Inhalt Liebe Biobäuerinnen, liebe Biobauern

Hauptversammlung BBB Von Amtszeitbeschränkung und Wahlkampf Seite 2 - 3 Im Vorstand der Bärner Bio Bure gilt die Amtszeitbe- schränkung. Damit ist das direkte Engagement für die Jahresbericht Berufsorganisation jahremässig definiert und erlaubt Seite 4 es, sich während der Amtsdauer möglichst Zeit für die Aufgabe zu nehmen. Platz für andere Aufgaben und Forschung Heilkräuter Aktivitäten wird nachher wieder frei. In den Vorstand Seite 5 kommen neue Ideen und neue Kräfte. Ich hoffe, dass sich die neuen Vorstandsmitglieder der Bärner Bio Bure ab 2014 mit Herz, Kraft und Zeit für ihr Amt ein- Härdöpfu-Öpfu-Märit setzen können. Seite 6 - 7 An der Mitgliederversammlung werden die neuen Vorstandsmitglieder gewählt. Die Mitglieder dürfen Ausschreibungen davon ausgehen, dass sich jene, die sich zur Verfü- Seite 8 - 9 gung stellen, ehrlich für die neue Aufgabe und die Sache der Biolandwirte im Kanton interessieren Bio regiofair-Fragebogen und dafür arbeiten wollen. Gerade aus diesem Grund wird es wohl keinen Wahlkampf geben. Nicht allzuvie- Interview Chäsi Noflen le Biobauern haben oder wollen sich die Zeit dafür Seite 10 - 11 nehmen. Im Moment betreiben Parteien bereits Wahlkampf mit der Selbstversorgung vom Image- trächtigen Thema Ernährungssicherheit und Kultur- Erfahrungsaustausch landschutz. Wir bioproduzierenden Landwirte sind Raufutter-Fütterung uns klar, Landschaft entsteht durch die Art der Pro- Seite 12 - 13 duktion und Kultur hat auch mit Kulturlandschutz zu tun. Ernährungssicherheit mit der Produktionsweise, dem Verbrauch von Treibstoff, der Sorge zum Boden, Kurse / Werbung / Impressum der Rücksicht gegenüber den Mitmenschen und der Seite 14 - 16 Natur in anderen Erdteilen. Wahlkampf und das ge- geneinander Ausspielen der Landwirte hat da keinen Platz. Fortsetzung auf Seite 2

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 1 Im Wahlkampf den Durchblick zu haben ist nicht immer einfach. Taktische Manö- ver, aus welchem Grund auch immer, gilt es klar zu durchschauen. Hoffen wir für die Bärner Bio Bure, die besten neuen Vorstandsmitglieder zu wählen. Zusätzlich zu den neuen Vorstandsmitgliedern brauchen wir Berner eine Vertretung im Vor- stand der Bio Suisse. Was ist passiert, dass nach knapp einem Jahr wieder ein Sitz frei ist? Zeit, Engagement, Kraft und der Wille, sich für die Sache einzusetzen braucht es für dieses Amt.

Ich wünsche dem Vorstand des Vereins BBB weiterhin all dies für seine Mitglieder und danke meinen VorstandskollegInnen und der Geschäftsführerin Francine Bürki für die Zusammenarbeit und die konstruktiven Diskussionen. Allen Mitgliedern wünsche ich viel Befriedigung in der Arbeit und in der Familie, gesegnete Weih- nachten und einen guten Start ins 2014.

Margrit Renfer abtretendes Vorstandsmitglied

Hauptversammlung vom Mittwoch, 22. Januar 2014

Liebe Biobäuerinnen, liebe Biobauern,

Am 22. Januar findet im Saal des Zentrums Bio Schwand AG unsere Hauptver- sammlung statt. Dazu möchten wir euch ganz herzlich einladen. Anreise: Mit dem Auto: Autobahnausfahrt Rubigen, Richtung Münsingen, vor Münsingen links (Wegweiser Schwand beachten). Wer mit öffentlichem Verkehr anreist, soll sich bitte mit der Geschäftsstelle in Verbindung setzen. Der Transport vom Bahnhof Münsingen oder Rubigen kann or- ganisiert werden. Wie in den letzten Jahren können vor der Hauptversammlung für Fr. 15.- Bons für das Mittagessen gekauft werden. Im Preis inbegriffen sind sämtliche nicht- alkoholischen Getränke. Der Verein offeriert auch dieses Jahr den Bio-Apéro.

Wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Datum: Mittwoch, 22. Januar 2014, 9.30 Uhr Ort: Forum, Bio Schwand, Münsingen

Ab 9.00 Bonverkauf für das Mittagessen Bio-Apéro, offeriert vom Verein

2 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 9.30 Beginn der Hauptversammlung

Traktanden: 1. Begrüssung durch die Präsidentin 2. Wahl der StimmenzählerInnen und des Wahlbüros 3. Genehmigung der Traktandenliste 4. Genehmigung des Protokolls der HV 2013 (BBB-BLATT 1/13, S. 2-6) 5. Jahresbericht (Seite 4) 6. Jahresrechnung (liegt an der HV auf) 7. Erhöhung des Mitgliederbeitrages ab 2014 8. Budget 2013/2014 (liegt an der HV auf) 9. Wahl 4 neue Vorstandsmitglieder 10. Ersatzwahl Delegierter (Oberland) 11. Tätigkeitsprogramm 2014 12. Orientierungen / Verschiedenes

12.00 Bio-Mittagessen aus der Bioschwand-Küche

13.30 Nachmittags-Programm ca. 15.30 Ende der HV

13.30 Nachmittagsprogramm: Referat RegioFair Andreas Lieberherr ist Geschäftsführer des Projektes RegioFair Zentralschweiz und stellt in seinem Referat die Zusammenarbeit von RegioFair mit den Produzenten vor. Das Ziel ist, das Projekt auszubauen und ein RegioFair Bernbiet anzustreben. Andreas Lie- berherr wird Fragen beantworten und freut sich auf eine anschlies- sende Diskussion.

In der Mitte des Heftes ist ein Fragebogen zum Thema Direktvermarktung und RegioFair Bernbiet eingeheftet. Wir bitten interessierte Produzenten, den Bo- gen auszufüllen und an die Geschäftsstelle der Bärner Bio Bure zu senden.

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 3 Jahresbericht 2013

Liebe Biobäuerinnen und Biobauern Mit grossen Schritten nähern wir uns dem Jahresende und ziehen Bilanz des ver- gangenen Jahres. Was hat uns bewegt? Was ist gelungen? Welche Ziele oder Schwerpunkte wollen wir uns für unsere zukünftige Vorstandsarbeit setzen? An einer Klausur auf dem Möschberg machten wir uns darüber intensiv Gedanken. Für mich war 2013 ein sehr aktives Jahr der Bärner Bio Bure. Neben der Präsenz am Härdöpfu-Öpfu-Märit oder der Sichlete in Bern knüpften wir auch neue Kontak- te. So wurden wir zum Beispiel von den Young Boys um eine Teilnahme am Kid`s Day angefragt. An vier Ständen schenkten wir Bio- Most aus für Gross und vor al- lem Klein. Gerade die Jugend möchten wir doch für Bio-Anliegen sensibilisieren… Gespannt waren wir Ende August, ob sich der Erfolg des Jubiläums-Märits auf dem Schwand vom letzten Jahr wiederholen könnte. Zu unserer Freude erschien das Publikum wiederum sehr zahlreich. Das OK rund um Francine Bürki, Annemarie Hofer und Markus Messerli hatte sowohl Wetter wie Organisation voll im Griff. Herzlichen Dank! Wir sind froh, wenn der Märit weiter wächst und mit der Zeit ein echter Treffpunkt wird für Konsumenten, Biobäuerinnen und Biobauern aus der ganzen Region. Ein Treffpunkt in gigantischem Ausmass war das Eidgenössische Turnfest in Biel. Dank Adrian Knuchels Crew und hilfreichen Händen auch aus euren Reihen konn- ten wir den Auftritt meistern. Ein enormer Aufwand für die Stand-Verantwortlichen, die in all dem Trubel den Überblick behalten mussten. Politisch engagierten wir uns an den Vernehmlassungen zur AP 2014/2017 und zu den Landschaftsqualitätsbeiträgen im Kanton Bern. Im Moment werden ja gerade verschiedene Initiativen mit landwirtschaftlichen Themen diskutiert oder lanciert. Besonders empfehlen möchte ich euch die Berner Kulturland-Initiative der Lobag. Wir können nicht länger zusehen, wie immer mehr Land überbaut wird und der Landwirtschaft verloren geht. Ich bin sicher, es wird uns auch im nächsten Jahr nicht langweilig werden. Ge- spannt erwarten wir auch Anregungen der neuen Vorstands-Mitglieder. Es ist schön, wenn sich jeweils Biobäuerinnen und Biobauern für diese vielfältige Arbeit zur Verfügung stellen. Ein herzlicher Dank an dieser Stelle an den ganzen Vor- stand und vor allem Francine für die Arbeit im vergangenen Jahr! Auf der Suche sind wir übrigens im Moment nicht nur nach neuen Vorstandsmit- gliedern, sondern auch nach einem Kandidaten oder einer Kandidatin für den Vor- stand der Bio-Suisse. Josef Stutz tritt nach knapp zwei Jahren wieder zurück, da haben wir Berner doch wieder eine Chance, einen der Sitze zu holen! Mit den besten Grüssen zur Weihnachtszeit Kathrin Schneider Präsidentin

4 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 Ringelblume, Kamille und Co. Haben Sie noch (Heil-)Kräuter in der Stallapotheke?

