Ostasientage und Deutsche Go-Meisterschaft 2014 18.-21.September 2014, Universität Trier

LI XUEYAN DO. 18.09. UNIVERSITÄT TRIER

GUZHENG KONZERT BEI DEN OSTASIENTAGEN China – – Korea: verschiedene Länder mit gemeinsamen kulturellen Wurzeln. In einem abwechslungsreichen Programm werden die Kulturen Ostasiens und ihre Gemeinsamkeiten vorgestellt. Universität Trier, Campus I Universität Trier, Campus I Freitag, 19.September, P-Gebäude, Donnerstag, 18.September, P-Gebäude, 17:00h Vortrag Prof. Pohl, "Kungfu – zwischen Kampf und Kunst: Zur Philosophie der 17:00h Vortrag Dr. Liu, "Qin qi shu hua – die vier klassischen chinesischen Künste" ostasiatischen Kampfkünste" 17:30h Vortrag Prof. Rieger, "Weiqi – Go – Baduk: eine kurze Geschichte von 3000 Jahren" 18:00h Kungfu Vorführung 18:00h Angebote zum Mitmachen (Go, chinesische und koreanische Kalligraphie, Origami, 18:15h Angebote zum Mitmachen (Go, Origami, koreaniasche Kalligraphie, japanische Spiele etc.) japanische Spiele etc.) 19:15h Kurzfilme 19:00h Vorführung der Kindergruppe "Baishuguyi" mit Guqin (klassische chinesische Zither) Weitere Informationen auf http://ostasientage.uni-trier.de 19:15h Li Xueyan, Vorführung der Guzheng (moderne chinesische Zither) mit Konzert Das Konzert wird unterstützt vom Konfuzius Institut Trier. OSTASIENTAGE Eintritt zu allen Veranstaltungen kostenlos. China – Japan – Korea: verschiedene Länder mit gemeinsamen kulturellen Wurzeln. In einem abwechslungsreichen Programm werden die Kulturen Ostasien und ihre Gemeinsamkeiten vorgestellt.

Donnerstag, 18.September, P-Gebäude, Universität Trier, Campus I 17:00h Vortrag Dr. Liu, "Qin qi shu hua – die vier klassischen chinesischen Künste" 17:30h Vortrag Prof. Rieger, "Weiqi – Go – Baduk: eine kurze Geschichte von 3000 Jahren" 18:00h Angebote zum Mitmachen (Go, chinesische und koreanische Kalligraphie, Origami, japanische Spiele etc.) 19:00h Vorführung der Kindergruppe "Baishuguyi" mit Guqin (klassische chinesische Zither) 19:15h Frau Li Xueyan, Vorführung der Guzheng (moderne chinesische Zither) mit Konzert

Freitag, 19.September, P-Gebäude, Universität Trier, Campus I 17:00h Vortrag Prof. Pohl, "Kungfu – zwischen Kampf und Kunst: Zur Philosophie der ostasiatischen Kampfkünste" 18:00h Kungfu Vorführung 18:15h Angebote zum Mitmachen (Go, Origami, koreaniasche Kalligraphie, japanische Spiele etc.) 19:15h Kurzfilme

Unterstützt durch: Sinologie, Konfuzius- 18.-19. SEP. Institut, Deutsch-Japanische Gesellschaft u.a. Nähere Informationen auf: www.ostasientage.uni-trier.de

Marc Oliver Rieger, Universität Trier Horst Zein, Go-Landesverband Rheinland-Pfalz

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2 Vorwort

China, Japan, Korea – die Länder Ostasiens trennt heute vieles: Konflikte bestimmen die Schlagzei- len, und der Wunsch sich voneinander abzugrenzen. Dass dabei oft das gemeinsame kulturelle Erbe aus dem Blick gerät, ist bedauerlich. Die Ostasientage an der Universität Trier versuchten, diese gemeinsame Wurzeln wieder ans Licht zu bringen: mit einer Reihe von Veranstaltungen zu ganz verschiedenen Themen, mit Vorträgen, Vorführungen, einem Konzert und nicht zuletzt der Veran- staltung der Endrunde der Deutschen Meisterschaft im Go – einem jahrtausendealten Brettspiel, das seit vielen Jahrhunderten gleichermaßen in China, Japan und Korea hochgeschätzt wird. Veranstaltungen wohnt immer etwas Flüchtiges bei und außer den Erinnerungen der Teilnehmer bleibt nichts zurück. Mit diesem kleinen Büchlein wollen wir dem etwas Bleibenderes entgegenset- zen. Wir hoffen, damit Teilnehmern, Zuschauern und auch allen, die keine Gelegenheit hatten, an den Veranstaltungen teilzunehmen, einen Dienst zu erweisen. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei allen, die durch Ihre Mitwirkung, Mithilfe und fi- nanzielle Unterstützung die Ostasientage ermöglicht haben, insbesondere dem Konfuzius-Institut der Universität Trier und dem Deutschen Go Bund.

Trier, im Oktober 2014 Prof. Marc Oliver Rieger

3 Ostasientage

In wilden, anmutigen Bewegungen gleiten Li Xueyans Hände über ihr Instrument. Gespannt lau- schen die Besucher der Ostasientagen ihrem Konzert. Auf ihrer chinesischen Zither, einer Guzheng, zaubert sie Klänge, die einen Taifun beschreiben oder den Sonnenaufgang über den schneebedeck- ten Bergen Chinas oder die Freude von Fischern über einen erfolgreichen Fang. Die Kunst auf diesen klassischen Instrumenten zu spielen, gehört in ganz Ostasien schon seit Jahr- tausenden zu den “vier Kunstfertigkeiten” (琴棋书画), wie Dr. Liu Huiru, Sinologe an der Univer- sität Trier, in seinem Vortrag vor dem Konzert, das vom Konfuzius-Institut unterstützt wurde, erläu- terte. Kalligrafie und Malerei sind zwei weitere dieser Kunstfertigkeiten, an denen sich die Gäste der Ostasientage dann auch selbst versuchen konnten. Bei der vierten schließlich, Go, handelt es sich um ein Brettspiel, dessen Komplexität auch rund 3000 Jahre nach seiner Erfindung noch uner- gründlich erscheint. Parallel zu den Ostasientagen fand die Endrunde der Deutschen Meisterschaft in Go statt – zum ersten Mal in Trier. Besucher hatten auch selbst Gelegenheit, das Spiel zu erler- nen. Weitere Höhepunkte der Ostasientage waren ein Vortrag von Prof. Karl-Heinz Pohl zum ostasiati- schen Kampfsport und seiner Philosophie, die von einer Tai-Chi-Vorführung von Herrn Cao abge- rundet wurde. Schließlich gab es auch Mitmachangebote, unter anderem von der Deutsch-Japani- schen Gesellschaft, die filigrane Origami-Kunstwerke aus Papier präsentierte, sowie von Frau Hye- Kyung Chung, die eine Einführung in das koreanische Alphabet gab.

Fotoausstellung

Parallel zu den Ostasientagen fand an der Univer- sität eine zweiwöchige Fotoausstellung mit Fotos aus China, Japan und Südkorea statt. Die Fotos wurden vom Konfuzius-Institut, von Julia Hirt und von Marc Oliver Rieger zur Verfügung ge- stellt. 1

Dazu gab es auch ein Quiz: Zu erraten war, welche der nachfolgenden neun Fotos in China, Japan und Südkorea aufgenommen worden wa- ren. Versuchen Sie es einmal selbst: Die Auflösung des Quiz finden Sie auf Seite 29!

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5 Li Xueyan, Guzheng-Spielern, reiste aus Köln zu einem Konzert im Rahmen der Ostasientage an, das vom Konfuzius-Institut finanziell un- terstützt wurde.

▼ Herr Cao führte tradi- tionelles Kongfu vor.

Gerade erst Go gelernt, und schon lud der deutsche Jugendmeister, Emanuel Schaaf (rechts) zu einer Simultanpartie ein.

Die Deutsch-Japanische Gesellschaft demonstrierte Origami. ▶

6 Besucher üben eine der vier klassischen Künste Oas- tasiens, die Kalligraphie.

Eine Ausstellung mit Fotos aus China, Japan und Korea begleitete die Ostasientage. ▶

Frau Chung und ihre Tochter er- klären das koreanische Alphabet.

7 Vortrag von Dr. Liu Huiru: Qin qi shu hua – Die vier klassischen Künste Ostasiens

In seinem Vortrag ging Dr. Liu zunächst auf wird. (Eine dieser Weiterentwicklungen, die den chinesischen Kunstbegriff ein. guzheng 古筝, wurde ja später im Rahmen des Das heutige Wort für “Kunst” im Chinesischen Konzertes von Frau Li vorgeführt.) ist yishu (艺术 bzw., in klassischen Schriftzei- Zur zweiten klassischen Kunst, dem Go-Spiel chen 藝術). Es setzt sich zusammen aus dem verweisen wir hier auf den nachfolgenden Vor- klasischen Schriftzeichen für “Kunst” und dem trag von Prof. Rieger (Seite 8), sowie auf den Schriftzeichen für “Technik”. Artikel von Dr. Liu (Seite 9). Im klassischen China kannte man die folgen- Zur dritten und vierten Kunst, der Kalligraphie den vier Künste (si yi 四藝): und der Tuschemalerei, zeigte Dr. Liu eine Fül- • Das chinesische Zitherspiel: qin 琴 le von Beispielen, die die Bandbreite und das • Das Go-Spiel: qi 棋 Wesen dieser Künste demonstrierten. • Die Kalligraphie: shu 书 Insbesondere dienten sie in China schon von • Die Tuschemalerei: hua 画 Alters her dazu, Charakter und Bildung des Zusammenfassend werden diese Künste auch Künstlers auszudrücken. Insofern war Kalli- heute noch als “qin qi shu hua” (琴棋书画) graphie mehr als eine Form des Schreibens , bezeichnet. mehr als ein rein ästhetisches Produkt, sondern Im Folgenden ging Dr. Liu auf die einzelnen immer auch eine Form des Selbstausdrucks. Künste näher ein: zunächst auf die chinesische Auch heute noch sind Kalligrahien in China, Zither, ein pentatonisches Saiteninstrument, aber auch in ganz Ostasien allgegenwärtig. das heute – zur Unterscheidung von späteren Viele Fotos der Ostasienausstellung unterstrei- Entwicklungen – guqin (“alte qin”) genannt chen das ebenfalls.

8 Prof. Marc O. Rieger: Weiqi, Go, Baduk – eine kurze Geschichte von 3000 Jahren

Der Legende nach wurde Go bereits um 2300 Um 700 gelangte Go nach Japan. Dort bekam v.Chr. von Kaiser Yao erfunden. Wirklich gesi- es auch den Namen, unter dem es heute welt- cherte Quellen über die Existenz von Go hat weit bekannt ist. “Go” ist dabei die übliche man jedoch erst aus späterer Zeit, aus dem Jah- Abkürzung für den vollständigen japanischen re 548 v.Chr. Ein Alter von ca. 3000 Jahren Namen “Igo” (囲碁), in dem die alten chinesi- kann also angenommen werden, womit Go, das schen Schriftzeichen noch erkennbar sind. in China “weiqi” (围棋) heißt, etwa doppelt so In Japan erreichte Go eine überragende kultu- alt wie Schach ist, und auch deutlich älter als relle Bedeutung: Im 17. Jahrhundert wurde die so einiges, was wir mit dem “alten China” ver- Position des “Godokoro”, des Go-Ministers, binden: Die Terrakotta-Armee des Kaisers Qin eingeführt. Dieser führte regelmäßige Wett- stammt aus dem Jahre 210 v.Chr., und die chi- kampfpartien unter den Augen des Shoguns nesische Mauer wurde in der heute sichtbaren durch. Form erst um 1400 erbaut. Seit 1612 wurde das Go in Japan von vier Fa- milien bestimmt: Honinbo, Inoue, Yasui und Go in Korea und Japan Hayashi. Diese adoptierten jeweils die fähigs- ten jungen Go-Talente, um die Familientraditi-

on fortzusetzen. Die beiden vielleicht berühmtesten Go-Spieler der Geschichte seien kurz vorgestellt: Honinbo Shusaku (本因坊秀策, 1829-1862)

war der mit Abstand stärkste Spieler seiner Zeit. Er ist berühmt für seinen “Rote-Ohren- Zug”, den er 1844 gegen Gennan Inseki spiel- te. Ein des Go unkundiger zuschauender Arzt äußerste nach diesem brillanten Zug die Ver- mutung, dass Shusaku gewinnen würde, denn

Korean Game from the Carpenter Collection, ca. 1910-1920 die Ohren seines Gegners hätten sich vor Über- raschung rot verfärbt. Zwischen 400 und 600 gelangte Go nach Go Seigen (吴清源, *1914) gehört der Genera- Korea, wo es noch heute unter dem Namen tion der “Xinfuseki”-Ära an, die in der ersten “Baduk” ( ) zu einer Art Nationalsport ge- Hälfte des 20.Jahrhunderts die Spielstrategie worden ist. (Die stärksten Spieler weltweit grundlegend erneuerte. In geboren, ging kommen in den letzten Jahren zumeist aus er 1928 nach Japan, um dort Go zu studieren. Südkorea.) Sein Lebenslauf spiegelt die wechselvolle Ge-

