entwicklung bestimmter elektronischer Kommunikationsmittel. Der Umfang des Phänomens ist im 1992 erschienenen ersten schweizerischen Bericht zu dieser Frage ("Bericht Kindesmisshandlungen in der Schweiz" sowie Stellungnahme des Bundesrates vom 27. Juni 1995, beide veröffentlicht in: BBl 1995 IV 1ff., 53ff.) dargestellt worden. Im Bericht wird die Zahl der Kinder, die in der Schweiz Opfer sexueller Ausbeutung werden, auf 40 000 bis 45 000 pro Jahr geschätzt. Dies bedeutet, dass jedes dritte Mädchen und jeder fünfte Knabe Opfer sexueller Gewalt werden. 80 Prozent dieser Handlungen werden innerhalb der Familie verübt. 4. Forscher und Fachleute haben die verschiedenen Formen der Misshandlung Minderjähriger untersucht. Die sexuelle Ausbeutung, die schwerste Form solcher Misshandlungen, wird als sexuelle Handlung einer erwachsenen Person gegenüber Kindern (aber auch Jugendlichen) definiert, welche zu diesem Zeitpunkt ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung noch nicht in der Lage sind, in eine solche Handlung frei und mit vollem Bewusstsein einzuwilligen. Die erwachsene Person nützt das zwischen ihr und dem Kind bestehende Machtgefälle aus, um das Kind zur Teilnahme zu überreden oder zu zwingen. Für die Fachleute besteht der zentrale Punkt im Zwang zur Geheimniswahrung, der das Kind zum Schweigen verurteilt und es ihm verunmöglicht, sich zu wehren und Hilfe zu suchen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger folgende Handlungen umfasst: den Einbezug eines Kindes in sexuelle Handlungen durch einen Elternteil (Inzest); die sexuelle Ausbeutung durch Verwandte oder Bekannte des Kindes (z. B. Mitglieder des weiteren Familienkreises); sexuelle Gewalt seitens Unbekannter; Prostitution; die Ausbeutung von Minderjährigen im Rahmen der Produktion pornografischer Erzeugnisse. 5. Der Nationalrat hat am 13. März 2003 die Volksinitiative "Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual­ und Gewaltstraftäter" mit 128 zu 35 Stimmen zur Ablehnung empfohlen. Breite Kreise in der Öffentlichkeit haben diesen Entscheid negativ aufgenommen, was jedenfalls beweist, dass die geltende Bestimmung nach einer Anpassung verlangt. Die Strafdrohungen werden als zu milde angesehen. Wir können nicht mehr akzeptieren, dass die Strafdrohung (Zuchthaus bis zu fünf Jahren; im Wiederholungsfall kann das Strafmass auf 7,5 Jahre erhöht werden) dieselbe ist wie diejenige für Diebstahl. Der Schutz der sexuellen Integrität von Kindern ist wichtiger als der Schutz des Vermögens. In der Praxis wird die Strafe übrigens oft noch reduziert, da ja zahlreiche mildernde Umstände berücksichtigt werden. Erwähnt sei nur das Beispiel eines kürzlich verurteilten Mannes im Tessin, der gut 21 Kinder missbraucht hatte und dessen Strafe um die Hälfte herabgesetzt wurde, weil er laut psychiatrischem Gutachten mit verminderter Zurechnungsfähigkeit gehandelt hatte; eine weitere Reduktion um sechs Monate wurde gewährt, weil der Angeschuldigte von sich aus mit der Justiz zusammengearbeitet hat. 6. Kürzlich hat das Parlament den Schutz jugendlicher Opfer verbessert: Es hat namentlich die Verjährungsfrist auf zehn Jahre erhöht und auf Opfer bis zum vollendeten 25. Altersjahr ausgedehnt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Bundesrat in der 2 24 betreffenden Botschaft (vom 10. Mai 2000; BBl 2000 2943) betont hat, dass seit der StGB­ Revision von 1992 hinsichtlich der Verjährung von Sexualdelikten mit Kindern ein Meinungsumschwung stattgefunden habe; dies wahrscheinlich auch im Lichte Aufsehen erregender Fälle von Kindesmissbrauch in der Schweiz und in Belgien. 7. Die Gerichte versuchen, diesem Mangel abzuhelfen, indem sie unter bestimmten Voraussetzungen die Idealkonkurrenz zwischen den Artikeln 187 und 191 StGB (Schändung) oder zwischen Artikel 187 und den Artikeln 189 (sexuelle Nötigung) sowie 190 (Vergewaltigung) zulassen. Dies bedeutet, dass die für die schwerere Straftat vorgesehene Strafe verhängt und angemessen erhöht wird. Es verbleiben allerdings Beweisschwierigkeiten, weil es nicht einfach ist nachzuweisen, dass eine urteilsunfähige Person Opfer von Gewaltanwendung, Drohung oder Missbrauch geworden ist. 8. Die Änderung von Artikel 187 Ziffer 1 StGB, d. h. die Erhöhung des Strafmasses von bisher fünf auf zehn Jahre Zuchthaus, ist daher voll und ganz gerechtfertigt.

2. Stand der Vorprüfung

Am 22. September 2004 gab der Nationalrat der parlamentarischen Initiative entgegen dem Antrag der Kommission Folge. Gemäss Artikel 21quater Absatz 5 des Geschäftsverkehrsgesetzes (GVG) und Artikel 173 Ziffer 3 des Parlamentsgesetzes (ParlG) hatte die Kommission danach zwei Jahre, d. h. bis zur Herbstsession 2006, Zeit, um einen Entwurf auszuarbeiten oder einen Bericht über den Stand der Arbeiten vorzulegen. Auf Antrag seiner Kommission beschloss der Nationalrat am 20. Dezember 2006, diese Frist bis zur Wintersession 2008 zu verlängern. Am 18. Januar 2008 beantragte die Kommission einstimmig, die parlamentarische Initiative abzuschreiben. Am 20. März 2008 folgte der Nationalrat mit 106 zu 71 Stimmen einem Einzelantrag, wonach die parlamentarische Initiative nicht abgeschrieben werden soll. Das Geschäft wurde in Kategorie V beraten (schriftliches Verfahren), weshalb keine Diskussion stattfand. Am 17. Dezember 2010 verlängerte der Nationalrat die Frist erneut um zwei Jahre, d. h. bis zur Wintersession 2012.

3. Erwägungen der Kommission

Die Kommission beantragt aus dem gleichen Grund wie 2010 ein weiteres Mal, die Frist um zwei Jahre zu verlängern. Sie beabsichtigt, das Initiativanliegen im grösseren Zusammenhang der vom Bundesrat in Aussicht gestellten Vorlage zur Harmonisierung der Strafrahmen zu prüfen. Die entsprechende Botschaft ist in Vorbereitung.

3 25 Nationalrat Conseil national Consiglio nazionale Cussegl naziunal

03.424 n Pa.Iv. Abate. Sexuelle Handlungen mit Kindern. Erhöhung des Strafmasses gemäss Artikel 187 StGB

Bericht der Kommission für Rechtsfragen vom 4. November 2010

Die Kommission hat geprüft, wie die Arbeiten zur Umsetzung der obenerwähnten parlamentarischen Initiative, welcher der Nationalrat am 22. September 2004 Folge gegeben hatte, fortgeführt werden sollen.

Die Initiative fordert, dass Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches (StGB) geändert wird und eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, künftig mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt ohne Gegenstimme, die Frist für die Ausarbeitung einer Vorlage im Sinne der parlamentarischen Initiative bis zur Wintersession 2012 zu verlängern.

Berichterstattung: Schmid­Federer (d), Sommaruga Carlo (f) (Kategorie V)

Im Namen der Kommission Gabi Huber

1. Text und Begründung 1. 1. Text 1. 2. Begründung 2. Stand der Arbeiten 3. Erwägungen der Kommission

1. Text und Begründung

1. 1. Text

Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 21bis des Geschäftsverkehrsgesetzes reiche ich die vorliegende parlamentarische Initiative ein. Ich beantrage, dass Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches geändert wird und eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, künftig mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

26 1. 2. Begründung

1. Nach Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches (StGB) wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft, wer mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt. Diese Bestimmung ist am 1. Oktober 1992 in Kraft getreten. Die entsprechende frühere Bestimmung, Artikel 191 StGB, sah für Personen, die "ein Kind unter 16 Jahren zum Beischlaf oder zu einer ähnlichen Handlung missbraucht" hatten, Zuchthaus (bis zu 20 Jahren) oder Gefängnis bis zu sechs Monaten vor; die übrigen unzüchtigen Handlungen wurden mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft. In seiner Botschaft vom 26. Juni 1985 hatte der Bundesrat zur Frage der Entkriminalisierung schwerer Sexualdelikte mit Kindern Stellung genommen und "die Strafdrohung von Zuchthaus bis zu 20 Jahren .... als zu hoch" beurteilt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen damals die Entkriminalisierung sexueller Beziehungen zwischen Jugendlichen sowie das Schutzalter (14 oder 16 Jahre). 2. Die Situation ist heute ganz anders. In den juristischen Überlegungen geht es nunmehr darum, wie das Verhalten von Pädophilen, namentlich von pädophilen Gewohnheitstätern, in angemessener Weise bestraft werden soll. 3. Eine Reihe von Missbrauchsdelikten gegenüber Minderjährigen sind einerseits dank besserer Information, wirksamer Prävention und einem gestiegenen Problembewusstsein in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Andererseits lässt sich nicht leugnen, dass sich die Fälle häufen, auch dank der Entwicklung bestimmter elektronischer Kommunikationsmittel. Der Umfang des Phänomens ist im 1992 erschienenen ersten schweizerischen Bericht zu dieser Frage ("Bericht Kindesmisshandlungen in der Schweiz" sowie Stellungnahme des Bundesrates vom 27. Juni 1995, beide veröffentlicht in: BBl 1995 IV 1ff., 53ff.) dargestellt worden. Im Bericht wird die Zahl der Kinder, die in der Schweiz Opfer sexueller Ausbeutung werden, auf 40 000 bis 45 000 pro Jahr geschätzt. Dies bedeutet, dass jedes dritte Mädchen und jeder fünfte Knabe Opfer sexueller Gewalt werden. 80 Prozent dieser Handlungen werden innerhalb der Familie verübt. 4. Forscher und Fachleute haben die verschiedenen Formen der Misshandlung Minderjähriger untersucht. Die sexuelle Ausbeutung, die schwerste Form solcher Misshandlungen, wird als sexuelle Handlung einer erwachsenen Person gegenüber Kindern (aber auch Jugendlichen) definiert, welche zu diesem Zeitpunkt ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung noch nicht in der Lage sind, in eine solche Handlung frei und mit vollem Bewusstsein einzuwilligen. Die erwachsene Person nützt das zwischen ihr und dem Kind bestehende Machtgefälle aus, um das Kind zur Teilnahme zu überreden oder zu zwingen. Für die Fachleute besteht der zentrale Punkt im Zwang zur Geheimniswahrung, der das Kind zum Schweigen verurteilt und es ihm verunmöglicht, sich zu wehren und Hilfe zu suchen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger folgende Handlungen umfasst: den Einbezug eines Kindes in sexuelle Handlungen durch einen Elternteil (Inzest); die sexuelle Ausbeutung durch Verwandte oder Bekannte des Kindes (z. B. Mitglieder des weiteren Familienkreises); sexuelle Gewalt seitens Unbekannter; Prostitution; die Ausbeutung von Minderjährigen im Rahmen der Produktion pornografischer Erzeugnisse. 5. Der Nationalrat hat am 13. März 2003 die Volksinitiative "Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual­ und Gewaltstraftäter" mit 128 zu 35 Stimmen zur Ablehnung empfohlen. Breite Kreise in der Öffentlichkeit haben diesen Entscheid negativ aufgenommen, was jedenfalls beweist, dass die geltende Bestimmung nach einer Anpassung verlangt. Die Strafdrohungen werden als zu milde angesehen. Wir können nicht mehr akzeptieren, dass die Strafdrohung (Zuchthaus bis zu fünf Jahren; im Wiederholungsfall kann das Strafmass auf 7,5 Jahre erhöht werden) dieselbe ist wie diejenige für Diebstahl. Der Schutz der sexuellen Integrität von Kindern ist wichtiger als der Schutz des Vermögens. In der Praxis wird die Strafe übrigens oft noch reduziert, da ja zahlreiche mildernde Umstände berücksichtigt werden. Erwähnt sei nur das Beispiel eines kürzlich verurteilten Mannes im Tessin, der gut 21 Kinder missbraucht hatte und dessen Strafe um die Hälfte herabgesetzt wurde, weil er laut psychiatrischem Gutachten mit verminderter Zurechnungsfähigkeit gehandelt hatte; eine weitere Reduktion um sechs Monate wurde gewährt, weil der Angeschuldigte von sich aus mit der Justiz zusammengearbeitet hat. 6. Kürzlich hat das Parlament den Schutz jugendlicher Opfer verbessert: Es hat namentlich die Verjährungsfrist auf zehn Jahre erhöht und auf Opfer bis zum vollendeten 25. Altersjahr 2 27 ausgedehnt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Bundesrat in der betreffenden Botschaft (vom 10. Mai 2000; BBl 2000 2943) betont hat, dass seit der StGB­ Revision von 1992 hinsichtlich der Verjährung von Sexualdelikten mit Kindern ein Meinungsumschwung stattgefunden habe; dies wahrscheinlich auch im Lichte Aufsehen erregender Fälle von Kindesmissbrauch in der Schweiz und in Belgien. 7. Die Gerichte versuchen, diesem Mangel abzuhelfen, indem sie unter bestimmten Voraussetzungen die Idealkonkurrenz zwischen den Artikeln 187 und 191 StGB (Schändung) oder zwischen Artikel 187 und den Artikeln 189 (sexuelle Nötigung) sowie 190 (Vergewaltigung) zulassen. Dies bedeutet, dass die für die schwerere Straftat vorgesehene Strafe verhängt und angemessen erhöht wird. Es verbleiben allerdings Beweisschwierigkeiten, weil es nicht einfach ist nachzuweisen, dass eine urteilsunfähige Person Opfer von Gewaltanwendung, Drohung oder Missbrauch geworden ist. 8. Die Änderung von Artikel 187 Ziffer 1 StGB, d. h. die Erhöhung des Strafmasses von bisher fünf auf zehn Jahre Zuchthaus, ist daher voll und ganz gerechtfertigt.

2. Stand der Arbeiten

Der Nationalrat folgte am 22. September 2004 dem Antrag seiner Kommission nicht und gab der Initiative von Nationalrat Fabio Abate Folge. Gemäss Artikel 21quater Absatz 5 des Geschäftsverkehrsgesetzes (GVG) und Artikel 173 Ziffer 3 des Parlamentsgesetzes (ParlG) hatte die Kommission zwei Jahre, d. h. bis zur Herbstsession 2006, Zeit, um einen Entwurf auszuarbeiten oder einen Bericht über den Stand der Arbeiten vorzulegen. Auf Antrag seiner Kommission beschloss der Nationalrat am 20. Dezember 2006, diese Frist bis zur Wintersession 2008 zu verlängern. Die Kommission wollte die parlamentarische Initiative zur gleichen Zeit wie den vom Bundesrat angekündigten Gegenentwurf zur Volksinitiative ​für die Unverjährbarkeit pornografischer Straftaten an Kindern" behandeln.

Am 18. Januar 2008 beantragte die Kommission einstimmig, die parlamentarische Initiative aus folgenden Gründen abzuschreiben (vgl. Bericht der RK­NR vom 18. Januar 2008):

​Seit dem Jahr 2004 sind Vorlagen zur strengeren Verfolgung von sexuellen Handlungen mit Kindern ausgearbeitet worden. ­ Am 21. Dezember 2007 verabschiedete die Bundesversammlung eine Änderung des Strafgesetzbuches (BBl 2008 23ff.) zur Umsetzung der Volksinitiative betreffend die lebenslängliche Verwahrung extrem gefährlicher Straftäter (Art. 123a BV). Der neue Artikel 64 Absatz 1bis StGB sieht vor, dass das Gericht eine lebenslängliche Verwahrung anordnet, wenn der Täter einen Mord, eine vorsätzliche Tötung, eine schwere Körperverletzung, einen Raub, eine Vergewaltigung, eine sexuelle Nötigung, eine Freiheitsberaubung oder Entführung, eine Geiselnahme, Menschenhandel, Völkermord oder eine Verletzung des Völkerrechts im Falle bewaffneter Konflikte nach den Artikeln 108­113 des Militärstrafgesetzes begangen hat und wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: a. Der Täter hat mit dem Verbrechen die physische, psychische oder sexuelle Integrität einer anderen Person besonders schwer beeinträchtigt oder beeinträchtigen wollen. b. Beim Täter besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass er erneut eines dieser Verbrechen begeht. c. Der Täter wird als dauerhaft nicht therapierbar eingestuft. ­ Damit Opfer von schweren Sexualdelikten sowie von schwersten Delikten gegen Leib und Leben eine längere Bedenkfrist erhalten, beantragt der Bundesrat in seiner Botschaft zur Volksinitiative ​für die Unverjährbarkeit pornografischer Straftaten an Kindern" vom 27. Juni 2007 (BBl 2007 5369) als indirekten Gegenvorschlag folgende Änderung des Strafgesetzbuches (07.063; Botschaft vom 27.6.2007): Die 15­jährige Verjährungsfrist für diese Delikte soll neu erst ab Volljährigkeit des Opfers zu laufen beginnen. Somit kann sich das Opfer bis zum Alter von 33 Jahren für ein Verfahren entscheiden. Die Kommission stimmte diesem Antrag am 17. Januar 2008 zu. Eine Kommissionsminderheit beantragte, die Verjährungsfrist erst ab dem Tag laufen zu lassen, an dem das Opfer sein 25. Lebensjahr vollendet hat oder vollendet hätte. Die Kommission ist der Meinung, dass diese beiden Gesetzesänderungen das Sanktionensystem im Sinne des Initiativanliegens deutlich verbessert haben, ohne dabei die Systematik des Sexualstrafrechts zu beeinträchtigen.

3 28 Zudem weist die Kommission darauf hin, dass Artikel 187 StGB (sexuelle Handlungen mit Kindern) Taten von begrenzter Schwere erfasst. Er setzt nicht voraus, dass der Täter Zwang auf das Opfer ausübt, und er ist auch erfüllt, wenn eine Person unter 16 Jahren mit den Handlungen einverstanden ist, beispielsweise im Falle einer Liebesbeziehung zwischen einer 15jährigen und einer 22jährigen Person. Laut Lehre und Rechtsprechung besteht eine Idealkonkurrenz zwischen Artikel 187 StGB und den Artikeln 189 StGB (sexuelle Nötigung) und 190 StGB (Vergewaltigung). Das heisst konkret, dass bei sexuellem Missbrauch eines Kindes in Form von sexueller Nötigung oder Vergewaltigung parallel zu Artikel 187 StGB auch die beiden anderen Bestimmungen angewendet werden können, was nach Artikel 68 StGB die Verurteilung zu einer Höchststrafe von 15 Jahren ermöglicht. Die einschlägigen Entscheide des Bundesgerichts (vgl. BGE 128 IV 97 mit den Hinweisen auf weitere Entscheide) zeigen, dass es verhältnismässig wenig braucht, damit auf sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung erkannt wird."

Am 20. März 2008 sprach sich der Nationalrat gemäss einem Einzelantrag mit 106 zu 71 Stimmen gegen die Abschreibung der parlamentarischen Initiative aus. Das Geschäft wurde in Kategorie V beraten (schriftliches Verfahren), und es fand keine Diskussion statt.

3. Erwägungen der Kommission

Der Nationalrat hält somit an seinem Auftrag zur Ausarbeitung einer Vorlage fest. Die Kommission hat die Arbeiten wegen zahlreicher anderer Geschäfte noch nicht aufgenommen. Deshalb beantragt sie, die Behandlungsfrist bis zur Wintersession 2012 zu verlängern. Der Bundesrat hat einen Entwurf zur Harmonisierung der Strafrahmen bis zum 10. Dezember 2010 in die Vernehmlassung geschickt. Die Kommission beabsichtigt, die Forderungen der Initiative zusammen mit der Botschaft zu diesem Entwurf zu beraten. Obwohl der Vernehmlassungsentwurf keine generelle Strafverschärfung für Sexualdelikte vorsieht, ist die Kommission der Auffassung, dass das Initiativanliegen im Gesamtzusammenhang dieser Botschaft diskutiert werden soll.

4 29 Nationalrat Conseil national Consiglio nazionale Cussegl naziunal

03.424 n Pa.Iv. Abate. Sexuelle Handlungen mit Kindern. Erhöhung des Strafmasses gemäss Artikel 187 StGB

Bericht der Kommission für Rechtsfragen vom 18. Januar 2008

Die Kommission hat die obengenannte parlamentarische Initiative geprüft, welcher der Nationalrat am 22. September 2004 Folge gegeben hatte.

Die Initiative fordert, dass Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches (StGB) geändert wird und eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, künftig mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt ohne Gegenstimme, die parlamentarische Initiative abzuschreiben.

Schriftlicher Bericht (Kategorie V)

Im Namen der Kommission Die Präsidentin: Gabi Huber

1. Text und Begründung 1. 1. Text 1. 2. Begründung 2. Erwägungen der Kommission

1. Text und Begründung

1. 1. Text

Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 21bis des Geschäftsverkehrsgesetzes reiche ich die vorliegende parlamentarische Initiative ein. Ich beantrage, dass Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches geändert wird und eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, künftig mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

1. 2. Begründung

30 1. Nach Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches (StGB) wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft, wer mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt. Diese Bestimmung ist am 1. Oktober 1992 in Kraft getreten. Die entsprechende frühere Bestimmung, Artikel 191 StGB, sah für Personen, die "ein Kind unter 16 Jahren zum Beischlaf oder zu einer ähnlichen Handlung missbraucht" hatten, Zuchthaus (bis zu 20 Jahren) oder Gefängnis bis zu sechs Monaten vor; die übrigen unzüchtigen Handlungen wurden mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft. In seiner Botschaft vom 26. Juni 1985 hatte der Bundesrat zur Frage der Entkriminalisierung schwerer Sexualdelikte mit Kindern Stellung genommen und "die Strafdrohung von Zuchthaus bis zu 20 Jahren .... als zu hoch" beurteilt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen damals die Entkriminalisierung sexueller Beziehungen zwischen Jugendlichen sowie das Schutzalter (14 oder 16 Jahre). 2. Die Situation ist heute ganz anders. In den juristischen Überlegungen geht es nunmehr darum, wie das Verhalten von Pädophilen, namentlich von pädophilen Gewohnheitstätern, in angemessener Weise bestraft werden soll. 3. Eine Reihe von Missbrauchsdelikten gegenüber Minderjährigen ist einerseits dank besserer Information, wirksamer Prävention und einem gestiegenen Problembewusstsein in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Andererseits lässt sich nicht leugnen, dass sich die Fälle häufen, auch dank der Entwicklung bestimmter elektronischer Kommunikationsmittel. Der Umfang des Phänomens ist im 1992 erschienenen ersten schweizerischen Bericht zu dieser Frage ("Bericht Kindesmisshandlungen in der Schweiz" sowie Stellungnahme des Bundesrates vom 27. Juni 1995, beide veröffentlicht in: BBl 1995 IV 1ff., 53ff.) dargestellt worden. Im Bericht wird die Zahl der Kinder, die in der Schweiz Opfer sexueller Ausbeutung werden, auf 40 000 bis 45 000 pro Jahr geschätzt. Dies bedeutet, dass jedes dritte Mädchen und jeder fünfte Knabe Opfer sexueller Gewalt werden. 80 Prozent dieser Handlungen werden innerhalb der Familie verübt. 4. Forscher und Fachleute haben die verschiedenen Formen der Misshandlung Minderjähriger untersucht. Die sexuelle Ausbeutung, die schwerste Form solcher Misshandlungen, wird als sexuelle Handlung einer erwachsenen Person gegenüber Kindern (aber auch Jugendlichen) definiert, welche zu diesem Zeitpunkt ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung noch nicht in der Lage sind, in eine solche Handlung frei und mit vollem Bewusstsein einzuwilligen. Die erwachsene Person nützt das zwischen ihr und dem Kind bestehende Machtgefälle aus, um das Kind zur Teilnahme zu überreden oder zu zwingen. Für die Fachleute besteht der zentrale Punkt im Zwang zur Geheimniswahrung, der das Kind zum Schweigen verurteilt und es ihm verunmöglicht, sich zu wehren und Hilfe zu suchen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger folgende Handlungen umfasst: den Einbezug eines Kindes in sexuelle Handlungen durch einen Elternteil (Inzest); die sexuelle Ausbeutung durch Verwandte oder Bekannte des Kindes (z. B. Mitglieder des weiteren Familienkreises); sexuelle Gewalt seitens Unbekannter; Prostitution; die Ausbeutung von Minderjährigen im Rahmen der Produktion pornografischer Erzeugnisse. 5. Der Nationalrat hat am 13. März 2003 die Volksinitiative "Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual­ und Gewaltstraftäter" mit 128 zu 35 Stimmen zur Ablehnung empfohlen. Breite Kreise in der Öffentlichkeit haben diesen Entscheid negativ aufgenommen, was jedenfalls beweist, dass die geltende Bestimmung nach einer Anpassung verlangt. Die Strafdrohungen werden als zu milde angesehen. Wir können nicht mehr akzeptieren, dass die Strafdrohung (Zuchthaus bis zu fünf Jahren; im Wiederholungsfall kann das Strafmass auf 7,5 Jahre erhöht werden) dieselbe ist wie diejenige für Diebstahl. Der Schutz der sexuellen Integrität von Kindern ist wichtiger als der Schutz des Vermögens. In der Praxis wird die Strafe übrigens oft noch reduziert, da ja zahlreiche mildernde Umstände berücksichtigt werden. Erwähnt sei nur das Beispiel eines kürzlich verurteilten Mannes im Tessin, der gut 21 Kinder missbraucht hatte und dessen Strafe um die Hälfte herabgesetzt wurde, weil er laut psychiatrischem Gutachten mit verminderter Zurechnungsfähigkeit gehandelt hatte; eine weitere Reduktion um sechs Monate wurde gewährt, weil der Angeschuldigte von sich aus mit der Justiz zusammengearbeitet hat. 6. Kürzlich hat das Parlament den Schutz jugendlicher Opfer verbessert: Es hat namentlich die Verjährungsfrist auf zehn Jahre erhöht und auf Opfer bis zum vollendeten 25. Altersjahr ausgedehnt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Bundesrat in der betreffenden Botschaft (vom 10. Mai 2000; BBl 2000 2943) betont hat, dass seit der StGB­ Revision von 1992 hinsichtlich der Verjährung von Sexualdelikten mit Kindern ein 2 31 Meinungsumschwung stattgefunden habe; dies wahrscheinlich auch im Lichte Aufsehen erregender Fälle von Kindesmissbrauch in der Schweiz und in Belgien. 7. Die Gerichte versuchen, diesem Mangel abzuhelfen, indem sie unter bestimmten Voraussetzungen die Idealkonkurrenz zwischen den Artikeln 187 und 191 StGB (Schändung) oder zwischen Artikel 187 und den Artikeln 189 (sexuelle Nötigung) sowie 190 (Vergewaltigung) zulassen. Dies bedeutet, dass die für die schwerere Straftat vorgesehene Strafe verhängt und angemessen erhöht wird. Es verbleiben allerdings Beweisschwierigkeiten, weil es nicht einfach ist nachzuweisen, dass eine urteilsunfähige Person Opfer von Gewaltanwendung, Drohung oder Missbrauch geworden ist. 8. Die Änderung von Artikel 187 Ziffer 1 StGB, d. h. die Erhöhung des Strafmasses von bisher fünf auf zehn Jahre Zuchthaus, ist daher voll und ganz gerechtfertigt.

2. Erwägungen der Kommission

Der Nationalrat folgte am 22. September 2004 dem Antrag seiner Kommission nicht und gab der Initiative von Nationalrat Fabio Abate Folge. Gemäss Artikel 21quater Absatz 5 des Geschäftsverkehrsgesetzes (GVG) und Artikel 173 Ziffer 3 des Parlamentsgesetzes (ParlG) hatte die Kommission zwei Jahre, d. h. bis zur Herbstsession 2006, Zeit, um einen Entwurf auszuarbeiten oder einen Bericht über den Stand der Arbeiten vorzulegen. Auf Antrag seiner Kommission beschloss der Nationalrat am 20. Dezember 2006, diese Frist bis zur Wintersession 2008 zu verlängern. Die Kommission wollte die parlamentarische Initiative zur gleichen Zeit wie den vom Bundesrat angekündigten Gegenentwurf zur Volksinitiative ​für die Unverjährbarkeit pornografischer Straftaten an Kindern" behandeln.

Seit dem Jahr 2004 sind Vorlagen zur strengeren Verfolgung von sexuellen Handlungen mit Kindern ausgearbeitet worden. ­ Am 21. Dezember 2007 verabschiedete die Bundesversammlung eine Änderung des Strafgesetzbuches (BBl 2008 23ff.) zur Umsetzung der Volksinitiative betreffend die lebenslängliche Verwahrung extrem gefährlicher Straftäter (Art. 123a BV). Der neue Artikel 64 Absatz 1bis StGB sieht vor, dass das Gericht eine lebenslängliche Verwahrung anordnet, wenn der Täter einen Mord, eine vorsätzliche Tötung, eine schwere Körperverletzung, einen Raub, eine Vergewaltigung, eine sexuelle Nötigung, eine Freiheitsberaubung oder Entführung, eine Geiselnahme, Menschenhandel, Völkermord oder eine Verletzung des Völkerrechts im Falle bewaffneter Konflikte nach den Artikeln 108­113 des Militärstrafgesetzes begangen hat und wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: a. Der Täter hat mit dem Verbrechen die physische, psychische oder sexuelle Integrität einer anderen Person besonders schwer beeinträchtigt oder beeinträchtigen wollen. b. Beim Täter besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass er erneut eines dieser Verbrechen begeht. c. Der Täter wird als dauerhaft nicht therapierbar eingestuft. ­ Damit Opfer von schweren Sexualdelikten sowie von schwersten Delikten gegen Leib und Leben eine längere Bedenkfrist erhalten, beantragt der Bundesrat in seiner Botschaft zur Volksinitiative ​für die Unverjährbarkeit pornografischer Straftaten an Kindern" vom 27. Juni 2007 (BBl 2007 5369) als indirekten Gegenvorschlag folgende Änderung des Strafgesetzbuches (07.063; Botschaft vom 27.6.2007): Die 15­jährige Verjährungsfrist für diese Delikte soll neu erst ab Volljährigkeit des Opfers zu laufen beginnen. Somit kann sich das Opfer bis zum Alter von 33 Jahren für ein Verfahren entscheiden. Die Kommission stimmte diesem Antrag am 17. Januar 2008 zu. Eine Kommissionsminderheit beantragte, die Verjährungsfrist erst ab dem Tag laufen zu lassen, an dem das Opfer sein 25. Lebensjahr vollendet hat oder vollendet hätte.

Die Kommission ist der Meinung, dass diese beiden Gesetzesänderungen das Sanktionensystem im Sinne des Initiativanliegens deutlich verbessert haben, ohne dabei die Systematik des Sexualstrafrechts zu beeinträchtigen.

Zudem weist die Kommission darauf hin, dass Artikel 187 StGB (sexuelle Handlungen mit Kindern) Taten von begrenzter Schwere erfasst. Er setzt nicht voraus, dass der Täter Zwang auf das Opfer ausübt, und er ist auch erfüllt, wenn eine Person unter 16 Jahren mit den Handlungen einverstanden ist, beispielsweise im Falle einer Liebesbeziehung zwischen einer

3 32 15jährigen und einer 22jährigen Person. Laut Lehre und Rechtsprechung besteht eine Idealkonkurrenz zwischen Artikel 187 StGB und den Artikeln 189 StGB (sexuelle Nötigung) und 190 StGB (Vergewaltigung). Das heisst konkret, dass bei sexuellem Missbrauch eines Kindes in Form von sexueller Nötigung oder Vergewaltigung parallel zu Artikel 187 StGB auch die beiden anderen Bestimmungen angewendet werden können, was nach Artikel 68 StGB die Verurteilung zu einer Höchststrafe von 15 Jahren ermöglicht. Die einschlägigen Entscheide des Bundesgericht[1]zeigen, dass es verhältnismässig wenig braucht, damit auf sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung erkannt wird.

______

1) Vgl. BGE 128 IV 97 mit den Hinweisen auf weitere Entscheide

4 33 Nationalrat Conseil national Consiglio nazionale Cussegl naziunal

03.424 n Pa. Iv. Abate. Sexuelle Handlungen mit Kindern. Erhöhung des Strafmasses gemäss Artikel 187 StGB

Bericht der Kommission für Rechtsfragen vom 1. Dezember 2006

Der Nationalrat hat der parlamentarischen Initiative von Nationalrat Fabio Abate am 22. September 2004 Folge gegeben. Gemäss Artikel 21quater Absatz 5 des Geschäftsverkehrsgesetzes (GVG) und Artikel 173 Ziffer 3 des Parlamentsgesetzes (ParlG) hat die Kommission zwei Jahre, d. h. in diesem Falle bis zur Herbstsession 2006, Zeit, um eine Vorlage auszuarbeiten oder einen Bericht über den Stand der Arbeiten vorzulegen.

Die Initiative fordert, dass Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches geändert wird und eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, künftig mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt einstimmig, die Frist für die Ausarbeitung einer Vorlage im Sinne der parlamentarischen Initiative bis zur Wintersession 2008 zu verlängern.

Im Namen der Kommission Der Präsident: Daniel Vischer

1. Text und Begründung 1. 1. Text 1. 2. Begründung 2. Erwägungen der Kommission

1. Text und Begründung

1. 1. Text

Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 21bis des Geschäftsverkehrsgesetzes reiche ich die vorliegende parlamentarische Initiative ein. Ich beantrage, dass Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches geändert wird und eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, künftig mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

34 1. 2. Begründung

1. Nach Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches (StGB) wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft, wer mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt. Diese Bestimmung ist am 1. Oktober 1992 in Kraft getreten. Die entsprechende frühere Bestimmung, Artikel 191 StGB, sah für Personen, die "ein Kind unter 16 Jahren zum Beischlaf oder zu einer ähnlichen Handlung missbraucht" hatten, Zuchthaus (bis zu 20 Jahren) oder Gefängnis bis zu sechs Monaten vor; die übrigen unzüchtigen Handlungen wurden mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft. In seiner Botschaft vom 26. Juni 1985 hatte der Bundesrat zur Frage der Entkriminalisierung schwerer Sexualdelikte mit Kindern Stellung genommen und "die Strafdrohung von Zuchthaus bis zu 20 Jahren .... als zu hoch" beurteilt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen damals die Entkriminalisierung sexueller Beziehungen zwischen Jugendlichen sowie das Schutzalter (14 oder 16 Jahre). 2. Die Situation ist heute ganz anders. In den juristischen Überlegungen geht es nunmehr darum, wie das Verhalten von Pädophilen, namentlich von pädophilen Gewohnheitstätern, in angemessener Weise bestraft werden soll. 3. Eine Reihe von Missbrauchsdelikten gegenüber Minderjährigen sind einerseits dank besserer Information, wirksamer Prävention und einem gestiegenen Problembewusstsein in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Andererseits lässt sich nicht leugnen, dass sich die Fälle häufen, auch dank der Entwicklung bestimmter elektronischer Kommunikationsmittel. Der Umfang des Phänomens ist im 1992 erschienenen ersten schweizerischen Bericht zu dieser Frage ("Bericht Kindesmisshandlungen in der Schweiz" sowie Stellungnahme des Bundesrates vom 27. Juni 1995, beide veröffentlicht in: BBl 1995 IV 1ff., 53ff.) dargestellt worden. Im Bericht wird die Zahl der Kinder, die in der Schweiz Opfer sexueller Ausbeutung werden, auf 40 000 bis 45 000 pro Jahr geschätzt. Dies bedeutet, dass jedes dritte Mädchen und jeder fünfte Knabe Opfer sexueller Gewalt werden. 80 Prozent dieser Handlungen werden innerhalb der Familie verübt. 4. Forscher und Fachleute haben die verschiedenen Formen der Misshandlung Minderjähriger untersucht. Die sexuelle Ausbeutung, die schwerste Form solcher Misshandlungen, wird als sexuelle Handlung einer erwachsenen Person gegenüber Kindern (aber auch Jugendlichen) definiert, welche zu diesem Zeitpunkt ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung noch nicht in der Lage sind, in eine solche Handlung frei und mit vollem Bewusstsein einzuwilligen. Die erwachsene Person nützt das zwischen ihr und dem Kind bestehende Machtgefälle aus, um das Kind zur Teilnahme zu überreden oder zu zwingen. Für die Fachleute besteht der zentrale Punkt im Zwang zur Geheimniswahrung, der das Kind zum Schweigen verurteilt und es ihm verunmöglicht, sich zu wehren und Hilfe zu suchen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger folgende Handlungen umfasst: den Einbezug eines Kindes in sexuelle Handlungen durch einen Elternteil (Inzest); die sexuelle Ausbeutung durch Verwandte oder Bekannte des Kindes (z. B. Mitglieder des weiteren Familienkreises); sexuelle Gewalt seitens Unbekannter; Prostitution; die Ausbeutung von Minderjährigen im Rahmen der Produktion pornografischer Erzeugnisse. 5. Der Nationalrat hat am 13. März 2003 die Volksinitiative "Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual­ und Gewaltstraftäter" mit 128 zu 35 Stimmen zur Ablehnung empfohlen. Breite Kreise in der Öffentlichkeit haben diesen Entscheid negativ aufgenommen, was jedenfalls beweist, dass die geltende Bestimmung nach einer Anpassung verlangt. Die Strafdrohungen werden als zu milde angesehen. Wir können nicht mehr akzeptieren, dass die Strafdrohung (Zuchthaus bis zu fünf Jahren; im Wiederholungsfall kann das Strafmass auf 7,5 Jahre erhöht werden) dieselbe ist wie diejenige für Diebstahl. Der Schutz der sexuellen Integrität von Kindern ist wichtiger als der Schutz des Vermögens. In der Praxis wird die Strafe übrigens oft noch reduziert, da ja zahlreiche mildernde Umstände berücksichtigt werden. Erwähnt sei nur das Beispiel eines kürzlich verurteilten Mannes im Tessin, der gut 21 Kinder missbraucht hatte und dessen Strafe um die Hälfte herabgesetzt wurde, weil er laut psychiatrischem Gutachten mit verminderter Zurechnungsfähigkeit gehandelt hatte; eine weitere Reduktion um sechs Monate wurde gewährt, weil der Angeschuldigte von sich aus mit der Justiz zusammengearbeitet hat. 6. Kürzlich hat das Parlament den Schutz jugendlicher Opfer verbessert: Es hat namentlich die Verjährungsfrist auf zehn Jahre erhöht und auf Opfer bis zum vollendeten 25. Altersjahr ausgedehnt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Bundesrat in der 2 35 betreffenden Botschaft (vom 10. Mai 2000; BBl 2000 2943) betont hat, dass seit der StGB­ Revision von 1992 hinsichtlich der Verjährung von Sexualdelikten mit Kindern ein Meinungsumschwung stattgefunden habe; dies wahrscheinlich auch im Lichte Aufsehen erregender Fälle von Kindesmissbrauch in der Schweiz und in Belgien. 7. Die Gerichte versuchen, diesem Mangel abzuhelfen, indem sie unter bestimmten Voraussetzungen die Idealkonkurrenz zwischen den Artikeln 187 und 191 StGB (Schändung) oder zwischen Artikel 187 und den Artikeln 189 (sexuelle Nötigung) sowie 190 (Vergewaltigung) zulassen. Dies bedeutet, dass die für die schwerere Straftat vorgesehene Strafe verhängt und angemessen erhöht wird. Es verbleiben allerdings Beweisschwierigkeiten, weil es nicht einfach ist nachzuweisen, dass eine urteilsunfähige Person Opfer von Gewaltanwendung, Drohung oder Missbrauch geworden ist. 8. Die Änderung von Artikel 187 Ziffer 1 StGB, d. h. die Erhöhung des Strafmasses von bisher fünf auf zehn Jahre Zuchthaus, ist daher voll und ganz gerechtfertigt.

2. Erwägungen der Kommission

Der Nationalrat hat der parlamentarischen Initiative am 22. September 2004 Folge gegeben. Die zweijährige Frist zur Ausarbeitung einer Vorlage oder Berichterstattung über den Stand der Arbeiten durch die Kommission lief im Herbst 2006 ab. Aus zeitlichen Gründen konnte die parlamentarische Initiative in der Kommission noch nicht behandelt werden. Die Kommission hat von den Arbeiten der Verwaltung im Zusammenhang mit der Volksinitiative ​für die Unverjährbarkeit pornografischer Straftaten an Kindern" (BBl 2004 4723) Kenntnis genommen. Sie wird die Behandlung der parlamentarischen Initiative mit derjenigen des vom Bundesrat angekündigten indirekten Gegenentwurfes zur Volksinitiative koordinieren. Die Botschaft des Bundesrates wird im Sommer 2007 vorliegen.

Aus diesen Gründen beantragt die Kommission einstimmig, die Frist bis Winter 2008 zu verlängern.

3 36 Nationalrat Conseil national Consiglio nazionale Cussegl naziunal

03.424 n Sexuelle Handlungen mit Kindern. Erhöhung des Strafmasses gemäss Artikel 187 StGB

Bericht der Kommission für Rechtsfragen vom 25. November 2003

Die Kommission hat an ihrer Sitzung vom 3. November 2003 gestützt auf Artikel 21ter des Geschäftsverkehrsgesetzes die am 17. Juni 2003 von Nationalrat Fabio Abate eingereichte parlamentarische Initiative geprüft.

Nach dieser Initiative soll Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuches so geändert werden, dass für eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen verleitet oder in eine solche einbezieht, die Höchststrafe von bisher fünf auf zehn Jahre Zuchthaus heraufgesetzt wird.

Der Initiant ist Mitglied der Kommission und war bei der Prüfung seiner parlamentarischen Initiative anwesend.

Antrag der Kommission:

Die Kommission beantragt mit 8 zu 7 Stimmen bei 3 Enthaltungen, der parlamentarischen Initiative keine Folge zu geben.

Im Namen der Kommission Die Präsidentin: Anita Thanei 1. Wortlaut und Begründung 1. 1. Wortlaut 1. 2. Begründung 2. Erwägungen der Kommission

1. Wortlaut und Begründung

1. 1. Wortlaut

Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 21bis des Geschäftsverkehrsgesetzes reiche ich die vorliegende parlamentarische Initiative ein. Ich beantrage, dass Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuchs geändert und eine Person, die mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder es in eine sexuelle Handlung einbezieht, künftig mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft wird.

1. 2. Begründung

1. Nach Artikel 187 Ziffer 1 des Strafgesetzbuchs wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft, wer mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt. 37 Diese Bestimmung ist am 1. Oktober 1992 in Kraft getreten. Die entsprechende frühere Bestimmung, Artikel 191 StGB, sah für Personen, die "ein Kind unter 16 Jahren zum Beischlaf oder zu einer ähnlichen Handlung missbraucht" hatten, Zuchthaus (bis zu 20 Jahren) oder Gefängnis bis zu sechs Monaten vor; die übrigen unzüchtigen Handlungen wurden mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren oder mit Gefängnis bestraft. In seiner Botschaft vom 26. Juni 1985 hatte der Bundesrat zur Frage der Entkriminalisierung schwerer Sexualdelikte mit Kindern Stellung genommen und "die Strafdrohung von Zuchthaus bis zu 20 Jahren ... als zu hoch" beurteilt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen damals die Entkriminalisierung sexueller Beziehungen zwischen Jugendlichen sowie das Schutzalter (14 oder 16 Jahre). 2. Die Situation ist heute ganz anders. In den juristischen Überlegungen geht es nunmehr darum, wie das Verhalten von Pädophilen, namentlich von pädophilen Gewohnheitstätern, in angemessener Weise bestraft werden soll. 3. Eine Reihe von Missbrauchsdelikten gegenüber Minderjährigen sind einerseits dank besserer Information, wirksamer Prävention und einem gestiegenen Problembewusstsein in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Andererseits lässt sich nicht leugnen, dass die Fälle sich häufen, auch dank der Entwicklung bestimmter elektronischer Kommunikationsmittel. Der Umfang des Phänomens ist im 1992 erschienenen ersten schweizerischen Bericht zu dieser Frage ("Bericht Kindesmisshandlungen in der Schweiz" sowie Stellungnahme des Bundesrates von 1995, beide veröffentlicht in: BBl 1995 IV 1ff., 53ff.) dargestellt worden. In dem Bericht wird die Zahl der Kinder, die in der Schweiz Opfer sexueller Ausbeutung werden, auf 40­ bis 45 000 pro Jahr geschätzt. Dies bedeutet, dass jedes dritte Mädchen und jeder fünfte Knabe Opfer sexueller Gewalt werden. 80 Prozent dieser Handlungen werden innerhalb der Familie verübt. 4. Forscher und Fachleute haben die verschiedenen Formen der Misshandlung Minderjähriger untersucht. Die sexuelle Ausbeutung, die schwerste Form solcher Misshandlungen, wird definiert als sexuelle Handlung einer erwachsenen Person gegenüber Kindern (aber auch Jugendlichen), welche zu diesem Zeitpunkt ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung noch nicht in der Lage sind, in eine solche Handlung frei und mit vollem Bewusstsein einzuwilligen. Die erwachsene Person nützt das zwischen ihr und dem Kind bestehende Machtgefälle aus, um das Kind zur Teilnahme zu überreden oder zu zwingen. Für die Fachleute besteht der zentrale Punkt im Zwang zur Geheimniswahrung, der das Kind zum Schweigen verurteilt und es ihm verunmöglicht, sich zu wehren und Hilfe zu suchen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger folgende Handlungen umfasst: a) den Einbezug eines Kindes in sexuelle Handlungen durch einen Elternteil (Inzest), b) die sexuelle Ausbeutung durch Verwandte oder Bekannte des Kindes (z. B. Mitglieder des weiteren Familienkreises), c) sexuelle Gewalt seitens Unbekannter, d) Prostitution und schliesslich e) die Ausbeutung von Minderjährigen im Rahmen der Produktion pornografischer Erzeugnisse. 5. Der Nationalrat hat am 13. März 2003 die Volksinitiative "Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual­ und Gewaltstraftäter" mit 128 Ja­ zu 35 Nein­ Stimmen verworfen. Breite Kreise in der Öffentlichkeit haben diesen Entscheid negativ aufgenommen, was jedenfalls beweist, dass die geltende Bestimmung nach einer Anpassung verlangt. Die Strafdrohungen werden als zu milde angesehen. Wir können nicht mehr akzeptieren, dass die Strafdrohung (Zuchthaus bis zu fünf Jahren; im Wiederholungsfall kann das Strafmass auf 7 ½ Jahre erhöht werden) dieselbe ist wie diejenige für Diebstahl. Der Schutz der sexuellen Integrität von Kindern ist wichtiger als der Schutz des Vermögens. In der Praxis wird die Strafe übrigens oft noch reduziert, da ja zahlreiche mildernde Umstände berücksichtigt werden. Erwähnt sei nur das Beispiel eines kürzlich verurteilten Mannes im Tessin, der gut 21 Kinder missbraucht hatte und dessen Strafe um die Hälfte herabgesetzt wurde, weil er laut psychiatrischem Gutachten mit verminderter Zurechnungsfähigkeit gehandelt hatte; eine weitere Reduktion um sechs Monate wurde gewährt, weil der Angeschuldigte von sich aus mit der Justiz zusammengearbeitet hat. 6. Kürzlich hat das Parlament den Schutz jugendlicher Opfer verbessert: Es hat namentlich die Verjährungsfrist auf zehn Jahre erhöht und auf Opfer bis zum vollendeten 25. Altersjahr ausgedehnt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Bundesrat in der betreffenden Botschaft (vom 10. Mai 2000; BBl 2000 2943) betont hat, dass seit der StGB­ Revision von 1992 hinsichtlich der Verjährung von Sexualdelikten mit Kindern ein Meinungsumschwung stattgefunden habe, dies wahrscheinlich auch im Lichte aufsehenerregender Fälle von Kindesmissbrauch in der Schweiz und in Belgien. 7. Die Gerichte versuchen, diesem Mangel abzuhelfen, indem sie unter bestimmten

2 38 Voraussetzungen die Idealkonkurrenz zwischen den Artikeln 187 und 191 StGB (Schändung) oder zwischen Artikel 187 und den Artikeln 189 (sexuelle Nötigung) sowie 190 (Vergewaltigung) zulassen. Dies bedeutet, dass die für die schwerere Straftat vorgesehene Strafe verhängt und angemessen erhöht wird. Es verbleiben allerdings Beweisschwierigkeiten, weil es nicht einfach ist, nachzuweisen, dass eine urteilsunfähige Person Opfer von Gewaltanwendung, Drohung oder Missbrauch geworden ist. 8. Die Änderung von Artikel 187 Ziffer 1 StGB, d.h. die Erhöhung des Strafmasses von bisher fünf auf zehn Jahre Zuchthaus, ist daher voll und ganz gerechtfertigt.

2. Erwägungen der Kommission

Die Kommission hat festgestellt, dass mit dem 1991 revidierten Sexualstrafrecht (AS 1992 1670) eine neue Systematik mit einer abgestuften Regelung bezüglich der Strafverfolgung eingeführt wurde. So unterteilt das neue Recht zum einen in Gefährdungen der Entwicklung von Unmündigen (Art. 187 und 188 StGB) und zum andern in Angriffe auf die sexuelle Freiheit und Ehre (Art. 189 bis 194 StGB). Dementsprechend wird bei den geschützten Rechtsgütern unterschieden zwischen ungestörter sexueller Entwicklung Minderjähriger einerseits und freier Entwicklung und Entfaltung der Sexualität von Erwachsenen wie auch von Minderjährigen andererseits.

In diesem abgestuften System der Strafverfolgung von Sexualdelikten erfasst Artikel 187 StGB (sexuelle Handlungen mit Kindern) Taten von begrenzter Schwere. Nach diesem Artikel wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren bestraft, wer mit einem Kind unter 16 Jahren eine sexuelle Handlung vornimmt, es zu einer solchen Handlung verleitet oder in eine solche einbezieht. Der Artikel setzt nicht voraus, dass der Täter Zwang auf das Opfer ausübt, und er ist auch erfüllt, wenn das Kind mit den Handlungen einverstanden ist, beispielsweise in einer Liebesbeziehung zwischen zwei Jugendlichen. Nach Ziffer 2 dieses Artikels sind die genannten Handlungen nicht strafbar, wenn der Altersunterschied zwischen den Beteiligten nicht mehr als drei Jahre beträgt. Diese obligatorische Strafbefreiung unterstreicht nach Auffassung der Kommission die begrenzte Schwere der in Artikel 187 StGB erfassten Taten, denn bei wirklich schweren Sexualdelikten wäre es nicht zu rechtfertigen, den Täter einzig darum für straflos zu erklären, weil der Altersunterschied zwischen ihm und dem Opfer weniger als drei Jahre beträgt.

In den Augen der Kommission geht aus dieser Gesetzessystematik klar hervor, dass im Falle schwerer Sexualdelikte Artikel 187 StGB gegebenenfalls durch weitere Strafbestimmungen zu ergänzen ist, insbesondere durch Artikel 189 StGB (sexuelle Nötigung) und Artikel 190 StGB (Vergewaltigung). Diese Artikel sind sowohl auf Minderjährige als auch auf Volljährige anwendbar und sehen Höchststrafen von zehn Jahren vor. Das vom Initianten vorgebrachte Argument, dass es schwierig sei nachzuweisen, ob jemand Opfer einer Druckausübung oder Drohung war, hält einer näheren Betrachtung der Rechtsprechung nicht stand. Die einschlägigen Entscheide des Bundesgericht[1]zeigen, dass es verhältnismässig wenig braucht, damit auf sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung erkannt wird. Ein Teil der Kommission kann sich dieser Auslegung nicht anschliessen und unterstützt die Initiative mit der Begründung, dass die Gerichte in der Praxis gleichwohl Schwierigkeiten hätten, eine sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung nachzuweisen. Ihrer Meinung nach ist es wichtig, dass mit einer Erhöhung des Strafmasses die Präventivfunktion des Gesetzes verstärkt wird. Bei einer Revision dieses Artikels böte sich auch Gelegenheit, das Strafrecht in Bezug auf sexuelle Handlungen mit Kindern als Ganzes zu überdenken.

Wie die Kommission feststellte, kommt in Fällen, in denen das Kind bezüglich der sexuellen Handlungen altersbedingt nicht urteilsfähig ist, neben den bereits erwähnten strafrechtlichen Bestimmungen auch Artikel 191 StGB zur Anwendung (Schändung), der ebenfalls eine Höchststrafe von zehn Jahren vorsieht.

Die Kommission weist darauf hin, dass bei einer Heraufsetzung der Höchststrafe von fünf auf zehn Jahre für von Artikel 187 StGB erfasste Taten die Gefahr bestehe, dass die Unterschiede

3 39 zu den Delikten von Artikel 189 ff. verwischt würden. Dies könnte sich für die erwachsenen ­ insbesondere weiblichen ­ Opfer von Sexualdelikten insofern negativ auswirken, als die Gerichte versucht wären, bei sexuellem Missbrauch von Kindern nur Artikel 187 StGB anzuwenden, und demnach keinen Wert mehr darauf legen würden, beim Nachweis der sexuellen Nötigung oder der Vergewaltigung die Schwelle des psychischen Zwanges relativ niedrig zu halten, wie das in der heutigen Rechtsprechung der Fall ist.

Ferner hat die Kommission festgestellt, dass laut Lehre und Rechtsprechung zwischen Artikel 187 StGB und den Artikeln 189 und 190 StGB eine Idealkonkurrenz besteht. Konkret heisst dies, dass in Fällen, wo ein sexueller Missbrauch eines Kindes eine sexuelle Nötigung oder eine Vergewaltigung darstellt, diese Bestimmungen parallel zu Artikel 187 StGB angewendet werden können, was gemäss Artikel 68 StGB die Verurteilung zu einer Höchststrafe von 15 Jahren ermöglicht.

Diese Ausführungen zeigen, dass dem sexuellen Missbrauch von Kindern unter dem geltenden Strafrecht genügend Rechnung getragen wird. Die Kommission beantragt deshalb, der parlamentarischen Initiative keine Folge zu geben.

______

1)Vgl. BGE 128 IV 97 mit den Hinweisen auf weitere Entscheide

4 40 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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04.456 – Parlamentarische Initiative Begriffe und Messweisen in Bau­ und Nutzungsvorschriften. Harmonisierung

Eingereicht von Müller Philipp

Einreichungsdatum 04.10.2004 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Der Bund erlässt Vorschriften (gesetzliche Massnahmen und soweit erforderlich verfassungsrechtliche Anpassungen), um Begriffe sowie Messweisen in Bau­ und Nutzungsvorschriften ­ formell ­ zu vereinheitlichen. Der ­ materielle ­ Gehalt soll Sache der Kantone (und Gemeinden) bleiben.

Vorbehalten bleiben die Bestrebungen der Kantone nach einer interkantonalen Vereinbarung (Konkordat) über die Vereinheitlichung der Baubegriffe und Messweisen, wie sie in einer am 8. März 2000 als Postulat überwiesenen Motion verlangt wird.

Begründung Dieser Vorstoss bezweckt, dass in der Schweiz die Definition der Baubegriffe in den kantonalen Baugesetzen und die Messweisen interkantonal formell vereinheitlicht (harmonisiert) werden. Es soll also einheitlich festgelegt werden, wie beispielsweise eine Gebäudehöhe oder Ausnutzungsziffer definiert wird. Dagegen soll es den Kantonen (und Gemeinden) erlaubt bleiben, die Masse festzulegen.

Die Vereinheitlichung betrifft nicht das materielle Bau­ und Raumplanungsrecht; es geht einzig um eine formelle Harmonisierung. Damit bleibt die Bau­ und Raumplanungshoheit der Kantone (und der Gemeinden, soweit diese nach kantonalem Recht zuständig sind) gewahrt. Sie bestimmen weiterhin das Ausmass, den Umfang, die Werte (Grössen, Längen, Breiten usw.). Ein praktisches und erfolgreiches Beispiel ist die Vereinheitlichung der Begriffe und Messvorschriften nach dem Baugesetz des Kantons Aargau mit seiner Allgemeinen Verordnung zum Baugesetz (ABauV). Sie hat zu einer erheblichen Entschlackung und Deregulierung der kommunalen Bauordnungen geführt.

Heute ist eine Gebäudehöhe von beispielsweise zehn Metern in verschiedenen Kantonen unterschiedlich umschrieben. Am einen Ort wird ab dem "nicht wesentlich veränderten Terrain" gemessen, am anderen ab dem "gewachsenen Terrain" usw. Entscheidend ist nicht die Definition, sondern dass die Kantone über die Höhe bestimmen können. Unterschiedliche Messweisen und Begriffe führen zu einem Wirrwarr, der dem Föderalismus nichts bringt, sondern letztlich schadet und die Anwendung verteuert: Selbst die Verständigung unter Fachleuten ist unnötig erschwert.

Den zurzeit laufenden Arbeiten für eine Konkordatslösung soll Priorität eingeräumt werden. Die vorliegende parlamentarische Initiative unterstreicht den Willen des eidgenössischen Parlamentes für eine rasche Lösung durch die Kantone. Sollte sie misslingen, zeigt sie eine Alternative auf.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Amtliches Bulletin ­ die Wortprotokolle

Kommissionsberichte 18.11.2014 ­ Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates 41 08.10.2012 ­ Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates 23.08.2010 ­ Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.02.2005 UREK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 23.06.2008 UREK­SR Zustimmung. 01.10.2010 NR Fristverlängerung um zwei Jahre bis zur Herbstsession 2012. 14.12.2012 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2014. 12.12.2014 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2016. 16.12.2016 NR Abschreibung.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie SR (UREK­SR) Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie NR (UREK­NR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (120) Abate Fabio Amstutz Adrian Bader Elvira Baumann J. Alexander Bäumle Martin Bezzola Duri Bigger Elmar Bignasca Attilio Binder Max Borer Roland F. Bortoluzzi Toni Brun Franz Brunner Toni Büchler Jakob Bugnon André Bührer Gerold Burkhalter Didier Cathomas Sep Christen Yves Darbellay Christophe Donzé Walter Dupraz John Egerszegi­Obrist Christine Engelberger Edi Fässler­Osterwalder Hildegard Favre Charles Fehr Hans Fehr Hans­Jürg Fluri Kurt Föhn Peter Freysinger Oskar Genner Ruth Germanier Jean­René Giezendanner Ulrich Glasson Jean­Paul Glur Walter Guisan Yves Gutzwiller Felix Gyr­Steiner Josy Gysin Hans Rudolf Häberli­Koller Brigitte Haller Vannini Ursula Hämmerle Andrea Hassler Hansjörg Hegetschweiler Rolf Hess Bernhard Hochreutener Norbert Hofmann Urs Huber Gabi Humbel Ruth Hutter Markus Hutter­Hutter Jasmin Ineichen Otto Jermann Walter Joder Rudolf Kaufmann Hans Keller Robert Kleiner Marianne Kohler Pierre Kunz Josef Lang Josef Laubacher Otto Leu Josef Leutenegger Filippo Leuthard Doris Loepfe Arthur Lustenberger Ruedi Mathys Hans Ulrich Maurer Ueli Messmer Werner Mörgeli Christoph Müller Geri Müller Walter Müri Felix Noser Ruedi Oehrli Fritz Abraham Parmelin Guy Pelli Fulvio Perrin Yvan Pfister Gerhard Pfister Theophil Randegger Johannes Rey Jean­Noël Reymond André Riklin Kathy Rime Jean­François Sadis Laura Schenk Simon Scherer Marcel Schibli Ernst Schlüer Ulrich Schmied Walter Schneider­Ammann Johann N. Schwander Pirmin Siegrist Ulrich Speck Christian Spuhler Peter Stahl Jürg Stamm Luzi Steiner Rudolf Studer Heiner Theiler Georges Triponez Pierre Vaudroz René Veillon Pierre­François Vischer Daniel Vollmer Peter Waber Christian Wäfler Markus Walker Felix Walter Hansjörg Wandfluh Hansruedi Wasserfallen Kurt Wehrli Reto Weigelt Peter Weyeneth Hermann Widmer Hans Wobmann Walter Wyss Ursula Zuppiger Bruno

Deskriptoren: Hilfe Angleichung der Normen Bauordnung Terminologie Masse und Gewichte Kompetenzregelung Bund Kanton Ergänzende Erschliessung: 2846

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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42 e-parl 21.11.2014 09:19

Nationalrat

Conseil national

Consiglio nazionale

Cussegl naziunal

04.456 n Pa.Iv. Müller Philipp. Begriffe und Messweisen in Bau- und Nutzungsvorschriften. Harmonisierung

Bericht der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie vom 18. November 2014

Die Initiative fordert, die Begriffe und Messweisen in Bau- und Nutzungsvorschriften formell zu vereinheitlichen. Sie verlangt, dass dabei die Bestrebungen der Kantone für eine interkantonale Vereinbarung Vorrang haben.

Die Kommissionen für Umwelt, Raumplanung und Energie des National- und des Ständerates gaben der im Oktober 2004 von Nationalrat Philipp Müller eingereichten parlamentarischen Initiative am 16. Februar 2005 bzw. am 23. Juni 2008 Folge. Die Kommission des Nationalrates hatte danach zwei Jahre Zeit, eine Vorlage auszuarbeiten oder einen Bericht über den Stand der Arbeiten vorzulegen und eine Verlängerung der Behandlungsfrist zu beantragen (Art. 111 und 113 ParlG). Der Nationalrat verlängerte die Frist dreimal, das erste Mal bis Oktober 2010, das zweite Mal bis zur Herbstsession 2012 und das dritte Mal bis zur Wintersession 2014.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt mit 18 zu 1 Stimmen, die Behandlungsfrist um weitere zwei Jahre, d. h. bis zur Wintersession 2016, zu verlängern.

Berichterstattung: Wasserfallen

Im Namen der Kommission Der Präsident:

Hans Killer

Inhalt des Berichtes Text und Begründung 2 Stand der Vorprüfung 3 Erwägungen der Kommission

101-04/04.456n/UREK--CEATE 43 e-parl 21.11.2014 09:19

Text und Begründung

1.1 Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein: Der Bund erlässt Vorschriften (gesetzliche Massnahmen und soweit erforderlich verfassungsrechtliche Anpassungen), um Begriffe sowie Messweisen in Bau- und Nutzungsvorschriften - formell - zu vereinheitlichen. Der - materielle - Gehalt soll Sache der Kantone (und Gemeinden) bleiben. Vorbehalten bleiben die Bestrebungen der Kantone nach einer interkantonalen Vereinbarung (Konkordat) über die Vereinheitlichung der Baubegriffe und Messweisen, wie sie in einer am 8. März 2000 als Postulat überwiesenen Motion verlangt wird.

1.2 Begründung Dieser Vorstoss bezweckt, dass in der Schweiz die Definition der Baubegriffe in den kantonalen Baugesetzen und die Messweisen interkantonal formell vereinheitlicht (harmonisiert) werden. Es soll also einheitlich festgelegt werden, wie beispielsweise eine Gebäudehöhe oder Ausnutzungsziffer definiert wird. Dagegen soll es den Kantonen (und Gemeinden) erlaubt bleiben, die Masse festzulegen. Die Vereinheitlichung betrifft nicht das materielle Bau- und Raumplanungsrecht; es geht einzig um eine formelle Harmonisierung. Damit bleibt die Bau- und Raumplanungshoheit der Kantone (und der Gemeinden, soweit diese nach kantonalem Recht zuständig sind) gewahrt. Sie bestimmen weiterhin das Ausmass, den Umfang, die Werte (Grössen, Längen, Breiten usw.). Ein praktisches und erfolgreiches Beispiel ist die Vereinheitlichung der Begriffe und Messvorschriften nach dem Baugesetz des Kantons Aargau mit seiner Allgemeinen Verordnung zum Baugesetz (ABauV). Sie hat zu einer erheblichen Entschlackung und Deregulierung der kommunalen Bauordnungen geführt. Heute ist eine Gebäudehöhe von beispielsweise zehn Metern in verschiedenen Kantonen unterschiedlich umschrieben. Am einen Ort wird ab dem "nicht wesentlich veränderten Terrain" gemessen, am anderen ab dem "gewachsenen Terrain" usw. Entscheidend ist nicht die Definition, sondern dass die Kantone über die Höhe bestimmen können. Unterschiedliche Messweisen und Begriffe führen zu einem Wirrwarr, der dem Föderalismus nichts bringt, sondern letztlich schadet und die Anwendung verteuert: Selbst die Verständigung unter Fachleuten ist unnötig erschwert. Den zurzeit laufenden Arbeiten für eine Konkordatslösung soll Priorität eingeräumt werden. Die vorliegende parlamentarische Initiative unterstreicht den Willen des eidgenössischen Parlamentes für eine rasche Lösung durch die Kantone. Sollte sie misslingen, zeigt sie eine Alternative auf.

2 Stand der Vorprüfung Die zuständigen Kommissionen der beiden Räte haben der parlamentarischen Initiative am 16. Februar 2005 bzw. am 23. Juni 2008 Folge gegeben. Die Kommission des Ständerates hatte seinerzeit beschlossen, die Vorprüfung der Initiative auszusetzen, um den Kantonen Zeit einzuräumen, ein interkantonales Konkordat auszuarbeiten und diesem beizutreten. Nachdem die Kommission festgestellt hatte, dass der Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB) vom 31. Januar 2006 lediglich zwei

2

44 e-parl 21.11.2014 09:19

Kantone beigetreten waren, stimmte sie am 23. Juni 2008 dem Beschluss ihrer nationalrätlichen Schwesterkommission (UREK-N) zu, der Initiative Folge zu geben.

Im August 2010 stellte die UREK-N fest, dass die IVHB demnächst in Kraft treten wird, da ihr bis Ende Juli 2010 sechs Kantone beigetreten waren und somit die Bedingung von Artikel 8 IVHB erfüllt war, wonach für die Inkraftsetzung der Vereinbarung sechs Kantonsbeitritte erforderlich sind. Die Kommission war allerdings mit der bis dahin erfolgten Entwicklung nicht zufrieden. Sie bedauerte insbesondere, dass die IVHB so lange nicht in Kraft treten konnte. Um die Situation nach dem Inkrafttreten der interkantonalen Vereinbarung erneut prüfen zu können, beantragte sie, die Behandlungsfrist für die Initiative um zwei Jahre zu verlängern, womit sich der Nationalrat einverstanden erklärte.

Im Herbst 2012 stellte die UREK-N fest, dass lediglich elf Kantone der IVHB beigetreten waren. In den Augen der Kommission war es jedoch weiterhin notwendig, den Problemen zu begegnen, die sich durch die Vielzahl der unterschiedlichen kantonalen Bestimmungen und der damit verbundenen volkswirtschaftlichen Kosten stellen. Deshalb rief sie die Kantone zum Handeln auf. Der Nationalrat beschloss am 14. Dezember 2012, die Frist für die Umsetzung der Initiative ein weiteres Mal um zwei Jahre zu verlängern.

3 Erwägungen der Kommission Bis anhin sind der IVHB 15 Kantone beigetreten, vier Kantone (GE, ZH, VD und AR) wollen ihr demnächst beitreten und ein Kanton hat die Vereinbarung ohne Beitritt umgesetzt. Vier Kantone lehnen sie ab (BS, GL, SG und TI). Diese Entwicklung ist in den Augen der Kommission zwar ermutigend, dennoch ist sie der Auffassung, das Ziel sei noch nicht erreicht und der Vereinbarung seien noch nicht genügend Kantone beigetreten. Deshalb beantragt sie, die Frist für die Ausarbeitung einer Vorlage ein weiteres Mal zu verlängern in der Erwartung, dass die Kantone ihre Harmonisierungsbestrebungen fortführen.

3

45 Nationalrat Conseil national Consiglio nazionale Cussegl naziunal

04.456 n Pa.Iv. Begriffe und Messweisen in Bau­ und Nutzungsvorschriften. Harmonisierung (Müller Philipp)

Bericht der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie vom 8. Oktober 2012

Die Kommissionen für Umwelt, Raumplanung und Energie des National­ und des Ständerates gaben der im Oktober 2004 von Nationalrat Philipp Müller eingereichten parlamentarischen Initiative am 16. Februar 2005 bzw. am 23. Juni 2008 Folge. Die Kommission des Nationalrates hatte danach zwei Jahre Zeit, eine Vorlage auszuarbeiten oder einen Bericht über den Stand der Arbeiten vorzulegen und eine Verlängerung der Frist für die Behandlung der Initiative zu beantragen (Art. 111 und 113 ParlG). Der Nationalrat verlängerte diese Frist am 1. Oktober 2010 um zwei Jahre, wonach die Kommission bis zur Herbstsession 2012 Bericht zu erstatten hatte.

Die Initiative fordert, die Begriffe und Messweisen in Bau­ und Nutzungsvorschriften formell zu vereinheitlichen. Für den Initianten haben dabei die Bestrebungen der Kantone für eine interkantonale Vereinbarung Vorrang.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt mit 23 zu 1 Stimmen, die Behandlungsfrist um zwei Jahre, d. h. bis zur Wintersession 2014, zu verlängern.

Berichterstattung: Bourgeois (f)

Im Namen der Kommission Der Präsident: Eric Nussbaumer

1. Text und Begründung 1. 1. Text 1. 2. Begründung 2. Stand der Vorprüfung 3. Erwägungen der Kommission

1. Text und Begründung

1. 1. Text

Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein: Der Bund erlässt Vorschriften (gesetzliche Massnahmen und soweit erforderlich verfassungsrechtliche Anpassungen), um Begriffe sowie Messweisen in Bau­ und Nutzungsvorschriften ­ formell ­ zu vereinheitlichen. Der ­ materielle ­ Gehalt soll Sache der Kantone (und Gemeinden) bleiben.

46 Vorbehalten bleiben die Bestrebungen der Kantone nach einer interkantonalen Vereinbarung (Konkordat) über die Vereinheitlichung der Baubegriffe und Messweisen, wie sie in einer am 8. März 2000 als Postulat überwiesenen Motion verlangt wird.

1. 2. Begründung

Dieser Vorstoss bezweckt, dass in der Schweiz die Definition der Baubegriffe in den kantonalen Baugesetzen und die Messweisen interkantonal formell vereinheitlicht (harmonisiert) werden. Es soll also einheitlich festgelegt werden, wie beispielsweise eine Gebäudehöhe oder Ausnutzungsziffer definiert wird. Dagegen soll es den Kantonen (und Gemeinden) erlaubt bleiben, die Masse festzulegen. Die Vereinheitlichung betrifft nicht das materielle Bau­ und Raumplanungsrecht; es geht einzig um eine formelle Harmonisierung. Damit bleibt die Bau­ und Raumplanungshoheit der Kantone (und der Gemeinden, soweit diese nach kantonalem Recht zuständig sind) gewahrt. Sie bestimmen weiterhin das Ausmass, den Umfang, die Werte (Grössen, Längen, Breiten usw.). Ein praktisches und erfolgreiches Beispiel ist die Vereinheitlichung der Begriffe und Messvorschriften nach dem Baugesetz des Kantons Aargau mit seiner Allgemeinen Verordnung zum Baugesetz (ABauV). Sie hat zu einer erheblichen Entschlackung und Deregulierung der kommunalen Bauordnungen geführt. Heute ist eine Gebäudehöhe von beispielsweise zehn Metern in verschiedenen Kantonen unterschiedlich umschrieben. Am einen Ort wird ab dem "nicht wesentlich veränderten Terrain" gemessen, am anderen ab dem "gewachsenen Terrain" usw. Entscheidend ist nicht die Definition, sondern dass die Kantone über die Höhe bestimmen können. Unterschiedliche Messweisen und Begriffe führen zu einem Wirrwarr, der dem Föderalismus nichts bringt, sondern letztlich schadet und die Anwendung verteuert: Selbst die Verständigung unter Fachleuten ist unnötig erschwert. Den zurzeit laufenden Arbeiten für eine Konkordatslösung soll Priorität eingeräumt werden. Die vorliegende parlamentarische Initiative unterstreicht den Willen des eidgenössischen Parlamentes für eine rasche Lösung durch die Kantone. Sollte sie misslingen, zeigt sie eine Alternative auf.

2. Stand der Vorprüfung

Die zuständigen Kommissionen der beiden Räte haben der parlamentarischen Initiative am 16. Februar 2005 bzw. am 23. Juni 2008 Folge gegeben. Die Kommission des Ständerates hatte seinerzeit beschlossen, die Vorprüfung der Initiative auszusetzen, um den Kantonen Zeit einzuräumen, ein interkantonales Konkordat auszuarbeiten und diesem beizutreten. Nachdem die Kommission festgestellt hatte, dass der Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB) vom 31. Januar 2006 lediglich zwei Kantone beigetreten waren, stimmte sie am 23. Juni 2008 dem Beschluss ihrer nationalrätlichen Schwesterkommission zu, der Initiative Folge zu geben.

3. Erwägungen der Kommission

Seit die ständerätliche Schwesterkommission der Initiative im Juni 2008 Folge gab, hat sich die Kommission des Nationalrates mehrmals über den Stand der Arbeiten in Sachen IVHB erkundigt. Im August 2010 stellte sie fest, dass die IVHB demnächst in Kraft treten wird, da ihr bis Ende Juli 2010 sechs Kantone beigetreten waren und somit die Bedingung von Artikel 8 IVHB erfüllt war, wonach für die Inkraftsetzung der Vereinbarung sechs Kantonsbeitritte erforderlich sind. Die Kommission war allerdings mit der bis dahin erfolgten Entwicklung nicht zufrieden. Sie bedauerte insbesondere, dass die IVHB so lange nicht hat in Kraft treten können. Um die Situation nach dem Inkrafttreten der interkantonalen Vereinbarung erneut prüfen zu können, beantragte sie, die Behandlungsfrist für die Initiative um zwei Jahre zu verlängern, womit sich der Nationalrat einverstanden erklärte. Bis anhin sind der IVHB lediglich elf Kantone beigetreten. In den Augen der Kommission ist es jedoch weiterhin notwendig, den Problemen zu begegnen, die sich durch die Vielzahl der unterschiedlichen kantonalen Bestimmungen und der damit verbundenen volkswirtschaftlichen Kosten stellen. Deshalb ruft die Kommission die Kantone zum Handeln auf und beantragt, die Frist um weitere zwei Jahre zu verlängern. So lässt sich demnächst überprüfen, ob die

2 47 Kantone die erhofften Fortschritte erzielen.

3 48 Nationalrat Conseil national Consiglio nazionale Cussegl naziunal

04.456 n Pa. Iv. Begriffe und Messweisen in Bau­ und Nutzungsvorschriften. Harmonisierung (Müller Philipp)

Bericht der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie vom 23. August 2010

Die Kommissionen für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates und des Ständerates haben der im Oktober 2004 von Nationalrat Philipp Müller eingereichten parlamentarischen Initiative am 16. Februar 2005 bzw. am 23. Juni 2008 Folge gegeben. Die Kommission des Nationalrates hatte danach zwei Jahre Zeit, um eine Vorlage auszuarbeiten oder einen Bericht über den Stand der Arbeiten vorzulegen und eine Verlängerung der Frist für die Behandlung der Initiative zu beantragen (Art. 111 und 113 ParlG). Die Kommission hatte bis zur Herbstsession 2010 Bericht zu erstatten.

Die Initiative fordert, die Begriffe und Messweisen in Bau­ und Nutzungsvorschriften formell zu vereinheitlichen. Für den Initianten haben dabei die Bestrebungen der Kantone nach einer interkantonalen Vereinbarung Vorrang.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt ohne Gegenstimme, die Frist um zwei Jahre, d. h. bis zur Herbstsession 2012, zu verlängern.

Berichterstattung: Cathomas (d)

Im Namen der Kommission Der Präsident: Jacques Bourgeois

1. Text und Begründung 1. 1. Text 1. 2. Begründung 2. Stand der Vorprüfung 3. Erwägungen der Kommission

1. Text und Begründung

1. 1. Text

Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein: Der Bund erlässt Vorschriften (gesetzliche Massnahmen und soweit erforderlich verfassungsrechtliche Anpassungen), um Begriffe sowie Messweisen in Bau­ und Nutzungsvorschriften ­ formell ­ zu vereinheitlichen. Der ­ materielle ­ Gehalt soll Sache der

49 Kantone (und Gemeinden) bleiben. Vorbehalten bleiben die Bestrebungen der Kantone nach einer interkantonalen Vereinbarung (Konkordat) über die Vereinheitlichung der Baubegriffe und Messweisen, wie sie in einer am 8. März 2000 als Postulat überwiesenen Motion verlangt wird.

1. 2. Begründung

Dieser Vorstoss bezweckt, dass in der Schweiz die Definition der Baubegriffe in den kantonalen Baugesetzen und die Messweisen interkantonal formell vereinheitlicht (harmonisiert) werden. Es soll also einheitlich festgelegt werden, wie beispielsweise eine Gebäudehöhe oder Ausnutzungsziffer definiert wird. Dagegen soll es den Kantonen (und Gemeinden) erlaubt bleiben, die Masse festzulegen. Die Vereinheitlichung betrifft nicht das materielle Bau­ und Raumplanungsrecht; es geht einzig um eine formelle Harmonisierung. Damit bleibt die Bau­ und Raumplanungshoheit der Kantone (und der Gemeinden, soweit diese nach kantonalem Recht zuständig sind) gewahrt. Sie bestimmen weiterhin das Ausmass, den Umfang, die Werte (Grössen, Längen, Breiten usw.). Ein praktisches und erfolgreiches Beispiel ist die Vereinheitlichung der Begriffe und Messvorschriften nach dem Baugesetz des Kantons Aargau mit seiner Allgemeinen Verordnung zum Baugesetz (ABauV). Sie hat zu einer erheblichen Entschlackung und Deregulierung der kommunalen Bauordnungen geführt. Heute ist eine Gebäudehöhe von beispielsweise zehn Metern in verschiedenen Kantonen unterschiedlich umschrieben. Am einen Ort wird ab dem "nicht wesentlich veränderten Terrain" gemessen, am anderen ab dem "gewachsenen Terrain" usw. Entscheidend ist nicht die Definition, sondern dass die Kantone über die Höhe bestimmen können. Unterschiedliche Messweisen und Begriffe führen zu einem Wirrwarr, der dem Föderalismus nichts bringt, sondern letztlich schadet und die Anwendung verteuert: Selbst die Verständigung unter Fachleuten ist unnötig erschwert. Den zurzeit laufenden Arbeiten für eine Konkordatslösung soll Priorität eingeräumt werden. Die vorliegende parlamentarische Initiative unterstreicht den Willen des eidgenössischen Parlamentes für eine rasche Lösung durch die Kantone. Sollte sie misslingen, zeigt sie eine Alternative auf.

2. Stand der Vorprüfung

Die zuständigen Kommissionen der beiden Räte haben der parlamentarischen Initiative am 16. Februar 2005 bzw. am 23. Juni 2008 Folge gegeben. Die Kommission des Ständerates hatte seinerzeit beschlossen, die Vorprüfung der Initiative auszusetzen, um den Kantonen Zeit einzuräumen, ein interkantonales Konkordat auszuarbeiten und diesem beizutreten. Nachdem die Kommission festgestellt hatte, dass der Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB) vom 31. Januar 2006 lediglich zwei Kantone beigetreten waren, stimmte sie am 23. Juni 2008 dem Beschluss ihrer nationalrätlichen Schwesterkommission zu, der Initiative Folge zu geben.

3. Erwägungen der Kommission

Seit die Kommission des Ständerates der Initiative im Juni 2008 Folge gegeben hat, hat sich die Kommission des Nationalrates mehrmals über den Stand der Arbeiten hinsichtlich der IVHB erkundigt. An ihrer Sitzung vom 23. August 2010 stellte sie fest, dass die IVHB demnächst in Kraft treten wird, da ihr bis Ende Juli 2010 sechs Kantone beigetreten waren und somit das Erfordernis, wonach die «Vereinbarung [...] in Kraft [tritt], sobald ihr sechs Kantone beigetreten sind» (Art. 8 IVHB), erfüllt ist. Die Kommission ist allerdings mit der bisherigen Entwicklung nicht zufrieden. Sie findet die Zeitspanne bis zum Inkrafttreten der IVHB bedenklich und bedauert, dass dieser lange vorbereiteten und mittlerweile seit Jahren zur Unterzeichnung vorliegenden Vereinbarung bisher erst sechs Kantone beigetreten sind. Die Vielzahl der unterschiedlichen kantonalen Bestimmungen und die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Kosten stellen Probleme, weshalb in den Augen der Kommission die formelle Harmonisierung des Baurechts nun nicht mehr verzögert werden darf. Die Kommission beabsichtigt, die Situation nach dem Inkrafttreten der IVHB erneut zu prüfen, und beantragt deshalb, die Frist bis zur Herbstsession 2012 zu verlängern.

2 50

3 51 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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09.449 – Parlamentarische Initiative Raser härter bestrafen!

Eingereicht von Aeschbacher Ruedi

Einreichungsdatum 10.06.2009 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Das Strafgesetzbuch ist dergestalt zu ändern, dass schwere Fälle von fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung härter bestraft werden können, indem der Strafrahmen bei diesen Delikten von heute drei auf neu fünf Jahre Freiheitsstrafe erweitert wird. Des Weitern ist das Strassenverkehrsgesetz so zu ändern, dass auch der Strafrahmen für die schwere Verletzung von Verkehrsregeln von drei auf fünf Jahre erweitert wird, um insbesondere qualifizierte Überschreitungen der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeiten (Rasen) auch dann angemessen, d. h. härter bestrafen zu können, wenn dabei keine Menschen getötet oder verletzt worden sind.

Begründung Raser, die den Tod oder Körperverletzungen von Menschen verursachen, werden nach geltendem Recht zumeist wegen fahrlässiger Tötung bzw. fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Der Strafrahmen reicht in beiden Fällen bis maximal drei Jahre Freiheitsstrafe. Dieser enge Strafrahmen wird den geschützten Rechtsgütern nicht ausreichend gerecht, zumal die Gerichte generell die Tendenz haben, auch bei sehr schwerem Verschulden den jeweiligen Strafrahmen nicht vollständig auszuschöpfen. Für schweres grobfahrlässiges Verhalten, welches zum Tod oder zu Verletzungen von Menschen führt, ist daher der Strafrahmen entsprechend zu erweitern. Damit kann dem Richter auch ein schärferes Instrument in die Hand gegeben werden bei der Sanktionierung von Raserunfällen, die zum Tod oder zu Verletzungen von Personen geführt haben.

Da Raser in Kenntnis der sehr hohen Unfallrisiken und der möglichen schweren Folgen wichtige Verkehrsvorschriften übertreten, ist mit einer Änderung der Strafbestimmungen des Strassenverkehrsgesetzes dafür zu sorgen, dass Raser für ihre Geschwindigkeitsexzesse ebenfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden können, auch wenn bei diesen keine Personen verletzt oder getötet worden sind.

Als Raser haben auf jeden Fall Motorfahrzeugführende zu gelten, die die zulässige Höchstgschwindigkeit um mehr als 40 Stundenkilometer überschreiten.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Amtliches Bulletin ­ die Wortprotokolle

Kommissionsberichte 16.10.2014 ­ Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates 01.11.2012 ­ Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 52 Datum Rat 30.04.2010 RK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 31.01.2011 RK­SR Zustimmung. 14.12.2012 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2014. 12.12.2014 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2016. 16.12.2016 NR Abschreibung.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Rechtsfragen NR (RK­NR) Kommission für Rechtsfragen SR (RK­SR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (7) Amstutz Adrian Galladé Chantal Jositsch Daniel Malama Peter Moser Tiana Angelina Segmüller Pius Teuscher Franziska

Deskriptoren: Hilfe Geschwindigkeitsregelung Autofahrer/in Strafe Strassenverkehrsordnung Ergänzende Erschliessung: 48;Raser

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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53 e-parl 06.11.2014 13:31

Nationalrat

Conseil national

Consiglio nazionale

Cussegl naziunal

09.449 n Pa. Iv. Aeschbacher Ruedi. Raser härter bestrafen!

Bericht der Kommission für Rechtsfragen vom 16. Oktober 2014

Die Kommission hat das weitere Vorgehen zur im Titel genannten Initiative geprüft.

Die Initiative fordert eine Erhöhung des Strafrahmens bei fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung sowie des Strafrahmens bei schwerer Verletzung von Verkehrsregeln.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt ohne Gegenstimme, die Frist für die Ausarbeitung eines Erlassentwurfs bis zur Wintersession 2016 zu verlängern.

(Kategorie V)

Im Namen der Kommission Der Präsident:

Alec von Graffenried

Inhalt des Berichtes 1 Text und Begründung 2 Erwägungen der Kommission

101-04/09.449n/RK--CAJ 54 e-parl 06.11.2014 13:31

1 Text und Begründung

1.1 Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein: Das Strafgesetzbuch ist dergestalt zu ändern, dass schwere Fälle von fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung härter bestraft werden können, indem der Strafrahmen bei diesen Delikten von heute drei auf neu fünf Jahre Freiheitsstrafe erweitert wird. Des Weitern ist das Strassenverkehrsgesetz so zu ändern, dass auch der Strafrahmen für die schwere Verletzung von Verkehrsregeln von drei auf fünf Jahre erweitert wird, um insbesondere qualifizierte Überschreitungen der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeiten (Rasen) auch dann angemessen, d. h. härter bestrafen zu können, wenn dabei keine Menschen getötet oder verletzt worden sind.

1.2 Begründung Raser, die den Tod oder Körperverletzungen von Menschen verursachen, werden nach geltendem Recht zumeist wegen fahrlässiger Tötung bzw. fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Der Strafrahmen reicht in beiden Fällen bis maximal drei Jahre Freiheitsstrafe. Dieser enge Strafrahmen wird den geschützten Rechtsgütern nicht ausreichend gerecht, zumal die Gerichte generell die Tendenz haben, auch bei sehr schwerem Verschulden den jeweiligen Strafrahmen nicht vollständig auszuschöpfen. Für schweres grobfahrlässiges Verhalten, welches zum Tod oder zu Verletzungen von Menschen führt, ist daher der Strafrahmen entsprechend zu erweitern. Damit kann dem Richter auch ein schärferes Instrument in die Hand gegeben werden bei der Sanktionierung von Raserunfällen, die zum Tod oder zu Verletzungen von Personen geführt haben. Da Raser in Kenntnis der sehr hohen Unfallrisiken und der möglichen schweren Folgen wichtige Verkehrsvorschriften übertreten, ist mit einer Änderung der Strafbestimmungen des Strassenverkehrsgesetzes dafür zu sorgen, dass Raser für ihre Geschwindigkeitsexzesse ebenfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden können, auch wenn bei diesen keine Personen verletzt oder getötet worden sind. Als Raser haben auf jeden Fall Motorfahrzeugführende zu gelten, die die zulässige Höchstgeschwindigkeit um mehr als 40 Stundenkilometer überschreiten.

2 Erwägungen der Kommission Am 29. April 2010 gab die Kommission der parlamentarischen Initiative Folge, welche am 10. Juni 2009 vom damaligen Nationalrat Ruedi Aeschbacher eingereicht worden war. Die Schwesterkommission des Ständerates stimmte diesem Beschluss am 31. Januar 2011 zu. Somit hatte die Kommission zwei Jahre Zeit, um einen Erlassentwurf auszuarbeiten. Am 14. Dezember 2012 verlängerte der Nationalrat diese Frist bis zur Wintersession 2014 in der Absicht, das erste Anliegen der Initiative – die Erhöhung des Strafrahmens bei fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung – im Rahmen der im Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement laufenden Gesetzesrevision zur Harmonisierung der Strafrahmen umzusetzen. Der Bundesrat hat am 8. September 2010 einen Vorentwurf in die Vernehmlassung geschickt. Am 19. Dezember 2012 entschied er, diese Vorlage zurückzustellen, um die ausstehenden Beschlüsse des Parlaments zur Änderung des Sanktionensystems (12.046) berücksichtigen zu können. Diese Revision dürfte in der Frühjahrssession 2015 unter Dach und Fach sein. Der Grund, die Initiative weiter hängig zu

2

55 e-parl 06.11.2014 13:31

belassen, ist somit nach wie vor gegeben. Die Kommission beantragt deshalb, die Frist für die Ausarbeitung einer Vorlage erneut zu verlängern. Das zweite Anliegen der Initiative – die Erhöhung des Strafrahmens bei schwerer Verletzung von Verkehrsregeln – wurde mit der Änderung des Strassenverkehrsgesetzes vom 15. Juni 2012 erfüllt (BBl 2012 5959).

3

56 Nationalrat Conseil national Consiglio nazionale Cussegl naziunal

09.449 n Pa. Iv. Aeschbacher Ruedi. Raser härter bestrafen!

Bericht der Kommission für Rechtsfragen vom 1. November 2012

Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates beschloss am 29. April 2010, der am 10. Juni 2009 vom damaligen Nationalrat Ruedi Aeschbacher eingereichten parlamentarischen Initiative Folge zu geben. Die Schwesterkommission des Ständerates stimmte diesem Beschluss am 31. Januar 2011 zu. Gemäss Artikel 111 Absatz 1 des Parlamentsgesetzes (ParlG) hat die Kommission innert zwei Jahren einen Erlassentwurf auszuarbeiten.

Die Initiative fordert eine Erhöhung des Strafrahmens bei fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung sowie des Strafrahmens bei schwerer Verletzung von Verkehrsregeln.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt ohne Gegenstimmen, die Frist zur Ausarbeitung eines Erlassentwurfes bis zur Wintersession 2014 zu verlängern.

Berichterstattung: Jositsch

Im Namen der Kommission Der Präsident: Yves Nidegger

1. Text und Begründung 1. 1. Text 1. 2. Begründung 2. Stand der Vorprüfung 3. Erwägungen der Kommission

1. Text und Begründung

1. 1. Text

Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein: Das Strafgesetzbuch ist dergestalt zu ändern, dass schwere Fälle von fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung härter bestraft werden können, indem der Strafrahmen bei diesen Delikten von heute drei auf neu fünf Jahre Freiheitsstrafe erweitert wird. Des Weitern ist das Strassenverkehrsgesetz so zu ändern, dass auch der Strafrahmen für die schwere Verletzung von Verkehrsregeln von drei auf fünf Jahre erweitert wird, um insbesondere qualifizierte Überschreitungen der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeiten (Rasen) auch dann

57 angemessen, d. h. härter bestrafen zu können, wenn dabei keine Menschen getötet oder verletzt worden sind.

1. 2. Begründung

Raser, die den Tod oder Körperverletzungen von Menschen verursachen, werden nach geltendem Recht zumeist wegen fahrlässiger Tötung bzw. fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Der Strafrahmen reicht in beiden Fällen bis maximal drei Jahre Freiheitsstrafe. Dieser enge Strafrahmen wird den geschützten Rechtsgütern nicht ausreichend gerecht, zumal die Gerichte generell die Tendenz haben, auch bei sehr schwerem Verschulden den jeweiligen Strafrahmen nicht vollständig auszuschöpfen. Für schweres grobfahrlässiges Verhalten, welches zum Tod oder zu Verletzungen von Menschen führt, ist daher der Strafrahmen entsprechend zu erweitern. Damit kann dem Richter auch ein schärferes Instrument in die Hand gegeben werden bei der Sanktionierung von Raserunfällen, die zum Tod oder zu Verletzungen von Personen geführt haben. Da Raser in Kenntnis der sehr hohen Unfallrisiken und der möglichen schweren Folgen wichtige Verkehrsvorschriften übertreten, ist mit einer Änderung der Strafbestimmungen des Strassenverkehrsgesetzes dafür zu sorgen, dass Raser für ihre Geschwindigkeitsexzesse ebenfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden können, auch wenn bei diesen keine Personen verletzt oder getötet worden sind. Als Raser haben auf jeden Fall Motorfahrzeugführende zu gelten, die die zulässige Höchstgschwindigkeit um mehr als 40 Stundenkilometer überschreiten.

2. Stand der Vorprüfung

Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates beschloss am 29. April 2010, der am 10. Juni 2009 vom damaligen Nationalrat Ruedi Aeschbacher eingereichten parlamentarischen Initiative Folge zu geben. Die Schwesterkommission des Ständerates stimmte diesem Beschluss am 31. Januar 2011 zu.

3. Erwägungen der Kommission

Der Bundesrat schlägt in seiner Botschaft vom 9. Mai 2012 zur (inzwischen zurückgezogenen) Volksinitiative Schutz vor Rasern" (12.053; BBl 2012 5487) vor, das erste Anliegen der parlamentarischen Initiative ­ die Erhöhung des Strafrahmens bei fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung ­ im Rahmen des im Eidgenössischen Justiz­ und Polizeidepartement laufenden Projekts Harmonisierung der Strafrahmen" umzusetzen. Am 8. September 2010 hatte der Bundesrat einen Vorentwurf für eine entsprechende Änderung des Strafgesetzbuches in die Vernehmlassung geschickt. Zur Zeit ist allerdings unklar, wann der Bundesrat seine Botschaft zu dieser Revision verabschieden wird. Aus diesem Grund ist die Kommission der Ansicht, dass die parlamentarische Initiative hängig bleiben soll. Sie beantragt folglich, die ihr auferlegte Frist zur Ausarbeitung eines Erlassentwurfes um zwei Jahre, d.h. bis zur Wintersession 2014, zu verlängern. Das zweite Anliegen der Initiative, die Erhöhung des Strafrahmens bei schwerer Verletzung von Verkehrsregeln, ist mit der Änderung des Strassenverkehrsgesetzes vom 15. Juni 2012 (Via sicura; 10.092) erfüllt worden.

2 58 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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09.530 – Parlamentarische Initiative Löschung ungerechtfertigter Zahlungsbefehle

Eingereicht von Abate Fabio

Einreichungsdatum 11.12.2009 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Im Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG), insbesondere in Artikel 85a, sind die Voraussetzungen für eine rasche Löschung ungerechtfertigter Zahlungsbefehle zu schaffen, sodass die Interessen der Personen gewahrt werden, die eine Klage auf Aberkennung der Schuld einreichen müssen, weil die Schuld gar nie bestand oder bereits getilgt ist.

Begründung Nach Artikel 38 Absatz 1 SchKG werden auf dem Wege der Schuldbetreibung "die Zwangsvollstreckungen durchgeführt, welche auf eine Geldzahlung oder eine Sicherheitsleistung gerichtet sind". Doch leider wird dieses gesetzlich verbriefte Recht häufig missbraucht: Eine Betreibung wird unbegründeterweise eingeleitet, ohne dass überhaupt eine Schuld besteht. Dadurch entstehen den Personen, die sich unbegründet einer Betreibung ausgesetzt sehen, beträchtliche Schwierigkeiten.

So kommt es vor, dass diese Personen bei wichtigen Geschäften offensichtliche Nachteile erleiden, etwa beim Abschluss eines Mietvertrags ­ der oft nur möglich ist, wenn die Mieterin oder der Mieter ihre oder seine Zahlungsfähigkeit belegen kann ­ oder auch auf der Stellensuche oder im sensiblen Bereich der öffentlichen Aufträge. Wer nach Artikel 85a SchKG feststellen lassen will, dass die Schuld nicht besteht, muss ein beschleunigtes Rechtsverfahren anstrengen.

Die gesetzliche Regelung führt noch in einem anderen Sinne zu Problemen. So muss der mutmassliche Gläubiger für ein Betreibungsverfahren über einen Betrag von 5 000 000 Franken einen Gebührenvorschuss von weniger als 500 Franken leisten. Hingegen ist für die entsprechende Aberkennungsklage nach Artikel 85a SchKG die Spruchgebühr vorzuschiessen, und diese kann bis zu 50 000 Franken betragen (vgl. Gesetz über die Gerichtsgebühren des Kantons Tessin).

Bei der Löschung eines ungerechtfertigten Betreibungsverfahrens erwachsen den Personen, die das Nichtbestehen der Schuld feststellen lassen müssen, also auch erhebliche finanzielle Nachteile, und dies unabhängig davon, ob die Schuld überhaupt je bestand oder bereits getilgt wurde. Hinzu kommt noch die Dauer des ganzen Verfahrens.

Daher ist es nötig, dass man sich erneut mit dieser Problematik befasst.

Denkbar wäre beispielsweise, dass die durch die Betreibung gesicherte Forderung vor Ablauf einer bestimmten Frist gerichtlich geltend gemacht werden muss und dass andernfalls die Betreibung hinfällig und der Zahlungsbefehl gelöscht und aufgehoben wird.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Anträge, Fahnen Amtliches Bulletin ­ die Wortprotokolle Vernehmlassung

Kommissionsberichte 59 25.04.2013 ­ Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) Vorabpublikation 19.02.2015 ­ Erlassentwurf 19.02.2015 ­ Bericht 19.02.2015 ­ Bericht Kommission für Rechtsfragen NR (BBl 2015 3209) 01.07.2015 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2015 5785)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 15.10.2010 RK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 05.05.2011 RK­SR Zustimmung. 21.06.2013 NR Fristverlängerung bis zur Sommersession 2015.

Entwurf 1 Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) BBl 2015 3223

Datum Rat 21.09.2015 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 22.09.2016 SR Abweichend. 05.12.2016 NR Abweichend. 14.12.2016 SR Zustimmung. 16.12.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8897 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Kommission für Rechtsfragen SR (RK­SR) Kommission für Rechtsfragen NR (RK­NR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (7) Cassis Ignazio Hiltpold Hugues Lüscher Christian Pedrina Fabio Pelli Fulvio Robbiani Meinrado Simoneschi­Cortesi Chiara

Deskriptoren: Hilfe Schuldbetreibung Missbrauch Aktenvernichtung Konkursrecht Ergänzende Erschliessung: 24

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

60 Sie sind hier: Das Schweizer Parlament > Suche > Geschaefte

61 Nationalrat Conseil national Consiglio nazionale Cussegl naziunal

09.530 n Pa.Iv. Abate. Löschung ungerechtfertigter Zahlungsbefehle

Bericht der Kommission für Rechtsfragen vom 25. April 2013

Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates beschloss am 14. Oktober 2010, der am 11. Dezember 2009 vom damaligen Nationalrat Fabio Abate eingereichten parlamentarischen Initiative Folge zu geben. Die Schwesterkommission des Ständerates stimmte diesem Beschluss am 5. Mai 2011 zu. Gemäss Artikel 111 Absatz 1 des Parlamentsgesetzes (ParlG) hat die Kommission innert zwei Jahren einen Erlassentwurf auszuarbeiten.

Mit der Initiative wird eine Änderung des Bundesgesetzes über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) gefordert mit dem Ziel, ungerechtfertigte Betreibungen rascher und einfacher löschen zu können.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt ohne Gegenstimme, die Frist zur Ausarbeitung eines Erlassentwurfes bis zur Sommersession 2015 zu verlängern.

Im Namen der Kommission Der Präsident: Yves Nidegger

1. Text und Begründung 1. 1. Text 1. 2. Begründung 2. Stand der Vorprüfung 3. Erwägungen der Kommission

1. Text und Begründung

1. 1. Text

Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein: Im Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG), insbesondere in Artikel 85a, sind die Voraussetzungen für eine rasche Löschung ungerechtfertigter Zahlungsbefehle zu schaffen, sodass die Interessen der Personen gewahrt werden, die eine Klage auf Aberkennung der Schuld einreichen müssen, weil die Schuld gar nie bestand oder bereits getilgt ist.

62 1. 2. Begründung

Nach Artikel 38 Absatz 1 SchKG werden auf dem Wege der Schuldbetreibung "die Zwangsvollstreckungen durchgeführt, welche auf eine Geldzahlung oder eine Sicherheitsleistung gerichtet sind". Doch leider wird dieses gesetzlich verbriefte Recht häufig missbraucht: Eine Betreibung wird unbegründeterweise eingeleitet, ohne dass überhaupt eine Schuld besteht. Dadurch entstehen den Personen, die sich unbegründet einer Betreibung ausgesetzt sehen, beträchtliche Schwierigkeiten. So kommt es vor, dass diese Personen bei wichtigen Geschäften offensichtliche Nachteile erleiden, etwa beim Abschluss eines Mietvertrags ­ der oft nur möglich ist, wenn die Mieterin oder der Mieter ihre oder seine Zahlungsfähigkeit belegen kann ­ oder auch auf der Stellensuche oder im sensiblen Bereich der öffentlichen Aufträge. Wer nach Artikel 85a SchKG feststellen lassen will, dass die Schuld nicht besteht, muss ein beschleunigtes Rechtsverfahren anstrengen. Die gesetzliche Regelung führt noch in einem anderen Sinne zu Problemen. So muss der mutmassliche Gläubiger für ein Betreibungsverfahren über einen Betrag von 5 000 000 Franken einen Gebührenvorschuss von weniger als 500 Franken leisten. Hingegen ist für die entsprechende Aberkennungsklage nach Artikel 85a SchKG die Spruchgebühr vorzuschiessen, und diese kann bis zu 50 000 Franken betragen (vgl. Gesetz über die Gerichtsgebühren des Kantons Tessin). Bei der Löschung eines ungerechtfertigten Betreibungsverfahrens erwachsen den Personen, die das Nichtbestehen der Schuld feststellen lassen müssen, also auch erhebliche finanzielle Nachteile, und dies unabhängig davon, ob die Schuld überhaupt je bestand oder bereits getilgt wurde. Hinzu kommt noch die Dauer des ganzen Verfahrens. Daher ist es nötig, dass man sich erneut mit dieser Problematik befasst. Denkbar wäre beispielsweise, dass die durch die Betreibung gesicherte Forderung vor Ablauf einer bestimmten Frist gerichtlich geltend gemacht werden muss und dass andernfalls die Betreibung hinfällig und der Zahlungsbefehl gelöscht und aufgehoben wird.

2. Stand der Vorprüfung

Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates beschloss am 14. Oktober 2010, der parlamentarischen Initiative Folge zu geben. Die Schwesterkommission des Ständerates stimmte diesem Beschluss am 5. Mai 2011 zu.

3. Erwägungen der Kommission

Die Kommission setzte am 3. Februar 2012 eine Subkommission ein und beauftragte sie damit, die verschiedenen Möglichkeiten zur Umsetzung der parlamentarischen Initiative zu prüfen, die damit verbundenen Fragen zu klären und der Kommission darüber Bericht zu erstatten. Am 13. November 2012 verabschiedete die Subkommission einen Bericht mit Anträgen zuhanden der Gesamtkommission. Diese verabschiedete auf der Grundlage der Arbeiten der Subkommission am 25. April 2013 einen Vorentwurf. Sie beschloss zudem, zu diesem Vorentwurf ein Vernehmlassungsverfahren durchzuführen. Es ist der Kommission somit nicht möglich, ihrem Rat innert Frist einen Erlassentwurf zu unterbreiten. Aus diesem Grund beantragt sie, die Frist zur Ausarbeitung einer Vorlage um zwei Jahre, d. h. bis zur Sommersession 2015, zu verlängern.

2 63 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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10.322 – Standesinitiative Bezahlter Urlaub für Eltern von schwerkranken Kindern

Eingereicht von Bern Einreichungsdatum 02.06.2010 Stand der Beratungen Folge gegeben

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung reicht der Kanton Bern folgende Standesinitiative ein:

Die Bundesversammlung wird ersucht, die erforderlichen Rechtsgrundlagen zur Einführung eines bezahlten Urlaubs für Eltern schwerkranker Kinder zu schaffen. Mit dieser Rechtsgrundlage soll es dem einen oder andern Elternteil ermöglicht werden, bei seinem Kind zu sein und es während der akuten Krankheitsphase zu betreuen.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 15.08.2014 SGK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 17.11.2014 SGK­SR Der Initiative wird Folge gegeben. 16.12.2016 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2018.

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe Kind Krankheit bezahlter Urlaub Taggeld Erziehungsurlaub Krankheitsurlaub Kinderbetreuung Ergänzende Erschliessung: 28

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65 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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10.407 – Parlamentarische Initiative Prämienbefreiung für Kinder

Eingereicht von Humbel Ruth

Einreichungsdatum 08.03.2010 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Mit einer Änderung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) sind Kinder von den Krankenkassenprämien zu befreien.

Begründung Mit den massiven Prämienerhöhungen steigt der Druck, einen immer grösseren Teil der Bevölkerung zu subventionieren. Gleichzeitig wird es aber insbesondere für jene mittelständischen Familien, welche gerade nicht in den Genuss von Prämienverbilligungen kommen, immer härter, die Krankenkassenprämien zu bezahlen.

Gemäss Artikel 65 (KVG) gewähren die Kantone den Versicherten in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen Prämienverbilligungen. Mit der 2006 in Kraft gesetzten Gesetzesrevision verbilligen die Kantone bei unteren und mittleren Einkommen zudem die Prämien von Kindern und jungen Erwachsenen in Ausbildung um mindestens 50 Prozent.

Dieses Prämienverbilligungssystem ist kompliziert und bedingt einen relativ hohen administrativen Aufwand. Eine Änderung des Systems auf Prämienbefreiung der Kinder wäre wesentlich einfacher, effizienter und solidarischer: Einfacher, weil für die Prämienverbilligung einzig noch das Familienbudget massgebend wäre; effizienter, weil weniger Mittel in Administration und Verwaltung fliessen würden; und solidarischer, weil Familien wirksam entlastet würden. Heute haben Familien die Prämien der älteren Generation so stark mitzufinanzieren, dass sie selber Prämienverbilligung beanspruchen müssen. Die Prämienbefreiung von Kindern würde Familien rasch, effektiv und wirksam entlasten und wäre zudem eine massvolle Korrektur unsinniger Finanzflüsse sowie der zunehmenden Umverteilung.

Das Modell sähe so aus, dass Kinder bis 18 Jahre prämienfrei versichert würden. Die Kosten würden auf die Erwachsenenprämien übertragen und sozialgerecht über die Prämienverbilligung abgefedert. Junge Erwachsene bis 25 Jahre hätten eine reduzierte Erwachsenenprämie zu bezahlen. Allenfalls können mit der Definition einer Einkommensobergrenze hohe Einkommen von der Prämienbefreiung der Kinder ausgenommen werden.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Amtliches Bulletin ­ die Wortprotokolle Vernehmlassung

Kommissionsberichte 01.07.2015 ­ Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates 16.08.2013 ­ Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 07.07.2016 ­ Bericht Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (BBl 2016 7213) 66 12.10.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 7943)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 18.02.2011 SGK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 06.09.2011 SGK­SR Zustimmung. 27.09.2013 NR Fristverlängerung um zwei Jahre, d.h. bis zur Herbstsession 2015. 25.09.2015 NR Fristverlängerung um zwei Jahre, d.h. bis zur Herbstsession 2017.

Entwurf 1 Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) BBl 2016 7243

Datum Rat 14.12.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf der Kommission.

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (27) Aeschbacher Ruedi Amacker­Amann Kathrin Bader Elvira Barthassat Luc Bischof Pirmin Cathomas Sep Darbellay Christophe Donzé Walter Egger­Wyss Esther Glanzmann­Hunkeler Ida Häberli­Koller Brigitte Hany Urs Hochreutener Norbert Lustenberger Ruedi Meier­Schatz Lucrezia Meyer­Kaelin Thérèse Moser Tiana Angelina Pfister Gerhard Riklin Kathy Robbiani Meinrado Schmid­Federer Barbara Schmidt Roberto Segmüller Pius Simoneschi­Cortesi Chiara Wehrli Reto Weibel Thomas Zemp Markus

Deskriptoren: Hilfe Kind Krankenkassenprämie Krankenversicherung Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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67 e-parl 03.07.2015 15:55

Nationalrat

Conseil national

Consiglio nazionale

Cussegl naziunal

10.407 n Pa. Iv. Humbel. Prämienbefreiung für Kinder

Bericht der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit vom 1. Juli 2015

Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-NR) hat am 1. Juli 2015 über die Frage der Fristverlängerung nach Artikel 113 Absatz 1 des Parlamentsgesetzes beraten.

Die parlamentarische Initiative verlangt, Kinder seien von den Krankenkassenprämien zu befreien.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt ohne Gegenstimme, die Behandlungsfrist der Initiative um zwei Jahre bis zur Herbstsession 2017 zu verlängern.

Im Namen der Kommission Der Präsident:

Guy Parmelin

Inhalt des Berichtes 1 Text und Begründung 2 Bisherige Arbeiten 3 Erwägungen der Kommission

101-04/10.407n/SGK--CSSS 68 e-parl 03.07.2015 15:55

1 Text und Begründung

1.1 Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein: Mit einer Änderung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) sind Kinder von den Krankenkassenprämien zu befreien.

1.2 Begründung Mit den massiven Prämienerhöhungen steigt der Druck, einen immer grösseren Teil der Bevölkerung zu subventionieren. Gleichzeitig wird es aber insbesondere für jene mittelständischen Familien, welche gerade nicht in den Genuss von Prämienverbilligungen kommen, immer härter, die Krankenkassenprämien zu bezahlen. Gemäss Artikel 65 (KVG) gewähren die Kantone den Versicherten in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen Prämienverbilligungen. Mit der 2006 in Kraft gesetzten Gesetzesrevision verbilligen die Kantone bei unteren und mittleren Einkommen zudem die Prämien von Kindern und jungen Erwachsenen in Ausbildung um mindestens 50 Prozent. Dieses Prämienverbilligungssystem ist kompliziert und bedingt einen relativ hohen administrativen Aufwand. Eine Änderung des Systems auf Prämienbefreiung der Kinder wäre wesentlich einfacher, effizienter und solidarischer: Einfacher, weil für die Prämienverbilligung einzig noch das Familienbudget massgebend wäre; effizienter, weil weniger Mittel in Administration und Verwaltung fliessen würden; und solidarischer, weil Familien wirksam entlastet würden. Heute haben Familien die Prämien der älteren Generation so stark mitzufinanzieren, dass sie selber Prämienverbilligungen beanspruchen müssen. Die Prämienbefreiung von Kindern würde Familien rasch, effektiv und wirksam entlasten und wäre zudem eine massvolle Korrektur unsinniger Finanzflüsse sowie der zunehmenden Umverteilung. Das Modell sähe so aus, dass Kinder bis 18 Jahre prämienfrei versichert würden. Die Kosten würden auf die Erwachsenenprämien übertragen und sozialgerecht über die Prämienverbilligung abgefedert. Junge Erwachsene bis 25 Jahre hätten eine reduzierte Erwachsenenprämie zu bezahlen. Allenfalls können mit der Definition einer Einkommensobergrenze hohe Einkommen von der Prämienbefreiung der Kinder ausgenommen werden.

2 Bisherige Arbeiten Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-NR) hat der Initiative am 18. Februar 2011 Folge gegeben. Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates (SGK-SR) stimmte diesem Beschluss am 6. September 2011 zu, nachdem sie von der Verwaltung einen Bericht über Möglichkeiten der Umsetzung der parlamentarischen Initiative hatte erarbeiten lassen.

Die SGK-NR beauftragte ihre Subkommission „KVG“ am 14. Oktober 2011 mit der Erarbeitung eines Erlassentwurfs. Die Subkommission beriet zwischen April 2012 und Januar 2013 an fünf Sitzungen über die Grundzüge einer möglichen Lösung, wobei sie verschiedene Varianten prüfte und Hearings durchführte. Da die Subkommission im Zusammenhang mit anderen Revisionen des Krankenversicherungsgesetzes (insbesondere betreffend den Risikoausgleich) ausgelastet war, konnte sie diese Beratungen erst Anfang 2014 wieder aufnehmen. In zwei weiteren Sitzungen arbeitete sie einen Vorentwurf aus, lehnte diesen jedoch am 21. Mai 2014 in der

2 69 e-parl 03.07.2015 15:55

Gesamtabstimmung ab, was einem Nichteintreten gleichkam. Eine Minderheit der Subkommission beantragte der SGK-NR, auf den Vorentwurf einzutreten.

Die SGK-NR trat am 15. August 2014 auf den Vorentwurf ein. Anschliessend wies sie ihn an die Subkommission zurück, mit dem Auftrag, eine kostenneutrale Variante zu erarbeiten. Am 15. Oktober 2014 gab die SGK-NR zudem der parlamentarische Initiative Rossini, „KVG. Änderung der Prämienkategorien für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene“ (13.477 n), Folge, mit dem Ziel, insbesondere die jungen Erwachsenen zu entlasten. Nachdem die SGK-SR diesem Beschluss zugestimmt hatte, beauftragte die SGK-NR die Subkommission mit der Erarbeitung eines Erlassentwurfs. Dabei hielt sie die Subkommission dazu an, im Hinblick auf die Umsetzung der beiden parlamentarischen Initiativen 10.407 und 13.477, deren gemeinsames Ziel es ist, die finanzielle Belastung durch die Krankenkassenprämien bei den Familien zu mildern, eine Gesamtschau zu wahren Die Subkommission führte ihre Arbeiten in diesem Sinne weiter. Sie führte erneut Hearings durch und prüfte an fünf Sitzungen zwischen Januar und Juni 2015 verschiedene Lösungsvarianten.

3 Erwägungen der Kommission Die Kommission beantragt eine Verlängerung der Behandlungsfrist um zwei Jahre, damit die laufenden Arbeiten im Hinblick auf einen Erlassentwurf abgeschlossen werden können.

3 70 e-parl 20.08.2013 15:26

Nationalrat

Conseil national

Consiglio nazionale

Cussegl naziunal

10.407 n Pa.Iv. Humbel. Prämienbefreiung für Kinder

Bericht der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit vom 16. August 2013

Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-NR) hat am 16. August 2013 über die Frage der Fristverlängerung nach Artikel 113 Absatz 1 des Parlamentsgesetzes beraten.

Die parlamentarische Initiative verlangt, Kinder seien von den Krankenkassenprämien zu befreien.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt mit 13 zu 8 Stimmen, die Behandlungsfrist der Initiative um zwei Jahre bis zur Herbstsession 2015 zu verlängern.

Im Namen der Kommission Der Präsident:

Stéphane Rossini

Inhalt des Berichtes 1 Text und Begründung 2 Bisherige Arbeiten 3 Erwägungen der Kommission

101-04/10.407n/SGK--CSSS 71 e-parl 20.08.2013 15:26

1 Text und Begründung

1.1 Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein: Mit einer Änderung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) sind Kinder von den Krankenkassenprämien zu befreien.

1.2 Begründung Mit den massiven Prämienerhöhungen steigt der Druck, einen immer grösseren Teil der Bevölkerung zu subventionieren. Gleichzeitig wird es aber insbesondere für jene mittelständischen Familien, welche gerade nicht in den Genuss von Prämienverbilligungen kommen, immer härter, die Krankenkassenprämien zu bezahlen. Gemäss Artikel 65 (KVG) gewähren die Kantone den Versicherten in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen Prämienverbilligungen. Mit der 2006 in Kraft gesetzten Gesetzesrevision verbilligen die Kantone bei unteren und mittleren Einkommen zudem die Prämien von Kindern und jungen Erwachsenen in Ausbildung um mindestens 50 Prozent. Dieses Prämienverbilligungssystem ist kompliziert und bedingt einen relativ hohen administrativen Aufwand. Eine Änderung des Systems auf Prämienbefreiung der Kinder wäre wesentlich einfacher, effizienter und solidarischer: Einfacher, weil für die Prämienverbilligung einzig noch das Familienbudget massgebend wäre; effizienter, weil weniger Mittel in Administration und Verwaltung fliessen würden; und solidarischer, weil Familien wirksam entlastet würden. Heute haben Familien die Prämien der älteren Generation so stark mitzufinanzieren, dass sie selber Prämienverbilligung beanspruchen müssen. Die Prämienbefreiung von Kindern würde Familien rasch, effektiv und wirksam entlasten und wäre zudem eine massvolle Korrektur unsinniger Finanzflüsse sowie der zunehmenden Umverteilung. Das Modell sähe so aus, dass Kinder bis 18 Jahre prämienfrei versichert würden. Die Kosten würden auf die Erwachsenenprämien übertragen und sozialgerecht über die Prämienverbilligung abgefedert. Junge Erwachsene bis 25 Jahre hätten eine reduzierte Erwachsenenprämie zu bezahlen. Allenfalls können mit der Definition einer Einkommensobergrenze hohe Einkommen von der Prämienbefreiung der Kinder ausgenommen werden.

2 Bisherige Arbeiten Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates (SGK-NR) hat der Initiative am 18. Februar 2011 Folge gegeben. Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates stimmte diesem Beschluss am 6. September 2011 zu, nachdem sie von der Verwaltung einen Bericht über Möglichkeiten der Umsetzung der parlamentarischen Initiative hatte erarbeiten lassen.

Die SGK-NR beauftragte ihre Subkommission „KVG“ am 14. Oktober 2011 mit der Erarbeitung eines Erlassentwurfs. Die Subkommission beriet an fünf Sitzungen über die Grundzüge einer möglichen Lösung, wobei sie verschiedene Varianten prüfte und Hearings durchführte. Da die Subkommission im Zusammenhang mit anderen Revisionen des Krankenversicherungsgesetzes (insbesondere betreffend den Risikoausgleich) ausgelastet war, kann sie diese Beratungen erst im vierten Quartal 2013 weiterführen.

2 72 e-parl 20.08.2013 15:26

3 Erwägungen der Kommission Die Kommission beantragt eine Verlängerung der Behandlungsfrist um zwei Jahre, damit die laufenden Arbeiten im Hinblick auf einen Erlassentwurf abgeschlossen werden können. Bestärkt sieht sie sich in diesem Bestreben, da auch der Bundesrat in seinen gesundheitspolitischen Prioritäten „Gesundheit 2020“ vom 23. Januar 2013 das Ziel unterstützt, die Kinder in einkommensschwachen Haushalten und dem Mittelstand von den Prämien zu befreien.

3 73 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank

11.449 – Parlamentarische Initiative Publikation von Erwachsenenschutzmassnahmen

Eingereicht von Joder Rudolf

Einreichungsdatum 16.06.2011 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Das geltende Recht ist wie folgt abzuändern:

1. Die Erwachsenenschutzbehörde wird verpflichtet, das Betreibungsamt am Wohnsitz der betroffenen Person über die Ergreifung oder die Aufhebung einer Massnahme des Erwachsenenschutzrechts zu informieren.

2. Die Information über die Erwachsenenschutzmassnahme ist im Betreibungsregister einzutragen und vom Betreibungsamt Dritten bei deren Einholung eines Betreibungsregisterauszuges weiterzugeben.

Begründung Das Vormundschaftsrecht wurde revidiert, und in der Folge wird am 1. Januar 2013 das neue Erwachsenenschutzrecht in Kraft treten. Damit wird für die Wirtschaft eine folgenschwere Änderung Gültigkeit erhalten, die es mit der vorliegenden parlamentarischen Initiative zu beseitigen gilt.

Nach heute noch geltendem Recht werden Bevormundungen (d. h. der Entzug der Handlungsfähigkeit) in den jeweiligen kantonalen Amtsblättern (Wohnsitz­ und Heimatkanton) publiziert. Jedermann hat so die Möglichkeit, davon Kenntnis zu nehmen, dass ein eventueller Vertragspartner nicht mehr handlungsfähig ist und somit selber keine Verträge abschliessen darf. Dadurch werden der Wirtschaft Kenntnis der Bevormundung "unterstellt" und Dritte vor den Folgen von Geschäften mit Bevormundeten richtigerweise nicht geschützt.

Neu ab 1. Januar 2013 werden solche Erwachsenenschutzmassnahmen nirgends mehr öffentlich gemacht. Die Handlungsfähigkeit hat aber nach wie vor die gleiche Wirkung: Mit Handlungsunfähigen abgeschlossene Verträge sind ex tunc nichtig. Dies bedeutet, dass ein Dritter (Gewerbetreibende, Privatpersonen, Unternehmungen usw.) keine Kenntnis mehr von der Erwachsenenschutzmassnahme erlangen kann, aber die gesamten Folgen bis hin zum vollständigen Untergang seiner Forderung selber tragen muss. Gemäss Artikel 451 Absatz 2 nZGB kann zwar jeder, der ein Interesse glaubhaft macht, von einer Erwachsenenschutzbehörde Auskunft über das Vorliegen einer Erwachsenenschutzmassnahme verlangen. Dies aber nur als Ausnahme zur grundsätzlichen Geheimhaltung.

Allfällige Interessen von Einzelpersonen werden über den Rechtsschutz im alltäglichen Geschäftsverkehr gestellt. Dies gefährdet die Rechtssicherheit. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind fatal, und das Erfordernis eines Interessennachweises ist im täglichen Geschäftsverkehr kaum praktikabel. Diese Situation ist nicht verhältnismässig und hat hohe administrative Kosten zur Folge. Hinzu kommt, dass jede einzelne Erwachsenenschutzbehörde selbständig über die Anforderungen an einen Interessennachweis entscheiden kann und die Auskunft ohne weiteres ablehnen kann. Gegen diese Ablehnung besteht kein Rechtsschutz. Demnach besteht dringender Handlungsbedarf.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Amtliches Bulletin ­ die Wortprotokolle Vernehmlassung 74 Kommissionsberichte 04.12.2014 ­ Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 26.02.2016 ­ Bericht Kommission für Rechtsfragen NR (BBl 2016 5161) 17.06.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 5175)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 31.08.2012 RK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 23.10.2012 RK­SR Zustimmung. 20.03.2015 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2015.

Entwurf 1 Schweizerisches Zivilgesetzbuch (Mitteilung von Erwachsenenschutzmassnahmen) BBl 2016 5171

Datum Rat 13.09.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf der Kommission. 06.12.2016 SR Zustimmung. 16.12.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8893 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Kommission für Rechtsfragen NR (RK­NR) Kommission für Rechtsfragen SR (RK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (15) Föhn Peter Fuchs Thomas Füglistaller Lieni Graber Jean­Pierre Heer Alfred Hochreutener Norbert Hutter Markus Lustenberger Ruedi Miesch Christian Reimann Lukas Rutschmann Hans Schenk Simon Schwander Pirmin Triponez Pierre Wobmann Walter

Deskriptoren: Hilfe Vormundschaft Behörde Informationsaustausch Schuldbetreibung Personendaten Datenschutz Ergänzende Erschliessung: 12

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

75 Sie sind hier: Das Schweizer Parlament > Suche > Geschaefte

76 e-parl 15.01.2015 11:13

Nationalrat

Conseil national

Consiglio nazionale

Cussegl naziunal

11.449 n Pa. Iv. Joder. Publikation von Erwachsenenschutzmassnahmen

Bericht der Kommission für Rechtsfragen vom 14. November 2014

Die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrates gab dieser parlamentarischen Initiative am 31. August 2012 Folge. Die Schwesterkommission des Ständerates stimmte diesem Beschluss am 23. Oktober 2012 zu. Danach hatte die Kommission zwei Jahre Zeit für die Ausarbeitung einer Vorlage.

Gemäss dieser parlamentarischen Initiative soll die Erwachsenenschutzbehörde verpflichtet werden, das Betreibungsamt am Wohnsitz der betroffenen Person über die Ergreifung oder Aufhebung einer Erwachsenenschutzmassnahme zu informieren, und diese Massnahme soll im Betreibungsregister eingetragen werden.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt mit 13 zu 10 Stimmen, die parlamentarische Initiative abzuschreiben. Eine Minderheit (Schwander, Huber, Lüscher, Markwalder, Merlini, Miesch, Nidegger, Reimann Lukas, Rickli Natalie, Stamm) beantragt, sie nicht abzuschreiben und die Frist für die Ausarbeitung einer Vorlage bis zur Wintersession 2015 zu verlängern.

Berichterstattung: Guhl (d), Schneider Schüttel (f)

Im Namen der Kommission Der Präsident:

Alec von Graffenried

Inhalt des Berichtes 1 Text und Begründung 2 Arbeiten der Kommission 3 Erwägungen der Kommission

101-04/11.449n/RK--CAJ 77 e-parl 15.01.2015 11:13

1 Text und Begründung

1.1 Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein: Das geltende Recht ist wie folgt abzuändern: 1. Die Erwachsenenschutzbehörde wird verpflichtet, das Betreibungsamt am Wohnsitz der betroffenen Person über die Ergreifung oder die Aufhebung einer Massnahme des Erwachsenenschutzrechts zu informieren. 2. Die Information über die Erwachsenenschutzmassnahme ist im Betreibungsregister einzutragen und vom Betreibungsamt Dritten bei deren Einholung eines Betreibungsregisterauszuges weiterzugeben.

1.2 Begründung Das Vormundschaftsrecht wurde revidiert, und in der Folge wird am 1. Januar 2013 das neue Erwachsenenschutzrecht in Kraft treten. Damit wird für die Wirtschaft eine folgenschwere Änderung Gültigkeit erhalten, die es mit der vorliegenden parlamentarischen Initiative zu beseitigen gilt. Nach heute noch geltendem Recht werden Bevormundungen (d. h. der Entzug der Handlungsfähigkeit) in den jeweiligen kantonalen Amtsblättern (Wohnsitz- und Heimatkanton) publiziert. Jedermann hat so die Möglichkeit, davon Kenntnis zu nehmen, dass ein eventueller Vertragspartner nicht mehr handlungsfähig ist und somit selber keine Verträge abschliessen darf. Dadurch werden der Wirtschaft Kenntnis der Bevormundung "unterstellt" und Dritte vor den Folgen von Geschäften mit Bevormundeten richtigerweise nicht geschützt. Neu ab 1. Januar 2013 werden solche Erwachsenenschutzmassnahmen nirgends mehr öffentlich gemacht. Die Handlungsfähigkeit hat aber nach wie vor die gleiche Wirkung: Mit Handlungsunfähigen abgeschlossene Verträge sind ex tunc nichtig. Dies bedeutet, dass ein Dritter (Gewerbetreibende, Privatpersonen, Unternehmungen usw.) keine Kenntnis mehr von der Erwachsenenschutzmassnahme erlangen kann, aber die gesamten Folgen bis hin zum vollständigen Untergang seiner Forderung selber tragen muss. Gemäss Artikel 451 Absatz 2 nZGB kann zwar jeder, der ein Interesse glaubhaft macht, von einer Erwachsenenschutzbehörde Auskunft über das Vorliegen einer Erwachsenenschutzmassnahme verlangen. Dies aber nur als Ausnahme zur grundsätzlichen Geheimhaltung. Allfällige Interessen von Einzelpersonen werden über den Rechtsschutz im alltäglichen Geschäftsverkehr gestellt. Dies gefährdet die Rechtssicherheit. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind fatal, und das Erfordernis eines Interessennachweises ist im täglichen Geschäftsverkehr kaum praktikabel. Diese Situation ist nicht verhältnismässig und hat hohe administrative Kosten zur Folge. Hinzu kommt, dass jede einzelne Erwachsenenschutzbehörde selbständig über die Anforderungen an einen Interessennachweis entscheiden kann und die Auskunft ohne weiteres ablehnen kann. Gegen diese Ablehnung besteht kein Rechtsschutz. Demnach besteht dringender Handlungsbedarf.

2

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2 Arbeiten der Kommission

2.1 Ausarbeitung eines Vorentwurfs Die Kommission befasste sich im Jahr 2013 an zwei Sitzungen mit der Umsetzung dieser parlamentarischen Initiative. Am 25. Oktober 2013 verabschiedete sie mit 17 zu 0 Stimmen bei 7 Enthaltungen einen Vorentwurf. Seit Inkrafttreten des neuen Erwachsenenschutzrechts am 1. Januar 2013 werden die Schutzmassnahmen, welche die Handlungsfähigkeit der betroffenen Personen einschränken, nicht mehr in den kantonalen Amtsblättern veröffentlicht. Um Auskunft über das Bestehen einer Massnahme zu erhalten, müssen sich Dritte fortan im Einzelfall und unter Glaubhaftmachung eines Interesses an die zuständige Erwachsenenschutzbehörde wenden. Aufgrund der mit einer Publikation einhergehenden Gefahr der Stigmatisierung der betroffenen Person hielt die Kommission diesen Systemwechsel für begrüssenswert, erachtete allerdings den Zugang Dritter zu den für einen Vertragsschluss relevanten Angaben über die Handlungsfähigkeit einer Person unter geltendem Recht als übermässig restriktiv. Sie schlug daher vor, die Anordnung einer Massnahme dem Betreibungsamt mitzuteilen, damit dieses Dritte auf Gesuch hin über die Massnahme informieren kann. Potenzielle Vertragspartner können auf diese Weise mit verhältnismässig geringem Aufwand Kenntnis von einer Massnahme erlangen. Im Rahmen der Revision wurde ausserdem klargestellt, welche weiteren Behörden die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde über eine angeordnete Massnahme zu informieren hat. Am 13. Dezember 2013 gab die Kommission einen Vorentwurf zur Änderung des Zivilgesetzbuches und des Bundesgesetzes über Schuldbetreibung und Konkurs bis zum 31. März 2014 in die Vernehmlassung.

2.2 Vernehmlassungsergebnisse An der Sitzung vom 14. November 2014 nahm die Kommission Kenntnis von den Ergebnissen der Vernehmlassung (diese können auf der Internetseite der Kommission eingesehen werden). Stellung genommen haben 25 Kantone, vier politische Parteien und 22 Organisationen. Die Möglichkeit, auf dem Weg der Betreibungsauskunft gleichzeitig auch Auskunft über das Vorliegen einer Massnahme des Erwachsenenschutzrechts zu erhalten, wurde in der Vernehmlassung mehrheitlich abgelehnt. So befürworten diese Vorlage nur gerade fünf Kantone (AI, AR, TG, UR, VS), während 18 Kantone (AG, BE, BL, BS, FR, GE, GL, GR, LU, NE, NW, SG, SH, SZ, TI, VD, ZG, ZH) sie als unnötig, untauglich, zu aufwendig oder zu kompliziert erachten. Drei politische Parteien (CVP, FDP und SVP) befanden sie hingegen für gut, während sie nur eine (SP) ablehnte. Von den befragten Organisationen sprachen sich elf für und sechs gegen die Vorlage aus. Die Gegner der Vorlage brachten insbesondere folgende Einwände vor:  Die Weitergabe von Informationen über Massnahmen des Erwachsenenschutzrechts sei für die Betreibungsämter eine sachfremde Aufgabe.  Private Auskunfteien könnten so zu sensiblen Informationen über Privatpersonen kommen, und es sei nicht gewährleistet, dass auch spätere Änderungen nachvollzogen würden. Dadurch würden die Persönlichkeitsrechte der betroffenen Personen erheblich beeinträchtigt. Dieser Eingriff sei durch die auf dem Spiel stehenden Interessen nicht gerechtfertigt. Auch stehe die Vorlage im Widerspruch zum Ziel der Revision des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts, die Stigmatisierung zu verhindern.  Die heutige Möglichkeit, Auskunft über bestehende Massnahmen zu verlangen (Art. 451 Abs. 2 ZGB), reiche aus.

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 Bei einem Umzug der betroffenen Person bestehe die Gefahr, dass unrichtige Auskünfte erteilt würden.  Die Umsetzung der Revision hätte einen erheblichen Mehraufwand für die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden und die Betreibungsämter zur Folge.

Die übrige Ergänzung von Artikel 449c ZGB wurde grundsätzlich begrüsst, wobei aber diverse kleinere Verbesserungsvorschläge vor allem technischer Natur angebracht wurden.

3 Erwägungen der Kommission

Die Mehrheit der Kommission hält fest, dass sie von der im Vernehmlassungsentwurf vorgeschlagenen Lösung nie restlos überzeugt gewesen ist. Sie nimmt die Stellungnahmen der Kantone sehr ernst, die das Kernanliegen des Vorentwurfs mehrheitlich ablehnen und keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf erkennen. Die Mehrheit der Kommission weist insbesondere auf das Risiko hin, dass in privaten Registern unrichtige Daten kursieren könnten, was in ihren Augen eine unverhältnismässige Beeinträchtigung des Persönlichkeits- und des Datenschutzes wäre. Das geltende Recht bietet die Möglichkeit, von der Erwachsenenschutzbehörde Auskünfte über aktuelle Schutzmassnahmen einzuholen. Ausserdem ist das neue Erwachsenenschutzrecht erst seit 1. Januar 2013 in Kraft, weshalb es angezeigt wäre, vor erneuten Änderungen einige Zeit abzuwarten, um zu sehen, wie sich die Praxis entwickelt. Aus diesen Gründen beantragt die Kommissionsmehrheit, die parlamentarische Initiative abzuschreiben.

Die Minderheit der Kommission hält das neue System für unbefriedigend, weil es der Erwachsenenschutzbehörde die Verschwiegenheitspflicht auferlegt. Damit werde der Zugang zu Informationen, die bei Vertragsabschlüssen wichtig sind, stark eingeschränkt. Mit der im Vorentwurf vorgeschlagenen Lösung könnte das Bedürfnis nach Informationen mit dem Erfordernis, Personen nicht zu stigmatisieren, in Einklang gebracht werden. Auch dem Schutz der gutgläubigen Dritten müsse Rechnung getragen werden. Dass in diesem Bereich Handlungsbedarf besteht, zeige sich am Beispiel eines Kantons, wo bei der Erwachsenenschutzbehörde zahlreiche Auskunftsgesuche vorlägen und die Beantwortungsfristen sehr lang seien. Die Minderheit beantragt deshalb, die parlamentarische Initiative nicht abzuschreiben und die Frist für die Unterbreitung einer Vorlage an den Nationalrat um ein Jahr zu verlängern. Dies würde der Kommission ermöglichen, die aufgrund der Vernehmlassungsergebnisse erforderlichen technischen Anpassungen vorzunehmen.

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80 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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12.057 – Geschäft des Bundesrates Weiterentwicklung des Schengen­Besitzstands. Übernahme der Verordnung zur Errichtung von IT­ Grosssystemen

Einreichungsdatum 23.05.2012 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 23. Mai 2012 zur Genehmigung des Notenaustauschs zwischen der Schweiz und der Europäischen Union betreffend die Übernahme der Verordnung (EU) Nr. 1077/2011 zur Errichtung einer Europäischen Agentur für das Betriebsmanagement von IT­Grosssystemen (Weiterentwicklung des Schengen­ und des Dublin/Eurodac­Besitzstands) BBl 2012 5875

Zusatzbotschaft vom 6. Juli 2016 zur Genehmigung des Notenaustauschs zwischen der Schweiz und der Europäischen Union betreffend die Ubernahme der Verordnung (EU) Nr. 107712011 zur Errichtung einer Europäischen Agentur für das Betriebsmanagement von IT­Grosssystemen BBl 2016 6503

Notenaustausch vom 24. November 2011 zwischen der Schweiz und der Europäischen Union betreffend die Übernahme der Verordnung (EU) Nr. 1077/2011 zur Errichtung einer Europäischen Agentur für das Betriebsmanagement von IT­ Grosssystemen (Weiterentwicklung des Schengen­ und des Dublin/Eurodac­Besitzstands) BBl 2016 6519

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Anträge, Fahnen Amtliches Bulletin ­ die Wortprotokolle

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Genehmigung des Notenaustauschs zwischen der Schweiz und der Europäischen Union betreffend die Übernahme der Verordnung (EU) Nr. 1077/2011 zur Errichtung einer Europäischen Agentur für das Betriebsmanagement von IT­Grosssystemen (Weiterentwicklung des Schengen­ und des Dublin/Eurodac­Besitzstands) (vom 23.05.2012) BBl 2012 5897

Datum Rat 10.09.2012 NR Rückweisung an den Bundesrat. 11.12.2012 SR Zustimmung. 27.09.2016 NR Abschreibung. 06.12.2016 SR Abschreibung.

Stand der Beratungen Erledigt

Entwurf 2 Bundesbeschluss über die Genehmigung des Notenaustauschs zwischen der Schweiz und der Europäischen Union betreffend die Übernahme der Verordnung (EU) Nr. 1077/2011 zur Errichtung einer Europäischen Agentur für das Betriebsmanagement von IT­Grosssystemen (Weiterentwicklung des Schengen­ und des Dublin/Eurodac­Besitzstands) BBl 2016 6517

81 Datum Rat 27.09.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 06.12.2016 SR Zustimmung. 16.12.2016 NR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 SR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8953 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Aussenpolitische Kommission NR (APK­NR) Aussenpolitische Kommission SR (APK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe Verordnung EU Rechenzentrum Datenverarbeitung Personenkontrolle an der Grenze Zuständigkeit für Asylgesuch Dubliner Abkommen Europakompatibilität Ergänzende Erschliessung: 10;2811;IT­Agentur;VIS;SIS II;Eurodac

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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82 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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12.318 – Standesinitiative Berechnung der Standardarbeitskraft in der Landwirtschaft. Änderung

Eingereicht von Bern Einreichungsdatum 12.09.2012 Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung reicht der Kanton Bern folgende Standesinitiative ein:

Der Bund soll sich im Rahmen der AP 2014­2017 dafür einsetzen, dass:

­ der Arbeitsaufwand für Direktvermarktung, Hofladen und Agrotourismus in der Berechnung des Arbeitsanfalls besser berücksichtigt wird (SAK­Berechnung);

­ der Aufwand für Buchhaltung, Datenverarbeitung, Produktverarbeitung (Grundaufwand), der auf den meisten Betrieben durch die Bäuerin erbracht wird, in der SAK­Berechnung zu berücksichtigen ist.

Dokumente Medienmitteilungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 15.06.2016 SR Der Initiative wird keine Folge gegeben. 15.12.2016 NR Der Initiative wird keine Folge gegeben.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben SR (WAK­SR) Kommission für Wirtschaft und Abgaben NR (WAK­NR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe landwirtschaftliches Einkommen Landwirt/in Frau Fremdenverkehr in ländlichen Gebieten Direktverkauf Ergänzende Erschliessung: 55

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84 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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12.470 – Parlamentarische Initiative Bessere Unterstützung für schwerkranke oder schwerbehinderte Kinder, die zu Hause gepflegt werden

Eingereicht von Joder Rudolf

Einreichungsdatum 27.09.2012 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Die gesetzlichen Grundlagen sind dahingehend anzupassen, dass Familien (Eltern und Erziehungsberechtigte), die schwerkranke oder schwerbehinderte Kinder zu Hause pflegen, besser und wirkungsvoller unterstützt und entlastet werden.

Begründung Eltern und Erziehungsberechtigte, die ihre schwerkranken oder schwerbehinderten Kinder zu Hause pflegen, geraten finanziell wie auch kräftemässig in eine schwierige Situation. Die parlamentarische Initiative will erreichen, dass die gesetzlichen Bestimmungen so angepasst werden, dass Familien (Eltern und Erziehungsberechtigte), die ein schwerkrankes oder schwerbehindertes Kind nicht in die Heimpflege geben, sondern die Pflege und Betreuung zu Hause übernehmen und gewährleisten, eine bessere und vermehrte Unterstützung erhalten. Die generelle Belastung von Familien, die schwerkranke oder schwerbehinderte Kinder zu Hause pflegen, ist wesentlich grösser als bei Familien mit schwerkranken oder schwerbehinderten Kindern in der Heimpflege.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Vernehmlassung

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 07.07.2016 ­ Bericht Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (BBl 2016 7193) 19.10.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 8185)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 15.08.2013 SGK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 10.01.2014 SGK­SR Zustimmung. 17.06.2016 NR Fristverlängerung bis zur Frühjahrssession 2018.

Entwurf 1 Bundesgesetz über die Invalidenversicherung (IVG) BBl 2016 7211

Datum Rat 08.12.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 85 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (10) Birrer­Heimo Prisca Frehner Sebastian Freysinger Oskar Geissbühler Andrea Martina Giezendanner Ulrich Gilli Yvonne Hausammann Markus Heim Bea Rytz Regula Wasserfallen Christian

Deskriptoren: Hilfe Kind Behinderte/r angeborene Krankheit Familie (speziell) Spitex Langzeitpflege Ergänzende Erschliessung: 2841

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86 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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12.477 – Parlamentarische Initiative Verwendung von Schweizer Holz in Bauten mit öffentlicher Finanzierung

Eingereicht von von Siebenthal Erich

Einreichungsdatum 27.09.2012 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu schaffen, damit vermehrt Schweizer Holz bei Bauten zum Einsatz kommt.

Begründung In verschiedenen Gesetzen werden staatliche Unterstützungsbeiträge an Bauten gewährt. Die heutigen Subventionsbestimmungen sehen in der Regel vor, dass die günstigste Materialwahl berücksichtigt werden muss. Dies führt wegen der Frankenstärke viel zu oft konsequent zur Wahl ausländischer Holzprodukte. Der Schweizer Wald wird nach den strengsten europäischen Vorschriften bewirtschaftet. Die einheimische Holzverarbeitungsindustrie ist ebenfalls strengen Auflagen unterstellt. Diese staatlichen Auflagen haben zum Zweck, dass ein ökologisch und technisch hochwertiger Rohstoff im Inland erzeugt werden kann. Diese Auflagen ziehen automatisch höhere Produktionskosten nach sich, die wegen der Frankenaufwertung auch noch um gut 20 Prozent gestiegen sind. Es ist deshalb auch dafür zu sorgen, dass dieser Rohstoff im Inland verwendet wird. Der Bund kann dabei direkt auf jene Projekte Einfluss nehmen, die er mit finanziellen Mitteln unterstützt.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Amtliches Bulletin ­ die Wortprotokolle

Kommissionsberichte 24.08.2015 ­ Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 09.04.2013 UREK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 22.08.2013 UREK­SR Zustimmung. 25.09.2015 NR Fristverlängerung um zwei Jahre, d.h. bis zur Herbstsession 2017. 16.12.2016 NR Abschreibung.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie NR (UREK­NR) Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie SR (UREK­SR)

87

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (22) Aebi Andreas Amstutz Adrian Bourgeois Jacques Brunner Toni Büchler Jakob Candinas Martin Estermann Yvette Fässler Daniel Favre Laurent Gmür Alois Graf Maya Grunder Hans Joder Rudolf Lustenberger Ruedi Müller Leo Müller­Altermatt Stefan Nussbaumer Eric Parmelin Guy Rime Jean­François Rösti Albert Schläfli Urs Wobmann Walter

Deskriptoren: Hilfe Bauholz Holzprodukt Förderung von Baumassnahmen öffentliches Bauwesen Subvention Bundesbauten Förderungsmassnahmen in der Forstwirtschaft Ergänzende Erschliessung: 04;55

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88 e-parl 01.09.2015 16:58

Nationalrat

Conseil national

Consiglio nazionale

Cussegl naziunal

12.477 n Pa.Iv. von Siebenthal. Verwendung von Schweizer Holz in Bauten mit öffentlicher Finanzierung

Bericht der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie vom 24. August 2015

Die Kommissionen für Umwelt, Raumplanung und Energie des National- und des Ständerates gaben der titelgenannten, am 27. September 2012 eingereichten parlamentarischen Initiative am 9. April bzw. am 22. August 2013 Folge. Gemäss Art. 111 und 113 ParlG arbeitet die Kommission des Nationalrates innert zwei Jahren eine Vorlage aus – d. h. bis zur Herbstsession 2015 – oder sie legt einen Bericht über den Stand der Arbeiten vor und beantragt, die First für die Behandlung der Initiative zu verlängern.

Die Initiative verlangt die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit vermehrt Schweizer Holz bei Bauten zum Einsatz kommt.

Antrag der Kommission

Die Kommission beantragt mit 18 zu 0 Stimmen, die Frist um zwei Jahre, d. h. bis zur Herbstsession 2017, zu verlängern.

Im Namen der Kommission Der Präsident:

Hans Killer

Inhalt des Berichtes 1 Text und Begründung 2 Erwägungen der Kommission

101-04/12.477n/UREK--CEATE 89 e-parl 01.09.2015 16:58

1 Text und Begründung

1.1 Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein: Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu schaffen, damit vermehrt Schweizer Holz bei Bauten zum Einsatz kommt.

1.2 Begründung In verschiedenen Gesetzen werden staatliche Unterstützungsbeiträge an Bauten gewährt. Die heutigen Subventionsbestimmungen sehen in der Regel vor, dass die günstigste Materialwahl berücksichtigt werden muss. Dies führt wegen der Frankenstärke viel zu oft konsequent zur Wahl ausländischer Holzprodukte. Der Schweizer Wald wird nach den strengsten europäischen Vorschriften bewirtschaftet. Die einheimische Holzverarbeitungsindustrie ist ebenfalls strengen Auflagen unterstellt. Diese staatlichen Auflagen haben zum Zweck, dass ein ökologisch und technisch hochwertiger Rohstoff im Inland erzeugt werden kann. Diese Auflagen ziehen automatisch höhere Produktionskosten nach sich, die wegen der Frankenaufwertung auch noch um gut 20 Prozent gestiegen sind. Es ist deshalb auch dafür zu sorgen, dass dieser Rohstoff im Inland verwendet wird. Der Bund kann dabei direkt auf jene Projekte Einfluss nehmen, die er mit finanziellen Mitteln unterstützt.

2 Erwägungen der Kommission Im Februar 2014 beauftragte die UREK-N im Rahmen der Umsetzung der parlamentarischen Initiative die Verwaltung, Nachhaltigkeitskriterien zu definieren, die dazu führen, dass die ökologischen Vorteile von Schweizer Holz zum Tragen kommen können. Zudem sollten von der Verwaltung auch mögliche Gesetzesänderungen geprüft und der Kommission vorgeschlagen werden. Schliesslich sollen auch bestehende Leitfaden und Musterausschreibungen hinsichtlich möglicher Anpassungen betrachtet werden. Unter der Führung des Bafu und des BBL erarbeitete alsdann eine Arbeitsgruppe mögliche Lösungen zur Umsetzung. Die Arbeitsgruppe wurde von sachverständigen nationalen und kantonalen Behörden sowie Branchenverbänden der Wald- und Holzwirtschaft beraten. Sie prüfte die Verwendung von Kriterien der Nachhaltigkeit zur weitgehenden Berücksichtigung des Baustoffes Holz in der öffentlichen Beschaffung unter dem Vorbehalt, dass dabei die beschaffungsrechtlichen Grundsätze nicht verletzt werden dürfen. Zudem ging die Arbeitsgruppe der Frage nach, ob im Entwurf zum revidierten Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) die Anliegen zur Förderung ausreichend berücksichtigt würden. Das 2012 revidierte WTO-Recht sieht neu die Möglichkeit vor, bei der Gestaltung von technischen Spezifikationen auch ökologische Kriterien zu berücksichtigen. Die Änderungen des WTO-Abkommens sollen in der Revision des BöB umgesetzt werden; die Vernehmlassung dazu endete am 1. Juli 2015. Die Vergabebehörden werden aufgrund der Änderungen Nachhaltigkeitsvorschriften in den technischen Vorschriften festlegen können, die sich auf die Produktionsbedingungen (z. B. Holzeinschlag, Transportweg) beziehen. Die Voraussetzungen bezüglich Transparenz, Verhältnismässigkeit sowie das Diskriminierungsverbot müssen nach wie vor beachtet werden. Das Bafu hat der UREK-N im Rahmen der Revision des Waldgesetzes (WaG; 14.046) Änderungen vorgeschlagen, welche das Anliegen der parlamentarischen Initiative aufnehmen. Die Kommission hat diese Änderungsvorschläge in der Teilrevision des Waldgesetzes übernommen (Art. 34a E- WaG). Weitere gesetzliche Anpassungen sind im BöB und in der entsprechenden Verordnung (VöB)

2

90 e-parl 01.09.2015 16:58

vorgesehen. Die Verwaltung will die laufende Auswertung der Vernehmlassung zur Revision des BöB abwarten und stellt der Kommission einen Schlussbericht Ende 2015 in Aussicht. Damit die Initiative wie ausgeführt vollständig umgesetzt werden kann, beantragt die Kommission eine Fristverlängerung von zwei Jahren bis zur Herbstsession 2017.

3

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13.028 – Geschäft des Bundesrates IT­Leistungserbringer zentralisieren. Bericht des Bundesrates zur Abschreibung der Motion 07.3452

Einreichungsdatum 09.12.2011 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Bericht vom 9. Dezember 2011 zur Abschreibung der Motion Noser 07.3452 "IT­Leistungserbringer zentralisieren" BBl 2011 9327

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 07.12.2016 NR Vom Bericht wird Kenntnis genommen. Die Motion 07.3452 wird abgeschrieben.

Behandelnde Kommissionen Finanzkommission NR (FK­NR) Finanzkommission SR (FK­SR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe Datenverarbeitung in der Verwaltung Informationstechnologie Organisation der Bundesverwaltung Bundesamt für Informatik und Telekommunikation Informatik (speziell) Dezentralisierung Bericht Ergänzende Erschliessung: 34;04

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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13.030 – Geschäft des Bundesrates Ausländergesetz. Änderung. Integration

Einreichungsdatum 08.03.2013 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 8. März 2013 zur Änderung des Ausländergesetzes (Integration) BBl 2013 2397

Zusatzbotschaft vom 4. März 2016 zur Änderung des Ausländergesetzes (Integration) BBl 2016 2821

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Anträge, Fahnen Amtliches Bulletin ­ die Wortprotokolle

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesgesetz über die Ausländerinnen und Ausländer (Ausländergesetz, AuG) (Integration) BBl 2013 2447

Datum Rat 11.12.2013 SR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 12.03.2014 NR Rückweisung an den Bundesrat. 02.06.2014 SR Zustimmung (=Rückweisung an den Bundesrat). 14.09.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 01.12.2016 SR Abweichend. 12.12.2016 NR Zustimmung. 16.12.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8899 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Staatspolitische Kommission NR (SPK­NR) Staatspolitische Kommission SR (SPK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIa

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Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe Integration der Zuwanderer Vertrag des Privatrechts Zuwanderer/­in Ausländer/in Gesetz Lehrkraft Niederlassung von Ausländern/­innen verheiratete Person Kind Aufenthalt von Ausländern/­innen Beziehung Bund­Kanton Migrationspolitik ausserparlamentarische Kommission Sprache Ergänzende Erschliessung: 2811;Sprachnachweis

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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13.2047 – Petition Abschaffung des Numerus clausus für das Medizinstudium

Eingereicht von Wäfler Urs Einreichungsdatum 12.07.2013 Stand der Beratungen Erledigt

Dokumente Medienmitteilungen Amtliches Bulletin ­ die Wortprotokolle

Kommissionsberichte 21.10.2013 ­ Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerates

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 25.11.2013 SR Keine Folge geben 16.12.2016 NR Keine Folge geben

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur NR (WBK­NR) Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur SR (WBK­SR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe Zulassungsbeschränkung Hochschulwesen Zugang zur Bildung Maturität Ergänzende Erschliessung: 32

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13.310 – Standesinitiative Unverzüglicher Abbruch der Verhandlungen mit der Europäischen Union über ein Freihandelsabkommen im Agrar­ und Lebensmittelbereich

Eingereicht von Freiburg Einreichungsdatum 19.06.2013 Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung reicht der Kanton Freiburg folgende Standesinitiative ein:

Die Bundesbehörden werden eingeladen, die Verhandlungen mit der Europäischen Union über ein Freihandelsabkommen in den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittel­ und Produktsicherheit und öffentliche Gesundheit unverzüglich abzubrechen. Zu diesem Zweck wird der Bundesrat eingeladen:

1. Massnahmen zu ergreifen, um die Schweizer Produktion von Qualitätslebensmitteln für Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten vor dem günstigen Import von Lebensmitteln minderer Qualität zu schützen;

2. die Vorbereitung von Begleitmassnahmen für die Landwirtschaft fortzuführen, die im Falle eines Abschlusses der Doha­ Runde der WTO umzusetzen wären;

3. Risiken gegenüber aufmerksam zu bleiben, die der Freihandel von Lebensmitteln für die Schweizer Land­ und Ernährungswirtschaft darstellt, namentlich im Rahmen von bilateralen Abkommen, die mit Ländern wie China ausgehandelt werden.

Dokumente Medienmitteilungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 18.08.2015 WAK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 26.09.2016 SR Der Initiative wird keine Folge gegeben. 15.12.2016 NR Der Initiative wird keine Folge gegeben.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben NR (WAK­NR) Kommission für Wirtschaft und Abgaben SR (WAK­SR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Deskriptoren: Hilfe Handel mit Agrarerzeugnissen Nahrungsmittel Freihandelsabkommen internationale Verhandlungen Vertrag mit der EU Ergänzende Erschliessung: 55;10

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13.418 – Parlamentarische Initiative Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren

Eingereicht von Grünliberale Fraktion Sprecher / in Bäumle Martin Einreichungsdatum 21.03.2013 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reichen wir folgende parlamentarische Initiative ein:

Verfassung und Gesetz sind so anzupassen, dass die Gleichstellung eingetragener Partnerschaften mit Ehen im Einbürgerungsverfahren sichergestellt wird.

Begründung In der Beratung der Revision des Bürgerrechtsgesetzes (BüG) wurde betont, dass die Verfassungsgrundlage für die Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe in Bezug auf die erleichterte Einbürgerung fehle. Die Formulierung in Artikel 38 Absatz 1 der Bundesverfassung beschränke die Kompetenz des Bundes abschliessend auf die direkte Regelung von Erwerb und Verlust auf folgende drei Fälle: Abstammung, Heirat, Adoption.

Entsprechend soll nun konsequenterweise die Zuständigkeit des Bundes auch für die Regelung der Einbürgerung im Fall der eingetragenen Partnerschaft erweitert werden. Eine solche Erweiterung ist auch aus dem Blickwinkel des Diskriminierungsverbots (Art. 8 BV) dringend geboten. Dies würde dem Bund die Möglichkeit eröffnen, gleichzeitig auf Gesetzesstufe im BüG die Gleichstellung gemäss Diskriminierungsverbot umzusetzen.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Anträge, Fahnen Vernehmlassung

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 12.01.2016 ­ Bericht Staatspolitische Kommission NR (BBl 2016 29) 12.01.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 45)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 30.08.2013 SPK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 27.01.2014 SPK­SR Zustimmung.

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die erleichterte Einbürgerung von Ausländerinnen und Ausländern in eingetragener Partnerschaft mit Schweizer Staatsangehörigen BBl 2016 41

98 Datum Rat 14.03.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 26.09.2016 SR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt. 16.12.2016 NR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Entwurf 2 Bundesgesetz über das Schweizer Bürgerrecht (Bürgerrechtsgesetz, BüG) (Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren BBl 2016 43

Datum Rat 14.03.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 26.09.2016 SR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt. 16.12.2016 NR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Behandelnde Kommissionen Staatspolitische Kommission NR (SPK­NR) Staatspolitische Kommission SR (SPK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe Einbürgerung Gleichbehandlung gleichgeschlechtliches Paar Ehe Ausländer/in Kampf gegen die Diskriminierung Ergänzende Erschliessung: 2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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13.419 – Parlamentarische Initiative Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren

Eingereicht von Fraktion BD Sprecher / in Landolt Martin Einreichungsdatum 22.03.2013 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reichen wir folgende parlamentarische Initiative ein:

Die Bundesversammlung soll die Rechtsgrundlagen schaffen, um die Gleichstellung eingetragener Partnerschaften mit Ehen im Einbürgerungsverfahren umzusetzen.

Begründung In der Beratung der Revision des Bürgerrechtsgesetzes (BüG) wurde betont, die Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe in Bezug auf die Einbürgerung stehe gegen die Verfassungsformulierung in Artikel 38 Absatz 1 der Bundesverfassung, da dieser die Kompetenz des Bundes zur direkten Regelung von Erwerb und Verlust abschliessend auf folgende drei Fälle beschränkt: Abstammung, Heirat, Adoption.

Entsprechend soll nun konsequenterweise die Zuständigkeit des Bundes auch für die Regelung der Einbürgerung im Fall der eingetragenen Partnerschaft erweitert werden.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Anträge, Fahnen Vernehmlassung

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 12.01.2016 ­ Bericht Staatspolitische Kommission NR (BBl 2016 29) 12.01.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 45)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 30.08.2013 SPK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 27.01.2014 SPK­SR Zustimmung.

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die erleichterte Einbürgerung von Ausländerinnen und Ausländern in eingetragener Partnerschaft mit Schweizer Staatsangehörigen BBl 2016 41

Datum Rat

100 Datum Rat 14.03.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 26.09.2016 SR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt. 16.12.2016 NR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Entwurf 2 Bundesgesetz über das Schweizer Bürgerrecht (Bürgerrechtsgesetz, BüG) (Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren) BBl 2016 43

Datum Rat 14.03.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 26.09.2016 SR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt. 16.12.2016 NR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Behandelnde Kommissionen Staatspolitische Kommission NR (SPK­NR) Staatspolitische Kommission SR (SPK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe Einbürgerung Gleichbehandlung gleichgeschlechtliches Paar Ehe Ausländer/in Kampf gegen die Diskriminierung Ergänzende Erschliessung: 2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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13.420 – Parlamentarische Initiative Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren

Eingereicht von Grüne Fraktion Sprecher / in Glättli Balthasar Einreichungsdatum 22.03.2013 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reichen wir folgende parlamentarische Initiative ein:

Die Bundesversammlung soll die Rechtsgrundlagen schaffen, um die Gleichstellung eingetragener Partnerschaften mit Ehen im Einbürgerungsverfahren umzusetzen.

Begründung In der Beratung der Revision des Bürgerrechtsgesetzes (BüG) wurde betont, der Minderheitsantrag Schenker Silvia zur Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe in Bezug auf die erleichterte Einbürgerung stehe gegen die Verfassungsformulierung in Artikel 38 Absatz 1 der Bundesverfassung, da dieser die Kompetenz des Bundes zur direkten Regelung von Erwerb und Verlust abschliessend auf folgende drei Fälle beschränkt: Abstammung, Heirat, Adoption.

Entsprechend soll nun konsequenterweise die Zuständigkeit des Bundes auch für die Regelung der Einbürgerung im Fall der eingetragenen Partnerschaft erweitert werden. Dazu wäre eine Anpassung von Artikel 38 Absatz 1 der Bundesverfassung z. B. in folgender Form notwendig: "Der Bund regelt Erwerb und Verlust der Bürgerrechte durch Abstammung, Heirat, eingetragene Partnerschaft und Adoption. Er regelt zudem den Verlust des Schweizer Bürgerrechts aus anderen Gründen sowie die Wiedereinbürgerung." Eine solche Erweiterung ist auch aus dem Blickwinkel des Diskriminierungsverbots (Art. 8 BV) dringend geboten.

Dies würde der Bundesversammlung gleichzeitig die Möglichkeit eröffnen, parallel auf Gesetzesstufe im BüG die Gleichstellung gemäss Diskriminierungsverbot umzusetzen.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Anträge, Fahnen Vernehmlassung

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 12.01.2016 ­ Bericht Staatspolitische Kommission NR (BBl 2016 29) 12.01.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 45)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 30.08.2013 SPK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 27.01.2014 SPK­SR Zustimmung.

102 Entwurf 1 Bundesbeschluss über die erleichterte Einbürgerung von Ausländerinnen und Ausländern in eingetragener Partnerschaft mit Schweizer Staatsangehörigen BBl 2016 41

Datum Rat 14.03.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 26.09.2016 SR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt. 16.12.2016 NR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Entwurf 2 Bundesgesetz über das Schweizer Bürgerrecht (Bürgerrechtsgesetz, BüG) (Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren) BBl 2016 43

Datum Rat 14.03.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 26.09.2016 SR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt. 16.12.2016 NR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Behandelnde Kommissionen Staatspolitische Kommission NR (SPK­NR) Staatspolitische Kommission SR (SPK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe Einbürgerung Gleichbehandlung gleichgeschlechtliches Paar Ehe Ausländer/in Kampf gegen die Diskriminierung Ergänzende Erschliessung: 2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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13.421 – Parlamentarische Initiative Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren

Eingereicht von Sozialdemokratische Fraktion Sprecher / in Schenker Silvia Einreichungsdatum 22.03.2013 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reichen wir folgende parlamentarische Initiative ein:

Die Bundesversammlung soll die Rechtsgrundlagen schaffen, um die Gleichstellung eingetragener Partnerschaften mit Ehen im Einbürgerungsverfahren umzusetzen.

Begründung In der Beratung der Revision des Bürgerrechtsgesetzes (BüG) wurde betont, der Minderheitsantrag Schenker Silvia zur Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe in Bezug auf die erleichterte Einbürgerung stehe gegen die Verfassungsformulierung in Artikel 38 Absatz 1 der Bundesverfassung, da dieser die Kompetenz des Bundes zur direkten Regelung von Erwerb und Verlust abschliessend auf folgende drei Fälle beschränkt: Abstammung, Heirat, Adoption.

Entsprechend soll nun konsequenterweise die Zuständigkeit des Bundes auch für die Regelung der Einbürgerung im Fall der eingetragenen Partnerschaft erweitert werden. Dazu wäre eine Anpassung von Artikel 38 Absatz 1 der Bundesverfassung z. B. in folgender Form notwendig: "Der Bund regelt Erwerb und Verlust der Bürgerrechte durch Abstammung, Heirat, eingetragene Partnerschaft und Adoption. Er regelt zudem den Verlust des Schweizer Bürgerrechts aus anderen Gründen sowie die Wiedereinbürgerung." Eine solche Erweiterung ist auch aus dem Blickwinkel des Diskriminierungsverbots (Art. 8 BV) dringend geboten.

Dies würde der Bundesversammlung gleichzeitig die Möglichkeit eröffnen, parallel auf Gesetzesstufe im BüG die Gleichstellung gemäss Diskriminierungsverbot umzusetzen.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Anträge, Fahnen Bericht der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates vom 5. November 2015 (PDF)

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 12.01.2016 ­ Bericht Staatspolitische Kommission NR (BBl 2016 29) 12.01.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 45)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 30.08.2013 SPK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 27.01.2014 SPK­SR Zustimmung.

104 Entwurf 1 Bundesbeschluss über die erleichterte Einbürgerung von Ausländerinnen und Ausländern in eingetragener Partnerschaft mit Schweizer Staatsangehörigen BBl 2016 41

Datum Rat 14.03.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 26.09.2016 SR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt. 16.12.2016 NR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Entwurf 2 Bundesgesetz über das Schweizer Bürgerrecht (Bürgerrechtsgesetz, BüG) (Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren) BBl 2016 43

Datum Rat 14.03.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 26.09.2016 SR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt. 16.12.2016 NR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Behandelnde Kommissionen Staatspolitische Kommission NR (SPK­NR) Staatspolitische Kommission SR (SPK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe Einbürgerung Gleichbehandlung gleichgeschlechtliches Paar Ehe Ausländer/in Kampf gegen die Diskriminierung Ergänzende Erschliessung: 2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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13.422 – Parlamentarische Initiative Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren

Eingereicht von Fiala Doris

Einreichungsdatum 22.03.2013 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Verfassung und Gesetz sind so anzupassen, dass die Gleichstellung eingetragener Partnerschaften mit Ehen im Einbürgerungsverfahren sichergestellt wird.

Begründung In der Beratung der Revision des Bürgerrechtsgesetzes (BüG) wurde betont, dass die Verfassungsgrundlage für die Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe in Bezug auf die erleichterte Einbürgerung fehle. Die Verfassungsformulierung in Artikel 38 Absatz 1 der Bundesverfassung beschränke die Kompetenz des Bundes abschliessend auf die direkte Regelung von Erwerb und Verlust auf folgende drei Fälle: Abstammung, Heirat, Adoption.

Entsprechend soll nun konsequenterweise die Zuständigkeit des Bundes auch für die Regelung der Einbürgerung im Fall der eingetragenen Partnerschaft erweitert werden. Eine solche Erweiterung ist auch aus dem Blickwinkel des Diskriminierungsverbots (Art. 8 BV) dringend geboten. Dies würde dem Bund die Möglichkeit eröffnen, gleichzeitig auf Gesetzesstufe im BüG die Gleichstellung gemäss Diskriminierungsverbot umzusetzen.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Anträge, Fahnen Vernehmlassung

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 12.01.2016 ­ Bericht Staatspolitische Kommission NR (BBl 2016 29) 12.01.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 45)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 30.08.2013 SPK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 27.01.2014 SPK­SR Zustimmung.

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die erleichterte Einbürgerung von Ausländerinnen und Ausländern in eingetragener Partnerschaft mit Schweizer Staatsangehörigen BBl 2016 41

106 Datum Rat 14.03.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 26.09.2016 SR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt. 16.12.2016 NR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Entwurf 2 Bundesgesetz über das Schweizer Bürgerrecht (Bürgerrechtsgesetz, BüG) (Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft und der Ehe im Einbürgerungsverfahren) BBl 2016 43

Datum Rat 14.03.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 26.09.2016 SR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt. 16.12.2016 NR Die Behandlung des Geschäfts wird für voraussichtlich mehr als 1 Jahr ausgesetzt.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Behandelnde Kommissionen Staatspolitische Kommission NR (SPK­NR) Staatspolitische Kommission SR (SPK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe Einbürgerung Gleichbehandlung gleichgeschlechtliches Paar Ehe Ausländer/in Kampf gegen die Diskriminierung Ergänzende Erschliessung: 2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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107 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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13.441 – Parlamentarische Initiative Zivilprozess. Klagen betreffend Zusatzversicherungen zur obligatorischen Unfallversicherung gleich behandeln wie solche betreffend Zusatzversicherungen zur sozialen Krankenversicherung

Eingereicht von Poggia Mauro

Übernommen von Golay Roger Einreichungsdatum 21.06.2013 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Folge gegeben

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Artikel 7 und Artikel 243 Absatz 2 Buchstabe f der Zivilprozessordnung (SR 272) sollen wie folgt ergänzt werden:

Art. 7

... und zur obligatorischen Unfallversicherung nach dem Bundesgesetz vom 20. März 1981 über die Unfallversicherung zuständig ist.

Art. 243

...

Abs. 2

...

Bst. f

... und zur obligatorischen Unfallversicherung nach dem Bundesgesetz vom 20. März 1981 über die Unfallversicherung.

...

Begründung In Artikel 57 des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts werden die Kantone dazu verpflichtet, ein Versicherungsgericht als einzige Beschwerdeinstanz im Bereich der Sozialversicherungen zu bestellen. Somit werden Streitigkeiten aus der sozialen Krankenversicherung gemäss KVG oder aus der obligatorischen Unfallversicherung gemäss UVG zwingend einer einzigen Spezialinstanz zugewiesen.

Hingegen bleiben die Privatversicherungen, für die das Versicherungsvertragsgesetz vom 2. April 1908 gilt, den Regelungen der Zivilprozessordnung vom 19. Dezember 2008 (ZPO) unterstellt, die zwei kantonale Instanzen vorsieht.

Das Parlament war sich bewusst, dass dies dazu führen konnte, dass offensichtlich miteinander zusammenhängende Verfahren vor zwei unterschiedlichen Instanzen durchzuführen sind. Es sah deshalb in Artikel 7 der Zivilprozessordnung vor, dass die Kantone eine einzige Instanz für Fälle im Zusammenhang mit Zusatzversicherungen zur sozialen Krankenversicherung bezeichnen können. Das führte dazu, dass die Kantone bei der gesetzlichen Regelung dieses Bereichs spezifische Streitigkeiten ebenfalls jeweils dem kantonalen Versicherungsgericht zuwiesen.

Obwohl sich die Problematik bei der Unfallversicherung unter genau denselben Vorzeichen stellt, wurden Zusatzversicherungen zur obligatorischen Unfallversicherung, die auch in den Bereich der Privatversicherung fallen und eindeutig mit dem UVG zusammenhängen, seltsamerweise bei der Erarbeitung der neuen Zivilprozessordnung mit keinem Wort erwähnt.

108 Mit anderen Worten: Obwohl die Kantone Streitigkeiten aus der sozialen Krankenversicherung und aus Zusatzversicherungen zu dieser derselben Instanz zuweisen können, können sie Streitigkeiten aus der obligatorischen Unfallversicherung und aus Zusatzversicherungen zu dieser nicht einer einzigen Instanz zuweisen. Dadurch werden die Verfahren unnötig erschwert und in die Länge gezogen, was dazu führt, dass die Kosten sowohl für die Parteien als auch für die Kantone ansteigen.

Es ist deshalb angebracht, Artikel 7 ZPO zu ergänzen, um diese Lücke zu schliessen. Aus Kohärenzgründen muss auch Artikel 243 Absatz 2 Buchstabe f im selben Sinne angepasst werden, um das vereinfachte Verfahren auch auf Streitigkeiten aus Zusatzversicherungen zur obligatorischen Unfallversicherung auszuweiten.

Dokumente Medienmitteilungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 26.12.2013 NR Die parlamentarische Initiative wird übernommen durch Herrn Golay. 26.06.2014 RK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 17.11.2014 RK­SR Zustimmung. 16.12.2016 NR Fristverlängerung bis zur Wintersession 2018.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Rechtsfragen NR (RK­NR) Kommission für Rechtsfragen SR (RK­SR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (8) Chevalley Isabelle Grin Jean­Pierre Parmelin Guy Ribaux Alain Rossini Stéphane Schenker Silvia van Singer Christian Vogler Karl

Deskriptoren: Hilfe Zivilprozessordnung Krankenversicherung Unfallversicherung Rechtsschutz Ergänzende Erschliessung: 12;2841;28

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109 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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13.455 – Parlamentarische Initiative Anwendung des Gewässerschutzgesetzes. Die örtlichen Gegebenheiten nicht ausser Acht lassen

Eingereicht von Parmelin Guy

Einreichungsdatum 26.09.2013 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Das Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer wird wie folgt geändert:

Art. 36a Gewässerraum

...

Abs. 2

Der Bundesrat regelt die Einzelheiten und beauftragt die Kantone, die Breite der Gewässerräume unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten festzulegen.

...

Begründung Wie erwartet gibt es in vielen Kantonen Schwierigkeiten bei der Anwendung der Gewässerschutzverordnung. Bei der Anhörung über die besagte Verordnung vor der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates haben zudem mehrere Parlamentsmitglieder gegenüber der Verwaltung ihre Besorgnis geäussert und verlangt, dass die Anwendung mit Augenmass und unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten erfolgt. Dies ist offensichtlich nicht der Fall, und die zunehmende Kritik der Kantone bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen. So befinden sich zum Beispiel im Lavaux im Kanton Waadt Rebparzellen auf dem Gewässerraum stehender Gewässer (entspricht dem Gewässerraum für Fliessgewässer, betrifft aber Seen). Der Gewässerraum misst ab der Uferlinie 15 Meter. Der Entwurf für eine Richtlinie zur Umsetzung der Gewässerschutzverordnung sieht vor, dass bei der Erneuerung von Dauerkulturen eine Interessenabwägung vorgenommen wird. Diese "Interessenabwägung" könnte aber schlichtweg zu einer materiellen Enteignung führen! In zahlreichen Kantonen besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen den ursprünglichen Intentionen des Gesetzgebers, der die Kantone damit betraut hat, den Gewässerraum festzulegen, und der Anwendung des Gesetzes durch die Bundesverwaltung. Wenn wir die Sache ins Lot bringen und dafür sorgen wollen, dass der Wille des Gesetzgebers ­ des Parlamentes ­ respektiert wird, muss das Gesetz geändert werden, und zwar so, dass darin klipp und klar vorgesehen wird, dass die Kantone unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten zuständig dafür sind, die Breite der Gewässerräume festzulegen. Eine solche föderalistische Lösung wird es ermöglichen, wieder Vernunft walten zu lassen und den Willen des Gesetzgebers angemessen umzusetzen.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 110 Datum Rat 28.10.2014 UREK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 27.10.2015 UREK­SR Keine Zustimmung 01.12.2016 NR Der Initiative wird Folge gegeben.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie NR (UREK­NR) Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie SR (UREK­SR)

Behandlungskategorie NR IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (31) Amaudruz Céline Barthassat Luc Binder Max Brand Heinz Brunner Toni Bugnon André Buttet Yannick Clottu Raymond Egloff Hans Favre Laurent Fehr Hans Feller Olivier Flückiger­Bäni Sylvia Freysinger Oskar Grin Jean­Pierre Gschwind Jean­Paul Hausammann Markus Joder Rudolf Killer Hans Knecht Hansjörg Lüscher Christian Müller Leo Müri Felix Nidegger Yves Pezzatti Bruno Reimann Lukas Ritter Markus Rusconi Pierre Stamm Luzi Vogler Karl Wasserfallen Christian

Deskriptoren: Hilfe Gewässerschutz Gesetz Vollzug von Beschlüssen Kanton Beziehung Bund­Kanton Ergänzende Erschliessung: 52

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111 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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13.462 – Parlamentarische Initiative Bedingte Entlassungen aus der Verwahrung nur bei praktisch vorhandener Sicherheit

Eingereicht von Rickli Natalie

Einreichungsdatum 27.09.2013 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

In Artikel 64a Absatz 1 des Strafgesetzbuches ist der erste Satz wie folgt zu ändern:

Der Täter darf aus der Verwahrung erst bedingt entlassen werden, wenn praktisch sicher ist, dass er sich in der Freiheit bewährt.

Begründung Heute lautet Artikel 64a Absatz 1 im Strafgesetzbuch: "Der Täter wird aus der Verwahrung bedingt entlassen, sobald zu erwarten ist, dass er sich in Freiheit bewährt." Diese Formulierung ermöglicht es, dass Täter aus der Verwahrung entlassen und entsprechende Strafvollzugslockerungen gewährt werden, obwohl das Risiko eines Rückfalls nicht ausgeschlossen werden kann. Ein Beispiel ist der Serienvergewaltiger Markus Wenger aus Basel, der verwahrt war, weil er 24 Frauen missbraucht hatte. Man entliess ihn aus der Verwahrung, was zur Folge hatte, dass er drei weitere Frauen missbrauchen konnte. Dafür tragen die zuständigen Behörden und Richter eine erhebliche Mitverantwortung.

Straftäter werden verwahrt, weil sie besonders gefährlich und rückfallgefährdet sind. Aus diesem Grund sind bei bedingten Entlassungen aus der Verwahrung höchste Sorgfalt und Vorsicht geboten. Für die Bevölkerung darf keine Gefahr mehr bestehen.

Ist die Frage, ob die erforderliche praktische Sicherheit vorliegt, nicht eindeutig zu beantworten, muss im Grundsatz gelten: In dubio pro securitate (im Zweifel für die Sicherheit).

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.10.2014 RK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 01.09.2015 RK­SR Keine Zustimmung 01.12.2016 NR Der Initiative wird Folge gegeben.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Rechtsfragen NR (RK­NR) Kommission für Rechtsfragen SR (RK­SR)

112

Behandlungskategorie NR IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe bedingte Haftentlassung Verwahrung Häftling Straftäter/in Eindämmung der Kriminalität Verbrechen gegen Personen Gewalt Ergänzende Erschliessung: 12

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113 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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13.477 – Parlamentarische Initiative KVG. Änderung der Prämienkategorien für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Eingereicht von Rossini Stéphane

Einreichungsdatum 12.12.2013 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und auf Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Mit dieser parlamentarischen Initiative soll mit einer Änderung von Artikel 61 des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) die Einteilung der Alterskategorien Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene revidiert und die Versicherer sollen verpflichtet werden, für diese Kategorien tiefere Prämien festzusetzen. Artikel 61 wird wie folgt geändert:

Art. 61

...

Abs. 3

Für Versicherte bis zum vollendeten 20. Altersjahr (Kinder und Jugendliche) und für Versicherte bis zum vollendeten 25. Altersjahr (junge Erwachsene) hat der Versicherer eine tiefere Prämie festzusetzen als für ältere Versicherte (Erwachsene).

...

Begründung Seit seinem Inkrafttreten 1996 unterscheidet das KVG bei der Festsetzung der Prämien drei Alterskategorien: Kinder (0­18 Jahre), junge Erwachsene (19­25 Jahre) und Erwachsene (ab 26 Jahren). Die Prämien in den drei Kategorien sollten unterschiedlich sein, nämlich tiefer für Kinder und junge Erwachsene. Die Prämien für Kinder sind zwar deutlich tiefer als in den anderen Kategorien, die Entwicklung der Prämien in der Kategorie "junge Erwachsene" ist jedoch beunruhigend und wird immer mehr zu einem gesellschaftlichen Problem.

Die Differenz zwischen den Prämien für junge Erwachsene und denjenigen für Erwachsene ist tatsächlich massiv kleiner geworden. Mittlerweile beträgt sie oft nur noch einige Franken. Da die Prämien von Kasse zu Kasse verschieden sind, sind sie für junge Erwachsene bei der einen Kasse manchmal höher als diejenigen für Erwachsene bei einer anderen. Seit 2002 sind die Prämien für junge Erwachsene im Vergleich zu den Kosten des KVG und den Gesundheitskosten überproportional gestiegen. Der Geist des Gesetzes wird ganz offensichtlich nicht mehr respektiert.

Da die Pro­Kopf­Prämien in keinem Zusammenhang zur wirtschaftlichen Situation der Versicherten und der Haushalte stehen, ist diese Situation, gerade für Familien, wirtschaftlich und gesellschaftlich unhaltbar geworden. Von einem Monat zum nächsten und ohne eine Veränderung der Leistungen, die in Anspruch genommen werden, erhöhen sich die Prämien mit dem 18. Geburtstag explosionsartig und sind plötzlich bis zu zehnmal höher als vorher! Fast alle Jugendlichen unter 20 Jahren befinden sich aber noch in der Ausbildung, und die Prämien gehen vollumfänglich zulasten der Eltern. So entsteht eine finanzielle Situation, die äusserst schmerzhaft sein kann für den Haushalt.

Aus diesen Gründen muss die Einteilung der Alterskategorien revidiert werden, und die Krankenkassen müssen verpflichtet werden, für die neu geschaffenen Kategorien tiefere Prämien festzusetzen.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen 114 Medienmitteilungen Vernehmlassung

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 07.07.2016 ­ Bericht Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (BBl 2016 7213) 12.10.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 7943)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 15.10.2014 SGK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 17.11.2014 SGK­SR Zustimmung.

Entwurf 1 Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) BBl 2016 7243

Datum Rat 14.12.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf der Kommission.

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (14) Carobbio Guscetti Marina Fehr Jacqueline Feri Yvonne Fridez Pierre­Alain Gysi Barbara Hadorn Philipp Heim Bea Kiener Nellen Margret Marra Ada Munz Martina Nordmann Roger Reynard Mathias Schenker Silvia Voruz Eric

Deskriptoren: Hilfe Krankenkassenprämie reduzierter Preis Kind junger Mensch Krankenversicherung Gesetz Ergänzende Erschliessung: 2841

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115 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.093 – Geschäft des Bundesrates Revision der Quellenbesteuerung des Erwerbseinkommens. Bundesgesetz

Einreichungsdatum 28.11.2014 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 28. November 2014 zum Bundesgesetz über die Revision der Quellenbesteuerung des Erwerbseinkommens BBl 2015 657

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Anträge, Fahnen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesgesetz über die Revision der Quellenbesteuerung des Erwerbseinkommens BBl 2015 701

Datum Rat 08.03.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 20.09.2016 SR Abweichend. 07.12.2016 NR Abweichend. 12.12.2016 SR Abweichend. 13.12.2016 NR Zustimmung. 16.12.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8925 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben NR (WAK­NR) Kommission für Wirtschaft und Abgaben SR (WAK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb/IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

116

Deskriptoren: Hilfe Quellensteuer Ergänzende Erschliessung: 2446

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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117 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.417 – Parlamentarische Initiative Nachbesserung der Pflegefinanzierung

Eingereicht von Egerszegi­Obrist Christine Einreichungsdatum 21.03.2014 Eingereicht im Ständerat Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Im Bundesgesetz über die Neuordnung der Pflegefinanzierung soll sichergestellt werden, dass:

1. die Zuständigkeit für die Restfinanzierung von Pflegeleistungen für ausserkantonale Patientinnen und Patienten im stationären und ambulanten Bereich geregelt wird;

2. die Freizügigkeit unter anerkannten Leistungsbringern gewährleistet ist;

3. die Pflegekosten von den Betreuungskosten besser und transparent abgegrenzt werden.

Begründung Die Neuordnung der Pflegefinanzierung ist seit dem 1. Januar 2011 in Kraft, und seither hat sich gezeigt, dass der Gesetzgeber verschiedene Bereiche nicht klar geregelt hat. Der grösste Mangel zeigt sich bei der ungeregelten Zuständigkeit für die Restfinanzierung der Pflegekosten bei ausserkantonalen Pflegeheimaufenthalten oder ambulanten Spitex­ Dienstleistungen. In diversen Berichten zur Umsetzung der Neuordnung der Pflegefinanzierung ebenso wie in zahlreichen überwiesenen Postulaten und Motionen (z. B. Heim 12.4051, Leutenegger Oberholzer 12.4181, Bruderer Wyss 12.4099 usw.) wurde diese Problematik aufgegriffen. Der Bundesrat beantragte die Annahme der Vorstösse und fügte bei, dass er sich des Problems der Restfinanzierung bewusst sei, er werde die Frage mit den Kantonen behandeln.

Um diesen Dauerbrenner zu lösen, bat die SGK­SR die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) im Sommer 2012, sich doch unter den Kantonen zu einigen, ob diese Restkosten vom Kanton zu übernehmen seien, der Wohnsitz vor dem Heimeintritt des Patienten war (Modell ELG), oder ob der Wohnsitzkanton nach dem Heimeintritt für die Restkosten aufkommen muss. Darauf befasste sich die GDK mit der Übernahme der Restkosten, konnte sich aber auf keine Version einigen. Nun muss die notwendige gesetzliche Basis geschaffen werden. Dabei sollte auch die freie Wahlmöglichkeit unter anerkannten Leistungserbringern miteinbezogen werden.

Ein weiteres Problem sind die schweizweit zwölf Varianten der Patientenbeteiligung bei den ambulanten Pflegedienstleistungen. Sie erhöhen den Aufwand für Abrechnungen und machen einen Vergleich der Leistungen unmöglich.

Der Gesetzgeber wollte, dass kein Patient wegen einer Pflegebedürftigkeit sozialhilfeabhängig wird, deshalb wurde der Selbstbehalt bei den Pflegekosten in Pflegeheimen beschränkt. Nun belasten teils exorbitante Betreuungskosten (ein neuer Begriff!) die Patienten um ein Vielfaches, weil alles Mögliche hineingepackt wird. Hier braucht es zwingend Transparenz.

Diese Nachbesserungen der Pflegefinanzierung sollten wir jetzt anpacken!

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Vernehmlassung

118 Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 21.03.2016 ­ Bericht Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (BBl 2016 3961) 03.06.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 4563)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 03.07.2014 SGK­SR Der Initiative wird Folge gegeben. 15.10.2014 SGK­NR Zustimmung.

Entwurf 1 Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) BBl 2016 3983

Datum Rat 21.09.2016 SR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 08.12.2016 NR Abweichend.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR)

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe Krankenpflege Finanzierung Pflegeheim Spitex Kosten des Gesundheitswesens Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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119 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.4210 – Postulat Notschlafstellen. Getroffene oder geplante Massnahmen

Eingereicht von Marra Ada

Einreichungsdatum 11.12.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, das Angebot von Notschlafstellen für Obdachlose auf kantonaler und kommunaler Ebene zu untersuchen, insbesondere bezüglich der Strukturen (Betten, Einrichtungen, hoch­ oder niederschwelliges Angebot usw.). Zudem soll der Bundesrat prüfen, ob das Angebot genügt, und, falls nötig, die notwendigen Massnahmen evaluieren, um in Zusammenarbeit mit den Kantonen, Gemeinden und privaten Institutionen diesen Zweig des Sozialwesens auszubauen.

Begründung In seiner Antwort auf die Interpellation 14.3770 anerkennt der Bundesrat, dass Obdachlose zur Realität der Schweizer Städte gehören. Da eine Gesamtübersicht über das Angebot an Notschlafstellen auf Bundesebene fehlt, kann nicht abgeschätzt werden, ob dieses der Nachfrage genügt, insbesondere bezüglich Anzahl der Unterkünfte. Ich bin erfreut, dass der Bundesrat auch wünscht, dass sich die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) sowie ­ im Rahmen des Nationalen Dialogs Sozialpolitik ­ der Bund, die Kantone, die Gemeinden und die Städte mit dem Thema befassen. Bei dieser Gelegenheit könnte zum Beispiel eine Art Screening durchgeführt werden zur Frage, was auf diesem Gebiet gemacht wird. Zudem könnte untersucht werden, ob das Angebot die Nachfrage deckt. Schliesslich könnten, falls Massnahmen erforderlich sind, diese in Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren (Kantone, Gemeinden und Sozialwerke) vorgeschlagen werden.

Ein Teil unserer Gesellschaft lebt in prekären Verhältnissen, die bis zu Obdachlosigkeit führen können. Dies droht im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Krise in Europa und den weltweiten politischen Konflikten für immer mehr Menschen Realität zu werden. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, damit niemand, woher immer er oder sie auch stammt, im Freien übernachten muss in der Kälte, die hierzulande herrschen kann.

Stellungnahme des Bundesrates vom 18.02.2015 Der Bundesrat geht einig mit der Postulantin, dass Obdachlosigkeit in Schweizer Gemeinden und Städten, wenn auch nicht überall in gleichem Ausmass, ein Thema für die zuständigen Behörden darstellt, für das Lösungen gesucht werden müssen. Wie er in seiner Antwort auf die Interpellation 14.3770, "Notunterkünfte für Obdachlose in der Schweiz", der Postulantin dargelegt hat, ist der Bundesrat bereit, die Diskussion zu diesem Thema im Rahmen des Nationalen Dialogs Sozialpolitik mit den zuständigen kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren sowie den Vertreterinnen und Vertretern des Städte­ und des Gemeindeverbandes zu führen.

Aufgrund der bestehenden Kompetenzordnung liegt die Zuständigkeit für die Behandlung von Fragen betreffend Massnahmen zum Thema der Obdachlosigkeit bei den Kantonen, Städten und Gemeinden. Es sind daher sie, welche aufgrund ihrer Beurteilung der aktuellen Situation einen allfälligen Handlungsbedarf feststellen und daraus allenfalls konkrete Massnahmen ableiten müssen. Der Bund verfügt weder über die entsprechenden Informationen, noch dürfte ein allgemeiner Bericht den betroffenen Kantonen, Städten und Gemeinden einen wesentlichen Mehrwert bringen, ist doch die Situation von Stadt zu Stadt und von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich gelagert. Die Erstellung eines entsprechenden Berichtes lehnt der Bundesrat daher ab.

Antrag des Bundesrates vom 18.02.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.

120 Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (21) Aebischer Matthias Amarelle Cesla Carobbio Guscetti Marina Fehr Jacqueline Friedl Claudia Jans Beat Leuenberger Ueli Mahrer Anne Maire Jacques­André Masshardt Nadine Meier­Schatz Lucrezia Naef Martin Nordmann Roger Reynard Mathias Ruiz Rebecca Ana Schenker Silvia Schneider Schüttel Ursula Steiert Jean­François Thorens Goumaz Adèle Tornare Manuel Wermuth Cédric

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 28;2836

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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121 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.4217 – Motion Kein Hormonfleisch in unseren Regalen

Eingereicht von Thorens Goumaz Adèle

Einreichungsdatum 11.12.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, die nötigen Massnahmen zu treffen, damit das Fleisch, das auf den Markt kommt, nicht von Tieren stammt, denen synthetische Hormone verabreicht worden sind. Dies soll auch für importiertes Fleisch gelten.

Im Jahr 2013 wurden 1178 Tonnen hormonbehandeltes Rindfleisch in die Schweiz eingeführt und hier zum Verkauf angeboten. Während nämlich die Verabreichung von synthetischen Hormonen an Rinder zur Wachstumsbeschleunigung in der Schweizer Landwirtschaft verboten ist, ist sie in anderen Ländern, namentlich in den USA, in Australien und in Kanada, gängige Praxis.

Der Konsum von Hormonfleisch ist jedoch nicht harmlos. In den tierischen Nahrungsmitteln, die wir einnehmen, finden sich Rückstände von Hormonen. Und einigen Hormonen, etwa dem 17­beta­Estradiol, wird eine krebserregende Wirkung zugeschrieben. Deshalb duldet die Schweiz nicht, dass in ihrem Gebiet Nutztieren solche Substanzen verabreicht werden. Aus demselben Grund hat auch die Europäische Union diese Praxis verboten. Die EU untersagt ihrerseits aber auch die Einfuhr von Fleisch aus Zuchten, die ihren Tieren synthetische Hormone verabreichen.

Eine Praxis ist nicht deshalb weniger problematisch, weil sie im Ausland statt in der Schweiz betrieben wird. Und das im Ausland produzierte Hormonfleisch hat die gleichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit, wie wenn es in unserem Land produziert worden wäre. Das Beispiel der EU zeigt, dass es möglich ist, die Einfuhr von Fleischprodukten, die Hormonrückstände enthalten könnten, zu verweigern, weil die Risiken für die Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten inakzeptabel sind. In der Schweiz debattieren wir heute über den Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren. Da ist es an der Zeit, in der Frage der synthetischen Hormone kohärent zu sein und unsere Bestimmungen so anzupassen, dass für die Einfuhren dieselben Regeln gelten wie für die inländische Produktion.

Betont sei schliesslich, dass der Einsatz synthetischer Hormone zu einer Form intensiver und industrieller Landwirtschaft passt, die das Gegenteil dessen ist, was wir in der Schweiz stärken wollen. Hier wollen wir die Achtung der Umwelt und das Wohlergehen der Tiere aktiv fördern. Zusätzlich zu den Fragen um die Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten muss es erlaubt sein, eine Form der Tierzucht kritisch zu hinterfragen, die auf eine maximale Produktivität ausgerichtet ist, wie sie für unsere Landwirtschaft ausgeschlossen ist.

Stellungnahme des Bundesrates vom 25.02.2015 Nach dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Ernährungs­ und Landwirtschaftsorganisation (FAO) geschaffenen Codex Alimentarius können einzelne genau bestimmte und als gesundheitlich unbedenklich eingestufte Hormone bei Nutztieren zur Leistungsförderung eingesetzt werden. Gestützt auf diese internationalen Standards ist in Staaten wie in den USA, Australien und Kanada die Anwendung dieser Hormone bei Nutztieren zulässig. Die Stoffe müssen eine bestimmte Zeit vor der Schlachtung abgesetzt werden und dürfen zur Zeit der Schlachtung nicht mehr nachweisbar sein bzw. die durch den Codex Alimentarius festgelegten Höchstwerte nicht überschreiten.

In der Schweiz ist die Verabreichung von hormonellen Stoffen an Nutztiere seit Jahrzehnten verboten (Anhang 4 der Tierarzneimittelverordnung; SR 812.212.27). Fleischimporte in die Schweiz von gemäss den internationalen Standards des Codex Alimentarius hormonbehandelten Rindern sind möglich; es bestehen jedoch strenge Rahmenbedingungen wie spezifische Kennzeichnung und lückenlose Rückverfolgbarkeit. Damit respektiert die Schweiz ihre internationalen Verpflichtungen nach dem Allgemeinen Zoll­ und Handelsabkommen (Gatt; SR 0.632.21). Die EU hat die Einfuhr von Hormonfleisch verboten, worauf ein Panelentscheid der Welthandelsorganisation (WTO) das Importverbot der EU jedoch als nicht zulässig beurteilt und die USA und Kanada zur Erhebung von Strafzöllen ermächtigt hat. Die Parteien haben sich darauf geeinigt, dass die EU den Nichtmitgliedstaaten, im Gegenzug zum Erlass der Straffzölle, ein zusätzliches Zollfreikontingent in 122 der Höhe von jährlich insgesamt 45 000 Tonnen Rindfleisch gewährt. Falls das Kontingent nicht ausgeschöpft wird, können die USA und Kanada jederzeit wieder Straffzölle einführen.

Würde die Schweiz ebenfalls ein Importverbot erlassen, ist zu erwarten, dass insbesondere die USA und Kanada auf eine Ausweitung des Panelentscheides auf die Schweiz drängen würden. Dies dürfte bedeuten, dass sich die Schweiz mit jährlichen Strafzöllen in der Höhe von mindestens 30 Millionen Franken konfrontiert sähe. Auch eine allfällige Vergleichslösung, wie sie die EU ausgehandelt hat, hätte für die Schweiz schwerwiegende Konsequenzen. Basierend auf einer linearen Extrapolation der EU­Vergleichslösung ginge es um zusätzliche Zollfreikontingente für Rindfleisch in der Höhe von rund 9000 Tonnen jährlich, was zu Zollausfällen von jährlich rund 75 Millionen Franken führen würde. Dabei wäre von zusätzlichen Einfuhren von Edelstücken im Umfang von mehr als 5600 Tonnen jährlich auszugehen. Diese zusätzliche Menge an eingeführten Edelstücken würde den inländischen Schlachtviehpreis für Tiere der Rindergattung massiv unter Druck setzen.

Der Bundesrat spricht sich unter Berücksichtigung obenstehender Ausführungen in einer Güterabwägung weiterhin für eine Einhaltung der internationalen Verpflichtungen der Schweiz und damit gegen ein Importverbot für Fleisch von hormonbehandelten Rindern aus, das nach dem Stand der Wissenschaft keine gesundheitliche Gefährdung darstellt. Die in der Schweiz für derart produziertes Fleisch bestehende Deklarationspflicht (Art. 2 der landwirtschaftlichen Deklarationsverordnung; SR 916.51) gewährleistet die erforderliche Transparenz und ermöglicht den Konsumentinnen und Konsumenten einen bewussten und informierten Entscheid für oder gegen den Kauf dieses Importfleisches. Der Bundesrat beabsichtigt jedoch, die Deklarationsvorschriften im Rahmen der Ausführungsbestimmungen zum neuen Lebensmittelgesetz zusätzlich zu präzisieren.

Antrag des Bundesrates vom 25.02.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (12) Chevalley Isabelle Girod Bastien Glättli Balthasar Graf Maya John­Calame Francine Mahrer Anne Müller Geri Rytz Regula Schelbert Louis Trede Aline van Singer Christian von Graffenried Alec

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 55;2841

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123 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.4244 – Motion Unser Schweizerpsalm muss geschützt werden!

Eingereicht von Estermann Yvette

Einreichungsdatum 12.12.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird gebeten, eine gesetzliche Regelung auszuarbeiten, welche die heutige Landeshymne, den "Schweizerpsalm", als Staatssymbol einstuft und schützt.

Begründung Der Bundesrat hat auf meine Interpellation 14.3811 vom 24. September 2014 im November 2014 geantwortet, dass es keine Rechtsgrundlage gibt, welche den sogenannten Schweizerpsalm als Hoheitszeichen oder Staatssymbol der Schweiz schützt. Da sich die heutige Landeshymne einer grossen Beliebtheit erfreut und einige Änderungsversuche in der Vergangenheit scheiterten, ist es notwendig, dass der Bundesrat jetzt handelt und diese per Gesetz in ihrer heutigen Form schützt.

Unsere Landeshymne ist ein wichtiges Symbol der Schweiz, das nicht nach einigen Jahren, je nach Belieben, wieder geändert werden soll. Schliesslich ändern auch andere Länder ihre Landeshymnen nicht, ausser es gibt dazu einen wirklich triftigen Grund.

Stellungnahme des Bundesrates vom 11.02.2015 Der Bundesrat erachtet es nicht als sinnvoll, die geltende Landeshymne gesetzlich festzuschreiben. Er ist der Ansicht, dass eine Landeshymne nicht einfach verfügt werden kann. Sie muss von der Bevölkerung geschätzt und angenommen werden, um die Funktion einer Hymne erfüllen zu können.

Der Bundesrat erinnert daran, dass dem definitiven Entscheid zugunsten der geltenden Landeshymne eine lange Einführungsphase vorausging: Auf die provisorische Anerkennung 1961 folgte eine Konsultation unter den Kantonen. 1965 wurde die provisorische Anerkennung bestätigt, diesmal unbefristet. Erst am 1. April 1981 erklärte der Bundesrat den "Schweizerpsalm" offiziell zur Landeshymne der Eidgenossenschaft, unter Aufhebung des Provisoriums.

Die Geschichte der Einführung der geltenden Landeshymne zeigt ebenso wie die gescheiterten Versuche ihrer Überarbeitung, dass es schwierig ist, mit einer Neuschöpfung auf allgemeine Akzeptanz zu stossen. Gerade weil sich die geltende Landeshymne nach wie vor einer grossen Beliebtheit zu erfreuen scheint, ist es nach Ansicht des Bundesrates nicht nötig, sie per Gesetz in ihrer heutigen Form zu schützen.

Antrag des Bundesrates vom 11.02.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

124 Mitunterzeichnende (53) Amaudruz Céline Amstutz Adrian Binder Max Bortoluzzi Toni Bourgeois Jacques Brand Heinz Brunner Toni Büchel Roland Rino Büchler Jakob Bugnon André Cassis Ignazio Clottu Raymond de Courten Thomas Egloff Hans Fehr Hans Flückiger­Bäni Sylvia Frehner Sebastian Geissbühler Andrea Martina Giezendanner Ulrich Golay Roger Grin Jean­Pierre Hausammann Markus Heer Alfred Herzog Verena Joder Rudolf Keller Peter Killer Hans Knecht Hansjörg Lustenberger Ruedi Miesch Christian Mörgeli Christoph Müller Thomas Müri Felix Nidegger Yves Pantani Roberta Parmelin Guy Pieren Nadja Quadri Lorenzo Reimann Lukas Reimann Maximilian Rime Jean­François Ritter Markus Rösti Albert Rusconi Pierre Schibli Ernst Schilliger Peter Schwander Pirmin Stahl Jürg Veillon Pierre­François Vitali Albert von Siebenthal Erich Walter Hansjörg Wobmann Walter

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 04;2831

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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125 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.4252 – Motion Staatssekretariat für Familie

Eingereicht von Trede Aline

Übernommen von Arslan Sibel Einreichungsdatum 12.12.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, ein Staatssekretariat für Familie zu schaffen.

Begründung Es kommen viele Fragen bezüglich Gleichstellung, Familie, Familienmodelle usw. auf uns zu. Die Gesellschaft verändert sich, die gesetzlichen Grundlagen sollen dementsprechend angepasst werden. Heute ist niemand richtig zuständig für "Familie". Bei Familienfragen sind oft mehrere Departemente involviert, Absprachen sind nötig, wichtige Geschäfte fallen unter den Tisch oder werden nicht prioritär behandelt. Mit der Schaffung eines Staatssekretariats für Familie wäre die Verantwortung klar und die Koordination zwischen den Departementen, Verbänden, Parteien usw. sichergestellt.

Stellungnahme des Bundesrates vom 11.02.2015 Die Familienpolitik ist eine typische Querschnittpolitik, die sich mit sehr unterschiedlichen Themen wie Familienrecht, Familienlastenausgleich, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Familienbesteuerung und Förderung von Beratungsleistungen befasst. Wie der Bundesrat im Zusammenhang mit früheren Motionen (insbesondere den Motionen Fehr Jacqueline 03.3599, 07.3759 und 09.3666, "Bundesamt für Kinder, Jugendliche und Familien") dargelegt hat, sind die wichtigsten Aufgaben des Eidgenössischen Departementes des Innern im Bereich Familien­, Kinder­ und Jugendpolitik bereits im Geschäftsfeld Familie, Generationen und Gesellschaft des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) zusammengefasst. Das Geschäftsfeld arbeitet eng mit den anderen zuständigen Bundesämtern zusammen, und die Koordination der Tätigkeiten der verschiedenen Stellen funktioniert erwiesenermassen gut. Die Schaffung eines Staatssekretariats für Familie würde an den Prioritäten im Bereich Familienpolitik, dem der Bundesrat einen hohen Stellenwert beimisst, nichts ändern.

Ausserdem gelten für die Kinder­ und Jugendpolitik die Grundsätze des Föderalismus und der Subsidiarität. Somit fällt sie in erster Linie in den Zuständigkeitsbereich von Kantonen und Gemeinden, und sämtliche Massnahmen haben in Zusammenarbeit mit ihnen zu erfolgen. In der Volksabstimmung vom 3. März 2013 wurde ein neuer Verfassungsartikel, der dem Bund zusätzliche Kompetenzen im Bereich Familienpolitik zugesprochen hätte, von der Mehrheit der Kantone abgelehnt. Damit verbleibt die Zuständigkeit für die Familienpolitik weiterhin hauptsächlich bei den Kantonen und Gemeinden. Die Schaffung eines Staatssekretariats für Familie ist daher nicht gerechtfertigt und abzulehnen.

Antrag des Bundesrates vom 11.02.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 03.12.2015 NR Der Vorstoss wird übernommen durch Frau Arslan. 14.12.2016 NR Ablehnung.

126 Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (9) Gilli Yvonne Girod Bastien Graf Maya John­Calame Francine Leuenberger Ueli Mahrer Anne Rytz Regula Schelbert Louis Thorens Goumaz Adèle

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Ergänzende Erschliessung: 04;28

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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127 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.4256 – Postulat Berechnungsmethode für den Invaliditätsgrad. Benachteiligung tiefer Einkommen beseitigen

Eingereicht von Schenker Silvia

Einreichungsdatum 12.12.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, in einem Bericht darzulegen, wie die Berechnungsmethode für den Invaliditätsgrad bei der Invalidenversicherung aussehen müsste, damit die Benachteiligungen des heutigen Systems beseitigt werden können.

Begründung Das aktuell geltende Berechnungssystem für den Invaliditätsgrad bei der Invalidenversicherung führt zu einer Benachteiligung von Personen mit tiefen Löhnen respektive niedrigeren Qualifikationen. Das führt dazu, dass zwei Personen mit den gleichen Beeinträchtigungen zu einem unterschiedlichen Invaliditätsgrad kommen, je nachdem, ob sie in einem höheren Lohnsegment respektive in einem Beruf mit höheren Qualifikationen arbeiten oder nicht. Es stellt sich die Frage, ob es eine andere Berechnungsmethode gibt, welche die unteren und mittleren Einkommenssegmente weniger benachteiligt. Der Bundesrat wird gebeten, in einem Bericht die obenskizzierte Benachteiligung darzulegen. Ebenfalls soll dargelegt werden, zu welchen Effekten die gemischte Berechnungsmethode bei Teilzeitbeschäftigten führt. Ausserdem soll der Bericht Vorschläge und Ideen enthalten, wie ein anderes Berechnungssystem aussehen könnte.