Ein Forschungsprojekt sucht nach bäuerlichem Erfahrungswissen in den Kantonen Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Luzern und Solothurn Seit Menschengedenken werden Pflanzen zur Behand- lung und Vorbeugung von Erkrankungen beim Haustier eingesetzt. Zu diesem Zweck wurden Pflanzen gezielt gefüttert oder mit Tees eingegeben, aber auch Tinktu- ren oder Salben kamen zum Einsatz. Mitte des letzten Jahrhunderts verdrängten international vertriebene chemisch synthetische Medikamente diese lokalen und traditionell von Generation zu Generation weitergegebenen Therapiemethoden zu- nehmend. Das Erfahrungswissen - insbesondere das zur Behandlung von Tieren - wurde leider kaum dokumentiert und es ist zu befürchten, dass es vielfach in Ver- gessenheit geriet. Vielleicht sind aber noch Teile dieses Wissens vorhanden. Diese gilt es dringend zu sichern! Erhalten beispielsweise Ihre Kälber bei Durchfallerkrankungen einen Fenchel- oder Kamillentee, oder bereiten Sie noch selbst Ringelblumensalbe zu? Dann gehören Sie zum Kreis der Menschen nach denen wir suchen: Bäuerinnen und Bauern, die selbst Heilkräuter oder andere Hausmittel bei Ihren Tieren anwenden oder sich noch an den Heilkräutereinsatz aus früheren Zeiten erinnern. Vielleicht fällt Ihnen aber auch im Kreise Ihrer Verwandten, Freunde oder Bekannten jemand ein, der noch über Erfahrungswissen zur Heilkräuteranwendung verfügt? Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau führt in Zusammenarbeit mit dem Institut für pharmazeutische Biologie der Universität Basel von Januar bis Juni 2014 eine Forschungsarbeit durch. Im Rahmen ihrer Masterarbeiten werden Karin Stucki und Mirjam Zbinden Interviews mit Bäuerinnen, Bauern und Menschen aus dem landwirtschaftlichen Umfeld führen. Anschliessend wird eine Rezeptsammlung erstellt und zunächst allen Projektteilnehmenden zur Verfügung gestellt. Langfristig ist darüber hinaus die Erstellung eines Buches mit bewährten Rezepturen aus der gesamten Schweiz geplant. Setzen Sie selbst Hausmittel oder Heilkräuter bei Ihren Tieren ein? Können Sie sich an den Heilkräuter- oder Hausmitteleinsatz bei Tieren erinnern? Kennen Sie jemanden, der über Erfahrungswissen zum Hausmittel- oder Heilkräu- tereinsatz bei Tieren verfügt?Wären Sie bereit, Ihre Erfahrungen weiterzugeben?

Dann melden Sie sich bitte bei: oder: Francine Bürki Michael Walkenhorst Geschäftsstelle Bärner Bio Bure, FiBL Weier 164a,3664 Burgistein Ackerstrasse, 5070 Frick [email protected] [email protected] Tel. 032 389 23 43 062 865 72 86 / 079 277 16 08

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 5 Härdöpfu-Öpfu-Märit – 4. + 5. Oktober 2013

Es fing alles viel besser an, als be- fürchtet. Nachdem wir den Wetterbe- richt studiert und uns auf sintflutartige Regenfälle vorbereitet hatten, zeigte sich das Wetter aber von der guten Seite. Es regnete zwar, jedoch war es mehr ein Nieselregen, der die Besu- cher überhaupt nicht davon abhielt, über den Märit zu schlendern.

Mit unserem neuen grossen Bärner Bio Bure-Info-Zelt stachen wir einmal mehr aus der Normalität der Märit-Stände heraus. Das „Gspüri“-Spiel sowie der Wettbewerb trugen viel dazu bei, die Besucher auch zu uns an den Stand zu locken. Das Son- derthema Tierwohl präsentierten wir in Form einer zusätzlichen Flagge sowie kleinen Broschüren. In Gesprächen war das The- ma zudem sehr gut zu platzieren.

