Auftraggeber Landeshauptstadt München Referat für Stadtplanung und Bauordnung Stadtsanierung und Wohnungsbau HA lll

Fachliche Betreuung Abteilung Stadtsanierung HA lll/3 Susanne Ritter Angela Wagner Birgit Gessner

Fachplanung Städtebau und Verkehr Eberhard von Angerer Dipl. Ing. Architekt Regierungsbaumeister Lohensteinstraße 22, 81241 München T: 089-561602, F: 089-561658 [email protected] Mitarbeit: Brigitte Konrad, Dipl. Ing. Architektin

Fachplanung Grünordnung Lex-Kerfers, Landschaftsarchitekten Emling 25, 85461 Bockhorn T: 08122-943801, F: 08122-943802 [email protected] Lindwurmstr. 71, 80337 München T: 089-51519604, F:089-51519605 Mitarbeit: Katja Aufermann, Dipl. Ing. (FH) Landschaftsarchitektin

Fachplanung Sozialplanung und Ökonomie Geographisches Institut der TU München Prof. Dr. Heinritz Arcisstr. 21, 80333 München T: 089-28922812, F: 089-28922804 [email protected] Mitarbeit: Dr. Sabine Hafner Sabine Malecek, Mag. Geographin

2 Landeshauptstadt München Referat für Stadtplanung und Bauordnung

Vorbereitende Untersuchungen in Gebieten am Mittleren Ring Süd-Ost

Abschlußbericht

über Notwendigkeit der Sanierung, städtebauliche, strukturelle, verkehrliche, soziale und ökonomische Verhältnisse, sowie anzustrebende allgemeine Ziele in Teilen der Stadtbezirke 14 - Berg am 16 - Ramersdorf-Perlach 17 - 18 - Untergiesing-Harlaching

München im November 2002

3 Inhaltsverzeichnis

0. Einführung 9

0.1 Anlaß, Aufgabe und Ziel der Untersuchung 9 0.2 Lage und Größe des Untersuchungsgebietes, Einwohnerzahl 10 0.3 Vorgehensweise 13

1. Planerische Grundlagen 14

1.1 Planungsrechtliche Vorgaben 14 1.1.1 Flächennutzungsplan 14 1.1.2 Bestehende Satzungen und Sanierungsgebiete, 15 rechtskräftige Bebauungspläne

1.2 Laufende Planungen 16 1.2.1 Wettbewerbe und laufende Bebauungsplanverfahren 16 1.2.2 Untersuchungen und Projekte 18

1.3 Art und Maß der Nutzung 20

1.4 Bevölkerungsentwicklung und sozialräumliche Situation 22 1.4.1 Altersstruktur 22 1.4.2 Nichtdeutsche Bevölkerung 23 1.4.3 Erwerbslosigkeit 24 1.4.4 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 26 1.4.5 Sozialhilfeempfang 28 1.4.6 Wohngeldempfang 28 1.4.7 Zusammenfassung sozialer Indikatoren 30

1.5 Eigentumsverhältnisse 31

2. Thematische Darstellung der Untersuchungsergebnisse 33

2.1 Wohnen und Wohnumfeld 33 2.1.1 Bewertung der Wohnbebauung in Hinblick auf Gebäu- 33 dezustand und Zuordnung der privaten Freiflächen 2.1.2 Bewertung der privaten Freiflächen 37 2.1.3 Wohndauer 41 2.1.4 Sozialwohnungen 42 2.1.5 Soziale Situation in einzelnen Wohnquartieren 45

2.2 Öffentliche Grünflächen 51 2.2.1 Ausstattung mit öffentlichen Grünflächen 51 2.2.2 Bewertung der öffentlichen Grünflächen 56

2.3 Verkehr und Lärmbelastung 62 2.3.1 Straßen - Verkehrsbelastung und Einwohnerdichte 62 2.3.2 Öffentlicher Personennahverkehr 65 2.3.3 Fuß- und Radwege 66 2.3.4 Ruhender Verkehr 67 2.3.5 Lärmbelastung 68

5 2.4 Stadtgestalt und -struktur 71

2.5 Infrastruktur 75 2.5.1 Zentren und Versorgung 75 2.5.2 Soziale Infrastruktur 79 2.5.2.1 Soziale Einrichtungen 79 2.5.2.2 Kinder und Jugendliche 83 2.5.2.3 Kinderbetreuungseinrichtungen 84 2.5.2.4 Ältere Menschen 87 2.5.3 Spiel- und Sportanlagen 87 2.5.3.1 Spielflächenversorgung 87 2.5.3.2 Zustand, Ausstattung und gestalterische 91 Qualität der Spielflächen 2.5.3.3 Sportanlagen 92

