GESCHWISTER-SCHOLL-INSTITUT FÜR POLITIKWISSENSCHAFT POLITISCHE THEORIE

LMU • GSI • Politische Theorie • S. Huhnholz DR. SEBASTIAN HUHNHOLZ wiss. Assistent Hauptseminar Politische Theorie (Block) [email protected] muenchen.de Vorbesprechung: voraussichtl. am 7.11., http://www.gsi.uni-muenchen.de/ 10 Uhr c.t.; Oettingenstraße 67, Büro 0.78 personen/wiss_mitarbeiter/huhnholz/

https://lmu- Termine: .academia.edu/ 9.1.2015 und 23.1.2015, jeweils 9-13 Uhr c.t., SebastianHuhnholz ebenda http://www.theorieblog.de

Bielefeld School? Zum Stand der Historischen Semantologie aus Sicht politik- theoretischer Methodologie Parallel zur Entstehung der in Frankreich zumal mit Foucault verbundenen Diskurstheorie und der in Groß- britannien als „Cambridge School“ etablierten Ideenpolitikgeschichte war in Deutschland das lexikalische Großprojekt der „Geschichtlichen Grundbegriffe“ entwickelt worden und ist heute mit dem schillernden Namen des Bielefelder Historikers Reinhart Kosellecks (1923-2006) verknüpft. Wenngleich dieser stets auch für die sozialwissenschaftliche Theoriebildung und die Rechtstheorie fruchtbar gemacht worden ist, werden Tiefe und Ausmaß der theoretischen Anschlussfähigkeit von Kosellecks weit über den deutschen Sprachraum hinausreichenden ideengeschichtlichen Forschungen zum Bedeutungswandel „politisch-sozialer Begriffe“ erst langsam sichtbar. Das jüngste Interesse an Koselleck speist sich dabei auch aus dem Umstand, dass uns mit Begriffen wie „Demokratie“, „Welt“, „Revolution“ u.v.a. einmal mehr in der Geschichte politische Großbe- griffe durch ihren simultanen Wandel abhanden zu kommen scheinen.

Vorbesprechung am 14(?).11., 10 Uhr c.t.:

Verbindliche Vorbereitungstexte (alle spätestens eine Woche vorher als PDF im GSI-Intranet): (1) Barbara Stollberg-Rilinger: Einleitung, in: dies. (Hrsg.): Ideengeschichte, Stuttgart: Steiner 2010, S. 7-42. (2) Kari Palonen: Begriffsgeschichte und/als Politikwissenschaft, in: Archiv für Begriffsgeschichte, 44, 2002, S. 221-234. (3) Reinhardt Koselleck: Einleitung, in: Otto Brunner et al. (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Histori- sches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Bd. 1, Stuttgart: Klett-Cotta 2004 (Orig. 1972) XII-XXVII.

Dienstgebäude Öffentliche Verkehrsmittel LMU München Oettingenstr. 67, Büro 0.78 Bus 154 und 54, Tram 17 Geschwister-Scholl-Institut 80538, München Haltestellen Tivolistr. und Hirschauer Straße Lehrstuhl Politische Theorie

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Block I: 9.1.2015 (voraussichtlich)

Themen: A) Zur Person Kosellecks (1) Beiträge von Willibald Steinmetz, Lucian Hölscher, Ivan Nagel und Christian Meier, in: Hans Joas, Peter Vogt (Hrsg.): Begriffene Geschichte. Beiträge zum Werk Reinhart Kosellecks, : Suhrkamp 2011, S. 57- 120. (2) Stephan Schlak: Begnadeter Begriffszauberer, in: DIE ZEIT LITERATUR, Dez. 2006, S. 31. B) Zum Projekt der „Geschichtlichen Grundbegriffe“ (1) Otto Brunner et al. (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, 8 Bde., Stuttgart: Klett-Cotta 1972-1997. (2) Christof Dipper: Die „Geschichtlichen Grundbegriffe“: Von der Begriffsgeschichte zur Theorie der histo- rischen Zeiten, in: Hans Joas, Peter Vogt (Hrsg.): Begriffene Geschichte. Beiträge zum Werk Reinhart Kosel- lecks, Berlin: Suhrkamp 2011, S. 288-316.

Block II: 23.1.2015 (voraussichtlich) C) Anwendungsbeispiele (1) Reinhart Koselleck: Von der Macht zur Gewalt. Die Transformation des Reiterdenkmals aus dem dynasti- schen zum demokratischen Totenkult (1999), http://www.izkt.de/index.php/cat/87/aid/355 [Zugriff 08.10.2013]. (2) Reinhart Koselleck: Die Auflösung des Hauses als ständischer Herrschaftseinheit. Anmerkungen zum Rechtswandel von Haus, Familie und Gesinde in Preußen zwischen der Französischen Revolution und 1848 (Orig. 1981), in: ders.: Begriffsgeschichten, am Main: Suhrkamp 2010, S. 465-485. (3) Reinhart Koselleck: Historische Kriterien des neuzeitlichen Revolutionsbegriffs, in: ders.: Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1979, S. 67-86.

D) Rezeption und Alternativen zur Begriffsgeschichte (1) Beiträge von Hans Joas, Stephanie Stockhorst, Jörn Leonhard u.a., in: Hans Joas, Peter Vogt (Hrsg.): Be- griffene Geschichte. Beiträge zum Werk Reinhart Kosellecks, Berlin: Suhrkamp 2011, S. 319-559. (2) Terence Ball et al. (Hrsg.): Political Innovation and Conceptual Change, Cambridge: CUP 1989. (3) Christian Geulen: Plädoyer für eine Geschichte der Grundbegriffe des 20. Jahrhunderts, in: Zeithistorische Forschungen, 7(1), 2010, S. 79-97, unter: http://www.zeithistorische-forschungen.de/1-2010/id%3D4488 [27.10.2014]. (4) Paul Nolte: Vom Fortschreiben und Umschreiben der Begriffe. Kommentar zu Christian Geulen . In: Zeit- historische Forschungen, 7(1), 2010, S. 98-103, unter: http://www.zeithistorische-forschungen.de/1- 2010/id%3D4616 [27.10.2014]. (5) Kari Palonen: Die Entzauberung der Begriffe. Das Umschreiben der politischen Begriffe bei Quentin Skinner und Reinhart Koselleck. Münster: LIT 2004. (6) Kari Palonen: Bielefeld versus Cambridge? Zur neueren Literatur über Werke von Reinhart Koselleck und Quentin Skinner, in: Neue Politische Literatur, 55(3), 2011, S. 347-365. (7) Theresa Wobbe: Für eine Historische Semantik des 19. und 20. Jahrhunderts. Kommentar zu Christian Geulen. In: Zeithistorische Forschungen, 7(1), 2010, S. 104-109, http://www.zeithistorische- forschungen.de/1-2010/id%3D4764 [27.10.2014]. (8) Sebastian Huhnholz: Bielefeld, & Cambridge? Wissenschaftsgeschichtliche Ursprünge und theoriepo- litische Konvergenzen der diskurshistoriographischen Methodologien Kosellecks, Foucaults und Skinners, in: Ludwig Gasteiger et al. (Hrsg.): Theorierezeption und Kritikkonzeption. Ein interdisziplinärer Dialog in den Geistes- und Sozialwissenschaften, Bielefeld: transcript 2014 (i.E.).