9 schichte und China im 20. Jahrhundert dividuum eine geringere Bedeutung hat als die sehr eindrucksvoll wieder. Go Seigen feierte in Beziehung zwischen Personen. diesem Jahr seinen 100. Ge- Als Ziel des Spiels wird oft die burtstag und ist damit eine le- “Selbstverkommnung”, das Ar- bende Legende. beiten an sich selbst, das Lernen, gesehen. Hier finden sich zahl- Kunst und Kultur reiche Parallelen zum Konzept des “kong-fu” (siehe der Vortrag Go hat auch eine bedeutende von Prof. Pohl, ab Seite 11). Es Rolle in Kunst und Kultur werden sogar Spielstärkegrade Ostasiens gespielt. Chinesische verliehen, die denen in Karate Malereien und japanische Holz- oder Taekwondo entsprechen. schnitte (Foto) nehmen oft das Eine Partie galt in alter Zeit un- Motiv der Go-Spieler auf, und ter Gebildeten als gelungen, der erste Roman der Weltge- wenn sie ausgeglichen war. Der schichte, Genji Monogatari (jap. Sieg sollte eine untergeordnete 源氏物語, dt. Die Geschichte Rolle spielen. Die Spielstärke vom Prinzen Genji) aus dem 10. wurde durch Vorgabesteine aus- Jahrhundert schildert neben diversen amourö- geglichen. Die heutige chinesi- sen Abenteuern des Prinzen immer wieder auch sche Formel für einen Partiebeginn unter- Go-Partien. streicht diesen Aspekt des Lernens: Auch das Kunsthandwerk wurde von Go inspi- Qing duo zhijiao (请多指教, Bitte lehre mich!) riert: Besonders in Japan werden noch heutzu- Neben diesem “kultivierten” Spiel gab und gibt tage kostbare Go-Tische (Goban, Foto) aus es aber natürlich immer auch den Wettkampf, Blöcken des langsam wachsenden Kaya-Hol- traditionell oft verbunden mit Geldwetten. zes und Steine aus Schiefer In Ostasien ist der Go-Sport und Muschelschalen herge- heutzutage professionell organi- stellt. Die Preise für beides siert. Top-Profis sind dort Promi- sind dabei nach oben fast nente und verdienen Millionen. unbegrenzt. Go im Westen Philosophie In den Westen, nach Europa und Die Ursprünge des Go ver- Amerika, kam Go erst sehr spät, muten Archäologen in der im 19. Jahrhundert. Inzwischen Astrologie. Hinweise dafür hat sich jedoch eine zahlenmäßig finden sich noch in den Be- immer stärkere Spielergemeinde zeichnungen für einzelne aufgebaut. In Deutschland finden Punkte auf dem Brett: Sternpunkte (Hoshi/ pro Jahr an die hundert Turniere statt, es gibt Xingwei, 星位) und Himmel (/Tianyu- eine Bundesliga, in der auch die Mannschaft an, 天元). “Tri-Lux” spielt, eine bundesweite Nach- Schwarz und Weiß werden oft als Symbole für wuchsförderung, veschiedene Meisterschaften Yin und Yang (阴阳) interpretiert. Ein Aus- und den europäischen Go-Kongress, zu dem gleich der Kräfte, das heißt eine ausgeglichene Jahr für Jahr hunderte von Go-Spielern zu- Partie, wird traditionell als gelungen angese- sammenkommen, um den Europameister zu hen. küren, aber auch um ein buntes Rahmenpro- Im Gegensatz zu Schach erlangen die Steine gramm rings um Go zu erleben. beim Go ihre Bedeutung nur durch ihre Bezie- Nähere Informationen zu Go gibt es im Internet, z.B. auf hung zueinander. Oft wird dies mit ostasiati- den Seiten des Deutschen Go Bundes www.dgob.de oder schen Gesellschaften verglichen, in der das In- zu Go in Trier auf de.trigo.wikia.com.

10 Die Faszination von Go Dr. Liu Huiru

Der Legende nach soll der Urkaiser Yao das Go-Spiel 手谈, Gespräch per Hand. erfunden haben, um seinem Sohn, dessen intellektuelles Zwar geht es wie bei jedem Fassungsvermögen und Sinn für moralisches Verhalten Spiel auch hier ums Gewin- leider etwas zu wünschen übrig ließ, Nachhilfe zu leis- nen, aber bei Go ist aggres- ten. Es sei dahingestellt, inwieweit man dieser Geschich- siver Spielstil eher unpopulär te Glauben schenken darf, fest steht, dass für die Chine- und führt übrigens auch viel sen das Spiel eindeutig einem pädagogischen Zweck leichter als etwa beim dient. Aufgrund seiner schier unendlich vielen kombina- Schach zum eigenen Ver- torischen und taktischen Möglichkeiten soll sich das derb, denn die positionelle Überlegenheit kann mit ei- Spiel positiv auf das logische Denken und das morali- nem einzigen ungenauen Zug umkippen. Es erweist sich sche Empfinden auswirken. Der ebenso eminent militäri- als ungemein wichtig, den Gegner ernst zu nehmen, d.h. sche Aspekt des Spiels tritt erstaunlicherweise eher in auf dessen Spiel einzugehen und eigene Schwächen um- den Hintergrund. gehend auszugleichen. Die immense Kombinierbarkeit strahlt eine geradezu Beim Go-Spiel setzt man nicht so sehr zielgerichtet den magische Faszination aus. Nicht selten wurde das Spiel eigenen strategischen Plan um, indem man Hindernisse als eine Art Abbild des Universums angesehen, in wel- aus dem Weg räumt, vielmehr korrigiert man den Plan chem sich politisch-militärische, aber auch kulturelle nach jeder Antwort des Gegners, die sehr unterschiedlich und künstlerische Aspekte offenbaren. In diesem Sinne ausfallen kann und je nachdem den Spielhorizont erwei- gilt es als eine hohe Kunst, die neben Musik, Malerei tert oder verengt. Die große Variabilität der Züge ermög- und Kalligraphie zur Standardbildung eines Gelehrten licht eine äußerste Flexibilität des Spiels, wobei ein star- gehörte. ker Gegner durch oft unerwartete Züge diese noch er- Die Regeln des Go sind mit wenigen Worten erklärt: höht. Unter dem Druck eines Gegners, der einen vor Zwei Spieler, jeweils mit schwarzen und weißen Steinen, überraschende Herausforderungen stellt, wird man ge- setzen abwechselnd einen Stein auf das anfangs leere zwungen, den ursprünglichen Vorsatz zu überdenken Spielfeld, das aus 19 x 19 Linien besteht. Alle Verbin- bzw. zu modifizieren und somit über seine eigenen dungspunkte der Linien sind mögliche Plätze für die Grenzen hinauszugehen. So zeigt sich ein starker Gegner Steine. Ziel des Spiels ist es, mit den Steinen seiner Far- immer als ein guter „Gesprächspartner“, dank dessen be möglichst große Gebiete zu umranden, dabei kann Mitwirkung man nicht nur eine objektivere Selbster- man Gebiete anderer Farbe für sich beanspruchen, wenn kenntnis erlangt, sondern auch Anregungen zur Selbst- man es schafft, die dort befindlichen feindlichen Steine überwindung bekommt. Im Licht dieser Interaktion er- lückenlos zu umzingeln. Dieser Spielweise verdankt Go scheint das harte Ringen mit dem Gegner letztlich als seinen chinesischen Namen weiqi 围棋 (Umzingelungs- eine disziplinierte Arbeit an sich, wobei der Gegner eine spiel). mäeutische Funktion im sokratischen Sinne erfüllt. Der Unter dem Aspekt der Strategie hat Go eine gewisse Sieg am Ende ist nichts anderes als eine Bestätigung Ähnlichkeit mit Schach, auch hier versucht jede Partei, erfolgreicher Selbstüberwindung, während die Niederla- eine für sie selbst günstige Konstellation zu erreichen. ge auf eigene Unzulänglichkeit hinweist. In beiden Fäl- Allerdings gibt es aufgrund der vielen Setzmöglichkeiten len hat man dem Gegner zu danken, hat dieser doch dazu mehr optionale Raffinessen, die das Spiel für Amateure beigetragen, dass man zu neuen Erkenntnissen kommt. oft unübersichtlich machen. Wie komplex das Spiel ist, Aufgrund des Gesprächscharakters des Go gebietet sich zeigt die Tatsache, dass keines der zahlreichen Compu- für die Spieler Wohlwollen, ja Respekt gegenüber dem terprogramme, die bislang entwickelt wurden, in der Gegner. Wenn beispielsweise der Gegner vergessen hat, Lage ist, einen Großmeister zu schlagen. Ein Go-Com- die Go-Uhr zu betätigen, verhält man sich nicht, wie es puter, der wie Deep Thought den Menschen bezwingt, bei den Schachspielern üblich ist, möglichst unauffällig, wird, wenn überhaupt, wohl noch einige Zeit auf sich so lange, bis der Gegner das fatale Auslaufen seiner warten lassen. Das sollte aber nicht von dem Spiel ab- Spielzeit bemerkt, sondern der Go-Spieler empfindet es schrecken, denn die Regeln von Go sind eigentlich ein- als selbstverständlich, den Gegner darauf aufmerksam zu fach zu erlernen und für Anfänger gibt es auch kleinere machen. Denn man kämpft nicht gegen den Gegner, Bretter mit 9x9 oder 13x13 Punkten. sondern kämpft mit dessen Hilfe gegen seine eigenen Im alten China verstand man Go als eine Art Dialog, Schwächen und blinden Flecke. – Zumindest ist es für dementsprechend bezeichnete man es auch als shoutan viele so.

11 Vortrag von Prof. Karl-Heinz Pohl: Kung-fu – zwischen Kampf und Kunst: Philosophische Grundlagen der chinesi- schen Kampfeskunst

Bis zu den Zeiten von Mao Zedong galt China für die gen wird, ist die ganze Philosophie des Kampfes in Europäer als Inbegriff eines pazifistisch orientierten China daoistisch orientiert, nämlich durchtränkt von Landes. Diese Einschätzung beruhte einerseits auf den Gedanken aus den beiden zentralen Schriften des Dao- klassischen Schriften, z.B. der konfuzianischen Verurtei- ismus, dem Daodejing (Das Buch vom "Weg" und des- lung von Kampf und Krieg sowie auch daoistischer Ge- sen Wirkkraft) des legendären Laozi und dem Buch ringschätzung von Aggression. Andrerseits hatten auch Zhuangzi. Dies wurde schon früh erkannt, z. B. verfaßte europäische Beobachter festgestellt, z.B. der französi- Wang Zhou, ein tangzeitlicher Autor (8. Jh.) eine Schrift sche Jesuitenmissionar Louis LeComte (17. Jh.), dass die mit dem Titel: "Das Wesentliche der Kriegskunst, wie im Chinesen in ihrer Friedliebigkeit und Verabscheuung von Daodejing dargelegt" (Daodejing lun bing yao yishu). In Kriegen der "höheren Lehre Christi" nacheiferten. Er der qingzeitlichen großen Enzyklopädie (Gujin tushu warnte jedoch: "Die sinesische Politik verhindert durch jicheng) findet sich dieses Daodejing bezeichnenderwei- diese Zucht viel innerliche Unruhe; allein sie setzt damit se unter dem Kapitel "Strategien" (bingfa, Kap. 82) ein- zugleich das Volk in Gefahr auswärtiger Kriege, welche gereiht. noch gefährlicher seien." Knapp zweihundert Jahre spä- Die Gedanken von Sunzi, dem Verfasser des Strategie- ter – in den Opiumkriegen – ist diese Prognose Wirk- klassikers Kunst des Krieges (Sunzi bingfa), der gegen lichkeit geworden. LeComtes Erklärung (von 1696) zu Ende des 6. Jh. v. Chr. lebte, zeigen eine bemerkenswer- diesen chinesischen Verhältnissen und Prioritäten laute- te Mischung von konfuzianischem, daoistischem und te: Man würde der Elite nur Bücher vorlegen und ihnen legalistischem Denken. Sunzi zufolge ist das letzendli- niemals ein Schwert in die Hände geben, "ein wiehern- che Ziel von Kampf und Krieg nicht die Vernichtung des des tartarisches Pferd wäre fähig, die ganze sinesische Gegners, sondern die Wiederherstellung von Frieden und Reiterei in die Flucht zu bringen." Harmonie. Interessanterweise haben die Teile seines Und doch hat es bei näherem Hinsehen in China – nicht Buches, die sich mit Kampfmethoden befassen, meist anders als sonstwo – quer durch die Geschichte fast einen daoistischen Hintergrund. ununterbrochen Krieg und Kampf gegeben. Dieser Wi- Hier soll nun in folgenden fünf Bereichen des Daoismus derspruch zwischen propagiertem Pazifismus und krie- die Verwandtschaft zur Kampfkunst bzw. zum Strategie- gerischer Realität erklärt sich wohl einfach dadurch, dass denken aufgezeigt werden: Ideal und Wirklichkeit meist auseinander klaffen: Ideale 1.Perfektionierung durch stetes Üben zu pflegen, heißt nicht, dass diese auch in der Wirklich- 2."Pflege des Lebens" keit umgesetzt sein müssen. Zwar pflegte man Harmonie 3.dialektisches Denken als höchstes Ideal, doch findet man gleichzeitig eine rei- 4.Siegen ohne zu kämpfen che Literatur, die sich mit allen Aspekten des Kampfes/ 5.Psychologie des Kampfes Krieges beschäftigt, insbesondere in Form der sogenann- Zum Schluss folgen dann noch ein paar allgemeine Ü- ten "Schule der Kriegsstrategien" (bingjia). Doch zeigt berlegungen zum Stellenwert dieser Art von Kampf-Phi- sich das Thema Kampf auch in anderen klassischen losophie bzw. Strategiedenken in der chinesischen All- Schulen und Schriften, so bei den Moisten als Theoreti- tagskultur, nämlich als Anleitung zur Bewältigung des kern des Verteidigungskrieges, bei den Legalisten, die Alltagslebens bzw. als ganz allgemeine und einfache Krieg und Kampf zur Stärkung des Reiches befürworte- Handlungstheorie. ten, oder sogar – wenn auch nur am Rande – bei dem Konfuzianer Menzius, wenn er sagt: "Ein Edler wird 1. Perfektionierung durch stetes Üben nicht kämpfen wollen; doch wenn er kämpft, dann muss Was ist Kampfeskunst? Eine Technik oder "Kunst", um er siegen" (zhan bi sheng). andere besiegen zu können, oder die Kunst, einen Kampf Die Daoisten schließlich, die Befürworter des wuwei, bestehen zu können, ohne besiegt zu werden? des Nichthandelns, glaubt man schwerlich mit Kampf in Beide Antworten lassen sich nicht immer voneinander Verbindung bringen zu können, und doch, wie sich zei- trennen, so kann es notwendig sein, einen Gegner zu