Die Härdöpfu-Suppe sowie Kaffee und Apfel-Muffins kamen gut an, unsere Festgarnituren wurden rege benutzt – zu unserem Ärger mutierten wir aber wieder zur Festwirtschaft für alle ande- ren „Fress-Stände“.

6 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 So weit so gut. Das Unglück kam am nächsten Tag. Bei unserer Ankunft mussten wir zuerst ein vom Regen eingedrücktes Zelt wegräumen, das den Kühlschrank und alle Hilfsmittel unter sich begraben hatte. Zum Glück war nichts Schlimmeres passiert, und der Schaden schnell behoben.

Und siehe da, die Sonne fing an zu strah- len. Sie strahlte und brachte einen Wind, der sich ausgerechnet uns ausgesucht hatte. Urplötzlich (es war gerade Mittag) waren wir Böen ausgesetzt, die unser neues Info-Zelt davontragen wollten. 4 gestandene Männer mussten sich mit aller Kraft gegen diese Böen wehren. Und es kam immer schlimmer. Wir bauten das Zelt so schnell wie möglich soweit ab, dass wir es unter das Dach des Einkauf- scenters tragen konnten, wo es vom Wind geschützt war.

Die kleinen Landi-Zelte hatten keine Chance und waren augenblicklich „verhudelt“. Immer wieder krachte eine Blumendekoration um, Zettel flogen weit weg, das Wettbewerbs-Glas zerschellte am Bo- den – es herrschte Chaos. Auch vis-à-vis mussten die Märit-Stände festgehalten werden, damit sie nicht mit all der Ware davonflogen.

Aber wie wir Bärner Bio Bure nun mal sind, machten wir aus der Situation das Bes- te. Wir trugen alles in den Windschatten und luden frischfröhlich weiter Besucher ein, unser Spiel mitzumachen und mit uns zu plaudern. Sogar die Muffins, Kaffee und ein paar Portionen Härdöpfu-Suppe konnten wir von unserem neuen Standort noch verkaufen – nach dem Motto: Ende gut, alles gut… Francine Bürki

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 7 Einladung Bio – Abendanlass 2014

Datum / Zeit: Montag, 20. Januar 2014 / 19.30 Uhr Ort: Restaurant Sonne, Dorfstrasse 14 3416 im

Welche Anforderungen muss eine echte BIO (Weide) KUH erfüllen?

Folgende Referenten werden sich dieser Frage (mit Einbezug des Publikums) stellen und unter der Moderation von Hans Braun (Züchter) eine Podiumsdis- kussion führen.

Bärtschi Andreas, Lützelflüh BIO-Weidebetrieb, 100% Raufutter-Fütterung Fuhrimann Hansjürg, Langenthal Vollweidebetrieb ÖLN Künzi Stefan, Jaberg swissgenetics Langenegger Simon, Zollikofen swiss herdbook Rust Martin, Zug Braunvieh Schweiz Thomet Peter, Zollikofen HAFL

Bei Fragen: Rudolf Eggimann oder Simon Jöhr vord. Kneubühl Waldhof 3454 4900 Langenthal Tel. 034 431 34 85 Tel. 062 916 01 58

Freundlich grüsst das Bio – Kernteam

8 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 Verbesserter Umgang mit Landwirtschaftlichen Nutztieren

Die Methode Tellington TTouch bietet eine einfache Möglichkeit den direkten Kon- takt zum Tier positiv zu verbessern und Stress zu vermindern.

Guter Umgang zwischen Tier und Mensch steigt und fällt mit der Qualität der Mensch-Tier-Beziehung. Um diese aktiv auf dem eigenen Betrieb zu verbessern, gibt es zwei Ansätze, die nun innerhalb eines neuen Kursangebotes kombiniert auf der Bio Schwand angeboten werden sollen. Um Nutztiere (insbesondere Rinder) besser zu verstehen, ist es unumgänglich, sich sehr gut mit der Wahrnehmung und dem arttypischen Verhalten der Tiere auszukennen. Wie gut und welche Farben sieht eine Kuh? Nach welchem Schema lernt ein Rind? Was ist bei neugeborenen Kälbern hinsichtlich ihrer Beziehung zum Menschen zu beachten? Diese und noch einige andere Fragen rund um die Themen Wahrnehmung und Verhalten von Rin- dern werden im ersten Teil des neuen Kurses auf der Bio Schwand beantwortet.