Stellungnahme des Bundesrates vom 18.02.2015 Der Invaliditätsgrad wird gemäss Artikel 16 des Bundesgesetzes über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts (ATSG; SR 830.1) mittels Einkommensvergleich bemessen: Vom Erwerbseinkommen, das ohne den Gesundheitsschaden erzielt werden könnte (Valideneinkommen), wird das Erwerbseinkommen abgezogen, das mit dem Gesundheitsschaden und nach der Durchführung von Eingliederungsmassnahmen auf zumutbare Weise erreicht werden kann (Invalideneinkommen). Für die Invaliditätsbemessung unerheblich ist indessen, ob dieses Einkommen tatsächlich erzielt wird. Der aus der Subtraktion resultierende Fehlbetrag ist die invaliditätsbedingte Erwerbseinbusse, welche in Prozenten ausgedrückt dem Invaliditätsgrad entspricht. Diese Bemessungsmethode gilt gleichermassen für hohe wie für tiefe Valideneinkommen. Daraus resultiert einerseits, dass bei frankenmässig gleich hoher Erwerbseinbusse Personen mit einem tiefen Valideneinkommen rascher einen rentenbegründenden Invaliditätsgrad erreichen. So führt beispielsweise bei einem Valideneinkommen von 50 000 Franken eine Einbusse von 20 000 Franken zum rentenbegründenden Invaliditätsgrad von 40 Prozent. Bei einem Einkommen von 100 000 Franken führt die gleiche Einbusse zu keiner rentenbegründenden Invalidität.

Andererseits erreichen Personen mit tiefem Valideneinkommen relativ rasch eine rentenausschliessende Resterwerbsfähigkeit: Betrug das Valideneinkommen beispielsweise 50 000 Franken und kann die Person infolge Invalidität noch ein Einkommen von 45 000 Franken erzielen, hat sie keinen Anspruch auf eine Invalidenrente. Es ist davon auszugehen, dass sich auf dem ausgeglichenen Arbeitsmarkt in diesem Bereich leichter eine neue Stelle finden lässt, mit der trotz Gesundheitsschaden ein ähnlich hohes Einkommen erzielt werden kann. Betrug das Valideneinkommen hingegen 150 000 Franken und kann infolge Invalidität noch ein Einkommen von 45 000 Franken erzielt werden, beträgt der prozentuale Erwerbsausfall 70 Prozent: Die Person hat Anspruch auf eine ganze Invalidenrente.

Die Forderung, im Bericht die Effekte der gemischten Methode bei Teilzeitbeschäftigten darzulegen, berührt einen ganz anderen Aspekt der Invaliditätsbemessung. Dieser wird bereits im Bericht in Erfüllung des Postulates Jans 12.3960, "Schlechterstellung von Teilerwerbstätigen bei der Invalidenversicherung", abgehandelt. Der Bericht ist in Erarbeitung.

Das derzeitige System garantiert Solidarität und stellt die Gleichbehandlung von tiefen und hohen Einkommen sicher. Im Bereich der IV ist es trotzdem wichtig, dass die Eingliederungschancen von Personen mit tiefen Einkommen verbessert werden. Mit der Reform der Invalidenversicherung werden diesbezüglich neue Massnahmen im Bereich Beratung und Begleitung sowie beim Übergang von der Ausbildung in das Erwerbsleben vorgeschlagen (Case Management Berufsbildung). 128 Die Eröffnung der Vernehmlassung der entsprechenden Vorlage ist für Herbst 2015 vorgesehen.

Basierend auf diesen Argumenten erachtet der Bundesrat das Verfassen eines Berichtes als nicht angezeigt.

Antrag des Bundesrates vom 18.02.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (13) Badran Jacqueline Birrer­Heimo Prisca Carobbio Guscetti Marina Chopard­Acklin Max Fehr Jacqueline Friedl Claudia Graf Maya Graf­Litscher Edith Ingold Maja Jans Beat Munz Martina Steiert Jean­François Weibel Thomas

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Ergänzende Erschliessung: 2836

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14.4270 – Postulat Pelzmarkt für einheimische Produkte stärken

Eingereicht von Hess Lorenz

Einreichungsdatum 12.12.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen, ob die Pelznachfrage in der Schweiz durch einheimische Ressourcen (z. B. aus der Jagd) gedeckt werden kann, wenn künftig auf Importe aus Zuchten mit tierschutzwidriger Haltung verzichtet wird, und welche diesbezüglichen Fördermassnahmen allenfalls zu treffen sind.

Begründung Der weltweite Pelzumsatz hat innert zehn Jahren um 70 Prozent zugenommen. Dieser Anstieg äussert sich auch in den stark zunehmenden Importen in die Schweiz. Gleichzeitig ist bekannt, dass ein grosser Teil der Tiere, von denen das Fell gewonnen wird, unter erbärmlichsten Bedingungen gehalten wird. Offensichtlich greifen die Kontrollmechanismen nicht, welche verhindern sollen, dass Fellprodukte in die Schweiz gelangen, welche aus tierschutzwidrigen Zuchten stammen. Um künftig auf solche Importe verzichten zu können, sollten diese durch einheimische Ressourcen kompensiert werden können. Falls dies nicht der Fall ist, sind Massnahmen zu prüfen, welche die Rahmenbedingungen für die einheimische Pelzproduktion verbessern.

Stellungnahme des Bundesrates vom 06.03.2015 Der Bundesrat verurteilt die tierquälerische Pelzproduktion. In Erfüllung der Motion Moser 08.3675, "Deklarationspflicht für Pelze", und gestützt auf das Konsumenteninformationsgesetz vom 5. Oktober 1990 (SR 944.0) erliess der Bundesrat am 7. Dezember 2012 die Pelzdeklarationsverordnung (SR 944.022). Zweck dieser Verordnung ist die Information über die Tierart, die Herkunft und die Gewinnungsart des Pelzes, was den Konsumentinnen und Konsumenten eine bewusste Wahl ermöglicht. Wie der Bundesrat in seinen Antworten auf das Postulat Bruderer Wyss 14.4286, "Einfuhr und Verkauf von tierquälerisch erzeugten Pelzprodukten verhindern", und auf die Interpellation Geissbühler 14.4096, "Pelzbericht. Zusätzliche Informationen", festgehalten hat, werden die Kontrollen seit März 2014 durchgeführt. Der Bundesrat ist bereit, im Rahmen der Umsetzung des Postulates Bruderer Wyss 14.4286, 2017 in einem Bericht die Situation drei Jahre nach der Einführung der Kontrollen der Deklaration von Pelzen und Pelzprodukten darzulegen sowie eine Analyse möglicher Alternativen vorzunehmen. Mit der Auswertung der Kontrollen sollte in Erfahrung gebracht werden können, in welcher Grössenordnung sich die Einfuhren von Pelzprodukten bewegen, die unter tierquälerischen Bedingungen gewonnen werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist es schwierig abzuschätzen, ob bei einem allfälligen Verbot der Einfuhr von Pelzen aus tierquälerischen Zuchten das einheimische Pelzangebot die Schweizer Nachfrage decken könnte. Denn die meisten Pelze werden in Form bereits verarbeiteter und mit Pelzteilen gefertigter Pelzprodukte eingeführt. Es ist daher schwierig, diese Einfuhren zu quantifizieren, da sie unter viele unterschiedliche Zolltarife fallen. Ferner kann nicht von der Hand gewiesen werden, dass das einheimische Angebot die Nachfrage nach Pelzen von Tieren, die in der Schweiz nicht vorkommen, wie beispielsweise dem Nerz, nicht befriedigen könnte.

Schliesslich kann die Pelzdeklarationsverordnung wie oben dargelegt dank der verschiedenen Informationen, die sie den Konsumentinnen und Konsumenten liefert, deren Wahl zugunsten von in­ oder ausländischen Produkten beeinflussen, die den Schweizer Tierschutznormen entsprechen. Es ist nicht Sache des Staates, sondern der Schweizer Pelzproduzenten, nützliche und notwendige Massnahmen (Informationskampagnen) zu ergreifen, um die Konsumentinnen und Konsumenten auf den Mehrwert von Schweizer Produkten dank der strengen Tierschutzbestimmungen aufmerksam zu machen. Der Schweizer Pelzfachverband (Swiss Fur) erfüllt diesen Auftrag der Promotion einheimischer Produkte bereits. Er informiert sich in den Produktionsländern regelmässig über die Zuchtbedingungen, die Fangmethoden und auch über die geltende Gesetzgebung und publiziert Dokumentationen zu Themen der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen, der Ethik und der Verantwortung der Kürschner für den Artenschutz und den Lebensraum der Tiere, und er trägt auch dazu bei, dass die Felle aus der Regulierungsjagd rationell und sinnvoll genutzt werden. 130 Antrag des Bundesrates vom 06.03.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Annahme.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (18) Amherd Viola Binder Max Birrer­Heimo Prisca Candinas Martin Cassis Ignazio Gasche Urs Geissbühler Andrea Martina Grossen Jürg Grunder Hans Gschwind Jean­Paul Guhl Bernhard Hassler Hansjörg Landolt Martin Quadranti Rosmarie Regazzi Fabio Siegenthaler Heinz Trede Aline von Siebenthal Erich

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Ergänzende Erschliessung: 52;15

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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131 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.4288 – Motion Neuer Verteilmechanismus beim Bundesbeitrag für die Prämienverbilligung

Eingereicht von Schenker Silvia

Einreichungsdatum 12.12.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, eine Änderung von Artikel 66 des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) zu prüfen, mit welcher der Anteil des Bundesbeitrages zur Verbilligung der Prämien für einen Kanton künftig entsprechend dem Anteil der Prämienverbilligung dieses Kantons an der Prämienverbilligung aller Kantone festgesetzt wird. Dabei soll auch gesamtschweizerisch einheitlich definiert werden, welche Ausgaben unter dem Begriff Prämienverbilligung zu subsumieren sind. Des Weiteren soll im KVG neu festgelegt werden, wie hoch die Mindestbeiträge der Kantone an die Prämienverbilligung sein müssen.

Begründung Das KVG enthält keine Vorgabe an die Kantone über die Höhe der Mittel, die sie für die Prämienverbilligung nach den Artikeln 65 und 65a KVG aufzuwenden haben, und auch keine Vorgaben für die Anpassung der kantonalen Mittel an die Prämienentwicklung. Das KVG gibt den Kantonen in Artikel 65 Absatz 1bis lediglich als familienpolitisches Ziel verbindlich vor, dass die Prämien für Kinder und Jugendliche in Ausbildung aus Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen um mindestens 50 Prozent verbilligt werden müssen.

Die Kantone können damit trotz steigender Bundesbeiträge ihre Ausgaben für die Prämienverbilligung senken oder nicht im gleichen Ausmass wie der Bund anheben und so den Kantonshaushalt entlasten. Dies führt für die betroffenen Bevölkerungskreise zu einer Verschärfung ihrer Prämienlast.

Um die nachhaltige Wirkung der Prämienverbilligung sicherzustellen, sollte ein möglichst starker Anreizmechanismus im KVG verankert werden, dass die Kantone die Erhöhung der Prämienverbilligung durch den Bund ebenfalls bei ihrem Kantonsanteil nachvollziehen und damit die Prämienerhöhung auffangen. Als Sanktionsmassnahme sollte andernfalls der Bundesbeitrag gekürzt werden und der Kürzungsbetrag auf die anderen Kantone, die die Vorgaben erfüllen, umverteilt werden.

Mit einer Gesetzesänderung soll der Bundesbeitrag für die Prämienverbilligung nicht mehr wie heute nach der Wohnbevölkerung und der Anzahl Versicherter nach Artikel 65a Buchstabe a auf die Kantone verteilt werden, sondern in Relation ihrer Ausgaben für die Prämienverbilligung zum Total der Ausgaben aller Kantone für die Prämienverbilligung. Die Ausgaben der Kantone an die KVG­Prämien von Personen, die Ergänzungsleistungen oder Sozialhilfe beziehen, sind dabei mitzuberücksichtigen, der Begriff der Prämienverbilligung ist dazu entsprechend zu definieren.

Stellungnahme des Bundesrates vom 25.02.2015 Die Kantone haben den Versicherten in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen Prämienverbilligungen zu gewähren. Für untere und mittlere Einkommen verbilligen sie die Prämien von Kindern und jungen Erwachsenen in Ausbildung um mindestens 50 Prozent (Art. 65 Abs. 1 und 1bis des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung, KVG; SR 832.10).

Die Prämienverbilligung wird durch Bund und Kantone finanziert. Seit dem Inkrafttreten der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) auf Anfang 2008 entspricht der gesetzlich gebundene Bundesbeitrag zur Verbilligung der Prämien 7,5 Prozent der Bruttokosten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP). Der Bundesrat hat den Bundesbeitrag dabei nach der Wohnbevölkerung zuzüglich insbesondere der Grenzgängerinnen und Grenzgänger auf die Kantone zu verteilen (Art. 66 KVG).

Aufgrund dieser gesetzlichen Vorgabe steigt der Bundesbeitrag an die Prämienverbilligung jährlich mit der Kostenentwicklung der OKP an. Demgegenüber hat der Anteil der Kantone an den ausbezahlten Beträgen für die Prämienverbilligung in den letzten Jahren abgenommen (siehe Statistik der obligatorischen Krankenversicherung 2013, Tabelle 4.01, veröffentlicht unter 132 http://www.bag.admin.ch/themen/krankenversicherung/01156/index.html?lang=de).

Die Motionärin verlangt im Wesentlichen bundesrechtliche Mindestvorgaben an die Kantone für die Höhe ihrer Prämienverbilligungen und die Prüfung einer Umverteilung des Bundesbeitrages an die Kantone. Der Bundesrat lehnt diese Forderungen aus mehreren grundsätzlichen Überlegungen ab. Ziel der Neugestaltung in der Finanzierung der Prämienverbilligungen im Rahmen der NFA war es, die vorher geltende Anbindung der Beiträge der Kantone an den Bundesbeitrag abzuschaffen. Mit dieser finanziellen Entflechtung der Bundes­ und Kantonsbeiträge erhielten die Kantone bewusst einen hohen Handlungsspielraum in der Frage, wie hoch die Prämienverbilligungen zugunsten der Versicherten in ihrem Kantonsgebiet ausfallen und welche Versichertenkreise davon profitieren sollen. Die Forderung der Motionärin nach diesbezüglichen verbindlichen bundesrechtlichen Vorgaben an die Kantone widerspricht damit den NFA­Grundsätzen. Die geltende Regelung ist insofern auch sachlich sinnvoll, als zwischen Prämienverbilligungen, Ergänzungsleistungen und Sozialhilfe sowie der kantonalen Steuerpolitik ein enger sachlicher Zusammenhang besteht. Damit ist es den Kantonen möglich, diese vollständig oder weitgehend in ihrem Zuständigkeitsbereich liegenden Politikbereiche optimal aufeinander abzustimmen. Ein Bundeseingriff in das Prämienverbilligungssystem hätte damit weitere Auswirkungen auf die Kantone zur Folge. Der Bundesrat sieht deshalb keinen Anlass, von diesen bewährten Regeln für die Finanzierungsaufteilung zwischen Bund und Kantonen und dem geltenden Verteilschlüssel für den Bundesanteil unter den Kantonen abzuweichen.

Der Bundesrat ist sich der Bedeutung der individuellen Prämienverbilligung als wichtiges Korrelat zur einheitlichen Kopfprämie aber bewusst. Aus diesem Grund wird er mittels eines regelmässigen Monitorings über die sozialpolitische Wirksamkeit der Prämienverbilligung in den einzelnen Kantonen wie auch mittels Statistiken zu den Kantonsanteilen die Entwicklung in diesem Bereich genauestens beobachten. Eine über die Jahre grösser werdende Differenz zwischen dem Bundesanteil und dem Kantonsanteil ist für den Bundesrat nicht wünschbar.

Antrag des Bundesrates vom 25.02.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (8) Carobbio Guscetti Marina Chopard­Acklin Max Friedl Claudia Gysi Barbara Hadorn Philipp Jans Beat Kiener Nellen Margret Munz Martina

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 28;2841

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133 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.4291 – Motion Ambulanter Bereich der obligatorischen Krankenversicherung. Qualitätssicherung und Transparenz durchsetzen

Eingereicht von Humbel Ruth

Einreichungsdatum 12.12.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Motion an 2. Rat

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, den gesetzlichen Bestimmungen der Qualitätssicherung auch im ambulanten Bereich der OKP Nachachtung zu verschaffen, indem durchsetzbare Sanktionsmöglichkeiten eingeführt werden, falls die notwendige Qualität nicht erhoben und nachgewiesen wird.

Konkret sollen sowohl im ambulanten wie im stationären Bereich verbindliche Massnahmen zur Sicherstellung und zum Nachweis der notwendigen Qualität vereinbart werden. Werden keine entsprechenden Massnahmen vereinbart oder werden sie nicht erfüllt, erfolgt eine Tarifreduktion. Bei der Tarifgenehmigung muss die Qualitätssicherung wie die Wirtschaftlichkeit geprüft werden.

Begründung Die Qualitätssicherung ist von Gesetzes wegen Sache der Leistungserbringer. Stationäre Leistungen müssen gemäss Artikel 49 Absatz 1 KVG in der notwendigen Qualität erbracht werden. Im stationären Bereich der noch "jungen" Fallpauschalen verlangt das Gesetz, dass sich die Tarife an der Entschädigung jener Spitäler orientieren müssen, welche die tarifierte, obligatorisch versicherte Leistung in der notwendigen Qualität effizient und günstig erbringen. Dank dieser gesetzlichen Vorgabe sind deutliche Fortschritte erzielt worden (Qualitätsmessungen des ANQ).

Im ambulanten Bereich hingegen fehlt eine analoge Bestimmung zu Artikel 49 Absatz 1 KVG. Es werden keine Qualitätsdaten erhoben, und die Qualitätssicherung kommt nicht voran. Diese Gesetzeslücke ist daher zu schliessen.

Ausserdem ist es stossend, wenn Leistungserbringer mit ungenügender Qualität gleich abgegolten werden und dieselben Marktchancen haben wie Leistungserbringer mit dokumentiert guter Qualität. Die fehlende Transparenz bei der Qualität führt dazu, dass die WZW­Kriterien nicht oder nur ungenügend überprüft werden können und dass die Patienten ihre Wahlfreiheit faktisch nur begrenzt auszuüben imstande sind.

Es sind deshalb wirksame Massnahmen, sprich tarifliche Sanktionsmöglichkeiten, einzuführen, damit die Qualitätssicherung endlich durchgesetzt wird. Im Interesse der Patientinnen und Patienten sowie der Prämienzahlenden sowie mit Blick auf das Kostenwachstum in der OKP sind Qualitätsunterschiede tariflich abzubilden, d. h., ungenügende Qualität oder mangelnde Qualitätsindikatoren sind mit tieferen Preisen abzugelten.

Stellungnahme des Bundesrates vom 25.02.2015 Der Bundesrat ist sich bewusst, dass im ambulanten Bereich ein besonders hoher Entwicklungsbedarf besteht, die Qualitätssicherung zu verbessern und die Transparenz zu erhöhen. Bereits Artikel 43 Absatz 6 des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG; SR 832.10) gibt vor, dass die Vertragspartner und die zuständigen Behörden darauf zu achten haben, dass eine qualitativ hochstehende Versorgung zu möglichst günstigen Kosten erreicht wird. Mit Artikel 22a KVG besteht zudem eine gesetzliche Grundlage, um in allen Leistungsbereichen die Erhebung von Qualitätsdaten vorzugeben. Des Weiteren werden die Leistungserbringer oder deren Verbände nach Artikel 77 der Verordnung über die Krankenversicherung (KVV; SR 832.102) beauftragt, Konzepte und Programme über die Anforderungen an die Qualität der Leistungen und die Förderung der Qualität zu erarbeiten. Im ambulant­ärztlichen Bereich bestehen bis heute keine verbindlichen nationalen Standards, Messungen oder Verbesserungsprogramme. Entsprechende Arbeiten sind nach Artikel 77 KVV in erster Linie durch die FMH als Verband der ärztlichen Leistungserbringer zu leisten. Der Bundesrat hat hier allenfalls subsidiär aktiv zu werden.

134 Die Schaffung von Transparenz und die Sicherung und Erhöhung der Versorgungsqualität sind Ziele der Strategie Gesundheit 2020. Mit dem Bundesgesetz über das Zentrum für Qualität in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung, welches zwischen Mai und September 2014 in die Vernehmlassung gegeben wurde, will der Bundesrat die Voraussetzung schaffen, diesen Prozess sicherzustellen und zu beschleunigen. So soll das Zentrum beispielsweise aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse und internationaler Erfahrungen Vorschläge für Qualitätsindikatoren und deren Erhebungsmethoden sowie Risikoadjustierungsmodelle erarbeiten. Diese Informationen sollen in geeigneter Form aufbereitet und adressatengerecht dargestellt und publiziert werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Durchführung von nationalen Qualitätsprogrammen. Im Rahmen dieser Programme sollen in sensiblen Bereichen Behandlungsstandards erarbeitet und angewendet werden. In einem nächsten Schritt sollen gewisse Elemente für verbindlich erklärt werden.

Der Bundesrat ist der Überzeugung, dass ein Verbesserungsprozess eher durch eine transparente Publikation der Messergebnisse als durch entsprechende Sanktionen in Gang gebracht werden kann. Um die Leistungsabgeltung an die Qualität zu koppeln (sog. "pay for performance", P4P), müsste ferner eine verlässliche Datenbasis vorhanden sein. Zurzeit ist zudem die Evidenz zur Wirksamkeit solcher Tarifmodelle ungenügend. Im Rahmen der Umsetzung der Qualitätsstrategie des Bundes wird aber dieses Thema aufgegriffen und allenfalls im Rahmen eines Pilotprojekts ausgetestet werden.

Der Bundesrat ist entsprechend der Ansicht, dass für die Verbesserung der Qualität und der Transparenz im ambulanten Bereich keine zusätzliche gesetzliche Grundlage notwendig ist. Vielmehr ist die Erweiterung der Datenbasis im ambulanten Bereich dringend, um die Voraussetzung zur Ermittlung von Qualitätsindikatoren zu schaffen und basierend auf den publizierten Messergebnissen die notwendigen Anreize für einen strukturierten Verbesserungsprozess zu setzen. Im Rahmen einer geeigneten nationalen Struktur sollen diese Arbeiten unterstützt werden. Die entsprechende Vorlage zur Stärkung von Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Krankenversicherung (Schaffung eines Zentrums) wurde bereits in die Vernehmlassung gegeben. Über das weitere Vorgehen wird der Bundesrat im ersten Halbjahr 2015 entscheiden.

Antrag des Bundesrates vom 25.02.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2841

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135 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.4292 – Motion Praxistaugliche Zulassung der Pflegeheime als Leistungserbringer

Eingereicht von Humbel Ruth

Einreichungsdatum 12.12.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Motion an 2. Rat

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, die gesetzlichen Bestimmungen im KVG so anzupassen, dass Pflegeheime selbstständig ihre kassenpflichtigen Leistungen vollumfänglich zulasten der Krankenversicherer abrechnen können und Pauschalierungen der Leistungen möglich sind.

Begründung Gemäss Artikel 39 Absatz 3 KVG haben die Pflegeheime ein umfassendes Leistungsangebot anzubieten, d. h. nebst den eigentlichen Pflegeleistungen durch Fachpersonal auch alle medizinischen Nebenleistungen. Artikel 50 KVG wird aber widersinnigerweise so interpretiert, dass Pflegeheime nur die eigentlichen Pflegeleistungen selbstständig verrechnen können, nicht aber die weiteren notwendigen medizinischen Nebenleistungen wie ärztliche Versorgung, MiGeL­Produkte, Medikamente, paramedizinische Leistungen und medizinische Laborleistungen.

Das BAG und Tarifsuisse scheinen sich auf den Standpunkt zu stellen, dass diese Leistungen von den Heimen nicht selbstständig und auch pauschaliert, sondern nach Einzelleistungstarifen nach Aufwand (MiGeL) und die ärztlichen Leistungen von den Ärzten nach Tarmed in Rechnung zu stellen sind. Zudem sollen Pflegematerial (Verbrauchsmaterial) und Produkte der MiGeL gemäss rechtlicher Auslegung nicht zusätzlich (in Ergänzung zu den Leistungen der Pflege nach KLV Art. 7) vergütet werden können, bzw. sollen nur dann gegenüber der Krankenversicherung verrechenbar sein, wenn diese durch die Bewohnerinnen und Bewohner selbst, d. h. ohne Hilfe des Pflegepersonals, angewandt werden.

Diese Gesetzesinterpretation ist realitätsfremd, patientenfeindlich, bürokratisch und kostentreibend. Pflegeheime, welche gezwungen worden sind, vom bisher bewährten Pauschalverrechnungssystem auf Einzelverrechnung zu wechseln, mussten für diese nutzlose Bürokratieübung mehrere Stellen schaffen. Das sind Mehrkosten ohne Mehrwert. Die Pflegeheime müssen neben den Pflegeleistungen alle kassenpflichtigen Leistungen, welche die Patienten im Pflegeheim beanspruchen, selbstständig verrechnen können, und eine Pauschalierung der Leistungen muss, wie im akutstationären Bereich, möglich sein.

Stellungnahme des Bundesrates vom 13.03.2015 Nach Artikel 25 Absatz 2 des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG; SR 832.10) werden u. a. Leistungen von Ärztinnen, Ärzten und Personen, die auf Anordnung oder im Auftrag eines Arztes oder einer Ärztin Leistungen erbringen, übernommen. Diese Leistungen umfassen auch die Untersuchungen, Behandlungen und Pflegemassnahmen, die in einem Pflegeheim durchgeführt werden.

Das KVG schreibt weiter vor, dass nur diejenigen Leistungserbringer nach Artikel 35 Absatz 2 KVG ­ darunter fallen auch die Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegeheime ­ zugelassen sind und somit zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) abrechnen dürfen, die die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen (Art. 35 Abs. 1 und Art. 36­40 KVG). Artikel 39 Absatz 1 KVG regelt die Zulassungsvoraussetzungen für Spitäler. Diese Voraussetzungen gelten gemäss Artikel 39 Absatz 3 KVG sinngemäss auch für Pflegeheime.

Spitäler und Pflegeheime können indessen nicht gleichgesetzt werden, was sich entsprechend auf die Leistungserbringung und Abrechnung auswirkt. Artikel 50 KVG definiert die Leistungsvergütung im Pflegeheim und stellt die Verknüpfung her zwischen Artikel 39 KVG, der die Zulassung der Pflegeheime regelt, und Artikel 25a KVG, der sich auf die Pflegeleistungen der OKP bei Krankheit namentlich im Pflegeheim bezieht. Pflegeheime zeichnen sich dadurch aus, dass sie langfristige Unterkunft, Betreuung und Pflege gewähren. Sie dienen primär der Pflege und nicht der Erbringung von Leistungen anderer Leistungserbringer. Sind solche zur Tätigkeit zulasten der OKP zugelassen und erbringen ihre Leistungen für Patientinnen und

136 Patienten, die sich im Pflegeheim aufhalten, an Ort und Stelle, rechnen sie ihre Leistungen selbstständig ab. Bereits heute zulässig sind Vereinbarungen zwischen Versicherern und Pflegeheimen, in denen eine Pauschale im Sinne vom Artikel 43 Absatz 3 KVG für ärztliche, therapeutische und weitere KVG­Leistungen vereinbart wird. Im Rahmen dieser Pauschale haben die Pflegeheime die Möglichkeit, zusätzlich zu den Pflegeleistungen weitere KVG­pflichtige Leistungen selbst zu verrechnen, was teilweise im Sinne des Antrages der Motion ist. Damit steht namentlich für grössere Pflegeheime, die diese Leistungen selbst mit entsprechend qualifiziertem Personal anbieten, diese Möglichkeit offen, ohne dass eine unangemessene Leistungsausweitung zu befürchten ist. Hingegen sind Pflegeheime, in denen externe Leistungserbringer die weiteren KVG­ pflichtigen Leistungen erbringen und diese über Einzelleistungstarife abrechnen, nicht gezwungen, zusätzliche Regelungen mit den externen Leistungserbringern zu treffen. Entsprechend führt die dargelegte Regelung zu keinem Mehraufwand für die Pflegeheime.

Bezüglich der Verrechnung von Pflegematerial ist zu unterscheiden, ob es sich um Material handelt, welches für die Erbringung der Pflegeleistungen notwendig ist, oder ob es sich um Material handelt, welches in den Geltungsbereich der Liste der Mittel und Gegenstände (MiGeL) fällt. Das KVG sieht die Finanzierung der Pflegeleistungen nach Artikel 7 der Krankenpflege­ Leistungsverordnung (KLV; SR 832.112.31) durch die OKP, die versicherte Person und die Kantone vor (Art. 25a KVG). Eine separate Verrechnung des Pflegematerials, das für die Erbringung der Pflegeleistungen notwendig ist, ist jedoch nicht vorgesehen. Das Material, das für die Erbringung der Pflegeleistungen nach Artikel 7 Absatz 2 KLV notwendig ist, stellt daher ­ unabhängig davon, ob es auf der MiGeL gelistet ist oder nicht ­ einen Bestandteil der Pflegeleistungen dar. Die MiGeL ist einzig für die Vergütung der Mittel und Gegenstände vorgesehen, die auf ärztliche Anordnung von einer Abgabestelle abgegeben werden und von der versicherten Person selbst oder mit Hilfe einer nichtberuflich an der Untersuchung oder der Behandlung mitwirkenden Person angewendet werden (Art. 20 KLV).

Die Frage der Abrechnung von Material bei der Pflege wurde von verschiedener Seite bereits eingebracht. Das Bundesamt für Gesundheit führt daher derzeit mit den betroffenen Verbänden Diskussionen, in denen die Praxis bezüglich der Vergütung des Pflegematerials in der Krankenpflege ambulant und im Pflegeheim analysiert wird. In diesem Bereich, wie auch in den anderen offenen Punkten der Pflegefinanzierung (wie beispielsweise die Restfinanzierung bei ausserkantonalen Heimaufenthalten oder dem Bedarfserfassungssystem), ist es dem Bundesrat ein Anliegen, den administrativen Aufwand der Pflegeheime so gering wie möglich zu halten.

Die aktuelle Regelung entspricht aus Sicht des Bundesrates den Aufgaben der Pflegeheime. Eine Änderung des gesetzlichen Rahmens ist nicht notwendig.

Antrag des Bundesrates vom 13.03.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 28;2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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137 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.444 – Parlamentarische Initiative Überwälzung der Aufsichtsabgabe für die OAK BV. Ergänzung von Artikel 64c mit einem Absatz 4

Eingereicht von Leutenegger Oberholzer Susanne

Einreichungsdatum 25.09.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Artikel 64c BVG soll mit einem neuen Absatz 4 wie folgt ergänzt werden:

Art. 64c

...

Abs. 4

Die Aufsichtsbehörden können die nach Absatz 2 Litera a geschuldete Abgabe nach den für ihre Erhebung massgebenden Grundsätzen auf die von ihnen beaufsichtigten Vorsorgeeinrichtungen überwälzen.

Begründung 2012 trat die BVG­Strukturreform in Kraft. Der neue Artikel 64c BVG regelt die Finanzierung der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) über eine Aufsichtsabgabe und hält fest, dass diese bei den kantonalen BVG­ Aufsichtsbehörden zu erheben ist. Die Botschaft des Bundesrates führt aus, dass die Abgaben von den Aufsichtsbehörden auf die unter ihrer Aufsicht stehenden Vorsorgeeinrichtungen überwälzt werden können (BBl 2007 5689). Auch das Parlament ging bei seinen Beratungen von der Überwälzung aus (Ständerat Büttiker, AB 2008 S 581).

Zwei Vorsorgeeinrichtungen, die 2012 noch unter der Aufsicht des BSV standen, haben die Verfügungen des Amtes angefochten, mit welchen ihnen die Abgaben für die OAK BV in Rechnung gestellt wurden. Das Bundesverwaltungsgericht hat (Urteile C­941/2012 vom 7. März 2014, C­942/2012 vom 7. März 2014 und C­3096/2012 vom 21. März 2014) entschieden, dass für eine Überwälzung der OAK­BV­Aufsichtsabgaben auf die Vorsorgeeinrichtungen die Rechtsgrundlage fehlt. Das BSV hat gegen diese Entscheide Beschwerden beim Bundesgericht erhoben. Die Urteile stehen noch aus. Zwischenzeitlich ist auch eine Verfügung betreffend OAK­BV­Aufsichtsabgaben der BVG­ und Stiftungsaufsicht Aargau beim Bundesverwaltungsgericht angefochten.

Ist die Überwälzung infrage gestellt, ist nicht ausgeschlossen, dass die OAK­BV­Aufsichtsabgaben von den (kantonalen) Aufsichtsbehörden, und damit von den Steuerzahlenden getragen werden müssen. Das widerspricht dem Willen des Gesetzgebers, da die Abgaben gemäss Artikel 64c BVG von den beaufsichtigten Vorsorgeeinrichtungen getragen werden sollen.

Eine Klärung der Rechtslage drängt sich auf. Die Schaffung einer klaren Grundlage für die Überwälzung der OAK­BV­ Aufsichtsabgaben auf die beaufsichtigten Vorsorgeeinrichtungen ist unabhängig vom Ausgang des Verfahrens vor Bundesgericht nötig. Mit der Einfügung eines neuen Absatzes 4 in Artikel 64c BVG wird der Wille des Gesetzgebers explizit festgehalten und sichergestellt, dass die Aufsichtsabgaben tatsächlich durch die Vorsorgeeinrichtungen getragen werden.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen

138 Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 07.07.2016 ­ Bericht Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (BBl 2016 6845) 19.10.2016 ­ Stellungnahme des Bundesrates (BBl 2016 8193)

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 01.07.2015 SGK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 03.11.2015 SGK­SR Zustimmung.

Entwurf 1 Bundesgesetz über die berufliche Alters­, Hinterlassenen­ und Invalidenvorsorge (BVG) BBl 2016 6851

Datum Rat 08.12.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf der Kommission.

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR)

Behandlungskategorie NR IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (24) Aebischer Matthias Amarelle Cesla Borer Roland F. Carobbio Guscetti Marina Cassis Ignazio Chopard­Acklin Max Fehr Jacqueline Gysi Barbara Hadorn Philipp Hardegger Thomas Heim Bea Hess Lorenz Humbel Ruth Maire Jacques­André Munz Martina Naef Martin Nussbaumer Eric Pardini Corrado Ruiz Rebecca Ana Schenker Silvia Schneider Schüttel Ursula Schwaab Jean Christophe van Singer Christian Weibel Thomas

Deskriptoren: Hilfe Berufliche Vorsorge ausserparlamentarische Kommission Versicherungsaufsicht Ergänzende Erschliessung: 2836

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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139 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.448 – Parlamentarische Initiative Praxisorientierte Gestaltung der Übergangspflege

Eingereicht von Humbel Ruth

Einreichungsdatum 25.09.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Artikel 25a Absatz 2 KVG ist so zu präzisieren, dass die Leistungen der Akut­ und Übergangspflege vollumfänglich (Pflege, Betreuung, Behandlung/Therapie sowie Hotellerie) nach den Regeln der Spitalfinanzierung vergütet werden. Zudem ist die Zeitdauer von zwei Wochen zu überprüfen.

Begründung Bei den Leistungen der Akut­ und Übergangspflege handelt es sich um Pflegeleistungen, die im Anschluss an einen Spitalaufenthalt notwendig sind. Der Gesetzgeber wollte, dass diese Leistungen während einer befristeten Zeit vollständig von der Krankenversicherung und den Kantonen übernommen werden, und zwar nach dem gleichen Schlüssel wie die Spitalleistungen.

Die Schaffung dieser neuen Leistungsart war im Wesentlichen in der Einführung von leistungsorientierten Fallpauschalen (DRG) begründet, welche zu einer Verkürzung der Spitalaufenthaltsdauer führen. Es war vorauszusehen, dass namentlich ältere Patientinnen und Patienten nach einem stationären Akuteingriff zu einem Zeitpunkt entlassen werden, wo sie, medizinisch gesehen, nicht mehr hospitalisationsbedürftig sind, aber auch noch nicht in der Lage sind, wieder ein selbständiges Leben zu führen. Dazu müssen sie mit der Übergangspflege in einem stationären Umfeld erst befähigt werden.

Bei der Einführung der Pflegefinanzierung wollte der Gesetzgeber für diese "Übergangsbehandlung" keine Finanzierungslücke für Patienten, aber ebenso wenig eine Kostenverschiebung auf die Krankenkassen, weshalb ein gleicher Finanzierungsschlüssel wie für die Spitalfinanzierung gelten soll, d. h., es sind auf einen Benchmark gestützte Vollkosten von Pflege, Betreuung und Behandlung inklusive Hotellerie zu übernehmen, und der Kostenverteiler zwischen Kanton und Versicherer richtet sich ebenfalls nach Artikel 49a KVG.

In der Praxis werden heute nur die Pflegekosten nach den Regeln der Spitalfinanzierung aufgeteilt. Die Hotelleriekosten hingegen gehen ganz zulasten der Patienten. Auf diese Weise funktioniert die Übergangspflege nicht. Entweder werden die Patienten zu lange im Akutspital hospitalisiert oder sie werden zu früh entlassen. Die gesetzlichen Grundlagen sind daher zu präzisieren. Zudem erweist sich die heute geltende Dauer von 14 Tagen als zu kurz. Wie eine Erhebung des nationalen Spitalverbandes H plus bei seinen Mitgliedern zeigt, beansprucht die notwendige Übergangspflege in der Regel 21 Tage, weshalb auch die Dauer von 14 Tagen zu überprüfen ist.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 13.11.2015 SGK­NR Der Initiative wird Folge gegeben.

140 Datum Rat 21.03.2016 SGK­SR Keine Zustimmung 14.12.2016 NR Der Initiative wird keine Folge gegeben.

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Behandlungskategorie NR IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (10) Cassis Ignazio Gilli Yvonne Glanzmann­Hunkeler Ida Hess Lorenz Ingold Maja Lohr Christian Pezzatti Bruno Schenker Silvia Schmid­Federer Barbara Weibel Thomas

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841

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141 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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14.471 – Parlamentarische Initiative Keine Rückwirkungsklauseln in Volksinitiativen

Eingereicht von Lustenberger Ruedi

Einreichungsdatum 12.12.2014 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich folgende parlamentarische Initiative ein:

Die Bundesverfassung wird dahingehend geändert, dass Rückwirkungsklauseln in Volksinitiativen nicht mehr zulässig sind.

Begründung Rückwirkungsklauseln in Verfassungsbestimmungen führen zu grosser Rechtsunsicherheit. Der Bürger muss in Treu und Glauben davon ausgehen können, dass Rechtsbestimmungen, die zum Zeitpunkt einer Handlung in Kraft sind, auch gelten.

Die Ungültigkeit von Rückwirkungsklauseln bei Volksinitiativen hat aktuell keine verfassungsmässige Grundlage. Deswegen können Volksinitiativen nach geltendem Recht nicht für ungültig erklärt werden, auch wenn sie noch so unmöglich rückwirkende Klauseln enthalten würden. Mit der vorliegenden parlamentarischen Initiative soll das korrigiert werden.

Die entsprechende Bestimmung soll auf Verfassungsebene festgehalten werden. Somit wäre die Rückwirkungsklausel neben der Verletzung der Einheit der Form, der Einheit der Materie sowie von zwingenden Bestimmungen des Völkerrechts ein weiterer Ungültigkeitsgrund für Volksinitiativen.

Dokumente Medienmitteilungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 26.03.2015 SPK­NR Der Initiative wird Folge gegeben. 20.08.2015 SPK­SR Zustimmung. 15.12.2016 NR Abschreibung.

Behandelnde Kommissionen Staatspolitische Kommission NR (SPK­NR) Staatspolitische Kommission SR (SPK­SR)

Behandlungskategorie NR III

142 Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (22) Amherd Viola Binder Max Büchler Jakob Bulliard­Marbach Christine Caroni Andrea Fässler Daniel Gasche Urs Glanzmann­Hunkeler Ida Gmür Alois Guhl Bernhard Humbel Ruth Joder Rudolf Landolt Martin Lehmann Markus Markwalder Christa Müller Leo Müller Walter Müller­Altermatt Stefan Pfister Gerhard Pieren Nadja Stahl Jürg Vogler Karl

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 04

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143 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.034 – Geschäft des Bundesrates OR. Handelsregisterrecht

Einreichungsdatum 15.04.2015 Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Botschaft vom 15. April 2015 zur Änderung des Obligationenrechts (Handelsregisterrecht) BBl 2015 3617

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Obligationenrecht (Handelsregisterrecht) BBl 2015 3661

Datum Rat 22.09.2016 SR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 14.12.2016 NR Abweichend.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Behandelnde Kommissionen Kommission für Rechtsfragen NR (RK­NR) Kommission für Rechtsfragen SR (RK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb/IV

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 1211

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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145 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.050 – Geschäft des Bundesrates Für Ernährungssicherheit. Volksinitiative

Einreichungsdatum 24.06.2015 Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Botschaft vom 24. Juni 2015 zur Volksinitiative «Für Ernährungssicherheit» BBl 2015 5753

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Anträge, Fahnen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Volksinitiative «Für Ernährungssicherheit» BBl 2015 5783

Datum Rat 09.03.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 29.11.2016 SR Abweichend. 29.11.2016 SR Fristverlängerung bis zum 8. Januar 2018. 13.12.2016 NR Fristverlängerung bis zum 8. Januar 2018.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Entwurf 2 Bundesbeschluss über die Ernährungssicherheit (Direkter Gegenentwurf zur Volksinitiative «Für Ernährungssicherheit») (Entwurf der WAK­S vom 03.11.2016)

Datum Rat 29.11.2016 SR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission 29.11.2016 SR Fristverlängerung bis zum 8. Januar 2018.

Stand der Beratungen Behandelt vom Ständerat

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben NR (WAK­NR) Kommission für Wirtschaft und Abgaben SR (WAK­SR)

Behandlungskategorie NR I

146

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 55;2846

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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147 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.057 – Geschäft des Bundesrates Ja zum Schutz der Privatsphäre. Volksinitiative

Einreichungsdatum 26.08.2015 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Botschaft vom 26. August 2015 zur Volksinitiative “Ja zum Schutz der Privatsphäre“ BBl 2015 7043

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Medienmitteilungen Vernehmlassung

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Volksinitiative «Ja zum Schutz der Privatsphäre» BBl 2015 7081

Datum Rat 13.12.2016 NR Beginn der Diskussion 15.12.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 15.12.2016 NR Die Behandlungsfrist der Volksinitiative wird um ein Jahr, d.h. bis zum 25. März 2018, verlängert. 15.12.2016 SR Die Behandlungsfrist der Volksinitiative wird um ein Jahr, d.h. bis zum 25. März 2018, verlängert.

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Entwurf 2 Bundesbeschluss über die Verankerung des Bankkundengeheimnisses in der Bundesverfassung (Gegenentwurf zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Privatsphäre») (Entwurf der WAK­N vom 15.11.2016)

Datum Rat 13.12.2016 NR Beginn der Diskussion 15.12.2016 NR Beschluss gemäss Entwurf der Kommission

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben NR (WAK­NR) Kommission für Wirtschaft und Abgaben SR (WAK­SR)

Behandlungskategorie NR

148 I

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 1236;24;2446

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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149 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.075 – Geschäft des Bundesrates Bundesgesetz über Tabakprodukte

Einreichungsdatum 11.11.2015 Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Botschaft vom 11. November 2015 zum Bundesgesetz über Tabakprodukte (TabPG) BBl 2015 9379

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesgesetz über Tabakprodukte (TabPG) BBl 2015 9471

Datum Rat 09.06.2016 SR Beginn der Diskussion 14.06.2016 SR Rückweisung an den Bundesrat. 08.12.2016 NR Zustimmung (=Rückweisung an den Bundesrat).

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIa/IV

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841;15

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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151 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.084 – Geschäft des Bundesrates Schutz vor Gefährdungen durch nichtionisierende Strahlung und Schall (NISSG). Bundesgesetz

Einreichungsdatum 11.12.2015 Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Botschaft vom 11. Dezember 2015 zum Bundesgesetz über den Schutz vor Gefährdungen durch nichtionisierende Strahlung und Schall (NISSG) BBl 2016 465

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesgesetz über den Schutz vor Gefährdungen durch nichtionisierende Strahlung und Schall (NISSG) BBl 2016 517

Datum Rat 16.06.2016 SR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 08.12.2016 NR Abweichend.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb/IV

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

152 Sie sind hier: Das Schweizer Parlament > Suche > Geschaefte

153 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.085 – Geschäft des Bundesrates Fakultativprotokoll von 2011 zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Genehmigung

Einreichungsdatum 11.12.2015 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 11. Dezember 2015 zur Genehmigung des Fakultativprotokolls vom 19. Dezember 2011 zum Überein kommen über die Rechte des Kindes vom 20. November 1989 betreffend ein Mitteilungsverfahren BBl 2016 217

Fakultativprotokoll zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes betreffend ein Mitteilungsverfahren BBl 2016 247

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Genehmigung des Fakultativprotokolls vom 19. Dezember 2011 zum Übereinkommen vom 20. November 1989 über die Rechte des Kindes betreffend ein Mitteilungsverfahren BBl 2016 245

Datum Rat 29.09.2016 SR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 05.12.2016 NR Zustimmung. 16.12.2016 SR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 NR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8943 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Kommission für Rechtsfragen NR (RK­NR) Kommission für Rechtsfragen SR (RK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb/IV

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

154 Ergänzende Erschliessung: 1211

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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155 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.2007 – Petition Wiedereinführung der Eintrittsprüfungen an den Eidgenössischen Technischen Hochschulen

Eingereicht von Müller Edgar Einreichungsdatum 22.02.2015 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Keine Folge geben

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur NR (WBK­NR) Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur SR (WBK­SR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 32

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156 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.2018 – Petition Gegen den Swiss­Pass­Zwang

Eingereicht von Komitee « Gegen den SwissPass­Zwang » c/o Walter WobmannKomitee « Gegen den SwissPass­Zwang » c/o Walter Wobmann Einreichungsdatum 10.08.2015 Stand der Beratungen Erledigt

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.06.2016 SR Keine Folge geben 16.12.2016 NR Keine Folge geben

Behandelnde Kommissionen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen NR (KVF­NR) Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen SR (KVF­SR)

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48

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157 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.3036 – Motion Gender­Statistik zur Schweizer Filmförderung

Eingereicht von Aebischer Matthias

Einreichungsdatum 04.03.2015 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, eine alljährliche Statistik und einen entsprechenden Bericht zur Filmförderung mit Fokus auf Eingaben, Zusagen und Förderbeiträge zu erstellen. Die Statistik soll unter anderem zeigen, wie viel Gelder an von Frauen eingereichte und wie viel an von Männern eingereichte Filmprojekte ausbezahlt werden.

Begründung Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern existiert in der Schweiz keine Statistik zur Filmförderung, insbesondere nicht zur Filmförderung an von Frauen eingereichten Filmprojekten. An den Solothurner Filmtagen 2015 wurde zum ersten Mal eine Zahlenübersicht zu diesem Thema veröffentlicht. Präsentiert wurden diese Zahlen von der Weiterbildungsstiftung Focal, dem Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz ARF/FDS sowie dem Dachverband der schweizerischen Film­ und Audiovisionsbranche Cinésuisse. Es wäre zu begrüssen, wenn eine ähnliche Statistik alljährlich vom Bundesamt für Statistik erstellt werden könnte.

Stellungnahme des Bundesrates vom 13.05.2015 Das Bundesamt für Kultur (BAK) erhebt bereits seit 2013 die Zahlen und Fakten zur Filmförderung des Bundes zusätzlich auch nach Gender und nach Altersangaben. Diese Statistik wurde an den Solothurner Filmtagen 2015 zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Das BAK hat vorgesehen, diese Förderzahlen ab 2015 auch in der Jahresberichterstattung der Filmförderung zu publizieren.

Bei den Zahlen des BAK handelt es sich um die Förderanteile der Bundesfilmförderung. Um erste Rückschlüsse ziehen zu können, ist ein Bewertungszeitraum von fünf Jahren nötig. Dabei werden auch die Zahlen der anderen Förderinstitutionen wie der SRG sowie der kantonalen und regionalen Filmförderungen zu vergleichen sein.

Das Anliegen der Motion ist bereits weitgehend erfüllt.

Antrag des Bundesrates vom 13.05.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 25.11.2016 Zurückgezogen.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (14) Allemann Evi Bernasconi Maria Carobbio Guscetti Marina Gysi Barbara Hardegger Thomas Maire Jacques­André

158 Marra Ada Munz Martina Naef Martin Pardini Corrado Schneider Schüttel Ursula Sommaruga Carlo Tornare Manuel Voruz Eric

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2831;28

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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159 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.3060 – Postulat Medikamentenpreise senken

Eingereicht von Heim Bea

Einreichungsdatum 05.03.2015 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, der neuen Währungssituation angemessene, kostensenkende Massnahmen bei den Medikamentenpreisen zu prüfen und aufzuzeigen, wie und auf welchen möglichst frühen Zeitpunkt er entsprechende Massnahmen im Interesse der Prämienzahlenden treffen wird.

Begründung Rund 4 bis 5 Prämienprozente respektive 986 Millionen Franken zu viel würden die Versicherten für Medikamente bezahlen, schreibt der Gesundheitsexperte Urs P. Gasche. Dabei sind die Medikamente im stationären Spitalbereich nicht eingerechnet. Von 800 Millionen Franken spricht Preisüberwacher Meierhans. Die geltende Vereinbarung zur Preisfestsetzung bescherte der Branche seit 2012 erhebliche Wechselkursgewinne. Sie tut dies auch weiterhin auf Kosten der Versicherten. Bei der heutigen Preisfestsetzung wird jährlich ein Drittel der Medikamente überprüft. Dabei spielen der Länderkorbvergleich, die Toleranzmarge von früher 5 Prozent, heute 3 Prozent sowie der Wechselkurs eine Rolle. Nun hat sich mit dem SNB­Beschluss eine entscheidende Veränderung ergeben mit starken Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft, auch auf die Löhne. Deshalb ist es kaum verständlich, dass sich die Medikamentenpreise nicht wie die Produkte anderer Exportbranchen auf die Verteuerung des Frankens oder zumindest auf einen Wechselkurs von Fr. 1.10 statt auf Fr. 1.25 auszurichten haben. Dies ist umso störender, als zwei Drittel der kassenpflichtigen Medikamente aus dem Ausland importiert werden. Das heisst, von den erhöhten Preisen profitieren hauptsächlich Hersteller im Ausland, die in die Schweiz liefern. Auch die inländische Pharmaindustrie hat einen Vorteil. Auch für sie führt ein erhöhter Wechselkurs zu besseren Preisen. Eine Anpassung aller Medikamentenpreise an die stark veränderte Wechselkurssituation gefährdet also kaum Arbeitsplätze, auch deshalb nicht, weil mittlerweile viele Wirkstoffe in Schwellenländern, gebrauchsfertige Arzneimittel in Billigländern produziert und auch klinische Prüfungen zum Teil dort durchgeführt werden. Unter all diesen Aspekten rechtfertigt sich ein künstlich erhöhter Wechselkurs gepaart mit einer Toleranzmarge kaum. Umso mehr, als die Bevölkerung diese Form von Wirtschaftsunterstützung mit ihren Krankenkassenprämien zu berappen hat. Das aber ist nicht der Sinn der sozialen Krankenversicherung. Darum verlangen Preisüberwacher, Konsumentenschutz wie auch dieses Postulat die Weitergabe der Währungsgewinne.

Stellungnahme des Bundesrates vom 05.06.2015 Die Preise der Arzneimittel der Spezialitätenliste (SL) werden vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) festgelegt und periodisch überprüft. Für die Preisfestsetzung für Arzneimitteln der SL werden der Auslandpreisvergleich (APV) mit den Referenzländern Dänemark, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, den Niederlanden und Österreich und der therapeutische Quervergleich (TQV) mit Arzneimitteln gleicher Indikation oder ähnlicher Wirkungsweise berücksichtigt. Das BAG legt für den APV bei Neuaufnahmen in die SL oder bei einfachen Überprüfungen zweimal jährlich per 1. Februar und per 1. August die Wechselkurse für Euro, britisches Pfund und dänische Krone anhand der Monatsdurchschnittskurse der Schweizerischen Nationalbank (SNB) der letzten 12 Monate fest. Diese Kurse gelten jeweils für ein halbes Jahr. Der per 1. Februar festgelegte Eurokurs beträgt bis zum 31. Juli 2015 Fr. 1.20 pro Euro.

Der Wechselkurs für die Überprüfung der Aufnahmebedingungen alle drei Jahre wird jedes Jahr neu per 1. Februar festgelegt, ebenfalls anhand der Monatsdurchschnittskurse der SNB der letzten 12 Monate. In den Jahren 2012, 2013 und 2014 galten inkl. Toleranzmarge von 5 Prozent Wechselkurse von Fr. 1.29, Fr. 1.27 respektive Fr. 1.29 pro Euro.

Am 1. August 2015 wird wiederum der Wechselkurs für Neuaufnahmegesuche und einfache Überprüfungen neu bestimmt. Sollte die Aufwertung des Frankens so lange andauern, werden dann erste Auswirkungen zu spüren sein. Dasselbe gilt für den 1. Februar 2016. Wechselkursschwankungen haben entsprechend erst verzögert einen Einfluss auf die Festlegung und Überprüfung der Arzneimittelpreise ­ allerdings bei Schwankungen in beide Richtungen. 160 Die Situation erheblicher Wechselkursschwankungen ist nicht neu. Im Jahr 2011 fiel der Eurokurs von über Fr. 1.50 auf knapp über Fr. 1.20. Bundesrat und Eidgenössisches Departement des Innern (EDI) haben reagiert und im Jahr 2012 mit der Festlegung der Wechselkurse über die letzten 12 Monate für die Preisfestsetzung und der vorübergehenden Anhebung der Toleranzmarge von 3 auf 5 Prozent Massnahmen beschlossen, um die Auswirkungen der Wechselkursschwankungen auf die Arzneimittelpreise abzufedern. Das BAG hat unter diesen Rahmenbedingungen im Rahmen der Überprüfung der Aufnahmebedingungen alle drei Jahre seit dem Jahre 2012 die Preise von rund 2400 Arzneimitteln überprüft und rund 1500 Preissenkungen verfügt. Dies hat zu Einsparungen von insgesamt mindestens 600 Millionen Franken geführt. Dies zeigt auf, dass am bestehenden System der Wechselkursfestlegung und Überprüfung festgehalten werden kann, da die geforderten Einsparungen trotzdem erzielt werden können. Die Prämienzahlenden profitieren somit zwar erst später von Währungsvorteilen. Sollten die Wechselkurse wieder höher ausfallen, profitieren die Prämienzahlenden jedoch auch länger von einem tieferen Wechselkurs.

Behördlich festgelegte Preise und der freie Markt für andere Güter sind zudem nicht vergleichbar. Bei der Preisfestsetzung und Überprüfung von Arzneimitteln gilt der Auslandpreisvergleich grundsätzlich als Obergrenze für die für die Schweiz festgelegten oder überprüften Preise. Für importierte Arzneimittel können somit in der Schweiz nicht höhere Preise generiert werden, als dies in den Referenzländern der Fall ist. Nachdem die Arzneimittelpreise in den Jahren 2012 bis 2014 auf das Niveau der Referenzländer gesenkt wurden, sind sie inzwischen aufgrund der erneuten Wechselkursschwankungen wieder höher. Davon sind jedoch alle Güter in der Schweiz betroffen. Auch wenn ein Teil der Wirtschaft den Wechselkursschwankungen direkter ausgesetzt ist, erfolgten auch in diesen Bereichen in der Regel keine unmittelbaren Preisanpassungen auf breiter Front. Sollten die aktuell niedrigen Wechselkurse über längere Zeit anhalten, wird es auch im Arzneimittelbereich zu nachhaltigen Einsparungen kommen. Zudem steigen die Medikamentenpreise bei allfällig schwächer werdendem Franken nicht wieder an. Ergibt die Überprüfung nämlich, dass der Preis eines Arzneimittels in der Schweiz unter den Preisen im Ausland liegt, führt dies nicht zu Preiserhöhungen.

Schliesslich sind kurzfristig variierende Arzneimittelpreise und der damit verbundene administrative Aufwand weder im Interesse der Leistungserbringer, der Versicherten und Versicherer noch im Interesse der Pharmaindustrie.

Das von Bundesrat und EDI festgelegte Verfahren zur Festlegung der Wechselkurse für die Preisfestsetzung und Überprüfung der Arzneimittel, die Massnahmen zur Abfederung von Wechselkursvolatilitäten und der dreijährliche Rhythmus für die Überprüfung sind deshalb grundsätzlich beizubehalten, und ausserordentliche Massnahmen sind nicht angezeigt. Entsprechend hat der Bundesrat am 29. April 2015 die per 1. Juni 2015 in Kraft tretenden Verordnungen zur Anpassung der Preisfestsetzung für Arzneimittel verabschiedet.

Antrag des Bundesrates vom 05.06.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (23) Amarelle Cesla Birrer­Heimo Prisca Carobbio Guscetti Marina Chevalley Isabelle Estermann Yvette Fridez Pierre­Alain Gysi Barbara Hardegger Thomas Kessler Margrit Kiener Nellen Margret Maire Jacques­André Marra Ada Munz Martina Naef Martin Neirynck Jacques Pardini Corrado Schneider Schüttel Ursula Sommaruga Carlo Tornare Manuel Tschümperlin Andy van Singer Christian Voruz Eric Wermuth Cédric

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 15;2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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162 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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15.3061 – Postulat Verkaufte Patientinnen und Patienten

Eingereicht von Heim Bea

Einreichungsdatum 05.03.2015 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, zu prüfen und aufzuzeigen, welche Massnahmen respektive welche Regelungen zu treffen sind, um fragwürdigen Praktiken zwischen Leistungserbringern auf Kosten der Versicherten Einhalt zu gebieten.

Begründung Er habe keine Kenntnis von Zuweisungsvereinbarungen oder Kooperationsverträgen zwischen Ärztenetzwerken oder Ärzten und Spitälern, welche mit finanziellen Vorteilen verbunden sind, antwortete der Bundesrat auf die Interpellation 14.3413. Solches sei abzulehnen, wenn damit die freie Arzt­ und Spitalwahl gemäss KVG (exkl. Prämienmodelle mit reduzierter Wahl der Leistungserbringer) eingeschränkt werde oder eine Risikoselektion der Patienten erfolge.

Nun sind einige Beispiele von Provisionen für die Überweisung von Patienten an Spitäler oder Spezialisten ruchbar geworden. Ob es sich um Einzelfälle handelt oder nicht, lässt sich mangels Transparenz nicht sagen.

Müssen Patienten damit rechnen, dass sie an ein bestimmtes Spital oder in eine Spezialpraxis weitergewiesen werden, weil ihr Hausarzt, ihre Hausärztin oder ihr Ärztenetzwerk Geld oder andere Vorteile für die Vermittlung erhalten, ist dies ein Vertrauensmissbrauch. Solche verdeckte Praktiken sind nach Meinung der FMH berufsethisch nicht vertretbar. Das KVG schreibt zudem die Weitergabe allfälliger Vergütungen an Patienten und Versicherungen vor. Doch wo bleibt die Kontrolle, wo die Offenlegungspflicht?

Provisionen oder sonstige Vorteile für die Vermittlung von Patienten an Spitäler, Institutionen und Spezialpraxen zu gewähren, zu versprechen oder einzufordern beeinträchtigt die Rechte der Patienten und Patientinnen auf freie Spital­ und Arztwahl und auf eine qualitativ optimale Behandlung.

Das HMG sieht im Bereich Arzneimittel eine Offenlegungspflicht und ein Vorteilsverbot vor. Das Postulat verlangt die Prüfung ähnlicher Regelungen. Transparenz für die Versicherten und Klarheit hinsichtlich Aufsichts­ und Offenlegungspflicht sind gefordert. Patientinnen und Patienten sollen Gewissheit haben, dass sie für eine Behandlung nicht ohne ihr Wissen "an den Meistbietenden verkauft werden" (F. Schneuwly), sondern dass sie an den geeignetsten Spezialarzt respektive an das beste Spital überwiesen werden. Letztlich geht es darum, den Grundsatz der "Wirksamkeit, Zweckmässigkeit, Wirtschaftlichkeit" des KVG umzusetzen. Die erwähnten Machenschaften aber können unnötige und unzweckmässige Leistungen zur Folge haben.

Stellungnahme des Bundesrates vom 05.06.2015 Die Thematik der sogenannten Kick­backs an den zuweisenden Leistungserbringer wurde in mehreren Vorstössen (Postulat Heim 15.3061, Postulat Hardegger 15.3062 sowie Interpellation Stolz 15.3246 und Interpellation Stahl 15.3259) aufgeworfen. Der Bundesrat erlaubt sich daher, die Fragen in derselben Weise zu beantworten.

Die zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung tätigen Leistungserbringer sind verpflichtet, im Interesse der Patientin oder des Patienten zu handeln und sich dabei an das Wirtschaftlichkeitsgebot zu halten (Art. 56 des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung, KVG; SR 832.10). Sie beachten dabei die gesetzlichen Grundsätze der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit sowie die Qualität der erbrachten Leistungen. Diese Regeln gelten auch bei einer Überweisung zwischen Leistungserbringern. Der zuweisende Leistungserbringer muss im Sinne der genannten Grundsätze die Patientin und den Patienten beraten, damit diese über die nötigen Informationen zur Ausübung der freien Wahl eines ambulanten oder eines stationären Leistungserbringers verfügen. Überdies dürfen Patientinnen und Patienten ausschliesslich nur für die notwendigen Untersuchungen und Behandlungen überwiesen werden. Wenn die zuweisenden Leistungserbringer Vorteile für die Vermittlung erhalten würden, wäre die Information der Patientin oder des Patienten davon beeinflusst und durch 163 einen Interessenkonflikt des Leistungserbringers geprägt. Der Bundesrat hält es für bedenklich und ethisch fragwürdig, wenn die freie Wahl der versicherten Personen durch solche Praktiken unterlaufen wird. Überdies erhöhen sie die Gefahr, dass unnötige Leistungen erbracht und Patientinnen und Patienten unnötigen Risiken ausgesetzt werden.

Vergünstigungen ­ namentlich geldwerte Vorteile oder Rabatte ­ zwischen Leistungserbringern sind jedoch nicht a priori illegal. In solchen Fällen verlangt Artikel 56 Absatz 3 KVG die Weitergabe von direkten oder indirekten Vergünstigungen an die versicherte Person bzw. an ihren Versicherer. Wenn also Ärztinnen oder Ärzte geldwerte Vorteile oder Rabatte erhalten, müssen diese an die versicherte Person oder ihren Versicherer weitergegeben werden. Werden Leistungserbringer aufgrund von sogenannten Kick­backs begünstigt, besteht für den Versicherer die Möglichkeit, das Schiedsgericht gemäss Artikel 89 KVG anzurufen und gestützt auf Artikel 56 Absatz 4 KVG die Herausgabe der Vergünstigung zu verlangen, welche der Leistungserbringer nicht an die versicherte Person respektive an den Versicherer weitergegeben hat. Die rechtliche Situation bezogen auf das KVG ist somit eindeutig. Es besteht hier kein weiterer Prüfungs­ und Regelungsbedarf. Unklar ist indessen, ob und in welchem Ausmass Zahlungen zwischen Leistungserbringern erfolgen und inwieweit sie weitergegeben werden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Thematik im Rahmen der regelmässigen Treffen mit den Verbänden der Versicherer aufgenommen. Den Versicherern sind keine Fälle von sogenannten Kick­backs bei Überweisungen zwischen Leistungserbringern bekannt. Der Bundesrat wird das Thema jedoch zusammen mit den Versicherern und der FMH weiterverfolgen.

Das Medizinalberufegesetz (MedBG; SR 811.11) sieht vor, dass Personen, die einen universitären Medizinalberuf selbstständig ausüben, bei der Zusammenarbeit mit Angehörigen anderer Gesundheitsberufe ausschliesslich die Interessen der Patientinnen und Patienten wahren und unabhängig von finanziellen Vorteilen handeln (Art. 40 Bst. e). Zudem muss jeder Kanton eine Behörde bezeichnen, welche die Personen beaufsichtigt, die im betreffenden Kanton einen universitären Medizinalberuf selbstständig ausüben. Diese Aufsichtsbehörde trifft die für die Einhaltung der Berufspflichten nötigen Massnahmen (Art. 41 MedBG). Für den Bereich der unselbstständigen Erwerbstätigkeit richten sich die anwendbaren Berufspflichten somit nach den kantonalen Gesundheitsgesetzen, deren Berufspflichten sich zu weiten Teilen mit denjenigen des MedBG decken. Die Kantone sind somit für die Massnahmen zur Erkennung und Sanktionierung von Kick­backs zuständig, was mit ihrer Kompetenz der Zulassung und der Aufsicht über die Leistungserbringer vereinbar ist. Den Bundesbehörden obliegt lediglich eine Pflicht zur Meldung an die kantonalen Aufsichtsbehörden bezüglich Vorfällen, welche die Berufspflichten der selbstständigen Medizinalpersonen verletzen könnten (Art. 42 MedBG). Mit Artikel 40 MedBG soll letztlich sichergestellt werden, dass die ­ ausserhalb von Modellen mit eingeschränkter Wahl der Leistungserbringer ­ vom Gesetz garantierte freie Wahl eines ambulanten oder eines stationären Leistungserbringers durch die Patientinnen und Patienten nicht durch das Interesse an einem finanziellen Vorteil des Leistungserbringers beeinträchtigt wird.

Der Bundesrat begrüsst schliesslich die klare Position der FMH zum Thema der Entschädigung für die Zuweisung von Patientinnen und Patienten. Demzufolge verletzen die Leistungserbringer bei Nichteinhaltung der Vorgaben des KVG und der Standesordnung der FMH (Art. 36) sowohl das Gesetz als auch ihre Standespflichten. Aus den Ausführungen wird klar, dass die rechtliche Situation sowohl im KVG wie im MedBG geklärt ist und kein weiterer Prüfungs­ und Regelungsbedarf besteht. Im Bereich der Arzneimittel wurde die Frage der Weitergabe von Vergünstigungen im Rahmen der laufenden Revision des Heilmittelgesetzes (Botschaft vom 7. November 2012 zur Änderung des Heilmittelgesetzes; BBl 2013 I) bereits aufgenommen.

Antrag des Bundesrates vom 05.06.2015 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (22) Amarelle Cesla Birrer­Heimo Prisca Chevalley Isabelle Estermann Yvette Fridez Pierre­Alain Gysi Barbara Hardegger Thomas Kessler Margrit Kiener Nellen Margret Maire Jacques­André Marra Ada Munz Martina Naef Martin Neirynck Jacques Pardini Corrado Schneider Schüttel Ursula Sommaruga Carlo Tornare Manuel Tschümperlin Andy van Singer Christian Voruz Eric Wermuth Cédric

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15.310 – Standesinitiative Einführung einer eidgenössischen Erdbebenversicherung

Eingereicht von Basel­Stadt Einreichungsdatum 10.06.2015 Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung reicht der Kanton Basel­Stadt folgende Standesinitiative ein:

Es ist die Verfassungsgrundlage für eine landesweite obligatorische Erdbebenversicherung mit folgendem Inhalt zu erlassen:

Art. 74a Erdbebenversicherung

Abs. 1

Der Bund legt Grundsätze über den Schutz des Menschen vor Einwirkungen von Erdbeben fest. Die Umsetzung obliegt den Kantonen, welche die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen erlassen.

Abs. 2

Die Kantone setzen sich ein, dass Neubauten in ihrem Kantonsgebiet erdbebentauglich ausgestaltet werden.

Abs. 3

Die Kantone stellen sicher, dass alle Liegenschaften in ihrem Kantonsgebiet obligatorisch gegen Erdbeben versichert sind. Sie können die kantonalen Gebäudeversicherungen dazu beauftragen bzw. die Privatversicherungswirtschaft, wo keine kantonalen Gebäudeversicherungen bestehen.

Abs. 4

Der Bund erlässt Vorschriften über eine landesweite Erdbebenversicherung für Hausrat und Betriebsfahrhabe. Er berücksichtigt dabei die Marktstrukturen und die Zuständigkeit der Kantone, wo kantonale Mobiliarversicherer bestehen.

Abs. 5

Der Bund kann sich an der Finanzierung der Erdbebenversicherung beteiligen und bei ausserordentlichen Verhältnissen zusätzliche finanzielle Leistungen erbringen.

Begründung Die Erdbebengefährdung in der Schweiz wird im weltweiten Vergleich als mittelstark eingestuft. Erdbeben mittlerer Stärke treten in unserem Land etwa ein­ bis zweimal in jedem Jahrhundert auf. Weil sie seltene Ereignisse sind, ist die Sensibilisierung auf das Risiko zu gering. Die Erkenntnisse zum erdbebensicheren Bauen und zur Prävention wurden zwar stetig verbessert, doch finden sie trotz niedrigen spezifischen Kosten nur wenig Anwendung. Das führt dazu, dass die Erdbebenvorsorge vernachlässigt wird und daher ein stärkeres Erdbeben immense Schäden verursachen könnte.

Seit dem 1. Juli 2004 gilt die neue SIA­Norm 260/261; allerdings gibt es für die meisten Neubauten keinen gesetzlichen Zwang zur Einhaltung und auch keine baupolizeilichen Kontrollen. Die Vorschriften kommen daher meist nur zum Tragen, wenn die Bauherrschaft es vertraglich verlangt; dies ist der Grund, weshalb heute viele private Neubauten noch ungenügend gegen Erdbeben geschützt sind. Dabei würden die erforderlichen Massnahmen für erdbebensicheres Bauen nur maximal 1 Prozent der Rohbaukosten ausmachen, wenn sie von Anfang an eingeplant werden.

Die Rückversicherungsgesellschaften gehen in ihren Szenarien davon aus, dass ein hundertjährliches Ereignis (Magnitude 5,5 bis 6) einen Schaden von rund 7 Milliarden Franken verursachen würde (Gebäude und Mobiliar), ein fünfhundertjährliches Ereignis (Magnitude 6 bis 6,5) einen solchen von rund 40 Milliarden Franken und ein tausendjährliches (Magnitude über 6,5) rund 60 Milliarden Franken Schaden (45 Milliarden Gebäude­ und 15 Milliarden Mobiliarschaden). Dazu kommen die menschlichen Opfer solcher Ereignisse, die nicht zu beziffern sind. 166 Eine risikogerechte, landesweite Erdbebenvorsorge und eine angemessene Versicherung von Erdbebenschäden sind überfällig. Zu diesem Zweck ist dem Bund die Oberaufsicht bei der Erdbebenvorsorge einzuräumen ­ mit dem Ziel, einen ausgewogenen, nach einheitlichen Kriterien festgelegten Schutzgrad in der ganzen Schweiz sicherzustellen. Nur der Bund ist in der Lage, diese landesweite Aufgabe zu koordinieren und die nötigen Strategien rationell zu entwickeln. Die Kantone sollen angewiesen werden, auf ihrem Gebiet die notwendigen baulichen Vorschriften zu erlassen. Der Bund soll zudem dafür sorgen, dass schweizweit eine angemessene Versicherungsdeckung bei Erdbeben für Gebäude, Hausrat und Betriebsfahrhabe angeboten wird. Er soll die Kantone sowie die Privatversicherungswirtschaft damit beauftragen können; diese sollten sich insbesondere für die Rückversicherung zusammenschliessen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 20.09.2016 SR Der Initiative wird keine Folge gegeben. 15.12.2016 NR Der Initiative wird keine Folge gegeben.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie SR (UREK­SR) Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie NR (UREK­NR)

Behandlungskategorie NR IV

Erstbehandelnder Rat Ständerat

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Ergänzende Erschliessung: 15;52

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15.312 – Standesinitiative Evaluation von KVG­widrigen Wettbewerbsverzerrungen

Eingereicht von Bern Einreichungsdatum 24.06.2015 Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung reicht der Kanton Bern folgende Standesinitiative ein:

Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG), 7. Titel, Artikel 106a (neu), Übergangsbestimmung zu Artikel 49 KVG:

"Der Bund evaluiert im Rahmen der laufenden Wirkungsanalyse KVG­Revision Spitalfinanzierung, welche Kantone in welchem Rahmen Investitionen und/oder gemeinwirtschaftliche Leistungen (z. B. ärztliche Aus­ und Weiterbildung) ihrer Leistungserbringer über Steuergelder finanzieren (Art. 49 Abs. 3 KVG)."

Begründung Nach dem Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) gelten schweizweit einheitliche Anforderungen für die Finanzierung der Leistungen der obligatorischen Krankenpflege (OKP). Den Kantonen ist es gemäss KVG beispielsweise nicht gestattet, auf Mieteinnahmen zu verzichten, Immobilien oder Infrastrukturen gratis zur Verfügung zu stellen oder Betriebszuschüsse für defizitäre Leistungsangebote auszurichten. Nun ist bekannt, dass gewisse Kantone trotzdem Investitionen ihrer Spitäler mit Steuergeldern finanzieren. Dies steht den Grundsätzen des KVG wie auch den Richtlinien der GDK entgegen und hat folgenschwere Auswirkungen: Da für die Festlegung der Tarife diejenigen Spitäler als Referenz gelten, welche die Leistungen in der notwendigen Qualität effizient und günstig erbringen, ermöglichen Kantone, die ihre Leistungserbringer mit Steuergeldern unterstützen, diese tiefen OKP­Tarife. So wird die Basis für die Tariffestsetzung für die gesamte Schweiz verzerrt. Gleichzeitig entstehen für die restlichen Leistungserbringer gravierende Wettbewerbsnachteile bzw. erheblicher Druck auf ihre OKP­Tarife.

Die Problematik der Wettbewerbsverzerrungen wurde auch auf Bundesebene schon mehrfach thematisiert. Der Bundesrat hat in seinen Antworten jedoch wiederholt festgehalten, dass den Kantonen mit dem KVG bewusst ein gewisser Spielraum eingeräumt wurde und es den Trägerschaften der Spitäler, also auch den Kantonen, freistehe, ihren Einrichtungen Finanzmittel für Investitionen zur Verfügung zu stellen, obwohl dies aus dem KVG so nicht hervorgeht.

Der Kanton Bern hat nicht nur aufgrund seiner weiterhin angespannten Finanzlage, sondern auch, weil er neben dem Universitätsspital über zahlreiche öffentliche und private Spitäler verfügt, keine Möglichkeit, seine Leistungserbringer mit Steuergeldern zu unterstützen. Denn um eine innerkantonale Verzerrung zu vermeiden, müsste er alle bernischen Leistungserbringer gleichmässig unterstützen. Die Leistungserbringer des Kantons Bern befinden sich durch die Praxis anderer Kantone im Nachteil. Diese Situation ist für den Kanton Bern unbefriedigend. Deshalb ist auf Bundesebene im Rahmen der Wirkungsanalyse zur KVG­Revision betreffend die Spitalfinanzierung transparent zu machen, welche Kantone welche Leistungserbringer mit welchen Beträgen unterstützen oder unterstützt haben.

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 21.09.2016 SR Der Initiative wird keine Folge gegeben. 08.12.2016 NR Der Initiative wird keine Folge gegeben.

168

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Ständerat

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Ergänzende Erschliessung: 2841;24

Konnexe Geschäfte 16.3623

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15.4157 – Motion Franchisen der Kostenentwicklung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung anpassen

Eingereicht von Bischofberger Ivo

Einreichungsdatum 17.12.2015 Eingereicht im Ständerat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, die gesetzlichen Bestimmungen im Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) vom 18. März 1994 so anzupassen, dass insbesondere die tiefste Franchise, die "Standardfranchise", aber auch die bestehenden Franchisen regelmässig der Kostenentwicklung der sozialen Krankenversicherung (OKP) angepasst werden.

Begründung Mit über 4 Prozent pro Jahr ist das Kostenwachstum der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) im langjährigen Durchschnitt übermässig hoch. Seit 1996 haben sich die Nettoprämien mehr als verdoppelt. Löhne und Renten vermögen diesem Kostenanstieg nicht zu folgen. Entsprechend angestiegen ist die Belastung der Prämienzahler. Vor allem der Mittelstand ohne Prämienverbilligung oder Ergänzungsleistungen leidet unter der Entwicklung.

Wie die Finanzierung der OKP langfristig gesichert werden kann, ist heute ganz und gar nicht klar. Mit der demografischen Alterung, Stichwort Langzeitpflege, und der personalisierten Medizin kommen bereits neue finanzielle Herausforderungen auf die Krankenversicherung zu.

Das bestehende Kostenwachstum der OKP wird nun auch dadurch verschärft, dass der Arzt zu häufig wegen Bagatellen aufgesucht wird und unnötige Mehrfachuntersuchungen kaum hinterfragt werden. Auf diese Weise werden insbesondere bei der "Standardfranchise" von 300 Schweizerfranken Leistungen zulasten der solidarisch finanzierten Krankenversicherung beansprucht, die häufig unnötig sind oder die zumindest selbst getragen werden könnten.

Die Krankenversicherung muss bezahlbar bleiben. Damit das so bleibt, werden wir nicht umhinkommen, die Eigenverantwortung sukzessive zu stärken. Ein moderates Zeichen in diese Richtung ist die regelmässige Anpassung der Mindestfranchise an die Kostenentwicklung der OKP.

Stellungnahme des Bundesrates vom 24.02.2016 Das Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG, SR 832.10) sieht vor, dass die Kostenbeteiligung aus einem festen Jahresbetrag (Franchise), 10 Prozent der die Franchise übersteigenden Kosten (Selbstbehalt) sowie einem Beitrag an die Kosten des Aufenthalts im Spital besteht. Der Bundesrat bestimmt die Franchise und setzt für den Selbstbehalt einen jährlichen Höchstbetrag fest (Art. 64 Abs. 2 und 3 KVG).

Der Bundesrat kann neben der Versicherung mit der ordentlichen Franchise besondere Versicherungsformen zulassen, namentlich solche, bei denen die Versicherten die Möglichkeit erhalten, sich gegen eine Prämienermässigung stärker als nach Artikel 64 an den Kosten zu beteiligen (Art. 62 Abs. 2 Bst. a KVG).

Wie der Bundesrat in seiner Antwort auf die Interpellation Stolz 15.4002, "Regelmässige Anpassungen der Kostenbeteiligungselemente im KVG", ausgeführt hat, hält er es für angebracht, für die Franchisen runde Beträge festzulegen, die während einiger Jahre stabil bleiben, damit die Versicherten die Kosten einfach vergleichen können. Der Bundesrat überprüft die Franchise regelmässig und erhöht sie wenn nötig.

In den vergangenen Jahren hat der Bundesrat die ordentliche Franchise zweimal angepasst. Sie ist heute mit 300 Franken doppelt so hoch wie 1996. Den maximalen Selbstbehalt hat er einmal erhöht, von 600 auf 700 Franken pro Jahr. Den Beitrag an die Kosten des Aufenthalts im Spital hat er ebenfalls von 10 auf 15 Franken pro Tag angehoben. Ferner hat er die Anzahl Wahlfranchisen erhöht und die höchste Wahlfranchise massgeblich angehoben, von 1500 auf 2500 Franken. Die von den Versicherten geleistete Kostenbeteiligung ist seit Einführung des KVG leicht stärker gestiegen als die von den Versicherern 170 vergüteten Leistungen.

Bei der Beurteilung der Entwicklung der von den Versicherten bezahlten Kostenbeteiligung spielt die Entwicklung der von den Versicherern bezahlten Leistungen eine massgebliche Rolle. Mit der Kostenbeteiligung wird die Eigenverantwortung der Versicherten gestärkt. Bei der Festlegung der Kostenbeteiligung ist aber auch die finanzielle Tragbarkeit für die erkrankten Versicherten zu berücksichtigen, zumal die individuelle Prämienverbilligung zwar die Prämienlast der Versicherten in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen lindert, aber keinen Beitrag an die Kostenbeteiligung leistet. Der Bundesrat ist daher der Auffassung, dass neben der Kostenentwicklung auch die Entwicklung des verfügbaren Einkommens zu berücksichtigen ist. Währenddem die von den Versicherten bezahlte Kostenbeteiligung seit Einführung des KVG um 111 Prozent anstieg, erhöhten sich in demselben Zeitraum die Nominallöhne gemäss Lohnindex um 23,6 Prozent.

Aus den genannten Gründen erachtet er es als unzweckmässig, im KVG vorzusehen, dass die ordentliche Franchise und die Wahlfranchisen regelmässig der Kostenentwicklung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung angepasst werden.

Antrag des Bundesrates vom 24.02.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 02.03.2016 SR Zuweisung an die Kommission zur Vorprüfung. 21.09.2016 SR Annahme. 08.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR)

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Mitunterzeichnende (29) Abate Fabio Baumann Isidor Bischof Pirmin Caroni Andrea Dittli Josef Eberle Roland Eder Joachim Engler Stefan Ettlin Erich Föhn Peter Fournier Jean­René Français Olivier Germann Hannes Graber Konrad Häberli­Koller Brigitte Hefti Thomas Hegglin Peter Hösli Werner Keller­Sutter Karin Kuprecht Alex Lombardi Filippo Luginbühl Werner Müller Damian Müller Philipp Noser Ruedi Rieder Beat Schmid Martin Seydoux­Christe Anne Vonlanthen Beat

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Zuständig Departement des Innern (EDI)

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16.025 – Geschäft des Bundesrates Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2017­2020

Einreichungsdatum 24.02.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 24. Februar 2016 zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2017­2020 BBl 2016 3089

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Finanzierung der Berufsbildung in den Jahren 2017­2020 BBl 2016 3345

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 12.09.2016 SR Abweichend. 15.09.2016 NR Zustimmung. Dieser Beschluss wird im Bundesblatt veröffentlicht, sobald die entsprechende Rechtsgrundlage in Kraft tritt.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 7049

Entwurf 2 Bundesbeschluss über die Finanzierung der Weiterbildung in den Jahren 2017­2020 BBl 2016 3347

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 13.09.2016 SR Zustimmung. Dieser Beschluss wird im Bundesblatt veröffentlicht, sobald die entsprechende Rechtsgrundlage in Kraft tritt.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 7951

Entwurf 3 Bundesbeschluss über die Finanzierung von Beiträgen an die Kantone für Ausbildungsbeiträge in den Jahren 2017­2020 BBl 2016 3349

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 13.09.2016 SR Zustimmung.

172 Datum Rat Dieser Beschluss wird im Bundesblatt veröffentlicht, sobald die entsprechende Rechtsgrundlage in Kraft tritt.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 7953

Entwurf 4 Bundesbeschluss über den Zahlungsrahmen für den ETH­Bereich in den Jahren 2017­2020 BBl 2016 3351

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 13.09.2016 SR Abweichend. 15.09.2016 NR Zustimmung. Dieser Beschluss wird im Bundesblatt veröffentlicht, sobald die entsprechende Rechtsgrundlage in Kraft tritt.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 7955

Entwurf 5 Bundesbeschluss über die Kredite nach dem Hochschulförderungs­ und ­koordinationsgesetz in den Jahren 2017­2020 BBl 2016 3353

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 13.09.2016 SR Abweichend. 15.09.2016 NR Zustimmung. Dieser Beschluss wird im Bundesblatt veröffentlicht, sobald die entsprechende Rechtsgrundlage in Kraft tritt.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 7957

Entwurf 6 Bundesbeschluss über die Kredite für die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Bildung für Stipendien an ausländische Studierende und Kunstschaffende in den Jahren 2017­2020 BBl 2016 3355

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 13.09.2016 SR Zustimmung. Dieser Beschluss wird im Bundesblatt veröffentlicht, sobald die entsprechende Rechtsgrundlage in Kraft tritt.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 7959

Entwurf 7 Bundesbeschluss über die Kredite für die Institutionen der Forschungsförderung in den Jahren 2017­2020 BBl 2016 3357

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 13.09.2016 SR Zustimmung. Dieser Beschluss wird im Bundesblatt veröffentlicht, sobald die entsprechende Rechtsgrundlage in Kraft tritt.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 7961

Entwurf 8 173 Bundesbeschluss über die Finanzierung der Tätigkeiten der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) in den Jahren 2017­2020 BBl 2016 3359

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 13.09.2016 SR Zustimmung. Dieser Beschluss wird im Bundesblatt veröffentlicht, sobald die entsprechende Rechtsgrundlage in Kraft tritt.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 7963

Entwurf 9 Bundesbeschluss über die Kredite für Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung in den Jahren 2017­2020 BBl 2016 3361

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 13.09.2016 SR Abweichend. 15.09.2016 NR Zustimmung. Dieser Beschluss wird im Bundesblatt veröffentlicht, sobald die entsprechende Rechtsgrundlage in Kraft tritt.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 7965

Entwurf 10 Bundesbeschluss über die Kredite für die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Innovation in den Jahren 2017­ 2020 BBl 2016 3363

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 13.09.2016 SR Zustimmung. Dieser Beschluss wird im Bundesblatt veröffentlicht, sobald die entsprechende Rechtsgrundlage in Kraft tritt.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 7967

Entwurf 11 Bundesgesetz über die Berufsbildung (Berufsbildungsgesetz, BBG) BBl 2016 3365

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 12.09.2016 SR Abweichend. 15.09.2016 NR Abweichend. 29.11.2016 SR Abweichend. 05.12.2016 NR Zustimmung. 16.12.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8939 Referendumsfrist 07.04.2017

Entwurf 12 Bundesgesetz über die Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH­Gesetz) BBl 2016 3369 Datum Rat 174 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 12.09.2016 SR Zustimmung. 30.09.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 30.09.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 7663 Referendumsfrist 19.01.2017

Entwurf 13 Bundesgesetz über die Förderung der Hochschulen und die Koordination im schweizerischen Hochschulbereich (Hochschulförderungs­ und ­koordinationsgesetz, HFKG) BBl 2016 3377

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 12.09.2016 SR Zustimmung. 30.09.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 30.09.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 7671 Referendumsfrist 19.01.2017

Entwurf 14 Bundesgesetz über Stipendien an ausländische Studierende und Kunstschaffende in der Schweiz BBl 2016 3379

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 12.09.2016 SR Zustimmung. 30.09.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 30.09.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 7673 Referendumsfrist 19.01.2017

Entwurf 15 Bundesgesetz über die Förderung der Forschung und der Innovation (FIFG) BBl 2016 3381

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 12.09.2016 SR Zustimmung. 30.09.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 30.09.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 7675 Referendumsfrist 19.01.2017

Entwurf 16 Bundesgesetz über die Zusammenarbeit des Bundes mit den Kantonen im Bildungsraum Schweiz (Bildungszusammenarbeitsgesetz, BiZG) BBl 2016 3383

Datum Rat 09.06.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 12.09.2016 SR Zustimmung. 30.09.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 30.09.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 175 Datum Rat

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 7677 Referendumsfrist 19.01.2017

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur NR (WBK­NR) Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur SR (WBK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIa/IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 32;36

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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176 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.027 – Geschäft des Bundesrates Ausländergesetz. Steuerung der Zuwanderung und Vollzugsverbesserungen bei den Freizügigkeitsabkommen

Einreichungsdatum 04.03.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 4. März 2016 zur Änderung des Ausländergesetzes (Steuerung der Zuwanderung und Vollzugsverbesserungen bei den Freizügigkeitsabkommen) BBl 2016 3007

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen Dossier admin.ch

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesgesetz über die Ausländerinnen und Ausländer (Ausländergesetz, AuG) (Steuerung der Zuwanderung und Vollzugsverbesserungen bei den Freizügigkeitsabkommen) BBl 2016 3079

Datum Rat 21.09.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 30.11.2016 SR Beginn der Diskussion 01.12.2016 SR Abweichend. 05.12.2016 NR Abweichend. 07.12.2016 SR Abweichend. 12.12.2016 NR Zustimmung. 16.12.2016 NR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 SR Das Bundesgesetz wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8917 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Staatspolitische Kommission NR (SPK­NR) Staatspolitische Kommission SR (SPK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIa/IV

177 Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2811;10;08

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

Konnexe Geschäfte 12.098

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178 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank

16.030 – Geschäft des Bundesrates Umweltschutzprotokoll zum Antarktis­Vertrag und Anlagen I bis V zum Protokoll. Genehmigung

Einreichungsdatum 04.03.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 4. März 2016 über die Genehmigung und die Umsetzung des Umweltschutzprotokolls zum Antarktis­Vertrag und der Anlagen I­V zum Protokoll BBl 2016 2147

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Genehmigung und die Umsetzung des Umweltschutzprotokolls zum Antarktis­Vertrag und der Anlagen I bis V zum Protokoll BBl 2016 2171

Datum Rat 13.09.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 15.12.2016 SR Zustimmung. 16.12.2016 NR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 SR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8945 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie SR (UREK­SR) Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie NR (UREK­NR)

Behandlungskategorie NR IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 52;08

179 Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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180 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank

16.032 – Geschäft des Bundesrates Informationsaustausch in Steuersachen. Abkommen mit Brasilien

Einreichungsdatum 23.03.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 23. März 2016 zur Genehmigung des Abkommens mit Brasilien über den Informationsaustausch in Steuersachen BBl 2016 3493

Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Föderativen Republik Brasilien über den Informationsaustausch in Steuersachen BBl 2016 3507

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Genehmigung des Abkommens zwischen der Schweiz und Brasilien über den Informationsaustausch in Steuersachen BBl 2016 3505

Datum Rat 22.09.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 12.12.2016 SR Zustimmung. 16.12.2016 NR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 SR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8957 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben NR (WAK­NR) Kommission für Wirtschaft und Abgaben SR (WAK­SR)

Behandlungskategorie NR IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

181

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2446;08

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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182 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.036 – Geschäft des Bundesrates FIPOI. Finanzhilfe an das IKRK in Genf

Einreichungsdatum 20.04.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 20. April 2016 über die Gewährung eines Darlehens an die Immobilienstiftung für die internationalen Organisationen (FIPOI) zur Finanzierung der Renovation des Sitzgebäudes des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf BBl 2016 4037

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Gewährung eines Darlehens an die Immobilienstiftung für die internationalen Organisationen (FIPOI) zur Finanzierung der Renovation des Sitzgebäudes des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf BBl 2016 4063

Datum Rat 29.09.2016 SR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 05.12.2016 NR Zustimmung.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2017 113

Behandelnde Kommissionen Aussenpolitische Kommission NR (APK­NR) Aussenpolitische Kommission SR (APK­SR)

Behandlungskategorie NR IV

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 08;24

183 Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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184 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.037 – Geschäft des Bundesrates UNO­Transparenzübereinkommen

Einreichungsdatum 20.04.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 20. April 2016 über die Genehmigung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über Transparenz in Investor­Staat­Schiedsverfahren auf der Grundlage von Verträgen (UNO­Transparenzübereinkommen) BBl 2016 4065

Übereinkommen über Transparenz in Investor­Staat­Schiedsverfahren auf der Grundlage von Verträgen BBl 2016 4093

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Genehmigung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über Transparenz in Investor­Staat­ Schiedsverfahren auf der Grundlage von Verträgen (UNO­Transparenzübereinkommen) BBl 2016 4091

Datum Rat 27.09.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 06.12.2016 SR Zustimmung. 16.12.2016 NR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 SR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8951 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Aussenpolitische Kommission NR (APK­NR) Aussenpolitische Kommission SR (APK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb/IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

185 Ergänzende Erschliessung: 08;15

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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186 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.039 – Geschäft des Bundesrates Zollrechtliche Massnahmen. Abkommen mit Norwegen

Einreichungsdatum 18.05.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 18. Mai 2016 zur Genehmigung des Abkommens zwischen der Schweiz und Norwegen über zollrechtliche Sicherheitsmassnahmen BBl 2016 4309

Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Königreich Norwegen über zollrechtliche Sicherheitsmassnahmen BBl 2016 4325

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Genehmigung des Abkommens zwischen der Schweiz und Norwegen über zollrechtliche Sicherheitsmassnahmen BBl 2016 4323

Datum Rat 22.09.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 12.12.2016 SR Zustimmung. 16.12.2016 NR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 SR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8959 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Aussenpolitische Kommission NR (APK­NR) Aussenpolitische Kommission SR (APK­SR)

Behandlungskategorie NR IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

187

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 08;15

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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188 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.040 – Geschäft des Bundesrates Finanzierung der schweizerischen Bahninfrastruktur für die Jahre 2017­2020

Einreichungsdatum 18.05.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 18. Mai 2016 zur Finanzierung des Betriebs und des Substanzerhaits der schweizerischen Bahninfrastruktur für die Jahre 2017­2020 BBl 2016 4355

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über den Zahlungsrahmen für die Finanzierung des Betriebs und des Substanzerhalts der Bahninfrastruktur in den Jahren 2017–2020 BBl 2016 4461

Datum Rat 19.09.2016 SR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 06.12.2016 NR Zustimmung.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2016 8961

Behandelnde Kommissionen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen NR (KVF­NR) Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen SR (KVF­SR)

Behandlungskategorie NR IIIa/IV

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 24;48

Zuständig

189 Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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190 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.041 – Geschäft des Bundesrates Voranschlag 2017 mit integriertem Aufgaben­ und Finanzplan 2018­2020

Einreichungsdatum 24.08.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 24. August 2016 zum Voranschlag 2017 der Schweizerischen Eidgenossenschaft mit integriertem Aufgaben­ und Finanzplan 2018­2020

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss Ia über den Voranschlag für das Jahr 2017

Datum Rat 30.11.2016 NR Beginn der Diskussion 01.12.2016 NR Die Vorlage wird in der Gesamtabstimmung abgelehnt. 05.12.2016 SR Abweichend. 07.12.2016 NR Abweichend. 12.12.2016 SR Abweichend. 13.12.2016 NR Abweichend. 14.12.2016 SR Abweichend. 15.12.2016 NR Ablehnung des Antrages der Einigungskonferenz.

Stand der Beratungen Erledigt

Entwurf 2 Bundesbeschluss Ib über die Planungsgrössen im Voranschlag für das Jahr 2017

Datum Rat 30.11.2016 NR Beginn der Diskussion 01.12.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 05.12.2016 SR Abweichend. 07.12.2016 NR Abweichend. 12.12.2016 SR Zustimmung.

Stand der Beratungen Erledigt

Entwurf 3 Bundesbeschluss II über den Finanzplan für die Jahre 2018–2020

Datum Rat 30.11.2016 NR Beginn der Diskussion 01.12.2016 NR Die Vorlage wird in der Gesamtabstimmung abgelehnt. 191 Datum Rat 05.12.2016 SR Abweichend. 07.12.2016 NR Abweichend. 12.12.2016 SR Abweichend. 13.12.2016 NR Abweichend. 14.12.2016 SR Abweichend. 15.12.2016 NR Beschluss gemäss Antrag der Einigungskonferenz. 15.12.2016 SR Beschluss gemäss Antrag der Einigungskonferenz.

Stand der Beratungen Erledigt

Entwurf 4 Bundesbeschluss III über die Entnahmen aus dem Bahninfrastrukturfonds für das Jahr 2017

Datum Rat 30.11.2016 NR Beginn der Diskussion 01.12.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 05.12.2016 SR Zustimmung.

Stand der Beratungen Erledigt

Entwurf 5 Bundesbeschluss IV über die Entnahmen aus dem Infrastrukturfonds für das Jahr 2017

Datum Rat 30.11.2016 NR Beginn der Diskussion 01.12.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 05.12.2016 SR Zustimmung.

Stand der Beratungen Erledigt

Entwurf 6 Bundesbeschluss V zum Voranschlag der Eidgenössischen Alkoholverwaltung für das Jahr 2017

Datum Rat 30.11.2016 NR Beginn der Diskussion 01.12.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 05.12.2016 SR Zustimmung.

Stand der Beratungen Erledigt

Behandelnde Kommissionen Finanzkommission NR (FK­NR) Finanzkommission SR (FK­SR)

Behandlungskategorie NR II/IIIa/IV

Behandlung in der gleichen Session NR / SR

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

192 Konnexe Geschäfte 16.3913

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193 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.042 – Geschäft des Bundesrates Voranschlag 2016. Nachtrag II

Einreichungsdatum 16.09.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 16. September 2016 über den Nachtrag II zum Voranschlag 2016 BBl 2016 7571

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss I über den Nachtrag II zum Voranschlag 2016

Datum Rat 30.11.2016 NR Beginn der Diskussion 01.12.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 05.12.2016 SR Zustimmung.

Stand der Beratungen Erledigt

Entwurf 2 Bundesbeschluss II über zusätzliche Entnahmen aus dem Bahninfrastrukturfonds für das Jahr 2016

Datum Rat 30.11.2016 NR Beginn der Diskussion 01.12.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 05.12.2016 SR Zustimmung.

Stand der Beratungen Erledigt

Entwurf 3 Bundesbeschluss III über die Finanzierung der Schweizer Beteiligung an den Rahmenprogrammen der Europäischen Union in den Bereichen Forschung und Innovation in den Jahren 2014­2020 BBl 2016 7573

Datum Rat 30.11.2016 NR Beginn der Diskussion 01.12.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 05.12.2016 SR Zustimmung.

Stand der Beratungen Erledigt

Behandelnde Kommissionen 194 Finanzkommission NR (FK­NR) Finanzkommission SR (FK­SR)

Behandlungskategorie NR II/IIIa/IV

Behandlung in der gleichen Session NR / SR

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 24

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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195 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.045 – Geschäft des Bundesrates Stabilisierungsprogramm 2017­2019

Einreichungsdatum 25.05.2016 Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Botschaft vom 25. Mai 2016 zum Bundesgesetz über das Stabilisierungsprogramm 2017—2019 sowie zum Bundesgesetz über Aufgaben, Organisation und Finanzierung der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht BBl 2016 4691

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesgesetz über das Stabilisierungsprogramm 2017­2019 BBl 2016 4825

Datum Rat 28.09.2016 SR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates. 28.11.2016 NR Beginn der Diskussion 29.11.2016 NR Fortsetzung 30.11.2016 NR Abweichend. 12.12.2016 SR Abweichend.

Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Entwurf 2 Bundesgesetz über Aufgaben, Organisation und Finanzierung der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht (ESAG) BBl 2016 4833

Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Behandelnde Kommissionen Finanzkommission NR (FK­NR) Finanzkommission SR (FK­SR) Kommission für Rechtsfragen NR (RK­NR) Kommission für Rechtsfragen SR (RK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIa/IV

Erstbehandelnder Rat Ständerat 196 Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 24

Zuständig Finanzdepartement (EFD) Departement des Innern (EDI)

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197 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.046 – Geschäft des Bundesrates Immobilienbotschaft EFD 2016

Einreichungsdatum 25.05.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 25. Mai 2016 über die Immobilien des Eidgenössischen Finanzdepartements für das Jahr 2016 (Immobilienbotschaft EFD 2016) BBl 2016 4333

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Immobilien des EFD für das Jahr 2016 BBl 2016 4351

Datum Rat 20.09.2016 SR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 13.12.2016 NR Zustimmung.

Stand der Beratungen Erledigt Erlasstext BBl 2017 117

Behandelnde Kommissionen Finanzkommission NR (FK­NR) Finanzkommission SR (FK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb/IV

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 24;2846

Zuständig Finanzdepartement (EFD) 198 Sie sind hier: Das Schweizer Parlament > Suche > Geschaefte

199 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.049 – Geschäft des Bundesrates Weiterentwicklung des Schengen­Besitzstands. Schaffung des Fonds für innere Sicherheit

Einreichungsdatum 03.06.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Botschaft vom 3. Juni 2016 zur Genehmigung des Notenaustauschs zwischen der Schweiz und der EU betreffend die Übernahme der Verordnung (EU) Nr. 515/2014 zur Schaffung des Fonds für die innere Sicherheit im Bereich Aussengrenzen und Visa (Weiterentwicklung des Schengen­Besitzstands) BBl 2016 5083

Notenaustausch vom 6. Juni 2014 zwischen der Schweiz und der Europäischen Union betreffend die Übernahme der Verordnung (EU) Nr. 515/2014 zur Schaffung eines Instruments für die finanzielle Unterstützung für Aussengrenzen und Visa im Rahmen des Fonds für die innere Sicherheit (Weiterentwicklung des Schengen­Besitzstands) BBl 2016 5123

Vereinbarung zwischen der Europäischen Union und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über zusätzliche Regeln im Zusammenhang mit dem Instrument für die finanzielle Unterstützung für Aussengrenzen und Visa im Rahmen des Fonds für die innere Sicherheit für den Zeitraum 2014–2020 BBl 2016 5125

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Genehmigung des Notenaustauschs zwischen der Schweiz und der EU betreffend die Übernahme der Verordnung (EU) Nr. 515/2014 zur Schaffung des Fonds für die innere Sicherheit im Bereich Aussengrenzen und Visa (Weiterentwicklung des Schengen­Besitzstands) BBl 2016 5121

Datum Rat 22.09.2016 SR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates. 12.12.2016 NR Zustimmung. 16.12.2016 SR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen. 16.12.2016 NR Der Bundesbeschluss wird in der Schlussabstimmung angenommen.

Stand der Beratungen Erledigt Schlussabstimmungstext BBl 2016 8955 Referendumsfrist 07.04.2017

Behandelnde Kommissionen Sicherheitspolitische Kommission SR (SiK­SR) Sicherheitspolitische Kommission NR (SiK­NR)

Behandlungskategorie NR 200 IIIa/IV

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 09;10;24

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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201 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.051 – Geschäft des Bundesrates Tabaksteuergesetz. Änderung

Einreichungsdatum 17.06.2016 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Botschaft vom 17. Juni 2016 zur Änderung des Tabaksteuergesetzes BBl 2016 5153

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesgesetz über dieTabakbesteuerung (Tabaksteuergesetz, TStG) BBl 2016 5159

Datum Rat 14.12.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates.

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben NR (WAK­NR) Kommission für Wirtschaft und Abgaben SR (WAK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb/IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2446;2841

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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203 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.052 – Geschäft des Bundesrates StHG. Änderung

Einreichungsdatum 17.06.2016 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Botschaft vom 17. Juni 2016 zur Änderung des Bundesgesetzes über die Harmonisierung der direkten Steuern der Kantone und Gemeinden (StHG) BBl 2016 5357

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesgesetz über die Harmonisierung der direkten Steuern der Kantone und Gemeinden (StHG) BBl 2016 5369

Datum Rat 15.12.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates.

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben NR (WAK­NR) Kommission für Wirtschaft und Abgaben SR (WAK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIa/IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2446;2846

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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205 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.053 – Geschäft des Bundesrates Neue Finanzordnung 2021

Einreichungsdatum 22.06.2016 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Botschaft vom 22. Juni 2016 zur neuen Finanzordnung 2021 BBl 2016 6221

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die neue Finanzordnung 2021 BBl 2016 6239

Datum Rat 15.12.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates.

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben NR (WAK­NR) Kommission für Wirtschaft und Abgaben SR (WAK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIa/IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 24;2446

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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207 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.056 – Geschäft des Bundesrates Gentechnikgesetz. Änderung

Einreichungsdatum 29.06.2016 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Botschaft vom 29. Juni 2016 zur Änderung des Gentechnikgesetzes (Verlängerung des Moratoriums, Integration der Resultate des NFP 59 und GVO­Anbaugebiete) BBl 2016 6521

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesgesetz über die Gentechnik im Ausserhumanbereich (Gentechnikgesetz, GTG) BBl 2016 6577

Datum Rat 06.12.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates.

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur NR (WBK­NR) Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur SR (WBK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIa/IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 36;55

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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209 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.058 – Geschäft des Bundesrates Internationale Arbeitsorganisation. Protokoll zum Übereinkommen Nr. 29 über Zwangsarbeit

Einreichungsdatum 24.08.2016 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Botschaft vom 24. August 2016 zur Genehmigung des Protokolls von 2014 zum Übereinkommen Nr. 29 über Zwangs­ oder Pflichtarbeit BBl 2016 7013

Bundesbeschluss über die Genehmigung des Protokolls von 2014 zum Übereinkommen Nr. 29 über Zwangs­ oder Pflichtarbeit BBl 2016 7039

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesbeschluss über die Genehmigung des Protokolls von 2014 zum Übereinkommen Nr. 29 über Zwangs­ oder Pflichtarbeit BBl 2016 7037

Datum Rat 05.12.2016 NR Beschluss nach Entwurf des Bundesrates.

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Aussenpolitische Kommission NR (APK­NR) Aussenpolitische Kommission SR (APK­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb/IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 1236;08;44

210 Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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211 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.062 – Geschäft des Bundesrates Luftfahrtgesetz. Teilrevision 1+

Einreichungsdatum 31.08.2016 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Botschaft vom 31. August 2016 zur Teilrevision 1+ des Luftfahrtgesetzes (LFG 1 +) BBl 2016 7133

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Bundesgesetz über die Luftfahrt (Luftfahrtgesetz, LFG) BBl 2016 7177

Datum Rat 14.12.2016 NR Beschluss abweichend vom Entwurf des Bundesrates.

Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Behandelnde Kommissionen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen NR (KVF­NR) Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen SR (KVF­SR)

Behandlungskategorie NR IIIb/IV

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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213 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.069 – Geschäft des Bundesrates Zuständigkeiten im Bereich der Informatik und Telekommunikation der Bundesverwaltung. Abschreibung der Motion 10.3640

Einreichungsdatum 17.10.2016 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Bericht vom 25. Mai 2016 zur Abschreibung der Motion 10.3640: Zuständigkeiten im Bereich der Informatik und Telekommunikation der Bundesverwaltung und Bericht zur Abschreibung der Motion 10.3641: Überprüfung der Steuerung der lnformatiklö sung SAP in der Bundesverwaltung BBl 2016 4273

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 07.12.2016 NR Vom Bericht wird Kenntnis genommen. Die Motion 10.3640 wird abgeschrieben.

Behandelnde Kommissionen Finanzkommission NR (FK­NR) Finanzkommission SR (FK­SR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 04;34

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

Konnexe Geschäfte 10.3640

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16.070 – Geschäft des Bundesrates Überprüfung der Steuerung der Informatiklösung SAP in der Bundesverwaltung. Abschreibung der Motion 10.3641

Einreichungsdatum 17.10.2016 Stand der Beratungen Behandelt vom Nationalrat

Bericht vom 25. Mai 2016 zur Abschreibung der Motion 10.3640: Zuständigkeiten im Bereich der Informatik und Telekommunikation der Bundesverwaltung und Bericht zur Abschreibung der Motion 10.3641: Überprüfung der Steuerung der lnformatiklö sung SAP in der Bundesverwaltung BBl 2016 4281

Dokumente Zusammenfassung Botschaft / Bericht und Beratungen

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 07.12.2016 NR Vom Bericht wird Kenntnis genommen. Die Motion 10.3641 wird abgeschrieben.

Behandelnde Kommissionen Finanzkommission NR (FK­NR) Finanzkommission SR (FK­SR)

Behandlungskategorie NR V

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16.1042 – Anfrage Versand eines Astra­Informationsblattes in Biel. Missbrauch durch einen SP­Gemeinderatskandidaten

Eingereicht von Salzmann Werner

Einreichungsdatum 12.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In der Stadt Biel hat das Bundesamt für Strassen (Astra) vor einigen Tagen ein Informationsblatt an die Anwohnerinnen und Anwohner der Nationalstrasse A5/Neustadt­Biel im Zusammenhang mit der Umfahrung der A5 versendet.

Im Faltblatt eingesteckt war ein perfekt zugeschnittener Wahlflyer des SP­Gemeinderatskandidaten Niels Arnold.

Fragen:

1. Wie kann es sein, dass ein Wahlflyer in ein Faltblatt des Bundesamtes gesteckt wird?

2. Besteht da ein strafbarer Missbrauch durch einen Mitarbeiter im Astra?

3. Welche Konsequenzen zieht der Bundesrat aus einem solchen Missbrauch?

Antwort des Bundesrates vom 26.10.2016 1. Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat ein Informationsblatt drucken lassen, um die Bewohnerinnen und Bewohner von La Neuveville und Biel über den Stand der Bauarbeiten in der Sicherheitsgalerie des Tunnels Ligerz zu informieren. Die Informationsblätter wurden anschliessend für den Versand einer beauftragten Privatfirma zugestellt. Um Kosten zu sparen, hat die Privatfirma mehrere Unterlagen ­ unabhängig von ihrem Inhalt ­ über einen bestimmten Zeitraum gesammelt und danach in Biel gemeinsam verteilt. Dies hat im vorliegenden Fall dazu geführt, dass das Informationsblatt des Astra in Biel zusammen mit einem Wahlflyer in einem Couvert verteilt worden ist, was offenbar in der Bevölkerung zu Missverständnissen geführt hat. Dies gilt es nach Auffassung des Bundesrates in Zukunft mit geeigneten Massnahmen zu vermeiden.

2./3. Es liegt kein Verschulden eines Mitarbeitenden des Astra vor. Entsprechend besteht für den Bundesrat kein Anlass für Konsequenzen.

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16.1043 – Anfrage Präventionskampagne "Nein heisst Nein"

Eingereicht von Feri Yvonne

Einreichungsdatum 14.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird eingeladen, die Frage zu beantworten, ob er eine nationale Sensibilisierungskampagne zur umfassenden sexuellen Selbstbestimmung in Betracht zieht.

Das deutsche Parlament reagiert auf die Übergriffe in der Silvesternacht in Köln mit einer Reform des Sexualstrafrechts. Künftig soll jede sexuelle Handlung, welche gegen den "erkennbaren Willen" des Opfers ist, unter Strafe fallen. Damit wird der Grundsatz "Nein heisst Nein" im deutschen Strafgesetzbuch aufgenommen. Es ist ein sehr moderner Ansatz, weil die Rechte der Opfer erheblich gestärkt werden und den Tätern ihre Grenzen eindeutig aufgezeigt werden.

In der Schweiz gibt es dahingehend bereits eine genügende gesetzliche Grundlage. Aber der gesetzliche Schutz der sexuellen Selbstbestimmung reicht nicht aus. Sexuelle Belästigung ist nach wie vor ein grosses gesellschaftliches Problem. Oftmals werden solche Übergriffe nicht zur Anzeige gebracht, sei es aus Scham, Angst oder Unwissenheit über die diesbezüglichen Rechte. Zudem werden viele Taten von der Gesellschaft schlicht verharmlost. Eine spezifische nationale Sensibilisierungskampagne wäre eine vernünftige Lösung, um die Opfer auf ihre Rechte aufmerksam zu machen und den Tätern ihre Grenzen unmissverständlich aufzuzeigen.

Antwort des Bundesrates vom 09.12.2016 Übergriffe wie die Vorfälle der Silvesternacht 2015/16 in Köln sind eine Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung der betroffenen Frauen und sind in aller Form zu verurteilen. Im Zusammenhang mit der Frage nach einer allfälligen nationalen Sensibilisierungskampagne in diesem Bereich sind die folgenden Überlegungen zu berücksichtigen:

In der Kommunikationswissenschaft ist heute anerkannt, dass Kampagnen, die theoretisch fundiert und sorgfältig geplant sind, Wissen, Einstellung und Verhalten der Bevölkerung beeinflussen können. Damit eine nationale Kampagne genügend sichtbar ist, müssen erfahrungsgemäss jährlich rund 2 Millionen Franken eingesetzt werden. Um dabei Nachhaltigkeit zu erreichen, muss die Thematik mehrere Jahre wiederholt und in Form einer Kampagne präsent sein.

In Bezug auf die angesprochene Problematik der sexuellen Belästigung von Frauen müsste zunächst durch die relevanten Stellen der Kantone und mittels zu definierender Kriterien überprüft werden, ob eine nationale Sensibilisierungskampagne ein geeignetes Instrument darstellt, um das Verhalten der Täter wesentlich zu beeinflussen und die Opfer besser auf ihre Rechte aufmerksam zu machen.

Die rechtliche Situation im Bereich der sexuellen Selbstbestimmung stellt sich so dar, dass auf nationaler Ebene die Bestimmungen des Strafgesetzbuchs (StGB, SR 311.0) genügend strafrechtlichen Schutz für (potenzielle) Opfer bieten.

Wenn die durch die Straftat hervorgerufene unmittelbare Beeinträchtigung des Opfers ein gewisses Gewicht erreicht, gelangt zudem das Opferhilfegesetz (OHG, SR 312.5) zur Anwendung.

Das Opferhilfegesetz enthält zwar keine Pflicht der Beratungsstellen, die Öffentlichkeit über die Hilfe an Opfer zu informieren oder Sensibilisierungskampagnen durchzuführen. Die kantonalen Opferhilfestellen können indessen die Öffentlichkeit mit geeigneten Mitteln auf ihre Aufgaben und Tätigkeiten aufmerksam machen. Damit kann der von der Fragestellerin genannten Angst und Unkenntnis der eigenen Rechte betroffener Frauen entgegengewirkt werden.

Zudem ist die Leitungskommission der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP) als massgebliches Organ der Kantone zuständig für Kriminalpräventionskampagnen von gesamtschweizerischer Bedeutung. Eine allfällige nationale Kampagne zu den Unterstützungsleistungen der Opferhilfeberatungsstellen ­ wie im Bericht des Bundesrates vom 27. Februar 2013 in

220 Erfüllung des Postulates Fehr Jacqueline 09.3878, "Mehr Anzeigen, mehr Abschreckung", in Aussicht gestellt (Quelle: www.bj.admin.ch > News > 2013 > Opfer von Straftaten stärker unterstützen) ­ wird je nach Ausgang der laufenden Machbarkeitsprüfung für eine einheitliche Telefonnummer geprüft werden.

Eine nationale Sensibilisierungskampagne spezifisch zur sexuellen Selbstbestimmung zieht der Bundesrat vor dem Hintergrund der finanziellen Lage und Perspektiven des Bundeshaushalts und auch in Anbetracht der kantonalen Zuständigkeit in diesem Politikbereich nicht in Betracht. Er wird jedoch die Leitungskommission der Schweizerischen Kriminalprävention der Konferenz der kantonalen Justiz­ und Polizeidirektorinnen und ­direktoren über die Anfrage orientieren.

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16.1046 – Anfrage Ausbau der Gäubahn und ihr Betrieb mit Neigezügen der SBB

Eingereicht von Munz Martina

Einreichungsdatum 15.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Gäubahn gehört zum transeuropäischen Eisenbahnnetz und verbindet Zürich mit Stuttgart und Mailand. Im Jahr 1996 unterzeichneten Deutschland und die Schweiz in Lugano eine Vereinbarung zu den Zulaufstrecken zur Neat. Diese sieht auch vor, dass durch den Einsatz von Fahrzeugen mit Neigetechnik sowie durch verschiedene Streckenausbauten die Fahrzeit zwischen Zürich und Stuttgart auf 2 Stunden und 15 Minuten verkürzt wird.

Die Schweiz hat für eine Beschleunigung auf dieser Strecke die notwendigen Doppelspurinseln auf Schweizer Gebiet gebaut. Um das angestrebte Ziel der Fahrzeitverkürzung zu erreichen, sind auf deutschem Gebiet dringend weitere Infrastrukturausbauten nötig.

Bis zur Fertigstellung des Ausbaus soll eine Interimslösung zur Anwendung kommen. Diese sieht vor, ab Dezember 2017 eine stündliche Verbindung auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Zürich einzurichten. Für das Zielkonzept nach der Interimslösung ist der Einsatz von Fahrzeugen mit Neigetechnik zwingend. Die Deutsche Bahn will aber in Zukunft auf den Einsatz solcher Züge verzichten. Dementsprechend sind auch die für die Fahrzeitverkürzung notwendigen Infrastrukturausbauten nicht mehr gesichert. Die geplanten Investitionen wurden im Bundesverkehrswegeplan bereits zurückgestuft.

Ich frage den Bundesrat:

1. Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung der zwischenstaatlichen Vereinbarung von Lugano? Welche Infrastrukturausbauten sind noch ausstehend? Wann wird voraussichtlich die vereinbarte Fahrzeitverkürzung auf 2 Stunden und 15 Minuten erreicht sein?

2. Kann die Schweiz darauf hinwirken, dass Deutschland den Ausbau der Gäubahn im Bundesverkehrswegeplan aus dem sogenannten "potenziellen Bedarf" wieder in den "vordringlichen Bedarf" aufstuft und damit den Ausbau beschleunigt?

3. Wie lange dauert die Fahrzeit Zürich­Stuttgart mit dem Interimskonzept? Ist sichergestellt, dass es sich nur um ein Übergangskonzept handelt?

4. Die Deutsche Bahn hat sich vom Einsatz von Neigezügen verabschiedet. Wie wird nun der Betrieb des Interimskonzepts ab Dezember 2017 gewährleistet? Wären die SBB bereit, diese Strecke mit ihren eigenen Fahrzeugen mit Neigetechnik zu betreiben?

5. Wie teuer käme ein Ausbau der Strecke mit bzw. ohne Neigetechnik zu stehen?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 1. Die Schweiz hat die mit dem Bundesbeschluss über den HGV­Anschluss geplanten Infrastrukturausbauten auf der Strecke Zürich­Schaffhausen in Betrieb genommen. Die deutsche Bundesregierung hat die Gäubahn Schaffhausen­Singen­Stuttgart als "potenziellen Bedarf" in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Damit ist auf deutscher Seite der erste Schritt getan, um diesen Streckenabschnitt in den "vordringlichen Bedarf" aufzunehmen, sobald das Betriebskonzept und die konkreten Ausbauprojekte bekannt sind sowie der Wirtschaftlichkeitsnachweis vorliegt. Welche Ausbauprojekte nötig sind, hängt von der Frage ab, ob Neigetechnik zum Einsatz kommen wird oder nicht. Dies ist Gegenstand zweier Studien, von denen die eine im September 2016 abgeschlossen wurde, während die andere noch nicht vorliegt. Aufgrund der offenen Punkte bezüglich Einsatz von Neigetechnik und Realisierungszeitpunkt der Infrastrukturausbauten kann kein Zeitpunkt angegeben werden, wann und in welchem Ausmass eine Fahrzeitverkürzung erreicht werden kann.

222 2. Eine Hochstufung vom potenziellen zum vordringlichen Bedarf im Bundesverkehrswegeplan dürfte nur mit einer Variante mit Einsatz von Neigezügen realistisch sein. Eine solche Variante bedarf wesentlich geringerer Streckeninvestitionen und liegt auch dem Abkommen von Lugano aus dem Jahr 1996 zugrunde. Im Lenkungsausschuss Schweiz­Deutschland, der die Arbeiten zum Vertrag von Lugano begleitet, hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) gegenüber dem deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur den Wunsch der Schweiz zur schnellen Aufnahme der Gäubahn in den "vordringlichen Bedarf" mitgeteilt. Ebenso arbeitet das BAV eng mit dem Land Baden­Württemberg zusammen.

3. Indem der heutige Regio­express Singen­Stuttgart fahrplanintegriert wird, besteht neu stündlich eine Verbindung zwischen Zürich und Stuttgart: alle zwei Stunden eine schnelle Verbindung mit einer Fahrzeit von unter drei Stunden, zusätzlich und um jeweils eine Stunde versetzt eine geringfügig langsamere Verbindung. Für die Umsetzung dieses Angebotsschrittes hat die Deutsche Bahn die Beschaffung von IC­Doppelstockzügen ausgelöst, deren Fahrzeugprofil für den Verkehr in der Schweiz angepasst wurde. Dass diese Übergangslösung nicht zum längerfristig gültigen Angebotskonzept wird, kann nur durch die Finanzierung und Projektierung des Infrastrukturausbaus der Gäubahn auf deutscher Seite sichergestellt werden.

4. Das Interimskonzept sieht den Einsatz von IC­Doppelstockzügen auf der Relation Stuttgart­Zürich vor. Die Zulassung dieses Zuges in der Schweiz steht jedoch noch aus. Das stündliche Angebot muss daher vorerst mit zweistündlichem Umsteigen in Singen realisiert werden. Stündliche Direktverbindungen Zürich­Stuttgart können nach aktuellem Kenntnisstand spätestens mit dem Fahrplan 2020 umgesetzt werden. Die SBB erachten einen Einsatz von Neigezügen auf der Linie Zürich­Stuttgart nur dann als prüfenswert, wenn in Deutschland Infrastrukturausbauten realisiert werden können, welche unter Berücksichtigung der bestehenden Haltepolitik und unter Aufrechterhaltung des Stundentaktes zwischen Zürich und Stuttgart eine signifikante Reduktion der Fahrzeit ermöglichen würden. In einer Arbeitsgruppe unter dem Lead des Landes Baden­Württemberg und mit den beteiligten Partnern sollen bis Ende 2016 Grundsatzfragen zum potenziellen Einsatz von Neigezügen im langfristigen Horizont geklärt werden.

5. Nach derzeitigem Stand der in Ziffer 1 genannten Studien käme der Ausbau auf dem deutschen Streckenabschnitt ohne Neigetechnik auf etwa 1,4 Milliarden Franken, der Ausbau mit Neigetechnik je nach Variante auf etwa 220 bis 285 Millionen Franken zu stehen. Beide Studien gehen für die Verbindung Zürich­Stuttgart von einer Fahrzeit von rund 2 Stunden und 30 Minuten bis 2 Stunden und 40 Minuten aus.

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16.1047 – Anfrage Swiss Pass der SBB

Eingereicht von Grüter Franz

Einreichungsdatum 19.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Fragen zum Swiss Pass:

1. Die Ruag wurde gehackt, ohne dass dies von der Ruag bemerkt worden wäre. Ist der Bundesrat der Meinung, dass die Datenbank des Swiss Pass vor gleichen oder ähnlichen Hackerangriffen und damit vor potenziellem Betrug im grossen Stil genügend gesichert ist?

2. Die Administration des Swiss Pass ist teuer, deswegen stösst er beispielsweise bei gewissen Skidestinationen nicht auf Gegenliebe ­ der Swiss Pass kostet sie 6 Prozent der Einnahmen von ihren verkauften Tickets. Vor fünf Jahren kostete ein Halbtaxabonnement 150 Franken bzw. 350 Franken für drei Jahre. Heute sind wir bei Kosten von 165 Franken pro Jahr angekommen, wenn der Swiss Pass nahtlos verlängert wird. Das entspricht einer Verteuerung von 43 Prozent bzw. 10 Prozent und liegt damit weit über der jährlichen Teuerung. Noch schlimmer sieht es aus, wenn der Swiss Pass neu gelöst wird ­ da kostet er nämlich 185 Franken. Wird mit dieser Verteuerung der teure Swiss Pass mitfinanziert?

3. Auf dem Swiss Pass kommt keine der schweizerischen Landessprachen vor. Wieso sind unsere Landessprachen auf dem roten Schweizer Pass ausgeklammert?

4. Das GA ist einerseits ein Beitrag an eine intakte Umwelt. Ist ein GA indes nicht auch ein Vorteil für den Wirtschaftsstandort Schweiz? Ermöglicht es doch Arbeitnehmern eine hohe Flexibilität ­ Stichwort flexibler Arbeitsplatz. Wird das Erfolgsmodell GA jedoch nicht infrage gestellt durch Ideen, wonach GA­Kunden überwacht werden sollen und die Anzahl Fahrten mittels angedachten Mobility­Pricing zu bestimmten Zeiten begrenzt werden soll?

Antwort des Bundesrates vom 02.11.2016 1. Die Personendaten der Abonnenten des öffentlichen Verkehrs sind gemäss Auskunft des zuständigen Verbandes öffentlicher Verkehr umfassend gesichert. Am Prinzip der Datenspeicherung hat sich mit der Einführung des Swiss Pass nichts geändert.

2. Die Branche hat aufgezeigt, wie mit Mehrverkäufen und Zusatznutzen die Kosten des Swiss Pass gedeckt werden sollen. Die Festlegung der Kommissionssätze liegt in der Kompetenz des Verbandes öffentlicher Verkehr. Weder der Kommissionssatz betreffend Skipässe noch die Tarifmassnahmen der letzten Jahre sollen einen Zusammenhang mit der Einführung des Swiss Pass haben.

3. Die Branche des öffentlichen Verkehrs hat sich für einen einfach verständlichen Namen entschieden, der in allen Landesteilen verstanden wird. Die Korrespondenz mit den Abonnenten und die Informationen stehen in Deutsch, Französisch und Italienisch zur Verfügung.

4. Das Generalabonnement ist in der Tat dank der Einfachheit ein erfolgreicher und beliebter Fahrausweis. Es liegen keine Entscheide der Branche vor, das Generalabonnement abzuschaffen.

Bezüglich Mobility­Pricing hat sich der Bundesrat dafür ausgesprochen, zu prüfen, ob und, wenn ja, wo verkehrsträgerübergreifende Pilotprojekte zur Glättung der Verkehrsspitze auf Strasse und Schiene getestet werden können. Im Rahmen dieser Pilotprojekte werden verschiedene Aspekte der Einführung von zeitlich und örtlich differenzierten Preisen untersucht.

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Ergänzende Erschliessung: 48;34;1236

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16.1048 – Anfrage Eintragung ins Strafregister und Löschfristen

Eingereicht von Steinemann Barbara

Einreichungsdatum 19.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Privatauszug erscheinen Urteile wegen Verbrechen und Vergehen; Urteile wegen Übertretungen erscheinen nur in jenen seltenen Fällen, wenn gleichzeitig ein Berufsverbot verhängt wurde. Seit der Revision des Strafgesetzbuches (StGB) werden grundsätzlich bei Vergehen oder Verbrechen keine Bussen mehr alleine, sondern stets in Verbindung mit einer Geld­ oder Freiheitsstrafe verhängt. Straftaten, die mit einer Geld­ oder Freiheitsstrafe geahndet wurden, bleiben im Privatauszug bei bedingt verhängten Strafen bis zum Ablauf der Probezeit bestehen. Bei unbedingt verhängten Strafen bleibt der Eintrag für Private ersichtlich, bis zwei Drittel der für die Entfernung massgebenden Dauer abgelaufen sind. Betreffend Verurteilungen, bei denen lediglich eine Busse ausgesprochen wurde, gibt es keine spezifische Regelung, da das StGB entsprechend revidiert wurde.

Nun gibt es jedoch noch Strafbestimmungen in anderen Gesetzen (z. B. Ausländergesetz, AuG), die nach wie vor bei Vergehen das Aussprechen einer Busse ohne Verbindung mit einer Geld­ oder Freiheitsstrafe vorsehen. Dabei handelt es sich im AuG um sogenannte "leichte Fälle". Man möchte die Täter somit privilegiert behandeln, indem eben "lediglich" eine Busse verhängt wird. Dies hat jedoch zur Folge ­ da eine Busse nicht bedingt ausgesprochen werden kann ­, dass der entsprechende Eintrag viel länger im Strafregister für Private ersichtlich ist als bei einer bedingten Geld­ oder sogar Freiheitsstrafe.

1. Wie beurteilt der Bundesrat den Umstand, dass die Eintragung und Löschung bei verschiedenen Deliktkategorien unterschiedlich erfolgt?

2. Ist dies im Zusammenhang mit dem Grundsatz der Rechtsgleichheit problematisch?

3. Welche Rechtsnormen sollten inwiefern geändert werden, um eine allfällige nichtbeabsichtigte bzw. ungerechte Behandlung der Rechtsunterworfenen in Zukunft zu vermeiden?

Antwort des Bundesrates vom 02.11.2016 Es ist richtig, dass es Konstellationen gibt, wo der Richter für ein Verbrechen oder Vergehen lediglich eine Busse als Sanktion aussprechen kann. Solche Fälle kann es dort geben, wo eine Kann­Bestimmung eine Busse explizit vorsieht (z. B. in Art. 116 Abs. 2 des Ausländergesetzes), oder wenn die Anwendung von allgemeinen Strafmilderungsgründen eine Unterschreitung des gesetzlich vorgesehenen Strafrahmens erlaubt (vgl. Art. 48 und 48a des Strafgesetzbuches, StGB). Bussen sind für Verbrechen oder Vergehen also nur dort vorgesehen, wo der Täter "privilegiert" werden soll. Diese Privilegierung sollte auch bei der Erscheinungsdauer im Privatauszug zum Ausdruck kommen. Die aktuelle Strafregisterregelung (Art. 371 StGB) trägt diesem Umstand jedoch nicht Rechnung, wie folgendes Beispiel zeigt:

­ Wird eine Person wegen einem Vergehen nur zu einer Busse verurteilt, so erscheint das Urteil 6,6 Jahre (zwei Drittel von zehn Jahren) im Privatauszug.

­ Erhält eine Person aber wegen einem Vergehen, das im konkreten Fall schwerer wiegt, eine bedingte oder teilbedingte Strafe, so ist das Urteil bereits nach dem Ablauf der im Urteil angeordneten Probezeit von zwei bis fünf Jahren nicht mehr im Privatauszug ersichtlich, sofern sich diese Person in der Probezeit bewährt hat.

Diese Ungleichbehandlung ist stossend. Das Parlament hat deshalb im Rahmen der Totalrevision des Strafregisterrechts am 17. Juni 2016 beschlossen, dass Urteile, die eine Verbrechens­ oder Vergehensbusse enthalten, bereits nach zwei Jahren nicht mehr im Privatauszug erscheinen, vorausgesetzt, die Person begeht in dieser Zeit kein neues Verbrechen oder Vergehen (vgl. Art. 40 Abs. 3 Bst. c des Bundesgesetzes über das Strafregister­Informationssystem Vostra, Strafregistergesetz; BBl 226 2016 4871). Das Datum der Inkraftsetzung des Strafregistergesetzes wird der Bundesrat festsetzen, sobald die noch notwendigen Verordnungsanpassungen durchgeführt sind und der Neubau von Vostra abgeschlossen ist.

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Ergänzende Erschliessung: 1216;2811

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16.1050 – Anfrage Die Jagdsaison beginnt und mit ihr das Leiden der Tiere

Eingereicht von Chevalley Isabelle

Einreichungsdatum 22.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss Zahlen der eidgenössischen Jagdstatistik sind im Jahr 2014 334 Wildtiere durch Schussverletzungen gestorben, darunter 30 Rothirsche, 191 Rehe und 15 Gämsen. Bei diesen Totfunden handelt es sich hingegen nur um einen Bruchteil des Wildes, das tatsächlich bei der Jagd durch eine Schussverletzung gestorben ist. Denn nicht alle Wildtiere werden tot aufgefunden oder als Fallwild registriert.

Gegenwärtig sind die Kantone laut Jagdgesetz verpflichtet, eine Statistik über Abschuss und den Bestand der wichtigsten jagdbaren Arten zu führen, nicht aber über die Anzahl der getätigten Nachsuchen oder deren Erfolgsquote.

Die spärlichen Daten der kantonalen Jagdämter zu den Erfolgsquoten der Nachsuchen variieren zwischen 35 und 65 Prozent. Das heisst, dass auf dem gesamten Schweizer Boden nahezu die Hälfte der angeschossenen Tiere verletzt entfliehen konnte und dabei stunden­ oder sogar tagelang leiden musste. Eine in Dänemark durchgeführte Studie (Elmeros, M. et al., 2012) zeigte denn auch auf, dass 25 Prozent der tot aufgefundenen Füchse Schrotspuren im Körper aufwiesen.

In Anbetracht dieser Umstände stelle ich dem Bundesrat folgende Fragen:

1. Verfügt er für das Gebiet der gesamten Schweiz über zuverlässige Zahlen zu bei der Jagd angeschossenen Tieren und zu Nachsuchen? Wenn ja, wie hoch schätzt er die jährliche Anzahl angeschossener Tiere, die nicht von ihrem Leiden erlöst werden können? Wenn nein, welche Massnahmen will der Bundesrat ergreifen, damit er über zuverlässige Zahlen verfügt?

2. Wie steht der Bundesrat zur Forderung, eine schweizweite Pflicht zur Nachsuche für Jägerinnen und Jäger einzuführen, um das Leiden der verletzten Tiere zu verkürzen?

3. Wie können die Vor­ und Nachteile der nächtlichen Nachsuche mit Infrarotkameras ­ wie dies im Kanton Genf praktiziert wird ­ evaluiert werden?

4. Wie steht der Bundesrat aus tierschützerischer Sicht zu Schrotschüssen auf Wildschweine, Rehe, Füchse und Vögel?

5. Wie steht er zur Forderung nach einheitlichen nationalen Vorschriften zur Jagdaufsicht durch staatlich besoldete Wildhüterinnen und ­hüter nach dem Modell der Patentjagd­Kantone?

6. Sollte ein Jäger oder eine Jägerin nicht dazu verpflichtet sein, Fehlschüsse zu melden?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Der Bundesrat verfügt nicht über die gewünschten Zahlen. Gemäss Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (JSG; SR 922.0) wird die Jagd von den Kantonen geregelt und geplant (Art. 3 Abs. 1 JSG). Die Kantone führen eine kantonale Jagdstatistik und melden dem Bafu jährlich verschiedene Daten zur Erstellung der eidgenössischen Jagdstatistik (Art. 3 Abs. 3 und 4 JSG und Art. 16 Abs. 1 der Verordnung über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel, JSV; SR 922.01). Für den Bund ist die eidgenössische Jagdstatistik ein wichtiges Instrument zur Überwachung der Entwicklung der Wildbestände über die Jahre und zur Sicherstellung des Schutzes der jagdbaren Tierarten auf nationaler Ebene (gemäss Art. 1 JSG).

2. Neben den geltenden gesetzlichen Bestimmungen ist die Nachsuche eines verletzten Tieres zur Verkürzung seines Leidens einer der Grundpfeiler der Jagdethik, die in der Jagdausbildung in der Schweiz vermittelt wird. Die Pflicht zur Verkürzung des Leidens von Tieren wird durch Artikel 4 Absatz 2 des Tierschutzgesetzes (SR 455) geregelt; folglich ist die Pflicht zur Durchführung der Nachsuche eines bei der Jagd verletzten Tieres ebenfalls Teil dieses Gesetzes, wie es der jüngste 228 Bundesgerichtsentscheid vom 7. Juni 2016 (6B_411/2016 E. 1.3) feststellt. Dieser Gesetzesartikel gilt auch bei Ausübung der Jagd. Zudem müssen für die Nachsuche ausgebildete und anerkannte Schweisshunde eingesetzt werden (Art. 2 Abs. 2bis Bst. b JSV). In der Jagdgesetzgebung wird die Pflicht, nach einem Fehlschuss eine Nachsuche durchzuführen, durch kantonales Recht und nicht durch Bundesrecht geregelt.

3. Die Nachsuche von Tieren, die durch einen Schuss oder eine Kollision verletzt worden sind, ist nur mithilfe eines Schweisshundes möglich. Solche Nachsuchen finden praktisch nie bei Nacht statt, da sie das Leiden des Tieres noch verschlimmern und die Erfolgschancen sehr gering sind. Diese Vorgehensweise wird von der Arbeitsgruppe für das Jagdhundewesen (AGJ) unterstützt, wie auch das Urteil des Bundesgerichtes vom 7. Juni 2016 (6B_411/2016 E. 2.2.3) feststellt.

Der Geruchssinn eines Schweisshundes kann nicht durch den Einsatz von Nachtsichtgeräten ersetzt werden. Dank solchen Geräten ist es bei Dunkelheit jedoch einfacher, bereits tote Tiere aufzufinden ­ dies gilt aber nicht als Nachsuche im eigentlichen Sinn. Die vom Kanton Genf durchgeführten nächtlichen Nachsuchen sind dem Bund allerdings nicht bekannt.

4. Die Jagdgesetzgebung des Bundes gibt den Kantonen die Kompetenz, die zulässigen Feuerwaffen zu definieren. Sorgfältig und auf kurze Distanz abgegebene Schrotschüsse sind Schüsse, die wirksam töten. Um eine ausreichend tödliche Wirkung des Schusses sicherzustellen und so die gejagten Tiere vor Leiden zu bewahren, regeln die Kantone im kantonalen Recht die maximal erlaubten Schussdistanzen für die einzelnen Tierarten. Weiter regeln sie den periodischen Nachweis der Treffsicherheit der Jägerinnen und Jäger als Voraussetzung für die Jagdberechtigung (Art. 2 Abs. 2bis Lit. a JSV).

5. Die Jagdaufsicht wird von den Kantonen durchgeführt und sichergestellt (Art. 3 Abs. 2 JSG).

6. Die Kantone regeln die Pflicht, Nachsuchen von verletzten Tieren durchzuführen, in ihrer kantonalen Gesetzgebung, um eine tierschutzgerechte Jagd sicherzustellen (Art. 2 Abs. 2bis Lit. b JSV).

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16.1051 – Anfrage Stand der Arbeiten in der Verwaltung bezüglich statistischer Erfassung von "hate crimes"

Eingereicht von Quadranti Rosmarie

Einreichungsdatum 22.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss seiner Antwort zur Interpellation 15.3403 vom 19. August 2015 (https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche­curia­ vista/geschaeft?AffairId=20153403) erachtet es der Bundesrat als sinnvoll, "hate crimes" zu erfassen und entsprechende Daten zu veröffentlichen. Vor diesem Hintergrund ist er bereit, im Rahmen der für dieses Jahr vorgesehenen Evaluation der PKS gemeinsam mit der Konferenz der kantonalen Justiz­ und Polizeidirektorinnen und ­direktoren zu prüfen, inwiefern die Erfassung von "hate crimes" gegenüber Homo­ und Transsexuellen institutionalisiert und für verbindlich erklärt werden könnte.

Wie sieht diesbezüglich der aktuelle Stand aus, und wie sehen allfällige Resultate der Evaluation in Bezug auf die Erfassung von "hate crimes" aus?

Seit der Antwort des Bundesrates ist über ein Jahr vergangen.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) wurde 2009 in Zusammenarbeit mit den Kantonen, die auch die Datenlieferanten der PKS sind, überarbeitet. Es wurde beschlossen, die letzten fünf Jahre der Statistik mit Unterstützung der strategischen Begleitgruppe der PKS zu evaluieren. Der Schlussbericht dieser Evaluation wird im November 2016 vorliegen.

Im Rahmen dieser Evaluation und in Erfüllung der Interpellation 15.3403 zur statistischen Erfassung von "hate crimes" aufgrund der sexuellen Orientierung, die am 5. Mai 2015 von der Fraktion der Bürgerlich­Demokratischen Partei (BDP) eingereicht wurde, schlägt das Bundesamt für Statistik (BFS) u. a. vor, das Tatmotiv "hate crimes" in die Statistik aufzunehmen. Erfasst werden sollen "hate crimes" gegenüber Homo­ und Transsexuellen.

Von März bis Mai 2016 wurde der Entwurf des Evaluationsberichtes den Kantonen zur Stellungnahme vorgelegt. Die Evaluation wurde mehrheitlich begrüsst, in Bezug auf die Zweckmässigkeit, in der PKS das Tatmotiv "hate crimes" zu erfassen, gingen die Meinungen hingegen auseinander. Als Argumente gegen diese Einführung wurden insbesondere die subjektive Beurteilung des Konzepts, die schwierige Eingrenzung des Themas und der erwartete hohe Kostenaufwand für die Umsetzung genannt.

Die Kantone müssen aufgrund einer Lösung, die vom BFS auf der Basis des Schlussberichtes der Evaluation vorgeschlagen wird, schnellstmöglich entscheiden, ob und binnen welcher Frist (sofern die Entscheidung positiv ausfällt) sie das Tatmotiv "hate crimes" in der PKS erfassen könnten, und ihre Schlussfolgerungen dem Bundesamt mitteilen.

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16.1052 – Anfrage Sportlerinnen und Sportler aus Nicht­EU­/Efta­Staaten. Welcher Spielraum besteht?

Eingereicht von Nantermod Philippe

Einreichungsdatum 26.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Laut den Weisungen AuG des Staatssekretariates für Migration (SEM) vom 18. Juli 2016 werden in der Schweiz ausschliesslich Sportlerinnen und Sportler aus Ländern ausserhalb der EU/Efta zugelassen, die in den beiden obersten Spielklassen ihrer Disziplin spielen; die anderen werden als unterqualifiziert erachtet. Dadurch werden verletzte oder in der Ausbildung begriffene Spielerinnen und Spieler ausgeschlossen und die Langzeitperspektiven für die Clubs verschlechtert. Seit wann gilt diese Praxis, und wie strikt wird sie vom SEM angewandt? Gibt es mögliche Ausnahmen?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 Berufssportlerinnen und ­sportler aus Nicht­EU­/Efta­Staaten können nur dann als solche zugelassen werden, wenn sie in eine Mannschaft integriert werden sollen, die den beiden obersten Spielklassen der nationalen Meisterschaft in der jeweiligen Sportart angehört. So lautet die geltende Regelung, die für die Zulassung von Drittstaatenangehörigen im Hinblick auf eine Erwerbstätigkeit hohe Anforderungen an die fachliche und persönliche Qualifikation festlegt (Art. 23 AuG). Diese Regelung gilt für den gesamten Sportbereich über alle Disziplinen hinweg und soll eine gewisse Gleichbehandlung gewährleisten. Sie ist bereits seit mehr als 18 Jahren in Kraft.

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Ergänzende Erschliessung: 28;2811;10

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16.1053 – Anfrage Besorgniserregende Entwicklung der Tierbestände und beim Bau von Ställen

Eingereicht von Schelbert Louis

Einreichungsdatum 26.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Geflügelbestände in der Schweiz nehmen massiv zu, der Schweinebestand stabilisiert sich auf hohem Niveau, Milchkuhbestände werden in immer grössere Herden zusammengelegt. Diese Entwicklung ist aus raumplanerischer wie auch aus ökologischer Sicht sehr bedenklich. Die Zersiedelung des Kulturlandes nimmt stark zu. Geflügel, Schweine und immer mehr auch Milchkühe sind auf importierte Futtermittel angewiesen, welche die nationale Nährstoffbilanz und ­ über Verluste in die Gewässer und die Luft ­ die Umwelt belasten. Statistiken über die genaue Anzahl von Baugesuchen zur inneren Aufstockung sind in den wenigsten Kantonen verfügbar.

1. Heutige Bauprojekte in der Landwirtschaft definieren die Auswirkungen auf die Umwelt für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Wie stellt sich der Bundesrat zum Anliegen, dass in Zukunft alle Bauprojekte sich mindestens an den Umweltzielen für die Landwirtschaft orientieren und nicht nur den heutigen einzelbetriebsbezogenen Minimalstandard einhalten müssen?

2. Was meint er zur Idee, die Kantone in naher Zukunft zu verpflichten, eine standardisierte Erfassung aller Bauprojekte im Kulturland zu erstellen und eine Zusammenfassung dem Bund zuzustellen?

3. Müsste es nicht das Ziel des Bundes sein, neue Tierhaltungsanlagen in Gebieten zu konzentrieren, welche nicht schon heute eine hohe Tierdichte ausweisen und mit entsprechenden negativen Umweltwirkungen belastet sind?

4. Braucht es für die Umsetzung der in den Fragen 1 bis 3 formulierten Anliegen eine gesetzliche Anpassung? Wenn ja, welche?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Im Jahre 2008 haben das Bundesamt für Umwelt (Bafu) und das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) Umweltziele für die Landwirtschaft (UZL) formuliert, die aus bestehenden Gesetzen, Verordnungen und internationalen Abkommen hergeleitet wurden (siehe Bafu und BLW: Umweltziele Landwirtschaft. Bern, 2008). Einige dieser Umweltziele richten sich an die Landwirtschaft als Ganzes (z. B. das Ziel betreffend die stickstoffhaltigen Luftschadstoffe, wonach die Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft maximal 25 000 Tonnen Stickstoff betragen sollen). Andere Umweltziele sind auch einzelbetriebsweise direkt anzuwenden (z. B. das Ziel betreffend die Bodenverdichtungen, wonach dauerhafte Verdichtungen landwirtschaftlicher Böden zu vermeiden sind). In jedem Fall sind die Gesetzes­ und Verordnungsvorschriften einzuhalten, welche in Vollzugshilfen konkretisiert sind (z. B. in den Bereichen Landschaftsschutz, Naturschutz, Gewässerschutz oder Luftreinhaltung). In einzelnen Punkten erreicht der Minimalstandard des ökologischen Leistungsnachweises die UZL nicht vollständig. Eine wichtige umweltrechtliche Vorgabe ist die Pflicht, in Gebieten mit übermässigen Immissionen durch Luftschadstoffe einen kantonalen Massnahmenplan zu erstellen. Ein solcher Plan beinhaltet spezifische Massnahmen, welche über die vorsorglichen Emissionsbegrenzungen (z. B. im Bereich Ammoniakemissionen) hinausgehen. Im Bereich Landschaft ist es mit gemeinsamen Anstrengungen aller Akteure möglich, dass auch mit dem Bau von neuen grossen landwirtschaftlichen Bauten der regionale Landschaftscharakter erhalten bleibt, namentlich durch geeignete Standortwahl, das Freihalten wichtiger unüberbauter Landschaftskammern sowie durch angepasste Dimensionierung, Anordnung und Materialisierung der Bauten.

2. Neuere Erhebungen zeigen, dass ein ansehnlicher Anteil der Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen durch (zonenkonforme) landwirtschaftliche Bauten verursacht wird. Stallbauten mit ihren Auslauf­ und Erschliessungsanlagen, aber auch die Ausscheidung von Speziallandwirtschaftszonen nach Artikel 16 Absatz 3 des Raumplanungsgesetzes (RPG; SR 700) tragen massgeblich dazu bei. Gemäss Artikel 45 der Raumplanungsverordnung (RPV; SR 700.1) überprüft das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), wie sich die Bestimmungen über das Bauen ausserhalb der Bauzonen auf die räumliche Entwicklung und die Landschaft auswirken. Die Kantone erteilen dem ARE die zu diesem Zweck erforderlichen Auskünfte (Art. 45 Abs. 2 RPV). In seiner Antwort auf die Interpellation 14.4133, "Zahlenbasis für landwirtschaftliches Bauen ausserhalb der Bauzonen", 233 teilte der Bundesrat die Ansicht, wonach die statistischen Grundlagen im Bereich der landwirtschaftlichen Bauten weiter verbessert werden müssen. Entsprechende Arbeiten sind im Gang.

3. Erhöhte Ammoniakemissionen und übermässige Stickstoffeinträge in naturnahe Ökosysteme sind ein gesamtschweizerisches Problem. Eine Konzentration der Tierhaltungsanlagen im vom Fragesteller angedachten Sinne erachtet der Bundesrat daher nicht als zielführend. Um die Luftbelastung durch Tierhaltungsanlagen zu vermindern, sind Emissionsminderungsmassnahmen im Rahmen der Vorsorge generell umzusetzen. Im Falle übermässiger Immissionen sind die Kantone aufgefordert, Massnahmenpläne zu erstellen, die zur Verminderung oder Beseitigung dieser Einwirkungen beitragen. Wo technische Massnahmen zur Einhaltung der rechtlichen Anforderungen nicht ausreichen, ist die Intensität der Produktion zu überprüfen.

4. Die genannten Vorgaben des Umweltrechts sind bei einem konsequenten Vollzug ausreichend für den Schutz der Umwelt vor übermässigen Belastungen durch landwirtschaftliche Bauprojekte. Der Vollzug ist jedoch zu verbessern. Im Rahmen der Weiterentwicklung der Agrarpolitik ist vorgesehen, die geltenden Standards des ökologischen Leistungsnachweises auf ihre Übereinstimmung mit den umweltrechtlichen Vorgaben zu überprüfen. Ausserdem ist die Verbesserung der statistischen Grundlagen im Bereich der landwirtschaftlichen Bauten im Gang.

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16.1054 – Anfrage Verbindung der Rheintalautobahnen zwischen der Schweiz und Österreich. Was tut der Bundesrat?

Eingereicht von Müller Walter

Einreichungsdatum 27.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ich verweise auf die Motion Müller Walter 12.3102 ­ die von beiden Räten angenommen wurde ­ und stelle dem Bundesrat folgende Fragen:

1. Was hat er konkret in dieser Angelegenheit unternommen?

2. Was ist der aktuelle Stand der Realisierung respektive Planung der Autobahnverbindung im Rheintal zwischen der Schweiz und Österreich?

3. Bis wann kann mit einem definitiven Entscheid über die gewählte Variante gerechnet werden?

4. Ist die Planung auf Schweizer Seite mit Österreich abgestimmt, und kann man rasch auf eine allfällig neue Variante von Österreich reagieren?

5. Welche Anstrengungen gedenkt er in Zukunft zu unternehmen, damit der ganze Prozess der Entscheidfindung beschleunigt werden kann?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Der Bundesrat hat sich im Rahmen von verschiedenen Treffen mit den österreichischen Amtskollegen regelmässig über den Stand der laufenden Arbeiten informiert.

2. Als Ergebnis des Ende 2015 abgeschlossenen Planungsprozesses "Mobil im Rheintal" schlug das Land Vorarlberg neu eine Verbindung der Schnellstrasse 18 via den Knoten der österreichischen A14 bei Dornbirn zur Staatsgrenze bei Höchst (Autobahnanschluss A13 Sankt Margrethen) vor. Zu dieser Variante hat das österreichische Bundesverkehrsministerium zwischenzeitlich eine sogenannte strategische Prüfung im Verkehrsbereich durchgeführt. Bei dieser kann die gesamte Öffentlichkeit zum Vorhaben Stellung nehmen. In ihrer Stellungnahme hat die Schweiz explizit auf den verkehrlichen Bedarf der Verbindung hingewiesen. Sobald die Variantenwahl auf österreichischer Seite rechtsverbindlich ist, wird der Bund den Planungsprozess aufnehmen und die notwendigen baulichen Anpassungen beim Autobahnanschluss Sankt Margrethen und in der Weiterführung der Verbindung vornehmen.

3. Gemäss Auskunft des österreichischen Bundesverkehrsministeriums benötigt die rechtsverbindliche Verankerung der geplanten Linienführung eine Vorlage ans österreichische Parlament. Der Zeitpunkt des Entscheides ist noch offen.

4. Der schweizerische Teil der Verbindung bei Sankt Margrethen ist mit Österreich abgestimmt. Eine rasche Reaktion der Schweiz auf eine veränderte Variante auf dem österreichischen Teil der Verbindung wäre möglich.

5. Wie der Bundesrat bereits in seiner Stellungnahme auf die Motion 12.3102 festgehalten hat, ist das Vorhaben in Österreich politisch umstritten. Die ursprünglich geplante Linienführung wurde aus Umweltschutzgründen angefochten und schliesslich vom österreichischen Verfassungsgerichtshof verworfen. Daraufhin war die Planung auf österreichischer Staatsebene lange blockiert. Die Einflussmöglichkeiten des Bundesrates sind bei Verfahren im Ausland beschränkt.

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16.1055 – Anfrage Wann werden Halbkantone für voll genommen?

Eingereicht von Zuberbühler David

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der schweizerische Bundesstaat gliedert sich in 26 gleichberechtigte Kantone, wobei die Kantone Obwalden, Nidwalden, Basel­Stadt, Basel­Landschaft, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden je eine halbe Standesstimme haben und aus historischen Gründen gelegentlich noch als Halbkantone bezeichnet werden. Abgesehen von der kleineren Vertretung im Ständerat und der halben Standesstimme besitzt jeder "Halbkanton" seit je die gleiche innere Autonomie wie ein "Vollkanton". In diesem Sinne haben Halbkantone wohl die gleichen Pflichten gegenüber der Eidgenossenschaft, jedoch geniessen sie nicht die gleichen Rechte wie die Vollkantone!

Während die Entstehung der Halbkantone "Basel" und "Appenzell" recht genau bekannt ist (Kantonstrennungen), kann die Entstehung Unterwaldens bzw. von Ob­ und Nidwalden wegen der Quellenarmut nur lückenhaft belegt werden.

Beim Kanton Jura handelt es sich indessen um den jüngsten Kanton der Schweiz. Er entstand aufgrund von kulturell­politischen Spannungen. Nach der eidgenössischen Volksabstimmung vom 24. September 1978 wurde am 1. Januar 1979 der nördliche Teil des Juras durch Abspaltung vom Kanton Bern getrennt ­ nach rund 165­jähriger Zugehörigkeit. Trotz seiner Abspaltung bzw. Trennung vom Kanton Bern ist der Kanton Jura mit zwei Ständeräten im eidgenössischen Parlament vertreten, und er besitzt bei der Berechnung des Ständemehrs eine ganze Standesstimme.

Ich bitte den Bundesrat um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Weshalb musste sich der Kanton Jura bei seiner Abspaltung von Bern nicht zu den Kantonen mit halber Standesstimme gesellen?

2. Man könnte meinen, dass die beiden Basel, die beiden Appenzell sowie Ob­ und Nidwalden gegenüber dem jüngsten Kanton benachteiligt werden. Teilt der Bundesrat diese Auffassung? Wie lautet seine Begründung?

3. Etliche "Vollkantone" haben heute weniger Einwohner als verschiedene "Halbkantone". Wäre es deshalb nicht an der Zeit, Halbkantone abzuschaffen und generell allen Kantonen den Status eines Vollkantons zu verschaffen bzw. Artikel 142 Absatz 4 der Bundesverfassung zu streichen? Gibt es Gründe, die dagegen sprechen? Falls ja, um welche handelt es sich dabei?

4. Sind Bewohner eines "Halbkantons" gegenüber Bewohnern eines "Vollkantons" nicht benachteiligt, was ihre Mitbestimmungsrechte angeht?

5. In welchem anderen Land der Welt gibt es ebenfalls "halbe" Bundesstaaten?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat ist sich der Bedeutung eines jeden der 26 Kantone der Schweizerischen Eidgenossenschaft bewusst. Bei der Revision der Bundesverfassung vom 18. April 1999 wurde die Bezeichnung "Halbkanton" denn auch aufgehoben.

Zu den einzelnen Fragen nimmt der Bundesrat wie folgt Stellung:

1. Hätte man den Kanton Jura als Halbkanton ausgestalten wollen, hätte sich die heikle Frage des Status des Kantons Bern gestellt. Es war allerdings nicht denkbar, den Kanton Bern, einen der grössten Kantone der Schweiz, in einen "Halbkanton" umzuwandeln. Da es ausserdem darum ging, zwei Einheiten zu trennen, die bereits früher getrennt waren, konnte die Schaffung des Kantons Jura eher als Rückkehr zu einem früheren Zustand betrachtet werden denn als Aufteilung eines Kantons in zwei neue Einheiten. Es sei jedoch daran erinnert, dass die Regierungen der sechs Halbkantone aus Anlass der Gründung des Kantons Jura in einer parlamentarischen Initiative verlangten, den Status eines Vollkantons zu erhalten. Der 237 Nationalrat gab diesem Anliegen aber im Jahr 1981 keine Folge, um das föderalistische Gleichgewicht zwischen den Kantonen der Deutschschweiz und jenen der lateinischen Schweiz nicht zu gefährden.

2./3. Aus historischen Gründen haben sechs Kantone bei eidgenössischen Abstimmungen nur eine halbe Stimme und nur einen Sitz im Ständerat, während der Kanton Jura als ganzer Kanton zählt. Darin eine Diskriminierung zwischen den Kantonen zu sehen würde der Problematik nicht gerecht. Würden den Kantonen Obwalden, Nidwalden, Basel­Stadt, Basel­Landschaft, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden je zwei Ständeratssitze und in Volksabstimmungen eine ganze Standesstimme zuerkannt, so stellte dies das föderalistische Gleichgewicht infrage, dies namentlich deshalb, weil die deutschsprachige Mehrheit mehr Gewicht erhielte. Ausserdem würde dadurch die Gewichtung der Standesstimmen in der Zusammensetzung des Ständerates infrage gestellt ­ die grossen Städte und Kantone könnten ihrerseits mehr Sitze verlangen. Schliesslich garantiert Artikel 149 Absatz 4 der Bundesverfassung allen Kantonen mindestens einen Sitz im Nationalrat. Damit sind die kleinen Kantone bereits heute stärker vertreten, als dies gestützt auf ihre Bevölkerung möglich wäre.

4. Es trifft zu, dass die sechs genannten Kantone gegenüber den anderen zwanzig in Bezug auf die eidgenössischen Abstimmungen und die Ständeratssitze weniger Gewicht haben. In allen anderen Bereichen (Anzahl Sitze im Nationalrat, Gesetzgebungskompetenzen, Steuerautonomie usw.) ist dies nicht der Fall. Benachteiligt sind ausserdem nicht nur diese sechs Kantone, sondern auch die am stärksten bevölkerten "Vollkantone" gegenüber den "Vollkantonen" mit der kleinsten Bevölkerung.

5. Dem Bundesrat ist kein Bundesstaat bekannt, in dem eine Lösung besteht, die mit jener der sechs obengenannten, früher als "Halbkantone" bezeichneten Kantone vergleichbar ist. Nicht selten setzen sich Föderationen jedoch aus subnationalen Einheiten zusammen, die nicht die völlig gleichen Rechte oder den absolut gleichen Status haben. Einige Bundesstaaten sind zum Beispiel aus subnationalen Einheiten und föderalen Gebieten zusammengesetzt, die im nationalen Parlament nicht gleich vertreten sind (z. B. Australien, Malaysia und Nigeria).

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16.1056 – Anfrage Revision des Urheberrechtsgesetzes. Vernehmlassungsergebnisse und Erarbeitung eines Gesetzentwurfes

Eingereicht von Glättli Balthasar

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat will das schweizerische Urheberrechtsgesetz revidieren und schickte eine Vorlage in die Vernehmlassung. Die Vernehmlassung fand eine starke Beachtung. Bis Ende März 2016 ging gemäss dem Eidgenössischen Institut für geistiges Eigentum (IGE) die hohe Zahl von 1224 Stellungnahmen ein.

Das Vernehmlassungsgesetz (VlG) sieht vor, dass die Stellungnahmen öffentlich zugänglich sind (Art. 9 Abs. 1 Bst. b VlG) und ein Bericht veröffentlicht wird, der die Ergebnisse der Vernehmlassung zusammenfasst (Art. 8 Abs. 2 VlG). Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden diese Schritte nicht unternommen, stattdessen soll offenbar wieder die Arbeitsgruppe Agur 12 eingesetzt werden. Am 30. August 2016 und am 28. September 2016 sollen Sitzungen der Agur 12 stattgefunden haben.

1. Wird der Bundesrat die Vernehmlassungsstellungnahmen und den Vernehmlassungsbericht veröffentlichen? Wann?

2. Weshalb tragen das EJPD und seine Ämter nicht die ihnen zugewiesene Verantwortung, aufgrund der Vernehmlassungsergebnisse dem Bundesrat Antrag auf das weitere Vorgehen zu stellen, also entweder den Verzicht auf eine Revision oder einen definitiven Gesetzentwurf zu beantragen? Hat der Bundesrat diesem aussergewöhnlichen Vorgehen zugestimmt?

3. Weshalb wurden die vorläufigen Ergebnisse der Vernehmlassung am 30. August 2016 (gemäss Mitteilung auf der Website des IGE) nur "der Agur 12 und weiteren Betroffenen" zur Kenntnis gebracht und nicht wie vorgesehen der Öffentlichkeit? Veröffentlicht der Bundesrat rasch diese sogenannt vorläufigen Ergebnisse?

4. Welche Interessengruppen sind in der neuen Agur 12 vertreten? Warum wurde die Zusammensetzung verändert? Erachtet der Bundesrat die neue Zusammensetzung als ausgewogen? Was sind die neuen Aufgaben der Agur 12, welche eigentlich mit Veröffentlichung ihres Schlussberichtes 2013 ihre Aufgabe erfüllt hatte?

5. Haben seit dem 28. Oktober 2015 weitere Sitzungen des amerikanisch­schweizerischen runden Tisches zum Urheberrecht im Internet (einschliesslich Sitzungen von etwaigen Arbeitsgruppen) stattgefunden? Falls ja: Wann fanden diese Sitzungen statt, was waren die Traktanden, wer nahm teil? Sind die Protokolle zugänglich? Wenn ja, wo, wenn nein, warum nicht?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Die Auswertung der knapp 1200 in der Vernehmlassung eingegangenen Stellungnahmen mit einem Volumen von rund 8000 Textseiten ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Der Bundesrat wird den Vernehmlassungsergebnisbericht aber vor Ende 2016 zur Kenntnis nehmen und anschliessend veröffentlichen. Zum gleichen Zeitpunkt wird das Eidgenössische Institut für geistiges Eigentum auch die eingegangenen Stellungnahmen auf seiner Website in elektronischer Form zugänglich machen.

2.­4. Der Bundesrat wird über das weitere Vorgehen entscheiden, sobald die Vernehmlassungsergebnisse fertig analysiert worden sind.

Schon jetzt kann gesagt werden, dass die Stossrichtungen der eingegangenen Stellungnahmen stark auseinandergehen. Der Bundesrat erachtet es deshalb als sinnvoll, dass die zuständige Verwaltungsstelle rasch mit den wesentlichen Interessengruppen Möglichkeiten für eine breitere Akzeptanz der Vorlage abklärt und nicht bis zur Veröffentlichung des Vernehmlassungsergebnisberichtes zuwartet. Der Bundesrat wurde vom EJPD über dieses Vorgehen vorgängig informiert.

Die zu diesem Zweck reaktivierte Agur 12, die im Vorfeld der Erarbeitung eines Vernehmlassungsvorschlags vom EJPD eingesetzt worden war, setzt sich aus Vertretern der Kulturschaffenden, der Produzenten, der Nutzer, der Konsumenten und 239 der Verwaltung zusammen. Weil die Provider von den Empfehlungen der Agur 12 besonders betroffen sind und das Bundesamt für Justiz über besondere Expertise im Gebiet der Rechtsetzung verfügt, werden Vertreter der Internet Service Provider und des Bundesamtes für Justiz ebenfalls zu den Sitzungen der Agur 12 eingeladen. Bei seinem Entscheid über das weitere Vorgehen wird der Bundesrat selbstverständlich die gesamten Ergebnisse der Vernehmlassung berücksichtigen.

5. Seit dem 28. Oktober 2015 haben keine weiteren Sitzungen des runden Tisches zum Urheberrecht im Internet oder von dessen Arbeitsgruppe stattgefunden.

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16.1057 – Anfrage Elektronisches Zahlungssystem statt Bargeld für Asylbewerber

Eingereicht von Herzog Verena

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Asylbewerber in der Schweiz bekommen auf Kosten des Bundes Bargeld ausbezahlt, welches in Relation zur Kaufkraft im Ursprungsland erheblich ist. Die Kontrolle über die Verwendung dieser Bundesmittel ist sehr begrenzt. Von Eritreern weiss man, dass ein Teil der Unterstützungsmittel in die Heimat geschickt werden muss. Andere Flüchtlinge verwenden die Unterstützung für Drogen. Um solche Missstände zu unterbinden, wäre es zielführend, über die Einführung einer elektronischen Zahlungslösung für Asylbewerbende nachzudenken, welche es verunmöglicht, die vom Bund ausgerichteten Mittel zu missbrauchen.

In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Wie möchte er verhindern, dass ausgerichtete Gelder zweckentfremdet und missbraucht werden (Versand in Heimat, Drogenkauf usw.)?

2. Sieht er Vorteile mit einer Einführung einer bargeldlosen Zahlungsform für Asylbewerbende (Verhinderung von Missbrauch, Kontrolle der Verwendung)?

3. Hat er schon einmal die Einführung einer elektronischen Zahlungslösung für Asylbewerber in Erwägung gezogen? Wenn ja: Wie ist der Stand? Wenn nein: Warum nicht?

4. Würde er es begrüssen, wenn in den Kantonen ein diesbezügliches Pilotprojekt lanciert würde?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Solange sich Asylsuchende in den Empfangs­ und Verfahrenszentren des Bundes aufhalten, wird die Sozialhilfe ­ mit Ausnahme des Taschengeldes von 3 Franken pro Tag ­ grundsätzlich in Form von Sachleistungen ausgerichtet. Sobald sie einem Kanton zugewiesen sind, besteht das sozialhilferechtliche Verhältnis nur zwischen der sozialhilfeabhängigen Person und dem Kanton. Die Kantone sind daher zuständig für die Bemessung und Ausrichtung der Sozialhilfeleistungen. Der Bund steht in einem ausschliesslich subventionsrechtlichen Verhältnis zu den Kantonen. Ihm steht gegenüber den Kantonen im Bereich der Ausrichtung und Ausgestaltung der Sozialhilfe weder ein Weisungs­ noch ein Aufsichtsrecht zu.

Das Asylgesetz legt jedoch fest, dass die Sozialhilfeleistungen für Asylsuchende unter dem Ansatz der Leistungen für die einheimische Bevölkerung festzulegen und nach Möglichkeit in Form von Sachleistungen auszurichten sind (Art. 82 Abs. 3 AsylG). Dies ist bezüglich Unterbringung und Gesundheitsversorgung ohnehin der Fall. Auch Kleider werden oft als Sachleistungen zur Verfügung gestellt. Es macht aber teilweise Sinn, Geldleistungen ­ namentlich Essensgeld ­ auszubezahlen, damit Asylsuchende mit Einkaufen und Kochen sinnvoll beschäftigt sind. Aufgrund der sehr tiefen Ansätze dürfte es aber schwierig sein, Geld für die Unterstützung der Angehörigen im Heimatland oder für Drogen auf die Seite zu legen. Die Gefahr, dass solche Geldleistungen zweckentfremdet oder missbraucht werden, ist daher gering.

2.­4. Aus den obendargelegten Gründen und der Tatsache, dass bereits heute ein grosser Teil der Unterstützungsleistungen als Sachleistungen ausgerichtet wird, überwiegen die Vorteile eines bargeldlosen Zahlungssystems, dessen Einführung zudem auch mit erheblichen Kosten verbunden wäre, nicht. Die Kantone haben in der Vergangenheit verschiedenste Modelle (spezielles Geld für Asylsuchende, Gutscheine, Abgabe von Naturalien, Einkauf nur im zentreneigenen Laden usw.) ausprobiert, und es hat sich gezeigt, dass es kein absolut missbrauchssicheres System gibt. Der Bundesrat ist aber überzeugt, dass die Kantone aufgrund ihrer Erfahrungen mit den lokalen Gegebenheiten Unterstützungssysteme gewählt haben, die den verschiedenen an sie gestellten Anforderungen Rechnung tragen. In diesem Sinne sieht der Bundesrat keinen Handlungsbedarf und keine Notwendigkeit für ein entsprechendes Pilotprojekt. 241

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Ergänzende Erschliessung: 2811;24

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242 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.1058 – Anfrage Entwicklung des Werbemarktes. Abfluss von Geldern ins Ausland und Finanzierung der Medien

Eingereicht von Badran Jacqueline

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Finanzierung der gewinnorientierten Medien wird zunehmend zum Problem. Immer mehr Werbegelder fliessen an die US­ Internetgiganten Google, Facebook und Youtube, die vorher den schweizerischen Medien zugutekamen. Das ist insbesondere deshalb problematisch, weil die Werbegelder an Internetplattformen fliessen, die selbst keine publizistischen Inhalte produzieren. Damit werden die Gelder nicht in journalistische Inhalte reinvestiert.

In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:

1. Die Höhe der Werbegelder die Google, Facebook und Youtube im Schweizer Markt einnehmen, ist nicht bekannt. Welche Möglichkeiten bestehen, um die Offenlegung der Werbegeldeinnahmen dieser Firmen zwingend zu verlangen?

2. Die EU­Kommission ist daran, ein neues Urheberrecht für Verlage zu entwickeln. Demnach sollen die Inhaltsdistributoren wie Google an die Inhaltsproduzenten einen angemessenen Beitrag zahlen. Wie stellt sich der Bundesrat zu diesem Vorhaben, und welche Schritte hat der Bundesrat diesbezüglich eingeleitet?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Über die gesetzlichen Bestimmungen zur Rechnungslegung hinaus unterliegen Unternehmen keiner Offenlegungspflicht. Der Bundesrat kann auf der Grundlage des geltenden Rechts die Bekanntgabe der Werbeeinnahmen nicht einfordern.

2. Der Bundesrat hat sich in seiner Antwort auf die Interpellation Fluri 09.3802, "Schutz des geistigen Eigentums im Internet", gegen die Einführung eines Leistungsschutzrechts für Verleger ausgesprochen. Der Bundesrat ist sich jedoch der Bedeutung der Presse für die öffentliche Meinungsbildung und der mit der zunehmenden Digitalisierung einhergehenden Herausforderungen für die Verlage bewusst. Er verfolgt daher die Entwicklungen in der EU aufmerksam weiter und wird die Situation allenfalls neu beurteilen.

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Ergänzende Erschliessung: 15;34

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244 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.1059 – Anfrage Angriffe von Terroristen. Sicherheit der Atomkraftwerke?

Eingereicht von Glättli Balthasar

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Nach den Attentaten in Brüssel stufte die Internationale Atomenergie­Organisation (IAEO) das Risiko eines terroristischen Attentats auf Atomkraftwerke für die nächsten fünf Jahre als sehr hoch ein. Neben physischen Angriffen könnten auch Cyberangriffe z. B. auf Notkühlungs­Massnahmen oder Krisen­Kommunikationskanäle ein Angriffs­Vektor sein.

Welche Massnahmen ergreift die Schweiz, um sich vor diesen verschiedenen Formen von Angriffen zu schützen, insbesondere nach dem Hackerangriff auf die Ruag?

Diese Fragen entsprechen den Fragen der Fragestunde 16.5418; eine entsprechend rasche Mitteilung der bereits bestehenden Kurzantwort wird höflich erbeten.

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 Zuständig für die Aufsicht über die Schweizer Kernanlagen in Bezug auf deren nukleare Sicherheit und Sicherung ist das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi). Es befasst sich seit Jahren mit dem Schutz vor terroristischen Angriffen sowie den Cyberrisiken und verfolgt die Entwicklungen aufmerksam.

Die Anforderungen an die nukleare Sicherheit und Sicherung sind im Kernenergiegesetz und in der zugehörigen Verordnung verankert. Die Betreiber der Schweizer Kernanlagen müssen IT­Risiken beurteilen, Risikoanalysen entwickeln und entsprechende Schutzmassnahmen umsetzen. Steuer­ und Kontrollsysteme in Kernanlagen sind mit technischen, administrativen und organisatorischen Schutzvorkehrungen zu schützen. Dies wird vom Ensi laufend überprüft.

Die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden des Bundes und der Kantone ist in Vereinbarungen geregelt und wird entsprechend umgesetzt. Des Weiteren berücksichtigt die Schweiz die Empfehlungen der Internationalen Atomenergie­ Organisation (IAEO) und setzt sich im internationalen Rahmen für eine weltweite Beachtung von Cyberrisiken ein.

Dem Bundesrat ist es aufgrund der gesetzlichen Anforderungen und internationalen Verpflichtungen zum Umgang mit sicherungsrelevanter Information nicht möglich, im Rahmen dieser öffentlich zugänglichen Antwort Auskunft über die aktuellen Massnahmen im Bereich der Sicherung von Kernanlagen zu geben, weil diese Informationen vertraulich sind.

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Ergänzende Erschliessung: 66;09

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246 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.1060 – Anfrage Kinderehen in der Schweiz

Eingereicht von Rickli Natalie

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Zuge der Einwanderung aus fremden Kulturkreisen gibt es leider auch bei uns zunehmend Fälle von sogenannten "Kinderehen". Dabei handelt es sich um Eheschliessungen, bei denen der eine Ehegatte ­ zumeist die Frau ­ minderjährig ist, was nach Schweizer Recht verboten ist. In vielen Fällen wird auch das sexuelle Schutzalter unterschritten, welches in der Schweiz bei 16 Jahren liegt. Derartige Fälle beschäftigen die Schweizer Behörden immer wieder. Offenbar wird in der Schweiz von Fall zu Fall entschieden, wie mit solchen Ehen umgegangen wird. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat bislang keine klaren Zahlen und Fakten veröffentlicht.

Vor diesem Hintergrund bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie viele Fälle von Ehen, bei denen mindestens ein Ehepartner minderjährig ist, sind bekannt (bitte nach Kanton, Geschlecht, Alter und Herkunft aufschlüsseln)?

2. Ist bekannt, wie viele solcher Kinderehen vor der Einreise in die Schweiz geschlossen wurden und wie viele, während der eine Ehepartner bereits in der Schweiz lebte?

3. Gibt es Ehen mit einem minderjährigen Ehepartner, die von den Schweizer Behörden rechtskräftig anerkannt wurden?

4. Welche Behörde entscheidet, wie mit solchen Ehen umgegangen wird (Zivilstandesämter, Gerichte, Kesb usw.)?

5. Welche Rolle kommt dem SEM zu?

6. Wie viele Asylgesuche wurden in den letzten zwei Jahren von erwachsenen Männern mit minderjährigen Ehefrauen gestellt?

7. Auf Basis welcher Grundlagen entscheidet das SEM in diesen Fällen?

8. Was unternimmt der Bundesrat, um "Kinderehen" in der Schweiz zu verhindern?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Einige Partnerorganisationen des Bundesprogramms Bekämpfung Zwangsheiraten haben festgestellt, dass Zwangsheiraten von Minderjährigen in der Schweiz in jüngster Zeit zugenommen haben. Die Fachstelle Zwangsheirat hat in den ersten zehn Monaten dieses Jahres Kenntnis von 42 Fällen erhalten, in denen Kinder von weniger als 16 Jahren Opfer von erzwungenen Ehen oder Verlobungen sind. Zudem verzeichnete sie 113 Meldungen zu Minderjährigen zwischen 16 und 18 Jahren. Der Bund verfügt jedoch über keine offiziellen Statistiken diesbezüglich. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat 2013 eine Machbarkeitsstudie für ein Monitoring zu Zwangsheirat in der Schweiz in Auftrag gegeben. Diese Studie hat gezeigt, dass ein solches Monitoring keine repräsentativen Ergebnisse bringen würde. Die zuständigen Behörden haben deshalb auf die Einführung eines administrativ und finanziell aufwendigen Monitorings verzichtet.

2. Nein.

3. Bei offensichtlichem Vorliegen eines Eheungültigkeitsgrundes verweigert die kantonale Aufsichtsbehörde im Zivilstandswesen, die zur Anerkennung einer im Ausland geschlossenen Ehe angerufen wurde, gestützt auf den Vorbehalt des Ordre public die Eintragung in der Schweiz. Ein solcher Ungültigkeitsgrund ist u. a. auch dann gegeben, wenn einer der Ehegatten minderjährig ist und die Weiterführung der Ehe nicht den überwiegenden Interessen dieses Ehegatten entspricht (vgl. Art. 105 Ziff. 6 des Schweizerischen Zivilgesetzbuches, ZGB; SR 210). In nichtoffensichtlichen Fällen, d. h. gemäss der aktuellen Praxis, wenn die Minderjährigenehe Jugendliche ab 16 Jahren 247 betrifft, muss die kantonale Aufsichtsbehörde im Zivilstandswesen die im Ausland geschlossene Ehe anerkennen. Gleichzeitig hat sie die zuständige Behörde zu benachrichtigen, damit diese Klage auf Ungültigerklärung einreicht (vgl. Art. 106 Abs. 1 ZGB).

Seit dem 1. Juli 2013 untersteht die Eheschliessung für ausländische Personen in der Schweiz ausschliesslich dem schweizerischen Recht (vgl. Art. 44 des Bundesgesetzes über das internationale Privatrecht; SR 291). Folglich können in der Schweiz seither keine Minderjährigenehen mehr geschlossen werden.

4. Eheungültigkeitsklagen werden von Amtes wegen erhoben. Die Frage der Eheungültigkeit ist dann durch das zuständige Zivilgericht zu beurteilen. Dieses hat die Ungültigerklärung auszusprechen, sofern im konkreten Einzelfall die Interessenlage (unter Berücksichtigung des öffentlichen Interesses und der individuellen Interessen der betroffenen Person) nicht für eine ausnahmsweise Aufrechterhaltung der Ehe spricht.

5. Liegen dem SEM Anhaltspunkte auf Minderjährigenheirat vor, so hat eine Meldung an die zuständige kantonale Behörde zu erfolgen (vgl. Art. 105 Ziff. 6 ZGB).

6. Im Zentralen Migrationsinformationssystem (Zemis) werden unter anderem das Geschlecht, das Einreisedatum, das Geburtsdatum sowie der Zivilstand einer ausländischen Person erfasst. Da Zemis aber keine Angaben über den Zeitpunkt einer Heirat zu entnehmen sind und sich der Zivilstand ändern kann, können keine Aussagen dazu gemacht werden, ob eine Ehe zum Zeitpunkt der Einreichung eines Asylgesuchs bereits bestanden hat.

7. Minderjährige Ehefrauen gelten im Asylverfahren als unbegleitete Minderjährige. Entsprechend wird ihnen, wie anderen unbegleiteten Minderjährigen auch, eine Vertrauensperson zur Seite gestellt, die ihre Interessen im Asylverfahren wahrnimmt.

Die Prüfung des Asylgesuchs erfolgt auf Basis der im Einzelfall erhobenen Anhörungsprotokolle sowie allenfalls eingereichter Beweismittel.

8. Mit dem Bundesgesetz über Massnahmen gegen Zwangsheiraten, das seit dem 1. Juli 2013 in Kraft ist, wurden die gesetzlichen Grundlagen geschaffen. Ergänzend zu diesem Gesetz hat der Bundesrat am 14. September 2012 ein Programm zur Bekämpfung von Zwangsheiraten angekündigt. Einige der Projekte, die der Bund im Rahmen dieses Programms unterstützt, betreiben Prävention in Sekundar­ und Berufsschulen. Es wird eine Wanderausstellung zu diesem Thema gezeigt, die sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler richtet. Der Bund unterstützt auch Projekte, die eine Beratung anbieten für Personen, die von Zwangsheirat betroffen sind. Dieses Angebot steht auch Minderjährigen offen.

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16.1061 – Anfrage Dividendenausschüttungen in der Schweiz

Eingereicht von Badran Jacqueline

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Rahmen der Unternehmenssteuerreform II wurden Dividendeneinkommen privilegiert besteuert. Die Unternehmenssteuerreform III führt direkt zu höheren Gewinnen (globaler) Grosskonzerne und somit zu höherer Eigenkapitalrendite und zu potenziell höherer Dividendenausschüttung.

In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:

1. Wie hoch waren die Dividendenausschüttungen in der Schweiz pro Jahr in den letzten zwanzig Jahren?

2. Welcher Anteil in Prozenten dieser ausgeschütteten Dividenden fliesst ins Ausland? Ich bitte um plausible Schätzungen.

3. In der "NZZ" vom 25. Mai 2016 unter dem Titel "Wir sind Dividenden­Weltmeister" wird behauptet, dass gemäss Studie von Henderson Global Investors ein Sechstel aller weltweit ausgeschütteten Dividenden in der Schweiz ausgeschüttet wird. Kann dies bestätigt werden?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Das Volumen der Dividendenausschüttungen kann auf Grundlage des Verrechnungssteuerrechts ermittelt werden. Dieses kennt seit einigen Jahren neben dem Steuererhebungsverfahren mit dem nationalen und dem internationalen Meldeverfahren zwei weitere wichtige Kanäle, welche Dividendenausschüttungen durchlaufen können. Das nationale Meldeverfahren nach Artikel 26 der Verrechnungssteuerverordnung (SR 642.211) steht im innerschweizerischen Verhältnis offen, wenn eine Kapitalgesellschaft, eine Genossenschaft, eine kollektive Kapitalanlage oder ein Gemeinwesen unmittelbar zu mindestens 20 Prozent an einem Kapitalunternehmen beteiligt ist. Das internationale Meldeverfahren, gestützt auf ein anwendbares Doppelbesteuerungsabkommen oder Artikel 15 des Zinsbesteuerungsabkommens (SR 0.641.926.81), betrifft faktisch Dividendenausschüttungen schweizerischer Kapitalgesellschaften an ihre ausländischen Beteiligungsinhaber, sofern die Beteiligung eine bestimmte Mindestquote erreicht.

Die folgende Tabelle enthält eine Aufstellung, wie sich die Dividendenausschüttungen in den letzten zwanzig Jahren über die drei Kanäle und insgesamt entwickelt haben. Durchläuft eine Dividende im inländischen Mutter­Tochter­Verhältnis mehrere Stufen, wird sie statistisch bei jeder Gesellschaft erfasst. Es handelt sich also nicht um eine konsolidierte Betrachtung.

Der hohe Anteil des Meldeverfahrens, welches in den letzten Jahren noch an Bedeutung gewonnen hat, ist Ausdruck der Zunahme von Holdingstrukturen im Inland und der starken internationalen Verflechtung mit bedeutenden ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz.

Dividendenausschüttungen, 1996­2015, in Millionen Franken*

im im im Meldeverfahren Verrechnungssteuer­ Meldeverfahren Total Konzern Erhebungsverfahren Konzern Inland international

33 199633 666 666

34 199734 767 767 249 50 199850 732 732

49 199949 645 645

76 200076 668 668

87 200163 266 24 275 542

99 200255 244 44 063 307

78 200343 734 33 378 1384 495

138 2004107 634 27 981 2582 197

150 200539 880 52 684 57 458 022

159 200647 569 53 193 58 700 461

177 200762 369 63 027 52 151 547

221 200856 316 85 049 80 631 996

221 200945 659 85 292 91 038 990

211 201055 834 84 803 71 051 688

276 201149 634 104 492 122 450 576

238 201246 334 121 758 70 445 537

244 201346 337 83 873 113 860 070

265 201455 388 115 749 94 226 363

264 201567 919 111 639 84 579 136

* Ersatzdividenden (Kapitalrückzahlungen in Form von Nennwertreduktionen oder Ausschüttungen aus Agio) sind in diesen Zahlen nicht enthalten.

Konsolidierte Betrachtungen liegen für börsenkotierte Unternehmen vor. Auf Basis der SPI­Titel beziffert der Vontobel Market Cap Report 2016 die Dividendenausschüttungen wie folgt:

Dividendenausschüttungen, Ausschüttungen aus Agio und Nennwertreduktionen, SPI V­Cap Market, 2010­2015, in Millionen Franken

Ausschüttungen Dividendenzahlungen Nennwertreduktionen aus Agio

201028 814 2343

201122 598 11 095 423

201224 538 10 541 161

201325 793 11 775 36

250 201428 842 13 274 103

201530 556 13 904 412

2. Der Anteil der ins Ausland fliessenden Dividenden geht aus den verfügbaren Statistiken nicht unmittelbar hervor, sondern muss mittels zusätzlicher Annahmen geschätzt werden.

Auf Basis der Verrechnungssteuerdaten kann ein Auslandanteil wie folgt berechnet werden: Die Dividenden im Meldeverfahren "Konzern international" fliessen in jedem Fall ins Ausland. Bei den Dividenden im Verrechnungssteuer­Erhebungsverfahren ist dies nur teilweise der Fall. Hier kann der Auslandanteil mittels der von ausländischen Investoren gehaltenen Portfolio­ Aktienanlagen und der Dividendenausschüttungsquote für den SPI berechnet werden. Da es sich bei den Dividenden im inländischen Meldeverfahren um einen durchlaufenden Posten handelt, bleiben diese bei der Berechnung unberücksichtigt. Es resultieren dann die folgenden Auslandanteile:

2010 2011 2012 2013 2014

Dividenden im Mio. 55 49 46 46 55 Verrechnungssteuer­ A CHF 834 634 334 337 388 Erhebungsverfahren1

Portfolio­Aktienbestände Mio. 563 551 501 596 741 ausländischer Anleger in der B CHF 032 453 856 231 581 Schweiz, zu Jahresbeginn2

Börsenkapitalisierung SPI V­ Mio. 1 078 1 132 1 011 1 126 1 368 C Cap Market, zu Jahresbeginn3 CHF 551 140 183 607 111

Dividendenausschüttungen SPIMio. 22 24 25 28 D 28' 14 V­Cap Market3 CHF 598 538 793 842

Dividendenausschüttungsquote E=D/C 2,67%2% 2,43%2,29%2,11% SPI V­Cap Market

Auslandanteil Dividenden im Mio. 15 11 12 13 15 Verrechnungssteuer­ F=E*A CHF 042 007 178 650 634 Erhebungsverfahren

Dividenden im Meldeverfahren Mio. 71 122 70 113 94 G Konzern international CHF 051 450 445 860 226

Auslandquote H=(F+G)(A+G)67,9%77,6%70,8%79,6%73,4% Dividendenausschüttungen

1 Quelle: Eidgenössische Steuerverwaltung

2 Quelle: Schweizerische Nationalbank, Finanzierungsrechnung 2013

3 Quelle: Vontobel, Market Cap Report 2016

Gemäss der von der Schweizerischen Nationalbank publizierten Finanzierungsrechnung 2013 hielten ausländische Investoren im Jahr 2013 Forderungen in Form von Aktien und anderen Anteilsrechten gegenüber dem Schweizer Unternehmenssektor in Höhe von 1422 Milliarden Franken. Bei einem Wert der Verpflichtungen des Schweizer Unternehmenssektors in Form von Aktien und anderen Anteilsrechten in Höhe von 1992 Milliarden Franken beläuft sich der Anteil der ausländischen Investoren somit auf 72 Prozent. Unter der Annahme, dass sich das Ausschüttungsverhalten bei den von Inländern bzw. Ausländern gehaltenen Titeln nicht unterscheidet, gilt dieser Wert dann auch für den Anteil der ins Ausland fliessenden Dividenden. Allerdings enthält die Finanzierungsrechnung das Aktienkapital kleiner und mittlerer Unternehmen nicht; dadurch kann der berechnete Wert verzerrt sein.

Mittels der Publikation "Die Banken in der Schweiz" der Schweizerischen Nationalbank kann auf Basis der Wertschriftenportfolios für das Jahr 2015 ein Anteil der ausländischen Investoren an den Aktienanlagen von 63 Prozent abgeleitet werden. Auch dieser Wert kann verzerrt sein, weil Aktien, die nicht in Depots bei den Banken in der Schweiz gehalten werden, unberücksichtigt bleiben.

Mit 82 Prozent einen höheren Wert liefert eine Auswertung der "NZZ" in Zusammenarbeit mit UBS und Bloomberg. Diese bezieht sich auf Anfang August 2016 und stützt sich auf die 30 grössten und liquidesten Unternehmen, die an der Schweizer Börse kotiert sind. Die Auswertung berücksichtigt nur Aktionäre, die aufgrund von rechtlichen Meldeschwellen ihre Beteiligungen offenlegen müssen oder dies freiwillig tun. Das betrifft vor allem institutionelle Anleger.

3. Henderson Global Investors weist die Dividendenzahlung nach Ländern aus auf Grundlage der Ausschüttungen der 1200 grössten Firmen (gemessen an der Marktkapitalisierung). Den Dividendenzahlungen der übrigen Firmen wird mit einer fixen Quote von 12,7 Prozent der Dividenden der Top­1200­Firmen Rechnung getragen, wobei diese Quote nicht nach Ländern aufgeteilt wird. Gemäss der Henderson­Publikation vom Mai 2016, auf welche sich der von der Fragestellerin erwähnte "NZZ"­ Artikel bezog, entrichteten die Top­1200­Firmen im ersten Quartal 2016 Dividenden in Höhe von 193,83 Milliarden Dollar, 251 davon 13,94 Milliarden Dollar von den Schweizer Firmen. Daraus errechnet sich ein Schweizer Anteil von 7,19 Prozent. Da die Quartalsbetrachtung wegen der unterschiedlichen Ausschüttungszeitpunkte der Unternehmen verzerrt sein kann, ist eine Jahresbetrachtung sinnvoll. Gemäss der Henderson­Publikation vom Februar 2016 schütteten die Top­1200­Firmen im Jahr 2015 Dividenden in Höhe von 1021 Milliarden Dollar aus, 34 Milliarden Dollar davon stammten von den Schweizer Firmen. Der Schweizer Anteil betrug 2015 also 3,33 Prozent.

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Ergänzende Erschliessung: 2446;15

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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16.1062 – Anfrage Nicht nachvollziehbare Ungleichbehandlung gleichgelagerter Delikte im Strassenverkehrsrecht

Eingereicht von Zanetti Claudio

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss Bussenliste zur Ordnungsbussenverordnung (OBV; SR 741.031) wird das Parkieren auf einer Sperrfläche bis 60 Minuten gemäss Ziffer 238.1 mit 120 Franken und das Halten auf einer Sperrfläche gemäss Ziffer 238.2 mit 80 Franken geahndet.

Nicht in der OBV erledigt wird hingegen das Befahren einer Sperrfläche. Wer eine Sperrfläche befährt, wird verzeigt, was der Logik widerspricht, denn wer auf einer Sperrfläche parkiert, muss sie ja vorher befahren haben.

Teilt der Bundesrat die Ansicht, dass diese Praxis absurd ist, und ist er bereit, die notwendigen Schritte in die Wege zu leiten, damit schon bald auch das Befahren einer Sperrfläche in der OBV erledigt werden kann?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 Der Bundesrat kann für Übertretungen der Strassenverkehrsvorschriften des Bundes Ordnungsbussen festlegen. Die Bussenliste enthält Übertretungen, die relativ häufig vorkommen, durch die Polizei einfach feststellbar sind und grundsätzlich keine Gefährdung darstellen. Sofern jedoch Personen gefährdet oder verletzt werden oder Sachschaden verursacht wird, kommt immer das ordentliche Verfahren zur Anwendung, auch wenn der Tatbestand in der Bussenliste enthalten ist.

Wer auf einer Sperrfläche anhalten oder parkieren will, befährt sie in der Regel mit einer tiefen Geschwindigkeit (z. B. innerorts am Fahrbahnrand). Diese Übertretung stellt grundsätzlich keine Gefährdung dar. Daher ist es vertretbar, dass dieser Tatbestand in der Regel im Ordnungsbussenverfahren abgehandelt wird.

Wer hingegen eine Sperrfläche befährt und nicht darauf anhalten oder parkieren will (z. B. bei Autobahnein­ oder ­ausfahrten), macht dies in der Regel mit einer höheren Geschwindigkeit. Hier muss von einem erhöhten Gefahrenpotenzial ausgegangen werden. Ein Überfahren oder Überqueren einer Sperrfläche stellt eine ähnliche Widerhandlung und Gefährdung dar wie das Überfahren oder Überqueren einer Sicherheitslinie. Auch diese beiden Widerhandlungen werden nicht über das Ordnungsbussenverfahren geahndet.

Im Sinne der Gleichbehandlung gleichgelagerter Delikte erscheint es dem Bundesrat deshalb nicht angezeigt, das reine Befahren einer Sperrfläche in die Ordnungsbussenliste aufzunehmen.

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Ergänzende Erschliessung: 48

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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16.1063 – Anfrage Wasserflugzeugtreffen in Le Bouveret. Wie seriös handelt die Bundesverwaltung?

Eingereicht von Buttet Yannick

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Nachdem es zahlreiche Male stattgefunden hatte, wurde das Wasserflugzeugtreffen in Le Bouveret 2016 vom Bundesamt für Zivilluftfahrt in letzter Sekunde verboten.

Der Bundesrat wird deshalb gebeten, die folgenden Fragen zu beantworten:

1. Welche rechtlichen Vorgaben haben sich seit Sommer 2015 geändert, sodass es zu diesem urplötzlich erlassenen Verbot kam?

2. Waren die verschiedenen Interessen dermassen bedroht, dass ein Verbot so kurz vor der Veranstaltung ­ für die bereits Werbung gemacht wurde ­ unabdingbar war?

3. Besteht die Absicht, derartige Veranstaltungen auf dem gesamten Gebiet der Schweiz zu verhindern?

4. Falls nein: Ist der Bundesrat bereit, sich nicht mehr dem Druck der Umweltverbände zu beugen, sodass derartige Treffen in der Schweiz nach wie vor möglich sind?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Das Wasserflugzeugtreffen in Le Bouveret fand in den letzten Jahren siebenmal innerhalb des seit 1991 bestehenden Wasser­ und Zugvogelreservates von internationaler Bedeutung "Les Grangettes" statt.

1. Mit der Inkraftsetzung der Änderung der Verordnung über die Wasser­ und Zugvogelreservate von internationaler und nationaler Bedeutung (WZVV; SR 922.32) im Juli 2015 wurde das Abfliegen und Landen mit zivilen, bemannten Luftfahrzeugen in Wasser­ und Zugvogelreservaten verboten. Ausnahmen sind nur noch im Rahmen des Betriebs von bestehenden Flugplätzen sowie nach den Bestimmungen der Aussenlandeverordnung (AuLaV; SR 748.132.3) möglich, wobei für das Treffen in Le Bouveret keine dieser Möglichkeiten herangezogen werden kann. Die innerhalb des Reservates geplanten Aussenlandungen konnten damit 2016 erstmals nicht mehr bewilligt werden. Die anwendbaren Rechtsgrundlagen finden sich in den Artikeln 8 und 19 AuLaV und insbesondere in Artikel 5 Absatz 1 Buchstabe f WZVV.

2. Das Gesuch wurde beim Bundesamt für Zivilluftfahrt am 12. Juli 2016 eingereicht und bereits am 19. Juli 2016 beantwortet. Weder der Veranstalter noch die kantonale Behörde hatten indessen die seit dem 15. Juli 2015 geänderten Rechtsgrundlagen berücksichtigt. Dass das Gesuch letztlich kurz vor der Veranstaltung abgelehnt werden musste, kann damit nicht der Bewilligungsinstanz zur Last gelegt werden. Es hätte den Gesuchstellern auch freigestanden, sich wesentlich früher um die Bewilligung zu bemühen.

3. Bewilligungen für Aussenlandungen auf öffentlichen Gewässern sind gemäss Artikel 8 AuLaV weiterhin möglich, sofern die umwelt­ und naturschutzrechtlichen Vorgaben (insbesondere der WZVV) erfüllt sind und keine Einwände aufgrund weiterer öffentlicher Interessen erhoben werden. Es besteht keine Absicht, an dieser Rechtslage etwas zu ändern.

4. Es bestehen keine Anhaltspunkte, dass die berührten Bundesämter in der Anwendung des geltenden Rechts im vorliegenden Fall Fehler begangen oder sich dem Druck von Verbänden gebeugt hätten. Es steht zudem jedem unterlegenen Gesuchsteller offen, die korrekte, unparteiische Rechtsanwendung auf dem Beschwerdeweg gerichtlich überprüfen zu lassen.

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255 Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 48;52

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256 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.1065 – Anfrage Schweizer Delegation an der COP. Eine Vertretung der Wissenschaft ermöglichen

Eingereicht von Riklin Kathy

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Alle Jahre findet im Rahmen der UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) die Klimakonferenz COP (Conference of the Parties) statt, welche für die internationale Klimapolitik von grosser Bedeutung ist.

Nach jahrelangen, schwierigen Verhandlungen konnte am 12. Dezember 2015 das für alle Staaten rechtlich bindende Pariser Abkommen abgeschlossen werden, welches bezweckt, den globalen Anstieg der Temperatur auf klar weniger als 2 Grad zu begrenzen.

Der Bundesrat stellt die offizielle Verhandlungsdelegation für die internationale Klimakonferenz zusammen. Darin werden auch Vertreter der Zivilgesellschaft (Wirtschaft, Umwelt­ und Entwicklungsverbände, während vielen Jahren auch Wissenschaft) aufgenommen, um die Aussensicht der Verwaltung zu vertreten. Deren Anzahl war in den letzten Jahren auf drei beschränkt, und die Wissenschaft blieb unberücksichtigt. Andere Länder werden durch bedeutend grössere Delegationen vertreten, zu welchen auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehören, und erhalten dadurch ein besonderes Gewicht im Verhandlungsprozess.

Die Schweiz verfügt über exzellente Klimawissenschaftler, die ein ausgezeichnetes internationales Renommee haben und in führender Stellung Grundlagendokumente für die COP erarbeitet haben. Diese sollten auch offiziell eingebunden werden, um zu zeigen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse für die entsprechenden Fragen und Entscheidungen wichtig sind. Die Wissenschaft als sachbasierte unabhängige Stimme hat qualitativ eine wesentlich andere und erweiterte Rolle als die übrigen Vertreter der Zivilgesellschaft und kann damit umfassende Expertise einbringen.

Die COP bietet zudem Teilnehmenden (mit "party badge") Gelegenheit, auch parallel zu den Verhandlungen, speziell an "side events", Schweizer Präsenz zu markieren und andere Positionen zu beeinflussen. Daher ist es von grosser Bedeutung, auch ein bis zwei Wissenschaftler in die offizielle Schweizer Delegation aufzunehmen.

Sieht der Bundesrat eine Möglichkeit, an den nächsten Klimakonferenzen COP jeweils eine Wissenschaftsvertretung von ein bis zwei Personen in die offizielle Verhandlungsdelegation aufzunehmen?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Die Richtlinien über die Entsendung von Delegationen an internationale Konferenzen vom 7. Dezember 2012 (nachstehend "Richtlinien"; BBl 2012 9491) geben den Rahmen vor, in dem der Bundesrat die Delegationen bestellt. Gemäss diesen Richtlinien nehmen maximal drei Personen teil, die nicht der Bundesverwaltung angehören (Richtlinien, Ziff. 32), namentlich Vertreterinnen und Vertreter von Interessengruppen, die einen wesentlichen Beitrag zur Formulierung der schweizerischen Politik leisten können und zur Verankerung des aussenpolitischen Geschäfts in der Innenpolitik beitragen (Richtlinien, Ziff. 15). Bei der Auswahl dieser Vertreterinnen und Vertreter stehen die fachspezifische Kompetenz sowie die Verhandlungserfahrung im Vordergrund. Sie sollen die Delegation ergänzen, damit diese den Gesamtüberblick über die schweizerische Politik und die Rechtsordnung und insbesondere auch über den Vollzug allfälliger Beschlüsse der internationalen Konferenz mitbringt (Richtlinien, Ziff. 31).

Die Klimakonvention (UNFCCC) bildet den Rahmen für einen wissenschaftlich fundierten politischen Verhandlungsprozess. Der mit der Klimakonvention verbundene Prozess ist streng genommen kein wissenschaftlicher Prozess. Daher müssen in der Delegation auch nicht unbedingt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dabei sein.

Die Schweizer Delegation an der nächsten Klimakonferenz, die im November 2016 in Marrakesch stattfinden wird (Conference of the Parties (COP) 22), hat die relevanten Informationen über den Klimawandel in mehrfacher Weise einbezogen. Sie 257 berücksichtigt die Arbeiten des Weltklimarates (IPCC) und verfügt dafür im Bundesamt für Umwelt (Bafu) und im Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz) über die erforderliche Fachkompetenz. Zudem berücksichtigt die Schweizer Delegation die für die Verhandlungen im Rahmen der Klimakonvention relevanten Informationen und Stellungnahmen, welche die Akademien der Wissenschaften Schweiz und insbesondere die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz über Pro Clim und das OcCC (Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung) erarbeiten. Die Verhandlungsdelegation konsultiert regelmässig, neben den anderen Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft, die Schweizer Wissenschaftsgemeinschaft. So fand im September 2016 ein Treffen mit der Schweizer Wissenschaftsgemeinschaft statt, um die Schweizer Delegation an der COP 22 über wissenschaftliche Fragen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu informieren.

Die Schweizer Delegation pflegt während der internationalen Konferenz auf bestmögliche Weise den Kontakt zur Schweizer Wissenschaftsgemeinschaft und zu ihren Vertreterinnen und Vertretern, die in der Schweiz zur Verfügung stehen oder an der Konferenz unabhängig teilnehmen (Richtlinien, Ziff. 62).

Unter diesen Umständen erachtet es der Bundesrat als nicht erforderlich, Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaftsgemeinschaft in jede Schweizer Delegation an internationalen Klimakonferenzen aufzunehmen.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 52;08

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258 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.1066 – Anfrage Vollgeld und Gewinne der Schweizerischen Nationalbank durch Geldschöpfung

Eingereicht von Badran Jacqueline

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Antworten des Bundesrates zur Interpellation 15.3391, "Gewinne durch Geldschöpfung bei der SNB oder bei Banken", sind geprägt von etlichen Missverständnissen. Zur Klärung stellen sich weitere Fragen.

1. In der Antwort wird das zentrale Anliegen der Interpellation, nämlich die Besonderheit der Münzengeldschöpfung gegenüber der Noten­ bzw. Buchgeldschöpfung, unterschlagen. Bei den Münzen, die nicht in der Bilanz der Nationalbank erscheinen, kauft die SNB keine Aktiven. Die Münzen werden von der Münzstätte des Bundes (Swissmint) hergestellt, an die SNB verkauft, und der daraus resultierende Gewinn der Münzstätte fliesst in die Bundeskasse (originäre Seigniorage). Die Münzen werden also schuldfrei hergestellt, und der Gewinn aus dem Verkauf kommt dem Bund zugute.

Zudem werden die Münzen nicht als Verbindlichkeiten (Schuld) verbucht. Deshalb entsteht bei der Münzengeldschöpfung (im Unterschied zur Schöpfung der anderen Geldarten) ein originärer Geldschöpfungsgewinn (Seigniorage: Differenz zwischen Herstellungskosten und Münzwert). Und deshalb ist die Möglichkeit gegeben, mit einer den Münzen analogen Erzeugung der Noten und des Buchgeldes die jetzt stillliegenden Seignioragen (die wesentlich höher wären als bei Münzen wegen der tiefen Herstellungskosten) zu "aktivieren". Stimmt der Bundesrat diesen Ausführungen zu?

2. In der Interpellationsantwort wird ausgeführt, dass eine über die Gewinnverteilung an Bund und Kantone hinausgehende Finanzierung der Staatsausgaben durch Notenbankgewinne Gefahr laufe, dass die geldpolitischen Stabilitätsbedürfnisse der Finanzpolitik untergeordnet werden. Ist es nicht vielmehr so, dass die Unterordnung der Geldpolitik unter die Finanzpolitik umso weniger eine Gefahr ist, je unabhängiger die Geldemission erfolgt? Heute ist genau diese Unabhängigkeit bei der Bankengeldschöpfung nicht gegeben, weil die Banken bei privaten und öffentlichen Finanzierungen sowohl die Geldherstellung als auch die Geldzuteilung übernehmen und so die Bedingungen diktieren. Ist es nicht vielmehr so, dass eine klare Trennung von Geldschöpfung und Geldverwendung die beste Voraussetzung für eine unabhängige Geldemission wäre?

