Zeitschrift Für Historische Forschung
ZEITSCHRIFT FÜR HISTORISCHE FORSCHUNG Herausgegeben von Johannes Kunisch, Klaus Luig ) Peter Moraw, Heinz Schilling, Bernd Schneidmüller Barbara Stollberg-Rilinger 30. Band 2003 DUNCKER & HUMBLOT / BERLIN FEHDEN UND FEHDEBEKÄMPFUNG AM ENDE DES MITTELALTERS Überlegungen zum Auseinandertreten von "Frieden" und "Recht" in der politischen Praxis zu Beginn des 16. Jahrhunderts am Beispiel der Absberg-Fehde+! Von Christine Reinle, Bochum Böhmen im Jahre 1531. Aus den Briefbüchern des Nürnberger Rats erfährt man von einem Mann auf der Flucht, dem nur noch die selbst rand- ständigen Juden Unterschlupf gewähren; wenig später traf dann in Nürn- berg die Nachricht vom Fund seiner Leiche in einem kleinen Marktort * Der folgenden Studie liegt meine Bochumer Antrittsvorlesung vom 6. Februar 2002 zugrunde; der Vortragsstil wurde weitgehend beibehalten. 1 Eine umfangreiche Quellenedition zur Absbergfehde legte Joseph Baader im Jah- re 1873 vor, die auf den amtlichen Aufzeichnungen der sog. Kriegsstube zu Nürnberg (1520-1531) basierte, vgl. Verhandlungen über Thomas von Absberg und seine Feh- den gegen den Schwäbischen Bund 1519 bis 1530, hrsg. v.Joseph Baader (Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart, 114), Tübingen 1873. Gestützt auf seine intime Quellenkenntnis verfaßte Baader darüber hinaus zwei Abhandlungen zum Thema, die lange Zeit das Bild Absbergs bestimmten, nämlich Joseph Baader, Der Placker Hanns Thomas von Absberg, in: 34. Jahresbericht des historischen Vereins von Mittelfranken, Ansbach 1866, 103-122; Joseph Baader, Die Fehde des Hanns Thomas von Absberg wider den schwäbischen Bund, München 1880. Erst mehr als 100 Jahre nach Baader nahm sich wieder ein Forscher in einer knappen Skizze des Themas an, vgl. Gerhard Pfeiffer, Hans Thomas von Absberg (ea. 1480? - 1531), in: Fränkische Lebensbilder, Bd.
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