12 töten, um nicht besiegt zu werden. Prinzipiell lassen sich Ein guter Koch wechselt das Messer einmal im Jahr, jedoch zwei Ansätze oder Motivationen unterscheiden: weil er schneidet. Ein stümperhafter Koch muss das Siegorientierung und Überlebensorientierung. Messer alle Monate wechseln, weil er hackt. Ich ha- Der moderne chinesische Begriff für Kampfkünste ist be mein Messer nun schon neunzehn Jahre lang und wushu, d.h. er bezieht sich auf gewisse Techniken oder habe schon mehrere tausend Rinder zerlegt, und Künste (shu oder fa) für martialische (wu) Zwecke. doch ist die Schneide wie frisch geschliffen. Die Ge- Das Wort gongfu (so die heutige -Schreibweise lenke haben Zwischenräume; des Messers Schneide von Kung-fu) wird hierzulande zwar ausschließlich für hat keine Dicke. Was aber keine Dicke hat, dringt in Kampfkunst verwendet, im Chinesischen hat es jedoch Zwischenräume ein – ungehindert, wie spielend, so eine viel umfassendere Bedeutung, nämlich "höchste dass die Klinge Platz genug hat. […] Und doch, so Perfektion durch stetes Üben". Dies gilt z.B. auch in der oft ich an eine Gelenkverbindung komme, sehe ich Schriftkunst, im Malen und im Dichten – oder für ir- die Schwierigkeiten. Vorsichtig nehme ich mich in gendeine Tätigkeit, wie das Sprichwort besagt: "Wenn acht, sehe zu, wo ich haltmachen muss, und gehe die Anstrengung (gongfu) groß ist, lässt sich auch ein ganz langsam weiter und bewege das Messer kaum Stößel zu einer Nadel schleifen" (zhi yao gongfu shen, merklich – plötzlich ist es auseinander und fällt wie tiechu mocheng zhen). ein Erdenkloß zu Boden. […]" Der Fürst Wen Hui Die aus dieser Übung gewonnene künstlerische Fähig- sprach: "Vortrefflich! Ich habe die Worte eines Kochs keit kann man nach Richard John Lynn als "intuitive gehört und habe die Pflege des Lebens (yangsheng) Beherrschung des künstlerischen Mediums" verstehen; gelernt." d.h., eine lange Übungspraxis ermöglicht es dem Künst- Ein meist übersehenes Detail dieser bekannten Ge- ler, seine Kunst in einer intuitiven – mühelosen – Art schichte besagt, dass der Koch Ding sein Messer schon auszuführen, und Zuschauer erleben diese magische Na- seit neunzehn Jahren schwingt und dass er damit Tau- türlichkeit als Perfektion. sende von Ochsen zerlegt hat. So dürfen wir sicher an- Die Daoisten, die dem Prinzip des Nicht-Handelns (wu- nehmen – wenn es je einen solchen magischen Koch wei) anhingen, würde man auf den ersten Blick nicht mit gegeben hat –, dass er seine Fähigkeit nicht als Genie in einer derartigen handels- bzw. übungs- und anstren- die Wiege gelegt bekommen hat, denn, wie es in dem gungsorientierten Einstellung in Verbindung bringen mal Goethe, mal Schiller oder auch Fontane nachgesag- wollen, und doch wird in der chinesischen Ästhetik – ten deutschen Sprichwort heißt: "Genie ist Fleiß." Inso- und die Kampfkünste bilden einen integralen Teil einer fern wird auch der Koch seine an Magie grenzende Fä- chinesischen Ästhetik – diese Art der magisch-natürli- higkeiten durch Fleiß erworben haben, allerdings, und chen Beherrschung einer Kunstfertigkeit in der Regel dies ist die entscheidende daoistische Wende in der Ge- mit daoistischen Anekdoten illustriert. So lässt sich die schichte, vermochte er schließlich über die reine Technik Bedeutung von gongfu als höchste Leistung durch stetes hinauszugehen und das Messer aus dem Geist des Dao Üben durch eine Geschichte aus dem Buch Zhuangzi heraus zu führen. Das Geheimnis von Koch Dings Kunst veranschaulichen (aus dem Kapitel 3 mit dem Titel ist demnach zunächst jahrelanges Üben einer Technik, "Pflege des Lebens"). Sie handelt von einem Koch na- dann aber Transzendieren von Technik und aus dem Dao mens Ding, der mit ein paar Messerschnitten einen Och- heraus handeln. Eine derartig hohe, intuitive Beherr- sen zerlegen kann: schung der Kunst wird auf chinesisch shen (göttlich, Der Fürst Wen Hui hatte einen Koch, der für ihn geistig) genannt, das heißt, sie erscheint so vollkommen, einen Ochsen zerteilte. Er legte Hand an, drückte mit als wäre sie von einem Gott (shen) gemacht. der Schulter, setzte den Fuß auf, stemmte das Knie an: ritsch! ratsch! – trennte sich die Haut, und zi- 2. "Pflege des Lebens" schend fuhr das Messer durch die Fleischstücke. Al- Die ursprüngliche Hauptströmung des Daoismus (nach les ging wie im Takt eines Tanzliedes, und es traf Fung Yu-Lan) ist die der "Pflege des Lebens" (yangs- immer genau die Gelenke. heng), d.h. die Höherschätzung des Lebens, der eigenen Der Fürst Wen Hui sprach: "Ei vortrefflich! Das Gesundheit, des Überlebens etc. vor allem anderen, so nenn' ich Geschicklichkeit!" Der Koch legte das z.B. in dem berühmten, dem legendären Yang Zhu zuge- Messer beiseite und antwortete zum Fürsten ge- schriebenen Ausspruch, nicht ein Haar seines Schopfes wandt: "Das Dao ist es, was dein Diener liebt. Das hergeben zu wollen, um der Welt zu nützen. ist mehr als Geschicklichkeit. Als ich anfing, Rinder Yang Zhus Einstellung gilt zwar als Gipfel des Egoismus zu zerlegen, da sah ich eben nur Rinder vor mir. (weshalb sie auch heftig von Menzius kritisiert wurde), Nach drei Jahren hatte ich's soweit gebracht, dass doch ist dies nur die Hälfte ihrer Bedeutung; die andere ich die Rinder nicht mehr unzerteilt vor mir sah. Seite ist die Wertschätzung des Lebens, der Lebenskraft Heutzutage verlasse ich mich ganz auf den Geist oder Lebendigkeit. Yang Zhu muss darauf mehr Wert (shen) und nicht mehr auf den Augenschein. […]. gelegt haben als auf alles andere. Im Sinne einer Le-

13 benspraxis bedeutet diese "Pflege des Lebens" die Kulti- dies in die Sprache der Kampfkünste als Kultivierung vierung von Lebenskräften, d.h. von Körper und Ge- von Flexibilität, d.h. von geschmeidigen, weichen bzw. sundheit. ausweichenden Bewegungen als Reaktion auf einen An- In der daoistischen Religion wurde dieser Zweig als Su- griff – wie im japanischen (allerdings dem geistesge- che nach Langlebigkeit bzw. Unsterblichkeit weiter kul- schichtlichen Ursprung nach chinesischen) Judo: wört- tiviert, und er wirkt heute noch am längsten nach, näm- lich, dem "weichen Weg". lich in den praktischen Ausformungen bzw. Abspaltun- Umgesetzt in die Sprache der Strategie heißt dieses Prin- gen daoistisch geprägter Gesundheitspraktiken (wie im zip nicht wie in der bekannten (europäischen) Devise: Qigong, Taiji etc.), denn yangsheng als Pflege des Le- Angriff ist die beste Verteidigung, sondern eher: die bes- bens ist im Grunde gleichbedeutend mit yangqi = Pflege/ te Verteidigung ist nicht da sein. Diese Präferenz ent- Kultivierung der Lebensenergie (qi) bzw. dem Qigong. spricht auch der in China populären und inzwischen Diese Wertschätzung zeigt sich z.B. darin, dass daoisti- auch hier zu Ansehen gekommenen strategemischen sche Mönche sich bekanntlich nicht die Haare schneiden Sprichwortsammlung der "Sechsunddreißig Listen"; lassen – im Gegensatz zu buddhistischen. darin lautet die letzte: "Von den 36 Listen ist die letzte, Im daoistischen Klassiker Daodejing des legendären das Weggehen, das Beste" (zou wei shang). "Weggehen" Laozi manifestiert sich die Wertschätzung des Lebens ist nur eine andere Form des Nicht-da-seins bei einem bzw. des Lebendigen, als Betonung des "Weichen" ruo Angriff. Mit anderen Worten, in einem überlebensorien- bzw. des "weichen Prinzips" Yin (im Gegensatz zu tierten Kampf (Variante 2) ist es am wichtigsten, sich Yang), so zum Beispiel in Kap 76: selbst unangreifbar bzw. unbesiegbar zu machen. Dann Der Mensch, wenn er ins Leben tritt, mag der Gegner noch so stark sein, es nützt ihm nichts. ist weich und schwach, Die Quintessenz überlebensorientierter Strategie ist folg- und wenn er stirbt, lich: nicht da sein bzw. flexibel auf Angriffe reagieren. so ist er hart und stark. Dies bedeutet, dass bei aller Kampfbereitschaft und -fä- Die Pflanzen, wenn sie ins Leben treten, higkeit das Überleben immer im Vordergrund stehen sind weich und zart, muss, denn nur dieses lässt sich durch eigene Kraft er- und wenn sie sterben, reichen, nicht aber das Siegen. Diese zeitlos gültige Ein- sind sie dünn und starr. sicht in das Wesen des Kampfes finden wir ebenfalls bei Darum sind die Harten und Starken Sunzi geäußert, dem zufolge man durch eigene Kraft Gesellen des Todes, keinen Sieg erzwingen, sondern sich nur unbesiegbar die Weichen und Schwachen machen kann. Gesellen des Lebens. Ein tiefes Verständnis dieser Form von Überlebenskunst Aufgrund dieser Beobachtung heißt es im zentralen Ka- – als Quintessenz chinesischen Verhaltens und Handelns pitel 40: "Schwachheit ist die Wirkungsweise des Dao" – zeigt auch die Bemerkung eines Engländers, Sir Ro- (ruo zhe, dao zhi yong), und Kapitel 36 stellt dazu ganz bert Hart, der im späten 19. Jh. in China über Jahrzehnte direkt fest: mithalf, das Zollwesen aufzubauen: Das Weiche siegt über das Harte. In meinem Vaterland heißt es gewöhnlich, laß dich nicht Das Schwache siegt über das Starke. biegen, auch wenn es zum Bruche kommt. - In China Das im Laozi (und auch bei Sunzi) immer wieder ange- hingegen genau umgekehrt: Laß dich biegen, aber laß es führte Beispiel für die überwindende Kraft des Weichen, niemals zum Bruche kommen. das ja auch, wie gerade aus Kap. 76 zitiert, das Wesens- Beliebtes Symbol dieser flexiblen Unzerbrechlichkeit ist merkmal des Lebendigen ist, ist das Wasser. In Kap. 78 der Bambus, den man auf zahlreichen Bildern mit ent- heißt es dazu: sprechenden Aufschriften quer durch die Kulturge- Auf der ganzen Welt schichte Chinas hindurch findet. Gibt es nichts Weicheres und Schwächeres als das Wasser. 3. Dialektisches Denken Und doch in der Art, wie es dem Harten zusetzt, Dialektik heißt im chinesischen Kontext das Zusammen- kommt nichts ihm gleich. spiel der Gegensätze, nämlich von Yin und Yang, den Es kann durch nichts verändert werden. beiden polaren Grundkräften, die für hart und weich, Dass Schwaches das Starke besiegt aber auch für männlich und weiblich stehen. Wichtig ist Und Weiches das Harte besiegt, dabei der Gedanke, dass diese beiden scheinbar gegen- weiß jedermann auf Erden, sätzlichen Kräfte oder Prinzipien einander bedingen und aber niemand vermag danach zu handeln. ergänzen. Im Abschnitt über die "Pflege des Lebens" Wie äußert sich die "Pflege des Lebens" in der Kampf- wurde deutlich, dass Laozi eher das schwache und wei- kunst? Wenn Kultivierung von Leben und Lebendigkeit che Yin schätzt (wie das Wasser), und zwar im Kontrast die Pflege des Weichen bedeutet, dann übersetzt sich zu dem harten und starken Yang. Doch in einer Kampfsi-