Der zweite Teil beschäftigt sich intensiv mit der Tellington TTouch Methode, be- gründet von der Kanadierin Linda Tellington Jones. Diese Methode wurde ur- sprünglich für Hunde und Pferde entwickelt und bisher meistens zu therapeuti- schen Zwecken eingesetzt. Jedoch auch, um das jeweilige Tier zu beruhigen und ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Das Grundelement des TTouch ist ein 1-¼- Kreis. Die Hand gleitet dabei nicht einfach über die Haut, sondern verschiebt sie sanft in Kreisform. Die sehr angenehme und beruhigende Wirkung des TTouch lässt sich optimal bei Nutztieren zur Verbesserung des Mensch-Tier-Kontaktes ein- setzen und wird innerhalb dieses Kurses praktisch gelehrt. Der Kurs wird geleitet von Lisa Leicht, TTouch Instruktorin und Dr. Johanna Probst, Tierwissen- schaftlerin vom FiBL

Am FiBL wurde innerhalb einer Dissertation untersucht, dass sich TTouch bei Käl- bern aus Mutterkuhhaltung und deren Verhalten im späteren Leben, sowie ihre stressanzeigenden Parameter am Tag der Schlachtung positiv auswirkt. Die Er- gebnisse zeigten, dass TTouch-behandelte Tiere weniger Ausweichverhalten ge- genüber annähernden Personen zeigten und selbst am Schlachttag eine vermin- derte Konzentration stressanzeigender Blutparameter gemessen werden konnte. Ausserdem wurde bei diesen Tieren eine verbesserte Fleischqualität (Zartheit) festgestellt. Mittwoch, 26. Februar 2014 - 10.00 - 15.00 h, Schwand, Münsingen Kosten Fr. 50.- pro Person (ohne Mittagessen)

Anmeldung an die Geschäftsstelle: Francine Bürki, Weier 164a, 3664 Burgistein Tel. 032 389 23 43 E-Mail: [email protected]

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 9 Jürg Schwab – In der Dorfchäsi Noflen setzt man auf Bio

Eine junge Familie, eine Genossenschaft, Landwirte aus der Umgebung und viel Engagement. Ein Erfolgsrezept? Jürg Schwab lebt und arbeitet seit 1999 in der Käserei in Noflen. Er erzählt mir, dass die Käsereigenossenschaft Noflen Besitzerin der Käserei ist, er jedoch 1999 die Käse Noflen AG gegründet hat, in der er als Geschäftsführer tä- tig ist. Zusammen mit seinen 3 Mitarbeitern stellt er Milch- produkte in Bio- und konventioneller Qualität her. Wenn Not am Mann bzw. an der Frau ist, helfen seine Frau Sandra und die beiden Töchter ebenfalls tatkräftig mit.

Wie Jürg Schwab auf seiner Homepage erwähnt, kann man das Gras bzw. Heu, das die Kühe heute fressen, bereits morgen als regionale Spezialität geniessen. Sei es in Form von Past-Milch, Joghurt, Quark, Rahm, Butter und Panna Cotta. Den Emmentaler stellt er bisher noch nicht in Bio-Qualität her.

Francine: Was bedeutet für dich Bio? Wieso bist du Bio-Verarbeiter? Jürg: Als ich 1988 – 1991 meine Lehre in dieser Käserei absolvierte, war Bio noch kein Thema. Erst 1995 hat mein Vorgänger mit einzelnen Bio-Produkten angefan- gen.Für mich ist es wichtig, dass ein Produkt natürlich ist. All die Hilfsstoffe und Zu- taten sind einfach kein Thema für mich. Ich fülle z.B. die Joghurts auch in Gläser ab, die ich nach Rückgabe wieder wasche und erneut benutze. Zudem schmeckt ein Bio-Joghurt einfach natürlicher und ist gesünder als ein konventionelles. Die Wertschöpfung ist natürlich auch ein wichtiger Faktor. Meine Lieferanten sind alle aus der unmittelbaren Umgebung und ich bin in der Lage, einen Milchpreis von Fr. -.91 - -.93 zu zahlen. Der Weg vom Tier bis zum fertigen Produkt hat somit für mich eine Klarheit und Transparenz, die die Philosophie von Bio wunderbar ergänzt.

Francine: Was ist deine Firmenphilosophie? Jürg: Klarheit und Transparenz vom Tier bis zum fertigen Produkt. Ich kenne mei- ne Milchlieferanten gut und weiss, wie die Tiere gehalten werden. Meine Produkte werden ohne versteckten Hilfsstoffe und Aromen hergestellt und ich habe den di- rekten Kontakt zu meinen Kunden. Faire Milchpreise für die Produzenten sollten in der heutigen Zeit eine Selbstverständlichkeit sein.

