LIETZ LEBT Leben & Arbeit Das Magazin der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.

In dieser Ausgabe: Zum 100. Todestag von Hermann Lietz 1 AUSGABE 1 | 2019 INHALTS VERZEICHNIS

EDITORIAL Georg Schweizer und Ernst-Friedrich Kellner 4 Zuwendungen für die Lietz-Internate 4

LEITERBERICHTE Neues aus den Schulen 6

AKTUELLES Hermann Lietz – zum 100. Todestag 8 Hermann Lietz im Kontext der Reformpädagogik – Ralf Koerrenz 9 Neue Pädagogische Leitung 12 Chinesisches Frühlingsfest in Hohenwehrda 13

UNTERRICHTSPROJEKTE Das Vogelhaus 14 Kunstunterricht: Der Goldene Schnitt 15 Lietz goes digital – Lernen in neuen Formen 16 Lietz goes digital – Tabletklasse Spiekeroog 17 Schüler pflanzen Strandhafer 18

REISEN Teilnahme am Ice Climate Education Camp 19 Unser Trip nach Berlin 20 E-International: Eine neue Herausforderung 22 2 INHALTSVERZEICHNIS FEUILLETON Haubindaner spielen das peruanische Cajòn 24

SPORT Sportskanonen in Haubinda 25 Segeln an der Lietz auf Spiekeroog 26 Trainer-machen-Schule 28

VERSCHIEDENES Wir gehen ins Takka-Tukka Land 29 Politik: Podiumsdiskussion auf Bieberstein 30 Eine winterliche Kapelle 31 Thüringens Ministerpräsident in Haubinda 32 Pink Floyd als Inspirationsquelle 34 Von Geistern, Bösen Buben und Bratapfeltee 34 Wochenende auf Hohenwehrda 35 Weihnachsfeier im Internatsdorf Haubinda 36 IMPRESSUM Blackbox Bildungsreife 38 April 2019 Alle Jahre wieder … 40 Herausgeber:

Stiftung Deutsche Landerziehungsheime Hermann-Lietz-Schule, Hermann-Lietz-Schule Spiekeroog gGmbH, Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.

ALTBÜRGER Redaktionsteam: Georg Schweizer, Katharina Schlegel, Erinnerungen an Dr. Lietz von Klara Kuchhold 42 Mathilde Luxenburger, Stephanie Berg, Veith Wißmann, Christoph Winter So war das: Goldene Jahre in Buchenau 45 Redaktionsadresse/Bezugsnachweis:

Altbürger und Freunde Verstorbene Altbürger 48 der Hermann-Lietz-Schulen e.V. – Geschäftsstelle – Nachrufe 48 Im Grund 2, D -36145 Telefon: +49 (0) 6657 7938 Telefax: +49 (0) 6657 7939 [email protected] www.lietz-schulen.de/altbuerger

Einzelpreis 9,– €, Abo 15,– €/Jahr SONSTIGES Im Mitgliedsbeitrag des Vereins Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V. ist der Bezug Randnotizen 50 von Leben & Arbeit – Lietz lebt enthalten. Außerhalb Europas erfolgt der Versand auf Wunsch per Luftpost HL Clubanschriften 51 (plus 20,– € pro Jahr). Verantwortlich für Anzeigen: Adressen 52 Christoph Winter 3 INHALTSVERZEICHNIS Liebe Altbürger und Freunde!

Das nächste Altbür- Oder Ihr schaut mal hier im Inter- Schülern und Lehrern über die An- gertreffen auf Schloss net: www.hofbieber-tourismus.de. träge zu diskutieren und die Unter- Bieberstein steht an. Dort gebt ihr einfach das ge- stützung lohnender Projekte im Ich würde mich sehr wünschte Datum ein und die Liste Arbeitsausschuss zu beschließen. freuen, wenn Ihr euch der verfügbaren Unterkünfte wird den Termin schon mal euch angezeigt. Die Zusammenfassung aller ge- fest im Kalender ein- förderten Projekte im Jahr 2018 tragt: 17. bis 19. Mai 2019. Die Mitgliederversammlung wird (siehe unten) findet Ihr auch auf un- am 18. Mai 2019 um 10:30 Uhr serer neu gestalteten Homepage: Am Freitag beginnen wir mit ei- beginnen, hier werden in diesem www.lietz-schulen.de/altbuerger/ nem Golfturnier in Hofbieber und Jahr wieder Arbeitsausschuss und zuwendungen/ abends soll es wieder ein Fest- Vorstand neu gewählt. Ich hoffe, liches Dinner im Speisesaal ge- dass auch diesmal wieder viele Die Datenbank der Mitglieder ben. Das genaue Programm und Mitglieder anwesend sind. konnten wir leider noch nicht von die Einladung werden aber noch der alten Internetseite auf die neue an Euch verschickt. Rückblickend auf das Jahr 2018 Homepage ziehen – das ist ein konnten wir als Verein alle Her- Projekt, das wir hoffentlich 2019 Leider sind rund um Bieberstein mann-Lietz-Schulen mit insgesamt gut hinbekommen und dann mit schon viele Zimmer ausgebucht, gut 55.000 € unterstützen. Das eurer Unterstützung wieder mit Le- daher haben wir für das Altbür- ist – wie ich finde – ein tolles Er- ben füllen werden. gertreffen einen Shuttlebus nach gebnis und der höchste Betrag, organisiert, der am Sams- seitdem ich im Vorstand bin. Liebe Grüße tag den ganzen Abend hin und her fährt, so dass man auch eine Auch in dieser Ausgabe von Unterkunft in Fulda buchen kann. Leben & Arbeit werden einige Er wird am Bahnhof Fulda halten Projekte vorgestellt, die wir mit (dort gibt es in der Nähe mehre- gefördert haben. Wie immer hat Georg Schweizer re Hotels) und am Maritim Hotel. es sehr viel Freude gemacht, mit

Willkommene und notwendige Unterstützung für förderungswerte Projekte Zuwendungen – Wir sagen Danke!

HAU Ausstattung Dorfladen 5.000,00 € Sportplatz 4.000,00 € Schreibworkshop 1.800,00 € Licht- und Tonanlage 1.387,38 € HOH Tablets 5.164,60 € Pädagogische Fachtagung 1.000,00 € Holzbackofen 4.250,00 € Kletterausrüstung 89,99 € Digitaler Workshop Kraftraum 89,35 € Kleimenhagen Stiftung 2.000,00 € „Schüler pflanzen einen Baum“ 55,00 € Fitnessgeräte 883,90 € 4 EDITORIAL Liebe Altbürger und Freunde!

Die großen Jubiläen war es eine Freude zu sehen, mit Von den Baustellen bei der Einfüh- in Haubinda im April welcher Inbrunst sie zum Gelingen rung von digital vermittelten Lernin- letzten Jahres – der der Aufführungen beitrug. Bei er- halten und nicht nur administrativer 150. Geburtstag von folgreichen Männern, und das ist Anwendung dieser zeitgemäßen Hermann Lietz und bei Burkhard Werner zweifellos Technik gibt es zu berichten, dass das 25-jährige Jubi- der Fall, sagt man nicht zu Un- alle drei Schulen, jede mit ihrem läum der Wiederer- recht, dass diese Männer nur so Schwerpunkt, bei der Arbeit sind. öffnung der Hermann-Lietz Schule erfolgreich sein können, wenn sie Nicht ausreichend gefördert wird Haubinda – haben ein Datum des entsprechend durch ihre Ehefrau dieses Ansinnen durch die Politik, Jahres überlagert, das hier gebüh- Unterstützung erfahren. Von daher die sich auch weiterhin schwer tut, rend nachgeholt werden soll: Der gilt der Dank beiden Jubilaren glei- Fördermittel freizugeben und ins- gegenwärtige Heimleiter Burkhard chermaßen, verbunden mit dem besondere Einfluss darauf zu neh- Werner und seine Ehefrau Manu- Wunsch, dass sie dem prachtvol- men, dass leistungsfähige Kabel ela Werner feierten am 1. August len Schuldorf noch lange mit die- auch in entlegene Heime gelegt 2018 ihr 30-jähriges Dienstjubilä- sem Engagement erhalten bleiben. werden. Es ist ein Trauerspiel, zu um. Herzlichen Glückwunsch! sehen, wie motivierte Menschen Wenn einer der regelmäßigen in ihrem Tatendrang durch bun- Beide haben einen erheblichen Leser eine Ausgabe von Leben & despolitische Rankespiele bei der Anteil an der erfolgreichen Ent- Arbeit im Herbst vermisst haben Förderung behindert werden. wicklung dieses erfreulicher- sollte, liegt das daran, dass die weise in den Lietz-Schulverbund Stiftung erneut ihr Marketing neu Ich hoffe sehr, in den nächsten zurückgekehrten Heimes. Das ausrichtet hat. Dies hatte grund- Ausgaben von Fortschritten auf Engagement, mit dem in diesen sätzliche Veränderungen, auch diesem wichtigen Arbeitsfeld be- drei Jahrzehnten die zahlreichen personeller Art, zur Folge. Ich richten zu können. Aufbaumaßnahmen von Ihnen hoffe sehr – und einige Zeichen gemeinsam mit dem Kollegium deuten auch darauf hin – dass Ein erfreuliches und friedliches angepackt wurden, sind hoch wir nun unseren Weg gefunden Jahr wünscht Ihnen Ihr einzuschätzen. Wenn man Ma- haben, im Zeitalter des Internets nuela Werner im Schulchor, in der die Aufmerksamkeit nach Internats- letzten Reihe stehend, bei den öf- plätzen besser auf unsere Schulen fentlichen Auftritten beobachtete, lenken zu können. Ernst-Friedrich Kellner

BIE Nepalgilde 5.000,00 € 2 digitale „Schwarze Bretter“ 4.900,00 € Beleuchtung Teestube 2.505,72 € WEITERE INFOS 2 mobile Lautsprecher 2.000,00 € UND ZUWENDUNGEN Sportgeräte 1.500,00 € DER LETZTEN JAHRE Tablets für E-International 996,00 € Dokumentenkamera 750,00 € Trikotsatz Sportgilde 550,00 € Material Kunstgilde 491,03 €

SPI Schweißgerät 2.868,00 € Fotoausrüstung ABV Stiftung Stipendienfonds Jahrbuchgilde 1.520,00 € HL-Schulen 10.000,00 € 5 EDITORIAL Vielfältige Erlebnisse Momentaufnahmen in Haubinda aus Hohenwehrda

Sicher ein Höhepunkt des Schul- Die Salsagruppe, das chinesische jahrs 2018/2019 war der Besuch Frühlingsfest, Kinder verschiedener des Thüringer Ministerpräsidenten Nationalitäten, unsere Native- Bodo Ramelow im Oktober. Ne- speaker im Kollegium aus Kolum- ben dem offenen Gespräch mit bien, Marokko, Schottland zeugen Schülerinnen und Schülern und der von der Begegnung der Kulturen obligatorischen Geländebesichti- in Hohenwehrda. gung gab es auch Gelegenheit, im kleinen Kreis die Probleme und Sorgen einer freien Die Anbindung an eine Breitbandverkabelung rückt Schule transparent zu machen. Sowohl der Stiftungs- endlich in nähere Zukunft und ist zumindest beschlosse- vorsitzende Ernst-Friedrich Kellner als auch ich hatten ne Sache. Wir hoffen auf baldige Umsetzung! Damit den Eindruck, dass es für diese Nöte durchaus eine kann das Medienkonzept noch energischer verfolgt gewisse Sensibilität gibt. Des Weiteren fand ein sehr werden. Ein Workshop in den Weihnachtsferien hat spannender Vortrags-Abend mit Unternehmerinnen die Pädagogen weiter motiviert, geschult und ermu- und Unternehmern zum Thema „Ausbildungsreife“ statt. tigt, digitale Unterrichts-Bausteine zu entwickeln und in Bei all diesen Veranstaltungen geben unsere Schülerin- das Unterrichtskonzept aufzunehmen. Darüber hinaus nen und Schüler übrigens ein exzellentes Bild ab. hat seit diesem Schuljahr das Fach Medienkompetenz im Stundenplan einen festen Platz bekommen. Unser Überraschend stark war der Besucherandrang beim neuer IT-Fachmann Manuel Wolf betreut die Entwick- Weihnachtsmarkt mit dem traditionellen Weihnachts- lung der Digitalisierung professionell und begleitet den konzert unserer Chöre im Hildburghäuser Theater. gesamten Prozess.

Neben den Projektfahrten und vielen schulischen Akti- Unsere Naturwissenschaftler freuen sich auf die Fer- vitäten konnten wir mit Artem Nazarov in diesem Jahr tigstellung der naturwissenschaftlichen Räume im auch wieder einen Schulamtsfinalisten in der Mathe- 2. Halbjahr. Ein attraktiver Experimentierbereich so- matikolympiade in der Altersstufe ab Klasse 10 stellen. wie ein schön gestalteter Unterrichtsraum werden bei Lehrern und Schülern viel Motivation und Experimen- Eine große Herausforderung für die nächsten Jahre be- tierfreude erzeugen. Gäste sind jederzeit erwünscht! steht in der Bewältigung eines gewissen Generations- wechsels in der Mitarbeiterschaft unserer Schule. Hier Mit Beginn der Sommerferien 2019 wird das Wald- wird die besondere Kunst sein, Haubinda nicht nur als haus saniert und zum Teil neu umgestaltet. Diese einen Arbeitsort, sondern als einen Lebensort mit eige- Maßnahme wird dank der Beteiligung am Kommunal- nem Image und besonderer Atmosphäre zu vermitteln. investitionsprogramm II (KIP II) ermöglicht.

Zum Schluss möchte ich auf zwei Jubiläen hinweisen: Jetzt im Februar starten unsere Klassen 8/9 in ihr Neben dem 100. Jahrestag des Übergangs unser Berufspraktikum, die Klassen 5-8 gehen auf Win- Schulen in eine Stiftung feiert die Volkshochschule tersportexkursion und die 10ten Klassen arbeiten Hildburghausen ihr 100-jähriges Bestehen. Einer der intensiv für die Zentralen Abschlussarbeiten und den maßgeblichen Mitbegründer war Hermann Lietz. Eine Übergang in die Oberstufe. Die Klasse 12 FOS be- Tatsache, die in der Öffentlichkeit sowie auch in der reitet sich mit aller Kraft auf die Externenprüfung des Betrachtung der Lebensleistung von Hermann Lietz bis- Fachabiturs vor. her zu wenig Beachtung gefunden hat. Das Wahlfach Kunst hat erneut den Wettbewerb zur In der Hoffnung, möglichst viele Altbürgerinnen und Gestaltung der Jahrestasse 2018/19 durchgeführt. Altbürger, Freunde unser Schulen in Haubinda bei der Mehr dazu in der nächsten Ausgabe von Leben & Ar- einen oder andern Gelegenheit begrüßen zu dürfen, beit – oder besser live in Hohenwehrda! verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Herzliche Grüße Ihr Burkhard Werner Sabine Hasenjaeger