14 tuation kann es durchaus angebracht sein, sowohl hart Ich schreite keinen Fußbreit vor als auch weich zu sein, zuschlagen als auch ausweichen Und weiche einen Schritt zurück." zu können, nach außen weich, aber innen hart zu sein – Das bedeutet: so wie der Bambus zwar flexibel, gleichzeitig aber von Ausführen ohne auszuführen. unübertroffener Festigkeit ist. Beides hat also im Kampf Die Ärmel hochkrempeln, ohne die Arme zu entblö- seinen Wert. ßen. Desweiteren enthält der Gedanke der dialektischen Zu- Im Griff haben ohne Waffengewalt. sammengehörigkeit bzw. gegenseitigen Ergänzung der Widerstehen ohne Feindseligkeit. Gegensätze noch ein weiteres wichtiges Element, näm- Solche paradoxen Formulierungen sind typisch für die lich das Prinzip des Wandels bzw. der Umkehr, dass Argumentation im Laozi, insbesondere wenn es um Vor- nämlich Yin zu Yang und Yang zu Yin werden kann. Der stellungen wie das "Nicht-Handeln" geht, denn Nicht- Begriff "Umkehr" (fan) hat in der daoistischen Philoso- Handeln – dialektisch gesehen – ist natürlich auch nichts phie sogar zentrale Bedeutung. Es wurde eben aus Kapi- anderes als (negatives) Handeln. Die strategische Bedeu- tel 40 zitiert: "Schwachheit ist die Wirkungsweise des tung der Passage zielt jedoch in folgende Richtung: Dao", der Satz geht aber weiter: "Umkehr ist die Bewe- Wenn man schon gezwungen ist zu kämpfen, dann sollte gung des Dao" (fan zhe, dao zhi dong). Diese Erkenntnis man den Kampf nicht noch betonen; mit anderen Wor- gibt es auch in der Form eines bekannten Sprichworts: ten, ein Kampf sollte besser als Nicht-Kampf erscheinen, "Wenn die Dinge ein Extrem erreichen, müssen sie sich ein Vorrücken als Nicht-Vorrücken und ein Feldzug als umkehren" (wuji bi fan), so z. B. die Sonne, die, wenn Nicht-Feldzug. sie den Zenith überschritten hat, zu sinken beginnt. Dieser Gedanke hat nicht nur eine strategische, sondern Wie übersetzt sich diese Erkenntnis des Wandels oder eine noch tiefere Bedeutung, nämlich im Sinne einer der Umkehr in die Sprache der Strategie bzw. Kampf- (Über-)Lebensphilosophie: Das Ziel ist nämlich Siegen, künste? Die strategische Anwendung findet sich bei ohne zu kämpfen, denn dies ist, nach Laozi (Kap. 73), Laozi in Kap. 36: auch der "Weg" (dao) des Himmels: "Das Dao des Was du zusammendrücken willst, Himmels streitet nicht / und ist doch gut im Siegen." So das musst du erst richtig sich ausdehnen lassen. ist in Sunzis Die Kunst des Krieges das Siegen, ohne zu Was du schwächen willst, kämpfen, der Gipfel an strategischem Können: das musst du erst richtig stark werden lassen. Nach den Regeln der Kriegskunst ist es besser, den Was du vernichten willst, Staat des Gegners unversehrt zu lassen, als ihn zu das musst du erst richtig aufblühen lassen. zerschlagen. [...] Deshalb ist hundertmal zu kämpfen Wem du nehmen willst, und hundertmal zu siegen nicht das allerbeste. Am dem musst du erst richtig geben. allerbesten ist es, das Heer des Gegners ohne Kampf Das heißt Klarheit über das Unsichtbare. zu besiegen. Hier haben wir also eine Einsicht in den dialektischen In Kapitel 19 des Zhuangzi wird diese magische Fähig- Zusammenhang des Lebens – dass nämlich auch das keit des Siegens, ohne zu kämpfen, mit einer bemer- Stärkste, wenn es seinen Höhepunkt erreicht hat, kenswerten Geschichte illustriert, und zwar geht es dabei schwach zu werden beginnt: eine Einsicht, die sich auch um das Trainieren eines Kampfhahns: strategisch nutzen lässt. So ist das Wissen um den Wan- Ji Xingzi richtete für den König einen Kampfhahn del, die Umkehr, wichtig für das Ausnutzen des natürli- zu. Nach zehn Tagen fragte der König: "Kann der chen Verlaufs der Dinge. Beim Kämpfen bedeutet dies Hahn schon kämpfen?" Er sprach: "Noch nicht, er das richtige timing des Zuschlagens, d.h., es kommt da- ist noch eitel, stolz und zornig." Nach aber zehn Ta- rauf an, dem natürlichen Trend – der Umkehr von Yang gen fragte der König wieder. Er sprach: "Noch zu Yin – nur noch einen Akzent zu versetzen. nicht, er geht noch auf jeden Laut und Schatten los." Nach aber zehn Tagen fragte der König wieder. Er 4. Siegen, ohne zu kämpfen: sprach: "Noch nicht, er blickt noch heftig und strotzt Wie bereits erwähnt ist ein zentraler Gedanke des Dao- vor Kraft." Nach aber zehn Tagen fragte der König ismus der des Nicht-Handelns (wuwei). Weiter oben wieder. Er sprach: "Nun geht es. Wenn andere Häh- wurde jedoch ausgeführt, dass gongfu genau das Gegen- ne krähen, so macht das keinen Eindruck mehr auf teil verlangt, nämlich zunächst dauerhafte Übungspraxis. ihn." Der Hahn war anzusehen wie aus Holz. Sein Doch der Gedanke des Nicht-Tuns äußert sich durchaus Wesen war vollkommen. Fremde Hähne wagten auch im strategischen Denken, so in Kap. 69 des Laozi, nicht mit ihm anzubinden, sie kehrten um und liefen worin es heißt: weg. Die Strategen haben einen Spruch: Die Bedeutung dieser Geschichte geht wiederum über "Ich wage nicht, der Herr zu sein die des eigentlichen Kämpfens hinaus, denn sie betrifft, Und bin der Gast.

15 wie der Titel dieses Kapitels deutlich macht, die "Meis- Schluss terung des Lebens" (dasheng) im umfassenden Sinne. Die strategischen Maximen und Prinzipien des Kampfes, die hier erörtert wurden, spielten in China eine wichtige 5. Psychologie des Kampfes Rolle nicht nur im Training und in der Einstellung hin- Strategie ist zu einem großen Teil Psychologie, und eine sichtlich der Kampfkünste, sondern, so wie auch das Psychologie des Kämpfens bedingt zunächst eine richti- letzte Beispiel deutlich machte, für den Lebenskampf im ge Einschätzung der Vor- und Nachteile eines Gegners. allgemeinen. Sie sind durch Sprichwörter und Lebens- So lautet eine Passage in Kap. 69 des Laozi: weisheiten – zur Meisterung von Lebensproblemen – Es gibt kein größeres Unglück, überliefert worden und zum festen Bestandteil der All- als den Feind zu unterschätzen. tagskultur der Chinesen geworden. Allerdings genügt es nicht nur, den Gegner zu kennen, Selbst die Strategie des chinesischen Umzingelungs- sondern auch sich selbst, nämlich der eigenen Stärken spiels (chin.: weiqi, jap. Go-Spiel) verdient in diesem und Schwächen. Bei Laozi (Kap. 33) heißt es dazu: Zusammenhang Erwähnung, da hier nicht das Schlagen Wer andere kennt, ist klug. des feindlichen Königs zum Sieg führt, sondern das Ein- Wer sich selber kennt, ist weise. verleiben des Gegners – man macht ihn gleichsam zu Wer andere besiegt, hat Kraft. einem Teil von sich selbst. Wer sich selber besiegt, ist stark. Als Anleitungen zur Bewältigung des Alltagslebens, d.h. Parallel dazu führt Sunzi aus: als einfache Handlungstheorie, haben diese Prinzipien Kennst du den Gegner und kennst du dich, so magst des Kampfes und der Strategie bis heute im Leben der du hundert Schlachten schlagen, ohne dass eine Ge- Chinesen eine zentrale Rolle gespielt. Allerdings haben fahr besteht; kennst du dich, aber kennst nicht den sich konfuzianisches und daoistisches (strategisches) Gegner, so sind deine Aussichten auf Gewinn oder Denken nicht nur in der Alltagskultur, sondern auch in Verlust gleich; kennst du weder dich noch ihn, so der offiziellen Welt immer auch gegenseitig ergänzt, wie wirst du in jeder Schlacht geschlagen werden. man zum Beispiel in der traditionellen Komplementarität Von diesen daoistischen Anklängen abgesehen gibt es bzw. Einheit der gegensätzlichen Prinzipien des Zivilen natürlich auch konfuzianische Elemente in den Kampf- und Martialischen sehen kann (wen, das konfuzianische künsten, die sich mit Psychologie in Verbindung bringen zivile, und wu, das martialische Prinzip; jap.: bun und lassen – wie Moral und Loyalität – , und in Sunzis Stra- bu). Diese Durchdringung von zivilen (konfuzianischen) tegieklassiker erhalten diese Aspekte genau so viel Ge- und martialischen Elementen zeigt sich auch darin, dass wicht wie die daoistischen. Darüber hinaus gibt es noch das Ziel des Kampfes nicht Vernichtung des Gegners, andere konfuzianischen Ideen, die das Training und die sondern Herstellung von Harmonie am Ende des Kamp- psychologische Einstellung in einer Kampfsituation be- fes darstellt. So lässt sich auch das Wesentliche von treffen, wie den von Menzius (2A.2) geäußerten Gedan- Sunzis Buch in einem bekannten Sprichwort zusammen- ken des "unbewegten Geistes/Herzens" (budong xin). In fassen: "Man schätze das Kämpferische/Martialische, einer der berühmtesten Passagen dieses konfuzianischen kultiviere das Zivile" (shang wu, xiu wen). Klassikers spricht Menzius davon, eine "üppig fließende Allerdings dürfte (nach den obigen Erkenntnissen her zu Lebenskraft" (haoran zhi qi) zu kultivieren, und zwar urteilen) "das Kämpferische/Martialische schätzen" nicht durch Körper- oder Atemübungen (z.B. Qigong), nicht bedeutet haben, dass man kriegerische Einstellun- sondern durch moralische Kultivierung sowie durch die gen pflegte oder auf Gewalt mit Gewalt antwortete. Verbindung zwischen Willen (zhi), Lebenskraft (qi) und Ganz im Gegenteil: Die rechte Art des Trainings in den Herz/Geist (xin), sodass man am Ende mit einem "un- Kampfkünsten galt eher dem Ziel der Entwicklung von bewegten Geist/Herz" im Leben – und im Lebenskampf Kräften wie in Zhuangzis Kampfhahn: "Fremde Hähne – steht. Der Gedanke des "unbewegten Herzens/Geistes" wagten nicht mit ihm anzubinden, sie kehrten um und sollte in der Philosophie der Kampfkünste im japani- liefen weg." schen Zen-Buddhismus noch eine bedeutende Rolle spielen. (Gekürzte Version eines Artikels des Vortragenden, der Im allgemeineren Sinne betrifft Psychologie in den in der Zeitschrift für Qigong Yangsheng erschien. Litera- Kampfkünsten (und in der Strategie) jedoch mehr als nur turangaben finden sich im Originaltext.) gute Selbsterkenntnis und Kenntnis des Gegners, sie berührt vor allem auch die Kunst der Täuschung, und ein großer Teil in Sunzis Die Kunst des Krieges handelt von dieser Thematik.

16 Deutsche Go-Meisterschaft Finalrunde 2014 in Trier

Zum ersten Mal begrüßten wir dieses Jahr die acht besten deutschen Go-Spieler zur Endrunde der deutschen Meisterschaft an der Universität Trier. Durchgeführt wurde das Turnier vom Go-Landesverband Rheinland-Pfalz, finanziert vom Deutschen Go Bund.

Vier anstrengende, aber auch spannende Tage wurde, leider wenig Raum für mehr. Ob dies für die Organisatoren Horst Zein und Marc O. der Partiequalität immer so förderlich war, sei Rieger, sowie die vielen Helfer sind vorbei. einmal dahin gestellt, wenn die Fehlerquote Eigentlich hat alles ganz gut geklappt: Die Un- nach zehn Stunden Go-Spielen dann doch terkunft der Spieler war privat organisiert wor- merklich anstieg... den – wozu ein Spieler meinte: “Wenn ich die- Der Turnierverlauf lässt sich eigentlich ganz ses Jahr Meister werde, dann lag es aber an einfach zusammenfassen: Der Favorit nach Ra- dem tollen Gästebett.” (Nun ja, vielleicht hatte ting und Expertenmeinung, Benjamin Teuber, er unterschätzt, dass der spätere Meister auch hatte gleich in der ersten Runde den amtieren- eines hat...) Verpflegung gab es auch zur Ge- den Meister Lukas Krämer niedergerungen. Ob nüge – wobei Bananen und Knoppers am das daran lag, dass Lukas zwischendurch aus schnellsten weggingen, aber auch das japani- Langeweile einer Zuschauerin längere Zeit ein sche Buffet zum Turnierausklang gute Kritiken paar Eröffnungen erklärte, während seine Uhr bekam. Und die “üblichen” Muschelsteine plus lief, sei jetzt mal dahingestellt. Nett war es je- extra für das Turnier angeschaffte Shinkaya- denfalls… Bretter sorgten für die nötige Unterlage für Benjamin, der nun wie der zukünftige Cham- spannende Spiele, die oft von über hundert Zu- pion spielte, schlug auch am zweiten Tag alle schauern im Internet auf KGS live mitverfolgt seine Gegner. Witzeleien über die Frage, wie er wurden. es da noch schaffen könnte, wieder (wie schon Doch bevor das Turnier überhaupt angefangen achtmal) zweiter zu werden, nahm er immer hatte, gab es erst einmal einen 27-Dan-Zug zu gelassener. Doch dann kam der schwarze bestaunen – wenn auch nicht auf dem Brett: Samstag für ihn: Erst eine Niederlage gegen Die Mehrzahl der Spieler reiste nämlich mit den wie immer unbedarft aufspielenden Jonas demselben Zug an. Nicht aber Bernd Schütze: Welticke, und danach gleich noch eine gegen Der kam nämlich mit dem Fahrrad – direkt aus den Rekordmeister Franz-Josef Dickhut. Plötz- Berlin. Mit dieser sportlichen Höchstleistung lich war Lukas wieder obenauf, und das Tur- des dienstältesten Teilnehmers konnte keiner nier ging dann am Sonntag, als beide ihre letzte von den Youngstars mithalten! Partie gewannen, für Benjamin so aus wie Eigentlich war geplant, dass die Turniertei- schon so oft: Er wurde Zweiter. Lukas hinge- nehmer nach den Partien noch Gelegenheit ha- gen wiederholte seinen Vorjahreserfolg. ben, am Programm der Ostasientage teilzu- Immerhin gab es für Benjamin als Trostpreis nehmen. Leider dauerten die meisten Partien so eine Flasche Mosel-Riesling. Da hatte Benja- lange, dass eigentlich nur Lukas Krämer von min dann den schwarzen Samstag und die diesem Angebot Gebrauch machte, und so zum Drohung, mit Mühle statt Go anzufangen, Beispiel als einziger Go-Spieler in den Genuss schon wieder vergessen, und nahm gleich ein eines Guzheng-Konzertes von Li Xueyan kam. paar Becher mit, um den Wein dann mit den Ansonsten ließ der straffe Zeitplan, der uns anderen Go-Spielern im Zug auf der Heimfahrt durch die lange Bedenkzeit aufgezwungen zu teilen…

