Der Protestantischen Kirchengemeinden Sembach Und Wartenberg-Rohrbach-Baalborn Advent – Weihnachten – Jahreswechsel 2018/2019
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der protestantischen Kirchengemeinden Sembach und Wartenberg-Rohrbach-Baalborn Advent – Weihnachten – Jahreswechsel 2018/2019 Wegweiser zu Gott Die Weihnachtsgeschichte ist wir einmal auf die Engel im Um- ohne Engel nicht denkbar. Sie kreis der Weihnachtsgeschichte. verkünden Maria die Empfängnis Was machen sie? Sie verkünden Jesu. Sie weisen Josef den Weg Gottes Botschaft. Gottes Bot- – bei Maria zu bleiben und mit schaft der Hoffnung. Dazu bin ich der Familie nach Ägypten zu auch aufgerufen. „Seid stets be- reit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“, heißt es im 1. Petrusbrief (1. Petrus 3,15). Wenn ich mich damit überfordert sehe, muss ich mich kritisch fra- gen, wie groß die Hoffnung ist, flüchten. Sie verkünden den Hir- ten auf dem Feld die Weih- nachtsbotschaft. Engel sind Bo- ten der Hoffnung. Ohne ihr Wir- ken bleibt die Heilsbotschaft im Verborgenen. die mich erfüllt. Dann sind Engel Dabei sind Engel vielfältiger, als Ratgeber, die Josef davor be- Künstler und Künstlerinnen sie wahren, falsche Entscheidungen über Jahrhunderte hinweg dar- zu treffen. Auch das kann ich gestellt haben. Denn jeder sein: Ratgeber für Menschen in Mensch kann ein Engel sein. meiner Umgebung, die Rat und Ich, ein Engel? Den Gedanken Hilfe brauchen. Und Engel sind weise ich spontan weit von mir. Wegweiser. Zu Gott, der das Ein Engel mit „B“ am Anfang, Leben ist. Menschen können sagte meine Mutter früher. Aber Engel sein, wenn sie durchsichtig wenn ich ernsthaft nachdenke – werden für Gott; wenn andere ist das wirklich so abwegig, dass durch ihr Reden und Handeln jeder Mensch ein Engel sein eine kleine Ahnung davon be- kann? Ich glaube nicht. Schauen kommen, wie Gott ist. 2 Gott wird Mensch – wie kann das sein? An Weihnachten feiern wir nicht 33,18-23).Und an Weihnach- nur die Geburt eines kleinen ten? Kindes, sondern dass Gott Im Lukasevangelium heißt es: Mensch wird. In einem kleinen „Heute ist euch in der Stadt Kind. Ist uns die Unerhörtheit Davids der Retter geboren; er der Menschwerdung Gottes ist der Messias, der Herr. Und überhaupt noch bewusst oder das soll euch als Zeichen die- nehmen wir sie gar nicht wahr? nen: Ihr werdet ein Kind finden, Gott wird wirklich Mensch; er das, in Windeln gewickelt, in nimmt nicht nur Menschenge- einer Krippe liegt.“ (Lukas 2,11- stalt an wie zum 12) Eine Windel ist Beispiel in den das Zeichen für die griechischen Menschwerdung Sagen die alten Gottes. Er wird ein griechischen Mensch, wird ge- Götter, um in die stillt wie jedes Kriege der Men- Kind, um nicht zu schen einzugrei- verhungern. So fen oder Liebes- normal ist Gottes abenteuer zu Menschwerdung. erleben. Er gibt Habe ich dafür sich als Mensch noch offene Augen unseren Augen und ein offenes zu erkennen – Herz? nicht wie im Al- Was nehme ich in ten Testament, den Blick? Nur das wo er Mose im brennenden Großartige, das Aufsehenerre- Dornbusch begegnet (Exodus gende oder auch das Kleine, 3) oder dem Volk Israel durch das Unscheinbare? Heute ist die Wüste als Feuersäule vo- oft nur noch wichtig, was rangeht. Auch als der Prophet scheinbar aus dem Rahmen Elias am Berg Horeb ist, be- fällt, in Wirklichkeit aber nur gegnet ihm Gott nur in einem eine neue Spielart des Allzu- Säuseln (1. Könige 19). Mose menschlichen ist. Sehe ich mit muss sich in einer Felsspalte den Augen des Glaubens, dann verbergen, als Gott vorüber- erkenne ich auch das scheinbar geht, weil er seinen Anblick Unscheinbare, das wirklich aus nicht ertragen kann (Exodus dem Rahmen fällt, weil sich dort Göttliches ereignet. 