Francine: Studien belegen, dass bei uns durchschnittlich nur noch 7.5 % des Nettolohnes für Nahrungsmittel ausgegeben wird. Was sagst du dazu? Jürg: Es gibt Länder, die haben im Vergleich zu ihren Lebenskosten einen Lohn, der für nichts mehr reicht, geschweige denn für hochstehende Nahrungsmittel. Es erstaunt mich immer wieder, auf wie hohem Niveau wir in der Schweiz jammern. Dass so wenig Geld für Nahrungsmittel ausgegeben wird, ist erschreckend, wenn man bedenkt, wie viel Geld in Reisen und Luxus-Artikel gesteckt wird.

10 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 Francine: Spürst du denTrend zu immer billigeren Nahrungsmittel auch? Jürg: Eigentlich nicht, nein. Meine Kunden kaufen sehr bewusst ein und geben gerne etwas mehr für Bio-Produkte aus. Zudem liefere ich meine Produkte vor al- lem in kleine Detailhandels-Geschäfte, die auf Qualität achten und eine ähnliche Philosophie haben wie ich.

Francine: Was schätzt deine Kundschaft besonders an deinen Produkten? Jürg: Sie schmecken halt einfach gut! Es gibt Kunden, die mir mitteilen, dass sie beinahe süchtig nach meinen Milchprodukten sind. Sie merken sicher den Unter- schied zwischen einem natürlich (in Handarbeit) und einem industriell hergestellten Produkt. Zudem geniessen sie den direkten Kontakt zum Verarbeiter, sie wissen, woher die Rohstoffe kommen und dass im Erdbeer-Joghurt auch tatsächlich Erd- beeren sind. Die Klarheit und Transparenz machen da sicher sehr viel aus. Qualität wird immer belohnt!

Francine: Was sind deine Pläne betreffend Bio-Produktion? Jürg: Mein Wunsch wäre natürlich schon, dass in der Umgebung mehr Landwirte auf Bio umstellen würden, so dass ich die Bio-Produkte immer mehr ausbauen könnte. Wir werden ich ab Mai 2015 zusätzlich einen Teil Bio-Emmentaler herstel- len. Ein Ziel wäre es, meinen Bio-Landwirten in Zukunft bis zu Fr. 1.- bezahlen zu können.

Francine: Ist Milch gleich Milch? Gibt es in der Verarbeitung Unterschiede von Bio-Milch und konventioneller Milch? Jürg: Nein, von der Verarbeitung her merke ich keinen Unterschied. Das Problem mit Antibiotika-Rückständen ist mir das letzte Mal vor 10 Jahren begegnet. Und über den Geschmack lässt sich streiten, ich selber finde, dass z.B. ein Bio-Joghurt einfach besser schmeckt. Die Biomilch können wir nicht standardisieren, was na- türlich je nach Jahreszeit und Fütterung der Tiere die Konsistenz der Produkte be- einflusst.

Francine: Was möchtest du den (Bio-)Mitmenschen auf ihrem Weg mitgeben? Jürg: Wie ich schon erwähnt habe, ist für mich die Transparenz des Produktes vom Tier zum Kunden äusserst wichtig. Ich kenne den Landwirt und schon fast das Tier bis hin zum Kunden alle persönlich. Die Zusammenarbeit in dieser Kette ist sehr wertvoll. Mit Bio-Produkten zu arbeiten ist zudem einfach schöner, weil man ohne künstlichen Zusatzmittel ein geschmackvolles, natürliches Produkt herstellt.

Ich möchte gerne meine Mitmenschen ermutigen, weg von der Industrie und wieder etwas näher zur Natur bzw. natürlichen Produkt zu kommen.

Jürg, ich danke dir, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Ich wünsche dir und deiner Familie wei- terhin viel Erfolg. Francine Bürki BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 11 Erfahrungsaustausch Raufutter-Fütterung

Futtergetreide-Importe sind von Jahr zu Jahr steigend. Den Bedarf an Kraftfutter kann in der Schweiz längst nicht mehr durch inländische Produktion gedeckt wer- den. Gemäss der Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten müssen über 80% der Eiweissfuttermittel importiert werden. Von den drei wichtigsten So- jaexportländern ist nur noch Brasilien in der Lage, gentechfreie Soja zu liefern. In der Schweiz fehlt es an geeigneten, an unserem Klima angepasste Sojasorten und Flächenkapazität.

Mit dem Einsatz von Kraftfutter kann insbesondere bei Hochleistungsrassen die Mich- und Fleischleistung gesteigert werden. Dies hat jedoch oft einen negativen Einfluss auf die Tiergesundheit. Untersuchungen zeigen, dass die Fruchtbarkeit und die Tiergesundheit grundsätzlich keine Gründe sind, Kraftfutter zu füttern. Ins- besondere Zweinutzungsrassen können auch ohne Kraftfutter bedarfsgerecht ge- füttert werden.

