Das Urbar der Herrschaften und Sonnenberg von 1620 Kommentar und Edition Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

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ISBN 978-3-89783-740-9

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2011 Roderer Verlag, Regensburg Quellen zur Geschichte Vorarlbergs, Band 14 (N. F.) Herausgegeben vom Vorarlberger Landesarchiv

Das Urbar der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg von 1620

Kommentar und Edition Bearb. von Katrin Rigort und Manfred Tschaikner

Regensburg 2011 KOMMENTAR -MANFREDTSCHAIKNER

EINLEITUNG 7 VORGÄNGERURBARE 9 DIE ENTSTEHUNG DES URBARS 13 Schwierigkeiten auf Grund von „Amtsmängeln“ 1607 13 Die Tätigkeit der „Urbar-Bereitungs“-Kommission 1608/09 15 Die Grenzbeschreibung von 1609/10 18 Ordnung des Zinseinkommens 1613/14 21 Arbeitsauftrag an Pappus 1618 22 Abschluss der Urbarerstellung 1620 25 Letzte Bemühung Witweilers um das Urbar 1625 27 Biografische Notizen 29 Die Kommissare Balthasar von Herliberg und Michael Witweiler 29 Der Vogteiverwalter Hauptmann David Pappus 30 INHALTLICHE GLIEDERUNG DES URBARS 33 DIE GRENZBESCHREIBUNG 35 Erkundung der Herrschaftsgrenzen 1609/1610 36 Vermeintliche Geburtsstunde des Alpinismus 40 Grenzverlauf im Großvermunt 44 GÜTER,EINKÜNFTEUNDRECHTE 45 Schlossgüter 46 Steuern 48 Fasnachthennen und Todfälle 49 Einnahmen aus der Gerichtsbarkeit 49 Verpachtung der Zollstationen 51 Tafernengeld 51 Bädergeld 52 Jagdrecht und „Wildbann“ 52 „Federspiel“ und „Vogelrecht“ 53 „Verbotene Gamsjagden“ 56 Das „Gatschageld“ und die Nenzinger „Hundskelle“ 56 Fischereirechte und „Ärchen“ 57 Zinseinnahmen 61 Pfennigzinse samt den Wald-, Matten- und Vogt- oder Schenkenzinsen 61 Ehemalige Schmalz-, Käse- und Hühnerzinse 65 Die Nenzinger Lehen 66 Abgekommene Schmelzofenzinse 68 Die Alpen Maroi und Albona und der Nenzengaster Weiher 68 Kollaturrechte 69 IM URBAR INSERIERTE URKUNDEN 69 Sonnenberger Urkunden (1343-1464) 70 Bestätigungen des Grenzverlaufs (1366-1613) 72 Zwei Urkunden aus dem Bludenzer Stadtarchiv (1413 und 1420) 73 Vertrag über das Vogelrecht im (1608) 74 Zwei Lehensurkunden für Alpen am Arlberg und den Nenzengaster Weiher (1614) 74 AUSBLICK: DAS URBAR IM 18. UND 19. JAHRHUNDERT 74 LITERATURVERZEICHNIS 77

EDITION - KATRIN RIGORT

EDITORISCHE VORBEMERKUNGEN 90 TEXT DES URBARS 94

PERSONENINDEX 290 ORTSINDEX 307 LITERATURVERZEICHNIS 318 GLOSSAR 321 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 322 KOMMENTAR -MANFREDTSCHAIKNER

EINLEITUNG

Das Urbar der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg aus dem Jahr 1620 zählt nicht nur zu den bedeutendsten, sondern mit 574 Seiten auch zu den umfang- reichsten historischen Quellen des südlichen . Um der Forschung einen leichteren Zugang zu diesen wertvollen Aufzeichnungen zu ermöglichen, ließ sie Landesarchivar Univ.-Prof. Dr. Alois Niederstätter im Jahr 2008 von der Schweizer Historikerin Katrin Rigort transkribieren. Mir kam die Aufgabe zu, eine Einführung zu verfassen, welche die Entstehung des Urbars nachzeichnet und seinen Inhalt übersichtlich zusammenfasst.

Der Originaltitel der edierten Handschrift lautet: „Urbar und Amtsbuch beider Herrschaften und Ämter Bludenz und Sonnenberg“.1 Sie bildete also mehr als ein gewöhnliches Urbar, worin man hauptsächlich den Besitz oder die Besitzansprüche zu einem bestimmten Zeitpunkt in gewissen Gebieten festhielt. Die Unterlagen, die ausdrücklich der ständigen Verwaltungsarbeit dienten,2 umfassten zahlreiche weiterführende Angaben, so dass man sie auch nach heutigen archivwissenschaft- lichen Definitionen nicht nur als Urbar, sondern als Amtsbuch bezeichnen würde.3 Da aber selbst die Verfasser zumeist nur von einem „Urbar“ sprachen,4 wird dieser Begriff in der vorliegenden Publikation ebenfalls in einem erweiterten Sinn allein verwendet.

Die Datierung des Dokuments fiel auf Grund seiner komplizierten Entstehungsge- schichte nicht leicht. Da der Zeitpunkt des tatsächlichen Abschlusses der Arbeiten am Text bislang unbekannt war, wurde das Urbar in der neueren Literatur zumeist auf 1618 datiert. Manche Autoren verwendeten dazu die gesamte vermeintliche Zeit der Aufzeichnung, nämlich die Jahre 1608 bis 1618.5 In anderen Veröffentlichun- gen ist die Rede von einem „Bludenzer Urbar von 1612“.6 Eine Bestandsübersicht

------1 Urbar 1620, fol. 1r. 2 Vgl. dazu Schöggl-Ernst, Bodendokumentation, S. 516: „Urbare sind in der Regel Momentaufnahmen, die den Besitz zu einem Zeitpunkt erfassen, jedoch nicht der ständigen Verwaltung dienten, sondern oft zu speziellen Anlässen, wie der Besitzteilung, bei bevorstehendem Verkauf oder zur besitzrecht- lichen Absicherung angelegt wurden.“ 3 Richter, Lagerbücher, S. 28, 78, 80 u. 83. 4 Z. B. Urbar 1620, fol. 286v. 5 Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955+1956); Welti, Bludenz, S. 31. 6 Z. B. Flaig, Alpenpark, S. 29; Vogt, Heilbäder, S. 139, 146, 150 u. 173.

Kommentar 7 des Vorarlberger Landesarchivs aus dem Jahr 1939 führte beim „Archiv des Vog- teiamtes Bludenz“ das „große Urbar von 1610“ an.7 Diese Datierung findet sich noch bis in die Siebzigerjahre des 20. Jahrhunderts.8 Mittlerweile steht fest, dass die letzte Redaktion des Urbars im Frühsommer 1620 erfolgte, wobei allerdings das jüngste verwendete Zahlenmaterial bereits zwei Jahre alt war. Da diesem Umstand keine größere Bedeutung zukam, werden die Aufzeichnungen fortan als „Urbar von 1620“ bezeichnet.

Spricht man von einem „Sonnenberger Urbar von 1610“,9 ist außer der Datierung auch die Beschränkung auf die angeführte Region unzutreffend. Es handelte sich nämlich um Aufzeichnungen für die beiden Herrschaften Sonnenberg und Bludenz. Dabei wurden unter dem Begriff „Herrschaften“ bei der Grenzbeschreibung die entsprechenden Territorien als abgesonderte Bereiche mit Hoheitsrechten verstan- den. Ansonsten waren damit hauptsächlich die Besitztümer und Ansprüche einer Domänenverwaltung gemeint,10 die im vorliegenden Fall auch Rechte im benach- barten Gebiet von Blumenegg umfassten.

Da die Grafschaft Sonnenberg bald nach ihrer Eroberung im Jahr 1473 gemeinsam mit der seit 1420 habsburgischen Herrschaft Bludenz durch einen österreichischen Vogt vom gleichnamigen Schloss aus verwaltet wurde,11 bestanden zwar zwei ge- trennte Domänen („Herrschaften“), jedoch nur ein Amt, obwohl vereinzelt pro forma auch von „den Ämtern Bludenz und Sonnenberg“ die Rede ist.12 Da das „Ambt [zu] Bludenz“ die Sonnenberger Besitztümer mitverwaltete und die dortigen Abgaben einziehen ließ,13 wird das Urbar von 1620 im Folgenden nicht wie im Originaltitel als Aufzeichnung zweier Ämter, sondern nur der beiden Herrschaften Bludenz und Sonnenberg bezeichnet.

Im edierten Text werden die Ausdrücke „Amt“ und „Vogtei“ weitgehend synonym verwendet.14 So sind darin ohne Unterschied Abgaben an das „Amt Bludenz“,15 an

------7 Tiefenthaler, Landesarchiv (1939), S. 83. 8 Vorarlberger Flurnamenbuch, Bd. 1, S. 90; Welti, Bludenz, S. 79. 9 Welti, Bludenz, S. 79, nach Vorarlberger Flurnamenbuch, Bd. 1, S. 90. 10 Nachbaur, Kanzleisiegel, S. 139; ders., Archivschutz, S. 37. 11 Niederstätter, Raumorganisation, S. 240. 12 Urbar 1620, fol. 2r. 13 Urbar 1620, fol. 78r. 14 Urbar 1620, fol. 2r, 4r, 87r u. 240v. 15 Urbar 1620, fol. 4r+v, 75r, 96r, 98r, 145r, 232v u. 235v.

8 Kommentar „die Vogtey und daß Ambt Bludenz“16 und an die „Vogtey unserer beeden Herr- schafften Bludenz unnd Sonnenberg“17 erfasst. Die Bezeichnung „Vogteiamt“ kam erst später in Gebrauch.18 Eine Vorform bildete im Urbar von 1620 das Vogt Ambt im Begriff „Vogtamtzinsen“.19

VORGÄNGERURBARE

Die vormals getrennten Ämter in Bludenz und Sonnenberg verfügten selbstverständ- lich schon vor dem 17. Jahrhundert über Aufzeichnungen des herrschaftlichen Be- sitzes und der entsprechenden Rechte. Laut dem Schlossinventar von 1607 standen damals ein großes Urbar Buech, darinnen die Lehen Güeter, auch Haus und Hoff- stetten zue Nenzingen verzaichnet seind, und eine unbestimmte Zahl offensichtlich weniger umfangreicher alte[r] Ambts Urbarn zur Verfügung.20 In der Einleitung der Aufzeichnungen von 1620 heißt es, dass sie eine längst notwendig gewordene Aktualisierung eines älteren bludenzischen Ambtß Urbars darstellen,21 das im Text öfters erwähnt und auf 1506 datiert wird.22

Laut dem Inventar, das man Ende 1617 bei der Übergabe der Vogteiverwaltung von David Pappus an Rudolf Heinrich Kurz anfertigte, lagen in der ersten Lade des Schlossarchivs zwaj alte Urbarien sambt ainem Extract der Herrschafften Bludenz und Sonenberg Einkhomen, auch annderer Gerechtigkhaiten und Freyhaiten. Ittem zwaj alte Lehen Urbar umb die Erblehen zu Nennzingen einschließlich einem Lehens- auszug des ehemaligen Bludenzer Vogts Christoph Schenk von Schenkenstein (1504–1516?23) über die dortigen Korn- sowie Käsezinse und eine Copj der Vogt Zinsen genant die Schenckhen Zinß.24 Das Inventar, das nach dem Tod des Vogtei- verwalters Kurz im Jahr 1623 für seinen Nachfolger Johann Konrad Kastner ange- fertigt wurde, umfasst keine genauen Inhaltsverzeichnisse des Archivschranks. Bei der Übernahme der Vogtei durch Karl Stredele 1625 enthielt die Lade 1 ain altes

------16 Urbar 1620, fol. 4r. 17 Urbar 1620, fol. 2r. 18 Vgl. z. B. Vorarlberger Landesarchiv (fortan: VLA), Vogteiamt Bludenz 4/38. 19 Z. B. Urbar 1620, fol. 1v. 20 VLA, Hohenemser Archiv 171,8. 21 Urbar 1620, fol. 1v, 14v (Zitat), 38r u. 75r. 22 Urbar 1620, fol. 246v (Datierung), 78r, 95v, 137v, 208v, 213v u. 224r. 23 Niederstätter, Vogteien, S. 88. 24 VLA, Vogteiamt Bludenz Lehen 4/32.

Kommentar 9 Ambts Urbar sambt ainem extract der Herrschafften Bludenz und Sonnenberg Einkho- men, auch anderer Gerechtigkhaiten und Freyhaiten, des Weiteren ain newes Urbar, darynnen alle der Herrschaft Bludenz und Sonnenberg Coherenzen, Zyl, Marckhen und anndere dern Gerechtigkhaiten, so anno 1618 aufgericht worden, so aber durch die Commissarj, welche dise Bereitung verricht, noch nit under schriben ist. Fast wort- identische Eintragungen finden sich in den erhaltenen Inventaren von 1628 und 1678.25

Mit dem nunmehr edierten Urbar und dem Großteil des Bludenzer Schlossarchivs gelangten zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohl auch das angeführte „alte Amts- urbar“ samt den Darlegungen über die Gerechtigkhaiten und Freyhaiten ins Vorarl- berger Landesarchiv.26 Dort scheinen sich die beiden urbariellen Aufzeichnungen noch bis vor wenigen Jahrzehnten befunden zu haben, denn der Archivar und Historiker Meinrad Tiefenthaler (1902–198627) transkribierte sie in den Dreißiger- oder Vier- zigerjahren und führte dabei keine fremde Herkunft an,28 was er bei den Abschrif- ten anderer Urbare, die im Tiroler Landesarchiv lagen, sehr wohl tat.29 Dass die erwähnten Aufzeichnungen tatsächlich nicht in Innsbruck verwahrt wurden, be- legen die dortigen Findmittel.30 1873 wurden sie vielmehr durch Johann Michael Tschofen31 in einem alphabetischen Register des Bludenzer Schlossarchivs ver- merkt.32

Die beiden regionalgeschichtlich wertvollen Dokumente sind seit Jahrzehnten ver- schollen. In der Literatur verliert sich ihre Spur schrittweise. So stellte Tiefenthaler in einer 1955 veröffentlichten Arbeit noch ohne Hinweis auf einen fremden Stand- ort fest: „Von den Bludenzer Urbaren ist uns außer Bruchstücken von 1427 und 1451 [sic!] nichts erhalten geblieben.“33 Etwas mehr als ein Jahrzehnt später ver- ortete sein Sohn Eberhard, der bei der Arbeit an den Quellen vom „Landesober- archivrat i. R.“ unterstützt wurde, das „sog. Sonnenberger Urbar von 1423, 1457“

------25 VLA, Vogteiamt Bludenz Lehen 4/32. 26 Vgl. dazu Nachbaur, Archivschutz, S. 42-49. 27 Vgl. Burmeister, Landesarchiv; Burmeister, Tiefenthaler; Wanner, Tiefenthaler. 28 VLA, Nachlass Tiefenthaler, Nr. 14. 29 VLA, Nachlass Tiefenthaler, Nr. 15+16. 30 Vgl. Tiroler Landesarchiv (fortan: TLA), Rep. 244 (Verzeichnis der Urbare), und Zettelkataloge. Auch im Österreichischen Staatsarchiv, Wien, weisen die Findbehelfe keine urbariellen Aufzeichnungen aus der Herrschaft Sonnenberg aus. 31 Zu seiner Person vgl. Thaler, Tschofen, S. 11. 32 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 519, fol. 108r. 33 Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 61.

10 Kommentar im „Landesregierungsarchiv Innsbruck“ und erwähnte im Quellenverzeichnis sei- nes Buches, dass sich eine „Abschrift im Eigenbesitz“ befinde.34 Elmar Schallert, der das Originaldokument in Innsbruck wohl vergeblich gesucht hatte, bezeichnete es 1992 als „Werdenbergisches Urbar der Herrschaft Sonnenberg von 1423 bzw. 1457, ehemals im Tiroler Landesarchiv, derzeit nur abschriftlich erhalten im Besitz von Dr. Meinrad Tiefenthaler, “.35

Dessen Bemerkung aus dem Jahr 1961, wonach ein Bludenzer „Archivar“ im 19. Jahrhundert „Urkunden, die er nicht lesen konnte, zerschnitt und wertvolle Urbare und Handschriften bis nach Heidelberg verkaufte“,36 ist nach den vorliegenden Informationen nicht nachvollziehbar, denn alle im Inventar von 1625 erwähnten Urbare aus dem Bludenzer Archiv wurden vollständig bis ins 20. Jahrhundert über- liefert. In Verlust geraten sind jedoch der Großteil jener urbariellen Aufzeichnun- gen der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg, die sich im 17. Jahrhundert im Innsbrucker Archiv befanden. Im Gefolge der Errichtung selbständiger Behörden für die österreichischen Vorlande wurden 1756 nachweislich das ehemals für die Innsbrucker Kammer bestimmte Exemplar des Urbars von 1620 sowie ein „Urbar Bludenz, Sonnenberg 1462“ samt einem Verzeichnis der Schenkenzinse zu Bludenz aus dem Jahr 1516, das ausdrücklich Letzterem beilag, ebenso wie Feldkircher und Fußacher Urbare nach Konstanz überstellt.37 In Vorderösterreich erwartete die Archi- valien in den folgenden Jahrzehnten kein günstiges Schicksal: „Die bald nachher aus- brechenden großen Kriege und fortwährenden Territorial-Veränderungen in ihrem Gefolge haben mehrfache Flüchtung, dann Vertheilung an die in Oesterreichs Erbe tretenden Staaten Württemberg und Baden mit sich gebracht.“ Dabei ging manches verloren.38

Im Gegensatz zu den Feldkircher und Fußacher Urbaren gelangte von den Bluden- zer Aufzeichnungen schließlich nur noch das Verzeichnis der Schenkenzinse nach Innsbruck zurück. Die beiden Urbare von 1464 und „1618“ waren verschollen. Der Forderung des Tiroler Guberniums an die großherzoglich badische Regierung des Seekreises in Konstanz nach Ablieferung dieser Handschriften aus Bludenz und Sonnenberg war deshalb im Jahr 1843 kein Erfolg beschieden.39 So verfügt das

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34 Tiefenthaler, Flurnamen, S. 243. 35 Schallert, Jagdgeschichte, S. 358, Anm. 82; in einer früheren Arbeit – Schallert, Jagd, S. 20 – finden sich keine näheren Angaben zur Herkunft der Quellen. 36 Tiefenthaler, Landesarchiv (1961), S. 391. 37 Schönherr, Archive, S. 52-53. 38 Schönherr, Archive, S. 54. 39 Staatsarchiv Freiburg A 89/1, Nr. 36.

Kommentar 11 Tiroler Archiv seit dem 19. Jahrhundert nur mehr über eine summarische Auflis- tung der Einkünfte der Herrschaft Bludenz, die aus einem Kammer-Raitbuch von 1427/28 stammt,40 ein Verzeichnis der Leibsteuern nach Gemeinden der Herrschaft Sonnenberg aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts41 und die sechsseitige Liste der „Vogt-“ oder „Schenkenzinse“ in der Herrschaft Bludenz aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.42

Unabhängig von der Frage, ob Meinrad Tiefenthaler noch von einem der verlorenen Bludenzer Archivalien in Heidelberg Kenntnis erlangt hatte, lagen ihm urbarielle Aufzeichnungen des 15. Jahrhunderts vor, die nicht wie das verschollene Urbar auf 1464 datiert waren. In Form seiner Abschriften stehen sie der Forschung dankens- werter Weise weiterhin zur Verfügung.43

Die umfangreichere der beiden Transkriptionen umfasst 35 Blätter und trägt den Titel Amptß Urbar, so beschriben worden im 1423 und 1457isten jar. Schon in der ersten Eintragung ist ein Recht der Herrschaft Bludenz angeführt; die folgenden Darlegungen beziehen sich sowohl auf Bludenz als auch auf die Herrschaft Sonnen- berg. Der Text muss also nach 1473 entstanden sein. Es empfiehlt sich deshalb, ihn künftig nicht mehr als werdenbergisches oder sonnenbergisches Urbar von 1423 beziehungsweise 1457 zu bezeichnen, selbst wenn er Angaben aus diesen Jahren enthält.

Die zweite Abschrift Tiefenthalers bilden sieben maschingeschriebene Blätter mit der Überschrift Etliche alte preuch und gerechtigkaiten der herrschaft hie zugehören- de. Dabei handelt es sich wohl um einen Auszug aus dem Bludenzer Urbar von 1506,44 der laut einem zeitgenössischen Vermerk in den Besitz eines nicht näher bekannten „Hanns“ und später ins Schlossarchiv gelangt war. Er ist ident mit dem

------40 TLA, Urb. 231/1; für seine freundliche Unterstützung bei der Recherche danke ich Herrn Dr. Ronald Bacher, Tiroler Landesarchiv. 41 TLA, Urb. 231/2. 42 TLA, Urb. 231/3, früher: Pestarchiv XXII/150, Vermerckt die järlichen Zins, so wilend Cristoff Schenckh in der Vogtey und Ampt Bludentz und Sonnenberg gehapt und verlassen hät und vallen die zins alle järe uff Martini zuo verzinsen. Das Dokument wurde wohl kurz nach seiner Abfassung von anderer Hand auf 1516 datiert. 43 Bereits Burmeister (Landesarchiv, S. 279; Tiefenthaler, S. V) würdigte diesen Umstand: „Zu der stil- len Tätigkeit des Archivars gehören auch verschiedene Abschriften mittelalterlicher Urbare durch Meinrad Tiefenthaler.“ 44 So ist zum Beispiel der Text über das Vogelrecht fast wortidentisch mit jenem im Urbar von 1620.

12 Kommentar „Urbar der Herrschaft Bludenz“ aus dem 16. Jahrhundert, das Karl Heinz Burmeister im Gefolge Tiefenthalers dem Tiroler Landesarchiv zuschrieb.45

DIE ENTSTEHUNG DES URBARS

Schwierigkeiten auf Grund von „Amtsmängeln“ 1607

Die zeitliche Nähe der Anfertigung von Urbaren in den Herrschaften Feldkirch, Bludenz und Sonnenberg zu den Arbeiten Mathias Burglehners veranlasste Meinrad Tiefenthaler dazu, auch in dem Tiroler Geschichtsschreiber und Kartographen einen „Anreger zu diesen unter Maximilian verfassten Urbaren, besonders zu den Grenz- beschreibungen“, zu sehen.46 In den vorliegenden Quellen sind jedoch profanere Gründe für deren Entstehung dokumentiert.

Im Sommer 1606 war Hauptmann David Pappus dem verstorbenen Gabriel Dionys von Schellenberg als Vogteiverwalter der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg nachgefolgt.47 Im Jahr darauf wurde Graf Kaspar von deren neuer Vogt. Seine Bestellung erfolgte unter dem Datum des 19. Mai 1607.48 Kurz danach über- nahm er Pappus in seinem bisherigen Amt mit einem Bestallungsvertrag vom 22. Juni 1607.49

Wenige Wochen davor, am 14. Mai, hatte der Vogteiverwalter – vermutlich im Zuge der Arbeiten an der Amtsrechnung für die Zeit vom Juli 1606 bis Juni 160750 – der zuständigen Innsbrucker Kammer in einem ausführlichen Schreiben den Abgang von Zinsbriefen und andere Ambts Mengel gemeldet. Der Landesfürst Erzherzog Maximilian erließ daraufhin gleichzeitig mit der Bestellung Graf Kaspars zum Vogt am 19. Mai 1607 einen Kommissionsbefehl auf Karl Kurz von Senftenau, den kai- serlichen Rat und Vogt der Herrschaft Feldkirch, worin ihm aufgetragen wurde, vom Geschütz, von der gesamten übrigen Fahrnis sowie von den Urbarien, Bevelchen,

------45 Dabei handelt es sich um das „Urbar der Herrschaft Bludenz“ aus dem 16. Jahrhundert, das laut Burmeister im Tiroler Landesarchiv verwahrt sein soll: Burmeister, Vogelrecht, S. 34, Anm. 17. 46 Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 63. 47 Sein Dienstrevers stammt vom 4. August 1606: TLA, Dienstreverse Nr. 88; Sander, Vögte, S. 67, führt als Ausstellungsdatum des Bestallungsbriefes den 3. August 1606 an. 48 TLA, Urkundenreihe I, P 4550; Irtenkauf, Scesaplana, S. 39, schreibt irrtümlich, Graf Kaspar sei mit dem „Verwalteramt“ in Bludenz betraut worden. 49 VLA, Hohenemser Archiv 55,55. 50 VLA, Hohenemser Archiv 55,38.

Kommentar 13 Registern, Schrifften, Mandaten, Bevelhen [sic!] und allem anderm, so zue solcher vogteilichen Verwaltung geherig, ein Inventar zu erstellen, nachdem er dies alles am 15. August 1606 von der Witwe und den Erben des verstorbenen Vogteiverwalters Schellenberg übernommen hatte.

Das entsprechende Schriftstück wurde daraufhin am 21. Juni 1607 in zwei Fassun- gen ausgefertigt. Das nach Innsbruck gesandte Dokument war von Graf Kaspar eigenhändig gesiegelt und unterschrieben. In seinem ersten Abschnitt führt das Inventar die Waffen auf Schloss Bludenz an; im zweiten listet es den Hausrat auf. Darauf folgt ein Bestandsverzeichnis des Schlossarchivs, dessen Unterlagen in einem „großen Kasten“ mit 21 Schubladen lagen. Außer den Akten und zahlreichen Urkunden zählten zum Bestand auch zwei Handschriftenbände: Beim ersten han- delte es sich um ein alts buech, darinn die sonnenbergischen Brieff begriffen waren. Laut Inventar befand es sich im Jahr 1607 nicht in Bludenz, sondern bei der Regie- rung in Innsbruck.51 Es enthielt Abschriften der Sonnenberger Urkunden, die ge- mäß Urbar von 1620 aus jenem des Jahres 1506 übertragen worden waren.52 Den zweiten Handschriftenband des Schlossarchivs bildete ein alt Urbar Buech, darinnen die Lehen Güeter, auch Haus und Hoffstetten zue Nenzingen verzaichnet seind. Es han- delte sich dabei also um ein gesondertes Nenzinger Urbar, das den außergewöhn- lich umfangreichen landesherrlichen Besitz in dieser Gemeinde dokumentierte. Wie die Sonnenberger Urkunden fand auch das Nenzinger Güterverzeichnis Eingang ins Urbar von 1620. Die übrigen urbariellen Aufzeichnungen waren – wie bereits erwähnt – nicht besonders umfangreich, denn sie lagen als alte Ambts Urbarn in der Lade 15, und zwar zusammen mit etlichen älteren Berichten über Mängel der örtlichen Verwaltung. Ein weiteres Schreiben dieses Inhalts war von Vogteiverwalter Schellenberg im Jahr 1603 verfasst worden und befand sich unter den Akten der Lade 5.53

Während nach dem Tod des Vogtes Hektor von Ramschwag im Jahr 160154 den Herrschaften Bludenz und Sonnenberg einige Zeit lang nur Vogteiverwalter vor- gestanden waren, deren Defizite bei der Amtsführung zu Lasten der landesfürst- lichen Kasse gingen, bestand für Graf Kaspar von Hohenems nach der Übernahme

------51 VLA, Hohenemser Archiv 171,8. 52 Urbar 1620, fol. 246r. 53 VLA, Hohenemser Archiv 171,8; Schellenberg ließ auch Grenzbeschreibungen herrschaftlicher Güter anfertigen: VLA, Vogteiamt Bludenz Lehen 6/55. 54 Sander, Vögte, S. 66.

14 Kommentar der Vogtei ein unmittelbares persönliches Interesse an möglichst hohen Einnah- men. Deshalb kam es bereits im Herbst 1607 zu Konflikten zwischen dem neuen Vogt und dem Vogteiverwalter. Da Letzterer unter anderem die ausständigen Zinse nicht in der gewünschten Höhe und Geschwindigkeit einzutreiben vermochte, warf ihm der Graf in einem Brief vom 6. Dezember erzaigten Despect, thrutzigen Hochmuet und darauß schließliche Unthrew vor. Pappus verteidigte sich damit, dass er die Innsbrucker Kammer schon früher auf ein Jahresdefizit der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg von mehr als 1.000 Gulden hingewiesen habe. Allein die Verzöge- rungen bei den Zinseinnahmen zeigten anschaulich, was es für ain Beschaffenhait mit deß Amptß Einkhumen hatt.55

Außer den strukturellen Problemen machten Pappus damals auch persönliche und vor allem politische Schwierigkeiten zu schaffen. So befürchtete der Vogteiverwal- ter nicht nur, von Leyten, die mir nit wol wöllen, beim Grafen in Missgunst gebracht worden zu sein,56 sondern war auch mit einem vehementen Widerstand der Mon- tafoner gegen die bestehenden Verwaltungs- und Gerichtsstrukturen konfrontiert. Dieser Konflikt wirkte sich unmittelbar auf die Finanzgebarung des Vogteiverwal- ters aus. So schrieb er am 19. Dezember 1607 dem Grafen, der von ihm Geld for- derte: Ich bin gleychwol an St. Josen Tag57 in Montafon geritten, verhoffende ain Gulde 40 oder 50 einzunemen, so hab ich sovil nit bekhumen, daß ich dem würt die Zerung bezahlen mügen. Sy geben gleych weder umb Gepott noch Verpott nichts mehr, und khan ich gar khaine frevel mehr von inen einbringen.58

Über die damalige „Unabhängigkeitsbewegung“ der Montafoner publizierte die deutsche Malerin, Schriftstellerin und Sagensammlerin Helene Raff (1865–1942) schon 1914 in der „Deutschen Rundschau“ eine Novelle mit dem Titel „Das Recht von Montafon“, die auch Hauptmann Pappus posthum zu literarischen Ehren brachte.59

Die Tätigkeit der „Urbar-Bereitungs“-Kommission 1608/09

Die Probleme beim Bludenzer Amt erforderten das Eingreifen von höchster Stelle: Am 4. Januar 1608 erteilte Erzherzog Maximilian den beiden erfahrenen Bregenzer

------55 VLA, Hohenemser Archiv 55,48. 56 VLA, Hohenemser Archiv 55,48. 57 Jodokstag: 13. Dezember. 58 VLA, Hohenemser Archiv 55,48. 59 Raff, Recht, S. 181 u. 354.

Kommentar 15 Beamten Balthasar von Herliberg und Michael Witweiler den Auftrag, als Kommis- sare ein neues Urbar für die Vogt Ambt Zinß – also über die Zinseinnahmen des „Vogteiamts“ – anzufertigen. Um die „Höfe, Stücke und Güter“, „Renten, Zinse und Gülten“ genau erheben zu können, sollten sie unter Mitwirkung des Vogteiverwal- ters David Pappus die alten Schriften, insbesondere das diesem jüngst übermittelte Urbar, genau überprüfen sowie neue Verpflichtungen erfassen und rechtsverbind- lich dokumentieren. Das anschließend zu erstellende Urbar hätten sie unterschrie- ben und gesiegelt an die Kammer nach Innsbruck zu senden. Eine kollationierte Abschrift sollte im Amt zu Bludenz verbleiben.60

Die Kommissare nahmen Ende Mai 1608 ihre Arbeit auf, indem sie im Beisein des Vogteiverwalters und unter Zuzug des Untervogts Georg Fritz, des Sonnenberger Landammanns Bartholomäus Reuz, des dortigen Landschreibers Hans Henggi so- wie anderer Gerichtsgeschworener und ehrbarer Personen die alten Urbare, Register, Schriften und alle zu diesem Thema eingegangenen Berichte in Bludenz durchzu- sehen begannen. Wie es in der Einleitung zum Urbar von 1620 summarisch heißt, bestand das Ziel der Unternehmung darin, alle herrschaftlichen Rechte und Gerech- tigkeiten, Steuern, besetzte und unbesetzte Renten, Zinse und Gülten samt den herrschaftlichen Lehenshöfen, Mühlen, „Stücken und Gütern“ mit größtem Fleiß ausfindig zu machen und korrekt zu verzeichnen.61 Diese Aufgabe sollte schließlich aber wesentlich längere Zeit in Anspruch nehmen, als vorgesehen war.

Aus dem Jahr 1608 liegen ein Verzeichnis der neu erfassten „Schenken Zinse“62 und Aufzeichnungen zu einem Lokalaugenschein vor, der mit anschließender Mark- steinsetzung beim landesfürstlichen Besitz auf der Schass oberhalb von Bürs vor- genommen wurde.63 Dort war einst die Burg Rosenberg gestanden.64

Nachdem Herliberg und Witweiler, die beiden Bereütungs Commissarien des Herr- schaffts Urbari zu Bludenz und Sonnenberg, Anfang 1609 einen Bericht über die Urbars Bereuttung nach Innsbruck erstattet hatten,65 galt es folgende Punkte zu klären beziehungsweise zu erledigen: 1. Die Inhaber des Älpeles Garmil (Garniele) im Kirchspiel Braz sollten einen Lehens- brief erhalten, worin dessen Zins um ein Viertel Schmalz höher festgesetzt war. ------

60 Urbar 1620, fol. 1r-3r. 61 Urbar 1620, fol. 3r-4r. 62 VLA, Vogteiamt Bludenz Lehen 2/17. 63 VLA, Vogteiamt Bludenz 6/55. 64 Tschaikner, Feste Bürs, S. 4-7. 65 VLA, Hohenemser Archiv 55,44.

16 Kommentar 2. Die Wildgrube bei Klösterle, deren Größe man festzustellen hatte, war dem ört- lichen Zoller nach einer Zinssteigerung als Lehen zu verleihen. 3. Die Alpgenossen auf Fraßen oberhalb von Nüziders, die Zunderienen verbrennt – also ihr Weidegebiet durch Brandrodung vergrößert – hatten, sollten ebenso wie jene von Nenzigast im Klostertal entweder eine Geldstrafe oder einen ver- doppelten Schmalzzins erstatten. 4. Über etliche Zinsablösungen des ehemaligen Vogts Hektor von Ramschwag, unter anderem jene mit dem Bludenzer Bürgermeister Mathias Zürcher,66 5. über die Groppen (Fischart), den „Märzen-Groppen-Kratten“ oder ein eventuelles Groppenverbot, 6. über die Wildbäder in beiden Herrschaften, insbesondere über das Bad in Galina, und 7. über den Weiher auf Gallmist (Letze bei ) mussten nähere Erkundigun- gen eingezogen werden. 8. Die Sägmühle in Bludenz sollte man den ramschwagischen Erben abkaufen und 9. einen Bericht über die fünf Gamsjagden einholen.67

Zu diesen Themen liegt einiges an Schriftverkehr vor, insbesondere zu den ram- schwagischen Zinsablösungen.68 Über die fünf gefreiten Gamsjagden konnte Vog- teiverwalter Pappus selbst durch Nachfragen bei altgeseßnen und erlebten personen nichts Näheres in Erfahrung bringen.69 Bezüglich des Mertzen Kratten Groppen erklärten die Fischer der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg, man habe zwar von ihnen bisher nichts verlangt, sie würden die Abgabe jedoch künftig gehorsam liefern.70 Dem Landschreiber Henggi gelang es nach Verhandlungen mit dem Land- vogt auf Castels im Prättigau – er war der Vogt derer von Rappenstein aus Konstanz als nunmehrige Besitzer –, die ehemals vom Vogt Hektor von Ramschwag inne- gehabte Sägmühle, die nahe der Amtsmühle in Bludenz errichtet worden war, um 35 Gulden für das Ärar zu erwerben.71 Damals wurde auch die dortige Schlossmühle gewinnbringend verpachtet.72 Des Weiteren bemühte man sich im Jahr 1609, ver- schiedene Lehensverhältnisse, wie etwa jene der Mühle in Bürs, zu klären.73

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66 Vgl. dazu VLA, Vogteiamt Bludenz 143/2619. 67 VLA, Hohenemser Archiv 55,61. 68 VLA, Vogteiamt Bludenz 60/775. 69 VLA, Hohenemser Archiv 33,9. 70 VLA, Hohenemser Archiv 55,43. 71 VLA, Hohenemser Archiv 55,44. 72 VLA, Hohenemser Archiv 55,45. 73 VLA, Vogteiamt Bludenz 1/5 u. 49/570.

Kommentar 17 Unklar bleibt die Funktion eines kurzen Urbars, das laut einem Vermerk auf der Rückseite 1607 von Herren Casparn Graffen zue Hochenembß etc. aufgericht worden sei. Darin wird jedoch schon einleitend die Verschreibung der Pfandschaft auf des- sen Sohn Jakob Hannibal im Jahr 1610 erwähnt. Der Verfasser dieser Aufzeichnun- gen verwendete auffällig falsche Ortsnamen, wie z. B. Tschattguns statt , Binserow statt Bingserau, Wunserow statt Bürserau, Tschaling statt Tschalenga.74 Eine Besonderheit stellt die Namensform einer Vogtzinspflichtigen dar: Sie scheint im Urbar als die Böß Dorte genannt Barbbische auf,75 was sie als Magieverdächtige oder gar als Hexe auswies.76 Beim Kapitel über die Fischereirechte heißt es, die Brun- nenbäche trügen ain Vile der gueten Ferschinen. Die alte Jagdgerechtigkeit wurde überschrieben mit dem Titel Vorst. Dazu gehörte die Herrlichkhait zu hagen, zu jagen und zu büerschen in der ganzen Herrschafft Bludenz und Sonnenberg zuo der Herr- schafft belieben. Unmittelbar davor heißt es: Holtz, die Beholzung in der Herrschafft aigenthumblichen holz, der Vorst genandt.77

Die Grenzbeschreibung von 1609/10

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts bahnten sich schwere Konflikte mit den zum Teil noch unter österreichischer Oberherrschaft stehenden bündnerischen Gerichten südlich von Vorarlberg an.78 Als der Bludenzer Vogteiverwalter Pappus, der Son- nenberger Landschreiber Henggi und sein Bregenzer Amtskollege Witweiler 1607 als landesfürstliche Kommissare zwischen dem Castelser Landvogt Georg Beeli und den prättigauischen Untertanen vermitteln sollten, vermochten sie bei der damali- gen Pündtischen Unrhue nichts auszurichten.79 Im selben Jahr fielen dem Bluden- zer Amt Kosten in der Höhe von etwas mehr als 62 Gulden für eine Kommission zu Besichtigung der Pässen gegen den Pündtern (sic!) an, ohne dass deren Ergebnisse bekannt sind.80

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74 VLA, Vogteiamt Bludenz 60/774. 75 Sie bezahlte von einem Zins in der Höhe von vier Pfund Pfennig ein Pfund Pfennig 13 Schilling und 34 Pfennig. Den Rest erstattete Peter Neyer von St. Anton (2 lb. 6 ß. 8 d.). Es muss sich dabei um jenen Zins gehandelt haben, den 1620 Leonhardt Adlberg von Zalans leistete: Urbar 1620, fol. 215r. 76 Möglicherweise handelte es sich dabei um jene Tochter Hieronymus Barbischs, über die 1604 ein Rechtsgutachten wegen Hexereiverdachts erstellt wurde: Tschaikner, Böse, S. 75. Sie ist auch in einer Zusammenstellung der Vogt- oder Schenkenzinse von 1608 erwähnt als Dorothea Barbeische, genant die Böß Dorothe: VLA, Vogteiamt Bludenz 2/17. 77 VLA, Vogteiamt Bludenz 60/774. 78 Gillardon, Geschichte, S. 145-147. 79 VLA, Hohenemser Archiv 55,38; Hirn, Erzherzog Maximilian, Bd. 2, S. 223. 80 VLA, Hohenemser Archiv 55,48.

18 Kommentar Da die Sicherung der Grenze zwischen den Herrschaften Bludenz und Sonnenberg sowie dem Prättigau in der damaligen politischen Situation schon länger als eine strategische Notwendigkeit galt, erhielt der Vogteiverwalter Hauptmann Pappus im Jahr 1609 den Auftrag, bei der anstehenden Beschreibung aller Grenzen der beiden Herrschaften für das zu errichtende Urbar auch die Beschaffenheit der „Ortspässe“ (Grenzpässe81) sowie der „Ross“- und Fußwege ins Engadin, ins Prättigau und über- haupt nach Bünden zu erheben. Dabei sollte er auch festhalten, wie diese auf be- sorgennde Kriegßgefahr oder Einfahl zue besezen und zu verwahren wären.82 Mit Ausnahme einer kurzen Begehung der Grenze gegen Blumenegg führte Pappus den Auftrag im Sommer 1610 aus.

Nach Abschluss der Erhebungen ließ der Vogteiverwalter eine erste Version seiner Grenzbeschreibung in zwei Fassungen von Johann Freidinger schreiben. Eine davon war für Innsbruck vorgesehen, die andere für das Bludenzer Vogteiamt. Die Rück- erstattung der Kosten in der Höhe von vier Gulden und 30 Kreuzern im Rahmen der Amtsrechnung von 1611 verweigerte die Kammer jedoch.83 Sie verlangte von Pappus, dass der erhobene Grenzverlauf von den Nachbarn bestätigt würde.

Deshalb sandte der Vogteiverwalter im folgenden Jahr den Sonnenberger Landschrei- ber Hans Henggi zum Vaduzer Landvogt84 und Christian Schueler ins benachbarte Gericht Tannberg sowie ins Stanzertal. Der dortige Gerichtsanwalt und der Tannber- ger Ammann stellten daraufhin im Herbst 1612 entsprechende urkundliche Bestä- tigungen des Grenzverlaufs aus.85 Der Landvogt in Vaduz bekräftigte die Gültigkeit einer entsprechenden Urkunde von 151586 unter dem Datum des 30. Januar 1613.87 Die Grenze zum Gericht Nauders bestätigte der Richter von Galtür brieflich.88 Die Vertreter der Stände Sonnenberg und Montafon stellten Urkunden über ihre Gren- zen aus.89 Jene zwischen Sonnenberg und Feldkirch bestätigten die Notare Hans Heinrich Metzger aus Lindau und Johannes Heinrich Lanius durch die Abschrift eines uhralten Brief[s],90 nämlich der Urkunde von 1366 über den Wald Nenzengast.91

------81 Deutsches Wörterbuch, Bd. 13, Sp. 1352. 82 Urbar 1620, fol. 7v-8r. 83 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 291, o. fol. 84 Dessen Bestätigung des 1515 schon beurkundeten Grenzverlaufs erfolgte jedoch erst im Januar 1613. 85 Urbar 1620, fol. 9r-11r u. 12v-13v. 86 Urbar 1620, fol. 31r-34v. 87 Urbar 1620, fol. 34v-36r. 88 Urbar 1620, fol. 51r-52r. 89 Urbar 1620, fol. 41r-45r u. 62r-65r. 90 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 293, o. fol.; Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 68-69. 91 Urbar 1620, fol. 26r-27r; VLA, Urk. 3017.

Kommentar 19 Beim umstrittenen Grenzverlauf zwischen den Herrschaften Sonnenberg und Blu- menegg findet sich im Urbar von 1620 statt der sonst üblichen urkundlichen Bestä- tigung durch die Nachbarn die Abschrift einer Urkunde des Grafen Heinrich von Werdenberg mit entsprechenden Angaben aus dem Jahr 1391, die fälschlich auf 1351 datiert sind.92 Des Weiteren sind Zeugenaussagen aus der Zeit des Vogtes Hektor von Ramschwag (1569–160193) angeführt.94

Nachdem Pappus die Schreibkosten für die erste Ausfertigung der Grenzbeschrei- bungen neuerlich in die Amtsraitung von 1612 aufgenommen hatte, wurden sie ihm ebenso wie ein Gulden und sechs Kreuzer für deren Einbände zurückerstattet.95 Im folgenden Jahr erhielt der Schreiber Johann Freidinger für die überarbeitete Version der Grenzbeschreibung aus der Amtskasse fünf Gulden. Deren Einbände kosteten nur mehr einen Gulden.96

Bezüglich der von Pappus angesuchten „Ergötzlichkeit“ für die angestellten Erhe- bungen schlug Graf Kaspar der Kammer am 26. Juni 1612 vor, ihm jene 300 Gul- den Strafe zu überlassen, die Hans Leu zu zahlen haben würde, unter anderem weil er seine Tochter mit listigen Practicen an zwinglische Ortt verschickht hatte. Der Vog- teiverwalter war jedoch mit dieser Lösung nicht einverstanden. Auch sein Mitkom- missar, der Sekretär Freiseisen, habe ihm den vertraulichen Rat gegeben, sich nicht darauf einzulassen. Pappus wollte lieber mit mehreren unterschiedlichen Strafzah- lungen abgefunden werden, die verlässlicher einzutreiben waren.97 Mit Kammer- befehl vom 20. August 1613 wurde diesem Wunsch entsprochen. Der Vogteiver- walter bezog die 300 Gulden schließlich aus verschiedenen Strafen, und zwar von Hans Kaiser 90, Vest Ganahl zehn, Jakob Kessler 100, Christa Patalaun 50, Jakob Perk 35 und Ulrich Netzer 15 Gulden.98

------92 Urbar 1620, fol. 16v-19v. 93 Niederstätter, Vogteien, S. 88. 94 Urbar 1620, fol. 21r-24r. 95 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 293, o. fol. 96 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 294, fol. 52v. 97 VLA, Vogteiamt Bludenz 60/775; Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 68, stellt diese Vorgänge so dar, als ob sich Graf Kaspar für Pappus eingesetzt hätte. 98 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 294, fol. 51v-52r.

20 Kommentar Ordnung des Zinseinkommens 1613/14

Da im Amt Bludenz etliche alte Zinsbriefe nicht mehr auffindbar waren, ordnete die Kammer im Jahr 1613 an, für Töni Purtscher, für Hans Steu zu , für Hans Gantner gemeinsam mit Sebastian Heim, für Thomas Fritz, für Landammann Bartholomäus Reuz, für Sebastian Marte, für Hans Burger gemeinsam mit Viktor Berchtold und Jakob Matt sowie für Andreas Schnetzer neue Pergamenturkunden auszufertigen.99 Am 25. März 1614 befahl die Behörde in Innsbruck, sämtliche Zinsbriefe und alle anderen beim Amt Bludenz vorhandenen briefliche[n] gerechtig- kheiten zu beschreiben und in daß newe inventarj zubringen. Für die entsprechende Arbeit erhielt wiederum Johann Freidinger ein Schreibgeld in der Höhe von fünf Gulden. Für seine Verköstigung durch Pappus während dreier Wochen waren vier- einhalb Gulden angefallen. Die Einbände für die zwei neuen Inventare kosteten 32 Kreuzer. In der Amtsrechnung wies Pappus ausdrücklich darauf hin, dass auch er mit der Erstellung der neuen Unterlagen große Mühe und Arbeit zuegebracht habe.100

Überhaupt scheint der Vogteiverwalter unter großem Arbeitsdruck gestanden zu sein. So heißt es in derselben Amtsrechnung von 1614: Weil sich dann die amptß- geschafft [sic!] täglich mehren und überhauffen, auch vil andere sachen, so daß ampt nit berüeren, sonderlich die wuecher comission und dergleichen vor der hand, so sehr vil schreibenß brauchen, so hab ich allein in disem jar fünf ryß pappier verbraucht, die siebeneinhalb Gulden kosteten.101

Nachdem Graf Kaspar wohl schon längere Zeit nur mehr mäßig an der Vogtei über die Herrschaften Bludenz und Sonnenberg interessiert gewesen war, tauschte er diese im August 1614 nach dem Tod des Vogts Karl Kurz von Senftenau gegen jene über die Herrschaft Feldkirch ein.102

In den ersten Jahren des neuen Bludenzer Vogts Friedrich Altstätter zu Kalten- burg103 scheinen die Arbeiten am geplanten Urbar wieder ins Stocken geraten zu sein. Eine Änderung trat erst ein, als Pappus aus seinem Amt als Vogteiverwalter geschieden war.

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99 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 294, fol. 72r. 100 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 296, fol. 68r. 101 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 296, fol. 68v. 102 Sander, Vögte, S. 67; vgl. dazu TLA, Urkundenreihe I, P 4391. 103 Sander, Vögte, S. 67; zur Ablösung der Pfandsumme und anderen finanziellen Regelungen vgl. TLA, Urkundenreihe I, P 4569 u. 4570.

Kommentar 21 Arbeitsauftrag an Pappus 1618

Zu Martini (11. November) 1617 übernahm Hauptmann Rudolf Heinrich Kurz von Senftenau die Bludenzer Vogteiverwaltung.104 Er stammte aus einem mehrfach mit den Pappus verschwägerten Lindauer Geschlecht.105 Sein Vorgänger wurde zwar mit landesfürstlicher Entschließung vom 23. Mai 1618 zum neuen Vogteiverwalter von Feldkirch bestimmt; Graf Kaspar lehnte dies jedoch als nit annemblich ab, unter an- derem da er gegenüber Pappus seiner Verrichtung halber, sonderlich sovil die Justici Befürderung und deren Execution betrifft, nit wenig Bedenckhen hegte. So war zum Beispiel gegen Ende seiner Bludenzer Amtszeit ein Rechtsstreit des Vogteiverwal- ters mit dem Weißgerber Kaspar Zimmermann so heftig geworden, dass die Inns- brucker Behörde Pappus im Juni 1617 befahl, sich hinfüro in seinem Ambt mererer Beschaidenhait zu „befleißen“.106 Im August 1618 jedenfalls übernahm Dr. Christoph Schalk das Amt eines Feldkircher Vogteiverwalters.107

Um diese Zeit war Pappus mit den Abrechnungen seiner Bludenzer Vogteiverwal- tung und der Wucher-Kommission, die er zusammen mit dem Bregenzer Amtsver- walter Dr. Diethelm Jehlin (Ülin) und dem dortigen Landschreiber Witweiler durch- geführt hatte,108 beschäftigt.109 Im Zusammenhang damit suchte er bei der Kammer um einen Ersatz von Zehrungs- und Reisekosten an, der ihm nicht gewährt wurde. Allerdings stellte man ihm am 23. Juli 1618 in Aussicht, dass man sich seiner er- innern werde, wenn er die völlige vor lengst anbevolchne bludenzische Urbars Bereü- tung zu End gebracht habe.110

Entsprechende Arbeiten hatte Pappus schon davor aufgenommen. Laut Amtsrech- nung wurde dem Innsbrucker Kammerboten Sebastian Feldthurner, der deß Pappuß Raitung und Bludenzische Ambt Urbar herauß getragen hatte, am 20. Mai 1618 aus

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104 Gemäß landesfürstlicher Bestellung vom 21. Oktober 1617: VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 296, fol. 1r u. 45v; Sander, Vögte, S. 67. Nach einem Bericht des neuen Vogteiverwalters soll sein Vorgänger Pappus das Schloss wegen des gefangenen Valtin Tiefenthalers erst am 27. November verlassen haben: VLA, Vogteiamt Bludenz 157/3275. Vgl. auch TLA, Buch Walgau, Bd. 12, fol. 349r+v. 105 Schmid, Pappus, S. 53-55. 106 TLA, Buch Walgau, Bd. 12, fol. 343v-344r. 107 VLA, Hohenemser Archiv 56,14 u. 60,3. 108 Z. B. TLA, Urkundenreihe I, P 4553 u. 4561; TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 621, „Gemeine Missiven“ 1618, Nr. 152-153, fol. 1205r+v. 109 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 621, „Gemeine Missiven“ 1618, Nr. 152-153, fol. 333v-334r, 746r+v, 1091v-1092r. 110 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 621, „Gemeine Missiven“ 1618, Nr. 152-153, fol. 1046v-1048r.

22 Kommentar dem dortigen Amt ein Wartegeld für zwei Tage in der Höhe von 40 Kreuzern er- stattet.111 Die Ausgaben des Hauptmanns für Arbeiten am Urbar notierte der Vogtei- verwalter Kurz fleißig.112 So brauchte Pappus laut der Amtsrechnung zue Beschreib: und Verfertigung deß Ambts Urbars 4 Buch Pappier im Wert von 24 Kreuzern.113 Zusammen mit dem Vogteiverwalter und den ambtleithen daselbsten besichtigte der Hauptmann die Sonnenberger Drittel- sowie andere Weingärten und trug sie dann in das new Ambts Urbar ein. Mit Kurz begab er sich auch ins Montafon, um für das Urbar von etlichen Personen Erkundigungen über die Alpen einzuziehen.114 Am 3. September 1618 sandte Pappus den Bludenzer Kaspar Güfel wegen des Ambt Urbars zu den Kommissaren Herliberg und Witweiler nach Bregenz. Als Botenlohn und Wartegeld für drei Tage erhielt er einen Gulden und 30 Kreuzer.115

Auch den beiden Bregenzern war spätestens im Sommer 1618 von der Kammer aufgetragen worden, mit den Arbeiten am Urbar weiterzufahren. Am 1. September teilten sie der Behörde mit, dass sie für die ihnen vor disem anbevolchne Bludenzi- sche Urbar Außfertigung nunmehr aines alten de anno 1506 aufgericht: und Haubtman Daviden Pappuß ainmal behendigten Urbars, auch andere Schrifften bedürfftig seien. Daraufhin befahl die Kammer dem ehemaligen Vogteiverwalter am 24. September, die Urbars Copey – die er erhalten habe, damit von ihm etliche Erbesserungen ein- gebracht werden khünden – samt ausführlichen Korrekturvorschlägen den Kommis- saren zukommen zu lassen, damit sie ihre Tätigkeit abzuschließen vermochten.116

Einige Zeit später, am 9. Oktober, schrieben die Kommissare Herliberg und Witwei- ler der Kammer, wenn sie je mit der Verfertigung des Urbars vorankommen sollten, müssten ihnen endlich die ausstehenden Angaben über verschiedene Punkte, wie zum Beispiel die fünf Gamsjagden, die Groppenweide und andere Unrichtigkhaiten, die sie schon 1608 angefordert hätten, geliefert werden. Daraufhin verfasste die Kam- mer am 12. November 1618 ein Mahnschreiben an Graf Kaspar als den ehemaligen Bludenzer Vogt, in dem sie ihm auftrug, die von den Kommissaren längst verlangten Informationen weiterzugeben.117 Diese jedoch entschuldigten sich anschließend

------111 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 301, fol. 59v. 112 VLA, Vogteiamt Bludenz 157/3275. 113 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 301, fol. 67r. 114 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 301, fol. 56v. 115 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 301, fol. 60r. 116 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 621, „Gemeine Missiven“ 1618, Nr. 152-153, fol. 1366r-1367r. 117 VLA, Vogteiamt Bludenz 60/775; TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 621, „Gemeine Missiven“ 1618, Nr. 152-153, fol. 1696r+v.

Kommentar 23 mit einem Schreiben vom 26. November beim Grafen: Die Behauptung, dass sie bei ihm früher schon um die Informationen angesucht hätten, bilde ein Missverständ- nis eines Innsbrucker Sekretärs. Bereits am folgenden Tag fügten die beiden Kom- missare ihrem noch nicht abgeschickten Brief an den Hohenemser Grafen einen Zusatz bei, aus dem hervorgeht, dass die Kammer mittlerweile ihre Anordnung rückgängig gemacht habe: Die entsprechenden Angaben seien nicht mehr ihnen zu übermitteln, denn der nunmehrige Bearbeiter des Urbars, Hauptmann Pappus, wisse, wenn die Angelegenheit nicht ohnehin schon erledigt sei, diesbezüglich vorzugehen.118

Es nimmt den Anschein, als ob das erwähnte zehnjährige Informationsdefizit der Kommissare die Kammer dazu veranlasst habe, mit einem Schreiben vom 12. No- vember 1618 den Hauptmann Pappus damit zu beauftragen, die entliche Ausferti- gung des Urbars, seinem Anerpieten gmeß, aufs fleissigist und eheist vorzunehmen. Dieser hatte nämlich davor die Innsbrucker Behörde in einem Brief vom 20. Oktober über seine Arbeiten am Urbar seit 1608 aufgeklärt und ein Angebot hinsichtlich der weiteren Vorgangsweise unterbreitet. Den beiden Bregenzer Kommissaren teilte die Kammer mit, dass man wisse, dass sie sich in der bewussten Angelegen- heit bisher sehr bemüht hätten. Der ehemalige Vogteiverwalter sei jedoch mit dem alten Herkommen, dem Recht und den „Gerechtigkeiten“ der beiden Herrschaften bestens vertraut sowie gegenwärtig mit kainer sonderbaren Verrichtung beladen, während die Kommissare mit Diensten und Geschäften occupiert seien. Da man nun gedachtem Haubtman Pappus anbevolchen habe, erzelte Urbars Außfertigung gar zu End zubringen, hätten ihm die Kommissare sämtliche dafür notwendige Unterlagen unversehens auszufolgen. Sie sollten ihn auch bei allen Vorhaben unterstützen. Wenn Herliberg und Witweiler an den Aufzeichnungen, die ihnen Pappus nach Abschluss seiner Arbeit vorlegen musste, nichts auszusetzen hatten, sollten sie beide anzufertigenden Fassungen des Urbars zusammen mit dem Hauptmann siegeln und unterzeichnen.119

Am 17. Dezember 1618 bestätigte der Vogteiverwalter Kurz die Übernahme von elf Puschen vidimierter Kopien von Zinsbriefen, die dem Hauptmann Pappus von der Kammer zugestellt worden waren.120

------118 VLA, Vogteiamt Bludenz 60/775. 119 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 621, „Gemeine Missiven“ 1618, Nr. 152-153, fol. 1695r-1697r; VLA, Vogteiamt Bludenz 60/775; Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 69, meinte irrtümlich, die beiden Kommissare hätten sich am 9. November (!) an Graf Kaspar gewandt, „damit Pappus, der nun mit keiner besonderen Aufgabe betraut war, wegen unerledigter Punkte befragt werden konnte“. 120 VLA, Vogteiamt Bludenz Lehen 4/32.

24 Kommentar Abschluss der Urbarerstellung 1620

Der ehemalige Vogteiverwalter scheint sich bis 1619 oft in Bludenz aufgehalten zu haben,121 denn es galt für ihn noch, manche Angelegenheiten zu regeln.122 Im Winter 1618/19 wurde er einmal auf dem Arlberg „verschniben“ (eingeschneit), so dass er einige Tage und Nächte lang in der Herberge auf St. Christoph verwei- len musste.123 Konkrete Arbeiten am Urbar sind für das Jahr 1619 nicht dokumen- tiert. Einen Grund dafür sollen Streitigkeiten um den Grenzverlauf am Hängenden Stein zwischen Nüziders und dargestellt haben.124

Am 10. April 1620 wurde Pappus von der Kammer schließlich angeordnet, die Aufzeichnungen so schnell wie möglich abzuschließen und das new und alte Urbar neben eurn bericht und anndern darzue gehörigen sachen unmittelbar nach Inns- bruck zu senden.125 Nachdem bald darauf der Bludenzer Vogteiverwalter Kurz die Übermittlung des Urbars bei der Kammer urgiert hatte, da er es beim Einzug des Vogelrechts benötigte, teilte ihm die Behörde am 2. Juni 1620 mit, sie habe das Amtsurbar und die Herrschaftsbeschreibungen, so Haubtman David Pappus, auch der Landtschreiber zu Pregenz ausfertigen sollen, von Ersterem samt der Zolltafel von Klösterle eingefordert und von ihm auch bereits die Zusage der Lieferung erhalten. Sobald die Aufzeichnungen eingelangt seien, werde man sie nach Bludenz weiter- leiten.126

Tatsächlich schloss Pappus die entsprechenden Arbeiten Ende Mai oder Anfang Juni 1620 ab. Das neue Urbar war nunmer beysamen und zu stenden [zustande] geschriben worden. Der Hauptmann sandte es aber nicht wie vorgeschrieben an die Kammer, sondern nach Bregenz. Deshalb ordnete die Behörde am 11. Juni den Kommissaren an, die Unterlagen alsbald nach Innsbruck zu übermitteln.127

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121 Vgl. z. B. TLA, Buch Walgau, Bd. 12, fol. 366v. 122 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 626, „Gemeine Missiven“ 1619, Nr. 121, fol. 141r-141r; VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 302, fol. 74v. 123 Büchner, St. Christoph, S. 369, 398 u. 400. 124 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 633, „Gemeine Missiven“ 1620, Nr. 156+157, fol. 493r+v; vgl. dazu Urbar 1620, fol. 20r+v. 125 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 633, „Gemeine Missiven“ 1620, Nr. 156+157, fol. 493r+v. 126 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 633, „Gemeine Missiven“ 1620, Nr. 156+157, fol. 733r+v u. 742v+743r. 127 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 633, „Gemeine Missiven“ 1620, Nr. 156+157, fol. 772v.

Kommentar 25 Kurz darauf bestätigten auch Herliberg und Witweiler den Abschluss der „Urbar- Bereitung“. Zudem teilten sie der Kammer mit, die Aufzeichnungen seien schon eingebunden worden. Nun bedürfe es nur noch einer Kontrolle, ob in Beschreibung der Landtmarckhen und in ander Weg hierynnen nit Mangl oder Fehl zubefinden. Da die Innsbrucker Behörde den Bludenzer Vogteiverwalter für diese Aufgabe als den geeigneten Mann erachtete, ordnete sie den Kommissaren an, ihm das Urbar ehest ad revidendum zuzustellen. Dem Bludenzer Beamten trug sie am 20. Juli 1620 auf, die Unterlagen mit allem Fleiß durchzusehen. Wenn er darynnen ainichen fehl oder mengl befünden werde, habe er ihn zu notieren und die entsprechenden Vermerke samt dem Urbar an die Bregenzer Kommissare zurückzusenden, damit diese das Buch endgültig ausfertigen und nach Innsbruck übermitteln könnten.128

Das neue Urbar der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg wurde also eindeutig erst um die Mitte des Jahres 1620 inhaltlich abgeschlossen und geschrieben, auch wenn es im Schlusstext heißt, es sei am Abendt des heiligen Erzengls Michaelis, also am 28. September, 1618 fertig gestellt worden. Diese Angabe war ebenso falsch wie jene, dass die beiden Kommissare und der ehemalige Vogteiverwalter Pappus über zwei gleichlautende Fassungen der Aufzeichnungen verfügt hätten, deren eine gemäß dem Kommissionsbefehl mit Siegeln und eigenhändigen Unterschriften ver- sehen an die Oberösterreichische Kammer in Innsbruck gesandt, die andere als kollationierte Kopie, mit den entsprechenden Unterschriften ausgestattet, zum täg- lichen Gebrauch ins Bludenzer Amt verordnet worden sei.129 In Wirklichkeit unter- schrieb allein Michael Witweiler ein provisorisch ausgefertigtes Dokument. Hätte es sich dabei nicht um eine Rohfassung gehandelt, wäre es damals zweifellos auch von Balthasar von Herliberg unterfertigt worden, denn er war um diese Zeit trotz seines hohen Alters noch beim Amt Fußach tätig.130

Witweiler scheint sich vom Bludenzer Vogteiverwalter keine größeren Korrekturen des Textes erwartet zu haben, denn er erstellte gleich zwei Exemplare des Urbars. Nur so konnte er die zweite Ausfertigung fünf Jahre später, ohne die erste aus Blu- denz zurück erhalten zu haben, nach Innsbruck senden. Wenn die nach Bludenz gelangte Fassung des Urbars schon durch die Kommissare mit einem Einband ver-

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128 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 633, „Gemeine Missiven“ 1620, Nr. 156+157, fol. 987r+v; vgl. dazu die Darstellung Witweilers im VLA, Vogteiamt Bludenz 21/118. 129 Urbar 1620, fol. 286v+287r; Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 70, schreibt irrtümlich: „Das Urbar trägt das Ausfertigungsdatum, die Unterschriften und Siegel der genannten Kommissäre vom 28. September 1618.” 130 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 633, „Gemeine Missiven“ 1620, Nr. 156+157, fol. 1157.

26 Kommentar sehen worden war – worauf deren oben zitierte Äußerung vom Juli 1620, dass man sie bereits eingebunden habe, schließen lässt –, stammten die im 19. Jahrhundert am Buchrücken entdeckten Bruchstücke aus dem „Jüngeren Titurel“,131 einem Epos des 13. Jahrhunderts, nicht aus dem Walgau, sondern aus dem Bregenzer Raum.

Meinrad Tiefenthaler vertrat 1955 die Auffassung, das Urbar sei vom Sonnenberger Landschreiber Hans Henggi geschrieben worden.132 Aber bereits ein Schriftvergleich zeigt, dass dies nicht zutreffen kann. Auch kein anderer Bludenzer Schreiber kommt dafür in Frage.133 Umgekehrt bestätigt ein Blick in die Bregenzer Amtsverhörpro- tokolle zum Beispiel der Jahre von 1617 bis 1620, dass das Urbar von Michael Witweiler geschrieben wurde.134 Unter anderem enthalten die dortigen Texte die für ihn typischen Doppelpunkte und Wellen als Zeichen für Umlaute.

Als Schlussformel der Bludenzer Aufzeichnungen verwendete der Bregenzer Land- schreiber fast wortgenau dieselben Formulierungen wie im Feldkircher „Stockurbar“ von 1618, das auch aus seiner Feder stammt.135 Hatte er vielleicht aus Versehen auch dessen Jahreszahl übernommen und gemeint, dass ihm das Bludenzer Urbar doch zweifellos bis zum Vorabend des Michaelitags zwecks endgültiger Ausferti- gung wieder vorliegen würde?136

Letzte Bemühung Witweilers um das Urbar 1625

In den folgenden turbulenten Zeiten konnte oder wollte der Vogteiverwalter Kurz keine umfassende Korrektur des Urbars vornehmen. Möglicherweise war er nur froh, dass er endlich über entsprechende Aufzeichnungen verfügte, so dass die Fassung des Textes, die laut Witweiler als das Haupt Urbar zu betrachten war, im Bludenzer Amt ungesiegelt liegen blieb. Nachdem 1623 sowohl der Bludenzer Vogteiverwalter als auch Balthasar von Herliberg verstorben waren,137 entschloss sich der Bregenzer Landschreiber im September 1625, wie es im Kommissionsauftrag von 1608 gefor- dert worden war, die andere Ausfertigung des Urbars an die Innsbrucker Kammer zu übermitteln.138

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131 Wieser, Bruchstücke, S. 109; Burmeister, Kulturgeschichte, S. 22. 132 Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 68. 133 Vgl. z. B. VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 287-306. 134 VLA, Herrschaft und Oberamt Bregenz, Hs. 1 u. 2. 135 VLA, Vogteiamt Feldkirch, Hs. 28. 136 Das Feldkircher Urbar ist mit 10. Dezember 1618 datiert: VLA, Vogteiamt Feldkirch, Hs. 28, S. 998. 137 Welti, Kaspar, S. 333; Sander, Vögte, S. 68; Welti, Bludenz, S. 124; TLA, Oberösterreichische Kammer- Kopialbücher; Bd. 652, „Gemeine Missiven“ 1623, Nr. 162-163, fol. 1085r+v, 1413r+v, 1658r u. 1938r. 138 VLA, Vogteiamt Bludenz 21/118.

Kommentar 27 Diese sandte das Buch jedoch an Witweiler zurück und trug ihm unter dem Datum des 27. November 1625 auf, sowohl das vorliegende Exemplar als auch jenes, das sich in Bludenz befand, ordnungsgemäß und umb künfftiger Richtigkhait und Not- durfft willen mit seinem Siegel und jenem des Mitkommissars Herliberg zu versehen. Die Verwendung des Letzteren würden dessen Witwe und Erben wohl gestatten. Anschließend sollte er ehist das eine Urbar der Kammer und das andere dem nun- mehrigen Bludenzer Vogt Karl Stredele von Montani139 zukommen lassen.

Witweiler teilte diesem daraufhin in einem Schreiben vom 8. Dezember 1625 mit, Herliberg und er hätten die Urbare schon lengst zum Beschlus gericht gehabt und auch an gehörige Orth gesandt, wenn nicht vom früheren Vogteiverwalter Kurz ein Exemplar per Kammerbefehl zur Überarbeitung angefordert worden wäre. Nun schicke er ihm – dem Vogt Stredele – auch die zweite Ausfertigung des Urbars und bitte darum, ihm selbst beide Exemplare – also auch jenes im Bludenzer Amt – noch einmal zu übermitteln, damit er sie vollendts anbevollener massen expedieren (versenden) könne. Die Bludenzer Ausgabe werde er gestrackhs wieder dorthin zurück schicken.

Wie der Vogt dem beiliegenden Schreiben der Kammer entnehmen konnte,140 war eine solche unnütze Zu- und Rücksendung des ungesiegelten Zweitexemplars nicht angeordnet worden. So dürfte er sich nicht weiter um das Buch gekümmert haben. Wie das in Bludenz liegende „Haupturbar“ wird auch das ins Tirol gesandte Exem- plar nicht mehr zum Siegeln nach Bregenz gebracht worden sein. Nachdem es vom Innsbrucker Archiv 1756 nach Konstanz überstellt worden war, geriet es in den Wirren der folgenden Jahrzehnte in Verlust.141 Deshalb findet sich heute – im Gegen- satz zum etwa gleichzeitig entstandenen Urbar der Herrschaft Feldkirch – keine Ausfertigung des Urbars der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg aus dem Jahr 1620 im Tiroler Landesarchiv.142 Alfons Leuprecht, der das Gegenteil behauptete,143 verwechselte es mit der Pappus’schen Grenzbeschreibung.144

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139 Vgl. Sander, Vögte, S. 68; Putz, Beamtenschematismus, S. 56-57; Tasser, Beamtenschematismus, S. 47-49. 140 VLA, Vogteiamt Bludenz 21/118. 141 Schönherr, Archive, S. 52; Staatsarchiv Freiburg A 89/1, Nr. 36. 142 Vgl. TLA, Rep. 244 (Verzeichnis der Urbare). 143 TLA, Hs. 4097 (Manuskript von Alfons Leuprecht, Die Jagdgebiete der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg im Jahre 1610). 144 TLA, Hs. 3883.

28 Kommentar Biografische Notizen

Die Kommissare Balthasar von Herliberg und Michael Witweiler

Nach seiner Tätigkeit als Obervogt der Grafschaft Hohenems wirkte Balthasar von Herliberg von 1570 bis 1587 als hohenemsischer Vogteiverwalter der Herrschaf- ten Bregenz und Hohenegg.145 Bereits 1569 wurde er als Bregenzer Hintersässe aufgenommen;146 dreißig Jahre später erhielt der mittlerweile zum kaiserlichen Rat Ernannte das Bürgerrecht der Stadt, der er seit drei Jahrzehnten zahlreiche Dienste geleistet hatte.147 Als sein Wohnhaus ist 1613 der spätere Gasthof Storchen in der Bregenzer Oberstadt (Ehregutaplatz 8) bezeugt, „an dem noch das Herrlibergwap- pen angebracht ist“.148

Herliberg war bei seinen Tätigkeiten in engen Kontakt mit Karl Borromäus gekom- men, der ihn in zwei Briefen als „liebsten Freund“ bezeichnete.149 Als Vertrauter des Hohenemser Grafen ist Herliberg auch auf dem großen Gemälde „Das Garten- gastmahl“ von Anthoni Bays abgebildet.150 Er sitzt dort als dritte Person von links an der Vorderseite der Tafel. Links neben ihm erkennt man seine Frau,151 von der Ludwig Welti nicht wusste, ob es sich um Magdalena von Schellenberg oder Maria Salome Wohlgemuth von Mutburg handelte.152 Bei den Bregenzer Hexenprozessen von 1609 wurde die „Herliberg“ der Teilnahme an Hexentänzen bezichtigt.153

Ihr Mann hatte sich in zahlreichen Kommissionen bewährt. Bei der „Bereitung“ des Bludenzer Urbars kam ihm jedoch neben dem Bregenzer Landschreiber Michael Witweiler und dem Bludenzer Vogteiverwalter David Pappus eine untergeordnete Rolle zu. 1615 wies Herliberg bereits ein hohes Alter auf und hörte schlecht.154 Wie bereits erwähnt, verstarb er im Jahr 1623.

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145 Welti, Jakob Hannibal, S. 119 u. 125; Pfaundler, Genealogische Untersuchungen, S. 152. 146 Bilgeri, Bregenz, S. 198 u. 231-232. 147 Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 71, Anm. 5; Stadtarchiv Bregenz, Urk. 701. 148 Welti, Kaspar, S. 333. 149 Welti, Jakob Hannibal, S. 134. 150 Reproduktion in: Hohenemser und Raitenauer im Bodenseeraum, S. 62-63. 151 Welti, Jakob Hannibal, S. 297; Walsh/Strnad, „Gartengastmahl“, S. 65; Pfaundler, Genealogische Untersuchungen, S. 152. 152 Letztere könnte eine Schwester oder Tochter des bischöflichen Obervogtes in Meersburg gewesen sein: Welti, Jakob Hannibal, S. 273; zu ihrem Gesundheitszustand um 1579 vgl. ebenda, S. 316. 153 Tschaikner, Die frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen, S. 274-276 u. 295; ders., Böse, S. 90 u. 187. 154 Welti, Kaspar, S. 95.

Kommentar 29 Im Ansitz Lößler, am Hang etwas östlich der Bregenzer Oberstadt (Mildenberg- straße 11), lebte die bekannte Landschreiberfamilie Witweiler. Das heutige Gebäude ließ laut Inschrift der Schreiber des Urbars von 1620, Michael Witweiler, im Jahr 1596 erbauen. Er war dort allerdings schon spätestens 1571 wohnhaft. Seine erste Ehefrau hieß Anna Margreth Schurmaierin (oder: Schumacherin), die zweite Anna Schmidin von Wellenstein.155 Alois Niederstätter konnte Michael Witweiler in Urkun- den von 1576 bis 1622 als Landschreiber der Herrschaften Bregenz und Hohenegg nachweisen.156 Im Jahr 1620 ist davon die Rede, dass er dem Landesfürsten bereits 45 Jahre lang Dienste geleistet habe.157 In einem Dokument von 1590 wurde er auch als „Hofschreiber in Bregenz“ bezeichnet.158 Im Sommer 1623 erlaubte die Kammer in Innsbruck seinem Sohn Dr. Johann Georg Witweiler nur dann, das Amt seines alten Vaters zu übernehmen, wenn er es selbst ausübte und sich nicht ver- treten ließ.159

Der Vogteiverwalter Hauptmann David Pappus

David Pappus stammte aus einem alten schwäbischen Adelsgeschlecht.160 Er war nicht, wie auch zu lesen ist, um 1575 auf Tratzberg – einem heute abgekommenen adeligen Ansitz bei Meiningen161 – geboren worden und 1620 bei Feldkirch verstor- ben.162 Bei ihm handelte es sich vielmehr um einen Spross des protestantischen Lindauer Familienzweigs. Laut Gabriel Bucelin kam David dort am 25. Dezember 1563 als ältestes von elf Kindern des Zacharias Pappus und der Elisabetha geborene Kurz von Senftenau zur Welt.163 Er wechselte später zum katholischen Bekenntnis und ist in der Literatur vor allem als Vogteiverwalter der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg164 sowie als Pionier des Alpinismus bekannt.165

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155 Ulmer, Burgen, S. 660. 156 VLA, Urk. 7104 u. 2433; Niederstätter, Quellen, S. 186, Anm. 1. 157 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 633, „Gemeine Missiven“ 1620, Nr. 156+157, fol. 592r-593r. 158 Ulmer, Burgen, S. 660-661. 159 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 652, „Gemeine Missiven“ 1623, Nr. 162+163, fol. 1413r+v. 160 Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon, S. 54. 161 Ulmer, Burgen, S. 722. 162 Granichstaedten-Czerva, Alt Innsbrucker, S. 20. 163 Bucelin, Rhaetia, S. 462; Schmid, Pappus, S. 69. 164 Ulmer, Burgen, S. 722-723. 165 Vgl. z. B. die zahlreichen Einträge in den Internet-Suchmaschinen wie „Google“ oder „Bing“.

30 Kommentar David Pappus stand seit September 1591 als Hofkanzleiregistrant in landesfürst- lichem Dienst in Innsbruck.166 Im Januar 1603 vermählte er sich dort mit Anna Maria Panewinin,167 die ihm sieben Kinder gebar. Der älteste Sohn Jakob Friedrich wurde später österreichischer Artillerie-Hauptmann.168 Davids Schwiegervater Dr. Bartholomäus Panewin (oder: Panawin, Panebin, Panobin) ist für 1593 als Besitzer des Innsbrucker Hauses Bürgerstraße 4 bezeugt. Ab 1595 bezog er ein Jahresge- halt als Advokat; 1601 wurde er mit dem Titel eines Rats ausgezeichnet. Bei seinem Tod im folgenden Jahr hinterließ er die Ehefrau, einen Sohn namens Ferdinand und die Tochter Anna Maria.169 Die „Witwe Panvin“ scheint 1615 als Besitzerin des Hauses Innstraße Nr. 13 auf. Im Jahr darauf kaufte es ihr David Pappus um 3.700 Gulden ab. 1628 besaß das Anwesen seine Witwe. Noch um die Jahrhundertmitte wurde es als „Papusische Behausung“ bezeichnet.170 Vor der Übersiedlung nach Bludenz wohnten Pappus und seine Familie im Haus Innstraße 2, dem hinteren Teil des Gebäudes an der Ecke Innstraße-Höttingergasse, das sie spätestens 1609 an Paul Gassler verkauften.171

Am 10. November 1608 stifteten Pappus und seine Frau Anna Maria Panawinin in Brand eine jährlich am St. Veitstag (15. Juni) zu lesende Seelenmesse.172 Einige Zeit später, am 20. Juni 1612, kam eine weitere Stiftung in die so genannte „Totengruft“ (Karner oder Beinhaus) bei der Bludenzer Pfarrkirche hinzu. Als es der Churer Bischof später nicht mehr gestattete, dass bei den „Totenbeinern“ Messen zelebriert wurden, verlegte man die Stiftung in die Kapelle zu Heiligkreuz, wohin auch die Gebeine aus der „Totengruft“ transferiert wurden.173

Aus dem Stiftsbrief von 1612 geht nicht nur hervor, dass Pappus’ Ehefrau eine Tochter des kaiserlichen Rats und Ritters Dr. Bartlmä Panewin zu Oberweinegg und der Barbara Forcherin war; in dem Dokument heißt es auch, dass das Stifterpaar nach der Übernahme der Vogteiverwalterstelle durch Pappus aus Tirol nach Bludenz gezogen sei. Hier habe es festgestellt, dass sich in der Kappellen neben S. Lorenzen

------166 Überbacher, Beamtenschematismus, S. 87; vgl. zu dieser Zeit Hirn, Erzherzog Maximilian, Bd. 2, S. 333, Anm. 3. 167 Überbacher, Beamtenschematismus, S. 87; Schmid, Pappus, S. 69, führt den Familiennamen der Ehefrau als „Promovini“ an. 168 Schmid, Pappus, S. 69-70. 169 Überbacher, Beamtenschematismus, S. 181-182. 170 Die profanen Kunstdenkmäler, S. 28. 171 Die profanen Kunstdenkmäler, S. 23. 172 VLA, Urk. 604. 173 VLA, Stadtarchiv Bludenz 101/61.

Kommentar 31 Pfarkhirchen alhier, darinen die Gebein oder Reliquien viller Abgestorbnen aufbehal- ten, weder ein Altar noch sonstige catholische Zaichen befanden, die an solche Orte gehörten. Deshalb hätten sie im Jahr 1611, als die Pest auch in Bludenz wütete, ge- lobt, in dem Betraum einen Altar mitsambt der Tafel (Gemälde) sowie eine Messstif- tung zu errichten. Dieser Altar zu Ehren Gottes, der Mutter Gottes sowie der beiden Märtyrer Sebastian und Veit wurde am 3. Juni 1612 vom Churer Fürstbischof Johann persönlich konsekriert. Auch Fenster hatte Pappus für die Kapelle anferti- gen lassen.174

Wie Herliberg und Witweiler wurde auch Pappus häufig zu kommissionellen Tätig- keiten herangezogen. So war er etwa zusammen mit Dr. Diethelm Jehlin, dem Amts- verwalter zu Bregenz, und dem dortigen Landschreiber in den Jahren 1610 und 1611 mit der Wuecher Comission und Inquisition zu Veldkhürch – und zwar in der Stadt und in der Herrschaft – beschäftigt.175 1612 wirkte Pappus neben Abraham Freiseisen und Dr. Jehlin als Kommissar bei der Übergabe des Feldkircher Hubamts von Georg Rudolf von Altmannshausen an Paul Tschütscher. Pappus musste damals aber Leybßschwacheit halb mit einer Kutsche aus Bludenz geholt werden, da er nicht zu reiten vermochte.176 Dafür, dass Pappus im Jahr 1616 „die Bergbauleidenschaft und die damit in Aussicht stehende finanzielle Aufbesserung gepackt“ hätte, so dass er „zusammen mit Hans Henggi auf dem Muttersberg bei Bludenz nach Erz schür- fen ließ“,177 gibt es keine Belege. Wie bereits erwähnt, trat Pappus 1617 nach mehr als elf Jahren das Amt des Bludenzer Vogteiverwalters ab und bemühte sich in der folgenden Zeit vergeblich, die Vogteiverwaltung in Feldkirch zu erlangen.

Im Winter 1619/20 hielt sich der Hauptmann in St. Georgenberg im Tiroler Unter- land auf, wo er laut Wolfgang Irtenkauf mit 23 Soldaten den Staatsgefangenen Kardinal Melchior Khlesl bewachte.178 Von dort aus forderte er die Regierung auf, seinem Nachfolger als Bludenzer Vogteiverwalter ein schärferes Vorgehen gegen eine widerspenstige Montafonerin namens Agatha Mangeinin in Vandans aufzu- tragen, da sie ihm mit Verweis auf die politische Situation des Tales schon länger

------174 VLA, Stadtarchiv Bludenz 101/61. 175 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 289 u. 291, o. fol. 176 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 293, o. fol.; Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 68; vgl. auch TLA, Buch Walgau, Bd. 12, fol. 332v+333r; Hirn, Erzherzog Maximilian, Bd. 1, S. 517. 177 Irtenkauf, Scesaplana, S. 40. Er bezieht sich offenbar auf Welti, Bludenz, S. 85-86; vgl. dazu auch Tschaikner, Eisenbergbau, S. 37-40. 178 Irtenkauf, Scesaplana, S. 41.

32 Kommentar eine ausständige Zahlung verweigerte.179 Auch im Raum Lindau und ver- fügte Pappus über höhere Kapitalsummen.180 1620 geriet er im Gefolge eines Hof- kaufs von Gabriel Sudrell aus Bludenz in Schwierigkeiten.181

Die bislang letzte bekannte „Lebensspur“ bildet ein Ansuchen des Hauptmanns vom 10. Januar 1622 an die Kammer in Innsbruck um Rückerstattung von 40 Gul- den Gerichtskosten, die in seinem langjährigen Streit mit dem Montafoner Mang Zelfi182 angefallen waren.183 Daraufhin verlangte die Behörde am 11. Februar einen Bericht des Bludenzer Vogteiverwalters Kurz über diesen Fall.184 Da Pappus’ Ehefrau im Jahr 1628 als Witwe aufscheint, muss der Hauptmann in den sechs Jahren da- vor verstorben sein.

INHALTLICHE GLIEDERUNG DES URBARS

Das Urbar lässt sich inhaltlich in sechs Abschnitte gliedern: • Einleitung: acht Seiten (fol. 1r– 4v) • geschichtliche Nachrichten vom Übergang der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg an Österreich: sechs Seiten (fol. 4v–7v) • Grenzbeschreibung: 76 Seiten (fol. 7v–45v) • Auflistung der Güter, Rechte und Einkünfte: 400 Seiten (fol. 46r–245v) • Abschrift der Sonnenberger Urkunden aus dem Urbar von 1506: 81 Seiten (fol. 246r–286r) • Schluss: zwei Seiten (fol. 286v–287r)

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179 VLA, Vogteiamt Bludenz 657/29: Das Schreiben Pappus’ an die Regierung wurde wohl versehent- lich noch auf 1619 datiert, da deren Reaktion am 7. Januar 1620 erfolgte und kaum mehr als ein Jahr gedauert haben kann; vgl. auch TLA, Buch Walgau, Bd. 12, fol. 371v. 180 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 633, „Gemeine Missiven“ 1620, Nr. 156+157, fol. 548v, 806v, 952r+v, 1290r+v, 1312r+v u. 1735r+v. 181 TLA, Buch Walgau, Bd. 12, fol. 389v-390r. 182 Vgl. dazu z. B. TLA, Buch Walgau, Bd. 12, fol. 291r+v u. 395v. 183 VLA, Vogteiamt Bludenz 140/2319. 184 TLA, Oberösterreichische Kammer-Kopialbücher, Bd. 646, „Gemeine Missiven“ 1622, Nr. 160+161, fol. 209r+v.

Kommentar 33 400

76 81

8 6 2 Besitz Schluss Grenzen Urkunden Einleitung Geschichte

Die Einleitung besteht aus dem bereits erwähnten Kommissionsauftrag vom Januar 1608 und einer entsprechenden Vollzugserklärung der beiden Kommissare. Den Schluss bildet die schon besprochene Formel mit den falschen Angaben, die weit- gehend den gleichen Wortlaut wie im Feldkircher „Stockurbar“ aufweist.

Der zweite Abschnitt des Urbars ist grafisch als Teil der Einleitung gestaltet. Die Kommissare wollten darin als Vorspann geschichtliche Nachrichten zum Übergang der beiden Herrschaften Bludenz und Sonnenberg an das Haus Österreich bieten. Nachdem sie in den Beständen des Schlossarchivs dazu keine Angaben gefunden hatten, eruierten sie unter den Documenten der Stadt Bludenz eine Urkunde aus dem Jahr 1413,185 die sie aber irrtümlich so verstanden, als ob Graf Albrecht III. die Herr- schaft Bludenz damals an Herzog Friedrich verkauft hätte. In Wirklichkeit war dies bereits 1394 auf Lebenszeit des Grafen erfolgt.186 Die zweite angeführte Urkunde

------185 VLA, Urk. Nr. 10025. 186 Niederstätter, Bludenz, S. 95.

34 Kommentar aus dem Stadtarchiv stammt von 1420 und dokumentiert den tatsächlichen Über- gang von Stadt und Herrschaft Bludenz an das Haus Österreich in Form einer Pri- vilegienbestätigung.187 Zur Erwerbung der Grafschaft Sonnenberg durch die Habs- burger fanden die Kommissare auch im Stadtarchiv keine Unterlagen. So datierte selbst Pappus in der Herrschaftsbeschreibung die Eroberung Sonnenbergs irrtüm- lich auf 1472.188 Tatsächlich hatte sie ein Jahr später stattgefunden.189

DIE GRENZBESCHREIBUNG

Einen historisch ungleich wertvolleren Abschnitt des Urbars stellt die Grenzbeschrei- bung dar, die Pappus gemäß einem sonderbaren [besonderen] Special Bevelch vom 28. Februar 1609 anfertigte.190 Nach umfangreichen Lokalaugenscheinen und per- sönlichen Befragungen wurden darin nicht nur die „Landmarken“ gegenüber den Nachbarterritorien festgestellt, sondern auch die Jagden und Wildbänne sowie alle „Ortspässe“ (Grenzpässe), „Rosspfade“ und Fußwege, die ins Engadin, ins Prättigau und nach Bünden führten, verzeichnet. Bei Letzteren führte Pappus zudem auftrags- gemäß an, wie sie in Zeiten der Kriegsgefahr besetzt und verteidigt werden konn- ten.191 Neben einer Auflistung der einzelnen Pfarren der beiden Herrschaften finden sich auch Angaben zu deren Mannschaftsstärken: So vermochte man in Sonnen- berg etwa 1.000, im Montafon ungefähr 1.200 und in der Stadt Bludenz 130 Mann zu mobilisieren.192 Darüber hinaus vermerkte Pappus in seiner Herrschaften- und Grenzbeschreibung zahlreiche Details, die seine Erhebungen weit über ihren eigent- lichen Zweck zu einer Fundgrube machen. Dazu zählt beispielsweise die Erwähnung einer vermeintlichen Schlacht auf der Alpe Spora,193 die im Sommer 2010 zu archäo- logischen Nachforschungen führte, wobei allerdings keine entsprechenden Relikte mehr gefunden werden konnten.194

------187 VLA, Urk. Nr. 10027. 188 Urbar 1620, fol. 40v. 189 Niederstätter, Burgen, S. 134. 190 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 289, o. fol., Außgaben auff extra ordinarj zerungen und comissionen. Wie bereits dargelegt wurde, bildete die Grenzbeschreibung – anders als Tiefenthaler, Grenzbe- schreibungen (1955), S. 64, meinte – nicht den ersten Schritt bei der „Befolgung des Auftrages, das Urbar anzufertigen“. 191 Urbar 1620, fol. 7v-8r. 192 Urbar 1620, fol. 40v, 47r u. 66r. 193 Urbar 1620, fol. 58v; Tschaikner, Schlacht, passim. 194 Stadler/Walser, Schlacht, passim.

Kommentar 35 Obwohl nach Meinung des Vogteiverwalters eigentlich Stadt und Herrschaft Bludenz der Herrschafft Sonnenberg vorgeen, begann er seine Darlegungen mit Letzterer, weil es ihn auf Grund der topografischen Verhältnisse als bequemblicher bedunckht[e].195 Dann folgte die Beschreibung der Stadt Bludenz, die inmitten der Herrschaft Sonnen- berg lag und keine territoriale Verbindung mit dem Rest der Herrschaft Bludenz, nämlich mit dem Montafon, aufwies.196 Schon die Straße under der Statt gehörte zu Sonnenberg und stand deren Bewohnern stets offen.197 Bei der abschließenden Be- schreibung des Montafons wurde dessen Grenze zu Sonnenberg ein zweites Mal angeführt.

Die Grenzbeschreibung, die bereits 1956 von Meinrad Tiefenthaler ediert wurde,198 stellte – wie bereits erwähnt – einen selbständigen Auftrag dar, dessen Ergebnis in Form eines von Pappus gesiegelten Berichts noch im Tiroler Landesarchiv vor- liegt.199 Später wurde dessen Inhalt in das Urbar der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg von 1620 übernommen.

Erkundung der Herrschaftsgrenzen 1609/1610

Seine Vorgangsweise bei den Erhebungen fasste Pappus am Schluss der Aufzeich- nungen mit folgenden Worten zusammen: Unnd allso hab ich die Granizen dißer baiden Herrschafften nach eingenombnem Augenschein und aigentlicher Nachforschung von allten Leüten, so ich jeder Orten mit mir genomben, deßgleichen die Wälder unnd Päss auffs fleissigist beschriben und mit Gefar Leibs und Lebens in fünfundzwainzig Tagen glückhlich vollendet im sechzehenhundert und zehenden Jar.200 Die Angaben in der Grenzbeschreibung bildeten also eine Mischung aus eigener Anschauung und Aussagen vertrauenswürdiger Zeugen. Laut der Amtsrechnung von 1610 waren Pappus und seine Begleiter 18 oder – wenn man die Rast in Tschagguns mitberück- sichtigt – 19 Tage lang unterwegs gewesen, wobei sie sich tatsächlich manchmal in höheren Gebirgslagen am Leben bedroht gefühlt haben dürften. 25 Tage nahm die Grenzbeschreibung also wohl einschließlich der redaktionellen Arbeiten in Anspruch.

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195 Urbar 1620, fol. 8r. 196 Schwer verständlich etwa für Jauslin, Karte, S. 118. 197 Urbar 1620, fol. 47r. 198 Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1956), S. 70-108. 199 TLA, Hs. 3883; Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 64. 200 Urbar 1620, fol. 66v.

36 Kommentar Pappus begann seine Erhebungen im Sommer 1609, vermochte sie jedoch auf Grund des schlechten Wetters und anderer Unglegenheiten damals nicht abzuschließen, so dass der Hauptteil der Begehungen beziehungsweise Umritte im Jahr darauf erfolgte.201 Anhand der Amtsrechnung lässt sich genau rekonstruieren, wann und auf welchen Wegen die Herrschaftsgrenzen erkundet wurden. Da Meinrad Tiefen- thaler die entsprechenden Ausführungen bereits 1955 in vollem Wortlaut veröffent- licht hat,202 wird im Folgenden der besseren Übersicht halber nur eine schematische Skizze angeführt:

Erste Etappe, 21. Juli 1609 Besichtigung der Grenze zu Blumenegg zusammen mit zwei Forstknechten, dem Landammann Bartholomäus Reuz, einem Diener und drei Bauern – über den Mut- tersberg zur Alpe Els bis auf Gadrölen (In der Grella); denselben Weg zurück über den Fraßen und den Eyzperg [wohl Niezkopf] gradt herab bis zum Hängenden Stein.

Zweite Etappe, 12. – 14. Juli 1610 Besichtigung der Grenze gegen das Prättigau, die bündnerische Herrschaft und die Grafschaft Vaduz – zusammen mit dem Pfarrer von Bürs, Hauptmann Wolf Bart- hold,203 zwei Forstknechten, Jos Müller, Andreas Gassner, Uli Juen, einem Diener und einem Knecht, der den Proviant trug – durch das Brandnertal, durch Gampardona, auf Barthümel, über die Oxenlauben auff die Matten, in die Alpe Guschg, ins Gamp-, Galina- und Saminatal; Nachlieferung von Verpflegung ins Gebirge durch den Nen- zinger Wirt Hans Gamon; Einkehr auf den Alpen Palüd und Setsch, der Kälber Alp, der Ochsen Alp, der Alpe Guschg und auf Amerlügen.

Dritte Etappe, 22. – 25. Juli 1610 Besichtigung der Grenzen zwischen dem Klostertal und den Herrschaften Landeck, Ehrenberg, Bregenz und Blumenegg – zusammen mit zwei Dienern und zwei Forst- knechten.

22. Juli: Mittagessen beim Landammann Thomas Fritz zusammen mit Christian Schuler, Wolf Assmann und seinem Sohn; gemeinsam mit diesen Personen auf den Arlberg zum Kreuz (Landmarke); dem Gepürg nach auf Zürs; dort Übernachtung.

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201 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 289, o. fol., Außgaben auff extra ordinarj zerungen und comissionen. 202 Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 65-67. 203 Vgl. zu seiner Person VLA, Vogteiamt Bludenz 60/775.

Kommentar 37 23. Juli: in die Alpe Pazüel; wieder zurück auff Tamperg zum Mittagessen; dann ins Älpele; dort Übernachtung; Verzehr bei Hans Schuler.

24. Juli: vom Älpele auf die Alpe Spullers zum See.

25. Juli: durch das Formalinthal (Formarin) dem nach gegen St. Johanner Thal, Glesenzen [zwei nördliche Seitentäler des Formarintals204], Rottenwand und Gemai- nen Wayd; durch Ausser Formalin (Mustrinalpe, südlich des Formarinsees) Abstieg ins Klostertal und Einkehr bei Jakob Barthold, Wirt zum „Engel“.

Vierte Etappe, 16. – 24. August 1610 Besichtigung der Montafoner Grenzen gegen Tirol (Gerichte Landeck und Nauders- berg), das Engadin und das Prättigau – zusammen mit einem Diener, Hauptmann Wolf Barthold, Peter Welte, zwei Forstknechten und einem Knecht, der den Proviant trug, des Weiteren mit den beiden Montafoner Schützen Christian Barball (er beglei- tete Pappus sechs Tage) und Klaus Manahl (er begleitete Pappus acht Tage) sowie Hans Wachter.

16. August: nach ; „Marent“ (Jause) bei Jos Zumkeller; Übernachtung im bei Ambrosi Barthold.

17. August: vom Dorf Silbertal über die Alpen Fresch und Schönverbell (Schönver- wall) nach Zeinis; Übernachtung (wohl in der Taferne, die in der Grenzbeschreibung erwähnt wird).

18. August: durchs Ganifer nach Partenen; Einkehr bei Simon Morizi; Aufstieg auf die Alpe Vermunt, dann hinter dem hohen Joch Vallulla durch das Ried (Ochsen- boden, heute Silvretta-Stausee205) nach Galtür und von dort zurück nach Gaschurn; Übernachtung bei Christian Göri (Jöri, Georg).206

19. August: auf die Alpe Garnera; von dort zu aller hinderist ob den hochen Gletschern über ein Joch zur Alpe Vergalden (Valcalda); dabei halfen zwei Hirten Pappus und seinen Leuten über das Joch, da sie umb Leyb und Leben wegen deß rauhen Gepürgs

------204 Das Klesenzatal setzte sich jenseits des Gebirges ebenso fort wie zum Beispiel das Garneratal südlich des Joches in Garneira oder das Formarin hinunter ins Klostertal. 205 Vgl. dazu Flaig, Silvrettabuch, S. 147. 206 Er war von Pappus 1608 bestraft worden, weil er die Feiertagsruhe gebrochen und in der Fasten- zeit Fleisch aufgetischt hatte: VLA, Vogteiamt Bludenz 14/2323.

38 Kommentar grausamben Höhe und Wetters in Gefahr gestanden; Übernachtung bei Christian Digein (wohl Wirt der in der Grenzbeschreibung erwähnten Taferne im Vergalden).

20. August: durch Valzifenz auf Schlapin, wo zur Sommerszeit die gemain Landt- straß ins Prättigau geht; Einkehr in der Alpe Valzifenz; durch daß Gepürg auff Gafia (Gafierjöchle); durch Gargellen nach St. Gallenkirch; Einkehr bei Peter Lentsch; Übernachtung in Tschagguns bei Rudolf Neyer.

21. August: ins Tilisuner Thal (Gampadels); Besichtigung der Grenzen und Pässe auf Plassegga und Schöngrueben (Gruebapass); Abendmahl im Tilisuner Wildpad bei Christian Durig; Übernachtung in Tschagguns.

22. August (Sonntag): Ruhetag in Tschagguns; Pappus kauft beiden Forstknechten, dem Peter Welte und seinem Bueben jeweils ein Paar Schuhe.

23. August: auf die Alpen Spora und Alsetsch (Laschätz); Besichtigung der Grenze und des Passes zum Creuz (Drusentor); Übernachtung in Vandans bei Christian Batlogg.

24. August: durch das Rellstal zur Alpe Salonien (Zaluandi); Inspektion der Grenze und Pässe beim Schweizer Tor und auf dem Gafalljoch sowie der zwei Fußsteige in Plenza Poin (Totalp207), die ins Prättigau führten; des Weiteren besichtigte man den hohen Gletscher in Brann und den grossen Liner See; mit Hilfe eines Hirten Abstieg über die Lünerkrinne zur Alpe Lün; zweite Übernachtung in Vandans bei Christian Batlogg.

Fünfte Etappe, 21./22. September 1610 Besichtigung des nördlichen Teils der Grenze gegen die Grafschaft Vaduz – zusam- men mit Hauptmann Wolf Barthold, Landammann Bartholomäus Reuz, zwei Dienern und zwei Forstknechten.

21. September: Ritt nach Frastanz; Übernachtung bei Jakob Reisch.

22. September: zusammen mit etlichen Geschworenen auf die Alpe Amerlügen; dem Grat entlang über Saroja durch den Lewe Gang und über das „Älpele“ Garsella bis hinauf auf die Rotte Wand,208 wo die Grenze zwischen den Herrschaften Sonnenberg

------207 Flaig, Rätikongebirge, S. 15. 208 Falsch lokalisiert im Vorarlberger Flurnamenbuch, Bd. 3, S. 177, Nr. 410.

Kommentar 39 und Vaduz verlief; dann von Amerlügen den Marken entlang hinunter bis in den Schanz- oder Leze Graben und weiter bis auff den Stein ob Veldkhirch (Stadtschrofen); während die Begleiter wieder bei Jakob Reisch in Frastanz nächtigten, blieben Pappus, Hauptmann Barthold und zwei Diener bei Hans Diepold Steinhauser in Feldkirch über Nacht.

Zum Abschluss der Kommission bezahlte Pappus dem Hauptmann Barthold, Peter Welte und den beiden Forstknechten Ulrich Hohenegger und Marx Koler einen Trunk. Da ihn die beiden Letztgenannten stets begleitet hatten, erhielten sie auch ein Trinkgeld in der Höhe von je zwei Gulden.209

Vermeintliche Geburtsstunde des Alpinismus

Die Grenzbegehungen des Vogteiverwalters Pappus im Gebirge fanden in der regio- nalen Literatur der letzten Jahrzehnte große Beachtung und führten zur Vorstellung von einer außergewöhnlich frühen „Geburtsstunde des Alpinismus“ in Vorarlberg.210 Die Grundlage dafür legte Meinrad Tiefenthaler, der 1955 schrieb: „Ich glaube, daß wir Pappus, abgesehen von namenlosen Jägern und Alphirten, als historisch beleg- ten Erstbesteiger vieler Vorarlberger Berge annehmen können. Es wird daher auch in mancher Hinsicht die Literatur über die Erstbesteigungen in Vorarlberg zu be- richtigen sein.“211

Diesen Hinweis nahm der Alpinist und Alpinschriftsteller Walther Flaig auf und verband ihn erstmals in einem 1959 veröffentlichten Beitrag mit der irrtümlichen Behauptung, Pappus hätte in seinem Bericht von 1610 „öfters ausdrücklich bemerkt, daß sie ‘bis in die höchsten Spiz’ gestiegen seien.“212 Im Original heißt es aber nicht, dass er und seine Begleiter auf die höchsten Spitzen gestiegen waren, sondern nur dass sich manche Grenzlinien dorthin zogen. Ungeachtet dieses Missverständnisses war sich Flaig bei der Stilisierung des Bludenzer Vogteiverwalters zum ersten Vor- arlberger Alpinisten anfänglich selbst nicht ganz sicher, denn er erklärte einerseits, die gebrauchten „Steigeisen und Führer“ seien als „eindeutige Beweise“ dafür zu se- hen, „daß auch schwierigere Grenzkämme begangen wurden“; andererseits meinte

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209 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 289, o. fol., Außgaben auff extra ordinarj zerungen und comissionen. 210 Jedoch nicht rezipiert z. B. bei Amstädter, Alpinismus, S. 23-25, oder Scharfe, Berg-Sucht, passim. 211 Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 68. 212 Flaig, Rätikongebirge, S. 14.

40 Kommentar Flaig jedoch, Pappus habe ohnehin „vermutlich immer nur die leichter zu besteigen- den Grenzmarkberge erklommen“. Bekanntlich wurden Steigeisen auch auf steilen Grashängen verwendet, und unerfahrene Berggänger brauchen Führer selbst für einfache Routen. Des Weiteren bemerkte Flaig 1959 noch zutreffend: „Leider erlaubt die Art der Beschreibung [von 1609/10] nur selten ganz sichere Schlüsse, welche Gipfel etwa bestiegen wurden.“213

Als eine der Ausnahmen galt ihm offenbar die Schesaplana. So heißt es im verbrei- teten Rätikon-Führer: „Am 24. August 1610 erstieg Pappus mit den Montafonern Christa Barball und Claus Manall die Schesaplana vom Lünersee über die Tote Alpe.214 Eine vorsichtigere Formulierung wählte Herbert Sohm in seiner „Geschichte des Fremdenverkehrs“ 1984: „Wenn auch die Besteigung des Schesa-Gipfels nicht erwähnt erscheint, so ist doch als sicher anzunehmen, daß er [Pappus] auf seinem Wege von der Totalp zum Gletscher hinauf oben angekommen, auch den kurzen Abstecher zum Gipfel genommen hat. Sicher nachgewiesen ist die Besteigung 1730 durch Pfarrer Nikolaus Sererhard aus Seewis.“215 In einem Buch Wolfgang Irtenkaufs aus dem Jahr 1985 fand die vermeintliche Erklimmung der Schesaplana sogar Nie- derschlag im Untertitel. Er lautete: „Ein kleines alpines Lesebuch mit Beiträgen zur Topographie, Geologie und Geschichte des Rätikongebirges sowie den Original- berichten der Scesaplana-Ersteiger seit dem Jahre 1610“.216 Schließlich bezeich- nete Karl Heinz Burmeister in einer Publikation von 1994 „die Erstbesteigung der Scesaplana durch den Hauptmann David Pappus von Tratzberg im August 1610“ als „die eigentliche Geburtsstunde des Alpinismus im Lande“. Diese Unternehmung war seiner Meinung nach „zugleich auch ein erster Beitrag Vorarlbergs zur Eroberung der Alpen überhaupt“.217 Auf Grund der „zahlreichen Erstbesteigungen“ sah Bur- meister in Pappus den „geistigen Wegbereiter so vieler Alpinisten des 19. Jahrhun- derts, so daß sein Name in der Geschichte des Alpinismus einen hervorragenden Platz einnimmt [...]“.218

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213 Flaig, Rätikongebirge, S. 14. 214 Flaig, Rätikongebirge, S. 14. 215 Sohm, Geschichte, S. 71. 216 Irtenkauf, Scesaplana. 217 Burmeister, Alpinismus, S. 46; in einer Veröffentlichung von 1987 vertrat Burmeister noch die Auf- fassung, dass „im 18. Jahrhundert auch in Vorarlberg erste Bergwanderungen [...], etwa die Bestei- gung der Scesaplana“, stattfanden (ders., Karte, S. 5). 218 Burmeister, Alpinismus, S. 48.

Kommentar 41 Aus den Quellen ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Wenn wir die Angaben in der Literatur219 mit den Aufzeichnungen des Hauptmanns vergleichen,220 zeigt sich, dass sich die Männer 1609 anstatt „auf die Elsspitze (1981 m)“ in Ellß auf Gadrölen be- geben hatten. Damit war die Flur „In der Grella“ auf der Alpe Els gemeint, denn der Berg „Gamsfreiheit“ (2.211 m) wird in der Grenzbeschreibung zwei Mal aus- drücklich als Gadrölen Spiz bezeichnet. Die Ersteigung des „Hohen Fraßen (1979 m)“ ist nicht gesichert, denn Pappus und seine Begleiter gingen nicht über den Frassen Kopff, sondern nur über Frassen, wo man auch am Berghang entlang zum Niezkopf gelangt. Am 25. Juli 1610 war Pappus mit seinen Leuten gegen St. Johanner Thal, Glesenzen, Rottenwand und Gemainen Wayd – also durch das Formarintal – gezogen, nicht jedoch „auf die Rote Wand (2704 m)“ gestiegen. Keinen Widerspruch dazu stellt die anschließende Bemerkung dar, vom Gepürg der Roten Wand sehe man bis zum Schlappinerjoch und könne damit die gesamte Breite der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg überblicken.221 Diese Aussicht bietet sich einem über weite Strecken am Fuß des Berges. Die gleiche Feststellung wie beim Formarintal fügte Pappus übrigens auch beim Schlappinerjoch ein, wo sie im Urbar zudem durch eine Mar- ginalie hervorgehoben ist.222

Bei den weiteren Erkundungen begaben sich die Männer nicht „über das Vallülla- joch (2813 m)“ nach Galtür, sondern ausdrücklich hinder dem hohen joch Vallulla über daß Ried [Ochsenboden, heute Silvretta-Stausee223] gegen Galdürn.224 Am fol- genden Tag überquerten sie nicht das Garnerajoch („2490 m“), sonst wären sie ins Schlappin- statt ins Vergaldental gelangt. Wenn es heißt, dass sie einen Übergang zu aller hinderist ob den hochen Gletschern gewählt hatten, konnte damit nur das Hinterbergerjoch gemeint gewesen sein, wo selbst heute noch im Sommer Schnee- reste liegen. Als Pappus dort unterwegs war, herrschten nach seinen Angaben schlechte Wetterverhältnisse, so dass er sich für diesen Streckenabschnitt zwei Hir- ten als Führer nahm. Am nächsten Tag begab er sich von Valzifenz aus nicht „über das Schlappiner Joch (2202 m) ins Prätigau“, sondern nur auf die Passhöhe.225

------219 Burmeister, Alpinismus, S. 46-48. 220 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 289, o. fol., Außgaben auff extra ordinarj zerungen und comissionen; Tiefenthaler, Grenzbeschreibungen (1955), S. 65-67. 221 Urbar 1620, fol. 14v. 222 Urbar 1620, fol. 55v. 223 Vgl. dazu Flaig, Silvrettabuch, S. 147. 224 Laut Walther Flaig wurde unter dem Begriff „Joch“ keine Einsattelung, sondern „nach Walserbrauch“ ein Berggrat verstanden: Flaig, Bregenzerwaldgebirge, S. 624, Nr. 1582. Pappus verwendet das Wort jedoch stets im Sinn von „Gebirgsübergang“. 225 Zu deren Bezeichnung vgl. Flaig, Rätikongebirge, S. 15.

42 Kommentar Am 24. August besichtigt[e] die Gruppe das Schweizertor, das Gafalljoch, zwei Wege, die von der Totalp ins Prättigau führten, auch den hohen Gletscher in Brann und den grossen Liner See. Der Ausdruck „besichtigen“ bedingte dabei nicht, dass der Gipfel der Schesaplana bestiegen oder der Lüner See durchrudert wurde.226 Auch bezeich- nete man als „hohen Gletscher in Brand“ nicht die Gipfelpyramide, sondern den gesamten Bergstock.227 Für den Zweck des Unternehmens wäre eine Besteigung der Schesaplanaspitze vollkommen überflüssig gewesen. Unter den damaligen Witterungsverhältnissen war Pappus schon froh, wenn er vom Lünersee mit Hilfe eines Hirten wieder heil ins Tal gelangte. Dieser hatte ihm den Weg über Lün gemacht, ihm also wohl im neu gefallenen Schnee den Pfad über die Krinne zur Alpe hinunter gespurt. Die zurückgelegte Strecke bezeichnete Pappus in der Grenzbeschreibung als über die Maß gefarlich und abscheülich, wie er denn auch den See an anderer Stelle als wild und ungeheur, auch so hoch im Gebürg gelegen charakterisierte.228 Der im gesamten Urbar nur mit Bezug auf den Lünersee verwendete Begriff „unge- heuer“ bezog sich also ausdrücklich nicht auf dessen hohe Lage, sondern drückte die Angst der damaligen Menschen vor dem Unheimlichen der rauen Bergwelt aus.229 Im Zusammenhang mit der vermeintlichen Erstbesteigung der Schesaplana, dem „Höhepunkt der Reise“, kann also nicht behauptet werden: „Auch in Vorarl- berg scheinen 1610 `Superstition und Aberglaube` überwunden“.230

Die einzige nennenswerte Bergspitze, die der Vogteiverwalter laut seinen Aufzeich- nungen erklommen hatte, bildete die „Rote Wand“ an der Grenze zwischen der Graf- schaft Vaduz und der Herrschaft Sonnenberg.231 Dabei handelt es sich nicht, wie in der Vorarlberger Flurnamenkarte vermerkt,232 um den Ausläufer der Garsellispitzen, sondern um den 2.113 Meter hohen Garsellakopf südlich der Drei Schwestern, des- sen Besteigung von der Alpe Garsella aus keine bergsteigerische Meisterleistung erforderte.

Man muss also die Bedeutung des Hauptmanns Pappus für den Vorarlberger Alpi- nismus wesentlich geringer veranschlagen und ihn auch aus der Liste der Erstbe- steiger mancher Berge wieder streichen. Im Fall der Schesaplana kommt diese

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226 In diesem Sinn paraphrasiert auch Kasper, Grenzgeschichte, S. 33, besichtigt als „gesehen“. 227 Flaig, Rätikongebirge, S. 15. 228 Urbar 1620, fol. 59v u. 231v. 229 Vgl. dazu z. B. Amstädter, Alpinismus, S. 24. 230 Burmeister, Alpinismus, S. 47 u. 48. 231 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 289, o. fol., Außgaben auff extra ordinarj zerungen und comissionen. 232 Vorarlberger Flurnamenbuch, Bd. 3, S. 177, Nr. 410.

Kommentar 43 Ehre neuerlich wie früher dem Seewiser Pfarrer Nikolaus Sererhard zu.233 Glaubt man Walther Flaig, dann bildete dessen Unternehmen sogar eine überregionale Besonderheit, denn er verfasste „die erste Bergfahrtenschilderung der Ostalpen in deutscher Sprache und machte den Berg zu einem der ersterstiegenen überhaupt“.234

Grenzverlauf im Großvermunt

Im Bereich der obersten Ill unterschied sich der frühneuzeitliche Grenzverlauf mar- kant von den heutigen Verhältnissen. Walther Flaig meinte in seinem „Silvrettabuch“, die Grenze zwischen der Engadiner Gemeinde Steinsberg (Ardez) und der Herr- schaft Bludenz habe sich noch in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts „gleich am Eingang ins Großfermunt beim ‘Guflgut’ in Parthenen“ befunden.235 In den Be- schreibungen von 1610 zog sie sich jedoch vom hoche[n] Joch Vallulla Spiz, also von der südlichen und kleineren der beiden Vallüla-Spitzen, hinder sich hinab und einwerts gegen dem Engedin über das Tal in die Radtspiz hinauf. Damit war nicht der Radkopf (2.751 m), sondern das Hohe Rad (2.934 m) gemeint, denn in der briefli- chen Bestätigung der Grenzlinie durch das Gericht Galtür vom 28. Dezember 1612 heißt es, sie verlaufe überthal in den Ratspiz in alle Höche. Hier trafen – nach Galtürer und Montafoner Ansicht – von althers und je welten hero die Herrschaft Bludenz, das Gericht Galtür und die Gemeinde Steinsberg aufeinander.

Die Galtürer beschwerten sich im erwähnten Schreiben darüber, dass nun aber die Engadiner dennoch Alpen und Mähder im Ausmaß von einer halben Meile an sich zogen hätten, so dass sie die Tiroler seit etlichen Jahren von ihnen pachten mussten. Ebenso hätten die Engadiner ein Stück Land in Richtung Partenen an sich gebracht, so der Herrschafft Bludenz zuvor zuegehört hat. Sie beweideten es aber nur zum Teil selbst.236 Diese Angaben bezogen sich auf die langjährigen Streitigkeiten zwischen der Tiroler Gemeinde Galtür und der Engadiner Gemeinde Steinsberg um Klein- vermunt im ausgehenden 16. Jahrhundert, in die auch die Bündner und Tiroler Obrigkeiten verstrickt waren.237

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233 Flaig, Führer, S. 56. 234 Flaig, Hochgebirgsführer, S. 84; vgl. dazu auch Hitz, Rätikon, S. 23-24. 235 Flaig, Silvrettabuch, S. 157; vgl. auch Elsensohn, Hexenplätze, S. 79-83. 236 Urbar 1620, fol. 51r-52r; vgl. dazu den Verkauf von Alprechten für etwa 60 Rinder im Kromertal durch Hans Burger von Gaschurn und seine Ehefrau Barbara Schwarzmännin an die Gemeinde Guarda (deutsch: Warden) am 14. Juni 1615: TLA, Urkundenreihe II, 5741 (kollationierte Abschrift). 237 Huhn, Galtür, S. 80-102.

44 Kommentar Laut der Beschreibung von 1610 verlief die Grenze der Herrschaft Bludenz gegen- über der Engadiner Gemeinde Steinsberg von der angeführten „Radspitz“ wider hinder sich herauß zwischen Bretigew und Vermont über alle hohe Gletscher und Spiz biß ins Cromerthal, so zue hinderist im Vermont ligt. Die Grenze zog sich also vom Hohen Rad zurück ins Tal hinunter und dann über die Lobspitzen und den Großen Litzner in den hintersten Teil des Kromertals, das schon an das Prättigau stieß. Das Ochsen- und das Klostertal gehörten somit nicht zur Herrschaft Bludenz. Einen ent- sprechenden Grenzverlauf dokumentieren in schematischer Form noch eine Bündner Karte von 1746238 und eine Karte des Montafons von 1770, die beide der Appen- zeller Gabriel Walser angefertigt hatte.239 In der 1771 bis 1774 aufgenommenen und 1783 gedruckten Vorarlberg-Karte des Tirolers Blasius Hueber hingegen fin- det sich bereits die heutige Grenzlinie.240

Walther Flaig betonte im „Silvrettabuch“ die zentrale Lage des „Großen Rieds am Ochsenboden“, wo sich heute der Silvretta-Stausee erstreckt. Im hinteren Teil die- ses Bereiches verfügten die Engadiner über ein gemauertes Gebäude, das so ge- nannte „Engadiner Haus“ oder „Veltliner Hüsli“, dem „ehemals große Bedeutung zukam. Es war offenbar Rast-, Wirts- und Zollhaus an den vielbenützten Übergän- gen nahe dem Wegkreuz in die vier Grenztäler Paznaun, Montafon, Engadin und Prätigau.“ Bis zur Flutung des Talbodens erinnerten alte Inschriften mit dem Hin- weis darauf, dass hier „Steinsberger Boden“ sei, an die ehemalige Zugehörigkeit dieses Raumes.241

GÜTER,EINKÜNFTEUNDRECHTE

Die Überschrift des vierten Abschnitts im Urbar lautet: Hierauf volgen alle und jede Steüren, Zins und Pfening Güllten wie auch die gelegne Güetter zu den vermelten beeden Herrschafften, Bludenz und Sonnenberg, von Statt und Landt gehörig, sambt etlichen alten Verträgen und Kauffbriefen und den Lehenhöfen zu Nenzingen.242 Beim folgenden Versuch, diese Mischung von Gütern, Einkünften und Rechten übersicht- lich darzustellen und zu kommentieren, wird ein Bogen von den so genannten Schlossgütern über die herrschaftlichen Einkünfte, das Jagd- und Fischereiwesen, verschiedene Zinseinkommen bis hin zu den landesfürstlichen Handlehen und Kollaturrechten gespannt.

------238 Abbildung in Flaig, Silvrettabuch, nach S. 64 unten (Bild 23). 239 Jauslin, Karte, S. 117; Burmeister, Karte, Umschlag. 240 Vgl. dazu Vonbank, Vorarlberg-Karte, o. S.; (Burmeister), „Provincia Arlbergica“. 241 Flaig, Silvrettabuch, S. 155-160, Zitat auf S. 155. 242 Urbar 1620, fol. 67r.

Kommentar 45 Schlossgüter

Die Nützung der Bludenzer und Sonnenberger Schlossgüter stand dem jeweiligen Vogt als Entgelt für seine „Burghut“ – also für die Verwahrung der Burg – zu. Die Güter, die zum Schloss Bludenz gehörten, umfassten - einen großen Baumgarten, genannt der „Herrenbaumgarten“, im Unterstein (fünf Mannsmahd groß), - einen Krautgarten hinter dem Schloss, - einen kleinen Baumgarten unmittelbar beim Schloss (früher im Besitz Jörg Tschitschers), - einen Acker und eine Wiese von „guter“ Qualität, genannt die „Herrenbreite“ (zwölf Mitmel groß), - ein eingezäuntes Gut, genannt Prassack, nahe dem Kloster St. Peter (31 Mitmel groß), - (nicht eingezäunte) Äcker und Wiesen zu Feldrecht außerhalb von Prassack im Unterfeld, ebenfalls genannt „Herrenbreite“. Im Urbar wird dieses Gut als „Außer Prassack“ und das oben angeführte als „Inner Prassack“ bezeichnet. Des Weiteren zählten zu den Bludenzer Schlossgütern - ein Stück Ried im Unterfeld, genannt die „Hellebarde“ (drei Mannsmahd groß243), - ein Garten am Mühlebach oberhalb der Mühle mit einer „Fischgrube“, - ein von Gabriel Dionys von Schellenberg angelegter neuer Weingarten zwischen den Schlossmauern, - der „Burgstall“ (Ruine) Hohlenegg samt dazu gehörigem Gut auf der Schass ober- halb von Bürs,244 - alle Obstbäume im Forst Gasünd, die nicht auf fremden Eigengütern standen, und - alle Obstbäume im Mühleweingarten sowie in der Burghalde zu Nüziders.245

Zur Information wurde angeführt, dass die oben genannten Güter bei einer Ver- pachtung, soweit sie im Feldrecht lagen, 25 bis 26 Batzen je Mitmel und bei Baum- gartrecht noch viel mehr wert waren. Ein „Mitmel“ umfasste dabei die Fläche von 100 Schritt in der Länge und 10 Schritt in der Breite.246

------243 Im Übergabeinventar von 1617 wird die Größe des Guts mit „zwei Mannsmahd“ angegeben: VLA, Vogteiamt Bludenz Lehen 4/32. 244 Vgl. dazu Tschaikner, Feste Bürs, S. 4-7. 245 Urbar 1620, fol. 70v-73r. 246 Urbar 1620, fol. 73r.

46 Kommentar Als Nachtrag zu den Bludenzer Schlossgütern wird die 1614 erbaute Pulvermühle in Tschagguns angeführt.247 An anderer Stelle ist auch der „Forst Gasünd“ als Be- sitz der Herrschaft Bludenz vermerkt.248

Güter, die zum Schloss Sonnenberg gehörten, waren - der „Mühleweingarten“ samt dem anstoßenden „Stübleweingarten“ einschließlich Torkel, Gut und Baumgarten, die ans Schloss Sonnenberg grenzten (Ertrag für die Herrschaft 1607: 35 Viertel). Die Inhaber dieser Güter leisteten einen Jahreszins, erhielten aber als Bauleute für den gelieferten Weinmost bestimmte Löhne aus dem Amt Bludenz. - Gleich neben den oben angeführten Weingärten lagen „die Halde und der Baum- gart hinter dem Schloss“, die als Zinslehen vergeben waren. Darunter erstreck- ten sich die drei Drittel-Weingärten - „Tschuggeiner“/„Tschuggmeiner“ (Ertrag für die Herrschaft 1607: 12 Maß), - „Sigberger“ (Ertrag für die Herrschaft 1607: 16 Maß) und - „Batschmartscher“/„Burtschmartsch“ (Ertrag für die Herrschaft 1607: 16 Maß). Des Weiteren verfügte die Herrschaft über die „Drittelweingärten“ - „im Gözen“ (Ertrag für die Herrschaft 1607: 28 Maß) und - „Hardegger“ (Ertrag für die Herrschaft 1607: 76 Maß), die man vor einigen Jah- ren in zwei beziehungweise drei Güter geteilt hatte. Diese „Drittelweingärten” waren zu Erblehen verliehen. Die Herrschaft erhielt davon jeweils ein Drittel des Ertrags. Da dieser in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen war, drohte man den Lehens- und Bauleuten bei der Errichtung des Urbars mit dem Entzug der Güter. Diese entschuldigten sich damit, dass die Reben viler nach ainandern gefolgter mißratner Jaren und der schwären kalten Winter halber in Abgang geraten seien.249 - Nicht mehr bestehende Schlossgüter waren der Weiher unter St. Viner zu Nüziders - und die Hundskelle in . - Zahlreiche weitere Güeter, Ackher und Wisen, die einst zum Schloss Sonnenberg gehört hatten, waren schon laut alten Urbars auf höheren Befehl hin verkauft worden. Die daraus erlösten Summen warfen jährliche Zinsen in der Höhe von 40 Pfund Pfennig ab, die bei den übrigen Pfennigzinsen angeführt waren.250

------247 Urbar 1620, fol. 73r; vgl. dazu Schallert, Pulvermühle, passim. 248 Urbar 1620, fol. 86r. 249 Urbar 1620, fol. 232r-236v; vgl. die Planzeichnungen von Nüziger Weingärten im VLA, Vogteiamt Bludenz 2/14. 250 Urbar 1620, fol. 233r+v.

Kommentar 47 Da man offensichtlich nicht mehr wusste, zu welcher der beiden Herrschaften der Burgstall zu Beürs (Ruine Rosenberg) gehörte, wurde er auch unter den Gütern des Schlosses Sonnenberg angeführt.251

Steuern

Die Stadt Bludenz erstattete eine jährlich zu Martini (11. November) fällige Herr- schaftssteuer in der Höhe von 21 Pfund Pfennig. Dazu kamen drei Pfund Pfennig Steuer für den ehemals leibeigenen Personenverband der Rüdbergsleute, genannt Jochims Gnößlin, der in die Bürgerschaft aufgenommen worden war.252

Die Hofjünger im Montafon bezahlten als einheitliche „Genoss“ jährlich zu Martini 172 Pfund 16 Schilling Pfennig Steuer.253

In der Herrschaft Sonnenberg hingegen bestand eine Reihe von Steuergenoss- schaften: - die große Sonnenberger Gnoß (Nüziders, Bürs, Braz, , Klösterle) zahlte jährlich zu Martini 103 Pfund Pfennig Steuer, - die Gnoß im Montafon, die früher zu Sonnenberg gehört hatte, erstattete 75 Pfund acht Schilling Pfennig und - die in Sonnenberg ansässigen Montafoner Hofjünger zahlten 16 Pfund 16 Schil- ling Pfennig. - Für die ehemaligen Leute Graf Wilhelms von Montfort erlegten die Hofjünger jährlich 4 Pfund Pfennig Steuer, - des Pürßers Leut und Gnoß zahlten 10 Pfund Pfennig, wovon ihnen die Hofjünger ein Pfund 16 Schilling Pfennig ersetzen mussten, - die Walser in Brand erstatteten 8 Pfund Pfennig und - die von Nenzingen und Frastenz („kleine Sonnenberger Genoss“) 21 Pfund Pfennig Steuer. - Dazu kam noch eine jährliche „Handsteuer“ – im vorliegenden Fall wohl eine Steuer, die von Haus zu Haus eingesammelt wurde254 – der Nauderser zu Braz in der Höhe von 2 Pfund Pfennig.255 Laut Amtsrechnung von 1618 bezahlte die- se Summe „die Große Genoss” in Sonnenberg.256

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251 Urbar 1620, fol. 236v-237r. 252 Urbar 1620, fol. 67r. 253 Urbar 1620, fol. 73v. 254 Deutsches Rechtswörterbuch, Bd. 5, Sp. 134. 255 Urbar 1620, fol. 94v-95r. 256 VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 301, fol. 16v.

48 Kommentar Fasnachthennen und Todfälle

Abgaben in Form von Fasnachthennen und Todfällen waren ursprünglich typische Merkmale der Leibeigenschaft.257 Von den Bewohnern der Herrschaft Bludenz hatten nur die Montafoner Hofjünger, wo immer sie im Landt ansässig war, jährlich eine Fasnachthenne abzuliefern. Die Bludenzer Bürger und Ausbürger waren durch Graf Albrecht III. von Werdenberg davon befreit worden. Den so genannten „Todfall“ – eine Art von Erbschaftssteuer in Form des besten Rosses oder Viehs im Stall – mussten sie ebenfalls nicht mehr leisten. Letzteres galt auch für Montafoner Hofjünger.258

Sehr wohl als todfallpflichtig galten alle, die in die Herrschafft Sonnenberg gehören. Im Urbar wurde vermerkt, das sei hier von alter Herkhomen [...] und bißhero der Brauch gewesen. Allerdings sei bey Menschengedächtnuß nie kain Todtfahl abgefor- dert oder eingezogen worden.259

Als Ersatz für die jährlich abzuliefernde Fasnachthenne bezahlte jeder Sonnenber- ger Haushalt (!) einen Batzen, den die jeweiligen Steuerweibel einzogen und mit der Steuer der Herrschaft erlegten. Für die Kirchspiele ob der Bruggen (Tschalenga- brücke; Große Genoss) ergab das eine Summe von 21 Gulden. Die Sonnenberger in den undern Kirchspil (Nenzing, Frastanz; Kleine Genoss) lieferten jährlich 7 Gul- den 24 Kreuzer ab. Die Summe, womit die Montafoner Hofjünger die Lieferung von Fasnachthennen ablösten, belief sich auf 15 Gulden. Die entsprechenden Einnah- men standen dem jeweiligen Vogt zu.260

Einnahmen aus der Gerichtsbarkeit

Laut Urbar fielen sämtliche Strafgelder, die in der Stadt Bludenz und im Montafon erhoben wurden, an die Herrschaft. Allerdings habe man den armen Leuten nach Gestallt der Sachen allwegen Gnad erwiesen.261 In Sonnenberg standen die Strafen für „kleine Frevel“ – das waren Vergehen, die mit höchstens drei Pfund Pfennig gebüßt wurden – mit Ausnahme des „Ausklagens“ und Würfe mit Gegenständen dem Ammann als Teil seines Soldes zu. „Große Frevel“ wurden seit vielen Jahren mit zehn Pfund Pfennig geahndet und gehörten der Herrschaft.262

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257 Vgl. Niederstätter, Walgau, S. 30. 258 Urbar 1620, fol. 70r. 259 Urbar 1620, fol. 219v. 260 Urbar 1620, fol. 70r u. 222r. 261 Urbar 1620, fol. 69r. 262 Urbar 1620, fol. 69r u. 220r+v.

Kommentar 49 „Kleine Frevel“ bildeten folgende Tatbestände:263 - sich vor Gericht ausklagen lassen: 3 Pfund Pfennig - ein Wurf mit einem beliebigen Gegenstand: 3 Pfund Pfennig – mögliche Erhöhung der Buße je nach Schaden. Beim Sonnenberger Abschnitt ist vermerkt, dass sich die Strafzahlung verdopple, wenn jemand werfe und dabei das Ziel verfehle. - Fauststreich: 12 Kreuzer; wenn man aber solliche ansteen last: 5 Schilling Pfennig - „Zuckfrevel“ (Drohung mit Verletzung): 1 Gulden - Verwundung: In der Herrschaft Bludenz stand es der Obrigkeit zu, höhere Strafen zu verhängen, selbst wenn jemand nur blutete und keine tiefe Schnitt- oder Stichwunde erlitten hatte. In Sonnenberg hingegen konnte eine solche Erhöhung nur bei tiefen Schnitt- und Stichwunden – also wenn jemand hardt gestochen und bainschrötig (schwer verletzt) wurde – vorgenommen werden, da der Ammann auch die Strafgelder für Zuckhfrefel, Wundfrefel und andere Rauf- und Balghändl kassierte.264 - Darüber hinaus gab es noch andere täglich fürfallende gemaine Frevel, die im Urbar nicht angeführt, aber als kleine Frevel abgestraft wurden.265

„Große Frevel“:266 - jemanden „erdfällig“ schlagen (in Sonnenberg auch: mit Gegenständen bewerfen) - die „Trostung“267 versagen oder brechen - in Raufhändeln rottieren.

Im Zusammenhang mit diesen Delikten wird im Sonnenberger Abschnitt eine ge- änderte Strafpraxis angedeutet, wenn es dazu heißt: Dise Frefel werden jeziger Zeit nach Gestalt des Handls, Persohn und Vermögen etwas gnediger abgestrafft.268

Folgende weitere Frevel konnte die Bludenzer Obrigkeit nach Maßgabe der Um- stände, des Vermögens und der Personen mit hohen Summen bestrafen, musste dies jedoch durch die Innsbrucker Regierung und Kammer ratifizieren lassen: - Gotteslästern - