Romane: Das Reife Werk
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Romane: Das reife Werk Inhalt 1. Inhaltsangabe zu: Grumbach. Roman in 3 Teilen. Hildburghausen (Kesselring) 1839 ........................ 1 2. Inhaltsangabe zu Hallup der Schwimmer. Leipzig (August Taubert) 1839 ........................................ 32 3. Inhaltsangabe zu: Clarinette. Seitenstück zu den Fahrten eines Musikanten. Leipzig (August Taubert ) 1840 ....................................................................................................................................... 36 4. Inhaltsangabe zu Sophienlust. Novelle. Stuttgart (Hoffmannsche Verlagsbuchhandlung) 1840 (355 S.) ........................................................................................................................................................... 60 5. Inhaltsangabe zu: Philidor. Erzählung aus dem Leben eines Landgeistlichen. Gotha (Verlagscomptoir) 1842 (290 S.) ............................................................................................................ 63 6. Inhaltsangabe zu: Ein dunkles Loos. Roman in drei Teilen 1850 (1. Teil: 267 S., 2. Teil: 292 S., 3. Teil: 217 S., zusammen 776 S.) ...................................................................................................................... 66 7. Inhaltsangabe zu: Wollen und Werden; Deutschlands Burschenschaft und Burschenleben. Romantisches Zeitbild. 1. Teil: Berthold der Student. 2 Bände. Halle (C.E.M. Pfeffer).1850 (weitere Bände sind nicht erschienen) ................................................................................................................ 81 1. Inhaltsangabe zu: Grumbach. Roman in 3 Teilen. Hildburghausen (Kesselring) 1839 1. Teil: Der Ritter und sein Recht Erstes Buch: 1541 bis 1545 1. Kapitel Es ist Herbst und Weinlese in Franken. Das Land hat die Greuel des Bauern- und des Hessen- krieges unter der milden Regierung des Fürstbischofs Konrad IV. von Würzburg schon fast vergessen. Der hohe Herr, von Verhandlungen aus Schweinfurt kommend, rastet im Hof der zerstörten Burg über Werneck, wo sogleich ein Streit zwischen Wilhelm von Grumbach und dem Domdechanten Melchior Zobel von Guttenberg ausbricht. Bischof Konrad sucht zwi- schen den beiden verfeindeten Untertanen zu vermitteln und ruft dabei alle Anwesenden zur Einigkeit untereinander und Treue gegenüber der katholischen Kirche auf. Als man sich in bischöflichen Gemächer begeben hat, wird ein Zug unter Führung des jungen Fürstgrafen Georg Ernst von Henneberg angekündigt. Dieser bittet um eine weitere Audienz; er will ei- nen nicht abgeschlossenen Tauschhandel um die Stadt Meiningen zu Ende bringen. Der Fürstbischof gibt den Verhandlungsauftrag an die Herren Grumbach, Pommersfelden und Lichtenstein; besonders seinem Freund Wilhelm schärft Konrad ein, die Geldnot der Henne- berger gut zu nutzen und das wertvolle Schloss Mainberg günstig zu erstehen. Der Ritt dort- hin gibt dem jungen Philipp Pommersfelden Gelegenheit, Grumbach um seine väterliche Gunst und Freundschaft zu bitten, die gern gewährt wird. Herrlich liegt bald das neuerbaute Schloss in der Morgensonne, und der alte Fürstgraf Wilhelm VI. von Henneberg empfängt den Abgesandten Grumbach dankbar und verspricht ihm seine und seines Sohnes immer- Romane: Das reife Werk Seite 1 von 95 währende Gunst. Vom Aussichtsturm des Schlosses bewundert Grumbach nachdenklich die Schönheit der umgebenden Landschaft. Der Gedanke erwacht in ihm, sich vom Stift und sei- nen Lehnspflichten gegenüber dem Fürstbischof unabhängig zu machen und den Reichtum seiner Vorfahren zu nutzen, selbst diesen herrlichen Besitz zu erwerben. Am folgenden Tag schickt Grumbach Pommersfelden mit einem Gruß zu seiner Familie nach Würzburg und bricht selbst zu einem Inspektionsritt auf. In tiefen Gedanken erreicht er die renovierte Burg Grumbach, wo ihn der kleine Moritz begrüßt und der Vogt Christoph Kretzer ihn darüber unterrichtet, dass sein ältester Sohn Kunz zur Jagd in den Gramschatzer Wald aufgebrochen ist. Verstimmt lässt sich Wilhelm von seinem Kastellan an einen bösen Vorfall ebendort im Verlauf einer Geierbeitze erinnern. Dann gibt er Anweisung, den leichtsinnigen Junker Kunz nach Würzburg zurückzuschicken, und empfiehlt den aufgeweckten Moritz gen. Kretzer der besonderen Fürsorge seines Vaters. Bei der anschließenden Überprüfung der Grenzsteine begegnet er unversehens dem Jagdzug seines wilden Sohnes und unterdrückt seinen Unmut, um sich die Gunst des jungen Mannes und seiner Freunde nicht zu verscherzen. Finster ge- denkt er im Weiterreiten jenes Geiers und der Sorgen, die er selbst seiner Schwester verur- sacht hat. Im abendlichen Würzburg wird ihm das Hoftor seines Freihofs von eilfertigen Die- nern geöffnet, und seine Frau Anna begrüßt und bewirtet ihn mit den drei halbwüchsigen Töchter Sophie, Amalie und Margaretha. Bei Tisch verstummt das Gespräch der Familie aus Rücksicht auf die bleiche Base Anna, Wilhelms Schwester, die in irren Worten von ihrem Schatz spricht, der im Gramschatzer Wald ruht. Wilhelm macht noch einen späten Besuch bei seinem Herrn, dem Bischof, und kehrt beim unheimlichen Geschrei einer Eule mit der Nachricht zu seiner Frau zurück, dass er zum Geheimen Rat und Marschall befördert wurde. 