3. Würden die Banknoten und Buchgeld wie die Münzen geschöpft werden, wäre eine originäre Seigniorage ­ also ein Gewinn ­ möglich. Wieso wird dies in der Interpellationsantwort abgestritten?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Den Ausführungen kann mit folgenden Einschränkungen zugestimmt werden: Der Gewinn des Bundes aus der Herstellung der Münzen beschränkt sich auf denjenigen Teil der Münzen, der nie zurückgegeben wird (erfahrungsgemäss rund 35 Prozent), abzüglich der Herstellungskosten für alle Münzen. Tatsächlich müssen Rückstellungen gebildet werden, um der Rückübernahmepflicht für gebrauchte Münzen nachkommen zu können. 2015 belief sich dieser Betrag auf rund 8 Millionen Franken.

Die Banknoten und das Buchgeld dagegen werden durch den Verkauf von Vermögenswerten und die Vergabe von Krediten ausgegeben. Die Banknoten und das Buchgeld werden in der Bilanz der SNB folglich als Verbindlichkeiten verbucht und insbesondere durch Devisenanlagen und Gold abgedeckt. Diese Anlagen können Gewinne abwerfen ­ was allerdings kein Ziel der SNB ist ­ oder Verluste. Allfällige Gewinne, die vor allem durch die Herstellungskosten von Banknoten geschmälert werden, tragen zum Jahresergebnis der SNB bei. Ein Teil davon wird für Rückstellungen zu geldpolitischen Zwecken verwendet und ein anderer Teil an Bund und Kantone ausgeschüttet.

2. Die schuldfreie Geldausgabe durch die Nationalbank und der direkte Transfer des neuemittierten Geldes an Bund, Kantone und private Haushalte würden zu einer Gefährdung der Unabhängigkeit und der Glaubwürdigkeit der SNB führen.

Eine direkte Verteilung von neuemittiertem Geld an Bund und Kantone würde bedeuten, dass die SNB die öffentlichen 259 Haushalte finanziert. Die SNB könnte unter erheblichen Druck der Politik geraten, und dies könnte zu einer hohen Inflation führen. Heute wird die Geldschöpfung der Banken durch die Zinspolitik der SNB beeinflusst. Die Bedingungen für die Geldschöpfung werden also nicht durch die Banken diktiert, sondern diese bewegen sich in einem vorgegebenen Rahmen (Mindestreserve­, Kapital­ und Liquiditätsvorschriften). Die Banken können auch nur insoweit Kredite vergeben und Buchgeld schöpfen, als sie auf eine entsprechende Kreditnachfrage treffen. Die besten Voraussetzungen für Preisstabilität und eine effiziente Durchführung der Geldpolitik sind eine unabhängige Zentralbank sowie das Verbot der Finanzierung der öffentlichen Haushalte mit von der Zentralbank geschöpftem Geld.

3. In der erwähnten Interpellationsantwort werden mögliche Gewinne aus der Geldschöpfung nicht abgestritten, aber relativiert; zudem werden mögliche Risiken ausgeführt, sollte der Staat die heute von Geschäftsbanken bestrittene Kreditschöpfung übernehmen. Würden die Banknoten wie die Münzen (siehe Punkt 1) geschöpft, würde sich diese hypothetische Seigniorage auf die jährliche Erhöhung des Notenumlaufs abzüglich ihrer Kosten beschränken. Würden die SNB oder der Bund Buchgeld schaffen, würden sie dadurch nicht höhere Gewinne erzielen als die Geschäftsbanken heute. Die Gewinne aus dieser Geldschöpfung dienen nämlich dazu, die Kosten und Risiken des Bankgeschäfts zu decken, wie etwa jene, die durch die Bereitstellung von Zahlungsmitteln entstehen. Wenn die Banken nicht mehr von den Gewinnen durch die Buchgeldschöpfung profitieren könnten, müssten sie die Kosten des Zahlungsverkehrs den Kunden weiterverrechnen. Die in der Anfrage vorgeschlagenen Reformen würden eine weitgehende Umgestaltung des Geld­ und Währungssystems sowie des Finanzsektors der Schweiz bedeuten. Sie wären deshalb mit hohen Unsicherheiten für den Finanzsektor und die Volkswirtschaft verbunden.

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Ergänzende Erschliessung: 24

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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260 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.1067 – Anfrage Wie viele ihrer Kindeskinder wird die Schweiz anerkennen können?

Eingereicht von Barrile Angelo

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Mit der von beiden Räten verabschiedeten parlamentarischen Initiative Marra 08.432, "Die Schweiz muss ihre Kinder anerkennen", wird Kindern und jungen Menschen der dritten Ausländergeneration die erleichterte Einbürgerung ermöglicht. Vor diesem Hintergrund bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

Wie viele Personen der dritten Ausländergeneration könnten:

1. zum Zeitpunkt der Inkraftsetzung der neuen Verfassungsbestimmung;

2. während der Übergangsphase von fünf Jahren;

3. sowie danach jährlich von der erleichterten Einbürgerung profitieren?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Im Bericht der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates zur parlamentarischen Initiative Marra 08.432, "Die Schweiz muss ihre Kinder anerkennen", vom 30. Oktober 2014 wurde geschätzt, dass rund 5000 bis 6000 potenzielle Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller die Voraussetzungen für eine Gesuchseinreichung erfüllten. Allerdings beruhte diese Annahme noch auf einer Rechtsgrundlage ohne Altersbeschränkung für die Einreichung eines Gesuchs. Im Rahmen der nachfolgenden parlamentarischen Debatten wurden für die betroffene Gruppe der dritten Ausländergeneration hinsichtlich der formell­gesetzlichen Vorgaben weitere Einschränkungen ins Gesetz aufgenommen. Gemäss dem verabschiedeten Gesetzestext wird nun seitens der Eltern wie auch der gesuchstellenden Person der dritten Ausländergeneration eine Niederlassungsbewilligung verlangt. Zudem hat die Gesuchstellung vor dem vollendeten 25. Lebensjahr zu erfolgen, wobei den unter 35­Jährigen ab Inkrafttreten der neuen Bestimmungen noch eine fünfjährige Übergangsfrist für die Gesuchseinreichung gewährt wird.

Die Fragen können wie folgt beantwortet werden: Dem Bundesrat ist bewusst, dass vor dem Hintergrund der neuen Gesetzesanforderungen sich der Kreis der Einbürgerungsberechtigten stark verändert hat. In der Folge beauftragte das Staatssekretariat für Migration (SEM) verwaltungsexterne Experten mit einer Studie über die in der Schweiz lebenden jungen Ausländerinnen und Ausländer der dritten Generation. Ziel dieser Studie ist es, u. a. eine wissenschaftlich fundierte Abschätzung des Kreises der Anspruchsberechtigten zu schaffen, welche bis zur Volksabstimmung zur Verfügung stehen wird. Erste Resultate werden bis Ende 2016 vorliegen und vom SEM veröffentlicht.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;04

Zuständig

261 Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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16.1068 – Anfrage Umfassende Nachhaltigkeitsabschätzung der TTIP­ und Tisa­Wirkungen auf die Schweiz

Eingereicht von Nussbaumer Eric

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Nationalrat hat am 29. Februar 2016 dem Postulat 14.4186 zugestimmt, das den Bundesrat beauftragt, einen Strategiebericht zu erstellen, wie sich die Schweiz zur Transatlantischen Handels­ und Investitionspartnerschaft (TTIP) zwischen der EU und den USA und dem Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (Tisa) verhalten soll, sollten diese beiden Abkommen denn tatsächlich zustande kommen.

1. Wird diesem Bericht eine umfassende Nachhaltigkeitsabschätzung zugrunde liegen, und wird er die Chancen und Risiken für die Schweiz differenziert nach Branchen, Regionen und Einkommensklassen darlegen?

2. Wird der Bericht auch die möglichen aktuellen und zukünftigen Wirkungen auf den Arbeitnehmerschutz und die Löhne abschätzen?

3. Wird der Bericht Massnahmen vorschlagen, wie allfällige negative Wirkungen ­ z. B. ein beschleunigter Strukturwandel in einzelnen Branchen ­ sozialverträglich abgefedert werden können?

4. Wird der Bericht auch die Auswirkungen auf die Entwicklungsländer abschätzen und darlegen, mit welchen Massnahmen (etwa im Bereich der Ursprungsregeln) dafür gesorgt werden kann, dass sich die Marktzugangsbedingungen für Entwicklungsländer nicht verschlechtern?

5. Plant der Bundesrat, im Bericht zum Postulat 14.4186 auch über die Wirkung der beiden Abkommen auf die Demokratie Auskunft zu geben, namentlich zur Frage, welche Regelungsbereiche in Zukunft staatsvertraglich gebunden sein werden?

6. Nach dem aktuellen Kenntnisstand sind sowohl das TTIP als auch das Tisa als dynamische Abkommen konzipiert, d. h., sie sehen institutionelle Vorkehrungen vor, damit durch die Abkommen eingesetzte Gremien nach deren Inkrafttreten weiterhin neue Regulierungen beschliessen können. Wird er das strategische Ziel formulieren, dass die Schweiz in diesen Gremien Einsitz nehmen und gleichberechtigt mitentscheiden sollte?

7. Wie plant er den Einbezug von Parlament, Kantonen und Zivilgesellschaft in diese dynamischen Mitentscheidungsverfahren?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 In Bezug auf die die TTIP (Fragen 1­7) wird der Bundesrat, sollte das Abkommen zustande kommen, auf der Grundlage des definitiven Inhalts die Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft sowie die möglichen Optionen zur Aufrechterhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit prüfen. Der Bundesrat hat bereits betont, dass er zum Inhalt der Verhandlungen nicht Stellung nehmen kann, da die Schweiz daran nicht teilnimmt. Im Falle eines Abschlusses der TTIP wird der Bundesrat die verschiedenen Optionen prüfen und dabei die gesamtwirtschaftliche Situation der Schweiz, die Situation in den betroffenen Wirtschaftssektoren sowie die entsprechenden sozialen und umweltbezogenen Auswirkungen des Abkommens berücksichtigen (siehe Postulat Pfister Gerhard 14.4186). In diesem Rahmen wird der Bundesrat auch die interessierten Kreise anhören.

Auch betreffend das Tisa, an dessen Verhandlungen die Schweiz teilnimmt, hat der Bundesrat in der Beantwortung des Postulates Pfister Gerhard 14.4186 darauf hingewiesen, dass dessen definitiver Inhalt angesichts der in Gang befindlichen Verhandlungen noch nicht bekannt ist (Fragen 1, 2, 3 und 5). Da die Tisa­Verhandlungen aktuell noch nicht abgeschlossen sind, gilt diese Aussage weiterhin. Der Bundesrat wird die Resultate der Verhandlungen (einschliesslich der betroffenen Regelungsbereiche) sowie die Chancen und Opportunitäten für die Schweizer Wirtschaft unter anderem im Rahmen einer

263 Botschaft darlegen und dem Parlament zur Genehmigung unterbreiten. Ob sich das Tisa dazu eignen wird, um eine Detailanalyse z. B. nach einzelnen Branchen, Regionen, Einkommensklassen, Einkommensarten usw. zu ermöglichen, wird sich erst nach Kenntnis des Verhandlungsergebnisses beurteilen lassen.

Das Tisa wird als vorerst plurilaterales Abkommen ausschliesslich zwischen den Vertragsparteien anwendbar sein, wozu auch einige Entwicklungsländer gehören. Die Schweiz setzt sich dafür ein (Frage 4), dass das Tisa möglichst bald in die WTO zurückgeführt wird, um die Marktzugangsbedingungen gegenüber allen WTO­Mitgliedern, einschliesslich der Entwicklungsländer, nichtdiskriminierend anzuwenden.

Betreffend die institutionelle Ausgestaltung des Tisa (Fragen 6 und 7) setzt sich die Schweiz dafür ein, dass im Tisa ähnlich wie bei Freihandelsabkommen der Schweiz ein gemischter Ausschuss eingesetzt wird, der den Vertragsparteien Vorschläge zu Abkommensänderungen unterbreiten kann, die dann aber von allen Parteien nach ihren jeweiligen internen Verfahren gutgeheissen werden müssen, bevor sie in Kraft treten.

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Ergänzende Erschliessung: 08;15

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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264 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.1069 – Anfrage Beziehungen zwischen der Schweiz und Italien. Klarheit über die schwarzen Listen

Eingereicht von Romano Marco

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In den letzten Jahren waren die Beziehungen zwischen der Schweiz und Italien recht wechselhaft, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft und Steuern. Eine wichtige Rolle spielten dabei die schwarzen Listen, die die italienischen Behörden erlassen und die sie wiederholt bekräftigt haben. Die Auswirkungen auf den Finanz­ und Werkplatz Schweiz, insbesondere auf das Tessin, waren äusserst negativ und haben den betroffenen Unternehmen beträchtliche Probleme verursacht. Die Geschäftstätigkeit in Italien, von Italien aus und mit Italien wurde stark erschwert oder gar verunmöglicht. In den letzten Monaten fanden wiederholt Gespräche statt mit dem Ziel, dass die Schweiz definitiv von sämtlichen schwarzen Listen Italiens gestrichen wird. Damit würde eine diskriminierende und für alle Beteiligten schädliche Behandlung ein Ende finden. Die Tessiner Wirtschaft musste das System der schwarzen Listen über sich ergehen lassen. Die gegenwärtige Situation bringt weder Klarheit noch Gewissheit.

Da ganz unterschiedliche Informationen zirkulieren, ist es angebracht, dass der Bundesrat darlegt, wie sich die Situation tatsächlich präsentiert und welche Entwicklungen in den letzten Monaten stattgefunden haben, dies, um für den Finanz­ und Werkplatz Tessin offiziell Klarheit zu schaffen.

1. Hat Italien offiziell über die Streichung der Schweiz von den schwarzen Listen informiert? Wie genau und mit welchen Begründungen?

2. Auf wie vielen schwarzen Listen wird die Schweiz am 30. September 2016 konkret noch aufgeführt?

3. Falls weiterhin schwarze Listen bestehen: Um welche genau handelt es sich, und aus welchem Grund figuriert die Schweiz weiterhin darauf? Wann wird die Schweiz von diesen Listen entfernt? Was wird zurzeit unternommen, um sicherzustellen, dass die Schweiz von diesen Listen gestrichen wird?

4. Gibt es, mit Blick auf die Fortschritte der Steuerverhandlungen zwischen der Schweiz und Italien, weitere Elemente, die zurzeit eine Diskriminierung derjenigen schweizerischen oder italienischen juristischen Personen bewirken, die auf dem Schweizer Markt tätig sind?

5. Falls die Schweiz in gewissen Bereichen weiterhin auf schwarzen Listen figuriert: Was braucht es, damit sie von diesen Listen gestrichen wird?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Am 9. Mai 2012 haben die Schweiz und Italien den bilateralen Finanz­ und Steuerdialog wieder aufgenommen. Am 23. Februar 2015 haben sie ein Änderungsprotokoll zum Doppelbesteuerungsabkommen (DBA­I) sowie eine Roadmap für die Weiterführung des Finanz­ und Steuerdialogs unterzeichnet. Die Roadmap legt die Bedingungen für die Streichung der Schweiz von den italienischen schwarzen Listen beziehungsweise die Aufnahme in die weissen Listen fest. Seit den Neunzigerjahren hat Italien ein System schwarzer und weisser Listen im Steuerbereich eingeführt. Die Schweiz stand auf drei schwarzen Listen Italiens. Es handelt sich hierbei um die schwarze Liste von 1999 für natürliche Personen und zwei schwarze Listen für juristische Personen ­ eine aus dem Jahr 2001 (Controlled Foreign Companies) und die andere aus dem Jahr 2002 (Nichtabzugsfähigkeit der Kosten). Am 1. Januar 2016 hat Italien die Listen von 2001 und 2002 ausser Kraft gesetzt. Die Liste von 2001 wurde durch eine allgemeine Bestimmung des italienischen Rechts ersetzt.

2./3. Die Schweiz figuriert heute nur noch auf der schwarzen Liste von 1999. Sie betrifft italienische natürliche Personen und sieht die Umkehr der Beweislast für in Italien ansässige Personen vor, die ihr Steuerdomizil in die Schweiz verlegen. Diese Liste hat im Grunde genommen keine unmittelbaren Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen, die in Italien investieren 265 möchten. Da es den Ruf der Schweiz jedoch belastet, auf einer schwarzen Liste ­ vor allem der eines Nachbarstaates ­ zu figurieren, setzt sich die Schweizer Regierung trotzdem weiterhin dafür ein, dass die Schweiz von dieser letzten schwarzen Liste gestrichen wird. Die Schweiz wurde im Übrigen seit 13. Juli 2016, dem Datum des Inkrafttretens des Änderungsprotokolls zum DBA­I, in zwei italienische weisse Listen der kooperativen Staaten im Bereich des Informationsaustauschs auf Ersuchen aufgenommen. Es handelt sich um die allgemeine Liste von 1996 und um die Liste von 2016 betreffend Finanztransaktionssteuer.

4./5. Derzeit gibt es keine schwarzen Listen in Italien mehr, die unmittelbar für schweizerische oder italienische juristische Personen gelten, die Handels­ und Wirtschaftsbeziehungen mit der Schweiz unterhalten. Der Decreto incentivi von 2010 (DI), der zwar keine schwarze Liste ist, gilt jedoch weiterhin für die Schweiz. Ein italienisches Dekret von 2014 hat die Formalitäten im Zusammenhang mit dem DI allerdings erheblich gelockert. Diese sind im Prinzip mit jenen vergleichbar, welche die italienischen Wirtschaftsteilnehmenden gegenüber den EU­Partnern erfüllen müssen. Seit 2007 weigert sich Italien schliesslich, Artikel 15 des Zinsbesteuerungsabkommens zwischen der Schweiz und der EU (SR 0.641.926.81) für Schweizer Gesellschaften mit privilegiertem Steuerstatus anzuwenden. Mit der Unternehmenssteuerreform III wird dieses Problem gelöst werden können.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 08;2446;15

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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16.1070 – Anfrage Tessiner Kantonspolizei. Zugkontrollen im Tessin

Eingereicht von Sommaruga Carlo

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss einigen Augenzeugen führt die Tessiner Kantonspolizei in den Zügen zwischen Chiasso und Lugano sowie zwischen Lugano und Chiasso Kontrollen durch. Dies überrascht, denn die Überwachung der Grenzen ist Sache des Grenzwachtkorps, und diejenige der Züge fällt in die Kompetenz des Sicherheitsunternehmens Securitrans. Kantonspolizeien sind nur hilfsweise an den Grenzen oder in den Zügen tätig.

Ich stelle dem Bundesrat folgende Fragen:

1. Stimmt es, dass die Tessiner Kantonspolizei in den Zügen auf der Strecke Chiasso­Lugano und auf der Gegenrichtung Kontrollen durchführt?

2. Wenn ja, wurde ein Abkommen zwischen den Bundesbehörden oder den SBB und dem Kanton Tessin ausgehandelt, das zusätzlich zu den Kontrollen durch das Grenzwachtkorps und Securitrans auch Kontrollen durch die Tessiner Kantonspolizei zum Inhalt hat?

3. Falls ein solches Abkommen existiert: Über welchen Handlungsspielraum verfügt die Tessiner Kantonspolizei?

4. Falls kein Abkommen existiert und die Tessiner Kantonspolizei tatsächlich Kontrollen durchführt: Wie steht der Bundesrat dazu?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Gestützt auf Artikel 3 in Verbindung mit Artikel 57 der Bundesverfassung sind die Kantone auf ihrem Hoheitsgebiet für die innere Sicherheit zuständig. Daraus ergibt sich, dass eine Kantonspolizei auf ihrem Hoheitsgebiet Zugskontrollen in eigener Kompetenz und nicht nur gestützt auf eine Vereinbarung vornehmen kann.

Wenn die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) oder die Transportpolizei (TPO) in den Zügen Kontrollen durchführen, richten sie sich nach den jeweiligen bundesrechtlichen Vorschriften. So ergeben sich die Aufgaben der TPO aus dem Bundesgesetz über die Sicherheitsorgane der Transportunternehmen im öffentlichen Verkehr und der entsprechenden Verordnung. Die Aufgaben der EZV ergeben sich aus dem Zollgesetz.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Rechtsvorschriften weder eine ausschliessliche Befugnis des Bundes noch eine solche der Kantone begründen, in Zügen Kontrollen vorzunehmen. Deshalb sind Kontrollen, welche die Kantonspolizei Tessin in Zügen durchführen kann, keinesfalls als ungewöhnlich oder sogar rechtswidrig zu betrachten. Die Tessiner Kantonspolizei verzichtet allerdings derzeit auf solche Kontrollen. Um allfällige Synergien zu nutzen und Doppelspurigkeiten zu vermeiden, kooperieren die kantonalen Behörden und diejenigen des Bundes miteinander. Diese Zusammenarbeit ist Gegenstand von Vereinbarungen, deren Rechtsgrundlagen sich für die TPO in Artikel 10 der Verordnung über die Sicherheitsorgane der Transportunternehmen im öffentlichen Verkehr und für die EZV in Artikel 97 des Zollgesetzes finden.

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267 Ergänzende Erschliessung: 48;08

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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16.1072 – Dringliche Anfrage Wie reagiert die Schweiz auf die bedenklichen Entwicklungen in der Türkei? Was kann sie zum Schutz der Menschenrechte und zu friedlichen Konfliktlösungen beitragen?

Eingereicht von Grüne Fraktion Sprecher / in Glättli Balthasar Einreichungsdatum 01.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Nach dem gescheiterten Putschversuch am 15. Juli 2016 hat der türkische Staatspräsident Erdogan den Ausnahmezustand verhängt und bis zum 19. Januar 2017 verlängert. Seither wird in der Türkei per Notstandsdekret regiert. In diesem Rahmen werden aber nicht nur die Putschisten zur Rechenschaft gezogen. Präsident Erdogan nutzte die Situation, um die regierungskritische Opposition mundtot zu machen. Kritische Medien wurden geschlossen, Journalistinnen und Journalisten verhaftet, Zehntausende Staatsangestellte im Bildungs­, Sicherheits­ und Justizbereich entlassen. Die Verhaftungswelle trifft auch demokratisch gewählte Abgeordnete der regierungskritischen Partei HDP. Es wurden Strafanzeigen gegen Parlamentarierinnen und Parlamentarier der zweitgrössten Oppositionspartei CHP erhoben. Erdogan will ein Gesetz für die Einführung der Todesstrafe unterzeichnen. Zahlreiche medizinische Einrichtungen, Gewerkschaften sowie über 370 NGO wurden geschlossen.

Aufgrund dieser Entwicklungen ergeben sich für die schweizerische Aussenpolitik brisante Fragen:

1. Wie gedenkt der Bundesrat die aussenpolitischen Beziehungen zu einem Staat zu gestalten, der Menschenrechte missachtet und gegen rechtsstaatliche Grundsätze verstösst?

2. Welche diplomatischen Schritte unternahm der Bundesrat, um sein Missfallen kundzutun und gleichzeitig seine guten Dienste anzubieten?

3. Wie reagiert er, wenn die Türkei die Todesstrafe wieder einführt?

4. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) beschloss 2013 Richtlinien zum Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen und ­verteidigern (bit.ly/edamr). Wie werden diese konkret im Zusammenhang mit der Türkei angewandt, wo über 370 NGO verboten wurden? Welche Rolle spielen sie im Austausch mit den türkischen Behörden?

5. Artikel 5 KMV verbietet den Export von Kriegsmaterial in Länder, die in einen bewaffneten internationalen oder internen Konflikt involviert sind. Welche Konsequenz hat diese Bestimmung in Bezug auf die Türkei?

6. Wie bewertet er die Lage der fast drei Millionen syrischen und irakischen Flüchtlinge, die sich in der Türkei aufhalten? Gilt die Türkei nach wie vor als "sicherer Drittstaat"?

7. Die repressive Politik der türkischen Regierung könnte eine neue Flüchtlingswelle auslösen, insbesondere unter der kurdischen Bevölkerung. Ist er auf dieses Szenario vorbereitet? Wie gedenkt er zu reagieren? Gilt die Türkei nach wie vor als "sicherer Herkunftsstaat"? Stellt der Bundesrat gegebenenfalls humanitäre Visa aus?

Antwort des Bundesrates vom 09.12.2016 1. Die Schweiz gestaltet ihre Beziehungen zu anderen Ländern im Rahmen ihrer aussenpolitischen Strategie nach den verfassungsmässigen Zielen, Interessen und Werten, zu denen u. a. die Förderung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten gehören. Diese Ziele verfolgt die Schweiz auch in Bezug auf die Türkei, und zwar sowohl auf bilateraler wie auf regionaler bzw. multilateraler Ebene (OSZE, Europarat, Uno). Angesichts der aktuellen Herausforderungen erachtet der Bundesrat einen offenen, direkten sowie kritisch­konstruktiven Dialog mit der türkischen Regierung als das zielführendste Mittel, sich für die genannten Werte, Interessen und Ziele einzusetzen. Zudem engagiert sich die Schweiz im Rahmen der genannten internationalen Organisationen, welche in Bezug auf die Türkei ihre Instrumente im Bereich des Menschenrechtsschutzes zur Anwendung bringen. Die Schweiz unterstützt auch die internationalen Institutionen und Mechanismen, die ein Monitoring der Menschenrechtslage in der Türkei sicherstellen. Dazu gehören das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter und der Menschenrechtskommissar des Europarates sowie die Uno­Sonderberichterstatter für Folter 269 zur Verhütung von Folter und der Menschenrechtskommissar des Europarates sowie die Uno­Sonderberichterstatter für Folter und Meinungsäusserungsfreiheit.

2. Der Bundesrat verfolgt die Entwicklungen in der Türkei genau. Er stellt das Recht der Türkei nicht infrage, sich gegen Umsturzversuche und terroristische Angriffe zu verteidigen. Über das Ausmass der Massnahmen und die Einschränkung der Menschenrechte nach dem Putschversuch ist die Schweiz indes besorgt. Sie rief die Türkei wiederholt dazu auf, sowohl die Grundfreiheiten als auch die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit zu respektieren und ihre internationalen Verpflichtungen einzuhalten. Die Schweiz hat den türkischen Behörden sowohl auf bilateraler wie auch auf multilateraler Ebene (OSZE, Europarat, Uno) wiederholt diese Haltung dargelegt, so auch während des Treffens zwischen dem Vorsteher des EDA und dem türkischen Aussenminister, Mevlut Cavusoglu, am 3. November 2016 in Bern. Zudem hat die Schweiz am 9. November im Ministerkomitee des Europarates und am 10. November 2016 im Ständigen Rat der OSZE interveniert.

Angesichts der anhaltenden Spannungen und der Verschlechterung der Situation im Südosten der Türkei hat die Schweiz mehrmals ihre Bereitschaft geäussert, einen aktiven Beitrag zur Annäherung der Parteien zu leisten, falls sie darum ersucht wird. Die türkische Regierung liess bisher jedoch verlauten, dass sie die Beilegung der Kurdenfrage ohne Fazilitation oder Mediation von aussen, sei es von der Schweiz oder von anderswo, lösen wolle.

3. Der Bundesrat ist besorgt über die verschiedenen Aufrufe zur Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei. Die Schweiz hat in ihren Stellungnahmen an die Adresse der Türkei erklärt, dass eine Wiedereinführung nicht dazu beitrage, die Sicherheit im Land zu verbessern. Zudem würde diese gegen internationale Verpflichtungen der Türkei verstossen, wie auch gegen die Verpflichtungen, die das Land mit der Unterzeichnung des 2. Fakultativprotokolls zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte zur Abschaffung der Todesstrafe und der Protokolle 6 und 13 der Europäischen Menschenrechtskonvention eingegangen ist. Der Bundesrat ist zudem der Ansicht, dass eine Wiedereinführung der Todesstrafe nicht vereinbar ist mit dem positiven Engagement der Türkei in den letzten Jahren für eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe.

4. Die Schweiz anerkennt die wichtige und positive Rolle, die Einzelpersonen bei der Einhaltung der Menschenrechte spielen können. Dies geht auch aus ihren 2013 verabschiedeten Leitlinien zum Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidigern hervor. Vor diesem Hintergrund zeigt sich der Bundesrat besorgt über die Repression gegen Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidiger, Medienschaffende, Vertreterinnen und Vertreter von Justiz und Parlament und andere Mitglieder der Zivilgesellschaft sowie über die Schliessung von Nichtregierungsorganisationen (NGO). Die Schweiz hat ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht und ihre Erwartungen auf bilateralem Weg und in verschiedenen multilateralen Gremien (Menschenrechtsrat, OSZE, Europarat) geäussert.

5. Die Schweiz bewilligt Kriegsmaterialausfuhren in die Türkei bereits seit über zehn Jahren restriktiv. Seit rund zwei Jahren werden nur noch Ersatzteile zu früher aus der Schweiz gelieferten Waffensystemen sowie Einzelwaffen für türkische Diplomaten, die in ihr Heimatland zurückkehren, bewilligt. Die Bewilligung von Ersatzteilen erfolgt gemäss Artikel 23 des Kriegsmaterialgesetzes (KMG, SR 514.51), diejenige von Einzelwaffen gestützt auf Artikel 5 Absatz 3 KMV. Es handelt sich in erster Linie um Ersatzteile zu Fliegerabwehrsystemen. Diese sind defensiver Natur, und das Risiko einer missbräuchlichen Verwendung gegen die Zivilbevölkerung wird als gering eingeschätzt. Die zurückhaltende Bewilligungspraxis der Schweiz gegenüber der Türkei schlägt sich auch in der Ausfuhrstatistik der beiden letzten Jahre nieder. Während die Ausfuhren 2015 einen Gesamtwert von 137 471 Schweizerfranken erreichten, betragen sie im laufenden Jahr (bis zum 30. September) 47 410 Franken.

6. Die humanitäre Lage der syrischen und irakischen Flüchtlinge in der Türkei ist insgesamt als zufriedenstellend zu bewerten. Eine Minderheit der Flüchtlinge lebt in Camps, in denen die Versorgung gut ist. Die Mehrzahl der Flüchtlinge befindet sich ausserhalb von Camps und wird ausreichend unterstützt, wenn sie für ihren Lebensunterhalt nicht selber aufkommen können. Wie in anderen Erstaufnahmeländern weist auch in der Türkei eine gewisse Anzahl von Flüchtlingen Behinderungen und andere Vulnerabilitäten auf, sodass sie besondere Unterstützung benötigen. Die Türkei leistet grosszügige und umfassende Unterstützung zur Aufnahme von über der Hälfte aller Flüchtlinge aus Syrien und Irak. Die aktuellen Ereignisse sind primär innenpolitischer Natur und haben keine Auswirkung auf die Lage der Flüchtlinge.

Die Bezeichnung der Türkei als "sicherer Drittstaat" betrifft insbesondere die Vereinbarung vom 18. März 2016 zwischen der EU und der Türkei. Die Schweiz verwendet diese Bezeichnung hinsichtlich der Türkei nicht, und sie nimmt dementsprechend eine Einzelfallprüfung von Asylgesuchen von syrischen und irakischen Staatsbürgern mit vorherigem Aufenthalt in der Türkei vor.

Die Schweiz unterstützt die Türkei zur Stärkung der Aufnahmekapazitäten im Rahmen des regionalen Ansatzes "Protection in the Region" im Umfang von rund 7 Millionen Franken seit Ausbruch der Syrien­Krise. Sie stärkt die Kapazitäten der türkischen Migrationsbehörden sowie von Nichtregierungsorganisationen (NGO) und unterstützt Projekte zum Schutz von Flüchtlingen und zur Vermittlung von staatlichen Dienstleistungen für Flüchtlinge. Die Arbeit der unterstützten Partner zugunsten der Flüchtlinge wurde durch die innenpolitischen Entwicklungen nicht beeinträchtigt. Allgemein hat sich die Schweiz seit dem Beginn des Konflikts im Jahr 2011 mit über 250 Millionen Franken in der Syrien­Krise engagiert. Die Mittel gingen etwa zur Hälfte an die Unterstützung zum Schutz und zur Überlebenshilfe der betroffenen Bevölkerung in Syrien selbst und zur Hälfte an die Hilfe in den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Irak und Türkei.

7. Die kurdische Bevölkerung in den am meisten von den Auseinandersetzungen betroffenen Provinzen im Südosten des Landes ist bisher nicht im grösseren Stil in das Ausland geflohen.

Der Bundesrat hat aufgrund der Erfahrungen des starken Anstiegs der Asylgesuche 2015 seine Notfallplanung angepasst, welche nach wie vor Gültigkeit hat.

270 Seit Mitte Juli 2015 beobachtet das Staatssekretariat für Migration (SEM) einen leichten Anstieg der Asylgesuche türkischer Staatsangehöriger in der Schweiz, der sich bis anhin auch im Jahre 2016 in einem mässigen Rahmen fortgesetzt hat. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2016 haben insgesamt 434 türkische Staatsangehörige ein Asylgesuch in der Schweiz gestellt.

Die Türkei war nie und ist auch heute kein sicherer Herkunftsstaat im Sinne des Asylgesetzes.

Humanitäre Visa können erteilt werden, wenn jemand eine ernsthafte, konkrete und unmittelbare Gefahr, die ein behördliches Handeln erforderlich macht, begründen kann. Bisher wurden beim SEM keine begründeten Gesuche eingereicht.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 08;1236

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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271 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank

16.208 – Geschäft des Parlaments Militärkassationsgericht. Wahl des Präsidenten oder der Präsidentin

Stand der Beratungen Erledigt

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 V Präsident für den Rest der Amtsperiode 2016­2019: Herr Paul Tschümperlin

Behandelnde Kommissionen Gerichtskommission (GK­V)

Zuständig Vereinigte Bundesversammlung (VBV)

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272 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank

16.209 – Geschäft des Parlaments Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft. Wahl eines Mitglieds

Stand der Beratungen Erledigt

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 V Mitglied für den Rest der Amtsperiode 2015­2018: Herr Rolf Grädel

Behandelnde Kommissionen Gerichtskommission (GK­V)

Zuständig Vereinigte Bundesversammlung (VBV)

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273 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank

16.210 – Geschäft des Parlaments Bundesgericht. Präsidium und Vizepräsidium 2017­2018

Stand der Beratungen Erledigt

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 V Präsident für 2017­2018: Herr Ulrich Meyer; VIzepräsidentin für 2017­2018: Frau Martha Niquille

Behandelnde Kommissionen Gerichtskommission (GK­V)

Zuständig Vereinigte Bundesversammlung (VBV)

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274 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.212 – Geschäft des Parlaments Nationalrat. Wahl des Präsidiums

Einreichungsdatum 18.10.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Chronologie / Wortprotokolle

Entwurf 1 Präsidium für 2016/2017

Datum Rat 28.11.2016 NR Herr Nationalrat Jürg Stahl

Stand der Beratungen Erledigt

Entwurf 2 Vizepräsidenten für 2016/2017

Datum Rat 28.11.2016 NR 1. Vizepräsident: Herr Nationalrat Dominique de Buman; 2. Vizepräsidentin: Frau Nationalrätin Marina Carobbio Guscetti

Stand der Beratungen Erledigt

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Zuständig Parlament (Parl)

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275 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.214 – Geschäft des Parlaments Wahl der Bundespräsidentin und des Vizepräsidenten des Bundesrates für 2017

Stand der Beratungen Erledigt

Chronologie / Wortprotokolle Bundespräsidentin für 2017

Datum Rat 07.12.2016 V Frau , Vizepräsidentin des Bundesrates

Stand der Beratungen Erledigt

Vizepräsident des Bundesrates für 2017

Datum Rat 07.12.2016 V Herr Bundesrat

Stand der Beratungen Erledigt

Zuständig Vereinigte Bundesversammlung (VBV)

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276 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3038 – Motion Transformatorenstationen und andere elektrische Anlagen einfacher ermöglichen

Eingereicht von Häberli­Koller Brigitte

Einreichungsdatum 02.03.2016 Eingereicht im Ständerat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, Gesetzesänderungen vorzulegen, die notwendig sind, damit Transformatorenstationen und andere elektrische Anlagen ausserhalb der Bauzone einfacher, schneller und möglichst kostengünstig erstellt oder den veränderten Anforderungen angepasst werden können.

Begründung Im Kanton Thurgau haben Regierung, Parlament und Bevölkerung an der Urne die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und damit den Wandel zu einer nachhaltigen Energieversorgung bereits 2011 bestätigt. Der im Gang befindliche Wandel von einer zentralen Energieversorgung mit Grosskraftwerken zu einer dezentralen Energieversorgung mit Kraftwerken jeder Grössenordnung und einem Energiefluss in beide Richtungen stellt neue Anforderungen an die Netze, an die Speicherkapazitäten sowie an die Steuerung von Produktion und Verbrauch, dies bestätigt ein umfassender Bericht über die Stromnetze. Die Aufnahmefähigkeit von dezentralen EEA in das örtliche Verteilnetz lässt sich demnach mit einfachen Massnahmen und gesamthaft gesehen ohne grössere Investitionen auf 15 bis 20 Prozent der Gesamtenergie erhöhen. In städtischen Verteilnetzen liegt dieser Anteil bei schätzungsweise 20 bis 30 Prozent. Weniger positiv sieht die Situation in ländlichen Gebieten aus. Hier sind auch mit Optimierungsmassnahmen Netzverstärkungen vielfach unumgänglich. Genau in diesen Gebieten ausserhalb der Bauzonen gibt es grosse Probleme und Verzögerungen im Bereich der Plangenehmigungen. Für Transformatorenstationen muss aufgrund der bundesrechtlichen Bestimmungen immer eine Plangenehmigung des Eidgenössischen Starkstrominspektorates (Esti) eingeholt werden, eine zusätzliche Baubewilligung des Kantons oder der Gemeinde ist nicht nötig. Das Esti holt jedoch eine Stellungnahme des Amtes für Raumentwicklung (ARE) des Bundes ein, wenn sich die Transformatorenstationen ausserhalb der Bauzone befinden. Ebenso werden Stellungnahmen des kantonalen ARE und der Gemeinde eingeholt. Das ARE des Bundes hat auf diesem Weg schon mehrfach den Bau von Trafostationen verhindert, verzögert oder verkompliziert, obwohl das kantonale ARE und die Gemeinde eine positive Stellungnahme abgegeben haben. Verzögerungen ergeben sich auch dadurch, dass das Esti offensichtlich die Plangenehmigungen nicht nach dem Baugesetz, sondern nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz behandelt.

Stellungnahme des Bundesrates vom 04.05.2016 Der Bundesrat hat sich zum Thema der Vereinfachung und Beschleunigung der Verfahren für die Genehmigung von Transformatorenstationen und anderen elektrischen Anlagen bereits in seiner Stellungnahme zur Motion Guhl 15.3962, "Genehmigung für die Änderung bestehender Transformatorenstationen und Netzverstärkungen beschleunigen und vereinfachen", vom 24. September 2015 geäussert. Er hat diese ­ in den Grundzügen gleichlautende ­ Motion zur Ablehnung beantragt.

Die Genehmigung von Transformatorenstationen und auch die Genehmigung von anderen elektrischen Anlagen richten sich nach dem Elektrizitätsgesetz vom 24. Juni 1902 (EleG; SR 734.0). Wer Starkstrom­ oder Schwachstromanlagen erstellen oder ändern will, benötigt eine Plangenehmigung (Art. 16 Abs. 1 EleG). Genehmigungsbehörde ist das Eidgenössische Starkstrominspektorat (Esti) bzw. das Bundesamt für Energie für Anlagen, bei denen das Esti Einsprachen nicht erledigen oder Differenzen mit den beteiligten Bundesbehörden nicht ausräumen kann (Art. 16 Abs. 2 Bst. a und b EleG).

Im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens sind u. a. auch die raumplanerischen Aspekte eines Vorhabens zu beurteilen (vgl. Bundesgerichtsurteil 1C_604/2014 vom 12. Mai 2015, Erwägung 5). Diese Beurteilung hat sich auf das Raumplanungsgesetz vom 22. Juni 1979 (RPG; SR 700), die Raumplanungsverordnung vom 28. Juni 2000 (SR 700.1) und die dazu entwickelte Praxis und Rechtsprechung zu stützen.

277 Die für die Raumplanung zuständige Fachbehörde auf Stufe Bund ist das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE). Gestützt auf Artikel 62a Absätze 1 und 2 des Regierungs­ und Verwaltungsorganisationsgesetzes vom 21. März 1997 (RVOG; SR 172.010) hat die Genehmigungsbehörde das ARE vor dem Entscheid anzuhören.

Mit der zunehmenden Beanspruchung von Grund und Boden durch die verschiedenen Infrastrukturanlagen kommt der Raumplanung eine immer grössere Bedeutung zu. So ist insbesondere den raumplanungsrechtlichen Grundsätzen der Trennung des Baugebietes vom Nichtbaugebiet und der Beschränkung der Bauten in der Landwirtschaftszone zum Schutz des Kulturlandes die notwendige Beachtung zu schenken. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich Bund und Kantone in ihren raumwirksamen Tätigkeiten abzustimmen und die Bestrebungen zur Sicherung einer ausreichenden Versorgungsbasis des Landes zu unterstützen haben (Art. 1 Abs. 1 und Abs. 2 Bst. d RPG). Bei der raumplanerischen Beurteilung ist auch darauf zu achten, dass der Verfolgung der energiepolitischen Ziele und der vermehrt erfolgenden dezentralen Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in das Netz Rechnung getragen wird. Eine Prüfung der raumplanerischen Anliegen auf Stufe Bund ist damit unumgänglich.

Wie der Bundesrat bereits in seiner Stellungnahme zur Motion Guhl 15.3962 ausgeführt hat, erachtet er es als nicht zielführend, zum Zweck der Verfahrensbeschleunigung normativ in den Ermessensspielraum der Genehmigungsbehörde bzw. des ARE einzugreifen.

Der Bundesrat weist jedoch darauf hin, dass es in der Verantwortung des ARE liegt, bei der Prüfung und Beurteilung der Vorhaben hinsichtlich der raumplanerischen Fragen das Verhältnismässigkeitsprinzip zu wahren. Zudem ist es die Aufgabe der Genehmigungs­ und der Fachbehörden, im Rahmen der geltenden Bestimmungen für effiziente Verfahrensabläufe zu sorgen. Dabei haben die Genehmigungs­ und die Fachbehörden unter anderem auch zu prüfen, ob sie vermehrt von der Möglichkeit Gebrauch machen können, in Bagatellfällen auf eine Vernehmlassung der jeweiligen Fachbehörden zu verzichten (vgl. Art. 62a Abs. 4 RVOG).

Massnahmen zur Optimierung der Verfahrensabläufe hat der Bundesrat in der Botschaft zum Bundesgesetz über den Um­ und Ausbau der Stromnetze (Strategie Stromnetze), welche am 13. April 2016 an das Parlament überwiesen wurde, vorgelegt.

Antrag des Bundesrates vom 04.05.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.06.2016 SR Annahme. 14.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie NR (UREK­NR)

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Mitunterzeichnende (24) Abate Fabio Baumann Isidor Berberat Didier Bischof Pirmin Bischofberger Ivo Cramer Robert Eberle Roland Engler Stefan Ettlin Erich Fournier Jean­René Germann Hannes Graber Konrad Hefti Thomas Hösli Werner Janiak Claude Kuprecht Alex Lombardi Filippo Müller Damian Noser Ruedi Rieder Beat Seydoux­Christe Anne Vonlanthen Beat Wicki Hans Zanetti Roberto

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 66;2846

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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279 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.304 – Standesinitiative Beibehaltung des derzeitigen Zulassungsstopps für neue Arztpraxen

Eingereicht von Tessin Einreichungsdatum 02.02.2016 Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung reicht der Kanton Tessin folgende Standesinitiative ein:

Die Bundesversammlung wird aufgefordert, Folgendes vorzusehen:

I

Das Bundesgesetz vom 18. März 1994 über die Krankenversicherung wird wie folgt geändert:

Art. 55a Einschränkung der Zulassung zur Tätigkeit zulasten der Krankenversicherung

Abs. 1

Der Bundesrat kann die Zulassung von folgenden Personen zur Tätigkeit zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung von einem Bedürfnis abhängig machen:

a. Ärztinnen und Ärzte nach Artikel 36, ob sie nun ihre Tätigkeit selbstständig oder unselbstständig ausüben;

b. Ärztinnen und Ärzte, die ihre Tätigkeit in Einrichtungen nach Artikel 36a oder im ambulanten Bereich von Spitälern nach Artikel 39 ausüben.

Abs. 2

Kein Bedürfnisnachweis ist erforderlich für Personen, welche mindestens drei Jahre an einer anerkannten schweizerischen Weiterbildungsstätte gearbeitet haben.

Abs. 3

Der Bundesrat legt die Kriterien fest, die für den Bedürfnisnachweis massgeblich sind; vorgängig hört er die Kantone sowie die Verbände der Leistungserbringer, der Versicherer sowie der Patientinnen und Patienten an.

Abs. 4

Die Kantone bestimmen die Personen nach Absatz 1. Sie können deren Zulassung an Bedingungen knüpfen.

Ab. 5

Eine Zulassung verfällt, wenn nicht innert einer bestimmten Frist von ihr Gebrauch gemacht wird, ausser wenn die Frist aus berechtigten Gründen wie Krankheit, Mutterschaft oder Weiterbildung nicht eingehalten werden kann. Der Bundesrat legt die Frist fest.

II

Übergangsbestimmunen zur Änderung vom ... (Regulierung der Zulassungen)

Abs. 1

Kein Bedürfnisnachweis ist erforderlich für Ärztinnen und Ärzte, die vor Inkrafttreten der Änderung vom ... nach Artikel 36 zugelassen wurden und in eigener Praxis zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung tätig waren.

Abs. 2

Ärztinnen und Ärzte, die vor Inkrafttreten der Änderung vom ... ihre Tätigkeit in einer Einrichtung nach Artikel 36a oder im

280 ambulanten Bereich eines Spitals nach Artikel 39 ausgeübt haben, müssen den Bedürfnisnachweis nicht erbringen, wenn sie ihre Tätigkeit in der gleichen Einrichtung oder im ambulanten Bereich des gleichen Spitals weiter ausüben.

III

Abs. 1

Dieses Gesetz wird gemäss Artikel 165 Absatz 1 der Bundesverfassung für dringlich erklärt und untersteht gemäss Artikel 141 Absatz 1 Buchstabe b der Bundesverfassung dem fakultativen Referendum.

Abs. 2

Es tritt am 1. Juli 2016 in Kraft und gilt bis zum 30. Juni 2019.

Begründung Der Zulassungsstopp für neue Arztpraxen, der 2002 mit dem Inkrafttreten der bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union eingeführt wurde, erwies sich in Grenzregionen wie dem Kanton Tessin als unerlässliches Instrument, um den Zustrom neuer Ärztinnen und Ärzte, die zulasten der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) abrechnen dürfen, zu steuern und einzudämmen und somit den Anstieg der Krankenkassenprämien im Rahmen zu halten.

Das zeigt sich klar an der Entwicklung der Anzahl Ärztinnen und Ärzte, die im Tessin über die OKP abrechnen dürfen: Nachdem der mehrmals verlängerte Zulassungsstopp, der nicht immer gleich ausgestaltet war, Ende 2011 aufgehoben worden war, kam es zu einer massiven Zunahme. Wie der Tessiner Staatsrat in einer unlängst verfassten Antwort auf zwei parlamentarische Vorstösse (Antwort vom 7. Oktober 2015 auf die Anfragen 257.11 und 36.12) festgehalten hat, gab es am 31. Dezember 2002 826 Ärztinnen und Ärzte mit der erforderlichen ZSR­Nummer, am 31. Dezember 2009 dann nur noch deren 789. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Zulassungsstopp für Hausärztinnen und ­ärzte aufgehoben. Am 31. Dezember 2011 betrug die Zahl 901. In den nachfolgenden eineinhalb Jahren, also bis zur Wiedereinführung des Zulassungsstopps am 2. Juli 2013, war im Kanton Tessin eine drastische Zunahme um gut 28 Prozent auf 1150 Ärztinnen und Ärzte mit Zulassung zur Tätigkeit zulasten der OKP zu verzeichnen. Ein grosser Teil dieser Ärztinnen und Ärzte, nämlich etwa zwei Drittel, sind ausländische Staatsangehörige.

Diese besorgniserregende Entwicklung wirkt sich auch auf die Kosten der Leistungen zulasten der OKP aus. Private Arztpraxen verursachen im Tessin rund 23 Prozent der Gesundheitskosten (300 Millionen Franken von insgesamt 1,3 Milliarden Franken pro Jahr), während die ambulante Tätigkeit der öffentlichen und privaten Spitäler weitere 17 Prozent (220 Millionen Franken pro Jahr) ausmacht. In diesen Sektoren wird das höchste Ausgabenwachstum verzeichnet: Von 2012 bis 2014 sind im Tessin die von Arztpraxen verursachten Kosten pro Kopf um 14,6 Prozent gestiegen, während die Zunahme im ambulanten Bereich der Spitäler 20,6 Prozent betrug. Das bereitet nicht nur aus finanzieller Sicht Sorgen: Ein solches Kostenwachstum kann nur bedeuten, dass es deutlich mehr Untersuchungen und medizinische Massnahmen gibt, die unnötig oder sogar schädlich für die Patientinnen und Patienten sind.

Da die Aufhebung des Zulassungsstopps nicht ohne Konsequenzen blieb, haben die eidgenössischen Räte ihn nach nur eineinhalb Jahren im Juli 2013 wieder eingeführt; dies für einen Zeitraum von drei Jahren, bis eine dauerhafte Lösung für die Steuerung des ambulanten Bereichs vorliegt. Das heutige System ist stark föderalistisch, denn es gestattet den einzelnen Kantonen, die Möglichkeit zur Begrenzung der Ärztezahl je nach lokalen Besonderheiten mehr oder weniger strikt oder gar nicht zu nutzen. Es gibt nämlich ländliche Kantone, die eher unter einem Ärztemangel leiden und Mühe haben, ihrer Bevölkerung eine angemessene Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Ausserdem behindert die heutige Lösung im Gegensatz zu den früheren die Laufbahn der in der Schweiz ausgebildeten Ärztinnen und Ärzte nicht, da diejenigen vom Zulassungsstopp ausgenommen sind, die mindestens drei Jahre an einer anerkannten schweizerischen Weiterbildungsstätte gearbeitet haben. Aufgrund dieser Regelung wurden von Juli 2013 bis November 2015 im Tessin 81 neue Zulassungen erteilt, was zeigt, dass die derzeitige Lösung einen guten Kompromiss darstellt.

Wie eine ab Aufhebung des Zulassungsstopps (2012 bis 2013) durchgeführte nationale Obsan­Studie zeigt, können die Konsequenzen einer solchen Aufhebung je nach Kanton ziemlich unterschiedlich ausfallen. Gesamtschweizerisch war im Zeitraum der Aufhebung zwischen Januar 2012 und Juni 2013 eine starke Zunahme der Ärztedichte zu beobachten. Nach der Wiedereinführung des Zulassungsstopps im Juli 2013 hielt sich der Ärztezuwachs dagegen in Grenzen. Nicht alle Kantone waren gleichermassen von den Folgen der Aufhebung des Zulassungsstopps betroffen. In einigen Kantonen war der Fachärztezuwachs nach der Aufhebung mässig, während er in den Kantonen Tessin, Genf, Thurgau, Schwyz, Nidwalden, Schaffhausen und Zürich sehr ausgeprägt ausfiel und 8 bis 10 Prozent betrug. Deshalb ist es wichtig, dass die Kantone die Zulassung neuer Fachpersonen je nach ihren spezifischen Bedürfnissen weiterhin autonom steuern können.

Im Hinblick auf den Ablauf dieses Zulassungsstopps hatte der Bundesrat im Februar vergangenen Jahres eine Botschaft vorgelegt mit dem Ziel, ein System zur langfristigen strategischen Steuerung des ambulanten Bereichs ins KVG aufzunehmen. Die vorgeschlagene Lösung stiess im Parlament auf Widerstand, und zwar hauptsächlich, weil sie als zu einschneidend und zu dirigistisch erachtet wurde. Die beiden Kammern einigten sich jedoch darauf, das heutige System unbefristet weiterzuführen: Der Nationalrat nahm diesen Vorschlag am 7. September 2015 mit 128 zu 55 Stimmen bei 4 Enthaltungen an, der Ständerat am 30. November 2015 mit 32 zu 12 Stimmen. Überraschend wurde dann an der Schlussabstimmung vom 18. Dezember, die gewöhnlich reine Formsache ist, beschlossen, nach Ablauf der heutigen Regelung Anfang Juli 2016 jegliche Begrenzung abzuschaffen. Damit wird den Kantonen ein wirksames Instrument zur Steuerung der Gesundheitskosten genommen. Der Ständerat hat die Vorlage zwar angenommen, der Nationalrat aber lehnte sie mit 97 zu 96 Stimmen ab. Der Tessiner Grossrat bedauert diesen Entscheid, der schwerwiegende Konsequenzen für die Entwicklung der 281 Gesundheitskosten und der Krankenkassenprämien der Tessiner Versicherten hat, da unser Gesundheitswesen durch die hohen Löhne sehr attraktiv ist und die daraus resultierende hohe Ärztedichte, insbesondere in der Fachmedizin, sehr teuer wird. Insbesondere die bevölkerungsreichen Grenzgebiete ziehen weitere Ärztinnen und Ärzte an. Angesichts dieser finanziellen Auswirkungen, der bereits notorischen Kostenzunahme und des voraussichtlichen Ärztezuwachses im Tessin ist realistischerweise damit zu rechnen, dass die Aufhebung des Zulassungsstopps im Kanton zu einem Anstieg der Kosten zulasten der Krankenversicherung in zweistelliger Millionenhöhe führen wird.

Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung reicht der Kanton Tessin somit die vorliegende Standesinitiative ein, die angesichts des Ablaufdatums vom 30. Juni 2016 dringlich ist. Die Initiative fordert die Bundesversammlung auf, ihren Beschluss zu überdenken, das heisst, das heutige System des Zulassungsstopps beizubehalten und das KVG gemäss der am 18. Dezember 2015 zur Schlussabstimmung vorgelegten Vorlage zu ändern. Als Kompromiss schlägt der Kanton Tessin statt eines unbefristeten Zulassungsstopps eine Verlängerung von drei Jahren vor. So sind die Bundesbehörden gezwungen, weiter nach alternativen Lösungen zu suchen, ohne dass in der Zwischenzeit die Wirkung des Zulassungsstopps zunichte gemacht wird.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 21.09.2016 SR Der Initiative wird keine Folge gegeben. 08.12.2016 NR Der Initiative wird keine Folge gegeben.

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Behandlungskategorie NR V

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841

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282 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3044 – Motion Beseitigung der Heiratsstrafe

Eingereicht von Bischof Pirmin

Einreichungsdatum 03.03.2016 Eingereicht im Ständerat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, die notwendigen Gesetzesrevisionen vorzulegen, damit die heutige Benachteiligung von verheirateten und eingetragenen Paaren gegenüber Konkubinatspaaren im Steuerrecht beseitigt wird. Dies soll auf dem Wege der gemeinschaftlichen Besteuerung (z. B. des Splitting­ bzw. Teilsplitting­Modells oder der alternativen Berechnung) erfolgen.

Begründung Am 28. Februar 2016 hat das Volk die Volksinitiative "für Ehe und Familie ­ gegen die Heiratsstrafe" trotz deutlichem Ständemehr für die Initiative knapp abgelehnt. Verheiratete und eingetragene Paare werden nach wie vor gegenüber unverheirateten Paaren sowie Alleinstehenden steuerlich benachteiligt. Insbesondere sind Zehntausende von Einverdiener­ Ehepaaren, aber auch ein guter Teil der Doppelverdiener­Ehepaare sowie ein Grossteil der Rentnerehepaare durch die "progressive Wirkung des Ja­Wortes" diskriminiert. Zudem sind Einverdiener­ und Rentnerehepaare gegenüber Doppelverdiener­Ehepaaren wegen unterschiedlicher Abzüge benachteiligt. Diese weder ökonomisch noch familienpolitisch zu rechtfertigende Heiratsstrafe ist endlich zu beseitigen.

Dass die steuerliche Heiratsstrafe abzuschaffen ist, ist unbestritten. Gescheitert ist eine Revision des Steuerrechtes bisher am Systementscheid. Dieser Systementscheid darf aber 32 Jahre nach dem klaren Bundesgerichtsentscheid von 1984 nicht mehr länger auf die lange Bank geschoben werden. Die grosse Mehrheit der Kantone hat inzwischen das System der Gemeinschaftsbesteuerung, meist durch eine Splittingmethode, eingeführt. Das deutliche Ständemehr vom 28. Februar 2016 zeigt, dass die Kantone bei diesem System bleiben und nicht auf die Individualbesteuerung wechseln wollen. Es ist den Hunderttausenden von betroffenen Paaren bei dieser Sachlage nicht zumutbar, weitere Jahre oder Jahrzehnte vertröstet zu werden.

Stellungnahme des Bundesrates vom 20.04.2016 Über die Volksinitiative "für Ehe und Familie ­ gegen die Heiratsstrafe" wurde am 28. Februar 2016 abgestimmt. Mit der Volksinitiative sollte in der Bundesverfassung verankert werden, dass Ehepaare in steuerlicher Hinsicht eine Wirtschaftsgemeinschaft bilden und damit gemeinsam zu besteuern sind. Trotz Ständemehr (16,5 zu 6,5) haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Volksinitiative mit 50,8 Prozent der Stimmen knapp abgelehnt. Somit stehen dem Gesetzgeber weiterhin sämtliche Modelle der getrennten oder der gemeinsamen Besteuerung für die Beseitigung der steuerlichen Benachteiligung von Ehepaaren bei der direkten Bundessteuer offen.

Der Bundesrat hat bisher mehrfach versucht, die Heiratsstrafe bei der direkten Bundessteuer zu eliminieren. 2008 traten Massnahmen in Kraft, die für einen grossen Teil der betroffenen Zweiverdiener­Ehepaare die Benachteiligung beseitigten. Weitere Anläufe blieben hingegen erfolglos. 2012 gab der Bundesrat letztmals seine Vorschläge zu einer ausgewogenen Paar­ und Familienbesteuerung in die Vernehmlassung. Das damals vorgeschlagene Modell "Mehrfachtarif mit alternativer Steuerberechnung" vereint Elemente der gemeinsamen Besteuerung und der Individualbesteuerung und führt aus der Sicht des Bundesrates zu einem vertretbaren Kompromiss. Die Belastung der Ehepaare nähert sich bei diesem Modell der Gemeinschaftsbesteuerung derjenigen bei einer Individualbesteuerung an. Die Stellungnahmen zu dieser Vorlage waren sehr kontrovers und zeigten auf, dass nach wie vor unterschiedliche Vorstellungen über die ideale Besteuerungsform für Ehepaare bestehen. Insbesondere war strittig, ob die Besteuerung individuell oder gemeinsam zu erfolgen hat.

Auch im Parlament herrscht Uneinigkeit darüber, nach welchem Besteuerungsmodell die Benachteiligung der Ehepaare aufgehoben werden soll. Das Parlament hat in den letzten Jahren drei Motionen überwiesen, die zur Beseitigung der Heiratsstrafe unterschiedliche Modelle vorschlagen. Während die Motion 04.3276 den Wechsel zur Individualbesteuerung 283 beantragte, verlangte die Motion 05.3299, dass der Gleichbehandlung verheirateter und unverheirateter Paare Rechnung getragen werde, ohne den Wechsel zur Individualbesteuerung zu verhindern. Die dritte Motion 10.4127 verlangte ebenfalls die Beseitigung der Benachteiligung von Verheirateten gegenüber Konkubinatspaaren. In der Motionsbegründung wurde dabei eine Präferenz für die Einführung eines Splittingsystems geäussert. Am 10. März 2016 hat der Nationalrat zudem der Motion der Finanzkommission des Nationalrates 16.3006, "Endlich vorwärts zur Individualbesteuerung auch in der Schweiz", zugestimmt.

Die Beseitigung der Benachteiligung von Ehepaaren bei der direkten Bundessteuer hat für den Bundesrat nach wie vor eine hohe steuerpolitische Priorität. Er hat sich 2016 zum Ziel gesetzt, sechs Monate nach dem Volksentscheid zur Volksinitiative "für Ehe und Familie ­ gegen die Heiratsstrafe" einen Richtungsentscheid bei der Ehepaarbesteuerung zu treffen. Sofern keine neue Vernehmlassung notwendig ist, wird er voraussichtlich bis Ende Jahr die entsprechende Botschaft verabschieden. Für diese Vorlage wird der Bundesrat ­ schon aufgrund der überwiesenen Motionen ­ die Vor­ und Nachteile der möglichen Modelle, also auch des Splittings, nochmals prüfen. Er wird dabei auch die Zielsetzung der Fachkräfte­Initiative beachten, negative Erwerbsanreize im Steuerrecht zu reduzieren. Der Bundesrat kann deshalb dieser Motion im jetzigen Zeitpunkt nicht zustimmen.

Antrag des Bundesrates vom 20.04.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 13.06.2016 SR Annahme. 14.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben NR (WAK­NR)

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Mitunterzeichnende (24) Baumann Isidor Bischofberger Ivo Dittli Josef Eberle Roland Eder Joachim Engler Stefan Ettlin Erich Föhn Peter Fournier Jean­René Français Olivier Germann Hannes Graber Konrad Häberli­Koller Brigitte Hefti Thomas Hegglin Peter Hösli Werner Keller­Sutter Karin Kuprecht Alex Lombardi Filippo Luginbühl Werner Minder Thomas Rieder Beat Schmid Martin Seydoux­Christe Anne

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2446;28

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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284 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3053 – Motion Drogensuchtests in der Armee

Eingereicht von Jositsch Daniel

Einreichungsdatum 08.03.2016 Eingereicht im Ständerat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, eine Gesetzesgrundlage auszuarbeiten, damit Angehörige der Armee während des Militärdienstes Drogensuchtests unterzogen werden können.

Begründung Der Umgang mit Drogen ist in der Armee ebenso ein Thema wie in der Gesellschaft allgemein. Angehörige der Armee sind während der Dienstpflicht Teil der Staatsgewalt, sind entsprechend mit Waffen ausgerüstet, führen Fahrzeuge, bedienen Waffensysteme oder nehmen andere Tätigkeiten wahr, bei denen bei falscher Manipulation oder Missbrauch eine Gefahr für Dritte entstehen kann. Es ist daher gerechtfertigt, dass die in der Armee zuständigen Führungspersonen die Möglichkeit haben, Drogensuchtests durchzuführen respektive durchführen zu lassen. Die Anordnung von präventiven Drogensuchtests ist derzeit nicht vorgesehen. Infolge des Eingriffs in die persönliche Freiheit der Angehörigen der Armee ist eine solche Grundlage in einem formellen Gesetz erforderlich.

Antrag des Bundesrates vom 04.05.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 08.06.2016 SR Annahme. 14.12.2016 NR Ablehnung.

Behandelnde Kommissionen Sicherheitspolitische Kommission NR (SiK­NR)

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Mitunterzeichnende (5) Baumann Isidor Dittli Josef Eder Joachim Kuprecht Alex Savary Géraldine

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 09;2841;1216

285 Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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286 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3146 – Motion Sicherung des Programms "Jugend und Sport"

Eingereicht von Föhn Peter

Einreichungsdatum 17.03.2016 Eingereicht im Ständerat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, für den Bereich "Jugend und Sport" im Voranschlag 2017 und in den folgenden Finanzplanjahren ausreichend Mittel einzustellen, damit auf der Grundlage der aktuellen Beitragssätze die Nachfrage gedeckt werden kann.

Begründung "Jugend und Sport" ist eine Erfolgsgeschichte. Das Programm geniesst breite politische Unterstützung. Durch die Setzung von thematischen Schwerpunkten in den Bereichen Ausbildungsqualität, Sicherheit beim Sporttreiben, Prävention und Integration entspricht die programmatische Ausgestaltung von Jugend und Sport den heutigen gesellschaftlichen Bedürfnissen und Erwartungen.

Die Entwicklung des Programms verläuft sehr erfolgreich. Das Wachstum betrug 2015 mehr als 6 Prozent, und für 2017 wird offenbar mit rund 7 Prozent gerechnet. Eine Abschwächung des Wachstums zeichnet sich anscheinend nicht ab. Die Zunahme ist besonders ausgeprägt im Bereich des Kindersports (5­ bis 10­Jährige) und beim freiwilligen Schulsport. In diesen Bereichen werden nicht zuletzt auch viele eher sportferne Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sowie insbesondere Mädchen angesprochen.

Es ist entscheidend, dass das Programm "Jugend und Sport" stabil auf Kurs gehalten wird, sodass die Beteiligten über Planungssicherheit verfügen. Mit dem absehbaren Wachstum der "Jugend und Sport"­Teilnehmerzahlen sind zusätzliche Mittel zur Finanzierung des Programms unerlässlich.

Stellungnahme des Bundesrates vom 11.05.2016 Der Bundesrat teilt die Auffassung des Motionärs, dass "Jugend und Sport" als erfolgreiches Programm anerkannt ist und breite politische Unterstützung geniesst.

Ausdruck der Programmpopularität ist u. a. das signifikante Wachstum der Teilnahmezahlen. Besonders ausgeprägt ist das Wachstum im Kindersport (5­ bis 10­Jährige) und im freiwilligen Schulsport.

Mit dem Nachtragskredit von 17 Millionen Franken konnte das Beitragswachstum für das Jahr 2015 aufgefangen werden. Das aus sportpolitischer Sicht erfreuliche Wachstum wird jedoch dazu führen, dass die finanziellen Mittel für "Jugend und Sport" trotz der Budgeterhöhung um 20 Millionen Franken ab 2016 schon im Jahr 2017 nicht mehr ausreichen. Können die Mittel aus finanzpolitischen Gründen ab 2017 nicht weiter aufgestockt werden, bleibt als Alternative die Kürzung der Beitragssätze, die allerdings politisch schwierig durchzusetzen ist.

Die Frage, ob und in welchem Umfang der Programmkredit für "Jugend und Sport" erhöht werden soll, ist im Kontext der "Gesamtschau Sportförderung des Bundes" zu klären. In Kenntnis der Vernehmlassungsergebnisse zur Gesamtschau wird der Bundesrat im laufenden Jahr einen Aktionsplan Sportförderung des Bundes verabschieden. In diesem Rahmen sowie anlässlich der Bereinigung des Voranschlags 2017 mit IAFP 2018­2020 wird entschieden, welche Mittel für "Jugend und Sport" zur Verfügung stehen.

Dieses Vorgehen stellt sicher, dass der Förderungsbedarf im Leistungs­ und Breitensport koordiniert beurteilt und die Kohärenz der sportpolitischen Fördertätigkeit des Bundes gewahrt wird.

287 Antrag des Bundesrates vom 11.05.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 08.06.2016 SR Annahme. 14.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur NR (WBK­NR)

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Mitunterzeichnende (10) Baumann Isidor Bruderer Wyss Pascale Eberle Roland Fournier Jean­René Germann Hannes Graber Konrad Häberli­Koller Brigitte Kuprecht Alex Müller Damian Rieder Beat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 28;24

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

Konnexe Geschäfte 16.3149

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288 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3276 – Postulat Sicherstellung der Offenlegung der Interessenbindungen

Eingereicht von Grüne Fraktion Sprecher / in Girod Bastien Einreichungsdatum 26.04.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Für die Glaubwürdigkeit des Parlamentes ist es wichtig, dass Interessenbindungen offengelegt werden. Die Offenlegung der Interessenbindungen ist in Artikel 11 des Parlamentsgesetzes zwar geregelt, die Umsetzung ist aber ungenügend. So kommen immer wieder relevante Interessenbindungen zum Vorschein, welche nicht als solche aufgeführt waren. Um diesen Umstand zu verbessern, wird das Büro gebeten zu prüfen:

1. wie sichergestellt werden kann, dass die Offenlegung der Interessenbindungen in der Liste und bei der Behandlung einzelner Geschäfte tatsächlich umgesetzt wird;

2. ob ergänzend zum Beruf nicht auch der Arbeitgeber (einer oder mehrere) offengelegt werden sollte;

3. wie insbesondere dafür gesorgt werden kann, dass die Interessenbindungen bei beruflichen Tätigkeiten ­ unter Einhaltung des Berufsgeheimnisses ­ in der Liste und bei der Behandlung von Geschäften tatsächlich offengelegt werden, insbesondere bei Finanzintermediären und Anwälten;

4. ob für Ratsmitglieder, welche wegen dem Berufsgeheimnis einzelne Interessenbindungen nicht offenlegen dürfen und die durch einen Beratungsgegenstand in ihren persönlichen Interessen unmittelbar betroffen sind, neu eine Ausstandsregelung eingeführt werden sollte.

Stellungnahme des Büros vom 28.11.2016 Die in Artikel 11 des Parlamentsgesetzes (ParlG) vorgesehene Pflicht zur Offenlegung der Interessenbindungen ist wesentlich für das Verständnis der Interaktionen zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und für die Förderung der Transparenz. Diese Ziele können jedoch nur erreicht werden, wenn die Angaben der Ratsmitglieder genau, korrekt und vollständig sind. Die derzeitige Situation ist in den Augen des Büros nicht vollkommen zufriedenstellend und bedarf der Verbesserung.

Die im Postulat geforderte Analyse hat das Ziel, die Wirksamkeit des aktuellen Systems zu evaluieren und allfällige Mängel bei der Umsetzung des geltenden Rechts und/oder Unzulänglichkeiten bei den bestehenden Rechtsgrundlagen aufzuzeigen. Das Büro wird gegebenenfalls Korrekturmassnahmen ergreifen oder der für die Änderung gewisser Aspekte des Parlamentsrechts zuständigen Kommission (parlamentarische Initiative 16.457, "Verschiedene Änderungen des Parlamentsrechts", SPK­NR) gesetzliche oder reglementarische Anpassungen beantragen. Insbesondere ist eine Lösung aufzuzeigen, wie bei grossen Ausgaben­ und Beschaffungsgeschäften des Bundes die inoffiziellen Interessenverbindungen (z. B. via Lobbyisten in den Bereichen externe Beratungen, Auslandhilfe, Bauaufträge, Rüstungsbeschaffungen, Energie­ und Eisenbahnprojekte usw.) transparent gemacht werden müssen.

Das Büro unterstützt, wie es bereits in seiner Antwort vom 21. August 2015 auf die Motion 15.3453, "Eidgenössische Räte. Transparentes Lobbyregister", betont hat, die Bemühungen, mehr Transparenz in die Einflussnahme auf die Parlamentsarbeit zu bringen. Es möchte, dass in dieser Sache eine umfassende und vertiefte politische Diskussion geführt wird, welche auch den Realitäten eines Milizparlamentes Rechnung trägt.

Antrag des Büros vom 28.11.2016 Das Büro beantragt, Punkt 1 des Postulats anzunehmen.

Chronologie / Wortprotokolle 289 Datum Rat 11.11.2016 Die Punkte 2, 3 und 4 wurden zurückgezogen. 16.12.2016 NR Annahme.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 0421

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290 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3339 – Interpellation Menschenrechtsverletzungen und Platinhandel. Nimmt die Firma BASF ihre Verantwortung wahr?

Eingereicht von Arslan Sibel

Einreichungsdatum 27.04.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In Zug unterhält der deutsche Chemiekonzern BASF mit dem Tochterunternehmen BASF Metals GmbH seit 2006 eine Handelsniederlassung. Der schweizerischen Handelsstatistik ist zu entnehmen, dass die Importe von Platin wertmässig mit Abstand den grössten Anteil der Importe aus Südafrika in die Schweiz ausmachen: Zwischen 2000 und 2012 schwankt dieser Anteil zwischen 59,4 und 87,4 Prozent mit einem Wert von zwischen 300 Millionen und 1,5 Milliarden Franken. Ein Grossteil davon dürfte über die BASF Metals in Zug gehandelt werden. Das wichtigste Verwendungsgebiet dieses Metalls ist die Herstellung von Katalysatoren.

Als im August 2012 Minenarbeiter und Minenarbeiterinnen in Südafrika für die Verbesserung der Arbeits­ und Lebensbedingungen in der Platinmine von Marikana nördlich von Johannesburg streikten, wurden 34 von ihnen von der Polizei erschossen. Der Minenbetreiber Lonmin hatte Gespräche mit den Arbeitern verweigert und stattdessen auf die gewaltsame Unterdrückung des Streiks gesetzt.

Der deutsche Chemiekonzern BASF, weltweit grösster Katalysatorenhersteller, ist Hauptkunde von Lonmin. BASF verpflichtet sich in seinem Code of Conduct zu "Lieferkettenverantwortung": Auch seine Lieferbetriebe müssten demnach menschen­ und arbeitsrechtliche Standards einhalten.

In seinem Grundlagenbericht Rohstoffe von 2013 bestätigte der Bundesrat, dass "die im Rohstoffsektor beteiligten Akteure in ihrem Handeln angesichts eines oft fragilen Umfelds eine besondere Verantwortung beispielsweise zur Respektierung von Menschenrechten, zur Vermeidung von Korruption und zum Schutz der Umwelt tragen".

Daraus ergeben sich die folgenden Fragen:

1. Wie gross ist der Wert des aus Südafrika in die Schweiz importierten Platins? Wie hoch ist der Anteil, der über die BASF Metals GmbH gehandelt wird?

2. Was sagt der Bundesrat zur Tatsache, dass das Tochterunternehmen eines Konzerns im Handelsregister eingetragen ist, welcher sich zwar in seinen Unternehmensrichtlinien zur Einhaltung der Menschenrechte in der gesamten Lieferkette verpflichtet, im konkreten Fall aber nicht reagiert, auch wenn einer seiner Geschäftspartner eine durch einen offiziellen Untersuchungsbericht attestierte Mitverantwortung an der Ermordung von 34 Mitarbeitern trägt?

3. Wie gedenkt er möglichen Reputationsschäden zu begegnen und die in seinem Rohstoffbericht angekündigten Massnahmen 10 und 11 umzusetzen?

Antwort des Bundesrates vom 22.06.2016 1. Gemäss Schweizer Handelsstatistik schwankte der Wert der Platinimporte (Rohform, Pulver oder Halbzeug) der Schweiz aus Südafrika in den letzten Jahren relativ stark (z. B. 2000: 300 Millionen Franken; 2009: 1,4 Milliarden Franken). Seit 2013 verringerten sich diese Importe tendenziell deutlich (2013: 829 Millionen Franken; 2014: 320 Millionen; 2015: 129 Millionen). Weitere Informationen sind auf der Website der Eidgenössischen Zollverwaltung verfügbar (https://www.swiss­ impex.admin.ch/; Tarifnummern 7110.11 und 7110.19). Aus Datenschutzgründen ist es dem Bundesrat nicht möglich, den Anteil einzelner Unternehmen an Schweizer Importen zu veröffentlichen.

2. Der Bundesrat ist sich des Risikos von Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Aktivitäten bewusst. Es ist primär die Pflicht der Staaten, in ihrem jeweiligen Hoheitsgebiet die Menschenrechte zu schützen und sicherzustellen, dass beispielsweise die Polizei diese nicht verletzt. Von den in der Schweiz ansässigen oder tätigen

291 Unternehmen erwartet der Bundesrat, dass sie bei ihrer gesamten Tätigkeit im In­ und Ausland gesetzliche Vorschriften, sozialpartnerschaftliche und andere vertragliche Vereinbarungen einhalten sowie die Menschenrechte achten und international anerkannte Standards und Leitlinien der verantwortungsvollen Unternehmensführung (Corporate Social Responsibility, CSR) umsetzen. Zu Letzteren gehören die OECD­Leitsätze für multinationale Unternehmen und die Uno­Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, die u. a. Empfehlungen zur Sorgfaltsprüfung der Unternehmen für ihre Wertschöpfungskette enthalten. Bei Verstössen gegen die OECD­Leitsätze haben Einzelpersonen und Interessengruppen die Möglichkeit, eine Eingabe beim zuständigen nationalen Kontaktpunkt einzureichen. Der Bundesrat setzt sich auch bei der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) für die Förderung von menschenwürdiger Arbeit und die Achtung der Arbeitnehmerrechte ein. Im Zusammenhang mit der von der Interpellantin erwähnten Angelegenheit und dem von Südafrika ratifizierten Übereinkommen Nr. 87 über die Gewerkschaftsfreiheit haben die Kontrollorgane der IAO eine Stellungnahme an die südafrikanische Regierung gerichtet.

3. Der Bundesrat unternimmt bereits viel zur Gewährleistung eines wettbewerbsfähigen und integren Wirtschaftsstandorts Schweiz einschliesslich des Rohstoffhandelsplatzes. Im Grundlagenbericht Rohstoffe vom 27. März 2013 (vgl. https://www.seco.admin.ch/seco/de/home/Aussenwirtschaftspolitik_Wirtschaftliche_Zu­ sammenarbeit/Wirtschaftsbeziehungen/Rohstoffe.html) zeigt der Bundesrat auf, in welchen Bereichen das Engagement verstärkt werden soll. So erarbeitet die Schweiz im Rahmen der Empfehlung 10 des Berichtes einen nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der Uno­Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Die Uno­Leitprinzipien legen u. a. dar, wie Unternehmen ihre Verantwortung zur Achtung der Menschenrechte wahrnehmen können. Zudem enthalten die Leitprinzipien Empfehlungen für Massnahmen zur Wiedergutmachung von allfälligen Menschenrechtsverletzungen. Im Rahmen der Empfehlung 11 des Rohstoffberichtes arbeiten Vertreter der Bundesverwaltung, der Rohstoffhandelsunternehmen und der Nichtregierungsorganisationen zurzeit an einer Anleitung zur Umsetzung der Uno­Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte im Rohstoffhandel.

Entsprechend werden konkrete Empfehlungen zur menschenrechtlichen Sorgfaltsprüfung und zur Berichterstattung gestützt auf eine Bestandesaufnahme des Sektors und seiner spezifischen Herausforderungen bei der Achtung der Menschenrechte erarbeitet.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (8) Brélaz Daniel de la Reussille Denis Glättli Balthasar Graf Maya Häsler Christine Mazzone Lisa Schelbert Louis Thorens Goumaz Adèle

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Ergänzende Erschliessung: 15;1236;1216;52

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16.3340 – Postulat Nachhaltige Förderung der Tiergesundheit in der Nutztierhaltung bzw. in der landwirtschaftlichen Produktion

Eingereicht von Heim Bea

Einreichungsdatum 27.04.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird eingeladen aufzuzeigen, mit welcher Strategie und welchen konkreten Massnahmen er die nachhaltige Förderung der Tiergesundheit im Kontext der Umsetzung der Antibiotikastrategie verstärkt vorantreiben und umsetzen will. Insbesondere ist aufzuzeigen, wie die Verantwortung und Mitwirkung der Tierhaltenden und der Tierärzteschaft für die Gesunderhaltung der Nutztiere eingefordert werden kann.

Begründung Seit der Inangriffnahme der Tiergesundheitsstrategie Schweiz 2010 (TGS) arbeitet das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen mit den Kantonen, betroffenen Partnern, Organisationen und mit der Wissenschaft an der Umsetzung der fünf strategischen Handlungsfelder der TGS. Das Ereignis­ und Krisenmanagement im öffentlichen Veterinärwesen weist heute eine hohe Qualität auf, bestätigt die Weltorganisation für Tiergesundheit.

Der Tiergesundheitsbericht 2015 stellt aber fest, dass bei dem im internationalen Vergleich enormen Antibiotikaverbrauch in der Schweiz dieser hohe Status für die Tiergesundheit nicht generell gelten kann. Der hohe Einsatz von Antibiotika zeigt auf, dass vor allem eine kurative Veterinärmedizin gefordert und angeboten wird. Trotz ermutigender Ansätze im Rahmen der Antibiotikastrategie (Star) und des gemeinsamen Engagements der Branche mit dem BLV und dem BLW zur Erfassung von Tiergesundheitsdaten sind die konkreten Massnahmen noch zu wenig koordiniert und von kurzfristigen, partikulären Interessen geprägt. Leider scheinen auch Biobetriebe sich nicht an die Vorgaben ("Saldo" 6/2016) von Biosuisse zu halten.

Um Herausforderungen wie die gesellschaftlichen Erwartungen an Lebensmittelproduktion und Tierhaltung sowie die fortschreitende Antibiotikaresistenz zu bewältigen, braucht es eine verstärkte Zusammenarbeit der Privaten und der öffentlichen Hand mit klarer strategischer Ausrichtung konsequenter Umsetzung der nachhaltigen Förderung der Tiergesundheit. Insbesondere sind Nutztierhaltende und Tierärzteschaft stärker für eine nachhaltige Förderung der Tiergesundheit zu gewinnen. Es gilt, in der Landwirtschaft die Tierhaltungs­ und Produktionssysteme, die Tierzucht und das Betriebsmanagement verstärkt auf die Tiergesundheit auszurichten. Diese Anstrengungen müssen gefördert werden von einer Veterinärmedizin, die primär auf Prävention und Gesunderhaltung fokussiert und die Tierhaltenden mit einer umfassenden Bestandesmedizin und Beratung unterstützt.

Stellungnahme des Bundesrates vom 17.08.2016 Die nachhaltige Förderung der Tiergesundheit in der Nutztierhaltung bzw. in der landwirtschaftlichen Produktion steht in sehr engem Zusammenhang mit der vom Bundesrat beschlossenen Strategie zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenzen (Star). Im Rahmen der Berichterstattung zur Umsetzung von Star wird aufgezeigt werden, wie die Verantwortung und Mitwirkung der Tierhaltenden und der Tierärzteschaft für die Gesunderhaltung der Nutztiere verstärkt gefördert und gegebenenfalls eingefordert werden kann.

Antrag des Bundesrates vom 17.08.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle

293 Datum Rat 30.09.2016 NR Bekämpft; Diskussion verschoben. 14.12.2016 Zurückgezogen.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (21) Barrile Angelo Fehlmann Rielle Laurence Fricker Jonas Fridez Pierre­Alain Friedl Claudia Girod Bastien Gysi Barbara Hadorn Philipp Hardegger Thomas Jans Beat Marti Min Li Meyer Mattea Munz Martina Naef Martin Pardini Corrado Schelbert Louis Schwaab Jean Christophe Seiler Graf Priska Semadeni Silva Tornare Manuel Wermuth Cédric

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 55;52

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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294 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3367 – Interpellation Bedenkliche Entwicklungen in der Erwerbslosenstatistik

Eingereicht von Fraktion der Schweizerischen Volkspartei Sprecher / in Rösti Albert Einreichungsdatum 31.05.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Wie aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung im ersten Quartal 2016 hervorgeht, liegt der Anteil erwerbsloser Ausländer in der Schweiz nicht nur relativ gesehen, sondern erstmals auch in absoluten Zahlen (128 000) über dem Anteil erwerbsloser Schweizer (121 000). Die Zahl der Erwerbslosen ist im Vergleich zum Vorjahresquartal bei den Ausländern beinahe doppelt so stark angestiegen (plus 22,9 Prozent) wie bei den Schweizern (plus 12,5 Prozent).

Im Zusammenhang mit dieser bedenklichen Entwicklung wird der Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:

1. Was ist der Grund für den starken Anstieg bei den erwerbslosen Ausländern?

2. Ist der starke Anstieg auf Ausländer aus bestimmten Ländern zurückzuführen?

3. Wie wirkt sich die stark gestiegene Zahl Asylgesuchen auf die Erwerbslosenstatistik aus? Gibt es bereits Szenarien, die diesen Einfluss für die Zukunft antizipieren?

4. Wie hoch ist der Anteil der Ausländer, die nach der Aussteuerung nicht in ihr Heimatland zurückkehren, sondern hier Sozialhilfe beziehen?

5. Wie hoch ist der Anteil der Ausländer, die bei Erwerbslosigkeit in ihr Heimatland zurückkehren und dort Leistungen aus der Schweizerischen Arbeitslosenversicherung beziehen?

6. Wie lange waren in der Schweiz wohnhafte erwerbslose Personen aus dem Ausland im Durchschnitt in der Schweiz erwerbstätig, bis sie erwerbslos wurden? Gibt es diesbezüglich Statistiken, oder ist geplant, diese Daten in Zukunft zu erheben?

7. Gedenkt er Massnahmen zu ergreifen, um den Aufwärtstrend in der Erwerbslosenstatistik einzudämmen? Falls ja, welche?

8. Ist er vor dem Hintergrund der erwähnten Entwicklungen bereit, die Masseneinwanderungs­Initiative zügig und konsequent umzusetzen?

9. Sieht er hier allenfalls einen Anwendungsfall von Artikel 14 Absatz 2 des Freizügigkeitsabkommens, wonach bei schwerwiegenden wirtschaftlichen und sozialen Problemen Abhilfemassnahmen getroffen werden können?

10. Wie kann er bei dieser enorm hohen Erwerbslosigkeit von Fachkräftemangel sprechen?

11. Wie sieht die Situation bei der nichtständigen Wohnbevölkerung im Bereich der Erwerbslosigkeit aus?

12. Wie wirkt sich die Situation bei der Arbeitslosenkasse insgesamt aus?

Antwort des Bundesrates vom 24.08.2016 1. Der Anstieg der Erwerbslosenquote ist eine Folge der wirtschaftlichen Abkühlung. Die Verlangsamung des BIP­Wachstums von 1,9 Prozent im Jahr 2014 auf 0,8 Prozent im Jahr 2015 ist dabei auch vor dem Hintergrund einer erneuten starken Aufwertung des Schweizerfrankens gegenüber dem Euro zu Beginn des Jahres 2015 zu sehen. Ausländerinnen und Ausländer dürften von den negativen Auswirkungen am Arbeitsmarkt etwas stärker betroffen sein, denn sie sind in den von der Frankenstärke besonders betroffenen Branchen ­ wie etwa in der Industrie oder im Gastgewerbe ­ überdurchschnittlich häufig arbeitstätig. Gemäss den aktuellsten Informationen des BFS entwickelte sich die Erwerbslosenquote der Ausländerinnen und Ausländer von 9,9 Prozent im ersten Quartal auf 7,7 Prozent im zweiten Quartal 2016 zurück. Der Rückgang ist einerseits

295 saisonal bedingt, er deutet aber auch auf eine gewisse Entspannung der Arbeitsmarktsituation bei der ausländischen Bevölkerung hin.

2. Statistisch gesicherte Aussagen zur Entwicklung der Erwerbslosenquoten nach einzelnen Nationalitäten sind aufgrund zu geringer Beobachtungszahlen nicht möglich. Da überdurchschnittlich viele ausländische Erwerbstätige in Branchen mit starker saisonaler Beschäftigungsschwankung tätig sind, weisen diese jeweils im ersten Quartal eines Jahres höhere Erwerbslosenquoten auf.

3. Die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (Sake) erfasst Personen im Asylprozess (F­, N­ und S­Bewilligungen) nicht. Bei vorliegender Arbeitsberechtigung können sich diese Personen zur Stellensuche bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) melden. In diesen Fällen werden sie in den Statistiken der Arbeitslosenversicherung (ALV) berücksichtigt: Per Ende Mai 2016 waren 895 Personen im Asylprozess beim RAV als arbeitslos registriert. Gegenüber dem Vorjahresmonat 2015 bedeutet dies eine Abnahme um 87 Personen. Es werden keine Szenarien zu dieser Frage entwickelt.

4. Das Bundesamt für Statistik hat in der Sake 2012 eine Spezialauswertung zu den ausgesteuerten Personen vorgenommen. Gemäss dieser Auswertung haben 14,1 Prozent der ausgesteuerten und in der Schweiz wohnhaften ausländischen Personen staatliche Unterstützungsleistungen erhalten. Bei den ausgesteuerten Schweizern und Schweizerinnen betrug dieser Anteil 13,4 Prozent. Dieser Unterschied ist geringfügig und aufgrund der wenigen Beobachtungen statistisch nicht signifikant.

5. Nur wer in der Schweiz wohnt, hat Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung. Die schweizerische Arbeitslosenversicherung richtet keine Arbeitslosenentschädigung an im Ausland wohnhafte Arbeitslose aus. Arbeitslose, die in der Schweiz Wohnsitz haben, können sich mit Zustimmung der RAV während maximal dreier Monate zur Stellensuche in EU­/Efta­Staaten begeben. Von diesem Recht haben 2013 948 und 2014 1192 Personen Gebrauch gemacht. Kehren diese Personen nicht innert drei Monaten in die Schweiz zurück, stellt die Arbeitslosenversicherung ihre Zahlungen ein. 2013 sind 507 und 2014 600 Personen nach dieser Stellensuche nicht mehr in die Schweiz zurückgekehrt. Die schweizerische Arbeitslosenversicherung richtet auch für arbeitslose, ausserhalb der Schweiz wohnhafte Grenzgänger keine Arbeitslosenentschädigung aus. Arbeitslose Grenzgänger müssen ihren Anspruch in ihrem Wohnstaat geltend machen und haben Anspruch nach Massgabe des Rechts ihres Wohnstaats. Im EU­Koordinationsrecht, welches auch für die Schweiz gilt, ist Folgendes vorgesehen: Der ehemalige Beschäftigungsstaat der Grenzgänger, der die Versicherungsbeiträge erhebt, aber keine Versicherungsleistungen erbringt, erstattet einen Teil der Kosten dem Wohnstaat, welcher die Versicherungsleistungen erbringen muss, ohne dass er Versicherungsbeiträge erheben konnte. Konkret müssen nur die effektiven Kosten der ersten drei respektive fünf Monate erstattet werden, auch wenn die Arbeitslosigkeit der Grenzgänger länger dauert. Die Schweiz hat gestützt auf diese zwischenstaatliche Kostenverteilungsregel den Arbeitslosenversicherungsträgern in den EU­Staaten 2013 187 Millionen Franken für arbeitslose Grenzgänger erstattet, aber Beiträge in der Höhe von 378 Millionen von den Grenzgängern erhoben. 2014 standen den Kosten von 228 Millionen Franken Beitragseinnahmen von 392 Millionen gegenüber. 2015 wurden Kosten von 193 Millionen Franken entschädigt, hingegen Beiträge von 418 Millionen eingenommen.

6. Fluder et al. (2013) haben erstmals in einer Längsschnittbetrachtung die Bezüge von Arbeitslosenentschädigung und Sozialhilfe von Neuzugewanderten aus dem EU­/Efta­Raum über einen Beobachtungszeitraum von 48 Monaten nach der Einreise analysiert. Bei 91 Prozent aller unter dem FZA zugewanderten Personen lag in den ersten vier Jahren nach der Zuwanderung kein Leistungsbezug vor. Die Resultate zeigen zudem, dass Zugewanderte aus den EU­/Efta­Staaten ­ sofern sie mal arbeitslos werden ­ vor dem ersten Bezug von Arbeitslosenentschädigung im Durchschnitt mehr als zweieinhalb Jahre (32,6 Monate) in der Schweiz erwerbstätig waren.

7. Der Bund und die Kantone wirken mit ihrer aktiven Arbeitsmarktpolitik ständig darauf hin, das Beschäftigungsniveau hoch und die Erwerbslosigkeit tief zu halten. Die Instrumente der Arbeitslosenversicherung sind sehr differenziert auf unterschiedliche Problemlagen der Stellensuchenden zugeschnitten und passen sich dem veränderten Bedarf laufend an. Aufgrund der starken Aufwertung des Schweizerfrankens hat der Bundesrat Anfang 2016 die maximale Bezugsdauer für Kurzarbeitsentschädigung auf 18 Monate erhöht.

8. Der Bundesrat hat am 4. März 2016 die Botschaft zur Änderung des Ausländergesetzes (Steuerung der Zuwanderung und Vollzugsverbesserungen bei den Freizügigkeitsabkommen) verabschiedet, um die Verfassungsbestimmungen zur Zuwanderung umzusetzen. Der Bundesrat strebt weiter eine einvernehmliche Lösung mit der EU an. Er will die bilateralen Beziehungen mit der EU konsolidieren und weiterentwickeln. Weil aber mit der EU noch keine Einigung erzielt werden konnte, schlägt er vor, die Zuwanderung mittels einseitiger Schutzklausel zu steuern. Der Bundesrat ist bestrebt, auch nach der Annahme des "Brexit"­Referendums in Grossbritannien die laufenden Gespräche mit der EU zur Umsetzung von Artikel 121a der Bundesverfassng fortzuführen.

9. Ein ausserordentlicher Anstieg der Erwerbslosenquote bei EU­Bürgern ist grundsätzlich geeignet, eine Anrufung der Schutzklausel gemäss Artikel 14 Absatz 2 FZA zu prüfen. Massnahmen, die bei "schwerwiegenden wirtschaftlichen oder sozialen Problemen" gestützt auf Artikel 14 Absatz 2 eingeführt werden können, benötigen einen Beschluss des Gemischten Ausschusses und setzen daher eine Einigung mit der EU voraus.

10. Nicht alle Berufsfelder sind gleich stark von einem Fachkräftemangel betroffen. Eine erhöhte Erwerbslosigkeit in einem Berufsfeld spricht tendenziell gegen einen Fachkräftemangel, wobei für eine umfassende Beurteilung auch weitere Faktoren wie das Beschäftigungswachstum oder die Quote der offenen Stellen einzubeziehen sind. Entscheidend ist, dass dem fortlaufenden Strukturwandel bestimmte Berufsfelder und Stellenprofile zum Opfer fallen, während gleichzeitig ­ und dies teilweise in der gleichen Branche oder sogar im gleichen Unternehmen ­ neue Stellen mit neuen Anforderungen geschaffen werden, die aber nicht mit den erwerbslosen Personen besetzt werden können. 11. Die Frage zur Situation bei der nichtständigen Wohnbevölkerung im Bereich der Erwerbslosigkeit kann weder mit der Sake 296 noch mit den Arbeitslosendaten des Seco beantwortet werden. In der Sake und damit in der Erwerbslosenstatistik ist nur die ständige Wohnbevölkerung (inklusive Kurzaufenthalter mit einer kumulierten Aufenthaltsbewilligung von mindestens 12 Monaten) erfasst. In der Arbeitslosenstatistik kann das Einreisedatum von ausländischen Stellensuchenden erst seit Kurzem erfasst werden. Somit ist die Gesamtaufenthaltsdauer als Kriterium für die Unterteilung in Personen mit ständigem und nichtständigem Wohnsitz nicht vorhanden.

12. Ein Anstieg der registrierten Arbeitslosen wirkt sich negativ auf das Ergebnis des ALV­Fonds aus. Gemäss aktuellem Budget dürfte das Ergebnis im Jahr 2016 ausgeglichen sein. 2015 hatte die ALV einen Überschuss erzielt, womit Darlehen von 0,7 Milliarden Franken an die Bundestresorerie zurückbezahlt werden konnten.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 44;2811;2836

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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297 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3518 – Interpellation Schlachtabgabe nach Tierseuchengesetz

Eingereicht von Rösti Albert

Einreichungsdatum 16.06.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Um die administrativen Prozesse zu vereinfachen, wurde die frühere Umsatzgebühr des Viehhandels durch die Einführung einer Schlachtabgabe aufgehoben. Diese in Artikel 56a des Tierseuchengesetzes (TSG, SR 916.40) normierte Abgabe stellt den Beitrag des Viehhandels an die Tierseuchenbekämpfung dar. Die Tierhalter ihrerseits entrichten ihren Teil direkt an die kantonalen Tierseuchenkassen. Sie zahlen zudem Gebühren nach Artikel 15b TSG und können nach Artikel 31a TSG zu weiteren Abgaben zur Bekämpfung von Tierseuchen verpflichtet werden.

Strittig ist die Frage, wer für Tiere abgabepflichtig ist, welche auf den öffentlichen Märkten versteigert werden. Der Bundesrat wird daher gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Ist er auch der Meinung, dass im Rahmen der "Vollzugs­, Schluss­ und Übergangsbestimmungen" des TSG keine neuen Abgaben begründet, sondern nur die vorangehenden Kapitel des TSG umgesetzt werden können?

2. Gelten Metzger und sogenannte Direkteinkäufer (Schlachtbetriebe, welche Tiere direkt beim Produzenten einkaufen) als Viehhändler im Sinne des TSG?

3. Ist er auch der Meinung, dass die heutige Praxis, gemäss welcher von Tierhaltern, die über einen öffentlichen Markt Tiere verkaufen, eine Schlachtabgabe erhoben wird, nicht mit dem TSG vereinbar ist?

4. Ist er bereit, die Formulierung von Artikel 38a TSV so anzupassen, dass der generelle Ausschluss der Tierhalter von der Abgabepflicht klar daraus hervorgeht?

Begründung Es wird nicht bestritten, dass der Tierhalter einen Anteil leisten muss zur Finanzierung der Tierseuchenbekämpfung, da er ja auch davon profitiert. Aus dem gleichen Grund ist unbestritten, dass der Viehhandel ebenfalls einen Anteil zu leisten hat. Es ist aber nicht im Sinne des Parlamentes, wenn der Anteil des Viehhandels ­ das heisst die Schlachtabgabe, welche die frühere Umsatzgebühr ersetzt hat ­ nun neu teilweise von den Tierhaltern übernommen werden soll. Es ist daher notwendig, die Unklarheiten in dieser Thematik zu bereinigen.

Antwort des Bundesrates vom 07.09.2016 1. Das Tierseuchengesetz datiert vom 1. Juli 1966 (TSG; SR 916.40). Dies erklärt, warum sich unter den "Vollzugs­, Schluss­ und Übergangsbestimmungen" Bestimmungen finden, die nach der heute üblichen Gliederungsstruktur in den Hauptteil des Erlasses aufgenommen würden. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Verbindlichkeit und Umsetzung der entsprechenden Bestimmungen.

2. Der Viehhandel wird in Artikel 20 TSG geregelt. Nach Absatz 1 kann der Bundesrat gegen die Verschleppung von Seuchen durch den Viehhandel tierseuchenpolizeiliche Vorschriften erlassen. Was als Viehhandel im Sinne von Absatz 1 gilt, wird in Absatz 2 definiert. Danach gilt der Ankauf von Tieren durch Metzger und sogenannte Direkteinkäufer zum Schlachten im eigenen Betrieb ebenfalls als Viehhandel. Schliesslich hat der Bundesrat nach Absatz 3 die Voraussetzungen für die Berufszulassung als Viehhändler sowie die Aufsicht über den Viehhandel zu regeln.

3. Nach Artikel 56a TSG hat, wer Tiere zur Schlachtung bringt, für jedes Tier eine Schlachtabgabe zu entrichten. Artikel 56a TSG unterscheidet nicht zwischen Viehhandel und Tierhalter. Die Ausführungen in der Interpellation, wonach die Schlachtabgabe den Beitrag des Viehhandels an die Tierseuchenbekämpfung darstelle und die Tierhalter ihrerseits ihren Teil

298 direkt an die kantonalen Tierseuchenkassen usw. entrichten würden, sind nicht zutreffend. Es besteht auch kein Zusammenhang des geltenden Artikels 56a TSG mit dem geltenden Artikel 20 TSG. Diesbezügliche Missverständnisse gehen wahrscheinlich auf die langwierige Entstehungsgeschichte von Artikel 56a TSG zurück (vgl. dazu BBl 2011 7040).

In Ausführung von Artikel 56a TSG sieht Artikel 38a der Tierseuchenverordnung (TSV; SR 916.401) vor, dass die Schlachtabgabe beim Lieferanten der Schlachttiere erhoben wird. Wenn die Tiere nach dem Verkauf über einen öffentlichen Markt direkt zur Schlachtung gehen, gilt der Verkäufer (Händler oder Landwirt) als Lieferant nach Artikel 38a TSV und wird bei ihm eine Schlachtabgabe erhoben. Diese Praxis erachtet der Bundesrat als mit der Tierseuchengesetzgebung vereinbar. Insgesamt werden für Tiere, die über öffentliche Märkte verkauft werden, nur in marginalem Umfang Schlachtabgaben erhoben (etwa 20 000 Franken pro Jahr, d. h. weniger als 1 Prozent der gesamten Einnahmen aus den Schlachtabgaben von ungefähr 3 Millionen Franken pro Jahr).

4. Nach Artikel 38a TSV wird die Schlachtabgabe beim Lieferanten der Schlachttiere erhoben. Lieferant der Schlachttiere kann ein Tierhalter oder ein Händler sein. In Artikel 38a TSV eine generelle Ausnahme für Tierhalter vorzusehen würde Artikel 56a TSG widersprechen (vgl. Antwort zu Frage 3).

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (3) Aebi Andreas Hausammann Markus von Siebenthal Erich

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 52;15;2446

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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299 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3534 – Interpellation Tarmed. Wie weiter?

Eingereicht von Humbel Ruth

Einreichungsdatum 16.06.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Ärzte haben die Tarmed­Revision an einer Urabstimmung abgelehnt. Die Vertragspartner haben es damit versäumt, die Tarifautonomie gemäss Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) konstruktiv zu nutzen. Dass es bei den Tarifen für Arztpraxen eine Reform braucht, bestreitet indes niemand. Zahlreiche Tarifpositionen sind nicht mehr zeitgemäss, technische Leistungen teilweise massiv überhöht und die Minutagen unsystematisch festgelegt. Zu diesem Schluss kam vor sechs Jahren auch die Eidgenössische Finanzkontrolle in ihrem Bericht zu Tarmed. Die Finanzkontrolle hatte in ihrer Untersuchung auch festgehalten, dass die Einkommensunterschiede zwischen technischen Fachspezialisten und Grundversorgern grösser geworden sind. Die betriebswirtschaftliche Datenbasis von Tarmed ist denn auch 20 Jahre alt. Viele Eingriffe können heute deutlich schneller und mit günstigeren Infrastrukturkosten vorgenommen werden. Personalkosten sind hingegen gestiegen. Im Weiteren ist es der politische Wille, die Hausarztmedizin gegenüber den technischen Disziplinen besserzustellen.

Der Bundesrat wird einen Tarif verfügen müssen. In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wird er einen eigenen Tarif erlassen oder auf der Basis der vorliegenden gescheiterten Fassung der Tarmed­Revision entscheiden?

2. Wie hoch beurteilt er das Volumen der überhöhten technischen Leistungen des geltenden Tarifes?

3. Wird bezüglich Tarifierung der technischen Leistungen ein Auslandpreisvergleich in Erwägung gezogen?

4. Wie beurteilt er das Referenzeinkommen eines Arztes zulasten der obligatorischen Krankenversicherung? Wie hoch soll es sein, und wie werden allfällige Einkommensunterschiede zwischen Facharztgruppen begründet?

5. Wie wird die gesetzlich vorgeschriebene Kostenneutralität des Tarifumbaus hinsichtlich Struktur und Anwendung garantiert und durchgesetzt?

6. Was unternimmt er, um gemäss Zielsetzungen der Strategie Gesundheit 2020 Pauschalabgeltungen im ambulanten Bereich zu fördern?

7. Qualitätswettbewerb und Behandlungsqualität sind ebenfalls wichtige Ziele von Gesundheit 2020. Wie gedenkt er im Rahmen der Tarmed­Revision den Qualitätswettbewerb und die Behandlungsqualität zu fördern?

8. Wie sehen Prozess und Zeitplan im Tarifsetzungsverfahren Tarmed durch ihn aus?

Antwort des Bundesrates vom 31.08.2016 1./8. Nach Artikel 43 Absatz 5bis des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG; SR 832.10) kann der Bundesrat Anpassungen an der Tarifstruktur vornehmen, wenn sie sich als nicht mehr sachgerecht erweist und sich die Parteien nicht auf eine Revision einigen können. Die Möglichkeit der Anwendung dieses Artikels setzt voraus, dass eine Tarifstruktur besteht. Mit der Kündigung des Rahmenvertrages inklusive Anhänge zwischen Santésuisse und H plus vom 13. Mai 2012 durch H plus auf Ende 2016 droht im Bereich der ambulanten ärztlichen Leistungen jedoch ein vertrags­ bzw. tarifstrukturloser Zustand per 1. Januar 2017. Einigen sich die Tarifpartner nicht darauf, die bestehende Tarifstruktur zumindest befristet zu verlängern, wird der Bundesrat in einem ersten Schritt zunächst die bisher gültige Tarifstruktur in einer Verordnung festlegen müssen, um einen vertragslosen Zustand zu verhindern. Die Tarifpartner haben vom EDI eine Frist bis Ende Oktober 2016 erhalten, um sich auf eine genehmigungsfähige Tarifstruktur zu einigen oder zumindest gemeinsam oder auch individuell Vorschläge zur Anpassung der in der aktuellen Tarifstruktur übertarifierten Bereiche einzureichen. Für den Fall, dass die Tarifpartner bis Ende Oktober 300 2016 keinen gemeinsamen Antrag auf Genehmigung einer gesamt­ oder zumindest teilrevidierten Tarifstruktur einreichen, ist das Bundesamt für Gesundheit (BAG) als zuständiges Fachamt beauftragt, Anpassungen an der bisher gültigen Tarifstruktur vorzubereiten und dem Bundesrat zur Verabschiedung vorzulegen.

2. Die technischen Leistungen umfassen einerseits die bauliche Infrastruktur, andererseits aber auch die technischen Anlagen sowie die Löhne des nichtärztlichen Personals. Während die Kosten für die Anschaffung und Nutzung der technischen Anlagen seit der Einführung von Tarmed im Jahr 2004 tendenziell abgenommen haben, sind die Löhne des Personals wohl eher gestiegen. Dem Bundesrat wurden bekanntlich die ursprünglich verwendeten Kostenmodelle und die dahinterliegenden Daten bei der Einführung von Tarmed von den Tarifpartnern nicht zur Verfügung gestellt. Er verfügt nur im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens über eine gesetzliche Grundlage, eine Lieferung der Daten einzufordern. Das Volumen überhöhter technischer Leistungen kann daher nicht beziffert werden. In einzelnen Teilbereichen der Tarifstruktur kann jedoch von deutlichen Kostensenkungen sowie Effizienzgewinnen aus gestiegenen Produktivitäten und höherer Auslastung der technischen Anlagen ausgegangen werden.

3. Die Leistungsdifferenzierung in den Tarifsystemen im Ausland unterscheidet sich weitgehend von derjenigen in der Schweiz. Auslandpreisvergleiche auf Tarifpositionen sind daher kaum machbar. Hingegen können einzelne Elemente der Kostenkalkulation wie z. B. Gerätepreise und Abschreibungsdauern mit dem Ausland verglichen werden, wobei auf die effektive Vergleichbarkeit zu achten ist. Falls es bei gewissen Leistungen Hinweise auf Übertarifierung gibt und die Vergleichbarkeit gegeben ist, kann ein Auslandvergleich unterstützend zur Plausibilisierung beigezogen werden.

4. Beim Referenzeinkommen handelt es sich um eine kalkulatorische Grösse, die einem Bruttogehalt zuzüglich Arbeitgeber­ Sozialleistungsanteil (AHV, ALV, Beiträge der zweiten Säule und Kinderzulagen) entspricht und sich an den Gehältern angestellter Spitalärzte in leitender Stellung orientiert. Das für alle Facharztgruppen identische Referenzeinkommen von aktuell 207 000 Schweizerfranken beeinflusst nur die ärztliche Leistung. Gemäss aktuellem Informationsstand war in der revidierten Tarifstruktur ein Referenzeinkommen von 247 000 Franken vorgesehen, dieses entstand durch Hochindexierung. Das Referenzeinkommen sollte jedoch auf empirischen Grundlagen beruhen und nicht indexiert werden. Im Gegensatz zum Referenzeinkommen wird das tatsächliche Einkommen der Ärztinnen und Ärzte durch Grössen wie Produktivität, Dignität und Erbringung von technischen Leistungen sowie durch die konkrete Abrechnung inklusive des Einkommens aus der Zusatzversicherung beeinflusst. Da nicht alle Ärztinnen und Ärzte die gleichen Leistungen erbringen ­ diese sind abhängig von ihrem Patientenkollektiv und von den Vorgaben in der Tarifstruktur (gewisse Leistungen dürfen nur von bestimmten Facharztgruppen erbracht werden) ­, sind auch deren tatsächliche Einkommen unterschiedlich.

5. Die Tarifstruktur muss nach Artikel 46 Absatz 4 KVG insbesondere dem Gebot der Wirtschaftlichkeit und Billigkeit entsprechen. Sowohl die Tarifpartner als auch die Genehmigungs­ bzw. Festsetzungsbehörde müssen dies beachten. Bei gleichem Leistungsangebot (gleiche Qualität und Menge der erbrachten Leistungen) dürfen grundsätzlich keine Kostensteigerungen resultieren. Bei einer Einzelleistungstarifstruktur besteht die Gefahr der Mengenausweitung bei deren tatsächlicher Anwendung durch die Leistungserbringer. Bei Anpassungen sollen daher Mengenausweitungen weitestgehend verhindert werden.

6. Insgesamt wird die Möglichkeit, über Pauschaltarife abzurechnen, in der ambulanten Versorgung wenig genutzt, obwohl damit eine effiziente Leistungserbringung gefördert und die administrative Abwicklung der Rechnungsstellung vereinfacht wird. Die aktuelle Gesetzgebung lässt jedoch den Einzelleistungstarif nach wie vor zu. Weil der Grundsatz der Tarifautonomie gilt, kann der Bundesrat den Tarifpartnern nicht vorschreiben, welche der nach dem Gesetz möglichen Tarifarten (Zeittarif, Einzelleistungstarif, Pauschaltarif) sie wählen.

7. Fehlanreize in der Tarifstruktur, welche die Qualität der Leistungserbringung senken, sollen beseitigt werden. Die Reduktion von nichtwirksamen und ineffizienten Leistungen, Verfahren und Medikamenten soll mit der Stärkung der Health Technology Assessments (HTA) sichergestellt werden. Die Transparenz soll erhöht werden; dazu soll die Qualität systematisch und einheitlich gemessen werden und sollen die Resultate entsprechend publiziert werden. Im Bereich der ambulant tätigen Ärzte werden bislang keine medizinischen Qualitätsindikatoren erhoben. Im Rahmen des Projektes "Modules Ambulatoires des Relevés sur la Santé (MARS)" sollen auch Daten für die Berechnung von medizinischen Qualitätsindikatoren bei ambulant tätigen Ärzten erhoben und genutzt werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (17) Candinas Martin Cassis Ignazio de Courten Thomas Fässler Daniel Frehner Sebastian Giezendanner Ulrich Glanzmann­Hunkeler Ida Gmür Alois Gmür­Schönenberger Andrea Heim Bea Ingold Maja Lohr Christian Pezzatti Bruno Riklin Kathy Schmid­Federer Barbara Steiert Jean­François Weibel Thomas

301

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841

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302 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3566 – Interpellation Das Isos im Zielkonflikt mit anderen wichtigen öffentlichen Interessen

Eingereicht von Vogler Karl

Einreichungsdatum 17.06.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Raumplanungsgesetz (RPG) verpflichtet zur Siedlungsentwicklung nach innen. Die Energiestrategie 2050 will unter anderem erneuerbare Energien fördern. Diese und weitere öffentliche Interessen, wie etwa die Förderung des ÖV mittels Park­and­Ride­Anlagen, können im Spannungsverhältnis zum Natur­ und Heimatschutzgesetz (NHG) stehen, das 1966 zum Schutz des heimatlichen Landschafts­ und Ortsbilds das Bundesinventar Isos einführte. Das Isos soll sicherstellen, dass bei nationalen Vorhaben die Schutzanliegen berücksichtigt werden. Bei kantonalen Aufgaben (z. B. Nutzungsplanung) werden die Schutzanliegen durch kantonales/kommunales Recht geschützt. Spätestens seit BGE 135 II 209 Rüti sind die Kantone verpflichtet, das Isos zu berücksichtigen. Bautätigkeiten in Isos­Objekten, bei denen eine Bundesaufgabe ­ auch wenn nur am Rande ­ betroffen ist (z. B. eine Tiefgarage im Grundwasser), müssen durch die EKD/ENHK beurteilt werden. Stellen EKD/ENHK einen schweren Eingriff ins Isos fest, so gelangt die qualifizierte Interessenabwägung zur Anwendung: Dem Isos können nur noch nationale Interessen entgegengehalten werden. Und selbst wenn solche vorliegen, muss belegt werden, dass ein möglichst umfassender Isos­Schutz gewährleistet ist. Bauvorhaben in Isos­Objekten sind damit grossen Unsicherheiten und Zielkonflikten ausgesetzt. Und aufwendige, demokratisch legitimierte Planungen werden von Gutachten der EKD/ENHK übersteuert. Solaranlagen, selbst dachintegrierte, können innerhalb des Isos­Objekts kaum oder nicht realisiert werden. Wichtige öffentliche Interessen, welche bei der Einführung des Isos keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielten, wie die Verdichtung nach innen und die Förderung alternativer Energien können somit nicht oder kaum umgesetzt werden.

Der Bundesrat wird in diesem Zusammenhang eingeladen, folgende Fragen zu beantworten:

1. Sind ihm die geschilderten Probleme und die entsprechenden Zielkonflikte bekannt?

2. Ist er bereit, Schutzbestimmungen und Verfahren beim Isos zu überprüfen und Lösungen vorzuschlagen, wie anderen öffentlichen und privaten Interessen unter Beachtung der föderalistischen Kompetenzverteilung Rechnung getragen werden kann?

3. Hat er konkrete Vorstellungen über mögliche Lösungen?

4. Ist er auch bereit, Lösungen vorzuschlagen, um die Grundeigentümer bei einer Aufnahme ins Isos stärker einzubeziehen und die diesbezügliche Transparenz (z. B. Grundbucheintrag) zu erhöhen?

Antwort des Bundesrates vom 23.09.2016 Der Bund ist gemäss Artikel 78 der Bundesverfassung verpflichtet, bei der Erfüllung seiner Aufgaben Landschaften, Ortsbilder, geschichtliche Stätten sowie Natur­ und Kulturdenkmäler zu schonen und zu erhalten, wenn das öffentliche Interesse es gebietet. Das Bundesgesetz über den Natur­ und Heimatschutz (NHG; SR 541) konkretisiert diese Verfassungsbestimmung, und Artikel 5 verpflichtet den Bund zur Erstellung des Bundesinventars der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (Isos).

Kann bei Erfüllung einer Bundesaufgabe ein Objekt des Isos erheblich beeinträchtigt werden, verfasst die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) oder die Eidgenössische Natur­ und Heimatschutzkommission (ENHK) zuhanden der Entscheidbehörden ein Gutachten. Die Kommissionen geben darin an, ob das Ortsbild ungeschmälert zu erhalten oder wie es zu schonen ist.

Das Bundesgesetz über die Raumplanung (RPG; SR 700) strebt namentlich eine hochwertige Siedlungsentwicklung nach innen an, d. h. eine hochwertige Verdichtung von bereits überbautem Raum.

303 Die Energiestrategie 2050 des Bundesrates will insbesondere den Energieverbrauch senken und den Anteil an erneuerbaren Energien erhöhen, was auch einen Einfluss auf den Gebäudebestand und die Siedlungen hat.

Die Fragen können wie folgt beantwortet werden:

1. Der Bundesrat ist sich bewusst, dass die hochwertige Siedlungsentwicklung eine Herausforderung ist und dementsprechend eine spezifische Raum­ und Städteplanung nötig ist. Das Isos erfasst Ortsbilder, die ungeschmälert erhalten oder zumindest grösstmöglich geschont werden müssen. Es definiert sowohl Zonen, die eine hohe denkmalpflegerische Bedeutung haben und in denen eine Verdichtung nicht empfehlenswert ist, als auch andere Zonen, in denen mehr Möglichkeiten bestehen. Das Isos ist somit ein wichtiges Instrument, um die Siedlungsentwicklung nach innen und die Ziele der Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien mit den Interessen des Ortsbildschutzes in Einklang zu bringen.

Zum Thema des Ortsbildschutzes und der Verdichtung haben das EDI und das UVEK 2015 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, deren Bericht publiziert wurde (Isos und Verdichtung, ARE, April 2016). Die Arbeitsgruppe kommt zum Schluss, dass das Isos die Verdichtung nicht verunmöglicht. Es ist eine Grundlage für die Planung und muss als solche beigezogen werden. Es zeigt die Interessen und Ziele des Ortsbildschutzes aus nationaler Sicht auf, ist jedoch nicht bereits das Resultat der Interessenabwägung. Die Aufträge von Isos und RPG (Verdichtungsauftrag) und deren gemeinsame und sorgfältig abgestimmte Umsetzung stellen zudem auch eine Chance für die Verbesserung der Lebensqualität dar.

Die Revision von Artikel 18a RPG hat die Installation von Solaranlagen wesentlich vereinfacht. Wie die Ziele der Energiestrategie denkmal­ und ortsbildverträglich umgesetzt werden können, haben das Bundesamt für Energie (BFE) und das Bundesamt für Kultur (BAK) in einer gemeinsamen Publikation dargelegt (Denkmal und Energie. Historische Bausubstanz und zeitgemässer Energieverbrauch im Einklang. Energie Schweiz, 2015). Zahlreiche Kantone haben ebenfalls Leitfäden zu diesem Thema publiziert.

2. Die gesetzlichen Verfahren im Zusammenhang mit dem Isos, dessen juristische und fachliche, sachgerechte Anwendung und Wirkung sowie die in Bewilligungsverfahren nötige Interessenabwägung sind klar geregelt. Der Bundesrat sieht deshalb keine Notwendigkeit einer grundsätzlichen Überprüfung. Nichtsdestotrotz wird der Bundesrat eine Standortanalyse zum Isos durch das EDI erstellen lassen, um allfällige Verbesserungsmöglichkeiten zu klären. Ein schwerer Eingriff in ein inventarisiertes Objekt bei der Erfüllung einer Bundesaufgabe kann von der zuständigen Entscheidbehörde nur dann in Betracht gezogen werden, wenn das Projekt von nationalem Interesse ist. Wenn das Projekt einen geringfügigen Eingriff nach sich zieht, kann es auf der Grundlage einer Interessenabwägung bewilligt werden. Dabei müssen auch die regionalen und lokalen Schutzinteressen berücksichtigt werden. Handelt es sich um die Erfüllung von kantonalen und kommunalen Aufgaben, muss kein gleich­ oder höherwertiges Interesse von nationaler Bedeutung vorliegen. Eine Ausnahme bei den durch die Bundesinventare umrissenen Schutzzielen für ein kantonales oder kommunales Projekt, das eine Beeinträchtigung des Objekts zur Folge hätte, ist jedoch nur dann zulässig, wenn das kantonale oder kommunale Interesse überwiegt.

3. Aus der Sicht des Bundesrates muss die sachgerechte Anwendung des Isos in der Praxis verstärkt vermittelt werden, was zu einer höheren Verfahrenseffizienz und Planungssicherheit in Kantonen und Gemeinden beitragen wird. Der Bundesrat wird deshalb gesamtschweizerische Grundlagen, Umsetzungshilfen und Empfehlungen sowie Weiterbildungsformate zur Verfügung stellen, wie er in der Botschaft zur Förderung der Kultur in den Jahren 2016­2020 dargelegt hat.

4. Der Bundesrat hat das Verfahren der Erarbeitung und Inkraftsetzung des Isos vertieft geprüft. Die juristische Analyse (Rechtsgutachten zu Fragen im Zusammenhang mit dem Erlass des Bundesinventars der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (Isos), Prof. Dr. jur. Arnold Marti, 2013) kommt zum Schluss, dass die Inventarisierung bei Bundesinventaren nach einheitlichen objektiven (wissenschaftlichen) Kriterien zu erfolgen hat. Der Bundesrat teilt jedoch die Ansicht, dass die Transparenz und Information bezüglich des Isos und dessen Anwendung und Rechtswirkung gegenüber der Öffentlichkeit und damit auch den Grundeigentümern verbessert werden kann. Er wird entsprechende Massnahmen prüfen und einleiten.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2831;2846;04;66

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16.3567 – Interpellation Widersprüche in der Bau­ und Planungspolitik des Bundes. Das Isos verunmöglicht die Verdichtung

Eingereicht von Rutz Gregor

Einreichungsdatum 17.06.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die im Natur­ und Heimatschutzgesetz festgehaltene Zielsetzung für das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (Isos) beinhaltet die Verpflichtung des Bundes zur Erstellung eines Inventars von Objekten, welchen nationale Bedeutung zukommt. Dieser einst unumstrittene Auftrag hat in den vergangenen Jahren vermehrt zu Diskussionen geführt, da die zuständigen Gremien einerseits eine immer höhere Aktivität entwickeln und die Gerichte auf der anderen Seite die Einträge im Isos zunehmend als Richtschnur interpretieren.

Dies wurde spätestens im Rahmen eines Bundesgerichtsentscheids manifest, welcher ein Bauvorhaben in der Gemeinde Rüti/ZH mit dem Hinweis auf das Isos untersagte. Ebenso ist das immer umfangreichere Inventar im Rahmen der Diskussionen zur Bau­ und Zonenordnung der Stadt Zürich sehr präsent ­ zumal kürzlich bekanntgeworden ist, dass mittlerweile rund drei Viertel der Stadt Zürich im Bundesinventar erfasst sind. Dies stellt Politiker, Stadtplaner, aber auch Hauseigentümer und Unternehmer vor unlösbare Aufgaben: Wie soll im Rahmen der Revision der Bau­ und Zonenordnung und der Siedlungsrichtpläne der Vorgabe der Verdichtung nachgekommen werden, wenn gleichzeitig ganze Quartiere nicht mehr verändert werden dürfen?

Vor diesem Hintergrund bitte ich den Bundesrat um Beantwortung folgender Fragen:

1. Ist er sich des Zielkonflikts bewusst, welcher entsteht, wenn einerseits eine Verdichtung angestrebt wird und andererseits immer mehr Siedlungen aufgrund der Verzeichnung im Isos kaum mehr verändert werden dürfen?

2. Hat sich der Begriff des "Ortsbildes" gewandelt in den vergangenen Jahren? Verstand der Bundesrat unter "Ortsbild" anno 1966 etwas anderes, als dies heute der Fall ist?

3. Warum entwickelte sich das Isos in den vergangenen Jahren immer schneller und wurde immer umfangreicher? Haben die zuständigen Instanzen einen anderen Auftrag erhalten oder ihren Auftrag anders interpretiert?

4. Teilt er die Ansicht, dass das Isos im Sinne einer Prioritätensetzung nur die wichtigsten Objekte von nationaler Bedeutung erfassen sollte und der Schutz der übrigen Objekte in der Kompetenz von Kanton und Gemeinden liegen soll, welche entsprechende Bedürfnisse besser abschätzen können?

5. Hat er Massnahmen vorgesehen, um die angesprochene Problematik innert nützlicher Frist zu korrigieren?

Antwort des Bundesrates vom 23.09.2016 Der Bund ist gemäss Artikel 78 der Bundesverfassung (BV) verpflichtet, bei der Erfüllung seiner Aufgaben Landschaften, Ortsbilder, geschichtliche Stätten sowie Natur­ und Kulturdenkmäler zu schonen und zu erhalten, wenn das öffentliche Interesse es gebietet. Das Bundesgesetz über den Natur­ und Heimatschutz (NHG; SR 451) konkretisiert diese Verfassungsbestimmung, und Artikel 5 verpflichtet den Bund zur Erstellung des Bundesinventars der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (Isos). Die Aufnahme eines Ortsbildes ins Isos bedeutet, dass dieses Ortsbild in besonderem Masse Erhaltung verdient.

Das Bundesgesetz über die Raumplanung (RPG; SR 700) strebt namentlich eine hochwertige Siedlungsentwicklung nach innen an, d. h. eine hochwertige Verdichtung von bereits überbautem Raum. Der Eingriff in bestehende Strukturen stellt eine grosse Herausforderung für die Gemeindeentwicklung und den Erhalt der Ortsidentität dar. Bei Verdichtungsmassnahmen muss deshalb den baukulturell und historisch bedeutsamen Objekten, Ensembles und Quartieren mitsamt ihrer Umgebung wie Gärten und Pärken Rechnung getragen und eine sorgfältige Interessenabwägung vorgenommen werden.

306 Das Isos verunmöglicht die Innenentwicklung nicht, es liefert im Gegenteil wertvolle Hinweise zu vorhandenen Qualitäten und bietet eine wichtige Grundlage bei der Identifizierung von Verdichtungspotenzialen. Es leistet somit einen wichtigen Beitrag für eine erfolgreiche, auch von der Bevölkerung akzeptierte Innenentwicklung. Aus der Sicht des Bundesrates weist die Bau­ und Planungspolitik des Bundes keine Widersprüche auf.

Die Fragen können wie folgt beantwortet werden:

1. Das Isos verunmöglicht die Verdichtung nicht und etabliert auch keine Veränderungsverbote. Zur Frage der Vereinbarkeit des Ortsbildschutzes und der Verdichtung haben das EDI und das UVEK eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE) mit Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Kantonen, Gemeinden sowie Fachorganisationen und Privaten eingesetzt. Auch der Kanton und die Stadt Zürich sind vertreten. Der Bericht der Arbeitsgruppe wurde publiziert (Isos und Verdichtung, ARE, April 2016) und kommt zum Schluss, dass das Isos eine Grundlage für die Planung ist und als solche beigezogen werden muss. Es zeigt die Interessen und Ziele des Ortsbildschutzes aus nationaler Sicht auf, ist jedoch nicht bereits das Resultat der Interessenabwägung. Das Isos dient insbesondere dazu, die Entwicklung eines Ortes besser zu verstehen und seine Identität zu bewahren. Die Aufträge von Isos und RPG (Verdichtungsauftrag) und deren gemeinsame und sorgfältig abgestimmte Umsetzung stellen zudem auch eine Chance für die Verbesserung der Lebensqualität dar.

2. Der Begriff des "Ortsbildes" nach Bundesrecht hat sich seit der Einführung des Verfassungsartikels über den Natur­ und Heimatschutz im Jahr 1962 nicht gewandelt. Ein Ortsbild wird immer bestimmt durch das Verhältnis der Bauten untereinander, durch die Gliederung der Räume zwischen den Bauten ­ Plätze und Strassen, Gärten und Parkanlagen ­ und durch die Beziehung der Bebauung zur Nah­ und Fernumgebung.

3. Der Umfang des Isos nimmt nicht zu: Bei der Überarbeitung werden stets auch Ortsbilder aus dem Inventar gestrichen, die nicht mehr die nötigen Qualitäten für eine nationale Bedeutung aufweisen. Die Überarbeitung des Inventars konnte in den vergangenen Jahren sogar beschleunigt werden. Damit möchte der Bund eine möglichst aktuelle Entscheidungsgrundlage zur Verfügung stellen, namentlich für den Auftrag der Siedlungsentwicklung nach innen.

4. Der Bundesrat sieht keine Notwendigkeit, die Aufnahmekriterien des Isos anzupassen. Das Isos erfasst jegliche Formen von Ortsbildern, unabhängig von ihrer Grösse oder ihrem Alter. Ein Weiler von nationaler Bedeutung ist deshalb genauso wichtig wie eine Stadt von nationaler Bedeutung. Um die Aufgaben gemäss Artikel 78 BV adäquat zu erfüllen, sind die Bundesbehörden auf die systematische Inventarisierung des Isos angewiesen. Eine Reduzierung der Ortsbilder von nationaler Bedeutung auf einige "Hauptobjekte" wäre eine Missachtung der Vielfalt des Bauerbes unseres Landes und würde gegen die Prinzipien der Demokratie und des Föderalismus verstossen. Die Siedlungsentwicklung nach innen wird über die kantonale und kommunale Richt­ und Nutzungsplanung umgesetzt, d. h., der konkrete Schutz aller Ortsbilder von nationaler Bedeutung liegt bereits heute in der Kompetenz der Kantone und Gemeinden.

5. Zu einer hochwertigen Siedlungsentwicklung nach innen gehört auch die Bewahrung und Förderung der Ortsidentitäten. Dem Bundesrat ist bewusst, dass dieser Prozess hohe Planungskompetenzen und eine entwickelte Planungskultur voraussetzt. Der Bundesrat hat in der Botschaft zur Förderung der Kultur in den Jahren 2016­2020 vorgesehen, gesamtschweizerische Grundlagen, Umsetzungshilfen und Empfehlungen zu erarbeiten. Zurzeit erstellt das EDI zudem eine Standortanalyse zum Isos, die dem Bundesrat vorgelegt wird.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (4) Bigler Hans­Ulrich Egloff Hans Fiala Doris Steinemann Barbara

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Ergänzende Erschliessung: 2831;2846;04

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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16.3568 – Interpellation Aktive Ermunterung zur Einbürgerung der ausländischen Wohnbevölkerung, welche das Kriterium der gesetzlichen Wohnsitzdauer erfüllt

Eingereicht von Arslan Sibel

Einreichungsdatum 17.06.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text 1. Besteht eine Möglichkeit, dass der Bund alle Ausländerinnen und Ausländer, welche die gesetzliche Wohnsitzfrist in der Schweiz für eine Einbürgerung erfüllen, auf die Möglichkeit der Einbürgerung mittels eines persönlichen Schreibens hinweist?

2. Besteht allenfalls die Möglichkeit, dass der Bund die Kantone dazu verpflichten oder ermuntern kann, diejenigen Ausländerinnen und Ausländer, welche die Wohnsitzfrist für eine Einbürgerung erfüllen, darüber zu informieren und sie über das jeweilige kantonale Einbürgerungsverfahren aufzuklären?

3. Hat der Bund andere Massnahmen geplant, um die ausländische Wohnbevölkerung aktiv zur Einbürgerung zu ermuntern? Wenn ja, welche?

4. Hat der Bund andere Massnahmen geplant, oder kann er sich vorstellen, weitere Massnahmen zu ergreifen, um die politische Partizipation der ausländischen Bevölkerung zu ermöglichen?

Begründung Etwa 25 Prozent der Bevölkerung unseres Landes sind nicht stimm­ und wahlberechtigt. Ein Grossteil unserer Bevölkerung hat somit kein Mitspracherecht in Angelegenheiten, die auch sie täglich betreffen. Die Einbürgerung ist für viele Ausländerinnen und Ausländer ein grosser Schritt, den sie gerne machen würden, sich jedoch oftmals aufgrund von wenigen Kenntnissen über das konkrete Verfahren scheuen, diese zu beantragen.

Die Kantone und der Bund verfügen über alle Daten der ausländischen Wohnbevölkerung. Es sollte daher ohne grossen Aufwand möglich sein, diejenigen Ausländer, welche die Anforderungen der Wohnsitzdauer in der Schweiz für eine Einbürgerung erfüllen, mit einem persönlichen an sie gerichteten Schreiben über die Möglichkeit der Einbürgerung und deren Ablauf zu informieren.

Im Kanton Basel­Stadt werden alle Ausländerinnen und Ausländer, welche die gesetzliche Aufenthaltsdauer erfüllen, persönlich angeschrieben und über die Möglichkeit der Einbürgerung wie auch den Ablauf des konkreten Verfahrens informiert.

Mit diesem aktiven Zugehen auf Ausländerinnen und Ausländer hat der Kanton sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie fühlen sich, auch wenn sich einige schlussendlich nicht einbürgern lassen, wertgeschätzt und von der Politik und den Behörden wahrgenommen. Durch ein persönliches Schreiben wird den Menschen deutlich, dass es wichtig ist, wenn sie zu einem vollwertigen Mitglied der Schweizer Gesellschaft werden.

Demzufolge bitte ich den Bundesrat, die obgenannten Fragen zu beantworten.

Antwort des Bundesrates vom 24.08.2016 Ausländische Personen, die schon seit langer Zeit in der Schweiz wohnen, sind Teil der hiesigen Bevölkerung. Der Bundesrat hat daher ein Interesse daran, dass sich alle hier lebenden Personen mit der Schweiz und ihren Institutionen verbunden fühlen und sich als Mitbürger am gesellschaftlichen und politischen Leben der Schweiz beteiligen. Auf diesem Weg bildet der Erwerb des Schweizer Bürgerrechts einen wichtigen Schritt zur Integration der ansässigen ausländischen Bevölkerung.

1./2. Bei der Erlangung des Schweizer Bürgerrechts sind nicht nur die bundesrechtlichen, sondern insbesondere auch die kantonalen und kommunalen Bestimmungen massgebend. So liegt das ordentliche Einbürgerungsverfahren zur Hauptsache in der Zuständigkeit der Kantone, welche zusätzlich zu den bundesrechtlichen Mindestvoraussetzungen eigene Erfordernisse 309 aufstellen können. Aber auch die materiellen Voraussetzungen, namentlich die erfolgreiche Integration, werden durch die Kantone und Gemeinden geprüft. Bei dieser Ausgangslage ist ein persönliches Informationsschreiben, welches allein aufgrund der erfüllten Wohnsitzfrist erfolgt, nicht zielführend. Es könnte bei den betreffenden Personen, welche die übrigen Einbürgerungsvoraussetzungen von Bund, Kantonen und Gemeinden nicht erfüllen, zu falschen Erwartungen oder gar Missverständnissen führen. Aufgrund der Unmöglichkeit, die in materieller und formeller Hinsicht einbürgerungsfähigen Personen zu identifizieren, können die Behörden die potenziellen Einbürgerungskandidatinnen und ­kandidaten nicht persönlich anschreiben, um sie zur Einreichung eines Einbürgerungsgesuchs zu ermuntern.

Allerdings verfügen schon heute alle Kantone über Informationsmittel und Internetseiten, auf welchen sie interessierten Einbürgerungskandidatinnen und ­kandidaten die Einbürgerungsanforderungen wie auch die Abläufe des Einbürgerungsverfahrens erklären. Regelmässig wird auf den kantonalen Internetseiten auch auf die Einbürgerungsverfahren des Bundes verwiesen.

3./4. Mit Blick auf das neue Einbürgerungsrecht des Bundes, welches am 1. Januar 2018 in Kraft tritt, werden die bestehenden Internetseiten aktualisiert. Zugleich wird das Handbuch zum Bürgerrecht vollständig überarbeitet und an das neue Recht angepasst. Das Handbuch wird der breiten Öffentlichkeit ebenfalls auf dem Internet zur Verfügung gestellt. Wie bereits in der Antwort zur Interpellation Rechsteiner Paul 16.3144, "Einbürgerung von Secondos fördern", vom 17. März 2016 festgehalten, begrüsst es der Bundesrat, wenn die zuständigen Behörden der Gemeinden, der Kantone sowie des Bundes die ausländische Bevölkerung über die Möglichkeit zur Einbürgerung informieren. Einzelne Kantone haben bereits solche Kampagnen zugunsten jugendlicher Ausländerinnen und Ausländer durchgeführt. Der Bundesrat ist gerne bereit, eine entsprechende Sensibilisierung im Rahmen seiner regelmässigen Gespräche mit den Vertretern der zuständigen Kantons­ und Gemeindegremien zu thematisieren.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (13) Béglé Claude Bertschy Kathrin Brélaz Daniel de la Reussille Denis Fricker Jonas Girod Bastien Graf Maya Häsler Christine Mazzone Lisa Meyer Mattea Rytz Regula Schelbert Louis Thorens Goumaz Adèle

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 04;2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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16.3595 – Interpellation Gesetzeswidrige Praktiken der Versicherer. Sind die Versicherten die Gelackmeierten?

Eingereicht von Ruiz Rebecca Ana

Einreichungsdatum 17.06.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Praxis einzelner Krankenkassen, Ärztinnen und Ärzte der Grundversorgung, die über einen zusätzlichen Facharzttitel verfügen, nicht auf die Liste der von ihnen im Hausarztmodell anerkannten Ärztinnen und Ärzte zu setzen, wurde vom Bundesgericht im September 2015 für gesetzeswidrig erklärt. Im März 2016 fällte das Bundesgericht zu dieser Praxis ein weiteres Urteil, in dem es bestätigt, dass Versicherte, die das Hausarztmodell gewählt haben, die Kosten für Leistungen von Allgemeinmedizinerinnen und ­medizinern, die über einen weiteren Titel verfügen, vergütet erhalten müssen.

Aufgrund dieser gesetzeswidrigen und absolut willkürlichen Praxis der Versicherer sahen sich viele Versicherte gezwungen, auf das Hausarztmodell zu verzichten, um weiterhin von ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin behandelt werden zu können. Völlig ungerechtfertigterweise mussten sie eine teurere Versicherungsform wählen. Es wäre deshalb angezeigt, dass die betroffenen Krankenkassen den Versicherten die deswegen zu viel bezahlten Prämien zurückerstatten.

1. Wie gedenkt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) als Aufsichtsbehörde die Versicherten, die während Jahren ungerechtfertigterweise zu hohe Prämien bezahlt haben, zu schützen vor den Praktiken, die das Bundesgericht als missbräuchlich eingestuft hat?

2. Ist das BAG der Ansicht, dass die aufgrund der gesetzeswidrigen Praxis zu viel bezahlten Prämien den Versicherten von den betroffenen Krankenkassen zurückbezahlt werden müssen?

3. Hat das BAG nach dem zweiten Bundesgerichtsurteil, das die Unrechtmässigkeit dieser Praxis bestätigt, bei den betroffenen Kassen interveniert?

4. Sind Sanktionen gegenüber diesen Kassen geplant?

5. Wie gedenkt das BAG die betroffenen Krankenkassen zu verpflichten, die Versicherten, die zu einem anderen Versicherungsmodell gewechselt haben, darüber zu informieren, dass sie wieder zum Hausarztmodell zurückwechseln können?

6. Gedenkt das BAG, die Assura und die anderen Krankenkassen dazu zu verpflichten, die ausgeschlossenen Ärztinnen und Ärzte wieder auf ihre Hausarztliste zu setzen?

Antwort des Bundesrates vom 16.09.2016 1./3./4. Die Versicherer können besondere Versicherungsformen mit eingeschränkter Wahl des Leistungserbringers anbieten (Art. 41 Abs. 4 des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung, KVG; SR 832.10). Der Bundesrat hat wenige Ausführungsbestimmungen erlassen (Art. 99 bis 101a der Verordnung über die Krankenversicherung, KVV; SR 832.102). Er lässt somit den Versicherern viel Spielraum bei der Ausgestaltung dieser Versicherungsformen in ihren allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB; siehe Interpellation Feller 15.4091, "Benachteiligung von Fachärztinnen und Fachärzten für allgemeine innere Medizin mit einem zweiten Facharzttitel. Weshalb hat das BAG geschwiegen?"). Je nach angebotenem Versicherungsmodell muss die versicherte Person sich zum Beispiel zuerst an einen bestimmten Arzt (Hausarzt) oder an eine Einrichtung, die der ambulanten Krankenpflege durch Ärztinnen und Ärzte dient (Versorgungsnetzwerk), wenden.

In seinem Urteil vom 22. September 2015 kam das Bundesgericht zum Schluss, dass es willkürlich ist, wenn ein Versicherer einen Arzt oder eine Ärztin nur deshalb von der Liste der im Hausarztmodell anerkannten Leistungserbringer ausschliesst, weil er oder sie über eine Spezialisierung verfügt. Der Versicherer muss nachweisen, dass dieser Ausschluss durch die höheren Kosten der jeweiligen Leistungen gerechtfertigt ist.

311 Aufgrund dieses Urteils erkundigte sich das BAG umgehend beim betroffenen Versicherer, wie er diese Rechtsprechung umzusetzen gedenke. Im November 2015 teilte der Versicherer dem BAG mit, dass er sein Versicherungsmodell entsprechend abgeändert hat.

In einem Urteil vom 22. März 2016 betreffend denselben Versicherer kam das Bundesgericht zum Schluss, dass der Versicherer vergütungspflichtig bleibt, wenn die Weigerung, einen Arzt oder eine Ärztin zum Hausarztmodell zuzulassen, willkürlich ist. Es ist festzuhalten, dass der Versicherer in dieser Sache noch vor dem Entscheid des Bundesgerichtes eingewilligt hatte, die Erwägungen des Urteils vom September 2015 zu berücksichtigen.

Bis heute hat der Bundesrat Kenntnis von zwei Versicherern, die vom Ausschluss der Ärztinnen und Ärzte mit mehreren Titeln aus der Liste der Grundversorger betroffen waren. Da diese Versicherer der Rechtsprechung des Bundesgerichtes direkt Folge leisteten, war es nicht notwendig, dass das BAG zusätzliche Massnahmen gegen sie ergreift.

Wie der Bundesrat in seiner Antwort auf die Interpellation Feller 15.4091 dargelegt hat, ist per 1. Januar 2016 das Krankenversicherungsaufsichtsgesetz (KVAG; SR 832.12) in Kraft getreten, wonach die AVB neu einer Bewilligung des BAG bedürfen. Das Amt prüft unter anderem die Auswahlkriterien bei diesen besonderen Versicherungsformen. Die Kontrolle und Bewilligung des BAG gewährleisten, dass die Interessen der Versicherten geschützt werden. Im Gegensatz zu den neuen Modellen, die das BAG unverzüglich prüft, werden die bestehenden Modelle gemäss Übergangsrecht spätestens ab 1. Januar 2018 bei Einreichung des Geschäftsplans kontrolliert.

2. Das Bundesgericht vertrat die Ansicht, dass es willkürlich ist, wenn ein Versicherer einen Arzt oder eine Ärztin nur deshalb von der Hausarztliste ausschliesst, weil er oder sie neben dem Grundversorgertitel noch einen zusätzlichen Facharzttitel besitzt. Die Auswahl der Leistungserbringer muss sich an das gesetzliche Kriterium der kostengünstigeren Versorgung halten (Art. 41 Abs. 4 KVG). Das Bundesgericht hat sich nicht allgemein zur Rechtmässigkeit des angebotenen Versicherungsmodells mit Ausschluss bestimmter Leistungserbringer geäussert. Es vertrat lediglich die Ansicht, dass das vom Versicherer angewandte Kriterium für den Ausschluss des rekurrierenden Arztes von seiner Hausarztliste willkürlich war. Das Bundesgericht äusserte sich indes nicht, ob daraus ein Anspruch geltend gemacht werden kann.

5. Die Versicherer informieren die Versicherten grundsätzlich in den AVB (siehe Interpellation Moret 14.3984, "Ausschluss von Ärztinnen und Ärzten aus der Liste der Grundversorger im Rahmen des Hausarztmodells"). Ausserdem haben die betroffenen Versicherer in ihren Zeitschriften einen Artikel über die Änderung ihrer AVB in Bezug auf die alternativen Modelle publiziert.

6. Gemäss den dem BAG vorliegenden Informationen haben die von der Problematik betroffenen Versicherer ihre Versicherungsmodelle abgeändert, um die Rechtsprechung des Bundesgerichtes zu berücksichtigen. Zurzeit besteht daher kein Handlungsbedarf. Das BAG beobachtet die Situation aber genau und wird im Rahmen der Genehmigung der AVB alle neuen Modelle prüfen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (14) Carobbio Guscetti Marina Fehlmann Rielle Laurence Feri Yvonne Heim Bea Marra Ada Masshardt Nadine Nordmann Roger Piller Carrard Valérie Reynard Mathias Ruiz Rebecca Ana Schenker Silvia Steiert Jean­François Tornare Manuel Wermuth Cédric

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Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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312 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3597 – Interpellation Unentgeltliche erste Sprachkurse in der Amtssprache des Wohnsitzortes für neu eingereiste Ausländerinnen und Ausländer

Eingereicht von Arslan Sibel

Einreichungsdatum 17.06.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text 1. Besteht die Möglichkeit, schweizweit erste kostenlose Sprachkurse in der jeweiligen lokalen Amtssprache anzubieten?

2. Teilt der Bundesrat die Ansicht, dass Kenntnisse der lokalen Sprache eine wichtige Voraussetzung für eine rasche und gelungene Integration darstellen?

3. Was für Massnahmen kann er sich vorstellen zu ergreifen, damit eine rasche Spracherlernung nach der Einreise in die Schweiz erfolgen kann?

4. Ist der Bund bereit, die Sprachkurse zu finanzieren oder die Kantone bei der Finanzierung der Sprachkurse zu unterstützen?

Begründung Die Sprache ist ein wichtiger Grundstein der Integration oder besser Partizipation. Neu in die Schweiz eingereisten Ausländerinnen und Ausländern, sei es im Rahmen des Familiennachzuges, des Asylverfahrens oder aufgrund der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, soll es ermöglicht werden, unabhängig von ihrem Einkommen und den jeweiligen finanziellen Möglichkeiten, raschestmöglich einen Sprachkurs in der Amtssprache ihres jeweiligen Wohnortes in der Schweiz zu besuchen. Diese ersten Sprachkurse sollen durch den Bund oder eventualiter durch die Kantone finanziert werden.

Durch den Sprachkurs nimmt die gewünschte Integration einen raschen Anfang, und die Ausländerinnen und Ausländer werden dazu befähigt, aktiv am gesellschaftlichen Leben in der Schweiz teilzunehmen.

Der Kanton Basel­Stadt kennt bereits unentgeltliche erste Deutschkurse für frisch zugezogene Ausländerinnen und Ausländer. Die Kosten, die durch diese Kurse entstehen, werden durch die raschere Integration und die dadurch schnellere Unabhängigkeit von der Hilfe und Unterstützung Dritter wettgemacht.

Antwort des Bundesrates vom 31.08.2016 1./4. Der Bund leistet gestützt auf Artikel 55 Absätze 2 und 3 des Bundesgesetzes über die Ausländerinnen und Ausländer (AuG; SR 142.20) Beiträge an die Kantone zur Förderung der Integration von Ausländerinnen und Ausländern inklusive Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen. Diese Beiträge ergänzen die von den Kantonen für die Integration getätigten finanziellen Aufwendungen. Die Sprachförderung bildet einen Schwerpunkt der Integrationsförderung. Die Teilnahmebedingungen wie auch die Gebühren zum Besuch von subventionierten Sprachkursen werden durch die Kantone festgelegt.

Der Bund finanziert keine Sprachkurse für Asylsuchende. Im Jahre 2018 soll jedoch, gemäss Bundesratsbeschluss vom 18. Dezember 2015, ein Pilotprogramm "Integrationsvorlehre/frühzeitige Sprachförderung" starten. Ziel dieses Pilotprogramms ist eine verbesserte Integration von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen in den Arbeitsmarkt. Dafür sieht das Pilotprogramm unter anderem vor, einen frühzeitigen Zugang zu Sprachkursen für bis zu 1000 Asylsuchende mit Bleibeperspektive zu schaffen.

2. Ja, der Bundesrat teilt diese Ansicht. Artikel 4 Absatz 4 des Bundesgesetzes über die Ausländerinnen und Ausländer (AuG; SR 142.20) hält fest, dass Ausländerinnen und Ausländer eine Landessprache erlernen müssen. Die zurzeit im Parlament in Beratung befindliche Revision des Ausländergesetzes (13.030; Integration) legt neu die Sprachkompetenzen explizit als Integrationskriterium fest, welches die zuständige Behörde bei der Beurteilung der Integration zu berücksichtigen hat.

313 3. Die kantonalen Integrationsprogramme sehen vor, dass Ausländerinnen und Ausländer nach der Einreise eine Erstinformation, unter anderem über Angebote zum Erwerb der am Wohnort gesprochenen Landessprache, erhalten. Mit der genannten Revision des Ausländergesetzes ist zudem als Bedingung vorgesehen, dass Familienangehörige, die zu Drittstaatenangehörigen nachziehen, sich zu einem Sprachkurs anmelden müssen. Die zuständigen Behörden haben zudem die Möglichkeit, Integrationsempfehlungen auszusprechen.

Bei Drittstaatenangehörigen besteht die Möglichkeit, Integrationsvereinbarungen abzuschliessen, in denen die Verpflichtung zum Besuch eines Sprachkurses festgehalten wird. Die Nichteinhaltung der Integrationsvereinbarung ohne entschuldbaren Grund kann mit Sanktionen verbunden werden.

Flüchtlinge und vorläufig aufgenommene Personen, die Sozialhilfe beziehen, können gestützt auf Artikel 6 der Verordnung über die Integration von Ausländerinnen und Ausländern (VIntA; 142.205) zur Teilnahme an Integrationsmassnahmen wie Sprachkursen verpflichtet werden. Kommen sie dieser Verpflichtung ohne entschuldbaren Grund nicht nach, können Sozialhilfeleistungen nach kantonalem Recht oder nach Artikel 83 Absatz 1 Buchstabe d des Asylgesetzes (AsylG; SR 142.31) gekürzt werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (11) Brélaz Daniel de la Reussille Denis Fricker Jonas Girod Bastien Glättli Balthasar Graf Maya Häsler Christine Mazzone Lisa Rytz Regula Schelbert Louis Thorens Goumaz Adèle

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Ergänzende Erschliessung: 2811;2831;32

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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314 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3623 – Motion Transparenz bei der Spitalfinanzierung durch die Kantone

Eingereicht von Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR Sprecher / in Stöckli Hans Einreichungsdatum 05.07.2016 Eingereicht im Ständerat Stand der Beratungen Von beiden Räten behandelt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, im Rahmen der laufenden Wirkungsanalyse KVG­Revision Spitalfinanzierung aufzuzeigen, welche Kantone ihre Leistungserbringer in den Jahren 2012 bis 2015 in welchem Ausmass bei Kosten direkt oder indirekt subventioniert haben, die OKP­berechtigt gewesen wären.

Begründung Der Gesetzgeber wollte mit der neuen Spitalfinanzierung Transparenz herstellen, die Vergleichbarkeit verbessern und einen fairen Wettbewerb unter den Spitälern über die Kantonsgrenzen hinaus ermöglichen. Um beurteilen zu können, ob diese Ziele erreicht werden, muss u. a. untersucht werden, wie Investitionen und gemeinwirtschaftliche Leistungen in der Praxis finanziert werden.

Im Rahmen der laufenden Evaluation der neuen Spitalfinanzierung hat das Bundesamt für Gesundheit eine Machbarkeitsstudie zu diesem Thema in Auftrag gegeben. Die Studie "Finanzierung der Investitionen und gemeinwirtschaftlichen Leistungen" (Infras, 16. Juni 2016) kommt zum Schluss, dass sich die Transparenz über die Finanzierung von gemeinwirtschaftlichen Leistungen und Investitionen etwas verbessert habe, aber ungenügend bleibe. Die verfügbaren Daten liessen sich weder für einen interkantonalen noch für einen intertemporalen Vergleich der Finanzierung von gemeinwirtschaftlichen Leistungen und Investitionen verwenden. Diese Situation ist unbefriedigend, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass im Rahmen der neuen Spitalfinanzierung wettbewerbsverzerrende Subventionen ausgerichtet worden sind.

Stellungnahme des Bundesrates vom 16.09.2016 Der Bundesrat teilt das Anliegen der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates, die Transparenz im Bereich der Spitalfinanzierung weiter zu verbessern. Anlässlich der Revision des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG; SR 832.10) im Bereich der Spitalfinanzierung werden nach Artikel 49 Absatz 1 KVG stationäre Spitalleistungen in der Regel mit leistungsbezogenen Pauschalen abgegolten. Das Gesetz sieht vor, dass damit alle Vergütungsansprüche für die Pflichtleistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung abgegolten sind (Art. 49 Abs. 5 KVG). Hingegen dürfen nach Artikel 49 Absatz 3 KVG Kostenanteile für gemeinwirtschaftliche Leistungen in den Pauschalen nicht enthalten sein. Das KVG nennt als Beispiele die Aufrechterhaltung von Spitalkapazitäten aus regionalpolitischen Gründen sowie die Forschung und die universitäre Lehre als gemeinwirtschaftliche Leistung. Auf der Kostenseite verlangen das KVG und die Verordnung über die Kostenermittlung und die Leistungserfassung durch Spitäler, Geburtshäuser und Pflegeheime in der Krankenversicherung (SR 832.104) mit der Aussonderung der Kosten für Forschung und universitäre Lehre und dem Ausschluss von Überkapazitäten über ein Benchmarking volle Transparenz, was gewährleistet, dass die effizienten Kosten der KVG­Leistungen einheitlich abgegolten werden. Hingegen besteht auf der Ertragsseite sowohl bei öffentlichen als auch bei privaten Spitälern ein grosser Spielraum, insbesondere aufgrund der Möglichkeit der Abgeltung gemeinwirtschaftlicher Leistungen und der auch nach der Revision unveränderten Möglichkeit, als Träger bzw. Eigentümer den eigenen Spitälern Finanzmittel bereitstellen zu können. Es ist fraglich, ob bzw. welche Finanzierungsaktivitäten der Kantone sich überhaupt als Subventionen im Sinne der Motion definieren und identifizieren lassen, weil die Kantone und die privaten Trägerschaften frei sind, ihren Spitälern zusätzliche Aufträge oder Anforderungen zu erteilen, deren Abgeltung ebenfalls bundesrechtlich nicht geregelt, also frei ist. Die gemeinwirtschaftlichen Leistungen sind also nicht genau definierbar, sondern stellen eine rechtliche Restkategorie dar, welche bezüglich Transparenz und Vergleichbarkeit in der Hand der Kantone liegt. Diese Möglichkeiten der Kantone stehen insbesondere im Zusammenhang mit der in Artikel 3 der Bundesverfassung (SR 101) festgehaltenen und in der Botschaft betreffend die Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (Spitalfinanzierung) vom 15. September 2004 (BBl 2004 5555, 5563) genannten Kompetenzausscheidung, nach welcher die Gesundheitsversorgung eine öffentliche Aufgabe der Kantone ist. 315 Die Entwicklungen in den Bereichen Finanzierung von gemeinwirtschaftlichen Leistungen und Investitionen lassen sich rückwirkend nicht klarer aufzeigen, als dies durch die Studien im Rahmen der Evaluation KVG­Revision Spitalfinanzierung (vor allem "Finanzierung der Investitionen und gemeinwirtschaftlichen Leistungen", Infras, 16. Juni 2016) bereits geschehen ist. Wie die Machbarkeitsstudie darlegt, schliessen methodische Probleme der einzigen direkt verwendbaren Quelle an Sekundärdaten (Krankenhausstatistik) gegenwärtig deren Nutzung für eine verlässliche und umfassende Untersuchung von Investitionen und gemeinwirtschaftlichen Leistungen aus. Die im Rahmen der Machbarkeitsstudie erfolgte direkte Befragung der Kantone hat dank der vollständigen Abdeckung der Kantone und deren detaillierter Angaben zusätzliche Erkenntnisse gebracht. Es ist jedoch deutlich geworden, dass das zwischen den Kantonen und im Zeitverlauf stark divergierende Verständnis von gemeinwirtschaftlichen Leistungen für den Zeitraum 2012­2015 keine verlässlichen Aussagen zum Umfang dieser Leistungen zulassen wird. Im Zuge der Befragung haben die Kantone ausserdem die ihrerseits vorhandenen Daten zu Investitionen bereits zur Verfügung gestellt. Der Bundesrat ist deswegen der Ansicht, dass eine erneute Untersuchung zu gemeinwirtschaftlichen Leistungen und Investitionen im Rahmen der Evaluation zur KVG­Revision Spitalfinanzierung keine neuen substanziellen Erkenntnisse zur gesamthaften Darstellung der Finanzierung im stationären Spitalbereich bringen wird. In diesem Sinne ist die Motion abzulehnen.

Im Hinblick darauf, die Umsetzung und Wirkungen der Revision künftig besser beurteilen zu können, hält er es hingegen für wichtig und zweckmässig, gemeinsam mit den Kantonen Lösungen für eine verbesserte Transparenz zu entwickeln. Der Bundesrat wird hierfür die Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und ­ direktoren weiterführen. Das Bundesamt für Gesundheit hat diesbezüglich bereits mit den Kantonen zur Frage des transparenten Umgangs mit gemeinwirtschaftlichen Leistungen Kontakt aufgenommen.

Antrag des Bundesrates vom 16.09.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 21.09.2016 SR Annahme. 08.12.2016 NR Die Motion wird mit folgender Änderung angenommen: Der Bundesrat wird beauftragt, im Rahmen der laufenden Wirkungsanalyse der KVG­Revision zur Spitalfinanzierung aufzuzeigen, welche Kantone ihre Leistungserbringer in welchem Ausmass bei Kosten direkt oder indirekt subventionieren, die OKP­ berechtigt wären.

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR)

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841;24

Zuständig Departement des Innern (EDI)

Konnexe Geschäfte 15.312

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316 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3624 – Motion Schwerpunktthema Berge in der internationalen Zusammenarbeit

Eingereicht von Aussenpolitische Kommission SR Einreichungsdatum 16.08.2016 Eingereicht im Ständerat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, bei der Umsetzung der Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017­2020 einen Schwerpunkt auf das Thema Berge zu setzen.

Stellungnahme des Bundesrates vom 07.09.2016 Der Bundesrat beabsichtigt, sein langfristiges Engagement für die Bergregionen im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit weiterzuführen. Dabei will er das Thema als Querschnittaufgabe in die verschiedenen Schwerpunktbereiche der internationalen Zusammenarbeit wie Armutsbekämpfung, nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen (Wasser, Luft, Boden, Biodiversität, Landschaft) und Klimawandel integrieren. Gemäss der Botschaft über die internationale Zusammenarbeit 2017­2020 erfolgt diese Integration über konkrete Massnahmen in verschiedenen Einsatzländern, die über Berggebiete verfügen, wie Nepal, Kirgisistan, Tadschikistan, Georgien, Bolivien und Nicaragua. Die Schweiz unterstützt zudem regionale Kompetenzzentren in den Anden, im Hindukusch (Himalaya), in Zentralasien und in Afrika. Auf multilateraler Ebene setzt sie sich für die nachhaltige Entwicklung der Berggebiete ein, insbesondere indem sie die internationale Bergpartnerschaft unterstützt. Es handelt sich dabei um eine Allianz von Ländern, Organisationen der Vereinten Nationen, NGO und weiteren Partnern, welche die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bergbevölkerungen und den Erhalt der natürlichen Ressourcen in diesen Regionen zum Ziel hat. Obwohl das Thema der Berge aufgrund seiner Integration als Querschnittaufgabe weniger sichtbar ist, bildet das Engagement der Schweiz in diesem Bereich einen wichtigen Schwerpunkt der Botschaft über die internationale Zusammenarbeit 2017­2020 und erfordert deshalb keine organisatorischen Anpassungen. Es wird im Rahmen der üblichen Berichterstattung behandelt werden, die im Rahmen der Botschaft vorgesehen ist.

Antrag des Bundesrates vom 07.09.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 15.09.2016 SR Annahme. 05.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Aussenpolitische Kommission SR (APK­SR) Aussenpolitische Kommission NR (APK­NR)

Erstbehandelnder Rat Ständerat

Deskriptoren: Hilfe 317 Ergänzende Erschliessung: 08;52

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

Konnexe Geschäfte 16.022

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318 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3628 – Motion Keine Online­Werbung für die SRG

Eingereicht von Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen NR Einreichungsdatum 29.08.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Motion an 2. Rat

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, Online­Werbung für die SRG auch nach 2018 nicht zuzulassen.

Stellungnahme des Bundesrates vom 02.11.2016 Der Bundesrat will am Online­Werbeverbot festhalten. Er wird aber die Entwicklung im Bereich der Werbeeinnahmen und die Gesamteinnahmen der SRG im Auge behalten.

Antrag des Bundesrates vom 02.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.

Bericht und Entwurf der Kommission (Ausarbeitung eines Erlassentwurfes) 01.09.2016 ­ Bericht

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen NR (KVF­NR) Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen SR (KVF­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 34;15

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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320 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3633 – Motion Das Polit­Forum Käfigturm muss weiterbestehen

Eingereicht von Staatspolitische Kommission NR Einreichungsdatum 01.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat und die Ratsbüros werden aufgefordert, sich ab 2018 mittels eines Leistungsvertrages von mindestens vierjähriger Laufdauer finanziell an einer gemeinsam mit dem Kanton Bern, der Stadt Bern, der Burgergemeinde Bern und kirchlichen Organisationen zu gründenden Stiftung zu beteiligen, um so die Weiterführung des Polit­Forums Käfigturm zu ermöglichen.

Eine Minderheit (Rutz Gregor, Addor, Buffat, Burgherr, Glarner, Nantermod, Pantani, Pfister Gerhard, Romano, Steinemann) beantragt die Ablehnung der Motion.

Begründung Obwohl das Polit­Forum Käfigturm seit 15 Jahren Erfolgsgeschichte schreibt, hat der Bundesrat im Rahmen des Stabilisierungsprogrammes 2017­2019 beschlossen, diese für die politische Bildung der ganzen Schweiz wichtige Institution zu schliessen.

Nach grossem Druck vonseiten Politik und Zivilgesellschaft hat sich der Bundesrat bereiterklärt, das Polit­Forum ein weiteres Jahr weiterzuführen, um die Nachfolgeregelung mit einer alternativen Lösung zu ermöglichen. Der Entscheid des Bundesrates, sich ab 2018 aus dem Polit­Forum zurückzuziehen, wird von den Motionären kritisiert und bedauert. Sie sind aber bereit, diesen Entscheid zu akzeptieren und eine alternative Trägerschaft, die Stiftung Polit­Forum Käfigturm, zu unterstützen.

Stadt Bern, Kanton Bern, Burgergemeinde Bern sowie der Schweizerische evangelische Kirchenbund haben sich zusammengeschlossen und verfolgen das Ziel der Gründung einer Stiftung, welche das Polit­Forum Käfigturm ab 2018 weiterbetreiben soll. Sie sehen sich aber nur dann in der Lage, ein solches Engagement einzugehen ­ angedacht ist, dass sich jeder der vier Partner mit rund 150 000 Franken pro Jahr beteiligt ­, wenn auch der Bund an der gemeinsamen Verbundlösung mitwirkt. Absichtserklärungen liegen vor bzw. sind in Vorbereitung.

Am Weiterbestand des Polit­Forums Käfigturm bestehen nicht nur kommunale oder kantonale Interessen, sondern auch nationale. Wenn sich der Bundesrat vollständig aus dem Polit­Forum zurückzieht, setzt er damit ein negatives Zeichen gegenüber den Bestrebungen zur politischen Bildung.

Der Bundesrat wird deshalb aufgefordert, sich auch weiterhin zum Polit­Forum und zu den damit verbundenen Inhalten zu bekennen und ab 2018 mittels eines Leistungsvertrages von mindestens vierjähriger Laufdauer einen Betrag von 400 000 Franken pro Jahr einzustellen.

Stellungnahme des Bundesrates vom 09.11.2016 Stellungnahme des Bundesrates vom 9. November 2016

Die Motion wendet sich sowohl an den Bundesrat als auch an die Ratsbüros. Für Letztere kann der Bundesrat nicht Stellung beziehen.

Das Polit­Forum am Käfigturm ist eine Institution der Bundeskanzlei und der Parlamentsdienste. Es greift in Ausstellungen und Veranstaltungen politische Themen auf und stellt sie zur Diskussion. Es handelt sich dabei in erster Linie um eine Plattform der politischen Bildung. Im Rahmen des Stabilisierungsprogramms 2017­2019 beschloss der Bundesrat ursprünglich, den Betrieb des Polit­Forums am Käfigturm per Ende 2016 einzustellen. Es ist dies ein Aufgabenverzicht, wie er vom Parlament regelmässig gefordert wird und im Rahmen von Entlastungsprogrammen immer wieder nötig ist. Weiter sind die Vorgaben der Schuldenbremse im Finanzplan 2018­2020 nicht eingehalten: Die strukturellen Defizite belaufen sich auf bis zu 2 Milliarden Franken pro Jahr. Der Bundesrat wird im ersten Halbjahr 2017 Massnahmen verabschieden, um die Vorgaben der 321 Schuldenbremse einhalten zu können. Weitere Aufgabenverzichte werden daher in den kommenden Jahren unvermeidlich sein.

Aufgrund der Bereitschaft einzelner Akteure, das Polit­Forum in Eigenregie weiterzuführen, hat sich der Bundesrat bereiterklärt, den Betrieb um ein Jahr zu verlängern. Damit schuf er Spielraum für eine Nachfolgeregelung. Er tat dies allerdings unter der ausdrücklichen Bedingung, sich per Ende 2017 vollständig zurückziehen zu können. Der Bundesrat lehnt deshalb eine Beteiligung an der zu gründenden Stiftung ab.

Eine gesetzliche Grundlage war bisher nicht erforderlich, weil der Käfigturm mit eigenem Personal im Rahmen der Bedarfsverwaltung betrieben wurde. Für eine Subventionierung (Finanzhilfe) ist hingegen eine explizite gesetzliche Grundlage erforderlich. Diese gibt es aus Sicht des Bundesrates nicht.

Stellungnahme des Büros des Nationalrates vom 28. November 2016

Das Büro teilt die Einschätzung des Bundesrates vollumfänglich. Auch seitens der Parlamentsdienste existiert keine Rechtsgrundlage, um externe Institutionen finanziell zu unterstützen. Dies bedeutet aber nicht den Verzicht auf die wichtige Aufgabe, breiten Kreisen die schweizerischen Demokratie und insbesondere die Arbeit und Funktionsweise des Parlaments zu erläutern. Entsprechende Elemente der Arbeit des Polit­Forums sollen deshalb am Ort des Geschehens, im Parlamentsgebäude, in Abstimmung mit den dort bereits laufenden Informationstätigkeiten weiterentwickelt werden.

Antrag des Bundesrates vom 09.11.2016 Der Bundesrat und das Büro des Nationalrates beantragen die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 14.12.2016 NR Ablehnung.

Behandelnde Kommissionen Staatspolitische Kommission NR (SPK­NR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 04;24;2831

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

Konnexe Geschäfte 16.3627

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322 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3634 – Motion Keine Aufweichung der bewährten Schuldenbremse

Eingereicht von Finanzkommission NR Einreichungsdatum 08.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Motion an 2. Rat

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, die bewährte Schuldenbremse im Gesetz so zu präzisieren, dass eine Aufweichung der bisherigen Regelung ausgeschlossen ist.

Eine Minderheit (Gschwind, Amarelle, Brélaz, Carobbio Guscetti, Gmür Alois, Hadorn, Kiener Nellen, Maire Jacques­André, Meyer Mattea, Schmidt Roberto) beantragt die Ablehnung der Motion.

Begründung Der Mechanismus der Schuldenbremse ist in der Verfassung (Art. 126 der Bundesverfassung) und auf Gesetzesstufe (Art. 13 bis 17 des Bundesgesetzes über den eidgenössischen Finanzhaushalt) verankert. Sie hat sich seit ihrer Einführung als finanzpolitisches Instrument äusserst erfolgreich bewährt.

Der Bundesrat will nun jedoch die Schuldenbremse aufweichen. Unter anderem sollen Überschüsse im Bundeshaushalt nicht mehr zwingend und vollständig für den Schuldenabbau eingesetzt werden. So sollen z. B. Kreditreste ins Folgejahr transferiert werden können.

Die Aufweichung der bewährten Schuldenbremse ist ein Spiel mit dem Feuer. Schritt für Schritt wird so nämlich das Ziel und der Zweck der Schuldenbremse unterminiert. Die angestrebte Gesetzesänderung würde für den Staat jährlich bis zu einer Milliarde Franken Mehrausgaben bedeuten, welche fortan nicht mehr für die Schuldentilgung verwendet würden.

Das Argument, dass der Bund aufgrund des Tiefzinsumfeldes auf einen weiteren Abbau der Staatsschulden verzichten soll, ja sogar seine Schulden zugunsten von Infrastrukturprojekten erhöhen soll, ist irreführend. Eine Schuld ist ein Geldbetrag, den der Staat einem Verleiher für einen finanziellen Vorschuss schuldig ist. Somit sind Schulden immer Ausgaben zulasten der nächsten Generation. Entsprechend gilt es, auch in Zeiten von tiefen Zinsen eine zurückhaltende Finanzpolitik zu betreiben und die bereits bestehenden Schulden von früheren Generationen Schritt für Schritt abzubauen.

Stellungnahme des Bundesrates vom 26.10.2016 Das Ziel der Schuldenbremse ist gemäss Bundesverfassung, dass der Bund seine Ausgaben und Einnahmen auf Dauer im Gleichgewicht hält. Dies bedeutet eine Stabilisierung der nominellen Schulden. Seit 2006 schreibt der Bund strukturelle Überschüsse. Die Vorgabe der Schuldenbremse wurde damit erreicht. Die strukturellen Überschüsse haben darüber hinaus sogar eine Schuldenreduktion in der Höhe von rund 20 Milliarden Franken ermöglicht.

Auf der Einnahmenseite sind die Schätzfehler seit 2007 grösstenteils auf Mehreinnahmen bei der volatilen Verrechnungssteuer zurückzuführen. Die seit 2012 angewandte Methode hat die Schätzungen jedoch verbessert. Die Prognosefehler bei den Einnahmen dürften sich dank dieser methodischen Verbesserung in Zukunft ausgleichen.

Die Ausgaben bleiben im Regelfall unter dem Budget, weil die vom Parlament bewilligten Voranschlagskredite oft nicht vollständig verwendet werden. Diese Budgetunterschreitungen fallen systembedingt an und werden in vermindertem Ausmass fortbestehen.

Der Bundesrat will die Vorgaben der Schuldenbremse gemäss Bundesverfassung nicht antasten, ebenso wenig die bisherige Schuldenreduktion. Der Bundesrat hat jedoch das Eidgenössische Finanzdepartement beauftragt, eine "symmetrische Bewirtschaftung des Ausgleichskontos" vertieft zu prüfen und dem Bundesrat bis Ende 2016 Bericht zu erstatten. Bei einer symmetrischen Bewirtschaftung des Ausgleichskontos könnten strukturelle Überschüsse im Umfang der realisierten Minderausgaben für andere Zwecke als die Schuldenreduktion verwendet werden. Dies würde eine Gesetzesänderung voraussetzen, welche entsprechend vom Parlament genehmigt werden müsste. 323 Da der Bundesrat nun zuerst das Resultat der von ihm in Auftrag gegebenen Prüfung abwarten und auch nicht einer allfällig folgenden Behandlung im Parlament vorgreifen will, lehnt er die Motion ab.

Antrag des Bundesrates vom 26.10.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 28.11.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Finanzkommission NR (FK­NR) Finanzkommission SR (FK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 24

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

Konnexe Geschäfte 16.3172

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324 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3635 – Interpellation Zukunft der Psychiatrie

Eingereicht von Streiff­Feller Marianne

Einreichungsdatum 12.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bericht vom Bundesrat über die Zukunft der Psychiatrie in der Schweiz in Erfüllung des Postulates Stähelin 10.3255 ist grundsätzlich zu begrüssen. Der Bund setzt sich darin vertieft mit den bestehenden Versorgungsangeboten für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung auseinander. Die Schlussfolgerung, dass trotz qualitativ guten Versorgungsstrukturen Entwicklungsbedarf besteht, ist richtig. Der Bericht wurde jedoch aus einer medizinisch­psychiatrischen Perspektive verfasst und klammert viele sozialpsychiatrische Angebote aus, darunter diejenigen von Institutionen für Menschen mit Behinderung. Diese begleiten rund 11 500 Menschen mit psychischer Beeinträchtigung und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur qualitativ hochstehenden Versorgung dieser Menschen.

Die Weiterentwicklung passender Angebotsstrukturen stellt sowohl für die Psychiatrie wie auch für Institutionen mit sozialpsychiatrischem Angebot eine Herausforderung dar, nicht zuletzt wegen unterschiedlichen kantonalen Rahmenbedingungen und komplexen Finanzierungsmechaniken. Zur erfolgreichen Bewältigung dieser Aufgabe müssen zwingend alle im Bereich tätigen Akteurinnen und Akteure berücksichtigt werden.

Ich bitte deshalb den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie wird der Bund die Übersicht über die bestehende Angebotsvielfalt auf kantonaler und interkantonaler Ebene sicherstellen?

2. Mit welchen politischen oder administrativen Massnahmen wird der Bund die übergeordnete Kooperation zwischen den jeweils zuständigen Amtsstellen fördern?

3. Wie wird der Bund vorgehen, um die Koordination zwischen sozialpsychiatrischen Institutionen und der Psychiatrie auf kantonaler und interkantonaler Ebene sicherzustellen?

4. Wie stellt der Bund sicher, dass in der Planung und Weiterentwicklung der Angebotsstrukturen künftig alle im Bereich tätigen Akteurinnen und Akteure einbezogen werden?

5. Wie wird der Bund bei der Planung und Weiterentwicklung der Angebotsstrukturen die übergeordnete Koordination auf kantonaler und interkantonaler Ebene ausgestalten, damit künftig Doppelstrukturen und Parallelangebote verhindert werden?

6. Wie wird der Bund Menschen mit psychischer Beeinträchtigung verstärkt in die Planung und Weiterentwicklung der Angebotsstrukturen einbeziehen, um die diesbezügliche Forderung der UN­Behindertenrechtskonvention zu erfüllen?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Eine wichtige Grundlage zur Abbildung aller Versorgungsangebote sind die gesundheitsstatistischen Daten des Bundesamtes für Statistik sowie die Erhebungen des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums. Die Kantone verwenden diese Daten für ihre langfristige Planung und Steuerung. Der Bericht des Bundesrates zur Zukunft der Psychiatrie in der Schweiz (www.bag.admin.ch > Themen > Gesundheitspolitik > Psychische Gesundheit) vom 11. März 2016 zeigt, dass die Datenlage zur Versorgungssituation psychisch kranker Patientinnen und Patienten zurzeit unvollständig und fragmentiert ist. Zur Verbesserung der Planungsgrundlagen für die Weiterentwicklung von Angebotsstrukturen werden nun auf Bundesebene u. a. Massnahmen zur Harmonisierung der statistischen Datenquellen unternommen, was auch der Übersichtlichkeit dieser Informationen dient.

2. Unter der Leitung des Vorstehers des Eidgenössischen Departementes des Innern werden übergeordnete Fragen der Kooperation in einem regelmässigen Austausch mit den jeweiligen Bundesämtern debattiert und lösungsorientierte 325 Massnahmen in die Wege geleitet. Im Themenbereich "psychische Erkrankungen" besteht ein besonderer Kooperationsbedarf an der Schnittstelle von psychiatrischer Behandlung und beruflicher Integration. Die Herausforderung besteht darin, dass verschiedene Leistungserbringer innerhalb der bestehenden Rahmenbedingungen (Kranken­, Invaliden­ und Arbeitslosenversicherung) eine gemeinsame Zielsetzung definieren und lösungsorientierte Massnahmen erarbeiten.

3. Die Koordination zwischen Institutionen auf interkantonaler Ebene ist eine grundsätzliche Aufgabe der Kantone. Auf Bundesebene ist die Stärkung der Koordination an den Schnittstellen ein wichtiges Ziel der gesundheitspolitischen Prioritäten Gesundheit 2020. Um die Qualität und Effizienz der Behandlung der Patientinnen und Patienten über die ganze Behandlungskette zu verbessern, werden Massnahmen (z. B. E­Health) für spezifische Patientengruppen, u. a. Patienten mit psychischen Krankheiten, lanciert, die viele und aufwendige Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen.

4./5. Mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung von Bund und Kantonen aus dem Jahr 2008 liegt die Sicherstellung der Koordination zwischen den verschiedenen Angebotsstrukturen auf kantonaler und interkantonaler Ebene in der Kompetenz der Kantone. Auch die Planung und Weiterentwicklung solcher Strukturen unter Einbezug aller im Bereich tätigen Akteurinnen und Akteure ist eine Aufgabe der Kantone. Überregionale Fragestellungen zur psychischen Gesundheit werden zudem im Rahmen der von Bund und Kantonen geführten Plattform "Dialog Nationale Gesundheitspolitik" aufgegriffen.

6. Die UN­Behindertenrechtskonvention, der die Schweiz 2014 beigetreten ist, ist darauf ausgerichtet, die Partizipation von Menschen mit Behinderungen bei der Entwicklung und Umsetzung verschiedener Massnahmen sicherzustellen. Die Konvention sieht vor, dass die Vertragsstaaten mit den Menschen mit Behinderungen über die sie vertretenden Organisationen enge Konsultationen durchführen und sie aktiv einbeziehen. Der Einbezug von Organisationen, gerade auch von Organisationen von Menschen mit Behinderungen, ist bereits heute ein zentrales Element bei der Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen im Bereich der Psychiatrie. Weitere Verbesserungen lassen sich mit dem gezielten Einbezug von Organisationen erzielen, welche Menschen mit psychischen Behinderungen repräsentieren und Psychiatrieerfahrene als Experten und Expertinnen in eigener Sache einsetzen. Indirekt fördert der Bund den Einbezug im Rahmen der Finanzhilfen zur Förderung der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen durch die Unterstützung von Projekten, welche eine Förderung der Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen zum Ziel haben.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (1) Ingold Maja

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2836;2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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326 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3636 – Interpellation Schweizer Steuerverwalter als Erfüllungsgehilfen bei französischen Amtshilfegesuchen

Eingereicht von Matter Thomas

Einreichungsdatum 12.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die deutsche Staatsanwaltschaft hat nach der Untersuchung einer UBS­Niederlassung in Deutschland die Daten französischer Kunden an die französischen Behörden weitergeleitet. Die französischen Behörden haben darauf ein Amtshilfegesuch an die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) gestellt, welche ihrerseits die UBS mittlerweile aufgefordert hat, die geforderten Informationen auszuliefern. In diesem Zusammenhang ersuche ich den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Entspricht es den Tatsachen, dass Beamte der ESTV den französischen Steuerbehörden behilflich waren, deren Amtshilfegesuch in Sachen UBS entsprechend zu formulieren?

2. Wenn ja, wann genau ist dies passiert, und wer von der ESTV war daran beteiligt?

3. Sind Vertreter der ESTV in dieser Sache nach Paris gereist?

4. Wer konkret hat den Auftrag für die Unterstützung der französischen Behörden erteilt?

5. Beabsichtigt die ESTV, weitere Amtshilfebegehren anderer Staaten zu unterstützen, und wenn ja, von welchen Ländern?

6. Auf welchen rechtlichen Grundlagen beruht die genannte Unterstützung durch die ESTV?

7. Zugunsten welcher französischen Amtsstelle ist die ESTV aktiv geworden?

8. Wer übernimmt die Verantwortung, wenn ESTV­Vertreter den französischen Behörden beim genannten Amtshilfegesuch geholfen haben?

9. Ist diese Unterstützung auf Intervention oder Vermittlung des Staatssekretariates für internationale Finanzfragen erfolgt?

10. Wie beurteilt der Bundesrat die rechtlichen Bedenken, welche die UBS bewogen haben, die verlangten Daten vorderhand nicht auszuliefern?

11. Wird die ESTV mit der Datenlieferung an Frankreich und an weitere Staaten zuwarten, bis die rechtlichen Bedenken ausgeräumt sind?

12. Welches sind die Konsequenzen, wenn widerrechtlich Daten an ausländische Behörden übermittelt werden?

Antwort des Bundesrates vom 02.11.2016 1.­9. Aufgrund des für Amtshilfeverfahren geltenden Grundsatzes der Vertraulichkeit, der in den Doppelbesteuerungsabkommen staatsvertraglich festgehalten ist (vorliegend Art. 28 Ziff. 2 des Abkommens zwischen der Schweiz und Frankreich zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Vermeidung von Steuerbetrug und Steuerflucht), kann der Bundesrat keine Angaben zu diesen Fragen machen.

Grundsätzlich ist jedoch festzuhalten, dass sich die Eidgenössische Steuerverwaltung bei der internationalen Amtshilfe konsequent an den einschlägigen staatsvertraglichen bzw. gesetzlichen Rahmen hält. Innerhalb dieses Rahmens ist eine Zusammenarbeit der zuständigen Behörden beim Verfassen von gesetzeskonformen Amtshilfeersuchen zulässig. Dies ist auch im Steueramtshilfegesetz (Art. 6 Abs. 3 StAhiG) so vorgesehen und wurde vom Bundesverwaltungsgericht bereits mehrfach bestätigt.

10. Die Überprüfung der rechtlichen Zulässigkeit des französischen Amtshilfeersuchens wird, sofern entsprechende 327 10. Die Überprüfung der rechtlichen Zulässigkeit des französischen Amtshilfeersuchens wird, sofern entsprechende Verfügungen angefochten werden, durch das Bundesverwaltungsgericht bzw. das Bundesgericht vorzunehmen sein (Art. 19 StAhiG in Verbindung mit Art. 44ff. VwVG in Verbindung mit Art. 31ff. VGG bzw. Art. 82ff. BGG). Der Bundesrat greift in die Rechtsanwendung im Einzelfall nicht ein. Er erwartet aber eine korrekte Abwicklung der Amtshilfeverfahren mit Blick sowohl auf die Rechte der betroffenen Personen als auch auf die Einhaltung der internationalen Verpflichtungen der Schweiz.

11. Wie bereits erwähnt, kann der Bundesrat zu konkreten Fällen keine Angaben machen.

Generell kann jedoch festgehalten werden, dass die Schweiz nur dann Amtshilfe leistet, wenn die einschlägigen staatsvertraglichen bzw. gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

12. Im Einklang mit dem StAhiG (Art. 14 und 14a) werden sämtliche beschwerdeberechtigten Personen über die sie betreffenden laufenden Amtshilfeverfahren informiert. Zudem können beschwerdeberechtigte Personen gegen die sie betreffenden Verfügungen Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht bzw. das Bundesgericht erheben (Art. 19 StAhiG in Verbindung mit Art. 44ff. VwVG in Verbindung mit Art. 31ff. VGG bzw. Art. 82ff. BGG). Beim Verzicht auf das Beschreiten des Rechtswegs geschieht dies in voller Kenntnis der damit verbundenen Konsequenzen der Übermittlung der ersuchten Informationen und deren Verwendung durch die zuständigen ausländischen Behörden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2446;1231

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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328 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3637 – Postulat Präventionsprojekt "Kein Täter werden" für die Schweiz

Eingereicht von Rickli Natalie

Einreichungsdatum 12.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird aufgefordert, in einem Bericht darzulegen:

1. welche Wirkung Präventionsprojekte wie "Kein Täter werden" oder "Dis No" auf potenzielle pädosexuelle Straftäter haben respektive wie erfolgreich sie in der Praxis sind;

2. ob ein ausgebautes Präventionsangebot für pädosexuelle Straftäter entsprechende Übergriffe verhindern könnte;

3. falls ein ausgebautes Präventionsangebot zielführend ist, wie ein solches Angebot sichergestellt werden kann und welche Rolle dem Bund dabei zukommen würde.

Begründung Während Strafen zum Zug kommen, wenn bereits eine Tat erfolgt ist, können mit präventiven Massnahmen pädosexuelle Erststraftaten verhindert werden, weshalb solchen eine hohe Bedeutung zukommt.

Gestützt auf die Verordnung über Massnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sowie zur Stärkung der Kinderrechte (SR 311.039.1) verfügt der Bund über die Möglichkeit, Organisationen, die sich in diesem Bereich präventiver Massnahmen im Kinderschutz engagieren, zu unterstützen. So erhält der Verein Dis No seit April 2014 Finanzhilfen für den Aufbau eines Informations­ und Hilfsangebotes für Erwachsene und Jugendliche, die pädophile Neigungen verspüren oder sexuelle Fantasien mit Kindern haben, jedoch keine sexuellen Übergriffe verübt haben. Das Angebot stützt sich auf die Erfahrungen des Projekts "Kein Täter werden" aus Deutschland, das in der Deutschschweiz vom Forensischen Institut Ostschweiz auf privater Basis propagiert wird.

Im Rahmen eines Berichtes soll evaluiert werden, ob respektive in welchem Umfang solche Projekte erfolgreich sind und es sich somit anbieten würde, diese auszubauen.

Stellungnahme des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat anerkennt die Bedeutung der Prävention von pädosexuellen Straftaten und ist daher bereit, die vorhandenen Erkenntnisse über die Wirksamkeit entsprechender Präventionsprogramme in einem Bericht zusammenzutragen.

Antrag des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat 329

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Ergänzende Erschliessung: 28;1216

Zuständig Departement des Innern (EDI)

Konnexe Geschäfte 16.3644

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330 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3638 – Interpellation Kesb. Wie weiter?

Eingereicht von Schneeberger Daniela

Einreichungsdatum 12.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat hat aufgrund meines Postulates 14.3776 einen Bericht in Auftrag gegeben zur Evaluation und Verbesserung der Kindes­ und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb). Dieser wurde Anfang 2016 publiziert, allerdings ohne grosse Aufmerksamkeit zu generieren.

Im 88 Seiten langen Bericht wurden 138 der 147 Kesb­Organisationen analysiert. Der Bericht zeigt, dass es kein Idealmodell gibt ­ obwohl dies von den Befürwortern der Kesb­Modernisierung immer behauptet wurde. Die Autoren fordern, dass es dort Regelungen braucht, wo Gemeinden die Kesb finanzieren und gleichzeitig organisatorisch eingebunden sind. Dies gibt den Gemeinden Recht: Wer bezahlt, soll auch mitreden und Informationen erhalten, eventuell ist eine Konsultationspflicht zu schaffen. Bislang wurde dies als "Einmischung" kategorisch abgelehnt. Fakt ist, gemäss dem Bericht, dass es in der Schweiz viele Modelle gibt und alle Formen funktionieren können.

Auch bei der Finanzierung gibt es Spannendes zu lesen: Hier wird eine Aufteilung der Kosten zulasten Kanton empfohlen, wenn kleine Gemeinden Kesb­Fälle haben. Für die Gemeinden wäre dies eine wichtige Entlastung. Formalismus durch die Kesb ist fehl am Platz.

Die Studie belegt, was schon lange zu vermuten war: Die Fragen, die heute bei der Kesb offen sind, sind teilweise dadurch entstanden, dass die Implementierung der Professionalisierung mit zu wenig Offenheit und Augenmass "durchgedrückt" wurde.

Der Kesb­Bericht von Interface hat vier Empfehlungen gemacht, es stellt sich die Frage nach deren Umsetzung ­ diese steht ja weiterhin im Raum, und es gibt noch keine Neuigkeiten seitens Behörden:

1. Inwiefern wurden die Systeme in den Kantonen verfeinert und die Prozesse optimiert, auch hinsichtlich der Finanzierungsmodelle?

2. Inwiefern wurde die Ermittlung der Wirksamkeit der Kesb an die Hand genommen?

3. Wird der Einbezug der Gemeinden gemäss Tessiner Modell oder zum Beispiel der Einbezug bei Sachverhaltsabklärungen nun aktiv durch den Bund unterstützt?

4. Wie wird der Austausch zwischen den Behörden der Kantone und des Bundes organisiert und umgesetzt?

5. Wie wird die Möglichkeit zur Akteneinsicht durch Gemeinden erfolgen? Braucht es dazu eine ZGB­Revision?

6. Wie beurteilt der Bundesrat die Empfehlungen und den Bericht? Gibt es weitere oder andere Massnahmen, die der Bundesrat erwägt? Welche Massnahmen sind nach Ansicht des Bundesrates prioritär, und bis wann wird darüber Bericht erstattet?

Antwort des Bundesrates vom 02.11.2016 Der Bundesrat wurde vom Parlament mit der Überweisung des Postulates 14.3891, "Erste Erkenntnisse aus dem Wechsel von Laienbehörden zur Kesb", sowie des Postulates 14.3776, "Professionalisierung des Sozialstaats um jeden Preis?", in der Wintersession 2014 beauftragt, das seit dem 1. Januar 2013 geltende Kindes­ und Erwachsenenschutzrecht (Kesr) zu überprüfen. Wie der Bundesrat in der Medienmitteilung vom 4. Mai 2016 bekanntgegeben hat, sollten in einem ersten Schritt die organisatorische Umsetzung und Kennzahlen zu den Leistungen und Kosten aufgezeigt werden. Die bereits publizierte externe Studie bietet dafür eine wichtige Arbeitsgrundlage. In einem zweiten Schritt wird der Bundesrat die unterschiedliche 331 Umsetzung des neuen Rechts und die Empfehlungen der externen Studie vertieft prüfen und das neue Recht kritisch evaluieren. Der Bericht des Bundesrates wird zur Frage Stellung nehmen, ob Massnahmen zu ergreifen sind und ob gesetzgeberischer Handlungsbedarf besteht. Es ist vorgesehen, dass der Bundesrat seinen Bericht im ersten Quartal 2017 verabschieden wird.

1. Verschiedene Kantone haben bereits Massnahmen ergriffen, um die Umsetzung des Kesr zu optimieren. So ist die Regelung der Finanzierung der Massnahmen eine Frage des kantonalen Rechts. Es ist deshalb primär Aufgabe der betroffenen Kantone, die notwendigen Verbesserungen in die Wege zu leiten.

2. Der in Aussicht gestellte Bericht des Bundesrates wird die Arbeit der Kindes­ und Erwachsenenschutzbehörde in Bezug auf verschiedene Fragen untersuchen. Der Bundesrat will den Ergebnissen dieser Evaluation nicht vorgreifen.

3./5. Der in Aussicht gestellte Bericht des Bundesrates wird die Frage des Einbezugs der Gemeinden (Akteneinsicht, vorgängige Anhörung, Beschwerderecht) ansprechen und mögliche Massnahmen vorschlagen.

4. Der Bund hat im Bereich des Kesr keine Aufsichtsfunktion. Einzig das Bundesgericht kann deshalb mit seiner Rechtsprechung unmittelbar Einfluss auf die Rechtsanwendung nehmen. Es besteht aber eine enge informelle Zusammenarbeit und ein regelmässiger Austausch zwischen dem für die Gesetzgebung in diesem Bereich zuständigen Bundesamt für Justiz und der Konferenz der Kantone für Kindes­ und Erwachsenenschutz.

6. Der Bundesrat wird sich im angekündigten Bericht mit der externen Studie und den darin abgegebenen Empfehlungen auseinandersetzen. Der Bericht wird ausserdem zahlreiche weitere Punkte thematisieren. Sofern sich ein Handlungsbedarf ergibt, sollen mögliche Massnahmen vorgeschlagen werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 1211;04;24

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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332 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3639 – Interpellation Ist der angeblich grössere Liquiditätsbedarf der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO wirklich eine ausreichende Erklärung für die geringen Renditen?

Eingereicht von Feller Olivier

Einreichungsdatum 12.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Die Renditen der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO sind tiefer als diejenigen gewisser wohlbekannter Indizes im Finanzbereich, wie zum Beispiel des BVG­25­Index oder des Swiss Bond Index Domestic (SBI, Renditen aus Obligationen in Schweizerfranken). Das zeigt sich sowohl, wenn es um die Finanzmärkte gut steht (wie im Jahr 2014), als auch, wenn es ihnen schlechtgeht (wie im Jahr 2015). Ausserdem trifft es zu, ob man nun die Liquidität mit einbezieht oder nicht.

Jahr 2014

Rendite der Ausgleichsfonds, inklusive Liquidität: 6,5 Prozent

Rendite der Ausgleichsfonds, exklusive Liquidität: 7,11 Prozent

BVG­25: 9,44 Prozent

SBI: 8,2 Prozent

Jahr 2015

Rendite der Ausgleichsfonds, inklusive Liquidität: minus 0,92 Prozent

Rendite der Ausgleichsfonds, exklusive Liquidität: minus 0,77 Prozent

BVG­25: 0,5 Prozent

SBI: 2,17 Prozent

Als Erklärung für diese geringen Renditen berufen sich die Ausgleichsfonds AHV/IV/EO auf ihren Liquiditätsbedarf, der im Vergleich mit anderen institutionellen Investoren besonders gross sein soll. Der Bundesrat argumentiert in seiner Stellungnahme zur Interpellation 16.3539 auf ähnliche Weise. Diese Erklärung ist aber nicht glaubwürdig, da die Fonds ja auch geringe Renditen abwerfen, wenn man die Liquidität nicht berücksichtigt.

Ferner obliegt die Hauptverantwortung für die Verwaltung der Tresorerie im Ausgleichssystem der AHV der Zentralen Ausgleichsstelle (ZAS) und nicht den Ausgleichsfonds AHV/IV/EO:

1. Die ZAS sammelt die von den AHV­Kassen eingezogenen Beiträge sowie die monatlichen Beiträge des Bundes ein (Einnahmen).

2. Sie stellt den AHV­Kassen die nötigen Ressourcen für die Auszahlung der Renten zur Verfügung und erbringt selbst verschiedene Leistungen (Ausgaben).

3. Sie überweist die Einnahmenüberschüsse an die Ausgleichsfonds AHV/IV/EO und hebt die benötigten Mittel von den Fonds ab.

1. Wie erklärt der Bundesrat die tiefen Renditen ­ exklusive Liquidität ­ der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO sowohl im Jahr 2014 als auch 2015?

2. Für die Verwaltung der Tresorerie ist ja hauptsächlich die ZAS verantwortlich. Wie gross ist der Liquiditätsbedarf der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO wirklich? Wie wird dieser Bedarf berechnet? 333 3. Wäre es angesichts der Verflechtung zwischen den Aufgaben der ZAS und denjenigen der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO nicht effizienter, vor allem im Hinblick auf die Liquiditätsverwaltung, diese beiden Einheiten in einer Struktur zu vereinen, wie es die Eidgenössische Finanzkontrolle vorschlägt?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Die Ausgleichsfonds AHV/IV/EO verwalten Anlagen von mehr als 30 Milliarden Franken und sind aus Gründen der Risikostreuung gezwungen, einen grösseren Anteil im Ausland anzulegen. Die Renditen sind daher mit dem weltweiten Finanzmarkt zu vergleichen, der Index BVG­25 ist dazu nur bedingt geeignet. Der Anteil von Anlagen in Fremdwährungen beträgt rund 60 Prozent gegenüber 30 Prozent beim Index BVG­25. Gemäss diesem Index müssten mehr als 18 Milliarden Franken (60 Prozent) im Schweizer Obligationenmarkt angelegt werden, was insbesondere im heutigen (negativen) Zinsumfeld nicht sachgerecht wäre. Die gewünschte Absicherung von grösseren Risiken bei den Währungen, den Zinsen und bei den Aktien vermindert die Schwankungen bei der Rendite, verursacht aber in einzelnen Jahren, wie 2014, grössere Kosten. Werden nur die Anlagen in Obligationen CHF Inland betrachtet, so zeigt sich, dass die Ausgleichsfonds in den Jahren 2014 und 2015 in diesem Segment eine Rendite von 8,26 Prozent respektive 2,47 Prozent erreichten und somit den SBI­Index schlagen konnten.

2. Die Tresorerie der Sozialversicherungen fällt nicht in die Zuständigkeit der Zentralen Ausgleichsstelle (ZAS). Alle erhobenen Beiträge, ausgerichteten Subventionen und anderen Eingänge werden von der ZAS konsolidiert, aber direkt der Tresorerie der Ausgleichsfonds überwiesen. Das Gleiche gilt für die Zahlungsausgänge, die direkt der Tresorerie entnommen werden. Die Zahlungseingänge und ­ausgänge belaufen sich auf je rund 50 Milliarden Franken pro Jahr. Zu Beginn jedes Geschäftsjahres erstellen die Ausgleichsfonds eine Planung des Liquiditätsbedarfs der Sozialversicherungen mit einem Zeithorizont von 12 Monaten, wobei die sehr starken monatlichen Schwankungen (zeitliche Verzögerung zwischen Vereinnahmung der Beiträge und Rentenauszahlung) und die saisonalen Schwankungen (MWST­Anzahlungen, Zahlung von Jahresprämien in der Wirtschaft usw.) berücksichtigt werden. Dieses Budget stützt sich im Wesentlichen auf die Daten der Vorjahre und die verschiedenen vom BSV, vom Seco und von der SNB gelieferten Budgetprognosen. Der Stand der Tresorerie schwankt von Tag zu Tag je nach Kapitalflüssen der Sozialversicherungen und erzielten Anlageergebnissen der Fonds. Um jederzeit einen ausreichenden Bestand an flüssigen Mitteln sicherzustellen, wurde im Jahr 2015 eine durchschnittliche Liquidität von 2,5 bis 3,0 Milliarden Franken gehalten, was rund 8 Prozent des Gesamtvermögens entspricht. Im selben Jahr erreichte die Tresorerie einen Höchststand von 4,4 Milliarden Franken (13 Prozent). Diese flüssigen Mittel werden in Geldmarktinstrumente investiert, die unter dem direkten Einfluss des heutigen negativen Zinsumfelds stehen.

3. Eine Zusammenführung der ZAS (bzw. ihrer Abteilung Zent) mit der Compenswiss ist aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll: Beide Einheiten haben stark unterschiedliche Aufgabengebiete. Die Zent hat ihre Tätigkeitsschwerpunkte in stark operationellen Bereichen. Sie ist für die zentrale Buchführung der AHV­, IV­ und EO­Ausgleichsfonds, die Überwachung des Geldverkehrs mit den Ausgleichskassen, die Führung der zentralen Register und für alle anderen Tätigkeiten zuständig, die im dezentralisierten Durchführungssystem von AHV, IV und EO zentral wahrgenommen werden müssen. Aufgabe der Compenswiss ist es dagegen, das Vermögen der Ausgleichsfonds von AHV, IV und EO anzulegen. Eine Zusammenführung würde somit sachfremde Elemente und Aufgaben aneinanderbinden, und es könnten keine zusätzlichen Synergien erzeugt werden. Hingegen hätte es hohe Kosten und einen grossen administrativen Aufwand zur Folge, und auch die Aufsicht über eine solche gemeinsame Anstalt müsste grundlegend angepasst werden. Die bestehende Schnittstelle zwischen der Zent und der Compenswiss im Bereich der Rechnungsführung wird im neuen Ausgleichsfondsgesetz geklärt.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

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Ergänzende Erschliessung: 2836;24

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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335 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3640 – Interpellation Dauerhafte persönliche Verbindungen zwischen der Banque Cramer et Cie SA und dem Verwaltungsratspräsidenten der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO

Eingereicht von Feller Olivier

Einreichungsdatum 12.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Der Bundesrat hat im November 2015 auf Empfehlung der Eidgenössischen AHV/IV­Kommission Manuel Leuthold zum Verwaltungsratspräsidenten der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO ernannt. Leuthold hat diese Stelle am 1. Januar 2016 angetreten.

In einem Artikel des "Tages­Anzeigers" vom 7. September 2016 erfährt man, dass Leuthold im Frühling 2016 dem Verwaltungsrat der Genfer Banque Cramer et Cie SA beigetreten ist.

Es stellt sich jedoch heraus, dass Marco Netzer, seit 2006 Verwaltungsratspräsident der Banque Cramer, die gleiche Funktion bei den Ausgleichsfonds AHV/IV/EO vom 1. Januar 2008 bis zum 31. Dezember 2015 innehatte.

Im selben Artikel des "Tages­Anzeigers" erfährt man ausserdem, dass die Interessenbindungen des Verwaltungsratspräsidenten der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO nicht öffentlich ausgewiesen werden. So findet man zum Beispiel auf der Internetseite der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO keine Informationen zu diesem Thema.

Die Interessenbindungen des Leiters der Geschäftsstelle der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO sind ebenfalls nicht offengelegt. Man findet weder auf der Internetseite noch in den Jahresberichten der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO irgendwelche Informationen zu diesem Thema.

1. Warum legen die Ausgleichsfonds AHV/IV/EO die Interessenbindungen des Verwaltungsratspräsidenten und des Leiters der Geschäftsstelle nicht offen?

2. Wusste der Bundesrat bei der Ernennung Leutholds zum Verwaltungsratspräsidenten der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO, dass dieser einige Monate später dem Verwaltungsrat der Banque Cramer beitreten würde?

3. Als die AHV/IV­Kommission dem Bundesrat Manuel Leuthold als Kandidaten vorschlug, wusste sie da bereits, dass Leuthold einige Monate später dem Verwaltungsrat der Banque Cramer beitreten würde?

4. Wie erklärt sich der Bundesrat, dass die Banque Cramer offensichtlich dauerhafte persönliche Verbindungen mit dem Verwaltungsratspräsidenten der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO aufrechterhalten möchte?

5. Hält es der Bundesrat als Aufsichtsbehörde der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO mit den Grundsätzen der Good Governance für vereinbar, dass die Banque Cramer dauerhafte persönliche Beziehungen mit dem Verwaltungsratspräsidenten der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO aufrechterhält?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1.­5. Mitgliedschaft und Präsidium des Verwaltungsrates von Compenswiss sind keine Vollzeitbeschäftigungen. Aus diesem Grund müssen weitere Mandate zugelassen werden, soweit diese keine Interessenkonflikte auslösen. Da die Banque Cramer et Cie SA keine Mandate für Compenswiss wahrnimmt, sieht der Bundesrat keinen Interessenkonflikt zwischen dem Verwaltungsratspräsidium von Herrn Leuthold und seinem Verwaltungsratsmandat bei der Banque Cramer et Cie SA. Dieses Mandat bestand zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht; das zuständige Departement wurde jedoch vor der Annahme des Mandates informiert.

In seiner Botschaft für ein Ausgleichsfondsgesetz (15.087) schlägt der Bundesrat für diese bisherige Praxis eine gesetzliche Regelung vor, welche die Mitglieder des Verwaltungsrates verpflichtet, vor ihrer Wahl dem Bundesrat ihre Interessenbindungen offenzulegen und Veränderungen während der Mitgliedschaft unverzüglich zu melden. Der 336 Verwaltungsrat informiert darüber im Lagebericht.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2836;24;04

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337 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3642 – Interpellation Die SBB ergreifen Sparmassnahmen auf dem Buckel der Menschen mit Behinderung

Eingereicht von Regazzi Fabio

Einreichungsdatum 12.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die SBB haben entschieden, den Zusammenarbeitsvertrag mit dem Tessiner Verband für die Eingliederung von Menschen mit Handicap (Federazione ticinese integrazione andicap) per 31. Dezember 2017 nicht mehr zu erneuern. Der Verband bietet heute ­ u. a. für die Gemeinde Giubiasco ­ Dienste in Zusammenhang mit den Transportleistungen am Bahnhof von Giubiasco an. Dieses Projekt bietet neun Personen mit Behinderung die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren und einer Arbeit nachzugehen. Dieser Schalter ­ einzigartig in seiner Art ­ ist ein konkretes Beispiel für die Umsetzung der Politik des Bundesrates zur besseren Integration von Personen mit Behinderung in der Arbeitswelt; gleichzeitig ist er für Menschen mit Behinderung eine nicht zu unterschätzende Ausbildungseinrichtung und Möglichkeit, einer Arbeit nachzugehen.

Ich bitte den Bundesrat um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Welche Gründe haben die SBB zur Schliessung des Schalters veranlasst?