6 LEITERBERICHTE Leitgedanken Auf Spiekeroog für Bieberstein wird umgebaut

Im Januar widmete sich das Kol- Kurz nach unserer großen Jubilä- legium einen Tag lang der Frage, umsfeier ging es mit den Baumaß- was den Bieberstein ausmacht und nahmen los. Zunächst wurde die welche Ziele uns wichtig sind. Die Wäscherei in die Mehrzweckhalle folgenden, in Teilen wiedergege- ausgelagert, das Sekretariat ist mit benen Leitsätze skizzieren einen allen Nebenräumen in Schülerzim- idealisierten Ist-Zustand. Hinter mer umgezogen, das Archiv wurde jedem Leitsatz stehen Maßnah- verpackt. Die Heizungsstränge men, die wir in Zukunft umsetzen wollen, um Leben wurden umgebaut und die Elektrik neu organisiert. und Arbeit in Bieberstein zu verbessern: Auch der ganze Naturwissenschaftstrakt wurde ausge- räumt, die Inneneinrichtung herausgerissen. Unterricht und Internat – Erziehung ist für uns die Ein- heit von Unterricht und Internat. Inzwischen wurde das Bürodach abgetragen und aufgestockt, der charakteristische Eingangsturm ist ein- Persönlichkeit und Professionalität – Als Lietz-Päda- gerüstet, und nebenan wird gebohrt, gehämmert und gogen sehen wir uns als vielfältig geforderte Persön- gesägt. Alle früheren Bausünden wurden entdeckt und lichkeiten, die sich durch institutionalisierte Weiterbil- die daraus folgenden Mehrkosten seelisch verkraftet. dung, hohe Professionalität und reflektierte Empathie Die Naturwissenschaften haben durch moderne Fens- auszeichnen. ter ein neues altes Gesicht bekommen, indem auf die Idee des einst planenden Architekten zurückgegriffen Fortschritt und Tradition – Wir verbinden die klassi- wurde. Die Vorderansicht der Schule erhält wieder schen Ideale der Lietz-Pädagogik mit den neuesten Er- traditionelle Holzfenster. Neben dem Haupteingang kenntnissen in Unterrichtsmethodik und Erziehungswis- ist geplant, eine Skulptur des bekannten Kölner Künst- senschaft, um die uns anvertrauten Jugendlichen auf lers Hannes Helmke zu platzieren, der auf Spieker- künftige Herausforderungen vorzubereiten. oog bereits an zwei Standorten Werke aufgestellt hat. Sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie sich für das Leben und Erleben – Der Internatsalltag bietet uns eine Vorhaben als Sponsor interessieren. Struktur, in der Sicherheit und Verbindlichkeit erfahrbar werden. Darüber hinaus ermöglicht Bieberstein den Ju- Auch in der Pädagogik wird weiter umgebaut. Seit gendlichen die Teilnahme an außergewöhnlichen Pro- Jahresanfang nutzen wir IServ als Lernplattform und jekten und die Wahrnehmung besonderer Chancen. bilden uns weiter in der Arbeit mit Tablets fort. Die Zusammenarbeit mit der Inselschule als Oberschule In einigen der genannten Felder sind wir mit der fort- soll ausgeweitet werden, probeweise gibt es bereits schreitenden Digitalisierung schon tätig. Dabei darf ge- einen Internatsschüler, der dort zur Schule geht. In fragt werden, ob die forcierte Hinwendung zu medial der Bootsbaugilde wird in einer Arbeitsgruppe mit basierten Lernformen und den entgrenzten Informations- Schülern, Altbürgern, Eltern und Mitarbeitern geplant, ressourcen Hermann Lietz‘ Credo der unmittelbaren einen eigenen Bootstyp zu entwickeln und vor Ort zu Begegnung der Menschen miteinander und mit den bauen. Mittelfristig soll es dann mehrere baugleiche Lerngegenständen und des bewussten Rückzuges aus Boote in der Segelflotte geben. einer entfremdenden technisierten Welt gerecht wird. Klar, unsere Schüler benötigen menschliche Orientie- Es wird umgebaut auf Spiekeroog. Sie sind herzlich rung und sie müssen zu Werthaltungen angeleitet wer- willkommen zur Einweihung der Bauprojekte am den wie eh und je. Andererseits wäre es eine unver- Samstag, den 31. August 2019 zum Fest der Lietzer! zeihliche Unterlassung, ihnen nicht den professionellen Umgang mit digitaler Informationsbeschaffung und -ver- Herzliche Grüße arbeitung zu ermöglichen und ihnen die Chancen vor- Ihr Florian Fock zuenthalten, die moderne Medien für eigenständiges und kreatives Lernen eröffnen. Das Maß, mit dem das geschieht, entscheidet über den Erfolg: μηδὲν ἄγαν.

Michael Meister 7 LEITERBERICHTE Zum 100. Todestag des Reformpädagogen Werk und Wirken des Dr. Hermann Lietz

Er war das Kind eines Landwirtes, der Umgang mit den Tieren und der Natur haben ihn nachhaltig geprägt. Noch bis heute – 100 Jahre nach seinem Tod – sind die pädagogischen Ansätze und die Philosophie des Reformpädagogen und Gründers der Lietz-Internate Dr. phil. Hermann Lietz spürbar.

Für die Lietz-Internate ist dieses Jahr etwas ganz besonderes, denn Hermann Lietz‘ Todestag jährt sich 2019 zum 100. Mal. Eine gute Gelegenheit also, einen Blick auf das Leben des Reform- pädagogen zu werfen.

Nach dem Studium der Theolo- gie, Philosophie, Geschichte und Germanistik war Hermann Lietz seit 1892 als Lehrer tätig. Wäh- Steckbrief rend dieser Zeit befasste er sich zunehmend mit Reformfragen der 1868 Geburt am 28. April auf Rügen Pädagogik, die durch einen Auf- 1888 Studium der Theologie, Philosophie, enthalt bei Cecil Reddie (* 1858; Geschichte und Germanistik, † 1932 Gründer des ersten Land- Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erziehungsheims in Abbotsholme in England) 1896/97 reiften. 1891 Promotion: „Die Probleme im Begriff der Daraus folgten ab 1898 die Grün- Gesellschaft bei Auguste Comte im dung der Landerziehungsheime. Gesamtzusammenhang seines Systems“ 1892 Abschluss des Theologischen Examens, Bis zu seinem Tod setzte sich Dr. Staatsprüfung für das höhere Lehramt in Hermann Lietz für seine Schüler Philosophie, Deutsch, Religion, Hebräisch ein, verfolgte das Konzept, die jungen Menschen zu starken und 1898 Gründung Landerziehungsheim selbstständigen Persönlichkeiten Pulvermühle in Ilsenburg zu erziehen. 1900 Gründung Landerziehungsheim für Mädchen in Stolpe Auch nach seinem Tod wurde sei- 1901 ne Idee von seinen Nachfolgern Gründung Hermann-Lietz-Schule Haubinda weitergeführt – mit den Gründun- 1904 Gründung Hermann-Lietz-Schule gen der Schulen Hohenwehrda Schloss Bieberstein (1941) und Spiekeroog (1928). 1914 Gründung des Landwaisenheimes Grovesmühle in Veckenstedt 1919 Tod am 12. Juni in Haubinda 8 AKTUELLES Ralf Koerrenz zum Einfluss von Hermann Lietz auf die Erziehungsreform Hermann Lietz im Kontext der Reformpädagogik

Viele reden gern und oft von „Reformpädagogik“. Was aber ist darunter eigentlich zu verstehen? Wenn wir etwas genauer hinschauen, ist die Bezeichnung „Reformpädago- gik“ nicht nur eine sinnvolle Epochenkennzeichnung für einen Zeitraum etwa zwischen 1890 und 1930.

Wollten wir uns nur darauf be- Bestimmungen von Reformpäda- den. In der Darstellung zur „Reform- schränken, wäre das sogar pro- gogik zu unterscheiden. So kann pädagogik als Epoche zu Beginn blematisch. Vielmehr verweist Reformpädagogik – drittens – als des 20. Jahrhunderts“ findet sich „Reformpädagogik“ auf das Antwort auf den Modernisierungs- in dem Buch „Reformpädagogik“ Grundverständnis von Pädagogik schub im Gefolge der Aufklärung (Ralf Koerrenz: Reformpädago- überhaupt. In diesem Sinne können verstanden werden. Im vierten gik – eine Einführung. Paderborn in einer Theorie der Reformpäda- Zugang erweist sich Reformpäd- 2014) folgende Passagen (S.152- gogik fünf Zugänge unterschieden agogik klassisch als Reaktion auf 155), die die Bedeutung von Her- werden. Erstens ist zu fragen, wie die industrialisierte Moderne im mann Lietz (1868-1919) in seiner über die Differenz von „Reform“ ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Zeit, aber auch systematisch und und „Nicht-Reform“ die Pädagogik Schließlich ist Reformpädagogik als für unsere Gegenwart deutlich nach innen strukturiert wird. Zwei- Herausforderung einer Gegenwart machen. Diese Passagen lauten: tens geht es in den Außenbezügen aufzufassen, die den Menschen in der Pädagogik darum, wie über der globalisierten Moderne unter „Für reduktionistische Textempiriker, das Reform-Motiv eine Kopplung anderem vor das Problem einer die nur Worte lesen und darauf in von Pädagogik an den kulturellen uniformierten Individualität stellt. einem Reiz-Reaktions-Mechanismus Wandel vorgenommen werden reagieren, ist Lietz ein Nationalist kann. Diese beiden systematischen Zu allen Punkten kann „Lietz“ sinn- und ein Antisemit. Entsprechende Zugänge sind von drei historischen voll ins Gespräch gebracht wer- Klischees aufgrund von Stichwor-

9 AKTUELLES ten und Einzelmotiven geistern die sich auf Herbart beziehen- Werfen wir hier vor allem einen durch die Geschichte der Päda- de Erziehungs- und Schultheorie näheren Blick auf den von Lietz gogik – Klischees, die bei genau- seines akademischen Lehrers vertretenen rigorosen Idealismus, erer hermeneutischer Prüfung in der Wilhelm Rein in Jena einerseits weil dieser letztlich eine Antwort dargebotenen Schlichtheit nicht zu sowie durch einen einjährigen auf die Frage nach Orientierung halten sind. Vorweg: In den Kon- Aufenthalt an Cecil Reddies eng- im Horizont der industrialisierten sequenzen heute so zu denken, lischer Reformschule Abbotsholme Moderne bereithält. Dieser Idea- zu reden und zu schreiben, wie es andererseits gründete Lietz 1898 lismus führt zu einem dualistischen Lietz bis 1919 getan hat, ist nach das erste Deutsche Landerzie- Weltbild, in dem sich inmitten der Geschichte der NS-Zeit nicht hungsheim (DLEH) in Ilsenburg einer universalistischen Grund- mehr möglich und auch generell im Harz. Es folgte 1901 in Hau- annahme Gut und Böse schroff nicht geboten. Um Adornos Dik- binda und 1904 auf Schloss gegenüberstehen. Alle Menschen tum, Erziehung habe einen Beitrag Bieberstein die Gründung zweier sind dieser Weltanschauung zu leisten, dass Auschwitz nicht weiterer Internatsschulen sowie nach gleich und stehen vor einer noch einmal entstehe, jedoch an- 1914 in Veckenstedt die Grün- Wahl. Auf der einen Seite gibt gemessen aufzunehmen, bedarf es dung eines Landwaisenheims. es die mögliche Ausrichtung an eines differenzierteren Blicks gera- Die Hermann-Lietz-Schulen stellen Idealen, durch die der Einzelne de auf solche Positionen wie die eine bis heute erfolgreiche Grün- sich zu einer „religiös-sittlichen Per- von Hermann Lietz. Es bedarf vor dung reformorientierter Internate sönlichkeit“ entwickeln kann. Auf allem deshalb eines differenzier- im Rahmen der vom Schulgrün- der anderen Seite gibt es für Lietz teren Blicks, weil die Pädagogik der selbst noch initiierten Stiftung die Verführungen einer materialis- und Schulpraxis von Lietz auf einer Deutsche Landerziehungsheime tischen Weltsicht, durch die der Denkfigur aufgebaut wurde, die dar. Im Rückblick stehen sich eine Mensch vor allem auf Erwerbsstre- strukturell bis heute (vor allem auch bemerkenswerte und bis heute ak- ben, Konsum und Vergnügen im in Teilen der politischen Linken) eine tuelle Schulkonzeption und eine Hier und Jetzt ausgerichtet wird. bleibende Aktualität hat: die idea- als problematisch anzusehende Der Einzelne stehe als Individu- listische Orientierung an einem Zeitgebundenheit in Lietz’ Werk um und die Menschheit stehe als absolut Guten als Grundlage re- spannungsreich gegenüber. Einer- Gattung vor der Herausforderung, formpädagogischen Denkens und seits erscheint Lietz‘ Haltung zum sich für den einen oder den an- Handelns. Diese Orientierung ist Krieg und zum Judentum aus heuti- deren Weg zu entscheiden. Die- an sich nicht verwerflich, hat aber ger Sicht problematisch. Anderer- se Gedankenfigur ist nicht neu, durch den damit verbundenen kul- seits wurden die Landerziehungs- sondern durchzieht die Kulturge- turkritischen Rigorismus ihre Tücken. heime von Lietz pädagogisch schichte seit mindestens zweiein- begründet auf einer bemerkens- halbtausend Jahren. Bei Lietz führt Leben und Werk von Hermann werten bildungssoziologischen sie dazu, dass er die ganze Welt Lietz sind durch eine Verflechtung Logik: Eine Konzeption gestalteter in gut und schlecht sortiert. Der von gleichermaßen praktischer Umgebungen soll kombiniert wer- Maßstab für den richtigen Weg und theoretischer Reformambition den mit einer schülerzentrierten ist dabei immer, in wieweit dem ausgezeichnet. Beeinflusst durch Didaktik und Alltagsgestaltung. Materialismus abgeschworen und 10 AKTUELLES einer Ausrichtung an dem Ideal reagierte. Denn letztlich ist die Un- solchen Rahmen nicht zu bieten. eines Guten gefolgt wird. Diese terscheidung von Idealismus und Deswegen führt der kulturkritische Denkfigur führte in der Pädago- Materialismus ein universalistischer Grundansatz bei gleichzeitiger gik von Lietz und konkret in der Denkansatz, mit dem gleichzeitig Wertschätzung des Entwicklungs- Regelstruktur für den Schulalltag die Einheit und die Differenz aller potentials aller Kinder und Jugendli- in seinen Landerziehungsheimen Menschen jenseits ihrer Herkunft chen dazu, über einen alternativen zu einer Kritik an der Konsumwelt, gedacht werden kann. Alle Men- Rahmen für Erziehung nachzuden- zu einer Suche nach dem Natür- schen stehen vor der Wahl und ha- ken. Diesen alternativen Rahmen lichen und zu der Wertschätzung ben die Möglichkeit, sich so oder musste Lietz seinem Selbstverständ- einer asketischen, im Verhältnis so zu entscheiden. Dieser Denkan- nis nach erst selbst schaffen: die zur industrialisierten Zivilisation satz kann natürlich dann als Leitmo- Deutschen Landerziehungsheime. kritischen Grundhaltung. Alle theo- tiv der Pädagogik auch praktisch retischen Weltanschauungen und werden. Die Denkfigur ist ganz In der Konzeption des Deutschen praktischen Alltagsgestaltungen einfach: Allen Menschen ist eine Landerziehungsheims von Her- wurden von Lietz unter dem Maß- Ausrichtung auf eine am Idealismus mann Lietz vereinen sich geradezu stab betrachtet, inwieweit in ihnen orientierte Lebensführung möglich. musterhaft Varianten, wie Schule eine Orientierung an Konsumwel- Diese Lebensführung realisiert als ein solch institutionell wirksamer ten oder an Idealen erkennbar sich in einer asketischen Besin- Rahmen verstanden werden kann. ist. Sozialismus und Liberalismus, nung darauf, was der Mensch in In seiner Konzeption vereinen sich Christentum und Judentum wur- seiner Bedürfnisstruktur eigentlich den deswegen nie an sich, son- der Gedanke, dass die entschei- dern immer in ihren von Lietz als „Alle Menschen stehen vor der denden Lernappelle von der materialistisch identifizierten Aus- Wahl und haben die Möglichkeit, inneren Schulorganisation und prägungen kritisiert. Im Judentum sich so oder so zu entscheiden.“ damit dem strukturierten Schul- beispielsweise unterschied er die leben als solchem ausgehen, idealistische Kultur der hebräi- elementar nötig hat. Dieses Nöti- schen Prophetie von vermeintlich ge wird vor allem im Umfeld der die Vorstellung, dass das Lernen materialistischen Grundzügen, die Natur gefunden. Mit der These, primär von hervorragenden, er in der Thora zu sehen meinte. dass allen Menschen potentiell beispielgebenden Lehrerpersön- Dass eine solche Denkfigur mit die Chance gegeben ist, sich zu lichkeiten gesteuert wird, und Blick auf das Judentum heute nicht einer religiös-sittlichen Persönlich- nur wegen ihrer Unkenntnis der jü- keit zu entwickeln, bekommt die die Leitidee, dass der wesent- dischen Kultur, sondern vor allem Pädagogik die zentrale Aufgabe, liche Erziehungseffekt über die auch angesichts der Anfälligkeit einen solchen Prozess anzubahnen Gestaltung von Unterricht und für politischen Antisemitismus un- und zu befördern. Dies aber ist nur die sorgfältige Auswahl der tragbar ist, steht außer Frage. dann möglich, wenn Pädagogik Unterrichtsinhalte erreicht wird. Für die Reformpädagogik ist diese in einem Rahmen stattfindet, der Position von Lietz deswegen so inte- nicht von einer materialistischen Erziehung im Sinne von Lietz ist ressant, weil sie ein Antwortmodell Grundorientierung dominiert ist. zugleich Sozialkritik und Sozialpo- enthält, mit dem Reformpädagogik Das bestehende, vor allem städ- litik. Einer, seines Erachtens im Nie- auf die industrialisierte Moderne tische Schulwesen vermag einen dergang befindlichen Gesellschaft wird durch die Ausbildung „religiös- sittlicher Persönlichkeiten“ ein Ge- gengewicht zur Verfügung gestellt, das die religiös-sittliche Verbesse- rung des „Volkes“ bewirken soll – so der Grundgedanke von Lietz. Von einer relativ klar umgrenzten Gegenwelt „drinnen“ soll die Welt „draußen“ profitieren – eine Mi- schung aus klösterlichem Rückzug und öffentlichem Missionsauftrag.