Lebensmittel von Wiederkäuern, die wenig oder kein Kraftfutter fressen, sind von besonderem ökologischen Wert. Zudem werden mit Graslandmilch hergestellte Milchprodukte von den Konsumenten als geschmacklich besser beurteilt und bein- halten mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega 3, CLA). Aber wo muss man ansetzen, um ohne wirtschaftliche Einbussen den Kraftfuttereinsatz zu redu- zieren? Und inwiefern macht es Sinn, die beschränkt vorhandenen Ackerbauflä- chen für die Produktion von Milch und Fleisch zu nutzen?

Die Erfahrungsgruppen Raufutterfütterung sind ein Gemeinschaftsprodukt der Bär- ner Bio Bure (BBB) und dem Inforama. Es hat zum Ziel, den Erfahrungsaustausch und damit die Raufutterfütterung zu fördern. Die Gruppeneinteilung ist nicht fix. In- teressenten können selber bestimmen auf welchen Betrieb sie wollen.

Die ersten Treffen werden vom Inforama organisiert. Ort und Zeitpunkt der weite- ren Treffen bestimmen die Teilnehmenden. Der Erfahrungsaustausch soll die Teil- nehmenden in ihrer Bemühung, wenig Kraftfutter einzusetzen, unterstützen. Gleichzeitig können die besuchten Betriebe auch als Beispiele für Übungen in der Ausbildung verwendet werden.

Wir freuen uns, wenn viele Personen an den Treffen teilnehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kartenausschnitte zum Auffinden der Betriebe: www.baernerbiobure.ch

12 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 Erfahrungsaustausch Winterfütterung Milchvieh Mittelland:  Treffen bei Betrieb Scherrer Mischa, Eichholz 79, 2543 Lengnau  Freitag, 28. Februar 2014, 13:00 bis 16:00 Uhr

Erfahrungsaustausch Winterfütterung Milchvieh Emmental:  Treffen bei Betrieb Siegenthaler Daniel und Sarah, Bödeli, 6197  Freitag, 7. März 2014 09:00 bis 12:00 Uhr

Erfahrungsaustausch Winterfütterung Milchvieh Oberland:  Treffen bei Betrieb Mösching Christian, Oeystrasse 52, 3792 Saanen  Freitag, 14. März 2014, 09:30 bis 12:00 Uhr

Ansprechpersonen:  Benjamin Wiedmer, Inforama: [email protected] (Ab 3. Februar 2014)  Niklaus Messerli, Inforama: [email protected]  Francine Bürki, Berner Bio Bure: [email protected]

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BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 13 Bio-Schule: Bildung, Information, Austausch 2014 - I

Montag, 13. Januar 2014 20.00 Uhr Schwand Produktion und Verarbeitung von Rohmilchprodukten ist sehr anspruchsvoll und deshalb kleingewerblichen Betrieben vorbe- halten. Judith Mudrak informiert uns, über die Vorteile von Rohmilchprodukten und wie Rohmilchproduzenten in den USA wie Kriminelle behandelt werden. 9.1., 13.1., 15.1., 20.1.2014 07.45 – 11.30 Schwand Kräuteranbau (Wahlfach Bio-Schule) Rudolf Schüpbach, Lanzenhäusern, und Markus Daepp vom Inforama führen in den Anbau und die Verarbeitung von Bio- kräutern ein und zeigen Vermarktungswege auf. Montag, 20. Januar 2014 19.30 Uhr Welche Anforderungen muss eine echte BIO (Weide) KUH er- füllen? Podiumsdiskussion moderiert vom bekannten Fleck- viehzüchter Hans Braun, Rothrist. Ort: Restaurant Sonne, Affoltern im Emmental Mittwoch, 26. Februar 2014 10.00–15.00 Schwand Mit der Methode Tellington TTouch kann die Beziehung zwi- schen Mensch und Tieren stark beeinflusst werden. Im Kurs wird die theoretische und praktische Anwendung gelehrt und geübt. Kosten ohne Mittagessen Fr. 50.-. Erfahrungsaustausch zur Raufutterfütterung von Milchkü- hen im Winter Freitag, 28. Februar 2014, 13 Uhr, Lengnau Freitag, 7. März 2014, 9 Uhr, Schangnau Freitag, 14. März 2014, 9.30 Uhr, Saanen Montag, 7. April 2014 08.30 – 17 Uhr Schwand Bio-Steinobst (Wahlfach Bio-Schule). Der biologische Anbau von Tafelkirschen und Tafel-zwetschgen in Niederstammanla- gen ist eine grosse Herausforderung. Theorieteil am Vormittag mit einer Exkursion am Nachmittag. Datum Donnerstag, 12. Juni 2014 Schwand reservieren 3. CH-Bio-Ackerbautag und 3.Berner-Bodentag