2. Mit welchen Einsparungen wird aufgrund dieses Entscheids gerechnet?

3. Welchen prozentualen Anteil am gesamten von den SBB für 2017 beschlossenen Sparpaket macht die Schliessung des Schalters aus?

4. Ist dem Bundesrat bekannt, dass dieser einseitig gefällte Entscheid der SBB, der im Übrigen auf fragliche Art und Weise kommuniziert wurde, die jahrelange Arbeit von drei institutionellen Partnern, nämlich Bund, Kanton (via die für die Invalidenversicherung zuständige Stelle) und Gemeinde (Giubiasco), zunichtemacht?

5. Welche Alternativen haben die SBB, um den neun Angestellten die Fortsetzung ihrer Ausbildung und ihrer Arbeitsintegration zu ermöglichen?

6. Ist der Bundesrat nicht auch der Ansicht, dass dieser Entscheid der Integrationspolitik widerspricht, die der Bund zur Verbesserung der Situation der Menschen mit Behinderung verfolgt?

7. Müsste ein bundesnahes Unternehmen wie die SBB nicht Vorbild sein und im Bereich einer besseren Arbeitsintegration der Menschen mit Behinderung mit gutem Beispiel vorangehen?

8. Wie beurteilt der Bundesrat diesen Entscheid unter dem Blickwinkel der Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung?

Begründung Die Schweiz hat verschiedene Massnahmen für eine bessere Integration der Menschen mit Behinderung verabschiedet. Mit dem Behindertengleichstellungsgesetz, verschiedenen Revisionen des Bundesgesetzes über die Invalidenversicherung und dem neuen Erwachsenenschutzrecht hat sich die Situation der Menschen mit Behinderung in unserem Land merklich verbessert. Die Selbstbestimmung und die Teilnahme der Menschen mit Behinderung werden mit der Integrationspolitik des Sozialstaates sowohl auf nationaler als auch auf kantonaler und kommunaler Ebene zusätzlich gefördert. Umso mehr sollte sich auch ein bundesnahes Unternehmen an diesen Grundsätzen orientieren und mit gutem Beispiel vorangehen und nicht genau das Gegenteil davon tun.

Antwort des Bundesrates vom 02.11.2016 1. Der Anteil des Billettverkaufs durch Dritte am Gesamtabsatz der SBB ist über die letzten Jahre kontinuierlich gesunken. An den insgesamt 52 Verkaufspunkten Dritter wird weniger als 1 Prozent aller Billette verkauft. Durch die Entwicklung 338 elektronischer Alternativen ist mit einem weiteren Rückgang des Absatzes zu rechnen. Die SBB haben sich deshalb entschlossen, per 1. Januar 2018 den Billettverkauf durch Drittpartner nicht zu verlängern.

2. Die Aufhebung des Billettverkaufs durch Drittpartner führt gemäss SBB dazu, dass Verkaufsprovisionen von jährlich 5 Millionen Franken nicht mehr bei den Drittpartnern, sondern bei Transportunternehmen (mehrheitlich SBB) anfallen.

3. Die geplante Auflösung der Zusammenarbeit mit dem Tessiner Verband für die Eingliederung von Menschen mit Handicap ist per 2018 vorgesehen. Der Entscheid der SBB, auf den Billettverkauf durch Dritte zu verzichten, wurde unabhängig vom Sparprogramm Railfit gefällt. Zu Umsatz und Einsparungen an den einzelnen Standorten geben die SBB keine Zahlen bekannt.

4. Der Betrieb des Schalters in Giubiasco beruht auf einer Vereinbarung der SBB mit der Federazione ticinese integrazione andicap (FTIA). Zur Art und Weise der Kündigung äussert sich der Bundesrat nicht, da dies in die operative Tätigkeit des Unternehmens fällt.

5. In Bellinzona hat bereits Ende September 2016 ein Gespräch zwischen Vertretern der SBB, den Stationshaltern aus Airolo und Giubiasco sowie der FTIA im Zusammenhang mit dem angekündigten Rückzug der SBB stattgefunden. Insbesondere in Giubiasco wollen die SBB unter Einbezug der FTIA nach Möglichkeiten suchen, die Mitarbeitenden mit einer Behinderung nach Ablauf des Vertrags ab 2018 weiter zu beschäftigen. Für Anfang November 2016 wurde ein Folgetreffen vereinbart.

6. Die Förderung der beruflichen Integration von Menschen mit Behinderungen ist ein wichtiges Anliegen, das der Bund mit verschiedenen Massnahmen fördert. Es ist deshalb bedauerlich, wenn solche Initiativen nicht weitergeführt werden. Eine langfristig erfolgreiche Förderung der Integration schliesst jedoch die Möglichkeit ein, veränderten Rahmenbedingungen angemessen Rechnung tragen zu können. Dabei ist ein frühzeitiger Einbezug der involvierten Partner bei sich abzeichnenden Änderungen nötig. Der Bundesrat erwartet, dass bundesnahe Betriebe und auch die SBB bei der Integration von Menschen mit Behinderungen eine hohe Sensibilität zeigen und ihre Verantwortung wahrnehmen.

7./8. Die bundesnahen Betriebe sind im Rahmen der strategischen Vorgaben des Bundes gehalten, als Arbeitgeber die berufliche Integration von Menschen mit Behinderungen zu fördern. Auch darüber hinaus haben ihre Aktivitäten Signalwirkung. Wie sie dieser Rolle im Einzelfall nachkommen, ist Sache der operativen Führung der bundesnahen Betriebe.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (8) Carobbio Guscetti Marina Cassis Ignazio Chiesa Marco Gschwind Jean­Paul Lohr Christian Pantani Roberta Quadri Lorenzo Romano Marco

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2836;44;32;48;04

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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339 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3643 – Interpellation Warum wird Schweizer Touristinnen und Touristen nicht von Reisen nach Paris abgeraten?

Eingereicht von Chevalley Isabelle

Einreichungsdatum 12.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das EDA publiziert auf seiner Internetseite Reisehinweise für Schweizerinnen und Schweizer. Von zahlreichen afrikanischen Regionen wird abgeraten, obwohl es dort schon seit Jahren keine schwerwiegenden Ereignisse mehr gegeben hat, jedenfalls keine so schwerwiegenden wie die Attentate von Paris.

Diese Gefahrenzonen bereiten den zahlreichen in diesen Regionen tätigen Schweizer NGO grosse Probleme. In Ouahigouya in Burkina Faso können sich gewisse Ärztemissionen z. B. nicht mehr zum Spital Persis begeben, um dort Kinder zu operieren. Was die NGO oder Ferienreisende aus der Schweiz anbelangt, so kann es sein, dass ihre Versicherungen ihnen für diese Regionen keinen Versicherungsschutz gewähren. Die Mehrheit der Schweizer Versicherungen stützt sich denn auch auf die Empfehlungen des EDA, um ihre "Kriegsgebiete" festzulegen, wie sie in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen definiert sind. Auch die Entschädigung für einen Erwerbsausfall, der entsteht, weil sich jemand in einer dieser Regionen einen simplen Durchfall zugezogen hat, wird zuweilen nicht gewährt. In Ouahigouya ist nichts vorgefallen, während es in Paris zahlreiche Opfer gab. Heutzutage ist es deutlich riskanter, nach Paris als nach Ouahigouya oder in die Casamance zu reisen. Der Fall der Casamance ist auch ein interessantes Beispiel, da sich inmitten einer Gefahrenzone eine zugelassene Zone befindet: ein Gebiet mit einer hohen Dichte an Hotels, die grossen ausländischen Tourismusunternehmen gehören.

1. Warum wird von Reisen nach Paris im Gegensatz zu Ouahigouya nicht abgeraten?

2. Warum ist im Fall von Ouahigouya die Beurteilung der Gefahrenzone durch das EDA restriktiver als beim französischen Aussenministerium?

3. Hat das EDA eine globale Beurteilungspolitik dieser Zonen, oder steht Afrika besonders im Visier?

4. Wie erfolgt die Aktualisierung dieser Empfehlungen? Wird nicht allzu oft vergessen, die Empfehlungen in bestimmten Regionen zu erneuern (Beispiel Myanmar: Version von November 2015, obschon Anfang 2016 ein neuer Präsident gewählt wurde; Vietnam: Es ist die Rede von Minen aus der Zeit des Krieges!)?

5. Wie kommt es, dass von Besuchen gewisser Slums von Grossstädten wie Johannesburg, Kalkutta oder Manila nicht abgeraten wird, obwohl sie viel gefährlicher und grösser sind als Gebiete, von denen abgeraten wird?

6. Ist sich der Bundesrat bewusst, dass er vornehmlich Bevölkerungen bestraft, die bereits unter bitterer Armut leiden?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen, insbesondere auf seine Vertretungen im Ausland. Es fliessen auch Informationen des Nachrichtendienstes des Bundes ein, wenn es um die terroristische Bedrohung geht. Die Reisehinweise konzentrieren sich auf sicherheitsrelevante Informationen in den Bereichen Politik und Kriminalität. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise für den Entscheid zur Durchführung und zur sorgfältigen Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden jedoch den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.

Firmen und Nichtregierungsorganisationen, die in Regionen mit gespannter Sicherheitslage tätig sind, treffen spezifische Massnahmen. Es ist Pflicht der Arbeitgeber, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Lage und die Risiken am Einsatzort zu informieren und geeignete Sicherheitsmassnahmen zu treffen: zweckmässige Versicherungen, Verhaltensregeln, Evakuationspläne usw. Reise­ und andere Versicherungen entscheiden unabhängig und nach eigenem Ermessen, welche Kosten sie übernehmen, 340 seien es Umbuchungs­ oder Annullierungskosten oder Kosten, die während der Reise entstehen. Das EDA hat weder die Befugnis noch die Absicht, diesen Firmen Weisungen zu erteilen.

Antworten auf die einzelnen Fragen

1. Ouahigouya: Da Terroristen oft gezielt Ausländer als Opfer aussuchen, rät das EDA von Regionen mit hohem Entführungsrisiko ab (siehe Terrorismus und Entführungen: https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/laender­reise­ information/reiseinformationen/terrorismus_und_entfuehrungen.html). In grossen Teilen der Sahara und des Sahel sind bewaffnete Banden und islamistische Terroristen aktiv, die vom Schmuggel und von Entführungen leben. Sie weiten ihren Aktionsradius auf Burkina Faso aus, wie mehrere Überfälle auf Polizeiposten und zwei Entführungen in den Grenzprovinzen zu Mali gezeigt haben: Am 15. Januar 2016 ist ein australisches Ehepaar in Baraboule (Provinz Soum) entführt worden, am 4. April 2015 ein rumänischer Staatsbürger in Tambao (Provinz Oudalan). Die Terroristen sind gut organisiert, operieren grenzüberschreitend und haben Verbindungen zu lokalen kriminellen Gruppen. Wegen des hohen Entführungsrisikos wird von Reisen in die Grenzprovinzen zu Mali abgeraten; dazu gehört auch die Provinz Yatenga, wo sich Ouahigouya befindet (siehe Reisehinweise für Burkina Faso: https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen­und­reisehinweise/burkina­ faso/reisehinweise­fuerburkinafaso.html).

Im Gegensatz dazu besteht in Paris kein Entführungsrisiko durch terroristische Gruppierungen. Das EDA macht auf das Anschlagsrisiko in Frankreich aufmerksam, rät aber nicht von Reisen in dieses Land ab (https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen­und­reisehinweise/frankreich/reisehinweise­fuerfrankreich.html https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen­und­reisehinweise/laenderunabhaengigereiseinformationen/terrorismus­ und­entfuehrungen.html).

2. Das EDA ist über die Reisehinweise der Nachbarländer im Bild. Diese Länder haben unterschiedliche Kriterien, in welchen Fällen sie abraten. Jene der Schweiz sind unter "Die Reisehinweise kurz erklärt" festgehalten (siehe www.eda.admin.ch/reisehinweise).

3. Um die Kohärenz aller Reisehinweise zu gewährleisten, erfolgt die Koordination, Redaktion und Publizierung der Reisehinweise durch den Dienst Reisehinweise des Krisenmanagementzentrums in Bern. Zum Inhalt der Reisehinweise werden die zuständigen Botschaften im Ausland und die Politische Direktion in Bern kontinuierlich konsultiert, um eine objektive und aktuelle Lageeinschätzung zu erhalten.

4. Im Internet finden sich immer die aktuell gültigen Reisehinweise. Sie werden laufend überprüft und angepasst, wenn die Lagebeurteilung ändert. Der Inhalt kann folglich jederzeit und kurzfristig ändern oder während mehrerer Monate gültig bleiben. Myanmar: Die Sicherheitslage hat sich infolge der Wahl eines neuen Präsidenten nicht verändert. Vietnam: Leider sind nach wie vor unzählige Minen und nichtexplodierte Bomben im Land vorhanden. Die Organisation Landmine and Munition Monitor zum Beispiel hält fest, dass Vietnam zu den Ländern mit der höchsten Belastung durch explosive Kampfmittelrückstände gehört (http://www.the­monitor.org).

5. Jedes Land wird individuell beurteilt. Die Reisehinweise für Südafrika, Indien und die Philippinen machen unter anderem auf die hohe Kriminalitätsrate in diesen Ländern aufmerksam.

6. Das EDA kann Informationen und Empfehlungen, namentlich Reisehinweise, veröffentlichen, wie dies das Bundesgesetz über Schweizer Personen und Institutionen im Ausland vom 26. September 2014 vorsieht. Die Reisehinweise des EDA verstehen sich als Sicherheitshinweise. Sie weisen auf mögliche Risiken und Schwierigkeiten hin und empfehlen gewisse Vorsichtsmassnahmen. Die Reisehinweise orientieren sich ausschliesslich an der Sicherheit der schweizerischen Staatsangehörigen im Ausland. Sie können nicht auf die spezifischen Interessen einzelner Wirtschaftsakteure oder der lokalen Bevölkerung Rücksicht nehmen. Nur so bewahren sie ihre Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Ergänzende Erschliessung: 08;09;15

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16.3646 – Interpellation Pferdeklinik des Schweizerischen Nationalgestüts in Avenches. Warum eine einzigartige, international anerkannte Schweizer Institution auflösen?

Eingereicht von Feller Olivier

Einreichungsdatum 13.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Das Schweizerische Nationalgestüt (SNG) in Avenches ist das Kompetenzzentrum des Bundes für Equiden. Seit dem 1. Januar 2014 sieht Artikel 147 des Landwirtschaftsgesetzes ausdrücklich vor: "Zur Unterstützung der Pferdezucht betreibt der Bund ein Gestüt."

Zum SNG gehört eine Pferdeklinik. Diese betreibt ein in der Schweiz einzigartiges, von der Europäischen Union anerkanntes Reproduktionszentrum, das die Pferdezüchtung und ­haltung mit Expertenwissen unterstützt.

Die Pferdeklinik des SNG und jene der Vetsuisse­Fakultät der Universität Bern wurden am 1. Januar 2012 zum Schweizerischen Institut für Pferdemedizin (ISME) zusammengeschlossen. Das Ziel bei diesem Zusammenschluss bestand darin, die Kompetenzen im Bereich der Veterinärmedizin in unserem Land zu fördern.

Anfang Juli dieses Jahres haben die Medien aufgedeckt, dass das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) eine Auflösung der Pferdeklinik des SNG anstrebt und entsprechend Subventionen sowie Arbeitsstellen streicht. Dieses Vorhaben erkläre sich sowohl mit den Sparprogrammen des Bundes als auch mit Grundsatzüberlegungen. Da es in der Schweiz ja schon zwei universitäre Pferdekliniken gebe, nämlich in Bern und Zürich, rechtfertige sich der Weiterbetreib der Pferdeklinik des SNG nicht mehr.

Die Auflösung der Pferdeklinik des SNG hätte zur Folge, dass das Nationalgestüt eine seiner Kernbereiche verlieren würde. Ausserdem würde man dadurch der Westschweiz ein anerkanntes Forschungszentrum für Pferdemedizin entziehen.

1. Welches sind die Sparprogramme, die das BLW dazu veranlassen, die Pferdeklinik des SNG auflösen zu wollen? Hat sich das Parlament bereits zu den infrage stehenden Einsparungen ausgesprochen?

2. Ist die Auflösung der Pferdeklinik des SNG vereinbar mit dem Ziel, die Kompetenzen im Bereich der Veterinärmedizin zu fördern, wie es beim Zusammenschluss der Pferdeklinik des SNG und jener der Universität Bern im Jahr 2012 betont wurde?

3. Ist die Auflösung der Pferdeklinik des SNG vereinbar mit dem Entscheid des Parlamentes, die Existenz des SNG im Landwirtschaftsgesetz zu verankern?

4. Ist es im Hinblick auf das räumliche Gleichgewicht des Landes sinnvoll, die Forschungsaktivitäten im Bereich der Pferdemedizin auf die Deutschschweiz zu konzentrieren, obwohl die einzige Schweizer Pferderasse, der Freiberger, aus dem Kanton Jura stammt?

Antwort des Bundesrates vom 02.11.2016 Die durch das Parlament beschlossenen Sparprogramme und die im Rahmen der Budgetierung festgelegten Konsolidierungsmassnahmen enthielten Querschnittkürzungen im Eigenbereich der Verwaltung und Teuerungskorrekturen, von denen alle Verwaltungseinheiten, auch Agroscope, betroffen waren. So hat das Parlament ab dem Voranschlag 2011 als Vorleistung zum Konsolidierungsprogramm 2012/13 u. a. eine Anpassung an die niedrigere Teuerung sowie eine Querschnittkürzung im Eigenbereich beschlossen. Der Beitrag von Agroscope an diese Kürzungen lag bei rund 1,6 Millionen Franken pro Jahr. Ab dem Voranschlag 2015 wurden zudem bei Agroscope die im Konsolidierungs­ und Aufgabenüberprüfungspaket 2014 vorgesehene Kürzung im Eigenbereich sowie weitere Querschnittkürzungen von insgesamt knapp 0,7 Millionen Franken umgesetzt. Zu den im Stabilisierungsprogramm 2017­2019 vorgesehenen Massnahmen im Eigenbereich soll Agroscope rund 3,9 Millionen Franken beitragen. Seit 2011 ergibt sich somit ein Sparauftrag von insgesamt

343 rund 6,2 Millionen Franken. Zur Erfüllung dieser Sparvorgaben und zur Optimierung der strategischen Ausrichtung der Forschung von Agroscope wurde 2014 eine Portfolioanalyse in Angriff genommen, die bis Ende 2018 umzusetzen ist. Die Massnahmen, die aus dieser Analyse resultieren, betreffen neben der Pferdemedizin auch andere Bereiche von Agroscope. Da die Forschung im Bereich der Pferdemedizin keine Hauptaufgabe von Agroscope ist und weiterhin zwei Universitäten eine Pferdeklinik betreiben, erachtet der Bundesrat diesen Aufgabenverzicht als zumutbar.

Der trotz den beschriebenen Kürzungen gestiegene Funktionsaufwand von Agroscope (178 Millionen Franken im Voranschlag 2011, 191 Millionen Franken gemäss dem vom Bundesrat beantragten Voranschlag 2017) wird für hochaktuelle und vordringliche Fragen im Bereich der Land­ und Ernährungswirtschaft, wie beispielsweise den nachhaltigen Pflanzenschutz, eingesetzt. Dabei ist gut die Hälfte des Anstiegs auf haushaltneutral finanzierte Drittmittelprojekte zurückzuführen. Auch wurden Agroscope teilweise neue Aufgaben übertragen.

Derzeit werden mit der Vetsuisse­Fakultät der Universität Bern intensive Gespräche geführt, um die beste Lösung und optimale Rahmenbedingungen für das Schweizerische Institut für Pferdemedizin (ISME) zu finden. Die Kompetenzen im Bereich der Veterinärmedizin sollten somit nicht beeinträchtigt sein.

Das Schweizerische Nationalgestüt als Kompetenzzentrum des Bundes für Equiden innerhalb von Agroscope zählt derzeit rund sechzig Angestellte, von denen etwa ein halbes Dutzend im Bereich der Pferdemedizin tätig ist. Der Entscheid von Agroscope, die Ressourcen in der Pferdemedizin zu reduzieren, betrifft ausschliesslich das ISME und bedroht die Existenz des Schweizerischen Nationalgestüts in keiner Weise. Die Forschungsleistungen im Bereich der Zucht (Zucht und Genetik) und Haltung (Ethologie, Haltung, Fütterung) von Equiden wie auch die Beratungsstelle Pferd werden vom Schweizerischen Nationalgestüt weiterhin gewährleistet. Daneben wird Agroscope seine Forschungstätigkeiten im Bereich der Nutztiergenetik ausbauen.

Auch wenn Bern vom Jura nicht weiter entfernt ist als Avenches, ist das sprachliche Gleichgewicht natürlich ein wichtiger Faktor: Der Standort des Schweizerischen Nationalgestüts wird nicht infrage gestellt und bleibt in Les Longs­Prés in Avenches. Ausserdem bleibt die Unterstützung des Freibergerpferdes durch das Schweizerische Nationalgestüt unverändert bestehen. Zu diesem Zweck wird seit Anfang Jahr unter der Federführung von Agroscope und in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Stakeholdern eine Strategie zur Erhaltung des Freibergerpferdes erarbeitet, deren Umsetzung Agroscope begleitet. So leistet Agroscope mit dem Schweizerischen Nationalgestüt bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Freibergerpferdes.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

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16.3647 – Interpellation Starker Anstieg der Asylgesuche von Personen aus Gambia

Eingereicht von Moret Isabelle

Einreichungsdatum 13.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Jahr 2015 ist die Zahl der Asylgesuche von Flüchtlingen aus Gambia verglichen mit anderen Jahren stark angestiegen: Während im Zeitraum von 2010 bis 2014 das Jahresmittel bei 395 Asylgesuchen lag, hat sich ihre Zahl im Jahr 2015 mehr als verdoppelt (968 Asylgesuche). Diese Tendenz setzt sich fort, denn im ersten Semester 2016 sind schon 714 Asylgesuche eingereicht worden. Wird diese Kadenz beibehalten, so werden sich die Zahlen im Vergleich zu jenen in der Periode 2010­ 2014 verdreifacht haben. Trotz dieser drastischen Zunahme der Asylgesuche gibt es im Bereich Migration keine bilaterale Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Gambia.

Die Menschenrechtssituation in Gambia ist schwierig. Homosexuelle, Journalistinnen und Journalisten und regimekritische Personen bekommen die staatliche Repression am meisten zu spüren. Es ist aber anzunehmen, dass die genannte Zunahme nicht nur auf die Verfolgung und die staatliche Willkür, sondern auch auf wirtschaftliche Motive zurückzuführen ist. Beweis dafür ist die relativ tiefe Anerkennungs­ und Schutzquote der Asylsuchenden aus Gambia.

Aufgrund dieser Entwicklungen und der Situation in Gambia bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Hat der Bundesrat von der Zunahme der Asylgesuche Kenntnis genommen? Welches sind seiner Ansicht nach die Gründe für diese Zunahme?

2. Wie schätzt der Bundesrat die Menschenrechtssituation in Gambia ein?

3. Wie viele der abgewiesenen Asylsuchenden verlassen die Schweiz danach tatsächlich (im Hinblick auf die relativ tiefe Anerkennungs­ und Schutzquote)?

4. Wie gedenkt er im Hinblick auf diese Zunahme vorzugehen? Plant der Bundesrat im Bereich der Migrationspolitik eine vertiefte Zusammenarbeit mit Gambia (Migrationspartnerschaft, Rückübernahmeabkommen)?

Antwort des Bundesrates vom 02.11.2016 1. Der Bundesrat hat von der Zunahme der Asylgesuche von gambischen Staatsangehörigen Kenntnis genommen. Auch die Europäische Union verzeichnet eine steigende Anzahl Asylgesuche aus Gambia. Generell kommen 2016 deutlich mehr Staatsangehörige von westafrikanischen Ländern (darunter Gambia) in Süditalien an als in früheren Jahren. Die Zunahme der Asylgesuche von gambischen Staatsangehörigen scheint mit der politischen Situation in Libyen und der steigenden Anzahl irregulärer Migrantinnen und Migranten, die von diesem Land aus das Mittelmeer überqueren, zusammenzuhängen. Das Profil der Asylsuchenden ist gleich geblieben, und die politische Situation in Gambia hat sich nicht derart verändert, dass der deutliche Anstieg der Asylgesuche zwischen 2015 und 2016 damit zu erklären wäre. Es ist auch festzuhalten, dass die grosse Mehrheit der Asylgesuche Dublin­Fälle betrifft, wobei die betroffenen Personen nach einem (mitunter mehrjährigen) Aufenthalt in Spanien oder Italien in die Schweiz einreisen.

2. Die Menschenrechtslage ist unbefriedigend. Der Bundesrat teilt die Einschätzung, wonach vor allem bestimmte Gruppen in Gambia einem Risiko der Verfolgung ausgesetzt sind. Dies sind beispielsweise Regimegegner, kritische Journalistinnen und Journalisten, Menschenrechtsaktivistinnen und ­aktivisten oder Angehörige der LGBTI­Gemeinschaft. Der Bundesrat beobachtet die Entwicklung genau.

3. Die durchschnittliche Anerkennungs­ und Schutzquote der Asylsuchenden aus Gambia ist tatsächlich tief. Das Staatssekretariat für Migration hat im Jahr 2015 insgesamt 1003 kontrollierte und unkontrollierte Ausreisen von gambischen Staatsangehörigen registriert, zwischen Januar und August 2016 waren es 1099. Die Ausreisestatistiken erfassen alle

345 Staatsangehörigen aus Gambia, welche die Schweiz verlassen müssen. Die grosse Mehrheit davon sind abgewiesene Asylsuchende.

4. Mit Gambia besteht eine gute operative Zusammenarbeit im Rückkehrbereich, welche die freiwillige Rückkehr oder die zwangsweise Rückführung von abgewiesenen Asylsuchenden in dieses Land ermöglicht. Zudem bietet der Bundesrat den Migrationsbehörden in Gambia regelmässig technische Unterstützung. Und über ihre Beteiligung am EU­Nothilfe­ Treuhandfonds für Afrika trägt die Schweiz zur Umsetzung eines sozioökonomischen Entwicklungsprojekts in Gambia bei, um die Ursachen der irregulären Migration nach Europa zu bekämpfen. Angesichts dieser Bestrebungen beabsichtigt der Bundesrat zurzeit nicht, die Zusammenarbeit mit Gambia weiter zu formalisieren.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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346 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3651 – Interpellation Haftentlassung eines irakischen Asylsuchenden, der den IS unterstützte. Solches darf sich nicht wiederholen

Eingereicht von Quadri Lorenzo

Einreichungsdatum 13.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Kürzlich hat Bundesrätin Sommaruga den neuen Nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus der Öffentlichkeit vorgestellt. Nur wenige Tage später hat das Bundesstrafgericht einen Iraker aus der Haft entlassen, der als Asylsuchender in die Schweiz gekommen ist und 2014 wegen Unterstützung des IS verhaftet wurde. Der Iraker kam im Juli nach Verbüssen von zwei Dritteln seiner Strafe auf freien Fuss. Gegen diesen Entscheid hatte sich das Amt für Migration und Integration des Kantons Aargau, wo der Mann wohnhaft war, gestellt. Dieser Kanton hatte die Ausschaffungshaft bis zum 30. Oktober angeordnet. Das Bundesstrafgericht hat dann aber entschieden, dass die Voraussetzungen für die Ausschaffungshaft nicht gegeben seien und der Mann freizulassen sei. Darüber hinaus schliesst der Verteidiger des Irakers eine Ausschaffung aus, weil das Leben seines Mandanten nach seinen Angaben im Herkunftsland gefährdet sei.

Darum stelle ich dem Bundesrat folgende Fragen:

1. Auf der einen Seite werden Aktionspläne zur Bekämpfung religiösen Fanatismus vorgelegt (in denen im Übrigen tunlichst vermieden wird, darauf hinzuweisen, dass es um islamischen Extremismus geht). Auf der anderen Seite entlässt das Bundesstrafgericht IS­Anhänger aus der Haft, die aller Wahrscheinlichkeit nach in der Schweiz bleiben. Hält der Bundesrat dies für kohärent?

2. Wie beurteilt der Bundesrat den Umstand, dass ein Iraker, der als Asylsuchender in die Schweiz gekommen ist und als Unterstützer des IS verurteilt wurde, in der Schweiz bleibt, ohne dass seine Gefährlichkeit abgeklärt wird?

3. Ist der Bundesrat der Auffassung, dass dies im Einklang steht mit dem Ausgang der Volksabstimmung von 2010 über die Ausschaffung straffälliger Ausländer?

4. Situationen wie die obenbeschriebene sind "neu", weil das Thema islamischer Terrorismus für die Schweiz relativ neu ist: Gedenkt der Bundesrat, im Interesse der Sicherheit in unserem Land die gesetzlichen Änderungen vorzulegen, die es braucht, damit sich solche Situationen nicht wiederholen?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat ist sich der Wichtigkeit der Wahrung der inneren und äusseren Sicherheit der Schweiz bewusst. Mit seiner Strategie zur Terrorismusbekämpfung in der Schweiz vom 18. September 2015 hat er Ziele in den vier Handlungsfeldern Prävention, Repression, Schutz und Krisenvorsorge definiert und verschiedene Massnahmen in die Wege geleitet.

1. Im Handlungsfeld Prävention hat die politische Plattform des Sicherheitsverbundes Schweiz am 8. September 2016 den Delegierten des Sicherheitsverbundes Schweiz beauftragt, bis zur zweiten Jahreshälfte 2017 einen nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus zu erarbeiten. Er soll konkrete Massnahmen zur Verhinderung aller Formen von politisch und ideologisch motivierter Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus beinhalten und namentlich auch Behörden ausserhalb des Sicherheitsbereichs und auf lokaler Ebene mit einbeziehen. Gefährdete Personen sollen davon abgebracht werden, straffällig zu werden. Ausserdem sollen bereits radikalisierte, allenfalls straffällig gewordene Personen mit geeigneten Massnahmen deradikalisiert und in die Gesellschaft reintegriert werden.

Dieser Aktionsplan steht in keinem direkten Zusammenhang mit dem Gerichtsentscheid über die Entlassung des Irakers aus der Ausschaffungshaft, der u. a. wegen Unterstützung einer kriminellen Organisation verurteilt und nach Verbüssung zweier Drittel seiner Strafe aus dem Strafvollzug entlassen wurde. Das Bundesgericht hat in einem Einzelfall entschieden, dass sich 347 die Ausschaffungshaft besagten Irakers als bundesrechtswidrig erweist, weil weder eine rechtskräftige Ausweisungsverfügung vorlag noch ein Haftgrund gemäss Ausländergesetz gegeben war.

2. Das Bundesamt für Polizei hat in Rücksprache mit dem Nachrichtendienst des Bundes die Gefährdung der inneren und äusseren Sicherheit durch den betreffenden Iraker abgeklärt und gestützt darauf die Ausweisung nach Artikel 68 des Ausländergesetzes verfügt. Die Ausweisungsverfügung besteht weiterhin, und die Beschwerde dagegen ist beim EJPD hängig.

3. Gemäss geltendem Recht darf niemand in einen Staat ausgeschafft werden, in dem ihr oder ihm Folter oder eine andere Art grausamer und unmenschlicher Behandlung oder Bestrafung droht. Dieses absolut geltende Rückschiebungsverbot wurde im Rahmen der Umsetzung der am 28. November 2010 angenommenen Ausschaffungs­Initiative von Parlament und Volk bestätigt.

4. Der Bundesrat hat am 22. Juni 2016 das Eidgenössische Justiz­ und Polizeidepartement damit beauftragt, ihm bis Ende 2017 einen Vernehmlassungsentwurf über präventiv­polizeiliche Massnahmen zur Terrorismusbekämpfung vorzulegen. Geprüft werden Massnahmen, die Personen von konkreten Straftaten abhalten sollen (wie die Ausreise zwecks Anschluss an eine Terrororganisation), sowie Massnahmen gegen Personen, die zwar ihre Strafe verbüsst haben, aber die Sicherheit der Schweiz weiterhin gefährden und aufgrund des Rückschiebungsverbots nicht ausgeschafft werden können. Mit der Inkraftsetzung des neuen Nachrichtendienstgesetzes wird der Nachrichtendienst des Bundes zudem über neue präventive Instrumente verfügen, die auch nach einer Haftentlassung zur Anwendung kommen können.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (1) Pantani Roberta

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Ergänzende Erschliessung: 09;2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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16.3654 – Interpellation Werden die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für das Mobility­Pricing aufkommen müssen?

Eingereicht von Schwaab Jean Christophe Einreichungsdatum 14.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Ich stelle folgende Fragen an den Bundesrat:

1. Hat er die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei seinen Überlegungen zum Mobility­Pricing berücksichtigt?

2. Der Arbeitgeber legt die Arbeitszeiten fest, und die Arbeitnehmerin oder der Arbeitnehmer muss die Fahrtkosten vom Wohn­ zum Arbeitsort in der Regel selber bezahlen. Ist sich der Bundesrat bewusst, dass die Fahrtkosten derjenigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer höher ausfallen werden, die keine andere Wahl haben, als zu Stosszeiten zu pendeln?

3. Welche Lösungen empfiehlt er dafür? Werden diese schon im Rahmen der Pilotprojekte umgesetzt?

4. Unterstützt er den Vorschlag eines Rechts auf Arbeitszeiten, die kein Pendeln zu Stosszeiten voraussetzen?

5. Unterstützt er den Vorschlag eines Rechts auf Telearbeit?

6. Unterstützt er den Vorschlag einer Verpflichtung für den Arbeitgeber, die entstehenden Zusatzkosten zu begleichen, wenn dieser Arbeitszeiten vorschreibt, die zu höheren Fahrtkosten führen?

7. Arbeitgeber haben manchmal aus einem zwingenden (z. B. technischen oder wirtschaftlichen) Grund keine andere Wahl, als ihre Angestellten zu Arbeitszeiten zu beschäftigen, die ein Pendeln zu Stosszeiten voraussetzen, oder Telearbeit ist in ihrem Unternehmen unmöglich. Welche Lösungen sieht der Bundesrat für die Angestellten dieser Arbeitgeber vor?

8. Sieht der Bundesrat Ausgleichszahlungen für diejenigen Personen vor, die im Sinne von Artikel 16 Absatz 2 Buchstabe f des Arbeitslosenversicherungsgesetzes gezwungen sind, eine Arbeit anzunehmen, die einen Arbeitsweg von mehr als zwei Stunden und somit ein Pendeln während der Stosszeiten notwendig macht?

9. Was sieht der Bundesrat für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor, die sich aufgrund familiärer Verpflichtungen (z. B. wegen der Schulzeiten) keine flexiblen Arbeitszeiten einrichten können oder gezwungen sind, während der Stosszeiten zu pendeln?

10. Was sieht der Bundesrat vor, um zu verhindern, dass sich die von ihm gewünschte "Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle" nicht zum Nachteil der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entwickelt, z. B. indem ihre Arbeitstage verlängert werden, Überstunden entstehen, die weder bezahlt noch kompensiert werden, die Vereinbarkeit mit familiären Verpflichtungen komplizierter wird oder der Arbeitsstress erhöht wird?

11. Wird der Bundesrat die Sozialpartner in das Projekt Mobility­Pricing mit einbeziehen?

12. Sieht der Bundesrat allgemein soziale Ausgleichslösungen vor, um die Zusatzkosten des Mobility­Pricings bei Personen mit tiefem Einkommen zu kompensieren? Wenn nein, warum nicht?

Antwort des Bundesrates vom 26.10.2016 Der Verkehr wächst seit Jahren und wird gemäss den "Verkehrsperspektiven 2040" des Bundesamtes für Raumentwicklung auch weiterhin wachsen. Dadurch kommt es in den Spitzenzeiten an verschiedenen Orten zu Engpässen. In der übrigen Zeit sind Strasse und Schiene jedoch weniger stark ausgelastet. Der Bund prüft deshalb ergänzend zu Ausbauten, wie die bestehende Infrastruktur gleichmässiger ausgelastet werden kann. Eine Möglichkeit bietet Mobility­Pricing. Am 29. Juni 2016 hat der Bundesrat demzufolge den Konzeptbericht Mobility­Pricing gutgeheissen und veröffentlicht 349 (www.uvek.admin.ch > Verkehr > Mobility Pricing). Gleichzeitig hat der Bundesrat das UVEK beauftragt, nach Gesprächen mit den zuständigen parlamentarischen Kommissionen und Vertretern der interessierten Gebiete die Durchführung von Pilotversuchen zu prüfen, die rechtlichen Grundlagen für Pilotversuche zu klären und ihm bis Ende Juni 2017 über die Ergebnisse dieser Abklärungen zu berichten. Erst mit zeitlich befristeten, verkehrsträgerübergreifenden Pilotversuchen könnten anschliessend Erfahrungen gesammelt und offene Fragen, wie Mobility­Pricing u. a. sozialverträglich ausgestaltet werden könnte, geklärt werden.

In Anbetracht des aktuellen Projektstandes lassen sich die gestellten Fragen noch nicht beantworten. Dem Konzeptbericht des Bundesrates liegen aber mehrere Grundprinzipien zugrunde, namentlich auch eine sozialpolitisch verträgliche Ausgestaltung (vgl. Ziff. 7.7 des Konzeptberichtes). Dem Bundesrat ist es ein Anliegen, Mobility­Pricing tariflich so auszugestalten, dass Mobilität weiterhin für alle Nutzer erschwinglich bleibt. Neben Mobility­Pricing sind auch weitere Massnahmen erforderlich, um die Herausforderungen auf Strasse und Schiene langfristig zu meistern. Dazu gehören beispielsweise flexiblere Arbeitszeiten und Arbeitsmodelle, angepasste Unterrichtszeiten oder Fahrgemeinschaften (vgl. Ziff. 7.1 des Konzeptberichtes). Der Bundesrat wird die Wirtschaft und die Arbeitgeber dazu ermuntern, das vorhandene Potenzial besser auszuschöpfen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

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Mitunterzeichnende (9) Aebischer Matthias Amarelle Cesla Fridez Pierre­Alain Friedl Claudia Heim Bea Munz Martina Nussbaumer Eric Reynard Mathias Sommaruga Carlo

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Ergänzende Erschliessung: 44;48;2446

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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350 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3655 – Interpellation Zwangsheiraten in der Schweiz

Eingereicht von Buffat Michaël

Einreichungsdatum 14.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Trotz der Verschärfung der Massnahmen, die 2012 vom Parlament verabschiedet wurde, sind 2016 offensichtlich bereits mehr als 100 Fälle von Zwangsheiraten registriert worden; 2015 waren es weniger als 60. In einer grossen Zahl von Fällen handelt es sich um Minderjährige, die das 16. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Gemäss meinen Informationen kommen die meisten minderjährigen Verheirateten aus eritreischen, somalischen, irakischen, afghanischen oder syrischen Gemeinschaften, die sich in der Schweiz niedergelassen haben. Die höheren Zahlen können also mit der stärkeren Zuwanderung aus diesen Ländern erklärt werden.

Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie viele Zwangsheiraten wurden in der Schweiz von 2005 bis heute registriert?

2. Welche Gründe für die Zwangsheirat werden von den Verantwortlichen genannt?

3. Welche Massnahmen hat der Bundesrat getroffen, um diesen Missbrauch zu verhindern einerseits und um gegen die Verantwortlichen vorzugehen andererseits?

4. Sind die Migrationsströme der obengenannten Gemeinschaften für diese Situation verantwortlich?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat beobachtet die Entwicklung und insbesondere das Thema der Zwangsheirat von minderjährigen Asylsuchenden aus Staaten, in denen dieses Phänomen bekannt ist, aufmerksam.

1. Gemäss verschiedenen Organisationen bestehen Anzeichen, dass Zwangsheiraten von Minderjährigen in der Schweiz in jüngster Zeit zugenommen haben. So hat die Fachstelle Zwangsheirat in den ersten zehn Monaten dieses Jahres Kenntnis von 42 Fällen erhalten, in denen Kinder von weniger als 16 Jahren Opfer von erzwungenen Ehen oder Verlobungen sind. Zudem verzeichnete sie 113 Meldungen zu Minderjährigen zwischen 16 und 18 Jahren. Der Bund verfügt jedoch über keine Statistiken diesbezüglich. Es ist nicht möglich, die Zahl der Zwangsheiraten von Minderjährigen im Asylbereich zu bestimmen. Es lässt sich somit auch nicht sagen, ob diese Personen aus den in der Interpellation genannten Ländern stammen.

Schätzungen zu Zwangsheiraten in der Schweiz wurden in einem entsprechenden Bericht des Bundesrates vom 14. September 2012 präsentiert. Für die Jahre 2009 und 2010 wird die Zahl der Personen, die unter Druck gesetzt wurden, gegen ihren Willen eine Heirat einzugehen, auf 348 Personen geschätzt. Die Zahl der Personen, die zum Verzicht auf eine Liebesbeziehung gezwungen wurden, wird mit 384 beziffert. Ausserdem geht die Studie davon aus, dass 659 Personen gezwungen wurden, verheiratet zu bleiben.

Das Staatssekretariat für Migration hat 2013 eine Machbarkeitsstudie für ein Monitoring zu Zwangsheirat in der Schweiz in Auftrag gegeben. Diese hat gezeigt, dass ein Monitoring keine repräsentativen Ergebnisse bringen würde. Auf den Aufbau eines finanziell und administrativ aufwendigen Monitorings wurde daher verzichtet.

2. Gemäss dem genannten Bericht des Bundesrates liegt der Zwang durch das familiäre Umfeld hauptsächlich darin begründet, dass die betroffene Person jemanden heiraten soll, der gleicher ethnischer, nationaler oder religiöser Herkunft ist.

3. Die Schweiz hat ein neues Gesetz zur wirksameren Bekämpfung von Zwangsheiraten (Bundesgesetz über Massnahmen gegen Zwangsheiraten) eingeführt, das seit 2013 in Kraft ist. Dieses sieht unter anderem eine Strafnorm vor, die Zwangsheiraten explizit nennt und ermöglicht, diese stärker zu bestrafen (Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren statt wie bisher drei 351 Jahren, Art. 181a StGB), sowie Bestimmungen in verschiedenen Gesetzen (IPRG, ZGB, PartG, AsylG, AuG), welche die Annullierung von Zwangsheiraten und Minderjährigenehen bezwecken. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik wurden in der Schweiz im Jahr 2013 zwei Anzeigen wegen Zwangsheirat eingereicht; im Jahr 2014 waren es drei und im Jahr 2015 dreizehn. Bisher haben lediglich zwei Verfahren zu einer rechtskräftigen Verurteilung geführt. Der Bund verfügt über keine vergleichbaren Daten im Bereich des Zivilrechts.

Um diese gesetzgeberischen Massnahmen zu ergänzen, hat der Bundesrat im Jahr 2012 das Bundesprogramm Bekämpfung Zwangsheiraten eingeführt, wofür der Bund zwei Millionen Franken einsetzt. Das Programm läuft über fünf Jahre (2013­2017) und umfasst die Bereiche Prävention, Betreuung/Beratung, Schutz und Ausbildung. Der Bundesrat wird Mitte 2017 einen Evaluationsbericht über die getroffenen Massnahmen veröffentlichen.

In diesem Bereich ist die Schweiz auch aussenpolitisch aktiv. Sie setzt sich namentlich bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen, im Menschenrechtsrat und in der Kommission für den Status der Frauen ein, um die Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken.

4. Gemäss dem Bericht des Bundesrates vom 14. September 2012 haben Personen, die in der Schweiz unter Zwang stehen zu heiraten, folgendes soziodemografisches Profil: Es handelt sich hauptsächlich um junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren, die vor allem aus den Balkanländern, der Türkei und Sri Lanka stammen.

91 Prozent der Personen, die bei der Fachstelle Zwangsheirat Rat gesucht haben, sind in der Schweiz geboren oder hier aufgewachsen (interne Erhebung der Fachstelle Zwangsheirat für 2015). Die Problematik der Zwangsheirat lässt sich somit nicht ausschliesslich mit der neuen Zuwanderung und den in der Interpellation genannten Gemeinschaften in Verbindung bringen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2811;1211;28

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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352 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3656 – Interpellation Fehlanreize durch staatliche Tierzuchtförderung stoppen

Eingereicht von Schelbert Louis

Einreichungsdatum 14.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Von den 33 Millionen Franken des Bundes zur Förderung der Tierzucht fliesst rund die Hälfte zu den Milchvieh­ Zuchtverbänden. Artikel 141 des Landwirtschaftsgesetzes besagt, dass eine staatliche Zuchtförderung nur zulässig ist, wenn die Tiere und Rassen den natürlichen Verhältnissen des Landes angepasst, gesund und widerstandsfähig sind und eine auf den Markt ausgerichtete Erzeugung viehwirtschaftlicher Produkte ermöglichen. Die gegenwärtige Situation bei den Milchkühen widerspricht diesen Vorgaben zu sehr. Eine Studie der ETH Zürich vom Frühjahr 2015 zur "Nachhaltigkeit der Schweizer Milchproduktion" im Auftrag der Emmi AG zeigt, dass Betriebe mit weniger als 7000 Kilogramm Milchleistung je Kuh 22 Prozent weniger Antibiotika einsetzen als Betriebe mit einem Leistungsniveau von mehr als 8000 Kilogramm. Trotzdem gibt es weiter Zuchtbemühungen in Richtung Leistungssteigerung und Hochleistung. Der Milchmarkt ist durch eine Überproduktion gekennzeichnet, viel Milch wird aus Importkraftfutter statt einheimischem Gras und Heu erzeugt, männliche Kälber der einseitigen Milchrassen werden wegen unrentabler Mast zum Teil bereits im Babyalter geschlachtet, an nationalen Viehausstellungen finden sich verbotene und tierquälerische Manipulationen an den Kühen, hochleistungsbedingte Krankheiten und Abgänge bei Kühen sind verbreitet.

Der Bundesrat wird um Antworten auf folgende Fragen gebeten:

1. Teilt er die Meinung, dass diese Negativkonsequenzen der Viehzucht den Absichten und Vorgaben von Artikel 141 des Landwirtschaftsgesetzes widersprechen?

2. Was gedenkt er zu tun, damit Steuergelder nicht weiterhin eingesetzt werden, um:

a. die Milchleistung und damit den Importkraftfuttereinsatz, hochleistungsbedingte Milchvieh­Krankheiten und Antibiotikaeinsatz noch mehr zu steigern; und

b. Viehausstellungen zu subventionieren, wo tierschutzwidrige Manipulationen, u. a. Zitzenverkleben, Einsatz von Beruhigungs­ und Schmerzmitteln, Abrasieren der Tasthaare an den Kühen, vorgenommen werden?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 1. Der Bundesrat ist sich der Thematik des Antibiotikaeinsatzes in der Milchviehhaltung bewusst. Der Bundesrat teilt die Meinung des Interpellanten aber nicht, wonach die finanzielle Unterstützung anerkannter Zuchtorganisationen den Vorgaben im Landwirtschaftsgesetz widerspreche, und dies aus folgenden Gründen: Eine grosse Errungenschaft zur Ernährungssicherheit des letzten Jahrhunderts waren steigende Leistungen bei Pflanzen und Tieren als Resultat der genetischen Selektion. In der Rindviehzucht sind auch unerwünschte Beziehungen zwischen Leistung und Gesundheit der Tiere sowie Umweltwirkungen untersucht worden. Basierend auf wissenschaftlich erwiesenen Erkenntnissen und wirtschaftlichen Bedingungen haben die verantwortlichen Zuchtorganisationen deshalb funktionelle Merkmale wie Eutergesundheit und Nutzungsdauer in die Zuchtziele integriert und die Selektionsstrategien laufend angepasst. Unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Bedeutung und der genetischen Beziehungen untereinander werden Zuchtwerte für einzelne Merkmale zu einem Gesamtzuchtwert zusammengefasst. In den letzten Jahren haben die Fitnessmerkmale gegenüber den Produktionsmerkmalen an Bedeutung gewonnen. Die Zuchtverbände verfolgen damit zunehmend das Ziel, eine problemlose, gesunde, fruchtbare, langlebige, robuste, leistungsfähige und an Schweizer Produktionssysteme angepasste Kuh zu züchten. Damit wird gewährleistet, dass die Zucht auf eine optimale Leistung mit maximaler Berücksichtigung der Gesundheitsmerkmale ausgerichtet ist. Dank der Gesundheitsdatenerfassung durch die Zuchtorganisationen kann künftig langfristig effizienter auf gute Tiergesundheit und auf wirtschaftliche Tiere gezüchtet werden. Dies ist nötig, da z. B. zwischen dem Selektionsmerkmal Milchleistung und der Mastitisanfälligkeit eine züchterisch unerwünschte genetische Korrelation besteht. Bezüglich der Tiergesundheitsdatenerfassung gibt es noch Optimierungspotenzial. Deshalb unterstützen die beiden Bundesämter für 353 Landwirtschaft sowie für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen die Zuchtverbände auch bei diesen Vorhaben. Die hohe Bedeutung der Fitness bei der Auswahl der Zuchttiere leistet einen wichtigen Beitrag, die Zellzahl zu reduzieren, die Mastitisfrequenz zu verbessern und damit den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren. Neben der genetischen Prädisposition für Mastitisanfälligkeit haben jedoch auch Faktoren wie Management, Fütterung und Haltung einen grossen Einfluss auf die Tiergesundheit.

Zur Verbesserung der Grundlagen in der Tierzucht und zur Unterstützung züchterischer Massnahmen im Einklang mit den strengen internationalen Rechtsvorschriften (WTO­Agrarabkommen und Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäischen Gemeinschaft über den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Anhang II, Anlage 4; SR 0.916.026.81) unterstützt der Bund die Zuchtverbände in den Bereichen Milch­ und Fleischrinderzucht mit jährlich rund 24 Millionen Franken. Diese Gelder unterliegen der üblichen behördlichen Finanzkontrolle. Es gilt festzuhalten, dass die Tierzucht, im Gegensatz zur Pflanzenzucht, in privaten Händen liegt und der Bund über seine Forschungsanstalten keine eigenen Tierzuchtaktivitäten betreibt. Diese Unterstützung privater Zuchtorganisationen ermöglicht, auch dank ihrer Nähe zur Praxis, eine hochstehende, eigenständige Viehzucht in der Schweiz und dadurch eine sinkende Abhängigkeit von ausländischem Zuchtmaterial. Das Bundesamt für Landwirtschaft diskutiert zusammen mit den betroffenen Akteuren laufend die Zuchtstrategien im Blickwinkel der neuesten Entwicklungen in der Molekulargenetik und der Ausrichtung züchterischer Beiträge. Im Laufe des Jahres 2017 sollen diese Zuchtstrategien unter Berücksichtigung der internationalen Situation und Entwicklung, der Trends in der Forschung, der gesellschaftlichen Anforderungen und der Nachhaltigkeit im Rahmen einer "Strategie Tierzucht" erarbeitet und veröffentlicht werden.

Der Bundesrat ist deshalb der Meinung, dass kein weiterer Regelungsbedarf besteht und die aktuellen Gegebenheiten den Vorgaben der Artikel 141 und 142 des Landwirtschaftsgesetzes entsprechen.

2.a. Der Bundesrat teilt die Meinung des Interpellanten nicht, wonach mit dem Einsatz von Steuergeldern Kraftfuttermittelimporte sowie Krankheiten und Antibiotikaeinsatz beim Rindvieh gesteigert werden. In erster Linie tragen die Landwirte aus eigenem Interesse Sorge zur Gesundheit ihrer Tiere. Sie sind sich auch der grossen finanziellen Einbussen wegen kranker Tiere bewusst und setzen deshalb alles daran, mit gesunden Tieren kostengünstige und hochwertige viehwirtschaftliche Produkte zu erzeugen. Seinerseits hat der Bund mit dem 2014 eingeführten Beitrag für graslandbasierte Milch­ und Fleischproduktion (GMF) Anreize zur Förderung einer standortangepassten, effizienten Nutzung von Grundfutter mit einem Grasanteil von mindestens 75 Prozent der Trockensubstanzaufnahme im Talgebiet und mindestens 85 Prozent im Berggebiet geschaffen. Damit veredeln Wiederkäuer für den Menschen nicht direkt nutzbares pflanzliches Material zu Milch und Fleisch. Die durchschnittliche Beteiligung am GMF­Programm lag 2014 bei etwa 70 Prozent der Grünfläche und bei etwa 60 Prozent der Betriebe. Der GMF­Beitrag kann tendenziell bremsend auf die Entwicklungsdynamik bei der Milchleistung und den Kraftfuttereinsatz wirken.

Mit einer weiteren Verbesserung der Tiergesundheit können der Antibiotikaeinsatz und damit die Resistenzen reduziert werden. Die nachhaltige Förderung der Tiergesundheit in der Nutztierhaltung bzw. in der landwirtschaftlichen Produktion steht in engem Zusammenhang mit der vom Bundesrat beschlossenen Strategie zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenzen (Star). Die Bundesämter für Gesundheit, für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen sowie für Landwirtschaft haben in den letzten Monaten mit Beteiligung des Bundesamtes für Umwelt eine breitabgestützte Gesamtstrategie entworfen. Im Rahmen der Berichterstattung zur Umsetzung von Star soll unter anderem aufgezeigt werden, wie die Verantwortung und Mitwirkung der Tierhaltenden und der Tierärzteschaft für die Gesunderhaltung der Nutztiere verstärkt gefördert und gegebenenfalls eingefordert werden kann.

2.b. Der Bundesrat ist sich der Tatsache bewusst, dass vereinzelt Züchter ihre Tiere mit unangemessenen Eingriffen auf Tierausstellungen vorbereiten, zum Schaden der grossen Mehrheit der Züchter. Tierausstellungen ziehen viele Besucher aus allen Bevölkerungsgruppen an und sind auch ein Schaufenster, um die Schweizer Viehzucht auf den Exportmärkten bekanntzumachen. Sie werden deshalb im Rahmen der landwirtschaftlichen Absatzförderung mit subsidiären Finanzhilfen unterstützt, sofern sie eine internationale Ausstrahlung haben. Die Bundesbehörden erwarten von Züchtern, Verbänden und Ausstellern, dass Tierschutzbestimmungen und der Ehrenkodex der Branche eingehalten werden. Die Finanzhilfen sind an diese Auflagen gebunden, und im Falle von Verstössen behält sich der Bund das Recht vor, Finanzhilfen zurückzufordern. Das Bundesamt für Landwirtschaft ist in Kontakt mit den zuständigen Verantwortlichen der Zuchtverbände. Diese treffen Massnahmen, damit Missstände künftig verhindert werden und das Wohlbefinden der Tiere an Ausstellungen im In­ und im Ausland respektiert wird. Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft schweizerischer Rinderzüchter (ASR) hat am 18. Oktober 2016 ein neues Ausstellungsreglement für das Bereitstellen und die Auffuhr von Tieren an Milchviehausstellungen in der Schweiz verabschiedet. Dieses Reglement tritt am 1. Januar 2017 in Kraft. Entgegen dem heute bereits bestehenden Ehrenkodex der ASR handelt es sich bei der neuen Regelung um ein Reglement, das für alle ASR­Mitgliedsverbände verbindlich ist. Der Bundesrat ist deshalb zuversichtlich, dass die Missstände verschwinden werden, und wird die Entwicklungen genau verfolgen. Sollten sie nicht zeitnah behoben werden, wird das zuständige Departement überprüfen, ob eine weitere finanzielle Unterstützung von Tierausstellungen mit internationaler Ausstrahlung noch gerechtfertigt und zweckmässig ist.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

354 Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 52;55

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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16.3659 – Interpellation Nationaler Aktionsplan Pflanzenschutzmittel. Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit

Eingereicht von Pezzatti Bruno

Einreichungsdatum 15.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ich bitte den Bundesrat um Antworten auf die folgenden Fragen:

1. Welche der heute bestehenden Risiken des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln (PSM) sind nicht im akzeptierbaren Bereich?

2. Auf welche wissenschaftliche Basis wird das Reduktionsziel von 50 Prozent abgestützt?

3. Werden dabei die bisher bereits erzielten Fortschritte und die noch bestehenden Möglichkeiten berücksichtigt?

4. Wie ist der angesprochene Paradigmenwechsel zu verstehen und begründet?

5. Ist der Bundesrat bereit, die Risiken, die sich aus weiteren Restriktionen für Mensch, Umwelt und Landwirtschaft ergeben (erhöhte Risiken wie Mykotoxine, Mehraufwände, Mindererträge, Verschiebung von Risiken ins Ausland), im Aktionsplan umfassend und analog den direkten Risiken der PSM­Anwendung zu beziffern und zu bewerten?

6. Wird die Erhaltung von Selbstversorgungsgrad und Ernährungssicherheit im Aktionsplan berücksichtigt?

7. Ist er bereit, Branchenlösungen für einen verbesserten Umgang mit PSM den Vorrang zu geben?

8. Ist er bereit, im Aktionsplan eine Abwägung von Aufwand und Nutzen der vorgeschlagenen Massnahmen vorzunehmen, sodass nur Massnahmen umgesetzt werden, welche gesamtschweizerisch und im Sinne der Nachhaltigkeit insgesamt vorteilhaft sind?

Begründung Mit dem Nationalen Aktionsplan PSM will der Bundesrat die Risiken von Pflanzenschutzmitteln halbieren. Das Risiko definiert er dabei lediglich als die Auswirkungen des PSM­Einsatzes auf Mensch und Umwelt, obwohl die vorgesehenen Massnahmen andere Risiken erhöhen und zusätzliche Aufwände verursachen. So führt z. B. ein verringerter Fungizideinsatz im Getreidebau zu einem erhöhten Risiko von humantoxischen Mykotoxinen auf dem Erntegut. Das zeigte sich gerade dieses Jahr, als aufgrund des Wetters der Pflanzenschutz sehr herausfordernd war. Bei zusätzlichen Restriktionen besteht die Gefahr, dass die landwirtschaftliche Produktion der Schweiz zurückgeht. Der steigende Kostendruck würde die Wettbewerbsfähigkeit belasten. Die Güter würden stattdessen importiert und die mit der Produktion zusammenhängenden Risiken lediglich ins Ausland verlagert.

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 Bis am 28. Oktober 2016 konnten interessierte Kreise eine Stellungnahme zum Entwurf des Aktionsplans Pflanzenschutzmittel (PSM) einreichen. Aufgrund dieser Eingaben wird der Aktionsplan noch angepasst. Der Bundesrat wird die definitive Fassung voraussichtlich Mitte 2017 genehmigen.

1. Die Risiken von PSM für Mensch und Umwelt werden im Aktionsplan in Kapitel 4 beschrieben. Handlungsbedarf wurde vor allem in den Bereichen Oberflächengewässer, Anwender und Biodiversität identifiziert. Verschiedene Messungen weisen darauf hin, dass in landwirtschaftsintensiven Regionen bestimmte PSM in kleinen und mittleren Fliessgewässern ökotoxikologisch relevante Konzentrationen überschreiten können. Auch musste festgestellt werden, dass Anwender die erforderlichen Schutzmassnahmen nicht immer ausreichend umsetzen und sich so selber gefährden. 356 2./3. Die Risikoreduktion um 50 Prozent ist ein strategisches Ziel. Dieses stützt sich nicht einzig auf das nach dem heutigen Stand des toxikologischen Wissens definierbare Risiko von PSM (Stoffeigenschaften und Dosis), sondern beinhaltet auch den Aspekt der Qualitätsverbesserung. Neben der gezielten Reduktion wissenschaftlich nachweisbarer Risiken soll mit dem Aktionsplan ­ unabhängig vom toxikologischen Risiko ­ auch das vorhandene Potenzial zur Verminderung und Einschränkung der Anwendungen und Emissionen von PSM genutzt werden. Bei der Festlegung messbarer operationaler Reduktionsziele wurden die heute bekannten Möglichkeiten berücksichtigt. Die Ziele sind ambitioniert, sollten aber in der Praxis mit den abgestützten Massnahmen erreichbar sein. Risiko, Anwendungen und Emissionen der Periode 2012­2015 bilden die Basis zur Berechnung der angestrebten Reduktionsziele.

4. Der Aktionsplan spricht nicht von einem Paradigmenwechsel. Im Zentrum steht die konsequente Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes. Sind nichtchemische Methoden für den Schutz der Kulturen verfügbar, wirksam und wirtschaftlich vertretbar, ist deren Einsatz vorzuziehen. Die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln soll auf das notwendige Mass beschränkt werden. Neben der generellen Reduktion der Anwendungen sollen auch die Nebenwirkungen mit gezielten Massnahmen (z. B. zur Verminderung der Abschwemmung in die Gewässer) reduziert werden.

5./6. Der integrierte Pflanzenschutz bedingt eine sorgfältige Abwägung aller verfügbaren und wirksamen Pflanzenschutzmethoden, die wirtschaftlich vertretbar sind und welche die Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt reduzieren oder minimieren. Die optimale Kombination dieser Methoden ist standortabhängig und kann nicht alleine durch national verbindliche Regelungen vorgegeben werden. Zielkonflikte wurden bei der Auswahl der Massnahmen im Aktionsplan so weit als möglich berücksichtigt. Der Betriebsleiter trifft die Auswahl seiner Massnahmen und trägt die Verantwortung dafür. Konflikte zwischen den Zielen sind nicht in jedem Fall zu vermeiden. Grundsätzlich gilt: Je grösser das Risiko für ein Schutzziel ist, desto weniger werden die wirtschaftlichen Folgen berücksichtigt. Bei geringem Risiko wird die wirtschaftliche Auswirkung auf die Landwirtschaft und die Ernährungssicherung entsprechend höher gewichtet. Entschädigungen für einzelne Massnahmen im Rahmen der bestehenden Mittel (z. B. Direktzahlungen) werden geprüft. Der Aktionsplan hat zum Ziel, die produzierende Schweizer Landwirtschaft zu stärken, indem sich diese noch stärker auf einen Markt mit anspruchsvollen Konsumentinnen und Konsumenten ausrichten kann. Ein Export der Risiken durch eine Erhöhung des Imports von Lebensmitteln ist nicht zielführend.

7. Der Aktionsplan ist offen für und begrüsst neue Massnahmen, die helfen, die gesetzten Ziele effektiv und effizient zu erreichen. Erfolgversprechend sind Lösungswege, welche verschiedene Akteure entlang der Wertschöpfungskette einschliessen. Dazu können auch Branchenlösungen zählen.

8. Mit dem Aktionsplan soll die Nachhaltigkeit der Schweizer Landwirtschaft gestärkt werden. Dazu soll sowohl bei der Auswahl der prioritär umzusetzenden Massnahmen wie auch bei der konkreten Ausgestaltung der Massnahmen auf ein möglichst günstiges Kosten­Nutzen­Verhältnis geachtet werden (siehe Fragen 5 und 6). Die betroffenen Bundesämter, die Akteure und die Branche sind gefordert, Priorisierungsvorschläge zu erarbeiten und gemeinsam festzulegen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 55;2841

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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16.3660 – Interpellation Lieferung von Energie an Dritte ab privaten E­Mobilitäts­Ladestationen

Eingereicht von Nussbaumer Eric

Einreichungsdatum 15.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Immer mehr private Ladestationen für Elektroautos werden bei Restaurants, Einkaufszentren, Autobahnraststätten, Parkhäusern, Firmenparkplätzen und Privatliegenschaften installiert. Soweit diese Ladestationen nicht explizit durch das örtliche Energieversorgungsunternehmen (EVU) betrieben und abgerechnet werden, liegt ein Stromabsatz eines Endkunden an einen Dritten vor, wenn nicht nur der Eigentümer sein Elektroauto auflädt. Im Sinne der Förderung der Elektroautos ist es zu begrüssen, wenn an möglichst vielen privaten und öffentlichen Ladepunkten aufgeladen werden kann. Dennoch verbieten die allgemeinen Geschäftsbedingungen von Stromanbietern und EVU ihren Kunden, die Energie an Dritte abzugeben. Private Anbieter von Ladestationen bieten daher heute im noch gering entwickelten Markt der E­Mobilität den Strom kostenlos an oder bitten um eine Spende. Damit mehr Anbieter ihre private Ladestation anderen bei wachsendem Marktvolumen zur Nutzung zur Verfügung stellen können, ist es wichtig, dass die rechtlichen und finanziellen Punkte klar und eindeutig schweizweit definiert werden, damit private Betreiber von Ladepunkten den Strom zum Laden von Elektroautos weiterverkaufen können.

Ich bitte den Bundesrat um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Kann der Verkauf von Strom ab einer privaten Ladestation als Stromverkauf an Kurzzeitmieter (Strombezüger ist Liegenschaftseigentümer mit Rechtsverhältnis zum Stromanbieter) bzw. als Stromverkauf an Untermieter (Strombezüger ist Mieter mit Rechtsverhältnis zum Stromanbieter) betrachtet werden, und bildet sich daher gar kein eigenes Rechtsverhältnis zum Stromanbieter heraus?

2. Kann für diesen Kurzzeit­Strombezug oder für diesen Untermiete­Strombezug der von Privaten bezogene Strom an Dritte weiterverkauft werden, wenn keine Preiszuschläge für die Energie erhoben werden?

3. Wie regelt der Bund den Stromverkauf an Dritte an den geplanten Schnellladestationen auf den Autobahnraststätten und ­ rastplätzen?

4. Ist der Bundesrat bereit, den Stromverkauf an Dritte ab einer privaten E­Mobilitäts­Ladestation rechtlich verlässlich zu regeln, wenn die Fragen 1 und 2 keine Klarheit schaffen?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1./2./4. Seit der Konzeption des Stromversorgungsgesetzes vom 23. März 2007 (StromVG; SR 734.7) hat sich in der Energielandschaft vieles verändert. Namentlich sind auch neue Geschäftsmodelle entstanden, deren Einordnung ins Stromversorgungsrecht nicht immer ganz einfach ist. Explizite Regeln zum Betrieb von Ladestationen fehlen im StromVG.

Als Endverbraucher gilt nach Artikel 4 Absatz 1 Buchstabe b StromVG, wer an einer eigenen Betriebsstätte für seinen eigenen Verbrauch Strom kauft. Wird der Strom zum blossen Weiterverkauf eingekauft, liegt nach bundesgerichtlicher Rechtsprechung kein Endverbrauch vor.

Nach geltendem StromVG erscheint der Ladestationsbetreiber demnach am ehesten als Endverbraucher, da seine Tätigkeit über das blosse Weiterverkaufen der Elektrizität hinausgeht: Er bezieht Strom aus dem Netz, um ein Leistungspaket anbieten zu können, das nebst dem Ermöglichen des Ladens eines Akkus mit entsprechend transformierter Elektrizität zusätzlich auch das Zurverfügungstellen und Warten der Ladeinfrastruktur umfasst, häufig kombiniert mit weiteren Angeboten, z. B. einer Parkmöglichkeit oder weiterer Infrastruktur. Das stromversorgungsrechtlich relevante Rechtsverhältnis entsteht zwischen ihm und dem Stromlieferanten bzw. dem Netzbetreiber. Die stets wechselnden Ladestationsnutzer hingegen, die ihr Auto an der Ladestation aufladen, gehen demnach ausschliesslich ein Rechtsverhältnis mit dem Ladestationsbetreiber ein. Ihre Situation ist insoweit vergleichbar mit jener von Hotelgästen, die die Steckdose nutzen, oder von Campingplatznutzern, die ihr 358 Wohnmobil an die Strominfrastruktur des Campingplatzes anschliessen.

In der Folge hat der Betreiber der Ladestation die Rechte und Pflichten eines Endverbrauchers. Dazu gehört namentlich das Recht, den Stromlieferanten frei zu wählen, sofern er einen Jahresverbrauch von mindestens 100 Megawattstunden bei der betreffenden Verbrauchsstätte aufweist. Umgekehrt untersteht seine Dienstleistungstätigkeit nicht dem StromVG. Er darf den Strom im Rahmen dieser Geschäftstätigkeit grundsätzlich frei verwenden, dies kann ihm ­ basierend auf dem StromVG ­ auch durch lokale Energieversorgungsunternehmen nicht verboten werden. Dabei ist er nicht an Tarif­ und Abrechnungsvorschriften des StromVG gebunden, sondern darf selbst bestimmen, wie er den Preis für seine Dienstleistung gestalten will, ob er z. B. gewisse Pauschalen verrechnen oder seine gesamten Kosten einheitlich über einen Preis pro Kilowattstunde abrechnen will. Zu beachten hat er selbstredend die üblichen für seine Verkaufstätigkeit geltenden Vorschriften (z. B. allfällige Vorgaben aufgrund der Preisbekanntgabeverordnung; SR 942.21). Vorbehalten bleiben dabei Vereinbarungen in privatrechtlichen Stromlieferverträgen, wobei sich bestimmte Klauseln allerdings aufgrund des Kartell­ oder Lauterkeitsrechts als unzulässig erweisen könnten.

Der Bundesrat ist sich der Tatsache bewusst, dass mit der Entwicklung solch neuer Konstellationen und Geschäftsmodelle jenseits der klassischen stromversorgungsrechtlichen Strukturen rechtliche Unklarheiten und Unsicherheiten einhergehen und dass jeweils geprüft werden muss, ob das StromVG für alle sich stellenden Fragen adäquate Lösungen bereitstellt. Er verfolgt daher die Situation weiter und prüft laufend, ob Anpassungen der rechtlichen Grundlagen notwendig sind.

3. Grundsätzlich gelten die Regelungen unabhängig vom Standort und somit auch für Schnellladestationen auf Raststätten und auf Rastplätzen. Besondere Bestimmungen hierzu sind nicht vorgesehen. Auf Rastplätzen ist aktuell der Bau und Betrieb von Schnellladestationen aber noch nicht möglich, was sich bei Annahme der Vorlage zum Nationalstrassen­ und Agglomerationsverkehrsfonds durch das Stimmvolk ändern würde.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (5) Aebischer Matthias Fridez Pierre­Alain Friedl Claudia Heim Bea Munz Martina

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Ergänzende Erschliessung: 48;66

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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16.3666 – Interpellation Konsequenzen der Heimatreisen von Personen aus dem Asylbereich

Eingereicht von Steinemann Barbara

Einreichungsdatum 19.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Medienberichten zufolge konnte 189 Personen mit Asylstatus eine Reise in ihr Heimatland nachgewiesen werden. Der Logik zufolge sollten diese 189 Personen nun aber in ihr Heimatland zurückgeführt werden, da sie ja offensichtlich nicht verfolgt sind.

Offensichtlich haben diese zu Unrecht einen Asylantrag gestellt und zudem die Humanität der Schweiz ausgenützt.

1. Wie viele haben eine Aufenthaltsbewilligung verloren?

2. Wie viele sind kontrolliert aus der Schweiz ausgereist?

3. Wie viele haben einen anderen Aufenthaltstitel (welchen) erhalten?

4. Wie viele dieser 189 Personen hatten im ersten Arbeitsmarkt eine Anstellung, und wie viele lebten/leben von Sozialleistungen?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 Reist ein anerkannter Flüchtling mit Asyl in seinen Heimatstaat zurück, führt dies grundsätzlich zur Aberkennung der Flüchtlingseigenschaft und zum Widerruf des Asyls, wenn er sich dadurch freiwillig unter den Schutz des Heimatstaates stellt (vgl. Art. 63 Abs. 1 Bst. b AsylG und die Stellungnahme des Bundesrates auf die Motionen der FDP­Liberalen Fraktion 15.3803 und der Fraktion der Schweizerischen Volkspartei 15.3844 und die Interpellation Steinemann 16.3398). Der Bundesrat hat am 22. Juni 2016 Massnahmen vorgeschlagen, um künftig besser gegen allfällige Missbräuche vorgehen zu können. Neu soll die Vermutung gelten, dass sich Flüchtlinge, die in ihren Heimat­ oder Herkunftsstaat gereist sind, freiwillig wieder unter den Schutz dieses Staates gestellt haben.

Im Jahr 2015 ist das Asyl in 189 Fällen widerrufen worden, weil sich die betreffenden Flüchtlinge unter den Schtz des Heimatstaates gestellt hatten. Dies kann aufgrund einer Heimatreise oder aufgrund der Ausstellung eines heimatstaatlichen Passes erfolgt sein. Allerdings kann aus dem Umstand, dass sich Flüchtlinge erneut unter den Schutz ihres Heimat­ oder Herkunftsstaates stellen, nicht leichthin geschlossen werden, es habe im Zeitpunkt des Asylgesuchs keine Verfolgung bestanden. Zu beachten sind insbesondere jene Fälle, bei denen sich die Sicherheitslage im Herkunftsland nach langjährigem Aufenthalt in der Schweiz stark verbessert hat. Die überwiegende Mehrheit der Fälle von Heimatreisen betrifft denn auch Personen, die sich seit vielen Jahren in der Schweiz aufhalten.

1.­3. Die Kantone werden darüber in Kenntnis gesetzt, wenn bei einer Person das Asyl widerrufen wird. Der Widerruf des Asyls führt aber nicht automatisch zum Verlust einer allenfalls vorhandenen ausländerrechtlichen Aufenthaltsregelung. Der Entscheid über das Erlöschen bzw. den Widerruf ausländerrechtlicher Bewilligungen liegt in der Zuständigkeit der Kantone und richtet sich nach den Artikeln 61, 62 und 63 des Ausländergesetzes. Gemäss diesen Bestimmungen kann die zuständige Behörde eine Bewilligung bspw. widerrufen, wenn die Person im Bewilligungsverfahren falsche Angaben gemacht oder wesentliche Tatsachen verschwiegen hat, sie zu einer längerfristigen Freiheitsstrafe verurteilt oder gegen sie eine strafrechtliche Massnahme angeordnet wurde oder wenn die Person erheblich und wiederholt resp. in schwerwiegender Weise gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung verstossen hat.

Von den 189 genannten Personen, die sich 2015 unter den Schutz des Heimatstaates gestellt hatten, besassen per 25. September 2016 (Stichdatum) 16 Prozent das Schweizer Bürgerrecht, 58 Prozent eine Niederlassungsbewilligung C und 8 Prozent eine Aufenthaltsbewilligung B. Auch diese Zahlen deuten darauf hin, dass sich der Grossteil der Personen seit vielen Jahren in der Schweiz aufhält. Bei den anderen Personen besitzt das Staatssekretariat für Migration (SEM) diesbezüglich keine

360 statistisch auswertbaren Angaben. Es bestehen ebenfalls keine Daten zu den effektiv ausgereisten Personen.

4. Weder das SEM noch das Bundesamt für Statistik (BFS) verfügen über statistisch auswertbare Daten, die Aussagen über die Teilnahme der 189 genannten Personen im Arbeitsmarkt und betreffend den Bezug von Sozialleistungen erlauben.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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361 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3667 – Interpellation Öffentliches Beschaffungswesen und Transparenz bei Unteraufträgen

Eingereicht von Bourgeois Jacques

Einreichungsdatum 19.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Mit Verweis auf das Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Gibt es eine Statistik, die im Rahmen des Beschaffungswesens die Subunternehmer nach ihrem Geschäftssitz oder Wohnsitz erfasst?

2. Engagieren Schweizer Unternehmen vermehrt ausländische Subunternehmer, seitdem der Euromindestkurs am 15. Januar 2015 aufgehoben wurde?

3. Wie entwickeln sich die Importstatistiken über Hauptbestandteile im Baugewerbe, namentlich im Bereich Fenster und Türen?

4. Plant der Bundesrat, Massnahmen zu ergreifen, um die Arbeitsplätze in der Schweiz zu erhalten? Wenn ja, welche?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Die von den Bedarfsstellen und den zentralen Beschaffungsstellen zu erfassenden Daten werden in Anhang 3 (Tabelle B) der Verordnung vom 24. Oktober 2012 über die Organisation des öffentlichen Beschaffungswesens der Bundesverwaltung (Org­VöB; SR 172.056.15) vorgeschrieben. Hinsichtlich der bei Vergaben zum Zuge kommenden Unternehmungen muss der Zuschlagsempfänger erfasst werden. Eine Meldung von Subunternehmungen wird weder vom Zuschlagsempfänger gefordert noch vom Vergabe­ bzw. Vertragsmanagementsystem (SAP) zur Erfassung bzw. Auswertung unterstützt.

2. Im Bereich der öffentlichen Bauten des Bundes sind keine signifikanten Indizien erkennbar, dass vermehrt ausländische Vertragspartner im Auftrag von Schweizer Unternehmen tätig sind.

3. Der Bund führt bei seinen Bauvorhaben keine Importstatistik über Bauelemente wie Fenster und Türen. Bei den Bauprojekten des Bundes gibt es keine Indizien, dass vermehrt importierte Fenster oder Türen zum Einsatz kommen.

4. Der Bundesrat sorgt für wirtschaftlich günstige Rahmenbedingungen für Unternehmen und damit indirekt auch für eine hohe Beschäftigung. Die öffentlichen Bauherren, vertreten durch die Koordinationskonferenz der Bau­ und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren (KBOB), und die Sozialpartner erarbeiten für den Baubereich Instrumente für einen effizienteren Nachweis, dass die Einhaltung der Lohn­ und Arbeitsbedingungen gewährleistet ist. Dies dient dem Erhalt gleicher Wettbewerbsbedingungen zwischen einheimischen und ausländischen Unternehmen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

362 Mitunterzeichnende (4) Barazzone Guillaume Buttet Yannick Hiltpold Hugues Rime Jean­François

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 15;04

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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363 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3668 – Interpellation In welchem Umfang steigen die Personal­ und Betriebskosten in Verbindung mit der öffentlichen Entwicklungshilfe?

Eingereicht von Vitali Albert

Einreichungsdatum 19.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Budget für die Entwicklungszusammenarbeit ist in aller Munde. Das Spektrum der Forderungen reicht von "bedeutend weniger" zu "massiv mehr dafür ausgeben". Die öffentliche Entwicklungshilfe (APD) betrug 2015 0,52 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE), somit 3404,4 Millionen Schweizerfranken. Für den Zeitraum 2017 bis 2020 schlägt der Bundesrat in der aktuellen Botschaft (nach Berücksichtigung der Einsparungen im Stabilisierungsprogramm) ein jährliches Wachstum von 2,7 Prozent vor. Die Unterstützung von humanitären Projekten auf der ganzen Welt ist ein wichtiges Anliegen, welches dementsprechend Bundesgelder beanspruchen darf. Doch inwiefern die Erhöhung der Ressourcen auch die Personal­ sowie Sach­ und Betriebsausgaben betrifft, ist weniger thematisiert.

Der Bundesrat wird daher um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:

1. In welchem Umfang stiegen die Personal­ sowie Sach­ und Betriebsausgaben des Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und der Deza in der Schweiz und in welchem Umfang im Ausland während der letzten fünf bis zehn Jahre?

2. Was wurde mit diesem Wachstum finanziert? In welchem Umfang flossen die zusätzlichen Personalausgaben in neue Stellen und inwiefern in Lohnerhöhungen? Wie sind die Sach­ und Betriebskosten weiter aufgeschlüsselt?

3. Inwiefern floss dieses Ausgabenwachstum in projektbezogene Personal­ sowie Sach­ und Betriebskosten?

4. Wenn der Beitrag an die öffentliche Entwicklungshilfe an das BNE gekoppelt ist, profitieren die Budgets für Personal­ sowie Sach­ und Betriebsausgaben des EDA und der Deza automatisch auch im gleichen Verhältnis von Budgeterhöhungen?

5. Wie entwickelten sich die Budgets der Botschaften und Konsulate der Schweiz im Ausland während der letzten fünf bis zehn Jahre? Profitieren diese im gleichen Umfang von der jährlichen Wachstumsrate im Budget für öffentliche Entwicklungshilfe?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 Einleitend sei festgehalten, dass die in der Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017­2020 (BBl 2016 2333) erwähnte durchschnittliche Zunahme der Voranschlagskredite von 2,7 Prozent pro Jahr gegenüber dem Voranschlag 2016 auf einen Basiseffekt zurückgeht: Die Mittel wurden im Voranschlag 2016 gegenüber dem Finanzplan 2016­2018 stark gekürzt, als wesentlicher Beitrag, damit das Budget des Bundes den Anforderungen der Schuldenbremse genügt. Ohne diese Kürzung im Basisjahr 2016 würde 2017 bis 2020 nahezu ein Nullwachstum resultieren.

1./3. Für die Tätigkeiten ausserhalb der Deza hat der Eigenaufwand des EDA in den letzten sechs Jahren (2011­2016; alle Angaben für das Jahr 2016 basieren auf Hochrechnungen vom 31. Oktober 2016) an der Zentrale im Jahresdurchschnitt um 2,4 Prozent zugenommen, davon der Personalaufwand um 3,1 Prozent und der Sach­ und Betriebsaufwand um 2 Prozent. Im Aussennetz betrug die Entwicklung im Jahresdurchschnitt 1,2 Prozent, davon 0,5 Prozent für den Personalaufwand und 3,8 Prozent für den Sach­ und Betriebsaufwand. Seit 2015 ist der Funktionsaufwand infolge der Auswirkung der Sparmassnahmen gesunken.

Die Personalkosten der Deza sind 2011 bis 2016, also seit dem Beschluss des Parlamentes, den Anteil der öffentlichen Entwicklungshilfe am Bruttonationaleinkommen (APD­Quote) bis 2015 auf 0,5 Prozent zu heben, im Jahresdurchschnitt an der Zentrale um 1,9 Prozent und für entsandtes Personal im Ausland um 7 Prozent gestiegen (Begründung siehe Antwort auf Frage 2). Die Personalausgaben für das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH), welches ebenfalls im Ausland

364 eingesetzt wird, sind in der gleichen Zeit um 0,2 Prozent gesunken. In der vom Parlament genehmigten Botschaft über die internationale Zusammenarbeit 2013­2016 (BBl 2012 2485) wurde festgelegt, dass die Personalkosten durchschnittlich 3,8 Prozent am Gesamtumfang der Rahmenkredite nicht überschreiten dürfen. Die Löhne des Lokalpersonals, welches mit der Umsetzung und Begleitung der Projekte betraut ist, sind bis 2016 integraler Bestandteil der Projektbudgets und deshalb in den genannten Zahlen nicht enthalten. Der Sach­ und Betriebsaufwand der Deza nahm 2011 bis 2016 im Jahresdurchschnitt um 5,5 Prozent zu (ohne Löhne SKH und Lokalpersonal).

2. Für die Tätigkeiten ausserhalb der Deza konnte die Erhöhung der Mittel im Zeitraum 2011­2016 (49 Millionen Franken) den steigenden Aufwand im Ausland ­ Aufwand für Lokalpersonal, Sicherheit und Infrastrukturen ­ kompensieren. Aus diesen zusätzlichen Mitteln wurden auch der Transfer des Integrationsbüros innerhalb des Departementes (früher EVD/EDA), die Vertiefung der Tätigkeiten in bestimmten Schwerpunktbereichen an der Zentrale (Task­Force OSZE, Friedenspolitik, Europapolitik, internationales Genf und Bürgerservice) und die Internalisierung von zuvor von externen Firmen erbrachten Fachdiensten (Übersetzer, Internetdienste) finanziert. Im gleichen Zeitraum haben die Durchschnittslöhne der nach schweizerischem Recht angestellten EDA­Mitarbeitenden im Jahresdurchschnitt um 0,6 Prozent zugenommen. Der Funktionsaufwand entfällt zu etwa 40 Prozent auf die Zentrale und zu 60 Prozent auf das Aussennetz.

Die Anzahl Vollzeitäquivalente der Deza ist von 492 im Jahr 2011 auf 541 im Jahr 2016 gestiegen. Im Laufe des Jahres 2016 wurden Massnahmen zur Reduktion des Personals eingeleitet, ohne jedoch das neueingeführte Nachwuchsprogramm zu beschneiden. Ende 2017 wird die Deza ihren Personalbestand um mehr als 15 Vollzeitstellen gegenüber dem Stand von 2015 reduziert haben.

Der Personalbedarf wurde in der vom Parlament verabschiedeten Botschaft 2013­2016 detailliert begründet, namentlich durch das höhere Volumen der Verpflichtungsmittel und den ressourcenintensiven Wissensaufbau bei lokalen Partnern zur Sicherung der Nachhaltigkeit. Dass die Personalkosten der Deza im Ausland stärker stiegen als an der Zentrale (vgl. Antwort auf Frage 1), kann direkt auf den Auftrag des Parlamentes zurückgeführt werden: Einerseits stieg das Aufgabenvolumen mit der Aufstockung der Kredite für die internationale Zusammenarbeit auf 0,5 Prozent des BNE. Andererseits wurde im Rahmen der Botschaft 2013­2016 beschlossen, vermehrt in fragilen Kontexten tätig zu sein. Die schwierigen und risikobehafteten Arbeitsverhältnisse vor Ort bedingen im Durchschnitt einen grösseren Personalaufwand als in nichtfragilen Entwicklungsländern (insbesondere aufgrund kürzerer Einsatzdauer und zusätzlicher Sicherheitskosten). Weitere Kostenfaktoren sind höhere Arbeitgeberbeiträge seit 2013 gemäss VPABP (SR 172.220.111.35) sowie die vermehrte Dezentralisierung der Aufgabenerfüllung vor Ort.

4. Die Schweiz weist jährlich die APD­Quote aus, damit diese mit anderen Geberländern verglichen werden kann. Bei dieser Quote handelt es sich nicht um eine Steuergrösse, sondern um eine Messgrösse, die nach Jahresabschluss ausgewiesen wird. Wie der Bundesrat in der Antwort auf das Postulat Béglé 16.3541 festgehalten hat, richten sich weder die Rahmenkredite noch die Voranschlagskredite nach der APD­Quote, sondern werden vom Parlament frei festgelegt. In der Botschaft 2013­ 2016 schlug der Bundesrat auf der Grundlage eines entsprechenden Parlamentsbeschlusses den Umfang der Rahmenkredite so vor, dass der Anteil APD am BNE aufgrund der damaligen Annahmen bis 2015 voraussichtlich 0,5 Prozent betragen sollte. Dabei wurde für den Eigenaufwand ein tieferes Wachstum als für den Transferaufwand vorgesehen. In den Folgejahren gab es weder für den Eigen­ noch für den Transferaufwand eine automatische Anpassung aufgrund der BNE­Entwicklung.

5. Von 2011 bis 2016 hat der Aufwand zur Finanzierung des Betriebs der diplomatischen Tätigkeiten und der konsularischen Dienste im Aussennetz im Jahresdurchschnitt um 1,2 Prozent zugenommen. Diese Zunahme ergibt sich aus der Stärkung der Sicherheitsmassnahmen und aus den immer zahlreicheren und komplexeren Leistungen. Seit 2011 hat die Anzahl der im Ausland wohnhaften Schweizerinnen und Schweizer um 8,3 Prozent zugenommen. Die relative Kostenstabilität des diplomatischen und konsularischen Netzes erklärt sich auch aus der Umsetzung von Rationalisierungs­ und Optimierungsmassnahmen sowie der Nutzung von Synergien. Das Budget von schweizerischen Vertretungen richtet sich nach ihrem Aufgabenkatalog sowie dem jeweiligen Lohn­ und Preisniveau für Lokalpersonal, Güter und Dienstleistungen. Es besteht kein Zusammenhang zwischen den Budgets der Vertretungen und der Entwicklung der Mittel für die internationale Zusammenarbeit. Der Eigenaufwand der internationalen Zusammenarbeit ist bis Ende 2016 in den entsprechenden Rahmenkrediten enthalten. Diese Mittel kamen insofern nicht dem diplomatischen und konsularischen Netz zugute, als damit keine anderen als die in der Botschaft 2013­2016 vorgesehenen Aufgaben finanziert wurden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (52) Aebi Andreas Aeschi Thomas Arnold Beat Bigler Hans­Ulrich Bourgeois Jacques Brand Heinz Büchel Roland Rino Büchler Jakob Burkart Thierry Cassis Ignazio Dettling Marcel Dobler Marcel Egloff Hans Eichenberger­Walther Corina Estermann Yvette Feller Olivier Fiala Doris Fluri Kurt Frehner Sebastian Gasche Urs Genecand Benoît Glarner Andreas Gmür Alois Gmür­Schönenberger Andrea Gössi Petra Grunder Hans 365 Grüter Franz Hausammann Markus Hess Erich Hess Lorenz Hiltpold Hugues Jauslin Matthias Samuel Keller Peter Knecht Hansjörg Lohr Christian Matter Thomas Müller Leo Müller Thomas Müller Walter Müri Felix Pezzatti Bruno Portmann Hans­Peter Ritter Markus Salzmann Werner Schilliger Peter Schneeberger Daniela Schwander Pirmin Sollberger Sandra Steinemann Barbara Vogler Karl Walliser Bruno Walti Beat

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Ergänzende Erschliessung: 08;04;24

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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366 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3670 – Motion Bürokratieabbau. Eichfristen bei Messmitteln anpassen

Eingereicht von Vitali Albert

Einreichungsdatum 19.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Motion an 2. Rat

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, die Eichfristen von allen gesetzlich vorgeschriebenen Messmitteln zu überprüfen und allenfalls anzupassen, das heisst, die Eichintervalle zu vergrössern. Auch eine Vereinfachung der Verfahren ist anzustreben.

Begründung In vielen Bereichen (Handel, thermische Energie, Wärme, Elektrizität) werden Messmittel (Waagen, Abgasmessgeräte, Tanksäulen, Messmittel für thermische Energie, Elektrizitätszähler usw.) eingesetzt, für die eine regelmässige Eichung gesetzlich vorgeschrieben ist. Dies erzeugt Kosten und Aufwand, die auf die Konsumenten abgewälzt werden. Die Verordnungen, in denen die Eichfristen festgesetzt sind, wurden teilweise seit zehn Jahren nicht überarbeitet. Aufgrund neuer Technologien sind die heutigen Messmittel (z. B. mit Ultraschall) teilweise genauer. Die Beanstandungsquoten sinken kontinuierlich. Zusätzlich zur Eichpflicht besteht für bestimmte Geräte noch eine Wartungspflicht, also werden sie sowieso gepflegt und kontrolliert. Aus all diesen Gründen ist es durchaus zeitgemäss, die Messintervalle zu vergrössern.

Eine Vereinfachung der Verfahren baut Bürokratie ab.

Antrag des Bundesrates vom 02.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wirtschaft und Abgaben SR (WAK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (52) Aebi Andreas Aeschi Thomas Arnold Beat Bigler Hans­Ulrich Bourgeois Jacques Brand Heinz Büchel Roland Rino Büchler Jakob Burkart Thierry Cassis Ignazio Dettling Marcel Dobler Marcel Egloff Hans Eichenberger­Walther Corina Estermann Yvette Feller Olivier Fiala Doris Fluri Kurt Frehner Sebastian Gasche Urs Genecand Benoît Glanzmann­Hunkeler Ida Gmür Alois Gössi Petra Grunder Hans Grüter Franz Hausammann Markus Hess Erich Hess Hermann Hess Lorenz Hiltpold Hugues Jauslin Matthias Samuel Keller Peter Knecht Hansjörg Matter Thomas Müller Leo Müller Walter Müri Felix Pezzatti Bruno Portmann Hans­Peter Ritter Markus Salzmann Werner Sauter Regine Schilliger Peter Schneeberger Daniela 367 Schwander Pirmin Sollberger Sandra Steinemann Barbara Walliser Bruno Walti Beat Wasserfallen Christian Weibel Thomas

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Ergänzende Erschliessung: 15;04

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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368 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3674 – Interpellation Eine deutliche Mehrheit für Volksinitiativen

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 20.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Wäre es möglich, das Initiativrecht in der Bundesverfassung dahingehend zu ändern, dass der Initiativtext bei der Abstimmung eine klare Mehrheit braucht, bevor er zwingend umgesetzt werden muss? Man könnte zum Beispiel die erforderliche Mehrheit, die den Bundesrat zur konkreten Umsetzung der Initiative verpflichten würde, auf 52 Prozent der Stimmen erhöhen.

Für jene Initiativen, die zwischen 50 und 52 Prozent der Stimmen erreicht haben, könnte ­ für den Fall, dass für die Frage in einem zu bestimmenden Zeitraum (z. B. zwei oder drei Jahre) keine Lösung gefunden wird ­ eine Ergänzungsklausel Folgendes vorsehen: Der Initiativtext kommt erneut zur Abstimmung, entweder um die vorherige Entscheidung zu bestätigen oder um allfälligen neuen Erkenntnissen Rechnung zu tragen.

Begründung 1. Den Konsens bei Initiativen verstärken, die umgesetzt werden müssen:

Einige der jüngsten Initiativen wurden mit einer knappen Mehrheit angenommen. Das Volk hat bei den Abstimmungen das letzte Wort, und das Resultat ist unumstösslich. Reformen mit tiefgreifender und vielfacher Wirkung anzugehen kann sich aber als schwierig herausstellen, wenn Ja­ und Neinstimmen sich fast die Waage halten. Daher könnte es von Interesse sein, die erforderliche Mehrheit, bei deren Erreichen eine Umsetzung zwingend wäre, auf beispielsweise 52 Prozent anzuheben.

2. Initiativen mit einer knappen Mehrheit eine längere Reifungsphase einräumen:

Erreicht eine Initiative zwischen 50 und 52 Prozent der Stimmen, wäre der Bundesrat zu einer vertiefenden Auseinandersetzung mit der Initiative angehalten, um bessere mögliche Lösungen vorzuschlagen, ohne dabei die Initiative wortgetreu umsetzen zu müssen. Damit könnte je nach Fall Folgendes erreicht werden: Vertiefung der Debatte, Präzisierung des Wortlautes der Initiative, Lösungsfindung.

Diese Puffermassnahme würde ausgewogene Volksentscheide fördern, die auf ausreichender Information beruhen. Sie böte zudem den Personen, die nicht an die Urne gegangen sind, eine zusätzliche Möglichkeit, sich eine Meinung zu bilden und Stellung zu beziehen.

Nach Ablauf eines zu bestimmenden Zeitraumes (z. B. zwei oder drei Jahre) könnte die Initiative, die inzwischen durch Überlegungen bereichert wurde, zu einer letzten Abstimmung kommen, wobei dann die erforderliche Mehrheit bei 52 Prozent oder auch 50 Prozent liegen könnte. Die Frage wäre dann endgültig entschieden.

Was das Referendum betrifft: Zumal es dabei nicht um einen neuen Vorschlag geht, sondern um eine Möglichkeit für das Volk, sich zu einem Entscheid des von ihm gewählten Parlamentes zu äussern, versteht es sich hier von selbst, dass die erforderliche Mehrheit bei 50 Prozent bleibt.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Dass demokratische Entscheide gelegentlich knapp oder sogar äusserst knapp ausfallen, liegt in der Natur der Sache und stellt deren Legitimität dem Grundsatz nach nicht infrage. Der Bundesrat erachtet es nicht als sachgerecht, für Abstimmungen über Volksinitiativen Sonderregeln zu schaffen. Knappe Abstimmungsergebnisse gibt es auch bei Behördenvorlagen und im Übrigen beispielsweise auch im Bereich der Justiz, soweit es um Fälle von grundsätzlicher Bedeutung geht und Urteile von mehrköpfig besetzten Spruchkörpern gefällt werden. Es wäre sachlich nicht gerechtfertigt, Sonderregeln allein für Abstimmungen über Volksinitiativen zu schaffen, in anderen vergleichbaren Bereichen jedoch Entscheide zu akzeptieren, die

369 auf knappen Mehrheiten basieren. Die in der Interpellation skizzierten Lösungsansätze wären überdies auch mit den demokratischen Prinzipien und mit der politischen Kultur der Schweiz nicht vereinbar. Schliesslich würde die praktische Umsetzung der in der Interpellation dargelegten Änderungen diverse Probleme mit sich bringen, welche die vom Interpellanten genannten Gründe für deren Einführung wesentlich relativieren würden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 04

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370 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3675 – Interpellation Waffen zu Hause. Nein zum Diktat der EU

Eingereicht von Quadri Lorenzo

Einreichungsdatum 20.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Als Antwort auf die Attentate der islamistischen Extremisten möchte Brüssel bekanntlich im Rahmen der Schengen­Abkommen den Waffenbesitz der Bürgerinnen und Bürger stark einschränken.

Es ist offensichtlich: Unter diesem einfachen Vorwand werden die ehrlichen Bürgerinnen und Bürger entwaffnet, denn die islamistischen Terroristinnen und Terroristen ­ und allgemein Straftäterinnen und Straftäter ­ besorgen sich ihre Waffen auf dem Schwarzmarkt. Zudem verüben sie ihre Anschläge auch nicht unbedingt mit Feuerwaffen, wie das Beispiel des Anschlags mit dem Lastwagen in Nizza klar gezeigt hat.

Die neuen europäischen Bestimmungen, die die Schweiz als Unterzeichnerin der Abkommen von Schengen übernehmen müsste, beinhalten für Waffenbesitzerinnen und ­besitzer grosse Einschränkungen. Die Bestimmungen gehen von der Verpflichtung, eine medizinische und psychologische Bescheinigung vorzulegen, über die Pflicht nachzuweisen, dass man regelmässig den Schiessstand besucht (wer prüft dies?) und dass eine Notwendigkeit besteht, Waffen zu erwerben und zu besitzen, bis hin zu verschiedenen Tests. Die Bestimmungen würden zudem auch für Personen gelten, die vom Grossvater ein Jagdgewehr geerbt haben, das nun über dem Kamin hängt. Hinzu kommt die Thematik der Soldatinnen und Soldaten, die ihre Dienstpflicht beendet haben und sich dafür entscheiden, die Waffe zu behalten.

Das unsägliche bürokratische Monster "made in Brüssel" steht im klaren Gegensatz zu den Bestimmungen in der Schweiz, die vom Volk in der Abstimmung von Februar 2011 bekräftigt wurden; dabei geht es nicht nur um die Dienstwaffe, die Soldatinnen und Soldaten im Dienst zu Hause aufbewahren.

Eine allfällige Lockerung der Bestimmungen oder eine Ausnahme davon einzig für das Sturmgewehr ­ die dann also nur für die Soldatinnen und Soldaten im Dienst gelten würde ­ wäre völlig ungenügend und inakzeptabel und würde dem Volkswillen widersprechen. Und doch scheint sich die Sache in diese Richtung zu bewegen.

Ich bitte den Bundesrat, um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Beabsichtigt der Bundesrat am in der Abstimmung von Februar 2011 vom Stimmvolk bestätigten Schweizer Recht, Waffen zu Hause aufzubewahren, festzuhalten?

2. Beabsichtigt der Bundesrat insbesondere, die Schweizer Bestimmungen vor der unrechtmässigen Einmischung der Europäischen Union zu verteidigen, und zwar sowohl in Bezug auf das Sturmgewehr der Soldatinnen und Soldaten im Dienst als auch in Bezug auf Jagd­ und Sportwaffen, Waffensammlungen und Dienstwaffen von Soldatinnen und Soldaten, die ihre Dienstpflicht beendet haben?

3. Für den Fall, dass Brüssel sich weigert, das Schweizer Recht und den Willen des Schweizervolkes zu respektieren: Steht für den Bundesrat dann der Verbleib der Schweiz im Schengen­Raum zur Diskussion?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 1. Der Erwerb und der Besitz von Waffen und Munition durch die Streitkräfte fällt nicht in den Anwendungsbereich der EU­ Waffenrichtlinie (Art. 2 Abs. 2). Der Revisionsvorschlag ändert daran nichts. Damit bleibt die Heimaufbewahrung der Ordonnanzwaffe während der Dauer des Militärdienstes auch weiterhin von der EU­Waffenrichtlinie nicht erfasst.

2. Die Schweiz ist an den laufenden Diskussionen gestützt auf das Schengen­Assoziierungsabkommen beteiligt. Dabei setzt sie sich für pragmatische Lösungen ein. Dazu gehört z. B. auch, dass bei einer Übernahme der neuen Vorgaben schweizerische Besonderheiten wie das Schiesswesen ausser Dienst und die Abgabe der Ordonnanzwaffe nach Ausscheiden 371 aus dem Militärdienst möglich bleiben.

3. Die Beratungen zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat der EU sind noch nicht abgeschlossen, eine Einigung über den definitiven Text ist noch nicht in Sicht. Klar ist aber, dass sich in der Schweiz das Parlament und im Rahmen des fakultativen Referendums auch das Schweizer Stimmvolk zur Übernahme und Umsetzung der geänderten Waffenrichtlinie werden äussern können. Der Bundesrat erachtet es als verfrüht, bereits im jetzigen Zeitpunkt das weitere Vorgehen festzulegen, zumal mit einer Kündigung die überwiegenden Vorteile einer Beteiligung an Schengen und Dublin unwiederbringlich verlorengingen.

Erinnert sei an dieser Stelle daran, dass derzeit keine gleichwertigen Alternativen zur polizeilichen Schengen­Zusammenarbeit zur Verfügung stehen. Wie der Bundesrat in seiner Antwort auf die Interpellation 16.3242 festgehalten hat, würde eine Kündigung des Schengen­Assoziierungsabkommens die sicherheitspolizeiliche Zusammenarbeit der Schweiz mit den Schengen­Staaten erheblich erschweren oder teilweise faktisch verunmöglichen. Denn weder der Abschluss zusätzlicher bilateraler Polizeiverträge noch die Intensivierung der Interpol­ oder Europol­Zusammenarbeit könnten den Wegfall der Schengener Instrumente (insbesondere des Schengener Informationssystems) wettmachen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (1) Pantani Roberta

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Ergänzende Erschliessung: 10;09

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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372 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3679 – Interpellation Was unternimmt der Bund, um Mehrfachdiskriminierungen wirksam zu bekämpfen?

Eingereicht von Reynard Mathias

Einreichungsdatum 21.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text "Mehrfachdiskriminierung" bezeichnet die Verbindung oder Überschneidung mehrerer Diskriminierungen, die auf diversen Kriterien wie Alter, Geschlecht, Religion, Staatsangehörigkeit oder Hautfarbe basieren. Die Kombination oder Überschneidung mehrerer Merkmale macht die Personen, die Opfer solcher Diskriminierungen werden, umso verletzlicher. Obschon die Betroffenen stärker leiden, verfolgt das geltende Recht einen sektoriellen und deswegen notwendigerweise lückenhaften Ansatz, wenn es um Diskriminierungen geht. Diese Herangehensweise verhindert eine wirksame Bekämpfung von Mehrfachdiskriminierungen. In einem Bericht vom Juni 2015 empfiehlt das Schweizerische Kompetenzzentrum für Menschenrechte (SKMR) der Schweiz, Massnahmen zu ergreifen, um Mehrfachdiskriminierungen auf kohärente und effiziente Weise zu bekämpfen. Der Bundesrat vertritt in seinem Bericht vom 25. Mai 2016 allerdings die Auffassung, es bestehe kein gesetzgeberischer Handlungsbedarf, denn der Schutz gegen Mehrfachdiskriminierung in der Schweiz sei ausreichend. Eine Begründung oder eine ausführliche Analyse dieser Problematik bleibt er jedoch schuldig.

Der Bundesrat wird gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Verschiedene Uno­Ausschüsse empfehlen, Daten zu Mehrfachdiskriminierungen zu erheben. Verfügt der Bundesrat über solche Statistiken? Wenn nicht, beabsichtigt er, Daten über diese bestimmte Form der Diskriminierung zu erheben?

2. Warum vertritt der Bundesrat in seinem Bericht vom 25. Mai 2016 die Auffassung, es bestehe aus rechtlicher Sicht kein Handlungsbedarf, um gegen Mehrfachdiskriminierungen vorzugehen? Welches wären die Vor­ und Nachteile, wenn die Problematik der Mehrfachdiskriminierung in eine gesonderte gesetzliche Vorschrift Eingang fände, wie es das SKMR empfiehlt?

3. Der Bundesrat erwähnt mögliche Sensibilisierungsmassnahmen. Welches Organ oder welche Stelle des Bundes und/oder der Kantone wird sich dieser Aufgabe annehmen? Welche Informationsmassnahmen hat der Bundesrat ergriffen und/oder beabsichtigt er zu treffen? Wann werden diese Massnahmen umgesetzt?

4. Könnte ein zusammengeführtes Bundesamt oder eine zusammengeführte Bundesdienststelle Diskriminierungen effizienter bekämpfen?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Bislang sind Mehrfachdiskriminierungen in der schweizerischen Rechtsprechung kaum sichtbar. Damit entsprechende Daten erhoben werden können, muss die Möglichkeit einer Mehrfachdiskriminierung von den Beratungsstellen, der Anwaltschaft und den rechtsanwendenden Behörden in konkreten Fällen erkannt werden. Deshalb muss zunächst das Bewusstsein dieser Stellen für die Möglichkeit von Mehrfachdiskriminierungen gestärkt werden. Für einzelne Diskriminierungsbereiche gibt es bereits Datensammlungen, so zum Beispiel im Bereich der Gleichstellung von Frau und Mann sowie im Bereich Rassismus. In seinem Bericht vom 25. Mai 2016 zum Postulat Naef 12.3543 hat sich der Bundesrat zudem bereiterklärt, namentlich im Bereich LGBTI (das Akronym LGBTI bedeutet "Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender and Intersex" ­ homosexuelle, bisexuelle, Trans­ und Intersex­Menschen) näher zu prüfen, ob und gegebenenfalls wie entsprechende Daten erhoben werden können. In diesem Zusammenhang kann auch geprüft werden, wie Daten zu Mehrfachdiskriminierungen erhoben werden können.

2. Für die Diskriminierungsmerkmale Geschlecht und Behinderung gibt es in der Verfassung bereits spezifische Gesetzgebungsaufträge, denen mit dem Erlass des Bundesgesetzes über die Gleichstellung von Frau und Mann sowie des Behindertengleichstellungsgesetzes entsprochen wurde. In letzterem wird die Mehrfachdiskriminierung explizit berücksichtigt (Art. 5 BehiG). Darüber hinaus bearbeiten die mit Diskriminierung befassten Stellen Fragen zu Mehrfachdiskriminierung in enger Koordination. Eine gesonderte gesetzliche Vorschrift zur Mehrfachdiskriminierung müsste in eine allgemeine 373 Diskriminierungsvorschrift integriert werden, welche vom SKMR nicht empfohlen und vom Bundesrat abgelehnt wird. In der SKMR­Studie wurde festgehalten, dass die befragten Fachpersonen je nach Diskriminierungsmerkmal unterschiedlichen Handlungsbedarf aufzeigen und dass es deshalb kaum möglich sei, allgemeine Forderungen aufzustellen, die für alle Bereiche gelten. Neben Gerichtsverfahren sind auch alternative und begleitende Unterstützungsangebote für Betroffene von Mehrfachdiskriminierung von grosser Bedeutung.

3./4. Es gibt heute bereits verschiedene Stellen in der Bundesverwaltung, die sich mit spezifischen Diskriminierungsthemen auseinandersetzen: das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG), das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB), die Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) sowie das Bundesamt für Justiz. Entsprechende Informationsmassnahmen werden folglich von verschiedenen Stellen im Bund getroffen. Zudem hat sich der Bundesrat in seinem Bericht vom 25. Mai 2016 zum Postulat Naef 12.3543 bereiterklärt, weitere Informationsmöglichkeiten insbesondere für Beratungsstellen, Anwaltschaft und rechtsanwendende Behörden zu prüfen. In diesem Bericht kam der Bundesrat zum Schluss, dass die Schaffung einer zentralen Behördenstelle für den LGBTI­Bereich derzeit aus finanzpolitischer Sicht nicht opportun wäre. Für die Schaffung einer speziellen Bundesstelle für die allgemeine Bekämpfung von Diskriminierungen gilt dasselbe. Zudem würde eine solche allgemeine Antidiskriminierungsstelle nach Auffassung des Bundesrates nicht wesentlich zur wirksamen Bekämpfung von Mehrfachdiskriminierungen beitragen. Die Fragestellungen und Bedürfnisse bei den verschiedenen Diskriminierungsmerkmalen sind so unterschiedlich gelagert, dass deren Bearbeitung jeweils sehr spezifischer Kompetenzen und themenbezogener Kooperation bedarf. Schliesslich liegen auch viele Fragestellungen in kantonaler und kommunaler Kompetenz und müssen in Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Stellen auf kantonaler und kommunaler Ebene angegangen werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (20) Aebischer Matthias Allemann Evi Barrile Angelo Carobbio Guscetti Marina Fehlmann Rielle Laurence Feri Yvonne Friedl Claudia Galladé Chantal Gysi Barbara Kiener Nellen Margret Leutenegger Oberholzer Susanne Maire Jacques­André Marra Ada Marti Min Li Meyer Mattea Munz Martina Ruiz Rebecca Ana Schwaab Jean Christophe Seiler Graf Priska Tornare Manuel

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Ergänzende Erschliessung: 1236;28

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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374 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3680 – Interpellation Inhaberaktien. Wann kommen effiziente Rechtsvorschriften?

Eingereicht von Reynard Mathias

Einreichungsdatum 21.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Schweiz hat im Jahr 2014 Rechtsvorschriften erlassen, die Eigentümerinnen und Eigentümer von Inhaberaktien dazu verpflichten, sich bei der Gesellschaft zu melden, an der sie Anteile besitzen. Laut der Botschaft des Bundesrates vom 13. Dezember 2013 zur Umsetzung der Empfehlungen der Groupe d'action financière (Gafi) hätten sich diese Massnahmen als ausreichend erweisen müssen, damit die Schweiz "den Standard des Global Forum [für Transparenz und Informationsaustausch zu Steuerzwecken] erfüll[t]" (BBl 2014 605, 616).

Das Global Forum erachtet diese Bemühungen in seiner jüngsten Länderüberprüfung allerdings nicht als ausreichend: "Die Schweiz hat zwar Bemühungen unternommen, um die Verfügbarkeit von Informationen über Eigentümerinnen und Eigentümer von Inhaberaktien sicherzustellen ... Die Schutzmassnahmen, die in das neue System eingebaut wurden, um dessen reibungslosen Ablauf zu garantieren, sind jedoch nicht so effizient, wie sie sein könnten" (Ziff. 146 des Berichtes).

Tatsächlich ist eine Gesellschaft nicht dazu verpflichtet ­ so die OECD weiter ­, Eigentümerinnen und Eigentümer von Inhaberaktien dazu zu zwingen, die neuen Rechtsvorschriften zu befolgen, und es gibt keine effizienten straf­ oder verwaltungsrechtlichen Sanktionen, mit denen Aktionärinnen und Aktionäre, die diese Vorschriften missachten, geahndet werden könnten.

Daraus folgt, dass die Revision des Obligationenrechts von 2015 ihre Anfangsziele offensichtlich verfehlt hat.

Der Bundesrat wird gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie steht der Bundesrat zur Überprüfung und zur Schlussfolgerung des Global Forum?

2. Über welche konkreten Daten verfügt der Bundesrat, um zu beurteilen, in welchem Umfang die aktuellen Rechtsvorschriften tatsächlich von den Gesellschaften angewandt werden?

3. Welche Massnahmen gedenkt der Bundesrat umzusetzen, um auf die jüngste Kritik an den geltenden Rechtsvorschriften einzugehen?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 Insgesamt ist der Bundesrat mit dem Ergebnis der Evaluation der Peer Review des Global Forum zufrieden. Diese wurde mit der Gesamtnote "weitgehend konform" (largely compliant) abgeschlossen, was die Schweiz in dieselbe Kategorie der anderen Finanzplätze wie Singapur, Hongkong oder Luxemburg platziert. Die Gesamtnote bestätigt die Fortschritte, welche die Schweiz in den letzten Jahren im Bereich der Amtshilfe erzielt hat. Der Bericht des Global Forum enthält dennoch eine Anzahl von Empfehlungen, die spezifische Massnahmen erfordern werden, damit die Schweiz ihre Position im Hinblick auf den nächsten Evaluationszyklus des Global Forum, dessen Beginn auf Ende 2018 angesetzt ist, wird halten können.

In seiner Beurteilung hat das Global Forum insbesondere die Massnahmen zur Identifikation der Inhaberaktionäre beanstandet, weil diese keine wirksame Identifizierung der Inhaber dieser Anteile sicherzustellen vermögen. Die einzige Sanktion ist zivilrechtlicher Art und besteht darin, fehlbaren Aktionären das Stimmrecht sowie den Anspruch auf Dividenden zu entziehen. Dies wird vom Global Forum jedoch als ungenügend eingeschätzt, um die Offenlegung der Nutzungsberechtigten durchzusetzen. Der Entwurf des Bundesrates zur Umsetzung der Empfehlungen der Groupe d'action financière (Gafi) sah ursprünglich strafrechtliche Sanktionen von Verstössen gegen die Meldepflicht von Inhaberaktionären vor. Das Parlament hat diese Bestimmungen jedoch gestrichen, da es dieses Verhalten für nicht strafwürdig hielt. Der Bundesrat erachtet eine definitive Beurteilung der zur Umsetzung der Empfehlungen der Gafi eingeführten Meldepflicht 375 von Inhaberaktionären auf der Grundlage der Länderprüfung der Schweiz durch das Global Forum im heutigen Zeitpunkt als verfrüht. Nach vorliegenden Ergebnissen der Länderprüfung der Gafi, die sich mit diesen Fragen im Detail beschäftigt, wird der Bundesrat eine Gesamtbeurteilung vornehmen und gegebenenfalls notwendige gesetzgeberische Massnahmen einleiten. Im Übrigen ist es noch nicht möglich, alle Auswirkungen der Transparenzmassnahmen abzuschätzen, die am 1. Juli 2015 in Kraft getreten sind, zumal diese im Zivilrecht angesiedelt sind und das Verhältnis zwischen den Aktionären und ihren Gesellschaften beschlagen. Die Behörden verfügen daher über keine zur Messung der Auswirkungen dieser Massnahmen erforderlichen Angaben.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (12) Allemann Evi Carobbio Guscetti Marina Friedl Claudia Galladé Chantal Gysi Barbara Kiener Nellen Margret Maire Jacques­André Marra Ada Meyer Mattea Ruiz Rebecca Ana Seiler Graf Priska Tornare Manuel

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Ergänzende Erschliessung: 2446;1211;1231

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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376 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3681 – Interpellation Macht ein vom Bund beauftragtes Organ Geschäfte mit besonders schützenswerten Personendaten?

Eingereicht von Schwaab Jean Christophe Einreichungsdatum 21.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ich stelle dem Bundesrat folgende Fragen:

1. Weiss er, ob der Verein Informationsstelle für Konsumkredit (IKO), der mit der Prüfung der Kreditfähigkeit im Sinne des KKG beauftragt ist, seine Daten mit dem Verein Zentralstelle für Kreditinformation (ZEK) teilt, der Bonitätsauskünfte über Einzelpersonen und Unternehmen verkauft?

2. Wenn ja, kann er garantieren, dass der Austausch dieser Daten gesetzeskonform ist? Werden die Daten an andere Dritte als die ZEK weitergegeben? Wenn ja, an welche?

3. Ist es normal, dass ein staatliches Organ, das mit der Sammlung von Daten, namentlich von besonders schützenswerten Personendaten, beauftragt ist, diese parallel dazu für kommerzielle Zwecke nutzen kann?

4. Unterstützt der Bund die IKO mit Subventionen? Wenn ja, werden allfällige Gewinne aus dem Datenhandel von den Subventionen abgezogen? Warum?

5. Kann der Bundesrat garantieren, dass die ZEK und die IKO auch tatsächlich zwei verschiedene Organe sind, wie sie es auf ihren Websites versichern? Besteht zwischen den beiden wirklich keine finanzielle oder organisatorische Verbindung?

6. Falls der Bundesrat dies nicht garantieren kann, findet er es akzeptabel, dass ein Organ, das vom Bund mit der Anwendung eines Bundesgesetzes beauftragt ist, diese Situation für kommerzielle Zwecke nutzt, auch wenn dies durch eine zu diesem Zweck gegründete Zweigniederlassung oder Parallelorganisation geschieht?

7. Falls er garantieren kann, dass zwischen den beiden Organen keine Verbindung besteht, wie erklärt er sich, dass die ZEK und die IKO unter anderem die Postadresse, die Telefaxnummer, das Design des Internetauftritts sowie zahlreiche Vorstandsmitglieder gemeinsam haben? Handelt es sich dabei um Zufall?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Das Bundesgesetz über den Konsumkredit (KKG, SR 221.214.1) sieht vor, dass vor der Vergabe eines Konsumkredites die sogenannte Kreditfähigkeitsprüfung durchgeführt werden muss (Art. 28 Abs. 1 KKG). Gemäss Artikel 23 KKG haben die Kreditgeberinnen eine Informationsstelle für Konsumkredit zu gründen. Verschiedene Vorgänge im Zusammenhang mit der Vergabe von Konsumkrediten müssen dieser Informationsstelle gemeldet werden; vor der Vergabe eines Konsumkredits haben die Kreditgeberinnen eine Abfrage bei der Informationsstelle durchzuführen und die erhaltenen Angaben bei der Prüfung der Kreditfähigkeit zu berücksichtigen (Art. 28 Abs. 3 Bst. c KKG). Zweck ist die Vermeidung der Überschuldung der Konsumentinnen und Konsumenten (Art. 22 KKG).

Die betreffenden Bestimmungen bildeten den Kern der grossen Revision des KKG von 2001 (Botschaft des Bundesrates betreffend die Änderung des Bundesgesetzes über den Konsumkredit, BBl 1999, 3155, 3180). Schon in der Botschaft hat der Bundesrat erwogen, mit der Führung der Informationsstelle nach KKG den bestehenden privaten "Verein zur Führung einer Zentralstelle für Kreditinformationen" (ZEK) zu beauftragen (Botschaft KKG, S. 3180f.). Mit der Delegation der Führung der Informationsstelle an die Kreditgeberinnen wollte der Bundesgesetzgeber auf "bestehende, gut funktionierende private Strukturen" zurückgreifen, um eine öffentliche Aufgabe zu erledigen. Darüber bestand auch im Parlament weitgehend Konsens (Votum Metzler, AB 1999 N 1904; Votum Goll, AB 1999 N 1903).

Nach der Verabschiedung der Vorlage durch das Parlament hat sich die ZEK bereiterklärt, die Aufgaben zu übernehmen, die das KKG der Informationsstelle überträgt. Zu diesem Zweck haben die Kreditgeberinnen den "Verein zur Führung einer 377 Informationsstelle für Konsumkredit" (IKO) gegründet und zusätzlich zur bestehenden Datenbank der ZEK eine getrennte Datenbank für die IKO aufgebaut. Mit dieser werden die vom KKG verlangten Daten bearbeitet.

Die IKO untersteht der Aufsicht des Eidgenössischen Justiz­ und Polizeidepartementes (EJPD) (Art. 23 Abs. 4 KKG). Sie erstattet dem EJPD jährlich Bericht über ihre Tätigkeit. Im Rahmen dieser Aufsicht sind bislang keinerlei Unregelmässigkeiten oder Probleme aufgetreten.

1. Die betroffenen Kreditgeberinnen melden bei gegebenem Anlass entsprechend der gesetzlichen Meldepflicht bestimmte Ereignisse an die IKO (Art. 25­27 KKG). Eine Weitergabe der Daten der IKO an die ZEK findet nicht statt. Vielmehr melden diejenigen Kreditgeberinnen, die zugleich auch Mitglieder bei der ZEK sind, bestimmte Informationen ­ gestützt auf eine zivilrechtliche Vereinbarung ­ gleichzeitig auch an die ZEK; dies entsprechend dem Zweck der ZEK und in Einhaltung der Vorgaben des Datenschutzgesetzes. Dies war bereits vor dem Inkrafttreten der Revision des KKG von 2001 der Fall. Die Datenbank der ZEK sowie die Behandlung der entsprechenden Meldungen unterstehen nicht dem KKG, sondern der anwendbaren Datenschutzgesetzgebung. Ein Handel mit den Daten der IKO oder der ZEK findet nicht statt.

2. Wie festgehalten findet kein Austausch von Daten zwischen der IKO und der ZEK statt. Zugriff auf die Datenbank der IKO haben lediglich die dem KKG unterstellten bewilligten Kreditgeberinnen (Art. 24 KKG) im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Kreditfähigkeitsprüfung. Bei der ZEK beschränkt sich der Zugang auf die Mitglieder der ZEK. Die Daten der IKO und der ZEK werden nicht an Dritte weitergegeben, weder entgeltlich noch unentgeltlich. Vielmehr dienen sie ausschliesslich der Bonitätsprüfung im Rahmen der Kreditvergabe.

3. Wie festgehalten werden die Daten der IKO ausschliesslich für den Zweck der Kreditfähigkeitsprüfung nach KKG verwendet. Es findet zu keiner Zeit eine kommerzielle Nutzung der Daten der IKO statt.

4. Der Bund hat zu keiner Zeit Subventionen oder andere geldwerte Leistungen an die IKO ausgerichtet.

5. IKO und ZEK sind zwei Vereine mit jeweils eigener Rechtspersönlichkeit und getrennter Buchhaltung. Sie führen getrennte Generalversammlungen durch, an denen die jeweiligen Organe gewählt werden. Die Mitgliederlisten beider Vereine sind öffentlich zugänglich. Beide Vereine arbeiten nichtgewinnorientiert. Sie finanzieren sich über die Mitgliederbeiträge und die Gebühren, die für die einzelnen Transaktionen erhoben werden. Ein allfälliger Überschuss wird an die Mitglieder rückvergütet. Die einzige finanzielle Verbindung zwischen den beiden Vereinen besteht in einem Dienstleistungsvertrag, in welchem sich die ZEK verpflichtet, bestimmte Leistungen entgeltlich für die IKO zu erbringen, insbesondere hinsichtlich des Betriebs der Datenbank, bei der die IKO als externer Mandant geführt wird. Organisatorisch bestehen gewisse Verbindungen, indem gestützt auf die erwähnte Leistungsvereinbarung die Infrastruktur der ZEK teilweise auch von der IKO benutzt wird. Dies erklärt auch, weshalb die IKO beispielsweise die Adresse mit der ZEK teilt.

6. Wie festgehalten besteht keine kommerzielle Tätigkeit irgendwelcher Art der mit der Anwendung des Bundesgesetzes betrauten IKO.

7. Wie dies bereits im Rahmen der parlamentarischen Beratung des KKG angedacht war, werden die wichtigsten Aufgaben der IKO gestützt auf eine Leistungsvereinbarung durch die ZEK erbracht. Es ist deshalb naheliegend, dass (vor allem aus Effizienzgründen) Infrastrukturen der ZEK auch von der IKO benutzt werden. Dies entspricht auch dem Auftrag des Parlamentes (Votum Goll, AB 1999 N 1903).

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (8) Amarelle Cesla Fridez Pierre­Alain Heim Bea Marra Ada Munz Martina Nussbaumer Eric Reynard Mathias Sommaruga Carlo

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 1236;04

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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16.3682 – Postulat Die Tätigkeiten von Wirtschaftsauskunfteien einschränken

Eingereicht von Schwaab Jean Christophe

Einreichungsdatum 21.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen, ob es nicht notwendig wäre, die Praktiken der Wirtschaftsauskunfteien stärker zu regeln, namentlich ob nicht im Bereich der Methoden, die zur Beschaffung von Informationen über Privatpersonen und Unternehmen verwendet werden können, klarere Grenzen eingeführt werden sollten. Er soll namentlich die rechtlichen Konsequenzen der Verbreitung und Nutzung von unvollständigen oder fehlerhaften Informationen über die Zahlungsfähigkeit prüfen.

Begründung In einer Marktwirtschaft muss die Möglichkeit bestehen, sich über die Zahlungsfähigkeit von potenziellen Vertragspartnern ein Bild zu machen. Es ist zwar wichtig, vor der beschränkten Zahlungsfähigkeit eines potenziellen Partners gewarnt zu sein; eine fehlerhafte Information kann jedoch für beide Parteien äusserst schädlich sein. Wer glaubt, sein Partner sei nicht zahlungsfähig, geht das Risiko ein, aus den falschen Gründen auf ein Geschäft zu verzichten oder unnötige Kosten auf sich zu nehmen, um sich gegen das Gegenparteirisiko abzusichern. Wer hingegen zu Unrecht für einen beschränkt zahlungsfähigen Schuldner gehalten wird, wird in seiner Wirtschaftstätigkeit beeinträchtigt, weil niemand mit ihm oder ihr Geschäfte eingehen möchte oder Geschäfte nur zu sehr schlechten Bedingungen möglich sind. Oft können solche Privatpersonen und Unternehmen, wenn sie zu Unrecht für beschränkt zahlungsfähig gehalten werden, ganz einfach keine eigentlich lebenswichtigen Verträge mehr abschliessen (Mietvertrag, Kredite, Versicherungen).

Mit dem Aufschwung von "Big Data" ist eine Reihe von Firmen entstanden, die sich auf Bonitätsprüfungen von Privatpersonen und KMU spezialisiert haben. Diese Firmen beurteilen deren Zahlungsfähigkeit ­ ohne dass die Betroffenen es wissen ­ nach mehr oder weniger seriösen Kriterien (Einkommen, Familiensituation, Strafregister, Aktivität auf sozialen Netzwerken usw.). Anscheinend werden sehr oft absonderliche Kriterien verwendet, und zahlreiche potenzielle Schuldner werden zu Unrecht als beschränkt zahlungsfähig eingestuft ­ auf die Gefahr hin, dass ihr Ruf und ihre wirtschaftliche Freiheit beeinträchtigt werden. Die Erfahrung zeigt, dass es namentlich aufgrund horrender Gebühren schwierig ist, Zugang zu seinen eigenen Informationen zu erhalten, und vor allem, dass es fast unmöglich ist, sie korrigieren zu lassen. Die Beurteilungsmethoden bleiben unergründlich ­ wahrscheinlich, um die absonderlichen Kriterien nicht zu durchkreuzen, auf denen sie aufbauen.

Antrag des Bundesrates vom 09.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (41) Addor Jean­Luc Aebischer Matthias Allemann Evi Amarelle Cesla Amherd Viola Arslan Sibel Barazzone Guillaume 380 Addor Jean­Luc Aebischer Matthias Allemann Evi Amarelle Cesla Amherd Viola Arslan Sibel Barazzone Guillaume Bauer Philippe Béglé Claude Birrer­Heimo Prisca Borloz Frédéric Bühler Manfred Carobbio Guscetti Marina Chevalley Isabelle Fehlmann Rielle Laurence Flach Beat Glauser­Zufferey Alice Golay Roger Graf­Litscher Edith Grin Jean­Pierre Guhl Bernhard Guldimann Tim Gysi Barbara Hadorn Philipp Kiener Nellen Margret Leutenegger Oberholzer Susanne Maire Jacques­André Marra Ada Mazzone Lisa Munz Martina Nordmann Roger Nussbaumer Eric Pardini Corrado Reynard Mathias Schmidt Roberto Semadeni Silva Sommaruga Carlo Thorens Goumaz Adèle Tornare Manuel Tschäppät Alexander Wehrli Laurent

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 15;1211;1236

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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16.3684 – Interpellation Neuestes Tisa­Informationsleck bestätigt die Selbstfesselung der Demokratie

Eingereicht von Rytz Regula

Einreichungsdatum 21.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Ein Informationsleck hat im September 2016 neue Ergebnisse aus den geheimen Tisa­Verhandlungen in die Öffentlichkeit gespült. Die bisherigen Befürchtungen werden dabei bestätigt: Das Tisa­Abkommen führt zu einer Selbstfesselung der Demokratie, es ermöglicht internationalen Konzernen weitreichende Rechte und Einflussnahmen auf die nationale Gesetzgebung und setzt den Service public, die Energiewende, den Datenschutz und die Klimapolitik aufs Spiel.

Der Bundesrat hat bisher beteuert, dass Tisa auf die Schweiz kaum Auswirkungen haben wird und dass er nur selektiv einzelne Abkommen unterzeichnen will. Es stellen sich deshalb folgende Fragen:

1. Welche Verpflichtungen für welche Sektoren will der Bundesrat aktuell eingehen?

2. Bestätigt er die Einschätzung der Umweltverbände, dass der Anhang "Energie und Bergbau" selbst in denjenigen Ländern zu Einschränkungen von umwelt­ und klimapolitischen Massnahmen führt, die den Energiesektor auf die Negativliste setzen?

3. Teilt er die Auffassung, dass die im Anhang "Energie und Bergbau" postulierte "Technologieneutralität" die gezielte Förderung von erneuerbarer Energie oder von Energie­Sparmassnahmen verhindern soll?

4. Teilt er die Auffassung, dass das Finanzdienstleistungsabkommen die Regulierung von Rohstoffderivaten und die Regulierung und Besteuerung von Finanzprodukten verhindern will?

5. Ist auch der Medienbereich von den Tisa­Plänen der Schweiz betroffen?

6. Gemäss Bundesrat sind Ratchet­ und Standstill­Bestimmungen "ausschliesslich auf diskriminierende Massnahmen anwendbar, das heisst auf Massnahmen, die zwischen in­ und ausländischen Anbietern unterscheiden, und auch dort nur, soweit in der nationalen Verpflichtungsliste keine Vorbehalte angebracht sind". Kann er garantieren, dass alle von Kantonen und Gemeinden erbrachten Dienstleistungen bzw. Public­Private­Partnerschaften von diesen undemokratischen Fesselklauseln ausgenommen werden?

7. Erachtet er die Irreversibilität der Standstill­Klausel als vereinbar mit den Spielregeln der Demokratie? Weshalb soll es unmöglich werden, eine schlecht funktionierende Privatisierung (z. B. der Wasserversorgung) oder Liberalisierung wieder rückgängig zu machen?

8. Auf welche Studien zu erwarteten volkswirtschaftlichen und arbeitsmarktlichen Folgen von Tisa für die Schweiz stützt er sich bei den Verhandlungen ab?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat kommentiert von unbekannter Seite an die Öffentlichkeit gebrachtes Textmaterial grundsätzlich nicht. Er weist darauf hin, dass in Verhandlungen eingebrachte Textvorschläge die Positionen einzelner Parteien darstellen und ­ wie in anderen ähnlichen Verhandlungen ­ der Verhandlungsdynamik und einem regen Abänderungs­ und Verwerfungsprozess unterliegen. Deshalb lassen sich im aktuellen Stadium der Tisa­Verhandlungen auf Grundlage von Textvorschlägen keine Prognosen für ein allfälliges Verhandlungsresultat ableiten.

1. Im Tisa führt jede Verhandlungspartei in ihrer nationalen Verpflichtungsliste einerseits jene Dienstleistungssektoren auf, in denen sie sich zur Zulassung ausländischer Anbieter verpflichtet, und bringt andererseits Vorbehalte für Regulierungsbereiche und Sektoren an, bei denen sie frei bleibt, diskriminierende Massnahmen beizubehalten, anzupassen oder einzuführen. Die Schweiz hat in ihrer Verpflichtungsliste kommerzielle Dienstleistungssektoren aufgeführt (u. a. Dienstleistungen für 382 Unternehmen, Beratung, Engineering, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation, Transport und Logistik) und Vorbehalte beispielsweise für die Regulierung in Bereichen wie Subventionen, natürliche Personen als Dienstleistungserbringer und Grundstückerwerb sowie für öffentliche Dienstleistungen angebracht (in Sektoren wie öffentliches Bildungswesen, Gesundheitswesen, Sozialwesen, öffentlicher Verkehr, audiovisuelle Dienstleistungen, bei der Post und der Energieversorgung). Die Schweizer Tisa­Offerte ist auf der Internetseite des Seco (www.seco.admin.ch) publiziert.

2./3. Die Einschränkung umwelt­ und klimapolitischer Massnahmen sowie der Förderung erneuerbarer Energien oder von Energiesparmassnahmen ist nicht Gegenstand der Tisa­Verhandlungen. Werden Vorschläge eingebracht, die das Verfolgen von Zielen im öffentlichen Interesse in diesen oder anderen Bereichen einschränken, lehnt die Schweiz diese ab. Im Übrigen ist es in einer plurilateralen Verhandlung normal, dass verschiedene Teilnehmer ihren Interessen entsprechende Vorschläge einbringen. Das heisst aber nicht, dass diese Zustimmung und Eingang ins Abkommen finden.

4. Nein. Das Tisa verhindert diesbezügliche Massnahmen, die nicht nach Nationalität des Dienstleistungserbringers unterscheiden, nicht. Darüber hinaus wird das Tisa wie andere internationale Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (Gats/WTO, Freihandelsabkommen) eine breite Ausnahme für Regulierungen und Massnahmen (inklusive betreffend Derivate) im Rahmen der Finanzmarktaufsicht sowie eine Ausnahme für die effektive und gerechte Besteuerung (einschliesslich von Finanzprodukten) enthalten.

5. In der Schweizer Tisa­Offerte ist der Service public auch im Medienbereich (einschliesslich SRF) ausgeschlossen.

6. Mit den erwähnten Vorbehalten in der Tisa­Verpflichtungsliste der Schweiz (vgl. Antworten zu den Fragen 1 und 5), welche auch für Massnahmen im Kompetenzbereich der Kantone und Gemeinden gelten, zielt der Bundesrat auf die gleichen Regulierungsmöglichkeiten auf allen Regierungsebenen ab, wie sie schon unter früher abgeschlossenen internationalen Abkommen bestehen (insbesondere Gats/WTO und Freihandelsabkommen).

7. "Standstill" (Stillhalteklausel) bedeutet, dass ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens des Tisa in Bereichen, für die in der Länderliste keine entsprechenden Vorbehalte angebracht sind, keine neuen diskriminierenden Massnahmen im Vergleich zur nationalen Gesetzgebung bei Inkrafttreten des Abkommens eingeführt werden dürfen. Eine Privatisierung bzw. das Rückgängigmachen einer Liberalisierung ist an sich keine diskriminierende Massnahme und wird somit von der Stillhalteklausel nicht erfasst. Für allfällige diskriminierende Massnahmen hat die Schweiz die nötigen Vorbehalte angebracht (vgl. Antwort zu Frage 1). Diese Vorbehalte gelten auch gegenüber der Stillhalteklausel. Die Schweiz hat in ihrer Verpflichtungsliste festgehalten, dass die Wasserversorgung ausserhalb des Geltungsbereichs der Verpflichtungsliste liegt.

8. Angesichts der Tatsache, dass zahlreiche Schweizer Unternehmen in verschiedenen Dienstleistungssektoren zum Teil stark exportabhängig sind (Finanzdienstleistungen, Handels­, Transport­ und Logistikdienstleistungen, Tourismus, Beratungs­, Ingenieur­, Informatik­, Telekommunikations­, Installations­ und Wartungsdienstleistungen usw.), geht der Bundesrat davon aus, dass verbesserte international vereinbarte Rahmenbedingungen für den Dienstleistungshandel, wie sie mit dem Tisa angestrebt werden, zu mehr Rechtssicherheit und zu einem Abbau ungerechtfertigter Hindernisse beim Zugang zu ausländischen Märkten führen. Dies stärkt die Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Dienstleistungsexporteure, was die Wertschöpfung der Schweizer Volkswirtschaft erhöht und zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Schweiz beiträgt.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (8) Arslan Sibel Brélaz Daniel de la Reussille Denis Glättli Balthasar Graf Maya Häsler Christine Mazzone Lisa Thorens Goumaz Adèle

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 15;52;66

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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384 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3686 – Interpellation Die Luft macht nicht halt an Landesgrenzen. Ist die Schweiz in Sachen Luftreinhaltung und Klimaschutz kohärent?

Eingereicht von Mazzone Lisa

Einreichungsdatum 21.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Auf der Website des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) ist zu lesen: "Viele Treibhausgase und Luftschadstoffe haben gemeinsame Quellen" und "machen nicht halt an Landesgrenzen". Daher engagiert sich der Bund auch auf internationaler Ebene für den Klimaschutz. Er unterstützt mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) Projekte, die eine "langfristig klimafreundliche Entwicklung" in Entwicklungsländern fördern. Eines dieser Programme ist die Heavy Duty Diesel Vehicles and Engines Initiative (HDDI), gegründet von der Climate and Clean Air Coalition (CCAC). Sie hat zum Ziel, die Dieselqualität sowie die Qualität der Fahrzeuge zu verbessern, indem Letztere mit Partikelfiltern ausgestattet werden, welche die Emissionen von krebserregenden Schadstoffen begrenzen. Dadurch werden die Gesundheitsrisiken durch Schwefelemissionen verringert und wird der Klimawandel eingedämmt.

Die NGO Public Eye hat im September einen Bericht veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass Schweizer Firmen einen grossen Teil der giftigen Treibstoffe liefern, die in Afrika verbraucht werden, wo die Normen im Bereich Luftreinhaltung klar unter den internationalen Standards liegen. Dies verschlimmert die Missstände, welche die Deza bekämpfen will, und erhöht Emissionen, die das Bafu eigentlich verringern will. Die "Tribune de Genève" hat diesen Widerspruch thematisiert und als "an Schizophrenie grenzend" bezeichnet.

In Anbetracht dieser Umstände wird der Bundesrat gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie steht der Bundesrat zur obenerwähnten Thematik im Hinblick auf die von der OECD empfohlene Kohärenz in der Entwicklungspolitik?

2. Über welche Mittel verfügt der Bund, um afrikanischen Ländern, in welche Schweizer Firmen giftige Treibstoffe exportieren, bei der Schaffung strikterer Umweltstandards behilflich zu sein?

3. Ist der Bund bereit, die HDDI der CCAC in jenen Gebieten zu unterstützen, in denen Schweizer Unternehmen tätig sind, insbesondere in Afrika, oder ist er bereit, ein ähnliches Programm zu fördern?

4. Die Tätigkeiten von Schweizer Unternehmen schränken das Recht auf Gesundheit der Bevölkerung in den betroffenen Ländern auf schwerwiegende Weise ein: Welche Massnahmen gedenkt der Bundesrat zu ergreifen, um sicherzugehen, dass die Unternehmen diese Tatsache berücksichtigen und Abhilfe schaffen? Wie kann diese Problematik in den Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der Uno­Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte aufgenommen werden?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Der Bundesrat legt viel Wert auf eine Politikkohärenz für Entwicklung (s. Antworten auf die Postulate Sommaruga Carlo 10.3488 und 15.4165). Die Schweiz hat sich im Rahmen der OECD dazu verpflichtet, die Auswirkungen ihrer Politik auf die Entwicklungsländer gemäss den Empfehlungen des Entwicklungshilfeausschusses (DAC) zu überwachen und zu analysieren. Gestützt auf die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung sieht die Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit der Schweiz 2017­2020 vor, dass die relevanten Politikfelder stärker auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet werden sollen. Im Übrigen betrifft die Frage der Politikkohärenz alle Akteure, einschliesslich des Privatsektors. In seiner Antwort auf die Frage Mazzone 16.5419 unterstrich der Bundesrat, dass er von den in der Schweiz ansässigen Unternehmen erwartet, dass sie neben der Einhaltung nationaler Rechtsvorschriften auch international anerkannte Standards und Richtlinien wie die Leitsätze der OECD für multinationale Unternehmen oder die Uno­Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte beachten. Es ist wichtig, dass der Dialog über die gesellschaftliche Verantwortung und die Sorgfaltspflicht der Unternehmen in der Schweiz weitergeführt wird. 385 2. Der Bundesrat ist der Auffassung, dass die Schweiz einen Beitrag dazu leisten kann und muss, dass die Entwicklungsländer und insbesondere die afrikanischen Staaten eigene Umweltstandards setzen können und dass diese systematisch und strikt angewendet werden. Diese Zusammenarbeit erfolgt in erster Linie durch einen Dialog über die Gouvernanz und die staatliche Politik, an dem verschiedene Anspruchsgruppen wie die Regierungen, die Zivilgesellschaft und der Privatsektor beteiligt sind. In Westafrika erwägt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) die Einführung eines Regionalprogramms im Bereich Gouvernanz und Nutzung fossiler sowie mineralischer Rohstoffe. Ziel des Programms wäre es, die Transparenz und die Rechenschaftspflicht in diesem Bereich zu fördern. Ein solches Programm sollte Schwerpunktländer der Schweiz wie Niger, Tschad, Mali und Burkina Faso abdecken.

3. Die Schweiz ist Mitglied der Climate and Clean Air Coalition (CCAC), einer wichtigen Klimaschutzplattform, die 2013 gegründet wurde. Die CCAC lanciert Initiativen in verschiedenen Weltregionen, insbesondere in Entwicklungsländern. In diesem Kontext engagiert sich die Schweiz über die Deza und das Bundesamt für Umwelt gemeinsam mit anderen Ländern und multilateralen Organisationen in der Heavy­Duty Diesel Vehicles and Engines Initiative (HDDI) sowie in der Global Strategy to Introduce Low­Sulfur Fuels and Cleaner Vehicles. Auf diese Weise leistet die Schweiz einen aktiven Beitrag zum globalen Dialog innerhalb der CCAC. Gleichzeitig unterstützt sie mit gezielten Massnahmen verschiedene Initiativen der Plattform. Nach Ansicht des Bundesrates ist dies ein sehr sinnvoller Ansatz, auf dem man noch stärker aufbauen sollte. Die Besonderheit von Initiativen wie der HDDI liegt in der Zusammenarbeit zwischen einer Vielzahl von Akteuren, deren kombinierte Ressourcen eine deutlich höhere Hebelwirkung erzielen.

4. Der Bundesrat ist wie erwähnt der Auffassung, dass die in der Schweiz ansässigen Unternehmen bei allen ihren Tätigkeiten im In­ und Ausland verantwortungsvoll handeln sollten, einschliesslich in ihrer Wertschöpfungskette. Dies ist wichtig für die Wahrung des guten Rufs der Unternehmen und auch desjenigen der Schweiz. Die Leitsätze der OECD für multinationale Unternehmen zielen darauf ab, den positiven Beitrag zu fördern, den die Unternehmen zum wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Fortschritt weltweit leisten können. Unternehmen müssen folglich Beeinträchtigungen der Gesundheit der Bevölkerung aufgrund ihrer wirtschaftlichen Tätigkeiten so weit wie irgend möglich reduzieren. Dementsprechend wichtig ist es, dass der Dialog über die gesellschaftliche Verantwortung und die Sorgfaltspflicht der Unternehmen in der Schweiz weitergeführt wird. Zu diesem Zweck soll die Umsetzung der Rahmeninstrumente vorangetrieben werden, die in der Schweiz in diesem Bereich bereits bestehen. Dazu gehören etwa der Grundlagenbericht Rohstoffe oder der Aktionsplan des Bundesrates zur Verantwortung der Unternehmen für Gesellschaft und Umwelt. Mit dem Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der Uno­ Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, der in Kürze vorliegen soll, wird die Schweiz einen weiteren wichtigen Referenzrahmen erhalten.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (9) Arslan Sibel Béglé Claude Girod Bastien Kiener Nellen Margret Maire Jacques­André Nordmann Roger Schelbert Louis Thorens Goumaz Adèle Tornare Manuel

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 52;48

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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16.3687 – Interpellation Dokumentation und Erfassung von Asylantragstellern

Eingereicht von Steinemann Barbara

Einreichungsdatum 21.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss der Antwort auf eine Anfrage im Zürcher Parlament haben 14,45 Prozent aller abgewiesenen, aber geduldeten Asylanten (Status F) Geburtsdatum 1. Januar. Als Grund wird angeführt, nicht alle Asylanten hätten von ihrem Geburtsdatum Kenntnis. Die Häufigkeit des Geburtsdatums 1. Januar sticht jedem Verwaltungsangestellten und jedem Behördenmitglied ins Auge. Oftmals sind für dieselbe Person selbst mehrere Nationalitäten verzeichnet. Das deutsche Innenministerium liess verlauten, dass z. B. im Januar 2016 77 Prozent aller dortigen Asylbewerber nicht ausreichend dokumentiert gewesen seien.

1. Wie ist es möglich, dass die Asylanten aus den unterschiedlichsten Regionen und Ländern allesamt ihren Geburtstag nicht wissen können, wo doch fast überall auf der Welt Geburtenregister existieren und Ausweise ausgestellt werden?

2. Kann man Asylpersonen mit ungewissem Geburtsdatum zurückschaffen? Wie viele mit Geburtsdatum 1. Januar konnten in den letzten Jahren ins Heimatland zurückgebracht werden?

3. Wie viele Asylsuchende, wie viele anerkannte Flüchtlinge und wie viele vorläufig Aufgenommene wurden in den letzten sechs Jahren mit Geburtsdatum 1. Januar erfasst?

4. Aus welchen Nationen stammen diese Personen (Rangliste der häufigsten 15 Nationen)?

5. Woher haben die Schweizer Behörden gesicherte Kenntnis von den Personendaten der Asylsuchenden?

Bezüglich Aussage des deutschen Innenministeriums:

6. Vermag jeder der Asylantragsteller in der Schweiz ausreichende Dokumente vorzuweisen?

7. Wenn der Antragsteller keine Kenntnis seines Geburtstages hat, woher weiss er dann den Jahrgang? Wie stellen die Behörden den Jahrgang und das Alter sicher?

8. Wie klären die Behörden die Verfolgung ab, wenn nicht einmal Gewissheit über die Personalien dieser Person besteht?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 1. Erfahrungsgemäss geben die Asylsuchenden bei ihrer Ankunft in der Schweiz ein Geburtsdatum an, abgesehen von einzelnen Fällen, beispielsweise bei sehr jungen unbegleiteten Minderjährigen oder bei Personen mit psychischen Problemen. Die Behörde muss beurteilen, ob die gemachten Angaben zur Identität, insbesondere das Geburtsdatum und die Herkunft, den Tatsachen entsprechen. In Anbetracht der allgemein herrschenden Sicherheitslage und der wirtschaftlichen Verhältnisse sind in gewissen Ländern Geburtsregister nicht immer vorhanden bzw. können Geburtsurkunden nicht ausgestellt werden.

2. Wenn die Herkunft eines abgewiesenen Asylsuchenden feststeht, gibt es hinsichtlich des Wegweisungsvollzugs keine Schwierigkeiten, und dies unabhängig vom Geburtsdatum. In den vergangenen Jahren wurden jährlich rund hundert Personen mit Geburtsdatum 1. Januar in ihr Herkunftsland weggewiesen (kontrollierte Ausreisen): 90 im Jahr 2013, 113 im Jahr 2014, 105 im Jahr 2015 und 58 im Jahr 2016 (per Ende September).

3. Die Anzahl Asylsuchender, die mit Geburtsdatum 1. Januar erfasst wurden, war in den letzten sechs Jahren wie folgt: 1622 im Jahr 2010, 2375 im Jahr 2011, 3229 im Jahr 2012, 2375 im Jahr 2013, 3609 im Jahr 2014, 9230 im Jahr 2015 und 4137 im Jahr 2016 (per Ende September). Die Zunahme lässt sich einerseits durch den Anstieg der Asylgesuche erklären und andererseits durch den höheren Anteil an unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden. Die Zahl der vorläufig aufgenommenen Personen mit Geburtsdatum 1. Januar war in den letzten sechs Jahren wie folgt: 632 im 387 Jahr 2010, 372 im Jahr 2011, 185 im Jahr 2012, 546 im Jahr 2013, 1674 im Jahr 2014, 1384 im Jahr 2015 und 1058 im Jahr 2016 (per Ende September).

Bei Personen mit Geburtsdatum 1. Januar, die den Flüchtlingsstatus erhalten haben, ist aus den Statistiken nur die kumulierte Gesamtzahl per Jahresende ersichtlich, nicht aber die Anzahl Personen pro Jahr. Diesen Status hatten 1794 Personen im Jahr 2010, 2211 im Jahr 2011, 2350 im Jahr 2012, 2556 im Jahr 2013, 3118 im Jahr 2014, 3862 im Jahr 2015 und 4357 im Jahr 2016 (per Ende August).

4. Die 15 Nationalitäten, die 2016 in den Statistiken am stärksten vertreten waren, sind (in absteigender Reihenfolge): Afghanistan, Eritrea, Somalia, Äthiopien, Gambia, Syrien, Guinea, Irak, Nigeria, Sudan, Marokko, Senegal, Mali, Elfenbeinküste und Algerien.

5./7. Im Rahmen des Asylverfahrens sind die Asylsuchenden verpflichtet, an der Feststellung des Sachverhalts mitzuwirken. Sie müssen insbesondere ihre Identität offenlegen und ihre Reisepapiere und Identitätsausweise abgeben (Art. 8 des Asylgesetzes). Bestehen Zweifel über bestimmte Identitätselemente wie die Herkunft oder die behauptete Minderjährigkeit, führt die Behörde weitere Abklärungen durch. Dabei kann es sich beispielsweise um Sprachgutachten oder Knochenaltersanalysen handeln. Bei Personen, die nach eigenen Angaben minderjährig und unbegleitet sind, ist gemäss der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes eine Gesamtbeurteilung sämtlicher Indizien vorzunehmen, um die Glaubhaftigkeit der Minderjährigkeit zu beurteilen. Diesbezüglich verweist der Bundesrat auf seine Antworten zu den Interpellationen 16.3466, 16.3598 und 16.3613. Kommt die Behörde im Rahmen dieser Beurteilung zum Schluss, dass die asylsuchende Person den Beweis ihrer Minderjährigkeit nicht erbracht hat, erfasst sie das fiktive Geburtsdatum 1. Januar mit einem Geburtsjahr, das dem Alter von 18 Jahren (volljährig) entspricht, selbst wenn die betreffende Person tatsächlich älter sein kann.

6. Nein. Die Erfahrung zeigt beispielsweise, dass einige Asylsuchende nie Dokumente haben konnten bzw. dass sie diese auf ihrem Weg nach Europa verloren haben. Ferner gibt es auch Asylsuchende, die ihre Dokumente nicht vorlegen, weil sie sich dadurch Vorteile im Asylverfahren erhoffen.

8. Zur Mitwirkungspflicht bei der Feststellung des Sachverhalts gehört auch, dass die asylsuchende Person ihre Identität offenlegt und dass sie die Gründe für ihr Asylgesuch darlegt. Die Glaubwürdigkeit dieser Elemente wird in jedem einzelnen Fall aufgrund der gesetzlich vorgesehenen Abklärungen geprüft und beurteilt.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (18) Burgherr Thomas Dettling Marcel Giezendanner Ulrich Glarner Andreas Grüter Franz Hausammann Markus Heer Alfred Herzog Verena Hess Erich Köppel Roger Müller Thomas Reimann Lukas Sollberger Sandra Tuena Mauro Walliser Bruno Walter Hansjörg Zanetti Claudio Zuberbühler David

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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388 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank

16.3688 – Interpellation Asylbewerber. Abklärung ihrer Identität

Eingereicht von Steinemann Barbara

Einreichungsdatum 21.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Viele Antragsteller stellen unter mehreren Namen ein Asylgesuch in Europa, was dann entsprechend in den Datenbanken des Dublin­Systems erfasst wird.

1. Kann der Bundesrat ausschliessen, dass sich Personen unter falscher Identität in der Schweiz niederlassen?

2. Wie viele Personen kamen in den letzten sechs Jahren ohne ausreichende Dokumentation in die Schweiz? Wie viele davon haben Asyl, wie viele eine vorläufige Aufnahme erhalten?

3. Ist die Identität aller Personen, welche einen Asylantrag gestellt haben, geklärt?

4. Wie kann der Bund ohne verlässliche Kenntnis der Herkunftsländer über Asylanträge entscheiden?

5. Werden falsche oder fehlende Angaben bzw. fehlende Kooperation bei der Identifikation sanktioniert?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 1./3. Zu jedem Asylsuchenden werden nach der Einreichung des Asylgesuchs eingehende Identitätsabklärungen durchgeführt. Namentlich werden die Fingerabdrücke in den nationalen und europäischen Datenbanken gespeichert und überprüft. Ausserdem werden die angegebenen oder anhand eingereichter Dokumente belegten Personalien überprüft und mit den verfügbaren Migrations­ und Fahndungssystemen abgeglichen. Die Dokumente werden im Zweifelsfall einer vertieften Analyse durch Ausweisspezialisten unterzogen. Sofern im Einzelfall angezeigt, werden weiter gehende Abklärungen im In­ und Ausland zur Überprüfung der Identität eingeleitet. Wenn im Verlauf des Asylverfahrens Identitätsdokumente mit abweichenden Personalien nachgereicht werden oder die Identitätsabklärungen Erkenntnisse zu einer abweichenden Identität ergeben, wird die registrierte Identität im Zentralen Migrationssystem entsprechend angepasst.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat in den letzten Monaten und Jahren beträchtliche zusätzliche Mittel in Spezialpersonal, technische Weiterentwicklungen und Prozessoptimierungen investiert, um die Möglichkeiten zur Identitätsfeststellung im Asylbereich bestmöglich auszuschöpfen. Eine vollständige und abschliessende Klärung der Identität sämtlicher Asylsuchender ist trotz dieser Anstrengungen nicht möglich, weil nicht zu allen Asylsuchenden beweiskräftige Reisedokumente oder überprüfbare Datenbankeinträge vorliegen.

2. Bei 73 Prozent der Asylgesuche, die von Januar 2010 bis August 2016 gestellt worden sind, haben die Asylsuchenden keine Reisepapiere oder Identitätsausweise abgegeben. Bei den im gleichen Zeitraum gefällten Entscheiden wurde Asylsuchenden ohne Identitätspapiere in 16 Prozent der Fälle Asyl gewährt und in 17 Prozent der Fälle eine vorläufige Aufnahme.

4./5. Asylsuchende müssen im Asylverfahren ihre Identität offenlegen und im Empfangs­ und Verfahrenszentrum Reisepapiere sowie Identitätsausweise abgeben (Art. 8 Abs. 1 Bst. a und b des Asylgesetzes, AsylG). Asylgesuche von Personen, welche dieser Pflicht ohne triftigen Grund nicht nachkommen, kann das SEM formlos abschreiben (Art. 8 Abs. 3bis AsylG). Eine ungenügende Mitwirkung kann daneben auch bei der Prüfung der Glaubhaftigkeit der Asylgründe berücksichtigt werden. Bei Zweifeln an der Herkunft einer Person werden Fragen zu den Länderkenntnissen gestellt, oder es wird eine linguistische Herkunftsanalyse durch externe Sprachexperten (Lingua­Analyse) vorgenommen. Erweist sich die geltend gemachte Herkunft als unglaubhaft, wird das Asylgesuch abgelehnt. Liegt ein klarer Beweis für eine Identitätstäuschung vor, so wird zudem gestützt auf Artikel 36 AsylG bereits auf eine Anhörung zu den Asylgründen (Art. 29 AsylG) verzichtet. Weigert sich eine Person, ihre Identität offenzulegen oder nach einem negativen Asyl­ und einem Wegweisungsentscheid bei der Beschaffung

389 gültiger Reisepapiere mitzuwirken, kann dies ferner zur Anordnung ausländerrechtlicher Zwangsmassnahmen führen (Art. 75­ 78 des Ausländergesetzes).

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (18) Burgherr Thomas Dettling Marcel Giezendanner Ulrich Glarner Andreas Grüter Franz Hausammann Markus Heer Alfred Herzog Verena Hess Erich Köppel Roger Müller Thomas Reimann Lukas Sollberger Sandra Tuena Mauro Walliser Bruno Walter Hansjörg Zanetti Claudio Zuberbühler David

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Ergänzende Erschliessung: 10;2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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16.3693 – Interpellation Entnahme und Konservierung von Eizellen

Eingereicht von Piller Carrard Valérie

Einreichungsdatum 22.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Krebsbehandlungen beeinträchtigen die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern. Brustkrebs, die häufigste Krebsart, wird namentlich mit Chemotherapie behandelt, was oft die Eierstöcke unwiderruflich beschädigt. Wegen dieses Unfruchtbarkeitsrisikos wird jungen Patientinnen angeboten, ihre Eizellen ­ für eine In­vitro­Fertilisation (IVF) nach der Genesung ­ einfrieren zu lassen.

Der Preis für die Entnahme aus dem Uterus und die Kryokonservierung der Eizellen sowie den Transfer von Zygoten (befruchteten Eizellen) in den Uterus beläuft sich auf fast 10 000 Franken. Diese hohen Kosten gehen vollständig zulasten der Patientin, sogar wenn diese an Krebs leidet. So müssen unter 40­jährige Patientinnen, deren Gesundheit stark gefährdet ist, auch noch darauf verzichten, Mutter zu werden, wenn sie es sich nicht leisten können.

In Frankreich kostet die gleiche Behandlung etwa die Hälfte. Im Falle einer Krebskrankheit wird die Behandlung vollumfänglich von der Sozialversicherung übernommen ­ auch für Männer, denen Unfruchtbarkeit droht.

Die für diese Fragen zuständige Eidgenössische Kommission für allgemeine Leistungen und Grundsatzfragen (ELGK) hat 2004 eine Anfrage zur Konservierung von Samenzellen eines Mannes erhalten, dem eine Chemotherapie zur Krebsbehandlung bevorstand. Einstimmig entschied die ELGK, dass der Versicherte für eine Kryokonservierung von Spermien ­ wie für die Familienplanung ­ selber haftet und daher die Kosten von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) nicht übernommen werden. Die ELGK muss sich gegenwärtig mit einer analogen Anfrage beschäftigen, bei der es um eine IVF geht.

Ich stelle dem Bundesrat folgende Fragen:

1. Gibt es eine Statistik zur Anzahl Frauen und Männer in der Schweiz, die aufgrund einer Krebsbehandlung unfruchtbar werden?

2. Sollte nicht in Betracht gezogen werden, dass Frauen unter 40, die unter Brustkrebs leiden, die Möglichkeit haben sollten, Mutter zu werden, ungeachtet ihrer finanziellen Situation?

3. Ist der Bundesrat bereit, unter Berücksichtigung des Obigen, erneut zu untersuchen, ob die OKP die Kosten für eine Fruchtbarkeitsbehandlung im Falle einer Krebskrankheit übernehmen sollte?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Eine Statistik über die Anzahl Frauen und Männer, die als Folge der Behandlung von Krebserkrankungen unfruchtbar werden, existiert in der Schweiz nicht. Pro Jahr erkranken gut 1000 Mädchen und Frauen unter 40 Jahren und knapp 900 Knaben und Männer unter 40 Jahren an Krebs. Die Fünf­Jahres­Überlebensrate liegt bei 57 Prozent bei Männern und bei 62 Prozent bei Frauen (alle Krebsarten zusammen). Die Wahrscheinlichkeit, dass die betroffenen Menschen unfruchtbar werden oder die Fruchtbarkeit beeinträchtigt ist, ist je nach Krebsart sehr unterschiedlich und hängt von den Therapiemodalitäten und vom Alter ab. Laut Angaben aus der wissenschaftlichen Literatur bewegt sich die Wahrscheinlichkeit, nach der Krebserkrankung keine Kinder zeugen bzw. gebären zu können, je nach Alter, Krebsart und ­behandlung zwischen 6 Prozent und 80 Prozent.

Es ist derzeit nicht möglich, eine einigermassen verlässliche Schätzung über die Anzahl Personen, die von Unfruchtbarkeit nach einer Krebsbehandlung betroffen sind, abzugeben. Auch die Daten, die bis anhin dem Bund gestützt auf Artikel 11 des Bundesgesetzes über die medizinisch unterstützte Fortpflanzung (FMedG; SR 810.11) zur Verfügung stehen, erlauben keine

391 Rückschlüsse auf die Anzahl präventiver Entnahmen und Konservierungen von Keimzellen wegen Krebsbehandlungen.

2. Aktuell übernimmt die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) zahlreiche Leistungen der Diagnostik und der interventionellen oder medikamentösen Behandlung der Sterilität bei Frauen. Dabei spielt der Grund für die Sterilität keine Rolle, d. h., im Hinblick auf die Leistungspflicht wird nicht unterschieden zwischen Sterilität unbekannter Ursache, Sterilität als Folge einer Unterleibsentzündung, Sterilität als Folge einer Krebsbehandlung oder Sterilität aus anderen Gründen. Die präventive Entnahme und Konservierung von Keimzellen (Spermien und Eizellen) sowie die In­vitro­Fertilisation stellen hingegen keine Pflichtleistung der OKP dar.

3. Wie der Bundesrat in seiner Stellungnahme zum Postulat Maury Pasquier 14.3582, "Krebs und Fruchtbarkeit. Kostenübernahme durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung", ausgeführt hat, ist das Verfahren für die Evaluation von neuen Leistungen im Hinblick auf eine Kostenübernahme durch die OKP vorgegeben. Bevor neue Leistungen durch die OKP vergütet werden, müssen diese vorgängig auf die im Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG; SR 832.10) vorgegebenen Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit (WZW) geprüft werden. Das Verfahren sieht dafür Anträge der interessierten Kreise zur Kostenübernahme zulasten der OKP vor. Die Eidgenössische Kommission für allgemeine Leistungen und Grundsatzfragen (ELGK) prüft in der Folge die fragliche Leistung und gibt eine Empfehlung ab. Die definitiven Entscheide in Bezug auf die Kostenübernahme werden vom Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) getroffen. Die vorliegende Fragestellung bildet keine Ausnahme von dieser Regel. Entsprechend ist es nicht Aufgabe des Bundesrates, eine Evaluation vorzunehmen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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16.3694 – Interpellation Sind wir fit für die Arbeitswelt 4.0?

Eingereicht von CVP­Fraktion Sprecher / in Müller­Altermatt Stefan Einreichungsdatum 22.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Die vierte, digitale Revolution, die "Industrie 4.0", spielt für die künftige Entwicklung der Schweizer Wirtschaft eine wichtige Rolle. Sie bietet dem Wirtschaftsstandort Schweiz die Chance, sich trotz hohen Lohnniveaus und trotz starkem Franken wettbewerbsfähig zu halten. Die Umstellung des schweizerischen Arbeitsmarktes benötigt entsprechend qualifizierte Arbeitskräfte, um die neuen Industriewerkzeuge betreiben zu können.

Diese Umstellung ist in vollem Gange. Sie ist aber auch verbunden mit der Sorge, dass eine immer grössere Anzahl von Arbeitsplätzen für nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter verlorengeht. Gerade ältere Arbeitnehmende mit tiefem Qualifikationsniveau dürften davon betroffen sein.

Wir bitten den Bundesrat vor diesem Hintergrund um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Sind Kinder und Jugendliche mit den heutigen Lehrgängen auf die neuen Erwartungen des Arbeitsmarktes im Bereich Digitalisierung genügend vorbereitet?

2. Ist die Berufsbildung an die neuen Anforderungen genügend angepasst?

3. Wie sieht es auf Ebene der Bachelor­ und Masterabschlüsse aus?

4. Braucht es zusätzliche Studiengänge im Bereich Daten, Big Data, Cyber usw.?

5. Bestehen genügend Angebote im Bereich Weiterbildung, vor allem für (ältere) Arbeitnehmende mit einem tieferen Qualifikationsniveau?

6. Welche Lösungen sieht man für ungenügend qualifizierte Arbeitnehmende vor?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat ist sich bewusst, dass die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und deren Auswirkungen von grosser Bedeutung für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft sind. Er ist bereits daran, im Dialog mit Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Zivilgesellschaft dazu beizutragen, dass unser Land von der zunehmenden Digitalisierung profitiert. Zu diesem Zweck hat der Bundesrat am 20. April 2016 die Strategie Digitale Schweiz verabschiedet. Im zugehörigen Massnahmenpaket kommt der Weiterentwicklung der Wissensgesellschaft hohe Bedeutung zu. Im Rahmen der genannten Strategie legt der Bundesrat Ende 2016 einen Bericht zu den zentralen Rahmenbedingungen für die digitale Wirtschaft vor und wird darin auch die entsprechenden Rahmenbedingungen im Bildungssystem thematisieren. Bund und Kantone gewichten die mit der Digitalisierung einhergehenden Herausforderungen für das Bildungssystem im Rahmen der Bildungszusammenarbeit in besonderem Masse. Mit Inkrafttreten des neuen Bildungszusammenarbeitsgesetzes (BiZG) soll ein neuer Koordinationsausschuss "Digitalisierung in der Bildung" als Plattform für den strategischen Austausch zwischen Bund und Kantonen und ihren Partnern über die Herausforderungen und den Umgang mit dem digitalen Wandel dienen.

Zu den einzelnen Fragen nimmt der Bundesrat wie folgt Stellung:

1. Die Ziele der obligatorischen Schule werden im Rahmen der kantonalen Schulhoheit interkantonal über sprachregionale Lehrpläne harmonisiert. Die dort verankerten Ziele im Umgang mit Informations­ und Kommunikationstechnologien sind die Förderung des Verständnisses für Medien und ihre verantwortungsvolle Nutzung, der Erwerb von Anwenderkompetenzen sowie "Grundkonzepte der Informatik verstehen und zur Problemlösung einsetzen". Die Umsetzung erfolgt in den einzelnen Kantonen.

393 2. Die Berufsbildung in der Schweiz zeichnet sich besonders durch den direkten Bezug zur Arbeitswelt aus. Alle Berufsbilder der beruflichen Grundbildung (rund 230) und der höheren Berufsbildung (rund 420) werden laufend überprüft und gegebenenfalls an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes angepasst. Die Stärke des Systems liegt darin, dass die Organisationen der Arbeitswelt (OdA) als Vertreter der Wirtschaft am Puls des Geschehens die notwendigen Schritte selbst einleiten. Auch werden bei allen Berufen der beruflichen Grundbildung im allgemeinbildenden Unterricht der Einsatz und der Umgang mit Informations­ und Kommunikationstechnologien als eigenständiger Kompetenzbereich vermittelt. Zudem erarbeiten Bund, Kantone und OdA in Zusammenarbeit mit Experten der Wissenschaft bis im Frühling 2017 eine Grundlage für die strategische Weiterentwicklung der Berufsbildung, in welcher die Herausforderungen durch die Digitalisierung ebenfalls aufgegriffen werden.

3./4. Für die Hochschulen hat die digitale Transformation viele Facetten, die Lernende, Lehrende und die Institutionen betreffen. Die Entwicklung und Gestaltung von neuen Aus­ und Weiterbildungsangeboten im Hochschulbereich liegt in der Autonomie der einzelnen Hochschulen. Sie können den Bedarf sowie die inhaltliche und praktische Relevanz von neuen Aus­ und Weiterbildungsgängen am besten beurteilen und ihr Angebot entsprechend ausrichten. So hat der ETH­Rat beispielsweise in seiner strategischen Planung 2017­2020 "Big Data" und "Digitale Wissenschaften" als einen von vier strategischen Fokusbereichen definiert. Erkenntnisse aus diesem Bereich fliessen auch in Aus­ und Weiterbildungsgänge ein. Die Hochschulen pflegen ausserdem den Austausch mit der Wirtschaft und Gesellschaft und passen ihre Aus­ und Weiterbildungsangebote entsprechend an. Insbesondere in der angewandten Forschung stehen die Fachhochschulen teilweise in sehr engem Austausch zur Wirtschaft.

5. Aufgrund der beschleunigten Entwicklung bei den Informations­ und Kommunikationstechnologien ist insbesondere das Weiterbildungssystem gefordert. Die Zahlen belegen, dass total 11 Prozent der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren Informatikweiterbildungskurse besuchen. Damit belegt die Informatik hinter den Kursen in "Medizin und Gesundheit" sowie Persönlichkeitsentwicklung den dritten Platz. Der Anteil der Informatikaktivitäten nimmt sogar mit zunehmendem Alter zu. In der Gruppe der 55­ bis 64­Jährigen macht er etwa 25 Prozent aus. Die grosse Nachfrage deutet auf ein ebenso grosses Angebot hin. Bei Personen ohne nachobligatorische Bildung liegt die Weiterbildungspartizipation generell tief. Dementsprechend ist sie auch im Bereich Informatik unterdurchschnittlich.

6. Grundsätzlich trägt der einzelne Mensch die Verantwortung für seine Weiterbildung. Dies steht auch im Weiterbildungsgesetz (WeBiG), welches am 1. Januar 2017 in Kraft tritt. Der Bund setzt sich jedoch gemeinsam mit den Kantonen dafür ein, Erwachsenen, die über ungenügende Grundkompetenzen verfügen, den Erwerb und Erhalt solcher Kompetenzen zu ermöglichen.

Grundkompetenzen Erwachsener sind Voraussetzung für das lebenslange Lernen und umfassen grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten. Dazu gehören auch grundlegende Kenntnisse in der Anwendung von Informations­ und Kommunikationstechnologien. Das SBFI leistet im Rahmen des WeBiG Finanzhilfen an die Kantone und schliesst zu diesem Zweck Programmvereinbarungen bzw. Leistungsvereinbarungen für die Periode 2017­2020 ab. Weiter prüft der Bund zurzeit im Rahmen der Fachkräfte­Initiative vertieft die Finanzierung der Weiterbildung von älteren und gering qualifizierten Arbeitnehmenden. Ein Expertenbericht wurde am 12. September 2016 am nationalen Spitzentreffen Fachkräfte Schweiz präsentiert. Der Bundesrat hat das WBF am 9. November 2016 beauftragt, bis Ende April 2017 konkrete Konzepte für die finanzielle Unterstützung von Weiterbildungen zu entwickeln.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 44;34;32

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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394 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3698 – Interpellation Armasuisse. Widerspruch zur Uno­Klimakonferenz in Paris und zum Engagement des Bundesrates

Eingereicht von Brélaz Daniel

Einreichungsdatum 26.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Vor Kurzem hat die Armasuisse in Valacrêt (Region Moudon, Kanton Waadt) ihren Holzliefervertrag mit der Forstrevierkörperschaft gekündigt: Sie will künftig ausschliesslich mit Öl heizen, während Heizöl bis anhin nur bei Bedarf zusätzlich verwendet wurde. Grund: Mit 80 000 Franken kann die heutige Anlage bis 2022, dem Jahr, in dem die Armasuisse das Gelände verlässt, betrieben werden. Die Holzheizung ist am Ende ihrer Lebensdauer angelangt, und ihr Ersatz würde 2 Millionen kosten.

Diese kurzfristige Denkweise geht mit der Vorstellung einher, das Gelände werde nach 2022 rückgebaut. Dabei ist noch nicht sicher, dass die Armee auf das Gelände verzichten wird oder dass eine anderweitige Nutzung des Bundes unmöglich ist; ausserdem haben regionale und/oder kantonale Projekte grosse Chancen, das Gelände vom Bund zu übernehmen, falls er es nicht nutzen sollte.

Der Bundesrat hat zudem gerade ein Projekt in die Vernehmlassung geschickt, das eine Reduktion der CO2­Emissionen von 50 Prozent bis 2030 anvisiert und voraussichtlich ein Heizöl­Verbot oder die Verpflichtung, alte Heizanlagen durch Wärmepumpen zu ersetzen, enthalten wird. Vor diesem Hintergrund erscheint die Entscheidung der Armasuisse, einheimisches Holz durch umweltschädliches importiertes Heizöl zu ersetzen, besonders unangebracht.

Der Bundesrat wird daher gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Plant der Bundesrat tatsächlich, das Gelände von Valacrêt Ende 2022 aufzugeben, und zwar sowohl für die Nutzung durch die Armasuisse als auch für die Nutzung durch andere Bundesstellen?

2. Wenn nein, ist der Bundesrat bereit, die Armasuisse zum Heizen mit Holz anstatt mit Heizöl und sie somit angesichts des Engagements des Bundesrates in Paris in ihrer Rolle als Eigentümerin zu einem verantwortungsvollen Verhalten zu verpflichten?

3. Wenn ja, ist der Bundesrat bereit, sich demnächst mit den Waadtländer und den kommunalen Behörden zu treffen, um über die Zukunft des Geländes zu entscheiden und festzulegen, wie sich eine über die gesamte Lebensdauer geteilte Finanzierung einer neuen Holzheizung gestalten könnte?

4. Angesichts der exemplarischen Energie­ und Klimapolitik, die der Bundesrat, wie er versichert, in seiner Verwaltung das ganze Jahr durch fördert: Ist er zu einer breitangelegten Sensibilisierungskampagne bei den von ihm abhängigen Stellen bereit, um zu verhindern, dass gewisse Stellen seine Politik untergraben?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Die Reduktion des CO2­Ausstosses ist eines der zentralen Umweltziele des Bundesrates. Er hat unter anderem deshalb das Programm Energie­Vorbild Bund (www.energie­vorbild.admin.ch) gestartet, an dem auch das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) teilnimmt. Als eine zentrale Massnahme installiert Armasuisse deshalb grundsätzlich an allen Standorten, die von der Armee langfristig genutzt werden, Wärmeerzeugungen auf der Basis erneuerbarer Energien. Dabei gehört das VBS bereits heute zu den Spitzenreitern beim Einsatz erneuerbarer Energie für die Wärmeerzeugung.

Der Bundesrat beantwortet die konkreten Fragen wie folgt:

1. In seiner Antwort auf die Interpellation Grin 15.3147 hat der Bundesrat bereits festgehalten, dass die Armee die Nutzung des Waffenplatzes Moudon im Zeitraum zwischen 2022 und 2025 aufgeben wird. Ob und wie der Standort nach der Aufgabe durch die Armee weiter genutzt wird, ist noch unbestimmt. Der Bundesrat hat in den Antworten auf die Interpellationen Grin 395 15.3147, Recordon 13.4130 und Voruz 13.4146 seine Ansicht bekräftigt, dass die Anlage Moudon als Bundesasylzentrum eine Option darstellt, die geprüft werden muss.

2./3. Auf dem Waffenplatz Moudon wurden bisher eine Holz­ und eine Ölheizung betrieben. Beide waren sanierungsbedürftig, weil sie nicht mehr den Bestimmungen der Luftreinhalte­Verordnung (SR 814.318.142.1) entsprachen. Die Ölheizung wurde deshalb im Sommer 2016 für rund 70 000 Franken ersetzt. Da die neue Ölheizung den Wärmebedarf für die Restnutzungsdauer von sechs bis acht Jahren alleine decken wird, kann die Holzschnitzelheizung auf Mitte 2017 ausser Betrieb genommen werden. Für die Sanierung der Holzheizung wären aufgrund ihres Alters weitaus höhere Kosten angefallen, welche für diese beschränkte Restnutzungsdauer nicht verhältnismässig gewesen wären.

Mit einer konkreten zivilen Nutzung nach diesem Zeithorizont kann eine Investition in eine Holzheizung oder ein alternatives Heizsystem (z. B. Fernwärme) Sinn machen. Voraussetzung für eine Realisierung wäre jedoch insbesondere, dass der Wärmebedarf geklärt ist. Das VBS ist bereit, sich mit den kantonalen und kommunalen Behörden zu treffen, um die Frage der künftigen Nutzung und der Wärmeversorgung konkret zu erörtern. In diesem Kontext wird es auch die Frage der Wirtschaftlichkeit einer minimalen Sanierung der Holzheizung zum Einhalten der Luftreinhalte­Verordnung klären.

4. Der Bundesrat hat bereits verschiedene Programme lanciert, um die Aktivitäten der Bundesverwaltung auf die Energie­ und Klimapolitik des Bundes auszurichten. Dazu zählt neben dem bereits erwähnten Programm Energie­Vorbild Bund insbesondere das Ressourcen­ und Umweltmanagement der Bundesverwaltung (Rumba). Die Berichterstattungen über beide Programme attestieren der Bundesverwaltung respektable Fortschritte beim Erreichen der Energie­ und Klimaziele. Der Bundesrat führt die Sensibilisierung der betroffenen Stellen im Rahmen der bestehenden Programme weiter.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Mitunterzeichnende (7) Chevalley Isabelle de la Reussille Denis Fricker Jonas Girod Bastien Graf Maya Mazzone Lisa Schelbert Louis

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Ergänzende Erschliessung: 09;15;66

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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16.3699 – Interpellation Review zu den Tierquälereien an trächtigen Stuten in Südamerika

Eingereicht von Schelbert Louis

Einreichungsdatum 26.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gegen Ende 2015 machten fürchterliche Tierquälereien an trächtigen Stuten Schlagzeilen. Zu Tausenden wurde ihnen in Uruguay und in Argentinien zu pharmazeutischen Zwecken in kurzen Abständen literweise Blut abgenommen. Ihr Blutserum enthält ein Hormon, das auch Nutztierzüchtern in der Schweiz diente, um die Brunst insbesondere von Schweinen und ihre Fortpflanzung anzutreiben und zu koordinieren.

Auf die Interpellation 15.4105 antwortete der Bundesrat, seines Erachtens erziele ein Importverbot für tierquälerisch erzeugtes Pregnant Mare Serum Gonadotropin (PMSG) weniger Wirkung als der Einsatz in den relevanten internationalen Gremien für alternative Wege zur längerfristigen Behebung von tierschutzwidrigen Umständen in den Ursprungsländern und die Wahrnehmung der Selbstverantwortung der Marktteilnehmer. Er stellte verschiedene Massnahmen in Aussicht.

Es stellt sich die Frage, ob sich die Einschätzung des Bundesrates in der Realität bestätigt. Ich bitte ihn deshalb, die folgenden Fragen zu beantworten:

1. Fand in der Schweiz eine bleibende Praxisänderung statt? Hatten die Interventionen von Tierärzten, Suisseporcs usw. nachhaltigen Erfolg? Wie entwickelt sich der Verkauf von PMSG in der Schweiz?

2. Halten Migros und Coop ihre Massnahmen weiterhin aufrecht? Sind andere Lebensmittelhändler ihren Interventionen gefolgt?

3. Finden in Südamerika die angekündigten verstärkten Kontrollen statt? Kann der Bundesrat etwas zu Inspektionsergebnissen aussagen? Wenn nicht: Bis wann rechnet er damit?

4. Was ergaben die in Aussicht gestellten Abklärungen der EU­Kommission? Rückmeldungen?

5. Hat die Schweiz das Thema in die Welttiergesundheitsorganisation (OIE) eingebracht? Gibt es konkrete Massnahmenpläne? Andere internationale Entwicklungen auf diesem Gebiet?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Seit der Beantwortung der Interpellation 15.4105 durch den Bundesrat hat sich die Situation hinsichtlich der Gewinnung von PMSG verbessert. Die in Aussicht gestellten Massnahmen wurden an die Hand genommen und zeigen zum Teil bereits Wirkung.

1. PMSG wird in der Schweiz zwar weiterhin eingesetzt, doch werden in erster Linie Lagerbestände aufgebraucht. Schätzungen der Tierärzteschaft gehen davon aus, dass der Einsatz von PMSG seit Bekanntwerden der tierschutzwidrigen Gewinnung in Uruguay und Argentinien um etwa 80 Prozent abgenommen hat. Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) und die Schweizerische Vereinigung für Schweinemedizin empfehlen ihren Mitgliedern auch weiterhin, PMSG­haltige Medikamente so lange nicht einzusetzen, als die Importfirma nicht mehr Transparenz zeigt und bis eine unabhängige Delegation aus Experten im Veterinärbereich die Produktion in Südamerika besichtigen kann. Auch Suisseporcs hält ihren Aufruf, PMSG aus tierschutzwidriger Produktion nicht einzusetzen, aufrecht.

2. Beide Grossverteiler distanzieren sich weiterhin von der Herstellung von Tierarzneimitteln unter tierschutzwidrigen Bedingungen. Der Einsatz von Präparaten mit dem Wirkstoff PMSG ist in den Labelproduktionen von Coop und Migros nicht zulässig. 3. Die Veterinärbehörden von Argentinien und Uruguay nehmen die Problematik ernst. Amtliche Tierschutzkontrollen in den 397 Betrieben finden statt, und es wurden Massnahmen verfügt. Entsprechende Richtlinien wurden erarbeitet. Die Behörden sowohl Uruguays als auch Argentiniens haben das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen über die Ergebnisse der ersten Kontrollen informiert und stellten in Aussicht, dies auch weiterhin zu tun.

4. Erste Gespräche mit der EU­Kommission und Veterinärbehörden einzelner Mitgliedstaaten wurden geführt. Konkrete Rückmeldungen zu allfälligen weiteren Abklärungen stehen bisher aber noch aus.

5. Das Thema wurde mit der OIE besprochen. Die OIE hat im Bereich Tierschutz mehrere Richtlinien publiziert, unter anderem auch für den Umgang mit Arbeitspferden. Die entsprechenden Grundsätze sind auch für die vorliegende Thematik einzuhalten, sie sind jedoch allgemeiner Natur. Die Aufnahme von spezifischen Regeln für die Gewinnung von PMSG ist zurzeit nicht vorgesehen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Ergänzende Erschliessung: 52;15

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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398 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3701 – Interpellation Raubtiere haben im Zirkus nichts zu suchen!

Eingereicht von Chevalley Isabelle

Einreichungsdatum 26.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In seiner Stellungnahme zu meiner Motion 15.3296, "Festlegung der in Zirkussen zulässigen Tierarten", erklärte der Bundesrat, es bestehe keine Notwendigkeit, die Haltung von Wildtieren zu beschränken, denn: "Bei der Beobachtung der Entwicklung des Tierbestands in den schweizerischen Zirkussen in den letzten Jahren kann ausserdem festgehalten werden, dass die Verantwortlichen, die sich der sehr hohen Anforderungen bewusst sind, die die Haltung gewisser Tierarten wie Nashörner, Bären, grosser Raubkatzen usw. mit sich bringt, darauf verzichten, solche Tiere mit auf Tournee zu nehmen. In der Tat ist es fast unmöglich, Tiere dieser Tierarten auf Tournee so zu halten, dass die Tierschutzvorschriften erfüllt sind; dies wäre zu kostenaufwendig und schwer realisierbar."

Im diesjährigen Tourneeprogramm der Zirkusse Olympia und Royal finden sich jedoch wieder Nummern mit Raubkatzen.

Ich möchte daran erinnern, dass in fast 30 Ländern, wovon 16 EU­Staaten sind, bereits teilweise oder vollständige Haltungsverbote für (Wild­)Tiere in Wanderzirkussen bestehen.

Sogar der Direktor des Zirkus Royal, Oliver Skreinig, gibt in den Medien zu: "Artgerecht kann man ein Wildtier nie halten ­ man kann ihm nur ein würdiges Leben bieten."

In Anbetracht dessen stelle ich dem Bundesrat folgende Fragen:

1. Wäre es angesichts der jüngsten Ereignisse nicht nötig, wenigstens grosse Raubkatzen in Zirkussen zu verbieten?

2. Laut Gesetz müssen Zirkustiere, deren Gehege nur eine reduzierte Fläche umfasst, mindestens dreimal täglich beschäftigt werden. Wie oft wurden die Zirkusse Royal und Olympia im Jahr 2016 auf genau diesen Punkt kontrolliert?

3. Wie plant der Veterinärdienst Schweiz die neue Wildtierverordnung in Bezug auf die Zirkusse umzusetzen? In welchem Stadium befindet sich dieses Projekt?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Die Haltung von Wildtieren in Zirkussen ist in der Schweiz bewilligungspflichtig (Art. 90 Abs. 2 Bst. a der Tierschutzverordnung, TSchV; SR 455.1). Eine Bewilligung wird nur erteilt, wenn strenge Voraussetzungen, die den Bedürfnissen der Tiere Rechnung tragen, erfüllt sind (Art. 95 TSchV). Diese Regelung gilt insbesondere für Wildtiere, die ­ bis auf einige Ausnahmen ­ aus den Tourneeprogrammen der schweizerischen Zirkusse verschwunden sind.

Die Schweizer Tierschutzgesetzgebung ist im Bereich der gewerbsmässigen Wildtierhaltung weltweit eine der strengsten. Andere Länder, deren Gesetzgebung teilweise nicht so weit geht, haben daher ein teilweises oder vollständiges Verbot erlassen, um eine nichttiergerechte Haltung zu verhindern. Da die Haltung von Wildtieren in der Schweiz einem sehr strengen Rechtsrahmen untersteht, erachtet es der Bundesrat nicht als nötig, Wildtierhaltungen zu verbieten. Sollte die Tierhaltung eines Zirkus zu Problemen Anlass geben, so würde der Bund nicht zögern, die Situation zusammen mit der zuständigen kantonalen Behörde eingehend zu untersuchen.

2. Dem Bund liegen keine Zahlen vor. Die Anwendung der Tierschutzgesetzgebung liegt in der Kompetenz der Kantone, die zuständig sind für die Umsetzung der Bestimmungen und die Kontrollen in den Zirkussen.

3. Die neue Wildtierverordnung (SR 455.110.3) ist am 1. März 2015 in Kraft getreten. Nach einer Umsetzungsdauer von etwas mehr als einem Jahr sind die kantonalen Vollzugsbehörden daran, eine gemeinsame Praxis zu entwickeln, die einen einheitlichen Vollzug der gesetzlichen Bestimmungen gewährleistet. 399 Es ist vorgesehen, eine Präzisierung von Artikel 95 TSchV vorzunehmen. Dieser Artikel legt die Voraussetzungen für die Bewilligungserteilung und die Haltung von Wildtieren fest. Neu soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die Abweichung gemäss Artikel 95 Absatz 2 Buchstabe a TSchV, wonach den Mindestanforderungen für die Tiergehege nicht voll entsprochen werden muss, wenn die räumlichen Verhältnisse an einzelnen Gastspielorten dies nicht zulassen, nur gilt, wenn die Tiere auf Tournee sind und sofern sie regelmässig in der Manege ausgebildet, trainiert oder vorgeführt werden. Ausserhalb der Tournee, zum Beispiel im Winterquartier, müssen die Mindestanforderungen nach Anhang 2 der TSchV eingehalten werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Ergänzende Erschliessung: 52

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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400 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3708 – Interpellation Verantwortung für öffentliche Gelder bei Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen

Eingereicht von Ingold Maja

Einreichungsdatum 27.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Jahr 2013 hat der Bundesrat in seiner Antwort auf das von ihm abgelehnte Postulat Ingold 12.4018, "Keine öffentlichen Gelder für Landgrabbing", verneint, dass "Investitionen und Geldflüsse der Entwicklungsbanken intransparent sind und zu mehr Armut und Hunger führen".

Eine Nationalfonds­Studie der Uni Bern bejaht den Vorgang der zunehmenden Armut von Betroffenen. Im Fokus standen vor allem die katastrophalen Bedingungen nach der fehlgeschlagenen Investition der Genfer Firma Addax Bioenergy in Sierra Leone, die zu einem guten Teil durch öffentliche Gelder mitfinanziert worden ist. Eine neue Studie von Brot für die Welt und Brot für alle zeigt auf, wie intransparent Entwicklungsbanken in diesem Fall informiert haben und wie wenig Verantwortung sie dabei übernommen haben ("The Weakest Should not Bear the Risk"). "Sierra Leone ­ Vorzeigeprojekt wird zum Fiasko" oder "Vorzeigeprojekt endet im Desaster", titelten die Medien.

Öffentliche Gelder in dreistelliger Millionenhöhe (via Afrikanische Entwicklungsbank und via die vollständig öffentlich finanzierte Private Infrastructure Development Group, PIDG, resp. deren Unterfonds) sind an Addax ausgezahlt worden. Auch wenn die Firma Addax Bioenergy die Gelder zurückgezahlt hat, bleibt eine Verantwortung von den die Projekte finanzierenden Organisationen und damit auch der Schweiz gegenüber der betroffenen Bevölkerung bestehen.

Fragen:

1. Wie sorgt der Bundesrat dafür und stellt sicher, dass die Schweiz ihre Mitverantwortung bei von ihr mitfinanzierten Projekten wahrnimmt, wenn diese scheitern, und wie kann sie den Zugang zu Wiedergutmachung unterstützen bei Projekten, die solch verheerende Auswirkungen für die lokale Bevölkerung haben wie das Addax­Projekt in Sierra Leone?

2. Wie stellt er sicher, dass keine Schweizer Entwicklungsgelder in Projekte fliessen werden, bei denen Landgrabbing stattfindet?

3. Wie sorgt er dafür und stellt sicher, dass internationale Vereinbarungen und Richtlinien, wie insbesondere die FAO Voluntary Guidelines on the Responsible Governance of Tenure, denen sie selber zugestimmt hat, tatsächlich umgesetzt und angewendet werden?

4. Wie stellt er sicher, dass für von der Schweiz mitfinanzierte öffentlich­private Entwicklungspartnerschaften gleich strenge Qualitätsanforderungen geltend gemacht und eingehalten werden wie bei Projekten von Entwicklungshilfswerken?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Die Schweiz hatte sich nie direkt am Addax­Projekt in Sierra Leone beteiligt, sie war hingegen indirekt via Finanzierungsinstitutionen damit verbunden. Heute besteht keine Investition mehr durch die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) oder andere Partner der Schweiz, weshalb die Möglichkeit der Einflussnahme begrenzt ist. Eine formelle Wiedergutmachung (z. B. Anspruch auf Schadenersatz o. Ä.) aufgrund des Ausfalls eines kommerziellen Projekts ist grundsätzlich nicht vorgesehen; sie hängt im Speziellen auch von der lokalen Gesetzgebung und den Ressourcen des Projektes ab. Der Bundesrat wird indes über sein Engagement bei den internationalen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (IFI) darauf hinwirken, dass allenfalls bestehende rechtliche Verpflichtungen durch die neuen Besitzer eingehalten werden. Ausserdem soll in Sierra Leone im Rahmen der IFI­Aktivitäten eine optimale Unterstützung der betroffenen Bevölkerung geleistet werden.

2. Wie in der Antwort auf die Interpellation Graf Maya 11.3385 ausgeführt, ist der Bundesrat der Auffassung, dass private

401 Investitionen in die Landwirtschaft positive Auswirkungen haben können, um dringend benötigte Produktivitäts­ und Ertragssteigerungen zu erzielen. Dabei müssen soziale und ökologische Standards berücksichtigt werden. In verschiedenen Fällen haben grosse Landinvestitionen in Entwicklungsländern die Ernährungssicherheit der Lokalbevölkerung hingegen negativ beeinflusst, da sie den Zugang zu Land und Wasser einschränken und fragile Ökosysteme gefährden können. Bei der Analyse stützt sich der Bundesrat unter anderem auf von der Schweiz mitfinanzierte Überwachungsinstrumente wie die Land Matrix, an der die Universität Bern eng mitarbeitet.

Auf globaler Ebene setzt sich die Schweiz aktiv für die Schaffung und Umsetzung von Regelwerken ein, die eine gerechte Landgouvernanz fördern und Kriterien für verantwortungsvolle landwirtschaftliche Investitionen festhalten. Dies betrifft die von der Interpellantin erwähnten Voluntary Guidelines on the Responsible Governance of Tenure of Land, Fisheries and Forests in the Context of National Food Security (VGGT) der Weltkommission für Ernährungssicherheit, aber auch die Principles of Responsible Agriculture Investments (RAI), die OECD­FAO Guidance for Responsible Agricultural Supply Chains und die Guiding Principles on Large Scale Land Based Investments in Africa der Afrikanischen Union. Die Schweiz fördert die Beteiligung aller involvierten Akteure bei der Erarbeitung solcher Grundsätze und fördert die Selbstständigkeit ländlicher Gemeinschaften. Dabei ist zentral, dass sich der Privatsektor aktiv beteiligt. Die verantwortlichen Bundesstellen schliessen in die Projektbewilligungsverfahren immer eine Risikoanalyse ein.

Im Rahmen seiner Aufsichtsfunktion bei den IFI fordert der Bundesrat die Einhaltung der Regelwerke und Standards sowohl bei der Projektprüfung als auch bei der Umsetzung ein.

Er unterstützt die Rekurs­ und Streitschlichtungsmechanismen, die der lokalen Bevölkerung direkt die Möglichkeit geben, die Einhaltung dieser Regelwerke einzufordern (Independent Review Mechanism bei der AfDB; Compliance Advisory Ombudsman bei der Internationalen Finanz­Corporation der Weltbank, IFC). Gerade Projekte in fragilen Kontexten und den ärmsten Ländern bleiben jedoch wirtschaftlichen und operationellen Risiken ausgesetzt und werden nicht in jedem Fall zu einem umfassenden Erfolg führen.

3. Die Schweiz beteiligt sich an den internationalen Bemühungen zur Umsetzung der VGGT. Dazu engagiert sie sich insbesondere beim Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (Ifad) und beim multilateralen Programm der FAO. Einige Staaten werden gezielt unterstützt bei der Weiterentwicklung ihres rechtlichen Rahmens mit Blick auf die VGGT, darunter auch Sierra Leone. Momentan erneuert die Schweiz ihre Unterstützung für dieses Programm. Für den Zeitraum 2016­ 2020 ist ein Beitrag von 4,7 Millionen Franken vorgesehen. Gleichzeitig unterstützt die Schweiz internationale Netzwerke, die zivilgesellschaftliche Organisationen mit einbeziehen und deren Hauptziel darin besteht, eine breite Beteiligung zu gewährleisten und für die Einhaltung der Bodenrechte der Bevölkerung zu sorgen. In diese Richtung geht auch die Unterstützung der beiden Organisationen International Land Coalition (ILC) und Food First Information and Action Network (FIAN). Mit bilateralen Programmen unterstützt die Deza zudem knapp ein Dutzend Initiativen zur Verbesserung der Land­ Gouvernanz. Zu den aktuellsten Aktionen, bei denen die VGGT explizit den Rahmen vorgeben, gehören zwei Projekte im Bereich Land­Gouvernanz in Myanmar und in der Mekong­Region.

4. Eine öffentlich­private Partnerschaft (PPP) stützt sich auf gemeinsame Interessen und gegenseitige Verpflichtungen sowie die Einhaltung gewisser allgemein akzeptierter Grundsätze ab. PPP sind vor allem interessant, um nachhaltige Initiativen mit breiter Wirkung zu fördern sowie die Praktiken der privaten Akteure zu beeinflussen und dabei gleichzeitig die positiven Auswirkungen für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt zu maximieren und die negativen Externalitäten zu minimieren. Vor jeder Entscheidung findet ein obligatorisches Due­Diligence­Verfahren statt. Zu den dabei berücksichtigten Ausschlusskriterien gehören die Verletzung von Menschenrechten, einschliesslich der Rechte indigener Bevölkerungen, sowie die Beihilfe dazu.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (1) Streiff­Feller Marianne

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 24;08

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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403 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3710 – Motion Sachgerechte Verwendung von Biomasse

Eingereicht von Semadeni Silva

Einreichungsdatum 27.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Motion an 2. Rat

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, dem Parlament die notwendigen Gesetzesänderungen zu unterbreiten bzw. Massnahmen zu treffen, damit eine sachgerechte Verwendung von Biomasse gewährleistet wird.

Insbesondere sind folgende Gesetze und Verordnungen anzupassen: Das Bundesgesetz über den Umweltschutz, die Verordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen, die Luftreinhalte­Verordnung, das Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer und die Gewässerschutzverordnung.

Begründung Ob Bananenschalen, Gartenabfälle oder Kuhmist: Biogene Abfälle sind wertvoll. Dazu gehören alle organischen Reststoffe wie Küchenabfälle, Erntereste oder Pflanzenöl wie auch tierische Nebenprodukte (Schlachtabfälle, Gülle, Mist). Sie enthalten nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern können auch zur Energieproduktion verwendet werden. Die Nutzung von biogenen Abfällen ist daher von grosser ökologischer sowie ökonomischer Bedeutung und hat sich in den vergangenen 20 Jahren als wichtiger Bestandteil der Schweizer Abfallverwertung etabliert. Die Biomassestrategie Schweiz (2009) sieht vor, dass die Nährstoffe dem Kreislauf nicht entzogen, sondern verwertet werden. Ein geschlossener Stoffkreislauf ist der Vorteil der Vergärung und Kompostierung. Kompost und Gärgut können als Dünger eingesetzt werden. Durch die Verbrennung werden dem Nährstoffkreislauf hingegen wertvolle organische Substanzen und Nährstoffe entzogen. Darum sollen Vergärung und stoffliche Verwertung im Vordergrund stehen, die Verbrennung soll erst dann erfolgen, wenn Verwertung und Vergärung nicht möglich oder nicht sachgerecht sind.

Am 1. Januar 2016 ist die neue Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) in Kraft getreten. Zurzeit erarbeitet das Bundesamt für Umwelt (Bafu) eine VVEA­Vollzugshilfe, in welcher eine Liste der in den verschiedenen Verwertungsarten zugelassenen organischen Materialien enthalten sein soll. Werden betreffend die Verwertung von organischen Reststoffen keine sinnvollen ökologischen Vorgaben gemacht, wird der Verbrennung Tür und Tor geöffnet. Die entsprechenden Gesetzesgrundlagen sind daher dahingehend anzupassen bzw. zu belassen, dass der stoffliche Kreislauf erhalten bleibt.

Mit der ökologisch besseren Nutzung durch Verwertung und Vergärung können mehr Nährstoffe und erneuerbare Energie gewonnen wie auch Umweltbelastungen entsprechend vermindert werden.

Stellungnahme des Bundesrates vom 16.11.2016 Die vom Parlament überwiesene Motion 11.4020, "Für eine sachgerechte Verwendung von Biomasse­Reststoffen und gegen Technologieverbote", von alt Nationalrat Lustenberger verlangt, dass Biomasse unter gewissen Voraussetzungen verbrannt werden darf. Die vorliegende Motion fordert, dass die Verbrennung von Biomasse nur dann erlaubt wird, wenn die Verwertung und Vergärung nicht möglich oder nicht sachgerecht ist. Der Bundesrat wird rechtliche Grundlagen erarbeiten, die zwar die Verbrennung von Biomasse in gewissen Fällen erlauben, grundsätzlich aber die Erhaltung des stofflichen Kreislaufs in den Vordergrund stellen. Es kann somit beiden Motionen entsprochen werden.

Antrag des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.

404 Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie SR (UREK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (35) Aebi Andreas Aebischer Matthias Barrile Angelo Birrer­Heimo Prisca Bourgeois Jacques Campell Duri Carobbio Guscetti Marina Fehlmann Rielle Laurence Feri Yvonne Friedl Claudia Galladé Chantal Glauser­Zufferey Alice Graf Maya Gysi Barbara Hausammann Markus Heim Bea Ingold Maja Jans Beat Kiener Nellen Margret Leutenegger Oberholzer Susanne Maire Jacques­André Meyer Mattea Munz Martina Müri Felix Nussbaumer Eric Piller Carrard Valérie Reynard Mathias Ritter Markus Rytz Regula Schwaab Jean Christophe Seiler Graf Priska Streiff­Feller Marianne Thorens Goumaz Adèle Tornare Manuel Vogler Karl

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 52;66

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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405 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3711 – Interpellation Motorradlärm messen und begrenzen

Eingereicht von Semadeni Silva

Einreichungsdatum 27.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Bei schönem Wetter dröhnen sie zum Vergnügen über die Alpenpässe, an Seeufern entlang, durch Täler und Dörfer. Einige fahren offenbar je lauter, desto lieber. Und sie werden immer mehr. 2015 verzeichneten die Motorräder mit 51 787 Neuzulassungen einen neuen Höchstwert. Immerhin: Seit diesem Jahr ist bei neuen Motorfahrzeugen die "Sport"­Taste, welche die Klappen bei der Auspuffanlage öffnet und so den Motorensound deutlich verstärkt, verboten. Die Schweiz hat zeitgleich mit der EU die Verordnung 540/2014 "über den Geräuschpegel von Kraftfahrzeugen und von Austauschschalldämpferanlagen" eingeführt. Bereits in Verkehr gesetzte Motorfahrzeuge und noch angebotene "alte" Modelle dürfen aber weiterhin die Lärmgrenzwerte verletzen. Die Lärmbelästigung der Bevölkerung wird nach wie vor durch die über das Jahr gemittelten Lärmpegelmessungen nur unzureichend erfasst. Weil die heutige Messmethodik ungenügend ist, führt beispielsweise die deutsche Stadt Wermelskirchen (Nordrhein­Westfalen) ein Pilotprojekt durch, um übermässigen Motorradlärm und Geschwindigkeit auf beliebten Motorradstrecken mithilfe einer landesweit neuartigen Methode zu messen. Die unsichtbar in Leitpfosten versteckte neue Technik kann die Lautstärke der vorbeifahrenden Motorräder registrieren.

Lärm stresst die Bevölkerung und macht krank. Motorradlärm entwertet die Naturlandschaften der Schweiz und vertreibt erholungsuchende Touristen. Die Bevölkerung sollte in ihrem Wohlbefinden nicht erheblich gestört werden (Art. 15 USG), und vermeidbare Belästigungen sollten unterbleiben (Art. 42 SVG). Unnötigen Lärm zum Vergnügen zu verursachen wäre schon heute untersagt.

Der Bundesrat wird darum ersucht, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie gewährleistet er, dass das Wohlbefinden der Bevölkerung nach Artikel 15 USG und Artikel 42 SVG an vielbefahrenen Motorradstrecken nicht erheblich gestört wird?

2. Ist er bereit, die tatsächlichen Lärmimmissionen entlang vielbefahrener Motorradstrecken auch mit neuen Messmethoden (Beispiel Wermelskirchen) realitätsnah zu erfassen?

3. Ist er auch der Meinung, dass aus Sicht des Landes die Messmethoden die tatsächlichen Lärmimmissionen abbilden müssen, damit gesicherte Hinweise die Ahndung von Vergehen ermöglichen und Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung begründet werden können (z. B. Geschwindigkeitsbeschränkungen, Umleitung des Motorradverkehrs auf Durchgangsstrassen)?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Betreffend die Emissionen der Fahrzeuge ist festzuhalten, dass das Strassenverkehrsrecht mit seinen technischen Anforderungen an Fahrzeuge bereits einen massgebenden Beitrag zur Begrenzung dieser Lärmemissionen leistet. Artikel 54 Absatz 1 des Strassenverkehrsgesetzes (SVG; SR 741.01) ermöglicht es der Polizei, gegen Fahrzeuge, die vermeidbaren Lärm erzeugen, vorzugehen: Stellt die Polizei bei Fahrzeugen fest, dass sie nicht den Vorschriften entsprechen, so kann sie die Weiterfahrt verhindern. Sie kann den Fahrzeugausweis einbehalten und nötigenfalls das Fahrzeug sicherstellen. Sie kann das Fahrzeug auch einer Konformitätsprüfung durch eine akkreditierte Prüfstelle zuführen. Ausserdem können gestützt auf Artikel 42 SVG auch Lärmbelästigungen beanstandet werden, die mit technisch konformen Fahrzeugen verursacht werden, die jedoch vom Fahrzeugführenden vermieden werden könnten (z. B. hohe Drehzahlen beim Fahren in niedrigen Gängen oder zu schnelles Beschleunigen des Fahrzeuges).