Text: Ralf Koerrenz

11 AKTUELLES Neue Pädagogische Leitung High Seas High School – Das segelnde Klassenzimmer

SPI Christiane Goltz ist die neue Pädagogische Leiterin der High Seas High School – Das segelnde Klassenzimmer des Internats auf Spiekeroog. Sie betreut die Bereiche Beratung und Bewerbungen der HSHS sowie die Summer High Seas High School.

Christiane Goltz nimmt vor den An der High Seas High School fas- die die Welt mit andern Augen Törns alle Anfragen entgegen und ziniert Christiane Goltz ganz be- sehen und in ihrem Herz Erfahrun- berät InteressentInnen fachkun- sonders die Persönlichkeitsentwick- gen und Erlebnisse tragen, die sie dig. Nach jedem Törn kümmert lung der Schüler. Als Jugendliche ein Leben lang begleiten. sie sich um die Evaluation und kommen sie an Bord und verlassen Text: Stephanie Berg Auswertung. Daneben plant und das Schiff als junge Erwachsene, Foto: Privat organisiert sie die Summer High Seas High School und unterstützt während des Törns von Land aus. Als Pädagogische Leiterin ist sie zudem für das Konzept und des- sen Umsetzung sowie die päda- gogische Weiterentwicklung des Segelprojekts zuständig.

Nach dem Referendariat war sie von 1994-1997 Projektleiterin für die zweite und dritte Reise der High Seas High School auf der ‚Fridtjof Nansen’ und der ‚Thor Heyerdahl‘.

12 AKTUELLES Ort der Begegnung der Kulturen Chinesisches Frühlingsfest in Hohenwehrda

HOH Das Jahr des Hundes wird vom Jahr des Schweins abgelöst, so sagt der chinesische Kalender. Dieses Ereignis, das in China mit dem Frühlingsfest gefeiert wird, wurde auch bei uns ausgelassen und fröhlich begangen.

Dazu gab es in der Lietz-Lounge terschiedlichen Regionen, erklär- traditionelle chinesische Gerichte ten den Ablauf dieses wichtigen wie Jiaozi (Maultaschen), Chi- Festes und verzauberten mit Musik cken Wings in Colasoße, leckere auf originalen Instrumenten. Zum Eintöpfe oder 1000-jährige Eier. Abschluss begeisterte uns noch Frau Zhu und ihr Mann waren ex- ein etwas modernerer Rap-Song tra aus China angereist, um ihre in der Landessprache.

Tochter zu besuchen. Alle Gäste Text und Fotos: Katrin Schwanz waren von der Vielfalt des Essens begeistert. Am nächsten Tag zau- berte unser Küchenmeister ein chinesisches Essen für Alle – mit tatkräftiger Unterstützung durch Familie Zhu und originalen Re- zepten. Auch die anschließende wöchentliche Schulversammlung stand ganz im Zeichen des chi- nesischen Jahreswechsels. Unsere chinesischen Schüler erläuterten die verschiedenen Speisen der un-

13 AKTUELLES Futterstelle für Spatz, Meise & Co. Das Vogelhaus

HAU Ich bin in der 5. Klasse und habe mich vor einem halben Jahr in der Holz- gilde bei Herrn Baum eingetragen. In dieser Zeit haben wir so einiges aus Holz gebaut. Unter anderem auch ein sehr schönes Vogelhäuschen. Wie genau wir das gebaut haben, beschreibe ich mal kurz. Der 1. Schritt war: Wir haben aus quadratischen Platten zwei Kreise mit der Hand gesägt. Der 2. Schritt war: Dann haben wir zwei dreieckige Dachplatten mit der Maschine ausgeschnitten und an das Häuschen gebaut. Der 3. Schritt war: Wir haben den Boden gebaut und an den Seiten vier Erhöhungen daran geschraubt. Es hat nicht lange gedauert, so ein schönes Häuschen zu bauen, und dennoch ist es ein schönes Winterquartier für die Vögel. Text: Jesaja Tabor, 5b

Das in der Holzgilde hergestellte Vogelhaus steht seit Wochen neben der großen Birke am Eingang zum Nebenhaus (Bereich 5/6). Die Schüler brachten von zu Hause reichlich Futter mit, und es dauerte nur zwei Tage, bis die Vögel die neue Futterstelle entdeckten und sich nun täglich am Vogelhäuschen tummeln. Dan- ke an Herrn Baum und seine Gilde! Text: Cornelia Hartwich Fotos: Volker Kilgus und Cornelia Hartwich 14 UNTERRICHTSPROJEKTE Kreatives Gestalten in Hohenwehrda Der Goldene Schnitt im Kunstunterricht

HOH Das menschliche Antlitz ist Thema der beiden 7er/8er Jahrgänge. Dabei dient der „Goldene Schnitt“, eine Idealtypisierung der Renaissance, als Grundlage der Arbeiten. Wie schwierig die Einhaltung der Proporti- onen ist, konnten die Schülerinnen und Schüler selbst überprüfen, mit Draht, Gips, Papier, Kleister und Farbe. Es sind beeindruckende Skulpturen entstanden, propor- tional nicht immer korrekt, dafür aber einzigartig und aussagekräftig, bunt und abwechslungsreich und mit Abweichungen. So vielfältig, wie die Realität selbst. Text und Fotos: Jens Terlinden

15 UNTERRICHTSPROJEKTE Lernen in neuen Formen

HOH Mit Beginn des neuen Schuljahres zog das neue Me- dienkonzept in Hohenwehrda ein. Digitale Bausteine unterstützen seither den Schulablauf. In verschiedens- ten Unterrichtsfächern, z. B. Biologie, Geologie oder Medienkompetenz, kommen seitdem Laptops zur Un- terstützung und Erweiterung des Unterrichtsstoffes zum Einsatz. Bereits ab der Klassenstufe 5 erfahren die Kinder, wie man digitale Medien zum Wissenserwerb nutzt, ihren Einsatz plant oder auch das eigene Me- dienverhalten kritisch bewertet. Da die Digitalisierung auch in der Gesellschaft immer weiter fortschreitet, werden die Schüler und Schülerinnen in Hohenwehr- da in einem sinnvollen und verantwortungsbewussten Umgang mit den neuen Medien geschult. Text und Fotos: Veith Wißmann

16 UNTERRICHTSPROJEKTE Tabletklasse am Spiekerooger Internat eingeführt

Unter den fortschreitenden Digita- denselben Geräten ausgestattet lisierungsprozessen erachtet die werden müssen. Daher wurde Lietz-Schule Spiekeroog es als die Anschaffung von Endgerä- wichtige Bildungsaufgabe, die ten gleichen Typs und identischer Internatsschüler darauf vorzuberei- Software, die auch hausintern ten, sich in dieser digitalen Welt administriert werden kann, ent- zurechtzufinden. Und dabei geht schieden. Die Geräte werden es nicht darum, analoge Formen generell im Unterricht und am des Lernens lediglich durch digitale Nachmittag (insbesondere auch zu ersetzen. Es muss auch ermit- für die Erledigung der Hausauf- telt werden, inwiefern durch neue gaben) zur Verfügung gestellt. technische Möglichkeiten z. T. Abends werden sie jedoch von SPI Das aktuelle Schuljahr startete an auch neue Lernziele gesteckt und den Lehrkräften eingesammelt, um der Lietz-Schule Spiekeroog mit erreicht werden können. sie zu laden und zu verwalten. einem weiteren Schritt in Richtung Text: Stephanie Berg des mobilen Lernens. Dazu wur- Aus diesem Grund werden im kom- Fotos: Hermann Lietz-Schule Spiekeroog den die Schüler und Schülerinnen menden Jahr auch zwei Lehrkräfte der 8. Klasse mit Tablets ausge- eine Weiterbildungsreihe zur „Un- stattet. Die Anschaffung der End- terrichtsentwicklung mit digitalen geräte und des entsprechenden Medien“ am Niedersächsischen Equipments wurde vom Förderver- Landesinstitut für schulische Quali- ein und dem Schulverein des Inter- tätsentwicklung (NLQ) absolvieren. nats maßgeblich unterstützt. Die erste Digitale-Testphase hat Bereits seit dem Schuljahr 2017/18 deutlich gemacht, dass für eine hat das Kollegium des Inselinter- sinnvolle und reibungslose Arbeit nats zum Thema Digitalisierung im Unterricht die Schülerschaft mit viele Gespräche zu technischen Ausstattungen der Unterrichtsräu- me geführt und sich dem Thema auf zahlreichen Weiterbildungen innerhalb- und außerhalb der Schule gewidmet. Begleitet wird der Digitalisierungsprozess von einem Projektteam aus den Reihen der Lehrkräfte.

Gemeinsam mit einem Team von Fachlehrern wird zukünftig ausge- lotet, an welchen Stellen und in welcher Form das Lernen an und mit digitalen Medien gewinnbrin- gend und zukunftsweisend sein kann.

17 UNTERRICHTSPROJEKTE Internatsschüler der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog pflanzen Strandhafer zum Schutz der Schule Schüler trotzen Wind und Wetter

SPI Das Internat Hermann Lietz-Schule Damit dieser Sand nun nicht ab- hafer-Halmen. Nachdem ein Loch Spiekeroog liegt im östlichen Teil geweht oder vom Wasser abge- gegraben wurde, wurde Strand- der Nordseeinsel Spiekeroog, um- tragen wird, muss Strandhafer hafer gesetzt und festgetreten. geben von einer Dünenlandschaft (auch „Helm“ genannt) gepflanzt und Deichen. Die Deiche sind für werden, der mit seinem Wurzel- Trotz eisiger Temperaturen hatten die Schule wichtig, da sie beson- werk den Sand zusammenhält die Lietzer viel Spaß! Die Gemein- ders im Herbst und Winter das und neuen Sand, der auf die schaftsarbeiten sind zwar mit kör- Schulgelände vor den Sturmfluten Düne geweht wird, festhält. Die perlicher Anstrengung verbunden, schützen. Daher gibt es an der Gemeinschaftsarbeit der Lietzer und im November herrscht auf Lietz auf Spiekeroog auch eine Internatsschüler und -schülerinnen Spiekeroog bereits meist ein rauer Deichbau-Gilde, die ganzjährig sowie aller Lehrkräfte und Mitar- Wind, aber im Team machen sol- die Deiche pflegt, ausbessert und beiter zur Bepflanzung der Schutz- che Arbeiten Freude und sind eine in Stand hält. Diese Arbeiten kön- dünen begann bereits am frühen gelungene Abwechslung zum nen ohne weiteres von den insge- Vormittag, denn es lag ein recht Schulalltag und dem sonstigen samt 19 Schülern der Deichbau- langes Stück Düne vor ihnen. In Unterricht. Gilde geleistet werden. Zweierteams verteilten sich die Text: Stephanie Berg Lietzer auf der Düne, ausgestattet Fotos: Hermann Lietz-Schule Spiekeroog Doch es gibt Arbeiten, die mehr mit Schaufeln und neuen Strand- helfende Hände benötigen. Dazu zählt das Bepflanzen der schulna- hen Schutzdünen mit Strandhafer. Diese Schutzdünen wurden im Laufe des Sommers vom NLWKN – dem Niedersächsischen Lan- desbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – bereits aufgeschüttet. Dazu wurde der Sand des alten Ostdeichs der Schule abgetragen und damit die bereits bestehende Schutzdüne auf der Ostseite des Schulgelän- des erhöht.

18 UNTERRICHTSPROJEKTE Teilnahme am Ice Climate Education Camp Entscheidungsträger von morgen

BIE I.C.E. – Das ist das Ice Climate Education Camp des Abenteurers und Umweltaktivisten Arved Fuchs, das SchülerInnen zu Klimabotschaftern ausbildet und für die Probleme des Klimawandels sensibilisiert.

Bieberstein ist seit 2014 in diesem Projekt engagiert und hatte im letzten Jahr die Ehre, gleich zwei VertreterInnen zum I.C.E. Camp entsenden zu dürfen. Beide unter- nahmen mit SchülerInnen aus mehreren europäischen Ländern einen Segeltörn auf dem Traditi- onssegler Ryvar durch die däni- sche Südsee und spielten wäh- renddessen ein Planspiel, eine Simulation von internationalen Verhandlungen zu einschlägigen Klima- und Umweltthemen.

Denn: „Die Jugendlichen von heute sind die Entscheidungsträger von morgen“.

Text: Dr. Reiner Lange, Fotos: Xjuscha Antz

www.arved-fuchs.de/ice

19 REISEN Mit der deutsch-britischen Organisation „UK-German Connection“ in die Hauptstadt Unser Trip nach Berlin

HAU Sophie und Babett aus der Klasse 12BG (damals 11BG) fuhren am Wochenende vom 15. bis zum 17. Juni 2018 mit der deutsch-britischen Organisation „UK-German Connection“ in Zusammenarbeit mit dem „British Council “ nach Berlin.

Dabei begleitete uns Frau Peters Wir gliederten diese in: „Was auf den Zimmern und später zum und unterstützte uns bei der Fahrt. wollen wir lernen?“, „Was hoffen Abendessen in der Jugendherber- Sie hatte uns auf dieses Projekt wir zu tun?“ und „Was erhoffen ge. Bereits da hatten wir schon aufmerksam gemacht, so dass wir wir uns mitzunehmen?“. Daraufhin viele neue Freunde kennengelernt. uns dementsprechend online be- stellten wir in kleineren Gruppen werben konnten und dann auch unsere selbstgemachten Projekte Am Samstag wurden wir in drei glücklicherweise angenommen vor. Dabei erfuhren wir viel über verschiedene Gruppen aufgeteilt. wurden. Zusammen mit 58 weite- verschiedene britische Regionen, Die erste Gruppe beschäftigte ren Schülern und Schülerinnen aus aber auch neues Interessantes sich mit Kunst. Die Teilnehmer Deutschland und Großbritannien, über Deutschland. Nach der gro- wanderten durch die Straßen von unter der Leitung von Lily Martin ßen Versammlung trafen wir uns Berlin und betrachteten außerge- und ihrem Team, verbrachten wir in Berlin eine wunderbare Zeit.

Im „European Youth Culture Year 2018“ versuchten wir, die Hin- tergründe unseres Kulturerbes zu hinterfragen. Das Thema dieser Ju- gendkonferenz war „Erinnerungs- kultur in einer digitalen Welt“.

Bevor wir in die Exkursion starte- ten, sollten alle von uns verschie- dene Werke zu unserer kulturellen Herkunft unserer Heimat schon zu Hause erarbeiten. Dazu gehörten Plakate, Bilder, Lieder oder sogar Legenden und Geschichten. In diesem Zusammenhang machten wir uns bereits Gedanken zur Frage „Was bedeutet regionales Kulturerbe für uns?“.

Als wir am Freitag ankamen, war unser erstes Ziel, unsere Gruppe näher kennenzulernen. Danach war es nötig, den Begriff „Kultur- erbe“ für jeden zu definieren. Dies taten wir natürlich in Englisch. Daraufhin sammelten wir persön- liche Erwartungen an das Event.