17 Gedanken eines Teilnehmers von Bernd Schütze (leicht gekürzt)

Der neue Deutsche Meister ist der Alte. Die Vertreter der Spitzensporttheorie sind ja Die Berechtigung, weiter den Titel zu tragen, der Meinung, das gegenwärtige System ermitt- war, trotz des knappen Ausganges, schon wäh- le am besten den oder die besten Spieler. Mag rend des Turniers zu erkennen. Für Lukas war sein. Wenn man zu denen gehört, die sich in die Bedenkzeit einfach zu lang. Er konnte um- einem weiteren Miniturnier erst qualifizieren herschlendern und alle parallel laufenden Parti- müssen, dann stellt sich der zeitliche Aufwand en betrachten und später – erschreckenderweise doch als sehr groß dar. Wäre es nicht organisa- – auch noch kommentieren. torisch einfacher und würde es nicht mehr Am Abend vor Beginn des Turniers gab es eine Spieler motivieren, wenn die Vorrunde einfach schöne Stadtführung, eine originelle Idee, den gestrichen wird und die vier offenen Plätze der Teilnehmern zu vergegenwärtigen, wo sie sind. Endrunde über die Platzierung in einem größe- Die Endrunde ist eine Veranstaltung, die acht ren – sowieso stattfindenden – Turnier verge- Teilnehmern erlaubt, sich täglich zehn Stunden ben werden? am Brett zu verausgaben. Da die ganze Ange- legenheit dreieinhalb Tage dauert, alle sich un- tereinander mehr oder weniger kennen, kommt, je nach Stimmungslage, eine familiäre Atmo- sphäre oder der Eindruck auf, einer Gruppe von ganz extremen Nerds anzugehören.

Partieanalyse nach überstandenem Turnier.

Was mir bei anderen, aber auch bei mir selbst, auffällt, ist die Fixierung auf das Rating, die Gemeinsames Abendessen von Teilnehmern und Helfern. Ratingliste. Wenn ich mir die eigene Go-Kar- riere ins Gedächtnis rufe, dann ist es die Phase Es gibt von Marc, dem Organisator, einen Au- des Spiels, hier im doppelten Sinn, in der die diomitschnitt vom abendlichen Restaurantbe- großen Fortschritte waren und ich mich tat- such, in dem mehrere Gespräche gleichzeitig sächlich als Spieler hätte bezeichnen können. über den Tisch hinweg stattfanden, mit Sätzen, Danach kam die ödere Phase, die ewig andau- die jedem Eingeweihten bekannt vorkommen ernde, in der Konkurrenz zu anderen, Gewinn- werden, wie: „wenn ich oben rechts das Kosu- phantasien, Systeme der Selbstoptimierung, der mi gespielt hätte,..“ oder „nachdem ich den Selbstbeschulung in den Vordergrund traten. Rand unten zugemacht hatte, fühlte ich mich Schön wäre es, das Gewinnen weitgehend zu wohl/unwohl/im Vorteil/im Nachteil/vorne/hin- vergessen und sich dem Experiment hinzuge- ten“, usw.; eigentlich sollte hier nur die Tran- ben, dem, was Freude bereitet. skription dieser Aufnahme stehen.

18 Die acht Finalteilnehmer im Überblick

Lukas Krämer (6d) Benjamin Teuber (6d) Deutscher Meister des Sieger der diesjährigen Vorjahres, drei Jahre in Qualifikationsrunde, 30 Folge Deutscher Jahre, aus Hamburg, Jugendmeister (2008- einziger deutscher Teil- 2010), aus Bonn. nehmer beim ersten europäischen Qualifika- tionsturnier für den Profi-Titel.

Bernd Radmacher (4d) Vizemeister des Vor- Bernd Schütze (4d) jahres, aus Meerbusch. aus Berlin, letztes Jahr Auch seine Frau und noch knapp in der seine drei Kinder spie- Qualifikation gescheit- len häufig bei Go- ert, bisher beste Platzie- Turnieren mit: Sein rung: 5. Platz im Jahre ältester Sohn war 2013 2010. Sieger des Pokal- deutscher Vize- turniers des Botschaf- Juniorenmeister. ters von Japan.

Johannes Obenaus (5d) Jonas Welticke (4d) Letztes Jahr Drittplatz- Deutscher Junioren- ierter, Vizemeister meister und euro- 2012, deutscher päischer Vize- Jugend-Vizemeister Juniorenmeister, mit 18 2006, Berliner Meister Jahren jüngster Teil- 2011 und 2012, inz- nehmer der Finalrunde, wischen 23 Jahre, aus aus Bonn. Berlin.

Marlon Welter (4d) Letztes Jahr zum ersten Franz-Josef Dickhut (6d) mal in der Endrunde Elfmaliger deutscher (Platz 4), gewann die- Meister (zuletzt 2012), ses Jahr bereits zwei 5.Platz bei der Amateur- größere Turniere Weltmeisterschaft 2005, (Göttingen und Han- 45 Jahre aus Lippstadt. nover), aus Göttingen.

19 Turnierverlauf Ein (leicht gekürzter) persönlicher Bericht von Marlon Welter, selbst Teilnehmer an der Finalrunde

Deutsche Meisterschaft 2014. Endlich ist es Erster Spieltag: soweit! Als es losgeht treffen gleich meine beiden Top- Drei Monate früher wäre mir zwar lieber gewe- Favoriten, Lukas und Benni, aufeinander. Es sen - da war ich Go-mäßig noch richtig im Saft geht also gleich zur Sache. Ich finde es deutlich - aber man kann es sich ja nicht aussuchen. Al- schwieriger gegen Lukas zu spielen, aber seit so erstmal Uni und alles ausblenden und hof- China besiegt Benni Lukas häufiger als umge- fen, dass es in Trier nicht allzu katastrophal kehrt. Benni spielt eine Eröffnung, die mir für läuft. Wird bestimmt spannend dieses Jahr. ihn überhaupt nicht gefällt. Andererseits über- Benni und Lukas sind sowieso schon saustark rascht es mich auch nicht sehr. Lukas ist in der und waren jetzt noch in China für ein halbes Eröffnungsphase sehr stark - Benni nicht so Jahr. Sind also eindeutig gute Kandidaten für sehr. Benni kämpft sich dann eher im Mittel- den Titel. Johannes war in Taiwan und hat dort spiel zurück. Interessant auch was Lukas zu auch viel Zeit für Go aufbringen können. Hab Benni’s Spielstil sagt: “Wie ein Streetfighter … ihn auf dem Weg nach Trier im Zug getroffen boxt alles durch. Das ist allerdings auch seine und er schien motiviert zu sein dieses Jahr große Schwäche, dass er immer kämpft. Ist a- Meister zu werden. FJ (der unter Go-Spielern ber in China besser geworden.”. Im Spiel übliche Kurzname von Franz-Josef Dickhut, kommt es dann auch wirklich so, dass Benni Anm. d. Red.) ist als Dauermeister sowieso Ti- im Mittelspiel zuschlägt und eine Gruppe von telanwärter - trotz mauer Ergebnisse in letzter Lukas fängt. Danach ist es aus. Es wundert Zeit. Und dann gibts natürlich noch den ewigen mich nicht sehr, dass Benni auf diese Weise Optimisten Jonas. Ich vermute mal, dass er gewinnt, da er häufig Varianten sucht, die sich auch zum engeren Favoritenkreis zählt. Gruppen töten und Lukas manchmal ein biss- Es scheint als wären die beiden Bernd S. und chen unvorsichtig ist, wenn Gruppen relativ ich die Einzigen, die sich keine wirklichen sicher aussehen. So ist zumindest auch mein Chancen auf den Titel ausrechnen. Insbesonde- einziger Sieg gegen Lukas entstanden. Der ers- re Bernd Radmacher ist sehr zurückhaltend und te Punkt in dieser Endrunde geht also an Benni. meint, dass er so ein gutes Ergebnis wie im Ich selbst muss in der ersten Runde gegen FJ Vorjahr nicht erwartet. Mein persönlicher An- spielen. FJ ist meiner Ansicht nach der einzige spruch in diesem Jahr sind zwei Siege. Damit von uns, der das ganze professionell angeht. wäre ich bei dem Feld nicht ganz unzufrieden Am Anfang ein bisschen Smalltalk, aber wenn und wirklich fit fühle ich mich Go-mäßig auch die Partie beginnt kommen Kaffee und nicht. Ohrstöpsel rein und es wird sich auf die Partie konzentriert. Wenn es gut läuft nickt er und wenn es schlecht steht schüttelt er den Kopf oder dieser läuft sogar rot an (Das mit dem ro- ten Kopf passiert interessanterweise auch bei Benni). Abends kommt FJ auch nicht zu den geselligen Essensrunden mit, sondern geht in die Pension, in der er übernachtet, um sich für den nächsten Tag auszuruhen. Alle Anderen übernachten privat bei Horst oder Marc. Auf dem Go-Brett ist es mit ihm allerdings eine an- dere Geschichte. FJ spielt immer hohes Risiko finde ich. Ganz anders, als ein Sicherheitsspie- ler, wie zB Alexander Dinerstein. Zum Glück - so ist es jedenfalls interessanter. FJ greift gerne an und provoziert seine Gegner. Immer genü-

20 gend Platz lassen, damit der Gegner invadiert und andere wichtige Punkte besetzen. FJ ist … “Los! komm doch rein!”. Aber mir persön- dann in der Bringpflicht zu zeigen, dass sein lich gefallen solche Spiele. Es ist viel Psycho- Angriff wirklich so viele Punkte Wert ist. Das logie und die Mitte ist wichtiger, als bei so Spiel läuft auch dementsprechend - Lukas be- klein-klein-Endspiel-Stellungen. Das Spiel kommt viel Gebiet und FJ Moyo und Wand. läuft dann auch wie erwartet. FJ baut mit Weiß Später muss FJ Lukas töten, um zu gewinnen - ein riesiges Moyo und wartet, dass ich invadie- was fehlschlägt. Lukas also noch im Rennen, re. Ich spüre allerdings wenig Druck gewinnen FJ eher nicht. Benni gewinnt seine zweite Par- zu müssen und lasse es lieber darauf ankom- tie gegen Bernd Radmacher und Johannes ge- men, dass ich später geschickte Wege finde das winnt gegen Bernd Schütze. Moyo zu reduzieren und baue meine eigene Ich selbst muss gegen Jonas ran. In letzter Zeit Stellung aus. FJ invadiert - es wird kompliziert. kein guter Gegner für mich. Ich bin manchmal er schneidet mich im Zentrum ab. Ich muss zu unvorsichtig und Jonas rechnet immer die doch invadieren - lebe - es geht hin und her schärfsten Varianten. In dem Spiel läuft es auch und irgendwann befinden wir uns im Endspiel. schon in der Eröffnung sehr schlecht. Da ein FJ bekommt einen roten Kopf, was ich als In- langsamer Zug, hier ein falsches Joseki. Dann diz dafür werte, dass ich wohl führe. Und in ein Overplay und danach noch ein Lesefehler. der Tat gewinne ich die Partie mit ein paar Dann im entscheidenden Moment ein Ko ange- Punkten . Geht also doch schon mal ganz gut fangen, das zu groß ist, als das es dafür Ko- los. Schlaucht allerdings auch ganz gut 5 Stun- Drohungen gibt. das Spiel ist vorbei. Alles in den konzentriert zu bleiben und ich merke, allem abgefertigt, als ob ich eigentlich drei dass so eine Meisterschaft konditionell gar Steine bekommen müsste. Jonas entschuldigt nicht so einfach zu bewältigen ist. In den ande- sich nach dem Spiel. War das für die öffentli- ren Partien besiegt Johannes Jonas und Bernd che Zersägung meiner Stellung? Ich frage lie- Schütze schlägt Bernd Radmacher. ber nicht nach.