Der Bundesrat ist der Ansicht, dass diese Bestimmungen nach heutigen Erkenntnissen grundsätzlich ausreichend sind, um einen genügenden Schutz vor Motorradlärm zu gewährleisten.

406 2./3. Das Umweltschutzgesetz (USG; SR 814.01) beauftragt den Bundesrat, zur Beurteilung der Schädlichkeit oder Lästigkeit von Lärmimmissionen Grenzwerte festzulegen. Diese sollen sicherstellen, dass die Bevölkerung in ihrem Wohlbefinden nicht erheblich gestört wird. Der Bundesrat hat diesen Auftrag mit den Anhängen zur Lärmschutz­Verordnung (LSV; SR 814.41) erfüllt. Um die Störwirkung von Schallquellen zu erfassen, verwendet die heute geltende LSV den energieäquivalenten Dauerschallpegel Leq als Beurteilungsmass. Beim Strassenverkehr wird der an einem Immissionsort einwirkende Schallpegel dabei gesondert für den Tag und für die Nacht je über ein Jahr gemittelt. Diese Methode gilt seit Inkrafttreten der LSV im Jahr 1987. Bei dieser Beurteilung werden einzelne speziell laute, aber kurze Schallereignisse, wie etwa übermässig laute Motorraddurchfahrten, zwar berücksichtigt, ihr Beitrag beeinflusst den massgeblichen Jahresmittelwert allerdings nur wenig. Die Berechnungsmodalitäten und die Immissionsgrenzwerte für Strassenlärm gelten seit 1987. Die Festlegung der Lärmbelastungsgrenzwerte basiert grösstenteils auf den Erkenntnissen aus den Siebziger­ und Achtzigerjahren. Zurzeit werden im Rahmen einer vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Studie die Auswirkungen von Strassenverkehrs­, Schienen­ und Fluglärm auf gesundheitliche Risiken wie beispielsweise das kardiovaskuläre System, den Belästigungsgrad und den Schlaf der Schweizer Bevölkerung vertieft untersucht. Die Studie soll Grundlagen für eine allfällige Aktualisierung der Berechnungsmethoden und der Grenzwerte der LSV schaffen. Konsolidierte und qualitätsgeprüfte Studienergebnisse sind etwa Mitte 2017 zu erwarten. Im Rahmen dieser Studie wird auch überprüft, ob einzelne, aus dem konstanten Hintergrundgeräusch hervortretende Lärmereignisse eine grössere Störwirkung aufweisen als bisher angenommen. Dabei wird auch untersucht, ob ein anderes Mass als der jährliche Mittelungspegel die Störwirkung des Lärms ­ insbesondere in der Nacht ­ allenfalls adäquater abbilden könnte. Der Bundesrat will diese Resultate abwarten, bevor er weitere Massnahmen zur Erfassung von Lärmimmissionen prüft und gegebenenfalls eine Anpassung der rechtlichen Grundlagen vorsieht.

Trotz der Anforderungen des SVG sind heute Fahrzeuge im Verkehr, die so modifiziert sind, dass sie mehr als die erlaubte Lärmbelastung verursachen. Dazu kommen Fahrer und Fahrerinnen, deren Fahrstil zu unnötigen Lärmimmissionen führt. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass die gesetzlich festgelegten Lärmermittlungsmethoden nach heutigem Wissensstand die tatsächliche Lärmbelastung abbilden. Grundsätzlich begrüssenswert sind hingegen allfällige kantonale Initiativen zur Entwicklung von Messmethoden, mit denen übermässige Lärmemissionen messtechnisch erfasst und gegebenenfalls geahndet werden könnten.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (29) Allemann Evi Amherd Viola Barrile Angelo Campell Duri Carobbio Guscetti Marina Fehlmann Rielle Laurence Fluri Kurt Fridez Pierre­Alain Friedl Claudia Graf Maya Gysi Barbara Hadorn Philipp Hardegger Thomas Häsler Christine Heim Bea Kiener Nellen Margret Maire Jacques­André Masshardt Nadine Munz Martina Nussbaumer Eric Piller Carrard Valérie Rytz Regula Schwaab Jean Christophe Seiler Graf Priska Streiff­Feller Marianne Thorens Goumaz Adèle Tornare Manuel Vogler Karl Weibel Thomas

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48;52

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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16.3712 – Motion Insekten als Futtermittel für Speisefische und andere monogastrische Tiere zulassen

Eingereicht von Friedl Claudia

Einreichungsdatum 27.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Motion an 2. Rat

Eingereichter Text Der Bundesrat wird aufgefordert, die Bedingungen für eine Zulassung von Insekten als Futtermittel für Speisefische und allenfalls andere monogastrische Nutztiere (z. B. Geflügel, Schweine) abklären zu lassen und die gesetzlichen Grundlagen für deren Zulassung zu schaffen.

Begründung Fisch ist ein wichtiges Nahrungsmittel weltweit, für viele Küstenbewohnerinnen und ­bewohner ist es die Lebensgrundlage Nummer 1. Auch in der Schweiz steigt der Fischkonsum. Die Speisefische kommen aus den Meeren, den Flüssen und Seen oder Aquakulturen. Fischkonsum ist jedoch längst nicht mehr unproblematisch. Schätzungsweise ist ein Drittel bis die Hälfte aller Fischbestände in den Meeren überfischt und rund ein Zehntel bereits kollabiert. Besonders stark zur Überfischung der Meere trägt die EU­Fangflotte bei. Deshalb weicht sie zunehmend auf fremde Gewässer aus, z. B. vor Westafrika. Die dortige Intensivierung der Fangtätigkeit schadet der Natur und raubt den lokalen Fischern die Lebensgrundlage. Seit 1996 nehmen die Fangmengen trotz stets verbesserter Fangtechnik weltweit tendenziell ab. Der Zeit­ und Kostenaufwand steigt somit kontinuierlich an.

Deshalb kommen immer mehr Speisefische aus Aquakulturen. Für die Fütterung dieser Fische werden jährlich rund 20 Millionen Tonnen Klein­ und Fettfische zu Fischmehl verarbeitet. Pro Kilo Zuchtlachs braucht es rund 4,5 Kilo Wildfisch. So geht die Überfischung der Meere weiter. Hinzu kommen die problematischen Substanzen bei der Konservierung des Fischmehls (siehe Interpellation 15.4216).

Eine bereits entwickelte Alternative ist Futtermehl aus Insektenlarven. Die Larven verschiedener Insekten ernähren sich von organischen Abfällen aller Art. Sie bestehen zu einem Grossteil aus Protein, das sich aufgrund ausgezeichneter Aminosäureprofile ideal zur Nutztierfütterung eignen würde. Neben dem Einsatz als Fischfutter könnte das Insektenmehl allenfalls auch in der Geflügel­ und Schweinezucht Anwendung finden, wodurch dem ständigen Anstieg des umweltproblematischen Sojaanbaus entgegengewirkt werden könnte. Auch für Entwicklungs­ und Schwellenländer bietet die neue Technik ein beachtliches Potenzial. Für den nächsten Innovationsschritt braucht es aber die Zulassung von Insekten als Futter für Nutztiere, heute sind sie lediglich für Haus­ und Heimtiere erlaubt. Zusätzliche Produktionsbedingungen für eine sichere Anwendung müssen allenfalls noch definiert werden.

Stellungnahme des Bundesrates vom 09.12.2016 Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen hat bereits im Jahr 2015 einem Betrieb gestützt auf die Verordnung über die Entsorgung von tierischen Nebenprodukten (SR 916.441.22) die Verwendung von einem konkreten Insektenmehl für die Fütterung von Fischen, die in der Schweiz vermarktet werden, bewilligt. Da der Bundesrat allgemein eine breitere Abstützung der Proteinversorgung bei der Fütterung von Tieren für sinnvoll erachtet, ist er bereit, unter Berücksichtigung der auf internationaler Ebene laufenden Risikoevaluationen die Bedingungen für die generelle Zulassung von Insekten in der Futtermittelproduktion zu prüfen. Aufgrund des Landwirtschaftsabkommens mit der EU muss zur Vermeidung von negativen Auswirkungen auf den Handel mit Tieren und tierischen Produkten die Umsetzung mit der EU koordiniert werden.

Antrag des Bundesrates vom 09.12.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.

408 Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur SR (WBK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (19) Aebischer Matthias Barrile Angelo Bourgeois Jacques Campell Duri Carobbio Guscetti Marina Chevalley Isabelle Fridez Pierre­Alain Galladé Chantal Graf Maya Gysi Barbara Hausammann Markus Heim Bea Jans Beat Munz Martina Naef Martin Ritter Markus Seiler Graf Priska Semadeni Silva Vogler Karl

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 52

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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409 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3713 – Interpellation Hindernisfreiheit bei den Bundesbauten

Eingereicht von Lohr Christian

Einreichungsdatum 27.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Seit 2004 enthält das Behindertengleichstellungsgesetz die Vorgabe, dass neue oder zu erneuernde öffentliche Bauten und Anlagen für Menschen mit einer Behinderung zugänglich sein müssen. Für Bundesbauten bezeichnet der Bundesrat dazu in der Behindertengleichstellungsverordnung die Norm SIA 500, "Hindernisfreie Bauten", als massgeblich. Diese seit 2009 geltende Norm verlangt nicht einfach das "behindertengerechte" Bauen, sondern im Sinne des Design for All das "hindernisfreie" Bauen. Die Gebäude sollen für alle jederzeit, gleichberechtigt und ohne Hilfe Dritter benutzbar sein. Dies bedeutet unabhängige Lebensführung und volle Teilhabe der Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen, wozu sich die Schweiz explizit auch mit der Unterzeichnung der Uno­Behindertenrechtskonvention bekennt. Im Lichte dieser Vorgaben für das hindernisfreie Bauen ist das neue Landesmuseum in Zürich, errichtet unter der Bauherrschaft des Bundes, eine grosse Enttäuschung, wie dies auch in einem "NZZ"­Artikel vom 14. September 2016 festgehalten wurde. Sowohl der Zugang wie auch die Führung durch das Museum vermitteln den Eindruck, dass Menschen mit Mobilitätsbehinderungen in den Interessenabwägungen nur ganz am Schluss berücksichtigt worden sind. Es besteht kein stufenloser Zugang, und ohne die Hilfe Dritter gelangen die Besucher und Besucherinnen im Rollstuhl nicht ins Landesmuseum.

Ich bitte den Bundesrat daher um die Beantwortung der folgenden Fragen zu den Bundesbauten:

1. Wie beurteilt er die Hindernisfreiheit neuer und erneuerter Bundesbauten und ­anlagen generell und beim neuen Landesmuseum in Zürich im Besonderen?

2. Nach welchen Kriterien erfolgt die Interessenabwägung bei Bauprojekten des Bundes zugunsten oder zulasten des hindernisfreien Bauens?

3. Teilt er die Auffassung, dass beim hindernisfreien Bauen das Bundesamt für Bauten und Logistik, als Kompetenzzentrum der Bundesverwaltung im Baubereich, eine Vorbildrolle hat?

4. Wie erfolgt die Überprüfung bzw. Sicherstellung der Einhaltung der eigenen Vorgabe bezüglich der Hindernisfreiheit?

5. Gibt es Richtlinien bezüglich Terminen und Qualitätsstandards, wie die Nachbesserungen von offensichtlichen Mängeln zu erfolgen haben?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Der Bundesrat begrüsst und unterstützt die gesetzlichen Vorgaben und Normen, dass neue oder zu erneuernde öffentliche Bauten für Menschen mit einer Behinderung zugänglich sein müssen. Die Bundesbauten werden generell und das erweiterte Landesmuseum wurde im Besonderen nach diesem Grundsatz geplant und realisiert. Die entsprechenden gesetzlichen und normativen Vorgaben werden den beauftragten Planern bei der Auftragserteilung vertraglich überbunden und sind Teil des Pflichtenheftes.

Die umgesetzte bauliche Lösung eines hindernisfreien Zugangs für das erweiterte Landesmuseum in Zürich entspricht den gesetzlichen Bestimmungen und wurde von den zuständigen kantonalen und städtischen Behörden unter Beizug der zuständigen Fachstelle für barrierefreies Bauen bewilligt und abgenommen. Der Zugang zum neuen Haupteingang führt über den bestehenden Eingangshof und liegt im Bereich der Zufahrt und des Wendekreises der Feuerwehr. Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse und im Sinne der allgemeinen Personensicherheit wurde daher anstelle einer befahrbaren Rampe ein Hublift vorgeschlagen und realisiert. Obwohl damit alle Vorschriften eingehalten worden sind, haben sich die Verantwortlichen aufgrund der geäusserten Kritik entschlossen, den Zugang zum Landesmuseum im Sinne der Barrierefreiheit und Alltagstauglichkeit nachträglich zu verbessern. So ist die geforderte Rampe mit der gesetzlich zulässigen Steigung bereits 410 gebaut worden.

2. Die Kriterien richten sich nach den gesetzlichen und normativen Vorgaben, insbesondere gilt die Norm SIA 500, "Hindernisfreie Bauten". Im Fall des Landesmuseums müssen nach dem Bau der Rampe nun betriebliche Massnahmen ergriffen werden, damit die erwähnten Vorgaben erfüllt werden können.

3. Der Bundesrat teilt die Auffassung, dass das Bundesamt für Bauten und Logistik, als Kompetenzzentrum der Bundesverwaltung im Baubereich, beim hindernisfreien Bauen eine Vorbildrolle hat und diese auch ausübt.

4. Die Überprüfung und Sicherstellung der Einhaltung der Vorgaben bezüglich der Hindernisfreiheit erfolgt durch den frühen Einbezug der zuständigen Fachstellen im Rahmen des Baubewilligungsprozesses, während der Ausführung und bei der Abnahme. Dies wurde auch beim Bauprojekt Erweiterung Landesmuseum Zürich so gehandhabt.

5. Die Richtlinien bezüglich Qualitätsstandards und Termine für die Nachbesserung von Mängeln richten sich nach der Norm SIA 118, "Allgemeine Bedingungen für Bauarbeiten". Im vorliegenden Fall handelt es sich jedoch nicht um Werkmängel im juristischen Sinn, sondern um sinnvolle Verbesserungen baulicher, technischer und betrieblicher Art (z. B. Gegensprechanlage, Taster anstelle von Schlüsselschaltern, Signaletik), wie das bei der Inbetriebnahme von komplexen Gebäuden in den ersten Monaten oftmals der Fall ist.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2836;2846;04;1236

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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411 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3714 – Interpellation Gescheiterte Abschiebungen. Zahlen und Gründe

Eingereicht von Steinemann Barbara

Einreichungsdatum 27.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text 2015 haben 39 523 Personen einen Asylantrag gestellt. Gleichzeitig weist die Asylstatistik für das gleiche Jahr 3913 erfolgreiche Rückführungen vor. Diese Zahl ist indes offenbar irreführend, weil der grösste Teil dieser Personen, nämlich 2955, nicht aus dem Asylbereich stammt. 2015 hat also die Eidgenossenschaft 958 abgewiesene Asylanten abschieben können, und die Bevölkerung ist um 38 565 Personen allein aus dem Asylbereich angewachsen.

Gründe hierfür dürften die hohe Anzahl an gescheiterten beziehungsweise gar nicht erst versuchten Abschiebungen wegen fehlender Papiere sein, aber auch Abschiebungen, welche am Widerstand der betroffenen Person scheitern (Suizidversuch, Gewalttätigkeit, Delinquenz und anderes).

1. Stimmt die Zahl der Nettozuwanderung für 2015 von 38 565 Personen aus dem Asylbereich?

2. Wie viele Personen hätten 2015 zurückgeschafft werden sollen, es sind aber nachträglich, nach erfolgter Wegweisungsverfügung, Einwände vorgetragen worden, die einen Vollzug der Verfügung torpediert haben?

3. Welche Gründe haben dazu geführt, dass der Vollzug gescheitert ist?

4. Inwiefern haben Dritte, beispielsweise Ärzte, Hilfswerke oder Privatpersonen, eingewirkt?

5. Wie viele Personen halten sich offiziell in der Schweiz auf, die eigentlich zurückgeschafft werden sollten, weil sie eine Wegweisungsverfügung erhalten haben?

6. Wie viele Personen sind unkontrolliert abgereist, die eigentlich hätten zurückgeschafft werden sollen?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Nein. Zunächst ist festzuhalten, dass Asylsuchende nicht der ständigen Wohnbevölkerung zugerechnet werden und diese demnach auch nicht relevant sind für die Berechnung der Zuwanderungsbilanz.

Im Jahr 2015 wurden in der Schweiz 39 523 Asylgesuche gestellt. In der gleichen Zeitperiode wurden aus dem Asylbereich 965 Personen in ihren Heimatstaat und 2348 Personen in einen Dublin­ oder einen Drittstaat zurückgeführt. Hinzu kommen 2238 selbstständige Ausreisen sowie 5178 unkontrollierte Abreisen. Daraus resultiert im Asylbereich im vergangenen Jahr eine Zunahme von 28 794 Personen.

2. Im Jahr 2015 haben 612 Personen nach rechtskräftigem Abschluss des Asylverfahrens ein neues Asylgesuch gestellt; dies entspricht 1,5 Prozent aller in diesem Jahr eingereichten Asylgesuche. Mit Einreichung eines Mehrfachgesuchs wird der Wegweisungsvollzug ausgesetzt. Um eine Verzögerung des Wegweisungsvollzugs zu verhindern, werden diese Gesuche prioritär behandelt.

Im gleichen Zeitraum haben 1360 abgewiesene Asylsuchende beim Staatssekretariat für Migration (SEM) um Wiedererwägung des rechtskräftigen Entscheids ersucht, und 179 Personen haben beim Bundesverwaltungsgericht ein Revisionsgesuch eingereicht. Solche Gesuche hemmen den Vollzug der Wegweisung jedoch grundsätzlich nicht, da dieser nicht ausgesetzt wird (vgl. Art. 111b Abs. 3 AsylG). Sowohl die Mehrfach­ als auch die Wiedererwägungs­ und Revisionsgesuche unterliegen zudem erhöhten formalen Voraussetzungen (Begründungspflicht, Schriftform).

3. Die Gründe dafür, dass eine Wegweisung nicht bzw. noch nicht vollzogen werden konnte, sind vielfältig. In vielen Fällen müssen die Behörden den Vollzug noch vorbereiten. Es können aber auch Vollzugshindernisse vorliegen, namentlich das

412 Fehlen von gültigen Reisedokumenten aufgrund der mangelnden Kooperation des Herkunftsstaates, medizinische Gründe oder verfahrenstechnische Gründe wie zum Beispiel die Aussetzung des Wegweisungsvollzugs durch das SEM oder das Bundesverwaltungsgericht. Weiter muss die geplante Ausreise in rund einem Drittel aller Fälle annulliert werden, da die betroffenen Personen untertauchen oder die Rückführung nach Vollzugsstufe 1 (polizeiliche Begleitung bis zum Flugzeug, anschliessend Ausreise auf einem Linienflug ohne Begleitung) verweigern. In diesen Fällen wird geprüft, ob der Vollzug nach den Vollzugsstufen 2 und 3 (polizeiliche Begleitung bis zur Einreise im Zielland) möglich ist. Um die begleitete Ausreise sicherzustellen, ist schliesslich als letzte Möglichkeit die Organisation eines Sonderfluges vorgesehen (Vollzugsstufe 4).

4. Nach Vorliegen einer Wegweisungsverfügung obliegt den Ärzten lediglich die Abklärung der Transportfähigkeit im Zweifelsfall (Art. 18 ZAV). Ist eine Person zum Zeitpunkt ihrer geplanten Rückführung nicht transportfähig, ist der Vollzug jedoch nicht gescheitert, sondern die Wegweisung wird zu einem späteren Zeitpunkt vollzogen. Hilfswerke oder Privatpersonen haben keinen unmittelbaren Einfluss darauf, ob eine Wegweisungsverfügung vollzogen werden kann.

5. Am 31. Dezember 2015 hielten sich insgesamt 4647 Personen in der Schweiz auf (Asyl­ und Ausländerbereich), für welche die Kantone beim SEM ein Gesuch um Vollzugsunterstützung gestellt hatten.

6. Von den 5178 unkontrollierten Abreisen betrafen 1829 Personen, welche sich in der Vollzugsphase befanden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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413 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3715 – Interpellation Sind abgewiesene Asylbewerber aus Kosovo und Serbien auf ewig vorläufig Aufgenommene?

Eingereicht von Steinemann Barbara

Einreichungsdatum 27.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In der Schweiz bilden abgewiesene Asylbewerber, die indes eine Bewilligung F erhalten haben, laut Statistik einen bedeutenden Teil der vorläufig Aufgenommenen.

Seit 2012 ist Serbien EU­Beitrittskandidat, Kosovo wird von 23 von 28 EU­Mitgliedern wie auch von der Schweiz als eigenständiger Staat anerkannt.

Es gibt Personen, die 2010 in die Schweiz eingereist sind, ein Asylgesuch gestellt haben und 2013 eine vorläufige Aufnahme erhalten haben. Sodann sind Personen mit diesem Status und dieser Nationalität in der Schweiz, die sich seit den Zeiten des Jugoslawien­Krieges ununterbrochen hier befinden, notabene ohne je hier gearbeitet zu haben, ansonsten ihnen erfahrungsgemäss eine B­Bewilligung erteilt worden wäre.

1. Wie viele Personen mit Nationalität Kosovo bzw. Serbien halten sich in der Schweiz mit dem Status "vorläufig aufgenommen" auf?

Definitionsgemäss handelt es sich bei vorläufig Aufgenommenen um Personen mit Wegweisungsverfügung: Ihnen wird zwar keine Flüchtlingseigenschaft zuerkannt, sie können aber auch nicht in ihr Heimatland zurückgeschickt werden, "weil sich die Wegweisung als technisch unmöglich (z. B. weil alle Flughäfen des Landes geschlossen sind), als unzulässig (die Wegweisung würde das von verschiedenen internationalen, verfassungsrechtlichen oder gesetzlichen Vorschriften garantierte Rückschiebungsverbot verletzen) oder als unzumutbar (im Heimatland herrschen schwere Unruhen bzw. eine allgemeine Situation der Gewalt, oder die betroffene Person ist schwer krank und könnte in ihrem Heimatland keine angemessene Behandlung erhalten usw.) erweist", so die gesetzlichen Grundlagen.

2. Welcher Grund liegt bei den Personen aus Kosovo und Serbien vor?

3. Wann schickt die Schweiz diese Personen zurück in diese EU­Beitrittskandidaten bzw. potenziellen Beitrittskandidaten?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Gemäss dem Zentralen Migrationsinformationssystem (Zemis) waren am 1. Oktober 2016 in der Schweiz 1452 Staatsangehörige aus Serbien und 861 kosovarische Staatsangehörige vorläufig aufgenommen.

2. Bei rund 90 Prozent der aus Kosovo und Serbien stammenden Personen mit vorläufiger Aufnahme ist das Vollzugshindernis die Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs (Art. 83 Abs. 4 des Ausländergesetzes). Unzumutbar kann der Wegweisungsvollzug gemäss geltender Rechtsprechung auch für Personen sein, die zu einer besonders vulnerablen Personengruppe zählen, so beispielsweise alte Menschen und alleinerziehende Mütter. Zudem wird bei der Prüfung des Wegweisungsvollzugs das Kindswohl mitberücksichtigt, namentlich bei Familien, die seit mehreren Jahren in der Schweiz leben. Die Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs ergibt sich daher häufig aufgrund eines Zusammenwirkens verschiedener Kriterien. Die Gründe für eine vorläufige Aufnahme wegen Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs im Sinne der erwähnten Kriterien lassen sich statistisch nicht auswerten (vgl. Bericht des Bundesrates vom 30. Juni 2014 in Erfüllung des Postulates der FDP­Liberalen Fraktion 13.3771 vom 24. September 2013).

3. Eine vorläufige Aufnahme kann gemäss Artikel 84 Absatz 2 des Ausländergesetzes aufgehoben werden, wenn der Vollzug der Wegweisung wieder möglich, zulässig und zumutbar ist. Auf die Unzumutbarkeit und Unmöglichkeit eines Wegweisungsvollzugs kann sich nicht berufen, wer einen Ausschlussgrund im Sinne von Artikel 83 Absatz 7 des Ausländergesetzes erfüllt, wer also beispielsweise zu einer längerfristigen Freiheitsstrafe verurteilt worden ist oder wer

414 erheblich oder wiederholt gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Schweiz verstossen hat. Während bereits ein einzelnes Vollzugshindernis zur Anordnung der vorläufigen Aufnahme führt, darf bei deren Aufhebung keines der drei in Artikel 83 des Ausländergesetzes genannten Vollzugshindernisse mehr vorliegen. In jedem Fall muss die Aufhebung einer vorläufigen Aufnahme verhältnismässig im Sinne von Artikel 96 des Ausländergesetzes sein. Dass der Heimatstaat einer vorläufig aufgenommenen Person EU­Beitrittskandidat ist bzw. von der Schweiz völkerrechtlich anerkannt wurde, erlaubt nicht per se die Aufhebung der vorläufigen Aufnahme. Auch in diesem Fall muss der Wegfall des bisherigen Vollzugshindernisses bzw. das gänzliche Fehlen von Vollzugshindernissen in einem individuellen Verfahren geprüft und die Verhältnismässigkeit der Aufhebung der vorläufigen Aufnahme bestätigt werden. Die Verhältnismässigkeit der Aufhebung einer vorläufigen Aufnahme setzt dabei ein überwiegendes öffentliches Interesse am Wegweisungsvollzug gegenüber dem privaten Interesse der betroffenen Person an einem weiteren Verbleib in der Schweiz voraus. Das SEM wird im Geschäftsjahr 2017 eine gezielte Überprüfung der vorläufigen Aufnahmen vornehmen, welche Personen aus den Balkanstaaten betreffen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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16.3716 – Interpellation Unzumutbare Lärmbelastungen durch Motorräder

Eingereicht von Vogler Karl

Einreichungsdatum 27.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Motorräder verursachen regelmässig übermässigen Lärm. Ein einzelner Töff kann Hunderte von Menschen in ihrem Wohlbefinden einschränken. Vor allem entlang den Alpenpässen ­ in der empfindlichen Erholungslandschaft ­ ist der Lärm oft ohrenbetäubend. Die Erholungsuchenden, Touristen und vor allem die Anwohner leiden massiv unter dieser Lärmbelastung. Analoges gilt auch für die Städte. Der Bundesrat verweist seit seiner Antwort auf die Motion 06.3421 darauf, dass mit dem neuen EU­Recht alles besser wird.

Dieses Recht gilt nun. Davon aber merken die Betroffenen nichts und werden wohl auch in Zukunft nichts merken. Im Gegenteil: Die Hersteller bauen weiter systematisch elektronische Regler ein, die den Lärm nur im Prüfstand senken, aber nicht im Betrieb. Und bereits heute zeichnet sich ab, dass die Hersteller von Motorrädern erneut Tricks anwenden, um die erst kürzlich in Kraft getretenen strengeren EU­Regeln zu umgehen ­ etwa durch Lautsprecher, die den gewünschten "Sound" künstlich hinzufügen. Die Hersteller geben das auch offen zu.

Es kommt hinzu, dass heute viele Motorräder unterwegs sind, die infolge unerlaubter Abänderungen unnötig übermässigen Lärm verursachen. Weiterhin fahren abgeänderte Motorräder, die, wie im Bericht zur Motion 06.3421 gesagt wird, alleine so viel Krach machen wie 24 normal ausgerüstete Motorräder.

Für die betroffene Bevölkerung ist es absolut unbefriedigend, wenn der Bundesrat regelmässig erklärt, dass er gegen diese offensichtlich illegalen Praktiken nichts tun könne. Es ist an der Zeit, wirksame Massnahmen einzuleiten und nicht zu kapitulieren.

Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie gedenkt er wirksam zu verhindern, dass illegal abgeänderte und überlaute Motorräder die Umgebung unzumutbar verlärmen?

2. Wie gedenkt er vorzugehen, um die Halter von illegal abgeänderten Motorrädern und Firmen, die solche Veränderungen vornehmen, härter zu bestrafen?

3. Wie gedenkt er die Polizei so zu unterstützen, dass sie mit einfachen Mitteln illegal manipulierte und umgerüstete Motorräder erkennen und aus dem Verkehr ziehen kann?

4. Wenn er wie bis anhin an den Grenzwerten für Motorräder nichts ändern will und die Möglichkeiten der Polizei nicht verstärken will, mit welchen Mitteln will er die Bevölkerung vor der bekannten, unzumutbaren Verlärmung wirksam schützen?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Die neuen Geräuschvorschriften der EU für Motorräder verbieten Vorrichtungen wie z. B. Klappensteuerungen oder Tongeneratoren, die absichtlich Lärm erzeugen. Die Schweiz wendet diese Vorschriften im Gleichschritt mit der EU an. Sie gelten seit dem 1. Januar 2016 für die Zulassung neu typengenehmigter Fahrzeuge und ab dem 1. Januar 2017 für den Import aller übrigen neuen Motorräder. Da sie sich nicht rückwirkend auf bereits im Verkehr stehende Fahrzeuge auswirken, werden sie mit der Erneuerung des Fahrzeugparks Wirkung entfalten. Das Strassenverkehrsgesetz fordert aber schon heute, dass die Lenkenden jede vermeidbare Belästigung durch Lärm zu unterlassen haben. Wer durch eine unangemessene Verwendung seines Fahrzeugs absichtlich vermeidbaren Lärm erzeugt (z. B. durch unnötiges Hochdrehen des Motors oder durch Aktivieren eines lärmerzeugenden Sportmodus, insbesondere nachts oder in besiedelten Gebieten), kann von der Polizei verzeigt werden. Dies gilt auch für Personen, die ein illegal abgeändertes Fahrzeug führen.

416 2. Das Bundesrecht verbietet es, an einem Fahrzeug unerlaubte, nichtzugelassene Änderungen vorzunehmen oder Fahrzeugteile in den Handel zu bringen, die offensichtlich zu unerlaubten Änderungen dienen. Wer sich diesen Verboten widersetzt, kann mit einer Busse bis zu 10 000 Franken bestraft werden. Der Bundesrat erachtet die Sanktionsmöglichkeiten, die den kantonalen Vollzugsbehörden zur Verfügung stehen, als geeignet und ausreichend.

3. Die Bundesämter werden auch in Zukunft die Polizei so weit wie möglich unterstützen und bei Bedarf nach Möglichkeiten suchen, um den Vollzug zu erleichtern. So haben sie 2012 vorgeschlagen, dass auf Motorrädern zusätzlich zum Fahrzeugausweis eine Dokumentation über die emissionsrelevanten Bauteile mitgeführt werden muss, um das Erkennen von unerlaubten Manipulationen zu erleichtern. Dieser Vorschlag wurde jedoch in der Anhörung von den Kantonen wegen des Aufwands für die Datenbeschaffung abgelehnt.

4. Eine mögliche Massnahme wäre, die oft als zu laut kritisierten Zubehörauspuffanlagen mit EU­Genehmigungen in der Schweiz nicht mehr zuzulassen. Dies widerspräche aber der Politik von Parlament und Bundesrat, wonach in der EU genehmigte Fahrzeuge und Fahrzeugteile in der Schweiz ohne Anpassungen oder weitere Prüfungen zugelassen werden dürfen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (54) Allemann Evi Amherd Viola Ammann Thomas Arslan Sibel Badran Jacqueline Barazzone Guillaume Barrile Angelo Bäumle Martin Béglé Claude Birrer­Heimo Prisca Brélaz Daniel Bulliard­Marbach Christine Campell Duri Chevalley Isabelle Flach Beat Fluri Kurt Fricker Jonas Fridez Pierre­Alain Friedl Claudia Girod Bastien Gmür Alois Gmür­Schönenberger Andrea Graf Maya Graf­Litscher Edith Grossen Jürg Gschwind Jean­Paul Guhl Bernhard Gysi Barbara Hadorn Philipp Hardegger Thomas Häsler Christine Heim Bea Humbel Ruth Ingold Maja Jans Beat Kiener Nellen Margret Marra Ada Mazzone Lisa Moser Tiana Angelina Müller­Altermatt Stefan Munz Martina Naef Martin Nordmann Roger Nussbaumer Eric Quadranti Rosmarie Riklin Kathy Ritter Markus Rytz Regula Schelbert Louis Schmidt Roberto Semadeni Silva Streiff­Feller Marianne Wehrli Laurent Weibel Thomas

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417 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3717 – Interpellation Wer Schweizerin oder Schweizer wird, soll die Schreibweise seines Namens frei wählen können

Eingereicht von Wermuth Cédric

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ich bitte den Bundesrat freundlich um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Wie beurteilt er die Tatsache, dass eine Schweizer Bürgerin oder ein Schweizer Bürger ihren/seinen Namen im Personenstandsregister nicht richtig schreiben kann, weil der kroatische Akut respektive andere Sonderzeichen nicht zugelassen werden? Sieht er einen Konflikt mit dem garantierten Namensschutz (Art. 29 ZGB) und dem Diskriminierungsverbot (Art. 8 BV)?

2. Anscheinend steht eine Erneuerung des Informatiksystems Infostar an. Kann sich der Bundesrat vorstellen, den kroatischen Akut sowie weitere Sonderzeichen bei der Implementierung des neuen Informatiksystems aufzunehmen?

3. Wie lange wird der Prozess dauern, bis das neue System mit den neuen Sonderzeichen eingeführt wird?

4. Gewisse Kantone verlangen für Namensänderungen eine Gebühr. Es ist somit denkbar, dass die Personen, welche ein neuzugelassenes Sonderzeichen in ihren Namen aufnehmen möchten, stossenderweise nochmals eine Gebühr für eine Namensänderung entrichten müssten. Ist er bereit, sich bei den Kantonen dafür einzusetzen, dass diese zumindest während einer Übergangsfrist auf eine solche Gebührenerhebung verzichten? Ist er auch bereit, sich dafür einzusetzen, dass aufgrund dieser Umstände heute anfallende Gebühren im Hinblick auf die anstehende Anpassung per sofort nicht mehr erhoben werden?

Begründung Gemäss Medienberichten mussten insgesamt bis zu 100 000 Personen vornehmlich mit Migrationshintergrund aus den ex­ jugoslawischen Staaten die Schreibweise ihres Namens bei der Einbürgerung ändern, weil die entsprechenden Informatiksysteme nicht über die notwendigen Sonderzeichen verfügen (Infostar). Dieser Umstand ist stossend. Er erinnert an ein assimilatorisches Verständnis von Integrationspolitik, an die behördlich dekretierte "Einschweizerung" von Namen bei nichtgenehmen Gruppen von Migrantinnen und Migranten. Die Schweiz muss ihre migrantische Realität endlich auch auf institutioneller Ebene ernst nehmen. Menschen und Namen mit z. B. kroatischem Akut sind genauso vollwertig "schweizerisch" wie Frau Müller oder Herr Meier.

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Der Bundesrat erachtet es als unbefriedigend, wenn gewisse Sonderzeichen anderer Sprachen mit lateinischer Schrift, wie z. B. der in der kroatischen Sprache verwendete Akut auf dem Buchstaben c, nicht korrekt abgebildet werden können. Ein Eintrag kann technisch und rechtlich allerdings erst dann erfolgen, wenn die Sonderzeichen anderer Sprachen auch erfasst werden können. Die Möglichkeit, dass Sonderzeichen anderer Sprachen nur eingeschränkt erfasst werden können, stellt an sich noch keinen Verstoss gegen das verfassungsrechtlich geschützte Diskriminierungsverbot oder die Namensschutzgarantie nach Artikel 29 ZGB dar.

2./3. Infostar und andere Register des Privatrechts bedürfen regelmässiger Modernisierungen, damit sie ihre zentralen Funktionen im Rechtsverkehr erfüllen können. Eine Gesetzesvorlage des Bundesrates zur Modernisierung (auch) des Personenstandsregisters ist derzeit in parlamentarischer Beratung. Daneben laufen bereits heute Analysen für den geplanten Neubau des nunmehr über 15­jährigen Systems Infostar. Wie viel Zeit der Neubau des Systems und dessen Implementation in Anspruch nehmen werden, ist heute offen. Zwar könnten im bestehenden System Infostar innerhalb einiger Monate weitere Sonderzeichen eingeführt werden. Diese 418 Massnahme wäre aber nicht zielführend, weil Infostar mit einer Vielzahl anderer Register betreffend den Personenstand verbunden ist. Ein elektronischer Datenaustausch erfolgt dabei namentlich mit dem Informationssystem Ausweisschriften (ISA), der AHV sowie mit mehr als 2300 kommunalen Einwohnerregistern, die auf über 40 verschiedenen Softwaresystemen unterschiedlichster Versionen und Anbieter basieren. Würden nun die Möglichkeiten zur Erfassung von Sonderzeichen bloss in Infostar erweitert, so hätte dies umgehend Informatikpannen zur Folge und würde den automatisierten Datenaustausch gefährden. Eine Erweiterung der bestehenden Standardzeichen muss vielmehr koordiniert und in Absprache mit den involvierten Behörden sowohl auf Bundes­ als auch auf Kantons­ und Gemeindeebene erfolgen. Ein Austausch zwischen den Registerämtern zu dieser Thematik ist unter der Federführung des für die Registerharmonisierung zuständigen Bundesamtes für Statistik Anfang 2017 geplant. Der Bundesrat ist darum bemüht, die Arbeiten voranzutreiben, damit Personenstandsregister möglichst rasch auch Namen mit Sonderzeichen wie den vorerwähnten kroatischen Akut korrekt abzubilden vermögen.

4. Die Bewilligung von Namensänderungen und die Erhebung damit verbundener Gebühren liegen in der Kompetenz der Kantone (Art. 30 Abs. 1 ZGB). In Beachtung dieser föderalistischen Zuständigkeiten nimmt der Bundesrat deshalb nicht Einfluss auf die entsprechenden kantonalen Verfahren. Grundsätzlich teilt er aber die Auffassung, dass Gesuche um Namensänderung wegen typografischen Ungenügens älterer Systeme in Zukunft nicht an unverhältnismässigen Gebühren scheitern sollten.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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16.3719 – Motion Wir lassen uns nicht durch die EU entwaffnen!

Eingereicht von Salzmann Werner

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, mit jenen Staaten der Europäischen Union, welche die für die Schweiz unannehmbaren Änderungen des Waffenrechts ebenfalls bekämpfen, Kontakt aufzunehmen und den koordinierten Widerstand bestmöglich zu unterstützen, damit das schweizerische Waffenrecht nicht angetastet wird.

Begründung Nach einem zweitägigen Besuch von Bundesrätin in Brüssel liess sie am 10. Juni 2016 als Erfolgsmeldung verlauten, dass das Behalten des Sturmgewehrs in der Schweiz weiterhin möglich sein werde. Das ist zwar richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Hinzu kommen die sehr oberflächlichen Antworten auf die Anfragen 16.5309 und 16.5310, die die Haltung des Bundesrates zeigen, dass er gewillt ist, das Schweizer Waffenrecht durch Schengen­Richtlinien weiter zu verschärfen und somit Hunderttausende Schweizer (bzw. Schweizerinnen) zu entwaffnen.

Aus diesem Grund ist es angezeigt, dass der Bundesrat jene Staaten, welche den Änderungen ebenfalls ablehnend gegenüberstehen, unterstützt und einen koordinierten Widerstand aufzubaut.

Unerkannt blieb bisher der Passus, dass staatliche Behörden in regelmässigen Abständen prüfen, ob die Personen, die die Feuerwaffen führen, keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen. Und noch einschneidender, dass folgende Buchstaben gelten:

a. Es liegt eine zufriedenstellende umfassende medizinische und psychologische Beurteilung der Zuverlässigkeit des Sportschützen vor.

b. Es wird ein Nachweis erbracht, dass der Sportschütze an von einer offiziellen Sportschützenorganisation des betreffenden Mitgliedstaates oder einem offiziell anerkannten internationalen Sportschützenverband anerkannten Schiesswettbewerben teilnimmt.

c. Es liegt eine Bescheinigung einer offiziell anerkannten Sportschützenorganisation vor, in der bestätigt wird, dass

1. der Sportschütze Mitglied eines Schützenvereins ist und seit 12 Monaten regelmässig schiesst und

2. dass die Feuerwaffe für eine von einem offiziell anerkannten internationalen Sportschützenverband anerkannte Disziplin des Schiesssports erforderlich ist.

Das bedeutet, dass Hunderttausende von Schweizer Bürgern (bzw. Bürgerinnen) entwaffnet würden.

Stellungnahme des Bundesrates vom 02.12.2016 Der Bundesrat setzt das Anliegen, im Rahmen der Anpassung der EU­Waffenrichtlinie mehr Sicherheit zu schaffen, ohne gleichzeitig nationale Gepflogenheiten und Traditionen infrage zu stellen, bereits um. Der Bundesrat erklärt sich bereit, seine diesbezüglichen Bemühungen im Rahmen der Anpassung der EU­Waffenrichtlinie zusammen mit anderen Schengen­Staaten weiter zu intensivieren.

Antrag des Bundesrates vom 02.12.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.

420

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Bekämpft; Diskussion verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (101) Addor Jean­Luc Aebi Andreas Aeschi Thomas Amaudruz Céline Ammann Thomas Amstutz Adrian Arnold Beat Bauer Philippe Bigler Hans­Ulrich Bourgeois Jacques Brand Heinz Brunner Toni Büchel Roland Rino Büchler Jakob Buffat Michaël Bühler Manfred Bulliard­Marbach Christine Burgherr Thomas Burkart Thierry Buttet Yannick Campell Duri Cassis Ignazio Chiesa Marco Clottu Raymond de Courten Thomas Dettling Marcel Dobler Marcel Egloff Hans Eichenberger­Walther Corina Estermann Yvette Eymann Christoph Feller Olivier Flückiger­Bäni Sylvia Fluri Kurt Frehner Sebastian Gasche Urs Geissbühler Andrea Martina Giezendanner Ulrich Glanzmann­Hunkeler Ida Glarner Andreas Glauser­Zufferey Alice Gmür Alois Golay Roger Gössi Petra Grin Jean­Pierre Grunder Hans Grüter Franz Gschwind Jean­Paul Hausammann Markus Heer Alfred Herzog Verena Hess Erich Hess Hermann Hess Lorenz Hurter Thomas Imark Christian Jauslin Matthias Samuel Keller Peter Keller­Inhelder Barbara Knecht Hansjörg Köppel Roger Landolt Martin Lohr Christian Martullo­Blocher Magdalena Matter Thomas Müller Leo Müller Thomas Müller Walter Müri Felix Nicolet Jacques Nidegger Yves Page Pierre­André Pantani Roberta Pezzatti Bruno Pieren Nadja Quadri Lorenzo Regazzi Fabio Reimann Lukas Reimann Maximilian Rickli Natalie Rime Jean­François Ritter Markus Rösti Albert Ruppen Franz Rutz Gregor Schilliger Peter Schneeberger Daniela Schwander Pirmin Sollberger Sandra Stamm Luzi Steinemann Barbara Tuena Mauro Vitali Albert Vogt Hans­Ueli von Siebenthal Erich Walliser Bruno Walter Hansjörg Wehrli Laurent Wobmann Walter Zanetti Claudio Zuberbühler David

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Ergänzende Erschliessung: 09;10

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421 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3720 – Interpellation Rechtskonformität formloser Wegweisungen an der Landesgrenze vor dem Hintergrund der neueren Rechtsprechung des EuGH

Eingereicht von Sommaruga Carlo

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Bundesrat Maurer hat bei der Beantwortung der Frage 16.5375 gesagt: "Die Rückführungsrichtlinie ist bei der Rückübergabe eines illegalen Aufenthalters im Rahmen eines bilateralen Abkommens wie demjenigen zwischen der Schweiz und Italien nicht anwendbar." Vor dem Hintergrund der neueren Rechtsprechung des EuGH zur Auslegung der Rückführungsrichtlinie ist das erstaunlich. Im Urteil Affum, C­47/15, vom 7. Juni 2016 hält der Gerichtshof in den Ziffern 84 und 82 unter anderem Folgendes fest:

"Insoweit geht aus dem Wortlaut von Artikel 6 Absätze 1 und 3 der Richtlinie 2008/115 hervor, dass die in diesem Artikel 6 Absatz 3 genannte Ausnahme nur die Verpflichtung des Mitgliedstaats, in dessen Hoheitsgebiet sich der fragliche Staatsangehörige befindet, betrifft, diesem gegenüber eine Rückkehrentscheidung (in ein Land ausserhalb des Schengen­ Raums) zu erlassen und somit seine Abschiebung zu übernehmen."

"Entgegen der Ansicht der französischen Regierung kann Artikel 6 Absatz 3 der Richtlinie 2008/115 jedoch nicht dahin ausgelegt werden, dass er eine Ausnahme vom Anwendungsbereich dieser Richtlinie enthält, die zu den in Artikel 2 Absatz 2 dieser Richtlinie genannten Ausnahmen hinzuträte und die es den Mitgliedstaaten erlaubte, illegal aufhältige Drittstaatenangehörige von den gemeinsamen Normen und Verfahren für die Rückführung auszuschliessen (...)"

Deshalb bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Hat der Bundesrat von der neueren Rechtsprechung des EuGH zur Auslegung der Rückführungsrichtlinie Kenntnis genommen?

2. Teilt er die Ansicht, dass sich in Kenntnis dieser Rechtsprechung die Antwort vom 19. September bezüglich der Anwendbarkeit der Rückführungsrichtlinie auf Rückweisungen nach Italien nicht länger halten lässt?

3. Teilt er die Ansicht, dass das Urteil Affum klar aufzeigt, dass die in Artikel 12 der Rückführungsrichtlinie festgelegten Formvorschriften somit auch bei Rücküberstellungen von der Schweiz nach Italien aufgrund des bilateralen Abkommens zum Tragen kommen?

4. Sieht er auch Revisionsbedarf bei Artikel 64c AuG? Dieser scheint nicht (mehr) richtlinienkonform zu sein.

5. Wie beurteilt er bei dieser Ausgangslage die Rechtskonformität der formlosen Wegweisungen durch das GWK?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Zu den einzelnen Fragen nimmt der Bundesrat wie folgt Stellung:

1.­3. Der Bundesrat hielt in seiner Antwort, die in Kenntnis dieser Rechtsprechung erfolgte, fest, dass formlose Rückweisungen nach Italien gestützt auf das bestehende Rückübernahmeabkommen zwischen der Schweiz und Italien weiterhin möglich und zulässig sind, wenn eine Person über die gemeinsame Binnengrenze unrechtmässig eingereist ist. Der Bundesrat sieht seine bisherige Haltung durch das genannte Urteil bestätigt.

Wie der Europäische Gerichtshof in seinem Urteil vom 7. Juni 2016 zur Rechtssache C­47/15 (Affum) festhält (Rz. 79ff.), unterliegen derartige Rückübernahmen zwar grundsätzlich dem Anwendungsbereich der Rückführungsrichtlinie. Gestützt auf Artikel 6 Absatz 3 der Rückführungsrichtlinie sind die Schengen­Staaten allerdings befugt, auf den Erlass einer formellen Rückkehrentscheidung im Sinne von Artikel 12 der Richtlinie zu verzichten und eine über die Binnengrenze unrechtmässig 422 eingereiste Person an den entsprechenden Schengen­Staat stattdessen gestützt auf ein vorbestehendes Rückübernahmeabkommen oder eine vorbestehende Vereinbarung zurückzuweisen. Dieser (zweite) Schengen­Staat ist sodann gehalten, eine formelle Rückkehrentscheidung zu erlassen und das gesamte Verfahren gemäss Richtlinie durchzuführen.

4./5. Der Bundesrat sieht keinen Revisionsbedarf bei Artikel 64c AuG. Die Bestimmung steht mit den Vorgaben der Rückführungsrichtlinie in Einklang. Artikel 64c Absatz 1 Buchstabe a AuG stützt sich auf Artikel 6 Absatz 3 der Rückführungsrichtlinie, wonach die Schweiz keine Rückkehrentscheidung erlassen muss, sofern der illegal aufhältige Drittstaatenangehörige durch einen anderen Schengen­Staat gestützt auf ein vorbestehendes bilaterales Abkommen oder eine vorbestehende Vereinbarung wiederaufgenommen wird.

Artikel 64c Absatz 1 Buchstabe b AuG sieht die formlose Wegweisung in Fällen der vorgängig verweigerten Einreise nach Artikel 13 des Schengener Grenzkodex vor. Diese Bestimmung stützt sich auf Artikel 2 Absatz 2 Buchstabe a der Rückführungsrichtlinie, der es den Schengen­Staaten gestattet, die Rückführungsrichtlinie auf solche Fälle nicht anzuwenden.

Der Bundesrat beurteilt die formlose Wegweisung durch das GWK aufgrund eines vorbestehenden Rückübernahmeabkommens daher als rechtskonform.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (14) Barrile Angelo Carobbio Guscetti Marina Friedl Claudia Guldimann Tim Hadorn Philipp Heim Bea Kiener Nellen Margret Marti Min Li Masshardt Nadine Meyer Mattea Munz Martina Seiler Graf Priska Semadeni Silva Wermuth Cédric

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423 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3722 – Interpellation Kriegsmaterialexporte nach Indien trotz Eskalation im Kaschmir­Konflikt?

Eingereicht von Seiler Graf Priska

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Im Jahre 2015 hat nach Deutschland kein anderes Land so viel Kriegsmaterial aus der Schweiz empfangen wie Indien, nämlich für 45,5 Millionen Franken. Im ersten Halbjahr 2016 belegte Indien mit 30,3 Millionen Franken erneut einen Spitzenplatz unter den Empfängern von Schweizer Kriegsmaterial.

1. Wann erteilte der Bundesrat die entsprechenden Bewilligungen, und welchen Wert haben die bewilligten Kriegsmaterialexporte nach Indien? Wie viele der bewilligten Exporte sind bisher tatsächlich nach Indien ausgeführt worden? Wie viel ist davon noch offen?

2. Am 18. September 2016 stürmten im indischen Teil Kaschmirs schwerbewaffnete aufständische Kämpfer ein indisches Armeecamp. Mindestens 17 indische Soldaten starben. Diese schwerste Terrorattacke gegen die indische Armee seit 20 Jahren bildet den traurigen Höhepunkt einer Gewalteskalation, in welcher in den letzten 70 Tagen bei schweren Zusammenstössen zwischen militanten Aufständischen und Sicherheitskräften in Polizei, den Streitkräften und der Zivilbevölkerung über 80 Menschen getötet wurden. Handelt es sich hier um einen "bewaffneten Konflikt" im Sinne von Artikel 5 Absatz 2 der Kriegsmaterialverordnung?

3. Der Uno­Hochkommissar für Menschenrechte zeigte sich am 17. August 2016 sehr besorgt über die Menschenrechtslage im indischen Teil von Kaschmir und forderte uneingeschränkten Zugang, um die Menschenrechtslage abzuklären. Unterstützt der Bundesrat diese Uno­Initiative? Was sind die Ergebnisse? Liegen systematische und schwerwiegende Verletzungen der Menschenrechte im Sinne von Artikel 5 Absatz 2 KMV vor?

4. Das Vorgehen der Aufständischen ist ebenso brutal wie jenes der indischen Sicherheitskräfte in Kaschmir. Die beiden Atommächte Indien und Pakistan überhäufen sich gegenseitig mit Vorwürfen. Welche Folgen haben die wachsenden Spannungen in der Kaschmir­Region für die Aufrechterhaltung des Friedens, der internationalen Sicherheit und der regionalen Stabilität im Sinne von Artikel 5 Absatz 1 KMV?

5. Von welchen weiteren Konflikten und Unruhen im indischen Vielvölkerstaat hat der Bundesrat Kenntnis?

6. Wenn der Bundesrat all diese Elemente in einer Gesamtbetrachtung zusammenfügt: Stoppt er die Bewilligung neuer Kriegsmaterialexporte nach Indien? Stoppt er die Auslieferung bereits bewilligter Exporte gestützt auf Artikel 19 KMG, der die Suspendierung und den Widerruf von Bewilligungen regelt?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Die Ausfuhren in Höhe von 30,3 Millionen Franken in der ersten Jahreshälfte 2016 betreffen eine Lieferung von Feuerleitgeräten an die indische Marine (rund 30 Millionen Franken) sowie eine Lieferung von Zubehör und Ersatzteilen für Kleinwaffen (rund 0,3 Millionen Franken). Die entsprechenden Bewilligungen wurden in der zweiten Jahreshälfte 2015 erteilt. Sie wurden auf Grundlage von Artikel 22 des Kriegsmaterialgesetzes (KMG; SR 514.51) in Verbindung mit Artikel 5 der Kriegsmaterialverordnung (KMV; SR 514.511) vom Seco im Einvernehmen mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) gemäss dem Verfahren nach Artikel 14 Absatz 2 KMV bewilligt.

Gültige Bewilligungen bestehen derzeit für Ausfuhren nach Indien im Umfang von rund 130 Millionen Franken. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

­ Feuerleitgeräte und dazugehörige Ersatzteile an die indische Marine im Wert von rund 129 Millionen Franken; ­ 4 Kleinwaffen zu Demonstrationszwecken (temporäre Ausfuhr) inklusive für Demonstration benötigter Munition; 424 ­ Zubehör und Ersatzteile für Kleinwaffen im Wert von rund 0,5 Millionen Franken.

Am 25. März 2009 hat sich der Bundesrat letztmals mit Gesuchen für die Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Indien befasst und seine bisherige Praxis bestätigt. Auch in seiner Antwort vom 29. August 2012 auf die Motion Voruz 12.3621, "Stopp der Kriegsmaterialexporte nach Indien", hielt der Bundesrat fest, dass kein Anlass für eine Änderung seiner Bewilligungspraxis gegenüber Indien besteht.

Die Situation hat sich seitdem nicht signifikant verändert. Indien befindet sich sicherheitspolitisch in einem volatilen Umfeld. Das Verhältnis zum Nachbarn Pakistan bleibt nach wie vor angespannt. Vor allem im Bereich der Waffenstillstandslinie kommt es immer wieder zu bewaffneten Zwischenfällen. Auch Indien ist vom internationalen Terrorismus betroffen. Der Bundesrat beobachtet die jüngste Gewalteskalation aufmerksam. Er geht zurzeit davon aus, dass die Vorfälle vom 18. September 2016 allein keine Exportverweigerung gestützt auf Artikel 5 Absatz 2 Buchstabe a KMV zur Folge hätten. Bundesrat und Verwaltung beurteilen die Situation im Zusammenhang mit konkreten Ausfuhrgesuchen jedes Mal neu.

Indien ist seit der Staatsgründung eine stabile Demokratie in einer von Spannungen gekennzeichneten Region. Seine Streitkräfte sind demokratisch kontrolliert, das heisst, sie üben ihre Funktion im Rahmen der geltenden Rechtsordnung aus. Darüber hinaus werden die indischen Streitkräfte im Inneren nur subsidiär eingesetzt. Die Menschenrechtslage in Indien ist jedoch nicht befriedigend. Was die Situation in der Region Kaschmir betrifft, so befürwortet die Schweiz den uneingeschränkten Zugang für Mandatsträger des Uno­Menschenrechtsrates.

Das Hochkommissariat für Menschenrechte hat bisher noch keinen Zugang zum Gebiet erhalten, entsprechend liegen zurzeit keine konkreten Ergebnisse vor. Bundesrat und Verwaltung beobachten die Menschenrechtslage in Indien und in Kaschmir laufend und nehmen sie in die fallweise Beurteilung von Ausfuhrgesuchen auf.

Indien hat als souveräner Staat ein Interesse daran, sein demokratisches System zu schützen und für die Einhaltung der Rechtsordnung zu sorgen. Im Subkontinent Indien kommt es an verschiedenen Orten immer wieder zu Unruhen oder Gewaltakten. Die Lage hat sich aber, wie eingangs festgehalten, seit 2009 nicht signifikant verändert bzw. verschärft.

Ein wirtschaftlich sowie sicherheitspolitisch stabiles Indien liegt im Interesse der Schweiz, zum einen als wichtiger Wirtschaftspartner, zum andern als Garant für die regionale Stabilität (siehe auch die Antwort des Bundesrates auf die Motion Voruz 12.3621, "Stopp der Kriegsmaterialexporte nach Indien"). Zum Schutz vor äusseren Bedrohungen sowie zur Durchsetzung seines demokratisch legitimierten staatlichen Gewaltmonopols ist Indien im Sinne der Aufrechterhaltung des Friedens, der internationalen Sicherheit und der regionalen Stabilität auf entsprechend ausgerüstete Sicherheits­ und Streitkräfte angewiesen.

Die schweizerische Bewilligungspraxis für die Ausfuhr von Kriegsmaterial zählt zu den restriktivsten der westlichen Industrienationen. Eine solche Bewilligungspraxis beinhaltet auch, dass Bundesrat und Verwaltung flexibel auf veränderte Situationen reagieren. Jedes Ausfuhrgesuch wird deshalb, wie vom Gesetz vorgeschrieben, einzeln geprüft und gemäss den Kriterien der Kriegsmaterialgesetzgebung beurteilt. Erkennen Bundesrat und Verwaltung Risiken, die mit einer bestimmten Lieferung von Kriegsmaterial verbunden sein könnten, so werden diese sorgfältig geprüft, und wenn erforderlich, wird das entsprechende Gesuch abgelehnt.

Dem Bundesrat sind keine Länder bekannt, welche Kriegsmaterialexporte gegenüber Indien generell verbieten.

Ausfuhrgesuche für Kriegsmaterial nach Indien werden im Einzelfall anhand der Kriterien in Artikel 5 KMV geprüft. Die bereits erteilten Bewilligungen stehen im Einklang mit der Kriegsmaterialgesetzgebung. Die Voraussetzungen für einen Widerruf respektive eine Suspendierung bereits erteilter Bewilligungen im Sinne von Artikel 19 KMG sind nicht gegeben.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (19) Aebischer Matthias Allemann Evi Barrile Angelo Carobbio Guscetti Marina Feri Yvonne Fridez Pierre­Alain Friedl Claudia Galladé Chantal Graf­Litscher Edith Gysi Barbara Kiener Nellen Margret Leutenegger Oberholzer Susanne Marti Min Li Mazzone Lisa Meyer Mattea Munz Martina Reynard Mathias Schwaab Jean Christophe Semadeni Silva

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Ergänzende Erschliessung: 09;08;15

425 Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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16.3725 – Interpellation Dem Beschaffungsdebakel in der Bundesverwaltung endlich einen Riegel schieben

Eingereicht von Schneeberger Daniela

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Schon wieder wird die Bundesverwaltung wegen grosser Mängel in der Beschaffung gerügt. Dies, nachdem in letzter Zeit beispielsweise unterschiedliche Skandale und Mängel in verschiedenen Verwaltungseinheiten zum Thema Beschaffung identifiziert und festgestellt wurden. So war die Verwaltung zum Beispiel bei Agroscope, bei verschiedenen Informatikprojekten, bei KTI­Aufträgen/­Beratern, AHV­IT­Projekten, bei Seco­Projekten stark in Kritik wegen der Organisation, der Beschaffungsform (freihändig) und einer Art "Salami­Taktik", um die Schwellenwerte künstlich klein zu halten. Mängel im Beschaffungswesen kosten nicht nur den Bund viel Geld, sondern behindern auch einen nötigen Wettbewerb bei Bundesaufträgen. Die Häufung der Fälle lässt auf tiefer gehende Mängel schliessen, die womöglich auf verschiedenen Ebenen zu orten sind. So ist nicht offensichtlich festzustellen, dass es in den gesetzlichen Grundlagen noch Lücken hat, sondern eher in der konsequenten und prozessnahen Umsetzung der Grundlagen, womit die Verantwortung in der Führung nicht vollständig wahrgenommen wird. Es besteht unweigerlich dringend Handlungsbedarf, will die Bundesverwaltung ihren Ruf und der Bundesrat nicht noch mehr an Glaubwürdigkeit mit dem Thema Beschaffung verlieren.

Der Bundesrat wird daher gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie schätzt er den Handlungsbedarf bezüglich der gesetzlichen Grundlagen (BöB und VöB) für das Beschaffungswesen ein? Sind insbesondere die Ausnahmeregeln für die freihändige Vergabe zu wenig streng formuliert, oder sind es die Verfahren und Prozesse oder Arbeitsanweisungen für die Anwendung der Grundlagen?

2. Wie schätzt er den Handlungsbedarf bezüglich "Wissen und Fähigkeiten" im Bereich der Beschaffung in den jeweiligen Verwaltungseinheiten ein? Könnte über eine strategische Geschäftsführung und ­planung das Beschaffungsmanagement verbessert werden?

3. Wie stuft er die Änderungen mittels des neuen Führungsmodells für die Bundesverwaltung (NFB) bezüglich Transparenz bei Beschaffungen ein?

4. Welche anderen Handlungsoptionen sieht er, damit solche "Beschaffungsdebakel" in Zukunft verhindert werden können und er dem Ruf nach einem wirtschaftlichen und umsichtigen Umgang mit Steuergeldern gerechter werden kann?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Die zentrale Bundesverwaltung beschafft jährlich Bauleistungen, Waren und Dienstleistungen im Wert von 5,5 Milliarden Franken. Der grösste Teil dieser Beschaffungen erfolgt ohne Probleme. Auf die einzelnen verbesserungswürdigen Fälle haben Bundesrat und Bundesverwaltung mit Massnahmen zur kontinuierlichen Optimierung reagiert. In Anbetracht dessen kann von einem Beschaffungsdebakel nicht die Rede sein.

Der Bundesrat hält fest, dass die Grundlagen und Instrumente zur ordnungsmässigen, rechtskonformen und effizienten Durchführung von öffentlichen Beschaffungsverfahren vorhanden sind.

1. Im Rahmen der derzeit laufenden Revision sind wichtige Neuerungen im öffentlichen Beschaffungsrecht vorgesehen. Besonders erwähnenswert sind die Stärkung der Korruptionsprävention, der Ausbau des Rechtsschutzes, die verbesserte Klarheit der gesetzlichen Grundlagen sowie die erhöhte Transparenz.

Freihändige Vergaben sind nur dann zulässig, wenn der Wettbewerb nicht spielt oder andere gesetzliche Gründe die direkte Auftragsvergabe vorsehen. Die freihändigen Vergabemöglichkeiten und ihre Voraussetzungen sind im WTO­Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA) vorgegeben.

427 Mit Weisungen und Empfehlungen zu Beschaffungsverfahren und ­prozessen wird bereits heute die Umsetzung der gesetzlichen Grundlagen in den Verwaltungseinheiten gestärkt.

Vor diesem Hintergrund sieht der Bundesrat keinen weiteren Handlungsbedarf bezüglich der gesetzlichen Grundlagen für das Beschaffungswesen.

2. Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) bietet seit mehr als zehn Jahren Aus­ und Weiterbildungen im Beschaffungswesen für die Bundesverwaltung und die öffentlichen Unternehmungen des Bundes an, jährlich etwa 110 Kurstage für rund 1600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In diesen Kursen vermitteln ausgewiesene Fachexperten im kommerziellen und juristischen Bereich den Verwaltungsmitarbeitenden das notwendige Wissen im Beschaffungswesen und die entsprechenden Fähigkeiten anhand von Praxisbeispielen. Den Verwaltungsmitarbeitenden stehen neben diesem Ausbildungsangebot auch spezifisch im Beschaffungswesen ausgebildete Fachkräfte sowie Vorlagen und Merkblätter zur Verfügung, welche bei der Durchführung von Beschaffungsgeschäften beigezogen werden.

Gerade die zentralen Beschaffungsstellen der Bundesverwaltung haben eine strategische Geschäftsführung und ­planung implementiert. Diese Vorgehensweise unterstützt den wirtschaftlichen Einsatz der Steuergelder.

Dem gleichen Ziel dient auch das Beschaffungscontrolling (BC) der Bundesverwaltung. Das BC erhebt und analysiert alle Beschaffungsverträge und ­zahlungen. Der jährliche Bericht des BC an die Departemente und Ämter unterstützt und ermöglicht die strategische Steuerung der Beschaffungstätigkeit. Die Berichte des BC tragen massgeblich zur stetigen Sensibilisierung für einen transparenten, wirtschaftlichen und effizienten Einsatz der öffentlichen Mittel bei.

Der Bundesrat ist überzeugt, dass damit die erforderlichen Grundlagen für die vorgabekonforme Umsetzung der Beschaffungsvorhaben in der Bundesverwaltung gegeben sind.

3. Mit dem neuen Führungsmodell für die Bundesverwaltung (NFB) ändert sich die Steuerung des Bundeshaushaltes. Die eidgenössischen Räte erhalten einen Voranschlag mit dem integrierten Aufgaben­ und Finanzplan, welcher für jede Verwaltungseinheit Leistungsgruppen mit den wichtigsten Zielen, Messgrössen und Soll­Werten für die nächsten vier Jahre enthält. Nebst anderen Zielen soll mit dem NFB die Leistungstransparenz in der Finanzberichterstattung verbessert werden. Zudem soll die Wirkung der Verwaltung für die Öffentlichkeit und die Politik besser sichtbar werden. Das Parlament wird künftig mit dem NFB über Verfahrensarten sowie die finanziellen Volumen der Beschaffungen informiert. In diesem Sinne trägt das NFB zur Transparenz im öffentlichen Beschaffungswesen bei.

4. Die bestehenden Organe und Instrumente zielen bereits auf einen wirtschaftlichen und umsichtigen Umgang mit Steuergeldern ab. Weitere Massnahmen erachtet der Bundesrat derzeit als nicht angezeigt.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Ergänzende Erschliessung: 04;24

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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16.3726 – Interpellation Unternehmenssteuerreform III. Welcher Teufel wird aus der Patentbox springen?

Eingereicht von Schwaab Jean Christophe Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Worin bestehen im Einzelnen die "vergleichbaren Rechte" nach Artikel 24a des Entwurfes zum Bundesgesetz über die Harmonisierung der direkten Steuern der Kantone und Gemeinden (E­StHG) (s. BBl 2016 4937, 4941)?

2. Und insbesondere: Gehört das Know­how zu den "vergleichbaren Rechten"?

3. Wenn ja, wie hoch beziffert der Bundesrat die Verluste an Steuererträgen aufgrund der Anwendung von Artikel 24a E­StHG auf das Know­how?

4. Wenn dieser Punkt nicht vor der Volksabstimmung zur Unternehmenssteuerreform III geklärt wird, werden die Stimmberechtigten nicht nach den Grundsätzen der Vollständigkeit, Sachlichkeit und Transparenz informiert sein. Ist sich der Bundesrat dessen bewusst?

5. Wird dieser Punkt in einer Verordnung präzisiert werden? Wenn ja, wird der Bundesrat vor der Abstimmung einen Entwurf dazu veröffentlichen? Wann wird die Vernehmlassung stattfinden?

Begründung In der Rechtslehre wird mehrheitlich die Auffassung vertreten, dass Know­how ein immaterielles Gut ist, das nicht durch ein Recht an geistigem Eigentum geschützt wird. Es handelt sich oft um Erfindungen, die patentiert werden könnten, die es aber aus verschiedenen Gründen nicht sind (Patentkosten, Ungültigkeitsrisiko des Patents, zu kurze Patentschutzdauer). Um die genaue Tragweite des Mechanismus der "Patentboxen" zu kennen, ist es wichtig zu wissen, ob das Know­how zu den "vergleichbaren Rechten" zählt, mit denen man von Steuervorteilen in der Forschung und Entwicklung profitiert. Ganz allgemein müssen bei der Information der Stimmberechtigten die Grundsätze der Vollständigkeit, Sachlichkeit und Transparenz beachtet werden, wie dies Artikel 10a Absatz 2 des Bundesgesetzes über die politischen Rechte festlegt. Bestimmungen, deren Geltungsbereich stark variieren könnte, wenn sie weit ausgelegt würden, verlangen daher nach einer Präzisierung.

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1./2. Die Patentbox, deren Einführung die eidgenössischen Räte im Rahmen der Unternehmenssteuerreform III (USR III) beschlossen haben, orientiert sich an den geltenden internationalen Standards. Die OECD hat im Rahmen des Beps­Projekts ("Base Erosion and Profit Shifting"; deutsch: Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung) einen globalen Standard zu den qualifizierenden Immaterialgüterrechten definiert. Dieser gibt einen maximalen Rahmen vor, gemäss welchem Patente und patentähnliche Rechte, urheberrechtlich geschützte Software sowie nichtpatentgeschützte Erfindungen von kleinen und mittleren Unternehmen in den Anwendungsbereich einer Patentbox fallen können. Explizit ausgenommen sind Marken. Der Gesetzgeber hat es in Artikel 24a Absatz 4 des Bundesgesetzes über die Harmonisierung der direkten Steuern der Kantone und Gemeinden dem Bundesrat übertragen, die Ausführungsbestimmungen zur Definition der vergleichbaren Rechte zu erlassen. Diese Delegation erfolgte insbesondere vor dem Hintergrund, dass die OECD­Arbeiten weitergehen und damit zu rechnen ist, dass sich der Standard weiterentwickeln wird. Die Regelung auf Verordnungsstufe wird es in Zukunft erlauben, die Detailregelungen der Patentbox bei Bedarf vergleichsweise rasch anzupassen. Zum jetzigen Zeitpunkt steht daher die Definition der "vergleichbaren Rechte" noch nicht fest. Sie wird zu gegebener Zeit in der Verordnung des Bundesrates festgelegt werden. Der Bundesrat wird dabei die Ziele der USR III berücksichtigen, nämlich die Wettbewerbsfähigkeit, die internationale Akzeptanz und die Ergiebigkeit der Gewinnsteuer für Bund, Kantone und Gemeinden.

429 3./4. Der Bundesrat hat die finanziellen Auswirkungen der Patentbox in den Kantonen in der Botschaft zur USR III qualitativ beschrieben. Sie hängen dabei nicht von einem einzelnen Faktor, wie beispielsweise der Definition der vergleichbaren Rechte, ab. Sie bestimmen sich vielmehr aus dem Zusammenspiel aller relevanten Faktoren. Dies betrifft namentlich auch die Höhe der Entlastung in der Patentbox, welche die Kantone je nach ihren Bedürfnissen definieren werden, sowie die Festsetzung des kantonalen Gewinnsteuersatzes. Die finanziellen Auswirkungen der Patentbox lassen sich daher nicht pauschal schätzen, sondern werden durch die kantonalen Umsetzungsprojekte bestimmt.

5. Die Ausführungsbestimmungen werden in der Form einer bundesrätlichen Verordnung erlassen. Zum Verordnungsentwurf wird ein ordentliches Vernehmlassungsverfahren durchgeführt und das Parlament gemäss Artikel 151 des Bundesgesetzes über die Bundesversammlung (ParlG; SR 171.10) konsultiert werden. Damit wird sichergestellt, dass alle interessierten Kreise Gelegenheit haben werden, sich zum Inhalt der Verordnung zu äussern. Der Bundesrat beabsichtigt, das Vernehmlassungsverfahren nach der Volksabstimmung zur USR III zu eröffnen, wenn feststeht, dass die neuen gesetzlichen Regelungen in Kraft treten werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (6) Carobbio Guscetti Marina Hadorn Philipp Kiener Nellen Margret Leutenegger Oberholzer Susanne Reynard Mathias Tornare Manuel

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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430 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3727 – Interpellation Verlagerung von Arbeitsplätzen der Post nach Vietnam. Ist dies erst der Anfang?

Eingereicht von Addor Jean­Luc

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text 1. Sind die Zentren in Sitten und Chur nicht für die elektronische Lesung ausgerüstet, die zurzeit in Vietnam getestet wird?

2. Aus welchen Gründen wurde dieser Versuch nicht in einem dieser zwei Zentren durchgeführt?

3. Wurde der Versuch nicht nach Vietnam verlagert, um Personalkosten einzusparen?

4. Falls irgendeine Tätigkeit definitiv ins Ausland verlagert würde, die die Post mit den Mitteln und dem Personal in der Schweiz durchführen lassen könnte: Wem möchten die Konzernleitung und der Bundesrat weismachen, dass eine solche Verlagerung keinen Einfluss auf die Anzahl Angestellte der Post in der Schweiz hätte?

5. Im Zusammenhang mit dem laufenden Versuch in Vietnam sprachen die Medien von rund hundert Stellen, die durch die Automatisierung gefährdet seien. Wie steht es damit im Hinblick auf die Tätigkeit, die zurzeit in Vietnam getestet wird?

Begründung In ihrer Stellungnahme zu meiner Frage 16.5408 legte die Vorsteherin des UVEK Folgendes dar: Die Tätigkeiten der Swiss Post Solutions, die zu 100 Prozent der Schweizerischen Post AG gehört, seien im Rahmen eines Versuchs nach Vietnam verlagert worden, um elektronisch unleserliche Adressen von Briefen zu überprüfen. Die Post werde Anfang 2017 entscheiden, ob dieses Verfahren umgesetzt werden müsse.

Sie fügte hinzu, dass diese Entscheidung "keine Auswirkungen auf die Angestellten der Zentren von Chur und Sitten" hätten, und die Post habe ihrer Meinung nach "nicht vor, Schweizer Arbeitsstellen ins Ausland zu verlagern".

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1./2. Die Sortieranlagen der Post vermögen heute bereits 92 Prozent aller Briefsendungen maschinell zu sortieren, und zwar bis in die Reihenfolge der Zustelltour des Briefträgers (sogenannte Gangfolgesortierung). Die Videocodierung wie auch die Extraktionscodierung haben zum Ziel, den Anteil der maschinell sortierbaren Briefe laufend zu erhöhen und damit die Qualität der Briefzustellung zu verbessern.

Die beiden Logistikzentren der Post für Retourenverarbeitung und Videocodierung in Chur und Sion sind ausgerüstet für die Videocodierung, das heisst die elektronische Erfassung von Postleitzahlen und Auslandinformationen bei Sendungen, welche nicht maschinell gelesen werden können. Die Extraktionscodierung hingegen ist eine zusätzliche Codierung bis auf die Stufe des Empfängernamens. In den beiden bestehenden Zentren in der Schweiz sind weder die technischen noch die personellen Infrastrukturen vorhanden, um diese Extraktionscodierung einführen zu können. Nach Angaben der Post wäre es ihr nicht möglich, den Aufbau und Betrieb dieser Infrastrukturen kostendeckend durchzuführen. Im Rahmen eines Pilotversuches erfolgt die Extraktionscodierung aktuell von einer Tochtergesellschaft der Post (zu 100 Prozent in ihrem Eigentum) in Vietnam. Anfang 2017 wird die Post entscheiden, ob sie die Extraktionscodierung einführen wird.

3. Mit der Extraktionscodierung soll eine Qualitäts­ und Effizienzsteigerung im Sortier­ und Zustellprozess von Briefen erreicht werden. Die Durchführung des Pilotprojektes bei der Tochtergesellschaft der Post in Vietnam erfolgt mit der Absicht zu prüfen, ob diese Effekte eintreffen. Personalkosten würden mit der Einführung der Extraktionscodierung nicht eingespart, weil diese Art der Codierung die bestehende Videocodierung nicht ersetzen, sondern ergänzen würde.

4./5. Weil die Post ­ wie oben bereits erwähnt ­ die Extraktionscodierung in der Schweiz nicht kostendeckend betreiben könnte, wäre die Alternative zur Erbringung dieser Dienstleistung in Vietnam der Verzicht auf deren Einführung. 431 Die Realisierung des maximalen Potenzials der Extraktionscodierung ­ unabhängig davon, wo sie erfolgt ­ würde aufgrund des höheren Anteils maschinell sortierbarer Briefe bis 2018 voraussichtlich zu einem Abbau von rund 90 Stellen in der Zustellung führen. Dies würde über die ordentliche Personalfluktuation erfolgen.

Auf den Personalbestand der Zentren in Chur und Sion hätte die Einführung der Extraktionscodierung keinen Einfluss. Die bisherige Videocodierung der Postleitzahl bleibt bestehen, und zwar insbesondere für Sendungen in ein Gebiet, wo keine Gangfolgesortierung erfolgt und die Erfassung der Postleitzahl damit ausreichend ist.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 34;04;15

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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432 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3728 – Interpellation Kriminelle wegen Platzmangels in Schweizer Gefängnissen auf freiem Fuss?

Eingereicht von Addor Jean­Luc

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Wie steht der Bundesrat zu diesem Thema, und welche Mittel kann er seines Erachtens einsetzen, ohne in diesem Bereich die Kompetenzen der Kantone zu verletzen?

Begründung In verschiedenen (um nicht zu sagen allen) Kantonen beklagen sich Polizistinnen und Polizisten regelmässig, dass verhaftete Kriminelle freigelassen werden, obwohl sie gesucht wurden, weil sie Freiheitsstrafen zu verbüssen haben. Dies, weil in den Schweizer Gefängnissen Platzmangel herrscht.

Solche Vorkommnisse untergraben die Glaubwürdigkeit unserer Justiz, vor allem gegenüber den Opfern und den Geschädigten.

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Es trifft zu, dass die Belegungssituation im schweizerischen Justizvollzug temporär und regional unterschiedlich angespannt ist und dass dieser Umstand die Arbeit der Behörden in den betroffenen Kantonen erschweren kann. Nach Darstellung im Bericht der Fachgruppe "Kapazitätsmonitoring Freiheitsentzug", welcher im Auftrag der Konferenz der kantonalen Justiz­ und Polizeidirektorinnen und ­direktoren erstellt und im September 2016 veröffentlicht wurde, hat sich der Platzmangel im Vergleich zu den Vorjahren entschärft. Auslastungen von 100 Prozent und mehr sind selten. Einen manifesten Platzmangel und infolgedessen markant überbelegte Gefängnisse weisen einzig die Kantone Waadt und Genf aus. Die Fachgruppe kommt zum Schluss, dass der Platzbedarf im Bereich des geschlossenen Strafvollzugs schweizweit nahezu gesichert sein wird, sofern die derzeit geplanten Plätze im Konkordat der Westschweizer Kantone (Freiburg, Genf, Neuenburg und Waadt) realisiert werden. Die Realisierung wird mehrere Jahre beanspruchen.

Der Bund unterstützt die Kantone, ohne dabei in ihre Kompetenzhoheit einzugreifen. Er beteiligt sich aktiv in den spezifischen Arbeitsgruppen der Kantone, begleitet die Planung und Realisierung von Bauprojekten und entrichtet Baubeiträge für Einrichtungen des Straf­ und Massnahmenvollzugs. Diese betragen 35 Prozent der anerkannten Baukosten.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 09;1216

433 Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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434 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3738 – Interpellation Abgetauchte Asylbewerber

Eingereicht von Herzog Verena

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Zahl der abgetauchten Asylbewerber nimmt rapide zu und wird weiter zunehmen. Auf der anderen Seite nimmt die Zahl der Personen zu, die sich illegal in der Schweiz befinden. Dies zeigen die Zahlen des Grenzwachtkorps (GWK). Es ist davon auszugehen, dass sich viele der aufgegriffenen illegal anwesenden Personen zuvor in einem Asylverfahren befanden. Der Bundesrat wird gebeten, dazu folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie beurteilt er die Auswirkungen dieser Tendenz auf die Delinquenz, den Drogenhandel, die Prostitution und die Schwarzarbeit? Wie will er verhindern, dass diese Masse an abgetauchten Asylbewerbern nicht kriminell wird oder in der Schwarzarbeit landet?

2. Wie will er in Zukunft gewährleisten, dass weniger Asylbewerber abtauchen?

3. Wie gehen Bund und Kantone gegen in der Schweiz wohnhafte Personen oder schweizerische Hilfsorganisationen vor, die Asylbewerber zum Abtauchen in die Illegalität ermuntern, ihnen dabei helfen und ihnen Unterschlupf gewähren?

4. Wie viele solcher Fälle von Hilfestellungen beim Abtauchen von Asylbewerbern wurden in den letzten drei Jahren den Behörden gemeldet? Wie verhält sich die zahlenmässige Entwicklung?

5. Wie beurteilt er die Situation, dass mit dieser Abtauchungstendenz auch die grenzüberschreitende Kriminalität zunimmt und gefördert wird?

6. Gibt es nachrichtendienstliche oder polizeiliche Hinweise, dass aus dieser Tendenz die organisierte Kriminalität Profit schlagen könnte?

Begründung Laut der Beratungsstelle Sans­Papiers leben bis zu 250 000 Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus in der Schweiz. Nach Berichten der "Sonntags­Zeitung" nimmt ein Grossteil der angeblichen Asylsuchenden kurz nach Ankunft in der Schweiz wieder Reissaus. In einzelnen Empfangs­ und Verfahrenszentren (EVZ) des Bundes würden gar bis zu 90 Prozent untertauchen. Dies zeigten interne Dokumente des Staatssekretariats für Migration (SEM). Dieses bestätigt die Zahlen zwar nicht, räumt aber ein, dass es in den letzten drei Monaten mehr solcher Fälle gegeben habe. Es spreche von 20 bis 40 Prozent der Gesuchsteller, schreibt die "Sonntags­Zeitung" weiter.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1./5./6. In den Monaten Juni bis August 2016 hat der Anteil von Personen, die kurze Zeit nach der Stellung ihres Asylgesuchs unkontrolliert abgereist sind, deutlich zugenommen. Im September verringerte sich der Anteil wieder. Es bestehen konkrete Anhaltspunkte, dass die meisten dieser Personen in andere Staaten eingereist sind. Der Bundesrat verfügt über keine Erkenntnisse, dass eine allfällige Zunahme illegal aufhältiger Personen einen direkten Einfluss auf die Zahl der in der Schweiz begangenen Straftaten, den Umfang der grenzüberschreitenden Delinquenz oder der organisierten Kriminalität hätte. Es konnte insbesondere keine Zunahme von Verurteilungen oder von erlassenen Einreiseverboten wegen Schwarzarbeit festgestellt werden.

2. Die Unterkünfte des Bundes sind keine geschlossenen Anstalten, und die Unterbringung in einem Empfangs­ und Verfahrenszentrum (EVZ) stellt keinen Freiheitsentzug dar. Das Problem des unkontrollierten Abreisens lässt sich demzufolge nicht vollständig unterbinden, da die Asylsuchenden die EVZ tagsüber während den Ausgangszeiten verlassen dürfen. In

435 enger Zusammenarbeit mit dem Grenzwachtkorps (GWK) hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) verschiedene Massnahmen ergriffen, um der Zunahme unkontrollierter Abreisen entgegenzuwirken. So werden Personen, die an der Grenze aufgegriffen werden und die Einreisevoraussetzungen nicht erfüllen, konsequent zurückgewiesen, wenn sie nicht zum Ausdruck bringen, in der Schweiz ein Asylgesuch stellen zu wollen. Zieht eine Person ihr Gesuch im Verlauf des Verfahrens zurück, wird sie wieder dem GWK übergeben respektive den zuständigen kantonalen Behörden gemeldet. Zur gleichmässigen Auslastung der EVZ werden die Asylsuchenden auf alle Zentren des Bundes verteilt. Bei grösseren Gruppen geschieht dies mit Bussen. Das Ein­ und Aussteigen wird dabei von Angehörigen des GWK und vom Sicherheitspersonal des jeweiligen Zentrums überwacht.

3./4. Die Förderung der illegalen Ein­ und Ausreise sowie des rechtswidrigen Aufenthalts wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft; handelt der Täter oder die Täterin für eine Vereinigung oder Gruppe, die sich zur fortgesetzten Begehung dieser Tat zusammengefunden hat, so beträgt die Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahre (Art. 116 des Ausländergesetzes, AuG). Die Verfolgung solcher Verstösse liegt in der alleinigen Zuständigkeit der Kantone (Art. 120e AuG). In den letzten drei Jahren kam es gemäss der polizeilichen Kriminalstatistik in insgesamt 3795 Fällen zu Strafanzeigen wegen Widerhandlungen gegen Artikel 116 AuG (2013: 1118, 2014: 1181, 2015: 1496). Es können jedoch keine Angaben dazu gemacht werden, wie viele dieser Anzeigen die Förderung der illegalen Einreise betrafen und in wie vielen Fällen die Täterschaft organisiert handelte.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (1) Walliser Bruno

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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436 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3739 – Interpellation Zollfreilager. Die geplante Schliessung des Zollamtes Vevey benachteiligt eine ganze Region

Eingereicht von Grin Jean­Pierre

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Rahmen des Stabilisierungsprogramms 2017­2019 sieht die Eidgenössische Zollverwaltung die Schliessung des Zollamtes Vevey vor. Das Zollfreilager Vevey wird seit 1982 betrieben und die Schliessung des Zollamtes würde sicherlich bedeuten, dass eine Tätigkeit eingestellt würde, die für diese Region nötig ist ­ eine Region, die ihre Dynamik nicht mehr unter Beweis stellen muss. Das Amt ist nicht nur für die ganze Wirtschaft der Region Riviera, sondern auch für diejenige des Waadtländer und Walliser Chablais sowie der beiden Freiburger Bezirke Veveyse und Greyerz wichtig. Von einer Schliessung wäre also die Wirtschaft dreier Kantone betroffen. Zudem würde dies eine Verlagerung von für die Riviera unerlässlichen Tätigkeiten in entferntere Gebiete bedeuten, was wiederum zu Verkehrsüberlastungen in einer bereits jetzt staugeplagten Region führen würde. Das Zollfreilager Vevey hat etwa 3000 Kundinnen und Kunden, und das Zollamt nimmt pro Jahr mehr als 23 Millionen Franken ein ­ in einer Region, in der Unternehmen wie Nestlé, Bombardier oder Syngenta ansässig sind. Das Lager befindet sich in einer der dynamischsten Regionen des Landes: Die Waadt ist beim Warenverkehr und bei der Logistik eine Drehscheibe und ein Transitkanton von nationaler Bedeutung. In diesem Sinne ergänzen sich das Zollamt Vevey und das Zollamt Chavornay als Zollfreilager auf der Rhone­ bzw. Rheinachse zweifelsohne.

1. Wie hoch beziffert sich der Gewinn aus der Schliessung des Zollamtes Vevey?

2. Sollte für die drei in Vevey gestrichenen Arbeitsplätze nicht an einem anderen Ort Ersatz geschaffen werden?

3. Das Zollwesen dient der Wirtschaft und generiert hohe Erträge. Wird mit dieser Schliessung nicht die regionale Wirtschaft benachteiligt?

4. Ist die Schliessung nach den Vorstössen der regionalen Gemeinden und des Waadtländer Staatsrates immer noch aktuell?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat hält einleitend fest, dass die geplante Schliessung der Zollstelle in Vevey nicht in erster Linie mit dem Stabilisierungsprogramm 2017­2019 im Zusammenhang steht. Ausschlaggebend ist die Tatsache, dass die Anforderungen an das Zollfreilager nicht mehr erfüllt sind.

Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) erteilt eine Bewilligung für den Betrieb eines Zollfreilagers aufgrund des Zollgesetzes (ZG, SR 631.0), wenn die Zollüberwachung und Zollprüfung für die EZV nicht mit einem unverhältnismässigen Verwaltungsaufwand verbunden ist. Gestützt darauf legte die EZV die Rahmenbedingungen fest und veröffentlichte sie auf ihrer Internetseite. Unter anderem wird verlangt, dass je Lager mehr als 5000 Ein­ oder Auslagerungen pro Jahr (Richtwert) erfolgen müssen. Das Zollfreilager Vevey erreichte 2015 diese Zahl bei Weitem nicht. Auch der übrige Verkehr begründet das Aufrechterhalten der Zollstelle nicht.

Im Jahr 2013 untersuchte die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) die Tätigkeiten des Zolls im Bereich der Zolllager (Zollfreilager und offene Zolllager). Die EFK gab in ihrem Bericht, welcher im April 2014 im Internet publiziert wurde, verschiedene Empfehlungen ab. So wird von der EZV namentlich eine restriktivere Praxis bei der Erteilung und Verlängerung der Freilagerbewilligungen erwartet, insbesondere wenn die rechtlichen Bedingungen nicht erfüllt sind.

Daraus folgt, dass der Freilagerstatus allein gestützt auf die Empfehlungen der EFK zurückgezogen werden muss. Dadurch werden aber die Wirtschaft und die Region grundsätzlich nicht geschwächt, weil der Grossteil des Verkehrs alternativ mittels Domizilverfahren (Verfahren offene Zollager und zugelassener Empfänger/Versender) abgefertigt werden kann. Diese Verfahren bieten den Betroffenen noch mehr Flexibilität, da die vom Zoll freigegebenen Sendungen unverzüglich ­ sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag ­ und ohne Einschränkungen abgewickelt werden können. 437 1./2. Mit dem Rückzug der Freilagerbewilligung und der Schliessung der Zollstelle können zwei Stellen eingespart werden. Dieser Sparbeitrag wird dem Stabilisierungsprogramm 2017­2019 angerechnet.

3. Nein. Wie oben erwähnt, bietet das Domizilverfahren der Wirtschaft noch mehr Flexibilität bei der Abwicklung von Zollgeschäften.

4. Der Bundesrat hat die genannten Interventionen zur Kenntnis genommen und gewürdigt. Dennoch hält er an der Schliessung der Zollstelle fest, da damit die rechtlichen Vorgaben und die Empfehlungen der EFK umgesetzt werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (19) Amarelle Cesla Béglé Claude Borloz Frédéric Brélaz Daniel Buffat Michaël Chevalley Isabelle Derder Fathi Feller Olivier Glauser­Zufferey Alice Marra Ada Moret Isabelle Nicolet Jacques Nordmann Roger Page Pierre­André Rime Jean­François Ruiz Rebecca Ana Schwaab Jean Christophe Thorens Goumaz Adèle Wehrli Laurent

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Ergänzende Erschliessung: 24;04

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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16.3740 – Interpellation Flughafen Basel­Mülhausen

Eingereicht von Schneeberger Daniela

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ich habe volles Verständnis für die Rücksichtnahme auf die Situation in Frankreich vor den Wahlen und die Notwendigkeit vertraulicher Gespräche des Bundesrates und der Delegation. Die Antworten auf meine Frage 16.5332 werfen dennoch neue Fragen auf, wurden doch im Luftfahrtbericht mehrfach die strategische Bedeutung des Flughafens Basel­Mülhausen und die Dringlichkeit einer Lösung hervorgehoben.

Zum Hintergrund: 99 Prozent der Flugreisenden nutzen einen Landesflughafen, rund 50 Prozent der Exportwertschöpfung gehen via Luftfracht aus dem Land. Die grösste Herausforderung ist es, Linien­ und Charterflugkapazitäten zu erhalten und neue zu schaffen ­ denn nach wie vor wachsen die Zahlen. Der einzige Flughafen in der Schweiz, der noch über Reserven verfügt, ist dabei Basel­Mülhausen. Ihm kommt deshalb eine besondere Bedeutung unter den Landesflughäfen zu.

Der Bundesrat hat immer und immer wieder auf diese Priorität hingewiesen ­ und nun wird das Dossier immer weiter nach hinten verschoben. Es entsteht ein Eindruck der Schwäche der Schweiz in den Verhandlungen mit Frankreich.

1. Welche Rolle misst der Bundesrat dem Landesflughafen Basel­Mülhausen zu? Wie bedeutungsvoll ist diese Rolle? Welche Priorität haben diese Verhandlungen? Gilt nach wie vor die Aussage, die im Luftfahrtbericht dargelegt wird? Welche Schwerpunkte sind im Vordergrund (Ausbau der Kapazitäten, Linienflüge, Charterflüge, Gütertransport)?

2. Warum wird die Beantwortung nun wieder auf Ende Jahr hinausgeschoben? Warum erfolgt keine aktive Kommunikation? Gibt es zusätzliche andere Dossiers, die eventuell die Gespräche blockieren oder die Verhandlungen überlagern?

3. Warum nutzt der Bundesrat nicht ganz bewusst die politische Situation in Frankreich? Welche Rolle spielen die anstehenden Wahlen? Können diese nicht der Schweizer Position nutzen?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat misst dem Flughafen Basel­Mülhausen (EAP) als Teil des Luftverkehrssystems der Schweiz grosse Bedeutung zu.

1. Wie im luftfahrtpolitischen Bericht beschrieben, bildet der Flughafen Basel­Mülhausen zusammen mit den Flughäfen Zürich und Genf das Rückgrat für die Anbindung der Schweiz über die Luft. Insbesondere im Kurz­ und Mittelstreckenbereich sowie bei der Abfertigung von Fracht nimmt der Flughafen Basel­Mülhausen eine zentrale Rolle ein. Er soll die Nachfrage nach Luftverkehrsleistungen im Passagier­ und Frachtverkehr abdecken, soweit dies mit den Festlegungen im Objektblatt des Sachplans Infrastruktur der Luftfahrt und dem Staatsvertrag mit Frankreich vereinbar ist. Diese geben den Rahmen für die bauliche und betriebliche Entwicklung des Flughafens Basel­Mülhausen verbindlich vor. Im Rahmen der binationalen, paritätisch geführten Institution werden zentrale Fragen einvernehmlich geregelt.

Aufgrund der vorhandenen Kapazitätsreserven am Flughafen Basel­Mülhausen stehen für den Bund derzeit nicht Pistenausbauten, sondern die effiziente Nutzung der bestehenden Pisteninfrastrukturen sowie der Erhalt der Betriebszeiten im Vordergrund. Während die Staaten die Rahmenbedingungen vorgeben, hängt die Ausgestaltung des Luftverkehrsangebots ab Basel aber auch entscheidend von der Strategie der Direktion des Flughafens sowie den vorherrschenden marktwirtschaftlichen Bedingungen ab.

2./3. Der Bundesrat äussert sich grundsätzlich nicht zum Inhalt von laufenden internationalen Verhandlungen. Die im Schweizer Sektor des Flughafens Basel­Mulhouse angesiedelten Unternehmen wurden regelmässig über die Entwicklungen bei den Verhandlungen informiert.

439 Staatssekretär Yves Rossier und sein französischer Amtskollege Generalsekretär Christian Masset haben am 2. November 2016 ein Abkommen über das am EAP anwendbare Steuerrecht paraphiert. Damit wurden die Verhandlungen abgeschlossen, die infolge der gemeinsamen Erklärung am 23. Januar 2016 in Colmar aufgenommen worden waren. Das Abkommen ermöglicht eine dauerhafte rechtliche Regelung im Steuerbereich und gewährleistet die Weiterentwicklung und die Attraktivität des Flughafens und dessen Aktivitäten, wie es das Ziel der Schweiz war. Mit der neuen Regelung bleibt die globale Steuerbelastung der Unternehmen im Schweizer Sektor vergleichbar mit der heutigen Belastung. Die Unterzeichnung und die Ratifizierung des Abkommens unterliegen den jeweiligen internen Verfahren der beiden Staaten. Wie die Paraphierung des Abkommens beweist, haben beide Staaten ihr Interesse an der Sicherung des Fortbestands und der Weiterentwicklung dieser wichtigen Flughafeninfrastruktur auf höchster Ebene bestätigt.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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440 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3743 – Interpellation Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung auf nachhaltige Weise umsetzen

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Weniger als zwei Monate nach der Verabschiedung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung durch die Uno­ Mitgliedstaaten hat der Bundesrat am 18. Dezember 2015 begonnen, den Schweizer Beitrag zum Erreichen der Ziele der Agenda vorzubereiten. Er hat die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) gemeinsam beauftragt, diese Arbeiten zu koordinieren und der Uno bis 2018 einen Länderbericht zum Stand der Umsetzung zukommen zu lassen. Diese Vorgehensweise ist zu begrüssen.

Die Agenda 2030 ist eine einmalige Chance für eine nachhaltige Entwicklung unseres Planeten. Sie beinhaltet 17 ineinandergreifende strategische Ziele, mit denen ein umfassender Zusammenhang angestrebt wird. Die Ziele sind interdisziplinär; mehrere politische Bereiche sind gefordert. Wirklich nachhaltige Entwicklung wird erreicht, wenn auf mehreren Ebenen gleichzeitig Fortschritte gemacht werden.

Es geht also darum sicherzustellen, dass das Schweizer Engagement auf internationaler wie auch nationaler Ebene kohärent ist. Dafür ist es wichtig, dass alle politischen Bereiche ­ unter der Federführung der beiden obengenannten Bundesämter ­ ihren Teil zum laufenden Prozess beitragen.

Die Vereinten Nationen erwarten immer mehr, dass sich der Privatsektor ­ namentlich mittels Global Compact ­ und der Forschungssektor mit einbringen. In der Schweiz scheint ihr Mitwirken selbstverständlich und von grundlegender Bedeutung. So ist eine grosse Bandbreite von Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Forschung sowie von NGO interessiert und möchte am Prozess teilhaben. Mit einem solchen Elan muss es für die Schweiz möglich sein, die Umsetzung der Agenda 2030 langfristig sicherzustellen.

Ich stelle dem Bundesrat deshalb folgende Fragen:

1. Kann der Bundesrat im Hinblick auf die obengenannten Äusserungen eine Gesamtbilanz der laufenden Vorbereitungsarbeiten ziehen?

2. Unternehmen und Organisationen haben grosses Interesse daran bekundet, aktiv am Gelingen der Agenda 2030 mitzuwirken. Wie wird dieser Wunsch berücksichtigt, und sind die Unternehmen und Organisationen im laufenden Prozess vertreten?

3. Werden die Kantone und Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulen in diesen Prozess mit einbezogen werden?

4. Abgesehen von der Vorstellung des Länderberichtes im Jahr 2018: Wie plant der Bundesrat die Agenda 2030 umzusetzen, um sicherzustellen, dass die Umsetzung durch die verschiedenen politischen Bereiche koordiniert verläuft?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Der Bundesrat anerkennt die Agenda 2030 als einen wichtigen Referenzrahmen für die nachhaltige Entwicklung. Die Umsetzung durch die Schweiz erfolgt im Rahmen der Legislaturplanung und der Jahresziele der Departemente, insbesondere aber über die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016­2019 des Bundesrates (SNE, verfügbar unter www.are.admin.ch/sdd) sowie die Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2017­2020 (BBl 2016 2333). Der Bundesrat wird Anfang 2018 eine Analyse des Umsetzungsstands vornehmen und allfälligen Handlungsbedarf identifizieren. Gleichzeitig wird er seinen ersten Länderbericht zum Stand der Umsetzung der Agenda 2030 zuhanden des High Level Political Forum der Uno verabschieden. Entsprechende Arbeiten wurden auf der Ebene der Bundesverwaltung gestartet. Im Sommer 2017 soll eine Konsultation zu den Beiträgen der verwaltungsexternen Akteure an die Erreichung der Agenda 2030 erfolgen.

441 2. Die Umsetzung der Agenda 2030 erfordert eine starke Zusammenarbeit aller Akteure. Die Beiträge des Privatsektors, der Organisationen der Zivilgesellschaft sowie der Wissenschaft sind dabei essenziell. Der Bund führt mit interessierten Kreisen einen regelmässigen Austausch zur Agenda 2030, namentlich auch mit Vertretern und Organisationen der Wirtschaft. Verschiedene Firmen haben interessante Ansätze entwickelt, um diese Agenda in ihre Nachhaltigkeitsstrategien zu integrieren. Der Bund wird diese in der Berichterstattung würdigen und fördert mit seiner Plattform "Dialog 2030 für nachhaltige Entwicklung" darüber hinaus den Austausch und die Entwicklung von Partnerschaften und Initiativen.

3. Der Bundesrat misst der Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen zur Umsetzung der Agenda 2030 grosse Bedeutung bei. Die Kantone werden dementsprechend in den Umsetzungsprozess der Agenda 2030 einbezogen und ihre Beiträge in der Schweizer Berichterstattung ausgewiesen. Die Arbeiten des Bundes werden unter anderem mit den kantonalen Nachhaltigkeitsfachstellen koordiniert. Auch mit den interkantonalen Direktorenkonferenzen wird eine enge Zusammenarbeit angestrebt. Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen werden ebenfalls in den Prozess integriert, namentlich im Rahmen der Berichterstattung und über die erwähnte Dialog­Plattform.

4. Die Umsetzung der Agenda 2030 ist eine langfristige Aufgabe. Die Schweiz sieht vor, der Uno regelmässig Bericht zu erstatten. Die Agenda 2030 trägt dazu bei, die sektoriellen Ziele des Bundes auch unter dem Aspekt der nachhaltigen Entwicklung noch besser aufeinander abzustimmen. Bei der Konkretisierung des vom Bundesrat bis Anfang 2018 zu ermittelnden Handlungsbedarfs kommt insbesondere der Integration der Agenda 2030 in die nächste SNE 2020­2023 und in die sektoriellen Politiken des Bundes eine wichtige Rolle zu.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

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442 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3745 – Interpellation Reichen die vorhandenen Mittel aus, um Kriegsverbrecher in der Schweiz zu verfolgen und sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen?

Eingereicht von Mazzone Lisa

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ich beauftrage die Bundesanwaltschaft, folgende Fragen zu beantworten:

1. Sind die für das Kompetenzzentrum Völkerstrafrecht (CC V) vorgesehenen 400 Stellenprozente besetzt? Wenn nein, wann werden sie besetzt?

2. Plant die Bundesanwaltschaft, Massnahmen zu ergreifen, um den "Grundsatz der Durchlässigkeit" einzuschränken, damit sich das CC V voll und ganz seiner Aufgabe widmen kann?

3. Plant sie, die Stellenprozente des CC V aufzustocken, wie dies andere europäische Länder getan haben?

4. Plant sie, wenigstens ein Mitglied der Bundeskriminalpolizei dem CC V zuzuweisen, um es in der Arbeit an komplexen Fällen zu unterstützen?

5. Im Tätigkeitsbericht der Bundesanwaltschaft wird erwähnt, dass Kandidatenprofile für die Dokumentations­, Recherche­ und Analysearbeiten erstellt würden. Wie sehen diese Profile aus, und in welchem Zeitraum sollen diese Personen rekrutiert werden?

Begründung 2012 wurde das Kompetenzzentrum Völkerstrafrecht (CC V) gegründet, um für Straftaten gegen die Interessen der Völkergemeinschaft verantwortliche Personen vor Gericht zu bringen. Es scheint jedoch, dass die Mittel nicht ausreichen, damit es seinen Auftrag ordnungsgemäss erfüllen kann.

Das CC V wurde kurz nach seiner Gründung dem Kompetenzzentrum Terrorismus angegliedert. Es scheint, dass dem Personal des CC V nach dem "Grundsatz der Durchlässigkeit" zu einem grossen Teil Aufgaben des Kompetenzzentrum, Terrorismus zugeteilt wurden. Zudem wurde das CC V zur Erfüllung seiner Aufgaben mit 400 Stellenprozenten ausgerüstet, aber nur eine Person widmete sich Ende 2015 mit einer Teilzeitstelle diesen Aufgaben. Da es offenbar an Mitteln fehlt, hat das CC V in mindestens zwei Fällen darauf verzichtet, Strafprozesse gegen Personen zu eröffnen, die eine Straftat gegen das Völkerrecht begangen haben. Seit Februar 2016 ist das CC V der Abteilung Rechtshilfe (CC RIZ) angeschlossen.

Die Bundesanwaltschaft berichtete im Mai 2014 in ihrer Stellungnahme zur Interpellation Sommaruga Carlo 14.3283, dass der "internationale Kampf gegen Straflosigkeit ... wirksam, zweckmässig und koordiniert zu führen ist". In der Schweiz besteht im Vergleich mit anderen europäischen Ländern jedoch Nachholbedarf: In den Niederlanden beispielsweise widmen sich 62 Angestellte Straftaten gegen die Interessen der Völkergemeinschaft.

Ein interner Bericht hat die Situation des CC V nach dreijährigem Bestehen evaluiert. Leider sind die Informationen dazu nicht sehr ausführlich. Mit dieser Interpellation sollen daher mehr Informationen gewonnen werden.

Antwort der Aufsichtsbehörde vom 16.11.2016 1. Im Rahmen der erfolgten Reorganisation der Bundesanwaltschaft (BA) wurde das CC V wegen der starken Rechtshilfe­ Komponente, die für seine Fälle charakteristisch ist, ab Februar 2016 mit dem Kompetenzzentrum Rechtshilfe (CC RIZ) in der Abteilung "Rechtshilfe, Völkerstrafrecht" (RV) zusammengefasst. Für die Behandlung der Verfahren im Bereich Völkerstrafrecht stehen ein seit 2011 im Bereich des Völkerstrafrechts 443 spezialisierter Staatsanwalt, eine Staatsanwältin mit Erfahrung beim Internationalen Strafgerichtshof, ein Staatsanwalt mit Erfahrung beim Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien und eine im Bereich des Völkerstrafrechts spezialisierte Assistenz­Staatsanwältin zur Verfügung. Je nach Fallaufkommen kann in der Abteilung RV zudem auf drei weitere Staatsanwälte bzw. Staatsanwältinnen, bei denen es sich um ausgewiesene Spezialisten und Spezialistinnen im Rechtshilfebereich und erfahrene Verfahrensleitende handelt, sowie auf drei Assistenz­Staatsanwälte bzw. Assistenz­ Staatsanwältinnen zurückgegriffen werden. Für die administrative Dossierführung besteht in der Abteilung RV ein Pool von sechs Verfahrensassistentinnen und ­assistenten.

Mit diesen Ressourcen ist die ordnungsgemässe Aufgabenerfüllung auch im Bereich Völkerstrafrecht gewährleistet.

2. Der Grundsatz der Durchlässigkeit gilt für alle Abteilungen der BA. Er schränkt die Strafverfolgung im Bereich Völkerstrafrecht nicht ein. Im Gegenteil: Sollte es zu einem erhöhten Fallaufkommen kommen, können andere Verfahrensleitende, die nicht im Bereich Völkerstrafrecht tätig sind, auch zu dessen Unterstützung beigezogen werden. Der Grundsatz der Durchlässigkeit ist ein Mittel, um die zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal einzusetzen, dem konkreten Fallaufkommen in einer Abteilung Rechnung zu tragen und eine ausgeglichene Fallbelastung der einzelnen Verfahrensleitenden zu ermöglichen. Die Durchlässigkeit fördert schliesslich auch den Wissenstransfer innerhalb der BA und die fachliche Weiterentwicklung der Verfahrensleitenden.

3.­5. Der Bundesanwalt ist unter anderem für die Organisation und Verwaltung der Bundesanwaltschaft verantwortlich (Art. 9 des Strafbehördenorganisationsgesetzes; SR 173.71). Ihm obliegt somit auch der Entscheid über die konkrete Ausgestaltung der Abteilung RV und die diesbezügliche Zuteilung der personellen Ressourcen. Es gehört zu den Aufgaben des Bundesanwalts, die stets beschränkten Ressourcen der BA in Einklang zu bringen mit ihren umfangreichen, weit über den Bereich des Völkerstrafrechts hinausgehenden Zuständigkeiten (Bundesgerichtsbarkeit nach Art. 23 und 24 der Strafprozessordnung; SR 312.0). Der Ressourcenbedarf der BA kann nicht anhand des Vergleichs mit Behörden anderer Länder bemessen werden, weil sich die jeweiligen Zuständigkeiten und Behördenstrukturen unterscheiden.

Mit der Zusammenlegung der Bereiche Völkerstrafrecht und Rechtshilfe konnte bereits ein Synergiegewinn und damit eine Optimierung der Ressourcennutzung erzielt werden. Gestützt auf die seit 2011 gewonnenen Erfahrungen und nach Umsetzung der internen Reorganisation ist die BA gegenwärtig daran, ein Konzept über die Weiterführung und ­entwicklung des Bereichs Völkerstrafrecht auszuarbeiten. In diesem Rahmen wird unter anderem auch die Frage der Wahrnehmung von Analyse­ und Dokumentationsaufgaben behandelt. Die Inanspruchnahme nicht nur der Ermittlungs­, sondern auch der Analysekompetenzen der Bundeskriminalpolizei (BKP) für den Bereich des Völkerstrafrechts wurde mit der Leitung von Fedpol bereits in einem positiven Sinn erörtert. Die BA kann jedoch nicht selbstständig über die Zuweisung von Ressourcen der BKP entscheiden, da die BKP organisatorisch nicht der BA unterstellt ist, sondern zu Fedpol gehört.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (2) de la Reussille Denis Thorens Goumaz Adèle

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Ergänzende Erschliessung: 1231;04;1221

Zuständig Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft (AB­BA)

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444 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3752 – Motion Gegen Doppelspurigkeiten im Datenschutz

Eingereicht von FDP­Liberale Fraktion Sprecher / in Fiala Doris Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Motion an 2. Rat

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, im Hinblick auf das revidierte Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) und das Inkrafttreten der EU­Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) mit der EU eine Vereinbarung zur Koordinierung der Anwendung des jeweils geltenden Datenschutzrechts durch die zuständigen Datenschutzbehörden anzustreben und entsprechende Sondierungsgespräche zu führen, mit dem Ziel, die Probleme aus der fehlenden territorialen Abgrenzung der aufsichtsrechtlichen Zuständigkeit bei einer parallelen Geltung der DSGVO und des DSG für die Wirtschaft und die Aufsichtsbehörden der Schweiz und der EU zu lösen.

Begründung Die EU hat ihr Datenschutzrecht per 2018 revidiert, die Schweiz tut es ebenso. Beide werden ein vergleichbares Niveau haben. Die EU hat ihre Datenschutzaufsicht aber nicht mit der Schweiz abgestimmt. Auf die Schweizer Wirtschaft kommt daher ein völlig sinnloser, aber hoher administrativer Mehraufwand zu. Dem Datenschutz dient es nicht, es kostet nur viel mehr: Nach dem neuen EU­Recht sind die nationalen Aufsichtsbehörden in allen 28 Mitgliedstaaten der EU dafür verantwortlich, den Datenschutz ihrer Bewohner neu auch im Ausland zu überwachen und durchzusetzen. Hat ein Schweizer Unternehmen Kunden aus der EU, untersteht es punkto Datenschutz nicht mehr nur der Aufsicht des Edöb, sondern parallel allen betroffenen EU­ Datenschutzbehörden, inklusive Meldepflichten usw. Die Schweiz kann das mit ihrem DSG nicht verhindern, denn die EU hat es so bestimmt, und sie sieht für Verstösse Sanktionen von bis zu 4 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes vor. Ihre Regeln sind viel komplizierter und aufwendiger als jene der Schweiz und diskriminieren Schweizer Unternehmen. Tangiert ist auch die Souveränität der Schweiz, weil ausländische Aufsichtsbehörden über Datenbearbeitungen auf Schweizer Territorium bestimmen. Amtshilfe löst das Problem nicht. Es sollte eine andere Lösung gefunden werden: Für die aufsichtsrechtliche Durchsetzung des Datenschutzes auf Schweizer Gebiet soll alleine die Schweiz zuständig sein, und zwar nach ihrem Recht (DSG), so, wie EU­Behörden dies auf EU­Gebiet nach der DSGVO sind. Informationen können via Amtshilfe getauscht werden. Da das Datenschutzniveau vergleichbar ist, gewinnen alle: Hiesige Betriebe brauchen sich aufsichtsrechtlich nur an den Edöb zu halten und nur ein Regelwerk zu befolgen, und auch die Behörden können ihre Ressourcen sinnvoller einsetzen.

Stellungnahme des Bundesrates vom 09.11.2016 Die Verordnung (EU) 2016/679 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten sowie zum freien Datenverkehr gilt für die Datenbearbeitung im Rahmen der Tätigkeiten der für die Bearbeitung Verantwortlichen oder der Auftragsbearbeiter, die in der EU niedergelassen sind, dies unabhängig davon, ob die Bearbeitung innerhalb oder ausserhalb der EU erfolgt. In den Fällen nach Artikel 3 Absatz 2 findet die Verordnung auch Anwendung, wenn nicht in der EU niedergelassene Verantwortliche oder Auftragsbearbeiter Daten betroffener Personen bearbeiten, die sich in der EU befinden. Der Anwendungsbereich der Verordnung und die Zuständigkeiten der Aufsichtsbehörden der EU können sich somit tatsächlich auf für die Bearbeitung verantwortliche Personen erstrecken, die in der Schweiz niedergelassen sind, wenn Personendaten von Personen bearbeitet werden, die sich in der EU befinden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die europäischen Aufsichtsbehörden auf dem Hoheitsgebiet der Schweiz einschreiten können (siehe insbesondere Art. 55 der Verordnung, nach dem jede Aufsichtsbehörde für die Ausübung der Befugnisse, die ihr im Hoheitsgebiet ihres eigenen Mitgliedstaates übertragen wurden, zuständig ist). Der Bundesrat gelangt somit nicht wie die Motionärin zum Schluss, dass die Verordnung (EU) 2016/679 die Souveränität der Schweiz tangiert. Er ist hingegen ebenfalls der Auffassung, dass die effiziente Zusammenarbeit im Hinblick auf die gute Umsetzung der jeweiligen Gesetzgebungen im digitalen Zeitalter im Interesse sowohl der Schweizer Behörden als auch der Behörden der EU wäre. Deshalb ist der Bundesrat bereit, zu gegebener Zeit Sondierungsgespräche mit der EU aufzunehmen, wie die Motion dies verlangt. Im Übrigen sind die Kommission und die Aufsichtsbehörden der EU gemäss der Erwägung 116 der Verordnung (EU) 2016/679 gehalten, mit den Aufsichtsbehörden der Drittländer zusammenzuarbeiten. Dies könnte eine Grundlage für das weitere Vorgehen der Schweiz bieten. 445 Antrag des Bundesrates vom 09.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Staatspolitische Kommission SR (SPK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 1236;10

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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446 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3753 – Interpellation Filz oder Ethik bei PR­Aufträgen durch die Atomaufsicht?

Eingereicht von Munz Martina

Einreichungsdatum 28.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Am 13. September 2016 veröffentlichte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) auf seiner Website diverse Dokumente zu seinen Aufträgen an die PR­Agentur Hirzel|Neef|Schmid| Konsulenten.

1. Erteilte das Ensi dieser PR­Agentur einen Konsulentenauftrag, obschon diese regelmässig PR­Aufträge der vom Ensi beaufsichtigten Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra), der Atomkraftwerk­Betreiber Axpo und Alpiq sowie von Bundesstellen wie UVEK und Bundesamt für Energie bearbeitet, von denen das Ensi angeblich "unabhängig" ist?

2. Hatte das Ensi davon Kenntnis, dass die genannte PR­Agentur Aufträge von Beaufsichtigten und in Atomfragen zuständigen Behörden bearbeitet? Warum erteilte das Ensi trotz der Sensibilität des Dossiers die Aufträge?

3. Entspricht die gleichzeitige oder gestaffelte Bearbeitung von PR­Aufträgen von der Aufsicht und dem Beaufsichtigten den Gouvernanzregeln des GS­UVEK und der Interpretation von Ethik, Glaubwürdigkeit und Professionalität des Bundesrates? Gehört es zur Sorgfaltspflicht einer Aufsichtsbehörde abzuklären, ob die beauftragte PR­Agentur auch Aufträge von Beaufsichtigten und anderen zuständigen Behörden bearbeitet? Wie lange schaut der Bundesrat noch untätig zu, wenn das Ensi den öffentlichen Eindruck von Filz verstärkt?

4. Im Konzept für die "Medienkommunikation Ensi­Rat" vom 8. November 2012 schreibt die private PR­Agentur: "Das GS­ UVEK will den Bericht dem Bundesrat am kommenden 22. November unterbreiten und einen Tag darauf publizieren." Sind solche Informationen über den Zeitpunkt von Traktanden des Bundesrates und seiner geplanten Kommunikation öffentlich zugänglich? Von wo erhielt die PR­Agentur diese Information? Ist es üblich, dass eine von der Verwaltung unabhängige Aufsichtsbehörde wie das Ensi solche Informationen a.) besitzt und b.) an Private weitergibt?

5. Auf welcher Rechtsgrundlage erfolgte der Ensi­Auftrag an die PR­Agentur? Verfügt das Ensi über kein internes Wissen, wie es am besten kommuniziert? Wie viele Personen arbeiten im Ensi für die Kommunikation? Wie hoch ist sein Kommunikations­ Budget für Aufträge an Dritte?

6. Nach welchen Regeln erteilen Bundesverwaltung und Aufsichtsbehörden Aufträge an externe Kommunikationsfirmen? Welchen Umfang haben die jährlichen Zahlungen des Bundes an PR­Agenturen? Welcher Anteil dieser Aufträge wird gemäss Artikel 14 BöB im offenen Verfahren ausgeschrieben?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Die Information der Öffentlichkeit über den Zustand der Kernanlagen und andere Sachverhalte betreffend die nukleare Sicherheit gehört zu den Aufgaben des Ensi (Art. 74 des Kernenergiegesetzes, SR 732.1). Das Ensi kann für diese Aufgabe Dritte beiziehen (Art. 2 Abs. 4 EnsiG, SR 732.2). Die Kommunikationsabteilung des Ensi ist mit 430 Stellenprozenten dotiert.

In den Jahren 2012/13 erteilte der Ensi­Rat zwei befristete Beratungsaufträge an die Firma Hirzel|Neef|Schmid| Konsulenten AG. Anlass war die Veröffentlichung eines Berichtes über die Unabhängigkeit des Ensi. Dies liess es dem Ensi­Rat angezeigt erscheinen, für die Kommunikation auf externe Unterstützung zurückzugreifen. Dem Ensi­Rat war bekannt, dass die Firma Hirzel|Neef|Schmid| Konsulenten AG auch für vom Ensi Beaufsichtigte tätig war. Seit Beendigung der beiden Mandate wurden von Ensi­Rat und Ensi keine Aufträge dieser Art mehr vergeben.

Nach Auffassung des Bundesrates stellen diese beiden Mandate keinen Beleg für eine "Verfilzung" im Bereich der nuklearen Sicherheitsaufsicht dar. Eine unzulässige oder unstatthafte Verflechtung von Interessen hätte aus Sicht des Bundesrates nur

447 dann vorgelegen, wenn der Ensi­Rat die Mandate an Personen oder Institutionen vergeben hätte, die entweder selber der Aufsicht des Ensi unterstanden oder an einem Verfahren gemäss Kernenergiegesetz beteiligt waren.

Die Unabhängigkeit des Ensi ist nicht beeinträchtigt, wenn das Ensi Geschäftsbeziehungen mit externen Dienstleistern unterhält, die gleichzeitig für politische Behörden oder andere Institutionen mit Bezug zur nuklearen Sicherheitsaufsicht tätig sind. Angesichts des kleinen Schweizer Marktes ist mit einer solchen Konstellation zu rechnen. Selbstverständlich muss gegebenenfalls ­ insbesondere durch die vertraglichen Bedingungen ­ sichergestellt sein, dass via den Auftragnehmer keine Weitergabe von Informationen oder ungebührliche Einflussnahme zwischen verschiedenen Auftraggebern untereinander stattfinden kann. Diese Voraussetzung war bei den Mandaten des Ensi­Rates an die Hirzel|Neef|Schmid| Konsulenten AG erfüllt.

Ebenso ist es mit der Unabhängigkeit des Ensi vereinbar, wenn der Ensi­Rat Kenntnis hat von der Planung politischer Geschäfte im UVEK, welche das Ensi unmittelbar betreffen. Nach Massgabe des EnsiG ist die Unabhängigkeit so zu verstehen, dass das Ensi keine Weisungen von den politischen Behörden ­ namentlich Bundesrat, UVEK und BFE ­ in Bezug auf die Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben entgegennimmt (Art. 18 Abs. 1 EnsiG). Die Unabhängigkeit ist indessen nicht so zu interpretieren, dass keinerlei Austausch zwischen dem Ensi und den politischen Behörden in Belangen der nuklearen Sicherheit und in Fragen der Governance stattfinden darf. Ein solcher Austausch ist im Gegenteil notwendig, damit der Bundesrat seine Aufsicht über das Ensi wirksam ausüben kann (Art. 18 Abs. 2 EnsiG) und damit das Ensi bei der Vorbereitung von Erlassen im Bereich der Kernenergie­ und Strahlenschutzgesetzgebung mitwirken kann (Art. 2 Abs. 2 EnsiG).

Die Weitergabe von behördeninternen Informationen an Private im Rahmen eines Auftragsverhältnisses ist aus Sicht des Bundesrates mit den Governance­Regeln vereinbar, sofern der externe Auftragnehmer diese Informationen braucht, um sein Mandat erfüllen zu können, sowie unter der Voraussetzung, dass der sorgfältige Umgang mit diesen Informationen auf allen Seiten gewährleistet ist.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (19) Allemann Evi Barrile Angelo Bäumle Martin Carobbio Guscetti Marina Flach Beat Friedl Claudia Girod Bastien Glättli Balthasar Graf Maya Guldimann Tim Hadorn Philipp Heim Bea Jans Beat Kiener Nellen Margret Reynard Mathias Rytz Regula Seiler Graf Priska Semadeni Silva Tornare Manuel

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Ergänzende Erschliessung: 66;04

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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448 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3754 – Postulat Voraussetzungen zur Ausübung von gewissen Berufen. Stand der Dinge

Eingereicht von Nantermod Philippe

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, einen Bericht zu erstellen, in dem er analysiert, wie die Konkurrenz im Dienstleistungsbereich verstärkt werden kann. Dabei soll er besonders auf Monopole, reglementierte Berufe oder Hürden beim Marktzugang (wie beispielsweise Diplomerfordernisse), welche die berufliche Mobilität verhindern und die Innovation bremsen, eingehen. Er wird gebeten darzulegen, in welchen Bereichen eine grössere Konkurrenz einen wirtschaftlichen Mehrwert generieren und den Binnenmarkt stärken würde.

Begründung Unter dem Deckmantel der Qualität werden von den Kantons­ und Bundesgesetzgebungen immer mehr protektionistische Bedingungen auferlegt, um einen Beruf ausüben zu dürfen. Dazu gehören beispielsweise das Erlangen eines Diploms, die Eintragung in ein Register oder ein bestimmter Wohnsitz. Diese Art von Bedingungen mussten bisher im Gesundheits­ und Justizbereich erfüllt werden. Nun werden sie immer mehr auch in anderen Branchen eingeführt, namentlich im Bauwesen, in der Sozialarbeit oder im Sport. Auch wenn die Absicht oft gut ist, sind die Resultate nicht immer so nützlich wie gewünscht.

Hürden für den Zugang zu gewissen Berufen garantieren keine Qualität. Es sind oft protektionistische Massnahmen, die verhindern, dass die Qualität der Ausbildung und die Wirksamkeit gesetzlich vorgeschriebener Bedingungen seriös beurteilt werden können. Letztere bremsen die Innovation und unterbinden die berufliche Mobilität, auf die zahlreiche Schweizer Erwerbstätige angewiesen sind. Dies sind regelrecht interventionistische Massnahmen, die schlecht mit dem freien Markt vereinbar sind.

In Anbetracht dieser korporatistischen Tendenz sollte der Bundesrat, beispielsweise über das Staatssekretariat für Wirtschaft, die bisher getroffenen Massnahmen beurteilen, die eventuelle Notwendigkeit, sie zu berichtigen, prüfen und Empfehlungen im Hinblick auf die zukünftige Gesetzgebung herausgeben.

Stellungnahme des Bundesrates vom 09.11.2016 In der Schweiz ist mit der Wirtschaftsfreiheit (Art. 27 der Bundesverfassung) der Grundsatz des freien Zugangs zu einer privatwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit verankert. Eine Einschränkung dieser Freiheit ist nur zulässig, wenn sie durch ein öffentliches Interesse oder durch den Schutz von Grundrechten Dritter gerechtfertigt ist (Art. 36 Abs. 2 der Bundesverfassung).

Sowohl der Bund als auch die Kantone und sogar Gemeinden haben entsprechende Gesetzesgrundlagen erlassen, die die Bedingungen zur Ausübung verschiedener Erwerbstätigkeiten festlegen. Diese gesetzlichen Bestimmungen verlangen alternativ oder kumulativ beispielsweise bestimmte Berufsqualifikationen, eine Eintragung in einem Register, eine Haftpflichtversicherung oder ein Leumundszeugnis.

Die Reglementierung der Berufstätigkeiten muss in einer formellen Rechtsgrundlage verankert sein. Für den Reglementierungsprozess ist vorab die Legislative zuständig. Auf Bundesebene hat die Exekutive wenig Einfluss auf diese Prozesse; jüngste Beispiele wie das Bundesgesetz über das Bergführerwesen und Anbieten weiterer Risikoaktivitäten (SR 935.91, in Kraft seit dem 1. Januar 2014) zeigen, dass die eidgenössischen Räte mitunter Reglementierungen erlassen, obwohl der Bundesrat der Wirtschaftsfreiheit Priorität einräumen wollte.

Die Voraussetzungen für die Zulassung zu den verschiedenen Berufen sind im Allgemeinen gut bekannt. Das SBFI führt im Rahmen des Freizügigkeitsabkommens eine Liste der Berufe, für die spezifische Berufsqualifikationen erforderlich sind (www.sbfi.admin.ch/diploma > Reglementierte Berufe). Im Portal der Bewilligungen und reglementierten Berufe in der Schweiz 449 des Staatssekretariates für Wirtschaft (http://bewilligungen.admin.ch) ist für jeden Berufsbereich ersichtlich, welche Bedingungen zum Beispiel bei einer Firmengründung erfüllt werden müssen. Allerdings ist aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Reglementierungen, insbesondere der 26 Kantone, nicht leicht zu überblicken, welche Voraussetzungen für die verschiedenen wirtschaftlichen Erwerbstätigkeiten gelten.

Der Bundesrat anerkennt deshalb, dass eine Analyse der Rechtslage, der Entwicklungen der vergangenen Jahre und der Gründe dafür zu einer Übersicht verhelfen kann, aus der sich mögliche Massnahmen zur Vereinfachung ableiten lassen. Er schlägt vor, einen Bericht zu erarbeiten, der die verschiedenen Bedingungen betreffend Ausbildung und Berufsausübung sowie die Entwicklungen der letzten Jahre erfasst und analysiert, auf welches öffentliche Interesse sich die Reglementierungen stützen. Dabei sollen allfällige Doppelspurigkeiten und kumulierte Bedingungen ermittelt werden. In einem nächsten Schritt könnte aufgrund eines solchen Berichtes auch geprüft werden, ob weitere Massnahmen angezeigt sind.

Antrag des Bundesrates vom 09.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Bekämpft; Diskussion verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (3) Derder Fathi Dobler Marcel Genecand Benoît

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 15;44;32

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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450 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3755 – Interpellation Digitalisierung und Selbstständigerwerbende. Vorgehensweise der Sozialversicherungen

Eingereicht von Nantermod Philippe

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Status von Personen, die eine Erwerbstätigkeit über digitale Dienste ausüben, ist heute stark umstritten. Egal ob Fahrerin, Koch, Beherbergerin oder Künstler: Der Status der Mitarbeitenden von Unternehmen aus der sogenannten Sharing Economy ist nicht klar ­ einmal sind sie Selbstständigerwerbende, einmal Angestellte.

Seit einiger Zeit weigern sich mehrere Sozialversicherungen, diese Personen aufzunehmen. So befinden sich zahlreiche Selbstständigerwerbende in einer Grauzone und verfügen wider Willen über keine Sozialversicherung, obwohl sie sich darum bemühen, ihre obligatorischen Beiträge zu bezahlen.

Wie die einzelnen Arbeitsverträge einzustufen sind, soll hier nicht diskutiert werden. Aber es soll festgehalten werden, dass es nicht zu den Aufgaben der Sozialversicherungen gehört, die Digitalisierung und ihre Geschäftsmodelle zu beurteilen.

Indirekt wird nämlich der Status von zahlreichen Selbstständigerwerbenden gefährdet, darunter auch Menschen, die seit geraumer Zeit in ihrem Bereich tätig sind.

1. Ist es nach Ansicht des Bundesrates zulässig, dass die AHV, die Suva und andere Sozialversicherungen sich weigern, Selbstständigerwerbende zu versichern, wenn sie mit Unternehmen aus der digitalen Wirtschaft zusammenarbeiten?

2. Hat er Lösungen geprüft, um die Situation dieser Personen zu klären?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Sowohl die Alters­ und Hinterlassenenversicherung (AHV) als auch die Unfallversicherung (UV) sind obligatorische Versicherungen. Die zuständigen Sozialversicherungsbehörden setzen dieses Obligatorium um und sind gehalten, alle Personen, welche die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen, in die Versicherung aufzunehmen. Dabei sind sie jedoch unter anderem verpflichtet, den Status der Versicherten als Selbstständigerwerbende oder Unselbstständigerwerbende zu prüfen. Damit einheitliche Statusentscheide für die verschiedenen Versicherungszweige gefällt werden und keine Versicherungslücken für die betroffenen Personen entstehen, koordinieren sich die AHV und UV in dieser Beurteilung. Dem Bundesrat ist kein Fall bekannt, in dem einer in der Schweiz zu versichernden Person aufgrund ihrer Tätigkeit im Rahmen der digitalen Wirtschaft die Versicherung in der AHV bzw. der Unfallversicherung verweigert wurde.

2. Im Einzelfall wird die Prüfung, ob eine Person als selbstständig oder unselbstständig erwerbstätig gilt, aufgrund der geltenden gesetzlichen Regelungen sowie der von der bundesgerichtlichen Rechtsprechung entwickelten Kriterien vom zuständigen Versicherungsträger vorgenommen. Den betroffenen Personen steht gegenüber diesen Entscheiden der Rechtsweg offen. Im Hinblick auf eine Gesamtschau auf das Umfeld der digitalen Wirtschaft erarbeitet der Bundesrat zurzeit in Erfüllung des Postulates Derder 14.4296, "Partizipative Ökonomie. Fördern, Rahmenbedingungen umreissen, für künftige Herausforderungen gewappnet sein", einen Bericht zu den zentralen Rahmenbedingungen für die digitale Wirtschaft. Dabei wird er auch auf Fragen rund um die Sharing Economy, wie etwa die Plattform­Angebote von Uber oder Airbnb, eingehen und allfälligen Handlungsbedarf für den Bund identifizieren.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

451

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (1) Derder Fathi

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 44;2836

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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452 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3756 – Interpellation Kirschessigfliege. Welche Massnahmen wurden getroffen?

Eingereicht von Nantermod Philippe

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Welche Schäden die Kirschessigfliege verursacht, muss nicht mehr bewiesen werden.

Der Bundesrat ist sich dieses Problems bewusst. Das Ziel dieser Interpellation ist es also, eine Bilanz über die getroffenen Massnahmen zu ziehen.

Ich würde gerne erfahren, welche Studien an den Eidgenössischen Forschungsanstalten für Agrarwirtschaft und Landtechnik (z. B. Changins) oder anderswo durchgeführt werden, und vor allem, ob den Landwirtinnen und Landwirten konkrete Lösungen zur Verfügung gestellt wurden oder bald zur Verfügung gestellt werden. Dies insbesondere infolge der Motion Pezzatti 14.3721.

Es interessiert mich besonders zu erfahren, ob momentan zu Parasitoiden oder zu Parasiten zur Schädlingsbekämpfung geforscht wird.

Gibt es auf internationaler Ebene und besonders in Asien, wo die Kirschessigfliege herkommt, Erfahrungen, auf die man sich stützen könnte?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Die von Agroscope, unter Einbezug des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (Fibl), nach Annahme der Motion Pezzatti etablierte Task­Force Kirschessigfliege betreibt Forschung zu einer breiten Palette von vorbeugenden und kurativen Lösungsansätzen zur Minimierung der Verluste durch die Kirschessigfliege in Beeren, Steinobst und Trauben. Dazu gehören der Einsatz von Lockstoffen (z. B. Massenfang und "Attract and kill"­Verfahren), die Einnetzung der gefährdeten Kulturen, der Einsatz von biologischen und chemischen Pflanzenschutzmitteln sowie Untersuchungen zur Sorten­ und Standortwahl und zur Umsetzung von Hygienemassnahmen in den Kulturen (z. B. rechtzeitige Erkennung und Entsorgung befallener Früchte). Die praxisnahe Versuchstätigkeit erfolgt in Absprache und enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstellen und wird von Vertretern der Produzenten und der nachgelagerten Stufen (z. B. Handel) der betroffenen Sektoren begleitet. Neben der praxisorientierten Entwicklung von Lösungen erforschen Agroscope und das Fibl im Hinblick auf neue Ansätze der Vorbeugung und Bekämpfung auch die Lebensweise des Schädlings in den betroffenen Agrarökosystemen und der natürlichen Umgebung.

So werden beispielsweise die Bewegungsmuster der Kirschessigfliege in den Kulturen und in den umliegenden ungenutzten Habitaten sowie die Interaktionen der Kirschessigfliege mit der einheimischen Insektengemeinschaft (z. B. mit anderen Drosophila­Arten als Konkurrenten und mit Räubern und Parasitoiden als Gegenspielern) untersucht. Weil die Wirksamkeit der Massnahmen je nach Wirtspflanze und lokalen Gegebenheiten variiert, werden die Untersuchungen in allen gefährdeten Kulturen und an verschiedenen Standorten durchgeführt. Agroscope und das Fibl kooperieren mit Forschungsinstitutionen im benachbarten Ausland, welche an ähnlichen Lösungsansätzen arbeiten, und nutzen auch das publizierte Wissen der Forschung ausserhalb Europas (USA, Asien).

Jährlich veröffentlicht Agroscope auf der Projekt­Webseite die Bekämpfungsstrategien für den Beeren­, Steinobst­, Feldobst­ und Weinbau in Form von öffentlich zugänglichen technischen Broschüren. Während der Saison fliessen die neuesten Informationen zur Befallssituation und zu den zutreffenden Kontrollmassnahmen über einen monatlichen Newsletter und weitere Beratungsunterlagen in die Praxis ein. Das Fibl pflegt ebenfalls eine laufend aktualisierte Webseite mit allgemeinen und für die biologische Produktion abgestimmten Informationen. Eine jährlich stattfindende Nationale Tagung "Kirschessigfliege" und häufige Beiträge von Agroscope und Fibl an Informationsveranstaltungen der kantonalen Beratung (z. B. an kantonalen Pflanzenschutztagungen) fördern den gegenseitigen Austausch, schaffen Vertrauen und beschleunigen den 453 Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis. Umfragen unter den Produzenten zeigen, dass die Empfehlungen generell als zweckmässig angesehen und trotz beträchtlicher Mehrkosten mehrheitlich umgesetzt werden. Dort, wo sie rechtzeitig und sachgerecht durchgeführt werden, tragen die empfohlenen Massnahmen bereits heute zur Minderung der durch die Kirschessigfliege verursachten Ertragsverluste bei, trotz des anhaltend hohen und nachweislich steigenden Schädlingsdrucks.

In der Schweiz befasst sich ausserdem das Cabi (Centre for Agriculture and Biosciences International) in Delémont mit dem Einsatz von Gegenspielern aus dem Ursprungsgebiet des Schädlings. Mitarbeitende des Cabi arbeiten dabei eng mit asiatischen Kollegen zusammen. Einige vielversprechende Gegenspieler der Kirschessigfliege wurden vor Kurzem in China und in Südkorea identifiziert. Zur Prüfung ihrer Eignung in Befallsgebieten ausserhalb der Ursprungsregion ist jedoch eine mehrere Jahre in Anspruch nehmende und sorgfältige Abklärung der potenziellen Auswirkungen auf Nichtzielorganismen unerlässlich, insbesondere auf die einheimischen Drosophila­Arten und deren Gegenspieler. In den Quarantänelaboratorien des nordamerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) werden zurzeit einige wenige Parasitoidenarten (Schlupfwespen) den erforderlichen Biosicherheitstests unterzogen. Neben der längerfristigen Zeitperspektive für die Einführung solcher Gegenspieler ist zu beachten, dass infolge der typischerweise hohen Umweltansprüche von Parasitoiden (einheimische und exotische) und ihres zeitlich verzögerten Auftretens dieser Ansatz nur als ergänzende Massnahme zu betrachten ist, welcher zwar zu einer temporären Reduktion der Populationsgrösse beitragen kann, jedoch für sich alleine keine durchschlagende Lösung liefert.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (4) Bourgeois Jacques Derder Fathi Hiltpold Hugues Pezzatti Bruno

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Ergänzende Erschliessung: 52;55

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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454 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3757 – Interpellation Mengenausweitung in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung

Eingereicht von Lohr Christian

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Aus dem am 2. September 2016 veröffentlichten Communiqué des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) geht hervor, dass die Kostenentwicklung der letzten Jahre auch darauf zurückzuführen ist, dass die Menge an OKP­Leistungen in einem Masse zunimmt, welches sich medizinisch kaum begründen lässt. Infolgedessen wird das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) gemäss Medienmitteilung zusätzliche Massnahmen prüfen, um das Mengenwachstum in der Griff zu bekommen. Hierzu sollen unter anderem die in Deutschland und den Niederlanden im stationären wie auch im ambulanten Bereich angewandten Methoden analysiert werden.

Die seit Jahrzehnten andauernde Kostenentwicklung bringt die Finanzierung unseres Gesundheitssystems an seine Grenzen. Massnahmen, um die Kosten zu dämpfen und sie in den Griff zu bekommen, sind somit wichtig und nötig.

Es scheint daher angezeigt, neben den in Deutschland und den Niederlanden existierenden Modellen ebenfalls andere Alternativen zu prüfen. In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Welches sind die zentralen Elemente, welche zu diesen Mengenausweitungen führen?

2. Hat das EDI neben Deutschland und den Niederlanden auch andere Gesundheitssysteme studiert, oder ist dies noch geplant?

3. Gibt es neben den sich bereits in der Evaluation befindenden Modellen noch weitere Instrumente, um die Mengenausweitung in der OKP zu begrenzen?

4. Werden neben den vorgeschlagenen staatlichen Eingriffen auch wettbewerbliche Instrumente, mit denen das Problem der Mengenausweitung gezielt angegangen werden kann, geprüft?

Antwort des Bundesrates vom 09.12.2016 1. Die Mengenausweitung in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) ist teilweise bedingt durch die demografische Entwicklung, die einen überproportionalen Anstieg der Zahl der 70­Jährigen und der älteren Bevölkerung beinhaltet. Diese Gruppe nimmt vermehrt medizinische Leistungen in Anspruch. Zudem führt die medizinisch­technische Innovation zu neuen, vielmals besseren, aber oft auch teureren Behandlungen. Weiter kann ein Teil der Mengenausweitung auf eine Vergrösserung des Angebotes zurückgeführt werden, welches sich medizinisch nicht erklären lässt. Nicht zuletzt fördern auch Fehlanreize in den aktuellen Tarifstrukturen eine Mengenausweitung.

2. Im Rahmen der Erarbeitung neuer Kostendämpfungsmassnahmen wird das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) einer Expertengruppe mit internationaler Beteiligung das Mandat erteilen, die positiven Erfahrungen anderer europäischer Länder für die Schweiz auszuwerten. Dabei sollen unter anderem die Gesundheitssysteme von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Irland, Island, Italien, der Niederlande, von Österreich, Portugal, Schweden und Spanien analysiert werden. Wegen grosser Parallelen zum Schweizer System (DRG­System in Deutschland und Kassenkonkurrenz in den Niederlanden) wird ein besonderes Augenmerk auf die Systeme von Deutschland und der Niederlande gelegt.

3./4. Das EDI beabsichtigt, mit der Einsetzung der Expertengruppe eine grosse Bandbreite an Modellen und Instrumenten zur Beeinflussung der Mengenentwicklung in der OKP zu prüfen. Der Fokus des zu erteilenden Mandats wird auf der Evaluierung von Instrumenten zur Senkung der Kosten­ sowie Mengenentwicklung liegen. Diese sollen von den Tarifpartnern und subsidiär von den Tarifgenehmigungsbehörden angewendet werden können. Dabei handelt es sich beispielsweise um Jahresbudgets

455 oder Tarifsenkungen bei überdurchschnittlicher Kostenentwicklung (Mehrleistungsabschläge). Um eine möglichst umfassende Analyse sicherzustellen, darf das Mandat der Expertengruppe jedoch nicht auf spezifische Instrumente beschränkt werden.

Zudem werden zusätzliche Kostendämpfungsmassnahmen parallel zur Arbeit der Expertengruppe weiterverfolgt. Darunter fallen wettbewerbliche Instrumente, welche zum Teil bereits mit der Revision vom 21. Dezember 2007 des Bundesgesetzes vom 18. März 1994 über die Krankenversicherung (KVG; SR 832.10) im Bereich der Spitalfinanzierung eingeführt wurden. Dazu zählen insbesondere die Einführung von leistungsbezogenen Pauschalen, die auf gesamtschweizerisch einheitlichen Tarifstrukturen beruhen, und die Stärkung der freien Spitalwahl. Rückschlüsse zu deren Wirkungen auf die Mengen­ und Kostenentwicklung werden im Rahmen des Schlussberichtes zur Evaluation der KVG­Revision im Bereich der Spitalfinanzierung im Jahr 2019 erwartet.

Ein Potenzial zur Erhöhung der Effizienz im Gesundheitswesen verspricht sich der Bundesrat auch von neuen Reformansätzen, wie zum Beispiel von der einheitlichen Finanzierung von stationären und ambulanten Leistungen. Diesbezüglich wartet der Bundesrat momentan das Ergebnis der Beratungen im Parlament im Rahmen der parlamentarischen Initiative Humbel 09.528, "Finanzierung der Gesundheitsleistungen aus einer Hand. Einführung des Monismus", ab. Die Publikation von Qualitätsindikatoren, welche zu grösserer Transparenz bei der Qualität erbrachter Leistungen führen sollen, fördert zudem den Wettbewerb. Auch stehen die Versicherer in der Pflicht, Kosten­ und Wirtschaftlichkeitskontrollen durchzuführen, deren korrekte Anwendung ebenfalls wettbewerbsförderlich wirken kann.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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456 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3758 – Interpellation Instrumente zur Erfassung des Pflegebedarfs in den Pflegeheimen

Eingereicht von Lohr Christian

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Pflegeheime verwenden zurzeit verschiedene Instrumente, um den Pflegebedarf zu erfassen. Im Einsatz stehen die Systeme Besa, RAI­RUG und Plaisir. Obwohl die Pflegebeiträge der Krankenversicherer schweizweit einheitlich durch den Bundesrat festgelegt werden (Art. 7a KLV), führen diese verschiedenen Instrumente bei ein und derselben Patientensituation zu unterschiedlichen Einstufungen. Ein Projekt mit dem Ziel der Harmonisierung der verschiedenen Pflegebedarfserfassungsinstrumente wurde zwar an die Hand genommen, ist aber an den unterschiedlichen Meinungen der Partner gescheitert.

Inzwischen haben verschiedene Kantone damit begonnen, die zur Ermittlung der Pflegebedarfsstufe hinterlegten Parameter anzupassen, um so die von ihnen zu übernehmende Restfinanzierung (neben den Beiträgen der Krankenversicherer und der Privaten) zu senken. So hat der Kanton Solothurn zum Beispiel per 1. Juli 2016 Anpassungen an der Zuordnung der RUG zu den Pflegebedarfsstufen des Bundesrates vorgenommen. Dabei wurden mehrere RUG in eine höhere Stufe "verschoben".

In diesem Kontext bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Was hält er von dieser inkohärenten Situation?

2. Hat er Kenntnis von dieser neuen Entwicklung in den Kantonen?

3. Was hält er vom Verhalten einzelner Kantone, sich finanziell zulasten der Kantonseinwohner wie auch der Prämienzahler zu entlasten?

4. Wie stellt er sich zur Tatsache, dass ein und dasselbe Pflegebedarfserfassungsinstrument je nach Kanton zu unterschiedlichen Einstufungen führt?

5. Wie stellt er sich zur Tatsache, dass ein und dieselbe Patientensituation je nach Pflegebedarfserfassungsinstrument zu unterschiedlichen Einstufungen führt?

6. Wird er von seiner Kompetenz Gebrauch machen, schweizweit ein einheitliches Pflegebedarfserfassungsinstrument zu verordnen? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wann und wie?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Der Bundesrat hatte bereits Gelegenheit, zur Frage der einheitlichen Ermittlung des Pflegebedarfs Stellung zu nehmen. In seiner Antwort auf die Interpellation Humbel 15.4224, "Ein schweizerisches Abklärungsinstrument für den Pflegebedarf statt intransparenter Kalibrierung", hat er festgehalten, dass eine Einstufung des Pflegebedarfs nach vergleichbaren Massstäben unabdingbar ist, um die Erfassung der Pflegebedarfssysteme schweizweit in Einklang zu bringen und die aufgezeigten Ungleichheiten auszuräumen.

2./3. Mit der Neuordnung der Pflegefinanzierung, welche am 1. Januar 2011 in Kraft getreten ist, sieht Artikel 25a des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG; SR 832.10) vor, dass die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) nach Pflegebedarf differenzierte Beiträge an die Pflegeleistungen leistet. Auf die versicherte Person dürfen höchstens 20 Prozent des höchsten vom Bundesrat festgesetzten Pflegebeitrags überwälzt werden. Die Kantone regeln die Restfinanzierung.

Der Bundesrat hat die Beiträge der OKP in Artikel 7a Absatz 3 der Verordnung über Leistungen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (Krankenpflege­Leistungsverordnung, KLV; SR 832.112.31) in 12 Stufen differenziert nach 457 Pflegebedarf in Minuten festgesetzt. Eine Zuweisung zu einer dieser Stufen hat demnach mit dem ermittelten Pflegebedarf in Minuten und den effektiv erbrachten Pflegeleistungen zu korrespondieren. Sollte ein Wechsel eines Pflegebedarfserfassungssystems ausschliesslich im Hinblick auf eine Entlastung der kantonalen Restfinanzierung vorgenommen werden, so wäre dies in keiner Weise sachgerecht. Solche möglichen Szenarien zeigen zudem weiter auf, wie vordringlich die schweizweite Harmonisierung im Bereich der Pflegebedarfserfassung ist.

4./5. Ziel von Artikel 7a Absatz 3 KLV ist es, dass sich die OKP entsprechend der Pflegebedürftigkeit der Patientinnen und Patienten an den anfallenden Kosten der Pflege zu beteiligen hat. Führt nun die unterschiedliche Einstufung derselben Patientensituation je nach Pflegebedarfserfassungssystem resp. Kanton zu unterschiedlich hohen Beiträgen der OKP, so ist dies nicht im Sinne des Bundesrates. Eine Ermittlung des Pflegebedarfs nach Artikel 7a Absatz 3 KLV muss aus Sicht des Bundesrates daher zwingend nach vergleichbaren Massstäben erfolgen.

6. Artikel 25a Absatz 3 KVG sieht vor, dass der Bundesrat die Pflegeleistungen bezeichnet und das Verfahren der Bedarfsermittlung regelt. Die Empfehlungen zur Kalibrierung der Pflegebedarfserfassungssysteme (RAI­RUG mit Besa), wie sie aus der ersten Etappe des Harmonisierungsprojektes unter Beteiligung von Curaviva, Santésuisse, GDK und BAG hervorgingen, sollten einheitlich umgesetzt werden.

Da die Weiterführung des Projektes zur Harmonisierung gescheitert ist, ist der Bundesrat daher bereit, von seiner Kompetenz Gebrauch zu machen. Um eine schweizweit einheitliche Pflegebedarfsermittlung zu erreichen, sieht er vor, die Mindestanforderungen an die verwendeten Systeme auf Verordnungsstufe zu regeln. Der Bundesrat hat das Eidgenössische Departement des Innern mit der Erarbeitung solcher Mindestanforderungen beauftragt. Ein entsprechender Verordnungsentwurf wird frühestens Ende 2016 vorliegen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2841;24;04

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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458 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3759 – Interpellation Schweizer Hochseeflotte und Piraterie

Eingereicht von Knecht Hansjörg

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der neue sicherheitspolitische Bericht des Bundesrates erwähnt das Thema Piraterie und die Hochseeflotte der Schweiz. Dazu möchte ich dem Bundesrat folgende Fragen stellen:

1. Wie viele Zwischenfälle und Angriffe auf Schweizer Handelsschiffe oder sonstige Schiffe mit Schweizer Bezug wurden seit 2006 registriert? Welche waren das? Gab es Verletzte oder Tote?

2. Wie ist die geografische Verteilung der Zwischenfälle?

3. Wie hoch ist die Schätzung der finanziellen Schäden für die Reeder und die Wirtschaft der Schweiz, die durch die Piraterie entstehen?

4. Welche Wirtschaftszweige und Güter sind dabei betroffen?

5. Wie hoch sind die Ausgaben für Sicherheitsvorkehrungen gegen Piraterie für die Hochseeflotte der Schweiz? Wer kommt dafür auf?

6. Wie ist der rechtliche Status von privaten Sicherheitskräften auf Schweizer Schiffen zur See?

7. Wie sind die Zuständigkeiten und Prozesse im Fall eines Angriffs geregelt?

8. Bezahlt oder bezahlte die Schweiz Lösegelder für gekaperte Schiffe?

9. Gab es bereits militärische oder sonstige sicherheitspolitische Interventionen der Schweiz, anderer Staaten oder privater Sicherheitskräfte mit Bezug zur Hochseeflotte der Schweiz?

Begründung Der Bundesrat erwähnt in seinem neuen sicherheitspolitischen Bericht Angriffe auf Handelsschiffe mit Kaperungen und Lösegeldforderungen, welche etwa 2006 im Golf von Aden begannen und sich in der Folge auf das Horn von Afrika und Teile des Indischen Ozeans ausweiteten. Zur Lösegelderpressung komme in Afrika eine grosse Gewaltbereitschaft hinzu, die häufig zum Tod oder zu schweren Verletzungen von Seeleuten führt. Die Schweiz ­ die eine Hochseeflotte unterhält, Heimatstaat mehrerer Reedereien ist und deren Wirtschaft stark vom Export abhängig ist ­ habe ein Interesse daran, dass die Sicherheit der Schifffahrt gewährleistet ist und der Kampf gegen die Piraterie wirksamer als bisher geführt wird. Daher stellt sich die Frage, wie konkret denn die Schweizer Hochseeflotte und die Schweizer Wirtschaft davon betroffen sind und wie hoch die dadurch ausgelösten Kosten sind.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1./2./4. Am 30. Oktober 2008 wurde ein Massengutfrachter einer Schweizer Reederei im Golf von Guinea vor Lagos von einer unbekannten Anzahl Piraten geentert; es kam zu Diebstählen und Beschädigungen. Der Chief Mate (Erster Offizier) wurde leicht verletzt. Am 15. November 2014 wurde ein Asphalttanker einer Schweizer Reederei im Golf von Guinea vor Abidjan von acht Piraten geentert. Es kam ebenfalls zu Diebstählen und Beschädigungen. Drei Besatzungsmitglieder wurden leicht verletzt. Weitere Angriffe auf Schweizer Schiffe sind dem Bundesrat nicht bekannt.

3./4. In den in Antwort 1 genannten Fällen ist es zu Schäden gekommen, die mit Schäden vergleichbar sind, die in der Schweiz bei Einbrüchen entstehen. Ob und wie die Reedereien oder Besatzungsmitglieder gegen solche Schäden versichert sind, ist dem Bundesrat nicht bekannt. 459 dem Bundesrat nicht bekannt.

5. Die Reedereien kommen für diese Kosten auf. Sie sind nicht verpflichtet, die Flaggenstaatsbehörde (Schweizerisches Seeschifffahrtsamt des EDA) darüber zu informieren, und tun es in der Regel auch nicht. Der Bundesrat hat daher keine Kenntnis von der Höhe der entsprechenden Ausgaben.

6. Die privaten Sicherheitsleute, die jeweils nur wenige Tage an Bord der Schiffe sind, werden den Reedereien gegen Entgelt von ausländischen Sicherheitsfirmen zur Verfügung gestellt. Sie unterstehen schweizerischem Recht, wenn das Schiff in internationalen Gewässern fährt. Ansonsten unterstehen sie dem Recht des Küstenstaates, in dem sich das Schiff befindet.

7. Grundsätzlich verantwortlich für das Schiff ist der Reeder. Kommt es zu einem Piratenangriff, informiert die Reederei die Flaggenstaatsbehörde. Diese entscheidet nach Massgabe der Schwere des Angriffes über das weitere Vorgehen. Der Bund hat für solche Ereignisse ein Krisendispositiv.

8. Es ist noch nie ein Schiff einer Schweizer Reederei gekapert worden. Die Schweiz zahlt kein Lösegeld.

9. Seitens der Schweiz haben nie militärische Interventionen stattgefunden. Bei den unter Frage 1 erwähnten Fällen war kein Sicherheitspersonal an Bord. Ob es je zu anderen sicherheitsrelevanten Interventionen gekommen ist, ist dem Bundesrat nicht bekannt.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48;09

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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460 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3760 – Interpellation Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel

Eingereicht von Pezzatti Bruno

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Gelten für das Inverkehrbringen und die Anwendung von Chemikalien grundsätzlich dieselben Kriterien? Sind Transparenz und Information der Öffentlichkeit für alle Chemikalien gleich geregelt? Wenn nein, weshalb nicht?

2. Besteht ein Bedarf für mehr Transparenz beim Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel (PSM)?

3. Wie würde eine Veröffentlichung von Zulassungsverfahren die Sicherheit der PSM erhöhen? Wie gross wäre der zusätzliche Ressourcenbedarf dafür, und wer müsste dafür aufkommen?

4. Ist der Bundesrat der Ansicht, dass die Zulassungsstelle beim BLW richtig angesiedelt ist? Falls ja, sollte das Bafu stärker in die Zulassungsentscheide mit einbezogen werden? Wie würde sichergestellt, dass die Gesuche anhand agronomischer Grundlagen wie Schutz der Kulturen und Wirksamkeit im Sinne der Landwirtschaft beurteilt werden, wenn das auf die Umwelt spezialisierte Bafu beim Entscheid mitwirken würde?

5. PSM müssen unter Einhaltung der guten Pflanzenschutzpraxis angewendet werden, um so die ausgebrachte Menge auf ein notwendiges Mass zu beschränken. Wie wird eine gute Anwendungspraxis in anderen Chemikalienbereichen sichergestellt?

Begründung Eine von Umweltverbänden in Auftrag gegebene Studie kommt zum Schluss, dass die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) in der Schweiz Schwächen aufweist, welche zu Risiken für Mensch und Umwelt führen. Die Studie bemängelt die fehlende Transparenz und fordert, dass das Bundesamt für Umwelt (Bafu) stärker in das Verfahren mit einbezogen werden soll.

In der Schweiz sind etwa 20 000 Chemikalien im Umlauf. Dazu gehören auch die PSM. Ein dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechendes und unabhängiges Zulassungsverfahren für PSM ist von allgemeinem Interesse. Dem Anspruch auf Transparenz sind durch das Interesse der Antragsteller am Schutz wettbewerbsrechtlich relevanter Daten und Geschäftsgeheimnisse Grenzen gesetzt. Die Federführung auf nationaler Ebene soll die Behörde haben, welche in der Lage ist, die agronomischen Grundlagen wie Bedarf und Wirksamkeit von PSM zu beurteilen.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Die Analyse, die im Auftrag von Umweltschutzorganisationen vorgenommen wurde, basiert auf Gesprächen mit wenigen Personen. Der angetönte Vergleich mit dem Zulassungssystem der Biozide ist unvollständig. Das Zulassungsverfahren der Pflanzenschutzmittel wird einseitig kritisiert, auf das analoge Zulassungsverfahren der Biozide wird hinsichtlich der kritisierten Punkte nicht eingegangen.

1. Für das Inverkehrbringen von Chemikalien gelten unterschiedliche Kriterien: Gemäss Chemikalienverordnung (SR 813.11) darf eine Herstellerin Stoffe und Zubereitungen nach Vornahme der Selbstkontrolle ohne vorgängige Zustimmung durch die Behörden in Verkehr bringen. Für das Inverkehrbringen von neuen Stoffen als solchen, oder als Bestandteil einer Zubereitung bedarf es einer Anmeldung. Das Inverkehrbringen und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) und von Biozidprodukten bedürfen hingegen vorgängig einer Zulassung (SR 916.161 resp. SR 813.12). Im Rahmen des Zulassungsverfahrens werden die Human­ und die Ökotoxizität beurteilt und die Anwendungsvorschriften spezifisch für das Einsatzgebiet (bspw. Landwirtschaft, Gewerbe) festgelegt. Die Transparenz und Information der Öffentlichkeit sind für alle

461 Chemikalien gleich geregelt. Der Bund informiert die Öffentlichkeit und die Behörden über Risiken und Gefahren beim Umgang mit Stoffen und Zubereitungen und empfiehlt Massnahmen zur Verminderung der Risiken. Einzig für PSM, nicht für Biozide, Stoffe und Zubereitungen liegen jährlich erhobene Daten über die in der Schweiz vermarktete Menge vor. Weiter liegen nur für PSM detaillierte Daten über Ort und Menge der Anwendung vor. So werden Daten zum Einsatz von PSM repräsentativ für die Schweiz von über 300 Landwirtschaftsbetrieben zentral erfasst. Sie stehen für die Auswertung der Agrarumweltindikatoren zur Verfügung (ZA­AUI). Berufliche Anwender müssen über mindestens drei Jahre Aufzeichnungen über die durch sie verwendeten PSM vorzeigen können. Dazu unterstehen Betriebe, die gemäss ökologischem Leistungsnachweis produzieren, einer noch umfassenderen Aufzeichnungspflicht. Diese Daten helfen, die Anwendung von PSM hinsichtlich ihres Nutzens und ihrer möglichen Risiken laufend zu überprüfen.

2. Die PSM sind neben den Bioziden die einzigen Chemikalien, die mit dem konkreten Ziel, Organismen zu bekämpfen oder unschädlich zu machen, aktiv in die Umwelt ausgebracht werden. Es handelt sich also um biologisch aktive Stoffe, die hohe Anforderungen an die Anwenderinnen und Anwender stellen und nicht zu vernachlässigende Konsequenzen auf deren Gesundheit und auf die Umwelt haben können. Für das Zulassungsverfahren werden deshalb umfassende wissenschaftliche Daten zum Anwendungsrisiko eingefordert. Diese Daten erlauben es, detailliert über das Risiko beim Einsatz zu informieren. Sie ermöglichen den kantonalen Vollzugsbehörden, ihre Aufgaben zum Schutz der Anwender, für die Überwachung der Umwelt und die optimale Beratung der Landwirte wahrzunehmen. Die Risikowahrnehmung im Zusammenhang mit der Anwendung von PSM ist in der breiten Öffentlichkeit grösser als bei den übrigen Chemikalien. Folglich sind auch die Erwartungen bezüglich Information und Transparenz höher. Der Bundesrat überprüft die Ansprüche erhöhter Information und Transparenz des Zulassungsverfahrens im Rahmen der laufenden Arbeiten zum Aktionsplan Pflanzenschutzmittel.

3. Die PSM­Bewilligungen werden auf der BLW­Website über das "Pflanzenschutzmittelverzeichnis" veröffentlicht. In dieser Datenbank sind für alle bewilligten PSM alle zulässigen Indikationen wie auch alle risikorelevanten Anwendungsbeschränkungen, die in der Bewilligungsverfügung aufgeführt sind, einsehbar. Eine Veröffentlichung der detaillierten wissenschaftlichen Risikobeurteilung würde die Transparenz zwar erhöhen, die Sicherheit bei der Anwendung dieser Mittel jedoch nicht verbessern. Zu prüfen ist, ob sich der kantonale Vollzug mit mehr Informationen aus der Risikobeurteilung risikobasierter und entsprechend effizienter gestalten liesse. Der zusätzliche Ressourcenbedarf hierfür wurde nicht beurteilt.

4. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass ­ unabhängig von der organisatorischen Eingliederung der Zulassungsstelle ­ in erster Linie die fachliche Qualität der Zulassungsentscheide gewährleistet sein muss, um die Sicherheit von Mensch und Umwelt unter Berücksichtigung eines angemessenen Schutzes der Kulturen sicherzustellen. Die heutige Aufgabenverteilung zwischen den Ämtern entspricht den Vorgaben der Pflanzenschutzmittelverordnung. Die Zulassungsstelle setzt deren Bestimmungen um und arbeitet mit den Beurteilungsstellen von Agroscope, Seco, BLV und Bafu zusammen. Die gemäss geltender Verordnung erforderlichen Massnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt werden getroffen, auch wenn sie negative Auswirkungen auf den Schutz der Kulturen haben können. Im Zulassungsverfahren ist das Bafu zuständig für die Einstufung der Umweltgefahren von PSM und gibt seine Zustimmung bei der Zulassung neuer Wirkstoffe. Das Umweltrisiko wird von der Forschungsanstalt Agroscope wissenschaftlich beurteilt; sie verfügt über die entsprechende Fachkompetenz und Erfahrung und geniesst in diesem Bereich internationale Anerkennung. Agronomische Aspekte, wie die Wirksamkeit oder die Positionierung der Mittel in einer integrierten Pflanzenschutzstrategie, werden ebenfalls von Agroscope beurteilt. Die Nähe dieser beiden Expertengruppen erleichtert den Austausch und ermöglicht insbesondere eine praxisnahe Risikobeurteilung, im Sinne einer integrierten Pflanzenschutzstrategie. Der Bundesrat sieht keinen Grund, diese Synergien infrage zu stellen.

5. Die gute Anwendungspraxis wird bei Chemikalien wie folgt sichergestellt: Die Verhaltensregeln im Umgang mit Chemikalien sind in der Chemikalienverordnung beschrieben. Die auf der Verpackung, der Kennzeichnung und dem Sicherheitsdatenblatt angegebenen Hinweise müssen berücksichtigt werden. Chemikalien dürfen nur insoweit direkt in die Umwelt ausgebracht werden, als dies für den angestrebten Zweck erforderlich ist. Dabei sind Geräte einzusetzen, die eine fachgerechte und gezielte Anwendung ermöglichen. Es sind Massnahmen zu treffen, damit Stoffe und Zubereitungen möglichst nicht in benachbarte Gebiete oder Gewässer gelangen und Tiere, Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften und Lebensräume möglichst nicht gefährdet werden. Die Sorgfaltspflicht im Umgang mit Biozidprodukten wird in Artikel 41 der Biozidprodukteverordnung festgelegt. Dieser Artikel regelt den Umgang mit Produkten und Abfällen. Der Einsatz von Biozidprodukten muss auf das notwendige Mindestmass begrenzt werden. Dabei müssen geeignete vorbeugende Massnahmen getroffen werden. Hinweise auf der Verpackung und dem Sicherheitsdatenblatt sowie die Gebrauchsanweisung müssen berücksichtigt werden. Zu bemerken ist, dass im Rahmen der PSM­Zulassung sichergestellt wird, dass die bewilligte Aufwandmenge die zur Erzielung der gewünschten Wirkung erforderliche Mindestmenge ist, auch wenn eine grössere Menge keine unzulässigen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt mit sich bringen würde.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe 462 Ergänzende Erschliessung: 52;55

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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463 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3761 – Interpellation Was unternimmt der Bund, um wirksam gegen die doppelte Nichtbesteuerung vorzugehen?

Eingereicht von Reynard Mathias

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die doppelte Nichtbesteuerung von Unternehmen schadet der gleichmässigen Verteilung der Steuerlast und stellt einen nichtgerechtfertigten Wettbewerbsvorteil dar. Die Massnahme Nummer 6 des Beps­Projekts (Base Erosion and Profit Shifting) der OECD zielt insbesondere darauf ab, den Missbrauch von Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zu bekämpfen. Der Bundesrat hat wiederholt darauf hingewiesen (namentlich im Jahresbericht 2016 des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen, SIF), dass die Schweiz die Ergebnisse des Beps­Projekts bereits in ihre Gesetzgebung und ihre Massnahmen einbezogen hat. Im Bericht des SIF wird hervorgehoben, dass der Bundesrat daran ist, alle 15 Massnahmen des Beps­ Projekts nach und nach umzusetzen. Vorgebracht wird insbesondere, dass die Massnahme Nummer 6 durch die Aushandlung und Einführung von Missbrauchsbestimmungen in DBA umgesetzt wird. Mit einer Verschärfung der DBA ist es aber nicht getan im Kampf gegen die doppelte Nichtbesteuerung. Erstens empfiehlt die besagte Massnahme generell, den innerstaatlichen rechtlichen Rahmen anzupassen, um Missbräuche in der Anwendung von DBA zu vermeiden. Zweitens kann eine doppelte Nichtbesteuerung auch in bilateralen Beziehungen eintreten, in denen kein DBA besteht und nur das innerstaatliche Recht anwendbar ist; dies hat ein kürzlich ergangenes Bundesgerichtsurteil aufgezeigt (BGE 139 II 78). Im Kampf gegen die doppelte Nichtbesteuerung scheint es also Lücken zu geben.

Der Bundesrat wird deshalb ersucht, folgende Fragen zu beantworten:

1. Genügt der bestehende gesetzliche Rahmen aus Sicht des Bundesrates, um gegen die doppelte Nichtbesteuerung vorzugehen?

2. Hat der Bundesrat bereits DBA mit einer Missbrauchsklausel abgeschlossen, oder ist er daran, solche abzuschliessen? Wenn ja, kann er eine Liste dieser DBA vorlegen?

3. Wird der Bundesrat allen DBA­Partnerstaaten eine Missbrauchsklausel vorschlagen? Wenn nein, nach welchen Kriterien trifft er eine Auswahl? Wann wird die Umsetzung der Massnahme Nummer 6 des Beps­Projekts abgeschlossen sein?

4. Wie gedenkt der Bundesrat dort gegen die doppelte Nichtbesteuerung vorzugehen, wo in der bilateralen Beziehung kein DBA besteht?

5. Ist es aus Sicht des Bundesrates sinnvoll, an der unbedingten Freistellung nach Artikel 52 des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer (DBG) Anpassungen anzubringen? Wie könnten diese Anpassungen im innerstaatlichen Recht aussehen?

6. Welche Vor­ und Nachteile hätte eine Einschränkung des Anwendungsbereichs der Freistellungsmethode nach Artikel 52 DBG in Fällen, die zu einer doppelten Nichtbesteuerung führen können?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Der Bundesrat hegt in Bezug auf doppelte Nichtbesteuerungen eine differenzierte Betrachtungsweise. Doppelte Nichtbesteuerungen als Ergebnis von Missbrauch oder Ähnlichem lehnt er klar ab. Gleichzeitig ist er überzeugt, dass die Schweiz über die notwendigen rechtlichen Grundlagen zu deren Verhinderung verfügt. Bei anderen Konstellationen von doppelter Nichtbesteuerung ist der Bundesrat der Auffassung, dass sie sich mit ordnungspolitischen Überlegungen vertragen und in einigen wichtigen Fällen das angestrebte Resultat darstellen. Dazu zählt beispielsweise die Besteuerung von Dividenden an Gesellschaften des gleichen Konzerns. Doppelte Nichtbesteuerung verhindert in solchen Situationen ungewollte wirtschaftliche Mehrfachbelastungen. Die Sicht des Bundesrates in Bezug auf doppelte Nichtbesteuerung steht in Einklang mit dem Resultat der Beps­Massnahme 6. So gilt es gemäss dem entsprechenden Bericht, im Kontext von 464 Doppelbesteuerungsabkommen doppelte Nichtbesteuerung nicht generell zu verhindern, sondern nur dann, wenn sie Resultat von Steuerhinterziehung oder Steuerumgehung ist.

2. Die Schweiz nimmt seit einigen Jahren in allen ihren DBA Bestimmungen zur Verhinderung von deren Missbrauch auf. Seit der Verabschiedung der Berichte zu den Beps­Massnahmen im Herbst 2015 wurde in allen Verhandlungen über den Abschluss eines neuen oder die Revision eines bestehenden DBA die Aufnahme einer allgemeinen Missbrauchsklausel, wie sie im Bericht zur Beps­Massnahme 6 enthalten ist, vereinbart. Die Unterzeichnung dieser DBA oder Änderungsprotokolle ist gegenwärtig noch ausstehend, weshalb die Erstellung einer Liste derzeit noch verfrüht ist.

3. Der Bundesrat schlägt sämtlichen DBA­Partnerstaaten der Schweiz die Aufnahme der allgemeinen Missbrauchsklausel gemäss Bericht zur Beps­Massnahme 6 vor. Der Zeitpunkt der Erfüllung des minimalen Standards der Beps­Massnahme 6 hängt davon ab, ob die DBA der Schweiz ausschliesslich durch bilaterale Verhandlungen oder auch in nennenswertem Umfang durch das von der OECD entwickelte multilaterale Instrument angepasst werden.

4. Da ein DBA die Besteuerungsrechte eines Staates stets nur einschränkt und keine Besteuerungsrechte begründet, kann es im Verhältnis zu Staaten ohne bilaterales DBA nicht zu doppelten Nichtbesteuerungen kommen, die bei Bestehen eines bilateralen DBA nicht eintreten würden.

5./6. Der Bundesrat erachtet gegenwärtig eine Anpassung der in Artikel 52 Absatz 1 DBG enthaltenen unbedingten Befreiungsmethode in Bezug auf Einkünfte ausländischer Geschäftsbetriebe, Betriebsstätten und Grundstücke als nicht angebracht. Die Besteuerung solcher Einkünfte in der Schweiz von bestimmten Bedingungen abhängig zu machen, insbesondere von einer Besteuerung der Einkünfte durch das Ausland, zöge verschiedene Nachteile nach sich. Der Bundesrat hat das EFD beauftragt, einen Bericht zur Weiterentwicklung des schweizerischen Unternehmenssteuerrechts zu verfassen. Darin wird auch eine allfällige Anpassung der unbedingten Befreiungsmethode geprüft.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (4) Maire Jacques­André Marra Ada Mazzone Lisa Tornare Manuel

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2446;15;08

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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16.3762 – Postulat Achtung, Gefahr! Aluminiumsalze in Deodorants

Eingereicht von Mazzone Lisa

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Der wissenschaftliche Fortschritt schreitet rasant voran. Seit der Beratung zum Postulat 14.3344 während der Sommersession 2016 sind die besorgniserregenden Ergebnisse einer Studie, die unter der Leitung des Onkologen Professor André­Pascal Sappino und mit der Beteiligung mehrerer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät der Universität Genf durchgeführt wurde, veröffentlicht worden. Erstmalig ist nachgewiesen worden, dass Aluminiumchlorhydrat für menschliche Brustzellen toxisch ist. Dieser Inhaltsstoff findet sich in 90 Prozent aller Deodorants.

Erinnern wir uns daran, dass es beim Asbest 50 Jahre dauerte, bis dieses verboten wurde ­ mit gravierenden Folgen für die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung.

Dazu kommt: Je grösser der Druck auf die Industrie wegen Aluminiumsalzen wird, desto entschlossener wird sie nach Ersatzstoffen suchen, die zu einer wirksamen Reduktion der Schweisssekretion führen.

Nachdem die erwähnte Studie veröffentlicht wurde, ist es nun vonnöten, dass der Bund sich der Problematik annimmt und auch erwägt, spezifische Massnahmen zu ergreifen.

Aus diesem Grund beauftragen wir den Bundesrat:

1. die zu diesem Thema veröffentlichten Studien und mögliche Massnahmen des Bundes zu analysieren;

2. die Möglichkeit zu prüfen, auf den fraglichen Produkten einen Hinweis anzubringen, der Konsumentinnen und Konsumenten vor den gesundheitlichen Folgen warnt;

3. zu prüfen, inwiefern ein schweizweites Verbot von Deodorants, die Aluminiumsalze enthalten, angezeigt wäre, und einen Bericht zu diesem Thema vorzulegen.

Stellungnahme des Bundesrates vom 23.11.2016 Für den Bundesrat ist es wichtig, dass die in Verkehr gebrachten Produkte für die Konsumentinnen und Konsumenten sicher sind. Er ist deshalb bereit, die gegenwärtige Situation in Bezug auf die Verwendung von Aluminium in Deodorants unter Berücksichtigung der jüngst publizierten Studien zu evaluieren und gegebenenfalls Massnahmen zu ergreifen. Die Analyse der vorhandenen Daten bedarf allerdings der Zusammenarbeit mit der EU, und für die gegebenenfalls notwendige Durchführung von ergänzenden Studien werden mehrere Jahre benötigt.

Antrag des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Bekämpft; Diskussion verschoben.

466 Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (11) Arslan Sibel Birrer­Heimo Prisca de la Reussille Denis Glättli Balthasar Graf Maya Häsler Christine Maire Jacques­André Moser Tiana Angelina Rytz Regula Thorens Goumaz Adèle Tornare Manuel

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841;15

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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467 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3763 – Interpellation Transparenz des GVO­Saatgutmonitorings

Eingereicht von Munz Martina

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Bundesamt für Landwirtschaft beprobt bei den Kulturen Mais, Soja, Zucker­ und Futterrüben, Raps und Kartoffeln stichprobenartig das in die Schweiz importierte pflanzliche Vermehrungsmaterial auf Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO). Bisher wurden die Ergebnisse des amtlichen GVO­Saatgutmonitorings nicht veröffentlicht. Dieser Mangel an Transparenz ist problematisch für die Landwirtschaft, Züchtung, Saatguterzeugung und Imkerei, die möglicherweise von einer GVO­Verunreinigung des Saatguts betroffen sind. Für sie wäre es wichtig, so zeitnah wie möglich Einblick in die Ergebnisse des GVO­Saatgutmonitorings zu erhalten. Sie sollen die für ihre Aktivitäten massgebenden Verunreinigungsrisiken angemessen einschätzen können, um gegebenenfalls entsprechende Massnahmen zu treffen. Bekanntlich können sich Verunreinigungen von Saatgut durch gentechnisch veränderte Organismen rasch und weiträumig verbreiten.

Für eine grösstmögliche Rechtssicherheit aller Betroffenen ist es entscheidend, dass die Informationen zu Umfang, Durchführung und Ergebnissen der GVO­Saatgutkontrollen vollständig und rechtzeitig vor der Aussaat veröffentlicht werden, auch mit Hinweis auf die Folgemassnahmen bei möglichen GVO­Funden im Saatgut. Die Saatgutproben sollen auch auf Verunreinigungen mit anderen gentechnisch veränderten Samen untersucht werden. Auch über solche Funde sind die Betroffenen transparent zu informieren.

Eine vollständige Transparenz zum GVO­Saatgutmonitoring würde den Anreiz für Saatgutimporteure verstärken, GVO­freie Ware in die Schweiz zu liefern.

Fragen:

1. Warum werden die Ergebnisse des GVO­Saatgutmonitorings nicht veröffentlicht?

2. Kann eine zeitnahe Veröffentlichung dieses Monitorings mit möglichst vollständigen Informationen ab dem Jahr 2017 und noch vor der Aussaat des jeweils betroffenen Saatguts gewährleistet werden? Wann kann andernfalls spätestens damit gerechnet werden?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 Der Import von Saatgut wird seit 1999 auf Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Organismen untersucht. Importeure von bestimmtem Saatgut (Mais, Soja, Raps usw.) müssen alle zumutbaren Vorkehrungen treffen, um eine Verunreinigung mit gentechnisch veränderten Organismen zu verhindern. Zu diesem Zweck müssen die Importeure namentlich über ein geeignetes Qualitätssicherungssystem verfügen, um verunreinigtes Material vom Markt zurückrufen zu können. Die rechtlichen Anforderungen sowie die Untersuchungen haben in den letzten 16 Jahren gewährleistet, dass keine verunreinigten Saatgutposten in der Schweiz ausgesät wurden.

1. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Saatgutkontrollen wird in Zukunft jährlich veröffentlicht. Erstmals wurden im Jahresbericht 2015 des Nationalen Kontrollplans entsprechende Daten veröffentlicht.

2. Der Importeur eines verunreinigten Saatgutpostens erhält zeitnah das Resultat, damit der entsprechende Posten vom Markt genommen werden kann. Das Qualitätssicherungssystem gewährleistet, dass ein Posten beim Anwender rechtzeitig zurückgezogen werden kann. Deshalb sind öffentliche Rückrufaktionen nur als letzte Möglichkeit vorzusehen.

Chronologie / Wortprotokolle 468 Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (14) Barrile Angelo Carobbio Guscetti Marina Friedl Claudia Glättli Balthasar Graf Maya Hadorn Philipp Heim Bea Jans Beat Kiener Nellen Margret Ritter Markus Rytz Regula Seiler Graf Priska Semadeni Silva Tornare Manuel

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 55;52;36;04

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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469 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3764 – Interpellation Umsetzung des neuen Verfassungsartikels 67a zur Förderung der musikalischen Bildung

Eingereicht von Munz Martina

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Am 23. September 2012 wurde der neue Verfassungsartikel 67a, "Musikalische Bildung", in die Bundesverfassung aufgenommen. Mit einem überwältigenden Jastimmenanteil von 72,7 Prozent hat die Bevölkerung den neuen Artikel gutgeheissen. Sämtliche Kantone haben dem Artikel zugestimmt. Nach diesen vier Jahren ist es sinnvoll, eine erste Bilanz zu ziehen, wie der neue Verfassungsartikel umgesetzt wird und ob die musikalische Bildung der Jugend in der Schweiz tatsächlich besser gefördert wird.

Die Umsetzung des Artikels zur Förderung der musikalischen Bildung der Jugend in der Schweiz liegt als Folge der föderalen Strukturen mehrheitlich in den Händen der Kantone. Durch die Sparbemühungen der Kantone wird die Förderung der musikalischen Bildung nur sehr zurückhaltend umgesetzt. Dadurch sind kaum Fortschritte feststellbar, und in vielen Kantonen sind sogar gegenteilige Tendenzen spürbar, besonders an den Musikschulen, die in vielen Kantonen mit Kürzungen ihrer Subventionen kämpfen. Allerdings ist es Sache des Bundes, gestützt auf den neuen Verfassungsartikel Grundsätze festzulegen und Vorschriften zu erlassen, wenn die Kantone auf dem Koordinationsweg nicht die nötige Harmonisierung erreichen. Insbesondere bei der Begabtenförderung drängen sich Grundsätze des Bundes auf, um in allen Kantonen die Förderung von Talenten zu gewährleisten.

1. Welche Massnahmen wurden seit Annahme des neuen Verfassungsartikels getroffen, um die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen zu fördern (detailliert nach Kantonen)?

2. Welche Massnahmen wurden getroffen, um einen hochwertigen Musikunterricht an den Schulen zu erreichen (detailliert nach Kantonen)? Sind die Koordinationsbemühungen der Kantone erfolgreich, oder muss der Bund Vorschriften erlassen, um eine Harmonisierung zu erreichen, wie in der Verfassung vorgesehen?

3. Welche Grundsätze hat der Bund festgelegt für den Zugang der Jugend zum Musizieren und die Förderung musikalisch Begabter, wie in der Verfassung vorgesehen? Falls Grundsätze festgelegt wurden, sind diese zielführend? Falls nein, sollten nicht Grundsätze getroffen werden, um dem Verfassungsartikel zum Durchbruch zu verhelfen?

4. Welche zusätzlichen Massnahmen sind vorgesehen, um dem Volkswillen nach einer besseren Jugendmusikförderung gerecht zu werden?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Der Bund hat seit Annahme von Artikel 67a BV verschiedene Massnahmen zur Stärkung der musikalischen Bildung in der Schweiz umgesetzt, wie vom Bundesrat in der Botschaft vom 28. November 2014 zur Förderung der Kultur 2016­2020 angekündigt (Kulturbotschaft 2016­2020; BBl 2015 497): Er hat erstens ab 2016 seine Förderung von Formationen, Festivals und Wettbewerben verstärkt und den finanziellen Beitrag von bisher 500 000 Franken auf neu 1 Million Franken pro Jahr erhöht. Zweitens hat der Bund das Programm "Jugend und Musik" ins Leben gerufen, das seit 2016 die Aus­ und Weiterbildung von Leiterinnen und Leitern sowie ab 2017 Musiklager und Musikkurse für Kinder und Jugendliche unterstützt. Drittens hat der Bund Grundsätze für den Zugang der Jugend zum Musizieren erlassen (vgl. unten Ziff. 3).

Artikel 67a BV steht mit der übrigen verfassungsmässigen Zuständigkeitsordnung für den Bildungsbereich in Übereinstimmung und respektiert die Schulhoheit der Kantone. Die Kantone sind grundsätzlich frei, wie und in welchem Ausmass sie die musikalische Bildung fördern wollen. Die Rechenschaft über die Erfüllung der verfassungsmässigen Pflichten erfolgt gegenüber den kantonalen Parlamenten und der kantonalen Bevölkerung. Aus diesem Grund verfügt der Bund auch über keine Gesamtübersicht zu den von den Kantonen gestützt auf Artikel 67a BV getroffenen Massnahmen.

470 In den letzten Jahren kam es allerdings zu einigen Änderungen in der kantonalen Gesetzgebung (z. B. Genf, Bern, Luzern, Waadt, Tessin) im Zusammenhang mit dem neuen Verfassungsartikel.

Im Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass die Kantone und Gemeinden erhebliche Anstrengungen insbesondere in Bezug auf die Mitfinanzierung der Musikschulen unternehmen. Es gibt in der Schweiz rund 430 staatlich geförderte Musikschulen mit einem Gesamtbudget von rund 670 Millionen Franken pro Jahr. An diesen Gesamtkosten beteiligen sich die Kantone im Durchschnitt mit 20 Prozent und die Gemeinden mit 35 Prozent. Neben der Mitfinanzierung der Musikschulen unterstützen die Kantone und Gemeinden auch Musikvereine und andere musikalische Vorhaben.

2. Nach Artikel 67a Absatz 2 BV sind die Kantone verpflichtet, die Ziele des Musikunterrichts an Schulen zu harmonisieren ­ eine spezifisch für diesen Bereich erfolgte Wiederholung der generellen Regelung in Artikel 62 Absatz 4 BV bezüglich Harmonisierung der Bildungsziele.

Im Rahmen der Harmonisierung der Ziele der obligatorischen Schule sind die Kantone dabei, ihre Lehrpläne in den Sprachregionen anzugleichen. In den sprachregionalen Lehrplänen "Plan d'études romand", "Lehrplan 21" und "Piano di studio" des Kantons Tessin werden erstmals verbindliche Inhalte für den Musikunterricht der Primar­ und der Sekundarstufe I festgelegt. Wenn die drei regionalen Lehrpläne umgesetzt sind, wird die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) nationale Bildungsziele für den Musikunterricht prüfen, die schweizweite Gültigkeit haben.

3. Der Bund hat in Umsetzung von Artikel 67a Absatz 3 BV Grundsätze für den Zugang der Jugend zum Musizieren und zur Begabtenförderung erlassen. Der neue Artikel 12a des Kulturförderungsgesetzes (KFG) sieht vor, dass staatlich unterstützte Musikschulen allen Schülerinnen und Schülern sowie Berufsfachschülerinnen und ­schülern bis zum Abschluss der Sekundarstufe II Tarife anbieten, die deutlich unter den Erwachsenentarifen liegen. Im Weiteren müssen die Musikschulen bei der Tarifgestaltung die wirtschaftliche Situation der Eltern oder anderer Unterhaltspflichtiger sowie den erhöhten Ausbildungsbedarf musikalisch Begabter berücksichtigen. Die Musikschulen definieren dabei selbstständig, in welchen Fällen Sozial­ und Spezialtarife zum Tragen kommen und wie hoch die entsprechenden Rabatte ausfallen. Der Bund wird voraussichtlich 2018, das heisst im Hinblick auf die Kulturbotschaft 2021­2024, zusammen mit den Kantonen eine Evaluation der neuen gesetzlichen Bestimmung vornehmen.

4. Wie der Bundesrat bereits in der Kulturbotschaft 2016­2020 darlegte, ist der Anteil der Bildungsinländerinnen und ­inländer an den Schweizer Musikhochschulen mit rund 50 Prozent der Studierenden deutlich zu tief. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) erarbeitet zurzeit zusammen mit dem Bundesamt für Kultur und der EDK eine Übersicht über die Massnahmen der Kantone zur Begabtenförderung im Hinblick auf ein Studium an einer Musikhochschule. Diese Übersicht wird die vorhandenen Möglichkeiten der Kantone aufzeigen. Sie kann Bund und Kantonen als Diskussionsgrundlage unter anderem zur künftigen Jugendmusikförderung dienen. Im Weiteren kann der Bundesrat für die nächste Kulturbotschaft allfällige Massnahmen zur Begabtenförderung im Rahmen des Programms "Jugend und Musik" prüfen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (25) Aebischer Matthias Allemann Evi Barrile Angelo Bulliard­Marbach Christine Carobbio Guscetti Marina Friedl Claudia Glanzmann­Hunkeler Ida Glättli Balthasar Graf Maya Graf­Litscher Edith Guldimann Tim Hadorn Philipp Heim Bea Ingold Maja Kiener Nellen Margret Leutenegger Oberholzer Susanne Marti Min Li Müller­Altermatt Stefan Quadranti Rosmarie Reynard Mathias Rytz Regula Seiler Graf Priska Semadeni Silva Steiert Jean­François Streiff­Feller Marianne

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 32;2831

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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472 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3765 – Interpellation Der Zucker und die Zuckerindustrie. Eine neue Gefahr für die öffentliche Gesundheit

Eingereicht von Fehlmann Rielle Laurence Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Nach der Tabakindustrie bedroht nun eine weitere Industrie unsere Gesundheit: die Herstellerinnen von Zucker, der in zahlreichen Getränken und Lebensmitteln in grossen Mengen enthalten ist. Laut Fachleuten wie Dr. Aseem Malotra, Kardiologe aus London, handelt es sich nicht um den natürlichen Zucker, den Früchte und Gemüse enthalten, sondern um denjenigen, der allem hinzugefügt wird: Brot, Joghurts, Suppen, Wein, Würsten ... und sogar Essiggurken. Diesen verschiedenen Arten von Zucker werden unterschiedliche Namen gegeben wie beispielsweise "Fructose", was denken lässt, man reduziere seinen Zuckerkonsum, dabei konsumiert man gleich viel, wie wenn man weissen Zucker konsumierte. Unser Körper braucht in Wirklichkeit die Energie der Kohlenhydrate aus dem zugesetzten Zucker gar nicht. Dieser Konsum führt nicht nur zu Übergewicht, wissenschaftliche Studien stellen auch einen Zusammenhang zwischen dem Zucker und Lebererkrankungen, Diabetes Typ 2, einigen Herzkrankheiten sowie Karies her. Dennoch lanciert die Industrie Werbekampagnen für ihre Produkte und bewirbt einige ihrer Lebensmittel mit Athletinnen und Athleten. Was soll man zum Beispiel davon halten, dass die Olympischen Spiele von Coca­Cola gesponsert werden?

Fachpersonen für Gesundheitsförderung haben zwei effiziente Methoden gegen den Tabak gefunden, die auch gegen den übermässigen Konsum von Zucker wirksam sein dürften: Information und Besteuerung. Frankreich hat 2012 eine Steuer auf Softdrinks eingeführt, die zu einer stetigen Abnahme der Verkäufe geführt hat. Norwegen erzielt gute Resultate, indem es die Bevölkerung informiert und gezuckerte Getränke und Lebensmittel besteuert.

In der Schweiz ist hingegen noch keine Steuer vorgesehen. Doch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen setzt sich bei der Nahrungsmittelindustrie und den Vertreterinnen und Vertretern des Detailhandels dafür ein, dass der Zuckergehalt von Lebensmitteln reduziert wird. Bis Ende 2018 sollten Joghurts und Frühstücksflocken weniger Zucker enthalten (Quelle: "Zucker ­ süsse Sucht" von William Ecenbarger und Mary S. Aikins).

Müssten in Anbetracht dieser Tatsachen nicht Massnahmen getroffen werden wie zum Beispiel:

1. die Lancierung einer Informationskampagne über die Schädlichkeit von Zuckerzusätzen;

2. die Einführung einer Pflicht für die Herstellerinnen, die betreffenden Produkte mit dem Hinweis "Zuckerzusatz" zu versehen;

3. die Untersuchung der Wirksamkeit des freiwilligen Programms "Swiss Pledge";

4. die Wiederaufnahme des Dialogs mit der Industrie, um den Zuckergehalt der betroffenen Lebensmittel zu senken, und, sollte nichts geschehen, die Prüfung der Möglichkeit, eine Steuer einzuführen?

Antwort des Bundesrates vom 09.12.2016 Dem Bundesrat sind die Risiken einer unausgewogenen Ernährung mit einem hohen Zuckeranteil bekannt. Er hat daher schon verschiedene Massnahmen ergriffen, um eine ausgewogene Ernährung zu fördern.

1. Die Empfehlungen der WHO, maximal 10 Prozent der täglichen Energiezufuhr in Form von zugesetztem Zucker aufzunehmen, wurden bei der Erarbeitung der Schweizer Lebensmittelpyramide berücksichtigt und in konkrete lebensmittelbasierte Ernährungsempfehlungen übersetzt. Mit der Lebensmittelpyramide werden diese Empfehlungen breit und in elf verschiedenen Sprachen an die Bevölkerung kommuniziert. Eine Ernährungsweise nach der Schweizer Lebensmittelpyramide führt zu einer verminderten Zuckeraufnahme, weshalb es aus Sicht des Bundesrates nicht notwendig ist, eine spezifische Zuckerkampagne zu lancieren. 2. Mit den Ausführungsvorschriften zum neuen Lebensmittelgesetz (BBl 2014 5079) soll ­ analog zur EU ­ die 473 Nährwertdeklaration für vorverpackte Lebensmittel obligatorisch werden. Neu ist der Gesamtzuckeranteil auf jedem Produkt anzugeben. Dieser umfasst natürlicherweise vorkommende Zuckerarten (z. B. Milchzucker in Milch) wie auch zugesetzte Zuckerarten. Der Anteil an zugesetztem Zucker ist daraus zwar nicht ersichtlich. Müsste der Anteil an zugesetztem Zucker deklariert werden, würde gegenüber der EU ein technisches Handelshemmnis geschaffen.

3. Swiss Pledge ist eine freiwillige Initiative von Getränke­ und Lebensmittelherstellern sowie Gastronomie­ und Detailhandelsunternehmen mit dem Ziel, die Werbung gegenüber Kindern zu reduzieren. Die Swiss­Pledge­Partner waren von 2011 bis 2014 mit ihren Aktionsversprechen Partner von Actionsanté, der gemeinsamen Initiative des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und des Bundesamtes für Gesundheit, die zur Förderung eines gesunden Lebensstils beiträgt. Diese ersten Bemühungen der Wirtschaft gingen in die richtige Richtung. Die Aktionsversprechen wurden von den Swiss­Pledge­Partnern seitdem nicht erneuert, da das BLV die Kriterien für neue Swiss­Pledge­Versprechen im Rahmen von Action santé strenger definiert hat. Das BLV erwartet auf Ende 2016 einen Vorschlag der Swiss­Pledge­Partner zur Fortsetzung ihrer Aktionsversprechen. Eine Untersuchung der neuen Aktionsversprechen wird aufgrund der vom BLV festgelegten Kriterien durchgeführt werden.

4. 2015 wurden drei Lebensmittelkategorien identifiziert, die massgeblich zur hohen Zuckerzufuhr beitragen. Diese Kategorien sind: gezuckerte Joghurts, Frühstückscerealien sowie Süssgetränke. Folglich empfiehlt das BLV den Konsum von ungesüssten Getränken und begrüsst die Kampagne "Hahnenburger" der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz. Bei Joghurts und Frühstückscerealien wird auf den Dialog mit Herstellern und Grossverteilern gesetzt. Im August 2015 haben 10 Unternehmen gemeinsam mit dem Vorsteher des EDI die Erklärung von Mailand (https://www.blv.admin.ch > Lebensmittel und Ernährung > Ernährung > Massnahmen Ernährungsstrategie > Zuckerreduktion) unterzeichnet. Sie haben sich damit verpflichtet, über die nächsten vier Jahre den Zuckergehalt ihrer Produkte schrittweise zu senken und ­ wo möglich und sinnvoll ­ Aktionsversprechen bei Actionsanté einzureichen. Das BLV steht dabei in regelmässigem Austausch mit den Unternehmen und überprüft die Wirksamkeit dieser Massnahme. Erst wenn sich abzeichnet, dass dieses Vorgehen nicht zum gewünschten Ziel führt, sollen weitere Massnahmen geprüft werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841;15

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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474 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3766 – Interpellation Drahtlose Verbindungen auf den Neat­Strecken im Tessin

Eingereicht von Pantani Roberta

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Mit der Inbetriebnahme des Gotthard­Basistunnels im Dezember und anschliessend des Ceneri­Basistunnels wird die Schweiz über eine Eisenbahnverbindung verfügen, die den Norden und den Süden des Landes mit optimaleren und deutlich kürzeren Fahrzeiten verbindet.

Die Kriterien dafür, ob jemand die SBB wählt, sind natürlich die Pünktlichkeit, der Zustand der Züge und Wagen sowie die Dienstleistungen, aber nicht zuletzt auch die Möglichkeit, zu telefonieren und im Internet zu surfen.

Die Qualität der drahtlosen Verbindungen lässt sich in der Schweiz insgesamt nicht beanstanden. Im Tessin allerdings sieht es anders aus.

Auf vielen Tessiner Strecken sind keine Verbindungen verfügbar, und sogar die Telefonverbindungen sind störungsanfällig.

Bekanntlich unterliegt die Aufstellung von Antennen zur Signalübertragung komplexen Verfahren, und die Gemeinden sowie die Bürgerinnen und Bürger können dagegen Einsprache erheben, was den Netzausbau faktisch verlangsamt.

Aus diesem Grund stelle ich dem Bundesrat die folgenden Fragen:

1. Hält es das Bundesamt für Verkehr nicht für angebracht, dort, wo nur eine beschränkte Verfügbarkeit besteht, aktiv zu werden und das Netz auszubauen?

2. Welche Hauptschwierigkeiten ­ falls es solche gibt ­ sind bei diesem Vorgehen zu erwarten?

3. Ist der Bundesrat nicht auch der Ansicht, dass eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Eisenbahnstrecken wettbewerbsfähig und modern sind, darin besteht, dass ein drahtloses Daten­ und Funknetz in der ganzen Schweiz durchgehend und unterbruchsfrei verfügbar ist?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 1. Der Gotthard­Basistunnel ist mit einer leistungsstarken öffentlichen Mobilfunkverbindung ausgestattet, welche das störungsfreie Telefonieren und die Benutzung von Internet­Dienstleistungen erlaubt. Die Verbindungsqualität im Nord­Süd­ Verkehr wird sich damit mit der Eröffnung des Gotthard­Basistunnels spürbar verbessern. Auch für den Ceneri­Basistunnel ist eine entsprechende Ausrüstung vorgesehen.

Um die Fahrgastkommunikation zu gewährleisten, bauen die Mobilfunkanbieter das Antennensystem entlang des Bahnnetzes laufend aus. Die SBB rüsten ihre Wagen zusätzlich mit Signalverstärkern, sogenannten Repeatern, aus. Die Züge des Fernverkehrs sind bereits ausgerüstet, 1700 Wagen des Regionalverkehrs folgen bis 2022. An einzelnen Bahnhöfen bieten die SBB einen kostenlosen Internetzugang an, so im Kanton Tessin in den Bahnhöfen Bellinzona, Locarno und Lugano.

2. Die Herausforderungen bestehen vor allem durch die Topografie und durch die Vielzahl von Tunnelstrecken, welche eine lückenlose Erschliessung aufwendig machen. Ausserdem sind im Kanton Tessin viele Baueinsprachen hängig, deren Bearbeitung oft zu zeitlichen Verzögerungen führt.

Die Verdichtung des Antennen­Netzes entlang der Bahnstrecken erfolgt durch private Netzanbieter, die dieses nach betriebswirtschaftlichen Kriterien planen und auch die Finanzierung sicherzustellen haben. Die Verdichtung des Antennen­ Netzes ist mit technischen Herausforderungen verbunden, welche die Beteiligten gemeinsam bewältigen wollen. 3. Der Bundesrat teilt die Einschätzung der Interpellantin, dass eine zuverlässige Netzanbindung ein integraler Bestandteil einer 475 modernen und zukunftsfähigen Bahn ist. Gute Verbindungen ins mobile Funk­ und Datennetz sind dabei zentral. Eine schweizweit durchgehende Netzabdeckung ist unerlässlich, um die Digitalisierung im Bahnsektor und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes voranzutreiben. Alle zuständigen Partner sind sich der Bedeutung der Netzanbindung bewusst und arbeiten an innovativen und kostengünstigen Lösungen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (1) Quadri Lorenzo

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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476 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3768 – Interpellation Auswahl der externen Vermögensverwaltungen durch die Ausgleichsfonds AHV/IV/EO. Wer nimmt an den Besuchen vor Ort teil, namentlich in den USA?

Eingereicht von Feller Olivier

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Ausgleichsfonds der AHV/IV/EO sind für die Verwaltung der Vermögen dieser drei Sozialversicherungen zuständig. Dieses Vermögen beläuft sich insgesamt auf 35,7 Milliarden Franken (Stand am 30. Juni 2016).

Die drei Ausgleichsfonds haben verschiedene Mandate an externe Vermögensverwaltungen vergeben. Die Mehrheit sitzt in London und in den Vereinigten Staaten (New York, Newark, Boston, Pasadena, San Francisco).

Laut der Antwort des Bundesrates auf die Interpellation 15.3971 reisten zwischen 1. Januar 2012 und 31. Dezember 2015 siebenmal Vertreterinnen und Vertreter der Ausgleichsfonds der AHV/IV/EO in die Vereinigten Staaten. Zwei dieser sieben Reisen dienten der Vergabe eines neuen Mandats. Der Bundesrat hält fest: "Weder der Verwaltungsratspräsident noch die Mitglieder des Verwaltungsrates, noch der Geschäftsleiter haben an diesen Manager­Besuchen bzw. Kontrollreisen teilgenommen."

Auf der Website der Ausgleichsfonds der AHV/IV/EO ist ein Dokument vom Juni 2016 über den Selektionsprozess für externe Verwalter zu finden, allerdings nur auf Deutsch. Darin steht auf Seite 3, dass die Ausgleichsfonds der AHV/IV/EO den in die engere Auswahl gekommenen Verwaltern einen Besuch vor Ort abstatten, bevor diese mit einem Mandat betraut werden.

Auf der gleichen Website ist ein weiteres Dokument zu den Corporate­Governance­Grundsätzen zu finden ­ ebenfalls nur auf Deutsch. Daraus geht hervor, dass es ein "Investment Committee" gibt. Dieses wird präsidiert vom Geschäftsleiter der Ausgleichsfonds der AHV/IV/EO. In dessen Aufgabenbereich fällt auch die Selektionierung externer Verwalter (S. 16).

1. Bestätigt der Bundesrat, dass in den Jahren 2012 bis 2015 weder der Verwaltungsratspräsident noch der Geschäftsleiter der Ausgleichsfonds der AHV/IV/EO im Rahmen ihrer jeweiligen Funktion in die USA gereist sind?

2. Nimmt der Geschäftsleiter der Ausgleichsfonds der AHV/IV/EO an den Besuchen bei den Verwaltern vor Ort, die in die engere Auswahl gekommen sind, teil, bevor das Mandat vergeben wird? Wenn nein, warum nimmt er nicht an diesen Besuchen vor Ort teil, wo er doch das Investment Committee präsidiert, dessen Aufgabe u. a. die Auswahl externer Verwalter ist?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Der Bundesrat bestätigt, dass in den Jahren 2012 bis 2015 weder der Verwaltungsratspräsident noch der Geschäftsleiter der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO im Rahmen ihrer jeweiligen Funktion für eine Selektion externer Verwalter in die USA gereist sind.

2. Der Geschäftsleiter nimmt an den Besuchen bei den Verwaltern vor Ort nicht teil, weder in der Schweiz noch im Ausland. Zuständig für die Due­Diligence­Besuche vor Ort ist die Abteilung "Asset management" der Geschäftsstelle. Nach Abschluss des Selektionsprozesses legen der Verantwortliche des Bereichs "External managers" und sein Vorgesetzter, der "Head of Asset Management", einen Bericht vor, in dem sie abschliessend einen externen Verwalter vorschlagen. Dieser Vorschlag muss durch das "Investment Committee" (unter dem Vorsitz des Geschäftsleiters) genehmigt werden, bevor er dem Verwaltungsratsausschuss vorgelegt und von diesem ratifiziert wird. Im Sinne der Good Governance (und somit der Trennung der Funktionen) nehmen weder der Geschäftsleiter noch die Mitglieder des Verwaltungsratsausschusses an den Besuchen vor Ort (Due Diligence) bei externen Verwaltern teil.

477 Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2836;24;04

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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478 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3769 – Interpellation Parlament.ch ­ eine für Parlament und Bevölkerung nutzbare Website!

Eingereicht von Buttet Yannick

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Seitdem die Website des Schweizer Parlamentes eine Neugestaltung erfahren hat, genügt sie den Mindestanforderungen an die Zugänglichkeit via Smartphone und Tablet. Allerdings ist die Parlamentsseite seit ihrer Änderung wenig benutzerfreundlich, und die Benutzung für die parlamentarische Arbeit oder für die Information der Bevölkerung ist deutlich komplizierter geworden.

Ist vorgesehen, dass die Website so optimiert wird, dass sie wieder denselben Nutzwert aufweist wie vorher oder dass ihr Nutzwert gar noch erhöht wird? Eine Wiederaufnahme des Projektes erscheint unabdingbar, damit die Website des Parlamentes den Mindesterwartungen ihrer Benutzerinnen und Benutzer genügt.

Antwort des Büros vom 11.11.2016 Wie der Titel der Interpellation festhält, muss die Parlamentsseite www.parlament.ch eine sehr grosse Informationsmenge sowohl für die breite Bevölkerung wie auch für professionelle Nutzer, allen voran die Ratsmitglieder, auf allen Endgeräten zugänglich machen. Dies ist eine komplexe Ausgangslage. Selbst innerhalb von Nutzergruppen sind Wünsche und Bedürfnisse sehr heterogen und teilweise auch widersprüchlich.