20 REISEN ten diese, um unsere Füße auszu- ruhen oder zu shoppen. Am spä- ten Abend in der Jugendherberge trafen sich dann viele von uns zum gemeinsamen Tischtennisspielen. Den Sonntag verbrachten wir in großer Runde und reflektierten die vergangenen Tage. Zum krönen- den Abschluss suchte man Freiwil- lige, welche englische Interviews zum vergangenen Wochenende und dem jetzt neuen Verständnis zu „Cultural Heritage“ gaben. Als wir dann am Nachmittag schwe- ren Herzens abreisten, fand eine große Fotosession aller Beteiligten und neu gefundenen Freunde statt. wöhnliche Kunstwerke der Stadt. Die letzte Gruppe konzentrierte Besonderes Augenmerk legten sie sich auf die Technologie. In die- Für uns war das ein tolles Erlebnis, auf die bekannte „gelbe Spray- sem Zusammenhang machten sie welches uns lange im Gedächtnis banane“. eine Virtual Reality Tour über die bleiben wird. Deswegen empfeh- Berliner Mauer. len wir auch anderen Schülern an Die zweite Gruppe, in die auch einem solchen außerschulischen wir eingeteilt waren, hatte das Später am Nachmittag besuchten Projekt teilzunehmen. Diese Orga- Thema Geschichte. Dabei be- wir den stillgelegten Berliner Flug- nisation bietet auch viele verschie- suchten wir bedeutende Denk- hafen „Tempelhof“. Dort nahmen dene andere Exkursionen an, die mäler der dunklen Geschichte wir auch an einer Führung durch zu verschiedenen Teilen auf der Deutschlands und gingen auch die verschiedenen Hallen teil. Erde führt. Sophie entschied sich über Stolpersteine. Wir erfuhren auch dazu, an einer weiteren Ver- dort vieles Neues über die jüdi- Nach den ganzen Ereignissen anstaltung mit dem Titel „Youth for sche Geschichte. hatten wir etwas Freizeit und nutz- Peace“ teilzunehmen. Text: Babett Müller, Sophie Reichert, 12 BG Fotos: Babett Müller

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Zusätzlich finden Sie Leben & Arbeit auch als Download HIER GEHT‘S auf unserer Homepage. ZUM PDF! 21 REISEN VIDEO ANSCHAUEN! Abenteuer E-International Eine neue Herausforderung

BIE Wir befinden uns in der letzten Woche des ersten Halbjahres. In sechs Tagen geht es zurück nach Deutschland und für die Teilnehmer beginnt der Schulalltag auf Bieberstein. Jetzt gerade sitzen sie am großen Tisch im Esszimmer und schreiben eine Englischklausur, beaufsichtigt durch unsere Sprachassistentin Christine, die uns auf der Reise durch Südafrika begleitet.

Zwei Schüler schreiben die Klau- Kulturen kennenzulernen und zu ren, die einem ansonsten suspekt sur auf Papier, die anderen bevor- sehen, wie die Menschen in an- wären. Man kann das Zentrum zugen das iPad. Generell versu- deren Ecken der Welt so leben. von Soweto per Fahrrad erkunden chen wir flexibel zu bleiben und Doch das Reisen hat sich prinzi- und der Geschichte der Apartheid die Geräte nur dann zu nutzen, piell verändert. Auch an Orten nachspüren. Nepalesische Fami- wenn es wirklich Sinn macht. Mit wie Pokhara, Pushkar, oder der lien nehmen uns in ihr Haus auf dem Handy sollte es ähnlich sein, Wild Coast – traditionell eher und lassen uns an ihrem Alltag aber das ist schon eine größere „alternative“ Destinationen abseits teilhaben. Solche Aktivitäten sind Herausforderung. des Massentourismus – sind wir leichter als jemals zuvor zu orga- nicht die einzigen, die den Blick nisieren, daher sind wir mit E-Inter- Seit September sind wir nun unter- auf den Bildschirm gerichtet ha- national in der Lage, den Schülern wegs, in Europa, Asien und Afrika ben während draußen das Leben intensive kulturelle Erfahrungen zu – alles ziemlich spannende Orte, pulsiert. Es scheint mittlerweile ermöglichen. an denen es eine Menge zu ent- normal, durch Handy und Laptop decken gibt. immer ein Stück Heimat bei sich Letztendlich sind es jedoch die zu tragen und dies beeinflusst na- tollen Ideen und der Enthusiasmus Zu Beginn des Schuljahres habe türlich das Leben auf Reisen. der Teilnehmer, die eine Reise ich die Schüler gefragt, warum wirklich einzigartig machen. Das sie an E-International teilnehmen Auf der anderen Seite gibt es Programm lebt von der aktiven wollen, was sie an den verschie- überall tolle neue Angebote. So ist Mitgestaltung der Jugendlichen, denen Projekten und Reisen reizt. es möglich, in der Altstadt Delhis sie sind involviert in die Gestal- Fast alle waren besonders von der an einer Street Food Tour teilzu- tung des Unterrichts und haben Idee fasziniert, andere Länder und nehmen und Gerichte zu probie- erheblichen Anteil an der Planung

22 REISEN der außerschulischen Aktivitäten. Stadt erleben möchten. Sie wer- Hier ist das Internet eine große den dabei wieder die Erfahrung Hilfe, es kann aber auch vom machen, wie das Internet das Le- Wesentlichen ablenken. Die letzte ben auf Reisen vereinfacht. Dass Woche in Kapstadt wird nun allei- es keine wirkliche Alternative zu ne von den Schülern geplant. Sie realen Erlebnissen bietet, hat ver- entscheiden, wer einkaufen geht, mutlich jeder bereits bemerkt. wann sie Unterricht machen und Text: Robert Miebach was sie sonst noch so in dieser Fotos: E-International

23 REISEN Eissorten als Hilfestellung beim Spielen des peruanischen Cajòns Erdbeere, Ananas, Scho-ko-la-de

HAU … wer hätte gedacht, dass man mitten im Winter, wenn draußen die Bäume unter Eis und Reif verborgen sind, karibisches Feeling in die Scheune zaubern kann?

Im Internatsdorf Haubinda ist vie- einer kleinen geographischen übernommen wurden. Nach un- les möglich. Am 5. und 6. Feb- Reise über verschiedene Konti- serem Weihnachtsmarkt erhielten ruar war Matthias Philipzen aus nente nahmen die Schülerinnen wir die erfreuliche Nachricht, Würzburg mit 25 Cajòns zu Gast. und Schüler Platz auf ihrem Inst- dass der Workshop finanziert ist. Cajòn ist ein Musikinstrument aus rument. Auf der „Kiste“ sitzt man Dafür an dieser Stelle ein ganz Peru, das vielleicht im Container- und erzeugt „Musik“, indem man herzliches Dankeschön an den hafen entstanden ist, als die Ma- mit Händen und Füßen oder auch Altbürgerverein, den Arbeitsaus- trosen auf ihr Schiff warteten und mal einem leichten „Besen“ darauf schuss und den Vorstand. leicht auf die Container und Kisten schlägt. Die Tonhöhen kann man trommelten. Die Klassen 7c, 8c variieren ebenso wie das Tempo. Das Konzert begeisterte viele und 9c sowie 10 Schülerinnen Am Nachmittag des 2. Tages tra- Internatsschüler, die gerne auch und Schüler aus der Grundschu- fen sich dann alle zu einer Probe mal ein solches Instrument spielen le durften an beiden Tagen die in der Scheune, um ein kleines und damit nicht nur ihre musikali- verschiedenen Rhythmen kennen- Programm für die abendliche Ka- schen Fähigkeiten, sondern auch lernen und üben. Die Eissorten pelle zusammenzustellen. Dieses die Zusammenarbeit ihrer beiden dienten dabei neben aktuellen Programm war möglich, da die Gehirnhälften ausbauen möchte. Musiksongs als Hilfestellung, um Klasse 9c beim Altbürgerverein Vielleicht gibt es ja im Laufe des den Rhythmus zu verinnerlichen. den Antrag gestellt hatte, dass die Jahres die Möglichkeit, dass der Nach einer kurzen Einführung Kosten für die beiden Altbürgerverein noch ein bisschen zur Geschichte des Workshoptage Geld für neue Cajòns für Haubin- Cajòn und da bereitstellt?

Text: Louis Bauer, Klasse 8c Fotos: Katharina Schlegel und Oliver Luther

24 FEUILLETON Sportliche Bestleistungen in drei Disziplinen Sportskanonen im Internatsdorf Haubinda

HAU Basketball, Badmintonschläger oder Skier – für die Schülerinnen und Schüler im Internatsdorf Haubinda sind alle Sportgeräte große Herausforderungen.

Im Januar 2019 konnten wir Ein leichteres Sportgerät können Diese Sportart kann man leider nur die Basketballmannschaft der die Teilnehmer der Badmintongil- sehr selten im Internatsdorf Haubin- Jungs der Klassen 7 und 8 zum de bedienen: den Federball. Am da trainieren: Skilauf. Fünf Schüler Schulamtsfinale nach Neuhaus 31. Januar war die Trainerin der aus der 5. und 7. Klasse nahmen schicken. Bei allen fünf Spielen Badmintonmannschaft aus Themar am 17. Januar am Skiwettkampf kämpften sie um jeden Punkt und zu Gast. Sie beobachtete ganz teil. Nach ca. 20 Rennen beleg- belegten auf Schulamtsebene am genau, forschte nach Talenten und ten auch sie den 1. Platz. Ende den 2. Platz. Zwei Tage versuchte die Besten abzuwer- später schickten wir die Mäd- ben. Vielleicht sehen wir hier auch Damit an alle Sportler einen herz- chenmannschaft des Basketball- bald einen Haubindaner Spieler lichen Glückwunsch für alle sport- bereichs nach Saalfeld. Auch war bei Landeswettbewerben. lichen Leistungen! Schön, dass ihr die Konkurrenz hart. Aber die euch alle in den Gilden oder auch neun Mädchen haben nicht locker in Eurer Freizeit die Zeit nehmt, zu gelassen, gekämpft, sie sind ge- üben und zu trainieren! rannt und haben am Ende das Tur- Text: Katharina Schlegel nier gewonnen. Nun geht es auf Fotos: Volker Kilgus zum Landesfinale in Kahle. Herzlichen Glückwunsch!

25 SPORT Segeln an der Lietz auf Spiekeroog Immer einen Bericht wert

SPI Am Internat Hermann Lietz-Schule ist Segeln sowohl ein wichtiger sportlicher, als auch schulischer Schwerpunkt. Es gibt die Segel-AG, die Bootsbau-Gilde und im Sportlichen Schwerpunkt der Abiturprüfung kann Segeln gewählt werden. Darüber hinaus zählt das Segeln für das ganze Lietz Team zur liebsten Freizeitbeschäftigung.

Das Segeljahr an der Lietz auf Segelworkshop Spiekeroog beginnt mit dem tra- Bei der 90-Jahrfeier widmete die Zentrale Themen waren dabei: ditionellen Ansegeln im Frühjahr. Spiekerooger Lietz einen vierstün- Die Lietz-Flotte soll ausgedünnt Weitere Highlights sind die Pfingst- digen Workshop dem Thema werden, der Bootsschuppen muss regatta und der Segelgrundschein, „Segeln an der Lietz – Die Ausbil- langfristig erneuert werden und den alle Schüler und Schülerinnen dung, die Flotte, der Bootsschup- das Segelkonzept muss zeitge- der 8. Klasse im Frühsommer ab- pen“. Hierfür war der Wunsch, mäßer ausgerichtet werden. Der legen müssen. Im vergangenen ein attraktives Segelkonzept für die Segelworkshop wurde bei einem Jahr standen noch weitere Projekte Schule zu entwickeln, ausschlag- weiteren Treffen während des El- rund um das Segeln an der Spie- gebend. Denn das Segeln soll ternwochenendes im November kerooger Lietz an. langfristig noch attraktiver gestaltet 2018 fortgesetzt. Auch weitere und zum zentralen Aushängeschild Treffen 2019 sind geplant. der Spiekerooger Lietz werden. Zum Workshop waren aktuelle Mitarbeiter der Lietz, ehemalige Schüler und Schülerinnen und se- gelbegeisterte Altbürger geladen.

26 SPORT Renovierungsarbeiten Bootsschuppen Einen Neubau des Bootsschup- Werftzeit Tuitje pens kann die Lietz erst in etwa Die Arbeiten am Plattbodenschiff Sportküstenschifferschein (SKS) 2-3 Jahren angehen, daher wur- Tuitje können im schuleigenen Nicht nur Segelboote, sondern de beim oben genannten Segel- Bootsschuppen nicht durchgeführt auch motorisierte Sportboote ha- workshop eine ‚Arbeitsgruppe werden. Daher musste die Tuitje ben für die ambitionierten Segler Bootsschuppen‘ gebildet. Diese Mitte Oktober in die Bootswerft und Seglerinnen an der Lietz auf kümmert sich um die dringend Bültjer & Co. nach Ditzum ge- Spiekeroog ihren Reiz. Daher anstehenden Renovierungsarbei- bracht werden. Für die anstehen- machen regelmäßig passionierte ten, damit der Schuppen noch bis den Werftarbeiten, wie das Ab- Segler und Seglerinnen auch den zum Neubau nutzbar ist und die schleifen des gesamten Schiffes Sportküstenschifferschein (SKS) Boote von der Bootsbau-Gilde für und das Lackieren, stellen sich am Lietz-Internat. Seit November die kommende Saison wieder flott jedes Jahr wieder einige Lietz- lernen derzeit elf Lietzer für den gemacht werden können. Schüler, Eltern und Mitarbeiter zur Sportküstenschifferschein und den Verfügung. In Ihrer Freizeit fahren Sportbootführerschein See. Zu- Die Arbeitsgruppe Bootsschuppen sie dann gemeinsam zur Werft. nächst muss für die theoretische traf sich vergangenen November, Als Ansporn für die bevorstehende Prüfung gelernt werden. In der Se- um das Schiebetor am Schuppen Arbeit wurde die Tuitje Crew nun gelsaison 2019 stehen dann die zu erneuern. Mit handwerklicher mit neuen Takelhemden ausgestat- praktischen Prüfungen an. Unterstützung von Burkhard Berg- tet. Passend zu den auffälligen Se- kamen-Schulze und angeleitet geln der Tuitje sind die Takelhem- Die Lietzer Segler freuen sich jetzt vom Segellehrer und dem Leiter den bordeauxrot. schon darauf, wenn am 12. Mai der Bootsbaugilde Björn Eisengar- die Segelsaison mit dem traditio- ten wurde zunächst das alte Tor Die Werftarbeiten dauern noch nellen Ansegeln wieder beginnt. entfernt, die Durchfahrt erweitert bis März an, dann wird das Platt- Dann trifft man die Spiekerooger und ein neues Tor angebracht. bodenschiff wieder nach Spieke- Lietzer in ihrer Freizeit meist auf ei- Auch diese Gruppe hat 2019 roog zurückgebracht und die nem der Lietz-Boote. noch weitere Treffen geplant. neue Segelsaison kann beginnen. Text: Stephanie Berg Fotos: Hermann Lietz-Schule Spiekeroog

27 SPORT Basketball-Woche an der Lietz auf Spiekeroog Trainer-machen-Schule

SPI Im November 2018 fand an der Lietz-Schule Spiekeroog das Schulbasketballprojekt ‚Trainer-machen-Schule‘ statt.

Projektleiter, Basketball-Coach und In der großen Mehrzweckhalle Lietz-Vater Björn Hinrichs führte die der Spiekerooger Lietz fanden Basketball-Woche gemeinsam mit während dieser Projektwoche am Sportlehrer Björn Heimann für alle Vormittag und Nachmittag jeweils SchülerInnen der Klassen 5-12 drei zweistündige Trainingseinhei- durch. Björn Hinrichs hat jahr- ten pro Klasse statt. Die Teilneh- zehntelange Erfahrung als Jugend- merInnen trainierten selbst abends und Leistungssport-Trainer. noch, um beim Basketballturnier, welches am Elternwochenende Diese Initiative aus Schleswig- den krönenden Abschluss der Holstein hat im vergangenen Basketballwoche bildete, erfolg- Schuljahr an über 60 Schulen mit reich teilzunehmen. rund 3.500 Schülern das Basket- Text: Stephanie Berg balltraining im Sportunterricht ge- Fotos: Hermann Lietz-Schule Spiekeroog schult. Ziel von ‚Trainer-machen- Schule‘ ist es, die Teamfähigkeit, Fairness und Begeisterung für den Basketballsport zu fördern – auch da Basketball im regulären Sport- unterricht oft zu kurz kommt.

28 SPORT Mit allen Familien zum Indoor-Spielplatz! VIDEO Einmal im Jahr … ANSCHAUEN!

BIE … werden wir alle wieder zu kleinen Kindern, nämlich wenn die erste Familie sagt: Wir gehen ins Takka-Tukka Land. Sofort schließen sich viele Familien an, diesmal sogar alle, und dann haben wir einen ganzen Abend den Indoor-Spielplatz für uns allein.

Die AltschülerInnen legen sofort los, die Neuen kucken erst ein we- nig irritiert, aber nach zehn Minu- ten machen alle begeistert mit. Da werden sogar die Lehrpersonen wieder dabei beobachtet, wie sie auf diverse Rutschen gehen, durch Labyrinthe krabbeln, mit Rollern fahren und jede Menge Eis essen.

Vor allem in der dunkleren Jahres- zeit, wenn es kalt ist, aber in der Schule die Klausuren lauern, ist dieser Familienabend eine höchst willkommene Abwechslung. Und am Ende sehen wir nur lachende Gesichter! Text: Dr. Reiner Lange Fotos: Alexander Axmann

29 VERSCHIEDENES Politische Kapelle anlässlich der Landtagswahlen in Hessen Podiumsdiskussion im Lietz Internat Schloss Bieberstein

BIE Die Schülervertreter sind schuld. Sie hatten festgestellt, dass Viele nicht so recht wussten, welcher Partei sie bei den kommenden Landtagswahlen ihre Stimme geben sollten.