3 Sieben Türen im Advent Über allen Zweifeln, über allen Sorgen setzung – ist die Nachfolge. Anbetung und Ängsten steht die Anbetung. Ob- kann nicht folgenlos bleiben. Wenn wohl die Anbetung keinen so guten ich mich vom Gebet erhebe, bin ich Klang hat. Da schwingt bestenfalls ein gewandelter Mensch – und ich etwas Frömmlerisches mit, schlimms- möchte, dass andere das auch spü- tenfalls ein Hauch von Götzendienst. ren. Was ich mit dem Herzen fühle, Doch ich möchte heute ein Plädoyer mit dem Kopf denke, mit dem Mund für die Anbetung halten, indem ich rede – das sollte auch in meinem Ihnen darlege, was für mich Anbetung Handeln erkennbar sein. Einen letzten beinhaltet. Aspekt möchte ich noch nennen: Die Als Erstes möchte ich die Demut nen- Treue. Wen ich heute anbete, der nen. Auch ein zu Unrecht aus der kann mir morgen nicht egal sein. An- Mode gekommenes Wort. Demut hat betung ist keine kurzfristige Schwär- nichts Unterwürfiges. Demut ist die merei. Deshalb kann sie auch Kon- Erkenntnis, dass es etwas Größeres stanz und Standfestigkeit in mein gibt als mein Ich, als dieses Land, als Leben bringen, in dem ich leider viel diese Welt. Ist die Erkenntnis, dass zu oft wankelmütig bin. ich nichts mir selbst verdanke. Was Die genannten Aspekte sind mir eine ich bin, was ich habe und kann – alles Hilfe in den Krisen des Lebens. Sie ist Geschenk der Liebe und Gnade machen kein Leid ungeschehen, Gottes. Für mich ist die Demut eine nehmen nicht den Schmerz, nicht die entlastende Lebenseinstellung, wenn Trauer. Doch sie helfen, das Leben – sie einhergeht – und damit bin ich auch mit seinen unbeantworteten beim zweiten Aspekt der Anbetung – existenziellen Fragen – besser zu mit dem Vertrauen. Anbetung aus tragen. Sie nehmen mir ein wenig von Furcht wäre in der Tat Götzendienst, der Last. doch das meint christliche Anbetung Anbetung, Demut, Vertrauen, Ehrlich- nicht. Anbetung – so wie ich sie ver- keit, Nachfolge und Treue – Sie ah- stehe – vertraut darauf, dass der, den nen es vielleicht schon: Die Anfangs- ich anbete, um mich weiß, für mich buchstaben dieser Aspekte ergeben sorgt – ihm bin ich wichtig und er liebt das Wort „Advent“. Sie sind für mich mich. Der dritte Aspekt der Anbetung, sechs Türen im Advent. Eine siebte den ich nennen möchte, ist die Ehr- Tür fehlt noch. Ohne sie sind die an- lichkeit. Ehrlich zu mir selbst und ehr- deren sechs Türen nur – um im Bild lich zu Gott zu sein. Mich nicht zu zu sprechen – halb geöffnet. Es ist die verstellen, Zweifel nicht zu ignorieren Liebe. Gott ist die Liebe. In Jesus wird und Gott alles zu sagen. In der Anbe- er Mensch und so wird auch die Liebe tung ist auch Platz für das, was ich – menschlich und jeder Mensch ein auch in Bezug auf Gott – nicht verste- wenig göttlich. Das ist eine Perspekti- he, was mir Angst macht, was mich ve, die mich gelassener und bei allen ratlos sein lässt. Ein Gebet kann Lasten im Kern auch immer wieder manchmal auch eine große Frage froh leben lässt. Das schenkt uns sein. Der vierte Aspekt – und für den allen der liebende Gott. ist die Ehrlichkeit eine Grundvoraus- Michael Tillmann 4 Zum Weltgebetstag 2019 aus Slowenien „Kommt, alles ist bereit”: Mit der Bibelstelle des Festmahls aus Lukas 14 laden die slowenischen Frauen zum Weltgebetstag 2019 ein. Ihr Gottesdienst entführt uns in das Naturparadies zwischen Alpen und Adria. Und er bietet Raum für alle. Es ist noch Platz – besonders für all jene Menschen, die sonst ausgegrenzt werden wie Arme, Geflüchtete, Kranke und Obdachlose. Die Künst- lerin Rezka Arnuš hat dieses Anlie- gen in ihrem Titelbild symbolträchtig umgesetzt. In über 120 Ländern der Erde rufen ökumenische Frauengruppen zum Mitmachen beim Weltgebetstag auf. Mit offenen Händen und einem freundlichen Lächeln laden die slo- wenischen Frauen die ganze Welt zu ihrem Gottesdienst ein. Der Weltge- betstag ist in ihrem Land noch sehr jung. Seit 2003 gibt es ein landesweit engagiertes Vorbereitungs-Team. Dank Kollekten und Spenden zum Weltgebetstag fördert das deutsche Weltgebetstagskomitee die Arbeit seiner weltweiten Partnerinnen. „Kommt, alles ist bereit“ – unter diesem Motto geht es im Jahr 2019 besonders um Unterstützung dafür, dass Frauen weltweit „mit am Tisch sitzen können“. Deshalb unterstützt die Weltgebetstagsbewegung aus Deutschland Menschenrechtsarbeit in Kolumbien, Bildung für Flüchtlings- kinder im Libanon, einen Verein von Roma-Frauen in Slowenien und viele weitere Partnerinnen in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika. Gottesdienst zum Weltgebetstag in Sembach am 8. März 2019 um 18.00 Uhr im Mennonitischen Gemeindezentrum 5 JAHRESLOSUNG Suche Frieden und jage ihm nach! (Psalm 34,15) Von welchem Frieden ist die Rede? Im Jahr 2018 gedachten wir 400 Jahre seit Beginn des Dreißigjährigen Krieges, 100 Jahre seit Beendigung des Ersten Weltkrieges: Globaler Frieden, Frieden zwischen den Völkern, Beendigung von Gewalt und Krieg. Ich frage mich, wie die Gottesdienstbesucher am Neujahrsmorgen 1919 diese Jahreslo- wichtig. Weil er die Grundlage für sung gehört und empfunden hätten: jeden Frieden ist: Der Friede mit mir „Suche Frieden und jage ihm nach!“ selbst. Den wünsche ich Ihnen für Sechs Wochen nach Beendigung das neue Jahr von Herzen: Frieden des Ersten Weltkrieges. Frieden mit sich selbst. Weil er friedlicher zwischen den Kriegsteilnehmern. macht in der Familie und am Ar- Aber auch Frieden innerhalb einer beitsplatz, im Freundeskreis und in Gesellschaft, die am Rande des der Nachbarschaft. Weil ich mich im Bürgerkriegs stand. Frieden mit mir selbst leidenschaftli- Frieden hat viele Facetten, Themen, cher einsetze für den Frieden in der die uns angehen, manchmal „unter Gesellschaft, mit der Schöpfung, den Nägeln brennen“: Der Frieden weltweit. Im Frieden mit mir kreise zwischen Nationen und Religionen. ich nicht ständig um mich selbst, bin Der Frieden innerhalb der Gesell- ich nicht der Mittelpunkt, sondern schaft. Der Frieden zwischen den offen und sensibel für Gott und den Konfessionen. Der Frieden zwi- Nächsten. Eines brauche ich zum schen den Generationen und den Frieden mit mir selbst: Den Frieden Geschlechtern. Der Frieden zwi- mit Gott. Den kann ich aber nicht schen Arm und Reich. Der Frieden selbst schaffen, ich kann ihn nicht mit der Schöpfung. Alle diese The- aus eigener Kraft suchen und ich men brauchen unser Engagement kann ihm nicht nachjagen. Den und unser Gebet.