Nachdem die neue Website im Februar 2016 online gegangen war, zeigten sich sowohl auf technischer wie auf konzeptioneller Seite ­ insbesondere beim Layout ­ Mängel. Wie in der Antwort auf die Frage Riklin Kathy 16.5251 festgehalten, wurden in Zusammenarbeit mit der Gruppe Parlaments­IT (PIT) bereits zahlreiche Verbesserungen (Layout, kompaktere Geschäftsansicht, stabile Navigation, Druckformate, Suchmaschine) realisiert. Die PIT ist aus Ratsmitgliedern aller Fraktionen zusammengesetzt (aktuell die Nationalrätinnen und Nationalräte Badran, Dobler, Glanzmann­Hunkeler, Glättli, Guhl, Tuena und Weibel). Sie ist Anlaufstelle gegenüber den Ratsmitgliedern und Fraktionssekretariaten für sämtliche Fragen und Anliegen, welche die Nutzung und Entwicklung der Informatiksysteme des Parlamentes betreffen. Nachdem die Verbesserungen zwischen Sommer­ und Herbstsession 2016 implementiert wurden, sind die Rückmeldungen, insbesondere aus der breiten Bevölkerung, aber auch von Ratsmitgliedern, weitgehend positiv. In einem weiteren Release sind zusätzliche Weiterentwicklungen, insbesondere aufgrund der Rückmeldungen von Ratsmitgliedern (Schnellnavigation im Amtlichen Bulletin, Rednerliste des Amtlichen Bulletins, thematische Suche in Geschäften, Drucken von Voten und Debatten u. a. m.), geplant. Die Ratsmitglieder werden darüber im IT­Newsletter zu Beginn jeder Session informiert. Weiter stehen die Fachspezialisten der Parlamentsdienste jederzeit für konstruktive Vorschläge oder Beratung zur Verfügung. Um die Nutzer nicht mit ständigen Veränderungen zu verunsichern und auch aus finanziellen Gründen soll die Website erst Anfang 2017 bezüglich Layout und Design konsolidiert werden.

Die PIT und die Parlamentsdienste prüfen gegenwärtig die Problematik der Nutzung einer öffentlichen Webseite als internes Arbeitsinstrument und suchen nach neuen Lösungsansätzen. Das Büro ist sich der Wichtigkeit eines professionellen Internetauftritts bewusst und unterstützt die Parlamentsdienste bei der laufenden Optimierung aller webgestützten Informationsinstrumente.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

479 Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 0421;34

Zuständig Parlament (Parl)

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480 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3771 – Interpellation TTIP. Fakten statt Polemik

Eingereicht von Bäumle Martin

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Schweizer Parlament und der Bundesrat haben sich mehrfach zu Freihandel und Freihandelsabkommen bekannt. Dem Transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) schlägt aber bereits jetzt eine Welle der Kritik entgegen. Da das Abkommen noch nicht steht und die Schweiz nicht mitverhandelt, ist die Kritik diffus. Statt Fakten dominiert Polemik. Umso wichtiger ist es, dass der Bundesrat alle verfügbaren Fakten vorlegt und bewertet. Die Grünliberalen sind grundsätzlich von den Vorteilen einer Freihandelszone USA­Europa, inklusive der Schweiz, überzeugt. Vor diesem Hintergrund bitte ich den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Welche wirtschaftlichen Vor­ und Nachteile sieht der Bundesrat in einem (Nicht­)Zutritt der Schweiz zu TTIP? Auch wenn noch nicht alle Inhalte des Abkommens bekannt sind, bitten wir um eine Einschätzung anhand bereits vorliegender Studien und um eine Differenzierung nach den zu erwartenden Ergebnissen betreffend Vereinheitlichung der Standards, Zollabbau und Ursprungsregeln.

2. Welche Ergebnisse hat die vom Bundesrat 2014 angekündigte interdepartementale Arbeitsgruppe erbracht?

3. Welche Branchen könnten von einem (Nicht­)Zutritt besonders profitieren oder Schaden nehmen? Wie gross würden diese Vor­ und Nachteile ausfallen?

4. Wie nimmt der Bundesrat zu folgenden Kritikpunkten an TTIP Stellung:

a. Chlorhühnchen und Gentechnik: Hat die EU nicht bereits mehrmals bekräftigt, dass diese Bereiche nicht angetastet werden?

b. Hormonfleisch: Bliebe für die Schweiz nicht alles beim Alten, da die Einfuhr von Hormonfleisch bereits heute erlaubt ist?

c. Kultur: Wird die audiovisuelle Branche von den Verhandlungen nicht ausgenommen, und bleibt der Kulturbetrieb damit unangetastet?

5. Ist der Bundesrat mit dem Ergebnis der WTI­Studie der Universität Bern "TTIP and the EU Member States" einverstanden, dass TTIP nicht zu einer Schwächung des Konsumentenschutzes führen würde?

6. Betrachtet der Bundesrat internationale Schiedsgerichte als valide Lösung für die Investor­Staat­Streitbeilegung? Gäbe es allenfalls bessere Alternativen?

7. Inwiefern bereitet sich der Bundesrat auf ein mögliches Andocken an TTIP vor, und welche politischen Reformen sieht er als möglicherweise notwendig dafür?

8. Inwiefern ist gemäss Bundesrat das Ergebnis der TTIP­Verhandlungen wegweisend für die weiteren Verhandlungen in der WTO?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1.­3./6.­7. Die EU und die USA sind die beiden wichtigsten Handelspartner der Schweiz. Sollte zwischen diesen beiden ein Abkommen zustande kommen, mit dem sie sich auf dem jeweils anderen Markt günstigere Rahmenbedingungen einräumen, als der Schweiz gewährt werden, wird dies zu einer Diskriminierung der Schweizer Wirtschaft führen. Mit grösster Wahrscheinlichkeit wird das voraussichtlich bei Zollsenkungen oder bei einem Zollabbau zwischen der EU und den USA der Fall sein. Auch wenn im Agrarbereich gewisse Sensibilitäten bestehen, haben die EU und die USA doch bereits angekündigt, sich bei 97 Prozent der Tariflinien auf eine Liberalisierung geeinigt zu haben. Die Exporte von Schweizer End­ und

481 Vorprodukten in die EU und die USA in den betroffenen Branchen, beispielsweise in der Automobilindustrie, würden dadurch benachteiligt. Bei den Standards und den Ursprungsregeln ist hingegen noch nicht bekannt, zu welchem Resultat die beiden Parteien gelangen werden. Die von der EU vorgeschlagene Reform des Investitionsschutzmechanismus, der in seiner neuen Form auch ins Ceta aufgenommen wurde (ständiges Schiedsgericht, Berufungsgericht), stellt eine Weiterentwicklung des aktuellen Systems dar, die die Schweiz sowie auch ihre Efta­Partner auf jeden Fall prüfen sollten. Diese Entwicklungen werden auch auf internationaler Ebene erörtert (OECD und Unctad beispielsweise), wobei sich die Schweiz aktiv an diesen Diskussionen beteiligt.

Solange die Verhandlungen zwischen der EU und den USA nicht abgeschlossen sind, können die potenziellen Auswirkungen des TTIP auf die Schweiz nicht im Detail beurteilt werden. Im Moment ist entscheidend, dass die Schweiz die Fortschritte der Verhandlungen weiterhin sehr genau mitverfolgt. Die unter der Leitung des Seco eingerichtete interdepartementale Arbeitsgruppe, in der alle betroffenen Departemente und Ämter vertreten sind, sondiert weiterhin die möglichen Folgen des TTIP für die Schweiz. Die regelmässigen Kontakte der Schweiz und ihrer Partner auf verschiedenen Ebenen mit der EU sowie der im Rahmen der Efta stattfindende Trade Policy Dialogue mit den USA sind in dieser Hinsicht von grösster Wichtigkeit.

Sobald das Ergebnis der Verhandlungen bekannt ist, werden die Auswirkungen auf die Schweiz sowie die möglichen Optionen geprüft werden. Zu den Optionen gehört ein Beitritt zum TTIP oder ein Freihandelsabkommen mit den USA. Diese Optionen würden für die Schweiz sowohl volkswirtschaftliche Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere für den Agrarsektor.

Bei dieser Analyse der möglichen Optionen werden die gesamtwirtschaftliche Situation der Schweiz, die Situation in den verschiedenen Wirtschaftssektoren sowie die entsprechenden sozialen und umweltbezogenen Auswirkungen berücksichtigt werden. Das Ziel des Bundesrates wird sein, die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft zu erhalten. Im Rahmen der Erfüllung des im Februar 2016 angenommenen Postulates Pfister Gerhard 14.4186 wird der Bundesrat die Gelegenheit haben, seine Strategie für die Schweiz festzulegen.

4./5. Da die Schweiz nicht an den TTIP­Verhandlungen beteiligt ist, kann der Bundesrat auch nicht über deren Inhalt informieren. Die EU und die USA haben jedoch mehrfach darauf hingewiesen ­ unter anderem auf höchster politischer Ebene sowie am Ende der letzten Verhandlungsrunde ­, dass die Handelsförderung nicht erreicht werden soll, indem Konsumenten­ und Umweltschutzniveaus gesenkt oder auch die von den Parteien geschaffenen Arbeitsnormen ausgehöhlt werden. Die EU hat zu Themen wie gentechnisch veränderten Organismen und mit hormonellen Leistungsförderern erzeugtem Rindfleisch klar Stellung bezogen. Sie besteht darauf, dass das TTIP die europäische Gesetzgebung in diesem Bereich auf keine Weise verändert. Hierzu muss auch erwähnt werden, dass die Schweiz ­ anders als die EU ­ tatsächlich bereits heute den Import von mit hormonellen Leistungsförderern erzeugtem Rindfleisch erlaubt, sofern das Fleisch keine Rückstände dieser Substanzen aufweist und als solches gekennzeichnet ist. Was die audiovisuellen Dienstleistungen betrifft, so sind diese nicht Bestandteil des von der EU 2014 veröffentlichten Verhandlungsmandats.

8. Solange die TTIP­Verhandlungen noch laufen und sich die zwischen den beiden Parteien erzielten Ergebnisse nicht vorhersagen lassen, können keine Aussagen darüber gemacht werden, inwiefern das TTIP als Modell für aktuelle und zukünftige WTO­Verhandlungen dienen könnte.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (6) Bertschy Kathrin Chevalley Isabelle Flach Beat Grossen Jürg Moser Tiana Angelina Weibel Thomas

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Ergänzende Erschliessung: 15;08

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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483 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3772 – Interpellation Begrenzte Barauszahlungen infolge von Neubauten der Post

Eingereicht von Glanzmann­Hunkeler Ida

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text In meinem Nachbardorf (Nebikon) wurde kürzlich ein Postneubau eröffnet. Dies wurde sehr begrüsst, weil dies doch heisst, dass die Post weiterhin im Dorf bleibt. Gleichzeitig gibt es aber mit diesem Neubau einen unverständlichen Leistungsabbau für Kunden.

Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wieso wird in neuen Poststellen nur noch ein Betrag von 500 Franken in bar ausbezahlt?

2. In welchen Abständen kann dann ein Betrag von 500 Franken bezogen werden? Ist dies mehrere Male täglich möglich?

3. Wie viele Poststellen sind schweizweit von dieser Massnahme betroffen?

4. Nehmen die Poststellen dann noch Einzahlungen, die höher als 500 Franken sind, bar entgegen?

5. Wie wird diese Massnahme in Zusammenhang mit dem Service public begründet?

Begründung Die Begründung, neue Poststellen würden attraktiver gestaltet, ist nicht nachvollziehbar, wenn gleichzeitig ein Leistungsabbau stattfindet. Ebenso ist der Hinweis auf das dichte Poststellennetz (Dagmersellen, Schätz) kein Argument für die Kunden. Besonders ältere Menschen können dies nicht nachvollziehen, denn sie wollen ihre Dienstleistung in ihrer Gemeinde beziehen. Neue Poststellen sollten eigentlich so sicher gebaut werden, dass die Frage der Barbeträge nicht plötzlich zu einem Sicherheitsrisiko wird.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Die Auszahlung von Bargeld in Poststellen stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Die Schweizerische Post wägt vor dem Entscheid, in einer Poststelle den Bargeldbezug einzuschränken, zwischen Sicherheitsaspekten, der tatsächlichen Nachfrage und alternativen Bezugsmöglichkeiten ab. Um in kleineren Poststellen, welche in der Regel mit offenen, kundenfreundlichen Schaltern ausgestattet sind, Kunden, Personal und Geldwerte bestmöglich vor verbrecherischem Zugriff zu schützen, verwendet die Post im Einzahlungsverkehr Tresorsysteme, welche das einbezahlte Geld aufnehmen, aber unter keinen Umständen wieder vor Ort herausgeben. Demzufolge steht dieses Geld für Auszahlungen nicht mehr zur Verfügung. In Poststellen mit offenen Schalterzonen führt die Post dann Bezugslimiten ein, wenn die Nachfrage nach Bargeldbezügen erfahrungsgemäss gering ist. Sie orientiert sich dabei an der tatsächlichen Nutzung der Bargeldbezüge vor der Umstellung sowie an der Verfügbarkeit alternativer Geldbezugsquellen (z. B. Postomaten).

2. Es existiert keine explizite Regelung. Unter der Voraussetzung, dass das entsprechende Bargeld in der Schalterkasse verfügbar ist, kann die Bezugslimite mehrmals täglich beansprucht werden.

3. Heute stellen die Poststellen mit einer Bezugslimite von Bargeld am Postschalter die Ausnahme dar. Die Post betreibt aktuell 1366 Poststellen (Stand 4. Oktober 2016). In sechs Poststellen wird gar kein Zahlungsverkehr angeboten, in 57 Stellen ist der Bezug von Bargeld auf 500 Franken sowie in 54 Stellen auf 5000 Franken beschränkt. In den restlichen 1249 Poststellen bestehen heute keine Einschränkungen. Auskunft über das tatsächliche Dienstleistungsangebot einer bestimmten Poststelle liefert der Online­Dienst "Standortsuche" (https://places.post.ch/). 4. Die Einzahlungen werden in unbegrenzter Höhe entgegengenommen. Einschränkungen können sich allenfalls aus der 484 Geldwäschereigesetzgebung ergeben.

5. Dienstleistungen des Zahlungsverkehrs müssen für alle Bevölkerungsgruppen in allen Regionen in angemessener Weise zugänglich sein (Art. 32 Abs. 3 des Postgesetzes). Der Grundversorgungsauftrag verlangt von der Post u. a., den Bargeldbezug vom eigenen Zahlungsverkehrskonto unter Vorbehalt der Verfügbarkeit von Bargeld am jeweiligen Bezugspunkt zu gewährleisten (Art. 43 Abs. 2 Bst. e der Postverordnung). Auch mit der in einzelnen Poststellen eingeschränkten Auszahlung ermöglicht die Post den Bargeldbezug, welcher den täglichen Bedarf abdeckt. Dieser Zugang erweist sich angesichts der genannten Sicherheitsrisiken als angemessen und erfüllt damit den Grundversorgungsauftrag.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (13) Amherd Viola Ammann Thomas Birrer­Heimo Prisca Candinas Martin Estermann Yvette Giezendanner Ulrich Gmür­Schönenberger Andrea Grüter Franz Müller Leo Müri Felix Schelbert Louis Schilliger Peter Vitali Albert

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Ergänzende Erschliessung: 34;04

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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485 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3773 – Postulat Nutzlastkompensation für Elektronutzfahrzeuge

Eingereicht von Giezendanner Ulrich

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, das Strassenverkehrsgesetz so zu ändern, dass das Gesamtgewicht bei Elektro­ Lastkraftwagen (LKW) um das konstruktionsbedingte Mehrgewicht (z. B. Batterie) um maximal 10 Prozent erhöht wird. Mit dieser Massnahme werden Elektro­LKW gefördert, ohne dass Steuerausfälle entstehen.

Begründung Bei Lastwagen ist infolge von höheren Gewichten (in Relation zum PKW) mehr Elektroenergie notwendig. Die grösseren Batterien machen Elektro­LKW schwerer als konventionelle LKW.

Antrag des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (52) Addor Jean­Luc Aebi Andreas Aeschi Thomas Amaudruz Céline Amstutz Adrian Arnold Beat Brand Heinz Brunner Toni Buffat Michaël Bühler Manfred Burgherr Thomas Campell Duri Clottu Raymond Estermann Yvette Flückiger­Bäni Sylvia Frehner Sebastian Fridez Pierre­Alain Geissbühler Andrea Martina Glarner Andreas Golay Roger Grunder Hans Grüter Franz Guhl Bernhard Guldimann Tim Heer Alfred Heim Bea Herzog Verena Hess Lorenz Hurter Thomas Imark Christian Jans Beat Müller Thomas Munz Martina Page Pierre­André Pieren Nadja Regazzi Fabio Reimann Maximilian Rickli Natalie Rime Jean­François Ruppen Franz Rutz Gregor Salzmann Werner Sollberger Sandra Stamm Luzi Steinemann Barbara Tuena Mauro Vogt Hans­Ueli von Siebenthal Erich Walliser Bruno Wobmann Walter Zanetti Claudio Zuberbühler David

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48;66;2446

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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487 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3774 – Motion Mehr Verantwortung beim Angebot von alternativen Krankenversicherungsmodellen

Eingereicht von Ruiz Rebecca Ana

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, die alternativen Krankenversicherungsmodelle nach folgenden drei Grundsätzen zu regeln:

1. Alternative Modelle, die die Apothekenwahl einschränken, werden nur in Regionen angeboten, in denen es genügend vom Modell anerkannte Apotheken gibt.

2. Alternative Modelle, die die Inanspruchnahme von Ärztenetzwerken vorsehen, werden nur in Regionen angeboten, in denen es solche Netzwerke auch tatsächlich gibt.

3. Alternative Modelle, die vorsehen, dass im Krankheitsfall immer zuerst eine Hausärztin oder ein Hausarzt aufgesucht werden muss, umfassen eine Liste mit allen Allgemeinpraktikerinnen und Allgemeinpraktikern.

Begründung Die Versicherungsbedingungen sind in den alternativen Modellen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung sehr unterschiedlich und umfassen Bestimmungen, die den Versicherten schaden, umso mehr als sie oft schwer verständlich sind. Zudem werden alternative Modelle auch in Regionen angeboten, in denen es den betroffenen Personen rein geografisch nicht möglich ist, sich an die Vorgaben zu halten. Beispielsweise übernehmen gewisse alternative Modelle die Kosten für rezeptpflichtige Medikamente nur, wenn diese bei einer Apotheke einer bestimmten Kette gekauft werden. Diese Modelle werden aber auch in Regionen angeboten, in denen bis zur nächsten Apotheke der betreffenden Kette Dutzende von Kilometern zurückgelegt werden müssen. Es werden auch HMO­Modelle angeboten in Regionen, in denen es keine Ärztenetzwerke gibt.

Schliesslich haben gewisse Hausarztmodelle eine sehr beschränkte Liste von Ärztinnen und Ärzten, die infrage kommen. Die Ärztin oder der Arzt, die oder den die versicherte Person üblicherweise aufsucht, ist unter Umständen nicht anerkannt. Und weil der Versicherer die Liste jederzeit unbegründet ändern kann, kann die Ärztin oder der Arzt der versicherten Person plötzlich von der Liste verschwinden. Die versicherte Person kann dann nur entweder die Ärztin oder den Arzt oder das Versicherungsmodell wechseln.

Stellungnahme des Bundesrates vom 02.12.2016 Die Versicherer können besondere Versicherungsformen anbieten, bei denen die Versicherten ihr Wahlrecht im Einvernehmen mit dem Versicherer auf Leistungserbringer beschränken, die der Versicherer im Hinblick auf eine kostengünstige Versorgung auswählt. Der Versicherer muss dann nur die Kosten für Leistungen übernehmen, die von diesen Leistungserbringern ausgeführt oder veranlasst werden (Art. 41 Abs. 4 des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung, KVG, SR 832.10).

Als Gegenleistung für diese Einschränkung kann der Versicherer einen Prämienrabatt gewähren. Das KVG ermächtigt den Bundesrat, die besonderen Versicherungsformen näher zu regeln. Insbesondere kann er aufgrund versicherungsmässiger Erfordernisse Höchstgrenzen für die Prämienermässigungen festlegen (Art. 62 Abs. 1 und 3 KVG).

Gestützt auf diese Ermächtigung hat der Bundesrat Regeln für die Versicherung mit eingeschränkter Wahl der Leistungserbringer erlassen (Art. 99­101a der Verordnung über die Krankenversicherung, KVV, SR 832.102). Er verpflichtet die Versicherer, diese Versicherungsform allen Versicherten mit Wohnsitz im Gebiet, in dem er diese betreibt, anzubieten. Im Übrigen überlässt er es den Versicherern, die Vorgaben des KVG umzusetzen. Damit können diese Versicherungsformen mit unterschiedlichen Einschränkungen anbieten. Sie erlassen in der Regel zu jedem Versicherungsmodell Versicherungsbedingungen, in denen sie die Rechte und Pflichten der Versicherten festhalten, und stellen diese den 488 Versicherten zu oder veröffentlichen sie auf dem Internet.

Der Bundesrat geht davon aus, dass die Versicherten aufgrund der Versicherungsbedingungen und der Angaben des Versicherers zu den zugelassenen Leistungserbringern entscheiden können, ob eine besondere Versicherungsform ihren Bedürfnissen entspricht.

Das Bundesamt für Gesundheit erfasst die Standorte der HMO und verpflichtet die Versicherer, für jeden HMO­Standort festzulegen, mit welchem Wohnsitz und mit welchem Tarif eine versicherte Person diesen Standort aufsuchen kann. Es prüft aber nicht, in welcher Distanz die Versicherten zu den zugelassenen Leistungserbringern wohnen.

Das KVG sieht vor, dass der Versicherer die Leistungserbringer im Hinblick auf eine kostengünstige Versorgung auswählt. Die Versicherer sollen deshalb die Möglichkeit haben, nur bestimmte allgemeinpraktizierende Ärztinnen und Ärzte, die kostengünstig behandeln, für ihre Versicherungsform auszuwählen, um damit tiefere Prämien anbieten zu können. Ebenso sollen sie die Möglichkeit haben, nur bestimmte Apotheken, die kostengünstig versorgen, auszuwählen. Der Bundesrat geht somit davon aus, dass die Regelung der besonderen Versicherungsformen gemäss den von der Motionärin geforderten Grundsätzen die Versicherten und die Versicherer unverhältnismässig einschränken würde.

Er ist jedoch offen, für die besonderen Versicherungsformen mit eingeschränkter Wahl des Leistungserbringers weitere Regelungen zu prüfen.

Antrag des Bundesrates vom 02.12.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (19) Aebischer Matthias Allemann Evi Barrile Angelo Carobbio Guscetti Marina Fehlmann Rielle Laurence Feri Yvonne Friedl Claudia Hadorn Philipp Heim Bea Kiener Nellen Margret Maire Jacques­André Marra Ada Masshardt Nadine Munz Martina Nussbaumer Eric Reynard Mathias Seiler Graf Priska Semadeni Silva Tornare Manuel

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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489 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3775 – Interpellation Vergabe von Finanzhilfen gemäss Artikel 7 Absatz 2 des Kinder­ und Jugendförderungsgesetzes

Eingereicht von Glauser­Zufferey Alice

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Kinder­ und Jugendförderungsgesetz (KJFG) sieht die Vergabe von Finanzhilfen an Einzelorganisationen vor, die sich für Jugendliche engagieren. Die Übersicht der Finanzhilfen, vor allem des Jahres 2015, wirft mehrere Fragen auf: Auf der Liste der Begünstigten findet sich ein Verein, der sich für den EU­Beitritt einsetzt und den Kriterien für Finanzhilfen nicht zu entsprechen scheint. Eine grosse Summe wurde an eine ähnliche Organisation mit wenigen Mitgliedern vergeben, und Gewerkschaften, die die Bedingungen vermutlich nicht erfüllen, wurden grosszügig unterstützt.

Diese Finanzhilfen sind fragwürdig. Andere Vereinigungen erhalten nichts, obschon sie vom Gesetz her dazu berechtigt wären: Christliche Vereinigungen bekommen seit Kurzem keine Finanzhilfen mehr, weil sich laut dem Bundesamt für Sozialversicherungen herausgestellt habe, dass ihre Hauptaktivität eher in der Verbreitung einer religiösen Doktrin als in der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bestehe.

Der Bundesrat wird gebeten, folgende Fragen im Zusammenhang mit Artikel 7 Absatz 2 KJFG zu beantworten:

1. Warum werden Finanzhilfen an den Verein Young European Swiss ausgerichtet, dessen Ziel der EU­Beitritt ist und der laut seiner Website 300 Mitglieder anstatt der vom Gesetz vorgesehenen 500 zählt?

2. Warum bekam der Verein Foraus im Jahr 2015 Finanzhilfen in der Höhe von fast 90 000 Franken, obwohl seine Aktivitäten nicht eigentlich die Jugend betreffen und er nur ein paar Hundert Mitglieder zählt? Zum Vergleich: Grosse Jungparteien, wie man sie von der SP, der CVP und der SVP kennt, haben 2015 bis zu 40 000 Franken weniger bekommen.

3. Warum erhalten zahlreiche Gewerkschaften grosszügige Finanzhilfen, obgleich nicht alle ihre Aktivitäten auf die Jugend ausrichten und, so scheint es bei einigen, sie die Bedingungen von Artikel 7 Absatz 2 KJFG, namentlich diejenigen der Buchstaben c und d, nicht erfüllen?

4. Ist der Bundesrat der Auffassung, dass die Vergabe von Finanzhilfen an Organisationen im Sinne von Artikel 7 Absatz 2 KJFG auf ausreichend neutrale Art erfolgt und auf einer ehrlichen Grundlage mit objektiven Kriterien basiert?

5. Gibt es nicht gegenwärtig die Tendenz, die Finanzhilfen im Sinne von Artikel 7 Absatz 2 KJFG zur Unterstützung von Organisationen zu verwenden, deren Hauptziel es ist, eine Doktrin zu verbreiten, und die sich nur begrenzt tatsächlich für Jugendliche engagieren?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 Im Kinder­ und Jugendförderungsgesetz (KJFG; SR 446.1) wird die Gewährung von Finanzhilfen an private Trägerschaften zur Förderung ihrer ausserschulischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geregelt. Das Gesetz bezweckt, Kinder und Jugendliche in ihrem körperlichen und geistigen Wohlbefinden, in der Übernahme von Verantwortung für sich selber und die Gesellschaft sowie der sozialen, kulturellen und politischen Integration zu fördern (vgl. Art. 2 KJFG). Mit Finanzhilfen für die Betriebsstruktur und die regelmässigen Aktivitäten nach Artikel 7 Absatz 2 KJFG werden nebst Kinder­ und Jugendorganisationen auch Jungparteien, Gewerkschaften und Jugendabteilungen von Verbänden unterstützt.

1./2. Die Gesuchsteller haben je nach Organisationstyp andere Grundvoraussetzungen zu erfüllen. Es wird unterschieden, ob sie mitgliederbasiert oder nichtmitgliederbasiert sind (vgl. Art. 7 Abs. 2 Bst. d Ziff. 1 und 2 KJFG). Die Höhe der Finanzhilfen und die Unterschiede zwischen den diversen Organisationen sind von quantitativen und qualitativen Faktoren abhängig. Sie werden in der Kinder­ und Jugendförderungsverordnung (KJFV; SR 446.11) und in den Richtlinien dazu konkretisiert. YES ist eine nichtmitgliederbasierte Organisation. Im Jahr 2015 erfüllte die Organisation die in der Verordnung vorgesehenen 490 Voraussetzungen zur Unterstützung.

Foraus führt als mitgliederbasierte Organisation Programme und Aktivitäten für Jugendliche durch und hat 2015 die Voraussetzungen zur Unterstützung ebenfalls erfüllt.

3. Die unterstützten Gewerkschaften sind mitgliederbasierte Organisationen; sie führen regelmässig ausserschulische Aktivitäten und Veranstaltungen für Jugendliche durch, und sie haben die gesetzlichen Voraussetzungen 2015 erfüllt.

4. Die Kriterien der Finanzhilfen für die Betriebsstruktur und für regelmässige Aktivitäten sind im KJFG, in der KJFV und in den Richtlinien dazu festgelegt. Diese Kriterien wurden bei Inkrafttreten des Gesetzes festgelegt. Ein Jahr nach Inkrafttreten des KJFG wurden einzelne Kriterien aufgrund der gemachten Praxiserfahrungen angepasst. Der Bundesrat erachtet diese Kriterien als sachdienlich und wertneutral.

5. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 72 Organisationen nach Artikel 7 Absatz 2 KJFG für die Betriebsstruktur und für regelmässige Aktivitäten unterstützt. Damit profitierte ein breites Spektrum von Organisationen mit unterschiedlichsten Aktivitäten für Kinder und Jugendliche von den Finanzhilfen des Bundes. Die Vergabe der Finanzhilfen und deren Höhe richten sich ausschliesslich an den bereits erwähnten Sachkriterien aus. Weil es eben genau nicht vordergründig um die Jugendförderung ging, sondern um die Verbreitung einer Doktrin, werden seit 2014 mehrere glaubensbasierte Organisationen nicht mehr unterstützt. Die Tätigkeiten dieser Organisationen orientierten sich nicht an den Zielen des KJFG und erfüllten damit die Kriterien für Finanzhilfen nicht. Das Bundesverwaltungsgericht hat diese Argumentation in seinem Urteil B­5547/2014 vom 17. Juni 2015 vollumfänglich gestützt.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (5) Addor Jean­Luc Buffat Michaël Grin Jean­Pierre Nicolet Jacques von Siebenthal Erich

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 28;24

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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491 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3776 – Interpellation Wann endlich setzt der Bundesrat seinen Einfluss in der OECD im Sinne der Schweizer Interessen ein?

Eingereicht von Heer Alfred

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Es ist hinlänglich bekannt, dass Mitgliedländer der OECD sich nicht an die Richtlinien dieser Organisation halten. So wurde bekannt, dass eine US­Bank aus den USA aktiv auf Vermögensverwalter in der Schweiz zugeht, um Vermögen aus der Schweiz in Stiftungen nach US­Recht in die USA zu transferieren ("Sonntags­Zeitung" vom 24. September 2016). Diese Konstrukte widersprechen verschiedenen OECD­Richtlinien gegen die Geldwäscherei und Korruption. Der Vorsteher des EFD ist im Besitze dieser Unterlagen.

1. Handelt es sich hier um ein legitimes Vorgehen dieser US­Bank?

2. Entsprechen solche Konstrukte den Richtlinien der OECD?

3. Was unternimmt der Bundesrat, damit alle Mitgliedländer der OECD die Bestimmungen einhalten, damit das Prinzip der gleich langen Spiesse eingehalten wird?

4. Ist er endlich bereit, die Richtlinien der OECD erst dann in der Schweiz umzusetzen, wenn alle anderen OECD­ Mitgliedländer dies auch getan haben?

5. Wieso hat er sich eigentlich nie für die Interessen der Schweiz gewehrt, obwohl er wusste, dass heute andere OECD­ Mitgliedländer grosse Standortvorteile für die Finanzindustrie haben, da diese die Richtlinien gar nie umsetzten?

6. Hatte er überhaupt jemals ein Konzept ausser Kuschen in der OECD? Und falls ja, welches?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Die Finma trifft in Sachen J. P. Morgan Abklärungen und wird bei Bedarf aufsichtsrechtliche Massnahmen ergreifen. Eine ausländische Bank ohne Niederlassung in der Schweiz kann in der Schweiz Kunden werben. Diesbezüglich besteht in der Schweiz freier Marktzugang. Sollten solche Aktivitäten allerdings eine Hinterziehung von Schweizer Steuern bewirken, dazu anstiften oder Hilfe leisten, so machen sich die jeweiligen Bankmitarbeitenden in der Schweiz strafbar.

2. Sowohl die OECD wie auch die Groupe d'action financière (Gafi) haben Richtlinien zur Identifizierung der wirtschaftlich Berechtigten ("beneficial owners") von Unternehmen erarbeitet. Der internationale Standard über den automatischen Informationsaustausch in Steuersachen bzw. die 40 Gafi­Empfehlungen über die Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung verlangen die Identifizierung der "beneficial owners" von Unternehmen, inklusive Stiftungen und Trusts. Die US­Regierung ist sich bewusst, dass diese Standards von den USA heute nicht vollständig umgesetzt werden (vgl. https://www.whitehouse.gov/blog/2016/05/06/president­obamas­efforts­promote­financial­transparency­and­combat­corruption­ what). Die US­Administration hat in der Vergangenheit in Bezug auf diese Standards Massnahmen ergriffen, welche ohne Einbezug des US­Parlamentes umgesetzt werden konnten. Damit sie jedoch vollumfänglich erfüllt werden können, ist die Involvierung des US­Parlamentes erforderlich. Deshalb hat die US­Administration dem Kongress im Mai 2016 eine Gesetzesvorlage zur Identifizierung der "beneficial owners" von in den USA gegründeten Unternehmen unterbreitet. Der Entwurf sieht u. a. vor, dass ein in den USA gegründetes Unternehmen zum Zeitpunkt der Gründung seine "beneficial owners" identifizieren und dem US­Finanzministerium melden muss.

3. Die Schweiz beteiligt sich aktiv an den Arbeiten des Global Forum on Transparency and Exchange of Information for Tax Purposes (Global Forum) und der Gafi und wird genau prüfen, ob die Länder und insbesondere die konkurrierenden Finanzplätze die Standards korrekt umsetzen. Die USA werden zurzeit betreffend die Umsetzung der 40 Gafi­Empfehlungen geprüft. Noch 2016 beginnt aufgrund der neuen 492 Terms of Reference des Global Forum für alle Mitglieder des Global Forum ­ auch für die USA ­ ein neuer Evaluationszyklus betreffend den Informationsaustausch auf Ersuchen. Dabei wird auch die Identifizierung der "beneficial owners" überprüft werden. Das Global Forum wurde zudem beauftragt, die richtige Anwendung des Standards für den automatischen Informationsaustausch durch die Mitgliedländer zu prüfen. Voraussichtlich ab 2019 werden Länderüberprüfungen durchgeführt, die zu einer Gesamtbewertung führen werden.

4.­6. Die Schweiz vertritt ihre Interessen in der OECD und beteiligt sich im Rahmen ihrer Finanzmarktstrategie aktiv an deren Steuerarbeiten und gestaltet diese mit. Sie wird sich auch weiterhin bei den Länderüberprüfungen des Global Forum und der Gafi für gleich lange Spiesse einsetzen, was insbesondere alle wichtigen Finanzzentren einschliesst.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 24;08

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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493 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3778 – Interpellation Kabotage im Fernreisebusverkehr innerhalb der Schweiz

Eingereicht von Giezendanner Ulrich

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text 1. Werden Busreisende von Abfahrtsplätzen in der Schweiz (bei Zwischenhalten in der Schweiz) grundsätzlich auf allfällige Kabotageverstösse kontrolliert?

2. Wer ist für die Kontrolle zuständig (Zoll oder Polizei, Bund oder Kanton)?

3. Wurden bereits Verstösse festgestellt?

4. Wer wird bei einem Kabotagevergehen gebüsst (Fahrzeughalter oder Passagier)?

Begründung Fernbusse im internationalen Verkehr holen Fahrgäste z. B. in Zürich ab, der zweite "Ladeort" ist dann Basel, um z. B. nach Köln zu fahren. Es ist bekannt, dass der Fahrpreis von Zürich nach Köln günstiger ist als ein Einzelbillett der Bahn von Zürich nach Basel. Schlaue Passagiere bezahlen den Preis von Zürich nach Köln und steigen aber in Basel aus. Das ist klare Kabotage und konkurrenziert Schweizer Bahn­, Bus­ und Carbetriebe.

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 1. An den Haltestellen des grenzüberschreitenden Linienverkehrs führen die zuständigen kantonalen Polizeibehörden regelmässig im Rahmen ihres normalen Patrouillendienstes Kontrollen durch. Ausserdem werden bei Verdachtsfällen spezifische Kontrollen im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr durchgeführt. Bei diesen Kontrollen werden die im grenzüberschreitenden Linienverkehr tätigen Strassentransportunternehmen kontrolliert. Kontrollen der Reisenden dienen lediglich der Beweisaufnahme.

2. Zuständig für die Kontrollen sind im Landesinnern die jeweils zuständigen kantonalen Polizeibehörden. Die Zollbehörden kontrollieren primär an der Landesgrenze.

Für die generelle Durchsetzung des Kabotageverbots sind auf Bundesebene das Bundesamt für Verkehr und die Eidgenössische Zollverwaltung zuständig. Die Aufgabenteilung ergibt sich aufgrund der Tatsache, dass Kabotageverstösse sowohl als transport­ als auch als zollrechtlicher Tatbestand zu verfolgen sind.

3. Es liegt eine geringe Zahl an Anzeigen vor, in welchen die Kontrollorgane eine transport­ oder zollrechtliche Verletzung des Kabotageverbots im Personenverkehr festgestellt haben. Verstösse gegen das Kabotageverbot sind in der Regel schwierig nachzuweisen, weshalb sich die entsprechenden Untersuchungen sehr zeit­ und personalaufwendig gestalten.

4. Adressaten des Kabotageverbots sind grundsätzlich die Strassentransportunternehmen. Wer im konkreten Einzelfall zur Verantwortung gezogen werden kann, muss jeweils gesondert betrachtet werden. Dies kann einerseits der Fahrzeughalter sein, andererseits aber auch ein Carunternehmen, welches das Fahrzeug mietet und auf eigene Rechnung eine Reise durchführt. Passagiere können aufgrund geltenden Rechts nicht gebüsst werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

494

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (48) Addor Jean­Luc Aebi Andreas Aeschi Thomas Amaudruz Céline Amstutz Adrian Arnold Beat Brunner Toni Büchel Roland Rino Buffat Michaël Bühler Manfred Burgherr Thomas Clottu Raymond de Courten Thomas Estermann Yvette Flückiger­Bäni Sylvia Fluri Kurt Frehner Sebastian Gasche Urs Geissbühler Andrea Martina Golay Roger Grin Jean­Pierre Grunder Hans Grüter Franz Guhl Bernhard Hess Erich Hess Lorenz Hurter Thomas Imark Christian Knecht Hansjörg Müller Thomas Page Pierre­André Pantani Roberta Pieren Nadja Quadri Lorenzo Regazzi Fabio Reimann Maximilian Rime Jean­François Ruppen Franz Rutz Gregor Salzmann Werner Sollberger Sandra Stamm Luzi Tuena Mauro Vogt Hans­Ueli von Siebenthal Erich Wobmann Walter Zanetti Claudio Zuberbühler David

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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495 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3790 – Postulat Migration. Langfristige Folgen der Integration

Eingereicht von Fraktion der Schweizerischen Volkspartei Sprecher / in Burgherr Thomas Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird gebeten, in einem Bericht folgenden Fragen vertieft nachzugehen:

1. Setzen Integrationsmassnahmen nicht auch falsche Anreize im Hinblick auf eine spätere Rückkehr der Migranten in das Heimatland?

2. Gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass mit einer zwar kurzfristig gelungenen Integration in einer späteren Phase die wichtigen Leute im eigenen Land für den Wiederaufbau und die Befriedung fehlen (angelehnt an die sogenannte Braindrain­ Problematik)?

3. Gibt es beispielsweise Erkenntnisse aus dem Fall Kosovo, wo nach Jahren der Befriedung die Rückkehr nicht funktioniert und umgekehrt immer noch viele Menschen abwandern, anstatt dass die besten und gebildetsten Leute im Land bleiben oder zurückkehren, um an einer besseren Zukunft für das eigene Land zu arbeiten?

4. Welches sind die mittel­ bis langfristigen Folgen auf die Schweizer Gesellschaft und Wirtschaft? Welche Jobs und Berufssegmente werden durch die Integrationsbemühungen Veränderungen erfahren, insbesondere in Bezug auf die Lohnstruktur und die Durchmischung? Welche Auswirkungen sind auf die generelle Zusammensetzung der Schweizer Bevölkerung zu erwarten, insbesondere in urbanen Gebieten?

Begründung Den kurz­ bis mittelfristigen Integrationsbemühungen müssen auch mittel­ bis langfristige Folgen gegenübergestellt werden. Der mögliche Nutzen hier muss auch mit den Kosten im Heimatland abgeglichen werden. Was hier und jetzt womöglich nützt, kann für ein ganzes Land und dessen Zukunft von Belang sein.

In diesem Sinn sollen auch die mittel­ bis langfristigen Folgen der Integration auf die Zukunft des Heimatlandes genau untersucht werden. Vorrangiges Ziel muss nach wie vor sein, dass Flüchtlinge zurückkehren und beim Wiederaufbau ihrer eigenen Länder mithelfen.

Wir erwarten einen Berichtumfang von maximal 20 Seiten.

Stellungnahme des Bundesrates vom 02.12.2016 Je nach der Herkunft und Zusammensetzung der zuwandernden Gruppen, der Konjunkturlage oder der gesellschaftlichen Aufnahmebereitschaft gestalten sich Integrationsprozesse sehr unterschiedlich. Die vom Postulat gestellten Fragen werden sich daher nicht allgemein beantworten lassen. Der Bundesrat ist jedoch bereit, einen Bericht zum allgemeinen Kontext und zu den bisherigen Erkenntnissen der Forschung in den angesprochenen Fragestellungen und Bereichen zu erstellen.

Antrag des Bundesrates vom 02.12.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme. 496 Datum Rat

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (1) Amstutz Adrian

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2811;2836;44

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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497 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3792 – Interpellation Rahmenkredit für Hafenanlagen. Wie ist der Stand der Dinge?

Eingereicht von Burkart Thierry

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In der Herbstsession 2015 wurden das neue Gütertransportgesetz (GüTG) und der Bundesbeschluss über den Rahmenkredit für Investitionsbeiträge 2016­2019 verabschiedet. Damit können neu auch Hafenanlagen für den Güterumschlag im kombinierten Verkehr vom Rahmenkredit profitieren. Gemäss Artikel 8 Absatz 3 GüTG ist bei der Gewährung von Investitionsbeiträgen insbesondere das Konzept nach Artikel 3 GüTG zu beachten. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde der Öffentlichkeit kein Güterverkehrskonzept präsentiert. Die Gesuche für das Gateway Basel Nord (GBN) und das Hafenbecken 3 in Basel wurden indes bereits eingereicht.

1. Inwiefern muss das vom Bundesrat vorgebrachte Güterverkehrskonzept abgewartet werden, bevor Investitionsbeiträge gesprochen werden?

2. Artikel 8 Absatz 3 GüTV legt die Kriterien für die Höchstbeiträge (bis zu 80 Prozent) fest ­ unter anderem auch die Erfüllung des Konzepts gemäss Artikel 3 GüTG. Wie kann das Projekt GBN Höchstbeiträge beanspruchen, wenn nicht sämtliche Kriterien erfüllt sind?

3. Nach Artikel 8 Absatz 4 GüTV muss die Schaffung eines "Vorteils Dritter" durch die Investitionsbeiträge zu einer Kürzung der Beiträge führen. Was ist aus Sicht des Bundesrates ein "Vorteil Dritter"? Können die Verminderung von Rangiervorgängen durch längere Züge oder die Möglichkeit, freiwerdende Flächen einer höherwertigen Nutzung zuzuführen, darunter subsumiert werden? In welchem Umfang können Kürzungen von Investitionsbeiträgen vorgenommen werden?

4. Artikel 14 GüTV regelt die Rückforderung der Investitionsbeiträge. Wie sieht die Rückforderung bei Nichterreichen oder bloss teilweiser Erreichung des Verlagerungszieles (Modal­Split) aus, das gemäss Aussagen von Andreas Windlinger, Leiter Sektion Kommunikation BAV, in der "Basellandschaftlichen Zeitung" vom 30. März 2016, Seite 23, für die Festlegung der Höhe der Beiträge zentral ist?

5. Mit der Bündelung der Kapazitäten an einem Standort unter der Mitwirkung eines öffentlichen Unternehmens wird der jetzige Wettbewerb unter privaten Anbietern verzerrt. Wie wirkt sich dies auf die bestehende Terminallandschaft aus (z. B. Rekingen)?

6. Die Finanzierung durch den Rahmenkredit ist ein zentrales Kriterium für die Realisierung des Projektes GBN. Gibt es eine Mittelkonkurrenz innerhalb des Rahmenkredits, oder sind ausreichend Mittel für weitere Projekte vorhanden?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1./2. Das Konzept für den Gütertransport auf der Schiene muss nicht abgewartet werden. Dieses wird erst berücksichtigt, wenn es vom Bundesrat verabschiedet ist. Es kann bis dahin auch kein Kriterium für die Festlegung der Höchstbeiträge darstellen. Für die Gesuchsteller entsteht kein Nachteil aus dem noch nicht verabschiedeten Konzept. Allfällige zusätzliche Erkenntnisse aus den Arbeiten zum Konzept fliessen aber in die Beurteilung der Voraussetzungen gemäss Artikel 8 Absatz 3 der Gütertransportverordnung vom 25. Mai 2016 mit ein.

3. Ein Vorteil Dritter im Sinne dieser Bestimmung liegt insbesondere dann vor, wenn eine Drittpartei von der Umnutzung oder Veräusserung bestehender Kapazitäten durch eine neue Anlage an einem anderen Ort profitiert. Durch die Verlegung von Güterverkehrsanlagen, wie sie in Basel und an anderen Orten zur Diskussion steht, entstehen Gemeinden und Kanton durch die Verlegung oftmals Vorteile durch die Stadtentwicklung. Der Bundesrat erwartet, dass sich ein Dritter, der durch ein Projekt einen solchen Vorteil erfährt, angemessen an den Investitionskosten beteiligt.

Die in der Interpellation erwähnte Verminderung von Rangiervorgängen würde nach Ansicht des Bundesrates keinen solchen

498 Vorteil Dritter darstellen, sondern würde dazu beitragen, dass Transporte effizienter durchgeführt werden können, was den Zielen und Grundsätzen des Gütertransportgesetzes entspricht.

4. Nach Artikel 14 der Gütertransportverordnung werden Investitionsbeiträge vollständig zurückgefordert, wenn eine Anlage innerhalb von fünf Jahren nach Erhalt der Finanzhilfe überhaupt nicht benützt wird. Eine anteilsmässige Rückforderung erfolgt dann, wenn eine Anlage endgültig nicht mehr benützt wird oder die vereinbarte Umschlags­ oder Transportmenge nicht erreicht wird.

Umfasst eine Umschlagsanlage Anlagenbestandteile, die zur Erfüllung von Gateway­Funktionen vorgesehen sind, stellt der Anteil der vorgesehenen Schiene­Schiene­Umschläge für diese Anlage ein konkretes Prüfkriterium dar. Im Rahmen der Zusicherung der Investitionsbeiträge des Bundes würde als Auflage die Erbringung einer bestimmten Menge an Schiene­ Schiene­Umschlägen verfügt und danach kontrolliert. Falls die Auflage nicht erfüllt würde, kann der Bund auf Basis des Subventionsgesetzes gegenüber dem Verfügungsnehmer entsprechende Rückforderungen geltend machen.

5. Der Bundesrat erkennt keine Marktverzerrung, wenn sich privatrechtlich organisierte Unternehmen, die ganz oder teilweise im Besitz der öffentlichen Hand sind, an Unternehmen beteiligen, die Umschlagsanlagen planen, besitzen oder betreiben. Es steht allen Unternehmen offen, Projekte für Umschlagsanlagen zu realisieren und hierfür dem Bund Gesuche um Investitionsbeiträge zu stellen. Für den Bund ist unter anderem relevant, ob solche Anlagen zur Beseitigung von Engpässen und zur Deckung des Kapazitätsbedarfs im kombinierten Verkehr beitragen und so die schweizerische Terminallandschaft bedarfsgerecht weiterentwickelt wird.

6. Der genannte Rahmenkredit vom 10. September 2015 dient der Finanzierung von Investitionen in Umschlagsanlagen des kombinierten Verkehrs, in Anschlussgleise und in Hafenanlagen für den Güterumschlag im kombinierten Verkehr. Der Bund kann von 2016 bis 2019 für Investitionen für die genannten Anlagen Mittel in Höhe von maximal 250 Millionen Franken verpflichten. Zum heutigen Zeitpunkt gibt es keine Anzeichen, dass der bewilligte Rahmenkredit zu knapp bemessen ist.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48;24

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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499 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3793 – Interpellation Auftragsvergabe ins Ausland bei Baukomponenten für Schweizer Infrastrukturen

Eingereicht von Giezendanner Ulrich

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Viele Baukomponenten (z. B. Abwasserkanäle aus Beton, Bahnschwellen, Schächte usw.) werden aus Preisgründen aus dem Ausland bezogen.

1. Um wie viele Prozente muss der ausländische Lieferant günstiger sein als der Hersteller in der Schweiz?

2. Wird bei der Auftragsvergabe berücksichtigt, wie viele Steuern der Schweizer Hersteller bezahlt?

3. Wird bei der Auftragsvergabe berücksichtigt, wie viele Arbeitsplätze der Schweizer Hersteller bietet?

4. Wird bei der Auftragsvergabe berücksichtigt, wie viele Lehrlinge der Schweizer Hersteller ausbildet?

Begründung In den vergangenen Monaten ist bei Schweizer Unternehmen ein klarer Rückgang von Bestellungen im Infrastrukturbau (Bauzulieferer) festzustellen.

Zum Beispiel bei Herstellern von Betonwaren sind Arbeitsplätze gefährdet. Die Schweizer Hersteller können mit ihren Kosten meistens nicht mit dem Ausland mithalten. Die Wettbewerbsverzerrung kommt zum Teil vom Lohnniveau, von Lehrlingsausbildungskosten, Steuern und Infrastrukturkosten.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Bei öffentlichen Beschaffungen gelten als Vergabekriterien generell Eignungskriterien einerseits und Zuschlagskriterien andererseits (Art. 9 und Art. 21 des Bundesgesetzes vom 16. Dezember 1994 über das öffentliche Beschaffungswesen, BöB; SR 172.056.1). Während die Eignungskriterien anbieterbezogen sind, müssen die Zuschlagskriterien einen konkreten Bezug zum Angebot aufweisen. Beiden ist gemeinsam, dass sie im Kontext mit dem jeweiligen Beschaffungsgegenstand stehen müssen.

Unzulässig sind demnach insbesondere protektionistische Zuschlagskriterien, mit welchen ortsansässige Anbieter bzw. Produkte bevorzugt werden.

Auch vergabefremde Zuschlagskriterien sind grundsätzlich unzulässig. Vergabefremd sind Kriterien dann, wenn sie nicht in einem sachlichen Zusammenhang mit dem Beschaffungsgegenstand stehen. Dieser Leistungsbezug fehlt insbesondere, wenn Kriterien verwendet bzw. Merkmale berücksichtigt werden, welche für die zu erbringende Leistung bedeutungslos sind.

1. Die Beschaffungsstellen der öffentlichen Hand schreiben die Bauleistungen für die Infrastrukturen im Normalfall als Gesamtleistung aus (Arbeitsleistung, Geräte, Werkzeuge, Transporte und Material). Für die Baukomponenten werden die Anforderungen an die Qualität, nicht aber an den Preis vorgegeben. Es sind also die Bauunternehmungen, die darüber entscheiden, woher sie die Baukomponenten wie Abwasserkanäle, Betonröhren, Schächte usw. beziehen.

Der Nichtdiskriminierungsgrundsatz im öffentlichen Beschaffungsrecht verbietet die Festlegung unterschiedlicher Preisanforderungen oder prozentuale Preisgrenzen (d. h. Ober­ und Untergrenzen) für bestimmte Lieferanten.

2. Bei der Auftragsvergabe im Rahmen des öffentlichen Beschaffungsrechts darf nicht berücksichtigt werden, wie viele Steuern ein Lieferant bezahlt, weil dies keinen direkten Zusammenhang mit dem konkreten Beschaffungsgegenstand hat und dementsprechend als vergabefremdes Zuschlagskriterium gilt.

500 3. Bei der Auftragsvergabe im Rahmen eines öffentlichen Beschaffungsverfahrens darf nicht berücksichtigt werden, wie viele Arbeitsplätze der Schweizer Hersteller bietet, weil dies keinen direkten Zusammenhang mit dem konkreten Beschaffungsgegenstand hat und dementsprechend ebenfalls als vergabefremdes Zuschlagskriterium gilt. Hingegen kann die Anzahl Arbeitsplätze ein Eignungskriterium sein, wenn dies für die Leistungserbringung erforderlich ist. Dabei darf es aber grundsätzlich keine Rolle spielen, ob diese Arbeitsplätze in der Schweiz liegen oder nicht.

4. Die Ausbildung von Lernenden ist zwar grundsätzlich ebenfalls ein vergabefremdes Zuschlagskriterium, doch kann sie gemäss Artikel 21 Absatz 1 BöB ausserhalb des Staatsvertragsbereiches bei einem Zuschlagsentscheid berücksichtigt werden. Konkret bedeutet dies, dass die Ausbildung von Lernenden bei der Beschaffung von Bauleistungen zu einem Bauwerk ein Zuschlagskriterium ist, wenn der geschätzte Auftragswert dieses Bauwerks unter 8,7 Millionen Franken liegt. Wird also beispielsweise der Gesamtwert eines Bauwerks auf 8 Millionen Franken geschätzt und werden zur Realisierung dieses Bauwerks vier Baulose in der Höhe von je 2 Millionen Franken ausgeschrieben, so kann bei all diesen Ausschreibungen die Ausbildung von Lernenden als Zuschlagskriterium berücksichtigt werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (52) Addor Jean­Luc Aebi Andreas Aeschi Thomas Amaudruz Céline Amstutz Adrian Arnold Beat Brand Heinz Brunner Toni Büchel Roland Rino Buffat Michaël Bühler Manfred Burgherr Thomas Clottu Raymond de Courten Thomas Estermann Yvette Flückiger­Bäni Sylvia Frehner Sebastian Geissbühler Andrea Martina Glauser­Zufferey Alice Golay Roger Grin Jean­Pierre Grunder Hans Grüter Franz Heer Alfred Herzog Verena Hess Erich Hurter Thomas Imark Christian Knecht Hansjörg Müller Thomas Müller Walter Page Pierre­André Pantani Roberta Pieren Nadja Quadri Lorenzo Regazzi Fabio Reimann Maximilian Rickli Natalie Rime Jean­François Ruppen Franz Rutz Gregor Salzmann Werner Sollberger Sandra Stamm Luzi Steinemann Barbara Tuena Mauro Vogt Hans­Ueli von Siebenthal Erich Walliser Bruno Wobmann Walter Zanetti Claudio Zuberbühler David

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 15;04;24

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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501 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3798 – Interpellation Fehlende Lohntransparenz bei Leistungserbringern der obligatorischen Krankenpflegeversicherung

Eingereicht von Birrer­Heimo Prisca

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In der Sonntagspresse erschien kürzlich ein Artikel, der die fehlenden Informationen zu den Löhnen von Leistungserbringern, insbesondere der Ärzte, kritisierte. In der Tat fehlen solche Angaben aus der Schweiz seit Jahren bei den entsprechenden Vergleichen der OECD.

Am 26. September 2016 hat das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) die erneute Erhöhung der Krankenkassenprämien um durchschnittlich 4,5 Prozent für das Jahr 2017 bekanntgegeben. Da ein beträchtlicher Anteil der Aufwendungen im Gesundheitswesen Lohnkosten sind, kommt diesbezüglichen Angaben eine hohe Bedeutung zu. Die Öffentlichkeit hat Anrecht auf eine angemessene Lohntransparenz.

Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie gross ist der Anteil der Lohnkosten der Leistungserbringer an den Kosten der obligatorischen Krankenversicherung?

2. Wie sind diese Löhne, insbesondere der Ärzteschaft, gemessen an der Teuerung, seit Einführung des KVG gestiegen?

3. Wie sind diese Löhne, verglichen mit anderen vergleichbaren Berufen, gestiegen?

4. Teilt der Bundesrat die Meinung, dass über die Löhne der Leistungserbringer in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) Transparenz herrschen sollte?

5. Was gedenkt er zu unternehmen, damit die Löhne der Leistungserbringer in der OKP regelmässig erhoben und veröffentlicht werden?

6. Was unternimmt er, um die bestehenden Lücken bezüglich Schweizer Daten bei den entsprechenden Gesundheitsstatistiken der OECD zu schliessen?

7. Teilt er die Meinung, dass die Kantone bei der Genehmigung der Tarife vermehrt eingreifen sollten, falls übermässige Löhne von Leistungserbringern im Spiel sind?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 Der Bundesrat geht davon aus, dass die Interpellantin unter Lohnkosten der Leistungserbringer gemäss der obligatorischen Krankenpflegeversicherung nicht nur die Einkommen aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit anspricht, sondern auch diejenigen aus selbstständiger Tätigkeit. Insbesondere Kaderärztinnen und Kaderärzte in Spitälern können neben Fixlöhnen auch variable Einkommensbestandteile vereinbaren, beispielsweise Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit oder aus Gewinnbeteiligungen (Bonus). Da Spitäler ihre Einnahmen nicht nur aus Geldern der obligatorischen Krankenpflegeversicherung generieren, sondern auch aus Zusatzversicherungen, widerspiegeln arbeitsvertragliche Lohnregelungen beide Einkommensquellen. Dasselbe gilt für die Ärztinnen und Ärzte in freier Praxis: Sie generieren Einkommen aus Geldern sowohl der obligatorischen Krankenpflegeversicherung als auch der Zusatzversicherungen. Diese Ausgangslage erschwert die erwünschte Transparenz.

1.­3. Eine Antwort auf diese Fragen ist nicht möglich. Mit der Krankenhausstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) werden Lohndaten erhoben, doch sind diese lückenhaft. Beispielsweise sind Informationen über das Fachgebiet, in welchem der Arzt oder die Ärztin tätig ist, nicht verfügbar. Variable Lohnbestandteile wie Gewinnbeteiligungen oder Einkommen aus privatärztlicher Tätigkeit werden nicht erhoben. Auf der Basis der Lohnstrukturerhebung des BFS können keine Lohnangaben zu spezifischen Berufen gemacht werden. Dort sind akademische und verwandte Gesundheitsberufe in einer Berufsgruppe 502 zusammengefasst. 2014 betrug der Zentralwert dieser Berufsgruppe 9320 Franken gegenüber 9220 Franken im Jahr 2012. Die Einkommen Selbstständigerwerbender werden nicht erhoben. Somit fehlen die Grundlagen, um den Anteil der Lohnkosten mit den Kosten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung zu vergleichen. Die Lohnentwicklung seit Einführung des KVG kann aus demselben Grund nicht beschrieben und ein Vergleich mit anderen Berufen nicht erstellt werden.

4. Der Bundesrat teilt die Ansicht der Interpellantin: Der in pauschale Abgeltungen oder Einzelleistungstarife eingerechnete Personalaufwand für Leistungen gemäss obligatorischer Krankenpflegeversicherung muss transparent sein. Zum einen besteht ein generelles Interesse an den Löhnen bzw. deren Entwicklung nach Branche. Mit der Krankenhausstatistik oder den Lohnstrukturerhebungen des BFS werden zwar Lohndaten erhoben, doch sind diese wie erwähnt lückenhaft. Die Forderung nach Kostentransparenz ist aus der Sicht des Bundesrates auch deshalb berechtigt, weil es sich bei der obligatorischen Krankenpflegeversicherung um eine Zwangsversicherung handelt. Weiter ist die Transparenz entscheidend für die Genehmigung der Tarifstrukturen, die vom Bundesrat auf ihre Wirtschaftlichkeit und Billigkeit hin überprüft werden müssen.

5./6. Im Rahmen des Aufbaus der ambulanten Statistiken durch das BFS sollten zukünftig deutlich mehr Informationen über ambulante Leistungserbringer vorliegen. 2016 sollen die Strukturdaten von Arztpraxen und ambulanten Zentren, welche auch Finanzdaten beinhalten, erstmals produktiv erhoben werden. Weiter ist der Bundesrat bereit, auch die spezifische Frage der Löhne bzw. der Einkommen der Ärztinnen und Ärzte genauer zu untersuchen, um mittel­ bis langfristig eine bessere Datenlage und damit mehr Transparenz im Gesundheitswesen zu erreichen. Eine entsprechende Studie sollte nach Abklärungen mit dem Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten im Jahr 2017 vom EDI in Auftrag gegeben werden können.

7. Mit der 2012 eingeführten neuen Spitalfinanzierung erfolgt die Abgeltung über leistungsbezogene Fallpauschalen. Die (kantonalen) Spitaltarife sollten sich an denjenigen Spitälern orientieren, die obligatorisch versicherte Leistungen effizient und günstig erbringen und damit dem Wirtschaftlichkeitsgebot des KVG genügen. Die Kantone sind für die Genehmigung der von den Spitälern und Versicherern vereinbarten Spitaltarife zuständig oder setzen diese fest, wenn sich die Parteien nicht einigen können. Beim Einzelleistungstarif Tarmed sind die Kantone analog für die Genehmigung oder im Streitfall für die Festsetzung des Taxpunktwertes zuständig. Aufgrund des Wirtschaftlichkeitsgebotes des KVG sollten die Kantone Tarife, denen übermässige Löhne der Leistungserbringer zugrunde liegen, nicht genehmigen oder im Festsetzungsfall einen strengen Massstab anwenden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Ergänzende Erschliessung: 44;2841

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16.3799 – Interpellation Aggressives Telefonmarketing von Callcentern und Krankenversicherungen

Eingereicht von Gysi Barbara

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Mehrfach thematisiert und doch nicht befriedigend gelöst ist der Umgang mit Telefonwerbung im Bereich der Krankenversicherung. Die im Krankenversicherungsgesetz, Artikel 19 Absatz 3, verankerte Selbstregulierung der Branche funktioniert nicht und wird zudem von aus dem Ausland operierenden Callcentern und Maklern unterlaufen. Das Postulat 15.3985, das einen Bericht über die Selbstevaluation vorsah, wurde trotz positiver Beurteilung durch den Bundesrat bedauerlicherweise vom Rat abgelehnt.

In jüngerer Zeit häufen sich Telefonanrufe mit äusserst aggressiven und subtilen Methoden und zu ungewöhnlichen Zeiten, um Kunden, insbesondere für Zusatzversicherungen, zu gewinnen. Die betroffenen Personen werden mit der Ankündigung einer Gutschrift und unwahren Versprechungen in ein Gespräch verwickelt, mit dem Ziel, einen Ersttermin für ein Versicherungsgespräch abzumachen. Diese Gespräche werden sehr oft von Callcentern und Maklern, die im Ausland sitzen, jedoch eine Schweizer Telefonnummer besitzen (IP­Telefonie), geführt. Die Kontakte für die Ersttermine werden dann an die Krankenversicherer oder Makler weiterverkauft. Manchmal erfolgen die Anrufe auch von Krankenversicherern oder Maklern selbst.

Solche Werbeanrufe erfolgen auch auf Festnetznummern, die mit dem Stern gegen Werbung versehen sind, und auf nichtpublizierte Mobile­Nummern.

Viele der angerufenen Personen haben Migrationshintergrund und sind wenig, manchmal zu wenig über unser System informiert. Andere sind im fortgeschrittenen Alter oder eine Kombination von beidem. Ihre Unkenntnis wird schamlos ausgenutzt, um ihnen teure Zusatzversicherungen anzudrehen, und oft wird eine Doppelversicherung skrupellos in Kauf genommen. Möchte man dann den nichtigen Vertrag (wegen Doppelversicherung) rückgängig machen, droht den Betrogenen ein langer nervenraubender Papierkrieg mit den Krankenversicherern.

Ich bitte den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Ist dem Bundesrat diese neue Art der aggressiven Telefonwerbung bekannt?

2. Wie beurteilt er diese?

3. Wie kann dagegen vorgegangen werden? Insbesondere wenn die Anrufe aus dem Ausland erfolgen?

4. Wie beurteilt er generell die Selbstevaluation der Branche?

5. Wie beurteilt er die Auswirkungen der aggressiven Telefonwerbung auf die Gesundheitskosten?

6. Sind die Versicherten genügend gegen Doppelversicherung aufgrund solcher Methoden geschützt?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1.­3. Der Bundesrat ist sich bewusst, dass unerwünschte Anrufe von Versicherungsvermittlern für die Bevölkerung unangenehm und nervenaufreibend sind. Zur Behebung des Problems hat er Ende 2015 eine Änderung des Fernmeldegesetzes in die Vernehmlassung geschickt (www.admin.ch > Bundesrecht > Vernehmlassungen > Abgeschlossene Vernehmlassungen > 2015 > UVEK), um namentlich den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Telefonmarketing zu gewährleisten. Die Vernehmlassungsvorlage sieht einen Paradigmenwechsel bei den unerwünschten Werbeanrufen vor (Art. 45a FMG). Die Fernmeldedienstanbieterinnen sollen ­ wie bereits beim Spam ­ auch bei den unerwünschten Werbeanrufen verpflichtet werden, diese in ihren gesamten Netzen zu filtern. Dies ist ihnen bisher nicht erlaubt, da für Anrufe die 504 Interoperabilitätspflicht gemäss Artikel 21a FMG gilt. Wie beim Spam auch wird in der Praxis eine internationale Zusammenarbeit erforderlich sein, damit diese Filterung dauerhaft wirkungsvoll ist.

Neu sollen gemäss Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe u des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), dessen Revision in die Änderung des FMG eingeschlossen ist, die Nummern ohne Verzeichniseintrag ­ also vor allem die Handynummern ­ gleich wie die Nummern mit Stern behandelt werden. Der vom Wettbewerbsrecht gebotene Schutz vor unerwünschten Werbeanrufen soll somit auf Handybesitzerinnen und ­besitzer ausgedehnt werden. Callcenter sollen verpflichtet werden, bei Werbeanrufen stets ihre Rufnummer anzuzeigen, die im Telefonverzeichnis registriert sein muss und zu deren Nutzung sie berechtigt sind (Art. 3 Abs. 1 Bst. v UWG). Um die Mittel zur Bekämpfung der Auswüchse im Telefonmarketing noch zu verstärken, hat das Parlament am 18. März 2016 im Bundesgesetz betreffend die Überwachung des Post­ und Fernmeldeverkehrs vorgesehen, dass die zuständigen Behörden Auskunft über Inhaber von Telefonnummern erhalten, welche gegen Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe u UWG verstossen.

Für eine Verstärkung des Versichertenschutzes wäre die Einführung eines allgemeinen Werbeverbots mit Erlaubnisvorbehalt (Opt­in) denkbar. Aber auch mit einem solchen System liessen sich die unter Verwendung einer Schweizer Nummer getätigten gesetzeswidrigen Anrufe aus dem Ausland nicht unterbinden. Es ist äusserst schwierig, gegen im Ausland ansässige Callcenter strafrechtlich vorzugehen, weil sich die Anrufe nicht zurückverfolgen lassen oder weil die für Strafverfolgungen im Ausland erforderliche internationale Rechtshilfe einen unverhältnismässigen Aufwand darstellen würde.

4. Die Vereinbarungen, welche die beiden Dachverbände mit ihren Mitgliedern abgeschlossen haben, sind am 1. Januar 2016 in Kraft getreten (Branchenvereinbarung Santésuisse: www.santesuisse.ch > für Versicherte > Dienstleistungen > Meldeformular Telefonwerbung > Dossier; Vereinbarung Curafutura: www.curafutura.ch > Themen > Qualität). Der Bundesrat ist der Ansicht, dass es noch zu früh für eine erste Bilanz zu deren Wirksamkeit ist, aber er verfolgt die Umsetzung aufmerksam.

5. Die an die Versicherungsvermittler entrichteten Provisionen sind Bestandteil der Verwaltungskosten des Versicherers und werden somit über die Prämien der Versicherten finanziert. Im Bereich der sozialen Krankenversicherung weist gemäss Artikel 19 Absatz 2 des Krankenversicherungsaufsichtsgesetzes (SR 832.12) der Versicherer diese Provisionen in seiner Jahresrechnung gesondert aus, was die Kontrolle durch die Aufsichtsbehörde vereinfacht. Diese überprüft, ob die Verwaltungskosten des Versicherers sich auf das für eine wirtschaftliche Geschäftsführung erforderliche Mass beschränken.

6. Die soziale Krankenversicherung und die Zusatzversicherungen unterliegen zwei verschiedenen Gesetzgebungen und werden von zwei unterschiedlichen Behörden beaufsichtigt. Bei der Grundkrankenversicherung ist eine Doppelversicherung ausgeschlossen. Das Versicherungsverhältnis beim neuen Versicherer kann erst beginnen, wenn das bisherige endet. Bei den Zusatzversicherungen ist der Versicherungsnehmer oder die Versicherungsnehmerin dagegen selbst für die Vermeidung einer Doppelversicherung verantwortlich. In diesem Bereich gibt es kein Aufsichtsmittel.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (20) Aebischer Matthias Allemann Evi Barrile Angelo Birrer­Heimo Prisca Carobbio Guscetti Marina Feri Yvonne Friedl Claudia Graf­Litscher Edith Guldimann Tim Hadorn Philipp Heim Bea Kiener Nellen Margret Munz Martina Nordmann Roger Reynard Mathias Schenker Silvia Seiler Graf Priska Semadeni Silva Steiert Jean­François Tornare Manuel

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Ergänzende Erschliessung: 2841;15

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16.3800 – Interpellation Gesundheitskosten senken. Das grosse Sparpotenzial der einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen im Spital nutzen

Eingereicht von Heim Bea

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Eine Studie von Price Waterhouse Coopers vom Juni 2016 "Ambulant vor stationär" zeigt einen Lösungsansatz auf, der mit der Verlagerung von Leistungen vom stationären in den ambulanten Bereich zu erheblichen Kosteneinsparungen führen könnte: die Einführung ambulanter Fallpauschalen wie "Zero­Night­DRG". Damit erhalten Leistungserbringer die gleiche Entschädigung, egal, ob sie Patientinnen und Patienten ambulant oder stationär behandeln.

Zusätzlich zum Kurzliegertarif würde ein Tarif ohne Übernachtung eingeführt. So wären die Mechanismen der Finanzierung der Leistungserbringung ambulant und stationär identisch. Versicherer und Prämienzahlende würden entlastet und die Gesamtkosten im Spital sinken, wovon auch die Kantone profitierten. Privatärztliche Tätigkeiten und Zusatzversicherungsentgelte der Spitäler könnten weiter in Rechnung gestellt werden.

Bei einer dualistischen DRG­Pauschale für Eingriffe ohne Übernachtung würden die Kantone die ambulanten Spitalbehandlungen mitfinanzieren, doch dank der Ersparnis pro Eingriff im Vergleich zu den durchschnittlich höheren Kosten für stationäre Behandlungen würden sie unter dem Strich nicht mehr belastet.

Der Bundesrat wird deshalb eingeladen, folgende Fragen zu beantworten:

Wie stellt sich der Bundesrat:

1. zum Lösungsvorschlag mit einer "Zero­Night­Swiss­DRG" im Grundsatz?

2. zur Meinung, dass mit diesem Ansatz die seit Jahren dauernde Blockade im Thema "ambulant statt stationär" gelöst werden könnte?

3. zur Aussage, dass die Einführung einer dualistischen "Zero­Night­DRG" Kassen und Versicherte entlasten könnte und insgesamt erhebliche Kosten einsparen würde?

4. dazu, dass so die Spitalkosten insgesamt sinken und auch die Kantone davon profitieren würden?

5. zur Überlegung, dass eine DRG ohne Übernachtung sich in die geltende DRG­Systematik einordnen liesse?

Ist der Bundesrat bereit:

1. zusammen mit den Kantonen ein DRG­Modell ohne Übernachtung auf seine Vor­ und allfälligen Nachteile zu prüfen und dem Parlament darüber zu berichten?

2. dem Parlament aufzuzeigen, falls er eine "Zero­Night­DRG" ablehnt, welche Lösungsansätze bisher geprüft wurden und aus Sicht von Patientinnen, Patienten und Kantonen sinnvoll wären, um das Potenzial der Verlagerung stationärer Behandlungen in den ambulanten Bereich zu fördern und das damit verbundene Sparpotenzial besser zu nutzen? Welches sind aus seiner Sicht die Chancen und Risiken der Einführung von "Zero­Night­DRG"?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat teilt das Anliegen, dass das Sparpotenzial bei den ambulanten und stationären Leistungen im Spital so weit wie möglich genutzt werden soll. Der Vorschlag einer Swiss­DRG­Pauschale ohne Übernachtung ("Zero­Night­DRG") verlangt ähnlich wie die Motion der CVP/EVP­Fraktion 13.3213, "Gleiche Finanzierung von stationären und ambulanten Spitalleistungen", eine duale Finanzierung von ambulanten Spitalleistungen. Wie in der Stellungnahme des Bundesrates zur 506 genannten Motion und auch zum Postulat Cassis 15.3464, "Krankenversicherungsgesetz. Roadmap zur Entflechtung der Mehrfachrolle der Kantone", festgehalten, befürwortet der Bundesrat das Anliegen der gleichen Finanzierung von stationären und ambulanten Spitalleistungen im Kern.

Verstärkte Anreize zur Verlagerung von stationären zu ambulanten Leistungen erzeugen ein gewisses Sparpotenzial. Allerdings würde eine notwendig werdende Differenzierung zwischen praxisambulanten und spitalambulanten Leistungen zu neuen Abgrenzungsproblemen und möglichen Fehlanreizen führen. Um Fehlanreize zu beseitigen, würde sich eine einheitliche Finanzierung über die ganze Behandlungskette aufdrängen. Der Effekt auf die Belastung der Kantone und Versicherer kann sich je nach Ausgestaltung einer einheitlichen Finanzierung unterscheiden. In seinen gesundheitspolitischen Prioritäten Gesundheit 2020 hat der Bundesrat u. a. das Ziel formuliert, dass der Anteil der Steuerfinanzierung langfristig nicht zulasten der Prämienfinanzierung zurückgehen solle.

Nach den Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG; SR 832.10) im Tarifbereich können ambulante Behandlungen bereits heute in Form von Pauschalen vergütet werden (Art. 43 Abs. 2 und 3 KVG). Eine gewisse Angleichung der Tarifstrukturen und damit der Tarife von ambulanten und stationären Behandlungen ist deshalb bereits nach geltendem Recht im Rahmen der Tarifautonomie zwischen Leistungserbringern und Versicherern möglich. Für die Durchsetzung einer auf Fallpauschalen beruhenden Tarifstruktur im spitalambulanten Bereich müsste aber zunächst die gesetzliche Grundlage geschaffen werden, da Artikel 49 KVG diese nur für den stationären Sektor vorschreibt. Allerdings ist der Leistungsumfang bei ambulanter und stationärer Behandlung nicht identisch, werden doch im stationären Bereich ausdrücklich auch die Aufenthaltskosten vergütet, was der Integration von ambulanten Leistungen in die Tarifstruktur Swiss DRG Grenzen setzt. Die Nutzung des Verlagerungspotenzials vom stationären zum ambulanten Bereich ist jedoch auch ohne gesetzliche Anpassungen möglich. Das Bundesamt für Gesundheit hat denn auch diesbezüglich Diskussionen mit den Versichererverbänden und Fachgesellschaften aufgenommen und wirkt auf eine wirtschaftliche und effiziente Leistungserbringung hin. Es soll dabei eine Liste von Eingriffen erstellt werden, die, ausser wenn besondere Umstände vorliegen, ambulant durchgeführt werden könnten. Auch die Kantone haben die Thematik aufgenommen und ergreifen entsprechende Initiativen.

Eine duale Finanzierung aller Spitalleistungen durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) wurde bereits im Rahmen der KVG­Teilrevision zur Neuregelung der Spitalfinanzierung von der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates (SGK­SR) diskutiert, aber dann wieder verworfen. In seinem Bericht zur Motion der SGK­SR 06.3009 und in Erfüllung des Postulates Grin 10.3137, "Zunahme der ambulanten Chirurgie. Aufteilung der Kosten", und auch im Bericht von Markus Moser "Tarife und Eckwerte einer künftigen Finanzierung der Krankenversicherung im Rahmen einer Nationalen Gesundheitsstrategie" (beide Berichte abrufbar unter www.bag.admin.ch > Themen > Krankenversicherung > Publikationen > Berichte) zeigte der Bundesrat bereits Lösungsansätze auf, welche im Hinblick auf eine einheitliche Finanzierungsregelung für die stationären und ambulanten Leistungen verfolgt werden könnten. Die Subkommission Monismus der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrates behandelt die Thematik bereits im Rahmen der parlamentarischen Initiative Humbel 09.528, "Finanzierung der Gesundheitsleistungen aus einer Hand. Einführung des Monismus". Der Bundesrat möchte daher das Ergebnis dieser Beratungen abwarten.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (10) Aebischer Matthias Barrile Angelo Feri Yvonne Friedl Claudia Graf­Litscher Edith Hadorn Philipp Lohr Christian Munz Martina Reynard Mathias Tornare Manuel

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Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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16.3801 – Interpellation Welche Zukunft für den SBB­Verkehr in Luzern?

Eingereicht von Schelbert Louis

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Für den Wirtschaftsstandort Luzern/Zentralschweiz ist ein besseres Angebot im nationalen und regionalen Schienenverkehr unabdingbar. Vergleicht man die Entwicklung des SBB­Angebots überregional, stellt man fest, dass diese Region nicht verwöhnt wird. Abgesehen von kleineren Massnahmen, stagniert das Angebot verbunden mit zum Teil rückläufigen Entwicklungen. Zwei Beispiele: 1. Wird der Halbstundentakt zwischen Bern und Luzern eingeführt (ein Zug mehr pro Stunde), soll ein Zug pro Stunde nach Basel aus dem Fahrplan gestrichen werden. 2. Trotz der generellen Verbesserung der Verbindung ins Tessin durch die Nutzung der Neat werden Luzern weniger Züge und damit Verschlechterungen in Aussicht gestellt.

Luzern/Zentralschweiz braucht nicht weniger, sondern mehr SBB­Verbindungen, national und regional. Das ist nicht nur aus Sicht Luzerns wichtig, sondern auch aus jener von Nid­ und Obwalden. Sie wickeln ihre Schienenverkehre ­ abgesehen vom Brünig ­ über den Knoten Luzern ab. Das heisst: Schlechtere Verbindungen für Luzern bedeuten immer auch schlechtere Verbindungen für Nidwalden und Obwalden. Doch auch sie brauchen Verbesserungen.

Mehr Verbindungen ermöglicht das Zukunftsprojekt "Durchgangsbahnhof". Es findet in der Zentralschweiz und darüber hinaus breite Unterstützung (z. B. Städte­Allianz Verkehr Zentral­ und Ostschweiz). Es ermöglicht die bessere Anbindung Luzerns, Ob­ und Nidwaldens ans nationale Schienennetz, und es öffnet für alle SBB­Linien ­ nach Zürich, Olten/Basel, Bern/Westschweiz und in den Süden ­ wieder Perspektiven.

Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie kommentiert er, dass der Halbstundentakt nach Bern mit einem Abbau der Verbindung nach Basel verbunden sein soll? Wie wäre der Abbau zu verhindern?

2. Aus welchen Gründen wird Luzern eine Verschlechterung der Verbindung in den Süden in Aussicht gestellt? Wie liesse sich der Abbau abwenden?

3. Wie beurteilt er die vorgesehene Entwicklung des SBB­Angebots für Luzern, Ob­ und Nidwalden in den nächsten fünf bis zehn Jahren?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Das Angebot der Region Luzern entspricht der Nachfrage und ist mit anderen Teilen der Schweiz vergleichbar. Bei Angebotsanpassungen muss jeweils der Nutzen verschiedener Verbindungen gegeneinander abgewogen werden. Trotz des neu entstehenden Halbstundentaktes Luzern­Bern bleiben die beiden Verbindungen Luzern­Basel weiterhin bestehen. Allerdings wird bei einer der beiden Verbindungen bei unveränderter Reisezeit in Zofingen umzusteigen sein. Der Vorteil des neuen Halbstundentaktes nach Bern ist höher zu gewichten als der Nachteil des Umsteigens auf der bestehenden, langsamen Verbindung nach Basel. Zudem sind die Nutzerzahlen der Verbindung Bern­Luzern in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Eine vergleichbare Entwicklung ist beim Interregio Luzern­Zofingen­Basel nicht festzustellen.

2. Die Anzahl Direktverbindungen ab Luzern nach Lugano/Mailand ändert kaum. Die bisherigen Interregio­Direktverbindungen mit zahlreichen Zwischenhalten nach Locarno entfallen ab Dezember 2016, da die Interregiozüge nur noch bis Erstfeld fahren. Dort besteht Anschluss an die Regio­Express­Züge über die Gotthard­Bergstrecke ins Tessin. Bei den ICN­Verbindungen ändert die Anzahl an täglichen Direktverbindungen Basel­Luzern­Lugano mit Inbetriebnahme des Gotthard­Basistunnels nicht. Allerdings verkehrt einer dieser direkten Züge neu am Abend statt am Morgen ab Basel resp. Luzern. Diese Anpassung ist durch die heutigen Kundenströme aus der Deutschschweiz ins Tessin und nach Italien bedingt, die insbesondere am Morgen 508 ab Zürich deutlich höher sind als ab Basel oder Luzern.

Im internationalen Verkehr bleibt die heutige Direktverbindung mit Mailand bestehen. Allerdings wird diese neu nicht mehr morgens, sondern nachmittags angeboten. Während der Übergangsphase von Juni bis Dezember 2016 wurden vorübergehend beide Direktverbindungen angeboten. Ab Fertigstellung des Ceneri­Basistunnels ist eine zweite Direktverbindung Luzern­Mailand pro Tag geplant.

Luzern und die Zentralschweiz profitieren ab Dezember 2016 von einer um rund 30 Minuten kürzeren Reisezeit ins Tessin und nach Italien. Dieser Fahrzeitgewinn gilt sowohl für die Direktverbindungen ins Tessin als auch für die Verbindungen mit Umsteigen in Arth­Goldau. Die minimale Bedienungsqualität der Haltestellen ist in der Fernverkehrskonzession festgehalten.

3. Auf dem Netz der Zentralbahn wurde bereits in den letzten Jahren massiv investiert, um das Angebot auszubauen, so etwa auf der Linie Luzern­Engelberg mit dem Engelbergtunnel seit Dezember 2010. Ende 2012 folgten der Doppelspurausbau und die Tieflegung der Zentralbahn von Luzern bis Allmend, die einen weiteren Angebotsausbau ermöglichten. So verkehren seit Ende 2013 die S­Bahn­Züge auf diesem Abschnitt neu im Viertelstundentakt. Mit den vom Parlament beschlossenen Ausbauten der Eisenbahninfrastruktur sieht der Bund auch einen weiteren Ausbau des Angebots für Luzern, Ob­ und Nidwalden vor. Das Referenzkonzept 2025 sieht neben der Verdichtung zum Halbstundentakt zwischen Luzern und Bern auch verschiedene Verdichtungen auf Luzerner S­Bahnen vor. Weiter gehende Ausbauten werden im Rahmen des Ausbauschrittes 2030/35 geprüft.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 48

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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509 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3802 – Interpellation Kriterien für den Familiennachzug von vorläufig Aufgenommenen. Recht auf Achtung von Privat­ und Familienleben

Eingereicht von Häsler Christine

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:

1. Wie viele Familien von vorläufig Aufgenommenen wurden nach Erteilung der vorläufigen Aufnahme Opfer von Reflexverfolgung oder von kriegerischen Auseinandersetzungen?

2. Wie vielen Familien von vorläufig Aufgenommenen wurden seit Abschaffung des Botschaftsasyls humanitäre Visa erteilt? Wie vielen wurden humanitäre Visa verweigert? Welches sind die Begründungen für die abgelehnten Gesuche?

3. Wie viele Familien von vorläufig Aufgenommenen reisen "illegal" (d. h. in den meisten Fällen via Schlepperorganisationen) in die Schweiz nach? Wie viele sind beim Versuch, "illegal" nachzureisen, tödlich verunglückt?

4. Wie entwickelt sich der Zivilstand der verheirateten vorläufig Aufgenommenen ohne Familie in der Schweiz?

5. Was unternimmt der Bundesrat, um vorläufig Aufgenommenen das "Recht auf Achtung des Privat­ und Familienlebens" (Art. 8 EMRK) zu ermöglichen?

6. Was unternimmt der Bundesrat, um eine Angleichung der Kriterien für den Familiennachzug an andere Dublin­Staaten zu erreichen?

Begründung Für vorläufig aufgenommene Ausländerinnen und Ausländer sowie vorläufig aufgenommene Flüchtlinge (nachfolgend: "vorläufig Aufgenommene") ist der Familiennachzug (von Ehegatten und ledigen Kindern unter 18 Jahren) nur möglich, wenn die Gesuchstellenden seit mindestens drei Jahren im Besitz der vorläufigen Aufnahme sind, finanziell für ihre Familie aufkommen und eine bedarfsgerechte Wohnung zur Verfügung stellen können.

Ihre Familien harren oft in prekären Situationen aus. Eine Folge kann sein, dass vorläufig Aufgenommene versucht sind, ihre Familien auf andere Weise in die Schweiz zu holen.

Die Kriterien für den Familiennachzug sind vor dem Hintergrund des "Rechts auf Achtung des Privat­ und Familienlebens" (Art. 8 EMRK) bedenklich und im europäischen Vergleich restriktiv.

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Der Bundesrat kann keine Angaben dazu machen, wie viele Familienangehörige von in der Schweiz vorläufig Aufgenommenen in ihrem Heimat­ oder Herkunftsstaat Verfolgung ausgesetzt oder wegen kriegerischer Auseinandersetzungen gefährdet sind. Er ist sich jedoch bewusst, dass sich solche Personen in ähnlichen Situationen befinden können wie diejenigen, in denen sich ihre Angehörigen in der Schweiz vor deren Flucht befanden. Aus diesem Grund hat der Bundesrat in den letzten Jahren wiederholt Massnahmen zugunsten der Opfer des Syrien­Konflikts ergriffen, um den Familienangehörigen von vorläufig Aufgenommenen die Einreise in die Schweiz zu erleichtern.

2. Zwischen dem 17. Januar 2014 und Ende Juni 2016 wurden 4912 humanitäre Visa erteilt. Bezüglich der Verweigerungen von humanitären Visa bestehen keine statistisch auswertbaren Daten.

3. Der Bundesrat kann keine Angaben dazu machen, wie viele Angehörige von vorläufig Aufgenommenen auf illegalem Weg in die Schweiz gelangen oder auf dieser Reise verunglücken. 510 die Schweiz gelangen oder auf dieser Reise verunglücken.

4. Die Entwicklung des Zivilstands der verheirateten vorläufig Aufgenommenen ohne Familie in der Schweiz lässt sich statistisch nicht ermitteln.

5./6. Zu den geltenden Voraussetzungen des Familiennachzugs für vorläufig Aufgenommene und zur Berücksichtigung des Rechts auf Achtung des Privat­ und Familienlebens gemäss Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) wird auf die Antwort des Bundesrates zur Interpellation Häsler 16.3803, "Kriterien für den Familiennachzug von vorläufig Aufgenommenen. Anreiz oder Kostentreiber?", vom 29. September 2016 verwiesen.

Im Übrigen hat sich der Bundesrat im kürzlich veröffentlichten Bericht "Vorläufige Aufnahme und Schutzbedürftigkeit: Analyse und Handlungsoptionen" zu möglichen rechtlichen Anpassungen der vorläufigen Aufnahme geäussert. In diesem Bericht werden auch mögliche Anpassungen der Voraussetzungen des Familiennachzuges aufgezeigt.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (7) Arslan Sibel Brélaz Daniel Fricker Jonas Girod Bastien Rytz Regula Schelbert Louis Thorens Goumaz Adèle

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Ergänzende Erschliessung: 2811;28

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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511 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3803 – Interpellation Kriterien für den Familiennachzug von vorläufig Aufgenommenen. Anreiz oder Kostentreiber?

Eingereicht von Häsler Christine

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:

1. Wie vielen vorläufig Aufgenommenen wurde in den letzten fünf Jahren der Familiennachzug bewilligt? Wie vielen wurde in den letzten fünf Jahren der Familiennachzug verweigert?

2. Welches sind die Begründungen für die abgelehnten Gesuche? Wie viele Gesuche wurden abgelehnt, obwohl die Gesuchstellenden Vollzeit erwerbstätig waren?

3. Welches sind die Unterschiede zwischen verheirateten vorläufig Aufgenommenen mit und solchen ohne Familie in der Schweiz in Bezug auf Erwerbstätigkeit, Sozialhilfeabhängigkeit und Gesundheitskosten?

4. Welches sind die Unterschiede zwischen verheirateten vorläufig Aufgenommenen mit und solchen ohne Familie in der Schweiz in Bezug auf die Entwicklung des Aufenthaltsstatus?

5. Welches sind die Indikatoren für eine erfolgreiche Integration von verheirateten vorläufig Aufgenommenen? Inwiefern unterscheiden sich diese in Bezug auf verheiratete vorläufig Aufgenommene mit und solche ohne Familie in der Schweiz?

6. Welchen Handlungsbedarf sieht er im Zusammenhang mit dem Familiennachzug von vorläufig Aufgenommenen im Hinblick auf deren erfolgreiche Integration?

Begründung Für vorläufig aufgenommene Ausländerinnen und Ausländer sowie vorläufig aufgenommene Flüchtlinge (nachfolgend: "vorläufig Aufgenommene") ist der Familiennachzug (von Ehegatten und ledigen Kindern unter 18 Jahren) nur möglich, wenn die Gesuchstellenden seit mindestens drei Jahren im Besitz der vorläufigen Aufnahme sind, finanziell für ihre Familie aufkommen und eine bedarfsgerechte Wohnung zur Verfügung stellen können. Diese Kriterien sind herausfordernd und führen dazu, dass 2015 der Familiennachzug für vorläufig Aufgenommene in nur rund 60 Fällen bewilligt wurde.

Die Kriterien können zwar einen Anreiz für Erwerbstätigkeit und Sozialhilfeunabhängigkeit schaffen, aber auch zu einem Kostentreiber werden: Wenn die Sorge um die gefährdete Familie im Herkunftsland überwiegt und die Trennung die Integration erschwert, entstehen zusätzliche Sozialhilfe­ und Gesundheitskosten. Um die Wirkung dieser Kriterien beurteilen zu können, interessieren die Unterschiede zu verheirateten vorläufig Aufgenommenen, die als Familie in die Schweiz eingereist sind.

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Von den seit dem 1. Januar 2012 bis zum 31. August 2016 insgesamt 826 materiell behandelten Gesuchen um Familiennachzug von vorläufig aufgenommenen Ausländerinnen und Ausländern sowie vorläufig aufgenommenen Flüchtlingen (nachfolgend: "vorläufig Aufgenommene") wurden 257 gutgeheissen und 569 abgelehnt.

2. Für eine Gutheissung müssen die Voraussetzungen von Artikel 85 Absatz 7 des Bundesgesetzes über die Ausländerinnen und Ausländer (Ausländergesetz, AuG, SR 142.20) kumulativ erfüllt sein. Die kantonale Ausländerbehörde leitet das Gesuch mit ihrer Stellungnahme, ob die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind, an das Staatssekretariat für Migration (SEM) weiter. Die häufigsten Gründe, wieso das SEM ein Gesuch abzulehnen hat, sind die noch nicht verstrichene dreijährige Wartefrist oder eine Abhängigkeit von der Sozialhilfe (Art. 85 Abs. 7 Bst. c AuG). Sind die Voraussetzungen für den Familiennachzug nicht erfüllt, prüft das SEM, ob die Ablehnung des Nachzugsgesuchs verhältnismässig ist. Diese Verhältnismässigkeitsprüfung 512 richtet sich nach Artikel 96 AuG, wonach bei der Ermessensausübung die öffentlichen Interessen, die persönlichen Interessen und der Grad der Integration der ausländischen Person zu berücksichtigen sind. Diese Prüfung ist inhaltlich identisch mit derjenigen nach Artikel 8 Ziffer 2 der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK, SR 0.101).

3. Die Statistik zeigt, dass verheiratete vorläufig Aufgenommene, die ohne Familie in die Schweiz eingereist sind, häufiger erwerbstätig sind als verheiratete vorläufig Aufgenommene, die zusammen mit ihrer Familie eingereist sind. Für die erste Gruppe von Personen besteht offenbar ein Anreiz zu arbeiten, da dies ihnen den Nachzug von Familienangehörigen ermöglichen kann. Bezüglich der Gesundheitskosten kann die Frage nicht beantwortet werden, da der Bund keine Daten zu den individuellen Gesundheitskosten erhebt, die unter diesem Gesichtspunkt auswertbar wären. Ebenso wenig sind Aussagen zum Sozialhilfebezug möglich, da die aktuelle Erhebungsmethode der betreffenden Sozialhilfestatistik solche Auswertungen nicht zulässt.

4. Die Perspektiven einer vorläufig aufgenommenen Person in Bezug auf die Regelung ihres Aufenthaltsstatus (Aufenthaltsbewilligung B) hängen von deren Integrationsgrad und damit der Integrationsfähigkeit ab. Der Grad der Integration wird aufgrund der gesetzlichen Kriterien, insbesondere der beruflichen, finanziellen, familiären und sozialen Situation, bei jedem Einzelfall individuell geprüft. Die Anwesenheit der Familie in der Schweiz kann ein Hindernis für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt darstellen (vgl. Punkt 3) und damit zu höheren Sozialhilfekosten führen. Anderseits kann die Integration bei Familien durch die Einschulung der Kinder auch begünstigt werden, was wiederum die Perspektiven für eine Regelung des Aufenthaltsstatus verbessert.

5. Die Kriterien für eine erfolgreiche Integration von Ausländerinnen und Ausländern sind unabhängig vom Zivilstand. Sie sind namentlich die Beachtung der rechtsstaatlichen Ordnung und der Werte der Bundesverfassung, die Sprachkompetenzen und der Wille zur Teilnahme am Wirtschaftsleben und zum Erwerb von Bildung. Diese sind in Artikel 4 der Verordnung über die Integration von Ausländerinnen und Ausländern (VIntA, SR 142.05) festgehalten. Die zurzeit im Parlament beratene Teilrevision des Bundesgesetzes über die Ausländerinnen und Ausländer (13.030, Integration) legt dieselben Kriterien auf Gesetzesstufe fest (Art. 58a E­AuG).

6. Der Bundesrat hat sich im kürzlich veröffentlichten Bericht "Vorläufige Aufnahme und Schutzbedürftigkeit: Analyse und Handlungsoptionen" zu möglichen rechtlichen Anpassungen der vorläufigen Aufnahme geäussert. Im Rahmen der laufenden Teilrevision des Bundesgesetzes über die Ausländerinnen und Ausländer (13.030, Integration) sind namentlich Anpassungen vorgesehen, um die Aufnahme der Erwerbstätigkeit von vorläufig aufgenommenen Personen zu erleichtern.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (7) Arslan Sibel Brélaz Daniel Fricker Jonas Girod Bastien Rytz Regula Schelbert Louis Thorens Goumaz Adèle

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16.3806 – Interpellation Verhinderung von medizinischen Mehrfachuntersuchungen

Eingereicht von Feri Yvonne

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Bei Terminen beim Hausarzt, Spezialarzt oder im Spital werden regelmässig dieselben Untersuchungen mehrfach durchgeführt, insbesondere Labor und Röntgen. Doppelt durchgeführte Untersuchungen sind für Patientinnen und Patienten zudem unangenehm, belastend und können im Falle von Röntgenbildern auch zu einer erhöhten Strahlenbelastung führen.

Ein Mittel, um dies zu vermeiden, ist das vom Parlament verabschiedete Gesetz über das elektronische Patientendossier. Es wird jedoch auch festgestellt, dass, um sich vor juristischen Problemen und der öffentlichen Meinung zu schützen, eine Absicherungsmedizin betrieben wird, die wiederum zu Mehrfachuntersuchungen führt.

In diesem Zusammenhang habe ich folgende Fragen an den Bundesrat:

1. Wie beurteilt er die Problematik der medizinischen Mehrfachuntersuchungen?

2. Ist er auch der Meinung, dass medizinische Mehrfachuntersuchungen als Kostentreiber im Gesundheitswesen vermieden werden sollen?

3. Sieht er weitere Ursachen für mehrfach durchgeführte medizinische Untersuchungen?

4. Welche Massnahmen plant er zur Vermeidung von medizinischen Mehrfachuntersuchungen?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Anhaltspunkte zur Situation bezüglich medizinischer Mehrfachuntersuchungen können aus der Erhebung "International Health Policy Survey" des Commonwealth Fund genommen werden. In der Umfrage 2010 bei der erwachsenen Bevölkerung ab 18 Jahren gaben von den befragten 1306 Personen 11,5 Prozent an, in den letzten zwei Jahren das Gefühl gehabt zu haben, dass ein ärztlich angeordneter Test überflüssig sei, weil er schon gemacht worden war. Damit war die Schweiz an vierter Stelle hinter Deutschland (20,6 Prozent), den USA (17,9 Prozent) und Frankreich (14,3 Prozent). In der Umfrage 2013 lag die Schweiz mit einem Anteil von 18,5 Prozent an vorderster Stelle. Bei einer Umfrage bei den Personen ab 55 Jahren im Jahr 2014 lag der Wert bei 12,4 Prozent. Der Bundesrat ist nicht zuletzt angesichts solcher Erhebungen der Ansicht, dass im Bereich Mehrfachuntersuchungen in der Schweiz ein Verbesserungspotenzial besteht. In Bezug auf Zweitmeinungen ist darauf hinzuweisen, dass es dabei grundsätzlich um ein weiteres Gutachten geht, das auf den vorhandenen Untersuchungen aufbaut, ohne dass diese wiederholt werden müssen.

2. Unnötige Mehrfachuntersuchungen stellen in der Tat vermeidbare Kosten dar. Es sind indessen keine Zahlen hinsichtlich Kostenvolumen von solchen Untersuchungen vorhanden.

3. Die Ursachen von Mehrfachuntersuchungen dürften wesentlich auch bei einer mangelnden Koordination und mangelnder Dokumentenweitergabe unter den Leistungserbringern liegen.

4. Mit der Strategie E­Health Schweiz von Bund und Kantonen wird die Entwicklung elektronischer Prozesse im Gesundheitswesen durch verschiedene Projekte gefördert. Insbesondere mit der Umsetzung des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier (EPDG) leistet der Bundesrat einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Qualität und Effizienz der Behandlungsprozesse wie auch zur Verminderung von Mehrfachuntersuchungen. Das EPDG und die entsprechenden Verordnungen sollen im ersten Halbjahr 2017 in Kraft gesetzt werden.

Der Bund will zusammen mit den für die Gesundheitsversorgung zuständigen Kantonen und den Leistungserbringern mittels des gleichnamigen Projekts die koordinierte Versorgung für diejenigen Patientengruppen verbessern, die viele 514 unterschiedliche und aufwendige Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen. Als erste Patientengruppe stehen (hoch­ )betagte, mehrfach erkrankte Menschen im Fokus. Unter Einbezug der wichtigen Akteure wurde der Handlungsbedarf in den vier Bereichen "Stärkung des Patientenwillens und Vorausplanung eines allfälligen Pflegebedarfs", "Planung des Spitalaustritts sowie Betreuung an der Schnittstelle Spital/Pflegeheim/zu Hause", "Verbesserung des Zugangs zu spezialisierten, geriatrischen Versorgungsstrukturen" und "Schaffung von Grundlagen zur Vermittlung von geriatrischem Grundwissen" ermittelt. Dazu wurden Massnahmen identifiziert, welche aktuell auf Verwaltungsstufe von Bund und Kantonen in Zusammenarbeit mit den Leistungserbringern vertieft werden.

Weiter hat das Bundesamt für Gesundheit das Projekt zur Einführung von klinischen Audits in der Radiologie, Radio­Onkologie und Nuklearmedizin lanciert, mit dem Ziel, ungerechtfertigte Untersuchungen und Behandlungen mit ionisierender Strahlung in der Medizin zu minimieren und um Prozesse und Ressourcen zu optimieren. Die Schaffung entsprechender rechtlicher Grundlagen wurde in die Revision der Strahlenschutzverordnung aufgenommen. Der Bundesrat wird über diese Verordnung zu gegebener Zeit entscheiden.

Auch wird mit dem Nationalen Forschungsprogramm (NFP) 74 die Versorgungsforschung gefördert. Damit sollen unter anderem die Verminderung der Unter­ und Überbeanspruchung von Leistungen sowie die Koordination und Zusammenarbeit unter den Gesundheitsfachpersonen mittels Studien und Entwicklung von Methoden und Konzepten unterstützt werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (13) Aebischer Matthias Barrile Angelo Carobbio Guscetti Marina Friedl Claudia Gysi Barbara Hadorn Philipp Kiener Nellen Margret Munz Martina Piller Carrard Valérie Reynard Mathias Seiler Graf Priska Semadeni Silva Tornare Manuel

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16.3807 – Interpellation Kommerzielle Schlepper und Menschenhändler. Strafmass

Eingereicht von Feri Yvonne

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Kommerzielle Schlepper und Menschenhändler wickeln ihre Machenschaften immer stärker auch über die Schweiz ab. Bandenbosse aus Nord­ und Ostafrika haben gemäss aktuellen Akten aus Italien ihre Verwandten und Bandenmitglieder in der Schweiz platziert, wobei manche dieser Personen gar einen Asylantrag gestellt haben. Damit besteht in der Schweiz ein aktives professionelles Schleppernetzwerk, das am blutigen Milliardengeschäft mitverdient, die illegale Migration fördert und Menschen, die sich auf die gefährlichen Fluchtrouten begeben, akut gefährden.

Vor diesem Hintergrund muss das Strafmass im Ausländergesetz dahingehend angepasst werden, dass die Strafen auch wirksam sind. Bis anhin wird in Artikel 116 Absatz 1 des Ausländergesetzes lediglich festgehalten, dass mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft wird, wer im In­ oder Ausland einer Ausländerin oder einem Ausländer die rechtswidrige Ein­, Durch­ oder Ausreise erleichtert oder vorbereiten hilft. Dieses aktuelle Strafmass, das einem einfachen Diebstahl entspricht, hat keine abschreckende Wirkung gegenüber einem Netzwerk von hochprofessionellen und skrupellosen Schleppern. Aus diesem Grund muss Artikel 116 Absatz 1 und Absatz 3 des Ausländergesetzes massiv verschärft werden.

In diesem Zusammenhang habe ich folgende Fragen an den Bundesrat:

1. Wie beurteilt er die Problematik des kommerziellen Schlepperwesens mit finanzieller Bereicherung in der Schweiz?

2. Ist er auch der Meinung, dass Artikel 116 des Ausländergesetzes, insbesondere unter Berücksichtigung der finanziellen Bereicherung der Schlepper, verschärft werden sollte?

3. Wie gedenkt er das organisierte Schlepperwesen nebst gesetzlichen Anpassungen zu bekämpfen?

4. Inwiefern könnte eine Aufklärungskampagne unter Migranten die Situation entschärfen?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Nach Ansicht des Bundesrates muss der gewerbsmässige Menschenschmuggel entschieden bekämpft werden. Wie im Bericht "Gewerbsmässiger Menschenschmuggel und die Schweiz" des EJPD von 2014 eingehend dargestellt, wird der Menschenschmuggel nicht nur an der Grenze durch Gewährung von Hilfe beim Übertritt begangen, sondern auch durch Täternetzwerke organisiert, die in der Schweiz ansässig sind und in Verbindung mit ausländischen Strukturen stehen. Der Fokus der Strafverfolgung muss sich vermehrt auf jene Täter richten, die in der Schweiz am transnationalen Menschenschmuggel beteiligt sind.

2. Der Bundesrat lässt zurzeit überprüfen, ob eine Anpassung von Artikel 116 des Ausländergesetzes (AuG, SR 142.20) hinsichtlich Strafmass und Konzeption angezeigt ist.

3. Vorab ist zu berücksichtigen, dass die Strafverfolgung in die Zuständigkeit der Kantone fällt. Mit der Verabschiedung des Aktionsplanes Integrierte Grenzverwaltung 2014­2017 hat der Bundesrat eine Reihe von Massnahmen gegen den gewerbsmässigen Menschenschmuggel bestimmt, um die Rahmenbedingungen für dessen Bekämpfung zu verbessern. Der Aktionsplan wird von den Kantonen mitgetragen. So sollen unter anderem die Strukturen in den kantonalen Polizeikorps zur Bekämpfung des Menschenschmuggels gestärkt, die Zusammenarbeit zwischen dem Grenzwachtkorps und den Kantonen zur konsequenteren Verwertung von Ermittlungshinweisen intensiviert und eine neue Ausbildung am Schweizerischen Polizeiinstitut (SPI) geschaffen werden. Zudem hat im September 2015 im Rahmen der binationalen Polizei­ und Zollkooperationszentren (CCPD) die gemeinsame und international vernetzte Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung von Schleppern Gruppo interforze per la repressione dei passatori (Girp) ihren operativen Betrieb aufgenommen.

516 4. Der Bundesrat teilt die Auffassung, dass der Schutz und eine Aufklärung potenzieller Migrantinnen und Migranten vor Risiken nach Möglichkeit bereits vor Ort erfolgen müssen. Die Schweiz hat in den letzten Jahren ihr Engagement in Herkunfts­ und Transitstaaten kontinuierlich ausgebaut, um im Sinne eines breiten Ansatzes von "Schutz in den Herkunftsregionen" eine ganze Bandbreite von Instrumenten einzusetzen. Hierzu gehören je nach Situation auch Informationsmassnahmen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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16.3808 – Interpellation Medizinische Zweitmeinung

Eingereicht von Feri Yvonne

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In der Medizin ist die Einholung einer Zweitmeinung wichtig, um unnötige Eingriffe oder komplexe Behandlungen zu vermeiden. Sie unterstützt die Patientinnen und Patienten bei der Entscheidungsfindung für oder gegen eine Operation. Zudem können Kosten vermieden respektive gedämpft werden.

Einige Krankenkassen gewähren ihren halbprivat und privat Versicherten, die sich verpflichten, eine Zweitmeinung beim Vertrauensarzt einzuholen, einen Rabatt in der Höhe von 10 bis 15 Prozent. Unabhängig von der Empfehlung ist der Versicherte frei, sich für oder gegen einen Eingriff zu entscheiden.

In diesem Zusammenhang habe ich folgende Fragen an den Bundesrat:

1. Wie beurteilt er die Einholung einer medizinischen Zweitmeinung grundsätzlich?

2. Inwiefern könnten die Krankenkassen verpflichtet werden, die Einholung von Zweitmeinungen zu fördern, damit unter anderem auch die allgemein Versicherten davon profitieren können?

3. Sieht er weitere mögliche Massnahmen zur Vermeidung von unnötigen Operationen oder anderen medizinischen Leistungen?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Grundsätzlich ist es die Aufgabe der behandelnden Ärztin oder des behandelnden Arztes, die Patienten so zu informieren, dass diese sich für oder gegen einen Eingriff entscheiden können. Die Einholung einer Zweitmeinung kann aber insbesondere dann hilfreich sein, wenn Behandlungsalternativen vorhanden sind und verschiedene Argumente für oder gegen einen Eingriff sprechen.

2. Die Einholung einer Zweitmeinung sowie deren Vergütung stehen den Versicherten auch im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung offen. Die Versicherten können für die ambulante Behandlung unter den zugelassenen Leistungserbringern, die für die Behandlung ihrer Krankheit geeignet sind, frei wählen (Art. 41 Abs. 1 KVG). Diese Wahlfreiheit ermöglicht es einer versicherten Person grundsätzlich auch, eine weitere Arztperson für eine Zweitmeinung zu konsultieren. Die Kostenübernahme kann jedoch abgelehnt werden, wenn diese Leistungsbeanspruchung im konkreten Fall als unwirtschaftlich erachtet würde. Für die systematische Einholung einer Zweitmeinung fehlen indessen die entsprechenden Evidenzgrundlagen. Ob und inwieweit die Einholung einer Zweitmeinung in der Schweiz im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung weiter gefördert werden sollte, wäre zu evaluieren.

3. Zur Vermeidung von unnötigen Eingriffen tragen insbesondere klinische Leitlinien bei. Dies ist jedoch grundsätzlich die Aufgabe der Fachgesellschaften. Auch Kampagnen wie z. B. "Smarter Medicine" der Schweizerischen Gesellschaft für allgemeine innere Medizin (informiert die Bevölkerung über unnötige Behandlungen) zielen auf die Verminderung von unnötigen Leistungen und die Förderung einer angemessenen Versorgung. In seiner Strategie Gesundheit 2020 hat der Bundesrat verschiedene Massnahmen aufgezeigt, mit welchen die angemessene Versorgung gefördert und verbessert werden kann. Verschiedene Projekte sind bereits im Gange. Beispielsweise ist der Bundesrat daran, die Aktivitäten im Bereich Health Technology Assessment (HTA) auszubauen. In diesem Rahmen wurde ein HTA­Programm zur Reevaluation von medizinischen Leistungen lanciert. Nichtwirksame und nichteffiziente Leistungen sollen vermehrt identifiziert und von der Vergütung durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) ausgeschlossen werden. Mit der Vorlage zur Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (Stärkung von Qualität und Wirtschaftlichkeit; BBl 2016 257), welche der Bundesrat im Dezember 2015 dem Parlament überwiesen hat, möchte er dafür sorgen, dass valide, adäquate, stufen­ und 518 zielpublikumsgerechte Qualitätsinformationen zur Verfügung stehen, aufgrund derer die verschiedenen Akteure des Versorgungssystems qualitätsrelevante Sachverhalte erkennen, Entscheidungen treffen und Massnahmen ergreifen können.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (14) Aebischer Matthias Barrile Angelo Carobbio Guscetti Marina Friedl Claudia Gysi Barbara Hadorn Philipp Heim Bea Kiener Nellen Margret Munz Martina Piller Carrard Valérie Reynard Mathias Seiler Graf Priska Semadeni Silva Tornare Manuel

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16.3813 – Interpellation Verletzung fiskalischer Grundsätze, Prämienerhöhungen und Wettbewerbsbeeinflussungen durch eine neue kantonale Spitalsteuer

Eingereicht von Gasche Urs

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Jahr 2013 lehnte der bernische Grosse Rat eine Lenkungsabgabe auf Krankenzusatzversicherungserträge ab, ebenso das Zürcher Stimmvolk im Juni 2012. Während bei diesen Versuchen das Geld via einen Ausgleichsfonds zumindest im Gesundheitssystem verblieben wäre, geht der Kanton Zürich nun deutlich weiter. Er will mit einer neuen Steuer jährlich 43 Millionen Franken VVG­Listenspital­Umsätze besteuern und zugunsten der allgemeinen Staatskasse abschöpfen. Kantonseigene und öffentliche Spitäler werden verschont, vor allem zwei Privatkliniken sind betroffen.

Dieses höchst bedenkliche Vorgehen verletzt fiskalische Grundsätze, liegt doch die Kompetenz zur Erhebung von Verbrauchssteuern beim Bund. Ausserdem statuiert Artikel 127 Absatz 2 BV den Grundsatz der Gleichmässigkeit der Besteuerung, welcher zu beachten wäre, wenn eine Steuer lediglich zwei Anbieter in einem Markt trifft und ausschliesslich an deren Umsatz anknüpft. Damit stellt sich auch die Frage der Verletzung der Wirtschaftsfreiheit (Gebot der Gleichbehandlung von Mitbewerbern). Sollte dieses Beispiel in anderen Kantonen Schule machen, droht ferner ein Flächenbrand, der zu Mehrkosten von mehreren Hundert Millionen Franken im Gesundheitswesen, damit zu einem erheblichen Anstieg der Zusatzversicherungsprämien und zu einer Gefährdung des Zusatzversicherungsgeschäfts führen könnte. Leidtragende wären Versicherte, die erheblich mehr Prämien bezahlen oder ihren Versicherungsschutz verlieren würden, da sie aufgrund ihres Alters oder Gesundheitszustandes nicht mehr in ein anderes Zusatzversicherungsmodell aufgenommen würden.

1. Steht eine derartige Steuer im Einklang mit dem übergeordneten Bundesrecht?

2. Könnte eine derartige Steuer das Gebot der Rechtsgleichheit oder die Wirtschaftsfreiheit verletzen?

3. Könnte eine derartige kantonale Steuer zu Prämienanstiegen im Zusatzversicherungsbereich führen?

4. Könnte durch eine solche Steuer und daraus resultierende Prämienerhöhungen der Fortbestand von Zusatzversicherungen im Krankenversicherungsbereich gefährdet werden?

5. Könnte eine derartige Steuer zu Beeinflussungen von Markt und Wettbewerb führen, da sie einige Leistungserbringer lediglich aufgrund ihrer guten Umsatzzahlen benachteiligt?

6. Könnten deshalb bestehende Verträge gekündigt und neu mit anderen Leistungserbringern (Mitbewerbern) abgeschlossen werden?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1./2. Am 6. Juli 2016 hat der Zürcher Regierungsrat zuhanden des Kantonsrates eine Gesetzesvorlage verabschiedet, die den Kanton zur Erhebung einer Abgabe auf Erträgen der Zürcher Listenspitäler aus Zusatzleistungen für stationär behandelte Patienten ermächtigen soll. Ausgangspunkt der Abgabeberechnung bildet das Total der Erträge aus Zusatzleistungen eines Spitals. Die progressiv auszugestaltende Abgabe soll erst dann zum Tragen kommen, wenn bei einem Spital der Anteil der zusatzversicherten Patienten über 20 Prozent liegt. Die Abgaberegelung untersteht dem obligatorischen Referendum und ist auf fünf Jahre ab Inkrafttreten zu befristen.

Die Kantone sind in der Wahl der zu erhebenden Steuern frei, soweit die Bundesverfassung deren Erhebung nicht verbietet oder dem Bund vorbehält (Art. 3 und 134 BV). Dazu zählen namentlich die Mehrwertsteuer, besondere Verbrauchssteuern wie beispielsweise auf Tabak und Bier, die Verrechnungssteuer und die Stempelabgaben (Art. 130­132 BV). Ausserdem ist zu beachten, dass die Steuer den einschlägigen verfassungsrechtlichen Steuererhebungsprinzipien nicht 520 entgegenstehen darf und einer allfälligen richterlichen Überprüfung standhalten muss. In steuerlicher Hinsicht wird das Gebot der Rechtsgleichheit (Art. 8 BV) durch die Grundsätze der Allgemeinheit und der Gleichmässigkeit der Besteuerung sowie durch den Grundsatz der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (Art. 127 Abs. 2 BV) konkretisiert. Der abschliessende Entscheid darüber, ob die vorliegend diskutierte kantonale Steuer der Bundesverfassung entspricht, obliegt ­ sollte die Vorlage dereinst in Kraft treten ­ den Gerichten.

3. Die Tarife in der Krankenzusatzversicherung werden von der Finma kontrolliert und müssen vor deren Verwendung genehmigt werden. Im Genehmigungsverfahren wird aufgrund der von den Versicherungsunternehmen vorgelegten Tarifberechnungen geprüft, ob sich die vorgesehenen Prämien in einem Rahmen halten, der einerseits die Solvenz der einzelnen Versicherungseinrichtungen und andererseits den Schutz der Versicherten vor Missbrauch gewährleistet (Art. 38 VAG). Die Finma prüft insbesondere, ob die Höhe der Prämie, welche das Versicherungsunternehmen anzuwenden beabsichtigt, durch die Schadenbelastung gerechtfertigt ist. Die vom Interpellanten angesprochene Abgabe ist ein Faktor, der die Höhe der Schadenbelastung mitbestimmt und mithin in der Prämienfestlegung berücksichtigt werden darf.

4. Ob der Fortbestand von Krankenzusatzversicherungen gefährdet werden könnte, lässt sich nicht abschliessend abschätzen, weil einerseits die Reaktionen der Versicherten und des Markts auf Prämienerhöhungen hypothetisch sind und anderseits die Auswirkungen der vorgesehenen Besteuerung auf die Prämien nicht genau beurteilt werden können.

5./6. In welchem Umfang die geplante Abgabe Markt und Wettbewerb beeinflussen würde, lässt sich nicht voraussagen. Angesichts der hohen Margen bei der Leistungserbringung im Bereich der Krankenzusatzversicherung ist nicht damit zu rechnen, dass das Angebot grundsätzlich gefährdet würde.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (16) Brand Heinz Egloff Hans Flach Beat Grunder Hans Heer Alfred Hess Lorenz Humbel Ruth Landolt Martin Matter Thomas Pieren Nadja Rickli Natalie Rutz Gregor Sauter Regine Steinemann Barbara Tuena Mauro Zanetti Claudio

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Ergänzende Erschliessung: 2841;15;2446

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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16.3814 – Interpellation Ausserhalb der Bundesverwaltung eingerichtete Aufsicht über den Nachrichtendienst des Bundes. Know­how und technische Voraussetzungen

Eingereicht von Graf­Litscher Edith

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Mit der Motion 15.3498 haben Nationalrat und Ständerat den Bundesrat ohne eine einzige Gegenstimme beauftragt, Bericht zu erstatten und Massnahmen aufzuzeigen, ob und wie die Aufsicht über den Nachrichtendienst des Bundes (NDB) ausserhalb der Bundesverwaltung eingerichtet werden soll und wie diese auszugestalten ist. Seither ist mehr als ein Jahr vergangen, aber es ist nichts passiert. Dabei hätte eine klare Information über die Ausgestaltung der zukünftigen, von der Verwaltung unabhängigen Aufsicht über den NDB in der Referendumsabstimmung über das neue Nachrichtendienstgesetz eine wichtige Rolle spielen können.

1. Wann wird der Bundesrat sein Konzept zur Ausgestaltung einer von der Bundesverwaltung unabhängigen Aufsicht über den NDB veröffentlichen?

2. Erfordert die Einrichtung einer von der Bundesverwaltung unabhängigen Aufsicht über den NDB eine Anpassung der gesetzlichen Grundlagen?

3. Wird die von der Bundesverwaltung unabhängige Aufsicht über den NDB wie die heutige Eidgenössische Finanzkontrolle sowohl an den Bundesrat als auch an das Parlament Bericht erstatten?

4. Wird diese Aufsicht mit ausreichend personellen und technischen Ressourcen ausgestattet sein, damit sie mit eigenem qualifiziertem Personal, also unabhängig vom Beaufsichtigten, die Informations­ und Speichersysteme des NDB überwachen kann (Durchführung eigener Recherchen, Nachvollzug aller Änderungen, Analyse der Datenbank­Architekturen und ihrer Verknüpfungen, Überprüfung der Zugangsberechtigungen und des Personenkreises, der Eingaben und Abfragen durchführt usw.)?

5. In der ersten Jahreshälfte 2016 kündigte die Bundeskanzlei im Web in der Rubrik "Geplante Vernehmlassungen" an: "Nachrichtendienstverordnung und Verordnung über die Informations­ und Speichersysteme des NDB. Eröffnung geplant: April 2016/Abschluss geplant: August 2016".

a. Warum fand die Vernehmlassung nicht wie geplant statt? Warum entfernte die Bundeskanzlei die Ankündigung ohne Nennung eines neuen Termins?

b. Ging es darum, die Stimmbürger und Stimmbürgerinnen im Unklaren darüber zu lassen, wie das Nachrichtendienstgesetz auf Verordnungsstufe konkretisiert und umgesetzt werden soll?

c. Wann findet diese Vernehmlassung nun statt? Werden im Rahmen dieser Vernehmlassung auch die neuen rechtlichen Grundlagen für eine von der Bundesverwaltung unabhängige Aufsicht über den NDB vorgestellt?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Mit der Annahme des neuen Nachrichtendienstgesetzes (NDG) in der Volksabstimmung vom 25. September 2016 mit einer Mehrheit von 65,5 Prozent wird das Kernanliegen einer unabhängigen Aufsicht bereits erfüllt. Diese Aufsichtsbehörde wird allerdings dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) administrativ zugeordnet und damit nicht ausserhalb der Bundesverwaltung angesiedelt sein.

1. In einem ersten Schritt wird der Bundesrat bis Anfang 2017 die Leiterin oder den Leiter der unabhängigen Aufsichtsbehörde ernennen. Diese wird ihre Organisation sowie Arbeitsmethoden selber bestimmen. Die Verwaltung kann dabei keine Vorgaben machen. Die unabhängige Aufsichtsbehörde wird ihre Funktion weisungsungebunden ausüben und über ein eigenes Budget 522 verfügen.

Einzelne Aspekte, wie die administrative Zuordnung der Aufsichtsbehörde und der Budgetprozess, müssen in einer Verordnung des Bundesrates geregelt werden. Diese wird im ersten Semester 2017, zusammen mit den weiteren Verordnungen zum NDG, Gegenstand einer Vernehmlassung sein.

2. Eine ausserhalb der Bundesverwaltung eingerichtete Aufsicht würde einer Revision des Nachrichtendienstgesetzes bedürfen.

3. Die unabhängige Aufsichtsbehörde informiert entsprechend Artikel 78 NDG das VBS anhand eines jährlichen Tätigkeitsberichtes. Dieser Bericht wird veröffentlicht. Der parlamentarischen Oberaufsicht steht gemäss Artikel 169 Absatz 2 BV weiterhin das uneingeschränkte Einsichtsrecht zu.

4. Die heutige Nachrichtendienstliche Aufsicht im Generalsekretariat VBS verfügt bereits über vier Stellen und führt seit 2009 tiefgehende Prüfungen beim Nachrichtendienst des Bundes und beim Militärischen Nachrichtendienst durch. Der Personalbedarf wird im Rahmen der Umsetzung des Nachrichtendienstgesetzes geprüft.

5.a) Der Zeitplan musste aufgrund des Referendums angepasst werden.

b) Es war nie die Absicht, das Stimmvolk im Unklaren zu lassen. Es wäre aber politisch nicht opportun gewesen, Konsultationen über Verordnungen durchzuführen, ohne zu wissen, ob das zugrunde liegende Gesetz vom Volk angenommen wird. Aus diesem Grund wurde entschieden, dass die Ämterkonsultation und die Vernehmlassung nach der Abstimmung durchgeführt werden sollten.

c) Die Vernehmlassung zu den Verordnungen findet im ersten Semester des Jahres 2017 statt. Die Vorstellung rechtlicher Grundlagen für eine ausserhalb der Bundesverwaltung eingerichtete Aufsicht über den NDB ist im Rahmen der Vernehmlassung nicht vorgesehen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (4) Fridez Pierre­Alain Galladé Chantal Seiler Graf Priska Sommaruga Carlo

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 09;34;04;1236

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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523 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3816 – Interpellation Welche Betreuung soll Opfern von Terroranschlägen oder terroristischer Gewalt zukommen?

Eingereicht von Wehrli Laurent

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird gebeten, Auskunft zu geben über die auf nationaler Ebene und mit Unterstützung der Kantone getroffenen Massnahmen im Bereich der Betreuung von Menschen, die in der Schweiz oder in anderen Ländern, die nicht in Kriegsgebieten liegen, Opfer von Terroranschlägen oder terroristischer Gewalt werden.

Begründung Als sicher geltende Länder wie Frankreich oder Deutschland werden immer häufiger zu Schauplätzen terroristischer Gewalt. Auch Schweizer Staatsangehörige können davon betroffen sein, obwohl sie kein besonderes Risiko eingegangen sind wie das Bereisen von Gebieten, die von Krieg oder Gewalt heimgesucht werden. Zwar funktioniert die Unterstützung im Fall einer Katastrophe durch die zuständigen Rettungsdienste und die diplomatischen Vertretungen der Schweiz sehr gut. Es zeigt sich jedoch, dass die Koordination der Betreuungsmassnahmen langfristig sehr komplex ist, namentlich die psychologische Betreuung und die Verfahren zur Übernahme von Kosten und Entschädigungen ­ auch mit Blick auf die zahlreichen möglicherweise involvierten Stellen.

Daher wird der Bundesrat gebeten, über die getroffenen und die noch zu treffenden Massnahmen Auskunft zu geben, so zum Beispiel:

­ die im Opferhilfegesetz (OHG) vorgesehene Fachausbildung des Personals der Beratungsstellen;

­ die Einsetzung von juristischen Fachgruppen für das Monitoring der Verfahren, namentlich im Ausland;

­ die Bestimmung von professionellen, auf solche psychologische Traumata spezialisierten Betreuungsgruppen;

­ die Koordination mit den Stakeholdern der Privatversicherungen und den im OHG vorgesehenen Bestimmungen, um notfallmässige sowie längerfristige Hilfe zu vereinfachen (z. B. übernehmen gewisse private Erwerbsausfallversicherungen solche Fälle, während andere sie ablehnen);

­ die Koordination mit Ländern, die über ein Entschädigungsverfahren verfügen (namentlich Frankreich, aber auch Deutschland und Österreich), sowie mit denjenigen, die nicht darüber verfügen.

In diesem Zusammenhang wird der Bundesrat gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie steht es um die Entwicklung der konkreten Massnahmen, die in den letzten Monaten beschlossen wurden, um das Schweizer Dispositiv den Terrorrisiken anzupassen, denen Schweizer Bürgerinnen und Bürger auch ausserhalb von Kriegsgebieten ausgesetzt sein können?

2. Wie teilen sich Bund und Kantone die Aufgaben?

3. Wie wirksam ist das geltende OHG?

4. Sind Anpassungen des OHG oder anderer Gesetze (vor allem im Bereich der Privatversicherungen) vorgesehen, die sich ohne unnötigen bürokratischen Aufwand umsetzen lassen? Wenn ja, in welche Richtung werden diese Anpassungen gehen?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Wer von einem Terroranschlag in der Schweiz unmittelbar in seiner körperlichen, psychischen oder sexuellen Integrität beeinträchtigt worden ist, gilt als Opfer im Sinne des Opferhilfegesetzes (OHG; SR 312.5). Dasselbe gilt für Angehörige. Die 524 Opferhilfe umfasst insbesondere Beratung, Soforthilfe und längerfristige Hilfe. Daneben sind Kostenbeiträge an längerfristige Hilfe durch Dritte, Entschädigung und Genugtuung möglich. Die finanziellen Leistungen der Opferhilfe sind subsidiär. Abgesehen von der Genugtuung sind sie einkommensabhängig. Der Vollzug des Gesetzes obliegt den Kantonen. Der Bund unterstützt mit Finanzhilfe Kurse für Personen, die im Bereich der Opferhilfe tätig sind. Bei ausserordentlichen Ereignissen kann er dem betroffenen Kanton Abgeltungen gewähren und die Zusammenarbeit der Kantone koordinieren.

Ist der Terroranschlag im Ausland begangen worden, haben Opfer und Angehörige mit Wohnsitz in der Schweiz Anspruch auf die Hilfe der Beratungsstellen und auf Kostenbeiträge. Entschädigung und Genugtuung werden nicht gewährt. In Europa werden Entschädigungen in der Regel vom Tatortstaat gewährt (vgl. Europäisches Übereinkommen über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten; SR 0.312.5). Die Vertretungen im Ausland informieren die Betroffenen, mit denen sie in Kontakt kommen, über die Opferhilfe in der Schweiz und vermitteln ihnen auf Wunsch eine Beratungsstelle.

Die Beratungsstellen begleiten die Betroffenen wenn nötig psychologisch. Seit mehreren Jahren werden Kurse für das Personal der Beratungsstellen zum Umgang mit traumatisierten Menschen angeboten. Zudem sind Kostenbeiträge möglich, wenn für die psychologische Unterstützung eine externe Fachperson erforderlich ist. Bei Bedarf hilft die Beratungsstelle den Betroffenen auch, administrative Aufgaben anzugehen, wie Versicherungsleistungen auszulösen oder im Ausland eine Entschädigung zu verlangen. Bei Letzterem kann auch das Bundesamt für Justiz behilflich sein.

Das schweizerische System, Opfer von terroristischen Anschlägen über die allgemeine Hilfe an Opfer von Straftaten zu begleiten, hat sich bewährt. Die Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Attentat in Luxor wurden bei der Revision im Jahr 2007 berücksichtigt.

Das OHG und dessen Vollzug sind im Jahr 2015 evaluiert worden. Die entsprechende Studie wird im Herbst 2016 veröffentlicht.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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525 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3817 – Interpellation Ziele für die Revision des Efta­Freihandelsabkommens mit Kanada

Eingereicht von Nussbaumer Eric

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Die Efta hat am 26./27. April 2016 mit Kanada exploratorische Gespräche geführt, um das am 1. Juli 2009 in Kraft getretene Freihandelsabkommen mit Kanada zu erneuern. Diese Gespräche finden vor dem Hintergrund des umfassenden Wirtschafts­ und Handelsabkommens Ceta statt, dessen offizielle Endfassung die EU­Kommission am 29. Februar 2016 veröffentlicht hat.

1. Welche Ziele verfolgt der Bundesrat mit den exploratorischen Gesprächen der Efta mit Kanada zur Modernisierung des Freihandelsabkommens mit Kanada? Was ist der aktuelle Stand der Gespräche?

2. Welche Studien liegen dem Bundesrat vor, um die Auswirkungen von Ceta auf die Schweiz abzuschätzen, sollte es durch die EU und Kanada in Kraft gesetzt werden? In welcher Form wird er über diese Auswirkungen informieren?

3. Geht es bei den exploratorischen Gesprächen der Efta mit Kanada allein um eine Modernisierung des bestehenden Freihandelsabkommens oder steht auch der Beitritt der Efta zu Ceta zur Diskussion?

4. Wie plant der Bundesrat Parlament und Öffentlichkeit darüber zu informieren und die parlamentarischen Kommissionen und die Kantone frühzeitig zu konsultieren?

5. Kapitel 8 Ceta regelt den Investitionsschutz, dessen sich die Efta bisher nicht angenommen hat. Wie steht Norwegen zur Regelung des Investitionsschutzes in umfassenden Freihandelsabkommen? Entspricht die Ceta­Regelung den Zielen des Bundesrates im Investitionsschutz?

6. Kapitel 23 Ceta geht ausführlich auf menschenwürdige Arbeitsverhältnisse als Voraussetzung für einen fairen Handel ein. Entspricht Ceta dem Niveau des Arbeitnehmerschutzes, den die Efta in ihren Verhandlungen über Freihandelsabkommen fordert? Wo weicht Ceta davon ab?

7. Kapitel 24 Ceta regelt handelsbezogene Umweltbelange und fordert Schutz vor Emissionen, vor schädlichen Chemikalien und der Biodiversität und fordert die gezielte Förderung der nachhaltigen Entwicklung. Entspricht dies dem üblichen Schutzniveau der Efta?

8. Die Kapitel 25 und 26 sowie 29 und 30 Ceta sehen weitreichende institutionelle Vorkehrungen vor, um Dialog und Kooperation zu stärken und Streitigkeiten beizulegen. Auch weitere Ceta­Kapitel enthalten dynamische Bestimmungen, um gestützt auf das Ceta­Abkommen weitere gemeinsame Regulierungen anzufügen. Beharrt der Bundesrat im Falle eines Beitritts darauf, in diesen Gremien Einsitz zu nehmen und gleichberechtigt mitzuentscheiden?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1.­4. Das Freihandelsabkommen, das die Schweiz zusammen mit ihren Efta­Partnern mit Kanada abgeschlossen hat, deckt hauptsächlich den Warenhandel ab, insbesondere die Abschaffung der Zölle für Industrieprodukte. Für gewisse Bereiche enthält das Abkommen Evolutivklauseln, so zum Beispiel für die Dienstleistungen, die Investitionen und das öffentliche Beschaffungswesen. Die Efta­Staaten und Kanada haben entschieden, im Rahmen exploratorischer Gespräche zu prüfen, ob eine Weiterentwicklung und Modernisierung des Abkommens denkbar wären. Bei diesen Gesprächen zwischen der Efta und Kanada versucht die Schweiz auszuloten, ob sich der Zugang zum kanadischen Markt verbessern liesse. Gleichzeitig will sie allfällige Diskriminierungen vermeiden, die sich aus präferenziellen Marktzugangsbestimmungen für Konkurrenten, wie etwa die EU, ergeben könnten.

Eine Weiterentwicklung des Abkommens Efta­Kanada könnte sich auch infolge des Ceta als notwendig erweisen. Tritt dieses in Kraft, könnte die Schweizer Exportwirtschaft auf dem kanadischen oder europäischen Markt nämlich diskriminiert werden 526 oder sich einer stärkeren Konkurrenz ausgesetzt sehen. Gemäss internen Analysen der zuständigen Dienste der Bundesverwaltung besteht ein Diskriminierungsrisiko insbesondere beim Zugang zum kanadischen Markt, und zwar in den Bereichen, die vom bestehenden Freihandelsabkommen nicht oder nur zum Teil abgedeckt sind, wie die Dienstleistungen, die Investitionen, das öffentliche Beschaffungswesen, die Regulierungszusammenarbeit bzw. der Handel mit Agrarprodukten. Ein Beitritt der Efta zum Ceta wird dabei weder von der Efta noch von Kanada angestrebt und entsprechend auch nicht geprüft.

Die exploratorischen Gespräche mit Kanada führt der Bundesrat gestützt auf das Verhandlungsmandat für die Aktualisierung und Weiterentwicklung der bestehenden Freihandelsabkommen der Schweiz, das er 2013 nach Konsultation der Aussenpolitischen Kommissionen erhalten hat. Die ersten Gespräche haben gezeigt, dass die Positionen der Efta­Staaten und Kanadas in gewissen Bereichen, insbesondere beim Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, noch weit auseinanderklaffen. Der Bundesrat kann zurzeit keine Aussagen darüber machen, wie die Ergebnisse bei einer allfälligen Fortführung der exploratorischen Gespräche aussehen werden. Er informiert die interessierten Kreise regelmässig über die dafür vorgesehenen Strukturen, wie die Aussenpolitischen Kommissionen oder die Verbindungsgruppe WTO/FHA.

5. Der Investitionsschutz ist auch Thema der exploratorischen Gespräche zwischen den Efta­Staaten und Kanada. Die Efta­ Staaten verfolgen in diesem Bereich keinen einheitlichen Ansatz. Die Aufnahme von Bestimmungen zum Investitionsschutz in Freihandelsabkommen gehört nicht zum üblichen Prozedere der Efta­Staaten. Die Schweiz regelt den Investitionsschutz hingegen in bilateral abgeschlossenen Abkommen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Investitionen (Investitionsschutzabkommen, ISA) ­ vor allem mit Staaten, die nicht OECD­Mitglieder sind.

Der Investitionsschutzmechanismus, der ins Ceta aufgenommen wurde (ständiges Schiedsgericht, Berufungsgericht), stellt eine Weiterentwicklung des aktuellen Systems dar, die die Schweiz sowie auch ihre Efta­Partner auf jeden Fall prüfen sollten. Diese Entwicklungen werden auch auf internationaler Ebene erörtert (OECD und Unctad beispielsweise), wobei sich die Schweiz aktiv an diesen Diskussionen beteiligt.

6./7. Im Bereich Handel und nachhaltige Entwicklung sind die im Ceta vorgesehenen Schutzniveaus mit denen vergleichbar, die die Efta­Staaten standardmässig vorschlagen. Unterschiedliche Ausgestaltungen bestehen allerdings auf beiden Seiten, so etwa bei den Verfahren zur Beilegung von Meinungsverschiedenheiten. Das Ceta sieht neben dem Konsultationsverfahren auch die Einberufung eines Panels von Sachverständigen vor, dessen Empfehlungen jedoch nicht bindend sind. Der Efta­ Ansatz umfasst Konsultationen, die im gemischten Ausschuss oder gemäss dem Streitbeilegungsmechanismus des Freihandelsabkommens stattfinden und bei denen gegebenenfalls externe Sachverständige der zuständigen internationalen Organisationen/Instrumente beigezogen werden können. Bei beiden Ansätzen muss eine einvernehmliche Lösung gefunden werden.

Ähnlich wie im Ceta sieht der Efta­Ansatz spezifische Bestimmungen zum Schutz der grundlegenden Rechte bei der Arbeit sowie für den Umweltschutz vor. Insbesondere in Bezug auf die Umweltaspekte deckt der Standardansatz der Efta die vom Interpellanten erwähnten Umweltthemen ebenfalls ab, allerdings ohne die verschiedenen Bereiche einzeln aufzuzählen. Eine Bestimmung sieht zu diesem Zweck vor, dass sich die Vertragsparteien verpflichten, ihre Pflichten aus allen von ihnen ratifizierten multilateralen Abkommen wirksam umzusetzen, darunter auch ihre Pflichten in Bezug auf die Biodiversität oder den Umgang mit umweltschädlichen Produkten.

8. Wie der Bundesrat weiter oben bereits erwähnt hat, streben die Efta­Staaten keinen Beitritt zum Ceta an, und auch für Kanada ist dies nicht das Ziel. Entsprechend steht eine Beteiligung der Schweiz an den im Ceta zwischen der EU und Kanada vorgesehenen institutionellen Mechanismen nicht zur Diskussion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (16) Aebischer Matthias Allemann Evi Barrile Angelo Cassis Ignazio Friedl Claudia Graf­Litscher Edith Guldimann Tim Hadorn Philipp Heim Bea Jans Beat Kiener Nellen Margret Marti Min Li Munz Martina Seiler Graf Priska Semadeni Silva Tornare Manuel

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Ergänzende Erschliessung: 15;08

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16.3818 – Interpellation Unhygienische Spitaleinrichtungen

Eingereicht von Weibel Thomas

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Laut Artikel 39 Absatz 1 Buchstabe c KVG sind Anstalten oder deren Abteilungen, die der stationären Behandlung akuter Krankheiten oder der stationären Durchführung von Massnahmen der medizinischen Rehabilitation dienen (Spitäler), zugelassen, wenn sie über zweckentsprechende medizinische Einrichtungen verfügen und eine zweckentsprechende pharmazeutische Versorgung gewährleisten.

In den Medien wurde im Juli 2016 berichtet, dass in der Klinik Beau­Site Bern die Korridore und Treppen mit Teppich bespannt sind. Diese Ausstattung kann nicht dem heutigen hygienischen Qualitätsstandard und der Patientensicherheit entsprechen. Teppiche können nicht genügend gereinigt werden und sind eine Infektionsgefahr für Patientinnen und Patienten. Gemäss Zahlen pro Jahr, die vom BAG verbreitet werden, sterben 2000 Menschen, und es erkranken 70 000 an Infektionen, die sie sich in Schweizer Spitälern zuziehen.

Ich bitte, folgende Fragen zu beantworten:

1. Genügen Teppiche den heutigen Hygieneanforderungen, und können sie insbesondere wirkungsvoll desinfiziert werden?

2. Gibt es weitere Kliniken mit Teppichbodenbelägen?

3. Wie nimmt der Bund seine Aufsicht über "zweckentsprechende medizinische Einrichtungen" wahr?

4. Was hat der Bund bis heute unternommen, um die Hygiene und Qualitätssicherung in den Spitalbauten positiv zu beeinflussen?

5. Hat der Bund die Möglichkeit, in diesem Fall Artikel 43 Buchstabe d anzuwenden, welcher ermöglicht, zur Sicherung der Qualität die Vergütung bestimmter Leistungen ausnahmsweise von Bedingungen abhängig machen, welche über die Voraussetzungen nach den Artikeln 36 bis 40 hinausgehen, wie namentlich vom Vorliegen der notwendigen Infrastruktur?

6. Hat der Bund andere Möglichkeiten, betroffene Kliniken zu veranlassen, wegen der Infektionsgefahr hygienische Bodenbeläge in den Kliniken zu verlegen?

7. Was wird der Bund explizit gegen den Missstand in der Klinik Beau­Site unternehmen?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Es gibt derzeit keine nationale Empfehlung zur Materialverwendung in Spitälern. Gemäss den internationalen Empfehlungen müssen die für die Bodenbeläge in Gesundheitseinrichtungen verwendeten Materialien leicht zu reinigen und zu desinfizieren sein. Es gibt heute geeignetere Materialien als Teppiche. Die Verwendung solcher Materialien sollte in Gesundheitseinrichtungen, wo die Gefahr einer Beschmutzung der Böden mit kontaminierten biologischen Flüssigkeiten besteht, bevorzugt werden.

2. Die baulich­funktionelle Ausstattung und Infrastruktur von Schweizer Spitälern und Kliniken wird auf Bundesebene nicht erfasst. Die Spitäler und Kliniken unterstehen der gesundheitspolizeilichen Aufsicht der Kantone.

3./4./6./7. Die in der Bundesverfassung definierte Aufgabenteilung überträgt den Kantonen die Verantwortung für das Gesundheitswesen. Die Kantone sind souverän, soweit ihre Souveränität nicht durch die Bundesverfassung beschränkt ist, und sie üben alle Rechte aus, die nicht dem Bund übertragen sind (Art. 3 der Bundesverfassung). So übernimmt der Bund insbesondere die Reglementierung von Kranken­ und Unfallversicherung, Gesundheitsschutz, Prävention,

529 Gesundheitsförderung sowie die medizinische Ausbildung und die wissenschaftliche Forschung, während die Kantone namentlich die Gesundheitsüberwachung und die Gesundheitsversorgung sicherstellen.

Spitäler, die zur Tätigkeit zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung zugelassen werden, müssen nicht nur die Dienstleistungs­ und Infrastrukturvoraussetzungen (Art. 39 Abs. 1 Bst. a­c KVG; SR 832.10) für die Erteilung der Betriebsbewilligung erfüllen. Zusätzlich müssen sie für die Zulassung auch einen Leistungsauftrag im Sinne des KVG aufgrund einer Spitalplanung erhalten (Art. 39 Abs. 1 Bst. d­e KVG). Die Spitalplanungskriterien erlässt der Bundesrat gemäss Artikel 39 Absatz 2ter KVG auf der Grundlage von Qualität und Wirtschaftlichkeit. Die Beachtung der Planungskriterien ist für die Kantone bei der Zulassung der Leistungserbringer verbindlich.

Es ist aber allein Sache der Kantone, für den Betrieb von Gesundheitseinrichtungen spezifische Voraussetzungen, wie etwa eine Bewilligungspflicht, vorzuschreiben. Bewilligungen können entzogen oder Einschränkungen verfügt werden. Kontroll­ und aufsichtsrechtliche Massnahmen lassen sich auch im Zusammenhang mit Spitalinfektionen, sogenannten Healthcare­ assoziierten Infektionen, vornehmen. So können spezifische Auflagen oder Vorgaben zur Verhütung und Bekämpfung von Healthcare­assoziierten Infektionen an Spitäler gemacht werden. Die konkreten Voraussetzungen unterscheiden sich von Kanton zu Kanton. Die Überprüfung der Voraussetzungen und die Erteilung der Betriebsbewilligung erfolgen durch die Behörden des Standortkantons. Der Bund hat keine Kompetenz dazu.

Gestützt auf Artikel 58 Absatz 3 KVG hat der Bundesrat die Möglichkeit, Massnahmen zur Sicherung der Qualität festzulegen. Allerdings ist dabei zu beachten, dass die Durchsetzung dieser Massnahmen durch die Kantone bzw. die Versicherer erfolgen müsste.

Der Bundesrat hat am 23. März 2016 die nationale Strategie zur Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von Healthcare­ assoziierten Infektionen (Strategie Noso) verabschiedet und dem Bundesamt für Gesundheit den Auftrag erteilt, die Strategie Noso gemeinsam mit den Kantonen und Umsetzungspartnern umzusetzen (www.bag.admin.ch/Noso). Ziel der Strategie Noso ist es, Spital­ und Pflegeheiminfektionen zu reduzieren. Als eine Schlüsselmassnahme sieht die Strategie Noso die Ausarbeitung von nationalen Standards und Richtlinien vor. Hierzu kann auch der Bereich der Hygiene und Hygieneanforderungen an die bauliche und funktionelle Gestaltung von Gesundheitseinrichtungen gehören. Eine weitere Massnahme der Strategie Noso zielt auch darauf ab, die Kantone zu ermutigen und dabei zu unterstützen, ihren Handlungsspielraum bei der Beurteilung der Tätigkeiten von Spitälern und Pflegeheimen und der anschliessenden Entscheidung über eine Bewilligung vermehrt zu nutzen. Als ein erster Schritt wird im Rahmen der Umsetzung momentan gemeinsam mit den Umsetzungspartnern und Experten und Expertinnen in den Projektgremien eine Priorisierung sowie Konkretisierung der Massnahmen vorgenommen und beispielsweise darüber entschieden, in welchen Bereichen nationale Standards und Richtlinien erarbeitet werden sollen. Prioritäre Massnahmen aus Sicht des Bundes sind der Ausbau der Überwachung sowie die Erarbeitung von nationalen Standards und Richtlinien. Eine Zwischenevaluation zum Stand der Umsetzung soll bis Ende 2020 vorliegen.

5. Die Tarifpartner haben die Möglichkeit, in ihren Verträgen gemäss Artikel 43 Absatz 2 Buchstabe d KVG zur Sicherung der Qualität die Vergütung bestimmter Leistungen beispielsweise vom Vorliegen der notwendigen Infrastruktur abhängig zu machen. Die Vereinbarung der Tarife liegt in der Zuständigkeit der Tarifpartner. Auch hier hat der Bundesrat somit keine direkte Einwirkungsmöglichkeit.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (6) Bäumle Martin Chevalley Isabelle Flach Beat Graf­Litscher Edith Grossen Jürg Moser Tiana Angelina

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16.3819 – Interpellation Berechnung künftiger AHV­Rentenansprüche von Personen im Asylbereich

Eingereicht von Steinemann Barbara

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Jährlich wandern mehrere Zehntausend Personen via Asylschiene in die Schweiz ein. Auch diese Personen werden später Rentenansprüche erlangen, selbst dann, wenn sie nie einen eigens erworbenen Franken in dieses Sozialwerk eingezahlt haben.

Die Sozialwerke und unsere Sozialversicherungen waren einst auf die Bedürfnisse der Bewohner der Schweiz ausgerichtet, berechenbar und finanzierbar. Seit Jahren leben nahezu 90 Prozent der Personen aus dem Asylbereich von der öffentlichen Sozialhilfe ­ die Integration in den Arbeitsmarkt lässt trotz grössten Anstrengungen der Integrationshelfer auf sich warten. Dass hier eine ganze Generation von Asyl­Zuwanderern in der Schweiz in einigen Jahrzehnten ebenfalls Rentenansprüche geltend machen kann, lässt die aktuelle Diskussion um die AHV­Reform und ­Finanzierung völlig ausser Acht.

Es wird von den Annahmen ausgegangen, dass die Zuwanderung im Asylbereich, die Rückführungsquote, die Sozialhilfequote und die Lebenserwartung in den kommenden Jahren konstant bleiben.

1. Wie hoch sind die zukünftigen jährlichen AHV­Rentenansprüche der Personen aus dem Asylbereich, welche 2015 in der Schweiz Asyl, eine vorläufige Aufnahme oder durch Familiennachzug eines einstigen Asylbewerbers ein Bleiberecht erhalten haben? Gefragt wird nach einer realistischen Prognose von voraussichtlichen Rentenansprüchen der heutigen Asylsuchenden in Zahlen.

2. Wie viele Beiträge werden die Personen aus dem Asylbereich an die Rentenversicherung leisten?

3. Wie viele Personen haben in den letzten zehn Jahren jeweils wie hohe Leistungen aus der AHV erhalten, welche nie einen selbsterwirtschafteten Franken (als Lohnabzug aus dem Einkommen aus dem ersten Arbeitsmarkt) als Beitrag bezahlt haben?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 Es trifft zu, dass Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene eine sehr hohe Sozialhilfeabhängigkeit aufweisen. Dies hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass sie im Aufnahmeland zuerst eine Landessprache lernen und sich dazu oft noch berufliche Qualifikationen aneignen müssen, um auf dem Arbeitsmarkt Fuss fassen zu können. Studien zeigen, dass die Erwerbsquote von vorläufig Aufgenommenen und Flüchtlingen mit Fortdauer des Aufenthalts in der Schweiz steigt. Zehn Jahre nach der Einreise gehen über 50 Prozent der Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen einer Erwerbstätigkeit nach. Bund und Kantone unternehmen verschiedene Anstrengungen, um die berufliche Integration von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen zu verbessern. Auf diese Weise wird auch die Anzahl Personen aus dem Asylbereich steigen, die als erwerbstätige Versicherte Beiträge an die Sozialversicherungen leisten. Im Übrigen ist die Anzahl der Personen, die nach einem Asylverfahren in der Schweiz ein Bleiberecht erhalten und alsdann Anspruch auf eine AHV­Rente haben könnten, gemessen am Total der Versicherten in der Schweiz insgesamt klein. In der aktuellen Diskussion um die Reform der Altersvorsorge drängt sich daher nach der Meinung des Bundesrates eine gesonderte Betrachtung der Personen aus dem Asylbereich nicht auf.

1.­3. Die aktuellen Datengrundlagen der Sozialversicherungen geben umfangreich Auskunft über die Situation von ausländischen Staatsangehörigen bezüglich Beiträge und Leistungen in der AHV. Die zentralen Versicherten­ und Rentenregister enthalten die in der AHV versicherten Personen und die jeweiligen Daten bezüglich Versichertennummer, Geschlecht, Geburtsdatum, Nationalität, Art und Höhe der Leistungen.

Aktuell können die erfassten Daten jedoch nicht nach Aufenthaltsstatus oder Einreisejahr differenziert werden. Hierzu fehlen in den Registern der Sozialversicherungen die Angaben zur Art des Aufenthaltsstatus bzw. der Aufenthaltsbewilligung. Diese 532 Angaben zur Identifikation der verschiedenen Ausländergruppen sind im Zentralen Migrationsinformationssystem (Zemis) enthalten. Es sind Bestrebungen im Gange, zwischen den diversen Informationssystemen Verknüpfungen zu erstellen, damit statistische Datengrundlagen zum Stand und zur Entwicklung der Sozialversicherungsbezüge der unterschiedlichen Ausländergruppen, unter anderem gegliedert nach Aufenthaltsstatus und Einreisejahr, erstellt werden können.

Zum jetzigen Zeitpunkt können somit aufgrund der aktuellen Datengrundlagen die aufgeworfenen Fragen nicht beantwortet werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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16.3820 – Interpellation Ein Grenzzaun zur Sicherung der Landesgrenze im Raum Chiasso

Eingereicht von Brand Heinz

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird ersucht, folgende Fragen zu beantworten:

1. Verfügt der Bundesrat über Pläne zur Befestigung der Landesgrenze im Grenzabschnitt von Chiasso?

2. Wenn nein, beabsichtigt er, eine entsprechende Planung in Bälde in Angriff zu nehmen?

3. Bestehen die notwendigen Rechtsgrundlagen in den Bereichen Bau, Raumplanung, Forst usw., um den Bau von Grenzsicherungsanlagen und die Schaffung von Freihaltezonen in diesem Grenzabschnitt rasch in Angriff zu nehmen?

Zahlreiche Länder Europas, namentlich auch mehrere Nachbarstaaten, haben damit begonnen, ihre Landesgrenzen mit verschiedenen Massnahmen wie Grenzzäunen und dergleichen baulich zu schützen und abzusichern. Österreich hat etwa den Grenzabschnitt nach Norden im Raum des Brennerpasses bereits baulich stark abgesichert. Damit schützen diese Staaten ihr Hoheitsgebiet nicht nur vor illegalen Einreisen, sondern diese Massnahmen dienen auch zur Abwehr eines möglichen Massenansturms von illegal einreisenden Personen. Ein solcher wird im Raum von Chiasso angesichts der grossen Zahl Illegaler in Italien und der in Zukunft noch zu erwartenden Migranten in diesem Land, die nach Norden weiterreisen wollen, ebenfalls immer wahrscheinlicher.

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Es bestehen zurzeit keine Pläne zur Befestigung der Landesgrenze, weder in der Region Chiasso noch an anderen Abschnitten der Schweizer Grenze.

2. Der überwiegende Teil der Migranten, die das Grenzwachtkorps (GWK) im Tessin anhält, reist mit dem Zug ein. Rund 85 Prozent aller illegalen Aufenthalter im Tessin werden auf dem Bahnhof Chiasso aufgegriffen. Damit erzielt das GWK mit seinem heutigen Dispositiv eine überzeugende Filterwirkung. Die Aufgriffe an der grünen Grenze haben sogar in den Monaten, in denen der grösste Migrationsdruck herrschte, lediglich 6,4 Prozent ausgemacht. Ein Grenzzaun wäre ein sehr kostspieliges Mittel, um die illegale Migration noch weiter zu verringern, und ist nicht in Planung. Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) bzw. das GWK nutzt neben Kameras an Fusspfaden auch Drohnen und Helikopter, um illegale Migranten an der grünen Grenze zu erkennen und mit mobilen Patrouillen abzufangen.

3. Es bestehen derzeit keine klaren Rechtsgrundlagen für den Bau von Grenzschutzanlagen.

Gemäss Artikel 5 des Zollgesetzes liegt es grundsätzlich in der Kompetenz der EZV, Bauten an der Grenze zur Erfüllung ihrer Aufgaben zu errichten. Ob dies allerdings die Errichtung eines Grenzzaunes einschliessen würde, ist nicht abschliessend geklärt. Ungeachtet dieser Grundsatzfrage würde ein solches Vorhaben aber eine Reihe anderer rechtlicher Vorgaben berühren, z. B. bezüglich Raumplanung oder Umweltschutz. Neben der geltenden Schweizer Gesetzgebung gälte es auch den Schengener Grenzkodex, insbesondere dessen Artikel 22, zu beachten, welcher den hindernisfreien Grenzübertritt an den Binnengrenzen des Schengen­Raums garantiert. Angesichts der tiefen Zahlen im Bereich der illegalen Grenzübertritte an der grünen Grenze ist der Bundesrat der Auffassung, dass die Errichtung eines Grenzzaunes derzeit einer solchen Interessenabwägung nicht standhalten würde. Sollte sich die Lage aber innert kürzester Frist derart zuspitzen, dass unmittelbar eine schwere Störung der inneren Sicherheit droht, der nur mit baulichen Massnahmen begegnet werden könnte, hätte der Bundesrat im Rahmen seiner verfassungsmässigen Kompetenzen die Möglichkeit, eine entsprechende Verordnung zu erlassen (Art. 185 Abs. 3 BV).

534 Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (18) Brunner Toni Candinas Martin Chiesa Marco Geissbühler Andrea Martina Giezendanner Ulrich Golay Roger Hausammann Markus Hurter Thomas Keller Peter Pantani Roberta Pieren Nadja Quadri Lorenzo Regazzi Fabio Rösti Albert Rutz Gregor Salzmann Werner Steinemann Barbara Tuena Mauro

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16.3821 – Interpellation Ärztemangel als wirkliches Problem?

Eingereicht von Brand Heinz

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Stellt der via Medien behauptete "Ärztemangel" die rechtzeitige und ausreichende Behandlung der Bevölkerung heute und in den nächsten 15 Jahren tatsächlich infrage?

2. Ist mit der heutigen geografischen und elektronischen Mobilität der Bevölkerung und den modernen Möglichkeiten der medizinischen Rettungs­ und Einsatzkräfte die landesweit unterschiedliche Ärzte­ und Spitaldichte wirklich ein Problem, welches die ausreichende Gesundheitsversorgung ernsthaft gefährdet?

3. Ist er nicht auch der Meinung, dass die Versorgungssituation in der Schweiz insgesamt von Überversorgung und Mengenausweitung gekennzeichnet ist?

4. Handelt es sich nicht eher um "Scheinlücken", die einem OECD­Vergleich nicht standhalten?

5. Ist er nicht auch der Meinung, dass Überversorgung und Mengenausweitung bzw. überflüssige und ineffiziente Leistungen wichtige Gründe für die permanent übermässig ansteigenden Gesundheitskosten hierzulande sind?

6. Teilt er die Auffassung, dass die auch von ihm in Gesundheit 2020 dargelegte Effizienzschwäche des schweizerischen Gesundheitswesens wesentlich eine Folge der politisch beeinflussbaren Faktoren Überversorgung, Vertragszwang sowie fehlende Qualitätstransparenz der Leistungserbringer ist?

Begründung Via Medien wird vor einem "Ärztemangel" gewarnt, der heute vor allem Hausärzte, künftig auch Spezialärzte betreffe. Die OECD­Statistiken 2013/11 zeigen ein anderes Bild: Bei der Ärzteanzahl liegt in Mitteleuropa nur Österreich vor der Schweiz (4 Ärzte pro 1000 Einwohner; Benchmark 3,3). Beim Alter der Ärzte liegt die Schweiz unter dem Benchmark der OECD, was die These "Überalterung" relativiert. Das Potenzial weiblicher Ärzte ist bei uns aber noch nicht ausgeschöpft; wir verfügen mit rund 40 Prozent über vergleichsweise tiefe Werte. Beim Anteil Allgemeinpraktiker (28 Prozent) liegt die Schweiz international fast im OECD­Durchschnitt. Bei der Psychiatrie hingegen überschreiten wir die Vergleichswerte um das Dreifache (4,5 pro 10 000 Einwohner; Benchmark 1,5), beim weiteren Gesundheitspersonal um rund das Doppelte (17,4 pro 1000 Einwohner; Benchmark 9,1). Sorge bereitet allenfalls der "Ärzteimport", wo die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern rund 10 Prozent über dem Durchschnitt liegt.

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Mit vier Ärztinnen und Ärzten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner im Jahr 2013 gehört die Schweiz zu den OECD­ Ländern mit der höchsten Ärztedichte. Die Anzahl Ärztinnen und Ärzte pro Einwohnerinnen und Einwohner schwankt jedoch sehr stark je nach Kanton und Spezialisierung. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass sich die Schweiz im Allgemeinen eher in einer Überversorgungssituation befindet, auch wenn es lokal ­ insbesondere in der Grundversorgung ­ Engpässe geben kann. Über 30 Prozent der in der Schweiz praktizierenden Ärztinnen und Ärzte verfügen über einen ausländischen Abschluss, und ihr Anteil wächst von Jahr zu Jahr. Um die Auslandabhängigkeit zu verringern und die Versorgung in Zukunft möglichst mit mehr im Inland ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten zu sichern, hat der Bundesrat im Rahmen der Begleitmassnahmen zur Umsetzung von Artikel 121a BV und der Fachkräfte­Initiative beschlossen, zusammen mit den Kantonen Massnahmen für eine nachhaltige Erhöhung der Anzahl Abschlüsse in Humanmedizin zu ergreifen. Hierfür sieht er im Rahmen der Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation 2017­2020 (BFI­Botschaft) einen Zusatzkredit von 100 Millionen Franken vor. Dieser 536 Kredit wurde von den eidgenössischen Räten im letzten September angenommen, und die Schweizerische Hochschulkonferenz sollte voraussichtlich bis Ende November über die Verteilung des Kredits auf die Bildungsstätten entscheiden. Die Erhöhung der Anzahl Abschlüsse ist keine isolierte Massnahme. Im Rahmen der bundesrätlichen Strategie Gesundheit 2020 sind zahlreiche weitere Massnahmen ergriffen worden, mit denen die medizinische Grundversorgung, die interprofessionelle Zusammenarbeit und die bedarfsgerechte Verteilung der Ärztinnen und Ärzte auf die verschiedenen Fachgebiete der Medizin gestärkt werden.

Die Umsetzung all dieser Massnahmen sollte auch in 15 Jahren eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung ermöglichen.

2.­6. Im Rahmen der geltenden Verfassung liegt die Gesundheitsversorgung im Kompetenzbereich der Kantone. Um die Steuerung im ambulanten Bereich zu verbessern, wären die kantonalen Behörden gemäss der Botschaft des Bundesrates (15.020) zur Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG; SR 832.10) betreffend Steuerung des ambulanten Bereichs hierbei ermächtigt gewesen, den Versorgungsbedarf in Bezug auf die als optimal bestimmte Versorgungsqualität zu ermitteln, und dies in Koordination untereinander. In einem System mit Vergütung nach Einzelleistungen ­ so werden in der Schweiz medizinische Leistungen des ambulanten Bereichs in der Regel vergütet ­ besteht ohne Steuerung das Risiko, dass die Anzahl Konsultationen und die Menge ärztlicher Eingriffe mit der Ärztedichte steigen, was die Kosten in die Höhe treibt. Deshalb unterstützte der Bundesrat die Verlängerung der Gültigkeit von Artikel 55a KVG, mit der die Kantone die Zulassung von Ärztinnen und Ärzten für weitere drei Jahre einschränken können (parlamentarische Initiative 16.401). Er bemüht sich im Rahmen der Arbeiten zum Postulat 16.3000 und zur Motion 16.3001 entschieden darum, eine langfristige Alternative zu dieser Massnahme zu finden, um den Kostenanstieg bei den Leistungen des ambulanten Bereichs einzudämmen, wobei gleichzeitig der Zugang der Bevölkerung zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung gewährleistet sein soll. Kriterien wie die Ärztedichte und die Angebotsqualität werden berücksichtigt, und verschiedene Stossrichtungen wie eine Lockerung des Vertragszwangs oder eine Tarifdifferenzierung, beispielsweise nach Region, Leistungspalette oder Qualitätskriterien, werden geprüft.

Zudem hat das EDI am 2. September 2016 angekündigt, dass es weitere Massnahmen prüft, um den Kostenanstieg zulasten der Krankenversicherung in den Griff zu bekommen. Es wird auch Modelle analysieren, die in anderen europäischen Ländern zur Steuerung des Mengenwachstums eingesetzt werden. Im Vordergrund stehen Deutschland und die Niederlande, die vergleichbare Gesundheitssysteme haben. Sie wenden im stationären wie auch im ambulanten Bereich Steuerungsinstrumente bei den Budgets oder der Menge der zu erbringenden Leistungen an.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (12) Brunner Toni Candinas Martin Chiesa Marco de Courten Thomas Giezendanner Ulrich Golay Roger Hess Lorenz Lohr Christian Pezzatti Bruno Pieren Nadja Rösti Albert Salzmann Werner

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Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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16.3824 – Interpellation Mindestbetrag für Rechnungen im Rahmen der Kostenbeteiligung der Krankenkassen

Eingereicht von Piller Carrard Valérie

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Wie jeden Herbst wird mit dem Jahreszeitenwechsel auch die Erhöhung der Krankenkassenprämien angekündigt. Seit Jahren kommen Vorschläge zur Reduktion der Gesundheitskosten von allen Seiten. Während eine öffentliche Krankenkasse die Lösung sein könnte, hat sich der Ständerat für einen Mechanismus entschieden, der die Erhöhung der Mindestfranchise je nach Kostenwachstum ermöglicht.

Um gewisse Kosten vor allem administrativer Art zu reduzieren, können einfache Massnahmen in die Tat umgesetzt werden: Beispielsweise schicken zahlreiche Versicherer ihren Kundinnen und Kunden Rechnungen für den Selbstbehalt im Rahmen der Kostenbeteiligung, die Beträge unter fünf Franken betreffen. Diese Praxis ist nicht nur ineffizient, sie kommt auch allen teuer zu stehen, wenn man die Kosten für Papier, Druck, Porto und Banküberweisung einberechnet.

Ich stelle mir dazu folgende Fragen und möchte die Haltung der Regierung zu genau diesen Punkten wissen:

1. Was hält der Bundesrat von dieser Praxis?

2. Wäre es denkbar, ein System der Rechnungsstellung mit einem Mindestbetrag einzuführen (z. B. 10 oder 20 Franken)? Dabei würden kleinere Beträge auf die nächste Rechnung übertragen.

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1./2. Im System des Tiers payant schuldet der Versicherer dem Leistungserbringer die Vergütung (Art. 42 Abs. 2 des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung, KVG; SR 832.10). Er stellt der versicherten Person dann die Kostenbeteiligung (Franchise und Selbstbehalt) in Rechnung. Vorbehaltlich des Rechtsmissbrauchverbots verfügt der Versicherer über grosse Autonomie in diesem Bereich. So steht es ihm frei, für jede von der versicherten Person bezogene Leistung eine einzelne Rechnung zu stellen, abzuwarten, bis die Kostenbeteiligung für eine ganze Behandlung in Rechnung gestellt werden kann, oder der versicherten Person eine einzige Rechnung für mehrere Leistungen, die nichts miteinander zu tun haben, zuzustellen. Die Vorgehensweise des Versicherers muss zwei Grundsätze beachten: Einerseits muss die versicherte Person beim Lesen der ihr zugeschickten Rechnung verstehen können, welche Leistungen betroffen sind. Andererseits muss der Versicherer seine Verwaltungskosten auf das für eine wirtschaftliche Geschäftsführung erforderliche Mass beschränken (Art. 19 Abs. 1 des Krankenversicherungsaufsichtsgesetzes, KVAG; SR 832.12). Rechnungen über kleinere Beträge betreffen in der Regel eine einzige Leistung. Sie bieten den Vorteil, dass sie für die Versicherten leicht verständlich sind, bedeuten aber auch einen höheren administrativen Aufwand für die Versicherer. Der Bundesrat erachtet es als sinnvoll, es den Versicherern zu überlassen, selbst ein effizientes Vorgehen in diesem Bereich festzulegen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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538 Mitunterzeichnende (13) Aebischer Matthias Barrile Angelo Carobbio Guscetti Marina Feri Yvonne Friedl Claudia Hadorn Philipp Heim Bea Kiener Nellen Margret Munz Martina Reynard Mathias Seiler Graf Priska Semadeni Silva Tornare Manuel

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16.3828 – Interpellation Ist die Schweiz zu einer Goldgrube für Ärztinnen und Ärzte aus der Europäischen Union geworden?

Eingereicht von Gschwind Jean­Paul

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Jeden Herbst löst die Erhöhung der Krankenkassenprämien bei den Versicherten Unverständnis, Unzufriedenheit, ja sogar Wut aus. Das Jahr 2017 stellt in dieser Hinsicht keine Ausnahme dar: 4,5 Prozent beträgt das landesweite Mittel, und im Kanton Jura steht mit durchschnittlich 7,3 Prozent und 8,3 Prozent für 19­ bis 25­Jährige ein Rekordanstieg bevor.

Aber wie jedes Jahr flauen die Emotionen der Versicherten nach ein paar Wochen ab, ohne dass irgendeine Massnahme zur Stabilisierung oder gar Senkung der Gesundheitskosten getroffen worden wäre. Ein Grund für den Kostenanstieg ist die konstant ansteigende Inanspruchnahme von ambulanten medizinischen Leistungen, die mit der Eröffnung von neuen Allgemein­ oder Facharztpraxen vor allem durch Ärztinnen und Ärzte aus der Europäischen Union in Zusammenhang stehen. Ein Jahresgehalt zwischen 500 000 und 1 000 000 Franken ist ja auch mehr als attraktiv!

Dazu stelle ich dem Bundesrat folgende Fragen:

1. Kann der Bundesrat die Anzahl der Allgemein­ und Facharztpraxen beziffern, die in der Schweiz im Zeitraum vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2015 eröffnet wurden, und die Verteilung auf die Kantone nennen?

2. Kann er die Anzahl der neuen praktizierenden Ärztinnen und Ärzte aus der Europäischen Union mit Angabe des Herkunftslandes beziffern?

3. Kann der Bundesrat die Kriterien nennen, die bei der Anerkennung der Diplome berücksichtigt werden?

4. Kann er die für die Anerkennung der Diplome zuständige Behörde nennen?

Ich danke dem Bundesrat für seine Antwort.

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Für die selbstständige Ausübung eines universitären Medizinalberufs bedarf es einer Bewilligung des Kantons, auf dessen Gebiet der Medizinalberuf ausgeübt wird (Art. 34 MedBG; SR 811.11). Der Bund führt kein Register über die in den Jahren 2012 bis 2015 eröffneten Allgemein­ und Facharztpraxen.

Der Bund führt das Medizinalberuferegister über Inhaberinnen und Inhaber von Diplomen und Weiterbildungstiteln nach Artikeln 51ff. MedBG. Auf Basis dieses Registers kann die Anzahl der neuden erteilten Berufsausübungsbewilligungen ausgewertet werden, die Hinweise auf eine Praxistätigkeit liefern. Es ist jedoch unklar, ob diese Bewilligungen auch aktiv genutzt werden. Zudem beinhaltet das Register keine zuverlässige Aussage über den Arbeitsort.

Nachfolgend ist die Verteilung über die Kantone dargestellt. Es handelt sich um die Anzahl Bewilligungen, nicht um die Anzahl Personen. Eine Person kann gleichzeitig in mehreren Kantonen über eine Berufsausübungsbewilligung verfügen. Unter Generalisten bzw. Grundversorgern werden dabei die praktischen Ärztinnen und Ärzte und Fachärztinnen und Fachärzte für allgemeine innere Medizin und Kinder­ und Jugendmedizin verstanden.

Insgesamt erteilte Bewilligungen an Grundversorger und Spezialisten 2012­2015 nach Kanton:

beide KantoneGrundversorgerSpezialisten Gesamt Titel

AG 183 385 90 658

540 AR 39 118 19 176

AI 4 39 2 45

BL 97 199 56 352

BS 73 196 47 316

BE 404 656 182 1242

FR 93 180 35 308

GE 488 779 103 1370

GL 7 12 2 21

GR 57 128 35 220

JU 14 32 5 51

LU 161 233 57 451

NE 76 140 31 247

NW 12 11 5 28

OW 12 39 3 54

SH 25 22 3 50

SZ 56 143 26 225

SO 53 63 15 131

SG 188 332 76 596

TI 155 440 58 653

TG 86 142 42 270

UR 13 7 3 23

VD 220 449 72 741

VS 123 275 40 438

ZG 57 175 32 264

ZH 309 1055 242 1606

Gesamt 3005 6250 1281 10536

Um zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) abrechnen zu können, benötigt es eine sogenannte Zahlstellenregisternummer (ZSR), die im Auftrag der Versicherer von der Sasis AG erteilt wird. Die Sasis AG führt ein entsprechendes Zahlstellenregister, wobei nicht unterschieden werden kann, ob ein Arzt oder eine Ärztin von der ZSR Gebrauch macht oder nicht. Bei der Aufhebung der Zulassungssteuerung (2012 bis Mitte 2013) war nun zu beobachten, dass sich im Jahr 2012 gesamtschweizerisch die Anzahl erteilter ZSR verdoppelt hatte. Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) hat bei einer Untersuchung der Entwicklung des Ärztebestandes im Kontext der Beschränkung der Zulassung (http://www.obsan.admin.ch/de > Publikationen > Obsan Bulletin 4/2015) versucht, nur die Arztpraxen zu berücksichtigen, welche effektiv zulasten der OKP abrechnen. Das Obsan sieht eine starke Zunahme der Spezialärzte und ­ärztinnen seit 2012 bis Mitte 2015.

Betreffend Neueröffnungen von Arztpraxen ist darauf hinzuweisen, dass der Bundesrat am 18. Februar 2015 dem Parlament einen Vorschlag für eine dauerhafte Steuerung in der Krankenversicherung im ambulanten Bereich unterbreitet hat. Das Parlament hat diese Vorlage abgelehnt, dann aber mittels dringlichen Bundesgesetzes am 22. Juni 2016 entschieden, die bisherige Zulassungssteuerung befristet bis Mitte 2019 weiterzuführen, und gleichzeitig den Bundesrat beauftragt, weitere Alternativen zur Zulassungssteuerung zu suchen (Verordnung über die Einschränkung der Zulassung von Leistungserbringern zur Tätigkeit zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung, VEZL; SR 832.103). Der Bundesrat erachtet eine Steuerung in diesem Bereich nach wie vor als notwendig.

2. Die folgenden Zahlen basieren auf den Anerkennungen von Facharzttiteln aus dem Medizinalberuferegister. Die Angaben beinhalten deshalb Ärztinnen und Ärzte sowohl in der Praxis als auch im Spital. Im Jahre 2015 sind folgende Facharztdiplome von Ärztinnen und Ärzten aus der EU anerkannt worden:

541 Deutschland (573), Italien (223), Frankreich (196), Österreich (68), Rumänien (26), Ungarn (22), Belgien (21), Griechenland (16), Polen (13), Spanien (12), Tschechische Republik (11), Bulgarien (8), Portugal (6), Grossbritannien (5), Niederlande (5), Schweden (2), Slowakei (2), Slowenien (2), Estland (1), Litauen (1).

Im Vergleich hierzu haben im Jahre 2015 866 Schweizerinnen und Schweizer einen Facharzttitel erlangt.

3. Die Schweiz anerkennt die Diplome derjenigen Staaten, mit denen sie einen Vertrag über die gegenseitige Anerkennung der Diplome abgeschlossen hat. Seit Juni 2002 ist diese Gegenseitigkeit durch das Freizügigkeitsabkommen (FZA) mit der Europäischen Union (EU) und mit der Efta möglich. Das FZA verweist bei der Anerkennung der Diplome auf die Bestimmungen der EU im Bereich der Anerkennung der Diplome (2005/36/EG). Diese Anerkennung betrifft nicht nur die universitären Titel, sondern auch die Berufsqualifikationen und das Berufsausübungsrecht in der Schweiz.

4. Nach Artikel 15 Absatz 3 MedBG ist für die Anerkennung die Medizinalberufekommission (Mebeko) zuständig.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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16.3829 – Interpellation Cybersecurity­Einheit des Bundes und Darknet

Eingereicht von Imark Christian

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Mindestens seit der Beschaffung einer Faustfeuerwaffe durch den Amokläufer eines Anschlags auf ein Einkaufszentrum in München ist das sogenannte "Darknet" in aller Munde. Das "Darknet" ist ein dunkler Bereich des Internets, in dem man unerkannt surfen, chatten, downloaden, mailen und Waren verkaufen oder kaufen kann. Anders als im normalen Internet gibt es hier keine zentralen Server, die man direkt aufruft, um eine Seite abzurufen. Im "Darknet" liegen die Seiten auf einzelnen PC von Nutzern. Ausserdem gibt es im "Darknet" fast nur kryptische Internetadressen wie "http://jjmrt55koer6ri.onion". Links bekommt man über Linklisten oder durch andere Nutzer. Im "Darknet" gibt es nahezu alles im Angebot: raubkopierte Filme und Serien, illegale Softwarelizenzen, geklaute Zugangsdaten und eben auch Waffen und Drogen. Die Nutzer bleiben anonym.

1. Ist die Cybersecurity­Einheit des Bundes aufklärend auch im "Darknet" tätig?

2. Kann die Cybersecurity­Einheit des Bundes bereits Erfolge aufweisen bei Ermittlungen im "Darknet"?

3. Wie schätzt der Bundesrat die Gefährlichkeit des "Darknet" generell ein?

4. Ist er bereit, die Cybersecurity­Einheit des Bundes allenfalls personell auszubauen, mit Spezialisten, welche verdeckt im "Darknet" ermitteln?

5. Gibt es Möglichkeiten, allfällige neugeschaffene Stellen in anderen Bereichen einzusparen?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Cybersecurity beschreibt sowohl den angestrebten Zustand, der vor Cyberbedrohungen schützt, als auch die Gesamtheit der für das Erreichen und Aufrechterhalten dieses Zustandes nötigen Massnahmen. Cybercrime umfasst Straftaten, die sich gegen das Internet, Informatiksysteme und deren Daten richten, sowie Straftaten, welche diese Technologien massgeblich zur Ausübung nutzen. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) bekämpft aktiv Cybercrime in Bundeszuständigkeit und unterstützt die Kantone bei der Bekämpfung von Delikten in ihrer Zuständigkeit.

1. Als "Darknet" wird der verschlüsselte und versteckte Bereich des Internets bezeichnet, der parallel zu vielen anderen Diensten in den Netzen läuft. Ermittlungen im "Darknet" stellen kriminalpolizeiliche Massnahmen dar, mit dem Ziel, Straftaten zu erkennen, zu verhindern oder aufzuklären. Die durch Fedpol geführte Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität ist seit mehreren Jahren auch im "Darknet" aktiv und ermittelt insbesondere im Umfeld von "freien" Marktplätzen, welche für den Handel illegaler Waren (wie Betäubungsmittel, gefälschte Urkunden, Sicherheitslücken von Computersystemen oder Hehlerware) oder den anonymisierten Erwerb von Waffen, Munition, Sprengstoffen, Chemikalien oder Arzneimitteln genutzt werden. In den letzten Jahren hat Fedpol Fachwissen zur Struktur des "Darknet", bezüglich der verwendeten Anonymisierungs­ und Verschlüsselungstechniken, der Zahlungsmechanismen und des Verhaltens aufgebaut. Dieses Wissen und Können wird national und international ausgetauscht und erweitert, wobei auch Kantone bereits über wertvolle Erfahrungen bei Ermittlungen im "Darknet" verfügen.

2. In enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Polizeikorps und ausländischen Partnerorganisationen konnte Fedpol bereits wichtige Erfolge erzielen. So beteiligte sich Fedpol im Jahr 2014 an der internationalen und durch Europol koordinierten Operation Onymous, welche zur Schliessung von 33 illegalen Marktplätzen und zur Verhaftung von 17 Personen führte.

3. Sowohl die für den Zugang zum "Darknet" genutzte Software als auch das dadurch entstehende "Darknet" selbst sind nicht illegal. Dasselbe gilt für anonymisierte Zahlungsmittel im Internet (wie z. B. Kryptowährung Bitcoin). Die Nutzung dieser geschützten Infrastruktur eröffnet jedoch diverse Möglichkeiten für kriminelle Aktivitäten. Das "Darknet" mit seinen illegalen

543 Marktplätzen ermöglicht den unüberwachten Handel mit Waren aller Art und erschwert das Verhindern und Aufklären von Delikten. Insofern stellt nicht das "Darknet" selbst, sondern die dadurch geschaffenen Möglichkeiten eine Bedrohung dar, gegen die koordiniert vorgegangen werden muss.

4./5. Die Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten erarbeitet derzeit ein umfassendes Konzept zu "Cybercrime und IT­ Forensik". Daran beteiligt ist auch Fedpol. In diesem nationalen Dispositiv wird der Bedarf an polizeilichen IT­Spezialisten von Bund und Kantonen zur Bekämpfung der Cyberkriminalität und deren Ausbildungsbedarf erhoben. Zum jetzigen Zeitpunkt ist deshalb noch keine Aussage darüber möglich, ob und in welchem Umfang eine Erhöhung der personellen Ressourcen auf Stufe Bund und Kantonen erforderlich sein wird.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Ergänzende Erschliessung: 09;34

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16.3833 – Interpellation Mitverantwortung des Bundes bei der Förderung der politischen Bildung

Eingereicht von Amherd Viola

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text 2011 erklärten das EDI, das EVD und die EDK gemeinsam, dass die politische Bildung die Zusammenarbeit von Bund und Kantonen über das gesamte Bildungssystem hinweg bedingt. 2014 stellte GFS Bern in seiner Studie "Bausteine zur Stärkung des Schweizer Politsystems" fest, dass eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung eine Förderung der politischen Bildung bereits ab der 7. Klasse befürwortet. In den Lehrplänen der französischen (PER), der italienischen (Piano di studio) und der deutschen Schweiz (Lehrplan 21) ist politische Bildung zwar ein Thema. Der Expertenbericht der Universität Bern zur politischen Bildung auf der Sekundarstufe II, vom Bundesrat im Sommer 2016 vorgestellt, kommt aber zum Schluss, dass politische Bildung zwar auf parlamentarischer Ebene immer wieder thematisiert wird, der politische Wille zur konkreten Aufwertung des Faches jedoch beschränkt ist. Anders als etwa im vergleichbaren Querschnittbereich ICT existieren keine landesweiten Strategien und Massnahmen, welche den Stellenwert der politischen Bildung in der Praxis stärken. Dies gilt auch für den Bereich der Sekundarstufe I.

Private Initiativen können eine sinnvolle Ergänzung zu den Schulen bieten, um die angestrebten Ziele im Lehrplan 21 zu erreichen. Sie können aber nur durchgeführt werden, wenn ihre finanzielle Basis breit abgesichert ist. Private Stiftungen leisten oft eine Anschubfinanzierung. Sobald aber ­ wie beim Projekt "Schulen nach Bern" der Fall ­ die Pilot­ und Aufbauphase abgeschlossen ist, ziehen sie sich zurück. Gut eingeführte Projekte drohen so wieder vorzeitig zu versanden.

Deshalb frage ich den Bundesrat an:

1. Teilt er die Ansicht, dass dem Staatskundeunterricht auf Sekundarstufe I ebenfalls grosse Bedeutung zukommt?

2. Ist er allenfalls bereit, zusammen mit den Kantonen bzw. der EDK auch für diese Stufe eine Evaluation vorzunehmen?

3. Unter welchen Voraussetzungen können vom Bund private Projekte unterstützt werden, um zur Erreichung der Bildungsziele in den Lehrplänen beizutragen? Vor allem, wenn sie national ausgerichtet sind und zum Verständnis und zum Zusammenhalt über die Sprachregionen hinweg beitragen?

4. Auf welcher (rechtlichen) Basis wäre ein solches Engagement des Bundes abzustützen?

5. Wäre er bereit, eine gesetzliche Basis dafür zu schaffen?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 1. Wie der Bundesrat in seiner Stellungnahme zur Motion 14.3766 dargelegt hat, ist ihm die politische Partizipation der jungen Menschen ein grosses Anliegen. Im Rahmen seiner verfassungsmässigen Kompetenzen beteiligt sich der Bund an Projekten zur Förderung der politischen Partizipation. Beispiele dafür sind die Unterstützung der eidgenössischen Jugendsession und "Easyvote". Weiter besteht ein Leistungsvertrag mit dem Dachverband Schweizer Jugendparlamente. Zudem veröffentlicht der Bund die Broschüre "Der Bund kurz erklärt". Sie informiert die Öffentlichkeit über Politik, Verwaltung und Justiz in der Schweiz und wird von vielen Lehrpersonen in den Unterricht integriert.

Der Staatskundeunterricht auf Sekundarstufe I bildet die Basis für den entsprechenden Unterricht auf Sekundarstufe II. Auf beiden Stufen ist der Staatskundeunterricht wichtig; demgemäss sind staatskundliche Bildungsinhalte in den Lehrplänen beider Stufen verankert.

2. Die Konzeption und Umsetzung des Schulunterrichts auf Sekundarstufe I unterliegt vollumfänglich der Zuständigkeit der Kantone. Der Bund hat keine Kompetenz, eine Evaluation auf dieser Stufe vorzunehmen. Er ist jedoch bereit, die Frage im Rahmen der Bildungszusammenarbeit zwischen Bund (Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung, 545 WBF) und Kantonen (Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren, EDK) zu thematisieren. Die Zusammenarbeit zwischen WBF und EDK im Bereich der politischen Bildung wurde bereits mit der Erklärung 2011 zu den gemeinsamen bildungspolitischen Zielen manifestiert und 2015 bekräftigt.

3./4. Der Bund hat keine Möglichkeit, Projekte zur Erreichung der Bildungsziele in den Lehrplänen auf der Sekundarstufe I finanziell zu unterstützen. Im Bereich der Berufsbildung auf der Sekundarstufe II besteht die Möglichkeit zur Unterstützung von entsprechenden Projekten vonseiten des Bundes. Basierend auf den Artikeln 54 und 55 des Berufsbildungsgesetzes können Projekte zur Entwicklung der Berufsbildung und zur Qualitätsentwicklung wie auch besondere Leistungen im öffentlichen Interesse mit klarem Bezug zur Berufsbildung unterstützt werden.

Möglich ist ebenfalls eine subsidiäre Förderung von internationalen Mobilitäts­ und Kooperationsprojekten, gestützt auf die Verordnung über die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Bildung, der Berufsbildung, der Jugend und der Mobilitätsförderung. Basierend auf Artikel 10 des Kinder­ und Jugendförderungsgesetzes kann der Bund zudem ausserschulische Projekte zur Förderung der politischen Partizipation von Jugendlichen auf Bundesebene unterstützen, welche von privaten Trägerschaften durchgeführt werden.

5. Die Bundesverfassung legt die Aufgabenteilung in Bezug auf Bildung fest. Die Aufgabenteilung hat sich bewährt und trägt dem Grundsatz Rechnung, dass die Kantone souverän sind und alle Rechte ausüben, die nicht explizit dem Bund übertragen sind. Der Bundesrat sieht zurzeit keinen Anlass, die Verfassung entsprechend anzupassen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (7) Bulliard­Marbach Christine Candinas Martin Feri Yvonne Flach Beat Glanzmann­Hunkeler Ida Reynard Mathias Schmid­Federer Barbara

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Ergänzende Erschliessung: 32;04;24

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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16.3834 – Interpellation Schwangerschaftsabbruch. Sind die Mitglieder von Pro Life richtig informiert?

Eingereicht von Mazzone Lisa

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Verein Pro Life, der sich gegen Abtreibung engagiert, und die Krankenversicherer CSS und Helsana haben einen Rahmenvertrag abgeschlossen. Er sieht vor, dass die von Pro Life angeworbenen Kundinnen und Kunden Rabatte auf die Prämien von Zusatzversicherungen erhalten. Pro Life gewährt seinerseits den Zugang zu diesen vergünstigten Prämien sowie zu weiteren Vorteilen nur, wenn eine Erklärung zum Verzicht auf Abtreibung unterschrieben wird. Diese Erklärung ist rechtlich nicht verbindlich, doch das Vorgehen wird dadurch nicht weniger problematisch.

Es ist tatsächlich nicht sicher, ob die Mitglieder von Pro Life wissen, dass sie das Recht darauf haben, dass die Leistungen der obligatorischen Krankenkasse ­ wozu auch die Abtreibung gehört ­ vergütet werden, und dies, obwohl sie die Erklärung von Pro Life unterschrieben und Zugang zu den verbilligten Zusatzversicherungen erhalten haben. Es ist auch nicht sicher, ob die Mitglieder den Unterschied zwischen Grund­ und Zusatzversicherung kennen und über die jeweiligen Leistungskataloge Bescheid wissen.

Der Zugang zum Schwangerschaftsabbruch ist eine Frage der öffentlichen Gesundheit und ein Recht, das vom Stimmvolk angenommen wurde und das durch keine Abmachung infrage gestellt werden darf. Das Volk hat im Übrigen erst kürzlich in einer Abstimmung bestätigt, dass die Kosten eines Schwangerschaftsabbruchs von der Grundversicherung übernommen werden. In Anbetracht dieser Situation bitte ich den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Bestätigt der Bundesrat die Rechtmässigkeit solcher Rahmenverträge zwischen Anti­Abtreibungs­Vereinen und Krankenversicherern, wenn diese Verträge aus moralischen Gründen den Verzicht auf Abtreibung voraussetzen?

2. Der Bundesrat hat im zweiten Punkt seiner Antwort auf die Interpellation Stump 98.3619 festgehalten, er habe strenge Auflagen für die Zusammenarbeit gewisser Krankenkassen mit Pro Life gemacht. Auf welche Weise und wie häufig prüft der Bundesrat die Einhaltung dieser Auflagen?

3. Versichert sich der Bundesrat regelmässig, dass die vom Verein Pro Life angeworbenen Personen ihr Recht auf Übernahme der Kosten eines Schwangerschaftsabbruchs, obwohl sie die Erklärung von Pro Life unterschrieben haben, kennen?

4. Ist der Bundesrat der Ansicht, dass der moralische Druck, der ausgeübt wird, die Wahlfreiheit der Mitglieder einschränkt und ihre Gesundheit gefährdet?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Beim Verein Pro Life sind zwei Verhältnisse zu unterscheiden: einerseits das Verhältnis zwischen ihm und einzelnen Versicherern und andererseits das Verhältnis zwischen ihm und seinen Mitgliedern.

Versicherern, welche die soziale Krankenversicherung anbieten, ist es nicht verboten, Private zu beauftragen, ihnen Versicherte zu vermitteln. Ebenso ist es Versicherten nicht verboten, sich gegenüber Dritten, wie dem Verein Pro Life, dazu zu verpflichten, auf Sozialversicherungsleistungen zu verzichten. Dieser Verzicht gilt aber nur gegenüber diesem Dritten, das heisst vorliegend gegenüber dem Verein Pro Life. Der Bundesrat hat Verständnis, dass solche Angebote als problematisch empfunden werden können. Wichtig ist aber zu unterstreichen, dass der Anspruch der Versicherten gegenüber dem Versicherer auf die im Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG, SR 832.10) vorgesehenen Leistungen durch diesen Verzicht nicht eingeschränkt wird. Der Bundesrat hat dies bereits in seiner von der Interpellantin erwähnten Antwort auf die Interpellation Stump 98.3619 betont. Somit werden auch bei einer Versicherten, die eine Verzichtserklärung unterschrieben hat, die Kosten eines straflosen Abbruchs der Schwangerschaft nach Artikel 30 KVG vom Versicherer bezahlt. Die Leistungen 547 nach KVG sind im Gesetz einheitlich geregelt.

2. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das die Versicherer, welche die soziale Krankenversicherung anbieten, beaufsichtigt, prüft regelmässig, ob sie die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Wenn es feststellen würde, dass ein Versicherer sich rechtswidrig weigert, die Kosten von Leistungen nach KVG zu übernehmen, würde es eingreifen. Es hat jedoch keine Hinweise, dass die Versicherer, die mit dem Verein Pro Life einen Vermittlungsvertrag abgeschlossen haben, Leistungen nach KVG rechtswidrig nicht übernehmen.

3. In der Beitrittserklärung zum Verein Pro Life wird festgehalten, dass nach Artikel 30 KVG ein Anspruch auf Finanzierung der Abtreibung durch den Krankenversicherer besteht. Die Versicherer sind zudem verpflichtet, im Rahmen ihres Zuständigkeitsbereiches die interessierten Personen über ihre Rechte und Pflichten aufzuklären (Art. 27 Abs. 1 des Bundesgesetzes über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts, ATSG; SR 830.1). Sie können dieser Pflicht nachkommen, indem sie ihre Versicherten allgemein informieren (zum Beispiel in ihrer Versichertenzeitschrift oder auf ihren Internetseiten) oder indem sie Anfragen von Versicherten beantworten.

4. Der Bundesrat geht davon aus, dass die Personen, die dem Verein Pro Life beitreten, dies freiwillig tun. Er hat keine Kenntnis von Sachverhalten, bei denen gesetzliche Vorgaben verletzt werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (8) Arslan Sibel Fehlmann Rielle Laurence Graf Maya Masshardt Nadine Meyer Mattea Reynard Mathias Rytz Regula Thorens Goumaz Adèle

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16.3835 – Motion Direktzustellung von Verkehrsbussen aus dem Ausland nur per eingeschriebene Post!

Eingereicht von Reimann Maximilian

Einreichungsdatum 29.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, die bilateralen Rechtsgrundlagen und Polizeiverträge für die Direkteintreibung von Verkehrsbussen aus unseren Nachbarstaaten so auszulegen, zu präzisieren oder allenfalls zu ändern, dass die entsprechenden Bussgeldbescheide von ausländischen Behörden nur per eingeschriebene Post fehlbaren Automobilisten in die Schweiz zugestellt werden.

Begründung Es kommt regelmässig vor, dass uneingeschriebene Post über Landesgrenzen hinweg verlorengeht. Ist das im Falle der Zustellung von ausländischen Verkehrsbussen der Fall, dann tritt in der Regel die vertraglich vorgesehene automatische Rechtshilfe durch die Schweiz in Kraft. Diese erfolgt mit eingeschriebener Post und kann wegen der zusätzlichen Gebühren und Auslagen die ausstehende Busse massiv verteuern. Fehlbare Automobilisten in der Schweiz, die ohne eigenes Verschulden nie in den Besitz des ausländischen Bussgeldbescheides gekommen sind und die Busse folglich gar nicht bezahlen konnten, werden dadurch zusätzlich bestraft. Dem kann Abhilfe geschaffen werden, wenn der Bundesrat dafür sorgt, dass Ordnungs­ bzw. Verkehrsbussen grundsätzlich nur eingeschrieben zugestellt werden, kommen sie nun aus dem Inland oder aus dem Ausland.

Stellungnahme des Bundesrates vom 16.11.2016 Die Zuständigkeit für die Verfolgung von Strassenverkehrsdelikten und die Kooperation mit ausländischen Behörden liegt bei den Kantonen. Die Kantone werden dabei durch das Bundesamt für Polizei (Fedpol), das Bundesamt für Justiz und das Bundesamt für Strassen (Astra) aktiv und umfassend unterstützt, sei es durch die Ausarbeitung von Staatsverträgen oder die Automatisierung des internationalen Fahrzeug­ und Halterdatenaustauschs.

Was die Zustellung von Bussen betrifft, so können ausländische Behörden diese direkt den fehlbaren Automobilisten in der Schweiz zustellen. Rechtsgrundlage für die direkte Zustellung ist Artikel 30 der Verordnung über die internationale Rechtshilfe in Strafsachen. Ergänzt wird diese nationale Rechtsgrundlage durch verschiedene internationale Vereinbarungen, darunter Artikel 16 des Zweiten Zusatzprotokolls zum Europäischen Rechtshilfeübereinkommen sowie Artikel 52 des Schengener Durchführungsübereinkommens. Zu letzterer Bestimmung hat die Schweiz eine Erklärung abgegeben, wonach Schriftstücke in Strafsachen wegen Übertretung von Strassenverkehrsvorschriften direkt postalisch zugestellt werden können. Die direkte Zustellung von Verkehrsbussen ist zudem in den bilateralen Polizeiverträgen geregelt.

Die internationalen Rechtsgrundlagen ermöglichen nicht nur den ausländischen Behörden die direkte Bussenzustellung an die betroffene Person, sondern auch umgekehrt den kantonalen Behörden einen direkten Versand ins Ausland.

Die massgebenden internationalen Rechtsgrundlagen enthalten ­ analog der Rechtslage bei der innerschweizerischen Bussenzustellung ­ keine besonderen Formvorschriften über den Versand via Einschreiben oder andere Zustellungsformalitäten. In der Praxis hat sich dieser Verzicht bewährt.

Der Bund verfügt über keine konkreten Anhaltspunkte, wonach ausländische Bussen die schweizerischen Empfänger in einer Vielzahl von Fällen nicht erreichen. Sollte das in seltenen Einzelfällen der Fall sein, so kann die betroffene Person im nachfolgenden Gerichts­ oder Verwaltungsverfahren dies prozessual noch ohne Weiteres als Einwand vorbringen. Im Gegenzug liegt die formlose Direktzustellung auch im Interesse der Schweiz. Der Versand von Verkehrsbussen per Einschreiben wäre sowohl für die ausländischen als auch für die schweizerischen Behörden mit massiven zusätzlichen administrativen Aufwendungen und Kosten verbunden und stellt aus Sicht der Polizei keinen Mehrwert dar. Die

549 grenzüberschreitende Verfolgung von Verkehrsbussen würde erschwert werden.

Antrag des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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16.3836 – Interpellation Tabaksteuergesetz. Was ist der Jugendschutz wert?

Eingereicht von Heim Bea

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Zurzeit ist das Tabaksteuergesetz in Revision. Dieses betrifft wohl auch die Preisgestaltung beim Feinschnitttabak. Heute wird Feinschnitttabak rund zwei Drittel tiefer besteuert als Zigaretten. Das führt zu einer Marktverzerrung und dazu, dass vor allem Junge mit jeder Erhöhung der Zigarettenpreise auf den erheblich billigeren Roll­ und Feinschnitttabak ausweichen. Deshalb bitte ich den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Wie lässt sich begründen, dass mit Ausnahme von Deutschland sämtliche Nachbarländer den Feinschnitttabak im Verhältnis zum Zigarettenpreis erheblich mehr besteuern als die Schweiz (Deutschland 29,9 Prozent; Schweiz 37,7 Prozent; Österreich 62 Prozent; Frankreich 68,1 Prozent; Italien 79,5 Prozent)?

2. Im Rahmen der Vernehmlassung zum Tabaksteuergesetz 2013 schrieb der Bundesrat: "Es macht Sinn, die Mindestbesteuerung für Feinschnitttabak für selbstgedrehte Zigaretten stärker an die für Zigaretten geltende Mindestbesteuerung anzunähern ... um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass beide Erzeugnisse gleichermassen schädlich sind." Ist der Bundesrat immer noch dieser Meinung, und ist er bereit, gerade aus Gründen des Gesundheitsschutzes die Besteuerung des Feinschnitttabaks anzuheben?

3. Wäre nicht gerade dieses Tabaksteuergesetz der richtige Moment, um die Besteuerung des Feinschnitttabaks in der Schweiz zumindest auf das Mittel der umliegenden Länder anzuheben?

4. Es ist bekannt, dass die Erhöhung der Tabakpreise gerade bei Jugendlichen einen merklichen Präventionseffekt hat. Ist es nicht allein schon gesundheitspolitisch angezeigt, die Preise für den Feinschnitttabak demjenigen von Zigaretten möglichst anzugleichen?

5. Müsste er nicht aus gesundheitspolitischer Verantwortung auf seiner Kompetenz zur Erhöhung der Tabaksteuer auf Feinschnitttabak bestehen? Und wenn nicht, warum will er diese preisgeben?

6. Man wird den Eindruck nicht los, dass er das Funktionieren des Tabakmarktes mehr gewichtet als die Gesundheit und den Jugendschutz. Wie begründet er mit Blick auf den Jugendschutz, die Krebsprävention und die Gesundheit insgesamt, dass die Schweiz in der Feinschnitttabak­Besteuerung nicht mindestens mit unseren Nachbarländern Österreich, Frankreich und Italien gleichzieht?

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 1. Aufgrund der hohen Zigarettenpreise in der Schweiz führt der Vergleich zwischen Zigarettenpreis und Steuerbelastung auf Feinschnitttabak gegenüber den Nachbarländern zu einem verzerrten Bild.

Alle Nachbarländer ausser Deutschland besteuern Feinschnitttabak betragsmässig höher als die Schweiz. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist für den Kaufentscheid jedoch nicht die steuerliche Belastung, sondern der effektive Verkaufspreis ausschlaggebend. Heute ist der Preis für Feinschnitttabak im Vergleich zu den Nachbarländern, mit Ausnahme von Frankreich, in der Schweiz am höchsten.

2./3./5. Der Bundesrat ist weiterhin der Meinung, dass eine Annäherung der Besteuerung von Feinschnitttabak an die Besteuerung von Zigaretten sinnvoll wäre. Mit den letzten zwei massiven Erhöhungsschritten wurde versucht, diese Annäherung zu erreichen.

Der Gesetzentwurf für eine Änderung des Tabaksteuergesetzes, welcher im Jahr 2013 in der Vernehmlassung war, hatte eine Erneuerung der Kompetenz zur Erhöhung der Tabaksteuer enthalten. Eine Mehrheit der Bundesratsparteien lehnte die 551 Erneuerung der Erhöhungskompetenz vollständig ab. Nur eine Partei sprach sich dafür aus, lehnte jedoch eine unmittelbare Steuererhöhung ab. Auch haben sich nach Aufgabe des Euromindestkurses im Januar 2015 die Preisunterschiede zu den Nachbarländern noch stärker zuungunsten der Schweiz entwickelt. Aus diesen Gründen wurde auf die Erneuerung der Erhöhungskompetenz betreffend Zigaretten und Feinschnitttabak verzichtet.

Der Bundesrat wird die Preisentwicklung in den Nachbarländern beobachten und im richtigen Moment und Ausmass dem Parlament eine neue Erhöhungskompetenz beantragen.

4./6. Der Bundesrat befürwortet einen wirksamen Jugendschutz im Umgang mit Tabakprodukten. Jugendliche sollen sich den Gefahren des Tabakkonsums bewusst sein und davor geschützt werden. Die Tabaksteuer dient der Finanzierung der Bundesbeiträge zugunsten der AHV und der IV und dem Gesundheitsschutz. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass beim Jugendschutz und bei der Krebsprävention nicht nur auf steuerliche Anreize gesetzt werden darf. Deshalb hat der Bundesrat im Entwurf zum Tabakproduktegesetz beispielsweise ein Verkaufsverbot für Tabakprodukte an Minderjährige sowie strengere Regeln im Bereich Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring für Tabakprodukte vorgeschlagen.

Gemäss Suchtmonitoring Schweiz kaufen vor allem Raucherinnen und Raucher im Alter zwischen 15 und 24 Jahren Tabakprodukte im Ausland. Die geforderte Steuererhöhung würde den Preis für Feinschnitttabak derart erhöhen, dass jugendliche Raucherinnen und Raucher noch öfter Auslandeinkäufe tätigen würden. Zudem liegt nahe, dass auch die übrigen Raucherinnen und Raucher noch mehr Feinschnitttabak im Ausland beziehen würden. Diese Entwicklung würde sich negativ auf die Tabaksteuereinnahmen auswirken.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (3) Barrile Angelo Jans Beat Munz Martina

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841;2446;28

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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552 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3837 – Interpellation Zivile Drohnen. Kritische Infrastrukturen besser schützen

Eingereicht von Tornare Manuel

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text In meinem Postulat 13.3977, "Zivile Drohnen. Gesetzgebung anpassen", habe ich den Bundesrat gebeten, einen vollständigen Bericht über die Problematik der zivilen Drohnen in der Schweiz mit folgenden Schwerpunkten vorzulegen: Kauf und Verwendung von zivilen Drohnen, Luftfahrtsicherheit, Gefahren für Vögel und Lärmbelästigung, Fragen in Bezug auf Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger. Der Bundesrat anerkennt offenbar, dass sich die Technologie schneller entwickelt als die Gesetze, die den Gebrauch der Drohnen regeln, und hat mein Postulat zur Annahme beantragt. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hat am 6. Februar 2016 einen Bericht über zivile Drohnen in der Schweiz vorgelegt.

In diesem wird eine Reihe von Empfehlungen und Handlungsansätzen im Bereich der zivilen Drohnen aufgezeigt: u. a. besserer Persönlichkeits­ und Datenschutz, Schutz von Wildtieren und Vögeln oder die Erarbeitung von neuen Sicherheitsvorschriften und Zulassungsverfahren.

Im Bericht wird eine ernsthafte Gefahr aber unterschätzt, nämlich der Schutz von kritischen Infrastrukturen wie Schienen­, Strassen­ und Stromnetze, Flughäfen, Staumauern, Kern­ und andere Kraftwerke, Trafoanlagen usw. Laut dem Bericht des Bazl stellen unbemannte Luftfahrzeuge keine direkte Gefahr für Schweizer Kernkraftwerke dar. Sicher können Drohnen, selbst wenn sie Sprengstoff transportieren, aufgrund ihrer Grösse, ihres geringen Gewichts und weil sie keine grossen Lasten tragen können, keinen erheblichen Schaden an einem Kernkraftwerk anrichten. Eine indirekte Bedrohung geht jedoch von ihnen aus, da sie zur Vorbereitung eines Terrorangriffs verwendet werden können, indem sie die Einrichtung eines Kernkraftwerks ausfindig machen. Im Sommer 2014 wurden mehrere französische Kernkraftwerke mit unbemannten Luftfahrzeugen überflogen. Die Identität der für diese Flüge Verantwortlichen und ihre Beweggründe sind bis heute unbekannt.