Aus dieser Erkenntnis wurde am durch das Plenum und die Schüler 17.10. eine Kapelle veranstaltet, konnten ihre persönlichen Fragen bei der sich Vertreter von CDU, loswerden. Hier mussten sich be- FDP, LINKEN, AFD, GRÜNEN sonders die beiden Randparteien und SPD den Fragen der Schüler des politischen Spektrums knifflige stellen durften. Die Schüler hatten Fragen zu ihrem Selbstverständnis sich auch alle Mühe gegeben, gefallen lassen. In einer konstrukti- keine 08/15-Fragen zu stellen und ven und gleichzeitig heiteren Atmo- gegenseitige Beschimpfungen gar sphäre ging eine Kapelle zu Ende, nicht erst zuzulassen. Bei unkonkre- die auch nachher noch für viel Ge- tem „Polit-Talk“ wurde der Redefluss sprächsstoff in der Teestube sorgte, mit dem Glöckchen unterbrochen. wo die meisten der Kandidaten noch einmal zum persönlichen Ge- Nach der Talk-Runde zu bestimm- spräch erschienen waren. ten Inhalten der Programmatik und zum Wahlprogramm kamen die Fazit der Vertreter der Parteien: Die- eher launigen Fragen. Etwa: „In se Kapelle sei bisher ihre „schönste welche Partei würden Sie eintre- und lebhafteste Podiumsdiskussion ten, wenn Sie die Partei wechseln mit Schülern“ gewesen.

müssten?“„Beschreiben Sie die Text: Uwe Neuser Partei rechts von Ihnen mit drei Be- Fotos: Alexander Axmann griffen.“ Dann ging das Mikrofon

30 VERSCHIEDENES Schneetag für Biebersteiner Schülerinnen und Schüler Eine winterliche Kapelle

BIE Die massiven Schneefälle alleror- Aber dann zog die gesamte ten sorgten in der Rhön endlich Schulgemeinde dick eingepackt wieder mal für skitaugliche Pisten- los und tummelte sich den gan- verhältnisse, und so wurde die zen Abend mit Schlitten, Ski und letzte Kapelle im Januar von Inter- Snowboard auf den bestens prä- natsleiter Andreas Stäblein kurzer- parierten Pisten, bis das Flutlicht hand zur Schneekapelle erklärt. abgeschaltet wurde. Einhellige Und da man auf der Wasserkup- Meinung der SchülerInnen: Sol- pe auch bei Flutlicht Skifahren che Kapellen darf es öfter geben.

kann, konnte vorher sogar noch Text: Dr. Reiner Lange der Unterricht absolviert werden. Fotos: Xiaoke Li, Luisa Arnold

31 VERSCHIEDENES Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow zu Gast im Internatsdorf „Ich wäre gern in eine Schule wie Haubinda gegangen“

HAU Am 24. Oktober 2018 besuch- grüne Haubinda war der perfek- in das Internatsleben einbezogen. te Thüringens Ministerpräsident te Start für einen ereignisreichen Sei es das Schülerparlament, was Bodo Ramelow das Lietz Internats- Nachmittag, frische Luft und Be- nicht nur eine Schauveranstaltung dorf Haubinda und diskutierte mit wegung beleben schließlich auch ist, oder die jährliche gewählte rund 30 Schülerinnen und Schü- den Geist. Schulkanzlerin. lern über Demokratie, Zukunftsvisi- onen, Kultur und auch über ganz In der Kapelle im Haupthaus an- Bodo Ramelow bedankt sich für persönliche Dinge. gekommen, eröffnete Burkhard die herzliche Einladung, der er Werner die Veranstaltung mit ei- gern nachgekommen ist. Natür- Burkhard Werner, Leiter des Lietz ner kurzen Rede. Er wies auf ein lich kann ein Ministerpräsident Internatsdorfs Haubinda, empfing Imageproblem in Thüringen hin, nicht jede Schule besuchen, aller- gemeinsam mit Schulkanzlerin unter anderem durch das weit dings sei Haubinda, als die erste Sophie Reichert den Ministerprä- über die Landesgrenzen hinweg Hermann-Lietz-Schule überhaupt, sidenten Bodo Ramelow samt bekannte Rechtsrockkonzert in etwas Besonderes in Thüringen. Begleitung direkt am Eingang Themar. Werner betonte die Zur Überraschung der Anwesen- des großen Internatsgeländes und Wichtigkeit einer freien und de- den erklärte Ramelow dann, dass zeigte ihm auf dem Weg zum mokratischen Gesellschaft, gera- auch er eine „Lietz-Vergangenheit“ Haupthaus unter anderem das de in den neuen Bundesländern habe. Leider jedoch nicht als Backhaus, den Dorfladen und na- sollte die Erinnerung an vergange- Schüler, sondern nur als Bewoh- türlich auch die Baustelle für den ne Zeiten noch vorhanden sein. In ner. Ramelows Mutter arbeitete neuen Sportplatz, der zum Schul- Haubinda werden die Schülerin- in der damaligen Hermann-Lietz- fest im Mai 2019 eingeweiht wer- nen und Schüler daher von Beginn Schule Nordeck. Er selbst besuch- den soll. Ein Spaziergang durchs an mit demokratischen Prozessen te eine öffentliche Schule, die er mit 14 Jahren bereits verließ. Sei- ne schlechten Noten beruhten auf einer unentdeckten Legasthenie, wie sich später herausstellen sollte.

Er lobt die offene Art der Kommu- nikation in Haubinda und verurteilt das „Gewerbe Themar“, dass sich unter dem Deckmantel der Versammlungsfreiheit auf Kosten des Steuerzahlers abspielt. Dort werde „richtig Geld verdient“. Auf- grund der Eigentumsverhältnisse vor Ort hätte das Land allerdings keine Möglichkeit der Einflussnah- me, Ramelow betonte ebenfalls, dass natürlich ein Großteil der Be- sucher in Themar zugereiste Na- zis wären. Thüringen liege eben in der Mitte Deutschlands und Eu- ropas, so könnten Nazis aus allen Ländern leicht anreisen. Ramelow 32 VERSCHIEDENES befindet, dass die Region Südthü- Auf die Frage, ob ein bundesweit insbesondere den jüngeren Schü- ringen zu Unrecht im rechten Licht einheitliches Bildungssystem nicht lerinnen und Schülern zunehmend dargestellt werde. sinnvoller wäre, wird es politisch. die Angst, die Stimmen werden Ramelow spricht sich für bundesein- klarer. Ramelow versucht jede Für den Thüringer Staatschef ist De- heitliche Rahmenbedingungen aus, Frage ausführlich zu beantwor- mokratie alternativlos und er lobt die dann in den Ländern individuell ten, ohne Angst vor Abstechern die Bemühungen, die in Haubinda ausgelebt werden könnten. Es ma- in seine persönliche Geschichte. mündige und kompromissbereite che aber keinen Sinn, dass Schüler- Diese spürbare Nähe kommt gut Menschen heranziehen. Mit „Dan- Innen beim Umzug in ein anderes an und weckt das Interesse an ke, dass ihr Demokratie an dieser Bundesland aufgrund der zu unter- seiner politischen Laufbahn. Der Schule lebt“ findet er das pas- sende Schlusswort seiner Rede.

Es folgt die Fragerunde mit Schü- lerinnen und Schülern der Klas- senstufen 5 bis 13. Hier wird die Frage der angehenden Abiturien- tin Sandy nach dem Wahlrecht ab 16 Jahren deutlich mit einem Ja des Ministerpräsidenten erwi- dert. Der Sechstklässler Leander möchte mehr über den typischen Tag eines Ministerpräsidenten erfahren und die gespannten Zu- hörer staunen nicht schlecht, als Ramelow erklärt, sogar private Kinobesuche mit seinem Büro ab- schiedlichen Systeme die Leidtra- Ministerpräsident appelliert hier stimmen zu müssen. genden sind. Dies wäre aber ein an das persönliche Engagement sehr langwieriger Prozess, den er für ein echtes Ziel. Man müsse für Auf die Frage von Leoni, 10. Klas- immer wieder anstoßen möchte. seine Aufgabe brennen und nicht se, welche Schule er besucht hät- Politik als Selbstzweck sehen. So te und was sein Traumberuf war, Die Fragen der Schülerinnen und sei er selbst erst spät in eine Partei entgegnete Ramelow, dass er Schüler sind bunt gemischt und (PDS) eingetreten und habe zuvor gern in eine Schule wie Haubinda erstrecken sich im weiteren Verlauf viele Jahre in verschiedenen Enga- gegangen wäre. Dort wäre ihm der Diskussion von der Deutsch- gements verbracht. sicher einiges erspart geblieben, Deutschen Grenze über Kulturräu- insbesondere durch die individuel- me in Thüringen bis hin zur Um- Bodo Ramelow bittet abschlie- lere Betreuung, die ihm als Legas- weltverschmutzung durch Plastik. ßend alle positiv und zuversicht- theniker sehr geholfen hätte. Die entspannte Atmosphäre nimmt lich in die Zukunft zu blicken. An- schließend eröffnet Schulkanzlerin Sophie Reichert das historische Gästebuch und bittet um den Ein- trag des Thüringer Staatschefs. Burkhard Werner betont, dass dies das erste Gästebuch sei und seit 1901 geführt werde. Nach- dem es für ungefähr 20 Jahre verschwunden war, wird es nun in seinem Tresor aufbewahrt und für besondere Anlässe herausge- holt. Natürlich lässt es sich Bodo Ramelow nicht nehmen, einen Ein- trag in dieses geschichtsträchtige Gästebuch zu verfassen.

Text: Enrico Gräfe Fotos: Volker Kilgus 33 VERSCHIEDENES Album von Pink Floyd als Inspirationsquelle Theater Wahlfach

HOH Das Themenalbum „The Wall“ von Pink Floyd dient uns als Gerüst für unsere neue Inszenierung. Dabei wurde schnell deutlich, dass einige Begriffe in den Songtexten veraltet erscheinen, nicht aber die Thematik selbst, die ungebrochen aktuell anmutet. Wir werden Zeuge einer Momentaufnahme eines Menschen, der sich zuneh- mend isoliert, Probleme und Höhenflüge mit Drogen deckelt oder verstärkt und die Fragen der Zeit stellt. Text und Foto: Jens Terlinden

Fantasievolle Geschichten zur Nachtruhe Von Geistern, Bösen Buben und Bratapfeltee

HOH 21.00 Uhr. Langsam füllen sich die Zimmer im Nebenhaus in Hohen- wehrda mit Schülern. Bevor die Nachtruhe beginnt, erwarten die Jüngsten ungeduldig ihr abendli- ches Ritual. Für eine gute Nacht- ruhe und ein wohliges Gefühl vor dem Einschlafen sorgt eine schöne Tasse heißer Tee in ständig wech- selnden Geschmacksrichtungen wie Bratapfel, Waldfrüchte aber mutter oder dem Familienvater. auch Kamille und Pfefferminz. Versunken in die fantasiereichen Geschichten lauschen alle den Nachdem alle versorgt sind, gibt Abenteuern von Greg oder einer es noch eine kleine Geschichte, spannenden Gespensterjagd. vorgelesen von der Familien- Text und Fotos: Veith Wißmann

34 VERSCHIEDENES Von wegen Langeweile Wochenende auf Hohenwehrda

HOH Jedes zweite Wochenende ver- bote werden gern genutzt. Für bringen die Jungs und Mädchen die, die es etwas ruhiger mögen, im Internat. Doch wer denkt, dass gibt es Yoga oder Mandalas und jetzt nur faulenzen angesagt wäre, natürlich immer die Versorgung mit kennt kein Wochenende auf HL. kleinen selbstgemachten Snacks Zahlreiche Aktivitäten laden ein in der Lietz Lounge. Hier werden zu spannendem Spiel, Sport, Toasts zubereitet, Kürbissuppe ge- Ausflügen und natürlich auch zu kocht oder Eisbecher kreiert. extra Möglichkeiten, seine schu- Text und Fotos: Veith Wißmann lischen Leistungen zu verbessern. Von Samstagmittag bis Sonntag- abend wird hier jede Menge geboten. Basket- oder Fußball stehen immer hoch im Kurs. Noch begehrter sind die Ausflüge zum Schlittschuh laufen, Laser-Tec, Ski fahren auf der Wasserkuppe oder ein Kinobesuch oder auch Kürbis- schnitzen zu Halloween. Aber auch weniger aufregende Ange-

35 VERSCHIEDENES Weihnachsfeier im Internatsdorf Haubinda Stolz wie ein Schneekönig

HAU Und es gibt sie doch noch: Die stimmungsvolle und traditionelle Weihnachtsfeier, bei der Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam im liebevoll geschmückten Saal – in festlicher Kleidung bei einem mehrgängigen Weihnachtsmenü – auf die Bescherung vom Nikolaus warten.

Und dann gibt es auch noch Kin- Anzug aus feinem Zwirn, Krawat- wo die Küchen-Crew ein leckeres der und Jugendliche, die Santa te, weißem Hemd und frisch ge- viergängiges Weihnachtsmenü Claus Gedichte und Weihnachts- kämmt – kaum wiederzuerkennen. gezaubert hatte: Wildkräutersalat lieder vortragen, bevor es zur Ge- mit Ziegenkäse im Baconmantel schenkübergabe kommt. Die Darbietungen reichten von mit Honig-Senf-Dressing und Toas- Gedichten, humorvollen Sket- tecke, danach Maronensuppe All dies geschah im Internat Hau- chen, musikalischen Beiträgen, und als Hauptgang zartes argen- binda in Thüringen. Da feierte Zauberkunststücken über ein Quiz tinisches Roastbeef mit Kräuterbit- das Internatsdorf Weihnachten bis hin zu einer kleinen Theater- ter, Spitzkohlgemüse und Rösti. und präsentierte sich als Dorfge- aufführung. Jede Familie hatte Abgerundet wurde der Gaumen- meinschaft, wo alle eingebunden Wochen zuvor bereits für den schmaus mit einem weihnachtli- waren. Dabei hatten zunächst die gemeinsamen Auftritt geprobt chen Bratapfel und Vanilleeis. Schüler- und Schülerinnen ihren und so entstand ein 90-minütiges großen Auftritt in der weihnachtli- kurzweiliges Programm von den Zwischen den einzelnen Gängen chen Kapelle. Jede Familie des In- Kindern und Jugendlichen für ihre unterhielt Schulleiter Burkhard Wer- ternatsdorfes hatte eine Präsentati- Mitschüler. ner in humorvoller und zugleich on vorbereitet und unterhielt damit ernsthafter und nachdenklicher Art die Gemeinschaft. Thilo und Pas- Nach so viel Entertainment war die weihnachtliche Gesellschaft, cal führten professionell durch das Stärkung angesagt. Und die gab die aufmerksam lauschte. Obwohl abwechslungsreiche Programm – es im weihnachtlich geschmückten kein Schnee lag, präsentierte waren ohne Basecap – dafür mit Casino der Hermann-Lietz Schule, sich der Schulleiter stolz wie ein

36 VERSCHIEDENES Schneekönig, erinnerte auf die Arbeit des zurückliegenden Jahres mit Schulfest, Jubiläumsjahr und Weihnachtsmarkt, wofür er auch im Nachgang – teilweise noch Monate später – viel Lob und Zuspruch von Besuchern, Gästen und offiziellen Stellen erhalten hat- te. Dabei freute ihn besonders, kam der Nikolaus, verteilte nach verwandelten in Windeseile die dass neben den zahlreichen Akti- kurzen Begrüßungsworten die Mensa wieder in ihren ursprüng- vitäten vor allem das Auftreten und mitgebrachten Gaben an die ein- lichen Zustand, womit gewähr- Verhalten der Schülerinnen und zelnen Familien. Danach hieß es leistet war, dass am nächsten Schüler in Haubinda von den Be- Abschied nehmen, denn es war Morgen pünktlich um 7.30 Uhr suchern gelobt wurde. Hierfür und spät geworden und am nächsten die gedeckten Frühstückstische auch für das vielseitige Engage- Tag sollte der Schulbetrieb wieder einsatzfähig waren. ment bedankte er sich ausdrück- pünktlich weitergehen. Und auch Text und Fotos: Volker Kilgus lich bei den Schülern und den beim Aufräumen und Kehr aus, Mitarbeitern in Haubinda. Kaum zeigte sich die Dorfgemeinschaft waren die Teller abgeräumt, einig – Schüler, Lehrer und Mit- arbeiter packten gemeinsam an,

37 VERSCHIEDENES Unternehmer treffen Schüler und Lehrer in Haubinda „Blackbox Bildungsreife“

HAU Bereits zum vierten Mal fand am 14. November 2018 im Lietz Internatsdorf Haubinda ein Abendessen mit Unternehmern statt. Nach zwei einleitenden Impulsvorträgen saßen anschließend über 35 Unternehmer gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrern beim Abendessen gemütlich beisammen und diskutierten die unterschiedlichen Sichtweisen und Probleme.