2.6 Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt und Beschäftigungssituation 95 2.6.1 Darstellung der Gewerbestruktur und Zuordnung 95 der Betriebe nach Branchen 2.6.2 Beschäftigung und Ausbildung 97 2.6.3 Lokal eingebettete Ökonomie 97

3. Zusammenfassende Darstellung der Qualitäten, Mängel und 100 Potenziale

3.1 Qualitäten 100 3.1.1 100 3.1.2 Ramersdorf 100 3.1.3 101

3.2 Mängel 105 3.2.1 Berg am Laim 105 3.2.2 Ramersdorf 106 3.2.3 Giesing 107

3.3 Potenziale 113 3.3.1 Berg am Laim 113 3.3.2 Ramersdorf 113 3.3.3 Giesing 114

4. Abgrenzung von Gebieten mit Handlungsbedarf 117

4.1. Abgrenzung von Quartieren in den einzelnen Fachplanungen 117 4.1.1 Abgrenzungskriterien Städtebau und Verkehr 117 4.1.2 Abgrenzungskriterien Grünordnung 118 4.1.3 Abgrenzungskriterien Sozialplanung 118

4.2. Ergebnis der Überlagerung der einzelnen Fachbereiche 124 4.2.1 Gebiet mit Handlungsbedarf in allen drei Fachbereichen 124 4.2.2 Gebiete Handlungsbedarf überwiegend im sozialen 125 Bereich

6 4.2.3 Gebiet mit Handlungsbedarf im städtebaulichen 126 und grünordnerischen Bereich

4.3 Zusammenfassung 126

5. Entwicklungsziele und Maßnahmenvorschläge 129

5.1 Berg am Laim/ Ramersdorf 130 5.1.1 Handlungsfeld Wohnen und privates Wohnumfeld 130 5.1.2 Handlungsfeld öffentliche Grünflächen und Fuß- 133 und Radwegenetz 5.1.3 Handlungsfeld Stadtgestalt und –struktur 137 5.1.4 Handlungsfeld Infrastruktur 140 5.1.5 Handlungsfeld Zusammenleben im Stadtteil, Bürger- 144 mitwirkung 5.1.6 Handlungsfeld Arbeitsmarkt- und Beschätigungs- 145 situation 5.1.7 Darstellung der Maßnahmen im Plan 146

5.2 Giesing 149 5.2.1 Handlungsfeld Wohnen und privates Wohnumfeld 149 5.2.2 Handlungsfeld öffentliche Grünflächen und Fuß- und 152 Radwegenetz 5.2.3 Handlungsfeld Stadtgestalt und –struktur 155 5.2.4 Handlungsfeld Infrastruktur 157 5.2.5 Handlungsfeld Zusammenleben im Stadtteil, Bürger- 160 mitwirkung 5.2.6 Handlungsfeld Arbeitsmarkt- und Beschätigungs- 161 situation 5.2.7 Darstellung der Maßnahmen im Plan 162

5.3 Abgleich der vorgeschlagenen Maßnahmen mit 165 vorausgegangenen Studien 5.3.1 Berg am Laim/ Ramersdorf 165 5.3.2 Giesing 166

6. Vorschlag für die Abgrenzung von Sanierungsgebieten 167

6.1 Vorschlag für die Ausweisung eines Sanierungsgebietes in 167 Berg am Laim/ Ramersdorf 6.2 Vorschlag für die Ausweisung eines Sanierungsgebietes in 167 Giesing