Kosten: Fr. 40.- pro Halbtag Anmeldung: Francine Bürki, Geschäftsstelle der Bärner Bio Bure [email protected] oder Tel. 032 389 23 43

14 BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 agrobio schönholzer ag www.agrobio-schönholzer.ch Raufutter BIO Getreideheu-Pellets: bewährter Maiswürfelersatz - konstanter, ausgeglichener Gehalt, schnelle Energie BIO Luzernepellets: Pellets mit 16% RP, *Power Pellets* 20% RP- ein kräftiges Raufutter BIO Heu mit Luzerneanteil («Misto»): Raigras mit 50% Luzerne, ausgewogen, heissluftgetrocknet oder belüftet BIO Ganzpflanzen-Cobs: Erbsen, Ackerbohnen, Gerste BIO Heu/Emd solange Vorrat auf Wunsch erhältlich Kraftfutter BIO Körnersorghum:bringt Energie und pansenbeständige Stärke von Körnermais für 10% weniger Geld BIO Eiweisserbsen: ausgeglichener Eiweiss- und Energie- gehalt, analysierte 23% RP, hohe Pansenabbaurate BIO Projunior Kälber-Aufzuchtfutter ohne Soja: hoch- wertige Inhaltsstoffe und strukturierte Luzerne sorgen für frohes Wachstum und optimale Pansenentwicklung BIO Extrulin: extrudierte Leinsaat bringt Frühlingsgras- Effekt in Startphase, gesund & natürlich mit Omega-3 BIO Melasse: Energie aus dem Tank Stroh BIO und konventionell Mit herzlichem Dank für Ihre Treue und die angenehme Zusammenarbeit wünschen wir erholsame Festtage und en guete Rutsch info@agrobio-schönholzer.ch  071 642 45 90

BÄRNER BIO BURE BLATT NR. 4 / Dezember 2013 15 AZB 3132 Riggisberg

Gesucht: Kandidat/Kandidatin für Bio-Suisse-Vorstand

Josef Stutz hat auf die Herbst-Delegierten-Versammlung 2013 sein Amt als Vor- standsmitglied niedergelegt. Somit findet im Frühling 2014 eine Ersatzwahl statt, an der die Bärner Bio Bure einen geeigneten Kandidaten / Kandidatin zur Wahl auf- stellen möchten. Wenn ihr euch vorstellen könnt, ca. 30 Arbeitstage in die Vorstandsarbeit der Bio Suisse zu investieren und mindestens passive Französisch-Kenntnisse habt, sendet eure Bewerbung doch bitte bis am 15. Januar 2014 an unsere Geschäftsstelle. Die Eingabefrist der Kandidaturen mit Kurz-Lebenslauf für den DV-Versand ist der 15. Februar 2014. Das neue Vorstandsmitglied wird an der Frühlings-DV vom 16. April 2014 gewählt.

Inserat Pro Natura Bern setzt sich mit Naturschutzprojekten, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit für die Erhaltung und Förderung der Natur im Kanton Bern ein. Eine bedeutende Rolle spielt dabei auch die Landwirtschaft und deren Entwicklung. Für die ehrenamtliche Mitarbeit in unserem Ausschuss/ Vorstand suchen wir darum einen Biobauer / eine Biobäuerin Sind Sie interessiert, sich in einem lebhaften, vielfältigen Verein zu enga- gieren? Dann melden Sie sich unter [email protected] oder Tel. 031 352 66 00. Weitere Informationen über uns finden Sie unter: www.pronatura-be.ch. Wir freuen uns über ihre Rückmeldung! Tmin Aktivität Zuständig

Nummer und Adresse der Biobörse: Impressum: Telefon Geschäftsstelle Bio Suisse Herausgeber: Verein Bärner Bio Bure (Auskunft über Angebot, Aufgabe und Druck: Gerteis, Zollikofen Löschen von Inseraten): Mitteilungsblatt des Vereins Bärner Bio Bure, erscheint 4 Mal jährlich. Telefon: 061 204 66 66 Redaktionsschluss:15. März, 15. Juni, 15. September, 30. November Erscheint 14 Tage nach Redaktionsschluss. E-mail: [email protected] Redaktion: BBB-Geschäftsstelle, Internet: www.bioboerse.ch Francine Bürki, Weier 164a, 3664 Burgistein E-mail: [email protected] Tel. 032 389 23 43

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