2. Kapitel An einem heißen Sommertag betrachtet der Marschall Grumbach im Kreuzgang des Würz- burger Domes gedankenvoll die alten Epitaphien. Zu ihm tritt Lorenz Friese, ein Gelehrter und Schreiber, der an einer großen Chronik des Bistums arbeitet. Auch ihn beschäftigen die alten Grabsteine und die Schicksale der Herren von Grumbach, doch zeigt das Gespräch der beiden Männer, wie gespannt ihr Verhältnis zueinander ist. Als der Vespergottesdienst be- endet ist, tritt der junge Domherr Michael von Lichtenstein zu Grumbach, seinem Ohm und Förderer, dem er und sein Bruder Georg viel zu verdanken haben. Grumbach teilt dem jun- gen Mann mit, dass der Gesundheitszustand des Bischofs Konrad besorgniserregend ist, und sichert sich seine Unterstützung im Kampf gegen den Domdechanten Zobel, der sich bereits als Nachfolger des kranken Fürstbischofs sieht. Zur gleichen Zeit vertraut sich Zobel seinem Freund Friedrich von Wirsberg an und beklagt die Beliebtheit des Marschalls im Hinblick auf die erhoffte Amtsnachfolge in Würzburg. – Als Grumbach im Hof Rödelsee eintrifft, findet er den Fürstbischof leidend auf einfachem Lager ruhend. Die Nachrichten, die der vertraute Bote in die Stille des Krankenzimmers bringt, Grumbachs Freude über die vom Oheim sorg- fältig und großzügig vorbereiteten Erbgeschenke und der Gedanke an die geliebte Nichte Anna, die Grumbachs Frau geworden ist, beleben den Kranken zu neuen Hoffnungen. Im Haus des Marschalls wird wenig später die Rückkehr des Sohnes Georg mit zahlreichen, be- sonders jungen Gästen festlich begangen, als ein Bote eine weitere gefährliche Verschlechte- Romane: Das reife Werk Seite 2 von 95 rung im Zustand des Bischofs meldet. Grumbach eilt an dessen Krankenbett; während er das ihm diktierte Testament schreibt, tritt unvermutet seine Frau, tief verschleiert, durch eine verborgene Tür herein. Ergriffen segnet Konrad das Paar und enthüllt den beiden ihm loyal ergebenen Menschen, dass Anna das Kind einer unerfüllt gebliebenen Liebe und seine Toch- ter ist. Anna, die alte Ahnungen bestätigt sieht, weint heiße, zärtliche Tränen und sieht er- leichtert, wie der Vater nach seinem Geständnis in einen erholsamen Schlaf sinkt. 3. Kapitel Im Krankenzimmer des Fürstbischofs wird in Gegenwart aller Honoratioren das Testament verlesen und als letzter Wille anerkannt. Auf Wunsch des Sterbenden versöhnen sich der als Nachfolger ausersehene Domdechant Zobel und der Marschall Grumbach formell, doch oh- ne innerliche Anteilnahme. Zobel versieht seinen Bischof mit der letzten Ölung. – Am Tage der St. Kiliansprozession schauen Wilhelm Grumbach und seine Frau sorgenvoll von einem sonnigen Garten aus gemeinsam mit ihren Kindern und einigen Gästen auf das festliche Treiben. Der junge Grumbach erzählt Georg und den jungen Mädchen, Salome und Marga- rethe, die Vorgeschichte dieses Umzugs. Noch bevor die Mittagsstunde dieses fröhlichen Tages naht, schläft Konrad sanft in den Armen seiner Kinder Wilhelm und Anna ein. – Wil- helm lässt des Bischofs Leichnam vor der Einbalsamierung auf Gift untersuchen, das Ergebnis dieser Prüfung wird nie bekannt werden. Unter dem Klang des Totenglöckchens wird Konrad dann auf Veranlassung seines Nachfolgers durch Würzburg getragen, zwei volle Tage dauern die feierlichen Exequien. Während der Leib des Verstorbenen in den Dom zur letzten Ruhe getragen wird, hält Marschall Grumbach das Glaskästchen mit dem Herzen seines Schwie- gervaters in den Händen und führt anschließend den traditionellen Zug zum Kloster Ebrach an, wo diese Reliquie bestattet werden soll. Auf der Fahrt dorthin vertraut er dem Domherrn Hans von Bibra und Sohn Kunz seinen Kummer über die unwürdige Hast an, mit der Zobel die Hand auch auf die persönliche Habe des Verstorbenen gelegt hat. Tag und Nacht zieht das hochverehrte Herz durch das Land, um am nächsten Morgen in der Zisterzienserabtei mit großem Respekt in Empfang genommen zu werden. Auch der Abt Konrad Hartmann und seine Konventualen feiern das Begräbnis zwei Tage lang. In Hartmann findet Grumbach er- neut einen Getreuen, dem er seinen Verdacht mitteilen kann, die Würzburger Inful sei von Melchior Zobel käuflich erworben worden. – Am Tage der offiziellen Wahl des neuen Bi- schofs sitzt die trauernde Anna mit ihren Kindern in der Wohnstube und wartet auf den Gat- ten, der von eifriger Tätigkeit nach Hause zurückkehrt. Erregt und sarkastisch berichtet der Heimgekehrte