Lutz Frischmann eröffnete im Na- wurde, spiegelt aber zumindest in der Schule, nicht selten in ei- men der Mittelstands-Akademie einen Teil der teils bitteren Realität ner 40-Stunden-Woche. Dass die den Abend um 18:00 Uhr und in Ausbildungsbetrieben wider: Schule hierbei keinen Beitrag zur übergab das Wort an den Leiter Man könne sich nicht sicher sein, Erziehung leiste, ist schlicht un- des Internatsdorfs Burkhard Wer- welches Bildungsniveau hinter ei- möglich. Die Werte, die in der ner, der sich in zwei spannenden ner Bewerbung stecke, weil es zu Schule vorgelebt würden, prägen Kurzvorträgen der „Blackbox Bil- viele verschiedene Bezeichnun- auch die Kinder und Jugendlichen. dungsreife“ annahm. gen und Schularten in den Bun- desländern gäbe. In der folgenden Diskussion wurde Demnach sei die Definition der von Unternehmerseite nochmals Agentur für Arbeit so weit ge- Dem Wunsch nach einem einheit- unterstrichen, dass es ein großes fasst, dass man daraus „Alles und lichen Bewertungsmaßstab schlos- Problem für Wohnortwechsel Nichts“ ableiten könne. Höre man sen sich viele der anwesenden wäre, wenn die Kinder dann auf- sich bei Betrieben um, so seien Unternehmer an. Burkhard Wer- grund unterschiedlicher Schulfor- viele Unternehmen mittlerweile ner betonte dabei immer wieder, men Nachteile bekommen. Aus froh, wenn neue Auszubildende dass die Schülerinnen und Schüler der Schülerschaft wird insbesonde- einigermaßen pünktlich und an- nicht dafür verantwortlich wären re die unzureichende Vermittlung gemessen gekleidet im Betrieb und, zumindest in Haubinda, eine von Alltagswissen bemängelt. erschienen und sich verständlich ganz tolle Jugend heranwachse. artikulieren könnten. Damit wäre Neben dem reinen Bildungsni- Der zweite Kurzvortrag wurde von die Ausbildungsreife mit dem veau ging Burkhard Werner auch Sven Lindig, Lindig Fördertechnik Abschluss der 4. Klasse in der auf weiche Faktoren ein. Schule aus , gehalten und dreh- Grundschule erreicht, so Werner. kann nicht nicht erziehen. Kinder te sich um die Mitarbeiterführung Was hier überspitzt dargestellt verbringen heute die meiste Zeit und Integration von Auszubilden- 38 VERSCHIEDENES den im Unternehmen. Sven Lindig bekräftigte dabei, dass alte Gene- rationen seit Jahrtausenden über die Jüngeren schimpften. Dies sei also keineswegs ein Phänomen der aktuell Heranwachsenden. In seinem Unternehmen würden neue Azubis direkt ins Team ein- gebunden und, das sei besonders wichtig, mit sinnstiftenden Aufga- ben betreut.

Sven Lindig erzählte von der Um- organisation seines Unterneh- mens, weg von isolierten Abtei- Vortrag weiter die Notwendig- lungen hin zu interdisziplinären keit nachfolgenden Generationen Teams. Er wolle damit Prozesse Verantwortung zu übergeben und besser abbilden und die Krea- Perspektiven aufzuzeigen. Er lobte tivität im Unternehmen fördern. dafür das Format, da Kinder und Kreativität sei ohnehin das Allein- Jugendliche so direkten Zugang stellungsmerkmal des Menschen zu Unternehmen aus der Region gegenüber der fortschreitenden erhalten und die Möglichkeiten Automatisierung. Sven Lindig be- einer beruflichen Zukunft in der schrieb in einem kurzweiligen Heimat entdecken können. Nach den Vorträgen ging es zum Abendessen. Während eines leckeren Menüs regionaler Spe- zialitäten kamen Unternehmer, Schüler, Lehrer und Angestellte des Internatsdorfs ins Gespräch. Die Sitzordnung wurde extra da- für ausgelegt und trug so ihren Teil zum regen Austausch bei.

Am Ende waren sich alle Beteilig- ten über die Wichtigkeit eines sol- chen Formats zum Kennenlernen und Austauschen einig.

Text: Enrico Gräfe Fotos: Uwe Löffler

39 VERSCHIEDENES Vom traditionellen Fußballturnier bis zur feierlichen Weihnachtskapelle Alle Jahre wieder …

BIE Auf Bieberstein wird gleich mehr- Den Höhepunkt bilden schließ- Liedern und Darbietungen in meh- fach Weihnachten gefeiert, und lich das große Dinner im weih- reren Sprachen, von Lehrern und das auf unterschiedlichste Weise. nachtlich dekorierten Speisesaal, Schülern einstudiert, gekrönt von Es beginnt mit dem Fußballturnier: zu dem Schüler- wie Lehrerschaft einer üppigen Kaffeetafel. Schüler, Lehrer, Altbürger und festlich gewandet erscheint und zu auch Hohenwehrdaner treten ge- dem unser Koch sich selbst über- Aber dann müssen noch die letz- geneinander an. Alle zwei Jahre trifft und natürlich die anschließen- ten Klausuren geschrieben wer- veranstalten wir den Weihnachts- de Fete im Schopp, mit DJ Kai. den bevor es für alle in die wohl- markt in den Räumen unseres Am folgenden Tag schließlich folgt verdienten Weihnachtsferien geht.

Schlosses, als Gastgeber für die die Weihnachtskapelle mit der Text: Dr. Reiner Lange umliegenden Dörfer. Verlesung der frohen Botschaft, Fotos: Alexander Axmann, Luisa Arnold

40 VERSCHIEDENES Leben & Arbeit – ein interessantes und ansprechendes Medium für Ihr Inserat Hier könnte Ihre Anzeige stehen

Neuigkeiten aus den Lietz-Internaten, Aktivitäten der Altbürger und Informationen der Schulleiter stehen im Fokus von Leben & Arbeit. Mit zwei Ausgaben im Jahr und einer Auflage von 3.000 Exemplaren erreichen wir nachhaltig eine aufmerksame Leserschaft, die insbesondere eines eint: das Interesse an den Ganze Seite Hermann-Lietz-Schulen – damals wie heute. im Anschnitt Gerne bieten wir Ihnen folgende Möglichkeiten, in Leben & Arbeit zu werben.

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Im Oberlyceum in Hamburg wurde ich 1915 durch ein Referat mit der Arbeit von Dr. Lietz und seinen Landerziehungsheimen vertraut; und da stand es bereits für mich fest: das ist der Platz, wo du einmal arbeiten möchtest.

Zunächst allerdings schien das zeigte sich dann auch bei Dr. genommen und viel mit mir gear- sehr fern liegend zu sein. Ich Lietz‘ erstem Besuch, wo ich in beitet. Für die Unterrichtsvorberei- wurde, wie damals für Anfänger der ersten Konferenz eine so ka- tungen blieben, bei aller sonstigen üblich, Ostern 1915 Hauslehre- tastrophale Kritik erfuhr, dass ich Belastung, Familie der Kleinen, rin auf einem großen Rittergut in glaubte, ich könne nur noch mei- Frühsport, 24 Stunden Unterricht Hinterpommern. Dort erhielt ich ne Sachen packen. Freilich tröste- und ein Privatunterricht in Latein im Herbst den Brief eines Freun- ten mich etliche Kollegen mit dem (mit einem Tertianer), praktische des: „Weißt du, mit wem ich hier Hinweis, ihnen sei es ähnlich er- Arbeit, Sport, Arbeitsstunde, Ka- auf Offizierskurs bin? Mit deinem gangen und auch Dr. Lietz selbst, pellen, nur die Nachtstunden. Dr. Lietz. Ich habe ihm von dir den ich später im Gelände mit sei- erzählt, du sollst ihm schreiben.“ ner Frau traf, sagte mir: „Sie dür- Einige lustige Begebenheiten Das tat ich, bekam aber keine fen das nicht persönlich nehmen, fallen mir dabei ein. Ich gab in Antwort – aber etwa 6 Wochen es ist nur im Interesse der Sache.“ der Sexta Deutsch, Rechnen und vor Ostern ein Telegramm: „Sind Und dann folgte von seiner Seite Geschichte. Es war das zweite Sie noch frei, dann sind Sie in ein halbes Jahr der Beobachtung, Kriegsjahr und wir waren mit un- Ilsenburg eingestellt.“ wo er, wenn er in Ilsenburg war, seren Gedanken damals ja alle oft meinen Unterricht besuchte, bei unseren Soldaten und den Be- So kam ich Ostern 1916 (päd- ohne hinterher ein Wort der Kritik gebenheiten an der Front. agogisch ausgebildetes Kriegs- zu äußern. Herr Dr. Walther hat produkt) nach Ilsenburg; und das mich damals „unter seine Fittiche“

42 ALTBÜRGER Auf dem Stundenplan stand Deutsch, ich gab Geschichte. Dr. Lietz kam, hörte zu, sagte nichts. Am nächsten Tag war Rechnen. Dr. Lietz kam wieder, ich gab Geschichte, er sagte nichts. Am dritten Tag kam er wieder, ich gab wieder Geschichte anstatt Deutsch. Da lachte er nur und sagte: „Ihretwegen braucht‘s ja wohl nur Geschichte zu geben.“ Abends in der Kapelle sagte er plötzlich: „Heute hält die Sexta Geschichtsvorträge.“ Die verliefen zum Glück zur Zufriedenheit und damit war die Sache erledigt.

Ein andermal kam Dr. Lietz in die „Siehst du wohl, jetzt fällst du rein, Am Schluss des halben Jahres Septima. Ich unterrichtete über das hat dir Dr. Zollmann auch kam dann zunächst der große Thüringer Sagen (da es die mit schon gesagt.“ Dr. Lietz lachte und Schrecken. Ich hatte Deutsch in methodischen Anweisungen gab). sagte nur: „Wartet nur, das kommt Septima, nahm das Lied „Ich hatt‘ Einige Tage vorher war ich mit auch noch.“ Ein bisschen Dampf einen Kameraden“ durch. Mitten meinen Septimanern, die zum hatte ich natürlich damals immer in der Stunde öffnete sich die Tür. großen Teil auch meine Familien- wenn Dr. Lietz im Heim war und in Dr. Lietz kommt rein mit sämtli- kinder waren, im Veckenstetter meine Stunden kam. Dem wusste chen aus dem Unterricht geholten Waisenheim bei Dr. Zollmann ich im Sommer einmal dadurch zu Lehrern und allen zufälligen Besu- (dem Vater von Alex Zollmann, entgehen, dass ich zur Gedichts- chern (ungefähr 25 Leute). Herr der damals etwa 4 Jahre alt war). stunde (Thema das Veilchen) den Windweh kümmerte sich dann Dr. Zollmann befragte mich über Unterricht im Freien abhielt. Wir erst mal netterweise um mich, be- meinen Unterricht, und als ich ihm gingen aber nicht den norma- ruhigte mich und sagte: „Machen von den Thüringer Sagen erzähl- len Weg, (unsere Klasse lag zu Sie genau da weiter, wo sie jetzt te, meinte er: „Sie müssten mit den ebener Erde) wir gingen alle aus sind, als wenn die Leute nicht da Kindern Harzsagen lesen. Das dem Fenster. Als wir zurückkamen, wären.“ Ich brachte dann meinen gleiche sagte er nun Dr. Lietz im stand an der Tafel: „Wenn Sie Stoff, mit Anstand wie ich aus der Beisein der Kinder im Anschluss wieder rausgehen, schreiben Sie späteren Kritik erfuhr, zum Ab- an den Unterricht. Plötzlich einige bitte an die Tafel, wohin.“ schluss. Aber die Stunde war noch Stimmen aus der hintersten Reihe: nicht vorbei, es waren noch 5 Mi- nuten bis zum Schluss. Da sagte Dr. Lietz: „Wollen Sie jetzt bitte eine Religionsstunde anfangen.“ Darauf sagte ich: „Nein, Herr Dok- tor, das will ich nicht.“ Worauf er aufstand, auf Wiedersehen sagte und mit allen Besuchern abging. Die abendliche Konferenz brachte mir dann zu meiner Erleichterung Anerkennung über das hinter mir liegende halbe Jahr.

Noch eine, für Dr. Lietz bezeich- nende Begebenheit fällt mir ein: Taufe am Ilsenburger Wasserfall mit nachfolgendem Schwimmfest. Zum Schluss des Schwimmfestes werden die Nichtschwimmer zur

43 ALTBÜRGER Mutprobe aufgefordert, ins tiefe zen ließ, um durchs Gelände zu Kollegin, Frl. Engelhard. Dabei Wasser zu springen, wo sie von reiten, auf der Bahre liegend noch kamen wir für einige Tage auch Schwimmern empfangen wer- versuchte Unterricht zu geben. Es nach Bieberstein, das damals von den. Mein kleiner Familiensohn war für alle eine schwere Zeit und Schülern verwaist, (sie hatten sich Albrecht tut sich besonders hervor ich habe damals seine Frau Jutta fast alle Anfang des Krieges als und Dr. Lietz animiert ihn, oben bewundert, die mit Gelassenheit Freiwillige gemeldet) an die Tanz- von der Reckstange zu springen. alle Schwierigkeiten meisterte und schule Loheland vermietet war. Die Aber als der Kleine oben steht ver- immer vermittelte. Als ich mich Lietzer nannten sie spöttisch „die lässt ihn der Mut. Dr. Lietz in voller nach einigen Tagen mit den Kin- Biebersteiner Tanzmäuse“. Kleidung steigt hinauf, stellt sich dern von Dr. Lietz verabschiedete, ans andere Ende der Stange und gab er mir das Geld für die Rück- Frl. Dieser, die immer Dr. Lietz sagt: „Ich springe mit dir. Ich zäh- fahrt für uns alle und sagte: „Das so vorbildlich versorgt hatte, ver- le bis drei, und dann springen wir. war für die Kleinen genug, fah- wöhnte uns, die wir bei Anfang Er zählt: eins, zwei und drei und ren Sie zurück.“ Als wir dann in der Ferien nur unsere Lebensmit- springt und Albrecht bleibt oben telkarten in die Hand gedrückt stehen. Brüllendes Gelächter! bekamen. Und das nach dem Dann löst sich alles auf und Kohlrübenwinter, der aller- rennt zum Antreten auf dings in Ilsenburg ein den Hof, wo die übli- Sauerkrautwinter war. che Schlussanspra- Vier bis fünf Mal che von Dr. Lietz die Woche Sauer- erfolgen soll. kraut in Wasser Dr. Lietz kann gekocht, mit zündend re- abgezählt für den – und jeden eine so steht er Kartoffel. jetzt vor der Wir hatten Front, trie- damals im- fend nass mer Hunger von dem un- und blieben freiwilligen einige Tage Bad und re- und genos- det wie immer sen das Satt- begeisternd essen. Dann ge- und um ihn rum rieten wir in die entsteht eine große Turmbücherei und Wasserlache, an der waren entsetzt über sich aber niemand stört. die Unordnung die die Erst hinterher ist einem die jungen Damen angerichtet Komik der Situation bewusst hatten, Bücher lagen zum Teil geworden. auf dem Fußboden. Wir haben dann, soviel ich mich entsinne, Und noch ein Letztes vor seinem Ilsenburg waren, erreichte uns noch zwei Tage zugegeben um Tod. Ich hatte mit meinen Kleinen nach kurzer Zeit die Nachricht einigermaßen die Ordnung und die Pfingstwanderung mit Endziel von seinem Tod. Ich fuhr wieder richtige Zuordnung wiederherzu- Haubinda gemacht. Mit welcher zurück zu seiner Beisetzung im stellen. Dann sind wir noch mit Liebe und Fürsorge wir dort von Heim Haubinda. etwas Proviant versehen voller ihm empfangen wurden kann ich Dankbarkeit weitergewandert.

gar nicht schildern. Die Kinder Und zum Schluss zum 75-jährigen Text: Klara Kuchhold (Lehrerin in Ilsenburg), liebten ihren „Hermann“ und sa- Bestehen von Bieberstein noch zugeschickt von ihr im Mai 1979 hen mit Ehrfurcht zu ihm auf. Es eine Erinnerung an Bieberstein: war erschütternd anzusehen, wie In den Sommerferien 1917 machte dieser todkranke Mann bis zuletzt ich nach einer allgemeinen Lehrer- mit eisernem Willen seine Pflichten konferenz in Haubinda eine Wan- auf sich nahm, sich aufs Pferd set- derung durch die Rhön mit einer

44 ALTBÜRGER Fortsetzung der Buchenau-Erinnerungen von Uwe Kracht So war das: Goldene Jahre in Buchenau

Es ist ja nicht so, dass immer eitel Sonnenschein war. Und Frieden auch nicht. Da gab es durchaus Anführer, die Mitläufer um sich scharten und für Unruhe sorgten. Jochen , Jockel‘ Wernsing war so einer. Ein Anstifter. Wer in sein Visier geriet, hatte nichts zu Lachen.