Immer mehr Sorgen bereiten raffiniertere Geräte, die von Amateurinnen und Amateuren oder Spezialistinnen und Spezialisten mit im Internet oder im Fachhandel gekauften Bauteilen zusammengesetzt werden.

Angesichts dieser Neuerungen und der schnellen Entwicklung in diesem Bereich bitte ich den Bundesrat, folgende Frage zu beantworten:

Was gedenkt der Bundesrat zu unternehmen, um die besonders kritischen Infrastrukturen besser zu schützen?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Die Schweizer Vorschriften zu Drohnen richten sich nach dem Gefahrenpotenzial, das vom jeweiligen Betrieb ausgeht. Dabei steht der Schutz von Dritten am Boden und in der Luft sowie von kritischen Infrastrukturen im Vordergrund:

­ Der Betrieb von Modellflugzeugen und Drohnen in der Nähe von Flughäfen und Flugplätzen ist in der Schweiz, gestützt auf Artikel 17 Absatz 2 Buchstabe a in Verbindung mit Artikel 18 der Verordnung des UVEK über Luftfahrzeuge besonderer Kategorien (VLK; SR 748.941), nur mit Bewilligung gestattet.

­ Nach Artikel 17 Absatz 2 Buchstabe b VLK gilt innerhalb der weiter gefassten Kontrollzone von Flughäfen eine Höhenlimitierung von 150 Metern.

­ Die Gefährdung Dritter durch vorsätzliche Missachtung anerkannter Luftfahrtregeln kann nach Artikel 90 des Luftfahrtgesetzes (SR 748.0) mit Gefängnis bestraft werden.

Zusätzlich verbietet das Kernenergiegesetz (SR 732.1) in Artikel 91 das Auskundschaften von geheimen Sicherheitsvorkehren bei Kernanlagen, und das Strafgesetzbuch (StGB; SR 311.0) qualifiziert Störungen oder Gefährdungen von 553 Infrastrukturanlagen, die der Allgemeinheit dienen, als Vergehen oder Verbrechen, namentlich, wenn dadurch das Leben oder die Gesundheit von Personen in Gefahr geraten (vgl. Art. 237­239 StGB).

Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern verschiedener Polizeikorps, des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (Bazl), des Grenzwachtkorps und des VBS hat unter der Leitung der Kantonspolizei Bern eine Vorstudie "Drohnenabwehr 2014" verfasst. Basierend auf dieser Vorstudie wird zurzeit ein Bericht "Drohnenabwehr durch Einsatzkräfte der Polizei" unter Leitung der Kantonspolizei Graubünden zuhanden der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten erarbeitet. Zusätzlich hat der Bereich Verteidigung des VBS die Gefährdung erkannt und 2014 zusammen mit Vertretern ziviler Behörden ebenfalls eine Studie zur Abwehr von zivilen Minidrohnen erarbeitet.

Neben diesen Arbeiten, die jeweils auch den Schutz kritischer Infrastrukturen beleuchten, haben das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat, die Luftwaffe und das Bazl spezifische Abklärungen zum Schutz von Kernanlagen durchgeführt. Die bisherigen Resultate bringen den Bundesrat zum Schluss, dass Drohnen das Gefährdungspotenzial für kritische Infrastrukturen und insbesondere Kernanlagen nicht in einem Masse erhöhen, das ein generelles Überflugverbot rechtfertigen würde.

Der Bundesrat anerkennt jedoch den Handlungsbedarf für eine Fernerkennung von Drohnen: Aus Distanz sind illegal fliegende Drohnen heute schwer identifizierbar, was meist auch die Identifikation fehlbarer Personen verunmöglicht. Das Bazl treibt daher auf internationaler Ebene den Erlass entsprechender Standards voran. Die Zusammenarbeit des Amtes mit der interessierten Schweizer Forschung und Industrie stellt dabei sicher, dass künftige Regulierungen auf den neuesten technologischen Entwicklungen basieren.

Zudem beobachtet das Bazl die gegenwärtigen Entwicklungen aufmerksam und könnte bei Bedarf jederzeit rasch die notwendigen Sofortmassnahmen ergreifen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (24) Allemann Evi Barrile Angelo Béglé Claude Carobbio Guscetti Marina Fehlmann Rielle Laurence Fricker Jonas Friedl Claudia Glättli Balthasar Guldimann Tim Hadorn Philipp Heim Bea Kiener Nellen Margret Maire Jacques­André Marchand­Balet Géraldine Mazzone Lisa Müller­Altermatt Stefan Munz Martina Naef Martin Reynard Mathias Schenker Silvia Seiler Graf Priska Semadeni Silva Sommaruga Carlo Wermuth Cédric

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48;52;1236

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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554 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3839 – Interpellation Steigende Tierversuchszahlen an den Hochschulen. Wo bleibt die Güterabwägung?

Eingereicht von Graf Maya

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Für Versuche wurden in der Schweiz 2015 682 333 Tiere verbraucht. Das sind 20,5 Prozent mehr als im Jahr 2000, dem Jahr mit dem bisher niedrigsten Stand an Tierversuchen seit 1983. Während die Industrie immer weniger Tiere nutzt ­ seit 2009 ist ein Rückgang um 40 Prozent ausgewiesen ­, stieg im gleichen Zeitraum der Tierverbrauch an den Hochschulen um 30 Prozent, vor allem im Bereich der Grundlagenforschung.

Ich frage den Bundesrat deshalb an:

1. Worauf führt er den zunehmenden Tierverbrauch und den starken Anstieg der belastenden Tierversuche in der Hochschulforschung zurück?

2. Wie beurteilt er die Tatsache, dass trotz gesetzlicher Vorgaben für eine faire Abwägung zwischen den menschlichen Interessen und den Leiden und Schmerzen der Versuchstiere sowie den vorgeschriebenen 3R­Massnahmen die Güterabwägung der Forscher und Bewilligungsbehörden selbst in der Grundlagenforschung meist zugunsten der Forschungsprojekte ausfällt? Sieht er hier Handlungsbedarf?

3. Welchen Beitrag leisten Bund und Hochschulen, damit mittel­ und schwerbelastende Tierversuche entweder durch unproblematische Tierversuche oder Ersatzmethoden ersetzt werden können? Wo sind konkrete Ersatzmethoden in Sicht für die Grundlagenforschung?

4. Welche in der Grundlagenforschung angewendeten mittel­ und schwerbelastenden Tierversuche beurteilt er gemessen am Nutzen als fragwürdig?

Die Industrie reduzierte mittel­ und schwerbelastende Versuche um 25 Prozent. In der Hochschulforschung nahmen hingegen Versuche mit mittleren Belastungen um 50 Prozent zu. Diese beunruhigende Entwicklung an Hochschulen wirft insbesondere hinsichtlich deren Grundlagenforschung und der gesetzlich vorgeschriebenen Güterabwägung Fragen auf.

Denn aufgrund der seit 25 Jahren im Tierschutzgesetz festgelegten Förderung der Entwicklung, Anerkennung und Anwendung von 3R­Methoden sowie der bereits bestehenden 3R­Technologien ist zu erwarten, dass die Anzahl verbrauchte Tiere und vor allem deren Belastungen markant hätten sinken müssen. Dieses gesetzlich angestrebte Ziel ist gemäss eidgenössischer Tierversuchsstatistik klar verfehlt worden.

Tierversuche müssten laut Gesetz durch überwiegende Werte und Interessen begründet sein. Sind mittlere oder schwere Belastungen für die Tiere zu erwarten, müsste der konkrete Nutzen daraus umso deutlicher sein. Gerade dies kann die Grundlagenforschung aber häufig nicht ausweisen.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Die Zunahme der Versuchstierzahlen und der Anstieg der belastenden Tierversuche in der Hochschulforschung sind auf die starke Entwicklung in den biomedizinischen Wissenschaften zurückzuführen. Die Anzahl Tierversuchsbewilligungen hat zwar zugenommen, die Anzahl der betroffenen Tiere pro Bewilligung hat aber abgenommen. Dies weist auf die gezieltere Verwendung der eingesetzten Versuchstiere hin.

2. Der Güterabwägung geht die Beurteilung des unerlässlichen Masses von belastenden Tierversuchen voraus. In der Tierschutzverordnung sind die entsprechenden Anforderungen definiert. Diese orientieren sich an den 3R­Prinzipien. Die Einhaltung des unerlässlichen Masses ist eine der Bewilligungsvoraussetzungen. Für Vorhaben, welche die Bewilligungsvoraussetzungen offensichtlich nicht erfüllen, werden schon gar keine Gesuche gestellt. Zudem gehen den 555 Bewilligungsentscheiden häufig kritische Diskussionen zwischen den Gesuchstellenden und den Behörden voraus. Diese führen zu Anpassungen der Gesuche und somit zur Verbesserung der Versuchsvorhaben. Im Bewilligungsverfahren werden somit nur noch gut abgestützte Gesuche beurteilt, weshalb es selten zur Ablehnung von Forschungsprojekten kommt.

3. Das BLV und das SBFI haben dieses Jahr die Rektorenkonferenz Swissuniversities eingeladen, ein Konzept für ein nationales 3R­Kompetenzzentrum zu entwickeln. Das Kompetenzzentrum soll die Forschungskompetenzen bündeln und allfällige Forschungslücken in Bezug auf 3R identifizieren. Dabei sollen die Methodenentwicklung in allen 3R­Bereichen, die Überführung von Projektergebnissen in einsatzreife Methoden und die Aus­ und Weiterbildung gefördert werden.

Das BLV unterstützt zudem die Stiftung Forschung 3R mit 365 000 Franken pro Jahr. Der Schweizerische Nationalfonds berücksichtigt bei der Vergabe seiner Mittel ebenfalls die Einhaltung der 3R­Prinzipien als wichtiges Kriterium bei der Evaluation bezüglich Machbarkeit und Aktualität eines Projektes. Dies trägt dazu bei, die Förderung methodisch ungenügender bzw. veralteter oder wissenschaftlich wenig relevanter Projekte und der wiederholten Durchführung von Projekten auszuschliessen. Die Schweizer Universitäten haben sich zudem in einem Grundsatzpapier verpflichtet, 3R zu fördern und einzufordern.

Beispiele für den Ersatz von Tierversuchen sind die Forschung mit rekombinanten Antikörpern, für deren Produktion keine Tierversuche mehr nötig sind, sowie die Verwendung von Stammzellen oder von Gewebeproben aus Biobanken. Zunehmend werden Tierversuche auch durch die Simulation von Analysen mit Computermodellen ersetzt. Auch die Metaanalysen, d. h. die Auswertungen und Quervergleiche von Ergebnissen in Publikationen zu einem bestimmten Thema, ermöglichen neue Erkenntnisse ohne Tierversuche. Zudem können Daten mit einem Mausklick von weltweit verfügbaren Datenbanken, in denen die Ergebnisse zu grossen Analyseprojekten gesammelt werden, abgerufen werden.

4. Es kann einige Zeit dauern, bis der mögliche Nutzen einzelner Tierversuche verwertbar wird. Unter Umständen ist das Zusammenfügen von verschiedenen Forschungsergebnissen zu einem grösseren Bild nötig. Erst der Versuch zeigt, ob der erhoffte Erkenntnisgewinn erbracht werden kann. Aufgrund der zahlreichen unbekannten Faktoren gestaltet sich die Güterabwägung im Bewilligungsverfahren entsprechend anspruchsvoll. Inakzeptabel wären aber alle Tierversuche, die nicht nach den tierschutzrechtlichen Vorgaben und wissenschaftlichen Prinzipien sowie dem aktuellen Stand der Erkenntnisse durchgeführt würden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (9) Chevalley Isabelle de la Reussille Denis Fricker Jonas Friedl Claudia Glättli Balthasar Häsler Christine Mazzone Lisa Munz Martina Schelbert Louis

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 52;36;32

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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556 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3840 – Interpellation Forschungsprogramme zur Kirschessigfliege auch für den Hochstammobstanbau

Eingereicht von Graf Maya

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Kirschen­ und Zwetschgen­Hochstammobstanbau ist im Zusammenhang mit dem Auftreten der Kirschessigfliege eine der am stärksten betroffenen Kulturen, für die zurzeit kaum wirksame Schutzmassnahmen zur Verfügung stehen.

Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Welche Arbeiten im Rahmen des Forschungsprogramms zur Kirschessigfliege bearbeiten spezifische Fragestellungen zum Hochstammobstanbau?

2. Wann ist mit ersten Resultaten zu rechnen?

Begründung Für die Produktion von Schweizer Industriekirschen spielt der Hochstammanbau auch heute noch eine grosse Rolle. Rund drei Viertel der Produktion stammen von Hochstammbäumen aus den Regionen Nordwestschweiz und Innerschweiz. Trotz dem Wegfall der Exportsubventionen ist es der Obstbranche gelungen, den Absatz von Schweizer Industriekirschen aufrechtzuerhalten. Diese Anstrengungen im Markt drohen nun durch den Befall der Kirschbäume mit der Kirschessigfliege zunichtegemacht zu werden. Ebenso betroffen sind Industriezwetschgen aus Hochstammanbau.

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) stammt aus Japan und wurde über Nordamerika nach Europa und seit 2011 auch in die Schweiz eingeschleppt. Die kleine Fruchtfliege vermehrt sich rasch und hat ein breites Nahrungsspektrum. Daher richtet sie heute in der ganzen Schweiz in Steinobst­, Beeren­ und Weinkulturen beträchtliche Schäden an. Dieses Jahr wurden grosse Teile der Industriekirschenernte vernichtet. Als einziges wirksames Mittel gegen die Fliege haben sich bis jetzt feine Netze erwiesen, die aber bei Hochstammbäumen nicht eingesetzt werden können. Die Forschungsarbeiten sowohl an Agroscope wie am Forschungsinstitut für Biolandbau (Fibl) laufen zwar auf Hochtouren. Werden aber in gegebener Zeit für den Hochstammanbau nicht wirksame Schutzmassnahmen gefunden, droht der Industriekirschen­ und Zwetschgenanbau sowohl auf Hochstammbäumen als auch in Anlagen trotz Bedarf zu verschwinden ­ und somit auch ein Teil der ökologisch und kulturell wertvollen Hochstamm­Landschaften der Schweiz.

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Agroscope und Fibl haben frühzeitig die besonderen Herausforderungen erkannt, welche der Schutz der Hochstammbäume gegen die Kirschessigfliege im Vergleich zum bereits schwierigen Schutz von Intensivanlagen für Tafelkirschen und ­ zwetschgen darstellt. Spezifische Empfehlungen stehen den Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern von Hochstammbäumen über die jährlich aktualisierte technische Broschüre "Feldobstbau" zur Verfügung. Diese werden durch einen monatlichen Newsletter und weitere Beratungsunterlagen sowie die Informationsveranstaltungen der kantonalen Beratung ergänzt. Massnahmen, die heute praxistauglich sind und empfohlen werden können, genügen jedoch nicht, den Ertrag auf Hochstammbäumen wirkungsvoll zu schützen. Einige der zurzeit geprüften Lösungsansätze haben aber durchaus das Potenzial, genügend Wirkung zu erzielen, um damit die Voraussetzung für eine nachhaltige Steinobstproduktion auf Hochstämmen zu schaffen und damit ihren Beitrag für Natur und Landschaft zu sichern.

2. Die diesjährigen Versuchsergebnisse von Agroscope zeigen, dass der Einsatz von Gesteinsmehlen natürlicher Herkunft (Kalk und Kaolin) den Befall durch die Kirschessigfliege reduzieren kann. Wie auch in Intensivanlagen gilt es in den nächsten Jahren, diese Massnahme zu optimieren und in praktikablen, das gesamte Agrarökosystem umfassenden Bekämpfungsstrategien einzubauen. In der Hochstammproduktion von Zwetschgen und Pflaumen wird der Einsatz von seitlichen Netzen geprüft. Auch diese Massnahme müsste mit weiteren Verfahren kombiniert werden (z. B. Massenfang bzw. 557 "Attract and kill"­Verfahren), um ausreichend Schutz zu gewährleisten. Praktische Erfahrungen aus dem Schutz von Intensivanlagen können zumindest teilweise auf Hochstammbäume übertragen werden, zum Beispiel bezüglich der Anwendung und der Dauer der Schutzwirkung von Gesteinsmehlen sowie der Auswirkungen der Behandlungen auf die Qualität des Ernteguts. Mittelfristig werden für die Hochstammproduktion nützliche Erkenntnisse aus den laufenden Untersuchungen zu grundlegenden Aspekten der Lebensweise des Schädlings erwartet. Dazu gehören insbesondere die Studien zu den Bewegungsmustern, den Umweltanforderungen und der Habitatnutzung der Kirschessigfliege und ihrer natürlichen Gegenspieler.

Bereits heute sind auch im Hochstammanbau Möglichkeiten vorhanden, die Ertragsverluste durch die Kirschessigfliege zu reduzieren, allerdings oft nur mit beträchtlichem, wirtschaftlich nicht tragbarem Mehraufwand. Weitere Forschungsarbeit ist nötig, um die vorhandenen Lösungsansätze in für die Praxis übertragbare Massnahmen weiterzuentwickeln. Es muss mit einem Zeithorizont von mehreren Jahren gerechnet werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (12) Arslan Sibel Bertschy Kathrin Campell Duri de la Reussille Denis Glättli Balthasar Häsler Christine Hausammann Markus Jans Beat Mazzone Lisa Munz Martina Ritter Markus Schelbert Louis

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 36;52;55

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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558 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3841 – Interpellation Stand der Erdbebenvorsorge und Prozesse und Strukturen zur Erdbebenbewältigung

Eingereicht von Guhl Bernhard

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ein mit dem Beben von 1356 bei Basel vergleichbares Jahrtausend­Erdbeben kann jederzeit wieder eintreten. Heute wäre mit mehreren Tausend Todesopfern und Zehntausenden Verletzten zu rechnen. Zudem wäre mit Sachschäden in der Grössenordnung von gegen 100 Milliarden Franken zu rechnen. Der Ständerat hat eine obligatorische Erdbebenversicherung auf Bundesebene abgelehnt. Ein Konkordat ist aber noch in weiter Ferne. Für Neubauten und Umbauten ab einem definierten Schwellenwert existieren Normen der SIA zur Erdbebenertüchtigung, ältere Gebäude aber verfügen über eine unbekannte, häufig aber über eine ungenügende Erdbebensicherheit. Bis alle Bauten über eine genügende Erdbebensicherheit verfügen, werden Jahrzehnte vergehen. Die Schweiz sollte die Erdbebenvorsorge laufend verbessern. Hierzu folgende Fragen:

1. Wie steht es um die Erdbebensicherheit kritischer Infrastrukturen wie Nationalstrassen, Schienenverkehr, Strom­, Wasser­ und Erdgasversorgung, Abwasserentsorgung, Infrastrukturen des Zivilschutzes, technische Werkbetriebe, Spitäler und Feuerwehren?

2. Wie steht es weiter um öffentliche Bauten wie Schulen, Kasernen, Turnhallen und Verwaltungsgebäude?

3. Werden Zieltermine definiert, bis wann diese erwähnten und ggf. weitere wichtige Infrastrukturen grossmehrheitlich bezüglich Erdbeben sicher sein müssen?

4. Für das Erdbebenrisikomanagement müssen sich Bund, Kantone und Gemeinden austauschen. Wie beurteilt der Bundesrat die jetzige Zusammenarbeit?

5. Im Ereignisfall müssen die Führungsorgane und Retter viel kommunizieren. Das Bakom hat heute keinen direkten Einfluss auf die Erdbebensicherheit der Kommunikationsinfrastrukturen. Wie wird sichergestellt, dass nach einem grossen Schadenbeben die Kommunikation umgehend wieder instand gesetzt wird?

6. Für die Bewältigung eines grossen Schadenbebens müssen schnell Mittel für Rettung und erste Sofortmassnahmen bereitgestellt werden. Nachdem eine nationale Erdbebenversicherung noch in weiter Ferne ist, dürfte es an der öffentlichen Hand liegen, Mittel für Sofortmassnahmen bereitzustellen. Welche Mittel kann der Bund in welcher Zeit sprechen, und wie sähe die Umsetzung aus?

7. Vermutlich werden bei einem solchen Erdbeben etliche Strassen verschüttet. Wie sähen mögliche Kapazitäten an Helikopterflügen aus, um Baumaschinen und weitere schwere Hilfsmittel ins Ereignisgebiet zu transportieren?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Seit 2001 läuft ein Massnahmenprogramm des Bundes mit dem Ziel, ein integrales Erdbebenrisikomanagement im Kompetenzbereich des Bundes umzusetzen. Eine Auslegeordnung zum Schutz vor Naturgefahren inkl. Erdbeben stellt der Bericht des Bundesrates in Erfüllung des Postulates Darbellay 12.4271 vom 25. August 2016 dar.

1. Der Bund ist für den Schutz der Nationalstrassen gegen Erdbeben verantwortlich. Für die Brückenbauwerke der Nationalstrassen werden systematisch Abklärungen zur Erdbebensicherheit durchgeführt und bis Ende 2017 abgeschlossen sein. Allfällige notwendige Erdbebensicherheitsmassnahmen werden laufend umgesetzt, bis spätestens 2035 sollen sie abgeschlossen sein. Im Rahmen seiner Aufsichts­ und Genehmigungstätigkeit sorgt der Bund beim Schienenverkehr, bei der Strom­ und der Erdgasversorgung sowie der Zivilluftfahrt dafür, dass die SIA­Tragwerksnormen beachtet werden. Das Bundesamt für Energie besitzt im Rahmen einer Überprüfungskampagne aktuelle Erdbebensicherheitsnachweise für Stauanlagen unter seiner Aufsicht und ist daran, diese zu prüfen. Bei Mängeln ordnet es die notwendigen Massnahmen an. Für

559 die Kernkraftwerke (Aufsicht des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorates) müssen die Betreiber unter Berücksichtigung der jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse periodisch nachweisen, dass ihre Anlagen sehr starken Erdbeben standhalten. Nach dem Unfall in Fukushima wurde zudem ein Aktionsplan erarbeitet, welcher die Sicherheit bei den Kernkraftwerken und die Vorbereitung auf auffällige Ereignisse verbessern soll. Zudem hat der Bund im Rahmen der nationalen Strategie zum Schutz kritischer Infrastrukturen für sämtliche relevanten Infrastrukturbereiche Risiko­ und Verletzbarkeitsanalysen durchgeführt. Dabei wurden Erdbeben als Gefährdung spezifisch berücksichtigt. Für Infrastrukturanlagen wie Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Infrastrukturen des Zivilschutzes, technische Werkbetriebe, Spitäler und Feuerwehren hat der Bund aber keine Aufsichtskompetenz.

2. Der Bund schützt als Eigentümer ebenfalls die Gebäudebestände der Armee sowie der eidgenössischen Verwaltung und Forschungsanstalten gegen Erdbeben. Der Bund hat ein Screening seiner wichtigsten Gebäude durchgeführt, um die grösseren Risiken zu erkennen und entsprechend zu handeln (siehe auch Antwort zu Frage 3). Der Bund wird prüfen, welche Rechtsgrundlagen wie angepasst werden müssen, um sicherzustellen, dass alle vom Bund subventionierten Bauten und Anlagen naturgefahrengerecht gebaut werden. Die Kantone und Gemeinden sind für die Erdbebensicherheit ihrer öffentlichen Bauten zuständig.

3. Die Verbesserung der Erdbebensicherheit von öffentlichen und privaten Infrastrukturen erfolgt laufend und in den meisten Fällen im Rahmen der Instandsetzungszyklen. Beim Screening betreffend die Erdbebensicherheit der Nationalstrassenbrücken und der wichtigen Bundesgebäude wurde für die Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen eine Frist von zwanzig Jahren (spätestens 2035) gesetzt. Für weitere Bundesbauten sowie für Bauten im Eigentum der Kantone, Gemeinden und Privaten bestehen keine Termine für die Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen.

4. Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen im Bereich Erdbebenrisikomanagement ist nicht institutionalisiert und erfolgt ad hoc im Rahmen einzelner kantonaler Projekte oder Anfragen. Im Rahmen des Massnahmenprogrammes Erdbebenrisikomanagement des Bundes soll geprüft werden, wie die Zusammenarbeit mit Kantonen und Verbänden besser institutionalisiert werden kann. Die Arbeiten sollen durch die Koordinationsstelle für Erdbebenvorsorge des Bundesamtes für Umwelt koordiniert werden.

5. Die Verantwortung für die Erdbebensicherheit der Kommunikationsinfrastrukturen und die Notfallplanung für die rasche provisorische Instandstellung von beschädigten Netzkomponenten liegt bei den Betreibern der Netze bzw. bei den Eigentümern. Das Bundesamt für Kommunikation ist keine Genehmigungsbehörde und hat daher keinen direkten Einfluss auf die Erdbebensicherheit der Bauten und Anlagen der Telekomanbieter. Gestützt auf Artikel 48a des Fernmeldegesetzes (SR 784.10) hat ihm der Bundesrat bezüglich Sicherheit und Verfügbarkeit von Fernmeldeinfrastrukturen und ­diensten zwar eine Kompetenz zum Erlass technischer und administrativer Vorschriften bzw. zur Verbindlichkeitserklärung international harmonisierter technischer Normen eingeräumt. Auch in diesem Rahmen wurden jedoch keine Anordnungen zur Erdbebensicherheit vorgesehen. Die Behörden und Organisationen für Rettung und Sicherheit verwenden heute das Sprachfunksystem Polycom des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, um bei Ereignissen miteinander zu kommunizieren. Die Basisstationen von Polycom sind gegenüber Stromausfall für mehrere Stunden abgesichert, sodass Zeit für den Aufbau einer stabilen Notstromversorgung zur Verfügung steht. Das Sprachfunksystem Polycom ist nicht spezifisch gegenüber Erdbeben oder anderen Naturgefahren gesichert. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz klärt zurzeit verschiedene Optionen zur Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten nach Ereignissen mit grossen Schadenseinwirkungen ab und wird dem Bundesrat im Frühjahr 2017 ein entsprechendes Aussprachepapier vorlegen.

6. Der Bundesrat beurteilt im Ereignisfall die Gesamtlage und koordiniert den Einsatz der zusätzlich erforderlichen Ressourcen. Das Instrument des Bundes dafür ist das Ressourcenmanagement Bund. Der Bundesstab steuert die Massnahmen des Bundes bei der Ereignisbewältigung und sorgt dafür, dass sie auf diejenigen der Kantone abgestimmt sind. Bundesmittel für Sofortmassnahmen beschränken sich auf die Mittel der Armee, die durch Gesuche der kantonalen Regierungen angefragt werden können. Zudem kann der Bundesrat Schutzdienstpflichtige bei Katastrophen und in Notlagen aufbieten, sofern mehrere Kantone oder die ganze Schweiz von einem Ereignis betroffen sind. Falls die Schweiz auf internationale Hilfe angewiesen ist, agiert die Humanitäre Hilfe der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit als Koordinationsstelle für die internationalen Hilfsangebote von humanitären Uno­Organisationen, staatlichen Akteuren sowie Nichtregierungsorganisationen.

7. Im Ereignisfall können für den Transport von Baumaschinen und Hilfsgütern in erster Linie Helikopter von privaten Anbietern eingesetzt werden. Reichen diese Kapazitäten nicht aus, können Lufttransportmittel der Armee oder Lufttransportmittel, die durch Hilfsangebote aus dem Ausland zur Verfügung gestellt werden, eingesetzt werden. Für den Lufttransport von schweren Hilfsmitteln und Maschinen besitzt die Armee über 25 Helikopter der Typen Super Puma und Cougar, die rund 3 Tonnen transportieren können.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

560

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 52;2846

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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561 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank

16.3844 – Interpellation Tarifuntergrenze bei Übersetzungsaufträgen der Bundesverwaltung

Eingereicht von Reimann Lukas

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Bundesverwaltung ist gehalten, möglichst wirtschaftlich zu handeln. Dies gilt sowohl im eigenen Geschäftsbetrieb als auch bei der Vergabe von Aufträgen an Dritte. Recherchen der "Berner Zeitung" haben gezeigt, dass die Bundeskanzlei bei der Vergabe von Übersetzungsaufträgen an private Firmen offenbar eine Tarifuntergrenze festgelegt hat.

Daher wird der Bundesrat gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Teilt er die Ansicht, dass Mindesttarife bei Ausschreibungen nicht mit den gesetzlichen Grundsätzen der Gleichbehandlung und der Wirtschaftlichkeit vereinbar sind?

2. Nach welchen Kriterien legt die Bundeskanzlei solche Mindesttarife fest, und inwiefern werden dabei Marktpreise sowie Preisreduktionen infolge grosser Auftragsvolumen berücksichtigt?

3. Welchen Einfluss hat eine Unterbietung des Mindesttarifes durch einen Bewerber im Rahmen eines Beschaffungswettbewerbes?

4. Ein Beschwerderecht für unterlegene Anbieter ist nicht vorgesehen. Inwiefern stellt die Bundesverwaltung sicher, dass die gesetzlichen Vorschriften dennoch eingehalten werden?

5. Trifft es zu, dass Amtsstellen privaten Übersetzungsbüros höhere Tarife ausrichten, als diese ursprünglich gefordert haben?

6. Welchen Handlungsbedarf leitet der Bundesrat daraus ab?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Der grösste Teil der Übersetzungen der Bundesverwaltung wird intern erledigt, mithilfe der Sprachdienste der Bundesverwaltung. Externe Aufträge vergibt die Bundesverwaltung nur bei Dringlichkeit und wenn die internen Ressourcen ausgeschöpft sind (Art. 11 der Sprachdiensteverordnung, SpDV; SR 172.081). Mit solchen externen Aufträgen können die gelegentlich sehr ausgeprägten Bedarfsspitzen bewältigt werden, ohne dass der Stellenetat bei den Sprachdiensten dauerhaft und in unangemessener Weise erhöht werden muss.

Die Departemente und die Ämter verwalten ihre Aufträge autonom, jedoch gemäss den Weisungen der Bundeskanzlei über die Sprachdienstleistungen (Sprachweisungen, BBl 2013 1565) und gemäss dem öffentlichen Beschaffungsrecht. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass Übersetzungen nicht in den Geltungsbereich des Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen fallen (Art. 5 BöB, SR 172.056.1, in Verbindung mit Art. 3 Abs. 2 und Anhang 1a VöB, SR 172.056.11), sondern vielmehr in denjenigen der Artikel 32ff. VöB. Die SpDV gibt der Bundeskanzlei die Kompetenz, die Einzelheiten der Vergabe externer Aufträge zu regeln. Die Beschaffung intellektueller Leistungen ist denn auch mit einer Reihe besonderer Herausforderungen verbunden, wie der Bundesrat in seiner Antwort auf die Interpellation Français 16.3493, "Öffentliche Beschaffungen. Dienstleistungen zu welchem Preis?", betont hat.

Ein wirksamer und wirtschaftlicher Einsatz der Ressourcen ist dem Bundesrat ein permanentes Anliegen. Der Umfang der internen und der externen Aufträge im Übersetzungsbereich wird laufend beobachtet und erhoben. Die Kosten interner und externer Übersetzungen werden von der Konferenz der Sprachdienste (Art. 5 SpDV) periodisch analysiert und verglichen (2004, 2015).

1. Im Übersetzungsbereich ermöglicht der Übersetzungstarif seit Jahrzehnten eine transparente und einheitliche Vergabepraxis bei den externen Aufträgen, und dies entsprechend den im öffentlichen Beschaffungswesen vorgesehenen 562 Verfahrensarten. Seit 2015 wird auch das offene Ausschreibungsverfahren angewendet. Dabei ist der Preis ein Kriterium neben anderen; der Mindesttarif steht nicht im Widerspruch zu den Grundsätzen der Gleichbehandlung und der Wirtschaftlichkeit, hat jedoch bei öffentlichen Ausschreibungsverfahren nicht die gleiche Daseinsberechtigung.

2. Der Übersetzungstarif widerspiegelt die Gegebenheiten auf dem Markt und beruht auf einer ständigen Beobachtung der Preise im Wettbewerb. Der geltende Tarif datiert von 2008 und wurde 2013 überprüft und bestätigt. Er trägt dem erforderlichen Fachwissen und dem Zeitaufwand Rechnung, die erforderlich sind, um eine Übersetzung von hoher Qualität zu garantieren, einschliesslich der notwendigen Recherchen und Abklärungen. Gegenwärtig sieht der Tarif eine Bandbreite zwischen 120 und 156 Franken für die Übersetzung einer Standardseite (30 Zeilen à 60 Anschläge) vor. Damit soll einerseits der grossen Bandbreite unterschiedlicher von der Bundesverwaltung produzierter Texte Rechnung getragen werden können, andererseits soll damit den Anbietern auch eine angemessene Flexibilität geboten werden für die Offertstellung innerhalb der Tarifbandbreite oder für die Aushandlung von Pauschalen (beispielsweise mit der Möglichkeit der Reduktion der Anzahl Seiten bei stark repetitiven Texten oder um anderen Faktoren Rechnung tragen zu können wie dem Schwierigkeitsgrad, der Fachsprachlichkeit, der Dringlichkeit usw.).

Selten lassen sich Übersetzungsaufträge von genügend grossem Umfang und genügender thematischer Einheitlichkeit zusammenfassen, um andere Verfahrensarten vorzusehen. Dennoch wurden seit 2015 Massnahmen ergriffen, um Chancen und Grenzen verschiedener Verfahrensarten zur Vergabe von intellektuellen Dienstleistungen wie der Übersetzung zu prüfen. Ein mehrsprachiges Land wie die Schweiz benötigt zudem fähige Übersetzerinnen und Übersetzer im eigenen Land.

3. Öffentliche Ausschreibeverfahren sind komplex und haben Vor­ und Nachteile. Eine Schwierigkeit liegt darin, dem Kriterium Preis im Verhältnis zu den qualitativen Anforderungen angemessen Rechnung zu tragen (Ziff. 4 der Sprachweisungen). Macht ein Anbieter ein Angebot mit einem Preis, der im Vergleich zu den anderen Angeboten ungewöhnlich tief liegt, so ist die Vergabestelle gehalten zu prüfen, ob der Anbieter die Teilnahmebedingungen erfüllt. Sie muss sich namentlich vergewissern, dass diese Angebote nicht nur minimale Grundleistungen abdecken und weitere, normalerweise im Preis inbegriffene Elemente (wie Recherchen und Abklärungen, die Einhaltung von engen Fristen, Revisionsarbeiten usw.) nicht separat und zu einem hohen Preis in Rechnung gestellt werden. Das Verfahren muss so strukturiert sein, dass jedes Kriterium angemessen gewichtet wird. Kein Kriterium darf so gewichtet werden, dass es alleine ausschlaggebend ist.

4. Gemäss den geltenden gesetzlichen Bestimmungen haben Anbieter gegen die Vergabe öffentlicher Aufträge, die nicht unter staatsvertragliche Verpflichtungen fallen, kein Rechtsmittel. Dennoch sind Auftraggeber auch bei der Beschaffung dieser Leistungen verpflichtet, die gesetzlichen Grundsätze ­ wie die Gleichbehandlung, die Transparenz, die Wirtschaftlichkeit und den Wettbewerb ­ einzuhalten. Mit der schrittweisen Einführung des Beschaffungscontrollings beim Bund ist es möglich, dem Bundesrat und der Finanzdelegation jährlich über die Beschaffungen des Bundes und die Art, wie sie realisiert wurden, Bericht zu erstatten.

Die Beschränkung des Beschwerderechts im Bereich der öffentlichen Beschaffungen hat wirtschaftliche Gründe; es geht darum, die Kosten allfälliger Rechtsverfahren so zu reduzieren, dass sie in einem vernünftigen Verhältnis zu den Streitwerten stehen.

5. Der grösste Teil der externen Übersetzungsaufträge des Bundes hat nur einen geringen Umfang (1 bis 100 Seiten) und wird am untersten Ende der oben (Ziff. 2) erwähnten Bandbreite vergeben. Keinem Übersetzungsbüro wird mehr bezahlt, als es offeriert hat.

6. Das Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen wird derzeit überarbeitet, auch mit Blick auf die Vergabe intellektueller Dienstleistungen. Im Übrigen ist der Bundesrat überzeugt, dass die in der Interpellation beschriebene Thematik vor allem den Vollzug des Beschaffungsrechts betrifft. In diesem Rahmen ist der Bundesrat bereit, den Mindesttarif bei öffentlichen Ausschreibungsverfahren unter bestimmten Bedingungen aufzuheben (siehe Antwort des Bundesrates auf die Motion Steinemann 16.3870).

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Zuständig Bundeskanzlei (BK) 563 Sie sind hier: Das Schweizer Parlament > Suche > Geschaefte

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16.3845 – Interpellation Aushöhlung des Grundversorgungsauftrages durch die Post

Eingereicht von Reimann Lukas

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Darf die Schweizerische Post trotz Grundversorgungsauftrag in einer Stadt

a. die Hauszustellung verweigern und

b. die Bewohner nötigen, sich in einer zentralen Briefkastenanlage einzukaufen?

Begründung Artikel 14 Absatz 3 des Postgesetzes (PG; SR 783.0) gewährleistet die Hauszustellung. Die Stadt Wil erlaubt in der Altstadt wegen des Ortsbildes praktisch keine "postkonformen" Briefkästen gemäss Anhang 1 zur Postverordnung (SR 783.01).

Vorliegend kollidieren Gesetzesvorschriften (Hauszustellung und Ortsbilderschutz). Werden Post und Stadt gleichzeitig angeschrieben, dass sie eine Lösung suchen sollen, um die Hauszustellung weiterhin sicherzustellen, wo und wie Briefkästen montiert werden dürfen, gibt es gar keine Antwort, weil sie eben nicht wissen, was sie tun (sollen).

Schliesslich wird extern eine zentrale, unterirdisch gelegene und nicht einmal barrierefreie Briefkastenanlage eingerichtet, in welche sich die Bewohner mit 450 Franken (380 Franken für Fach und 70 Franken für Schliesszylinder) einkaufen müssen. Denn Post und Stadt, welche gemeinsame Sache machen, stemmen sich gegen die gesetzlich garantierte Hauszustellung. Als Höhepunkt werden die nichtgefügigen Bewohner kurzfristig angeschrieben, dass die bisherige Zustellung innert weniger Tage eingestellt werde ...

Dies kann es nicht sein. Auf diese Weise wird der Bürger doppelt bestraft. Er muss seine Post extern holen und dafür noch bezahlen (Einkauf in zentrale Briefkastenanlage). Das widerspricht dem Grundversorgungsauftrag in zweifacher Weise. Bei einer bewohnten Stadt geht es nicht um eine gelegentlich benutzte Überbauung von Ferien­ und Wochenendhäusern. Vom Leistungsabbau profitiert einzig die Post infolge bedeutend geringeren Aufwandes bei der Zustellung.

Der Leistungsabbau geschieht kontinuierlich und schleichend. Postfächer waren ursprünglich gratis, heute verlangt die Post Schweiz AG bei den Benutzern für die Eröffnung bereits 12 Franken (Antrag Postfach), und die Jahresgebühr für Postfächer scheint vorprogrammiert zu sein; dies, obwohl die Postzustellung via Postfach mit erheblichen Einsparungen verbunden ist gegenüber der Hauszustellung. Es stellt sich generell die Anschlussfrage, ob die Post den Benutzern von zentralen Fachanlagen nicht ein Entgelt bezahlen müsste, weil für sie die Hauszustellung entfällt, als noch etwas zu verlangen.

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Im Rahmen der Grundversorgung ist die Schweizerische Post grundsätzlich zur Hauszustellung in allen ganzjährig bewohnten Siedlungen verpflichtet (Art. 14 Abs. 3 dritter Satz PG). Als Hauszustellung gilt die Zustellung von Postsendungen an das in der Anschrift genannte Domizil. Die Pflicht zur Hauszustellung besteht hingegen unter anderem dann nicht, wenn die Vorgaben für die Briefkästen und Briefkastenanlagen nicht eingehalten werden (Art. 31 Abs. 2 Bst. c VPG). Die Vorschriften betreffend das Anbringen von Hausbriefkästen sollen einerseits dem Interesse der Kundschaft dienen, Postsendungen möglichst an der Haustüre in Empfang zu nehmen, und andererseits den Anbieterinnen eine rationelle Zustellung ermöglichen.

Es besteht die Möglichkeit, ausnahmsweise von den Standortvorschriften abzuweichen, wenn das Befolgen der Standortvorschriften bei behördlich als schutzwürdig bezeichneten Bauten zu einer Beeinträchtigung der Ästhetik führen würde. Die Abweichungen von den Standortvorschriften müssen zwischen der Eigentümerin oder dem Eigentümer und der Postdienstanbieterin im Rahmen einer schriftlichen Vereinbarung geregelt werden (vgl. Art. 75 Abs. 1 Bst. b und Abs. 2 VPG).

565 Bei Streitigkeiten über die Vorgaben für die Briefkästen und Briefkastenanlagen der Postverordnung haben die Liegenschaftseigentümerinnen und Liegenschaftseigentümer die Möglichkeit, in einem Gesuch an die Postcom die Überprüfung des Briefkastenstandorts zu beantragen. Die Postcom prüft in einem Verwaltungsverfahren, ob die Bestimmungen über den Briefkastenstandort eingehalten sind, und entscheidet in Form einer Verfügung (Art. 76 VPG i. V. m. Art. 22 Abs. 2 Bst. e PG). Diese Verfügung kann beim Bundesverwaltungsgericht angefochten werden.

In der Stadt Wil bestehen für den Bereich der Altstadt aufgrund des geschützten Ortsbildes restriktive Bedingungen bezüglich des Anbringens von Briefkästen. Als Alternative hat die Stadt deshalb einen Raum mit einer Briefkastenanlage eingerichtet, wo sie Interessierten ­ primär Geschäften und Bewohnern der Altstadt ­ gegen Entgelt (an die Stadt Wil) einen Briefkasten und einen entsprechenden Zugangs­Chip zur Verfügung stellt.

Die Benützung der Anlage ist für die Empfängerinnen und Empfänger freiwillig. Sie haben auch nach wie vor die Möglichkeit, die kostenlose Hauszustellung durch die Post zu wählen, indem sie einen jederzeit zugänglichen, postkonformen Briefkasten anbringen. Als Ausgleich zu den strengen öffentlich­rechtlichen Ortsbildvorschriften hat die Post die Vorgaben für Briefkästen für die Bewohner der Altstadt von Wil herabgesetzt. So verzichtet sie ausnahmsweise auf das Erfordernis, wonach jeder einzelne Briefkasten mit einem Ablagefach (Milchkasten) ausgestattet sein muss. Ein Ablagefach pro Hauseingang ist ausreichend. Ist eine Eigentümerin oder ein Eigentümer nicht bereit, einen Briefkasten zu errichten, der ortsbildkonform ist und die reduzierten verordnungsrechtlichen Vorgaben für Briefkästen erfüllt, entfällt für die Post die Verpflichtung zur Hauszustellung (Art. 31 Bst. c VPG). Sie muss in diesem Fall der Empfängerin oder dem Empfänger eine Ersatzlösung anbieten (Art. 31 Abs. 3 VPG). Die Empfängerin oder der Empfänger ist dabei vorgängig anzuhören.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

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16.3849 – Motion Befreiung von der Vergütungspflicht für die Verbreitung von Musik auf den Abgabenanteilen für die Berg­ und Randregionen­Radios

Eingereicht von Candinas Martin

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Motion an 2. Rat

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, das Urheberrechtsgesetz wie folgt zu ergänzen:

Art. 20bis

Befreiung von der Vergütungspflicht

Die Subventionen gemäss Artikel 40 Absatz 1, Artikel 68a Absatz 1 Buchstaben b, d, e und g sowie Artikel 109a RTVG sind von der Vergütungspflicht für die Musik zu befreien.

Begründung Bei der Subvention gemäss Artikel 40 Absatz 1 RTVG handelt es sich um eine Finanzhilfe. Finanzhilfen sind geldwerte Vorteile, die Empfängern ausserhalb der Bundesverwaltung gewährt werden, um die Erfüllung einer vom Empfänger gewählten Aufgabe zu fördern oder zu erhalten. Geldwerte Vorteile sind insbesondere nichtrückzahlbare Geldleistungen. Bei der Finanzhilfe handelt es sich um eine Finanzhilfe zur Erfüllung des Leistungsauftrages. Private E­Medien erhalten Gelder, müssen aber im Gegenzug einen Leistungsauftrag erfüllen, der eine Pflicht zur Information über lokale und regionale Themen festschreibt und in der jeweiligen Konzession näher umschrieben ist. Das Bakom achtet in der Folge darauf, dass diese Medien ihrer Pflicht nachkommen. Das RTVG verpflichtet die Veranstalter mit Gebührenanteil zur Einhaltung eines Leistungsauftrages, das heisst zu Massnahmen, welche die redaktionelle Unabhängigkeit und die Vielfalt und damit die Qualität der unterstützten Programme fördern. Der Gebührenanteil setzt sich aus dem Sockelbeitrag, dem Strukturausgleich und den Verbreitungskosten zusammen. Weder der Strukturausgleich noch die Verbreitungskosten stehen dabei im Zusammenhang mit der Musik. Ein Radio bekommt auch Gebühren, wenn es keine Musik sendet. Es bekommt aber keine Gebühren, wenn es nur Musik sendet!

Der Tarif S der Suisa hält zudem fest, dass von den Einnahmen aus Aufträgen für Werbung, Sponsoring, Mitteilungen und Anzeigen die effektiven Kosten für das Einholen dieser Aufträge abgezogen werden können, höchstens jedoch 40 Prozent der von den Auftraggebern bezahlten Beträge. Damit untergräbt der Tarif S den Sinn und Zweck der Gebührenanteile. Die Gebührenanteile werden auch für wirtschaftlich­strukturelle Nachteile ausgerichtet, sodass die Radios in den urbanen Gebieten jenen in den Agglomerationen nahezu gleichgestellt sind. Doch gerade das untergräbt der Tarif S ausdrücklich, indem er für die Werbung, nicht aber für die Gebührenanteile einen Abzug von 40 Prozent zulässt. Somit bezahlt das Gebührenradio bei gleichen Einnahmen mehr für die Musik als das Nichtgebührenradio.

Stellungnahme des Bundesrates vom 23.11.2016 Der vorliegende Vorstoss verlangt, die Höhe der im Urheberrechtsgesetz (URG) verankerten Vergütung für die Verbreitung von Musikwerken in den Programmen bestimmter Radios gesetzlich zu ändern. Den Programmveranstaltern zufliessende Subventionen sollen künftig für die Berechnung der urheberrechtlichen Vergütung nicht mehr berücksichtigt werden. Bezweckt wird mithin eine Abweichung vom geltenden Gemeinsamen Tarif S (Sender), den die Eidgenössische Schiedskommission für die Verwertung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten genehmigt hat. Dieser Tarif listet in Ziffer 8.1 die vergütungspflichtigen Einnahmen (geldwerten Leistungen) der Radioveranstalter auf. Dazu gehören:

­ Einnahmen aus der Empfangsgebühr (Gebührensplitting, Art. 40 und 68a Abs. 1 Bst. b RTVG); ­ sonstige Beiträge und Finanzhilfen gemäss RTVG, d. h. Artikel 68a Absatz 1 Buchstabe d (Förderung der Errichtung von 567 Sendernetzen), Buchstabe e (Aufbereitung für Hörbehinderte) und Buchstabe g (Programmerhaltung) sowie Artikel 109a RTVG (Verwendung der Überschüsse für Aus­ und Weiterbildung sowie Förderung neuer Verbreitungstechnologien).

Der angemessene Schutz des geistigen Eigentums gehört zu den Grundpfeilern einer liberalen Rechtsordnung. Er stimuliert die Schaffung wissenschaftlicher und künstlerischer Werke und trägt dadurch u. a. zur Förderung einer reichhaltigen Kulturszene bei. Gleichzeitig stellen Urheber­ und Interpretenrechte gerade für viele kleinere Lokalradios einen erheblichen Ausgabenposten dar. Die Versorgung der Berggebiete und Randregionen mit qualitativ hochwertigen Radioangeboten ist ein wichtiges Anliegen des Radio­ und Fernsehgesetzes (RTVG), welches vor allem durch Anteile aus den Empfangsgebühren gesichert wird. Es gilt somit, einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen zu finden. Vor diesem Hintergrund ist es problematisch, dass werbefinanzierte Radios in urbanen Gebieten, in denen höhere Werbeeinnahmen generiert werden, wegen des im Tarif S vorgesehenen Abzugs für die Werbung eine geringere urheberrechtliche Vergütung schulden als in ländlichen Regionen.

Eine tarifliche Begünstigung der konzessionierten Veranstalter in Berg­ und Randregionen ist angezeigt, zumal ihnen der Staat die Gebührenanteile (Splittingbeiträge) nicht für das Abspielen von Musik ausrichtet, sondern wegen ihrer nach Leistungsauftrag zu erbringenden Wortbeiträge. Der Bundesrat ist entsprechend bereit, eine Anpassung des URG im Sinne einer Reduktion der urheberrechtlichen Vergütung auf den Anteilen aus dem Ertrag der Empfangsgebühr in die Wege zu leiten.

Angebracht ist die Befreiung der Subventionen, welche in Artikel 68a Absatz 1 Buchstaben d, e und g sowie in Artikel 109a RTVG aufgezählt sind. Bei diesen Finanzhilfen handelt es sich um Subventionen, die gesetzlich zweckgebunden sind. Sie dienen der Errichtung von Sendernetzen im Rahmen der Einführung neuer Verbreitungstechnologien (digitale Migration, Art. 68a Abs. 1 Bst. d und Art. 109a Abs. 1 Bst. b RTVG), der Aufbereitung von Sendungen konzessionierter regionaler Fernsehprogramme für hörbehinderte Menschen (Art. 68a Abs. 1 Bst. e RTVG), der Erhaltung von Programmen (Archivierung; Art. 68a Abs. 1 Bst. g RTVG) und der Aus­ und Weiterbildung der Angestellten dieser Veranstalter (Art. 109a Abs. 1 Bst. a RTVG). Die Liste zeigt, dass die unterstützten Tätigkeiten keinerlei Zusammenhang mit der Verwertung musikalischer Werke aufweisen. Gewisse von der Motion erfasste Bestimmungen berühren nicht nur Radios in Berg­ und Randregionen, sondern auch die 13 gebührenunterstützten konzessionierten regionalen Fernsehstationen (Art. 68a Abs. 1 Bst. b, e und g sowie Art. 109a Abs. 1 RTVG). Diese Veranstalter wären im Sinne der Motion ebenfalls von der urheberrechtlichen Vergütungspflicht zu befreien.

Zu weit geht jedoch die vom Motionär beabsichtigte vollständige Ausklammerung der Splittingbeiträge (Art. 40 und 68a Abs. 1 Bst. b RTVG) bei der Berechnung der urheberrechtlichen Vergütung. Diese einseitige Forderung sprengt den Rahmen eines fairen Interessenausgleichs, denn sie könnte die berechtigten Urheberinteressen in unzumutbarer Weise einschränken.

Antrag des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion betreffend Artikel 68a Absatz 1 Buchstabe d (Förderung der Errichtung von Sendernetzen), e (Aufbereitung für Hörbehinderte) und g (Programmerhaltung) sowie Artikel 109a RTVG (Verwendung der Überschüsse für Aus­ und Weiterbildung sowie Förderung neuer Verbreitungstechnologien). Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion betreffend Subventionen gemäss Artikel 40 Absatz 1 und 68a Absatz 1 Buchstaben b (Gebührenanteile).

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme Motion betreffend Art. 68 Abs. 1 Bst. d, e und g sowie Art. 109a RTVG. Ablehnung der Motion betreffend Art. 40 Abs. 1 sowie Art. 68 Abs. 1 Bst. b RTVG.

Behandelnde Kommissionen Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen SR (KVF­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (17) Amherd Viola Ammann Thomas Brand Heinz Bulliard­Marbach Christine Buttet Yannick Campell Duri Giezendanner Ulrich Gschwind Jean­Paul Humbel Ruth Hurter Thomas Marchand­Balet Géraldine Martullo­Blocher Magdalena Regazzi Fabio Ruppen Franz Schmidt Roberto Stamm Luzi von Siebenthal Erich

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Ergänzende Erschliessung: 34;2831;2446;12 568 Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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16.3850 – Interpellation Gemischte Methode zur Invaliditätsbemessung. Was macht der Bundesrat nach dem Entscheid des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte?

Eingereicht von Schenker Silvia

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird gebeten, die folgenden Fragen zu beantworten:

1. Welche Schlüsse zieht der Bundesrat aus dem Entscheid des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte?

2. Wie gedenkt er vorzugehen, um die festgestellte Diskriminierung zu beseitigen?

Begründung Seit Jahren wird die gemischte Methode zur Invaliditätsbemessung wegen ihrer Auswirkung kritisiert. Der Bundesrat räumte in seinem Bericht zum Postulat Jans zu diesem Thema ein, dass die Effekte der gemischten Methode kritisch zu beurteilen sind. Er anerkannte, dass die gemischte Methode zur Invaliditätsbemessung bei Teilzeiterwerbstätigen zu tieferen IV­Graden führt: Der Bundesrat schlägt in seinem Bericht vor, dass die Ärzte zur Beurteilung der Arbeitsfähigkeit vermehrt die Gesamtsituation (inklusive Doppelbelastung) berücksichtigen sollen.

Nun hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einem Urteil vom 2. Februar 2016 entschieden, dass die gemischte Methode eine indirekte Diskriminierung der Frauen darstellt. Das Urteil ist seit dem 4. Juli 2016 definitiv. Damit stellt sich die Frage nach dem weiteren Vorgehen.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Das rechtskräftige Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) hat zur Folge, dass das bisherige Berechnungsmodell des Invaliditätsgrades im Rahmen der gemischten Methode nicht mehr in seiner heutigen Form angewendet werden kann.

Gemäss der neuesten Rechtsprechung des Bundesgerichtes ist davon auszugehen, dass das heutige Berechnungsmodell in Fällen mit einer ähnlichen Ausgangslage wie im Fall Di Trizio mit Blick auf die Achtung des Familienlebens nicht mehr angewendet werden kann. Wenn die versicherte Person aus familiär bedingten Gründen infolge Betreuungspflichten gegenüber minderjährigen Kinder ihre Arbeitszeit reduziert, wird ihre Rente nicht mehr revidiert. In den übrigen Fällen wird das bisherige Recht weiterhin zur Anwendung gelangen. Diese Lösungen gelten bis zum Inkrafttreten einer neuen Regelung.

2. Der Bundesrat hat in seinem Bericht vom 1. Juli 2015 in Beantwortung des Postulates Jans 12.3960, "Schlechterstellung von Teilerwerbstätigen bei der Invalidenversicherung", verschiedene alternative Methoden zur gemischten Methode geprüft und diese teilweise aus inhaltlichen, aber vor allem aus finanziellen Gründen verworfen. Er beschloss daraufhin, die Schwachstellen der gemischten Methode innerhalb des bestehenden Systems zu beheben und auf Verordnungsstufe die Wechselwirkungen zwischen der Tätigkeit im Arbeitsmarkt und im Aufgabenbereich besser zu berücksichtigen.

Nach dem Urteil des EGMR vom 2. Februar 2016 (Nr. 7186/09) und wie in seinem Bericht erwähnt, prüft der Bundesrat gegenwärtig die baldmögliche Einführung eines neuen Berechnungsmodells, mit dem der Bedeutung der Teilerwerbstätigkeit und dem Ziel der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Rechnung getragen wird. Je nach gewähltem Modell könnten für die IV jährliche Mehrkosten in der Höhe von bis zu 40 Millionen Franken anfallen.

Chronologie / Wortprotokolle

570 Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (20) Barrile Angelo Carobbio Guscetti Marina Feri Yvonne Glättli Balthasar Gysi Barbara Hadorn Philipp Häsler Christine Ingold Maja Jans Beat Kiener Nellen Margret Leutenegger Oberholzer Susanne Maire Jacques­André Marra Ada Piller Carrard Valérie Ruiz Rebecca Ana Schelbert Louis Schmid­Federer Barbara Steiert Jean­François Streiff­Feller Marianne Tornare Manuel

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Ergänzende Erschliessung: 28;2836;1236

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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16.3853 – Interpellation Wird das beliebte und erfolgreiche Gesundheitsförderungsprogramm "Schule bewegt" Opfer des Stabilisierungsprogramms 2017­2019?

Eingereicht von Rytz Regula

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Im Rahmen des Stabilisierungsprogramms 2017­2019 hat das Bundesamt für Sport (Baspo) die Einstellung des Programms "Schule bewegt" beschlossen. Gemäss Baspo wurde in einem ersten Schritt die Auslagerung des Angebots geprüft. Weil keine finanziell vertretbare Lösung realisierbar war, steht das äusserst beliebte und wohl erfolgreichste Gesundheitsförderungsprogramm der Schweiz vor dem Aus.

Die Fakten: Aktuell nehmen über 10 000 Schulklassen am Programm "Schule bewegt" teil und setzen sich zum Ziel, sich täglich mindestens 20 Minuten zusätzlich zum obligatorischen Sportunterricht zu bewegen. Insgesamt werden damit mit dem Programm "Schule bewegt" über 200 000 Schülerinnen und Schüler erreicht.

Die Einstellung des erfolgreichen und stark nachgefragten Motivationsprogramms "Schule bewegt" löst bei Schulen, Schulbehörden und Präventionsfachleuten Kopfschütteln aus und setzt ein falsches Signal. Lehrpersonen in der ganzen Schweiz gestalten mit den Anregungen des Programms ihren Unterricht bewegungsfreundlich und unterstützen dadurch den Lernprozess ihrer Schülerinnen und Schüler. Das Angebot ist eingebunden in die verschiedensten Gesundheitsförderungsstrategien des Bundesamtes für Gesundheit, von Gesundheitsförderung Schweiz und des Netzwerks gesundheitsfördernder Schulen. Wichtig sind nicht nur die Materialien, sondern auch die Expertise der Fachleute des Projektes, die Vernetzungsarbeit sowie die Schulung von Lehrpersonen und weiteren Akteuren (Workshops usw.) im Schulumfeld. Die jahrelange erfolgreiche Aufbauarbeit war umsonst, wenn das Programm nicht weitergeführt werden kann.

Es stellen sich deshalb die folgenden Fragen:

1. Ist der Bundesrat bereit, auch in Zukunft in die Bewegungsförderung im Schulalltag und in die Sportmotivation bei Kindern und Jugendlichen zu investieren?

2. Welche Auswirkungen hätte die Einstellung des Programms "Schule bewegt" für die Bewegungs­ und Sportförderung an den Schulen?

3. Sieht er alternative Möglichkeiten für die Weiterführung des Programms "Schule bewegt" ausserhalb des Baspo?

4. Ist er bereit, auf die Einstellung des Programms "Schule bewegt" zu verzichten und die Finanzierung der Weiterführung im Budget 2017 und in den Finanzplänen sicherzustellen?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2015 Der Bundesrat beantwortet die Fragen wie folgt:

1. Die Bewegungsförderung an Schulen ist ein wichtiges Anliegen des Bundesrates. Deshalb wird der freiwillige Schulsport im Rahmen des Programms "Jugend und Sport" unterstützt. Um den freiwilligen Schulsport für Kinder (bis 10­jährige Schülerinnen und Schüler) speziell zu fördern, richtet der Bund für diese "Jugend und Sport"­Angebote doppelte Beiträge aus.

2. Die Einstellung des Programms "Schule bewegt" hat zur Folge, dass die bisher teilnehmenden Klassen keine neuen Unterrichtsmaterialien mehr erhalten werden. Es ist vorgesehen, den Lehrpersonen, die sich neu für das Programm interessieren, die bestehenden Lehrunterlagen auf dem Internet zur Verfügung zu stellen.

3. Es wurde während längerer Zeit versucht, das Programm einer geeigneten Institution zu übergeben und auf diese Weise zu erhalten. Trotz Ausschreibung konnte jedoch bis anhin keine finanziell vertretbare Lösung gefunden werden, die eine 572 langfristige Weiterführung des Programms garantiert hätte. Mittlerweile haben verschiedene Organisationen des Gesundheitswesens (Gesundheitsdirektorenkonferenz, Gesundheitsförderung Schweiz, Vereinigung der Schulärztinnen und Schulärzte) Bemühungen unternommen, um die Weiterführung des Programms sicherzustellen.

4. Die Einstellung des Programms "Schule bewegt" ist Teil des Stabilisierungsprogramms 2017­2019 des Bundes. Dieses wurde vom Ständerat in der Herbstsession 2016 beraten, und der Einstellung des Programms wurde zugestimmt. Der Bundesrat sieht keine Gründe, auf seinen und den Entscheid des Ständerates zurückzukommen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2841;24;32

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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573 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3854 – Motion Zivilgesetzbuch und Zivilprozessordnung. Klare Zuständigkeiten in Kinderbelangen

Eingereicht von Tuena Mauro

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, die Zuständigkeitskompetenzen im Zivilgesetzbuch (ZGB) und in der Zivilprozessordnung (ZPO) so zu ändern, dass das Gericht im Konfliktfall nicht nur über die Unterhaltsbeiträge für das minderjährige Kind, sondern gleichzeitig auch über die elterliche Sorge, über die Obhut, über den persönlichen Verkehr bzw. über die Betreuungsanteile verbindlich entscheiden kann.

Begründung Bei unverheirateten getrenntlebenden Eltern sind kindsrechtlich zwingend zu regeln: elterliche Sorge, Obhut oder Betreuung (inklusive persönlicher Verkehr) und Kindesunterhalt. Die Zuständigkeiten wurden im Rahmen der Sorgerechtsneuregelung (in Kraft seit 1. Juli 2014) angepasst. Bei Einigkeit in allen Punkten ist die Kindes­ und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) zur Genehmigung der Vereinbarung zuständig. Im Konfliktfall ist bei Uneinigkeit betreffend elterliche Sorge, Obhut oder Betreuung die Kesb zuständig, betreffend Kindesunterhalt das Gericht (Art. 298a Abs. 4, Art. 298b, Art. 287, Art. 279 ZGB). Bei Vaterschaftsklagen sieht Artikel 298c ZGB eine Kompetenzattraktion zugunsten der Gerichte vor, womit diese neben der Vaterschaft auch sämtliche übrigen Punkte (elterliche Sorge, Obhut/Betreuung und Kindesunterhalt) regeln. Dies sollte sinnvollerweise auch für Minderjährigenunterhaltsverfahren mit Vaterschaftsanerkennung gelten. Da auch hier die Regelung der finanziellen Belange oft als dringlichstes Anliegen erachtet wird, erfolgt die Unterhaltsklage meist ohne vorherige Regelung der Obhut/Betreuung, was jedoch zwingend nötig wäre. Die gerichtliche Schlichtungsverhandlung ist innert zwei Monaten durchzuführen (Art. 203 Abs. 1 ZPO). Sofern der Richter keine gerichtliche Einigung über die Obhut oder Betreuung erzielen kann, muss erst ein Kesb­Verfahren eingeleitet und das Unterhaltsverfahren bis zu dessen rechtskräftigem Abschluss sistiert werden. Dies führt zu monatelangen Verzögerungen. Für den unterhaltsberechtigten alleinerziehenden, meist einkommenslosen Elternteil kann diese lange Wartezeit zu gravierenden finanziellen Problemen führen.

Stellungnahme des Bundesrates vom 23.11.2016 Nach geltendem Recht ist bei nicht miteinander verheirateten Eltern primär die Kindesschutzbehörde (Kesb) für die Regelung der Kinderbelange (elterliche Sorge, Obhut und Betreuung, inklusive persönlicher Verkehr) zuständig. Ist jedoch der Unterhaltsbeitrag strittig, so ist dafür die Unterhaltsklage an das Gericht vorgesehen. Dies führt zu einer geteilten Zuständigkeit zwischen Kesb und Gericht, was allgemein als unbefriedigend wahrgenommen wird. Aus diesem Grund hat das Parlament anlässlich der letzten Revision des Kindesunterhaltsrechts entschieden, hier Abhilfe zu schaffen.

Durch eine Ergänzung von Artikel 298b Absatz 3 und Artikel 298d Absatz 3 des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (ZGB; SR 210) sowie von Artikel 304 der Schweizerischen Zivilprozessordnung (ZPO; SR 272) hat das Parlament eine Kompetenzattraktion zugunsten des Gerichtes eingeführt (AB 2014 N 1219 und AB 2014 S 1126). Die Kesb bleibt weiterhin die erste und primäre Instanz, an die sich nicht miteinander verheiratete Eltern wenden müssen, wenn sie sich über die gemeinsame elterliche Sorge und die weiteren Kinderbelange nicht einig sind. Die Kesb wird sie auch weiterhin beim Abschluss einer Unterhaltsvereinbarung begleiten können, da sie für die Genehmigung unstrittiger Unterhaltsverträge nach Artikel 287 ZGB zuständig bleibt. Wenn die Kesb jedoch feststellt, dass die Eltern sich über den Unterhalt nicht einigen können, ist eine Unterhaltsklage einzureichen (Art. 279 ZGB und 303 ZPO). Das Verfahren vor der Kesb wird beendet, und die Zuständigkeit geht auf das für den Unterhalt zuständige Gericht über. Dieses entscheidet über den Unterhalt sowie über die elterliche Sorge und die weiteren Kinderbelange. Aus zivilprozessualer Sicht ist anzumerken, dass in solchen Fällen kein Schlichtungsverfahren durchgeführt werden muss; Artikel 198 ZPO wurde entsprechend ergänzt. Im Übrigen muss das Verfahren nicht von Grund auf neu beginnen: Die bereits durchgeführten Abklärungen können berücksichtigt werden (z. B. bezüglich der Einkommen der Eltern, Betreuungsmodalitäten usw.).

574 Die neuen Bestimmungen wurden vom Parlament am 20. März 2015 verabschiedet und werden am 1. Januar 2017 in Kraft treten (AS 2015 4299 und 5017). Das Anliegen der Motion ist somit bereits vollständig umgesetzt.

Antrag des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (66) Addor Jean­Luc Aebi Andreas Aeschi Thomas Amaudruz Céline Amstutz Adrian Arnold Beat Bauer Philippe Bigler Hans­Ulrich Brand Heinz Brunner Toni Büchel Roland Rino Buffat Michaël Bühler Manfred Burgherr Thomas Burkart Thierry Clottu Raymond de Courten Thomas Dettling Marcel Dobler Marcel Egloff Hans Estermann Yvette Flückiger­Bäni Sylvia Frehner Sebastian Geissbühler Andrea Martina Giezendanner Ulrich Glarner Andreas Glauser­Zufferey Alice Golay Roger Gössi Petra Grüter Franz Hausammann Markus Heer Alfred Herzog Verena Hess Erich Hurter Thomas Imark Christian Keller Peter Keller­Inhelder Barbara Knecht Hansjörg Köppel Roger Martullo­Blocher Magdalena Matter Thomas Müller Thomas Müri Felix Nantermod Philippe Page Pierre­André Pieren Nadja Quadri Lorenzo Reimann Lukas Rickli Natalie Rime Jean­François Rösti Albert Ruppen Franz Rutz Gregor Salzmann Werner Schilliger Peter Schwander Pirmin Sollberger Sandra Steinemann Barbara Vogt Hans­Ueli von Siebenthal Erich Walliser Bruno Walter Hansjörg Wobmann Walter Zanetti Claudio Zuberbühler David

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 1211

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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575 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3855 – Interpellation Neue Tätigkeiten der Postfinance im Bereich Fintech. Folgen und Risiken

Eingereicht von Reynard Mathias

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss Artikel 3 des Postorganisationsgesetzes vom 17. Dezember 2010 (POG) darf die Post keine Kredite und Hypotheken an Dritte vergeben. Der Bundesrat begründet dies damit, dass die mit einer solchen Tätigkeit verbundenen Risiken zu hoch sind und dass das Angebot für Hypotheken und Kredite in der Schweiz gänzlich ausreichend ist. Die Postfinance, eine Tochtergesellschaft der Schweizerischen Post, hat in Zusammenarbeit mit dem deutschen Unternehmen Lendico eine Kreditvergabe­Plattform gegründet, bei der die Postfinance eine wichtige Rolle einnimmt. Dieses Kreditgeschäft steht jedoch im Widerspruch zu den geltenden gesetzlichen Grundlagen, die den Tätigkeitsbereich der Post festlegen. Die Tätigkeiten der Plattform beschränken sich denn auch nicht nur auf Kreditvermittlung, sondern sie funktioniert formell wie eine Bank: Die Plattform, also die Gesellschaft Lendico Schweiz AG, an der die Postfinance Anteile hält, beschränkt sich nicht darauf, Kreditnehmer und Kreditgeber zusammenzubringen, sondern schliesst mit dem Kreditnehmer einen Darlehensvertrag und mit dem Kreditgeber einen Forderungskaufvertrag ab; sie simuliert so in jeder Hinsicht ein Kreditgeschäft. Die Gesellschaft Lendico Schweiz AG vergibt also Darlehen und refinanziert sich, indem sie Forderungskäufe vermittelt.

1. Die Plattform, an der die Postfinance Anteile hält, simuliert mit der Kombination aus Darlehens­ und Forderungskaufverträgen ein Bank­ bzw. Kreditgeschäft. Verstösst diese Tätigkeit nicht gegen Artikel 3 POG?

2. Ist Artikel 3 POG nicht auf Finanzinstrumente im Bereich Fintech anwendbar?

3. Wird es für die Postfinance mit dieser Plattform auch möglich, auf dem Schweizer Markt auf indirekte Art Hypotheken zu vergeben?

4. Welches sind die Risiken der Tätigkeiten der Lendico Schweiz AG für die Postfinance, für Investoren und den Schweizer Kreditmarkt?

5. War für die Gründung der Plattform, die in Form einer im Handelsregister eingetragenen Gesellschaft (Lendico Schweiz AG) und einer Stiftung organisiert ist, eine Bewilligung der Finma nötig? Wenn nein, warum nicht?

6. Die Postfinance nimmt mit dem Einsatz von Finanzinstrumenten der Fintech höhere Risiken auf sich und verfügt über formelle Möglichkeiten, das POG zu umgehen. Wäre es in diesem Zusammenhang nicht angebracht, die Frage der Kredit­ und Hypothekenvergabe durch die Post neu zu prüfen?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1./2. Die Lendico Schweiz AG ist ein Joint Venture zwischen der Lendico Holding, welche bereits in verschiedenen europäischen Ländern Crowdlending­Plattformen betreibt, und Postfinance. Diese ist mittels einer Minderheitsbeteiligung an der Lendico Schweiz AG beteiligt. Die Lendico Schweiz AG ermöglicht kreditsuchenden Unternehmen, Darlehensanträge auf der Plattform zu publizieren, und Anlegern, zu vorher festgelegten Konditionen in Projekte zu investieren. Das Ausfallrisiko solcher Investitionen wird vollständig von den Anlegern getragen. Der Fokus der Finanzierungen liegt auf dem Schweizer KMU­ Markt.

Postfinance verstösst mit ihrer Beteiligung an der Lendico Schweiz AG nicht gegen Artikel 3 des Postorganisationsgesetzes (POG, SR 783.1), gemäss welchem die Post keine Kredite und Hypotheken an Dritte vergeben darf. Denn die Lendico Schweiz AG und somit indirekt auch Postfinance führen in ihren Büchern keine Kreditforderungen, tragen kein Kreditrisiko und generieren auch keine Zinserträge, sondern verdienen an den Provisionen für erfolgreiche Vermittlungen.

3. Die Lendico Schweiz AG wird keine Hypotheken vergeben bzw. deren Finanzierung vermitteln. Wie bereits erwähnt, liegt der

576 Fokus der Tätigkeit der Lendico Schweiz AG auf dem Schweizer KMU­Markt.

4. Da Postfinance keine Kreditrisiken trägt, beschränkt sich ihr Risiko auf das in das Joint Venture investierte Kapital. Die Investoren tragen ein Kreditausfallrisiko, wobei sie ihr Risiko verkleinern können, indem das zu investierende Geld nicht in einen einzigen Kredit investiert, sondern auf mehrere Darlehen verteilt wird. Das Risiko für den Kreditmarkt Schweiz kann darin bestehen, dass die Fintech­Modelle den Markt neu strukturieren, indem Start­ups unkomplizierter zu Geld kommen können als über eine Bankfinanzierung.

5. Das Geschäftsmodell der Lendico Schweiz AG wurde der Finma bezüglich Bewilligungspflichten vorgelegt. Die Lendico Schweiz AG fällt nicht unter den Anwendungsbereich der schweizerischen Bankengesetzgebung. Für die Joint­Venture­ Gesellschaft gelten jedoch die geldwäschereirechtlichen Pflichten. Die Lendico Schweiz AG wird deshalb einer anerkannten Selbstregulierungsorganisation (SRO) unterstellt.

6. Postfinance erwirtschaftet heute rund zwei Drittel ihrer Erträge im Zinsdifferenzgeschäft, welches aktuell mit tiefen, teilweise sogar negativen Zinsen zu kämpfen hat. Die Beteiligung an einer Crowdlending­Plattform stellt für Postfinance eine Möglichkeit der Ertragsdiversifikation dar, mit welcher zinsunabhängige Erträge erzielt werden können, dies, ohne ein Kreditrisiko einzugehen.

Der Bundesrat hat in Beantwortung der Motion Zanetti Roberto 15.3892, "Deregulierung des Finanzplatzes durch Aufhebung von Marktzugangsverboten" ­ für weniger volkswirtschaftliche Risiken, mehr Eignerinnen­ und Kundennutzen und zur Förderung des Wettbewerbs ­, ausgeführt, dass im Parlament eine allfällige Erweiterung der Geschäftstätigkeit von Postfinance in Verbindung mit einer Öffnung des Aktionariats von Postfinance diskutiert wurde. Da es jedoch erst etwas mehr als drei Jahre her ist, seit Postfinance ausgegliedert und der Aufsicht der Finma unterstellt wurde, erachtet der Bundesrat zum heutigen Zeitpunkt eine (Teil­)Privatisierungsdiskussion für verfrüht. Damit ist es auch verfrüht, die Diskussion über die Vergabe von Hypotheken und Kredite wieder aufzunehmen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (2) Maire Jacques­André Tornare Manuel

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 34;24

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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16.3856 – Interpellation Im Zweifelsfall volljährig? Altersschätzungen bei asylsuchenden Jugendlichen

Eingereicht von Schenker Silvia

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird gebeten, die folgenden Fragen zu beantworten:

1. Gemäss Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 6. September 2016 wurde in einem Fall eines afghanischen Jugendlichen festgestellt, dass dieser trotz bestehenden Zweifeln als volljährig bezeichnet wird. Wie stellt sich der Bundesrat zu diesem Entscheid?

2. Ist er bereit, dem Staatssekretariat für Migration entsprechende Anweisungen zu geben, dass im Zweifelsfall wirklich zugunsten der Jugendlichen entschieden wird, wie der Bundesrat dies in seiner Antwort zu meiner Interpellation 16.3466 festgehalten hat?

3. Ist er im Austausch mit den Fachkreisen, welche die aktuell angewandten Methoden der Altersschätzung bei Jugendlichen kritisieren?

Begründung In der Antwort auf meine Interpellation 16.3466 schrieb der Bundesrat als Antwort auf die diesbezügliche Frage, dass in Bezug auf die Frage der Altersschätzung im Zweifelsfall zugunsten der Asylsuchenden entschieden würde. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 6. September 2016 zeigt nun, dass im Fall eines jungen Afghanen trotz Zweifeln, die nach der Erstellung des Altersgutachtens zurückblieben, Volljährigkeit angenommen wurde. In Fachkreisen sind die aktuell angewandten Methoden der Altersschätzung stark umstritten. Dennoch hält der Bundesrat offenbar an diesen Methoden fest. Das ist unverständlich. Stossend jedoch ist, dass offensichtlich im Zweifelsfall doch nicht zugunsten des Asylsuchenden entschieden wird. Laut Information aus Fachkreisen handelt es sich bei dem vom Bundesgesetz über die berufliche Alters­, Hinterlassenen­ und Invalidenvorsorge kritisierten Entscheid nicht um einen Einzelfall.

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Wie vom Bundesrat in seiner Antwort auf die Interpellation 16.3466 festgehalten und gemäss Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes, ist die Glaubhaftigkeit der behaupteten Minderjährigkeit einer asylsuchenden Person aufgrund einer Gesamtbeurteilung sämtlicher Indizien zu beurteilen. Das Ergebnis eines Gutachtens ist nur eines von mehreren Indizien. Zudem gilt es als schwaches Indiz. Der Bundesrat kann sich wegen des Prinzips der Gewaltenteilung und aus Datenschutzgründen nicht zu einzelnen Fällen äussern. Er ist aber der Ansicht, dass unterschiedliche Beurteilungen im Einzelfall nicht auszuschliessen sind.

2./3. Das in der Antwort auf die Interpellation 16.3466 genannte Prinzip, wonach Zweifel bei der Altersbestimmung zugunsten der asylsuchenden Person ausgelegt werden, gilt weiterhin. Ein einzelnes Urteil zeigt aus Sicht des Bundesrates nicht auf, dass das Staatssekretariat für Migration (SEM) dieses Prinzip nicht beachtet. Das SEM ist zudem bemüht, seine Methoden zur Altersschätzung in Zusammenarbeit mit kompetenten Fachinstitutionen weiterzuentwickeln. Er verweist dabei auf seine Ausführungen in der Antwort auf die Interpellation 16.3466 (Antwort auf Frage 6). Zudem hält der Bundesrat fest, dass jede Beurteilung des SEM, wonach die Minderjährigkeit als unglaubhaft erachtet wird, angefochten werden kann.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt. 578 Datum Rat

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (15) Arslan Sibel Barrile Angelo Carobbio Guscetti Marina Feri Yvonne Glättli Balthasar Gysi Barbara Hadorn Philipp Häsler Christine Kiener Nellen Margret Maire Jacques­André Marra Ada Piller Carrard Valérie Ruiz Rebecca Ana Schelbert Louis Tornare Manuel

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2811;28

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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16.3857 – Interpellation Unternehmenssteuerreform III. Eine Gefahr für die Gemeinwesen weltweit?

Eingereicht von Kiener Nellen Margret

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text 1. Mit der Unternehmenssteuerreform III (USR III) werden neue Sondersteuerregimes geschaffen: so die Patentbox, die zinsbereinigte Gewinnsteuer, die Inputförderung und die Kapitalsteuerermässigung. Alle diese Instrumente bieten neue Möglichkeiten für illegitime Gewinnverschiebungen innerhalb von multinationalen Konzernen mit Sitz in der Schweiz. Solche Gewinnverschiebungen verursachen in Entwicklungsländern jährliche Steuerausfälle im dreistelligen Milliardenbereich und werden von internationalen Organisationen wie der OECD, der Weltbank und der Uno stark kritisiert. Welche Gegenmassnahmen gedenkt der Bundesrat bei einer allfälligen Einführung der USR III generell zu ergreifen, um neue schädliche Steuervermeidungspraktiken wie Gewinnverschiebungen aus den Produktionsstandorten im Süden in die Schweiz durch Konzerne zu verhindern?

2. Im Rahmen des Beps­Projekts lässt die OECD nur unter der Bedingung zu, dass Erfolge aus Patenten privilegiert besteuert werden dürfen, wenn sie in jenem Staat entwickelt worden sind, in dem die privilegierte Besteuerung durch die Patentbox erfolgt (Beps­Aktion 5, "Modified nexus approach" (MNA)). In einem multinationalen Konzern ist es allerdings äusserst schwierig, die Entwicklung eines Patents in einem bestimmten Staatsgebiet zu lokalisieren ­ zu transnational laufen die entsprechenden Entwicklungsaktivitäten innerhalb der Konzerne ab. Somit birgt auch die Patentbox trotz MNA neue Risiken für Gewinnverschiebungen. Wie will der Bundesrat garantieren, dass nur Patente in die Patentbox aufgenommen werden, die auch effektiv und vollständig in der Schweiz entwickelt wurden?

3. Kann bei Patentboxen unterschieden werden zwischen Patenten, die unproblematisch, und solchen, die umstritten sind, z. B. Patente auf Pflanzen, Tieren, Gentechprodukten usw.? Quid mit Patenten, die nie zu einer Nutzung führen?

4. Wie kann bei Unternehmen unterschieden werden zwischen Forschungs­ und Entwicklungsaufwendungen und solchen für Marketing, Public Relations, Lobbying und ähnlichen Aktivitäten, die dem Gemeinwohl nicht nützen oder sogar schaden?

5. Wie steht es damit im Besonderen in Branchen, die besonders viele Mittel dafür aufwenden, weil sie ihre Aktivitäten rechtfertigen müssen, z. B. Tabakindustrie, Rohstoffhandel, Pharmaindustrie mit aggressiven Vertriebsmethoden usw.?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1./2. Die internationale Staatengemeinschaft hat erkannt, dass Gewinnverschiebungen und Gewinnverkürzungen nur mit einer koordinierten Vorgehensweise einzudämmen sind. Sie hat mit dem Erlass von Empfehlungen und Standards reagiert, namentlich im Rahmen des Beps­Projekts der OECD und der G­20. Mit der Umsetzung der Beps­Resultate soll die Besteuerung am Ort der Wertschöpfung gewährleistet werden, und damit sollen Gewinnverschiebungen und Gewinnverkürzungen verhindert werden. An der Umsetzung von Beps (sog. "inclusive framework") beteiligen sich 85 Staaten (Stand 15. Juli 2016), darunter Entwicklungs­ und Schwellenländer wie Südafrika, Sierra Leone, Kongo, Kamerun, Haiti, Eritrea, Demokratische Republik Kongo, Burkina Faso oder Brunei Darussalam (vgl. http://www.oecd.org/tax/Beps/inclusive­framework­ on­Beps­composition.pdf). Eine Überprüfung der Wirksamkeit der Beps­Massnahmen ist für 2020 geplant. Unter anderem um Entwicklungsländer in der Umsetzung von Beps zu unterstützen, koordinieren der IWF, die Weltbank, die Uno und die OECD ihre Aktivitäten und haben eine gemeinsame Plattform für die übergreifende Zusammenarbeit in Steuerfragen (Platform for Collaboration on Tax) gegründet. In diesem Rahmen wird auch der Einbezug der Entwicklungsländer in die internationalen Vorkehrungen zur Vermeidung von unlauteren und unrechtmässigen Finanzflüssen geprüft. In diese Diskussion wird sich auch die Schweiz mit Vorschlägen einbringen.

Die Schweiz trägt die internationalen Massnahmen mit und setzt die internationalen Standards um. Ein wirksames Mittel gegen Gewinnverschiebungen stellen unter anderem korrekte Verrechnungspreise dar. Auch in diesem Bereich hat die OECD neue Regelungen definiert, die die Schweiz berücksichtigt. Darüber hinaus schafft sie im Rahmen der Unternehmenssteuerreform III 580 die kantonalen Steuerstatus für Holding­ und Verwaltungsgesellschaften ab und führt eine OECD­konforme Patentbox nach dem modifizierten Nexusansatz ein, der Gewinnverschiebungen erschweren wird. Dabei ist es im Steuerrecht nichts Aussergewöhnliches, dass sich bei der konkreten Anwendung einer Regelung im Einzelfall Abgrenzungsfragen stellen. Die neuen Transparenzvorschriften, namentlich der spontane Informationsaustausch über Steuervorbescheide (sog. "rulings") sowie die Überprüfung der Patentboxen durch die OECD werden starke Anreize schaffen, dass die Staaten den modifizierten Nexusansatz korrekt anwenden werden.

3. Anknüpfungspunkt für die Patentbox ist das erteilte Patent. Die Frage nach "unproblematischen" und "umstrittenen" Patenten wurde vom Gesetzgeber beantwortet: Umstrittene Erfindungen, beispielsweise Teile des menschlichen Körpers, Gensequenzen, im Wesentlichen biologische Pflanzen­ und Tierzuchtverfahren, Pflanzensorten und Tierrassen dürfen nicht patentiert werden. Eine weiter gehende und aussergesetzliche Unterscheidung nach "umstritten" und "unproblematisch" ist nicht justiziabel, haftet ihr doch immer ein subjektives und damit willkürliches Element an. Patente eröffnen innovativen Unternehmen und Forschenden die Möglichkeit, ihre im Innovationsprozess angefallenen und kostenintensiven Forschungs­ und Entwicklungsaufwände zu refinanzieren. Die Frage, ob die patentierte Erfindung auch kommerziell erfolgreich sein wird, ist für die Patenterteilung nicht wesentlich und kann zu deren Zeitpunkt oft nicht beantwortet werden.

4./5. Der Gesetzgeber hat es dem Bundesrat übertragen, den Begriff der Forschung und Entwicklung in einer Verordnung zu definieren. Der Bundesrat wird dazu zu gegebener Zeit ein Vernehmlassungsverfahren durchführen. Die Ausgestaltung der Regelung wird sich nach den Vorgaben des Gesetzes und der Bundesverfassung zu richten haben und sollte auch dem Aspekt der Praktikabilität Rechnung tragen. Eine sachlich nicht gerechtfertigte unterschiedliche Behandlung verschiedener Branchen lehnt der Bundesrat ab.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (13) Birrer­Heimo Prisca Carobbio Guscetti Marina Guldimann Tim Gysi Barbara Hadorn Philipp Hardegger Thomas Heim Bea Jans Beat Meyer Mattea Munz Martina Pardini Corrado Piller Carrard Valérie Semadeni Silva

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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581 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3868 – Postulat Angemessene BVG­Deckung für Personen, welche Care­Arbeit leisten

Eingereicht von Müller­Altermatt Stefan

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird aufgefordert, in einem Bericht aufzuzeigen, wie für Personen, welche Care­Arbeit leisten, eine angemessene BVG­Deckung aufrechterhalten werden kann. Insbesondere soll abgeklärt werden, wie der Arbeitgeber­Anteil durch ein anderes Gefäss (z. B. ein staatlicher Sicherheitsfonds) getragen werden könnte.

Der Bundesrat soll aufzeigen, für welche Pensenreduktionen ein solches Gefäss wirksam werden könnte (z. B. ab 20 Prozent Pensenreduktion bei minimaler Weiterbeschäftigung von 60 Prozent) und wie der Vollzug bezüglich des Nachweises der Care­ Arbeit erbracht werden kann (z. B. über den behandelnden Arzt des Hilfe erhaltenden Angehörigen).

Begründung Die für den Betreuungsbedürftigen angenehmste und für die Allgemeinheit kostengünstigste und effizienteste Variante der Unterstützung und Betreuung ist jene durch die Angehörigen. Diese Pflege erfordert in vielen Fällen eine Reduktion des Arbeitspensums. Wer aber das eigene Arbeitspensum reduziert, der verzichtet nicht nur auf Lohn, sondern gleichzeitig auch auf Beiträge für die Altersvorsorge.

Dieser Ausfall in der Vorsorge ist oftmals ein Grund, weshalb man davon absieht, die Pflege selber zu übernehmen, und sie stattdessen den öffentlichen Institutionen (Spitex, Heime) überlässt. Unter dem Strich resultieren für die Allgemeinheit höhere Kosten, da oftmals diese öffentliche Pflege mit Ergänzungsleistungen unterstützt werden muss, und für die Pflegebedürftigen resultiert der Verlust der Nähe zu den Angehörigen.

Würde man ein Gefäss schaffen, welches zumindest die Arbeitgeberbeiträge für die zweite Säule kompensiert, kann man diesen Hinderungsfaktor für die Pflegearbeit durch Angehörige eliminieren. Anders als Gefässe wie die vollständige Einkommenskompensation oder Zeitgutschriften kann mit geringen finanziellen Mitteln ein Hinderungsfaktor beseitigt werden. Man kann mit wenig Mitteleinsatz viel bewirken.

Mit diesem Postulat soll abgeklärt werden, in welcher Form die Kompensation der BVG­Deckung erfolgen könnte und welche Gefässe und Mechanismen dafür eingeführt werden müssten.

Antrag des Bundesrates vom 09.12.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (6) 582 Ammann Thomas Ingold Maja Maire Jacques­André Schmidt Roberto Streiff­Feller Marianne Vogler Karl

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Ergänzende Erschliessung: 2836;2841;44

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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583 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3869 – Interpellation Zentrale Fundstelle der Post in Chiasso. Sind weitere Arbeitsplätze in einer Randregion bedroht?

Eingereicht von Romano Marco

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Zentrale Fundstelle (ZF) der Schweizerischen Post in Chiasso kümmert sich schweizweit um unzustellbare Pakete und um postintern aufgefundene Fundgegenstände. Die ZF führt auch die Aktion Christkind durch.

Seit dem 1. Juli 2016 hat die ZF organisatorisch vom Konzernbereich Poststellen und Verkauf zum Konzernbereich Postlogistics gewechselt. Entsprechend ging die Zuständigkeit vom Tessin auf die Deutschschweiz über. Konkret ist die ZF jetzt dem Paketzentrum Härkingen unterstellt.

Berücksichtigt man die anhaltenden Zentralisierungstendenzen beim ehemaligen Regiebetrieb und die Gerüchte, die in der Belegschaft kursieren, so kann man mit gutem Grund befürchten, dass der Standort Chiasso geschlossen und allenfalls in die Deutschschweiz verlagert wird. Eine solche Verlagerung würde faktisch bedeuten, dass die letzte Stelle der Post im Mendrisiotto mit schweizweiten Aufgaben geschlossen würde.

In der ZF arbeiten rund 12 Personen, einige davon teilinvalid und mit Teilzeitstellen. Bei einer Schliessung der ZF wäre eine Wiedereingliederung in den lokalen Arbeitsmarkt ausgesprochen schwierig, und ein Wechsel an einen neuen Arbeitsort in der Deutschschweiz wäre für diese Personen praktisch unmöglich.

Die Post hat zwar kürzlich versichert, sie habe in nächster Zukunft keine konkreten Pläne für eine Verlagerung der ZF. Trotzdem bin ich beunruhigt über diese Entwicklungen und stelle daher dem Bundesrat die folgenden Fragen:

1. Entspricht es den Tatsachen, dass der Standort der ZF von Chiasso in die Deutschschweiz verlagert werden könnte?

2. Wird zurzeit eine Überprüfung der Organisation und der Abläufe durchgeführt, die mittelfristig dazu führen könnte, dass ein Entscheid für eine solche Rationalisierung und Zentralisierung gefällt werden könnte?

3. Ist der Bundesrat ­ unter Beachtung der unternehmerischen Autonomie der Post ­ nicht auch der Ansicht, dass die zahlreichen Restrukturierungs­ und Optimierungsprojekte, die zurzeit laufen, zu einer übermässigen Zentralisierung führen und nur schlecht mit dem öffentlichen Auftrag der Post in Einklang zu bringen sind?

4. Welchen Stellenwert hat die "regionale" Komponente dabei, wie die Geschäftsstellen und Arbeitsplätze auf die Schweiz verteilt werden?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1./2. Die organisatorische Verantwortung für die Fundstelle in Chiasso wurde Mitte 2016 vom Bereich Poststellen und Verkauf dem Bereich Postlogistics übertragen. Nach Auskunft der Schweizerischen Post wird die Situation vor Ort derzeit analysiert. Eine Standortverschiebung kann nicht ausgeschlossen werden. Jedoch stellen die Arbeitsplatzsituation in der Randregion und regionalpolitische Überlegungen im Rahmen dieser Analyse wesentliche Faktoren dar.

3. Der Bundesrat steuert die Post über die Vorgabe von strategischen Zielen. Er erwartet, dass sie in allen Geschäftsfeldern eine branchenübliche Rendite erwirtschaftet und Wachstum generiert. Dafür muss sie auch geeignete Effizienzsteigerungsmassnahmen umsetzen. Zugleich erwartet der Bundesrat von der Post, dass sie im Rahmen ihrer betriebswirtschaftlichen Möglichkeiten eine nachhaltigen und ethischen Grundsätzen verpflichtete Unternehmensstrategie verfolgt und bei ihrer Organisation den Anliegen der verschiedenen Landesregionen Rechnung trägt. In ihrer jährlichen Berichterstattung über die Zielerreichung zeigt die Post die Entwicklung der Beschäftigung in den Regionen jeweils transparent auf. Eine übermässige Zentralisierung von Arbeitsplätzen lässt sich dabei nicht erkennen.

584 4. Die Post bietet in der Schweiz über die Hälfte der rund 36 000 Arbeitsplätze im ländlichen Raum an. Die Arbeitsplätze in Berggebieten und im ländlichen Raum verteilen sich auf die Zustellung, die Poststellen, die Logistik­ und Paketzentren, die Operation Centers von Postfinance und die Kundenberatung. Es handelt sich grösstenteils um Arbeitsplätze, für welche aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine gewisse Konzentration möglich wäre, welche aber als Beitrag zu einem Ausgleich zwischen Stadt und Land sowie zwischen wirtschaftlich stärkeren und schwächeren Regionen von der Post bewusst dezentral angesiedelt werden. Die Post bekennt sich damit zu ihrer regionalpolitischen Verantwortung.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (5) Büchler Jakob Müller­Altermatt Stefan Pantani Roberta Quadri Lorenzo Regazzi Fabio

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Ergänzende Erschliessung: 34;2836;28

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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585 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3871 – Interpellation Einreiseverbot für einen Ausländer, der zum Verstoss gegen das Tessiner Verhüllungsverbot anstiftet?

Eingereicht von Addor Jean­Luc

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Sollte die Agitation des algerischen Staatsangehörigen Rachid Nekkaz nicht als Anstiftung zum Verstoss gegen das Verbot der Gesichtsverhüllung in der Öffentlichkeit (Art. 2 Bst. i des Tessiner Gesetzes über die öffentliche Ordnung) qualifiziert werden? Und wenn ja, hätte der Betroffene nicht ein Einreiseverbot im Sinne von Artikel 67 Absatz 2 Buchstabe a des Ausländergesetzes verdient?

Begründung Der algerische Unternehmer (?) Rachid Nekkaz hat in Locarno für eine öffentliche Provokation gesorgt, als er verkündete, "so oft wie möglich" ins Tessin kommen zu wollen, "um der Schweiz Demokratielektionen zu erteilen", indem er die Bussen für Frauen bezahlt, die gegen das Verbot der Gesichtsverhüllung in der Öffentlichkeit verstossen (Art. 2 Bst. i des Tessiner Gesetzes über die öffentliche Ordnung).

In seiner Antwort auf meine Frage 16.5410, ob der Betroffene nicht ein Einreiseverbot in Anwendung von Artikel 67 Absatz 2 Buchstabe a des Ausländergesetzes wegen Verstosses gegen die öffentliche Ordnung verdient hätte, argumentierte der Bundesrat, die Begleichung von Bussen für Frauen, die gegen das obengenannte Verbot verstossen, stelle keine solche Verletzung dar.

Er hat in dieser Frage jedoch folgenden Punkt ausser Acht gelassen, obschon er sich beim genannten ausländischen Staatsangehörigen aufdrängt: die Anstiftung zum Verstoss gegen dieses Verbot.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Gemäss Artikel 2 des Gesetzes des Kantons Tessin über die Verhüllung des Gesichts in öffentlichen Räumen (legge sulla dissimulazione del volto negli spazi pubblici), das am 1. Juli 2016 in Kraft getreten ist, wird mit Busse von 100 bis 10 000 Franken bestraft, wer sein Gesicht im öffentlichen Raum verschleiert. In Artikel 5 Absatz 3 dieses Gesetzes werden der Versuch, die Gehilfenschaft und die Anstiftung zu dieser Übertretung ausdrücklich als strafbar erklärt.

Ob eine Handlung als Verletzung einer kantonalen Strafbestimmung zu beurteilen ist, ist Sache der kantonalen Strafverfolgungsbehörden. Bezüglich des Tatbestandes des Verhüllungsverbots sind in erster Instanz die Gemeindebehörden zuständig. Gestützt auf einen Entscheid, in dem Rachid Nekkaz wegen Verstosses gegen das Verschleierungsverbot für schuldig befunden wird, könnte das Staatssekretariat für Migration den Erlass eines Einreiseverbots gestützt auf Artikel 67 Absatz 2 Buchstabe a des Bundesgesetzes über Ausländerinnen und Ausländer prüfen. In der Praxis würde indessen ein einmaliger Verstoss unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismässigkeit in der Regel den Erlass eines Einreiseverbots noch nicht rechtfertigen.

Wiederholte Übertretungen, die eine offensichtliche Missachtung von gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Verfügungen belegen (Art. 80 Abs. 1 Bst. a der Verordnung über Zulassung, Aufenthalt und Erwerbstätigkeit), könnten ­ unabhängig von der Staatsangehörigkeit der betroffenen Person ­ zum Erlass eines Einreiseverbots führen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

586

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2811;09;2831

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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587 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3872 – Interpellation Bahnausbau 2030­2035. Wird Luzern auf das Abstellgleis geschoben?

Eingereicht von Birrer­Heimo Prisca

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Bundesamt für Verkehr (BAV) ist zurzeit an der Erarbeitung des Ausbauschrittes 2030­2035 der Bahninfrastruktur. Anlässlich eines Sessionsanlasses der Städte­Allianz öffentlicher Verkehr Ost­ und Zentralschweiz vom 27. September 2016 informierte der Direktor des BAV über den Stand des Planungsprozesses. Der Angebotsausbau Luzern mit dem Durchgangsbahnhof rückt dabei offenbar weit nach hinten in der Prioritätensetzung und scheint aufs Abstellgleis zu geraten. Der Durchgangsbahnhof Luzern ist jedoch für die Zentralschweiz, aber auch für die ganze Schweiz von grösster Bedeutung. Mit diesem zentralen Bahninfrastruktur­Projekt kann endlich die heute unbefriedigende Situation verbessert werden, es ermöglicht die dringend benötigten Kapazitätserweiterungen.

Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Ist der Bundesrat bereit, beim Bahnausbau 2030­2035 die fehlenden Kapazitätserweiterungen beim Bahnhof Luzern in die Bewertung einzubeziehen?

2. Wird die Wirkung dieses Projektes auf das gesamte Schienennetz angemessen berücksichtigt?

3. Ist er auch der Meinung, dass bei der Beurteilung der Überlast im Personen­ und Güterverkehr eine Gesamtbetrachtung nötig ist, die auch berücksichtigt, dass im Raum Luzern ein grosser Teil des öffentlichen Verkehrs noch auf der Strasse geführt wird?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Der Bund prüft rund 300 Angebotsziele, welche die Kantone, SBB Fernverkehr sowie die Güterverkehrsbranche in den Prozess des Ausbauschrittes 2030­2035 eingebracht haben. Es befinden sich zurzeit für verschiedene Regionen der Schweiz zentrale Ausbauvorhaben in Prüfung, darunter auch diejenigen Angebotsziele, die einen Ausbau des Knotens Luzern bedingen. Der Bundesrat wird Nutzen und Kosten der verschiedenen Projekte abwägen und auftragsgemäss bis 2018 dem Parlament eine Botschaft zum nächsten Ausbauschritt unterbreiten.

2. Die Netzwirkung aller im Rahmen des Ausbauschrittes 2030­2035 geprüften Projekte wird angemessen berücksichtigt, indem die individuelle Wirkung jeder Infrastrukturmassnahme und des zugehörigen Angebotsausbaus im gesamten Schweizer Eisenbahnnetz ermittelt wird. Dabei werden Kosten­Nutzen­Verhältnis, Überlastabbau, langfristige Entwicklungsziele des Bahnsystems und das Raumkonzept Schweiz betrachtet. Auf dieser Basis werden die Massnahmen priorisiert. Die hoch prioritären Massnahmen werden in nationalen Gesamtkonzepten zusammengefügt, und ihre Wirkung wird integral betrachtet. Damit kann der Nutzen mehrerer Ausbauten gemeinsam ermittelt und geprüft werden.

3. Bei allen Projekten wird eine Gesamtbeurteilung gemacht. Regionale Besonderheiten wie die Tatsache, dass in Luzern ein grosser Teil des Regional­ und Ortsverkehrs mittels Bussen auf der Strasse direkt ins Stadtzentrum geführt wird, werden dabei in die Überlegungen mit einbezogen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

588 Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (14) Aeschi Thomas Estermann Yvette Glanzmann­Hunkeler Ida Gmür­Schönenberger Andrea Grüter Franz Keller Peter Müller Leo Müri Felix Pezzatti Bruno Pfister Gerhard Schelbert Louis Schilliger Peter Vitali Albert Vogler Karl

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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589 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3873 – Interpellation Deutsche Staatsangehörige als Angestellte in der Bundesverwaltung

Eingereicht von Addor Jean­Luc

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text 1. Wie viele deutsche Staatsangehörige zählt die Bundesverwaltung heute? Was für einem Anteil am gesamten Personal der Bundesverwaltung entspricht diese Zahl? Wie haben sich diese Zahl und dieser Anteil in den letzten zehn Jahren entwickelt?

2. Stimmt es, dass diese deutschen Staatsangehörigen in der Regel Funktionen mit Verantwortung innehaben?

3. Geben diese Situation und ihre jüngere Entwicklung nicht Anlass zur Sorge, dass die anderen Landessprachen gegenüber der deutschen Sprache in der Bundesverwaltung an Boden verlieren könnten?

4. Birgt diese Situation nicht des Weiteren die Gefahr, dass die Sensibilität der Bundesverwaltung für den Föderalismus abnehmen könnte und gleichzeitig gewisse autoritäre Tendenzen der Bundesverwaltung, gerade gegenüber den Kantonen, zunehmen könnten?

5. Müsste die Personalrekrutierung durch die Bundesverwaltung nicht der Bereich par excellence sein, in dem der von Artikel 121a Absatz 3 der Bundesverfassung geforderte Vorrang für Schweizerinnen und Schweizer durchgesetzt werden sollte?

Begründung Dem Vernehmen nach ist in der Bundesverwaltung eine relativ bedeutende Zahl von deutschen Staatsangehörigen angestellt, und dies oft in Funktionen mit Verantwortung. Die Zahl soll im Steigen begriffen sein.

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1. Die Entwicklung des Personalbestandes präsentiert sich in den letzten fünf Jahren (die Zahlen sind nur fünf Jahre zurück auswertbar) wie folgt:

Jahr 20112012201320142015

Anzahl Personen Bundesverwaltung 32 32 33 34 34 gesamt 658 972 612 496 889

Davon Anteil deutscher 422 437 453 513 551 Staatsangehörigkeit

Anteil in Prozenten von gesamtem 1,3%1,3%1,3%1,5%1,6% Personalbestand

2. Von den 551 Mitarbeitenden mit deutscher Staatsangehörigkeit im Jahre 2015 sind 8 im höheren und 283 im mittleren Kader tätig. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist eine weitere Aufschlüsselung nach Departementen oder Verwaltungseinheiten nicht möglich.

3. Die Überprüfung der Soll­Werte der Sprachenanteile wird jährlich vorgenommen und im Bericht des Bundesrates an die Geschäftsprüfungs­ und Finanzkommissionen der eidgenössischen Räte (Reporting Personalmanagement) ausgewiesen. Damit wird sichergestellt, dass allfällige signifikante Veränderungen entdeckt und adressiert werden können. Der Reportingbericht 2015 weist aus, dass die Sprachanteile Französisch und Italienisch dem Soll­Wert entsprechen. Der Anteil Deutsch nähert sich dem Zielwert von 68,5 bis 70,5 Prozent weiter an. Seit 2011 ist er kontinuierlich am Sinken: von 71,9 Prozent (2011) auf 71,1 Prozent (2015). Somit ist keine negative Entwicklung zuungunsten der Sprachanteile der anderen 590 Landessprachen feststellbar.

4. Die Sensibilität der Bundesverwaltung in Bezug auf den Föderalismus hängt in erster Linie vom Wissen und Verständnis der Angestellten diesen Fragen gegenüber und nicht von ihrer Staatszugehörigkeit ab. Die Angestellten der Bundesverwaltung vertreten die Interessen des Bundes und nicht ihre persönlichen bzw. die ihrer Nationalität entsprechenden. Somit sieht der Bundesrat kein Risiko bei Angestellten deutscher oder anderer Staatszugehörigkeit in Bezug auf die Stellung der Bundesverwaltung gegenüber den Kantonen.

5. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 11. Februar 2015 verschiedene flankierende Massnahmen beschlossen, um die negativen Auswirkungen der Zuwanderung einzudämmen. Eine davon betrifft die öffentliche Ausschreibung der in der Bundesverwaltung zu besetzenden Stellen. Offene Stellen, die nicht von der Pflicht zur öffentlichen Ausschreibung ausgenommen sind, werden spätestens eine Woche vor der Publikation im elektronischen Stellenanzeiger des Bundes via die Jobbörse Job­Room den regionalen Arbeitsvermittlungszentren gemeldet (Art. 22 Abs. 3 der Bundespersonalverordnung vom 3. Juli 2001, BPV; SR 172.220.111.3). Diese Massnahme dient dazu, das einheimische Arbeitskräftepotenzial stärker auszuschöpfen. Sie stützt sich auf den in Artikel 121a Absatz 3 der Bundesverfassung verankerten Grundsatz des Vorrangs für Schweizerinnen und Schweizer.

Die BPV regelt zudem Einschränkungen beim Stellenzugang (Art. 23). Soweit es für die Erfüllung von hoheitlichen Aufgaben notwendig ist, kann der Stellenzugang auf Personen mit schweizerischem Bürgerrecht beschränkt werden. Diese Regelung widerspiegelt Artikel 10 Anhang I des Personenfreizügigkeitsabkommens zwischen der Schweiz und der EU, gemäss welchem einem Staatsangehörigen eines EU­Mitgliedstaates das Recht auf eine Beschäftigung in der öffentlichen Verwaltung verweigert werden kann, sofern diese die Ausübung hoheitlicher Befugnisse umfasst und der Wahrung der allgemeinen Interessen des Staates oder anderer öffentlicher Körperschaften dient. Die Bundesverwaltung rekrutiert ihre Mitarbeitenden nahezu ausschliesslich auf dem inländischen Arbeitsmarkt. Per Dezember 2015 lag der Anteil der Mitarbeitenden mit Schweizer Nationalität bei 95,5 Prozent.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (1) Maire Jacques­André

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 04;2811;2831

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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591 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3874 – Interpellation Zivile und bewaffnete Sicherheitsleute im öffentlichen Verkehr

Eingereicht von Flückiger­Bäni Sylvia

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Sicherheit ist eine Kernaufgabe des Bundes. In den letzten Monaten fanden in Europa zahlreiche Terroranschläge, aber auch Amokläufe und Attacken in Zügen, Bussen, Bahnhöfen und Flughäfen statt. Alle Vorfälle hatten eines gemeinsam: Je länger die Täter Zeit zur Tatausführung hatten, bis Sicherheitskräfte eingriffen, desto mehr Tote oder Verletzte gab es. Schon ein einziger, bewaffneter Gesetzeshüter kann, insbesondere bei Amokläufen, dafür sorgen, dass die Tat frühzeitig abgebrochen wird.

Die Sicherheit in Bussen, Trams und an Flughäfen ist weitgehend Sache der Kantone. In Zügen der SBB und auf Bahnhöfen hingegen sorgt die Transportpolizei zusätzlich für Ordnung. Die Gewissheit, dass es in Zügen bewaffnete und zivile Sicherheitsleute haben könnte, dürfte wesentlich abschreckender auf potenzielle Täter wirken als die unübersehbare Präsenz uniformierter Transportpolizisten in einzelnen Zügen.

Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:

1. Was unternimmt der Bundesrat, um Attacken auf Zugpassagiere zu verhindern und die Sicherheit insbesondere in Zügen zu erhöhen?

2. Werden Züge heute schon von zivilen und bewaffneten Sicherheitsleuten diskret begleitet oder nur durch die unübersehbar uniformierten Transportpolizisten?

3. Hat die Transportpolizei die personellen Kapazitäten und rechtlichen Grundlagen, um Züge allenfalls mit zivilen und bewaffneten Sicherheitsleuten zu begleiten, wie das etwa in Flugzeugen gemacht wird?

4. Falls die Transportpolizei für diese Aufgabe entsprechend aufgestockt werden muss, wo oder in welchen Bereichen können die Mehrkosten durch zusätzliche Stellen kompensiert werden (z. B. Verwaltung, Administration usw. der Bundesverwaltung oder der SBB)?

5. Gibt es allenfalls eine andere Sicherheitsorganisation, der die Sicherheit im öffentlichen Verkehr übertragen werden könnte?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat misst der Sicherheit im öffentlichen Raum grosse Bedeutung zu. Die Sicherheitslage wird permanent beurteilt, und die entsprechenden Massnahmen werden im Rahmen des Sicherheitsverbundes Schweiz zusammen mit den Kantonen sichergestellt. Teil dieses öffentlichen Raums ist der öffentliche Verkehr, welcher in die Beurteilungen und Massnahmen eingebunden ist.

1. Mit der Schaffung des Bundesgesetzes über die Sicherheitsorgane der Transportunternehmen im öffentlichen Verkehr und der dazugehörigen Verordnung haben Parlament und Bundesrat die Grundlagen für die spezifischen Anforderungen an Sicherheit ­ im Sinne von Security ­ im öffentlichen Verkehr geschaffen. Beide Erlasse sind seit fünf Jahren in Kraft und haben sich bewährt. Die Sicherheit und Prävention im öffentlichen Verkehr ist eng abgestimmt mit den Massnahmen der örtlich zuständigen Kantons­ und Stadtpolizeikorps sowie mit dem Grenzwachtkorps und der Militärpolizei. Weitere Massnahmen drängen sich nicht auf.

2. Der Einsatz der Transportpolizei erfolgt situativ und lagebedingt. Es stehen ihr spezifische polizeiliche Massnahmen offen. Dies kann den Einsatz nichtuniformierter Kräfte umfassen. Gleiches gilt für das Grenzwachtkorps, das seine Aufgaben sowohl uniformiert als auch in Zivil in den Zügen erfüllen kann. Weiter begleitet die Militärpolizei einzelne Züge, wenn es darum geht, den Schutz des Personals und der Infrastruktur der Armee zu gewährleisten. 592 3. Ja. Die Transportpolizei ist personell und ausrüstungsmässig adäquat ausgestattet. Sie verfügt über die nötigen Mittel, um ihren Auftrag erfüllen zu können. Die Rechtsgrundlagen erlauben ihr den Einsatz von Schusswaffen, wo dieser erforderlich und aufgrund von Risikoeinschätzungen vertretbar ist. Eine Begleitung von Zügen nach dem Modell der Flugsicherheitsbegleiter (sog. "Sky Marshals" im Luftverkehr) ist im offenen Bahnsystem der Schweiz derzeit nicht vorgesehen.

4. Eine Aufstockung der Transportpolizei speziell für diese Aufgabe ist nicht vorgesehen. Mit dem Angebotsausbau im öffentlichen Verkehr wird jedoch gegebenenfalls auch der Bestand der Transportpolizei angepasst werden müssen. Im Regionalverkehr sind entsprechende Mehrkosten durch die Besteller Bund und Kantone zu finanzieren, soweit sie nicht über Effizienzmassnahmen der Transportunternehmen oder durch Tariferhöhungen finanziert werden können.

5. Die Polizeiorgane in der Schweiz ­ die kantonalen Polizeikorps und die Grenzwacht ­ sind mit anderen Aufgaben beauftragt. Die Aufgabenteilung, wonach sich die Sicherheitsorgane der Transportunternehmen im öffentlichen Verkehr ausschliesslich um Sicherheitsbelange im öffentlichen Verkehr kümmern, hat sich bewährt.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (8) Aeschi Thomas Burgherr Thomas Geissbühler Andrea Martina Giezendanner Ulrich Glarner Andreas Rime Jean­François Salzmann Werner Zuberbühler David

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 48;09

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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593 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3876 – Interpellation Kosten des E­SchKG bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung und der Eidgenössischen Zollverwaltung

Eingereicht von Hurter Thomas

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Seit 2011 ist es möglich, via E­SchKG beim zuständigen Betreibungsamt Betreibungen auf elektronischem Weg einzuleiten. Trotz Beteuerungen des Bundesrates im Jahre 2013, dass die Eidgenössische Zollverwaltung und die Eidgenössische Steuerverwaltung ab dem ersten Quartal 2014 am E­SchKG­Verbund teilnehmen würden, ist nur die Eidgenössische Steuerverwaltung aktiv, dies aber erst seit 2016 und in sehr bescheidenem Umfang. Hingegen ist die Inkassolösung der Eidgenössischen Zollverwaltung veraltet, sodass es umfangreicher Vorkehrungen bedarf, bis eine Teilnahme am E­SchKG­ Verbund möglich ist.

In diesem Zusammenhang wird der Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:

1. Wie hoch sind die bis anhin angefallenen Kosten beim Bundesamt für Justiz zu beziffern?

2. Wie hoch fallen die Kosten für die Einführung von E­SchKG bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung und bei der Oberzolldirektion aus?

3. Welche Kosten hatten die Kantone und Gemeinden seit der Einführung von E­SchKG bis anhin zu tragen?

4. Welche Kosten für die Weiterentwicklung von E­SchKG erwartet der Bund in den kommenden Jahren? Insbesondere mit welchen Kosten ist für die Erneuerung der Inkassolösung der Eidgenössischen Zollverwaltung zu rechnen?

5. Offenbar nimmt die Eidgenössische Steuerverwaltung seit diesem Jahr am E­SchKG­Verbund teil. Wieso kam und kommt es zu derartigen Verzögerungen bei der Eidgenössischen Zollverwaltung? Aus welchen Gründen ist das Eidgenössische Finanzdepartement nicht in der Lage, eine einheitliche Inkassolösung zu betreiben?

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Das Bundesamt für Justiz koordiniert seit Herbst 2005 die Modernisierung des Betreibungs­ und Konkurswesens in der Schweiz. Die Digitalisierung der Informationsflüsse zwischen Gläubigern und den Betreibungs­ und Konkursämtern steht dabei im Fokus. Das Bundesamt für Justiz hat seit Projektlancierung rund 6 Millionen Franken in die Modernisierung des Betreibungs­ und Konkurswesens investiert.

Die allgemeine Koordination, die Verwaltung und der Support des Verbundes verursachen beim Bundesamt für Justiz jährliche Kosten von rund 250 000 Franken.

2. Die informatikseitigen Kosten, welche im Jahr 2014 bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) durch die Einführung eines entsprechenden Systems entstanden sind, beliefen sich auf rund 95 000 Franken. Nicht enthalten in diesem Betrag sind die ESTV­internen Ressourcen, welche für die organisatorische Einführung von E­SchKG in der ESTV eingesetzt wurden.

Bei der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) werden die Kosten für die Einführung von E­SchKG auf etwa 100 000 Franken geschätzt. In diesem Betrag sind die EZV­internen Ressourcen sowie notwendige technische Vorleistungen für die Einführung von E­SchKG nicht eingerechnet. Die Gesamtbetrachtung der Kosten ist aus der Antwort zu Frage 4 ersichtlich.

3. Für die Teilnahme im E­SchKG­Verbund wird eine Aufnahmegebühr von einmalig 500 Franken sowie eine jährlich wiederkehrende Gebühr von 200 Franken erhoben. Ergänzend wird den Ämtern als Betriebsbeitrag der sogenannte Betreibungsfranken je bearbeitete Eingabe verrechnet.

594 Es ist Sache jedes Teilnehmers, der im E­SchKG­Verbund mitmachen will, die notwendigen Voraussetzungen für die Teilnahme zu schaffen und dazu die erforderliche Anwendung zu beschaffen oder zu entwickeln sowie diese zu unterhalten. Über Kosten seitens Gemeinden oder Kantone bezüglich Anschaffung, Wartung und Betrieb von E­SchKG­fähigen Anwendungen und deren notwendige Infrastrukturen liegen dem Bund deshalb keine Angaben vor.

4. Der Datenaustauschstandard wie auch die Hilfsmittel werden den Anforderungen entsprechend stetig weiterentwickelt und verbessert. Ziel ist es, die E­SchKG­Umgebung stabil zu halten. Dafür ist alle zwei Jahre ein neuer Release geplant. Pro Release dürften beim Bundesamt für Justiz Kosten von rund 120 000 Franken anfallen.

Die Kosten, welche den teilnehmenden Ämtern und Gläubigern im Zusammenhang mit dem Änderungs­ und Releasemanagement entstehen, gestalten sich sehr unterschiedlich und hängen wesentlich von den eingesetzten Anwendungen ab. Eine allgemeine Einschätzung dieser Kosten seitens Bund ist nicht möglich.

Die aktuelle Inkassolösung der EZV basiert auf einer veralteten Technologie und ist nicht mit der aktuellen Version von E­ SchKG kompatibel. Das bedeutet, dass durch eine Anbindung nur wenige Formulare elektronisch ausgetauscht werden könnten. Die EZV hat aber entschieden, den gesamten Umfang der neuen Technologie von E­SchKG zu nutzen. Vor der Einführung von E­SchKG sind deshalb technisch komplexe Anpassungen an der Inkassolösung in der Höhe von etwa 450 000 Franken erforderlich. Wie in Antwort 2 ausgeführt, kostet die anschliessende Einführung von E­SchKG etwa 100 000 Franken. Die Gesamtkosten für die Erneuerung des Inkassosystems inklusive Einführung von E­SchKG werden somit auf insgesamt etwa 550 000 Franken geschätzt (ohne EZV­Ressourcen).

5. Über die letzten Jahrzehnte haben die Ämter ihre Inkassolösungen autonom entsprechend ihren Bedürfnissen beschafft und ausgestaltet, was zur aktuell heterogenen Inkasso­Landschaft im Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) führte.

Die ESTV verwendet die neue Technologie von E­SchKG seit 2014. Im laufenden Jahr wurden bisher rund 15 Prozent aller Betreibungen für Mehrwertsteuerforderungen via E­SchKG eingeleitet (2014: 3 Prozent, 2015: 10 Prozent). Die ESTV ist daran, die notwendigen technischen Anpassungen vorzunehmen, damit im nächsten Jahr dieser Wert deutlich erhöht werden kann.

Bei der EZV hingegen ist die Einführung von E­SchKG noch nicht vollzogen. Die IKT­Landschaft der EZV ist historisch gewachsen und besteht heute aus einer Vielzahl von Insellösungen. Dies verunmöglicht die durchgehende Digitalisierung der EZV­Prozesse und die umfassende Nutzung der vorhandenen Daten. Zudem sind verschiedene Anwendungen ­ wie auch die Inkassolösung der EZV ­ veraltet und nicht mit modernen Instrumenten wie E­SchKG kompatibel. Für die EZV bedeutet dies, dass in den nächsten Jahren grosse Investitionen in die IT erforderlich sind. Um eine moderne Infrastruktur sicherzustellen und damit das Kerngeschäft der EZV besser zu unterstützen, hat die EZV das Grossvorhaben Dazit (Gesamterneuerung und Modernisierung der Geschäftsprozesse und der IKT der EZV) gestartet.

Das EZV­Projekt für die Modernisierung der Inkassolösung ist gestartet und dauert voraussichtlich bis Ende 2017. In diesem Rahmen laufen aktuell Abklärungen, ob die Lösung der ESTV auch in der EZV eingesetzt werden kann. Nach aktuellem Kenntnisstand geht das EFD davon aus, dass das Ziel einer einheitlichen Inkassolösung im EFD in den nächsten Jahren erreicht werden kann, sofern dies auch aus betriebswirtschaftlicher Betrachtung sinnvoll ist.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 04;1211

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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595 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3877 – Motion Finanzausgleich. Prüfung des Wirksamkeitsberichtes am Anfang statt am Ende der Legislatur

Eingereicht von Grin Jean­Pierre

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, den Wirksamkeitsbericht und die zu treffenden Massnahmen nicht am Ende der laufenden Legislatur vorzulegen, sondern erst zu Beginn der nächsten.

Begründung Der Bundesrat unterbreitet der Bundesversammlung alle vier Jahre einen Bericht über den Vollzug und die Wirksamkeit des Bundesgesetzes über den Finanz­ und Lastenausgleich (Art. 18 Filag). Dieser Wirksamkeitsbericht gibt Aufschluss über die Erreichung der Ziele des Finanzausgleichs in der vergangenen Periode und erörtert die möglichen Massnahmen für die kommende Periode (Art. 18 Abs. 2 Filag). Insbesondere erörtert er die Anpassungen der Dotationen des Ressourcen­ und Lastenausgleichs, die vollständige oder teilweise Aufhebung des Härteausgleichs sowie die Notwendigkeit beziehungsweise Zweckmässigkeit einer Belastungsobergrenze der ressourcenstarken Kantone im horizontalen Ressourcenausgleich (Art. 64 Abs. 1 Bst. c Filav).

Die Bundesversammlung legt alle vier Jahre, am Ende der Legislatur, mit einem Bundesbeschluss die Mittel für den Ressourcen­ und Lastenausgleich fest.

Weil die parlamentarische Debatte am Ende der Legislatur und damit gleichzeitig mit den Nationalratswahlen stattfindet, fällt sie auch in die Zeit der eidgenössischen Wahlen. Die Beschlüsse stehen deshalb oft unter dem Einfluss dessen, was die einen mehr an Beiträgen bekommen als die anderen oder was die einen mehr leisten müssen als die anderen. Zu Beginn der Legislatur könnten die Beschlüsse entspannter gefasst werden, und das mit dem Finanzausgleich angestrebte finanzielle Gleichgewicht unter den Kantonen könnte mit mehr Sachlichkeit angegangen werden. Darum fordere ich den Bundesrat auf, die Berichterstattung sowie die Beratungen im Parlament auf den Anfang der kommenden Legislatur festzulegen und nicht auf das Ende der laufenden.

Stellungnahme des Bundesrates vom 16.11.2016 Gemäss Artikel 5 des Bundesgesetzes über den Finanz­ und Lastenausgleich (Filag) legt die Bundesversammlung jeweils für vier Jahre die Grundbeiträge für den Ressourcen­ und den Lastenausgleich fest. Sie berücksichtigt dabei die Ergebnisse des Wirksamkeitsberichtes. Artikel 18 Filag verlangt, dass der Bundesrat dem Parlament den Wirksamkeitsbericht alle vier Jahre vorlegt. Mit den beiden Bundesbeschlüssen vom 19. Juni 2015 legte die Bundesversammlung die Grundbeiträge für die Periode 2016­2019 fest. Die Grundbeiträge für die nachfolgende Periode wird das Parlament im Jahr 2019 zu bestimmen haben. Aus diesem Grund beabsichtigt der Bundesrat, den dritten Wirksamkeitsbericht im ersten Halbjahr 2018 zu publizieren und eine Vernehmlassung durchzuführen. Die parlamentarischen Beratungen werden zwischen Herbst 2018 und Sommer 2019 erfolgen. Da die Bundesbeschlüsse dem fakultativen Referendum unterliegen, müssen die beiden Bundesbeschlüsse von der Bundesversammlung spätestens in der Sommersession 2019 verabschiedet werden. Die Motion verlangt, dass die Bundesbeschlüsse zu Beginn der neuen Legislatur, das heisst im Verlauf des Jahres 2020 gefasst werden und dass damit der Bundesrat den Wirksamkeitsbericht ebenfalls ein Jahr später, das heisst im Jahr 2019, unterbreitet. Dies würde eine Anpassung der Bestimmung in Artikel 18 Absatz 1 Filag bedingen.

Mit der Unternehmenssteuerreform III wird die Periode, die am 1. Januar 2020 beginnt, ausnahmsweise nicht vier, sondern sechs Jahre dauern. Somit entscheidet das Parlament in Zukunft in der Mitte und nicht mehr unmittelbar vor Ende der Legislatur über die entsprechenden Bundesbeschlüsse. Die parlamentarische Debatte über die Festlegung der Grundbeiträge des Ressourcen­ und des Lastenausgleichs findet damit nur noch einmal (2019) im letzten Jahr der Legislatur statt. Aus Sicht des Bundesrates ist damit das Anliegen der Motion bereits weitgehend erfüllt, und es besteht daher keine Notwendigkeit zur 596 Anpassung des Filag.

Antrag des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Ablehnung.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (12) Aeschi Thomas Béglé Claude Buffat Michaël Clottu Raymond Feller Olivier Glauser­Zufferey Alice Grüter Franz Keller Peter Köppel Roger Nicolet Jacques Page Pierre­André Wehrli Laurent

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Ergänzende Erschliessung: 24;04

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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597 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3879 – Interpellation Ausgleichsfonds AHV/IV/EO im Negativzinsumfeld

Eingereicht von Quadri Lorenzo

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Ausgleichsfonds der Alters­ und Hinterlassenenversicherung (AHV), der Invalidenversicherung (IV) und der Erwerbsersatzordnung (EO) haben die Aufgabe, Defizite und Überschüsse der drei Sozialversicherungen auszugleichen. Alle Finanzflüsse des Sozialversicherungssystems (AHV, IV, EO sowie Arbeitslosenversicherung, ALV, und Familienzulagen in der Landwirtschaft nach dem Bundesgesetz über die Familienzulagen in der Landwirtschaft, FLG) werden über die Zentrale Ausgleichsstelle abgewickelt, die dem Eidgenössischen Finanzdepartement unterstellt ist. Die Salden der zentralen Konten für die Sozialversicherungen werden danach zum Cash­Ausgleich an die Ausgleichsfonds AHV/IV/EO überwiesen. Für das Jahr 2015 beliefen sich die Einzahlungen auf 41 105 Millionen Franken und die Auszahlungen auf 40 302 Millionen Franken. Daraus ergab sich ein Überschuss der Einzahlungen aus dem Sozialversicherungssystem von 803 Millionen Franken.

Die Hauptaufgabe der Tresorerie der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO besteht darin, die Solvenz der Sozialversicherungen sicherzustellen. Die Tresorerie verwaltet die Liquidität der drei Sozialwerke zentral und setzt dabei die üblichen Instrumente des Geldmarkts ein.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) betreibt zur Stützung der Wirtschaft zurzeit eine expansive Geldpolitik, was den Druck auf den Schweizerfranken verringern und so mittelfristig die Preisstabilität sichern soll.

Aufgrund dieses Umfelds sanken die Renditen weiter, dies vor allem als Folge der im Januar 2015 eingeführten Negativzinsen auf Girokonto­Guthaben bei der SNB. Der Jahresbericht zeigt, dass die Geldmarktanlagen bereits 2015 eine negative Rendite verzeichneten. Mit der Einführung der Negativzinsen hat sich diese Situation vermutlich noch stärker verschlechtert.

Daher stelle ich dem Bundesrat die folgenden Fragen:

1. Wie hoch war die negative Rendite der Geldmarktanlagen der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO im Jahr 2015 und im ersten Semester 2016, in absoluten Zahlen in Schweizerfranken?

2. Alle Finanzflüsse des Sozialversicherungssystems (AHV, IV, EO sowie ALV und Familienzulagen in der Landwirtschaft nach FLG) werden über die Zentrale Ausgleichsstelle abgewickelt, die dem Eidgenössischen Finanzdepartement unterstellt ist. Wendet das Finanzdepartement einen Negativzinssatz an?

3. Ist es nach Ansicht des Bundesrates sinnvoll, dass die Guthaben der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO diesem System von Negativzinsen unterstellt sind, wo doch die Hauptaufgabe der Tresorerie der Fonds darin besteht, die Solvenz der Sozialversicherungen sicherzustellen?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1. Um die Liquidität der Sozialversicherungen zu gewährleisten, investiert die Tresorerie der Ausgleichsfonds in Geldmarktinstrumente mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren beim Ankauf. 2015 fiel das Gesamtergebnis ganz leicht positiv aus (625 000 Franken), da die Anlagen vor dem Rückgang der Zinssätze getätigt wurden; deren Preise wurden infolge des Entscheids der SNB nach oben korrigiert. 2016 sind die Auswirkungen der Negativzinsen hingegen spürbar: Die durchschnittliche Anlagerendite lag per 30. September bei minus 0,05 Prozent und schlug in den ersten neun Monaten des Jahres mit minus 3,2 Millionen Franken zu Buche.

2. Die Tresorerie der Sozialversicherungen fällt nicht in die Zuständigkeit der Zentralen Ausgleichsstelle (ZAS). Alle erhobenen Beiträge, ausgerichteten Subventionen und anderen Eingänge werden von der ZAS konsolidiert, aber direkt der Tresorerie der Ausgleichsfonds überwiesen. Das Gleiche gilt für die Zahlungsausgänge, die direkt der Tresorerie entnommen werden. Das

598 Eidgenössische Finanzdepartement nimmt keine Verzinsung der Liquidität des Systems vor. Die flüssigen Mittel werden direkt von den Ausgleichsfonds in Instrumente des Geldmarkts oder auf den Finanzmärkten angelegt.

3. Mit einer Ausnahmeregelung berücksichtigt die SNB bereits die wichtige Funktion der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO. Bis zum durchschnittlichen Wert der Depots in den letzten Jahren werden keine Negativzinsen erhoben.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (1) Pantani Roberta

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2836;24

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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599 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3883 – Interpellation Auswirkungen der neuen EU­Richtlinie zur Bekämpfung von Steuerschlupflöchern für Unternehmen

Eingereicht von Jans Beat

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Am selben Tag, als das Parlament die Unternehmenssteuerreform III verabschiedete, haben sich die EU­Finanzminister im Grundsatz auf eine neue Richtlinie (Gesetz) verständigt. Sie wollen der Erosion des Unternehmenssteuersubstrates weitere Riegel schieben. Diese Richtlinie lehnt sich an die von der OECD entwickelten Standards (Beps­Empfehlungen) an und präzisiert und verschärft diese. Sie besteht aus verschiedenen Massnahmen. Unter anderem führt sie eine Zinsschranke ein. Diese setzt Obergrenzen für den Nettozinsbeitrag, den ein Konzern von seinen steuerpflichtigen Einkünften abziehen kann. Dies soll Konzerne von künstlichen Kredit­Konstruktionen abhalten, die nur der Verringerung der Steuerbelastung dienen.

Der Bundesrat ist gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1. Ist die schweizerische Gesetzgebung mit dieser Richtlinie vereinbar?

2. Sind die mit der Unternehmenssteuerreform III beschlossenen Steuerabzüge mit diesen Richtlinien konform?

3. Ist insbesondere die zinsbereinigte Gewinnsteuer (NID) mit der Zinsschranke der neuen EU­Richtlinie vereinbar?

4. Muss die schweizerische Gesetzgebung angepasst werden?

5. Was sind die Auswirkungen dieser Neuerung auf aktuelle und künftige Einnahmen von Bund und Kantonen?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 1./2./4. Mit der Richtlinie (EU) 2016/1164 des Rates vom 12. Juli 2016 mit Vorschriften zur Bekämpfung von Steuervermeidungspraktiken mit unmittelbaren Auswirkungen auf das Funktionieren des Binnenmarkts sollen Empfehlungen aus dem Projekt zu Gewinnverkürzung und Gewinnverschiebung (Base Erosion and Profit Shifting, kurz Beps) von OECD und G­20 und weitere Massnahmen in der EU umgesetzt werden. Es handelt sich im Wesentlichen um (i) Regeln zur Vermeidung hybrider Konstrukte, (ii) eine Hinzurechnungsbesteuerung, (iii) eine Zinsschranke, (iv) eine Wegzugsbesteuerung sowie (v) eine allgemeine Missbrauchsbestimmung. Die Massnahmen (i) bis (iii) sind in den Beps­Ergebnissen enthalten. Sie sind dort allerdings nicht als Mindeststandards ausgestaltet, von denen eine Umsetzung durch die beteiligten Staaten erwartet wird. Das Schweizer Steuersystem enthält teilweise vergleichbare Regeln oder beinhaltet Massnahmen, die ähnliche Zwecke verfolgen wie die Richtlinie der EU. Auch hat der Bundesrat die Umsetzung der aus dem Beps­Projekt hervorgehenden Mindeststandards eingeleitet, und das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) ist daran, im Rahmen eines Prüfauftrags zur Weiterentwicklung des schweizerischen Unternehmenssteuerrechts unter anderem diese Empfehlungen bzw. gemeinsamen Ansätze zu evaluieren. Dabei sind auch die Entwicklungen in der EU zu berücksichtigen. Als Nichtmitglied der EU ist die Schweiz allerdings nicht zur Umsetzung der Richtlinie verpflichtet.

3. Nach dem Wortlaut der Richtlinie soll die Abzugsfähigkeit von Fremdkapitalkosten beschränkt werden. Zur Abzugsfähigkeit von kalkulatorischen Zinsen auf (überdurchschnittlichem) Eigenkapital äussert sich die Richtlinie nicht.

5. Die Entwicklung in Konkurrenzstandorten ist relevant für die Position der Schweiz im internationalen Standortwettbewerb und damit auch für die Steuereinnahmen von Bund, Kantonen und Gemeinden. Die Richtlinie wurde vom Rat der EU im Juli 2016 angenommen und muss nun von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden, wobei den Mitgliedstaaten ein erheblicher Spielraum ­ beispielsweise bei der Ausgestaltung der Zinsschranke oder der Hinzurechnungsbesteuerung ­ zusteht. Das EFD wird diese Entwicklungen auch im Rahmen des genannten Prüfauftrags berücksichtigen.

600 Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Erledigt.

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Ergänzende Erschliessung: 2446;10;15

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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16.3885 – Interpellation Ein internationales Übereinkommen der Völker schaffen

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Wäre es möglich, die Einberufung einer internationalen Konferenz zur Schaffung eines "internationalen Übereinkommens der Völker" vorzuschlagen? Dabei ginge es darum, dass als Volk jede Gemeinschaft anerkannt würde, die über ein gemeinsames Erbe verfügt: eine gemeinsame Kultur, Geschichte, Sprache, gemeinsame Werte ... Diese Anerkennung würde das Überleben eines solchen Erbes besser garantieren, als es gegenwärtig Staatsgrenzen tun.

Tatsächlich beobachten wir, wie Staatsgrenzen als physische Barrieren, die die Kohäsion der Völker garantieren sollen, immer mehr erodieren unter dem Einfluss von Abkommen, die den Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Menschen erleichtern, und unter dem Einfluss des Internets und der Flüchtlingsströme.

Doch diese zunehmende Durchlässigkeit der Grenzen bedeutet nicht gleichzeitig eine Auflösung der Völker. Deshalb sollte man ihnen eine rechtlich abgesicherte Existenz geben, losgelöst von einem Territorium, versehen mit Rechten und Pflichten, damit sich dieses Erbe der Völker kohärent weiterentwickeln kann.

Begründung Es ginge um Folgendes:

1. Als Volk jede Gemeinschaft anerkennen, die über ein gemeinsames Erbe verfügt, das ein Faktor für politische Stabilität, Sicherheit und Fortschritt ist. Was ein solches Volk zusammenhält, kann sich verändern; es verdient es, gepflegt und weitergegeben zu werden. Eine solche Anerkennung dürfte aber nicht die Veränderung oder die Schaffung von Staatsgrenzen implizieren.

2. Die Kohäsion eines Volkes erhalten, indem eine ­ gemessen an der indigenen Bevölkerung, den wirtschaftlichen Möglichkeiten und der Arbeitsplatzsituation sowie der Prädisposition für Öffnung ­ angemessene Zahl von Ausländern integriert wird. Würde dieses Mass überschritten, wäre die Kohäsion gefährdet: kulturelle Auflösung, soziale Spannungen, Extremismus drohten.

Grenzwerte, die man aus dem Studium früherer Migrationen herausgearbeitet hat, könnten hier Sicherheit geben sowie eine Grundlage bieten für eine bessere internationale Verteilung der Migrantinnen und Migranten: Jedes Volk nimmt so viele Flüchtlinge auf, wie es kann. Und auf der anderen Seite: Jeder Staat garantiert das Wohlergehen seines Volkes oder seiner Völker und verpflichtet sich, seine Staatsangehörigen jederzeit aufzunehmen.

3. Sich für die Integration einsetzen: Die Ausländerinnen und Ausländer lernen die Sprache, einen Beruf, achten die örtlichen Sitten und Gebräuche, Werte und Gesetze. Ein Sinn für den gesellschaftlichen Konsens und die gegenseitige Achtung muss vorherrschen. Das Gastland trifft Integrationsmassnahmen, nimmt die Fremden in Würde auf, bekämpft die Fremdenfeindlichkeit.

4. Ein Klima des gegenseitigen Respekts fördern: Die Staaten mit mehreren Völkern fördern die Lebendigkeit von deren Kultur. Die verschiedenen Völker innerhalb eines Staates sind verpflichtet, den nationalen Zusammenhalt zu respektieren.

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist ein grundlegendes Prinzip des Völkerrechts. Es ist in der Uno­Charta (Art. 1 Ziff. 2 und Art. 55) als eine der Grundlagen für die Beziehung zwischen den Staaten festgehalten. Insbesondere aufgrund zweier Resolutionen der Uno­Generalversammlung (1514 und 2625) kommt dem Recht auf Selbstbestimmung auch

602 gewohnheitsrechtlicher Charakter im Sinne einer Leitlinie bei der Auslegung und der Weiterentwicklung des Völkerrechts zu. Das Recht auf Selbstbestimmung als kollektives Menschenrecht ist ferner in den beiden Uno­Pakten (Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte und Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte) verankert. Das friedliche Zusammenleben der Völker ist auch eines der fünf Ziele der schweizerischen Aussenpolitik, beruhend auf Artikel 54 der Bundesverfassung.

Zur Umsetzung des Rechts auf Selbstbestimmung steht dem Bundesrat eine Reihe von aussenpolitischen Instrumenten zur Verfügung. Dazu zählen Engagements zur Stärkung des Völkerrechts, zur Stärkung der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts, Massnahmen der Friedenspolitik, aber auch solche zum Schutz von Kultur und Kulturerbe.

Der Bundesrat erachtet die Menschenrechte als einen bedeutenden Pfeiler der schweizerischen Aussenpolitik und deren Schutz und Förderung als Voraussetzung für das friedliche Zusammenleben der Völker. Dabei engagiert sich die Schweiz sowohl auf bilateraler als auch auf multilateraler Ebene und begleitet ihre Politik mittels der Durchführung von Projekten.

Der Schutz von Minderheiten stellt für den Bundesrat seit jeher eine wichtige Grundvoraussetzung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt dar. Bestehende völkerrechtliche Konventionen wie der Uno­Pakt II über bürgerliche und politische Rechte, dessen Artikel 27 explizit dem Minderheitenschutz gewidmet ist, oder das Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten des Europarates, welches die Schweiz 1998 ratifiziert hat, beinhalten wesentliche Garantien zum Schutz spezifischer Minderheiten. Die Schweiz setzt sich dafür ein, den Schutz von Minderheiten, namentlich ethnischen und religiösen Minderheiten, vor Diskriminierung jeder Art, so auch in wirtschaftlicher Hinsicht, zu gewährleisten.

Anlässlich des Uno­Gipfels für Flüchtlinge und Migranten vom 19. September 2016 hat die Staatengemeinschaft beschlossen, bis 2018 zwei globale Rahmenwerke (Global Compacts) auszuarbeiten. Das erste betrifft die Teilung der Verantwortung und die internationale Zusammenarbeit im Flüchtlingsbereich. Das zweite Rahmenwerk soll die Errungenschaften im Migrationsbereich bestätigen, aber auch Antworten auf bestehende Lücken finden. Die Schweiz wurde vom Präsidenten der Uno­Generalversammlung beauftragt, den Verhandlungsprozess des Rahmenwerks Migration zusammen mit Mexiko zu leiten. Die Schweiz setzt sich zudem für eine ausgewogene Verteilung der Flüchtlinge ein, indem sie auf freiwilliger Basis an den Programmen der EU zur Umsiedlung (Relocation) und Neuansiedlung (Resettlement) von Flüchtlingen teilnimmt.

Schliesslich legt der Bundesrat grosses Gewicht auf den Schutz des materiellen und immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Die Schweiz hat die wichtigsten internationalen Instrumente in diesem Bereich verabschiedet und ratifiziert. Mit den in diesen Texten verankerten Aspekten der Erhaltung und Förderung des Kulturerbes sind die Ziele verbunden, die Verwirklichung des Grundsatzes der kulturellen Vielfalt zu gewährleisten, den interkulturellen Dialog zu fördern und das gegenseitige Verständnis und den Respekt zu stärken. Auf internationaler Ebene engagiert sich die Schweiz in mehreren Initiativen gegen die Zerstörung von Kulturgütern und gegen Behinderungen der Teilnahme am kulturellen Leben.

Aus diesen Gründen erachtet der Bundesrat die existierenden Instrumente und Institutionen als ausreichend für den Schutz der Völker und deren Kulturerbe sowie für die Förderung der sozialen Kohäsion. Die Einberufung einer internationalen Konferenz zur Erarbeitung eines "internationalen Übereinkommens der Völker" bietet aus seiner Sicht keinen erkennbaren Mehrwert. Die Schweiz wird sich aber weiterhin für demokratische und inklusive Gesellschaften und für Lösungen, die lokal von den Bevölkerungen mitgetragen werden, einsetzen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

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Ergänzende Erschliessung: 08;2831;28

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16.3886 – Interpellation Welche Rolle spielt die Schweiz nach der Flüchtlingskonferenz der Vereinten Nationen?

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Im September 2016 fand der erste Uno­Gipfel für Flüchtlinge und Migranten statt. Welche Massnahmen leitet der Bundesrat davon ab? Was hält er von der Erklärung von New York über Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten und von den laufenden Diskussionen über die verschiedenen Kategorien von Flüchtlingen und Migrantinnen und Migranten und all den möglichen Kombinationen?

Die Vereinten Nationen lancieren zwei Aktionspläne (Global Compacts). Der eine steht unter der Leitung des Hochkommissariats für Flüchtlinge und hat zum Zweck, die Verantwortung für Menschen auf der Flucht auf alle Beteiligten zu verteilen, um die Hilfe für Flüchtlinge besser zu koordinieren. Der andere ­ unter welcher Leitung, ist noch offen ­ befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Migration und Entwicklung. Welche Haltung will die Schweiz in Bezug auf diese brennend aktuellen Themen einnehmen, und welche Rolle will sie spielen?

Begründung Es wäre wohl sinnvoll, den Flüchtlingsbegriff der gegenwärtigen Lage anzupassen. Die Genfer Konvention, die das Asylrecht regelt, geht auf das Jahr 1951 zurück. Die Konflikte haben sich seither verändert, und die Zahl der mehr oder weniger offiziellen Akteure ist deutlich gestiegen. Heute ist es eine ganze Palette von Gründen, die die Menschen zur Migration veranlassen: multilaterale Konflikte, Willkürregimes, Unsicherheit, Armut, Auswirkungen des Klimawandels, Perspektivlosigkeit. Das Profil zahlreicher "Flüchtlinge" weicht von demjenigen nach der Genfer Konvention von 1951 ab.

Das Internet trägt zur Globalisierung des Phänomens bei: Der westliche Lebensstil scheint in Reichweite, mafiöse Netzwerke begünstigen die Migration, die Mobiltelefone dienen als Kompass. Für ein globales Problem muss eine globale Lösung gefunden werden. Man muss die Begriffe des Asyls und der vorläufigen Aufnahme aktualisieren.

Ist es richtig, dass eine Person, die nur einem geringen Risiko auf Verfolgung ausgesetzt ist, lebenslange Aufnahme findet, im Gegensatz zu einer Person, die jeden Tag im Bombenhagel sterben könnte oder deren Existenz durch Hunger und Armut bedroht ist? Ist es richtig, den einen so viel zu geben und den anderen nichts?

Die Diskussionen im Vorfeld der Internationalen Flüchtlingskonferenz von 2018 sollten zum Ziel haben, dass die am stärksten bedrohten Personen Priorität bekommen und die Aufteilung auf die verschiedenen Länder verbessert wird, ohne aber eine Sogwirkung zu erzeugen, und dies in einem Geist verstärkter internationaler Koordination und der Bewältigung der Asylfrage.

Gleichzeitig sollen die Herkunftsländer motiviert werden, mehr Verantwortung zu tragen, insbesondere die Korruption zu bekämpfen, den Rechtsstaat auszubauen, weggewiesene Asylsuchende zurückzunehmen.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat begrüsst die Verabschiedung der politischen Deklaration des Uno­Gipfels für Flüchtlinge und Migranten als einen wichtigen Schritt, um globale Antworten auf die Herausforderungen grosser Flucht­ und Migrationsbewegungen zu finden. Die Thematik erhält dadurch die nötige Aufmerksamkeit im Rahmen der Uno. Gleichzeitig anerkennt er, dass das Gipfeltreffen lediglich ein Meilenstein in einem langen Prozess ist, der weitergehen muss. Die Schweiz hat sich am Gipfeltreffen insbesondere für operationelle und politische Ansätze eingesetzt, welche die Prävention von Zwangsvertreibungen stärken, die Hilfe vor Ort sowie den Schutz von Zwangsvertriebenen sicherstellen und deren wirtschaftliche Eigenständigkeit ermöglichen. Diese Schwerpunkte wurden in die Deklaration aufgenommen. Im Text wird ausserdem die verbesserte Zusammenarbeit aller relevanten Akteure erwähnt. Die Schweiz wird sich weiterhin für 604 eine aktive Teilnahme des Privatsektors und der Zivilgesellschaft einsetzen. Der Bundesrat begrüsst auch die Aufnahme der IOM in das Uno­System. Dieser Schritt wird die Kompetenzen der Uno im Migrationsbereich weiter stärken und eine bessere Koordination sicherstellen. Zudem wird der Standort Genf als Sitz der IOM sowie weiterer wichtiger internationaler Organisationen im Migrationsbereich gestärkt.

Für die Schweiz war es ein Anliegen, die zentrale Rolle der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 und des Protokolls von 1967 zu wahren. Es sollte aber auch anerkannt werden, dass Migrantinnen und Migranten, die nicht von der Genfer Flüchtlingskonvention geschützt werden, ebenfalls in verletzliche Situationen gelangen können und spezifische Schutzmechanismen brauchen. Dies steht im Einklang mit der schweizerischen Gesetzgebung, die vorsieht, dass ausländischen Personen eine vorläufige Aufnahme gewährt werden kann, wenn diesen eine Rückkehr in ihren Heimat­ oder Herkunftsstaat nicht zugemutet werden kann, weil sie dort konkret gefährdet wären (Art. 44 AsylG, SR 142.31, und Art. 83 Abs. 4 AuG, SR 142.20). Eine konkrete Gefährdung kann gemäss geltender Rechtsprechung nicht nur in Situationen wie bewaffneten Konflikten oder bewaffneter, politischer Gewalt vorliegen, sondern unter Umständen auch, wenn einer Person aufgrund einer katastrophalen humanitären Lage im Heimat­ oder Herkunftsstaat die erforderlichen Lebensgrundlagen entzogen worden sind und sie deswegen bei einer Rückkehr in eine ausweglose Situation geriete.

Mit der Nansen­Initiative hat die Schweiz dazu beigetragen, eine internationale Agenda für den Schutz von Menschen zu entwickeln, welche wegen Naturkatastrophen und den Folgen des Klimawandels ins Ausland fliehen müssen.

Der Bundesrat ist der Ansicht, dass gerade in der aktuellen Situation eine Neuverhandlung der Flüchtlingsdefinition, wie dies in der Interpellation angedeutet wird, zur Schwächung des Flüchtlingsschutzes führen und grundlegende Prinzipien infrage stellen könnte. Eine Neuverhandlung sollte daher vorerst nicht angestrebt werden. Vielmehr soll die Umsetzung bestehenden Völkerrechts gestärkt werden, um sicherzustellen, dass betroffene Menschen ihre Grundrechte geltend machen können.

Bis 2018 will die Uno zwei globale Rahmenwerke (Global Compacts) verabschieden. Das erste betrifft die Teilung der Verantwortung und die internationale Zusammenarbeit im Flüchtlingsbereich. Das Uno­Hochkommissariat für Flüchtlinge wird in den kommenden Monaten aufzeigen, wie es diesen Prozess gestalten will. Die Schweiz wird zu gegebener Zeit ihr Engagement in diesem Prozess festlegen, wobei die Wahrung der Genfer Flüchtlingskonvention weiterhin ein zentrales Anliegen bleiben wird.

Das zweite Rahmenwerk soll die Errungenschaften im Migrationsbereich bestätigen, aber auch Antworten auf bestehende Lücken finden. So stellen sich beispielsweise bei gemischten Migrationsbewegungen von Flüchtlingen und Migranten etliche operationelle und rechtliche Fragen. Überdies soll die Umsetzung der migrationsrelevanten Aspekte der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung vorangetrieben werden. Damit werden Migrationspolitik und internationale Zusammenarbeit verbunden. Die Schweiz wurde vom Präsidenten der Uno­Generalversammlung beauftragt, den Verhandlungsprozess zusammen mit Mexiko zu fazilitieren. Für die Schweiz ist dies eine Anerkennung ihres Profils in der Migrationspolitik und eine Chance, einen der zentralen multilateralen Prozesse der nächsten Jahre mitzugestalten.

Im Bereich der Migration bestehen grosse Interessengegensätze sowohl innerhalb als auch zwischen den Staaten. Umso wichtiger war es, dass die internationale Gemeinschaft mit der Verabschiedung der Deklaration einen ersten, wichtigen Schritt gemacht hat, der nun in den kommenden zwei Jahren konkretisiert werden muss. In inhaltlicher Hinsicht wird sich die Schweiz für die bessere Umsetzung bestehender Normen und Standards sowie für die Entwicklung innovativer Ansätze hierzu einsetzen. Ein wichtiger Aspekt wird dabei auch die Schliessung bestehender Schutzlücken sein.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;08

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16.3887 – Postulat Mehr Unterstützung für die Ausbildung in Flüchtlingslagern

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen, wie sich in den Flüchtlingslagern ein Angebot von Berufsbildungen mit Abschlussdiplom oder gar von universitärer Bildung besser unterstützen liesse, im Bestreben, dass die betreffenden Personen die Lager verlassen und selbstständig werden können. Es geht darum, jungen Menschen auf der Flucht die Möglichkeit zu bieten, von der internationalen humanitären Hilfe unabhängig zu werden und sich in Wirtschaft und Gesellschaft der Region zu integrieren.

Laut dem Uno­Hochkommissariat der Vereinten Nationen für die Flüchtlinge (UNHCR) sind zwei Drittel der Menschen auf der Flucht Langzeitflüchtlinge. Das bedeutet, sie bleiben zwischen fünf und zwanzig Jahren in den Flüchtlingslagern und haben keinerlei berufliche Perspektiven. Unterstützt man die höhere Bildung der Flüchtlinge, so können viele einen Sprung vorwärts machen. Die wirtschaftliche und psychologische Abhängigkeit wird verringert, das Selbstvertrauen, langfristig Lösungen zu finden, wird gestärkt. Eine Generation wächst heran, die zum Wandel führt (Change Makers) und selbst anderen Flüchtlingen bei der Lösung von Problemen beistehen kann. Ihre Kinder werden motiviert, die Schule erfolgreich abzuschliessen. Nach dem Onpra nimmt jede Person, die ein Lager mit einer beruflichen Perspektive verlässt, fünf Personen aus ihrem Umfeld mit.

Dadurch ist der Nutzen weit grösser als die Investitionen, wenn die Bildung in den Lagern unterstützt wird.

Begründung Die Förderung höherer Bildung für Menschen auf der Flucht ist seit 2012 ein prioritäres Ziel des UNHCR. Das Dafi­Programm geht in diese Richtung: Mehr als 2240 Flüchtlinge kommen dadurch jedes Jahr in den Genuss eines Stipendiums für ein Studium in 41 Empfangsländern (2014). Die Flüchtlinge können ihre Ausbildung über die Sekundarstufe hinaus fortsetzen und eine berufliche Karriere in wettbewerbsfähigen Sektoren ins Auge fassen.

Die NGO Swiss International Humanitarian Organization hat in enger Zusammenarbeit mit dem UNHCR, den lokalen Behörden, europäischen Bildungseinrichtungen (darunter die ETHL) ihre erste Universität in einem Flüchtlingslager in Burundi, genauer in Musasa, errichtet. Gebäude wurden erstellt. Lehrgänge, die auf die spezifischen Bedürfnisse der lokalen Wirtschaft zugeschnitten sind (Agrobusiness, IKT, tertiärer Sektor), wurden geschaffen. Alle Lehrpersonen haben einen Master­ oder Doktortitel. So können jedes Jahr 600 Studierende mit einem landesweit und manchmal auch über die Landesgrenzen hinaus anerkannten Diplom abschliessen. Ausbildung auf der Sekundarstufe wird in diesem Lager bereits angeboten. Die Rate derjenigen, die diese Ausbildung erfolgreich absolvieren, ist hoch: Sie liegt bei den Männern bei 91,7 Prozent und bei den Frauen bei 87,5 Prozent. Das zeigt, wie stark die Motivation der Schülerinnen und Schüler ist.

Stellungnahme des Bundesrates vom 23.11.2016 Die Wichtigkeit von Bildung ­ einschliesslich Berufsbildung ­ für Flüchtlinge und Vertriebene ist unbestritten. Gemäss der Botschaft über die internationale Zusammenarbeit 2017­2020 (BBl 2016 2333, nachfolgend "Botschaft") sollen die Mittel für die Grundschul­ und Berufsbildung um 50 Prozent erhöht werden. In Notsituationen ist das Bildungsangebot ein bedeutender Schutzfaktor für Kinder und Jugendliche: Ihre Betreuung verringert Gefahren wie Ausbeutung, Rekrutierung oder geschlechtsspezifische Gewalt. Das im Postulat angesprochene Thema ist auch deshalb relevant, weil es die Verbindung von humanitärer Hilfe mit Entwicklungszusammenarbeit aufgreift. In der Botschaft ist vorgesehen, diese Verbindung zu stärken.

Die Schweiz engagiert sich vorrangig in der Grund­ und Berufsbildung. In diesen Bereichen verfügt sie über komparative Vorteile. In Krisenkontexten ermöglicht die Schweiz mit der Sanierung von Schulen in Jordanien und Libanon syrischen Flüchtlingskindern und einheimischen Kindern den Zugang zu einer Schulbildung. In Kenia unterstützt die Schweiz seit 2013

606 ein Projekt zur Vermittlung praktischer Kenntnisse an Flüchtlinge im Lager Kakuma und an Jugendliche der lokalen Bevölkerung. Überdies leistet sie Beiträge zu multilateralen Vorhaben im Schul­ und Berufsbildungsbereich, insbesondere zusammen mit dem Hochkommissariat der Vereinten Nationen für die Flüchtlinge, der UNRWA, dem Unicef und der Global Partnership for Education, um den Bedürfnissen von krisenbetroffenen Bevölkerungen zu entsprechen.

Der Bundesrat ist bereit zu analysieren, wie er diese Anstrengungen im Rahmen der Umsetzung der Botschaft besser unterstützen könnte ­ auch mit Berufsbildungsgängen mit Diplomabschluss.

Antrag des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Bekämpft; Diskussion verschoben.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;32;08

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607 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3888 – Postulat Mit Patinnen und Paten eine erfolgreiche Integration fördern

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen, welche Rechtsform es Privatpersonen erlauben würde, für eine Person mit Flüchtlingsstatus in der Schweiz als Patin oder Pate zu fungieren.

Die Integration eines Flüchtlings in unsere Gesellschaft und in unseren Arbeitsmarkt ist oft ein langer Prozess, in den viele Personen und Ämter involviert sind. Dadurch wird dieser Prozess teuer, und nicht immer ist er mit Erfolg gesegnet. Je nach Fall kann es sein, dass die zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichen. Das Erlernen der örtlichen Sprache kann sich als schwierig herausstellen. Die Schweizer Pünktlichkeit ist nicht überall die Norm, aber wer sich nicht daran hält, kann dafür diskriminiert werden. Auch wenn gewisse Flüchtlinge anspruchsvolle berufliche Projekte haben, fehlen vielen unter ihnen zweifelsfrei die Mittel, diese in die Tat umzusetzen.

Daher wäre es denkbar, dass eine Privatperson oder eine Gruppe von Privatpersonen als Patin oder Pate für einen Flüchtling fungiert. Das würde bedeuten, dass man sich für diese Person Zeit nimmt, um sie im Freundeskreis willkommen zu heissen, ihr die Schweizer Gebräuche und unsere sozialen Verhaltensregeln zu erklären, sie auf ihrem Weg zu beraten und zu begleiten. Teil dieser Patenschaft könnte auch eine finanzielle Komponente sein, um beispielsweise ein Studium oder den Kauf von professioneller Ausrüstung zu ermöglichen.

Begründung Eine aktive Förderung der Integration ist heute unumgänglich, damit Personen, die sich neu bei uns niedergelassen haben, schnell an Selbstständigkeit gewinnen und sich ein befriedigendes Leben aufbauen können. Eine aktiv geförderte Integration ist auch die beste Art, unsere Werte und unsere Kultur weiterzugeben und aufrechtzuerhalten. Sie ist auch eine hervorragende Art, ein harmonierendes Zusammenleben zu fördern. Integration ist eine "Feldmission", die die Patinnen und Paten auf nützliche Weise unterstützen können.

Stellungnahme des Bundesrates vom 16.11.2016 Im Rahmen der kantonalen Integrationsprogramme 2014­2017 fördern verschiedene Kantone heute schon Mentoringprojekte. Diese helfen anerkannten Flüchtlingen, berufliche und soziale Netzwerke aufzubauen und sich mit Werten und Normen der Schweizer Gesellschaft vertraut zu machen. Da Mentoring ein wirksames Instrument zur sozialen und beruflichen Integration darstellt, hat das Staatssekretariat für Migration darüber hinaus ein Programm Mentoring (2014­2016) lanciert. Das Programm sieht die Unterstützung von insgesamt 39 Projekten in 14 Kantonen vor. Die Schwerpunkte liegen bei der schulischen, beruflichen und sozialen Integration.

Im Rahmen des Pilotprojekts zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingsgruppen (Resettlement, Bundesratsentscheid vom 4. September 2013) werden die Flüchtlingsfamilien durch professionelle Coaches begleitet. Eine Aufgabe dieser Coaches ist es auch, vor Ort Patenschaften zu fördern. Es soll geprüft werden, wie diese Erfahrungen bei weiteren Aufnahmen von Flüchtlingsgruppen (Resettlement) gezielt berücksichtigt und weitergeführt werden können.

Antrag des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle 608 Datum Rat 16.12.2016 NR Bekämpft; Diskussion verschoben.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;28;2836

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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16.3891 – Interpellation Für einen fairen Wettbewerb auf dem Wettermarkt. Staatlich finanzierte Wetterdaten sollen für alle gleich zugänglich werden

Eingereicht von Grossen Jürg

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird eingeladen, Folgendes abzuklären:

1. Inwiefern greift Artikel 14 der Verordnung über die Meteorologie und Klimatologie (MetV) unmittelbar in den Wettermarkt ein und verschafft Meteo Schweiz einen Wettbewerbsvorteil?

2. Bestraft Artikel 14 MetV den finanziellen Erfolg der Mitbewerber? Inwiefern verteuert dieser deren Produkte und schreckt vom Erwerb zusätzlicher Daten ab?

3. Erschwert oder verhindert Artikel 14 MetV die breite Nutzung der Wetterdaten von Meteo Schweiz zum Wohle der Volkswirtschaft?

4. Müssten das Gesetz über die Meteorologie und Klimatologie (MetG) und die MetV angepasst werden, um die staatlich finanzierten Wetterdaten einer breiteren Nutzerschaft zugänglich zu machen? Wenn ja, wie?

Begründung Die Gebührenverfügung des MetG entspricht einer restriktiven Handhabung der Nutzung von ­ gekauften ­ Wetterdaten. Die Grundgebühr für den Erwerb von Wetterdaten beträgt 100 Prozent der Kosten gemäss Gebührenverfügung. Für gewerbliche Nutzung von Wetterdaten muss zusätzlich zur Grundgebühr ein "Zuschlag für gewerbliche Nutzung" an Meteo Schweiz und den Bund entrichtet werden. Dieser Zuschlag beträgt 200 Prozent der Grundkosten. "Kleine gewerbliche Nutzer" können einen Rabatt auf diesen Zuschlag geltend machen. Dieser ist abhängig von der Gesamthöhe der Grundkosten und dem erzielten Umsatz.

Diese Gesetzgebung führt dazu, dass erfolgreiche Kunden und Mitbewerber von Meteo Schweiz geringere Chancen auf Rabatt und somit einen Wettbewerbsnachteil haben. Diese Benachteiligung führt dazu, dass Wetterprovider auf den Erwerb zusätzlicher Wetterdaten von Meteo Schweiz verzichten.

Verschiedene Studien, wie jene der Berner Fachhochschule (vgl. Golliez et al. 2012, Seite 14), verweisen auf den hemmenden Effekt von restriktiven Lizenzen auf die Nutzung und kommen zum Schluss: "Verwaltungsdaten sollten als Arbeitsergebnisse von Behörden und damit als öffentliches Gut gekennzeichnet und ohne Einschränkungen nutzbar sein."

Antwort des Bundesrates vom 09.11.2016 Private Anbieter von Wetter­ und Klimadienstleistungen (sogenannte Service Provider) erwirtschaften aus der oft mehrfachen Verwendung oder Weiterverbreitung der bezogenen Wetterdaten einen Gewinn. Deshalb sollen sich diese Anbieter ­ gemäss Artikel 14 der Verordnung über die Meteorologie und Klimatologie (MetV; SR 429.11) ­ mittels eines Zuschlags für gewerbliche Nutzung zu einem höheren Anteil an den Kosten der Datenerhebung beteiligen als Endverbraucher, welche die Daten nur für den Eigengebrauch nutzen. Kleine Unternehmen und insbesondere Start­ups werden ganz oder teilweise von diesem Zuschlag befreit (sogenannter Kleine­Service­Provider­Rabatt), damit sie eine Chance haben, ihre Geschäftstätigkeit aufzubauen und im Markt bestehen zu können. Diese Praxis eines gewerblichen Zuschlags und eines Rabatts für kleine Anbieter ist seit den Neunzigerjahren eine gängige Praxis bei den europäischen Wetterdiensten.

1./2. Die Bedingungen für den Datenkauf gelten für alle Marktteilnehmer gleich, auch für das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz), wenn es erweiterte Dienstleistungen am Markt für Kunden aus der Wirtschaft erbringt. Der

610 Zuschlag für gewerbliche Nutzung wird in die Kalkulation der Angebote einbezogen. Alle Marktteilnehmer können den Kleine­ Service­Provider­Rabatt beanspruchen, vorausgesetzt, ihr Umsatz beträgt maximal das Neunfache der Datenkosten. Zurzeit erfüllt nur ein Unternehmen dieses Kriterium. Der Bundesrat sieht keine Hinweise für Marktverzerrung oder dafür, dass diese Regelung die Marktteilnehmer vom Erwerb von Daten abschreckt.

3./4. Seit einigen Jahren stellen neue Erkenntnisse die Gebührenregelungen aus den Neunzigerjahren infrage. Dazu beigetragen haben die Diskussionen rund um Open Government Data, die hervorheben, dass administrative und kommerzielle Hürden die Nutzung der Daten schmälern und damit zu einem tieferen volkswirtschaftlichen Nutzen führen. Daher trat die Maxime einer möglichst breiten Nutzung von staatlichen Daten in den Vordergrund.

Im Rahmen des Stabilisierungsprogrammes 2017­2019 (BBl 2016 4691) beantragt der Bundesrat, wegen der zu erwartenden Gebührenausfälle auf die Teilrevision des Gesetzes über die Meteorologie und Klimatologie (SR 429.1) und damit auf die gebührenfreie Bereitstellung der Wetterdaten zu verzichten. Das Eidgenössische Departement des Innern beabsichtigt, im Jahr 2017 eine Revision der in die Jahre gekommenen MetV vorzubereiten. In diesem Rahmen sollen neue Überlegungen zur Berechnung der Gebühren für Wetterdaten inklusive der Frage der Zuschläge angestellt werden.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (10) Allemann Evi Ammann Thomas Bäumle Martin Bertschy Kathrin Chevalley Isabelle Flach Beat Fricker Jonas Glättli Balthasar Moser Tiana Angelina Weibel Thomas

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 15;52;04

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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611 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3892 – Interpellation Open Content für mehr Medienvielfalt?

Eingereicht von Grossen Jürg

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Der Bundesrat ist eingeladen, folgende Fragen zu beantworten:

1. Wäre es für die Medienvielfalt förderlich, wenn private Medienunternehmen die Eigenproduktionen der SRG­Mediathek kostenfrei verwenden, mit eigenen Recherchen anreichern und weiterverbreiten könnten?

2. Würde ein Open­Content­Ansatz dazu führen, dass die Reichweite der gebührenfinanzierten Medienproduktionen auf neue Zielgruppen erhöht würde?

3. Wäre es für eine grössere Reichweite des Service public denkbar, gebührenfinanzierte Medienproduktionen mitsamt den verwendeten Musiktiteln und Bildern so zu lizenzieren, dass eine unkomplizierte Weiterverwertung durch private Medien in der Schweiz möglich ist?

Begründung Gebührenfinanzierte Inhalte sollten von einer möglichst breiten Öffentlichkeit genutzt werden können ­ sie sollen gemäss Verfassungsauftrag eine hohe Relevanz und eine grosse Reichweite erzielen. Die Nutzungsschwelle für die qualitativ hochstehenden Inhalte der SRG soll deshalb so tief wie möglich sein. Derzeit ist eine Zweitnutzung dieser Inhalte gar nicht oder nur gegen Gebühren möglich ­ dies läuft der Grundidee und dem Ziel einer möglichst grossen Verbreitung zuwider.

Demgegenüber führt das heutige System zu steigenden Kosten, denn es zwingt die SRG dazu, eine grosse Anzahl unterschiedlicher Kanäle aufzubauen, um alle Bevölkerungsschichten zu erreichen und die Inhalte mehrfach zu wiederholen.

Ein Open­Content­Ansatz für mehrheitlich gebührenfinanzierte Inhalte könnte dieses Dilemma durchbrechen und zu konsumentenfreundlichen Angeboten sowie zu einer Stärkung der Vielfalt in der Schweizer Medienlandschaft führen.

Die SRG könnte ihre Radio­ und TV­Programme wie bisher unabhängig und im bisherigen Rahmen erstellen und verbreiten. Nach der Erstverbreitung durch die SRG könnten die Inhalte den privaten Medien zur Zweitnutzung zur Verfügung gestellt werden. Mit diesem Ansatz können diese die Inhalte z. B. mit einer eigenen Berichterstattung oder weiteren Zusatzdiensten ergänzen, regional oder thematisch neu bündeln oder beispielsweise in spezialisierte Programme einbetten. In diesem Bereich könnte echte Innovation entstehen.

Ein Beispiel: Wenn der "Kassensturz" einen Beitrag zu einer Firma aus der Region Zürich macht, sollte es möglich sein, dass ein Zürcher Regionalfernsehen einen Teil oder den ganzen Beitrag ausstrahlen und durch eigene Recherchen sowie Interviews anreichern kann.

Antwort des Bundesrates vom 23.11.2016 1. Bei einer kostenfreien Übernahme der SRG­Eigenproduktionen hätten private Medienunternehmen zwar ein breites Angebot, auf das sie bei der Programmgestaltung zurückgreifen könnten. Sie hätten aber unter Umständen weniger Anreize, in eigene Recherchen und Produktionen zu investieren, worunter die Medienvielfalt leiden könnte. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass die SRG die Werbeeinnahmen, die sie mit den gebührenfinanzierten Inhalten realisiert, wieder in die Programme investiert. Bei Drittverwertern ohne öffentlichen Auftrag bestünde jedoch keine Garantie, dass Werbeeinnahmen, welche mittels gebührenfinanzierter Inhalte erzielt würden, wieder ins Programm fliessen würden. Zudem plant die Schweizerische Depeschenagentur (SDA), ihren Basisdienst um ein eigenes Videoangebot zu erweitern. 2. Die Frage, ob die Reichweite auf neue Zielgruppen erhöht werden könnte, kann aus heutiger Sicht nicht schlüssig 612 beantwortet werden. Hierfür müsste eine Analyse der betroffenen Beiträge und Programme vorgenommen werden.

3. Einer kostenfreien Nutzung von SRG­Inhalten durch private Medienunternehmen wären rechtliche Grenzen gesetzt: Artikel 1 des Bundesgesetzes über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (URG; SR 231.1) unterstellt sowohl die Urheber und Urheberinnen, die ausübenden Künstler und Künstlerinnen, die Hersteller und Herstellerinnen von Ton­ und Tonbildträgern und die Sendeunternehmen im Bereich von Radio und Fernsehen dem Schutz des Urheberrechts. Eine unkomplizierte Weiterverwertung von gebührenfinanzierten Medienproduktionen im Sinne der Interpellation wäre daher nur mit Zustimmung der jeweiligen Rechteinhaber oder allenfalls über eine Änderung des URG bzw. der relevanten Urheberrechtstarife möglich. Da hier eine Vielzahl von Rechteinhabern betroffen wäre und verschiedene Interessen abgewogen werden müssten, müsste der Gesetzgeber die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Überdies wären mit Bezug auf ausländische Rechteinhaber internationale Vereinbarungen zu beachten.

Weiter müsste geklärt werden:

­ wie die journalistische Weiterverarbeitung des Materials, über die bestehenden Bestimmungen zur Verwendung von Zitaten hinaus, zu handhaben wäre;

­ wer zum freien Bezug des Materials berechtigt wäre;

­ wie sichergestellt werden könnte, dass keine Marktverzerrungen durch Ungleichbehandlung verschiedener potenzieller Bezüger entstehen; und

­ inwiefern eine Quersubventionierung anderer Medien, wie sie durch die kostenfreie Überlassung von SRG­Eigenproduktionen entstünde, mit der gesetzlichen Pflicht der SRG vereinbar wäre, sich wirtschaftlich zu verhalten (Art. 35 Abs. 1 RTVG).

Der Bundesrat begrüsst grundsätzlich Kooperationen zwischen Medienunternehmen, auch solche zum Austausch von Inhalten. Angesichts der obendargestellten Herausforderungen könnte sich der Open­Content­Ansatz am ehesten bei der Zweitausstrahlung von gewissen gebührenfinanzierten SRG­Eigenproduktionen durch private Medienunternehmen realisieren lassen.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (11) Ammann Thomas Bertschy Kathrin Burkart Thierry Chevalley Isabelle Flach Beat Fricker Jonas Glättli Balthasar Moser Tiana Angelina Schmidt Roberto Wasserfallen Christian Weibel Thomas

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 34

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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613 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3896 – Interpellation Interoperabilitätsplattform

Eingereicht von Stamm Luzi

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Im September 2014 in Wales wurde am Ende des Nato­Gipfels eine Erklärung mit 113 Punkten verabschiedet. Im Punkt 88 geht es um die Gründung der Partnership Interoperability Initiative (IIP), die auch 5 Nicht­Nato­Staaten umfasst, und der Interoperabilitätsplattform (IP), an der insgesamt 24 (oder 25?) Nicht­Nato­Staaten angeschlossen sind, offenbar auch die Schweiz.

1. Sind die "Partnership Interoperability Initiative" und die "Interoperabilitätsplattform" zwei eigenständige, verschiedene Organisationen/Körperschaften? Falls ja, in welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Inwiefern sind sie in bereits bestehende Organisationen eingegliedert (z. B. Nato oder PfP)?

2. Welches ist der Zweck dieser Organisation(en)? Ist es richtig, dass eines der Ziele darin besteht, dass die Partner ­ also auch die Schweiz ­ fähig sein müssen, mit Nato­Streitkräften zu operieren? Geht es darum, Ausbildung, Waffengattungen und Strategie der Nato anzupassen? Wie ist sichergestellt, dass die offenbar geplante Zusammenarbeit auf Freiwilligkeit ­ von Fall zu Fall ­ basiert, nicht auf direktem oder indirektem Zwang?

3. Gemäss dem vorliegenden Text wird es bei der Zusammenarbeit offenbar weitreichendere Kooperationen als bisher geben ("deeper access to cooperation on interoperability issues"). Inwieweit beabsichtigt die Schweiz, die Zusammenarbeit mit der Nato zu vertiefen?

4. Wer hat ­ von Schweizer Seite her ­ diese engere Zusammenarbeit gewünscht? Hat unser Land in diesem Zusammenhang irgendeinen Vertrag (oder allenfalls eine Absichtserklärung o. Ä.) unterzeichnet? Falls ja, was ist der genaue Inhalt?

5. Wer nimmt vonseiten der Schweiz künftig an den Treffen dieser Organisation(en) teil? Wie oft ­ und in welchem Rahmen ­ finden diese Treffen statt? Was wird seitens der Schweiz an "manpower" aufgewendet? Wie hoch sind die diesbezüglichen Kosten zu veranschlagen?

6. Im erwähnten Papier der Nato ("Wales Summit Declaration"; mit dem erwähnten Punkt 88) wird Russland in verschiedenen Punkten gerügt, auch der Syrien­Konflikt wird erwähnt und als Bedrohung für die Nato­Staaten definiert. Die Nato will dabei die Situation "genauer beobachten und prüfen", welche Optionen ihr zur Verfügung sehen. Ist die "Interoperabilitätsplattform" Teil dieses Mechanismus, diese Länder zu überprüfen? Sind damit nicht Konflikte mit der traditionellen Neutralitätsrolle der Schweiz möglich?

Antwort des Bundesrates vom 16.11.2016 Der Bundesrat beantwortet die Fragen wie folgt:

1. Weder die Partnership Interoperability Initiative noch die Interoperabilitätsplattform sind eine Organisation oder Körperschaft. Bei der Partnership Interoperability Initiative handelt es sich, wie der Name besagt, um eine Initiative der Nato, die dazu dienen soll, die militärische Zusammenarbeitsfähigkeit mit Partnerstaaten zu erhalten und zu verbessern. Im Rahmen dieser Initiative gibt es verschiedene Aktivitäten und Zusammenarbeitsformen; dazu gehört auch die Interoperabilitätsplattform. Dabei handelt es sich einfach um ein neues, auf ein bestimmtes Thema ­ die Fähigkeit zur militärischen Zusammenarbeit ­ fokussiertes Format für den Informations­ und Meinungsaustausch. Bereits länger bestehende Dialog­Formate wie der Euro­ atlantische Partnerschaftsrat (EAPC) oder der Mittelmeer­Dialog sind dagegen primär geografisch ausgerichtet. An den Treffen im Format der Interoperabilitätsplattform nehmen entsprechend nicht nur Staaten aus dem euro­atlantischen Raum teil, sondern auch aus Asien und dem Nahen Osten.

614 2. Die Treffen im Format der Interoperabilitätsplattform sollen dazu dienen, regelmässig Fragen der militärischen Zusammenarbeit zu thematisieren. Es geht vor allem darum, wie die Zusammenarbeit in internationalen Einsätzen zur Friedensförderung aufrechterhalten und verbessert werden kann. Dabei gilt auch in diesem Format, genau gleich wie in der Partnerschaft für den Frieden, dass die Zusammenarbeit freiwillig ist und jeder Staat die Art und Intensität des Austausches und der Beteiligung selber bestimmt. Es gibt keinerlei Verpflichtungen oder Zwänge.

3. Die Nato hat im Rahmen der Partnership Interoperability Initiative Möglichkeiten für weiter gehende militärische Zusammenarbeit geschaffen. Fünf Staaten haben darauf basierend ihre Kooperation verstärkt (Australien, Finnland, Georgien, Jordanien, Schweden). Die Schweiz gehört nicht zu diesen Staaten; sie nimmt aber ­ mit 24 weiteren Nationen ­ an den Treffen im Format der Interoperabilitätsplattform teil und verfolgt die in diesem Zusammenhang laufenden Aktivitäten. Das Interesse der Schweiz an der Thematik ist grundsätzlich unverändert: Es geht darum, mit militärischen Entwicklungen in unserem Umfeld vertraut zu bleiben, sich mit anderen Armeen zu vergleichen und von Erkenntnissen anderer zu profitieren.

4. Die Art und das Ausmass der Zusammenarbeit der Schweiz mit der Nato und ihren Mitgliedstaaten entspricht dem Willen des Bundesrates. Wie und in welchen Themenbereichen die Schweiz mit der Nato zusammenarbeitet, hat der Bundesrat zuletzt in seinem am 24. August 2016 verabschiedeten Bericht über die Sicherheitspolitik der Schweiz ausführlicher dargelegt.

Die Schweiz hat im Zusammenhang mit diesem Gipfeltreffen 2014 oder der Interoperabilitätsplattform keinen Vertrag oder eine Absichtserklärung unterzeichnet.

5. Die Treffen im Format der Interoperabilitätsplattform finden auf verschiedenen Stufen statt. Das kann auf Ebene der Verteidigungsminister, der Armeechefs, der ständigen Vertretungen am Nato­Hauptquartier in Brüssel oder auf fachtechnischer Ebene sein. Wie oft solche Treffen künftig stattfinden, lässt sich noch nicht sagen. Es gab bereits vereinzelte Treffen auf verschiedenen Ebenen. Es wird sich aber noch zeigen müssen, ob und wie genau sich dieses Format neben den anderen, schon länger bestehenden etablieren kann. Für diese Treffen und die Interoperabilitätsplattform sind keine zusätzlichen personellen oder finanziellen Aufwendungen notwendig; sie sind Teil der allgemeinen Zusammenarbeit der Schweiz mit der Nato. Der Bundesrat weist jedes Jahr in seinem Bericht über die Teilnahme der Schweiz am Euro­atlantischen Partnerschaftsrat und an der Partnerschaft für den Frieden die Gesamtaufwendungen für diese Aktivitäten aus. Diese liegen konstant bei rund 4 Millionen Franken pro Jahr.

6. Die Gipfelerklärung, aus welcher der Interpellant zitiert, ist ein Dokument, das von den Staats­ und Regierungschefs der Nato verabschiedet wurde. Es handelt sich hier demnach um eine politische Erklärung der Allianz und ihrer Mitgliedstaaten, nicht der Partnerstaaten. Bei der Interoperabilitätsplattform geht es wie gesagt nur um den Austausch zum Thema der militärischen Zusammenarbeitsfähigkeit; es werden dort nicht einzelne Länder beurteilt oder überprüft. Von daher tangiert dies auch nicht die Neutralität der Schweiz.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 08;09

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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615 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3897 – Postulat Evaluation der Revision des Zivilgesetzbuches vom 15. Juni 2012 (Zwangsheiraten)

Eingereicht von Arslan Sibel

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, die Revision des Zivilgesetzbuches vom 15. Juni 2012 (Zwangsheiraten) einer Wirksamkeitsüberprüfung zu unterziehen und dem Parlament Bericht zu erstatten. Sofern die Ziele nicht oder nur teilweise erreicht worden sind, soll der Bundesrat aufzeigen, welche Massnahmen zu ergreifen sind.

Begründung Die Revision des Zivilgesetzbuches vom 15. Juni 2012 (Massnahmen gegen Zwangsheiraten) ist am 1. Juli 2013 in Kraft getreten. Mit der Revision sind verschiedene Massnahmen getroffen worden, um Zwangsheiraten zu verhindern und die Opfer wirksam zu schützen.

Gemäss Artikel 170 der Bundesverfassung sorgt die Bundesversammlung dafür, dass die Massnahmen des Bundes auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Gestützt darauf soll der Bundesrat beauftragt werden, die Wirksamkeit der mit der Revision vom 15. Juni 2012 getroffenen Massnahmen im Hinblick auf die damals gesteckten Ziele zu überprüfen. Besonders soll die Situation der im Ausland geschlossenen Minderjährigenheiraten ­ auch im internationalen Vergleich ­ überprüft werden.

Stellungnahme des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat erachtet es als sinnvoll, im Rahmen einer Gesetzesevaluation zu überprüfen, ob die mit der am 1. Juli 2013 in Kraft getretenen Revision eingeführten Massnahmen ihr Ziel erreicht haben und ob sich die Situation der Opfer seither verbessert hat.

Antrag des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Annahme.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

Mitunterzeichnende (10) Feri Yvonne Flach Beat Fricker Jonas Hess Erich Mazzone Lisa Portmann Hans­Peter Quadranti Rosmarie Reimann Lukas Rytz Regula Vogler Karl

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Ergänzende Erschliessung: 1211;2811;28 616 Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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617 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3901 – Interpellation Werden Zuwanderer aus dem EU­Raum immer schneller arbeitslos?

Eingereicht von Steinemann Barbara

Einreichungsdatum 30.09.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Im Rat noch nicht behandelt

Eingereichter Text Im Zuge der Eurokrise hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) beim Büro Bass eine Studie in Auftrag gegeben, sie lautet "Auswirkungen der Eurokrise auf die Zuwanderung aus der EU". Ab Seite 79 bzw. Kapitel 8.2 sind die Zahlen zur Entwicklung bzw. Häufigkeit des Bezugs von Arbeitslosengeldern beschrieben. Im Folgenden interessiert nicht die Eurokrise, sondern der Bezug von Arbeitslosenleistungen aller Einwanderer.

Die Zahl der Personen, die Leistungen der ALV beziehen und einen Teil der Versicherungszeiten im Ausland erworben haben, ist seit der Einführung dieser Regelung kontinuierlich gestiegen von 1126 im ersten vollen Jahr 2010 auf 2453 im Jahr 2013. Weiter lässt sich aus den Statistiken lesen, dass die Zuwanderer via Freizügigkeitsabkommen (FZA) immer schneller und häufiger Arbeitslosengelder beziehen. Das gilt für B­ wie auch für L­Bewilligungsnehmer.

In den Statistiken sind die Personen, die zwei Jahre nach Einreise in die Schweiz Arbeitslosengelder bezogen haben, in zwei Kategorien eingeteilt.

1. Wie lauten die Zahlen und Daten einheitlich über alle 27 bisherigen Personenfreizügigkeits­Vertragspartner bezüglich:

a. Bezüger mit Zuzugsgrund Erwerbstätigkeit,

b. Bezüger mit Zuzugsgrund Familiennachzug?

2. Wie hoch sind die ausgerichteten Arbeitslosengelder für diese EU­Arbeitnehmer, die so schnell in der Schweiz arbeitslos werden, im Verhältnis zu den in der Schweiz entrichteten Sozialversicherungsbeiträgen?

Die Interpretation der Studie lässt den Schluss zu, dass die Personenfreizügigkeit die Migration in die Sozialwerke fördert.

3. Welche Branchen stechen diesbezüglich hervor?

4. Handelt es sich bei den immer rascher von der Arbeitslosigkeit Betroffenen um Tieflohnbezüger?

5. Wie präsentieren sich die Verhältnisse bzw. lauten die Zahlen für die Drittstaatenangehörigen?

6. Gibt es aktuellere Erhebungen?

7. Wie sieht es beim Sozialhilfebezug zwei Jahre nach Einwanderung in die Schweiz aus?

8. Wovon leben diese Personen nachher: Wie viele fallen in die Sozialhilfe, wie viele kehren zurück in die Erwerbstätigkeit, wie viele reisen aus der Schweiz aus?

9. Welche Massnahmen drängen sich diesbezüglich auf?

Antwort des Bundesrates vom 02.12.2016 1.a./b. Fluder et al. (2013) haben in der Studie "Evaluation zum Aufenthalt von Ausländerinnen und Ausländern unter dem Personenfreizügigkeitsabkommen" die Bezüge von Arbeitslosenentschädigung (ALE) und Sozialhilfe von Neuzugewanderten aus dem EU­25/Efta­Raum über einen Beobachtungszeitraum von 48 Monaten nach der Einreise analysiert. Von den gut 150 000 über 18­jährigen Personen, die in den Jahren 2005 und 2006 unter dem Freizügigkeitsabkommen (FZA) zugewandert sind, haben 91 Prozent in den ersten vier Jahren nach der Zuwanderung weder ALE noch Sozialhilfe bezogen. 9,1 Prozent der Personen, die im Rahmen des FZA als unselbstständige Erwerbstätige eingereist sind, bezogen in den ersten 618 vier Jahren nach der Einreise ALE. Sie waren vor dem ersten Bezug im Durchschnitt 32,6 Monate in der Schweiz erwerbstätig.

8,6 Prozent der Personen, die im Rahmen des FZA über den Familiennachzug eingewandert sind, bezogen innerhalb der ersten vier Jahre ALE.

2./5./6. Aus dem 12. Bericht des Observatoriums zum Freizügigkeitsabkommen Schweiz­EU vom 5. Juli 2016 geht hervor, dass zugewanderte Staatsangehörige der EU­27/Efta im Jahr 2014 23,2 Prozent der gesamten Lohnbeiträge der Arbeitslosenversicherung (ALV) leisteten, während sie 29,2 Prozent der gesamten ausgerichteten ALE bezogen. EU­27­/Efta­ Staatsangehörige waren damit im Durchschnitt Nettobeziehende der ALV. Staatsangehörige aus Drittstaaten leisteten 5,6 Prozent der ALV­Lohnbeiträge und bezogen 15,1 Prozent der ausgerichteten Arbeitslosenentschädigung, womit sie im Durchschnitt und im Vergleich zu EU­27­/Efta­Staatsangehörigen deutlich stärkere Nettobeziehende der ALV waren.

Es liegen keine aktuelleren Erkenntnisse zum Sozialleistungsbezug nach Zuzugsgrund von Personen aus dem EU­27/Efta­ Raum vor.

Neuzugewanderte Staatsangehörige der EU­27/Efta können grundsätzlich nur Leistungen der ALV beanspruchen, wenn sie vorgängig in der Schweiz erwerbstätig waren (es sei denn, sie sind von der Erfüllung der Beitragszeit nach Art. 14 Avig befreit). Der Bezug von Leistungen in der ALV ist an strenge Bedingungen geknüpft, insbesondere was die Suchanstrengungen für eine neue Stelle angeht.

Die Zuwanderung in die Schweiz ist aus Sicht des Bundesrates mit der im europäischen Quervergleich guten Arbeitsmarktlage in der Schweiz zu erklären.

3. Im Verhältnis der Einnahmen zu den Ausgaben der ALV spiegelt sich die Tatsache, dass EU­27­/Efta­Staatsangehörige und noch deutlicher Drittstaatenangehörige einem höheren Arbeitslosenrisiko ausgesetzt sind, unter anderem weil sie häufiger als Schweizerinnen und Schweizer in Branchen mit instabileren Arbeitsverhältnissen arbeiten.

Zu den Branchen mit deutlich erhöhtem Arbeitslosenrisiko bzw. einer Arbeitslosenquote von über 5 Prozent gehörten 2015 namentlich das Gastgewerbe, die Uhrenindustrie, das Baugewerbe, die Hersteller von Gummi­ und Kunststoffwaren und der Personalverleih.

4. Die Lohnhöhe von arbeitslos gewordenen Ausländerinnen und Ausländern wurde bisher nicht untersucht. Von den bei Frage 3 genannten Branchen mit erhöhtem Arbeitslosenrisiko weist gemäss Tieflohnbericht des Seco (2013) das Gastgewerbe einen erhöhten Anteil an Tieflohnbezügern aus.

7. Knapp ein Prozent der unter dem FZA zugewanderten Personen hat während den ersten vier Jahren nach der Zuwanderung Leistungen der Sozialhilfe bezogen. Davon haben 0,5 Prozent ausschliesslich Leistungen der Sozialhilfe und 0,5 Prozent gleichzeitig ALE und Sozialhilfe bezogen (Fluder et al. 2013).

8. In der Studie von Fluder et al. (2013) wurde untersucht, wie sich der weitere Verlauf von arbeitslos gewordenen EU­25­/Efta­ Staatsangehörigen gestaltete: 6,3 Prozent der Personen, die unter dem FZA in die Schweiz gekommen sind und arbeitslos wurden, wanderten innerhalb von drei Monaten nach dem ALE­Bezug wieder aus. Gut zwei Drittel waren nach der Phase mit dem ALE­Bezug erneut erwerbstätig. Knapp 10 Prozent waren nicht erwerbstätig. Beim restlichen Fünftel handelte es sich um Personen, die während des ALE­Bezugs teilweise erwerbstätig oder nach dem ALE­Bezug unstetig erwerbstätig waren. Das Bundesamt für Statistik hat in der Sake 2012 eine Spezialauswertung zu den ausgesteuerten Personen vorgenommen. Gemäss dieser Auswertung haben 14,1 Prozent der ausgesteuerten und in der Schweiz wohnhaften ausländischen Personen staatliche Unterstützungsleistungen erhalten. Bei den ausgesteuerten Schweizerinnen und Schweizern betrug dieser Anteil 13,4 Prozent. Dieser Unterschied ist geringfügig und aufgrund der wenigen Beobachtungen statistisch nicht signifikant.

9. Der Bund und die Kantone wirken mit ihrer aktiven Arbeitsmarktpolitik ständig darauf hin, das Beschäftigungsniveau hoch und die Arbeitslosigkeit tief zu halten. Unabhängig davon hat der Bundesrat am 4. März 2016 die Botschaft zur Änderung des Ausländergesetzes (Steuerung der Zuwanderung und Vollzugsverbesserungen bei den Freizügigkeitsabkommen) verabschiedet. Der Zweck des Gesetzentwurfes besteht darin, den Vollzug des FZA zu harmonisieren und zu verbessern, indem negative Auswirkungen der Personenfreizügigkeit identifiziert und bekämpft werden. Unter anderem soll bestimmt werden, wann EU­/Efta­Staatsangehörige bei der Aufgabe einer Erwerbstätigkeit infolge unfreiwilliger Arbeitslosigkeit in der Schweiz ihr Aufenthaltsrecht verlieren. Dadurch soll klarer bestimmt werden, wann das Aufenthaltsrecht beziehungsweise die Arbeitnehmereigenschaft in der Schweiz erlischt.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 16.12.2016 NR Die Diskussion wird verschoben.

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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619 Ergänzende Erschliessung: 2811;10;44

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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620 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3906 – Motion Mehr unternehmerische Freiheit im Gesundheitswesen

Eingereicht von Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR Einreichungsdatum 14.10.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Motion an 2. Rat

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, seine Reformbemühungen im Bereich der Franchisen im Krankenversicherungsgesetz (KVG) in folgendem Sinne zu fokussieren:

1. Beibehaltung oder Ausbau der heutigen Wahlmöglichkeiten für versicherte Personen.

2. Mehr unternehmerische Freiheit für Anbieter der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung, damit unterschiedliche Versicherungsmodelle entwickelt und getestet werden können.

3. Regelmässige Anpassung der Franchisen an die Kostenentwicklung.

Eine Minderheit (Carobbio Guscetti, Feri, Gysi, Heim, Häsler, Ingold, Schenker Silvia, Steiert) beantragt die Ablehnung der Motion.

Stellungnahme des Bundesrates vom 23.11.2016 Artikel 62 Absatz 2 Buchstabe a des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG; SR 832.10) ermächtigt den Bundesrat, Versicherungsformen zuzulassen, bei denen Versicherte, die zu einer höheren Kostenbeteiligung bereit sind als in der ordentlichen Versicherung vorgesehen, im Gegenzug eine Prämienermässigung erhalten. Der Bundesrat hat diese Kompetenz genutzt, indem er die Höhe der wählbaren Franchisen, den Eintritt in und den Austritt aus dieser Versicherungsform, den Franchisenwechsel sowie die mit den wählbaren Franchisen verbundene Prämienermässigung reglementiert hat.

Im heutigen System stehen erwachsenen Versicherten neben der ordentlichen Franchise fünf wählbare Franchisen zur Auswahl. Kinder können ganz auf eine Franchise verzichten oder mit einer der sechs verfügbaren Wahlfranchisen versichert werden. In seinen Stellungnahmen zu verschiedenen parlamentarischen Vorstössen hat der Bundesrat festgehalten, dass er seine Vorlage zur Revision der Verordnung über die Krankenversicherung (KVV; SR 832.102) betreffend Wahlfranchisen sistiert hat. Er möchte zuerst bestimmte Fragen zu den Franchisen und deren Konsequenzen für die Krankenversicherung im Rahmen des Postulates Schmid­Federer 13.3250, "Auswirkung der Franchise auf die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen", prüfen, bevor er das weitere Vorgehen festlegt. Er erachtet es als sinnvoll, das Ergebnis dieser Arbeiten abzuwarten, bevor er eine diesbezügliche Entscheidung trifft. Die Beibehaltung der aktuellen Wahlfranchisen ist ausserdem Gegenstand der im Parlament hängigen Motion Weibel 15.4222, "Richtige Anreize mit Wahlfranchisen". In Bezug auf den Ausbau der Wahlmöglichkeiten für Versicherte ist der Bundesrat der Ansicht, dass diese bereits über ein ausreichendes Spektrum an Franchisen verfügen, zumal sie sehr oft die Möglichkeit haben, eine wählbare Franchise mit einer besonderen Versicherungsform mit eingeschränkter Wahl der Leistungserbringer zu kombinieren.

Im Bereich der Franchisen hat der Versicherer die Möglichkeit, aber nicht die Verpflichtung, eine oder mehrere vom Bundesrat festgelegte Wahlfranchisen anzubieten. Der Bundesrat misst der unternehmerischen Freiheit der Versicherer grosse Bedeutung bei. Dennoch müssen die Versicherten sich im Prämiensystem zurechtfinden können. Deshalb muss der Bundesrat die Kompetenz zur Festlegung der zulässigen Franchisen behalten. Wenn jeder Versicherer die Franchisen frei definieren könnte, wären die Versicherten nicht mehr in der Lage, die Produkte der verschiedenen Versicherer miteinander zu vergleichen. Was die Erhöhung der Maximalfranchise angeht, hat der Bundesrat in seiner Stellungnahme zur im Parlament hängigen Motion der FDP­Liberalen Fraktion 16.3111, "Wahlfreiheit und Eigenverantwortung stärken. Maximalfranchise in der obligatorischen Krankenversicherung erhöhen", dargelegt, weshalb er dagegen ist. Die Idee, mehrjährige Verträge für wählbare Franchisen einzuführen, ist in der parlamentarischen Initiative Borer (Brand) 15.468, "Stärkung der Selbstverantwortung im KVG", enthalten. Die SGK­NR hat am 22. Juni 2016 beschlossen, der Initiative Folge zu geben. Die SGK­SR hat sich diesem Entscheid am 30. August 2016 angeschlossen. Die regelmässige Anpassung der Franchisen an die Kostenentwicklung ist schliesslich Gegenstand der Motion Bischofberger 15.4157, "Franchisen der Kostenentwicklung der 621 Kostenentwicklung ist schliesslich Gegenstand der Motion Bischofberger 15.4157, "Franchisen der Kostenentwicklung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung anpassen", die vom Ständerat am 21. September 2016 und von der SGK­NR am 14. Oktober 2016 angenommen wurde.

Der Bundesrat stellt fest, dass die Hauptanliegen der Motion der SGK­NR bereits in Vorstössen enthalten sind, die derzeit im Parlament behandelt werden. Er beantragt daher die Ablehnung der vorliegenden Motion.

Antrag des Bundesrates vom 23.11.2016 Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 08.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR) Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit SR (SGK­SR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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622 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.3908 – Postulat Die Vorsorgesituation von Selbstständigerwerbenden analysieren

Eingereicht von Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR Sprecher / in Sauter Regine Einreichungsdatum 14.10.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Angenommen

Eingereichter Text Der Bundesrat wird beauftragt, in einem Bericht die Vorsorgesituation von Selbstständigerwerbenden zu analysieren. Der Bericht soll insbesondere die folgenden Punkte untersuchen:

1. Mögliche Vorsorgelücken.

2. Mögliche Versicherungsmodelle (inkl. Prüfung eines Obligatoriums im BVG, punktuelle Massnahmen usw.).

3. Auswirkungen auf die Ergänzungsleistungen.

4. Vorsorgesituation von Personen, die gleichzeitig einer selbstständigen und einer unselbstständigen Teilzeitarbeit nachgehen.

Eine Minderheit (Brunner, Brand, Clottu, de Courten, Frehner, Giezendanner, Herzog, Steinemann) beantragt, das Kommissionspostulat abzulehnen.

Begründung Die Vorsorgesituation gewisser Segmente von Selbstständigerwerbenden ist oft kritisch. Da es für die Selbstständigerwerbenden keine Versicherungspflichten gibt, kann ein Risiko bestehen, dass Selbstständigerwerbenden keine adäquate Vorsorge aufbauen und deshalb "automatisch" ab Pensionierungsalter Anspruch auf Ergänzungsleistungen (EL) haben. Aufgrund der sich abzeichnenden Kostendynamik der EL ist diesem Problem vermehrt Beachtung zu schenken.

Im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens zur Teilrevision des ELG wurde denn auch von verschiedener Seite die Prüfung eines Versicherungsobligatoriums in der beruflichen Vorsorge auch für Selbstständigerwerbenden gefordert. Aufgrund der Bedeutung dieser Fragestellung im Hinblick auf die EL muss jedoch vorerst Klarheit darüber bestehen, wie sich die Problematik darstellt, sowie anschliessend der Bundesrat mit der Erarbeitung der notwendigen Auswertungen und Grundlagen beauftragt sowie eingeladen werden, verschiedene Lösungsansätze zu erarbeiten. Es ist an der Zeit, verschiedene Optionen der Versicherung von Selbstständigerwerbenden zu analysieren und die Vor­ und Nachteile abzuwägen.

Liegen die notwendigen Grundlagen bis zur Beratung der Botschaft zum ELG vor, können adäquate Lösungen für die Verbesserung der Vorsorgesituation der Selbstständigerwerbenden zum Beispiel in diese Vorlage aufgenommen werden, wo sie systematisch auch hingehören.

Antrag des Bundesrates vom 02.12.2016 Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.

Chronologie / Wortprotokolle Datum Rat 08.12.2016 NR Annahme.

Behandelnde Kommissionen 623 Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit NR (SGK­NR)

Erstbehandelnder Rat Nationalrat

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Ergänzende Erschliessung: 2836;15

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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624 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5442 – Fragestunde. Frage Was macht die Deza?

Eingereicht von Amaudruz Céline

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Mitte November wurde bekannt, dass die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) im Jahr 2011 500 000 Franken an die Clinton­Stiftung überwiesen hat. Alt Bundesrätin Micheline Calmy­Rey stellte einen Zusammenhang her zwischen dieser Transaktion und dem Steuerstreit der Schweizer Banken mit den USA. Deshalb bitte ich den Bundesrat um Antwort auf folgende Fragen:

­ Warum hielt es die Deza für erforderlich, ihre eigene Arbeit an eine private Stiftung weiterzuvergeben?

­ Ist es richtig, dass damit die Regierung Obama milde gestimmt werden sollte?

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 04;08;24

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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625 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5443 – Fragestunde. Frage Monitoring zur Ausschaffungspraxis ab dem 1. Oktober 2016

Eingereicht von Rickli Natalie

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das neue Ausschaffungsrecht ist seit dem 1. Oktober 2016 in Kraft.

Ist sichergestellt, dass die Kantone ab sofort die nötigen Daten erfassen, damit das Staatssekretariat für Migration im Rahmen der Vollzugsstatistik (vgl. Motion 13.3455) ab 2017 jährlich über die Ausschaffungspraxis informieren kann?

Werden folgende Kennzahlen erfasst:

­ angeordnete oder durchgeführte Ausweisungen?

­ Gründe bei Nichtausweisung?

­ Dauer der Landesverweisung?

­ Nichtanordnung einer Landesverweisung mit Begründung (vgl. Art. 66a Abs. 2 StGB, sogenannte Härtefälle)?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Schaffung der mit der Motion 13.3455 geforderten Vollzugsstatistik über die Ausschaffung von kriminellen Ausländern wird in einem ersten Schritt durch das Bundesamt für Statistik auf der Grundlage der im elektronischen Strafregister Vostra erfassten strafrechtlichen Landesverweisungen erfolgen. Diese Landesverweisungen wurden zur Umsetzung der Ausschaffungs­Initiative eingeführt. In einem zweiten Schritt ist eine umfassendere Statistik auf der Grundlage des Zemis geplant, welche zusätzlich sämtliche ausländerrechtlichen Fernhaltemassnahmen enthält, die nicht mit einer Straftat begründet werden.

In Vostra werden die angeordneten Landesverweisungen, deren Dauer sowie ein allfälliger Aufschub des Vollzugs durch die Kantone erfasst. Bei einem Vollzug der Landesverweisung werden das Datum der Ausreise sowie die Art der Ausreise (Ausschaffung, Auslieferung, Überstellung zum Strafvollzug im Heimatstaat, freiwillige Ausreise) erfasst.

Die Gründe für die Nichtanordnung der Landesverweisung werden nicht direkt erfasst. Bei der nichtobligatorischen Landesverweisung liegt die Anordnung im Ermessen des Gerichtes, sodass viele Gründe für einen Verzicht bestehen können. Bei der obligatorischen Landesverweisung können die Gründe für den Verzicht den in Vostra enthaltenen Daten entnommen werden. Es kann ermittelt werden, in welchen Fällen dies mit einem Notstand, einer Notwehr oder mit einem Härtefall begründet wurde.

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 04;2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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627 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5444 – Fragestunde. Frage Werden Bundesgelder für den Hochwasserschutz missbraucht?

Eingereicht von Vitali Albert

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bund leistet über 100 Millionen Franken pro Jahr an den Hochwasserschutz. Es ist bekannt, dass viele dieser Gelder nicht nur dem Hochwasserschutz zugutekommen, sondern damit auch Renaturierungsprojekte finanziert werden. Daraus resultieren überdimensionierte Eingriffe in Natur und Landwirtschaft.

­ Werden Gelder für Renaturierungsprojekte zweckentfremdet?

­ Entspricht das der Absicht des Gesetzgebers?

­ Wie viele Prozente der Gelder kommen nicht dem Hochwasserschutz zugute?

­ Was gedenkt der Bundesrat zu unternehmen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Seit der Revision des Gewässerschutzgesetzes (SR 814.20) im Jahr 2011 verfügt der Bund über zwei getrennte Kredite: einerseits über den Kredit Hochwasserschutz (Zahlungskredit 2016: 142,1 Millionen Franken) und andererseits über den Kredit Revitalisierung (Zahlungskredit 2016: 30 Millionen Franken). Der Kredit Revitalisierung wurde 2011 geschaffen, um die prekäre Situation unserer Fliessgewässer mit Revitalisierungen zu verbessern.

Es werden keine Beiträge aus dem Hochwasserschutzkredit an Revitalisierungsprojekte geleistet. Ein Hochwasserschutzprojekt kann jedoch eine Zusatzfinanzierung aus dem Revitalisierungskredit erhalten.