Zwischenstand: Benni, Johannes: 2:0 Lukas, Marlon, Bernd S., Jonas: 1:1 FJ, Bernd R.: 0:2

In der zweiten Runde treffen FJ und Lukas aufeinander. Der Verlierer des Spiels wird wohl keine Chancen mehr auf den Titel haben. Mei- ner Meinung nach ist Lukas im direkten Duell im Vorteil. Sein Spielstil funktioniert gut gegen FJ. Wenn er vorne liegt lässt er sich nicht mehr auf komische Kämpfe ein. Außerdem neigt FJ Zweiter Spieltag: manchmal dazu Züge zu machen, die ein gro- Die beiden Führenden, Benni und Johannes, ßes Moyo oder einen Angriff auf eine Gruppe spielen gegeneinander. Bennis Eröffnung ge- androhen aber eigentlich nicht richtig funktio- fällt mir besser, als die von Johannes. Bei Jo- nieren und kaum Punkte machen. Lukas kann hannes bin ich auch noch nicht wirklich schlau in solchen Momenten gut die Ruhe bewahren geworden, was eigentlich seine Stärke aus-

21 macht. Ich finde seine Züge häufig fragwürdig, andererseits ist er offensichtlich stärker, als ich. Vermutlich kann ich noch etwas wichtiges von ihm Lernen. Auch eine Nachfrage bei Lukas macht mich nicht wirklich schlauer. “Johannes ist ein Endspieler. Aber das ist auch nicht un- bedingt seine Stärke, da er dann ja meist schon im Byo Yomi ist.”. Ich muss ihn wohl noch ei- nige DM’s beobachten, um zu verstehen was sein Spiel so ausmacht. Die Partie der beiden endet dann relativ schnell, als Johannes eine Form falsch spielt und kurz darauf auf Zeit ver- liert. Ich spiele gegen Bernd Schütze. gegen Bernd In der Nachmittagspartie muss ich gegen Benni bin ich eigentlich optimistisch. Er spielt gerne ran. Benni ist zwar saustark, liegt mir als Geg- auf Moyos aber ich bin zuversichtlich da die ner allerdings. Er spielt kämpferisch und eher richtigen Züge zu finden, um alles klein genug lokal. Anlegen, Tesuji und alles basierend auf zu halten. Außerdem ist Bernd im Töten nicht tiefem, akkuraten Lesen. Das Spiel wird dann so furchteinflößend wie Benni oder FJ. Im ers- meist kompliziert und unübersichtlich. Ich mag ten Joseki weicht Bernd meiner Meinung nach solche Stellungen. Und manchmal bekommt vom Joseki ab und ich überlege, ob ich das Benni eine Art Tunnelblick bezüglich seines wohl für mich nutzen kann. Ich weiche also Plans. Wenn ich dann den Überblick behalte, auch ab. Nach ein paar Minuten weiteren Über- kann ich ihn ausspielen. legens überzeugt mein Zug mich allerdings Das Spiel wird dann auch recht schnell kom- immer weniger. Erste Reihe und verschiedene pliziert. Ich kann ihn scheinbar zunächst ein- Sente für Bernd. Kein guter Start. schließen, muss dann aber doch einsehen, dass In der weiteren Eröffnung fühle ich mich ei- ich zu viele Lücken dafür habe. Er kann seine gentlich ganz wohl. Nachdem Bernd allerdings Steine also retten. Benni bleibt aber noch einen den letzten großen Punkt bekommt zähle ich weiteren Zug in der Stellung und ich kann au- und weiß (Bernd) hat mehr Punkte auf dem ßen Fortsetzen. Nun muss er lokal noch einen Brett. Der Außeneinfluss ist mindestens genau- weitere Zug investieren, sodass ich die letzte so gut und er bekommt noch komi. Ich habe offene Ecke bekomme und weiterhin im Spiel zwar sente, aber es gibt auch keine offensicht- bin. Glück gehabt, dass Benni schonmal seinen liche Fortsetzung. Irgendetwas ist schrecklich Tunnelblick für diesen lokalen Kampf ausge- falsch gelaufen in der Eröffnung. Das hat packt hat - sonst würde ich jetzt wohl schon Bernd geschickt gemacht. Es ist nicht viel pas- ziemlich breit stehen. So bleibt es knapp und siert, aber er steht einfach besser. Passt irgend- wird immer komplexer. Nach verschiedenen wie zu Bernd finde ich. Immer freundlich und Ko-Kämpfen stehe ich schließlich eindeutig gelassen aber man darf ihn nie unterschätzen. auf Gewinn. Ich schaue auf meine Uhr und be- Ansonsten liegt man plötzlich hinten ohne dass komme instantan Panik. Die Klappe (Holzuhr) man überhaupt gemerkt hat, dass etwas passiert wackelt gerade auf dem letzten Rest des Zei- ist. gers. Unmöglich zu sagen, ob noch 10 Sekun- Wie es im Go so üblich ist geht es danach noch den drauf sind oder ich überhaupt noch die ein bisschen hin und her, aber am Ende hat Möglichkeit habe zu Ziehen. Ich ziehe sofort Bernd einfach ein paar Pünktchen mehr. Gutes einen Sicherungszug, um die Beute auch sicher Spiel, Bernd! mitzunehmen. Puh! Nicht auf Zeit verloren! Ansonsten hat FJ Bernd Radmacher geschla- Andererseits auch irgendwie dumm. Benni gen und Lukas sich gegen Jonas durchgesetzt. wollte einen Kikashi-Abtausch gegen meine linke untere Ecke machen - den habe ich durch meinen Zeitnot-Zug nicht beantwortet - jetzt ist die ganze Ecke Gemüse. Toll! Na egal - zieh

22 ich halt die Hälfte der Ecke raus und stehe im- dann von außen anfangen. Bernd sagt nur kurz mer noch auf Gewinn. Gesagt getan - aber ich “hm?” und spielt wie von mir geplant. Das hätte doch etwas mehr nachdenken sollen. macht mich etwas stutzig und ich rechne Benni spielt ein Tesuji und ich kann gar nicht nochmal nach … Mist! Eigentlich funktioniert verbinden. Ich versuche noch ein paar Dinge, mein Plan gar nicht. Die Ecke hat zu wenige aber die toten Steine werden immer fetter. Freiten. Na großartig - jetzt kann ich entweder Mein Gott! Erst denken - dann handeln. Ist die Ecke geben und außen ein paar Steinchen doch eigentlich nicht so schwer. Ich fange als bekommen, die weniger nach Einfluss, als nach Resignsequenz also noch ein ungefähr sieben- schwacher Gruppe aussehen oder winzig in stufiges Annäherungsko gegen Bennis rechte gote leben und dann mit meinen Schnittsteinen Seite an. Als Benni allerdings anfängt im eige- schwer davonlaufen. Ich entscheide mich für nen Gebiet die Ko-Drohungen zu elimieren zweiteres - bin aber nicht sicher, ob das wirk- gebe ich auf. Hat ja keinen Sinn mehr. Sind lich weise war. Die Partie verläuft dementspre- jetzt immerhin schon mehr als zehneinhalb chend schwierig und ich bin eigentlich die Stunden Go für heute. Nach der Partie kam Jo- ganze Zeit nur dabei größere schwarze Moyos nas dann noch ganz aufgeregt zu mir und meint zu verhindern. Bernd spielt stark und ich kann - wenn ich statt meiner negativen Ko-Drohun- den Rückstand nicht wirklich verringern. Am gen einfach das Endspiel spiele ist ein Halb- Ende lasse ich es darauf ankommen eine quasi pünkter. Irgendwie schon doof - aber ich hatte lebende Gruppe von ihm zu töten, was sich später einfach keine Lust mehr zu zählen. An- dann allerdings auch recht früh als unmöglich dererseits war ja vielleicht der Go-Gott am erweist. Niederlage … wird gar nicht so ein- Werk und wollte Benni zu seinem ersten Titel fach den zweiten Sieg einzufangen. verhelfen. In den anderen Partien konnten sich FJ gegen Johannes, Lukas gegen Bernd Schüt- ze und Jonas gegen Bernd Radmacher durch- setzen.

Zwischenstand: Benni: 4:0 Lukas: 3:1 Johannes, FJ, Jonas, Bernd S. : 2:2 Marlon: 1:3 Bernd R.: 0:4

Dritter Spieltag: Heute früh geht es für mich gegen Bernd Rad- macher zum Kellerduell. Bernd ist für mich ein In den anderen Partien besiegt FJ Bernd Schüt- schwieriger Gegner. Er spielt immer sehr re- ze und Lukas besiegt Johannes. In der Partie chenintensive Sachen und ich kann seine Züge von Jonas und Benni schaue ich manchmal zu. eigentlich nie antizipieren. Er hat einen sehr Jonas macht gleich im ersten Joseki, genau wie eigenen Spielstil, der wenig von üblicher Go- ich, einen Fehler. Bei ihm sieht es mindestens Theorie geprägt ist. Selbstgelernt, pragmatisch genauso schlimm aus finde ich. Aber wie Jonas und immer viel Druck für den Gegner. Ich er- so ist, Messer zwischen die Zähne und in den warte eine Stress- und Wühlpartie. Im Spiel nächsten Kampf ziehen, schafft er es irgendwie weicht Bernd dann auch gleich im ersten Jose- die Partie noch zu drehen. Beeindruckend! ki ab - meiner Meinung nach zumindest (später Benni scheint davon allerdings auch etwas erklärt FJ, dass das sehr wohl ein möglicher mitgenommen zu sein. Bestimmt kein gutes Josekizug ist). Ich überlege sehr lange warum Omen für die Partie gegen FJ. der Zug wohl nicht joseki ist und finde nach Am Nachmittag geht es gegen Lukas. Lukas langem Rechnen einen geschickten Weg seine liegt mir als Spieler überhaupt nicht und ich Steine zu fangen. Erst ein kleiner Abtausch und bräuchte für eine faire Gleichaufpartie eigent-

23 lich zwei Steine Vorgabe. Er ist in der Eröff- Vierter Tag: nung sehr flexibel und bekommt meist die Der letzte Tag beginnt. Alles ist noch offen wichtigen Punkte. Dazu ist er mir auch in Er- heute. Lukas hat allerdings die besten Chancen, öffnungstheorie und Josekiwissen überlegen. da er als einziger nur eine Niederlage hat. Ich Meist entsteht ein kontrolliertes, überschauba- selbst spiele gegen Johannes und will unbe- res Spiel, in dem er mich dann einfach ausma- dingt gewinnen - ich brauche schließlich noch növriert und nicht ein komplexes Chaosspiel, meinen zweiten Sieg. Anfangs scheint Johan- wie häufig gegen Benni oder FJ. Auch dieses nes noch sehr relaxt und schaut häufig auf sei- mal läuft es ähnlich und ich hätte nach der Er- ne Fingernägel, was wohl zeigen soll dass er öffnung wieder gut Lust die Farben zu wech- eher mäßig beeindruckt von unserem Spiel ist. seln. Es passiert nichts wirklich spektakuläres Nun bin ich erst recht determiniert diese Partie und am Ende verliere ich einfach. zu gewinnen. Im Spiel wähle ich zunächst lo- kal zwar relativ schwache Fortsetzungen, habe allerdings das Gefühl, dass ich global gut ste- he. Es bahnt sich zumindest ein langes Spiel an. Es entsteht ein Ko am oberen Rand. Das verlagert sich dann im Verlauf an den linken Rand des Brettes und wird durch unsere Ko- Drohungen immer größer und größer. Ich mer- ke, dass auch Johannes jetzt den Stress spürt und seine Körpersprache hat sich von relaxt eher zu Seufzen und Stöhnen entwickelt. Im Spiel geht es nun heiß her. Er bedroht meine Ecke, aber ich ignoriere diese Drohung und beende das Ko. Ein riesiger Tausch entsteht, aber ich liege nun vorne. Danach geht es an Auf dem Nachbarbrett schafft FJ es irgendwie verschiedenen Stellen noch hin und her und ich Benni niederzuringen. Manche seiner Züge verpasse es irgendwie die Partie zu klären, aber würde ich eher als Overplay in einer Vorgabe- am Ende reicht es knapp. Nach dem Spiel fragt partie spielen - aber Benni verliert irgendwie Johannes mich warum ich nach dem Ende des den Überlick und plötzlich steht ein ganz ekli- Ko nicht einfach ins Endspiel gegangen bin, da ges Ko auf dem Brett. Benni muss ignorieren ich ja vorne lag. Er hat Recht, aber Endspiel ist und verliert dadurch eine Gruppe. Danach in Stresssituationen in meinem Repertoire ir- bleibt es zwar spannend, aber FJ bringt die Par- gendwie nicht vorhanden. Hauptsache gewon- tie nach Hause. Armer Benni! nen! Ich bin überglücklich, dass die Meister- Jonas fragt mich vor seiner Partie wie er gegen schaft für mich so doch noch ein versöhnliches Bernd Schütze eröffnen soll. 3-4, 7-5 oder 7-7. Ende genommen hat. Ich entscheide mich für 7-5, was Jonas dann auch wirklich macht (und wohl auch so ge- macht hätte). Die beiden trennen sich am Ende mit einem Jigo. Johannes besiegt Bernd Rad- macher, so dass ich weiterhin die Chance habe die rote Laterne abzugeben.

Zwischenstand: Lukas: 5:1 Benni, FJ: 4:2 Jonas: 3.5:2.5 Johannes: 3:3 Bernd S. : 2.5:3.5 Bernd R., Marlon: 1:5

24 Lukas hat Bernd Radmacher besiegt, hat somit seinen Titel verteidigt und ist zum zweiten mal deutscher Meister geworden. Gratulation! Benni besiegt Bernd Schütze und wird dadurch mal wieder Zweiter. Jonas besiegt in einer inte- ressanten Partie FJ und wird damit Dritter. Jo- nas muss man von nun an scheinbar auf der Rechnung haben. Es ist in den gemeinsamen Reviews nach den Partien dann noch interes- sant zu beobachten, wie sich Lukas und Jonas wie zwei junge Hähne die Brust aneinander reiben. Schlägt der eine einen Zug vor, so kann man sicher sein, dass der andere diesen als nicht spielbar/overplay/underplay/schwachsin- nig oder einfach nur einen Witz bezeichnet. Abschlusstabelle: Psychologisch sehr interessant, aber ich bin Lukas: 6:1 mir sicher, dass unsere Varianten eher nicht den Benni: 5:2 Weg ins Josekilexikon finden werden. Jonas: 4.5:2.5 Im nächsten Jahr wird es wohl wieder interes- FJ: 4:3 sant werden. Ich hoffe jedenfalls darauf, dass Johannes: 3:4 ich mich wieder qualifiziere. Es ist zwar sehr Bernd S. : 2.5:4.5 anstrengend so lange konzentriert zu bleiben, Marlon: 2:5 aber insgesamt trotzdem eine sehr schöne Er- Bernd R.: 1:6 fahrung und eine schöne Zeit. Danke an Alle und hoffentlich bis zum nächsten Jahr!