Eine Methode unliebsame Gegner Thomas schloss irgendwann mit einzuschüchtern war ‚Bettenken- Jockel Frieden. Wir aber wurden tern‘. Dazu schlich die Bande keine Freunde. Das zog sich bis nachts über den Flur, öffnete die Tür Bieberstein hin. Ab und zu sehe zum Opfer ganz leise, schlich an ich auf der Autobahn LKWs mit das Bett, vier Mann an einer Sei- Wernsing Werbung für Salate. te hoben an und kippten um. Mit Aus Essen. Und muss an früher Inhalt. Und dann nichts wie weg. denken. Als ich ihn Wirsing nann- te. Das hatte er mir nie verziehen. Thomas und ich waren gewarnt. Das Heim hatte neue Kompott- Mein Bett stand in der Ecke, war Schälchen angeschafft. Garantiert Heini Steiner mit Kübelwagen und Chef schwer zu kentern, aber Thomas‘ unzerbrechlich, verkündete der Bett stand frei im Raum. Nichts Chef, und demonstrierte diese Ei- leichter als das. Was tun? Man genschaft durch Fallenlassen einer einem der Familienberichte – nicht kann ja nicht die ganze Nacht Schale auf den Boden. Sie zer- für die Hand des Schülers – (und wach bleiben. Wir überlegten sprang in 1000 Teile. immer gelesen) schrieb. Nicht nur eine Flasche auf den Türgriff zu weil er einen langen roten Schal stellen. Aber dann hätte es Scher- Alle 14 Tage kam der Friseur. trug, nicht nur weil er einen offe- ben und womöglich Verletzungen Wer dran war, hatten die Famili- nen Kübelwagen fuhr, nicht nur gegeben. Also spannten wir ein eneltern vorher bestimmt. Der Fri- weil er eine schöne Italienerin Stolperseil durch den Raum. Durch seur im Waschraum (Emrich Flur) zur Frau hatte, die er vor uns ver- einen heftigen Plumps wurden wir mit Stuhl, Kamm und Schere. Und steckte, nein, vor allem weil sein geweckt. Jürgen Fischer musste mal dann einer nach dem anderen. Kunstunterricht so war, wie später und hatte das Seil vergessen. Er Das ging ruck-zuck. Sonderwün- nie wieder. hat sich nichts gebrochen, nur weh sche konnten nicht berücksichtigt getan. Aber die Idee funktionierte. werden. Mir allerdings hat er das Heini gab jedem das Gefühl, Ta- Lispeln abgewöhnt. „Einfach Sch lent zu haben. Alle Bilder, die in Einige Nächte später, der Angriff. statt S.“ Das hat funktioniert. Man seinem Unterricht gemalt wurden Der Erste stolperte, wir wach, die glaubt es kaum. Danach musste und etwas Phantasie zeigten, Angreifer wurden verprügelt. Und man sich in eine Liste eintragen. wurden ausgestellt. „Linien nur mit in die Flucht geschlagen. Kein Kam auf Rechnung. der freien Hand, kein Lineal!“ Das Bett gekentert. Diese Rudelkämp- war sein Credo. Wir kamen mit fe setzten sich auf der Pfingstfahrt Heinrich Steiner, im kleinen Kreis vielen Materialien zusammen: Ern- fort. Heulager bei einem Bauern. durften wir Heini sagen: Er sah tedankdekorationen aus Stroh, die Plötzlich nachts der Überfall. Ein nicht nur so aus wie ein Künst- große Weihnachtskrippe mit Ton- paar Schläge haben Thomas und ler, in seiner Umgebung roch es figuren, später Pappmaschee, die ich wohl eingesteckt, aber dann immer etwas nach Terpentin und Wanduhr am Mädchenhaus aus Rücken an Rücken gleichmäßig Ölfarbe. Extravagant, das war er, gebranntem Ton. Da konnten sich ausgeteilt. Gewonnen hatte keiner. und nicht ich, wie Dr. Benary in viele verwirklichen und verewigen. 45 ALTBÜRGER Am Sonntag, den 13. September 1953 feiern wir die Einweihung unseres Berghauses in Buchenau durch die Uraufführung des Singspiels ’Das Feuerzeug’ nach dem Märchen von Christian Andersen von Lenna Emrich vertont von Jörg Retzmann. Das Spiel findet um 16.30 Uhr in unserer neu ausgebauten Bühne in der Turnhalle statt. Spielleitung: Lenna Emrich Musikalische Leitung: Hanna und Jörg Retzmann Bühnenbilder und Kostüme: Uwe Kracht, Niels Grunert, Wieland Gehring Das Feuerzeug Ausführung: Kunstgilde, Heinrich Steiner Schneiderei: Elise Stang Beleuchtung: Heinrich Leicht, Rainer Rössing Spieler: Ernst wurde es, als Frau Emrich ei- König: Uwe Kracht nen Text, Jörg Retzmann die Musik Königin: Silke Hütz und Heini uns die Bühnenbilder Prinzessin: Elke Emrich entwerfen ließ. Für die Schülero- Hofdame: Ortrud Nehrkorn per: ‚Das Feuerzeug’. Es sollte Herold: Thomas Koch mein Durchbruch werden: Mein Soldat: Bernd Jaup Entwurf für ein Bühnenbild wurde Hexe: Rose Brauckmann ausgewählt und ich durfte helfen, Hunde: Michael Jansen, Arend von Riegen, Peter Dippel die Kulissen zu bauen. Betrunkene: Arend von Riegen, Wolfram Störring, Hanns Schmitz-Lenders, Hans Peter Schüz Der scharfe Geruch des köcheln- Schusterjunge: Karin Albrecht den Leims (aus Knochen), die vie- Richter: Horst Zimmermann len Farbtöpfe, die langen Pinsel, Henker: Wolfram Störring die kreative Unordnung in der kalten Turnhalle. Heini mit we- 2 Wächter, 2 Kinder hendem Haar, weißem Kittel und Schülerchor und Instrumente rotem Schal, und plötzlich war Kulissenschieben: Helga Effenberg die Bühne eine Traumwelt. Han- na Retzmann bestimmt, dass ich die Hauptrolle singen sollte. Alles kam zusammen, um das Selbstbe- wusstsein eines jungen Menschen Hatte Pü diese Erinnerungen ge- wo der Hahn kräht‘. Wir suchten in ungeahnte Höhen zu bringen. meint? Oder dachte er an den im Hühnerstall, die anderen fan- Kurz vor der Generalprobe dann ‚Raub der Sabinerinnen‘, wo die den den Schatz im Wetterhäus- der Stimmbruch. Lehrer uns zeigten, was für großes chen. Und verzehrten die Tafel Talent und Spielfreude in ihnen allein. So war das damals. Das war wie Fallen ohne Fall- steckte? Ein Stück, in dem Pü über schirm. Aber ich wurde aufgefan- die Bühne tobte und uns mit seinem Wir wurden beschäftigt. Zum gen und durfte den König geben, perfekten Sächsisch die Tränen in Beispiel konnten wir in unserer der musste nur wenig sprechen. die Augen trieb. Goldene Jahre in Freizeit Kartoffelkäfer sammeln. Bernd Jaup hat ‚meine‘ Rolle Buchenau. Wahrscheinlich meinte Für einen Käfer gab es einen Ho- übernommen und seine Sache er die Schatzsuche. Der Schatz nigbonbon. Dann kam eine Plage so gut gemacht, dass wir sogar war zwar aus Schokolade und und der Kurs fiel auf 10:1. Unser auf Tournee fuhren. In Frankfurt nicht aus Gold. Und außerdem Interesse auch. Doch, es wurde hat der Sender unser Stück auf- war das Ganze mehr als ärger- auch gelesen. Kartoffeln. Zu zweit genommen. Die Übertragung fiel lich. Wir rannten uns die Seele zwanzig Meter auf dem Feld, in die Ferien. Meine Familie und aus dem Leib, lösten alle Aufga- vom Chef mit großen Schritten ich pressten die Ohren an die ben, fegten über die Berge, saus- abgemessen und mit Zweigen ab- Lautsprecher, aber Mittelwelle aus ten durch die Wälder und kamen gesteckt. Jeder hatte einen Draht- Frankfurt war damals fast nur als nach Stunden mit einem knappen korb, der in große Weidenkörbe Rauschen zu empfangen. Vorsprung am Schloss an. ‚Dort geleert wurde. Die stärksten Jungs, 46 ALTBÜRGER die Träger, mussten die Körbe dann zum Wagen asten. Das war Knochenarbeit, Schinderei und pure Ausbeutung. Allerdings habe ich den Geruch von schwitzen- den Pferden und frisch aufgebro- chener Erde nie vergessen. Und wir hatten schulfrei, es waren ja unsere Kartoffeln. Ich war Zeuge, dass Corner, Reimer Eck, für 50 Pfennig einen Engerling verspeis- Kartoffelernte mit Ute Kracht te, oder war das Bache, Werner Heubach?

Anschließend fing ich eine kleine schesack. Die Liste war unendlich Wir wuchsen ja so schnell. Also Feldmaus, die ich drei Tage lang lang. Und jedes Teil musste mit Unterstufe war viel zu früh. Bernd dressierte. Sie konnte aus der lin- meinem Namen versehen sein. Lohmann trug sein Jackett jeden ken Hemdtasche über den Kragen Ich sehe noch meine Mutter und Tag. Nicht nur zu Anlässen. „Lohnt in die rechte Tasche klettern. Als meine Großmutter beim mühse- sonst nicht!“ wir mit unserem Kunststück mehr ligen Einnähen der kleinen Na- Aufmerksamkeit bekamen, als Ilse mensschildchen. Erst später wurde Das Schöne am Erinnern ist, dass Worch mit ihrem Unterricht, muss- mir klar: Das muss so sein. Wie eine Erinnerung die andere nach te ich ihr – unter Protest – die Frei- sonst kann die Wäscherei oder sich zieht! Wer kann’s am schnells- heit geben. Nähstube die Wäsche zuordnen? ten, wer hat am meisten? Flachs- Schuluniform. Nach englischem raufen, Rüben verziehen, Pilze und Bevor ich nach Buchenau kam, Vorbild. Sollte eingeführt werden. Blaubeeren sammeln. Immer als schickte die Schulleitung eine Liste Graue Hose und blaues Jackett. Wettbewerb. Das war der päda- mit den Dingen, die mitzubringen Die Eltern bekamen Stoff- und gogische Trick, auf den wir nur seien. Wolldecke, Steppdecke, Farbproben. Für die Anschaffung. zu gern reingefallen sind. Nicht Bettwäsche, Tischlampe, Ruck- Das ging sehr blauschillernd da- immer mit lauteren Mitteln, wie sack, (haben mich durch alle Hei- neben. Ein gemeinsamer Farbton Corner erinnert. Seine Familien- me begleitet), Handtücher, Kör- war das nicht. Ich weiß gar nicht mutter, Irene Droste, ermunterte ihn perwäsche (Unterzeug), Socken, mehr, ab wann sich das einge- und Monkey, am Tag vor der gro- Hemden, Turnhose … Aber auch spielt hatte. Dann sah das gut ßen Blaubeerlese schon mal zwei so unbekannte Dinge wie Serviet- aus. Zumindest von weitem. Bei Eimer zu füllen und im Wald zu tentasche, Stoffservietten und Wä- näherem Hingucken wurden die verstecken. Ist doch klar, welche Jacketts in den Schultern immer Familie gewann! enger, die Ärmel immer kürzer. Wer hat die schönste Bude? Also wurden alle Zimmer auf Vordermann gebracht. Thomas und ich schmierten sogar Risse in der Decke zu. Mit Zahnpas- ta. Welche Familie kann den schönsten Tisch decken? Alle Gärten im Dorf wurden geplün- dert, ganze Felder auf der Su- che nach Korn- und Mohnblu- men niedergewalzt. Und wahre Kunstwerke gesteckt und gelegt.

Text: Uwe Kracht / Bernd Sommer Fortsetzung folgt … Familienwanderung 1954 47 ALTBÜRGER Verstorbene Altbürger

Name Vorname Ort Heimzeiten Abschluss Todestag Alter

Güde Fritz Lehrer in Hohenwehrda 0 5 . 0 7.17 81

Dr. Gessler Paul Clausthal-Zellerfeld SPIE 1964/66 SPIE Abitur 1966 16.01.18 72

Schmithals Sigrid Düsseldorf H O 1943/47 HO Abitur 1947 22.04.18 90

Desliu Bogdan Darmstadt B I E 19 6 7/ 7 0 BIE Abitur 1970 25.04.18 68

Brandebußemeyer Michael Augsburg SPI E 1970/74 SPIE Abitur 1974 05.05.18 65

Palmowski Werner Lingen BIE Studiendirektor 1962/67 30.06.18 85

Prof. Dr. Lietz Ulrich Buxtehude SPIE 1946/52 SPIE Abitur 1952 17. 0 7.18 85

Dr. Meurer, geb. Springmann Lilli Monschau H O 194 6/49 HO Abitur 1949 3 0 . 0 7.18 88

Käsmann Rosemarie Buchenau Köchin in Buchenau 10.08.18 91

Dr. med. Dames Wendelin Gleichen SPIE SPIE Abitur 1958 23.09.18 80

Dr. Rabethge Matthias Wriedel GRO 1938/40, BU 40/42, BIE 42/43 BIE Notabitur 1943 06.10.18 92

Dr. Döbereiner Jürgen Rio de Jainero BIE 1940/42 BIE Abitur 1942 16.10.18 94

Dr. Bartels Robin W. München BU 1971/72, HO 72/73 HO Abgang 1973 26.12.18 60

Basse Wolfgang Bochum B I E 1943/47 BIE Abitur 1947 09.01.19 91

Dr. Kelch Kai Braunfels ETT 1938/40, BIE 40/41 BIE Notabitur 1941 15.01.19 95

Dr. lur. Froriep Henrik Brissago/Tessin H AU 1941/4 4 HAU Abitur 1944 18.01.19 91

Türck Christian F. Bayrischzell BIE 1958/62, Mitglied der Pflegerschaft BIE Abitur 1962 24.02.19 75

Berger Dr. Lieselotte Wiesbaden HO Studienrätin & Familienmutter 1949/53 25.02.19 95

Budde, geb. Seeger Ursula Bovenden HO 1966/69 HO Abitur 1969 unbekannt 69

Nachrufe auf verstorbene Altbürger Dr. jur. Christian Friedrich Franz Türck

Dr. jur. Christian Friedrich Franz Türck, Ltd. Ministerialrat a. D. verstarb am 24. Februar 2019 im Alter von 75 Jahren in Berlin.

Christian Türck war Schüler auf in den bayerischen Staatsdienst Wir sind dankbar, dass er sich Bieberstein in der Zeit von 1958 ein und war dort seit 1980 in der mehr als 25 Jahre für die Belange bis 1962. Er machte dort sein bayerischen Staatskanzlei tätig. seiner Schule eingesetzt hat. Wir Abitur. Sein Jurastudium absolvier- Christian Türk war seit April 1993 werden das Andenken an ihn in te er in Würzburg, Marburg und Mitglied der Pflegerschaft der Ehren halten.

München. Nach einer Tätigkeit in Stiftung Deutsche Landerziehungs­ Text: Ernst-Friedrich Kellner einer Rechtsanwaltskanzlei trat er heime Hermann-Lietz-Schule. Vorsitzender des Vorstandes 48 ALTBÜRGER Dr. hc. Jürgen Döbereiner

Am 16. Oktober 2018 verstarb mein Bruder Jürgen in seiner Dienstwohnung der UFRRJ Séropedica, Brasilien nach 55 Dienstjahren als Veterinär kurz vor Vollendung seines 95. Lebensjahrs am 1. November.