Geht ein Hochwasserschutzprojekt über die gesetzlich verankerten ökologischen Mindestanforderungen gemäss Artikel 4 des Wasserbaugesetzes (SR 721.100) hinaus, kann eine Zusatzfinanzierung aus dem Revitalisierungskredit geleistet werden. So wurden im Jahr 2015 rund 2,5 Millionen Franken aus dem Revitalisierungskredit zur Zusatzfinanzierung von Hochwasserschutzprojekten verwendet.

Ob bei einem Hochwasserschutzprojekt eine Zusatzfinanzierung aus dem Revitalisierungskredit angestrebt werden soll, entscheidet der Bauherr mit der ökologischen Ausgestaltung des Projektes. Bauherren bei Wasserbauprojekten sind fallweise der Kanton, die Gemeinde oder Dritte. Diese Zusatzfinanzierung ist durch die ergänzende Leistung mit der Nutzung von Synergien und der Wiederherstellung der ökologischen Funktionen gerechtfertigt.

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Ergänzende Erschliessung: 52;24

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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629 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5445 – Fragestunde. Frage Wer auf Bundesebene hat die Spende von 484 000 Franken an die Clinton Foundation bewilligt?

Eingereicht von Reimann Maximilian

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Spende eines souveränen Staates an eine ausländische Wohltätigkeitsstiftung aus dem Umfeld eines Ex­US­Präsidenten und einer aktiven US­Aussenministerin ist höchst fragwürdig, weil nicht frei vom Verdacht auf korruptive Nebenwirkungen.

1. Wer hat den Beitrag an die Clinton Foundation bewilligt?

2. Wenn es nicht der Bundesrat selber war, war er immerhin informiert darüber?

3. Falls ja, sind ihm von wegen involvierten PEP keine Skrupel gekommen?

4. Zieht der Bundesrat Lehren aus diesem Vorfall?

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 04;24;08

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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630 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5446 – Fragestunde. Frage Akademien der Wissenschaften Schweiz 2016. Bericht "Brennpunkt Klima Schweiz"

Eingereicht von Vogler Karl

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Über 70 Schweizer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben den Bericht "Brennpunkt Klima Schweiz" erarbeitet. Die Feststellungen sind klar: Die Schweiz reagiert sehr empfindlich auf den Klimawandel. Im Vergleich zum globalen Mittel ist die Erwärmung im Alpenraum rund doppelt so stark. Der Natur­ und Lebensraum Schweiz ist von den Auswirkungen des Klimawandels in vielfältiger Weise betroffen.

­ Wie beurteilt der Bundesrat die Ergebnisse dieses Berichtes?

­ Welche Schlüsse zieht er daraus?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Der Bericht "Brennpunkt Klima Schweiz" überträgt die Erkenntnisse aus dem fünften Sachstandsbericht des International Panel on Climate Change (IPCC) auf die Schweiz. Als breitabgestütztes Werk von Forschenden verschiedener Wissenschaftsdisziplinen bietet er dem Bundesrat eine wertvolle Grundlage für die Weiterentwicklung der nationalen Klimapolitik.

Zur Reduktion der Treibhausgasemissionen will der Bundesrat in der Zeit nach 2020 an den bereits bewährten Massnahmen und Instrumenten festhalten. Er hat seine Vorschläge für die Ausgestaltung der zukünftigen Klimapolitik in einer Vernehmlassung, die bis Ende November 2016 dauerte, zur Diskussion gestellt. Die eingegangenen Stellungnahmen werden nun ausgewertet und bei der Erarbeitung der Botschaft zur Totalrevision des CO2­Gesetzes berücksichtigt. Der Bundesrat wird diese dem Parlament voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2017 unterbreiten. Er wird dabei auch den Bericht "Brennpunkt Klima Schweiz" berücksichtigen.

Der Bericht bestätigt, dass die Schweiz im weltweiten Vergleich übermässig stark vom Klimawandel betroffen ist und die Auswirkungen regional sehr unterschiedlich ausfallen. Anhand eines Pilotprogramms wurden in den letzten Jahren zusammen mit den Kantonen und privaten Trägerschaften Modellvorhaben umgesetzt, welche den Klimawandel veranschaulichen und konkrete Massnahmen aufzeigen. An diese Arbeiten will der Bundesrat in Zukunft anknüpfen und dabei die Befunde des Berichtes "Brennpunkt Klima Schweiz" punktuell vertiefen.

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Ergänzende Erschliessung: 36;52

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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631 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5447 – Fragestunde. Frage Umverteilung von Asylsuchenden

Eingereicht von Zuberbühler David

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Bis Ende September 2017 beabsichtigt die Schweiz insgesamt 1500 Asylbewerber aufzunehmen, davon 600 aus Griechenland und 900 aus Italien.

a. Aufgrund welcher gesetzlichen Grundlage will der Bundesrat die 1500 Asylbewerber aus dem EU­Umverteilungsprogramm übernehmen?

b. Wieso ist dafür kein Parlamentsentscheid nötig?

c. Welche Rechtsgrundlage ermöglicht eine Gruppenaufnahme von Asylsuchenden mit dem Ziel, anstelle eines anderen Staates das ordentliche Asylverfahren durchzuführen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;10

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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632 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5448 – Fragestunde. Frage Systematische Ausweisung von verurteilten ausländischen Dschihadisten

Eingereicht von Addor Jean­Luc

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In den Medien (http://www.20min.ch/ro/news/suisse/story/18627978) wurde viel berichtet über die absurde Verurteilung (bedingte Strafen und lächerliche Bussen) eines bosnischen und eines tunesischen Dschihadisten durch die Bundesanwaltschaft.

Werden diese beiden Straftäter wenigstens ausgewiesen?

Allgemeiner gefragt: Ist der Bundesrat nicht der Ansicht, dass diesem Krieg, der im Namen des Islams gegen uns geführt wird, dadurch wirkungsvoll begegnet werden könnte, dass verurteilte ausländische Dschihadisten systematisch ausgewiesen werden?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 2811;1216;09

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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633 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5449 – Fragestunde. Frage Verbot von Gruppierungen und Organisationen, die eine extremistische und gewalttätige Auslegung des Islams verbreiten

Eingereicht von Romano Marco

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In Deutschland wurde die salafistische Organisation "Lies!" verboten. Andere Staaten (z. B. Österreich) kennen ein Verbot von Gruppierungen und Organisationen, die mit Koranverteilungen auf der Strasse eine extremistische und gewalttätige Auslegung des Islams verbreiten und damit klar gegen das geltende Gesetz verstossen. Sie fördern die Radikalisierung.

­ Ist ein Verbot für "Lies!" und "We Love Muhammad" und ihre Anführer auch in der Schweiz in Betracht zu ziehen?

­ Beabsichtigt der Bundesrat, auf Bundesebene zu handeln, oder sind dafür die Kantone zuständig?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 2831;09;04

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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634 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5450 – Fragestunde. Frage Einseitige finanzielle Zuwendungen des EDA an politische Organisationen in Kolumbien

Eingereicht von Imark Christian

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Länderprogramm Kolumbien der Abteilung Menschliche Sicherheit im EDA unterstützt finanziell politisch aktive Organisationen, die mehrheitlich für ein Ja in der Volksabstimmung vom 2. Oktober 2016 eintraten.

1. Wie ist diese Finanzierung hochpolitischer NGO mit dem Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder in Einklang zu bringen?

2. Sind diese umstrittenen Zuwendungen aus dem Länderprogramm Kolumbien Bestandteil der Schweizer Entwicklungshilfe?

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Ergänzende Erschliessung: 04;24;08

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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635 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5451 – Fragestunde. Frage Warum ist Mailand immer weiter entfernt?

Eingereicht von Regazzi Fabio

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge und der internationalen Verbindungen ist Mailand weiter entfernt von Lugano denn je. Es wurden 50 Jahre und 22 Milliarden Franken investiert, und doch dauert eine Zugfahrt von Lugano nach Mailand heute 76 bis 86 Minuten und damit mehr als 20 Minuten länger als mit dem alten Trans­Europ­Express, der die gleiche Strecke in 64 Minuten zurücklegte. Das ist doch paradox!

Ich frage den Bundesrat:

­ Wie beurteilt er diese Situation?

­ Wer ist schuld an den Verzögerungen?

­ Was gedenkt der Bundesrat zu tun, damit wenigstens wieder die Fahrtzeiten der Sechzigerjahre oder gar schnellere Verbindungen erreicht werden?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in italienischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 48

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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636 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5452 – Fragestunde. Frage Einmischung des EDA in innerparlamentarische Angelegenheiten

Eingereicht von Glarner Andreas

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Am 27. Oktober 2016 wandten sich 60 kolumbianische Persönlichkeiten brieflich an die APK­NR. Am 27. November 2016 erschien im "Tages­Anzeiger" ein Artikel, der unter Berufung auf Schweizer Diplomaten die Authentizität einiger Unterschriften in Zweifel zog.

­ Weswegen hat der Schweizer Botschafter in Bogot Freunde darum gebeten, die Unterschriften in dem Brief zu verifizieren?

­ Gehört es zu den Aufgaben des EDA, auf diese Weise in die Kommunikation einer parlamentarischen Kommission zu interferieren?

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Ergänzende Erschliessung: 08;0421

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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637 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5453 – Fragestunde. Frage War die Deza in Korruption verwickelt und Spenderin der Kampagne von Hillary Clinton?

Eingereicht von Addor Jean­Luc

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In "Clinton Clash" beschreibt Peter Schweizer die "wohltätige" Organisation der Clintons als eine Korruptionsmaschinerie, mit der sich die Familie Clinton bereicherte. Insbesondere Hillary Clinton setzte ihre ehemalige Position als Aussenministerin ein, um Zuwendungen von anderen Staaten zu erhalten.

­ War die Deza mit ihrer Spende von knapp 500 000 Franken im Jahr 2011 ­ zumal mitten im Steuerstreit mit den USA ­ Teil dieses Systems?

­ Wurde dieses Geld anschliessend für den Wahlkampf der Präsidentschaftskandidatin verwendet?

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Ergänzende Erschliessung: 04;24;08

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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16.5454 – Fragestunde. Frage Stand das OSZE­Ministertreffen vom 4./5. Dezember 2014 in Basel im Einklang mit dem Finanzhaushaltgebot der Sparsamkeit?

Eingereicht von Reimann Maximilian

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Laut Bericht der Finanzdelegation über die Bundesfinanzen 2015 hat dieses zweitägige OSZE­Meeting Kosten von 16,2 Millionen Franken zulasten des Gastgeberstaates verursacht, davon 5,4 Millionen für die Sicherheit.

­ Wie im Detail setzt sich der Hauptbrocken von 10,8 Millionen Franken zusammen?

­ Wurde bei diesen Ausgaben dem Grundsatz der Sparsamkeit jederzeit voll und ganz Rechnung getragen, wie es vom Finanzhaushaltgesetz in Artikel 12 Absatz 4 verlangt ist, oder wurden Ausnahmen bewilligt, eventuell gar aus Prestigegründen?

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Ergänzende Erschliessung: 08;24

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16.5455 – Fragestunde. Frage Penetrantes Lobbying der SRG

Eingereicht von Tuena Mauro

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Letztes Jahr gab die SRG wieder über 240 000 Franken für Lobbying aus. Auf Kosten der Gebührenzahler werden Parlamentarier eingeladen und auch teure Broschüren wie "SRG für alle" erstellt.

­ Die SRG betont stets ihre Unabhängigkeit. Wie verträgt sich das mit Einladungen an Parlamentarier auf Kosten der Gebührenzahler?

­ Wie hoch ist die Auflage der Broschüre "SRG für alle"? Wo wurde sie überall verteilt?

­ Sind im Hinblick auf die Service­public­Debatte weitere Lobbying­Massnahmen geplant?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die SRG muss als grosses und unabhängiges Medienhaus die Möglichkeit haben, von Zeit zu Zeit direkt mit Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ins Gespräch zu kommen. Das dafür vorgesehene Budget wird im Geschäftsbericht transparent ausgewiesen.

Die Broschüre "SRG SSR für alle" ist in einer Auflage von 40 000 Exemplaren gedruckt worden. Sie skizziert die Position der SRG in der laufenden Service­public­Debatte. Sie ist an die 6000 Mitarbeitenden und die 23 000 Vereinsmitglieder der SRG geschickt worden. Auch wichtige Entscheidungsträger in den Medien und in der Politik sowie die Auslandvertretungen der Schweiz haben sie erhalten.

Ob und welche weiteren Massnahmen die SRG zwecks Information und Kontaktpflege im Hinblick auf die Service­public­ Debatte plant, ist dem Bundesrat nicht bekannt.

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Ergänzende Erschliessung: 34;0421;04

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640 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5456 – Fragestunde. Frage Fragwürdige Studien des Bundesamtes für Kommunikation

Eingereicht von Rutz Gregor

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Bakom unterlässt nichts, um die SRG in gutem Lichte dastehen zu lassen. So hat es kürzlich die Gefälligkeitsstudie zum "Nutzen des gebührenfinanzierten Service public im Medienbereich" erstellt.

­ Wie viel hat diese Studie die Gebührenzahler gekostet?

­ Wer hat den Auftrag zu dieser Studie gegeben?

­ Warum wurde diese gegenüber der Politik im Zusammenhang mit dem Service­public­Bericht nicht erwähnt und sogar erst später in Auftrag gegeben?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 ­ Die Studie hat 45 900 Franken gekostet.

­ Den Auftrag zur Studie hat das Bundesamt für Kommunikation gegeben.

­ Diese Studie wurde im Zusammenhang mit der Botschaft zur Volksinitiative "Ja zur Abschaffung der Radio­ und Fernsehgebühren" erstellt. Der mediale Service public zieht seine Daseinsberechtigung in erster Linie aus seiner demokratie­ und gesellschaftspolitischen Funktion. Die Vorbereitung der Diskussion über die Finanzierung des Service public erfordert daher auch eine umfassende Darstellung seiner Bedeutung für verschiedene gesellschaftliche Akteure. Das ist ein Bereich, zu dem bisher kaum Untersuchungen bestanden. Innerhalb der engen zeitlichen Vorgaben konnte die Verwaltung diese Forschung nicht selber betreiben. Deshalb musste die Studie in Auftrag gegeben werden.

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Ergänzende Erschliessung: 04;34;2446

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16.5457 – Fragestunde. Frage Weltweiter Versand von SRG­Werbebroschüren via diplomatischen Kurier

Eingereicht von Bühler Manfred

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Laut Presseberichten hat die SRG ihre Werbebroschüre "SRG für alle" via diplomatischen Kurier des EDA an 169 Schweizer Botschaften, Generalkonsulate usw. weltweit versandt.

Vor diesem Hintergrund frage ich:

­ Können private Schweizer Medienunternehmen zu gleichen Konditionen Broschüren an Schweizer Vertretungen versenden?

­ Wie viele solche Versände von staatsnahen Betrieben gab es in den vergangenen zehn Jahren?

­ Wie viele solche Versände von privaten Betrieben gab es in den letzten zehn Jahren?

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Ergänzende Erschliessung: 34;08

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16.5458 – Fragestunde. Frage Massnahmen bei entdeckter dschihadistischer Radikalisierung

Eingereicht von Sollberger Sandra

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text ­ Wie wird mit Personen in der Schweiz umgegangen, die sich dschihadistisch radikalisiert haben?

­ Welche Massnahmen folgen auf die Entdeckung der Radikalisierung?

­ Wie sehen die konkreten Resultate der bisherigen Bestrebungen aus?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 2831;09

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16.5459 – Fragestunde. Frage Eröffnung neuer Asylzentren. Der Bund und zahlreiche Kantone stellen die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen

Eingereicht von Clottu Raymond

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text An einer einfachen Informationsveranstaltung ­ die Veranstaltung wurde drei Tage zuvor angekündigt ­ wurden die Einwohnerinnen und Einwohner von Les Verrières darüber informiert, dass in Les Grands­Cernets ein besonderes Bundeszentrum entsteht. Laut der Ausgabe der "Tribune de Genève" vom 17. April 2016 hatte doch der Bundesrat verlauten lassen: "Die Anwohner müssen dem Bau der Asylzentren zugestimmt haben." Die Tatsachen weichen offensichtlich vom Angekündigten ab.

Wird der Bund weitere Bundesasylzentren eröffnen, ohne Rücksprache mit der betroffenen Bevölkerung zu nehmen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 2811

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16.5460 – Fragestunde. Frage Grenzüberschreitende Autobahnverbindung im Rheintal. 50 Jahre ohne Lösung sind genug!

Eingereicht von Büchel Roland Rino

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Vor wenigen Tagen hat der österreichische Ministerrat entschieden, die Autobahnverbindung zwischen der Schweiz und Österreich zu genehmigen. Wenn diese nach jahrzehntelangen Verzögerungen endlich realisiert wird, bedeutet das für die Wirtschaft im Rheintal (St. Gallen und Vorarlberg) einen Meilenstein. Gemäss Vorarlberger Medien soll auch der österreichische Nationalrat die Strasse noch dieses Jahr beschliessen.

Kann der Bundesrat zusichern, dass er diese absolut notwendige S18­Nachfolgelösung mit aller Kraft unterstützen wird?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Der Bundesrat hat sich im Rahmen von verschiedenen Treffen mit den österreichischen Amtskollegen regelmässig über den Stand der laufenden Arbeiten in Österreich informiert. Als Ergebnis des Ende 2015 abgeschlossenen Planungsprozesses "Mobil im Rheintal" schlug das Land Vorarlberg neu eine Verbindung der Schnellstrasse 18 via den Knoten der österreichischen A14 bei Dornbirn zur Staatsgrenze bei Höchst (Autobahnanschluss A13 St. Margrethen) vor. Zu dieser Variante hat das österreichische Bundesverkehrsministerium eine sogenannte strategische Prüfung im Verkehrsbereich durchgeführt. In ihrer Stellungnahme hat die Schweiz ausdrücklich auf den verkehrlichen Bedarf der Verbindung hingewiesen.

Sobald nun die Variantenwahl auf österreichischer Seite rechtsverbindlich ist, wird der Bund den Planungsprozess in der Schweiz aufnehmen und die notwendigen baulichen Anpassungen beim Autobahnanschluss St. Margrethen und in der Weiterführung der Verbindung vornehmen. Dies hat er am 16. November 2016 auch im Rahmen der Antwort auf die Anfrage Müller Walter 16.1054, "Verbindung der Rheintalautobahnen zwischen der Schweiz und Österreich. Was tut der Bundesrat?", zugesichert.

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Ergänzende Erschliessung: 48;15

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16.5461 – Fragestunde. Frage Kinderehen in der Schweiz

Eingereicht von Rickli Natalie

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat hat auf meine Anfrage 16.1060 geantwortet, dass alleine in diesem Jahr 42 Fälle von Ehen oder Verlobungen mit Kindern und 113 mit Minderjährigen zwischen 16 und 18 Jahren bekanntwurden. Die tatsächliche Zahl dürfte um einiges höher sein.

1. Wie hoch sind die Schätzungen der Fachstelle gegen Zwangsheirat?

2. Was konkret passiert mit den Kindern und ihren "Ehemännern", wenn sie gemeinsam in die Schweiz einreisen?

3. Ermitteln die Behörden automatisch wegen sexueller Handlungen mit Kindern?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 1. In Ergänzung zu seiner Antwort auf Ihre Anfrage kann der Bundesrat Ihnen mitteilen, dass der Bund über keine Schätzungen in diesem Bereich verfügt.

2. Im Ausländerbereich müssen Gesuche um Familiennachzug des Ehegatten im Ausland eingereicht werden. Eine Ehe kann in der Schweiz nur anerkannt und in der Folge der Familiennachzug nur bewilligt werden, wenn die Ehe nicht gegen den Ordre public verstösst. Andernfalls wird die Einreise des nachzuziehenden Ehegatten nicht bewilligt. Liegen im Asylbereich Anhaltspunkte auf eine Minderjährigenheirat vor, so meldet dies das SEM an die zuständige kantonale Behörde. Minderjährige Ehefrauen gelten im Asylverfahren weiterhin als unbegleitete Minderjährige. Entsprechend wird ihnen, wie anderen unbegleiteten Minderjährigen auch, eine Vertrauensperson zur Seite gestellt, die ihre Interessen im Asylverfahren wahrnimmt.

3. Bei einem vorliegenden Tatverdacht auf sexuelle Handlungen mit Kindern muss ermittelt werden, da es sich um Offizialdelikte handelt. Die Ermittlungen bei sexuellen Handlungen mit Kindern sind in kantonaler Hoheit und unterliegen den kantonalen Staatsanwaltschaften. Die Schwierigkeit besteht dann, dass die Polizei nur selten Kenntnisse der einzelnen Fälle hat, da für die Opfer viel auf dem Spiel steht und sie sich gegen eine Anzeige bei der Polizei entscheiden.

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Ergänzende Erschliessung: 28;1216;1211;2811

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646 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5462 – Fragestunde. Frage Anerkennung von Kinderehen

Eingereicht von Rutz Gregor

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text ­ Wird eine Ehe, welche ein Schweizer im Ausland mit einer minderjährigen Person schliesst, in der Schweiz anerkannt?

­ Wie viele solche Fälle gab es in den vergangenen zehn Jahren?

­ Wie viele Fälle von Ehen mit Ehepartnern zwischen 16 und 18 Jahren sind gemäss Artikel 105 Ziffer 6 ZGB als Ausnahme registriert? Ist ausgeschlossen, dass Ehen mit Ehepartnern unter 16 Jahren in der Schweiz anerkannt werden bzw. wurden?

­ Wieso werden im Zemis keine Details zur Eheschliessung im Ausland erfasst?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 1. Ehen, bei denen mindestens einer der Ehegatten minderjährig ist, werden in der Schweiz auf Klage hin ungültig erklärt (Art. 105 ZGB). Die nach kantonalem Recht zuständige Behörde ist verpflichtet, Klage zu erheben. Dies gilt auch für Ehen, die im Ausland geschlossen worden sind (Art. 45a des Bundesgesetzes über das internationale Privatrecht, IPRG).

Das Gericht sieht nach Artikel 105 Ziffer 6 ZGB nur dann von der Annullation einer Minderjährigenehe ab, wenn deren Weiterführung im überwiegenden Interesse des betreffenden Ehegatten ist. Dabei berücksichtigt es die Umstände des Einzelfalls. Dazu gehören z. B. die Distanz zum Volljährigkeitsalter, der Altersunterschied zwischen den Ehegatten und der individuelle Reifegrad der betroffenen Person. Ins Gewicht fällt ferner, ob Kinder da sind oder die Frau schwanger ist. Geprüft wird auch, ob die Beziehung tatsächlich gelebt wird, wie das Verhältnis der Ehegatten zueinander ist und aus welchen Motiven die Ehe geschlossen worden ist (z. B. Liebesheirat vs. arrangierte Ehe). Grundsatz bleibt aber, dass im Regelfall eine Verheiratung nicht den Interessen einer minderjährigen Person entspricht. Im Zweifelsfall muss die Ehe ungültig erklärt werden. Eine Zwangsehe wird in jedem Fall annulliert (Art. 105 Ziff. 5 ZGB). War ein Ehepartner ­ oft die Frau ­ bei der Heirat besonders jung, muss wohl eine Zwangsverheiratung vermutet werden. Hier müssen die Gerichte die nötigen Leitlinien entwickeln.

2. Der Bundesrat verfügt über keine Zahlen, wie viele solche Fälle es in den vergangenen zehn Jahren gab.

3. Ebenso wenig verfügt er über Zahlen, wie viele Ausnahmen registriert wurden. Ist einer der Ehegatten jünger als 16, dürfen die schweizerischen Behörden gemäss der aktuellen Praxis der Ehe bereits vor ihrer Ungültigerklärung durch das Gericht die Beachtung versagen (gestützt auf den Ordre public nach Art. 27 Abs. 1 IPRG).

4. Das Informatiksystem Zemis dient der Vereinfachung der Arbeitsabläufe beim Erlass von Verfügungen nach dem Ausländergesetz sowie der Erstellung von Statistiken über diese Daten. Dies gilt auch für den Familiennachzug bei einer Ehe im Ausland. Es dürfen nur Daten erhoben werden, die für diese Aufgaben erforderlich sind. Einzelheiten zur Eheschliessung im Ausland gehören nicht dazu.

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Ergänzende Erschliessung: 28;1211;2811

Zuständig

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16.5463 – Fragestunde. Frage Teilrevision des Mehrwertsteuergesetzes. Behandlung der Wohlfahrtsfonds

Eingereicht von Schneeberger Daniela

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Wohlfahrtsfonds gingen bei der Teilrevision des Mehrwertsteuergesetzes vergessen, sollten aber in mehrwertsteuerlicher Hinsicht wie Pensionskassen behandelt werden. Buchhaltung und Geschäftsführung von Wohlfahrtsfonds werden seit jeher durch Personen des Arbeitgebers besorgt. Es würde dem Gleichbehandlungsgrundsatz widersprechen, wenn solche Leistungen beim Wohlfahrtsfonds neu der Mehrwertsteuer unterlägen.

Teilt der Bundesrat daher die Meinung, dass Wohlfahrtsfonds als Vorsorgeeinrichtungen nach Artikel 3 Buchstabe h Ziffer 2 des Gesetzentwurfes behandelt werden?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Patronale Wohlfahrtsfonds mit Ermessensleistungen sind keine Pensionskassen. Seit dem 1. April 2016 gelten für sie auch geringere regulatorische Vorschriften als für die eigentlichen Pensionskassen.

Artikel 3 Buchstabe h Ziffer 2 des revidierten Mehrwertsteuergesetzes wurde in erster Linie für die Pensionskassen nach dem Bundesgesetz über die berufliche Alters­, Hinterlassenen­ und Invalidenvorsorge geschaffen, denen dieses Gesetz zwingend die Form einer Stiftung vorschreibt.

Ob Artikel 3 Buchstabe h Ziffer 2 des revidierten Mehrwertsteuergesetzes auch auf Wohlfahrtsfonds angewendet werden kann, wird noch vertieft geprüft. Kann dies bejaht werden, wird weiter zu prüfen sein, ob eine Regelung in der Ausführungsverordnung zum Mehrwertsteuergesetz erfolgen soll oder ob eine Praxislösung vernünftiger erscheint.

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Ergänzende Erschliessung: 2446;2836

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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649 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5464 – Fragestunde. Frage Wahl des neuen SRG­Generaldirektors durch die Hintertüre?

Eingereicht von Zanetti Claudio

Einreichungsdatum 29.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der SRG­Verwaltungsrat hat den Chef des Westschweizer Radios und Fernsehens, Gilles Marchand, in einem internen Verfahren zum künftigen Generaldirektor berufen. Die SRG sagt, sie habe "in Absprache mit dem designierten Präsidenten Jean­Michel Cina" auf eine Ausschreibung der SRG­Generaldirektorenstelle verzichtet. Cina selber ist allerdings noch gar nicht im Amt.

Ist der Bundesrat auch der Meinung, dass die SRG als öffentliches Medienhaus diese wichtige Stelle öffentlich ausschreiben müsste?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die SRG ist ein privates Unternehmen mit einem öffentlich­rechtlichen Auftrag, organisiert als unabhängiger Verein. Sie kann grundsätzlich selbst bestimmen, wie die Wahl des neuen Generaldirektors erfolgt. Eine Ausschreibung ist weder gesetzlich noch nach den internen Vorgaben der SRG verlangt. Es ist folglich den zuständigen Gremien überlassen, das Amt des neuen Generaldirektors auszuschreiben oder intern/extern auf dem Berufungsweg neu zu besetzen.

Berufungen sind in vielen Unternehmen nicht unüblich, wenn ein potenzieller Nachfolger da ist. Die SRG will mit dieser Wahl einen stabilen Übergang ermöglichen und die nahtlose operationelle Führung des Unternehmens garantieren. Das ist nachvollziehbar und auch mit den Regeln der Corporate Governance zu vereinbaren.

Was die Organisationsform der SRG anbetrifft, so hat der Gesetzgeber es ausdrücklich der SRG selbst überlassen, diese festzulegen. Heute basiert die Struktur der SRG auf zwei Säulen: Einerseits muss das operative Geschäft gemäss den organisatorischen Vorgaben im RTVG wie in einer Aktiengesellschaft geführt werden; andererseits muss sie das Publikum in die Organisation einbinden. Für diese Vorgaben ist die Vereinsform nach wie vor geeignet.

Für die Einhaltung rechtlicher Vorgaben ist das Bundesamt für Kommunikation die zuständige Aufsichtsbehörde.

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Ergänzende Erschliessung: 34;04

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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650 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5465 – Fragestunde. Frage Haftbedingungen in der Türkei

Eingereicht von Tornare Manuel

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text ­ Welche Schritte unternimmt der Bundesrat, um die Haftbedingungen der politischen Gefangenen in der Türkei zu verbessern?

­ Wird der Bundesrat das Anti­Folter­Komitee des Europarates dazu auffordern, sich für eine Verbesserung der Haftbedingungen von demokratisch gewählten Persönlichkeiten einzusetzen?

­ Wird eine Delegation des Europarates die Gefangenen in der Türkei besuchen?

­ Hat der Bundesrat Kontakt mit dem IKRK aufgenommen und es aufgefordert, die Gefangenen in der Türkei zu besuchen?

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Ergänzende Erschliessung: 1236;10;08

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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651 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5466 – Fragestunde. Frage Zivilgesellschaft und Frauenrechte in der Türkei. Was unternimmt der Bundesrat?

Eingereicht von Heim Bea

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Unter dem geltenden Ausnahmezustand verfügte die türkische Regierung kürzlich per Dekret die Schliessung von 375 Nichtregierungsorganisationen, die sich für Folteropfer, für Frauenrechte, für Opfer häuslicher Gewalt, für Flüchtlinge, für die Rechte von Kindern und vieles andere mehr einsetzen.

­ Was tut der Bundesrat zugunsten einer lebendigen Zivilgesellschaft in der Türkei?

­ Wie setzt er sich namentlich für die Rechte der Frauen und deren Verteidigerinnen ein?

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Ergänzende Erschliessung: 28;08;1236

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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652 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5467 – Fragestunde. Frage Abschaffung der Meinungsäusserungsfreiheit und der Pressefreiheit in der Türkei. Wie reagiert die Schweizer Regierung?

Eingereicht von Fehlmann Rielle Laurence

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Seit einigen Monaten gibt es in der Türkei keine Meinungsäusserungsfreiheit und keine Pressefreiheit mehr. Mittels Regierungsdekreten wurden rund 170 Nachrichtenagenturen verboten, über 130 Journalistinnen und Journalisten verhaftet und den kurdischen und alevitischen Medien Maulkörbe verpasst.

­ Hat der Bundesrat angesichts dieser Tatsachen interveniert?

­ Werden bilaterale Gespräche mit der türkischen Regierung zu diesem Thema geführt?

­ Beteiligt sich die Schweiz an multilateralen Interventionen in diesem Bereich?

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Ergänzende Erschliessung: 08;1236

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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653 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5468 – Fragestunde. Frage Rückübernahmeabkommen mit der Türkei

Eingereicht von Fehlmann Rielle Laurence

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ende November wurde in der Presse darüber berichtet, dass die Schweiz bis Ende Jahr ein Rückübernahmeabkommen für türkische Staatsangehörige mit unbefugtem Aufenthalt abzuschliessen hofft.

­ Wäre es in Anbetracht der in der Türkei stattfindenden Menschenrechtsverletzungen nicht sinnvoller, dahingehende Verhandlungen mit der Türkei auf Eis zu legen?

­ Wäre die Schweiz bereit, Personen mit unbefugtem Aufenthalt wegzuweisen, wo doch einigen von ihnen Gefängnis droht, weil sie die Regierung Erdogan kritisiert haben?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;08;1236

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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654 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5469 – Fragestunde. Frage Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und der Türkei

Eingereicht von Nussbaumer Eric

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Juni 2015 fand die dritte und bisher letzte Verhandlungsrunde zur Weiterentwicklung des Freihandelsabkommens zwischen der Efta und der Türkei statt.

­ Stoppt der Bundesrat diese Verhandlungen, bis die Türkei den Ausnahmezustand aufhebt, die Grundrechte, namentlich die Meinungsäusserungsfreiheit der Medien, die Unabhängigkeit der Justiz und die Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Europarat achtet?

­ Halten die Efta­Staaten vor diesem Hintergrund an der Fortsetzung der Verhandlungen fest?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Der Bundesrat verfolgt die aktuelle Lage in der Türkei mit grösster Aufmerksamkeit. Er ist bestrebt, den Dialog zu verstärken, aber auch dafür zu schauen, dass das Land seine politischen und völkerrechtlichen Verpflichtungen vollumfänglich respektiert.

Der Bundesrat beabsichtigt, mit der Türkei einen klaren und direkten Dialog weiterzuverfolgen. Dies ist letztendlich der beste Weg, um weiter zur politischen und sozioökonomischen Entwicklung zum Vorteil aller Regionen und der türkischen Gesellschaft beizutragen.

In diesem Zusammenhang ist die Schweiz weiterhin interessiert, ihre Beziehungen mit der Türkei auch im Wirtschafts­ und Handelsbereich zu pflegen und den Dialog mit den türkischen Behörden fortzuführen. Entsprechend ist sie auch bereit, die Verhandlungen über eine Vertiefung des bestehenden Freihandelsabkommens mit der Türkei fortzusetzen, dies unter der Voraussetzung, dass zu den noch offenen und teils substanziellen Punkten Lösungen gefunden werden können.

Vor diesem Hintergrund haben sich auch die Efta­Minister anlässlich der Efta­Ministerkonferenz vom 21. November 2016 dafür ausgesprochen, die Verhandlungen mit der Türkei weiterzuführen.

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Ergänzende Erschliessung: 15;08;1236

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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655 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5470 – Fragestunde. Frage Einschüchterung und Bedrohung türkischer Personen in der Schweiz. Aufrufe zur Denunziation

Eingereicht von Guldimann Tim

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Es gibt klare Hinweise, dass in der Schweiz Angehörige der Gülen­Bewegung, Kemalisten, Kurden und andere Oppositionelle bedroht worden sind.

­ Welche Kenntnisse hat der Bundesrat über die Aktivitäten türkischer Behörden und ihr nahestehender Personen oder Organisationen, die türkische Personen unter Druck setzen oder zur Denunziation aufrufen?

­ In wie vielen Fällen wurde eine polizeiliche Untersuchung eingeleitet?

­ Was geschieht auch gegenüber Ankara, um solche illegalen Aktivitäten zu unterbinden?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 08;1236

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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656 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5471 – Fragestunde. Frage Die Schweizer Stromwirtschaft verhindert den Einsatz von einphasigen Batteriesystemen

Eingereicht von Grossen Jürg

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Zahlreiche Schweizer Energieversorgungsunternehmen erlauben die Installation von einphasigen Batteriesystemen wie der Powerwall von Tesla mit dem Verweis auf die eigenen Werksvorschriften nicht. Es gibt jedoch Ausnahmen. Einphasige Batteriesysteme könnten auch in der Schweiz sicher, netzdienlich und sinnvoll betrieben werden.

Was unternimmt der Bundesrat, damit neue Produkte wie die Powerwall von Tesla in der Schweiz flächendeckend installiert und betrieben werden dürfen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die angesprochenen Batteriespeichersysteme werden vor allem durch Endverbraucher mit Produktion (Prosumer) für Optimierungen im Eigenverbrauch verwendet.

Das Stromversorgungsgesetz regelt in Artikel 5 die Anschlusspflicht für Endverbraucher und Produzenten. Netzbetreiber sind darüber hinaus verpflichtet, leistungsfähige, sichere und effiziente Netze bereitzustellen. Dies umfasst insbesondere den Erlass von Regeln zur Gewährleistung eines technisch einwandfreien Netzbetriebs und zur Verhinderung von Störungen, wobei sie selbstredend auch neuen Entwicklungen Rechnung zu tragen haben. Dies ist durch die Branchendokumente des Verbandes schweizerischer Elektrizitätsunternehmen und die Werksvorschriften grundsätzlich umgesetzt worden. Derzeit ist die Branche daran, verschiedene Regeln, u. a. auch die Werksvorschriften, zukunftsfähiger zu gestalten. Gegenstand davon sind auch Empfehlungen und Überarbeitungen von gegebenenfalls missverständlichen Vorgaben zum Anschluss von Batteriespeichern. Das Bundesamt für Energie beobachtet die entsprechenden Entwicklungen im Bereich Speicher aufmerksam. Zudem sieht die Energiestrategie 2050 einen weiteren Ausbau des Eigenverbrauchs vor, was auch Anreize für den Einsatz von Speichern schafft.

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Ergänzende Erschliessung: 66;48

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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657 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5472 – Fragestunde. Frage Öffentliche Sicherheit als Staatsaufgabe

Eingereicht von Feri Yvonne

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In einem am 17. November 2016 veröffentlichten Bericht des Eidgenössischen Departementes des Innern wird festgehalten, dass die jüdische Gemeinschaft mit einer Stiftung für ihre Sicherheitskosten selber aufkommen müsse, dies, obwohl der Bericht festhält, dass die jüdischen Einrichtungen durch den dschihadistischen Terror besonders gefährdet sind.

Heisst dies nun, dass der Bundesrat künftig die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit ­ gemäss Bundesverfassung eine Staatsaufgabe ­ an Private delegiert?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist in erster Linie Aufgabe der Kantone und Gemeinden. Dazu gehört auch der Schutz jüdischer Personen und Einrichtungen. Angesichts der internationalen Lage besteht eine erhöhte Gefährdung jüdischer Einrichtungen. Bund, Kantone und Gemeinden sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Sicherheit des Landes und koordinieren ihre Anstrengungen zum Schutz der Bevölkerung. Die Bundesbehörden beurteilen die Lage kontinuierlich und arbeiten eng mit den kantonalen und kommunalen Polizeikorps sowie mit den jüdischen Organisationen zusammen. Der Bundesrat ist sich der hohen Sicherheitskosten zum Schutz von jüdischen Einrichtungen bewusst. Es besteht in diesem Zusammenhang keine Absicht, die Verantwortung an Private zu delegieren. Vielmehr sucht der Bundesrat gemeinsam mit Kantonen und Gemeinden nach Lösungen, um den Schutz von jüdischen Einrichtungen und Einrichtungen anderer besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.

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Ergänzende Erschliessung: 2831;09;24

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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658 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5473 – Fragestunde. Frage Krankenversicherung. Massive Umverteilungen zulasten der Landbevölkerung

Eingereicht von Pieren Nadja

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Vor allem im Emmental und Oberaargau, aber auch im Jura und Oberland wären allein im Kanton Bern rund 600 000 Personen negativ betroffen von den geplanten Neuerungen des EDI bei den Prämienregionen.

Kann der Bundesrat dafür bürgen, dass die Vorgaben und Kalkulationen des EDI höchsten statistischen Anforderungen für solche Berechnungen genügen und dass die Prämien noch mehr den Kosten entsprechen, wie der Bundesrat dies in Gesundheit 2020 als sein Ziel postuliert?

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Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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659 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5474 – Fragestunde. Frage Ermöglichung des kanadischen Systems "Private Sponsorship of Refugees Program" in der Schweiz

Eingereicht von Nussbaumer Eric

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In Kanada besteht im Rahmen des Resettlement­Programms für Uno­anerkannte Kriegsflüchtlinge eine Einbindung der Zivilgesellschaft, indem auch private Hilfsorganisationen oder anerkannte Personengruppen in den Gemeinden des Resettlement das private Sponsoring und die Integrationsbegleitung übernehmen können.

­ Ist ein solches Sponsorship­Programm auch in der Schweiz möglich?

­ Könnte damit die humanitäre Tradition zivilgesellschaftlich stärker verankert werden?

­ Bräuchte es dazu gesetzliche Anpassungen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 In der Schweiz fehlt heute eine klare gesetzliche Grundlage für eine verbindliche Beteiligung privater Akteure an humanitären Aufnahmeprogrammen, wie dies etwa Kanada kennt. Der Bundesrat hat in seiner Antwort auf die Motion Sommaruga Carlo 16.3455 in Aussicht gestellt, die gesetzlichen Grundlagen für eine verbindliche Beteiligung privater Akteure bei der Umsetzung von humanitären Aufnahmeaktionen zu prüfen. Dabei wird er sich auch mit den Erfahrungen anderer Staaten in diesem Bereich auseinandersetzen und abklären, ob eine solche Lösung auch für die Schweiz sinnvoll wäre.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;08

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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660 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5475 – Fragestunde. Frage Rolle des Schweizer Polizeiattachés in der Türkei

Eingereicht von Naef Martin

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Bundesamt für Polizei meldete am 29. September 2016, die Schweiz entsende erstmals einen Polizeiattaché in die Türkei. Diese sei "insbesondere bei der Terrorismusbekämpfung" ein wichtiger Partner.

­ Wer definiert den Begriff "Terrorismus"?

­ Befasst sich der Schweizer Polizeiattaché auch mit dem Vorgehen des türkischen Staates?

­ Beauftragt ihn der Bundesrat, über Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen Bericht zu erstatten, um möglicher Straflosigkeit vorzubeugen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Der Bundesrat hält sich im Kampf gegen den Terrorismus an die rechtsstaatlichen Mittel der Verbrechensbekämpfung, an die Vorgaben der Strafrechtsordnung sowie an seine völkerrechtlichen Verpflichtungen.

Dschihadistische Kämpfer ­ auch solche aus der Schweiz ­ reisen vorwiegend via Türkei in die Kriegsgebiete und wieder zurück. Der Schweizer Polizeiattaché in der Türkei unterstützt die Schweizer Sicherheitsbehörden bei der Erkennung und Rückführung von Dschihadisten.

Die Berichterstattung zur türkischen Politik gehört nicht zu den Kernaufgaben des Schweizer Polizeiattachés in der Türkei. Er verfasst in erster Linie operative Lage­, Analyse­ und Situationsberichte für Schweizer Strafverfolgungsbehörden. Im Auftrag der schweizerischen Vertretung in Ankara kann er jedoch spezifische Beiträge zur Berichterstattung der Botschaft über sicherheitspolitische Entwicklungen im Gastland erarbeiten. Die Berichterstattung zu Fragen über die Menschenrechtslage und das Engagement der Türkei in Syrien und in Irak gehört hingegen zum Auftrag der Schweizer Vertretung in Ankara.

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Ergänzende Erschliessung: 09;08;1236

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661 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5476 – Fragestunde. Frage Verstaatlichungswelle in der Türkei. Sind auch Schweizer Interessen betroffen?

Eingereicht von Leutenegger Oberholzer Susanne

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gestützt auf Vollmachten hat die türkische Regierung Wirtschaftsunternehmen mit dem Vorwurf enteignet, sie stünden der Gülen­Bewegung nahe.

­ Betrifft diese Verstaatlichungswelle auch Schweizer Interessen bzw. Unternehmen?

­ Gibt es Forderungen an die Schweizerische Exportrisikoversicherung (Serv), nachdem die Türkei im Juli 2016 der Bank Asya die Lizenz entzog? Falls ja: Wie hoch sind die Forderungen?

­ Führten bzw. führen die jüngsten Entwicklungen in der Türkei zu weiteren Schadenfällen bei der Serv?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Als Konsequenz der Ereignisse im Juli wurden zahlreiche türkische Firmen, darunter auch grosse Holdinggesellschaften, unter das Management eines staatlichen Organs (Savings Deposit Insurance Fund) gestellt.

­ Nach unserer Information sind aktuell keine Schweizer Firmen direkt betroffen.

­ Im Zusammenhang mit der Bank Asya erwartet die Serv Schäden von maximal 7,3 Millionen Franken. Davon sind 1 Million Franken bereits entschädigt worden. Die Aussichten in Bezug auf die Wiedereinbringung werden als gut beurteilt.

­ Es gibt derzeit keine weiteren Schadenfälle. Informationen variieren: zwischen 255 und 571 Firmen.

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Ergänzende Erschliessung: 15

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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662 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5477 – Fragestunde. Frage Inhaftierte Parlamentsmitglieder in der Türkei. Was unternimmt der Bundesrat?

Eingereicht von Friedl Claudia

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text ­ Wie viele Parlamentsmitglieder, Bürgermeister und Bürgermeisterinnen sowie weitere gewählte Politiker und Politikerinnen sind in der Türkei gegenwärtig im Gefängnis?

­ Hat der Bundesrat deren sofortige Freilassung gefordert? Wie setzt er sich für diese ein, bilateral und multilateral im Rahmen des Uno­Menschenrechtsrates und der OSZE?

­ Was unternimmt der Bundesrat, damit diese Organisationen Zugang zu den Krisengebieten im Südosten der Türkei erhalten?

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Ergänzende Erschliessung: 1236;08

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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663 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5478 – Fragestunde. Frage Zunahme der häuslichen Gewalt

Eingereicht von Amaudruz Céline

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text 2015 hat die häusliche Gewalt im Vergleich zum Durchschnittswert 2009­2014 um 10 Prozent zugenommen. Sie war in dem Jahr bei 75 Prozent der Tötungsdelikte, bei 45,6 Prozent der Vergewaltigungen und bei 49,7 Prozent der Tätlichkeiten im Spiel. Angesichts dieser Zunahme bitte ich den Bundesrat um die Antwort auf folgende Fragen:

­ Ab wann kann mit der Anwendung der elektronischen Fussfessel gerechnet werden, zu der sich bereits seit Anfang Oktober 2015 ein Gesetzesvorentwurf in der Vernehmlassung befindet?

­ Welche Rückmeldungen gibt es vonseiten der Parteien?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 1216;28

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664 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5479 – Fragestunde. Frage Biozide. Horrende Gebühren für Zulassungserneuerungen

Eingereicht von Pezzatti Bruno

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat wird ersucht, folgende Fragen zu beantworten:

­ Warum kosten Zulassungserneuerungen für Biozide horrende 5750 Franken?

­ Warum müssen inländische KMU­Betriebe solche Gesuche bei einer Dienststelle der EU (Echa) einreichen, dies mit Zusatzkosten von 750 Euro?

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Ergänzende Erschliessung: 52;15;2446

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665 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5480 – Fragestunde. Frage Rückflüsse aus EU­Forschungsrahmenprogrammen

Eingereicht von Herzog Verena

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text ­ Ist es richtig, dass ein erheblicher Teil der angeblich in Zusammenhang mit den EU­Forschungsrahmenprogrammen als Rückfluss in die Schweiz deklarierten Gelder wieder an ausländische und sich im Ausland befindende Forschende und Forschungsinstitutionen fliesst, weil offenbar pauschal alle Projektgelder als Rückfluss definiert werden, wenn lediglich der Projektleiter an einer Schweizer Bildungsinstitution arbeitet?

­ Wie gross ist dieser Anteil schätzungsweise?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die gesamten im Zusammenhang mit den EU­Forschungsrahmenprogrammen als Rückfluss in die Schweiz deklarierten Gelder fliessen an den Schweizer Projektpartner und somit nur in die Schweiz. Es gibt auch keine Weiterverteilung an ausländische Forschende oder Forschungsinstitutionen. Der Grund dafür ist, dass als Rückfluss in die Schweiz nur gerade der Anteil an jedem EU­Projekt gezählt wird, der effektiv an den Schweizer Projektpartner fliesst (die sogenannte Projektbeteiligung), und nicht der gesamte EU­Projektbeitrag, der an alle Partner eines Projektkonsortiums geht. Sämtliche Statistiken der EU und der Schweiz zum Schweizer Rückfluss basieren auf der korrekten Messgrösse der Projektbeteiligung, nicht auf dem gesamten EU­Projektbeitrag.

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Ergänzende Erschliessung: 36;10;24

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666 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5481 – Fragestunde. Frage Umgestaltung des Unternehmenssteuerrechts

Eingereicht von Schelbert Louis

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In der Kommisson für Wirtschaft und Abgaben wurde dem Bundesrat die Frage gestellt, was er im Falle einer Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III tun werde. Die Antwort war, er würde dem Parlament sofort eine neue Vorlage unterbreiten. In der Folge wurde die Vorlage stark umgestaltet. Die neue Parlamentsmehrheit nutzte die Aussage für einen freien "Auslauf" (viele Steuerabzüge, Subventionen, kaum eine Gegenfinanzierung).

Welche Gründe bewogen den Bundesrat zu seiner Aussage?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Regelungen zu den kantonalen Statusgesellschaften werden international nicht mehr akzeptiert. Das führt zu Rechts­ und Planungsunsicherheiten bei den betroffenen Unternehmen und letztlich zu einem Attraktivitätsverlust des Standorts Schweiz. Deshalb müssen diese Regelungen abgeschafft werden.

Ein Nein zur Unternehmenssteuerreform III würde den Druck des Auslands auf die Schweiz bezüglich der Abschaffung dieser Regelungen erhöhen und würde die Rechtsunsicherheit für international tätige Unternehmen in der Schweiz weiter verschärfen. Ein Wegzug der betroffenen Unternehmen und ­ damit verbunden ­ hohe Steuerausfälle sowie ein Verlust von Arbeitsplätzen wären die Konsequenzen. Um wieder Rechtssicherheit zu schaffen, würde der Bundesrat rasch beginnen, an einer neuen Vorlage zu arbeiten. Dennoch würden einige Jahre verstreichen, bis eine neue Lösung gefunden werden könnte. Diese Verzögerung würde sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz auswirken.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446;0421

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667 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5482 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Übersicht über die kantonalen Gewinnsteuersätze (1)

Eingereicht von Fricker Jonas

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In den letzten Monaten haben zahlreiche Kantone im Zuge der Unternehmenssteuerreform III Gewinnsteuersenkungen beschlossen oder in Aussicht genommen.

Wie sehen die effektiven Gewinnsteuersätze in den Kantonshauptorten im Vergleich aus (zwei Zahlen: effektiv heute und effektiv geplant gemäss Vernehmlassung beziehungsweise beschlossen)?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Es ist im Rahmen der Fragestunde nicht möglich, alle gewünschten Angaben zu den bisherigen Beschlüssen der Kantone im Hinblick auf die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III (USR III) zusammenzufassen. Sie finden aber eine Übersicht hierzu auf der Internetseite der Eidgenössischen Steuerverwaltung im Dossier zur USR III.

Dabei ist festzuhalten, dass die USR III den Kantonen einen Baukasten mit obligatorischen und fakultativen Massnahmen bereitstellt. Die Kantone können daraus ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Paket schnüren, und die Umsetzung fällt allein in deren Kompetenz. Der Bundesrat ist lediglich Beobachter und macht keine Aussagen zu den Auswirkungen der einzelnen Massnahmen, welche die Kantone erwägen, planen oder bereits beschlossen haben.

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Ergänzende Erschliessung: 2446;15;04

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668 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5483 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Subventionierung von Firmen via Forschung und Entwicklung (1)

Eingereicht von Fricker Jonas

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Unternehmenssteuerreform III erlaubt den Kantonen, Firmen für ihre Forschung und Entwicklung Steuerabzüge bis zu 150 Prozent des Aufwands zu gewähren. Das sind faktische Subventionen.

­ Welche Kantone haben dies beschlossen oder in die Vernehmlassung gegeben?

­ Auf welcher Höhe haben sie je die Abzüge festgelegt?

­ Mit welchen Ertragserwartungen pro Kanton (effektiv vorher, effektiv nachher)?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Es ist im Rahmen der Fragestunde nicht möglich, alle gewünschten Angaben zu den bisherigen Beschlüssen der Kantone im Hinblick auf die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III (USR III) zusammenzufassen. Sie finden aber eine Übersicht hierzu auf der Internetseite der Eidgenössischen Steuerverwaltung im Dossier zur USR III.

Dabei ist festzuhalten, dass die USR III den Kantonen einen Baukasten mit obligatorischen und fakultativen Massnahmen bereitstellt. Die Kantone können daraus ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Paket schnüren, und die Umsetzung fällt allein in deren Kompetenz. Der Bundesrat ist lediglich Beobachter und macht keine Aussagen zu den Auswirkungen der einzelnen Massnahmen, welche die Kantone erwägen, planen oder bereits beschlossen haben.

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Ergänzende Erschliessung: 2446;04;15;36

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669 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5484 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Welche Auswirkungen sind vom Beps­Projekt zu erwarten?

Eingereicht von Mazzone Lisa

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Mit dem "Base Erosion and Profit Shifting"­Projekt (Beps) wird sich das Verhältnis der Besteuerung von Mutter­ und Tochtergesellschaften bei der Besteuerung erneut ändern. Es kann also davon ausgegangen werden, dass der beabsichtigte Zweck der Unternehmenssteuerreform III zu grossen Teilen umgangen wird.

­ Wie beurteilt der Bundesrat die Situation?

­ Welche Auswirkungen verspricht er sich vom Beps­Projekt, insbesondere hinsichtlich Unternehmen mit mobilen Gewinnen, und ab wann rechnet er damit?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Mit dem Beps­Projekt (Base Erosion and Profit Shifting) wollen die OECD und die G­20 sicherstellen, dass Unternehmensgewinne in dem Land besteuert werden, in dem die Wertschöpfung stattfindet. Hierzu wurden neue internationale Standards entwickelt, die für die Staaten verbindlich sind.

Die mit der Unternehmenssteuerreform III (USR III) vorgeschlagenen Massnahmen stehen im Einklang mit diesen neuen internationalen Standards. So werden namentlich die nicht mehr akzeptierten Regelungen zu den kantonalen Statusgesellschaften abgeschafft. Darüber hinaus wird eine Patentbox eingeführt, die mit dem internationalen Standard für Patentboxen übereinstimmt. Damit wird für die betroffenen Unternehmen die Rechtssicherheit wiederhergestellt, und die Schweiz stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit im weiterhin bestehenden internationalen Steuerwettbewerb. Die USR III schafft die Rahmenbedingungen, damit die Schweiz für international tätige Unternehmen mit Substanz auch in Zukunft ein attraktiver Standort ist.

Darüber hinaus hat der Bundesrat das EFD beauftragt, einen Bericht zur Weiterentwicklung des schweizerischen Unternehmenssteuerrechts zu verfassen. Darin werden auch die weiteren Beps­Empfehlungen und die laufenden internationalen Entwicklungen aufgenommen und mit Blick auf die Steuerpolitik der Schweiz analysiert. Mit diesem Vorgehen stellt der Bundesrat sicher, dass er auf zukünftige internationale Entwicklungen vorbereitet ist.

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16.5485 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Auswirkungen der zinsbereinigten Gewinnsteuer (1)

Eingereicht von Mazzone Lisa

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Mit der Unternehmenssteuerreform III können die Kantone eine zinsbereinigte Gewinnsteuer einführen.

­ Welche Kantone haben im Rahmen der Vernehmlassung eine entsprechende Absicht bekundet?

­ Welche Auswirkungen sind für die Finanzhaushalte der einzelnen Kantone zu erwarten?

­ Wie hoch haben sie die Abzüge bei der Teilbesteuerung von Dividenden angesetzt?

­ Mit welchen Auswirkungen ist zu rechnen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Es ist im Rahmen der Fragestunde nicht möglich, alle gewünschten Angaben zu den bisherigen Beschlüssen der Kantone im Hinblick auf die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III (USR III) zusammenzufassen. Sie finden aber eine Übersicht hierzu auf der Internetseite der Eidgenössischen Steuerverwaltung im Dossier zur USR III.

Dabei ist festzuhalten, dass die USR III den Kantonen einen Baukasten mit obligatorischen und fakultativen Massnahmen bereitstellt. Die Kantone können daraus ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Paket schnüren, und die Umsetzung fällt allein in deren Kompetenz. Der Bundesrat ist lediglich Beobachter und macht keine Aussagen zu den Auswirkungen der einzelnen Massnahmen, welche die Kantone erwägen, planen oder bereits beschlossen haben.

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16.5486 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Gesamtsteuerliche Entlastungsgrenzen (1)

Eingereicht von Graf Maya

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Mit der Unternehmenssteuerreform III bekommen die Kantone die Kompetenz, gesamtsteuerliche Entlastungsbegrenzungen bis zu 80 Prozent des Steuerertrags festzusetzen.

­ Welche Kantone haben diesbezüglich Beschlüsse gefasst?

­ Welche haben solche in die Vernehmlassung gegeben?

­ Auf welcher Höhe?

­ Mit welchen statischen Ertrags­ oder Ausfallerwartungen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Es ist im Rahmen der Fragestunde nicht möglich, alle gewünschten Angaben zu den bisherigen Beschlüssen der Kantone im Hinblick auf die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III (USR III) zusammenzufassen. Sie finden aber eine Übersicht hierzu auf der Internetseite der Eidgenössischen Steuerverwaltung im Dossier zur USR III.

Dabei ist festzuhalten, dass die USR III den Kantonen einen Baukasten mit obligatorischen und fakultativen Massnahmen bereitstellt. Die Kantone können daraus ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Paket schnüren, und die Umsetzung fällt allein in deren Kompetenz. Der Bundesrat ist lediglich Beobachter und macht keine Aussagen zu den Auswirkungen der einzelnen Massnahmen, welche die Kantone erwägen, planen oder bereits beschlossen haben.

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16.5487 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Der Schweizerische Städteverband beanstandet Mitnahmeeffekte und negative Effekte

Eingereicht von Brélaz Daniel

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Schweizerische Städteverband bringt in seinem Merkblatt zur Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III (USR III) die Befürchtung zum Ausdruck, dass die Entlastungen für rein schweizerische Unternehmen direkte Auswirkungen auf das Steueraufkommen haben werden (Mitnahmeeffekte). Die Bestimmungen der USR III in Bezug auf Tochtergesellschaften ausländischer Konzerne bleiben jedoch aufgrund der ausländischen "Controlled Foreign Company"­Regeln möglicherweise wirkungslos oder haben gar negative Auswirkungen.

­ Stützt der Bundesrat diese fundierte Analyse?

­ Falls nicht, warum nicht?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Regelungen zu den kantonalen Statusgesellschaften werden international nicht mehr akzeptiert. Das führt zu Rechts­ und Planungsunsicherheiten bei den betroffenen Unternehmen und letztlich zu einem Attraktivitätsverlust des Standorts Schweiz. Deshalb müssen diese Regelungen abgeschafft werden. Eine ersatzlose Abschaffung dieser Regelungen würde zur Abwanderung von Unternehmen und damit zum Verlust von Arbeitsplätzen und zu hohen Mindereinnahmen für Bund, Kantone und Gemeinden führen. Deshalb sollen mit der Unternehmenssteuerreform III (USR III) neue steuerpolitische Massnahmen eingeführt werden.

"Controlled Foreign Company"­Regeln (CFC­Regeln) gelangen nicht für alle international tätigen Unternehmen zur Anwendung, sondern nur für Konzerngesellschaften mit Obergesellschaften in einem Land, das solche CFC­Regeln kennt. Die heute bereits in Kraft stehenden CFC­Regeln verschiedener Staaten sind sehr unterschiedlich ausgestaltet, namentlich was die Höhe der Steuerbelastung anbelangt, die als "schädlich" angesehen wird. Es ist nicht auszuschliessen, dass schweizerische Gesellschaften von CFC­Regeln betroffen sein werden. Mit der USR III werden die bisherigen Statusgesellschaften tendenziell etwas höher belastet als heute, sie erhalten dafür aber die nötige Rechts­ und Planungssicherheit. Darüber hinaus stellt die USR III sicher, dass neu alle Unternehmen, namentlich auch kleine und mittlere Unternehmen, gleich behandelt werden.

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16.5488 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Steuererleichterung bei Kapitalsteuern. Stand in den Kantonen und Ertragsausfälle (1)

Eingereicht von Glättli Balthasar

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Zuge der Unternehmenssteuerreform III können Steuererleichterungen bei den Kapitalsteuern gemacht werden.

­ Welche Kantone haben bis jetzt solche beschlossen oder in Aussicht genommen?

­ Mit welchen vermuteten oder tatsächlichen Auswirkungen auf den Ertrag pro Kanton?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Es ist im Rahmen der Fragestunde nicht möglich, alle gewünschten Angaben zu den bisherigen Beschlüssen der Kantone im Hinblick auf die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III (USR III) zusammenzufassen. Sie finden aber eine Übersicht hierzu auf der Internetseite der Eidgenössischen Steuerverwaltung im Dossier zur USR III.

Dabei ist festzuhalten, dass die USR III den Kantonen einen Baukasten mit obligatorischen und fakultativen Massnahmen bereitstellt. Die Kantone können daraus ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Paket schnüren, und die Umsetzung fällt allein in deren Kompetenz. Der Bundesrat ist lediglich Beobachter und macht keine Aussagen zu den Auswirkungen der einzelnen Massnahmen, welche die Kantone erwägen, planen oder bereits beschlossen haben.

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16.5489 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Welche Ertragsausfälle sind in den Kantonen zu erwarten? (1)

Eingereicht von Häsler Christine

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Rahmen der Unternehmenssteuerreform III senken diverse Kantone die Gewinnsteuern oder beabsichtigen dies und haben Vernehmlassungen gestartet.

Wie hohe Ertragsausfälle ergeben sich aus den beschlossenen oder in Vernehmlassungen zum Ausdruck kommenden, beabsichtigten Gewinnsteuersenkungen pro Kanton und im Gesamten?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Es ist im Rahmen der Fragestunde nicht möglich, alle gewünschten Angaben zu den bisherigen Beschlüssen der Kantone im Hinblick auf die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III (USR III) zusammenzufassen. Sie finden aber eine Übersicht hierzu auf der Internetseite der Eidgenössischen Steuerverwaltung im Dossier zur USR III.

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16.5490 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III und Patentboxen (1)

Eingereicht von Arslan Sibel

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Unternehmenssteuerreform III sieht vor, dass die Kantone "Patentboxen" einrichten und die Firmen damit bis zu 90 Prozent der daraus resultierenden steuerbaren Gewinne behalten können.

­ Welche Kantone haben dies beschlossen oder in die Vernehmlassung gegeben?

­ Auf welcher Höhe haben sie die Steuerentlastung beschlossen oder vorgeschlagen?

­ Mit welchen Erträgen bzw. mit welchen Ertragserwartungen pro Kanton (effektiv heute, effektiv erwartet)?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Es ist im Rahmen der Fragestunde nicht möglich, alle gewünschten Angaben zu den bisherigen Beschlüssen der Kantone im Hinblick auf die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III (USR III) zusammenzufassen. Sie finden aber eine Übersicht hierzu auf der Internetseite der Eidgenössischen Steuerverwaltung im Dossier zur USR III.

Dabei ist festzuhalten, dass die USR III den Kantonen einen Baukasten mit obligatorischen und fakultativen Massnahmen bereitstellt. Die Kantone können daraus ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Paket schnüren, und die Umsetzung fällt allein in deren Kompetenz. Der Bundesrat ist lediglich Beobachter und macht keine Aussagen zu den Auswirkungen der einzelnen Massnahmen, welche die Kantone erwägen, planen oder bereits beschlossen haben.

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Ergänzende Erschliessung: 2446;04;15

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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676 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5491 – Fragestunde. Frage Versicherungsbetrug. Schnelle Schaffung von Rechtssicherheit

Eingereicht von Tuena Mauro

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der EGMR hat entschieden, dass die heutigen rechtlichen Grundlagen für Überwachungsmassnahmen gegen Versicherungsbetrug nicht ausreichen. Bundesrat, SGK­SR, Behörden und verschiedene Parteien haben unisono gefordert, dass die gesetzlichen Bestimmungen zeitnah anzupassen sind. Bis dahin herrscht jedoch Rechtsunsicherheit, welche Anreize für Missbrauch setzt.

Ist der Bundesrat bereit, unter diesen Umständen die unbestrittene Gesetzesrevision im Dringlichkeitsverfahren ins Parlament zu bringen?

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Ergänzende Erschliessung: 1216;1236;2836

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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677 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5492 – Fragestunde. Frage Überwachungsmassnahmen bei Betrugsverdacht. Vollständige Anpassung der gesetzlichen Grundlagen

Eingereicht von Tuena Mauro

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der EGMR hat entschieden, dass die heutigen rechtlichen Grundlagen für Überwachungsmassnahmen gegen Versicherungsbetrug nicht ausreichen.

Der Bundesrat hat eine entsprechende Gesetzesänderung angekündigt.

­ Hat der Bundesrat ein Inventar aller betroffenen Bereiche erstellt?

­ Welche Gesetze gedenkt er anzupassen, damit solche Massnahmen bei jeglichem Betrugsverdacht durchgeführt werden können?

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Ergänzende Erschliessung: 1216;2836;1236

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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678 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5493 – Fragestunde. Frage Überwachungsmassnahmen. Nachvollzug des EGMR­Urteils durch Versicherungen

Eingereicht von Tuena Mauro

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der EGMR hat entschieden, dass die heutigen rechtlichen Grundlagen für Überwachungsmassnahmen gegen Versicherungsbetrug nicht ausreichen. Verschiedene Versicherungen, allen voran die Suva, haben wenige Tage darauf bekanntgegeben, vorläufig auf solche Massnahmen zu verzichten.

Wie sollen die Versicherer nach Ansicht des Bundesrates auf diese Rechtsunsicherheit reagieren, respektive unterstützt der Bundesrat den vollständigen Verzicht auf solche Massnahmen bis zur anstehenden Gesetzesreform?

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Ergänzende Erschliessung: 2836;1236;1216

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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679 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5494 – Fragestunde. Frage EMRK­kompatible Überwachungsmassnahmen?

Eingereicht von Tuena Mauro

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der EGMR hat befunden, dass die heutigen rechtlichen Grundlagen der Schweiz für Überwachungsmassnahmen bei Betrugsverdacht nicht ausreichen. Die grundsätzliche EMRK­Kompatibilität solcher Massnahmen wurde dabei nicht geprüft.

Ist der Bundesrat der Ansicht, dass die Schweiz ­ nach Erlass der notwendigen gesetzlichen Grundlagen ­ in einem ähnlich gelagerten Fall nicht noch wegen Verletzung der EMRK verurteilt werden könnte?

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Ergänzende Erschliessung: 1236;1216;2836

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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680 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5495 – Fragestunde. Frage Faktenlage betreffend Energiestrategie

Eingereicht von Jans Beat

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die SVP behauptet in ihren öffentlichen Referendumsunterlagen, die Energiestrategie 2050 koste einen vierköpfigen Haushalt 3200 Franken pro Jahr.

­ Wie viel kostet sie tatsächlich?

­ Wie setzen sich die Kosten zusammen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die erwähnte Referendumsunterlage bezieht sich sowohl auf das vom Parlament beschlossene erste Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050 als auch auf die Botschaft zum Klima­ und Energielenkungssystem (Kels). Dieses wurde vom Parlament noch nicht behandelt. Zum jetzigen Zeitpunkt können daher keine Aussagen zu konkreten Kostenfolgen des Kels gemacht werden. Das vorgeschlagene Kels sieht die vollständige Rückverteilung der erhobenen Lenkungsabgaben an Wirtschaft und Bevölkerung vor und wäre damit insgesamt kostenneutral.

Das Referendum kann sich zudem nur auf das beschlossene erste Massnahmenpaket beziehen. Von den darin enthaltenen Massnahmen hätte insbesondere die Erhöhung des bereits heute erhobenen Netzzuschlags um 0,8 Rappen pro Kilowattstunde für die Förderung der erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und zur Stützung der Grosswasserkraft direkte Auswirkungen auf die Haushalte. Ein durchschnittlicher Haushalt (4 Personen, angenommener jährlicher Verbrauch von 5000 Kilowattstunden) würde als direkte Folge dieser Erhöhung jährlich rund 40 Franken zusätzlich für seinen Strom bezahlen müssen. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Umsetzung des ersten Massnahmenpakets sind tragbar und detailliert in der Botschaft beschrieben.

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Ergänzende Erschliessung: 66;04;15

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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681 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5496 – Fragestunde. Frage Ausländerrecht. Status der Duldung

Eingereicht von Brunner Toni

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Auf welche Rechtsgrundlage stützen sich jene Kantone (z. B. der Kanton Zürich) ab, die den Status der Duldung eines Aufenthaltes für jene Leute kennen, die sich unrechtmässig oder illegal in der Schweiz aufhalten und diesen Status zum Zwecke eines Ehevorbereitungsverfahrens erhalten?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Gestützt auf die Weisungen des Staatssekretariates für Migration (SEM) können die kantonalen Migrationsbehörden zur Vorbereitung der Heirat befristete Aufenthaltsbewilligungen erteilen. Diese Weisung stützt sich auf Artikel 30 des Ausländergesetzes in Verbindung mit Artikel 31 der Verordnung über Zulassung, Aufenthalt und Erwerbstätigkeit. Die Voraussetzungen für solche Bewilligungen sind die folgenden:

­ das Eheschliessungsverfahren ist eingeleitet;

­ die Heirat kann innert nützlicher Frist erfolgen; und

­ die übrigen gesetzlichen Voraussetzungen für einen Familiennachzug sind erfüllt. Mit dieser Weisung setzt das SEM die Anforderungen des Bundesgerichtes um.

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Ergänzende Erschliessung: 04;2811;28

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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682 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5497 – Fragestunde. Frage Ausschaffung krimineller Ausländer. "Strichli­Liste"

Eingereicht von Brunner Toni

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Seit dem 1. Oktober 2016 ist die "pfefferscharfe" Gesetzgebung zur Ausschaffung krimineller Ausländer in Kraft.

Wie viele Wegweisungsverfügungen sind seit dem 1. Oktober 2016 ausgesprochen worden, aufgeschlüsselt nach Delikten, Kantonen und deren Nationalitäten?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Ausschaffungs­Initiative wurde durch die Einführung einer strafrechtlichen Landesverweisung im Strafgesetzbuch umgesetzt. Alle rechtskräftigen Urteile mit einer strafrechtlichen Landesverweisung werden im Strafregister­ Informationssystem Vostra registriert. Mit Stichdatum 29. November 2016 ist in Vostra noch kein rechtskräftiges Urteil mit einer Landesverweisung verzeichnet.

Die neuen Bestimmungen über die strafrechtliche Landesverweisung gelten allerdings nur für Straftaten, die seit deren Inkrafttreten am 1. Oktober 2016 begangen worden sind. Die Landesverweisung muss zudem von einem Gericht in einem ordentlichen Verfahren angeordnet werden. Gegen das Urteil des Gerichtes stehen schliesslich Rechtsmittel zur Verfügung, die ebenfalls dazu führen können, dass heute noch kein rechtskräftiges Urteil mit einer Landesverweisung vorliegt.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;1216

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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683 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5498 – Fragestunde. Frage Bundesratsbeschlüsse zur Kampfjet­Beschaffung

Eingereicht von Allemann Evi

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Bundesrat Parmelin kündigte am 21. November 2016 verschiedene Massnahmen auf dem Weg zur Beschaffung neuer Kampfjets an. In der zugehörigen Medienmitteilung steht: "... hat der Chef VBS entschieden ..."

­ Weshalb kommuniziert der Chef VBS diese weitreichenden Massnahmen im eigenen statt im Namen des Gesamtbundesrates?

­ Wie stellt der Bundesrat sicher, dass nicht eine externe VBS­Kommission, sondern die zuständigen Ämter aus allen Departementen den Beschaffungsprozess steuern?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 09;04

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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684 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5499 – Fragestunde. Frage Bekämpfung der Schwarzarbeit im Kanton Basel­Landschaft. Ist der Untersuchungsbericht öffentlich?

Eingereicht von Leutenegger Oberholzer Susanne

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Kanton Basel­Landschaft hat einen Teil der Kontrollen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit an die Zentrale Arbeitsmarkt­ Kontrolle (ZAK) delegiert. Die KPMG prüfte die Zweckmässigkeit der Verwendung der Bundes­ und Kantonsgelder. Gemäss Medienmitteilung des Seco wurden in der Buchführung der ZAK Mängel festgestellt. Da es sich um einen Einsatz öffentlicher Gelder handelt, ist die Einsicht in den integralen Prüfungsbericht wichtig.

Ist der Schlussbericht der KPMG öffentlich zugänglich?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Wie die Fragestellerin korrekt feststellt, liegt dem Seco der Schlussbericht der KPMG, in welchem der zweckmässige Einsatz von Bundes­ und Kantonsgeldern überprüft wurde, vor. Auch das Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit des Kantons Basel­ Landschaft, welches sich an der Beauftragung der KPMG beteiligt hat, ist im Besitz des Berichtes.

Da zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Frage, ob und allenfalls in welcher Höhe geleistete Gelder (auf Bundes­ und Kantonsebene) zurückgefordert werden, noch nicht geklärt ist, es sich also um ein laufendes Verfahren handelt, ist der Schlussbericht noch nicht öffentlich zugänglich.

Das Gesuch eines Medienschaffenden, welcher gestützt auf das Bundesgesetz über das Öffentlichkeitsprinzip der Verwaltung den Bericht einsehen wollte, musste deshalb mit dem Verweis auf das laufende Verfahren ebenfalls abgelehnt werden. Sobald die offenen Fragen endgültig, unter Umständen rechtskräftig beantwortet sind, wird das Seco den genannten Bericht öffentlich zugänglich machen.

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Ergänzende Erschliessung: 04;15;44

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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685 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5500 – Fragestunde. Frage Ist die SRG ein Elfenbeinturm?

Eingereicht von Addor Jean­Luc

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Verwaltungsrat der SRG hat vor der Ernennung von Gilles Marchand zum Generaldirektor, einem "Internen" (Direktor RTS), scheinbar in Absprache mit dem zukünftigen Präsidenten, Jean­Michel Cina, bewusst auf eine Ausschreibung verzichtet.

­ Erachtet der Bundesrat dieses Vorgehen angesichts der Wichtigkeit dieser Position als korrekt und zulässig?

­ Sieht er darin keine Gefahr, dass sich die SRG zu stark abschottet?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die SRG ist ein privates Unternehmen mit einem öffentlich­rechtlichen Auftrag, organisiert als unabhängiger Verein. Sie kann grundsätzlich selbst bestimmen, wie die Wahl des neuen Generaldirektors erfolgt. Eine Ausschreibung ist weder gesetzlich noch nach den internen Vorgaben der SRG verlangt. Es ist folglich den zuständigen Gremien überlassen, das Amt des neuen Generaldirektors auszuschreiben oder intern/extern auf dem Berufungsweg neu zu besetzen.

Berufungen sind in vielen Unternehmen nicht unüblich, wenn ein potenzieller Nachfolger da ist. Die SRG will mit dieser Wahl einen stabilen Übergang ermöglichen und die nahtlose operationelle Führung des Unternehmens garantieren. Das ist nachvollziehbar und auch mit den Regeln der Corporate Governance zu vereinbaren.

Was die Organisationsform der SRG anbetrifft, so hat der Gesetzgeber es ausdrücklich der SRG selbst überlassen, diese festzulegen. Heute basiert die Struktur der SRG auf zwei Säulen: Einerseits muss das operative Geschäft gemäss den organisatorischen Vorgaben im RTVG wie in einer Aktiengesellschaft geführt werden; andererseits muss sie das Publikum in die Organisation einbinden. Für diese Vorgaben ist die Vereinsform nach wie vor geeignet.

Für die Einhaltung rechtlicher Vorgaben ist das Bundesamt für Kommunikation die zuständige Aufsichtsbehörde.

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Ergänzende Erschliessung: 34;04

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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686 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5501 – Fragestunde. Frage Dubliner Übereinkommen. Will man uns zum Narren halten?

Eingereicht von Addor Jean­Luc

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Bis Ende September 2017 sollen in der Schweiz 900 in Italien registrierte Asylsuchende aufgenommen werden.

­ Widerspricht es nicht dem Dublin­Abkommen und dem, was der Bevölkerung bei der Ratifizierung versprochen wurde, wenn Antragsteller aus einem sicheren Herkunftsland aufgenommen werden?

­ Nach welchen Kriterien werden die aufgenommenen Personen zudem ausgewählt?

­ Fliesst dabei die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Asylantrages mit ein?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 10;2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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687 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5502 – Fragestunde. Frage Versand von Warenmustern durch die Post

Eingereicht von Mazzone Lisa

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Post verwandelt unsere Briefkästen in Mülleimer, aber bezahlt sie den Empfängerinnen und Empfängern auch die Sackgebühr?

Von Oktober bis Dezember testet die Post eine neue Form von Werbung, indem sie Warenmuster an ausgewählte Haushalte verschickt.

­ Wie viel kostet dieser Test?

­ Ist der Bundesrat der Ansicht, dass diese Aktion zum Service public der Post gehört?

Wer diese Warenmuster nicht erhalten will, muss einen "Keine Werbung"­Kleber an seinem Briefkasten anbringen. Die Post stellt aber bloss "Werbung O.K."­Kleber zur Verfügung.

­ Ist diese Aktion mit der Achtung der persönlichen Freiheit vereinbar?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 34;04

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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688 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5503 – Fragestunde. Frage Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung (1)

Eingereicht von Birrer­Heimo Prisca

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Laut Bericht über die Geldwäscherei­ und Terrorismusfinanzierungsrisiken stammt mehr als die Hälfte der Vermögenswerte in der Schweiz, die mutmasslich krimineller Herkunft sind, aus im Ausland begangenen Vortaten. Unser Finanzplatz steht bei der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung weltweit mit etwa 25 Prozent Marktanteil an erster Stelle.

Was unternimmt der Bundesrat, um im Interesse der Reputation des Schweizer Finanzplatzes den internationalen Informationsaustausch in diesem Bereich zu intensivieren?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Schweiz arbeitet im Bereich der Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung bereits jetzt eng mit dem Ausland zusammen, leistet Amts­ und Rechtshilfe und tauscht in diesem Rahmen Informationen aus. Die Wirksamkeit dieser internationalen Zusammenarbeit der Schweiz bildet u. a. Bestandteil der Gafi­Länderprüfung, deren Resultate in den kommenden Tagen veröffentlicht werden sollen. Vor dem Hintergrund der konkreten Resultate wird der Bundesrat allfällige zusätzliche Massnahmen in diesem Bereich prüfen.

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Ergänzende Erschliessung: 24;09

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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689 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5504 – Fragestunde. Frage Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung (2)

Eingereicht von Birrer­Heimo Prisca

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung ist für die Bewahrung der Integrität und des guten Rufes des Schweizer Finanzplatzes von herausragender Bedeutung.

Werden die Sparmassnahmen des Bundes dazu führen, dass die Geldwäschereimeldestelle (MROS) nur noch Verdachtsmeldungen von Schweizer Finanzintermediären bearbeitet und die internationalen Informationsanfragen sekundär bearbeitet, statt diese Zusammenarbeit zu intensivieren?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Tätigkeit der Meldestelle für Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung (MROS) stützt sich auf zwei Säulen: die Bearbeitung von Verdachtsmeldungen schweizerischer Finanzintermediäre und den internationalen Informationsaustausch mit ihren Partnerstellen im Ausland. Gemäss den Empfehlungen der Groupe d'action financière (Gafi) hat die Schweiz sicherzustellen, dass diese Aufgaben effizient erfüllt und entsprechende Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.

Mit dem Bundesgesetz zur Umsetzung der 2012 revidierten Empfehlungen der Gafi wurden u. a. die genannten Aufgaben der MROS verstärkt. Mit Inkrafttreten dieses Gesetzes Anfang dieses Jahres wurde der Personalbestand der MROS erhöht.

Ein intensiver internationaler Informationsaustausch ist ein tragendes Element bei der effizienten Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusbekämpfung. Parallel zu den internationalen Informationsanfragen verzeichnet die MROS eine nie zuvor dagewesene Zunahme von Verdachtsmeldungen schweizerischer Finanzintermediäre.

Die Entwicklungen der Verdachtsmeldungen sind längerfristig zu betrachten. Um der Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben und den Verpflichtungen der Gafi gerecht zu werden, braucht es die erforderlichen Ressourcen.

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Ergänzende Erschliessung: 24;09

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690 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5505 – Fragestunde. Frage Gerechtigkeit für Turgut Öker. Für Glaubens­ und Religionsfreiheit in der Türkei

Eingereicht von Kiener Nellen Margret

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text ­ Hat der Bundesrat Kenntnis vom bevorstehenden Gerichtsprozess gegen Turgut Öker, Ehrenpräsident der Alevitischen Union Europa (AABK), und weitere Personen, weil sie 2015 den Feierlichkeiten zum 37. Gedenktag der Attacken in Kharamanmaras gegen die alevitische Gemeinde beiwohnten?

­ Was unternimmt er, damit der Prozess fair verläuft, die Türkei die Glaubens­ und Religionsfreiheit achtet und in Kahramanmaras Angehörige der Opfer in Sicherheit an friedlichen Gedenkfeiern teilnehmen können?

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Ergänzende Erschliessung: 2831;08;1236

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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691 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5506 – Fragestunde. Frage Welche Beziehung gibt es zwischen dem türkischen und dem Schweizer Nachrichtendienst?

Eingereicht von Sommaruga Carlo

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Laut Berichten des ehemaligen "Cumhuriyet"­Chefredaktors Can Dündar lieferte der türkische Geheimdienst (MIT) Waffen an die Terrormiliz "Islamischer Staat" in Syrien.

­ Kann der Bundesrat diese Meldung bestätigen?

­ Wie haben die türkischen Behörden auf diese Meldung reagiert?

­ Kooperiert der Nachrichtendienst des Bundes mit dem MIT?

­ Reduziert der Bundesrat diese Zusammenarbeit auf ein Minimum, bis die Rolle des MIT zur Bewaffnung des "Islamischen Staates" und zum Anheizen von Gewalt, Repression und Hass geklärt ist?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 09;08

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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692 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5507 – Fragestunde. Frage Erlass von strengeren Normen zu Luftschadstoffen durch die EU. Und die Schweiz?

Eingereicht von Thorens Goumaz Adèle

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die EU hat vor Kurzem neue Normen verabschiedet, deren Zweck es ist, den Ausstoss von fünf Luftschadstoffen, darunter Stickoxide, Schwefeldioxide und Feinstaub, bis 2030 zu reduzieren. Mit diesem Beschluss soll die gesundheitliche Belastung durch die Schadstoffe bis 2030 halbiert werden.

­ Wie steht es damit in der Schweiz?

­ Plant der Bundesrat ebenfalls, strengere Normen einzuführen, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 52;10;2841

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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693 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5508 – Fragestunde. Frage Fehlbetrag beim Kindesunterhaltsbeitrag. Eine Sisyphusarbeit?

Eingereicht von Schwander Pirmin

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss Artikel 301a nZPO (2017) muss im Ehescheidungsentscheid zwingend der Fehlbetrag beim Kindesunterhaltsbeitrag errechnet werden.

Geht der Bundesrat auch davon aus, dass:

1. über 70 Prozent der künftig vereinbarten Kindesunterhaltsbeiträge einen Deckungsfehlbetrag ausweisen?

2. sich diese Deckungsfehlbeträge mit zunehmendem Alter des Kindes ständig ändern?

3. diese Deckungsfehlbeträge bei über 95 Prozent der Fälle nie eingefordert werden können?

4. die ganzen Berechnungen damit eine Sisyphusarbeit sind?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Frage betrifft die Berechnung des Unterhaltsbeitrags in Mankofällen. Ein Mankofall besteht, wenn der unterhaltspflichtige Elternteil nicht den vollen gebührenden Unterhalt zu bezahlen vermag. An der Berechnung des Unterhaltsbeitrags in solchen Fällen ändert das neue Unterhaltsrecht, das am 1. Januar 2017 in Kraft tritt, grundsätzlich nichts. Insbesondere wird auch neu das Existenzminimum des unterhaltspflichtigen Ehegatten geschützt bleiben. Die Neuerung bringt in diesem Zusammenhang lediglich Folgendes: Die Unterhaltsvereinbarung bzw. der gerichtliche Unterhaltsentscheid muss neu auch ausweisen, welchen Betrag der unterhaltspflichtige Elternteil bezahlen müsste, wenn er über die Mittel dazu verfügen würde. Das ist derjenige Betrag, der zur Deckung des gebührenden Unterhalts eines Kindes fehlt. Ziel dieser Regelung ist es, die Arbeit der Gerichte zu erleichtern, die spätere Begehren auf Abänderung des Kindesunterhaltsbeitrages (Art. 286 ZGB) oder auf nachträgliche Leistung (Art. 286a ZGB) beurteilen müssen. Sie verbessert zudem die Lage des Kindes, da dieses besser abschätzen kann, ob eine Abänderungsklage sinnvoll ist. Wie sich die Praxis der Gerichte in diesem Punkt entwickeln wird, wird sich zeigen. Eine allfällige Evaluation der Gesetzesrevision ist erfahrungsgemäss frühestens fünf Jahre nach Inkrafttreten sinnvoll.

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Ergänzende Erschliessung: 28;1211

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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694 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5509 – Fragestunde. Frage Institutionelles Rahmenabkommen mit der EU. Stand der Dinge

Eingereicht von Köppel Roger

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ich habe mich in der Sommersession 2016 nach dem Stand der Verhandlungen zum institutionellen Rahmenabkommen mit der EU erkundigt.

Nun ist fast ein halbes Jahr vergangen, und ich habe folgende Fragen an den Bundesrat:

­ Wie ist der Stand der Verhandlungen des Rahmenabkommens mit der EU?

­ Wo hat es im letzten halben Jahr Veränderungen gegeben?

­ Wurde beim Europäischen Gerichtshof eine Einigung gefunden?

­ In welchen Bereichen gibt es noch keine Einigung?

­ Wie ist der weitere Zeitplan?

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Ergänzende Erschliessung: 10;08

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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695 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5510 – Fragestunde. Frage Krankenversicherung. Weitreichende Auswirkungen auf Verordnungsstufe?

Eingereicht von Aebi Andreas

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Von den neuen Vorgaben des Eidgenössischen Departementes des Innern (EDI) für die Prämienregionen wären Hunderttausende, insbesondere die ländliche Bevölkerung, negativ betroffen. Mit Blick auf die Daten sind kritische Fragen zum Vorgehen angebracht, z. B. punkto Kostenwahrheit, Solidaritätsleistungen und Eigenverantwortung.

­ Ist der Bundesrat der Meinung, dass für solch weitreichende, abrupte Veränderungen die Kompetenz des EDI politisch opportun ist?

­ Sollte nicht der Gesetzgeber konkretere Rahmenbedingungen vorgeben?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Bis zum 31. Dezember 2015 war das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für die Festlegung der Prämienregionen und der Bundesrat für die Bestimmung der damit verbundenen maximalen Prämienermässigungen zuständig. Im Rahmen der Beratungen zum Krankenversicherungsaufsichtsgesetz hat der Gesetzgeber entschieden, beide Kompetenzen dem Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) zuzuteilen. Das Parlament hat des Weiteren im Gesetz die Bedingungen festgehalten, nach welchen die maximal zulässigen Prämienrabatte festzulegen sind, nämlich basierend auf den Kostenunterschieden. Diese Änderung ist seit dem 1. Januar 2016 in Kraft. Im Frühling 2016 hat das BAG im Auftrag des EDI die Kantone vorkonsultiert und darauf aufbauend eine Neueinteilung der Prämienregionen und neue maximal zulässige Prämienrabatte vorgeschlagen. Diese Vorlage befindet sich bis am 13. Januar 2017 in Vernehmlassung. Anschliessend wird das EDI das Ergebnis der Vernehmlassung auswerten und gestützt darauf einen definitiven Vorschlag erarbeiten.

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Ergänzende Erschliessung: 2841;04

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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696 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5511 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Verzicht auf zinsbereinigte Gewinnsteuer in Luxemburg?

Eingereicht von Kiener Nellen Margret

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Entgegen früheren Absichten der luxemburgischen Regierung soll Luxemburg jetzt definitiv auf die Einführung der zinsbereinigten Gewinnsteuer (neuer Steuerabzug basierend auf fiktivem Zinssatz für das Eigenkapital in Aktiengesellschaften) verzichten.

1. Hat der Bundesrat Kenntnis von dieser Entwicklung?

2. Falls ja, kennt er die Gründe, welche die luxemburgischen Behörden zum definitiven Verzicht auf diese Steuersenkungsmassnahme bewogen haben?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Der luxemburgische Premierminister hat den Verzicht auf die Einführung einer zinsbereinigten Gewinnsteuer in einer Rede vom 2. April 2014 angekündigt. Die genauen Hintergründe für diese Entscheidung sind dem Bundesrat nicht bekannt.

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Ergänzende Erschliessung: 2446;15

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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16.5512 – Fragestunde. Frage Berufung von Gilles Marchand zum Generaldirektor der SRG

Eingereicht von Bigler Hans­Ulrich

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Verwaltungsrat der SRG hat Gilles Marchand als neuen Generaldirektor der SRG berufen. Er war der einzige Kandidat.

­ Wie beurteilt der Bundesrat dieses unprofessionelle Vorgehen angesichts der grossen Herausforderungen, die in den kommenden Jahren auf die SRG zukommen werden?

­ Erachtet er die Corporate­Governance­Regeln, die heute üblicherweise an Grosskonzerne gestellt werden, als erfüllt?

­ Wie nimmt er seine Aufsichtspflicht gegenüber der SRG wahr?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die SRG ist ein privates Unternehmen mit einem öffentlich­rechtlichen Auftrag, organisiert als unabhängiger Verein. Sie kann grundsätzlich selbst bestimmen, wie die Wahl des neuen Generaldirektors erfolgt. Eine Ausschreibung ist weder gesetzlich noch nach den internen Vorgaben der SRG verlangt. Es ist folglich den zuständigen Gremien überlassen, das Amt des neuen Generaldirektors auszuschreiben oder intern/extern auf dem Berufungsweg neu zu besetzen.

Berufungen sind in vielen Unternehmen nicht unüblich, wenn ein potenzieller Nachfolger da ist. Die SRG will mit dieser Wahl einen stabilen Übergang ermöglichen und die nahtlose operationelle Führung des Unternehmens garantieren. Das ist nachvollziehbar und auch mit den Regeln der Corporate Governance zu vereinbaren.

Was die Organisationsform der SRG anbetrifft, so hat der Gesetzgeber es ausdrücklich der SRG selbst überlassen, diese festzulegen. Heute basiert die Struktur der SRG auf zwei Säulen: Einerseits muss das operative Geschäft gemäss den organisatorischen Vorgaben im RTVG wie in einer Aktiengesellschaft geführt werden; andererseits muss sie das Publikum in die Organisation einbinden. Für diese Vorgaben ist die Vereinsform nach wie vor geeignet.

Für die Einhaltung rechtlicher Vorgaben ist das Bundesamt für Kommunikation die zuständige Aufsichtsbehörde.

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Ergänzende Erschliessung: 34;04

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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698 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5513 – Fragestunde. Frage Wechsel von RSI LA 2 zum Digitalfernsehen. Ist der Service public sichergestellt?

Eingereicht von Carobbio Guscetti Marina

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Verwaltungsrat der SRG hat das Projekt VPD (Digitale Publikumsnähe) abgesegnet und damit grünes Licht gegeben für die Umsetzung eines neuen digitalen Angebotes. Als Folge davon wird möglicherweise der Fernsehkanal RSI LA 2 eingestellt.

Deshalb frage ich den Bundesrat, ob dadurch die Grundversorgung, die heute für alle Nutzerinnen und Nutzer von RSI gewährleistet ist und die ein gleichwertiges Angebot für alle drei Sprachregionen vorsieht, weiterhin sichergestellt ist.

Zudem frage ich ihn, ob für die italienischsprachige Bevölkerung der Service­public­Auftrag auch in Zukunft erfüllt wird.

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in italienischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 04;34

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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699 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5514 – Fragestunde. Frage Kinderarbeit in der Palmölindustrie und Freihandel mit Indonesien

Eingereicht von Thorens Goumaz Adèle

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Nach Ermittlungen in Indonesien veröffentlichte Amnesty International vor wenigen Tagen einen anklagenden Bericht über Kinderarbeit in der Palmölindustrie. Zu den katastrophalen Auswirkungen der Palmölgewinnung auf die Umwelt kommt nun dieser Skandal hinzu.

­ Gedenkt der Bundesrat nach wie vor, im Rahmen des Freihandelsabkommens mit Malaysia die Einfuhr von malaysischem Palmöl zu fördern?

­ Kann er garantieren, dass auf den Plantagen in Malaysia keine Kinder arbeiten?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 28;44;15

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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700 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5515 – Fragestunde. Frage Betreuung der Opfer von Terroranschlägen und terroristischer Gewalt

Eingereicht von Wehrli Laurent

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ich danke dem Bundesrat für seine Antwort auf meine Interpellation 16.3816. Gleichzeitig frage ich ihn, warum er die Frage zu den Pflichten der Versicherungen und dem dringenden Koordinationsbedarf nicht beantwortet hat. Zudem kündigt er in seiner Antwort an, dass die Ergebnisse der Evaluation des Opferhilfegesetzes im Herbst 2016 veröffentlicht werden sollen.

Kann er sagen, wann genau sie veröffentlicht werden, wie das Parlament darüber informiert wird und was auf die Ergebnisse folgen wird?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 09;1216

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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701 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5516 – Fragestunde. Frage Welche Abbaumassnahmen sieht das Stabilisierungsprogramm bei den Zollämtern tatsächlich vor?

Eingereicht von Munz Martina

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Beim Stabilisierungsprogramm haben sich beide Räte klar gegen die Schliessung der Zollstellen ausgesprochen. Trotzdem scheint gemäss Votum von Bundesrat Maurer ein Stellenabbau beschlossene Sache zu sein.

1. Welche Abbaumassnahmen sind vorgesehen? Werden Zollstellen geschlossen?

2. Werden 53 Vollzeitstellen gestrichen? Wo werden Stellen abgebaut?

3. Sieht der Bund für die Betroffenen eine Weiterbeschäftigung vor?

4. Kann die Qualität des Leistungsauftrages trotzdem aufrechterhalten bleiben?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Kompetenz zur Schliessung von Zollstellen liegt beim Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartementes bzw. beim Direktor der Eidgenössischen Zollverwaltung. Ohne den Diskussionen des Parlamentes vorgreifen zu wollen, wurden gewisse Schliessungen noch vor den Beratungen vorgenommen bzw. in die Wege geleitet, weil sie unbestritten waren und sich teilweise aufgrund von Pensionierungen Gelegenheiten geboten haben. Die Finanzkommissionen der beiden Räte wurden darüber transparent informiert. Zu den einzelnen Fragen:

1. Es sind folgende Schliessungen und Abbaumassnahmen geplant:

a. Schliessung bzw. Zusammenlegung von diversen Zollstellen: Bereits umgesetzt bzw. in Umsetzung sind die Zusammenlegungen der Zollstelle Zürich mit der Zollstelle Zürich­Flughafen (per 31. Dezember 2016) und der Zollstellen Bern und Luzern in Aarau mit der Zollstelle Aarau (per 1. November 2017). Ferner werden die Aufgaben der Zollstelle Möhlin ab 1. Januar 2017 von der Zollstelle Pratteln übernommen. Die Umsetzung dieser Projekte läuft bereits widerstandslos. Betreffend Romanshorn konnte eine Sonderlösung mit dem Fährbetrieb gefunden werden, die es erlaubt, das Personal ohne grossen Dienstleistungsabbau abzuziehen. Schliesslich wird Vevey per 1. November 2017 gestützt auf den Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle "Zollfreilager und offene Zolllager" geschlossen. Bei Allschwil, St. Gallen, Buchs und Les Verrières handelt es sich um Zollstellen, deren Schliessung nur sehr geringe Auswirkungen hat. Die Schliessung ist in Vorbereitung, aber noch nicht umgesetzt.

b. Verpflichtung zur elektronischen Veranlagungsverfügung: Diese Massnahme wird im Jahr 2018 umgesetzt.

c. Teilverzicht auf Hilfeleistung im Immaterialgüterrecht: Diese Massnahme wird insofern umgesetzt, als die Kontrollquote (weiter) reduziert wird.

2. Es ist geplant, 53 Vollzeitstellen abzubauen. Diese verteilen sich wie folgt: 25,5 Stellen mit den bereits in Umsetzung begriffenen Zollstellenschliessungen, 4 weitere Stellen mit den unbestrittenen Zollstellenschliessungen, 4 Stellen mit der Verpflichtung zur elektronischen Veranlagungsverfügung, 5 Stellen mit der Reduktion der Kontrollen im Immaterialgüterrecht und die restlichen 14,5 Stellen durch verschiedene organisatorische Optimierungen in der Verwaltung und im Betrieb.

3. Die Abbaumassnahmen können mit natürlichem Personalwechsel (Pensionierung usw.) aufgefangen werden; es kommt zu keinen Entlassungen.

4. Die Eidgenössische Zollverwaltung ist bemüht, die Qualität ihrer Dienstleistungen trotz der Sparmassnahmen aufrechtzuerhalten. Es kann aber nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Sparmassnahmen nicht vereinzelt spürbar werden.

702

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Ergänzende Erschliessung: 04;24;44

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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703 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5517 – Fragestunde. Frage Berufung von Gilles Marchand zum Generaldirektor der SRG

Eingereicht von Rime Jean­François

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die interne Berufung ohne Ausschreibung wurde gemäss SRG gewählt, um "für Stabilität im Umbruch der Medien" zu sorgen. Parlament und Bevölkerung erwarten eine resultatoffene Diskussion über den Service public.

Teilt der Bundesrat die Einschätzung, dass:

­ die SRG ein gegenteiliges Zeichen gibt und mit altgedienten Getreuen bisherige Strukturen verteidigen will?

­ die Vereinsstrukturen der SRG völlig überholt sind und nicht mehr den Anforderungen einer modernen Corporate Governance entsprechen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die SRG ist ein privates Unternehmen mit einem öffentlich­rechtlichen Auftrag, organisiert als unabhängiger Verein. Sie kann grundsätzlich selbst bestimmen, wie die Wahl des neuen Generaldirektors erfolgt. Eine Ausschreibung ist weder gesetzlich noch nach den internen Vorgaben der SRG verlangt. Es ist folglich den zuständigen Gremien überlassen, das Amt des neuen Generaldirektors auszuschreiben oder intern/extern auf dem Berufungsweg neu zu besetzen.

Berufungen sind in vielen Unternehmen nicht unüblich, wenn ein potenzieller Nachfolger da ist. Die SRG will mit dieser Wahl einen stabilen Übergang ermöglichen und die nahtlose operationelle Führung des Unternehmens garantieren. Das ist nachvollziehbar und auch mit den Regeln der Corporate Governance zu vereinbaren.

Was die Organisationsform der SRG anbetrifft, so hat der Gesetzgeber es ausdrücklich der SRG selbst überlassen, diese festzulegen. Heute basiert die Struktur der SRG auf zwei Säulen: Einerseits muss das operative Geschäft gemäss den organisatorischen Vorgaben im RTVG wie in einer Aktiengesellschaft geführt werden; andererseits muss sie das Publikum in die Organisation einbinden. Für diese Vorgaben ist die Vereinsform nach wie vor geeignet.

Für die Einhaltung rechtlicher Vorgaben ist das Bundesamt für Kommunikation die zuständige Aufsichtsbehörde.

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 34;04

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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704 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5518 – Fragestunde. Frage Gelten die heutigen AKW­Sicherheitsbestimmungen auch für die Axpo?

Eingereicht von Rytz Regula

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss "Sonntags­Zeitung" vom 30. Oktober 2016 werden die heutigen minimalen Sicherheitskriterien für Atomkraftwerke von der Axpo in einem Rechtsverfahren infrage gestellt:

1. Ist der Bundesrat darüber informiert, dass die Axpo zentrale Sicherheitskriterien "mangels gesetzlicher Grundlagen als unheilbar nichtig" bezeichnet?

2. Wie beurteilt er diesen Angriff auf die Sicherheit?

3. Was passiert, wenn eine AKW­Betreiberin Sicherheitsauflagen als "nichtig" bezeichnet und ignoriert?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Der Bundesrat ist informiert darüber, dass die Axpo im Rahmen eines beim Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hängigen Verfahrens die Anwendbarkeit einer Bestimmung der Ausserbetriebnahmeverordnung in Zweifel gezogen hat. Er äussert sich jedoch nicht zu laufenden Verfahren.

Als Aufsichtsbehörde für nukleare Sicherheit und Sicherung wacht das Ensi darüber, dass die Betreiber ihre gesetzlichen Pflichten einhalten (Art. 72 Abs. 1 des Kernenergiegesetzes, KEG). Diese Pflichten sind bei Bedarf durch Anordnung der Aufsichtsbehörde durchzusetzen (Art. 72 Abs. 2 KEG), wie dies das Bundesgericht in seinem Entscheid betreffend Aufhebung der Befristung der Betriebsbewilligung für das KKW Mühleberg bestätigte (BGE 139 II 185). Im Streitfall entscheiden die Gerichte.

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Ergänzende Erschliessung: 66;15;52

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705 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5519 – Fragestunde. Frage Postfinance. Sind Auslandschweizer Bürger zweiter Klasse?

Eingereicht von Keller Peter

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Auslandschweizerrat hat die Resolution "Schweizer Bürger zweiter Klasse" deutlich angenommen. Gross ist der Unmut gegenüber der Postfinance, die im Besitz des Bundes ist.

Ist der Bundesrat bereit, bei der Postfinance zu intervenieren, damit die Auslandschweizer u. a. auch wieder auf das Kreditkartenangebot der Postfinance zurückgreifen können?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Grundversorgung mit Zahlungsverkehrsdienstleistungen verpflichtet Postfinance, Personen mit Wohnsitz in der Schweiz ein Mindestangebot für Dienstleistungen des Zahlungsverkehrs zu unterbreiten. Das Angebot umfasst ein Zahlungsverkehrskonto und Transaktionen, die im Zusammenhang mit dem Konto stehen (Einzahlung, Auszahlung und Überweisung). Das Angebot beschränkt sich auf den inländischen Zahlungsverkehr. Hingegen umfasst die Grundversorgungspflicht keine Kreditkarten.

Auf freiwilliger Basis bietet Postfinance auch den Auslandschweizern bestimmte Zahlungsverkehrsdienstleistungen an, sofern keine gesetzlichen oder regulatorischen Hindernisse entgegenstehen. Bei den Kreditkarten gibt es für Kunden mit Wohnsitz im Ausland Einschränkungen aus regulatorischen Gründen.

Grundsätzlich begrüsst der Bundesrat dieses freiwillige Angebot, das mit verhältnismässigem Aufwand möglich ist und keine Rechts­ und Reputationsrisiken birgt. So wird es auch in den neuen strategischen Zielen der Post für die Jahre 2017­2020 festgehalten werden. Weiteren Handlungsbedarf sieht der Bundesrat hingegen nicht.

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Ergänzende Erschliessung: 34;04;24

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706 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5520 – Fragestunde. Frage Tarmed­Revision. Was gedenkt der Bundesrat bei den untertarifierten Leistungen zu tun?

Eingereicht von Moret Isabelle

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Spitäler finanzieren untertarifierte Tarmed­Leistungen, wie die rund um die Uhr geöffnete Notfallaufnahme, über übertarifierte Leistungen. Mit einer Totalrevision könnten im Sinne der Kostenneutralität die über­ und untertarifierten Leistungen angepasst werden. In seiner Antwort auf die Interpellation 16.3559 erklärt der Bundesrat, dass er sich überwiegend auf die übertarifierten Leistungen konzentrieren wird.

Es ist durchaus richtig, diese Tarife zu senken. Aber was gedenkt der Bundesrat hinsichtlich der untertarifierten Leistungen zu unternehmen, damit beispielsweise keine längeren Wartezeiten in der Notfallaufnahme entstehen?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 2841;24

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707 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5521 – Fragestunde. Frage Sind EU­Bürger "Inländer"?

Eingereicht von Aeschi Thomas

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Sind EU­Bürger "Inländer"?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Nein. EU­Bürger sind nach geltendem Ausländergesetz nur dann als Inländer zu qualifizieren, wenn sie über eine Niederlassungsbewilligung oder eine Aufenthaltsbewilligung verfügen, die zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit berechtigt.

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Ergänzende Erschliessung: 10;2811

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708 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5522 – Fragestunde. Frage Masseneinwanderungs­Initiative. Können sich EU­Bürger um "Inländer"­Stellen bewerben?

Eingereicht von Aeschi Thomas

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Inwieweit können sich gemäss dem parlamentarischen Umsetzungsvorschlag der Masseneinwanderungs­Initiative (16.027, "Ausländergesetz. Steuerung der Zuwanderung und Vollzugsverbesserungen bei den Freizügigkeitsabkommen", https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche­curia­vista/geschaeft?AffairId=20160027) EU­Bürger bei einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) melden und sich für eine von einem RAV ausgeschriebene Stelle bewerben?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Unabhängig vom parlamentarischen Umsetzungsvorschlag sieht das heute geltende Recht in Artikel 26 Absatz 2 des Arbeitsvermittlungsgesetzes vor, dass die Arbeitsämter (heute die kantonalen Amtsstellen und die RAV) ihre Dienste ausländischen Stellensuchenden zur Verfügung stellen, die sich in der Schweiz aufhalten und zur Erwerbstätigkeit sowie zum Stellen­ und Berufswechsel berechtigt sind. Deshalb können sich folgende Personenkategorien EU/Efta bei einem RAV zur Stellensuche melden: EU­/Efta­Staatsangehörige, die in der Schweiz wohnen; EU­/Efta­Staatsangehörige, die sich zur Stellensuche in der Schweiz aufhalten; EU­/Efta­Grenzgänger und ­Grenzgängerinnen, deren letzter Beschäftigungsstaat die Schweiz war, unabhängig davon, wo sie wohnen oder sich aufhalten (gemäss EU­Koordinationsverordnung 883/2004).

Der Abschluss der parlamentarischen Beratungen ist abzuwarten, bevor sich der Bundesrat abschliessend zu den Auswirkungen der gefassten Beschlüsse äussern kann.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;44;10

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709 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5523 – Fragestunde. Frage Kann die Schweiz dabei helfen, die Situation in der Türkei zu entschärfen?

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die jüngsten Ereignisse in der Türkei geben den Menschenrechtsverteidigerinnen und ­verteidigern zu Recht Anlass zur Sorge. Einige Staaten verurteilen sie heftig und nehmen die Regierung in Ankara ins Visier. Die Schweiz dagegen übt sich in mehr Zurückhaltung und könnte so bei Bedarf Gute Dienste (z. B. zwischen Türken und Kurden) leisten.

­ Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Schweiz eine solche Anfrage erhält?

­ Und wie würde sie in einem solchen Fall reagieren?

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Ergänzende Erschliessung: 1236;08

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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710 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5524 – Fragestunde. Frage Kolumbien

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die kolumbianische Regierung hat mit der Farc ein Friedensabkommen abgeschlossen, welches vom Volk in einem Referendum abgelehnt wurde. Dies macht deutlich, dass das kollektive Gedächtnis in diesem schon zu lange anhaltenden Konflikt noch vieles verarbeiten muss. Die Schweiz hat bereits früher Expertinnen und Experten für Waffenstillstand und Abrüstung entsandt, die erfolgreiche Einsätze geleistet haben.

Könnte sie (auf Wunsch der Parteien) ihre Unterstützung bei der "Vergangenheitsbewältigung" verstärken, für die sie als Expertin gilt?

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Ergänzende Erschliessung: 09;08

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711 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5525 – Fragestunde. Frage Syrien. Humanitäre Massnahmen der Schweiz

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text ­ Welche humanitären Massnahmen hat die Schweiz geplant für den Fall, dass Aleppo demnächst fällt und dass grosse Teile der Zivilbevölkerung aus Ost­Aleppo fliehen müssen? Dieselbe Frage stellt sich für Mosul.

­ Würde die Schweiz direkt handeln oder mit multilateralen Organisationen wie dem IKRK oder dem Welternährungsprogramm zusammenarbeiten?

­ Denkt sie, dass sie einen hinreichenden Zugang zu der betroffenen Bevölkerung bekommen kann?

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Ergänzende Erschliessung: 09;2811;08

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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712 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5526 – Fragestunde. Frage Steuerung der Masseneinwanderung und Europa

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Wie gross ist laut Bundesrat die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Union die vom Nationalrat und vom Ständerat ausgearbeiteten Vorschläge akzeptiert, dass sie Änderungen verlangt bzw. dass sie die Vorschläge ablehnt?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 0421;10;2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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713 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5527 – Fragestunde. Frage Ambulante Behandlung

Eingereicht von Béglé Claude

Einreichungsdatum 30.11.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Unser Krankenversicherungssystem fusst zu sehr auf Spitalaufenthalt und zu wenig auf ambulanter Behandlung von weniger gravierenden Fällen. Diese würde die Allgemeinheit jedoch weniger kosten.

­ Was kann man tun, damit häufiger ambulant behandelt wird?

­ Müssten ambulante Behandlungen verstärkt beaufsichtigt werden, damit eine einheitlichere Qualität gewährleistet werden kann?

Antwort des Bundesrates vom 05.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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714 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5528 – Fragestunde. Frage Rolle der Schweiz im kolumbianischen Friedensprozess

Eingereicht von Chiesa Marco

Einreichungsdatum 01.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen der Farc und Kolumbien hat Staatssekretär Yves Rossier das Dokument nach Bern gebracht. Am 2. Oktober wurde der Vertrag in einer Volksabstimmung verworfen. Dennoch argumentierte Farc­Chef Timoleón Jiménez, durch die Einlagerung in der Schweiz sei das Abkommen rechtsgültig.

­ Existiert ein Bundesratsbeschluss über die Aufbewahrung des Vertrags im Bundesarchiv?

­ Wird die Schweiz durch die Aufbewahrung des Vertrags zu dessen Depositarstaat?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 08;09

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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715 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5529 – Fragestunde. Frage Situation an den türkischen Universitäten

Eingereicht von Reynard Mathias

Einreichungsdatum 01.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Januar unterzeichneten in der Türkei über tausend Universitätsprofessorinnen und ­professoren einen Aufruf, in dem sie das Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Zivilbevölkerung in den kurdischen Regionen anprangern. Sie fordern darin von der politischen Führung, den Dialog und die Friedensverhandlungen wieder aufzunehmen.

­ Wie viele der unterzeichneten Professorinnen und Professoren haben seither ihre Stelle verloren? Wie viele Professorinnen und Professoren insgesamt?

­ Wie viele Universitäten wurden geschlossen?

­ Welche Auswirkungen haben diese Säuberungsaktionen auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Schweiz?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 1236;32;08

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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716 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5530 – Fragestunde. Frage Die Post setzt den Abbau des Service public fort

Eingereicht von Quadri Lorenzo

Einreichungsdatum 05.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Nach der angekündigten Schliessung von 600 Poststellen beabsichtigt die Post nun, die Inhaberinnen und Inhaber von Postfächern, die nicht mindestens drei Briefe pro Tag erhalten, mit einer monatlichen Gebühr von 20 Franken zu bestrafen. Postfächer werden auch in den ländlichen Gebieten benutzt, in denen die Hauszustellung erst spät erfolgt und deshalb nicht zweckmässig ist oder in denen erst gar keine Hauszustellung angeboten wird.

Ist diese weitere angekündigte Einschränkung der Post mit dem Service public vereinbar?

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Ergänzende Erschliessung: 34;04

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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717 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5531 – Fragestunde. Frage Leistet die Schweiz direkte und/oder indirekte Entwicklungshilfe an Äquatorialguinea?

Eingereicht von Reimann Maximilian

Einreichungsdatum 05.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss Medienberichten wurde Anfang November auf dem Flughafen Genf, offenbar auf ein Rechtshilfegesuch von Frankreich hin, die zum Ausflug bereite persönliche Luxusautoflotte von Teodorin Obiang, Sohn des seit 1979 amtierenden Diktators Teodoro Obiang und selber Minister in dessen Regierung, beschlagnahmt. Der Wert der Flotte soll in die Millionen Franken gehen und ist typisch für den luxuriösen Lebensstil der Obiangs.

Ist die Schweiz bei direkter oder indirekter Entwicklungshilfe an Äquatorialguinea dabei?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 1231;08;48

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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718 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5532 – Fragestunde. Frage Swissmedic gefährdet Arbeitsplätze in der Schweizer Medizintechnikindustrie

Eingereicht von Fässler Daniel

Einreichungsdatum 05.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Medizinprodukte werden national und EU­weit durch ein Zertifikat einer "benannten Stelle" marktfähig gemacht. Aufgrund neuer Vorschriften geben viele dieser benannten Stellen ihre Tätigkeit auf, die durch sie ausgestellten Zertifikate werden ungültig. Dies gefährdet viele Schweizer Unternehmen und deren Arbeitsplätze. Anders als die französische Behörde ANSM bietet Swissmedic keine rasche Lösung an.

Was unternimmt der Bundesrat zur Rettung der Unternehmen und ihrer Arbeitsplätze?

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Ergänzende Erschliessung: 15;44;2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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719 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5533 – Fragestunde. Frage Bezahlung hoher Ferienentschädigungen an abtretende Mitarbeiter der Bundesverwaltung

Eingereicht von Tuena Mauro

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Bereits das zweite Mal in kürzester Zeit bezahlt der Bund eine hohe Entschädigung an einen abtretenden hochrangigen Mitarbeiter.

­ Wie kann es sein, dass Mitarbeitende der Bundesverwaltung derart hohe Ferienberge anhäufen, obwohl das gemäss Weisung des Eidgenössischen Personalamtes nicht zulässig ist?

­ Wie verhält sich eine solche Anhäufung mit dem Obligationenrecht, wonach Ferienansprüche nach fünf Jahren verjähren?

­ Was unternimmt der Bundesrat, damit keine weiteren solchen Auszahlungen mehr vorkommen?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Es kann vorkommen, dass infolge unvorhergesehener Ereignisse wie beispielsweise Mehrbelastung durch Projektarbeiten oder Ausfall von wichtigen Mitarbeitenden die Ferien nicht im gleichen Kalenderjahr, in dem sie entstehen, bezogen werden können. Da insbesondere die Topkader generell einer hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt sind, kann es sich im Einzelfall als schwierig erweisen, sämtliche Ferien abzubauen. Der Bundesrat hat verschiedene Massnahmen verabschiedet, die zum Abbau von Ferien­ und Zeitguthaben beitragen sollen. Unter anderem befürwortet er eine konsequente Durchsetzung der Verjährungsregel betreffend die Ferien. Es dürfen keine bereits verjährten Ferien bezogen oder ausbezahlt werden. Dabei gilt es zu erwähnen, dass gemäss der geltenden OR­Praxis, die auch für das Bundespersonal anwendbar ist, immer zuerst die ältesten Ferienguthaben bezogen werden. Dadurch werden die verjährungsgefährdeten Ferienansprüche zuerst abgebaut.

Zusätzlich zu den bereits verabschiedeten Massnahmen zur Verhinderung eines Aufbaus von Zeit­ und Ferienguthaben ist beabsichtigt, ein jährliches Reporting über die Zeitguthaben der Topkader einzuführen. Dieses soll die Departementsvorsteher und ­vorsteherinnen bei der Steuerung der Zeitguthaben ihrer Topkader unterstützen.

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Ergänzende Erschliessung: 04;1211;44

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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720 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5534 – Fragestunde. Frage Rechtsüberholen auf Autobahnen. Stand der Arbeiten zur Lockerung der heutigen Regelung

Eingereicht von Walti Beat

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In seiner Antwort auf die Interpellation 16.3524 hat der Bundesrat die Bereitschaft erklärt, Lockerungen des Verbots des Rechtsüberholens zu prüfen und zur Diskussion zu stellen, die mit der Verkehrssicherheit und den übergeordneten Rechtsvorschriften im Einklang stehen.

­ Welche Verwaltungsstellen sind mit der angekündigten Überprüfung der entsprechenden Bestimmungen der Verkehrsregelnverordnung befasst? Wo stehen die Arbeiten?

­ Wann darf mit konkreten Vorschlägen gerechnet werden?

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Ergänzende Erschliessung: 48

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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721 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5535 – Fragestunde. Frage Krankenversicherung. Änderung der Prämienregionen

Eingereicht von Hurter Thomas

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Eidgenössische Departement des Innern will im Kanton Schaffhausen die zweite Prämienregion streichen. Dies erfolgt in vielen Fällen entgegen der Kostenwahrheit und den Solidaritätsleistungen der Gemeinden an die kantonale Kostendeckung.

­ Glaubt der Bundesrat, dass diese einschneidende Neuerung auf Verordnungsstufe auf statistisch einwandfreien Vorgaben und Berechnungen beruht?

­ Wenn ja, auf welchen statistisch anerkannten Analysen der Kostenunterschiede gründet die Streichung unserer zweiten Prämienregion?

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Ergänzende Erschliessung: 2841;04

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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722 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5536 – Fragestunde. Frage Umsetzung der Motion 14.3035, "Nächtliche Schliessung kleiner Grenzübergänge zwischen der Schweiz und Italien"

Eingereicht von Pantani Roberta

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Wenige Tage vor Ablauf der gesetzten Frist tauchen finanzielle Fragen auf, die die definitive Umsetzung der Motion für die nächtliche Schliessung kleiner Grenzübergänge zwischen der Schweiz und Italien infrage stellen könnten. Für das Tessin und besonders für die Wohnbevölkerung in den betroffenen Gebieten bleibt das Thema indessen aktuell.

Ich frage den Bundesrat:

1. Welche Massnahmen sind konkret vorgesehen?

2. Wie kann es sein, dass so spät erstmals finanzielle Probleme offenkundig werden im Zusammenhang mit der Umsetzung einer Motion, die bereits vor zwei Jahren angenommen wurde?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 1. Die Eidgenössische Zollverwaltung wird im Jahre 2017 in Zusammenarbeit mit dem Kanton Tessin einen Pilotversuch an zwei Grenzübergängen durchführen.

2. Bereits Anfang 2015 hielt das Eidgenössische Finanzdepartement gegenüber dem Staatsrat des Kantons Tessin fest, dass es in einer ersten Schätzung von Kosten in der Höhe von 200 000 Franken pro Grenzübergang ausging. Eine unlängst durchgeführte Studie hat diese Grössenordnung bestätigt.

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Ergänzende Erschliessung: 08;24;04

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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723 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5537 – Fragestunde. Frage Wäre es nicht an der Zeit, den palästinensischen Staat anzuerkennen? (3)

Eingereicht von Sommaruga Carlo

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Auf Antrag der Regierung hat das israelische Parlament ein Gesetz verabschiedet, mit dem nach Aussage der Befürworter 2000 bis 3000 Wohneinheiten auf palästinensischem Boden, in denen rund 15 000 Personen wohnen, legalisiert werden. Dieses Gesetz verstösst gegen internationales Recht und führt zu Enteignung von Boden in palästinensischem Besitz, leistet der schleichenden Annexion von palästinensischem Gebiet durch Israel Vorschub und unterstreicht den fehlenden Willen Israels, auf Verhandlungen über eine Zweistaatenlösung einzutreten.

Wäre es nicht an der Zeit, den palästinensischen Staat anzuerkennen?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 08;1231

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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724 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5538 – Fragestunde. Frage Ehrung eines Rassisten. Wie wird Präsenz Schweiz begreiflich gemacht, dass Louis Agassiz ein Rassist war?

Eingereicht von Sommaruga Carlo

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat erklärte bereits 2007, dass Louis Agassiz (1807­1873) eine rassistische Haltung vertrat, die viel extremer war als die damals "übliche" rassistische Weltanschauung (07.3486). 2015 bestätigte er diesen Standpunkt (15.3852). Präsenz Schweiz wurde 2007 direkt mit den rassistischen Theorien des Schweizers konfrontiert. Nun hat Präsenz Schweiz kürzlich einen Tweet veröffentlicht, in dem sie Agassiz als Botschafter der Schweiz einsetzte.

Wie kann Präsenz Schweiz dazu bewogen werden, nicht mehr mit diesem Rassisten Werbung zu machen?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 1236;08

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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725 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5539 – Fragestunde. Frage Schutzgebiet Bolle di Magadino und Flugfeld Locarno

Eingereicht von Ingold Maja

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat verneint bisher Konflikte zwischen der Flugsicherheit auf dem Flugfeld Locarno und dem Schutzgebiet Bolle di Magadino. 2016 wurden Vogelverscheuchungen auf dem Flugplatz im Ramsar­ und BLN­Schutzgebiet festgestellt.

­ Wer hat diese Massnahmen verfügt?

­ Wer hat sie nach welchem Verfahren bewilligt?

­ Sind die Auswirkungen auf das Schutzgebiet geprüft worden? Was ist das Ergebnis?

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Ergänzende Erschliessung: 52;48

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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16.5540 – Fragestunde. Frage Auszahlung einer Ferienentschädigung an den Chef des BBL

Eingereicht von Flückiger­Bäni Sylvia

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Dem Vernehmen nach erhielt der ehemalige Chef des BBL für nichtbezogene Ferien eine hohe Summe ausbezahlt.

­ Werden in der Buchhaltung des Bundes Ferien und Überstundenguthaben am Ende des Jahres transitorisch abgegrenzt? Wenn ja, nach welcher Methode?

­ Wie hoch war der Ferien­ und Überzeitsaldo für alle Bundesangestellten per 31. Dezember 2015?

­ Hielt der BBL­Chef weitere Mandate? Falls ja, wie wurden diese bezüglich Arbeitszeit und Entschädigung geregelt?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Ferien­ und Zeitguthaben werden als Rückstellung in der Bilanz erfasst. Die Ferien­ und Zeitguthaben werden in Stunden pro Mitarbeitenden aus dem Zeiterfassungssystem (PT) und anschliessend mit einem durchschnittlichen Lohnsatz pro Verwaltungseinheit multipliziert. Anschliessend erfolgt ein Vergleich mit dem Vorjahr. Ergibt sich eine Differenz zum Vorjahr, wird die Veränderung der Rückstellung in der Bilanz entsprechend verbucht.

Insgesamt beliefen sich die Ferien­ und Zeitguthaben per Ende 2015 auf 2 807 660 Stunden (Vorjahr 3 012 536) oder rund 224 Millionen Franken. Seit dem erstmaligen Ausweis der Guthaben in der Rechnung 2007 konnte die Verbindlichkeit des Bundes gegenüber den Mitarbeitenden um 68 Millionen Franken gesenkt werden, was insbesondere auf den Beschluss des Bundesrates vom 5. Dezember 2008 über die Anpassung der Arbeitszeitmodelle zurückzuführen ist. Das durchschnittliche Zeitguthaben je Mitarbeitenden belief sich Ende 2015 auf zwei Wochen (zehn Tage). Der Bundesrat weist die Ferien­ und Zeitguthaben jährlich im Bericht zur Bundesrechnung (Band I) aus.

Der ehemalige BBL­Direktor wurde von Amtes wegen als Verwaltungsratspräsident der Hotel Bellevue­Palace Immobilien AG gewählt und erhielt eine Jahresentschädigung von 16 000 Franken.

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Ergänzende Erschliessung: 04;44;1211

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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727 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5541 – Fragestunde. Frage SRG­Propaganda mit Billag­Gebühren?

Eingereicht von Flückiger­Bäni Sylvia

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Am 29. September 2016 hat die SRG die Propagandaschrift "Für alle ­ wofür wir einstehen, wie wir handeln, was wir versprechen" publiziert und breit gestreut: 42 Seiten auf Hochglanzpapier.

­ Wer hat den Auftrag zur Erstellung dieser Propagandaschrift erteilt?

­ Wie viel hat diese Publikation gekostet? Wie wurde sie finanziert?

­ Wem wurde dieser Auftrag, Erstellung und Druck usw., vergeben? Wer hat ihn ausgeführt?

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Ergänzende Erschliessung: 34;24

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728 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5542 – Fragestunde. Frage Öffentliches Beschaffungswesen. Ehret einheimisches Schaffen

Eingereicht von Flückiger­Bäni Sylvia

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Schweiz hält internationale Verträge und namentlich die WTO­Bestimmungen genauer ein als andere Länder. Dadurch entstehen der Schweizer Wirtschaft Nachteile, Aufträge gehen ins Ausland.

­ Ist der Bundesrat bereit, die internationalen Bestimmungen so flexibel wie andere Länder anzuwenden?

­ Ist er bereit, bei öffentlichen Ausschreibungen vermehrt inländische Anbieter zu berücksichtigen, namentlich wenn es um die öffentliche Sicherheit geht, z. B. Anschaffungen für Armee, Polizei und weitere Dienste?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Ganz allgemein setzt sich der Bundesrat für eine pragmatische Anwendung des öffentlichen Beschaffungsrechts ein. Die Aufträge an Unternehmen mit Sitz im Ausland beschränken sich in WTO­Verfahren des Bundes denn auch seit mehreren Jahren auf einen einstelligen Prozentbereich. Der Bundesrat wird sich aber auch künftig darum bemühen, mögliche Spielräume zugunsten von Schweizer Unternehmen auszuschöpfen.

Gleichzeitig darf aber nicht vergessen werden, dass das WTO­Übereinkommen zweiseitig funktioniert: Auch unsere Schweizer Unternehmen, die im Ausland Angebote einreichen, profitieren vom Gleichbehandlungsgebot.

Aufträge, die die öffentliche Ordnung und Sicherheit betreffen, sind vom WTO­Anwendungsbereich bereits heute gänzlich ausgenommen. In diesen Fällen können allfällige ausländische Anbieterinnen aus dem Verfahren ausgeschlossen werden, oder sie werden schon gar nicht zur Abgabe eines Angebotes eingeladen.

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Ergänzende Erschliessung: 15;04

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729 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5543 – Fragestunde. Frage Bombenattentat auf ein Swissair­Flugzeug in Würenlingen 1970. Weiterhin ungeklärte Fragen

Eingereicht von Reimann Maximilian

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Trotz interdepartementalem Schlussbericht vom Mai 2016 rückten "NZZ" am 15. September und "Beobachter" am 16. September 2016 mit neuen Hinweisen heraus. Danach waren laut FBI­Bericht zwei Deutsche am Bau der Bombe beteiligt; einer davon habe sie dann in Zürich zur Post gebracht. Mit dem zusätzlichen Tatverdacht von zwei Deutschen erhält der ungeklärte Fall Würenlingen eine völlig neue Dimension.

­ Ist dem Bundesrat dieser FBI­Bericht bekannt?

­ Wäre demnach das provisorisch eingestellte Strafverfahren nicht wieder aufzunehmen?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Bundesanwaltschaft hat die gerichtspolizeilichen Ermittlungen zum Flugzeugabsturz von Würenlingen im Februar 1970 im Jahr 2000 eingestellt, weil nicht genügend Elemente vorlagen, um die mutmassliche Täterschaft zu identifizieren und zu verhaften. Ob bzw. unter welchen Voraussetzungen ein rechtskräftig eingestelltes Strafverfahren wiederaufgenommen werden darf, bestimmt Artikel 323 der Strafprozessordnung: Danach müssen der Bundesanwaltschaft neue Beweismittel oder Tatsachen bekanntwerden, die für eine strafrechtliche Verantwortlichkeit der beschuldigten Person sprechen und die sich nicht aus den früheren Akten ergeben. Es ist nicht Sache des Bundesrates, sondern liegt in der Kompetenz der seit 2011 vom Bundesrat unabhängigen Bundesanwaltschaft, über eine Wiederaufnahme zu befinden. Im Zusammenhang mit der Beantwortung der Interpellation 09.3062, "Flugzeugabsturz von Würenlingen. Strafverfolgung", hatte die Bundesanwaltschaft die Frage einer allfälligen Wiederaufnahme der Ermittlungen bzw. des Verfahrens verneint. Ob daran der erwähnte FBI­Bericht "The Fedayeen Terrorist ­ A Profile" etwas zu ändern vermag, entscheidet wiederum die Bundesanwaltschaft.

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Ergänzende Erschliessung: 09;48;1216

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730 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5544 – Fragestunde. Frage Werden bei einem Entscheid über die Schliessung von Poststellen objektive Faktoren berücksichtigt?

Eingereicht von Feller Olivier

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im März 2016 erfuhren die Behörden von Gingins/VD, dass die Post die Schliessung der Poststelle in der Gemeinde beabsichtige. Sollte die Poststelle geschlossen werden, wäre die nächstgelegene Poststelle nur für 68 Prozent der Wohnbevölkerung innerhalb von zwanzig Minuten erreichbar. In der Postverordnung ist jedoch festgehalten, dass dies für mindestens 90 Prozent der Fall sein muss.

Berücksichtigt die Post solche objektiven Faktoren bei einem Entscheid über die Schliessung von Poststellen?

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Ergänzende Erschliessung: 34;04

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731 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5545 – Fragestunde. Frage Kampf gegen Piraterie

Eingereicht von Knecht Hansjörg

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text ­ Wie viele finanzielle und personelle Mittel investiert der Bund bereits heute direkt und indirekt für die Bekämpfung von Piraterie?

­ Wie und mit wie vielen finanziellen und personellen Mitteln gedenkt der Bundesrat die im sicherheitspolitischen Bericht erwähnte wirksamere Bekämpfung von Piraterie anzugehen?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 48;1216;24;09

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732 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5546 – Fragestunde. Frage Ausfuhr von Waffen. Ruag­Tochterfirma in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Eingereicht von Fridez Pierre­Alain

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die bundeseigene Ruag besitzt eine Tochterfirma in den Vereinigten Arabischen Emiraten und hat vor, sie auszubauen. Die Vereinigten Arabischen Emirate befinden sich mitten im "Krisengürtel" und sind, wie öffentlich bekannt, in den Jemen­Konflikt involviert.

Kann der Bundesrat Auskunft darüber geben, ob die fragliche Tochterfirma der Ruag, die sich gemäss Presseinformationen zu 51 Prozent im Besitz lokaler Geschäftsleute befindet, der schweizerischen Gesetzgebung über die Ausfuhr von Waffen unterliegt?

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Ergänzende Erschliessung: 09;15

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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733 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5547 – Fragestunde. Frage Wie viele Tochterfirmen besitzt die Ruag im Ausland?

Eingereicht von Fridez Pierre­Alain

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In der Presse wurde ausgiebig über die Tochterfirma der Ruag in den Vereinigten Arabischen Emiraten berichtet, die dazu bestimmt ist, Kriegssimulatoren zu entwickeln, und mit der das Geschäft ausgebaut werden soll.

­ Handelt es sich hierbei um einen seltenen Einzelfall, oder besitzt die bundeseigene Ruag weitere Tochterfirmen im Ausland?

­ Wenn ja, wie viele und, vor allem, in welchen Ländern?

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Ergänzende Erschliessung: 09;15

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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734 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5548 – Fragestunde. Frage Bessere Bewaffnung des Grenzwachtkorps

Eingereicht von Fridez Pierre­Alain

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Mehrere kantonale Polizeikorps haben beschlossen, sich mit Sturmgewehren auszurüsten, um sich gegen Terroristen und Schwerkriminelle zu wappnen, die häufig mit Kriegswaffen ausgestattet sind. Auch Grenzwächter sind dieser Bedrohung ausgesetzt. Ihre 9­Millimeter­Pistolen und leichten Maschinenpistolen ermöglichen ein präzises und effizientes Schiessen nur auf eine begrenzte Distanz. Gegen eine Kalaschnikow sind sie chancenlos.

Wäre der Bundesrat bereit, das Grenzwachtkorps mit Sturmgewehren auszurüsten?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Angesichts der Bedrohungslage hat die Eidgenössische Zollverwaltung ein Projekt zur Beschaffung einer Langwaffe zugunsten des Grenzwachtkorps initialisiert. Dabei werden Synergien mit dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport gesucht.

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Ergänzende Erschliessung: 09;04;08

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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735 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5549 – Fragestunde. Frage Avastin. Warum wird das effiziente und preiswerte Medikament nicht zugelassen?

Eingereicht von Fehlmann Rielle Laurence Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Für die Behandlung von Altersblindheit gibt es ein Medikament, Avastin. Dieses ist für diese Indikation jedoch nicht zugelassen, und die Ärzte müssen das 40­mal teurere Lucentis verschreiben!

­ Warum verlangen die Behörden keine klinischen Vergleichsstudien im Hinblick darauf, den Einsatz von Avastin wieder zuzulassen, wie es in den USA der Fall war?

­ In Frankreich, Italien und den USA ist die Rückerstattung der Kosten von Avastin für die Behandlung von altersbedingter Makuladegeneration erlaubt. Warum nicht in der Schweiz?

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Ergänzende Erschliessung: 2841

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736 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5550 – Fragestunde. Frage Wie können die Printmedien direkt gefördert werden?

Eingereicht von Gschwind Jean­Paul

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat hat in seiner Antwort auf die Interpellation 16.3470 erklärt, dass er eine glaubwürdige Alternative aufstellen müsse, bevor er die indirekte Presseförderung aufgeben könne.

Daher frage ich:

a. Kommt eine direkte Presseförderung über das neue Gesetz über die elektronischen Medien infrage?

b. Wann würde das neue Gesetz in Kraft treten?

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Ergänzende Erschliessung: 34

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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737 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5551 – Fragestunde. Frage Ist die kostendeckende Einspeisevergütung für alle Investorinnen und Investoren garantiert?

Eingereicht von Gschwind Jean­Paul

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die BKW hat kürzlich beschlossen, die Einspeisevergütung für Solarstrom ab dem 1. Januar 2017 von 11 auf 4 Rappen pro Kilowattstunde zu senken. Dieser Entscheid sorgte für Empörung und Wut bei den Projektanten von Solarstromanlagen, insbesondere bei jenen, die noch keine KEV beziehen.

Deshalb frage ich:

a. Kann garantiert werden, dass die KEV für alle eingereichten und auf der Warteliste befindlichen Projekte ausgerichtet wird?

b. Wenn ja, ab wann?

Ich danke dem Bundesrat für seine Antwort.

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Ergänzende Erschliessung: 66;15

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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738 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5552 – Fragestunde. Frage Ansturm von illegalen Migranten an der Südgrenze der Schweiz

Eingereicht von Chiesa Marco

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Nachdem in Italien das Verfassungsreferendum gescheitert ist, beginnt auch die aktuelle Regierung auseinanderzufallen; die politische Instabilität nimmt zu. Eine allfällige Übergangsregierung oder neue Regierung wird es sich gegenüber der Bevölkerung wohl nicht mehr leisten können, weiterhin so viel Geld für illegale Migranten auszugeben. Dies wird dazu führen, dass immer mehr Wirtschaftsflüchtlinge Richtung Norden ziehen werden.

Welche Massnahmen trifft der Bundesrat vor diesem Hintergrund an der Schweizer Südgrenze?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die zuständigen Bundesstellen ­ vor allem das Staatssekretariat für Migration und die Eidgenössische Zollverwaltung mit dem Grenzwachtkorps ­ haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie auf sich verändernde Lagen an der Grenze rasch, flexibel und angemessen reagieren können.

Sollte die vom Interpellanten skizzierte Entwicklung eintreten, vertraut der Bundesrat auf die ständige und professionelle Lage­ und Risikobeurteilung der zuständigen Stellen. Er wird nicht zögern, die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um auch eine solche Lage bewältigen zu können.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;08

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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739 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5553 – Fragestunde. Frage Wie reagiert der Bundesrat auf die Schliessung der deutschen Grenze?

Eingereicht von Arnold Beat

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ab dem 15. Dezember 2016 werden die Grenzkontrollen der deutschen Bundespolizei zum ersten Mal und zusätzlich durch mindestens eine Hundertschaft der bayerischen Polizei verstärkt; Deutschland betreibt einen immer höheren Aufwand, um die Weiterreise von illegalen Migranten aus der Schweiz zu verhindern.

Welche Massnahmen ergreift der Bundesrat damit, um einen entsprechenden Rückstau in unserem Land zu verhindern?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Schweiz und Deutschland haben sich im Oktober 2016 im Rahmen eines Aktionsplans darauf verständigt, ihre operative Zusammenarbeit im Zusammenhang mit der irregulären Migration noch weiter zu intensivieren. Der Aktionsplan zielt darauf ab, den Transit von illegalen Migranten durch die Schweiz zu verhindern. Auch die verstärkten gemeinsamen Patrouillen der deutschen Bundespolizei und des Grenzwachtkorps finden in Umsetzung dieses Aktionsplans statt.

Schliesslich ist festzuhalten, dass es derzeit keine Anzeichen für einen Rückstau von illegalen Migranten an der Nordgrenze der Schweiz gibt.

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Ergänzende Erschliessung: 08;2811

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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740 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5554 – Fragestunde. Frage Kein Asyl für Bürger aus Gambia

Eingereicht von Zuberbühler David

Einreichungsdatum 06.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Januar wird es in Gambia zu einem friedlichen Regierungswechsel kommen. Der neue Präsident, welcher sich in den Wahlen gegen den bisherigen, autokratisch regierenden Machthaber durchgesetzt hat, kündigte bereits demokratische Reformen, eine unabhängige Justiz, Pressefreiheit, eine transparente Verwaltung sowie die Freilassung politischer Gefangener an.

Ist der Bundesrat auch der Meinung, dass damit kein Grund besteht für die Gewährung von Asyl oder vorläufiger Aufnahme an Gambier in der Schweiz und diese ab nächstem Jahr unser Land verlassen müssen?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Das zuständige Staatssekretariat für Migration beobachtet die Entwicklungen in den Herkunftsländern von Asylsuchenden laufend. Eine Prüfung einer allfälligen Praxisänderung erfolgt, sobald der Regierungswechsel stattgefunden hat und die Umsetzung der angekündigten Reformen verbindlich beurteilt werden kann. Es ist zudem darauf hinzuweisen, dass die Mehrheit der Asylgesuche von Personen aus Gambia im Rahmen des Dublin­Verfahrens behandelt wird (rund 60 Prozent). Was das nationale Verfahren betrifft, so ist die durchschnittliche Anerkennungs­ und Schutzquote von Asylsuchenden aus Gambia bereits heute tief (1,2 Prozent von 2011 bis 2016).

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Ergänzende Erschliessung: 2811;08

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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741 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5555 – Fragestunde. Frage Illegale Einwanderung auf Güterzügen und Lastwagen

Eingereicht von Büchel Roland Rino

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss Medienberichten versuchen immer mehr Leute, mit dem Güterzug von Italien nach Deutschland zu gelangen. Nach Polizeiangaben sind in Österreich Anfang Dezember sogar zwei Personen bei der Fahrt über den Brenner erfroren. Offenbar wollten sie nach Deutschland gelangen.

­ Ist eine Zunahme von Flüchtlingen und/oder illegalen Migranten festzustellen, welche versuchen, auf diese oder ähnliche Art und Weise in die Schweiz zu gelangen?

­ Wie wird diese Art der "Einwanderung" statistisch erfasst?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Eidgenössische Zollverwaltung, insbesondere das Grenzwachtkorps, die SBB und die BLS haben bislang nur wenige Einzelfälle festgestellt. Eine Zunahme ist aktuell nicht zu verzeichnen.

Eine spezifische statistische Erfassung dieser Fälle findet nicht statt. Sie sind aber Teil der Gesamtstatistik.

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Ergänzende Erschliessung: 2811;48

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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742 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5556 – Fragestunde. Frage EDA. Länderprogramm Kolumbien der Abteilung Menschliche Sicherheit

Eingereicht von Glarner Andreas

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text 1. Warum unterstützt das EDA in diesem Rahmen vor allem Organisationen des linken Spektrums?

2. Welche Rolle hat die weit links stehende Arbeitsgruppe Schweiz­Kolumbien in den vom EDA finanzierten Projekten?

3. Ist das EDA wie die Farc und einige der unterstützten NGO der Ansicht, ohne eine Landreform gebe es keinen Frieden in Kolumbien?

4. Welche Funktion im EDA bekleidet die Beiratspräsidentin des vom EDA finanziell unterstützten Centro de Memoria Histórica in Bogot? Wer bezahlt ihr Gehalt?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 08;24

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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743 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5557 – Fragestunde. Frage Eisenbahn­Jahrhundertprojekt Bioceanico. Rückenstärkung der Schweizer Bahnindustrie durch den Bund

Eingereicht von Candinas Martin

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Bolivien, Peru und Brasilien erwägen ein Eisenbahn­Jahrhundertprojekt Bioceanico vom Atlantik zum Pazifik. Die Bahnindustrie und Swissrail engagieren sich gemeinsam mit der deutschen Bahnindustrie für das Projekt. Das deutsche Bundesministerium für Verkehr unterstützt sie tatkräftig.

­ Wieso nutzt die Schweiz nicht auch ihre guten Kontakte zur Unterstützung unserer Industrie?

­ Ist der Bundesrat bereit, auch eine Bundesstelle zur Vertretung unserer Wirtschaftsinteressen im Projekt zu benennen?

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Ergänzende Erschliessung: 48;15

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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744 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5558 – Fragestunde. Frage Wieso ist die Schweiz beim Verbot von Kernwaffen so passiv?

Eingereicht von Barrile Angelo

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Schweiz hat sich an der Uno­Generalversammlung in New York bei der Abstimmung über eine Resolution zum Beginn von Verhandlungen über ein Kernwaffenverbot der Stimme enthalten.

­ Weshalb nimmt die Schweiz angesichts dieser geschichtlich einmaligen Möglichkeit, die letzten noch nicht völkervertragsrechtlich verbotenen Massenvernichtungswaffen zu verbieten, eine solch passive Rolle ein?

­ Wie beurteilt der Bundesrat sein Abstimmungsverhalten in Bezug auf die humanitäre Tradition der Schweiz?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

Deskriptoren: Hilfe

Ergänzende Erschliessung: 08;09

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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16.5559 – Fragestunde. Frage Zwang zum Wechsel in den Zivildienst

Eingereicht von Fluri Kurt

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ein Militärarzt und Angestellter des Kantons­ und Universitätsspitals Waadt CHUV ist von der Personalabteilung dieses Spitals unverblümt aufgefordert worden, entgegen seinem Willen nach dem nächsten militärischen Wiederholungskurs zum Zivildienst zu wechseln. So könne er als Arzt im Spital gleichzeitig mit der Absolvierung seines Zivildienstes auf Bundeskosten weiterarbeiten.

Was hält der Bundesrat von solchen armeeschädigenden Machenschaften?

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Ergänzende Erschliessung: 09;2841;2836

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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746 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5560 – Fragestunde. Frage Roaming. Wird die Schweiz zu einer Gebühreninsel in Europa?

Eingereicht von de Buman Dominique

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Europäische Kommission plant die Abschaffung der Roaming­Gebühren in allen EU­Ländern ab dem 15. Juni 2017.

Laut der Swisscom wird die Schweiz von dieser Regelung ausgeschlossen, wodurch der Schweizer Wirtschaft aufgrund weiterhin hoher Gebühren gravierende wettbewerbliche Nachteile entstehen, allen voran in der Tourismusbranche.

Welche Möglichkeiten hat der Bundesrat, um die Roaming­Gebühren auch in der Schweiz auf den 15. Juni 2017 abzuschaffen?

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Ergänzende Erschliessung: 34;2446;10

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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16.5561 – Fragestunde. Frage Stand der verschiedenen Projekte betreffend Cannabis und LSD

Eingereicht von Geissbühler Andrea Martina

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Es sind gemäss Medienberichten verschiedene Projekte mit Cannabis und LSD am Laufen.

1. Sind beim Bundesamt für Gesundheit bereits Gesuche für diese Projekte eingereicht worden?

2. Wie werden diese Projekte im Vorfeld überprüft?

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Ergänzende Erschliessung: 36;2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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748 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5562 – Fragestunde. Frage Ein verurteiltes IS­Mitglied wird medizinisch behandelt anstatt bestraft

Eingereicht von Geissbühler Andrea Martina

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss einem Bericht der "NZZ" vom 3. Dezember 2016 wurde ein zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteiltes IS­ Mitglied irakischer Nationalität im Paraplegikerzentrum in Nottwil behandelt und mehrfach operiert.

1. Was kostete die medizinische Behandlung des Irakers in Nottwil? Wer bezahlt die Rechnung?

2. Ist der Bundesrat bereit, den Iraker nach Verbüssung der Strafe des Landes zu verweisen?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Der Iraker reiste Anfang 2012 in die Schweiz ein und erhielt seither die notwendige medizinische Behandlung. Im März 2014 wurde er in Untersuchungshaft genommen und am 18. März 2016 schliesslich zu einer unbedingten Gefängnisstrafe verurteilt. 1. Bei der erwähnten Person handelt es sich um einen anerkannten Flüchtling, welcher der Krankenversicherungspflicht untersteht und somit obligatorisch gegen die Folgen von Krankheit und Unfall versichert ist. Der Bund vergütet den Kantonen für sozialhilfeabhängige Flüchtlinge die Sozialhilfekosten, inklusive von der Krankenversicherung nicht gedeckte Gesundheitskosten, mittels Globalpauschalen. Die Globalpauschale pro Person und Monat beträgt rund 1500 Franken. Aufgrund des pauschalen Abgeltungssystems gegenüber den Kantonen hat der Bund keine Kenntnis über die effektiv anfallenden oder von den Versicherungen nicht gedeckten Gesundheitskosten.

2. Das Bundesamt für Polizei prüft auf der Grundlage des Ausländergesetzes die Ausweisung ausländischer Personen, welche die innere oder äussere Sicherheit der Schweiz gefährden. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes gibt der Bundesrat keine Auskunft über einzelne Verfahren.

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Ergänzende Erschliessung: 09;24;1216

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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749 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5563 – Fragestunde. Frage Kolumbien

Eingereicht von Imark Christian

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die neue Version des Schlussabkommens enthält kaum Veränderungen im Vergleich zu der am 2. Oktober 2016 in der Volksabstimmung abgelehnten.

1. Wird das EDA diesen neuen Vertrag im Bundesarchiv verwahren, selbst wenn er nicht durch eine Volksabstimmung legitimiert ist?

2. Wie wirken sich die anstehenden Urteile des kolumbianischen Verfassungsgerichtes auf den Entscheid des EDA aus?

3. Wie wahrt das EDA das Ansehen der Schweiz bei jenen Kolumbianern, die Nein gestimmt haben und deren Willen nicht umgesetzt wird?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 08;09

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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750 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5564 – Fragestunde. Frage Propagandabeiträge für die Energiestrategie 2050

Eingereicht von Rösti Albert

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Unter dem Titel "Energie Schweiz" finanziert der Bund ein Imageprogramm für die Energiewende bzw. die Energiestrategie 2050.

Ist der Bundesrat bereit, für den Fall, dass das Referendum zum Energiegesetz im Januar 2017 zustande kommt, bis zur Volksabstimmung die Imagemassnahmen auszusetzen, um damit eine einseitige Behördenkampagne gegenüber dem Souverän zu unterbinden?

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Ergänzende Erschliessung: 66;04

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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751 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5565 – Fragestunde. Frage Evaluation der Pflegefinanzierung

Eingereicht von Gysi Barbara

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text ­ Wo steht die Evaluation der Pflegefinanzierung?

­ Wann ist mit dem Erscheinen eines Berichtes zu rechnen?

­ Wird der Evaluationsbericht konkrete Handlungsempfehlungen beinhalten, wie die Pflegefinanzierung zu verbessern ist?

­ Wie wird sichergestellt, dass auch die repräsentativen Meinungen der Patientengruppen abgebildet wird?

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Ergänzende Erschliessung: 2841

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752 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5566 – Fragestunde. Frage Vollzugsstatistik über die Ausschaffung. Transparenz bei Härtefällen

Eingereicht von Brunner Toni

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss dem Bundesrat ist das Bundesamt für Statistik für die Schaffung einer Vollzugsstatistik über die Ausschaffung krimineller Ausländer verantwortlich.

Ist der Bundesrat bereit sicherzustellen, dass in dieser Vollzugsstatistik ab 2017 auch alle Fälle aufgeführt werden, bei denen auf einen obligatorischen Landesverweis verzichtet wurde, aufgeschlüsselt nach Härtefallen und deren Begründung?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die vorgesehene Statistik wird aufgrund der Daten erstellt, die im Strafregister­Informationssystem Vostra registriert werden. Aufgrund dieser Daten wird es möglich sein, die Fälle, in denen die Härtefallklausel (nach Art. 66a Abs. 2 des Strafgesetzbuches) angewendet wurde, statistisch ­ in einem automatisierten Prozess ­ herauszufiltern.

In Vostra werden jedoch weder der Sachverhalt noch die Begründungen für das Verhängen oder den Verzicht auf eine Sanktion erfasst. Es wäre auch kaum möglich, Sachverhalte und Begründungen in Vostra strukturiert so zu erfassen, dass sie danach in einem automatisierten Prozess statistisch ausgewertet werden können, wie das z. B. bei der Art oder der Länge einer Sanktion möglich ist.

Wollte man trotzdem eine Statistik mit den Begründungen für die Anwendung der Härtefallklausel erstellen, so wäre dies ausgesprochen aufwendig. Aufgrund der Angaben in Vostra könnten lediglich die Fälle automatisiert herausgefiltert werden, in denen die Härtefallklausel zur Anwendung kam. Danach müsste man aber die entsprechenden Urteile bei den zuständigen Strafbehörden anfordern und im Einzelfall analysieren.

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Ergänzende Erschliessung: 1216;2811

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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753 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5567 – Fragestunde. Frage Eine "Lohnpolizei" in den Betrieben?

Eingereicht von Sollberger Sandra

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat beabsichtigt trotz deutlicher Kritik in der Vernehmlassung, für Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden staatlich verordnete Kontrollen zur Durchsetzung der Lohngleichheit zwischen Frau und Mann einzuführen.

1. Ist sich der Bundesrat bewusst, dass "nichterklärbare" Lohnunterschiede nicht immer mit einer Lohndiskriminierung gleichzusetzen sind?

2. Warum will er mit einer "Lohnpolizei" ein neues Bürokratiemonster schaffen, statt die Unternehmen endlich administrativ zu entlasten?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 1. Ergibt eine Lohnanalyse eine nichterklärte Lohndifferenz zwischen weiblichen und männlichen Arbeitnehmenden, so wird eine Lohndiskriminierung vermutet. Die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber kann aber den Nachweis erbringen, dass auch diese Lohndifferenz auf objektiven Gründen wie etwa auf Unterschieden in der beruflichen Stellung oder in Bezug auf die Berufserfahrung beruht und deshalb keine Lohndiskriminierung vorliegt.

2. Das vom Bundesrat vorgeschlagene Überprüfungs­ und Kontrollverfahren ist frei von staatlicher Intervention. Die Unternehmen führen selbstständig alle vier Jahre eine Lohnanalyse durch. Die Lohnanalyse lassen sie durch Revisionsstellen kontrollieren. Der Bundesrat schafft keine Lohnpolizei. Ebenso wenig wird ein "Bürokratiemonster" geschaffen. Die von ihm vorgeschlagene Änderung des Gleichstellungsgesetzes setzt vielmehr auf die Selbstverantwortung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Im Übrigen gilt die Lohnanalysepflicht bloss für Unternehmen, die mindestens 50 Mitarbeitende beschäftigen, das entspricht 2 Prozent aller Unternehmungen.

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Ergänzende Erschliessung: 28;44;15

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16.5568 – Fragestunde. Frage Weihnachtszauber. Ungleichbehandlung von Schweizer und ausländischen Händlern

Eingereicht von Dobler Marcel

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Weihnachtszeit bringt Höchststände von Direktimporten an Paketen aus China in die Schweiz mit sich. Die Direktimporte von elektrischen Geräten von Aliexpress, Amazon und Co. unterliegen nicht dem komplizierten und aufwendigen Genehmigungsverfahren des Bakoms VEMV.

­ Wie rechtfertigt der Bundesrat die Ungleichbehandlung von Schweizer gegenüber ausländischen Online­Händlern?

­ Kann die Sicherheit gewährleistet werden?

­ Ist es geplant, diese Prozesse zu vereinfachen und Bürokratie abzubauen?

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Ergänzende Erschliessung: 15;34

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755 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5569 – Fragestunde. Frage Harmonisierung der Strafrahmen im Strafgesetzbuch. Fahrplan

Eingereicht von Vogler Karl

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Nach der Verabschiedung der Revision des Allgemeinen Teils des Strafrechts war vorgesehen, die Strafbestimmungen des Besonderen Teils rasch zu harmonisieren. Zwischenzeitlich kam es zu Verzögerungen. Das Anliegen der Harmonisierung und Differenzierung ist nach wie vor aktuell und notwendig. Die Forderungen von potenziell betroffenen Personengruppen nach Anpassungen bestehen und werden lauter.

Wie sieht der konkrete Fahrplan zur Harmonisierung der Strafrahmen aktuell aus?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Tatsächlich sind gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan aus verschiedenen Gründen Verzögerungen eingetreten. Insbesondere haben der Umfang und die Komplexität der Vorlage sowie die kontroversen Reaktionen in der bereits deutlich zurückliegenden Vernehmlassung und nicht zuletzt zahlreiche parlamentarische Vorstösse zum Thema Fragen nach dem Vorgehen aufgeworfen, die wir gegenwärtig prüfen. Insbesondere wird geprüft, ob die Vorlage als Gesamtpaket präsentiert oder in Teilprojekte aufgeteilt werden soll.

Dazu führen wir Anfang des nächsten Jahres mit Strafrechtsfachleuten einen runden Tisch durch. Auf Grundlage dieser Gespräche wird dann allenfalls ein neues Konzept für die Vorlage entwickelt.

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Ergänzende Erschliessung: 1216

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756 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5570 – Fragestunde. Frage Direktauszahlung der AHV

Eingereicht von Müller­Altermatt Stefan

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im August 2016 hat die Postfinance den Ausgleichskassen mitgeteilt, dass für Direktauszahlungen von Renten am Domizil sogenannte "Kontingente" von wenigen Auszahlungen pro Ausgleichskasse eingeführt werden. Dies, obwohl die Ausgleichskassen den gesetzlichen Auftrag haben, auf Antrag der Versicherten die Renten direkt auszuzahlen (Art. 44 Abs. 1 AHVG).

Wie gedenkt der Bundesrat, angesichts des offensichtlichen Widerstands der Postfinance, diesem gesetzlichen Anspruch auf Direktauszahlung nachzukommen?

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Ergänzende Erschliessung: 2836;34

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757 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5571 – Fragestunde. Frage Schliessungen von Poststellen. Werden die Erreichbarkeitsvorgaben noch eingehalten?

Eingereicht von Müller­Altermatt Stefan

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Postverordnung umschreibt klare Vorgaben zur Erreichbarkeit von Poststellen oder Postagenturen. Im Zusammenhang mit der angekündigten Schliessung weiterer Poststellen stellen sich folgende Fragen:

­ Können die Erreichbarkeitsvorgaben mit diesen neuerlichen Schliessungen noch erreicht werden?

­ Werden die Anliegen der Randregionen in diesem Prozess berücksichtigt (z. B. Vorgabe "eine Poststelle pro Raumplanungsregion")?

­ Wie überwacht der Bundesrat diesen Prozess und die Einhaltung der Vorgaben?

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Ergänzende Erschliessung: 34;04

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758 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5572 – Fragestunde. Frage Abgasmanipulationen des Volkswagen­Konzerns. Anpassung der betroffenen Fahrzeuge

Eingereicht von Vogler Karl

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Seit Monaten werden die von den Abgasmanipulationen des Volkswagen­Konzerns betroffenen Kunden im Zusammenhang mit der gesetzeskonformen Anpassung ihrer Fahrzeuge vertröstet, dies mit allen Folgen u. a. für die Umwelt. Begründet wird das mit der fehlenden Freigabe des Software­Updates durch den Hersteller und das deutsche Kraftfahrtbundesamt. Ein verbindlicher Zeitplan dafür liegt immer noch nicht vor.

­ Hat der Bundesrat Kenntnis von diesem Umstand?

­ Was unternimmt er in dieser Sache?

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Ergänzende Erschliessung: 48;52;15

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759 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5573 – Fragestunde. Frage Ausgleichsfonds AHV/IV/EO. Fachkompetenz im Verwaltungsrat

Eingereicht von de Courten Thomas

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Führungs­ und Fachkompetenz im Verwaltungsrat des Ausgleichsfonds AHV/IV/EO wird seit geraumer Zeit öffentlich infrage gestellt. Der eher nach politischen statt fachlichen Kriterien zusammengesetzte Verwaltungsrat tut sich offenbar schwer mit strategischen Entscheiden im komplexen Finanzwelt­Umfeld. Befeuert wird die Kritik durch ungenügende Anlageergebnisse der AHV/IV/EO.

­ Wie stellt sich der Bundesrat zur Kritik?

­ Sieht er Handlungsbedarf?

­ Zieht er eine Anpassung des Anforderungsprofils für Verwaltungsräte in Erwägung?

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Ergänzende Erschliessung: 2836;04

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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760 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5574 – Fragestunde. Frage Keine unnötige Bürokratie für die Familiengerichte

Eingereicht von Schwander Pirmin

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Leider wurde in der schriftlichen Antwort auf die Frage 16.5508 vom 5. Dezember 2016 keine der vier konkreten Fragen beantwortet. Bereits jetzt schon sind aber die Folgen von Artikel 301a nZPO (2017) bekannt. Deshalb folgende Ergänzungsfragen:

1. War es der Wille des Gesetzgebers, dass die Gerichte unnötige und arbeitsintensive Berechnungen durchführen müssen?

2. Ist der Bundesrat bereit, nach ersten Rückmeldungen der Gerichte die entsprechenden Vorschriften zu überarbeiten, analog der geänderten Bestimmung über die Betreibungsferien im SchKG?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 1. Mit dem neuen Artikel 301a ZPO wollte der Gesetzgeber die Arbeit der Gerichte erleichtern, die spätere Begehren auf Abänderung des Kindesunterhaltsbeitrages (Art. 286 ZGB) oder auf nachträgliche Leistung (Art. 286a ZGB) beurteilen müssen. Die neue Regelung verbessert zudem die Lage des Kindes, da dieses besser abschätzen kann, ob eine Abänderungsklage sinnvoll ist. Von einer unnützen Berechnung kann deshalb keine Rede sein. Das Parlament hat die Änderung bewusst eingeführt. Diese mag zwar zu einem gewissen Mehraufwand bei den Gerichten führen, welche den fehlenden Betrag zur Deckung des gebührenden Unterhalts festlegen müssen. Der Aufwand ist aber vertretbar, vereinfacht spätere Anpassungsverfahren und wirkt sich zugunsten des berechtigten Kindes aus.

2. Die Revision des Unterhaltsrechts wird am 1. Januar 2017 in Kraft treten. Der Bundesrat sieht zurzeit keinen Anlass, das Datum des Inkrafttretens zu verschieben. Sind die neuen Bestimmungen einmal in Kraft, können diese nur noch vom Parlament aufgehoben werden.

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Ergänzende Erschliessung: 1211

Zuständig Justiz­ und Polizeidepartement (EJPD)

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761 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank

16.5575 – Fragestunde. Frage Festlegung der Krankenkassenprämien. Umgehung der Gemeinden durch fiktive Bezirksdefinitionen

Eingereicht von Grunder Hans

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In der Fragestunde vom 5. Dezember 2016 wurde zur Frage 16.5473 ausgeführt, dass "die Prämien der einzelnen Regionen den Kosten in diesen Regionen besser entsprechen" würden. Mit "Regionen" schlägt das Eidgenössische Departement des Innern neu aber die Bezirke vor ­ Bezirke, die in einigen Kantonen gar nicht existieren.

Ist der Bundesrat nicht auch der Meinung, dass es nicht sachgerecht ist, die Bezirke zur relevanten Grösse in Sachen Krankenkassenprämien zu machen und damit die Rolle der Gemeinden zu relativieren?

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Ergänzende Erschliessung: 2841;04

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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762 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5576 – Fragestunde. Frage Soll der Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft vergütet werden?

Eingereicht von Thorens Goumaz Adèle Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss einem Bericht von Uniterre fördert das Bundesamt für Landwirtschaft weiterhin den Einsatz von Glyphosat, das als wahrscheinlich krebserregend gilt, indem es den Bäuerinnen und Bauern für die schonende Bodenbearbeitung 250 Franken pro Hektare auszahlt, obwohl sie vor der Aussaat Roundup einsetzen.

­ Trifft das zu?

­ Wenn ja, steht dieses Vorgehen nicht im Widerspruch zum Grundsatz der nachhaltigen Landwirtschaft und insbesondere zu den Zielen des Aktionsplans Pflanzenschutzmittel?

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Ergänzende Erschliessung: 55;52;2841

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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763 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5577 – Fragestunde. Frage Die EU kommt beim Ausstieg aus Anlagen in fossilen Energien voran. Und die Schweiz?

Eingereicht von Thorens Goumaz Adèle Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Das Europaparlament hat im November über die Verwaltung der beruflichen Vorsorgeeinrichtungen beraten. Es beschloss u. a., dass bei den Investitionen Kriterien der Ökologie und der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden müssen. Dieser Beschluss geht in Richtung Ausstieg aus Anlagen in fossilen Energien, eine der wichtigsten Massnahmen für die Erfüllung der Ziele des Pariser Klimaschutzübereinkommens.

Wäre der Bundesrat geneigt, ähnliche Massnahmen in der Schweiz einzuführen?

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Ergänzende Erschliessung: 66;10;52

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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764 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

Curia Vista ­ Geschäftsdatenbank

16.5578 – Fragestunde. Frage Wie steht es um die Schadstoffe im Milchpulver für Babys?

Eingereicht von Thorens Goumaz Adèle Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Sendung "A bon entendeur" hat kürzlich über gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe (3­MCPD­Ester und Glycidylester) berichtet, die in mehreren auf dem Markt erhältlichen Milchpulvern für Babys nachgewiesen wurden. Ein Vertreter des BLV versicherte im Beitrag, dass regulatorische Massnahmen ergriffen werden würden, dass man aber hierfür erst noch gewisse Informationen der WHO und der FAO benötige, die ab November verfügbar seien. Das Ziel sei es, Referenzwerte insbesondere für Milchpulver festzulegen. Wie steht es nun darum?

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Ergänzende Erschliessung: 15;2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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765 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5579 – Fragestunde. Frage Mobilfunk. Vorgaben bezüglich Erdbebensicherheit

Eingereicht von Guhl Bernhard

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In der Antwort auf die Interpellation 16.3841, "Stand der Erdbebenvorsorge und Prozesse und Strukturen zur Erdbebenbewältigung", führt der Bundesrat aus, dass der Bund keinen Einfluss auf die Erdbebensicherheit der Bauten und Anlagen der Telekomanbieter hat.

Wird der Bundesrat bei der nächsten Vergabe der Mobilfunkkonzessionen Vorgaben bezüglich Erdbebensicherheit machen, damit die Mobilfunknetze in einem Ereignisfall rasch wieder verfügbar sind und den Einsatzkräften nebst Polycom zur Verfügung stehen?

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Ergänzende Erschliessung: 34;52

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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766 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5580 – Fragestunde. Frage Schweiz Tourismus. Auftragsvergabe an Switzerland Travel Centre AG

Eingereicht von Leutenegger Oberholzer Susanne

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Switzerland Travel Centre AG (STC) wird weiterhin im Auftrag von Schweiz Tourismus als "Contact Switzerland" Kunden über die touristische Schweiz beraten und bei der Buchung ihres Aufenthalts unterstützen. Der Auftrag wurde dieses Jahr von Schweiz Tourismus ausgeschrieben. STC hat den Zuschlag ab 1. Juni 2017 erhalten.

1. Zu welchem Preis erfolgte der Zuschlag? Wie hoch war er in der vergangenen Vertragsperiode?

2. Wie viele andere Offerten sind eingegangen?

3. Gehört bzw. gehörte die Führung einer schweizerischen Buchungsplattform auch zum Auftrag?

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Ergänzende Erschliessung: 15;24

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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767 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5581 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Neue Vorlage nach einem Nein

Eingereicht von Leutenegger Oberholzer Susanne

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Auf die Frage 16.5481 nach der Dauer der Erarbeitung einer neuen Vorlage bei einem Nein zur Unternehmenssteuerreform III antwortete der Bundesrat, es würden "einige Jahre verstreichen, bis eine neue Lösung gefunden werden könnte". Bürokratie und Schlamperei feiern Urständ, müsste man sagen, wenn man diese Antwort zum Nennwert nehmen wollte. Alle Elemente einer Neuordnung sind berechnet und dokumentiert.

Wie sieht der Zeitplan des Bundesrates nach einem Nein konkret aus?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Regelungen zu den kantonalen Statusgesellschaften werden international nicht mehr akzeptiert. Aus diesem Grund wird der Bundesrat bei einer Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III ­ wie bereits in der Antwort zur Frage 16.5481 erwähnt ­ rasch beginnen, an einer neuen Vorlage zu arbeiten. In einem ersten Schritt müsste eine politische Wertung der Gründe, die zur Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III geführt haben, stattfinden. Auf dieser Basis könnte in Zusammenarbeit mit den Kantonen eine neue Vorlage erarbeitet werden. Die Erfahrung zeigt, dass eine Steuerreform ab dem Zeitpunkt ihrer Initialisierung bis zur Verabschiedung im Parlament und zum Ablauf der Referendumsfrist je nach Komplexität rund drei bis fünf Jahre benötigt. Es ist davon auszugehen, dass die Unternehmenssteuerreform III zu den komplexeren Themen gehört. Wenn eine Reform Änderungen des Steuerharmonisierungsgesetzes beinhaltet, wovon vorliegend auszugehen ist, wird den Kantonen traditionsgemäss eine Übergangsfrist von rund zwei Jahren eingeräumt, um die erforderlichen Anpassungen im kantonalen Recht vorzunehmen. Eine neue Vorlage dürfte daher frühestens im Jahre 2022 in Kraft treten.

Vor diesem Hintergrund wäre damit zu rechnen, dass es auf internationaler Ebene zu Reaktionen gegenüber der Schweiz käme, mit negativen Auswirkungen auf den Standort und damit auf Arbeitsplätze, Investitionen und Steuereinnahmen für Bund, Kantone und Gemeinden.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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768 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5582 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Arbeitsverweigerung des Bundesrates betreffend Stand der Arbeiten in den Kantonen

Eingereicht von Leutenegger Oberholzer Susanne

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text In der Fragestunde vom 5. Dezember 2016 haben Vertreterinnen und Vertreter der grünen Fraktion verschiedene Fragen zur Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III in Kantonen und Gemeinden gestellt, soweit diese bereits vorliegen. Der Bundesrat verweist auf eine Internetseite der Eidgenössischen Steuerverwaltung und verweigert die konkrete Antwort auf die Beschlüsse der Kantone.

Teilt der Bundesrat die Meinung, dass man diese Antwort als Arbeitsverweigerung interpretieren könnte und dass mit solchen Antworten die parlamentarischen Institutionen infrage gestellt werden?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Der Bundesrat teilt diese Interpretation nicht. Die erwähnten, breitgefächerten Fragen bezogen sich allesamt auf umfangreiches Zahlenmaterial die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III in den Kantonen und Gemeinden betreffend. Es ist schlicht nicht möglich, dieses in eine Antwort im Rahmen der Fragestunde zu fassen. Der Bundesrat hat sich deshalb erlaubt, in seiner Antwort ­ nach einigen Grundsatzbemerkungen ­ auf eine Tabelle auf der Internetseite der Eidgenössischen Steuerverwaltung zu verweisen. Dort sind sämtliche derzeit bekannte Daten zur Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III in den Kantonen aufgeführt. Der Bundesrat hat somit die Fragen sehr wohl beantwortet, allerdings ein ökonomisches Vorgehen gewählt, welches aufgrund der Einsehbarkeit für alle Bürgerinnen und Bürger zudem den Vorteil der immer wieder eingeforderten Transparenz aufweist. In Ergänzung hierzu geben wir nun aber die entsprechende Tabelle den Fragestellerinnen und Fragestellern ausgedruckt als Beilage zu ihren erneut eingereichten Fragen ab. Es ist festzuhalten, dass die in der Tabelle aufgeführten Informationen den Medienmitteilungen der Kantone entstammen. Die Richtigkeit der Aussagen und die Qualität der Schätzungen wurden vom Bundesrat nicht überprüft, da dies Umsetzungsentscheide betrifft, welche ausschliesslich in der Kompetenz der Kantone liegen.

Mit diesen Ausführungen glaubt der Bundesrat klargemacht zu haben, dass er die parlamentarischen Institutionen nicht infrage stellt. Er erlaubt sich aber seinerseits, auf Artikel 31 der Geschäftsordnung des Nationalrates zum Thema Fragestunde zu verweisen. Dort wird in Absatz 4 festgehalten, dass die Vertreterin oder der Vertreter des Bundesrates eine kurze Antwort auf die gemäss Absatz 2 knapp gefasste Frage gibt. Im Falle der Fragen bezüglich kantonaler Daten zur Unternehmenssteuerreform III ist der Bundesrat der Ansicht, dass die Grenze des im Rahmen der Fragestunde Möglichen erreicht wurde.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446;04

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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770 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5583 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Einnahmenausfall bei Bund, Kantonen und Gemeinden

Eingereicht von Carobbio Guscetti Marina Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Abstimmungsbüchlein fehlen vonseiten des Bundesrates Schätzungen des Einnahmenausfalls bei Annahme der Unternehmenssteuerreform III. Die Finanzverwaltung hat am vergangenen Dienstag nun endlich konkrete Angaben gemacht.

Teilt der Bundesrat die Schätzung, dass nach bisherigem Stand des Wissens der Einnahmenausfall bei Bund, Kantonen und Gemeinden bei Annahme der Unternehmenssteuerreform III rund 3 Milliarden Franken beträgt?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Der Betrag in der von der Fragestellerin genannten Grössenordnung entsteht, wenn die statischen finanziellen Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform III und die bisher bekannten Pläne der Kantone aufaddiert werden. Diese Schätzung basiert auf vorläufigen Zahlen und kann so nicht bestätigt werden. In den Kantonen stehen noch Entscheide der Parlamente oder des Volkes an. Eine solche Vorgehensweise geht zudem von einem Vergleich mit dem Status quo aus. Es ist allerdings wenig aussagekräftig, die finanziellen Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform III am Status quo zu messen. Dies würde der Bevölkerung suggerieren, dass bei einem Nein zur Unternehmenssteuerreform III alles beim Alten bleibt. Dem ist aber nicht so. Aufgrund der mangelnden internationalen Akzeptanz der bestehenden Steuerregimes ist bei einem Nein zur Unternehmenssteuerreform III damit zu rechnen, dass es auf internationaler Ebene zu Reaktionen gegenüber der Schweiz kommt. Dies hätte negative Auswirkungen auf den Standort und damit auf Arbeitsplätze, Investitionen und Steuereinnahmen für Bund, Kantone und Gemeinden.

Die von einem Teil der Kantone geäusserten Absichten bezüglich Umsetzung der Unternehmenssteuerreform III müssen noch den demokratischen Entscheidprozess durchlaufen. Elf Kantone haben sich zudem überhaupt noch nicht zu ihren Absichten geäussert. Vor diesem Hintergrund kann der Bundesrat keine Schätzungen abgeben, das wäre unseriös. Mit der Annahme der Unternehmenssteuerreform III wird sichergestellt, dass die Schweiz weiterhin ein attraktiver Standort für Unternehmen und für die Ansiedlung zukunftsträchtiger Arbeitsplätze bleibt. Steuereinnahmen in Milliardenhöhe für Bund, Kantone und Gemeinden werden gesichert.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446;24

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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771 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5584 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Steuerabzug auf fiktivem Eigenkapital

Eingereicht von Kiener Nellen Margret

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Im Anschluss an meine Frage 16.5511 in der Fragestunde vom 5. Dezember 2016 zur zinsbereinigten Gewinnsteuer bitte ich den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:

1. In welchen Staaten der EU und der OECD wird aktuell eine zinsbereinigte Gewinnsteuer angewendet?

2. Welche Staaten haben sie wieder abgeschafft oder sind daran, sie aufzuheben?

3. Wer hat das Schweizer Modell für die zinsbereinigte Gewinnsteuer vorbereitet: die Eidgenössische Steuerverwaltung und/oder private Treuhandfirmen?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 1. In unterschiedlicher Ausgestaltung kennen derzeit Belgien, Italien, Lettland und das Fürstentum Liechtenstein eine Form der zinsbereinigten Gewinnsteuer.

2. Kroatien schaffte seine zinsbereinigte Gewinnsteuer Anfang 2001 ab. Dem Bundesrat sind keine aktuellen Pläne eines Landes zur Abschaffung der zinsbereinigten Gewinnsteuer bekannt.

3. Die Unternehmenssteuerreform III wurde in einer paritätisch zusammengesetzten Projektorganisation von Bund und Kantonen vorbereitet. Die Wirtschaft war in dieser Projektorganisation nicht vertreten, wurde aber im Rahmen von Anhörungen einbezogen. Im Rahmen ihrer Arbeiten evaluierte die Projektorganisation unter anderem auch die Einführung einer zinsbereinigten Gewinnsteuer. Auf der Grundlage der Empfehlungen der Projektorganisation entschied der Bundesrat über den Inhalt der Vernehmlassungsvorlage. Die Schätzung der finanziellen Auswirkungen der Einführung einer zinsbereinigten Gewinnsteuer, wie sie in der Vernehmlassung vorgeschlagen wurde, beruhte auf einer von Price Waterhouse Coopers durchgeführten Datenerhebung bei Unternehmen.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446;10

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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772 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5585 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. 150­prozentiger Abzug für Forschungs­ und Entwicklungsaufwendungen

Eingereicht von Gysi Barbara

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Unternehmenssteuerreform III ermöglicht den Kantonen die Einführung eines überhöhten Abzugs bis zu 150 Prozent für Forschungs­ und Entwicklungsaufwendungen. Abzüge, die über 100 Prozent hinausgehen, sind Subventionen an Unternehmen. Unternehmenssubventionen sind international verpönt.

Geht der Bundesrat davon aus, dass diese überhöhten Abzüge von der EU und in der OECD akzeptiert werden?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Bei der Frage der internationalen Akzeptanz des Unternehmenssteuerrechts stehen für die Schweiz die von der OECD entwickelten Standards im Vordergrund, wie sie beispielsweise für Patentboxen entwickelt worden sind. Hinsichtlich erhöhter Steuerabzüge für Forschung und Entwicklung gibt es derzeit keine solchen Standards.

In der EU und OECD bzw. G­20 gewähren verschiedene Staaten erhöhte Steuerabzüge oder Steuergutschriften für Forschung und Entwicklung, z. B. Belgien, Brasilien, Dänemark, Grossbritannien, die Niederlande und Tschechien. Diese Regelungen wurden bislang soweit ersichtlich akzeptiert.

Die vom Parlament beschlossene Regelung steht daher im Einklang mit den geltenden globalen Standards. Die Schweiz belegt regelmässig Spitzenplätze in weltweiten Innovationsrankings. Dazu trägt auch die kompetitive Steuerbelastung der Schweiz für Unternehmen bei. Die erhöhten Abzüge für Forschungs­ und Entwicklungsaufwendungen fördern zusammen mit der Patentbox Innovationen und dienen dazu, dass die Schweiz weiterhin ein innovatives Land mit zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen ist. Die Anwendung vergleichbarer Regelungen in Konkurrenzstandorten zeigt, dass die Massnahme ein geeignetes Instrument ist, um die Ziele der Unternehmenssteuerreform III zu erreichen.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446;04;10

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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773 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5586 – Fragestunde. Frage Pneumokokken­Impfstoff für ältere Menschen nicht zugelassen. Was sind die Gründe?

Eingereicht von Heim Bea

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Pneumokokken sind häufig Ursache für Pneumonien bei Kindern, Personen über 65 Jahre und Chronischkranken, gefolgt vom Risiko erhöhter Mortalität.

Dennoch ist der Pneumokokken­Impfstoff Prevenar 13, der in mehr als hundert Ländern für die Impfung auch von Erwachsenen zugelassen ist, in der Schweiz für Personen über fünf Jahre nicht zugelassen und wird somit nicht vergütet.

­ Was sind die Gründe?

­ Wie beurteilen dies Ekif und Ärzteschaft?

­ Ist der Bundesrat bereit, Lösungsmöglichkeiten zu suchen? Was kann er tun? Was tut er?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Der von Swissmedic gefällte Zulassungsentscheid basiert auf einem qualitätsgesicherten Prozess, der auch die Empfehlung eines unabhängigen, externen Expertengremiums beinhaltet. Swissmedic hat zwischen 2004 und 2014 von insgesamt 121 erhaltenen Gesuchen für Impfstoffe 109 zugelassen. Angaben zu den Gründen negativer Entscheide kann Swissmedic aufgrund der geltenden gesetzlichen Bestimmungen nicht machen. Diese nicht mehr zeitgemässe Einschränkung wird mit dem Inkrafttreten des neuen Heilmittelgesetzes wegfallen. Dass Entscheide von Zulassungsbehörden weltweit voneinander abweichen, kommt häufig vor, da die Abwägung von Nutzen und Risiken auch nationale Gegebenheiten berücksichtigt, wie z. B. die Qualität der Gesundheitsversorgung. Es ist, wie in diesem Fall, auch möglich, dass die Empfehlungen der Ekif von den Zulassungsentscheiden abweichen, da diese ihre Entscheidungen auf einer anderen Datenbasis fällen. Der Bundesrat erachtet die im Gesetz vorgegebene Unabhängigkeit der Entscheide von Swissmedic als zentrales Element einer hochstehenden Arzneimittelkontrolle. Er wird sich aber für eine bessere Abstimmung zwischen Swissmedic und Ekif einsetzen.

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Ergänzende Erschliessung: 2841

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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774 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5587 – Fragestunde. Frage Mangelhaftes Konsultationsverfahren zum neuen Sachplan Militär

Eingereicht von Grossen Jürg

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der heute noch gültige Sachplan Militär stammt aus dem Jahr 2001.

­ Woran scheiterte 2007 das Verfahren zur Anhörung und Mitwirkung über eine neue Fassung?

­ Mit Medienmitteilung vom 27. Oktober 2016 lud das VBS die Bevölkerung ein, sich vom 8. November bis am 8. Dezember 2016 im Rahmen der Mitwirkung zu äussern. Warum verzichtet das VBS auf ein korrektes Anhörungsverfahren?

­ Der "Amtsanzeiger Interlaken" informierte dazu erst am 1. Dezember 2016. Wird der Bundesrat die Kommunikation ausweiten und die Frist verlängern?

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Ergänzende Erschliessung: 09;04

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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775 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5588 – Fragestunde. Frage Krankenversicherung. Kostenungerechtigkeit zulasten der Landbevölkerung

Eingereicht von Rösti Albert

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Am 5. Dezember 2016 antwortete der Bundesrat auf eine Frage der Fragestunde, dass mit den neuen Prämienregionen auf Bezirksebene die Prämien in diesen Regionen besser den Kosten entsprechen würden.

Ist dem Bundesrat entgangen, dass viele Gemeinden gerade im Emmental und Berner Oberland, die bisher über Jahre konstant hohe Solidaritätsbeiträge an die kantonale Kostendeckung bezahlten, noch mehr belastet würden, während Agglomerationsgemeinden mit über Jahre tiefen Solidaritätsbeiträgen noch entlastet werden und ins Minus fallen?

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Ergänzende Erschliessung: 2841;04;28

Zuständig Departement des Innern (EDI)

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776 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5589 – Fragestunde. Frage Mehr als ein Drittel der Schweizer Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund

Eingereicht von Zuberbühler David

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (Sake) hatten 2015 35,9 Prozent der 7 Millionen Erwachsenen in der Schweiz einen Migrationshintergrund. 2008 waren es noch 31 Prozent.

1. Die Bevölkerung mit ausländischen Wurzeln wächst weiterhin kräftiger als diejenige ohne. Wann, wenn diese Entwicklung so Schritt hält, werden in der Schweiz Menschen mit Migrationshintergrund in der Mehrheit sein?

2. Wie beurteilt der Bundesrat diese Entwicklung?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Statistik zum Jahr 2015 zeigen, dass die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund in der Schweiz weniger stark wächst (plus 0,1 Prozent) als jene mit Migrationshintergrund (plus 2,8 Prozent). Die Zunahme der Zahl der Personen mit Migrationshintergrund beruht zu 85 Prozent auf Personen aus EU­ und Efta­Ländern oder auf Schweizer Staatsangehörigen.

Wie hoch das Bevölkerungswachstum und die Zunahme der Personen mit Migrationshintergrund in den nächsten Jahrzehnten ausfallen, ist fast ausschliesslich vom Ausmass der Wanderungsbewegungen in diesem Zeitraum bestimmt. Zahlen zur zukünftigen Entwicklung des Anteils der Bevölkerung mit Migrationshintergrund liegen keine vor, eine plausible Vorausschätzung lässt sich nicht mit ausreichender Qualität berechnen.

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Ergänzende Erschliessung: 28;2811

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777 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5590 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Höhe der stillen Reserven

Eingereicht von Meyer Mattea

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Wie hoch schätzt der Bundesrat die stillen Reserven einschliesslich des selbstgeschaffenen Mehrwerts gemäss Artikel 78g StHG von juristischen Personen, die bisher sonderbesteuert wurden?

Falls keine genaue Angabe möglich ist, bitte ich um eine approximative Schätzung mit Wahrscheinlichkeitsangabe.

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Höhe der in den Statusgesellschaften bestehenden stillen Reserven einschliesslich des selbstgeschaffenen Mehrwerts (nachfolgend zusammengefasst als "stille Reserven" bezeichnet) kann nicht geschätzt werden. Die Gründe dafür sind, dass hierzu keine Daten vorliegen, weil die stillen Reserven weder in der Buchhaltung noch in der Steuererklärung ersichtlich sind. Zudem kann der Bestand der stillen Reserven von Gesellschaft zu Gesellschaft so stark variieren, dass allfällige Annahmen darüber nicht seriös wären. Zu bemerken ist, dass die Übergangsregelung in Artikel 78g StHG auf fünf Jahre beschränkt ist, unabhängig davon, wie hoch der anfängliche Bestand der stillen Reserven einer Gesellschaft ist. Darüber hinaus führt die Massnahme nicht zu Mindereinnahmen gegenüber dem Status quo, da sie nur die kantonale Ebene und nur Gesellschaften betrifft, die kantonal eine reduzierte oder gar keine Gewinnsteuer entrichten.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446

Zuständig Finanzdepartement (EFD)

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778 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5591 – Fragestunde. Frage Die "von staatlichen Stellen unabhängige" nationale Menschenrechtsinstitution verwirklichen

Eingereicht von Friedl Claudia

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat hat am 29. Juni 2016 das EDA und das EJPD beauftragt, eine Vernehmlassungsvorlage für eine "von staatlichen Stellen unabhängige" nationale Menschenrechtsinstitution auszuarbeiten. Gleichzeitig hält er aber an einer "universitären Verankerung der Institution" fest.

­ Welche Rechtsform sieht er für die Institution vor, um die von den "Pariser Prinzipien" der Uno vorgeschriebene institutionelle Unabhängigkeit sicherzustellen?

­ Ist dies mit einer "universitären Verankerung" vereinbar?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Antwort des Bundesrates existiert nur in französischer Sprache.

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Ergänzende Erschliessung: 1236;04;32

Zuständig Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)

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779 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5592 – Fragestunde. Frage Tätigkeit der Ruag im Ausland

Eingereicht von Glanzmann­Hunkeler Ida

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Ich bitte den Bundesrat, mir folgende Fragen zu beantworten:

­ Wie kontrolliert er die Aktivitäten der Ruag bei der Tochterfirma des Bundesbetriebes in den Vereinigten Arabischen Emiraten?

­ Wird bei dieser Firma und ganz besonders bei der Niederlassung in den Vereinigten Arabischen Emiraten ebenfalls das Kriegsmaterialexportgesetz angewandt?

­ Wird gewährleistet, dass von dieser Niederlassung keine Rüstungsgüter in Länder ausgeliefert werden, die in kriegerischen Handlungen involviert sind?

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Ergänzende Erschliessung: 09;15

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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780 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5593 – Fragestunde. Frage Ruag­Expansion in die Vereinigten Arabischen Emirate

Eingereicht von Friedl Claudia

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Gemäss Pressemeldungen expandiert der staatseigene Rüstungskonzern Ruag in die Vereinigten Arabischen Emirate, obwohl das Land in den Jemen­Krieg involviert ist. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass die Schweizer Ruag­Waffen in dem erbarmungslosen Krieg im Nahen Osten eingesetzt werden.

1. War der Bundesrat über die Expansionsgeschäfte der Ruag informiert?

2. Wird damit das schweizerische Exportwaffengesetz umgangen?

3. Wer trägt die Verantwortung, wenn die Waffen in kriegerischen Handlungen auftreten?

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Ergänzende Erschliessung: 09;15

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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781 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5594 – Fragestunde. Frage Mitwirkungsverfahren zum Sachplan Militär. Die Mitwirkungsfrist verlängern?

Eingereicht von Häsler Christine

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Mitwirkungsfrist zum Sachplan Militär ist sehr kurz, und die Information erfolgte in ungeeigneter Form.

1. Ist der Bundesrat bereit, der betroffenen Bevölkerung eine echte Chance zur Mitwirkung zu ermöglichen?

2. Ist er angesichts der kurzen Frist und ungeeigneten Information bereit, das Mitwirkungsverfahren zu verlängern?

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Ergänzende Erschliessung: 09;04

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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782 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5595 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform II. Bestand und effektive Ausschüttungen von Kapitaleinlagereserven

Eingereicht von Kiener Nellen Margret

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Von Jahr zu Jahr erhöhen sich die von der Eidgenössischen Steuerverwaltung zur steuerfreien Ausschüttung genehmigten Kapitaleinlagereserven dynamisch.

1. Wie hoch war dieser Bestand per 30. November 2016?

2. Wie hoch waren die effektiv steuerfrei ausgeschütteten Kapitaleinlagereserven seit 1. Januar 2011 bis und mit 30. November 2016?

3. Welcher Prozentanteil davon wurde ins Ausland ausgeschüttet?

4. Wie haben sich die Neuanmeldungen von Kapitaleinlagereserven in diesen Jahren entwickelt?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 1. Der Bestand per 30. November 2016 betrug 1230 Milliarden Franken (mit Korrekturen wie z. B. Kompensation mit Verlusten, Konkurs usw.).

2. Die effektiv steuerfrei ausgeschütteten Kapitaleinlagereserven vom 1. Januar 2011 bis und mit 30. November 2016 beliefen sich auf 462 Milliarden Franken.

3. Da die Verrechnungssteuer ohne Angabe der Leistungsempfänger überwiesen wird, kann die Eidgenössische Steuerverwaltung nicht beurteilen, welcher Prozentanteil ins Ausland ausgeschüttet wurde.

4. Die Kapitaleinlagereserven haben sich in diesen Jahren wie folgt entwickelt: 2011 beliefen sie sich auf rund 508 Milliarden Franken, 2012 auf rund 440 Milliarden Franken, 2013 auf rund 243 Milliarden Franken, 2014 auf rund 244 Milliarden Franken, 2015 auf rund 257 Milliarden Franken und 2016 auf rund 151 Milliarden Franken. Die Jahre 2013 bis 2015 sind somit relativ stabil geblieben, während 2016 ein Rückgang der Reserven festzustellen ist.

Es ist zu beachten, dass für die Jahre 2011 und 2012 die ersten Meldungen eingereicht worden sind (inklusive Rückwirkung seit 1. Januar 1997).

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446;24

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784 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5596 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Subventionierung von Firmen via Forschung und Entwicklung (2)

Eingereicht von Fricker Jonas

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Eine Frage nicht zu beantworten stört das Verhältnis der Institutionen. Deshalb nochmals: Die Unternehmenssteuerreform III erlaubt den Kantonen, Firmen für ihre Forschung und Entwicklung Steuerabzüge bis zu 150 Prozent des Aufwands zu gewähren. Das sind faktische Subventionen.

­ Welche Kantone haben dies beschlossen oder in die Vernehmlassung gegeben?

­ Auf welcher Höhe haben sie je die Abzüge festgelegt?

­ Mit welchen Ertragserwartungen pro Kanton (effektiv vorher, effektiv nachher)?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Wie in der Antwort auf die Frage Leutenegger Oberholzer 16.5582 ausgeführt, ist der Bundesrat der Ansicht, die aufgeworfenen Fragen beantwortet zu haben. Der Verweis auf die tabellarische Aufstellung war deshalb nötig, weil die Fragen nicht im Rahmen eines Redetextes beantwortet werden können. Wir haben nun die Tabelle ausgedruckt und geben Ihnen diese als Beilage ab.

Der Bundesrat hält aber nachdrücklich fest, dass die in der Tabelle aufgeführten Informationen den Medienmitteilungen der Kantone entstammen. Die Richtigkeit der Aussagen und die Qualität der Schätzungen wurden vom Bundesrat nicht überprüft, da dies Umsetzungsentscheide betrifft, welche ausschliesslich in der Kompetenz der Kantone liegen.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446;04;36

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785 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5597 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Übersicht über die kantonalen Gewinnsteuersätze (2)

Eingereicht von Fricker Jonas

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Eine Frage nicht zu beantworten, sondern auf eine Internetseite zu verweisen, stört das Verhältnis der Institutionen. Deshalb nochmals: In den letzten Monaten haben zahlreiche Kantone im Zuge der Unternehmenssteuerreform III Gewinnsteuersenkungen beschlossen oder in Aussicht genommen.

Wie sehen die effektiven Gewinnsteuersätze in den Kantonshauptorten im Vergleich aus (zwei Zahlen: effektiv heute und effektiv geplant, Vernehmlassung bzw. beschlossen)?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Wie in der Antwort auf die Frage Leutenegger Oberholzer 16.5582 ausgeführt, ist der Bundesrat der Ansicht, die aufgeworfenen Fragen beantwortet zu haben. Der Verweis auf die tabellarische Aufstellung war deshalb nötig, weil die Fragen nicht im Rahmen eines Redetextes beantwortet werden können. Wir haben nun die Tabelle ausgedruckt und geben Ihnen diese als Beilage ab.

Der Bundesrat hält aber nachdrücklich fest, dass die in der Tabelle aufgeführten Informationen den Medienmitteilungen der Kantone entstammen. Die Richtigkeit der Aussagen und die Qualität der Schätzungen wurden vom Bundesrat nicht überprüft, da dies Umsetzungsentscheide betrifft, welche ausschliesslich in der Kompetenz der Kantone liegen.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446;04

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786 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5598 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Beabsichtigt der Bundesrat, nach einer Ablehnung Obstruktion zu machen?

Eingereicht von Schelbert Louis

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Auf die Frage 16.5481 antwortete der Bundesrat, bei einem Nein zur Unternehmenssteuerreform III würden für eine neue Lösung einige Jahre verstreichen. Das ist unverantwortlich. Mögliche Instrumente und Gegenfinanzierungen sind bekannt, die aussenpolitischen Umstände auch, und alles ist durchgerechnet. Die Voraussetzungen erlauben, sofort eine neue Vorlage zu erarbeiten und sie rasch zu bringen. Die WAK sind bereit.

­ Woher weiss der Bundesrat, dass "einige Jahre verstreichen" würden?

­ Beabsichtigt er Verzögerungen? Wenn ja, weshalb?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Die Regelungen zu den kantonalen Statusgesellschaften werden international nicht mehr akzeptiert. Aus diesem Grund wird der Bundesrat bei einer Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III ­ wie bereits in der Antwort zur Frage 16.5481 erwähnt ­ rasch beginnen, an einer neuen Vorlage zu arbeiten. In einem ersten Schritt müsste eine politische Wertung der Gründe, die zur Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III geführt haben, stattfinden. Auf dieser Basis könnte in Zusammenarbeit mit den Kantonen eine neue Vorlage erarbeitet werden. Die Erfahrung zeigt, dass eine Steuerreform ab dem Zeitpunkt ihrer Initialisierung bis zur Verabschiedung im Parlament und zum Ablauf der Referendumsfrist je nach Komplexität rund drei bis fünf Jahre benötigt. Es ist davon auszugehen, dass die Unternehmenssteuerreform III zu den komplexeren Themen gehört. Wenn eine Reform Änderungen des Steuerharmonisierungsgesetzes beinhaltet, wovon vorliegend auszugehen ist, wird den Kantonen traditionsgemäss eine Übergangsfrist von rund zwei Jahren eingeräumt, um die erforderlichen Anpassungen im kantonalen Recht vorzunehmen. Eine neue Vorlage dürfte daher frühestens im Jahre 2022 in Kraft treten.

Vor diesem Hintergrund wäre damit zu rechnen, dass es auf internationaler Ebene zu Reaktionen gegenüber der Schweiz käme, mit negativen Auswirkungen auf den Standort und damit auf Arbeitsplätze, Investitionen und Steuereinnahmen für Bund, Kantone und Gemeinden.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446

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787 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5599 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Steuererleichterung bei Kapitalsteuern. Stand in den Kantonen und Ertragsausfälle (2)

Eingereicht von Glättli Balthasar

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Warum weigert sich der Bundesrat, die Frage zu Steuererleichterung bei Kapitalsteuern im Zusammenhang mit der Unternehmenssteuerreform III (Stand in den Kantonen und Ertragsausfälle) direkt zu beantworten? Eine parlamentarische Frage nicht zu beantworten und auf einen beliebigen Link zu verweisen stört das Verhältnis der Institutionen.

Deshalb nochmals die Frage:

Im Zuge der Unternehmenssteuerreform III können Steuererleichterungen bei den Kapitalsteuern gemacht werden.

­ Welche Kantone haben bis jetzt solche beschlossen oder in Aussicht genommen?

­ Mit welchen vermuteten oder tatsächlichen Auswirkungen auf den Ertrag pro Kanton?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Wie in der Antwort auf die Frage Leutenegger Oberholzer 16.5582 ausgeführt, ist der Bundesrat der Ansicht, die aufgeworfenen Fragen beantwortet zu haben. Der Verweis auf die tabellarische Aufstellung war deshalb nötig, weil die Fragen nicht im Rahmen eines Redetextes beantwortet werden können. Wir haben nun die Tabelle ausgedruckt und geben Ihnen diese als Beilage ab.

Der Bundesrat hält aber nachdrücklich fest, dass die in der Tabelle aufgeführten Informationen den Medienmitteilungen der Kantone entstammen. Die Richtigkeit der Aussagen und die Qualität der Schätzungen wurden vom Bundesrat nicht überprüft, da dies Umsetzungsentscheide betrifft, welche ausschliesslich in der Kompetenz der Kantone liegen.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446;04

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788 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5600 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III und Patentboxen (2)

Eingereicht von Arslan Sibel

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Aufgrund unzureichender Beantwortung stelle ich die folgende Frage nochmals: Die Unternehmenssteuerreform III sieht vor, dass die Kantone Patentboxen einrichten und die Firmen damit bis zu 90 Prozent der daraus resultierenden steuerbaren Gewinne behalten können.

­ Welche Kantone haben dies beschlossen oder in die Vernehmlassung gegeben?

­ Auf welcher Höhe haben sie die Steuerentlastung beschlossen oder vorgeschlagen?

­ Mit welchen Erträgen bzw. mit welchen Ertragserwartungen pro Kanton (effektiv heute, effektiv erwartet)?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Wie in der Antwort auf die Frage Leutenegger Oberholzer 16.5582 ausgeführt, ist der Bundesrat der Ansicht, die aufgeworfenen Fragen beantwortet zu haben. Der Verweis auf die tabellarische Aufstellung war deshalb nötig, weil die Fragen nicht im Rahmen eines Redetextes beantwortet werden können. Wir haben nun die Tabelle ausgedruckt und geben Ihnen diese als Beilage ab.

Der Bundesrat hält aber nachdrücklich fest, dass die in der Tabelle aufgeführten Informationen den Medienmitteilungen der Kantone entstammen. Die Richtigkeit der Aussagen und die Qualität der Schätzungen wurden vom Bundesrat nicht überprüft, da dies Umsetzungsentscheide betrifft, welche ausschliesslich in der Kompetenz der Kantone liegen.

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16.5601 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Welche Ertragsausfälle sind in den Kantonen zu erwarten? (2)

Eingereicht von Häsler Christine

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Unternehmenssteuerreform III hat auf Kantone und Gemeinden grosse Auswirkungen. Auf meine Frage habe ich jedoch im ersten Anlauf keine Antwort erhalten. Deshalb stelle ich sie erneut:

Im Rahmen der Unternehmenssteuerreform III senken diverse Kantone die Gewinnsteuern oder beabsichtigen dies und haben Vernehmlassungen gestartet.

Wie hohe Ertragsausfälle ergeben sich aus den beschlossenen oder in Vernehmlassungen zum Ausdruck kommenden, beabsichtigten Gewinnsteuersenkungen pro Kanton und im Gesamten?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Wie in der Antwort auf die Frage Leutenegger Oberholzer 16.5582 ausgeführt, ist der Bundesrat der Ansicht, die aufgeworfenen Fragen beantwortet zu haben. Der Verweis auf die tabellarische Aufstellung war deshalb nötig, weil die Fragen nicht im Rahmen eines Redetextes beantwortet werden können. Wir haben nun die Tabelle ausgedruckt und geben Ihnen diese als Beilage ab.

Der Bundesrat hält aber nachdrücklich fest, dass die in der Tabelle aufgeführten Informationen den Medienmitteilungen der Kantone entstammen. Die Richtigkeit der Aussagen und die Qualität der Schätzungen wurden vom Bundesrat nicht überprüft, da dies Umsetzungsentscheide betrifft, welche ausschliesslich in der Kompetenz der Kantone liegen.

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Ergänzende Erschliessung: 15;2446;04

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790 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5602 – Fragestunde. Frage Wann geht das AKW Beznau I wieder ans Netz? Und für wie lange?

Eingereicht von Rytz Regula

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Laufzeit des AKW Beznau liege eher bei 50 als bei 60 Jahren, sagte Bundesrätin Leuthard 2014 vor den Medien. Vor der Handelskammer beider Basel stellte die Bundesrätin im November 2016 offenbar generell infrage, ob Beznau I je wieder ans Netz gehen könne, dies aus Sicherheits­ und Kostengründen.

1. Teilt der Bundesrat die kritische Einschätzung zu den Restlaufzeiten von Beznau I (null bis drei Jahre)?

2. Wo steht das Verfahren betreffend Wiederinbetriebnahme?

3. Wann kann Beznau I frühestens ans Netz?

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Ergänzende Erschliessung: 66

Zuständig Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)

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791 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5603 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Gesamtsteuerliche Entlastungsgrenzen (2)

Eingereicht von Graf Maya

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat hat meine Frage nicht beantwortet und auf irgendeinen Link verwiesen. Das geht nicht. Der Bundesrat muss die Stimmbürgerinnen und ­bürger informieren. Daher hier nochmals: Mit der Unternehmenssteuerreform III bekommen die Kantone die Kompetenz, gesamtsteuerliche Entlastungsbegrenzungen bis zu 80 Prozent des Steuerertrags festzusetzen.

­ Welche Kantone haben diesbezüglich Beschlüsse gefasst?

­ Welche haben solche in die Vernehmlassung gegeben?

­ Auf welcher Höhe?

­ Mit welchen statischen Ertrags­ und Ausfallerwartungen?

Antwort des Bundesrates vom 12.12.2016 Wie in der Antwort auf die Frage Leutenegger Oberholzer 16.5582 ausgeführt, ist der Bundesrat der Ansicht, die aufgeworfenen Fragen beantwortet zu haben. Der Verweis auf die tabellarische Aufstellung war deshalb nötig, weil die Fragen nicht im Rahmen eines Redetextes beantwortet werden können. Wir haben nun die Tabelle ausgedruckt und geben Ihnen diese als Beilage ab.

Der Bundesrat hält aber nachdrücklich fest, dass die in der Tabelle aufgeführten Informationen den Medienmitteilungen der Kantone entstammen. Die Richtigkeit der Aussagen und die Qualität der Schätzungen wurden vom Bundesrat nicht überprüft, da dies Umsetzungsentscheide betrifft, welche ausschliesslich in der Kompetenz der Kantone liegen.

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792 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5604 – Fragestunde. Frage Schutz der türkischstämmigen Bürgerinnen und Bürger in der Schweiz

Eingereicht von Arslan Sibel

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die Ereignisse in der Türkei bewegen viele Türkischstämmige in der Schweiz. Sie äussern sich in den sozialen Medien oder demonstrieren hier, um auf die Missstände wie die Verhaftungswellen und Menschenrechtsverletzungen in der Türkei aufmerksam zu machen.

Inzwischen bekommen viele von ihnen Meldungen aus der Türkei, dass sie nicht in die Türkei reisen sollten, da gegen sie ermittelt werde.

­ Ist der Bundesrat in Kenntnis dieser Entwicklungen?

­ Was gedenkt er für den Schutz dieser Bürgerinnen und Bürger zu tun?

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Ergänzende Erschliessung: 1236;2811

Zuständig Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)

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16.5605 – Fragestunde. Frage Auswirkungen der Wirtschaftssituation in der Türkei auf die Schweiz

Eingereicht von Arslan Sibel

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Die jüngsten Ereignisse in der Türkei wirken sich auch auf die Wirtschaftssituation aus und führen u. a. zu einem Kursverlust der türkischen Währung. Dies hat auch für Schweizer Unternehmen, welche in der Türkei tätig sind, Auswirkungen.

­ Wie schätzt der Bundesrat die Situation ein?

­ Wie hoch ist die Exportrisikogarantie seit dem Putschversuch im Juni 2015?

­ Welche Folgen haben die Entwicklungen für die Schweizer Exportwirtschaft?

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Ergänzende Erschliessung: 15;08

Zuständig Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)

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794 Die Bundesversammlung ­ Das Schweizer Parlament

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16.5606 – Fragestunde. Frage Unternehmenssteuerreform III. Auswirkungen der zinsbereinigten Gewinnsteuer (2)

Eingereicht von Mazzone Lisa

Einreichungsdatum 07.12.2016 Eingereicht im Nationalrat Stand der Beratungen Erledigt

Eingereichter Text Der Bundesrat hat meine Frage nicht beantwortet, weshalb ich sie erneut stelle. Mit der Unternehmenssteuerreform III können die Kantone eine zinsbereinigte Gewinnsteuer einführen.

­ Welche Kantone haben im Rahmen der Vernehmlassung eine entsprechende Absicht bekundet?

­ Welche Auswirkungen sind für die Finanzhaushalte der einzelnen Kantone zu erwarten?

­ Wie hoch haben sie die Abzüge bei der Teilbesteuerung von Dividenden angesetzt, und mit welchen Auswirkungen ist zu rechnen?

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Der Bundesrat hält aber nachdrücklich fest, dass die in der Tabelle aufgeführten Informationen den Medienmitteilungen der Kantone entstammen. Die Richtigkeit der Aussagen und die Qualität der Schätzungen wurden vom Bundesrat nicht überprüft, da dies Umsetzungsentscheide betrifft, welche ausschliesslich in der Kompetenz der Kantone liegen.

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