Die ersten Drei bei der Siegerehrung: Jonas Welticke, Lukas Krämer und Benjamin Teuber (v.l.).

25 Kommentierte Partie

Game: Deutsche Meisterschaft 6. Runde Date:Die 2014-09-20 koreanische Profi-Spielerin Young-Sun Yong (8p) hat drei Partien der Deutschen Black: FJ Dickhut (6d) White:Meisterschaft Benjamin Teuber kommentiert. (6d) Nachfolgend ihr Kommentar zu der vielleicht entscheiden- Komi: 7.00 den Niederlage des bis dahin Führenden, Benjamin Teuber, gegen den elfmaligen deut- Game:Time: Deutsche 2h 15/10min Meisterschaft Canadian 6. Runde Date:Place:schen 2014-09-20 The Meister KGS Go Server Franz-Josef at http://www.gokgs.com/ Dickhut. Black:Rules: FJ Japanese Dickhut (6d) White: Benjamin Teuber (6d) Black 1 (Variation {1}): S kann auch hier Minichinesisch spielen. Komi: 7.00 Time:Schwarz 2h 15/10min: Franz-Josef Canadian Dickhut (6d) Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Rules:Weiß Japanese: Benjamin Teuber (6d) Ergebnis: Sieg für Schwarz

WhiteW1: Keine1 (Variation gute {1}): Idee, Keine gute Idee. S2: Der Pincer oder A passen ganz WhiteBlack 2:1 (VariationDer Pincer oder{1}): A Entweder passt ganz hiergut füroder S. A sehen besser aus. gut für S. White 1 (Variation {1}): Entweder hier oder A sehen besser aus.

S19: Die Ecke ist nicht so wichtig. S25 war zu langsam.

WhiteW1: 1Entweder (VariationWhite hier{1}): 14:oder Entweder Das A war sehen hier zu dicht oder an A diesehen oberen besser Steine. aus. Black 5 (Variation {1}): Eine andere Möglichkeit. besser aus als W14, BlackS5 ist 5 eine (Variation andere {1}): Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit.White 14: Das war zu dicht an die oberen Steine.

Black 5 (Variation {1}): S hat ein gutes Moyo am unteren Rand.

Black 19: Die Ecke ist nicht so wichtig. BlackS hat 5 so(Variation ein gutes {1}): Moyo S hat ein am gutes unteren Moyo am unteren Rand. Rand. Black 19: Die Ecke ist nicht so wichtig.

Black 1 (Variation {1}): Das wäre überkonzentiert.

Black 15: Richtige Ausdehnung. S1: Das hier statt S15 wäre über- Black 1 (Variation {1}): Das wäre überkonzentiert. konzentriert. BlackWhite 14:15: DasRichtige war zu Ausdehnung. dicht an die oberen Steine.

W14 war zu dicht an den oberen Steinen. S15 ist die richtige Aus- dehnung.

SBlack möchte 1 (Variation eigentlich {1}): S hier möchte spielen. doch hier Ist spielen. Ist die obere Gruppe in Gefahr? Black 1 (Variation {1}): Das wäre überkonzentiert. die obere Gruppe in Gefahr?

Black 1 (Variation {1}): S kann auch hier MinichinesischBlack spielen. 15: Richtige Ausdehnung.

26

White 1 (Variation {1}): Keine gute Idee.

Black 2: Der Pincer oder A passt ganz gut für S.

White 6 (Variation {1}): Hier is leider kein Vorhand.

Black 15: S lebt wieder. White 14 (Variation {1}): Weiß kann sogar leben.

Black 25: Das war zu langsam.

Black 1 (Variation {1}): S möchte doch hier spielen. Ist die obere Gruppe in Gefahr? Black 25: Das war zu langsam. Black 1 (Variation {1}): S möchte doch hier spielen. Ist dieBlack obere 25: Gruppe Das warin Gefahr? zu langsam. White 12 (Variation {1}): Weil es später ein gutes Endspiel gibt.

W 30: Ein Testzug.

WhiteWhiteW6 6hier 6 (Variation (Variation ist leider {1}): {1}): Hierkeine Hier is isleider Vorhand.leider kein kein Vorhand. Vorhand. S15: Schwarz lebt wieder. BlackBlack 15: 15: S S lebt lebt wieder. wieder.

Black 6 (Variation {1}): Es gibt kein Aji.

White 9: Moin9 [1k]: c2

Black 6 10: (Variation Weiß kann {1}): nicht Es gibt leben. kein Aji. BlackS6: Es6 (Variation gibt kein {1}): Aji. Es gibt kein Aji. White 9: Moin9 [1k]: c2 WhiteS10: 30:Weiß Ein kann Testzug. nicht leben. White 9: Moin9 [1k]: c2 Black 10: Weiß kann nicht leben. W1: Das wäre normal. White 11 (Variation (Variation {1}): {1}): Das Das wäre wäre normal.. normal.. Black 10: Weiß kann nicht leben. White 30: Ein Testzug. W5: Der Kampf ist sehr kompli- White 15: (Variation Der Kampf {1}): ist Das sehr wäre kompliziert. normal.. White 30: Ein Testzug. Whiteziert. 5: Der Kampf ist sehr kompliziert. White 5: Der Kampf ist sehr kompliziert.

S7: Hier sieht man, dass der Ab- W6:White Wenn 6 (Variation Weiß Vorhand {1}): Wenn möchte, W Vorhand kriegenBlack 7möchte, (Variation sollte {1}): hier Hier spielen. sieht man, ist der Abtausch A und B gut für W ist. WhiteWhite 6 6 (Variation (Variation {1}): {1}): Wenn Wenn W W Vorhand Vorhand kriegen kriegen möchte,tausch möchte, Asollte sollte und hier hierB spielen.gut spielen. für Weiß ist. Whitesollte 6 er (Variation hier spielen. {1}): Wenn W Vorhand kriegenBlack möchte, 7 (Variation sollte hier {1}): spielen. Hier sieht man, ist der Abtausch A und B gut für W ist. BlackS1: Schwarz 1 (Variation hätte {1}): vielleicht S hätte vielleicht einfach einfach strecken sollen. Black 7 (Variation {1}): Hier sieht man, ist der AbtauschSchwarzBlackstrecken A und 1 (Variation Bhat gutsollen. keine für {1}): WSchwäche. Schwarz ist. S hätte vielleicht hat keine einfach strecken sollen. BlackSchwarz 1 hat(Variation keine Schwäche. {1}): S hätte vielleicht einfach strecken sollen. SchwarzSchwäche. hat keine Schwäche.

WhiteW14: 14 Weiß (Variation lebt sogar. {1}): Weiß kann sogar leben. White 14 (Variation {1}): Weiß kann sogar leben. BlackS13: 13Nach (Variation dem Leben{1}): Nach kann dem Leben, kann S das Aji A-E nutzen. Black 13 13 (Variation (Variation {1}): {1}): Nach Nach dem dem Leben, Leben, kann kann S das S Aji das A-E Aji nutzen.A-E nutzen. BlackSchwarz 13 (Variation das Aji {1}):A-E Nachnutzen. dem Leben, kann S das Aji A-E nutzen.

BlackS43: 43: Der Der vitale vitale Punkt.Punkt. WhiteW12 12ergibt (Variation später {1}): ein gutes Weil esEnd später- ein gutesBlack Endspiel 43: Der gibt. vitale Punkt. spiel.

Black 43: Der vitale Punkt. White 12 (Variation {1}): Die Ecke ist bent four.. aberWhite 12 (Variation {1}): Weil es später ein gutes Endspiel gibt. White 12 (Variation {1}): Die Ecke ist bent four.. aber WhiteW12: 12 Die (Variation Ecke ist {1}): bent Die four, Ecke aber ist bent four.. aber BlackWhite 13: 12 kriegt (Variation S noch {1}):ein Auge. Die Ecke ist bent four.. aber Black 13: kriegt S noch ein Auge. Blackmit S13 13: kriegtbekommt S noch Schwarz ein Auge. noch einBlack Auge. 13: kriegt S noch ein Auge.

27 White 1 (Variation {1}): W fänt die zwei Steine mit Netz! Weiß soll sehr zufrieden sein.

White 4 (Variation {1}): W hat genug Freiheiten.

White 4 (Variation {1}): W hat genug Freiheiten.

Black 4 (Variation {1}): Das wäre ideal für S. S4:Black Das 4 (Variation wäre ideal {1}): für Das Schwarz. wäre ideal für S. Black 4 (Variation {1}): Das wäre ideal für S. W1:White Vielleicht1 (Variation {1}): wäre Vielleicht das besser ist das gebesser- gewesen,dass W einfach oben ignoriert. wesen, wenn Weiß einfach oben White 7: W lebt und die mittere Gruppe ist nicht so schwach. Whiteignoriert. 1 (Variation {1}): Vielleicht ist das besser gewesen,dass W einfach oben ignoriert. Black 69: Ein guter und starker Angriff. WhiteW7: 7:Weiß W lebt lebt und unddie mittere die mittlere Gruppe ist nicht so schwach. Gruppe ist nicht so schwach. WhiteW52 52:war Der unnötig. Zug war unnötig. Black 69: Ein guter und starker Angriff. B69: Ein guter und starker Angriff.

S1: Andere Möglichkeit. Black 1 (Variation(Variation {1}): {1}): Eine Eine andere andere Möglichkeit. Möglichkeit. W2: Weiß lebt in der Ecke. WhiteBlack 2: 1 Weiß (Variation lebt in {1}):der Ecke. Eine andere Möglichkeit. WhiteS5: Schwarz2: Weiß lebt kannin der Ecke.weiter die untere BlackGruppeWhite 5: Schwarz2:Schwarz angreifen.Weiß kann lebtkann weiterin weiter der die Ecke. die untere untere Gruppe Gruppe angreifen. angreifen. Black 5: Schwarz kann weiter die untere Gruppe angreifen.BlackS3: Normal 3 (Variation wäre {1}): {1}): Normales, Normal so wärezu wäre spielen so. so. Erst Erst die die Ecke Ecke retten. retten. Black 3 (Variation {1}): Normal wäre so. Erst die Ecke retten. Blackund erst57: S willdie dieEcke Ecke zu opfern. retten. Black 57: S will die Ecke opfern. BlackS57: 57:Schwarz S will die will Ecke die opfern. Ecke opfern.

BlackS1: Schwarz1 (Variation muss{1}): S musshier erstschieben. hier schieben. S3: Danach verteidigt er die linke Black 3:1 (VariationDanach verteidigt {1}): Sdie muss linke erst Gruppe. hier schieben. DerGruppe. Kampf ist Der sehr Kampf kompliziert. ist sehr kom- Black 3: Danach verteidigt die linke Gruppe. Derpliziert.Black Kampf 1 (Variation ist sehr kompliziert. {1}): S muss erst hier schieben.

Black 3: Danach verteidigt die linke Gruppe. Der Kampf ist sehr kompliziert.

White 62: Aber die Gruppe ist zu groß. S muss Was zurückbringen.

White 62: Aber die Gruppe ist zu groß. S muss Was zurückbringen. W62: Aber die Gruppe ist zu groß. SchwarzWhite 4 (Variation konnte {1}): die S konntelinke die weiße linke weiße Gruppe fangen. WhiteSchwarz 62: Aber muss die was Gruppe zurückbringen. ist zu groß. S muss Was zurückbringen.GruppeWhiteEr dachte 4 (Variation dasfangen, ist nicht {1}): dachte gut S genug. konnte aber, die linkedas weißeist Gruppe fangen. Er dachte das ist nicht gut genug. nicht gut genug.

W1White fängt 1 (Variation die zwei {1}): SteineW fänt die in zwei einem Steine mit Netz! Weiß soll sehr zufrieden sein. WhiteNetz 1und (Variation ist sehr {1}): zufrieden. W fänt die zwei Steine mit Netz! Weiß soll sehr zufrieden sein. White 8 (Variation {1}): W gewinnt das Semiai.

White 8 (Variation {1}): W gewinnt das Semiai.

W8: Weiß gewinnt das Semeai. White 8 (Variation {1}): W gewinnt das Semiai.

WhiteW4: 4Weiß (Variation hat {1}):genug W hatFreiheiten. genug Freiheiten.

28

White 7 (Variation {1}): Weiß konnte hier Ko machen.

White 7 (Variation {1}): Weiß konnte hier Ko machen. White 52: Der Zug war unnötig. White 52: Der Zug war unnötig. White 1 (Variation {1}): Vielleicht ist das besser gewesen,dass W einfach oben ignoriert.

White 7: W lebt und die mittere Gruppe ist nicht so schwach.

Black 69: Ein guter und starker Angriff. White 4 (Variation {1}): S konnte die linke weiße Gruppe fangen. Er dachte das ist nicht gut genug.

Black 4 (Variation {1}): Unten ist zu groß und sogar hat S Vorhand.

Black 8 8 (Variation (Variation {1}): {1}): S gewinnt. S gewinnt. BlackS8: Schwarz 8 (Variation gewinnt. {1}): S gewinnt.

WhiteW7: 7Weiß (Variation konnte {1}): Weiß hier konnte Ko spielen.hier Ko machen. W9: Hier gibt es viele Ko-Drohun- Whitegen. 9: Hier gibt es viele Kodrohungen. White 9: Hier gibt es viele Kodrohungen.