Seine Ehefrau Johanna und Jürgen zweitwichtigsten Export-Produkt. nenn Grasflächen weidenden Tie- haben haben für ihre neue Heimat (https://pt.wikipedia.org/wiki/ re sowie Infektionskrankheiten wa- Brasilien in Forschung und prakti- Johanna_Döbereiner) ren seine Forschungsthemen. Bis kabler Anwendung Bedeutendes wenige Monate vor seinem Tod geleistet. Johanna als Diplom-Land- Jürgen hat in der Veterinär-Medizin redigierte Jürgen die von ihm ins wirtin hat zu den bereits bekann- mit deutscher Gründlichkeit Fra- Leben gerufene Pesquisa Veterina- ten 3 symbiotischen Systemen zur gen der Tiergesundheit bearbeitet. riária (www.pvb.com.br). Mit mir Stickstoff Fixierung 7 weitere iso- „Mineral Deficencies“, „Plantas tauern seine zahlreichen Nach- liert. e.g.: tropische Gräser, Soja, Toxicas do Brazil“, Carainchada- kommen, Enkel und Uhrenkel in Dattel Palmen, den Saman Baum. Zahnausfall bei Kälbern der auf Brasilien, Süd-Afrika und USA.

Zuckerrohr … So wurde Soja zum frisch unter den Pflug genomme- Text: Dr. Uwe Jens Döbereiner

Werner Palmowski

Im Alter von 84 Jahren ist Werner Palmowski am 30. Juni 2018 in Lingen verstorben. Er war von 1962 bis 1967 Oberstudiendirektor in Bieberstein.

Von 1967 bis 1970 war er Leh- zählten die Literatur und beson- seine körperliche Verfassung ließ rer am Atlantic Collage in St. ders die Lyrik. Werner Palmowski mehr und mehr nach, so dass er Donat‘s Castle (Wales). 1970 war von 1962 bis zu meinem Ab- schließlich auf den Rollstuhl ange- wurde er zum Schulleiter des Neu- itur im Jahr 1965 mein Deutsch- wiesen war. Werner Palmowski sprachlichen Gymnasiums in Lin- lehrer und mein Familienvater. genoß bei seinen Schülern, bei gen berufen, wo er bis zu seiner Ich war fasziniert davon, wie er seinen Lehrerkollegen und beim Pensionierung blieb. Als Werner uns Schülern Stücke von Goethe, Boß in Bieberstein, sowie auch Palmowski 1962 nach Bieber- Schiller oder Brecht vermittelte und als Schulleiter in Lingen großes stein kam, hatte er gerade sein uns beigebracht hat, wie man Ansehen. Er hinterläßt seine Frau Referendariat beendet und seine Gedichte interpretiert. Nach mei- Inge, seinen Sohn Jan mit Ehefrau, Frau Inge geheiratet. Er unterrich- nem Abitur sind wir weiterhin in seine Tochter Anja mit Ehemann tete in den Fächern Deutsch und Kontakt geblieben. 1993 zeich- und drei Enkelkinder. Erdkunde, vorwiegend jedoch in nete sich bei Werner Palmowski Deutsch. Als Schulleiter in Lingen eine Parkinsonkrankheit ab, die zu Ich habe einen ehemaligen Lehrer erwarb er noch die Unterrichtsbe- seiner vorzeitigen Pensionierung und guten Freund verloren.

fähigung für das Fach Religion. im Jahr 1997 führte. Er war bis Text: Wilhelm Wiebke (BIE 1961/65) Zu seinen größten Leidenschaften zu seinem Tod geistig topfit, nur 49 ALTBÜRGER TERMIN JUNI Mittwoch, 12. Juni

KALENDER 100. Todestag Hermann Lietz (1919) MAI Samstag, 4. Mai Schulfest in Haubinda JULI Fr. - So., 17.-19. Mai Freitag, 5. Juli APRIL Altbürgertreffen erfest in Bieberstein Sonntag, 28. April in Bieberstein Somm Geburtstag - Sa., 5. - 6. Juli Hermann Lietz (1868) Fr. Rhodofest in Hohenwehrda

Ein Blick auf unsere brandneue Homepage

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit vielen Informationen rund um die Lietz-Internate, Statements und Berichten, Impressionen und Video-Clips sowie Daten und Fakten präsentiert sich nach erfolgreichem Relaunch der Internet- auftritt der Lietz-Internate: www.lietz-schulen.de

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Vorstand

Vorsitzender Ernst-Friedrich Kellner Dr. Elisabeth Knolle Wolfram Hauck Hermannstraße 18 Am Lindenberg 34 Azalienstraße 2 c 20095 Hamburg 35463 Fernwald 41466 Neuss Büro: 040 321828 Tel: 06404 4776 Tel: 02131 460360 Fax: 040 321813 Mobil: 0171 2648242 Mobil: 0159 10834301 Mobil: 0172 4523822 [email protected] [email protected] [email protected]

Stellvertretender Vorsitzender Dr. Otto Seydel Oliver Hezel Hannah Winkelmann In den alten Gärten 15 Neuenberger Straße 24a Waldfrieden 1 88662 Überlingen-Hödingen 36039 Fulda 45133 Essen Büro: 07551 916125 Tel: 0661 2502290 Tel: 0157 34009386 Fax: 07551 916098 Fax: 0661 25022922 [email protected] [email protected] [email protected]

Wirtschaftsleitung Koordinator Marketing & Fundraising Koordinator Leiterkonferenz Alfred Schwalbach Christoph Winter Burkhard Werner (Kaufmännischer Leiter) Hermann-Lietz-Schule Internats- und Schulleiter Hermann-Lietz-Schule Im Grund 2 Lietz Internatsdorf Haubinda Im Grund 2 36145 Hofbieber Stiftung 01 36145 Hofbieber Tel: 06657 7933 98663 Haubinda Tel: 06657 7931 Fax: 06657 7934 Büro: 036875 6710 Fax: 06657 7934 [email protected] Fax: 036875 67150 [email protected] [email protected] [email protected]

Haubinda Hohenwehrda Bieberstein Internats- und Schulleiter Internats- und Schulleiter Internats- und Schulleiter Burkhard Werner Sabine Hasenjaeger Michael Meister Stiftung 01 Schloss Hohenwehrda Schloss Bieberstein 98663 Haubinda 36166 Haunetal 36145 Hofbieber Tel: 036873 6710 Tel: 06673 92990 Tel: 06657 790 Fax: 036875 6715 Fax: 06773 929940 Fax: 06657 7951 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Elternvertreter Elternvertreter Hubertus Dippold Eva Drescher Elternvertreter Am Schießstand 51 a Heddernheimer Landstraße 54 Prof. Dr. Jörn Schlingensiepen 96450 Coburg 60439 Frankfurt am Main Geisaer Straße 24 Tel: 09561 213927 Tel: 069 95739190 36039 Fulda [email protected] Tel: 0661 90015677 Hans-Georg Rohde Mobil: 01577 9774176 Marco Fiedler Buhrfeindstr. 24 [email protected] St.-Konrad-Straße 27 27356 Rotenburg / Wümme 97616 Bad Neustadt Tel: 04261 960509 Eva Eberlein Tel: 09771 636755 Schützenstraße 13 Mobil: 0160 94792246 90513 Zirndorf [email protected] Tel: 0176 93127847 [email protected]

Juliane Schöner Am Grundbach 9 97271 Kleinrinderfeld Tel: 09366 980536 [email protected] 52 SONSTIGES Pflegerschaft

Obmann Michael Wißler Nina Dressen Almut Hagemann Zieherser Weg 31 c Riegelpfad 70 Turmweg 1 36037 Fulda 35392 Giessen 20148 Hamburg Büro: 0661 963615 Tel: 0176 22121954 Tel: 0171 4784711 Tel: 0661 9628430 [email protected] [email protected] Fax: 0661 963644 [email protected]

Stellvertretender Obmann Thomas Ahrens Alex Zollmann Kurt Meyer Am Krandel 26 a Im Kölbling 1 Ellingerröder Straße 27 27793 Wildeshausen 77815 Bühl-Eisenthal 36199 Rotenburg Büro: 0421 898850 Tel: 07223 8636 Tel: 06623 3665 Tel: 04431 72426 [email protected] [email protected] Mobil: 0170 2234813 [email protected]

Dr. Hartmut Krüpe-Silbersiepe Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz Hans Reizlein Schulstraße 22 a Lindenhöhe 13 Witte 12 a 58332 Schwelm 07749 Jena 98631 Grabfeld OT Jüchsen Tel: 02336 83629 Büro: 03641 945320 [email protected] [email protected] Tel: 03641 365061 [email protected] Emil Mihm Everhard J. Riebel Künzeller Straße 91 Seligenstädter Straße 4 36043 Fulda 63791 Karlstein am Main Tel: 0661 21567 Tel: 0171 4963176 [email protected] [email protected]

Wirtschaftsausschuss Lehrervertreter HAU Elternvertreter HAU Prof. Dr. Michael H. Meub Angela Laaß Hubertus Dippold Bartholomeus-Arnoldi-Straße 94 Stiftung 01 Am Schießstand 51 a 61250 Usingen 98663 Haubinda 96450 Coburg Tel: 06081 14969 Tel: 036875 67112 Tel: 09561 213927 Mobil: 0170 4066959 [email protected] [email protected] [email protected] Ute Peters Elternvertreter HOH Thomas Ahrens Wittersgasse 101 Eva Drescher Am Krandel 26 a 98663 Westhausen Heddernheimer Landstraße 54 27793 Wildeshausen Tel: 036875 67112 60439 Frankfurt am Main Büro: 0421 898850 [email protected] Tel: 069 95739190 Tel: 04431 72426 [email protected] Lehrervertreter HOH Elternvertreter BIE Maike Terlinden Prof. Dr. Jörn Schlingensiepen Am Mühlweg 3 Geisaer Straße 24 36166 Haunetal 36039 Fulda Tel: 06673 929941 Tel: 066190015677 [email protected] Mobil: 01577 9774176 Gesamtbetriebsrat [email protected] Martin Batzel (Vorsitzender) Lehrervertreter BIE Lietz Internat Hohenwehrda Ulrike Kramer Schloss Hohenwehrda Luxemburger Straße 1 36166 Haunetal 36039 Fulda Tel: 06673 929957 Tel: 06657 7974 [email protected] [email protected]

53 SONSTIGES Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.

Vorstand Georg Schweizer (Vorsitzender) Kai Müller Burkhard Werner Lindersthalde 16 Schloss Bieberstein Internats- und Schulleiter 71540 Murrhardt 36145 Hofbieber Lietz Internatsdorf Haubinda Tel: 07192 212133 Tel: 06657 7969 Stiftung 01 Fax: 07192 936139 Fax: 06657 7951 98663 Haubinda [email protected] [email protected] Tel: 036873 6710 Fax: 036875 6715 Dr. Christian Altmann Götz Heinemann [email protected] (Stellvertretender Vorsitzender) Im Heimgarten 1 b Wannenstraße 40 60389 Frankfurt Michael Meister 70199 Stuttgart Tel: 069 2990777 Internats- und Schulleiter Tel: 0711 292259 Fax: 069 29920771 Lietz Internat Schloss Bieberstein Fax: 089 6415447 [email protected] Schloss Bieberstein [email protected] 36145 Hofbieber Everhard J. Riebel Tel: 06657 790 Christine Jesumann Seligenstraße 41 a Fax: 06657 7951 (Stellvertretende Vorsitzende und 63791 Karlstein am Main [email protected] Heimpatin Hohenwehrda) Tel: 06188 9941230 [email protected] Busdorfer Straße 10 e [email protected] 24837 Schleswig Florian Fock Tel: 04621 31570 Maximilian Lehrer Hermann Lietz-Schule Spiekeroog gGmbH [email protected] Bernheimer Straße 10 Hellerpad 2 81925 München 26474 Spiekeroog Ralf Schilha Telefon: 089 45187974 Tel: 04976 91000 (Schatzmeister) [email protected] Fax: 04976 910091 Heidestraße 30 [email protected] 96465 Neustadt Jan Wolfrat Tel: 09568 7449 (Heimpate Bieberstein) Ernst-Friedrich Kellner [email protected] Egerländer Straße 7 Hermannstraße 18 95497 Goldkronach 20095 Hamburg Tel: 09273 9669779 Büro: 040 321828 Arbeitsausschuss [email protected] Fax: 040 321813 Georg Schweizer (Vorsitzender) Mobil: 0172 4523822 Lindersthalde 16 Adriane Altmann-Gentner [email protected] 71540 Murrhardt Wannenstraße 40 Tel: 07192 212133 70199 Stuttgart Fax: 07192 936139 Tel: 0711 6362376 [email protected] [email protected]

Dr. Christian Altmann Wulff-Henning Lindner (Stellvertretender Vorsitzender) An der Dornhecke 5 Wannenstraße 40 63856 Bessenbach 70199 Stuttgart Tel: 06095 2484 Tel: 0711 292259 Fax: 06095 4255 Fax: 089 6415447 [email protected] [email protected] Michael Wißler Christine Jesumann (Obmann der Pflegerschaft) (Stellvertretende Vorsitzende und Zieherser Weg 31 c Heimpatin Hohenwehrda) 36037 Fulda Busdorfer Straße 10 e Tel: 0661 9628430 24837 Schleswig Fax: 0661 963644 Tel: 04621 31570 [email protected] [email protected] Sabine Hasenjaeger Ralf Schilha Internats- und Schulleiterin (Schatzmeister) Lietz Internat Hohenwehrda Heidestraße 30 Schloss Hohenwehrda 96465 Neustadt 36166 Haunetal Tel: 09568 7449 Tel: 06673 92990 [email protected] Fax: 06773 929940 [email protected] lna Freitag Auf der großen Hufe 21 63454 Hanau Tel: 0178 8320875 [email protected]

54 SONSTIGES Stipendienfonds Hermann-Lietz-Schulen

Vorstand Verwaltungsrat Dr. Christian Altmann Prof. Dr. Klaus Dieter Feldmann (Vorsitzender) (Vorsitzender) Wannenstraße 40 Gläserzeller Straße 4 70199 Stuttgart 36041 Fulda Tel: 0711 292259 Fax: 089 6415447 Dr. Hans Böhmer [email protected] Kiefernhain 15 31789 Hameln Christian Zöller (Schatzmeister) Waldmeisterstraße 40 a Dr. Otto Seydel 80935 München In den alten Gärten 15 Tel: 089 35404660 88662 Überlingen [email protected] Tel: 0170 5824712 [email protected] Ivonne Lesser-Fuchs Charlottenstraße 8 98617 Meiningen Tel: 03693 8861919 [email protected]

Hermann Lietz-Schule Spiekeroog gGmbH

Internats- und Schulleiter Beirat Hermann Lietz-Schule Förderverein Hermann Lietz-Schule Florian Fock Spiekeroog gGmbH Spiekeroog gGmbH Hermann Lietz-Schule Spiekeroog gGmbH Heinz-Werner Meyer (Vorsitzender) Axel Hoppenhaus (Vorsitzender) Hellerpad 2 Vor den Pferdeweiden Steckelhörn 12 26474 Spiekeroog 27726 Worpswede 20457 Hamburg Tel: 04976 91000 Fax: 04976 910091 Christian Vogels Sebastian Kellner [email protected] (Stellvertretender Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) Triftstraße 6 Eimsbütteler Straße 53–55 Kuratorium Hermann Lietz-Schule 80538 München 22769 Hamburg Spiekeroog gGmbH Prof. Dr. Dieter Kleiber Axel Hoppenhaus Ida Klippan Freie Universität Berlin Steckelhörn 12 Nils-Uwe Ahsendorf Habelschwerdter Allee 45 20457 Hamburg Hermann Peter Borchard 14195 Berlin Dr. Philipp Meyer Cornelia Krabbe-Steggemann Prof. Dr. Karin von Welck Dr. Nina Lück Elternvertreter Spiekeroog Senatorin a. D. Eberhard Graf Claudia Lauterjung (Vorsitzende) Räderloherstraße 6 Spiekeroog 29367 Steinhorst Schulverein Hermann Lietz-Schule Tel: 04976 327 Spiekeroog gGmbH Dr. Julius Drumm Konstanze Weibels-Steimel Ramona Rohlmann Jungfernstieg 30 (Vorsitzende) Saterland 20354 Hamburg Spiekeroog [email protected] Katrin Müller Lutz Stratmann Holte/Lähden Minister a. D. Jens Walter Sentker Ackerstraße 37 (Stellvertretender Vorsitzender) Christina van Borshum 26121 Oldenburg Lilienthal Spiekeroog

Ilona Egden (Kassenwart) Ina Erdmann Spiekeroog Aurich

Hartmut Brings (Schriftführer) Elke Hein Spiekeroog Spiekeroog

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