7. Konzept für weitere Verfahrensschritte 171

8. Maßnahmenvorschläge für das Untersuchungsgebiet 173 außerhalb der unter Kap. 5 bearbeiteten Gebiete

9. Anhang 177

7 0 Einführung

0.1 Anlaß, Aufgabe und Ziel der Untersuchung

Die Vollversammlung des Stadtrates hat am Aufgabe und Ziel der hier vorliegenden Vor- 21.07.1999 einer Beteiligung der LH München bereitenden Untersuchungen war: am neuen Bund- Länder Programm “Stadt- und Ortsteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Gewinnung von Beurteilungsgrund- – die soziale Stadt” zugestimmt und die Umset- lagen gemäß § 141 Abs. 1 BauGB für die zung beschlossen. Als potenzielle Quartiere nachfolgende förmliche Festlegung von wurden im Stadtratsbeschluß bereits u.a. ge- Sanierungsgebieten gemäß § 142 BauGB nannt: - die Erarbeitung einer ersten Stufe eines - Obergiesing Integrierten Handlungskonzeptes - Mittlerer Ring - Berg am Laim - die Erarbeitung von Arbeitsgrundlagen für weitere Verfahrensschritte Mit o.g. Beschluß wurde das Planungsreferat beauftragt “Vorschläge für die konkrete Priori- Im Sinne eines Integrierten Handlungsan- sierung der Bereiche in den folgenden Jahren satzes zur Förderung im Programm “Soziale zur Beschlussfassung vorzulegen” in denen Stadt” erstrecken sich diese Vorbereitenden das Programm “Soziale Stadt” zur Anwendung Untersuchungen auf folgende Themenfelder: kommen soll. - Stadtraum / Stadtstruktur Die Auswahl der Quartiere erfolgte auf Grund - Freiraum / Ökologie folgender vom Planungsreferat veranlasster - Verkehr Studien zur Identifizierung eines sozialräum- - Sozialstruktur / Bevölkerung / Infrastruktur lichen Handlungsbedarfs: - lokale Ökonomie

- Stadtteilstudie vom September 1998 - Studie zum Gesamtkonzept Mittlerer Ring zur Klärung struktureller, stadträumlicher und gestalterischer Aspekte sowie Fragen der Stadterneuerung, Mai 2000

Die Lokalisierung und Dringlichkeit des Stadt- erneuerungsbedarfs und sozialräumlichen Handlungsbedarfs im südöstlichen Bereich des Mittleren Rings ergab sich aus der räumlichen Überlagerung der Ergebnisse beider Studien.

Am 13.12.2000 wurde von der Vollversamm- lung des Stadtrates der Beginn vorbereiten- der Untersuchungen gemäß § 141 Abs. 3 des Baugesetzbuches (BauGB) im Rahmen des Bund – Länder – Programms “Stadt- und Orts- teile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt” für Teile der Stadtbezirke 14 (Berg am Laim), 16 (Ramersdorf – Perlach), 17 (Obergiesing) und 18 (Untergiesing – Har- laching) beschlossen.

9 0.2 Lage und Größe des Untersuchungs- gebietes, Einwohnerzahl

Das Untersuchungsgebiet liegt im Südosten Münchens. Es erstreckt sich großteils entlang des Mittleren Rings zwischen Candidtunnel und Leuchtenbergunterführung (siehe Über- sichtskarte).

Das Untersuchungsgebiet umfaßt eine Fläche von ca. 935 ha. (Gesamtstadt: ca. 31.000 ha, Stand 2000).

Im Umgriffsbereich leben ca. 95.000 Men- schen. (Gesamtstadt: ca. 1.315.000, Stand 2000).

Hinweis: Im folgenden Text sind mit “Berg am Laim“, “Ramersdorf“, “Obergiesing“ und “Untergie- sing“ nur die innerhalb des Untersuchungs- umgriffs liegenden Teile der Stadtbezirke ge- meint. Die im Untersuchungsgebiet liegenden Bereiche von Ober- und Untergiesing werden zusammen als “Giesing“ bezeichnet. Ist vom gesamten Stadtbezirk die Rede, ist dies ge- sondert gekennzeichnet.

10 Legende: Übersichtskarte

Umgriff Untersuchungsgebiet

Stadtbezirksgrenzen

Mittlerer Ring

Stadtbezirk 14 Berg am Laim

Wilramstr.

Stadtbezirk 16 Ramersdorf - Perlach

Stadtbezirk 17 Obergiesing Landeshauptstadt München

Referat für Stadtplanung und Bauordnung HA lll/3

Vorbereitende Untersuchungen in Gebieten am Mittleren Ring Süd-Ost Stadtbezirk 18 Untergiesing - Harlaching