BlackS7: Das 7: Das Ergebnis Ergebnis ist ist total sehr gut gutfür S. für Die Parite ist schon vorbei. Schwarz. Die Partie ist damit ei- White 9: Hier gibt es viele Kodrohungen. White 1 (Variation {1}): Dieser Zug geht nicht. gentlich vorbei. W1: Dieser Zug geht nicht. BlackWhite 8: 1 S (Variation gewinnt das {1}): Semiai. Dieser Zug geht nicht. WhiteS8: Schwarz 1 (Variation gewinnt {1}): Dieser das Semeai. Zug geht nicht. Black 8: S gewinnt das Semiai. Es folgtee noch ein zäher Kampf, Black 8: S gewinnt das Semiai. aber letztendlich gewann der “Alt- meister” Franz-Josef Dickhut die S12: Wenn Schwarz deckt... Black 12 (Variation {1}): Wenn S deckt, Partie tatsächlich. Black 12 (Variation {1}): Wenn S deckt, Damit zog – als lachender Dritter – Lukas Krämer an Benjamin Teuber Black 12 (Variation {1}): Wenn S deckt, (Foto) vorbei, und ließ sich die Führung bis zum Turnierende nicht mehr nehmen.

Auflösung Foto-Quiz: Black 18 (Variation {1}): Hier kann man die Kodrohungen sehen. BlackS103: 103: Ko Ko China: 1,3,8 White 13 (Variation {1}): ist weiß fast lebendig. BlackS105: 105: Leider Leider hat W Weiß keine großekeine Kodrohung. große Japan: 2,5,7 W13:Black 18... (Variationist Weiß fast{1}): lebendig. Hier kann man die Kodrohungen sehen. White 86: Ich finde das war der Verlustzug. Ko-Drohung. Südkorea: 4,6,9 BlackS18: 18 Hier (Variation kann {1}): man Hier die kann Ko-Dro man die- Kodrohungen sehen. White 13 (Variation {1}): ist weiß fast lebendig. Black 103: Ko Whitehungen 13 (Variation sehen. {1}): ist weiß fast lebendig. Black 103: Ko W86:White 86:Ich Ich finde, finde das das warwar derder Verlustzug. Ver- White 86: Ich finde das war der Verlustzug. Black 105: Leider hathat WW keine keine große große Kodrohung. Kodrohung. lustzug.

BlackS4: Unten 4 (Variation ist es {1}): zu Untengroß, ist und zu groß und sogar hat S Vorhand. Schwarz hat sogar Vorhand.

29 Black 7: Das Ergebnis ist total gut für S. Die Parite ist schon vorbei. Exported Game 10/30/14 10:49 AM

Event: Deutsche Meisterschaft 2014, round 1 Exported Game 10/30/14 10:58 AM Date: 2014-09-18 Date: 2014-09-18 Black: Lukas Kraemer (5d) Black: Marlon Welter (4d) Date: 2014-09-18 White: Benjamin Teuber (6d) White: FJ Dickhut (6d) Black: Johannes Obenaus (5d) AlleKomi: 7.00 Partien derKomi: deutschen 7.00 MeisterschaftWhite: Jonas Welticke (5d) Time: 2h 15/10min Canadian Time: 1h 20min 15/10min Canadian Komi: 7.00 Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Result: Black wins by 7 Time: 2h 15/10min Canadian Schwarz: Lukas Krämer (5d) Place:Schwarz: Trier Marlon Welter (4d) Schwarz: Johannes Obenaus Rules: Japanese Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Weiß: Benjamin Teuber (6d) Rules:Weiß: Japanese Franz-Josef Dickhut (6d) Weiß:Rules: Japanese Jonas Welticke

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file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde1_FJ_vs_Marlon.html Page 3 of 3 Exported Game 10/30/14 11:21 AM

Exported Game Exported Game 10/30/14 11:09 AM 10/30/14 11:15 AM Event: Deutsche Meisterschaft, round 2 Date: 2014-09-18 Date: 2014-09-18 Date: 2014-09-18 Black: Bernd Radmacher (4d) Black: Benjamin Teuber (6d) Black: Bernd Schuetze (4d) White: Bernd Schütze (4d) White: Bernd Radmacher (4d) White: Johannes Obenaus (5d) Komi: 6.50 Komi: 6.50 Komi: 6.50 Time: 10min 5x30s byo-yomi Time: 2h 5x10min byo-yomi Time: 2h 15/10min Canadian Place:Schwarz: The KGS Bernd Go Server Radmacher(4d) at http://www.gokgs.com/ Place:Schwarz: The KGS Benjamin Go Server at Teuberhttp://www.gokgs.com/ (6d) Place:Schwarz: The KGS Johannes Go Server at Obenaushttp://www.gokgs.com/ (4d) Rules:Weiß: Japanese Bernd Schütze (4d) Rules:Weiß: Japanese Bernd Radmacher (4d) Rules:Weiß: Japanese Bernd Schütze (5d)

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Exported Game 10/30/14 11:15 AM ! file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde2_Johannes_BerndS.html Page 1 of 2 file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde1_BerndS_BerndR.html Page 1 of 3

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Exported Game 10/30/14 11:09 AM

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! ! !!!! !!!!!!!

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Event: DM, 2. Runde Exported Game Exported Game 10/30/14 11:33 AM 10/30/14 11:41 AM Game: Deutsche Meisterschaft, 2. Runde, Brett 1 Date: 2014-09-18 Black: FJ Dickhut (6d) Date: 2014-09-18 Date: 2014-09-19 White: Lukas Krämer (5d) Black: Jonas Welticke (5d) Black: Johannes Obenaus (5d) Komi: 7.00 White: Marlon Welter (4d) White: Benjamin Teuber (6d) Time: 2h 15/10min Canadian Komi: 6.50 Komi: 6.50 Place:Schwarz: The KGS Franz-Josef Go Server at http://www.gokgs.com/ Dickhut (6d) Time:Schwarz: 2h 5x10min Jonas byo-yomi Welticke (5d) Schwarz:Time: 2h 15/10min Johannes Canadian Obenaus (5d) Rules: Japanese Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ User:Weiss: Tobias Lukas Dietz Krämer (5d) Rules:Weiss: Japanese Marlon Welter (4d) Weiss:Rules: Japanese Benjamin Teuber (6d)

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Exported Game 10/30/14 11:28 AM

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Exported Game 10/30/14 11:53 AM Exported Game 10/30/14 11:46 AM file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde3_Jonas_Lukas.html Page 1 of 3 file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde3_BerndS_Marlon.html file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde3_FJ_BerndR.htmlPage 1 of 2 Page 1 of 2

Exported Game 10/30/14 11:59 AM

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! ! !! !

33 file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde3_FJ_BerndR.html Page 2 of 2 file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde3_BerndS_Marlon.html Page 2 of 2

file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde3_Jonas_Lukas.html Page 3 of 3 Exported Game 10/30/14 1:39 PM Exported Game Exported Game 10/30/14 12:03 PM 10/30/14 12:12 PM

Event: Deutsche Meisterschaft, Brett 1, round 4 Game: Deutsche Meisterschaft, Round 4, Board 2 Game: Deutsche Meisterschaft 4. Runde Game: Deutsche Meisterschaft Date: 2014-09-19 Date: 2014-09-19 Date: 2014-09-19 Black: Jonas Welticke (5d) Black: Franz-Josef Dickhut (6d) Black: Bernd Schuetze (4d) White: Bernd Radmacher (5d) White: Johannes Obenaus (5d) White: Lukas Kraemer (5d) Komi: 7.00 Komi: 7.00 Komi: 7.00 Time:Schwarz: 2h 15/10min Jonas Canadian Welticke (5d) Time:Schwarz: 2h 15/10min Franz-Josef Canadian Dickhut (6d) Time:Schwarz: 2h 15/10min Bernd Canadian Schütze(4d) Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Rules:Weiß: Japanese Bernd Radmacher (5d) Rules:Weiß: Japanese Bernd Obenaus(5d) Rules:Weiß: Japanese Lukas Krämer (5d)

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Exported Game 10/30/14 1:39 PM

Exported Game 10/30/14 12:03 PM

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file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde4_BerndR_Jonas.html Page 3 of 3 Exported Game 10/30/14 1:51 PM

Exported Game Exported Game 10/30/14 1:43 PM 10/30/14 1:48 PM Game: Deutsche Meisterschaft 2014, Round 5, Board 1 Game: Deutsche Meisterschaft, Round 4, Board 4 Game: Deutsche Meisterschaft 5. Runde Date: 2014-09-20 Date: 2014-09-19 Date: 2014-09-20 Black: Lukas Krämer (5d) Black: Benjamin Teuber (6d) Black: Bernd Schütze (4d) White: Johannes Obenaus (5d) White: Marlon Welter (4d) White: FJ Dickhut (6d) Komi: 7.00 Komi: 6.50 Komi: 7.00 Time: 2h 15/10min Canadian Schwarz:Time: 2h 5x10min Benjamin byo-yomi Teuber (6d) Schwarz:Time: 2h 15/10min Bernd Canadian Schütze (4d) Schwarz:Place: The KGS Lukas Go Server Kraemer at http://www.gokgs.com/ (5d) Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Rules: Japanese Weiß:Rules: Japanese Marlon Welter (4d) Weiß:Rules: Japanese Franz-Josef Dickhut (6d) Weiß:User: Tobias Johannes Dietz Obenaus (5d)

Exported Game 10/30/14 1:51 PM Exported Game 10/30/14 1:43 PM

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Exported Game 10/30/14 1:51 PM

Exported Game 10/30/14 1:43 PM

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Game: Deutsche Meisterschaft 5. Runde Game: Deutsche Meisterschaft 5.Runde Game: Deutsche Meisterschaft 6. Runde Date: 2014-09-20 Date: 2014-09-20 Date: 2014-09-20 Black: Benjamin Teuber (6d) Black: Bernd Radmacher (4d) Black: FJ Dickhut (6d) White: Jonas Welticke (5d) White: Marlon Welter (4d) White: Benjamin Teuber (6d) Komi: 7.00 Komi: 7.00 Komi: 7.00 Schwarz:Time: 2h 15/10min Benjamin Canadian Teuber (6d) Schwarz:Time: 2h 15/10min Bernd Canadian Radmacher (4d) Schwarz:Time: 2h 15/10min Franz-Josef Canadian Dickhut (6d) Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Weiß:Rules: Japanese Jonas Welticke (5d) Weiß:Rules: Japanese Marlon Welter (4d) Weiß:Rules: Japanese Benjamin Teuber (6d)

Exported Game 10/30/14 2:02 PM

Exported Game Exported Game 10/30/14 1:55 PM 10/30/14 1:58 PM

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Exported Game Exported Game 10/30/14 1:58 PM 10/30/14 2:02 PM

Exported Game 10/30/14 1:55 PM

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file:///Users/lehrstuhl/Desktop/DM2014/Runde5_Jonas_Benni.html Page 3 of 3 Exported Game 10/30/14 2:18 PM

Exported Game Exported Game 10/30/14 2:06 PM 10/30/14 2:14 PM Game: Deutsche Meisterschaft, Round 6, Board 1 Game: Deutsch Meisterschaft 6. Runde Game: Deutsche Meisterschaft 6. Runde Date: 2014-09-20 Date: 2014-09-20 Date: 2014-09-20 Black: Marlon Welter (4d) Black: Johannes Obenaus (5d) Black: Jonas Welticke (5d) White: Lukas Krämer (5d) White: Bernd Radmacher (4d) White: Bernd Schütze (4d) Komi: 7.00 Komi: 6.50 Komi: 7.00 Time: 2h 15/10min Canadian Schwarz:Time: 2h 15/10min Johannes Canadian Obenaus (5d) Schwarz:Time: 2h 15/10min Jonas Canadian Welticke (5d) Schwarz:Place: The KGS Marlon Go Server Welter at http://www.gokgs.com/ (4d) Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Rules: Japanese Weiß:Rules: Japanese Bernd Radmacher (4d) Weiß:Rules: Japanese Bernd Schütze (4d) Weiß:User: Tobias Lukas Dietz Krämer (5d)

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Exported Game 10/30/14 2:18 PM Exported Game 10/30/14 2:14 PM

Exported Game 10/30/14 2:06 PM

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Game: Deutsche Meisterschaft 2014, Round 7, Board 1 Game: Deutsche Meisterschaft 7. Runde Date: 2014-09-21 Game: Deutsche Meisterschaft 7. Runde Black: Lukas Krämer (5d) Date: 2014-09-21 Date: 2014-09-21 White: Bernd Radmacher (4d) Black: Benjamin Teuber (6d) Black: Jonas Welticke (5d) Komi: 7.00 White: Bernd Schütze (4d) White: FJ Dickhut (6d) Time: 2h 15/10min Canadian Komi: 7.00 Komi: 7.00 Schwarz:Place: The KGS Lukas Go Server Krämer at http://www.gokgs.com/ (5d) Schwarz:Time: 2h 15/10min Benjamin Canadian Teuber (6d) Schwarz:Time: 2h 15/10min Jonas Canadian Welticke (5d) Rules: Japanese Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Place: The KGS Go Server at http://www.gokgs.com/ Weiß:User: Tobias Bernd Dietz Radmacher (4d) Weiß:Rules: Japanese Bernd Schütze (4d) Weiß:Rules: Japanese Franz-Josef Dickhut (6d)

Exported Game 10/30/14 2:28 PM Exported Game 10/30/14 2:23 PM Exported Game 10/30/14 2:41 PM

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Exported Game Exported Game 10/30/14 2:23 PM 10/30/14 2:28 PM

Exported Game 10/30/14 2:41 PM

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Game: Deutsche Meisterschaft 7. Runde Date: 2014-09-21 Black: Johannes Obenaus (5d) White: Marlon Welter (4d) Exported Game 10/30/14 2:45 PM Komi: 7.00 Exported Game 10/30/14 2:45 PM Time: 2h 15/10min Canadian Place:Schwarz: The KGS Johannes Go Server at Obenaushttp://www.gokgs.com/ (5d) Rules:Weiß: Japanese Marlon Welter (4d)

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