Ons Stad Nr 71
EDITORIAL Damals ie werden immer weniger, die Manner und Frauen, die Luxemburg und der Zweite Weltkrieg - das ist inzwischen sich noch ganz genau erinnern können an jene Zeit Geschichte. vor nunmehr über 60 Jahren, als die Souveränität unseres Die großartige Ausstellung "...et wor alles net esou kleinen Staates an einem Frühlingstag innerhalb von einfach" im Musée d'Histoire de la Ville de Luxembourg, wenigen Stunden brutal vergewaltigt wurde, als die dank des großen Publikumserfolges - weit über deut-schePanzer die Schlagbäume der Grenzübergänge wie 22.000 Besucher wurden gezählt - bis zum 24. Streichhölzer umknickten und Luxemburg von den Nazis November 2002 verlängert wurde, hat jedoch eindrucks- "heim ins Reich" geholt werden sollte. voll bewiesen, dass auch heute noch bei breiten Die, die sich noch daran erinnern, als ob es gestern Bevölkerungsschichten ein starkes Interesse an diesem gewesen wäre, sie träumen immer noch von braunen Thema besteht. Uniformen, von Zügen, die sie in die Lager oder an die Die vorliegende Ons Stad-Nummer versucht, dieser verhasste Front brachten, wo sie auf der falschen Seite Tatsache Rechnung zu tragen. kämpfen mussten. Und wer offenen Auges durch die Stadt geht - das zeigt Sie erinnern sich an Umsiedlung und Angst, an Bomben u.a. der reich illustrierte Beitrag von Andre Hohengarten und Terror, an Standgerichte, an die Villa Pauly, an (S. 5-11), der findet sie auch heute noch überall, die deut-scheStraßennamen, an das Winterhilfswerk, an den Spuren und Zeugnisse aus einem düsteren Kapitel der Reichsarbeitsdienst, an die Gedelit und an den Gelben europäischen Geschichte. Stern, den die Juden an der Brust tragen mussten, ehe sie deportiert und vergast wurden.
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