0.2 Übersichtskarte

0 250 500

E. v. Angerer, Dipl.Ing. Architekt München

München, September 2002

11/12 0.3 Vorgehensweise

Die Ausarbeitung der Vorbereitenden Unter- Einrichtungen, die für sozial und wirtschaftlich suchungen “Mittlerer Ring Süd-Ost” für Teile benachteiligte Menschen relevant sind bzw. der Stadtbezirke Berg am Laim, Ramersdorf - in Quartieren liegen, die sich aufgrund der Er- Perlach, Obergiesing und Untergiesing - Har- gebnisse der Phase 1 als solche mit erhöh- laching erfolgte in drei Phasen. Die drei Fach- tem Handlungsbedarf abzuzeichnen began- bereiche Städtebau /Verkehr, Grünordnung nen. Eine Liste mit den befragten Einrichtun- und Sozialplanung /Ökonomie arbeiteten in gen befindet sich im Anhang. Diesen Interview- den ersten beiden Phasen unabhängig von ergebnissen wurden Informationen über den einander, wobei die Ergebnisse immer wieder Bestand sozialer Einrichtungen, die Versor- verglichen und überlagert wurden. gungssituation sowie sozialstatistische Daten gegenübergestellt. Sie bildeten die Grundlage In Phase 1 wurde zunächst eine Auswertung für die Ausweisung von Quartieren mit erhöh- vorangegangener Untersuchungen, insbeson- tem sozialplanerischen Handlungsbedarf. Die dere der Stadtteilstudie München, der stadt- Abgrenzung von Quartieren mit erhöhtem und freiraumplanerischen Studie Mittlerer Handlungsbedarf, die sich für eine Weiterbe- Ring und des Münchner Armutsberichtes arbeitung in Phase 3 eignen, erfolgte durch (Stand 1997) durchgeführt. Als nächstes Überlagerung der Ergebnisse der drei Fach- wurde das für das Untersuchungsgebiet vor- planungen. handene Daten- und Planmaterial der Fach- referate der Landeshauptstadt München Gleichzeitig wurden vom Planungsreferat analysiert und bewertet. Im Rahmen der städ- zwei ergänzende Zusatzuntersuchungen zu tebaulichen und freiraumplanerischen Unter- diesen Vorbereitenden Untersuchungen be- suchungen wurden daran anschließend im auftragt. In der Fachplanung Ökonomie wur- Sommer /Herbst 2001 Ortsbegehungen zur den durch eine standardisierte Befragung von Bestandserhebung im Untersuchungsgebiet Gewerbebetrieben im Untersuchungsgebiet durchgeführt und diese Ergebnisse analysiert detaillierte Kenntnisse über die Situation der und bewertet. Im Bereich der Sozialplanung / Ökonomie und über die Bedeutung von sog. Ökonomie wurden die von der LH München Stadtteils- und Quartiersbetrieben gewonnen. zur Verfügung gestellten Strukturdaten stati- In der Fachplanung Städtebau /Verkehr wur- stisch aufbereitet, analysiert und bewertet. den mögliche Sofortmaßnahmen am Mittleren Durch die Auswertung verschiedenster Infor- Ring, in den Abschnitten Tegernseer Land- mationsmaterialien (Stadtteilführer über so- straße und Chiemgaustraße, sowie an der ziale Einrichtungen, Internetrecherche) und Stadelheimer- /Ständlerstraße ermittelt. durch eigene Begehungen konnten außerdem Aussagen zur sozialen und kulturellen Infra- Thema der Phase 3 war die Formulierung struktur, zur Wirtschaftsstruktur und zur Ver- von Entwicklungszielen und das Erarbeiten sorgung gemacht werden. Erste Gespräche von Maßnahmenvorschlägen als erste Stufe mit Vertretern und Vertreterinnen von Bezirks- eines Integrierten Handlungskonzeptes. Die- ausschüssen und eigene Begehungen bilde- se wurden fachübergreifend auf Grundlage ten eine Grundlage für die Erhebungen im der in den vorangegangenen Phasen identifi- Fachbereich Sozialplanung in der nachfolgen- zierten Qualitäten und Stärken bzw. Mängeln den Phase 2. und Schwächen entwickelt. Darauf aufbauend wurden Vorschläge für eine Abgrenzung von Der Schwerpunkt der Phase 2 lag auf einer Sanierungsgebieten und für die weiteren Vertiefung der Kenntnisse in der sozialen bzw. Verfahrensschritte gemacht. sozialräumlichen Situation im Untersuchungs- gebiet. Es wurden Expertengespräche mit Vertretern und Vertreterinnen sozialer Einrich- tungen im Untersuchungsgebiet durchgeführt. Konzentriert wurden diese Gespräche auf

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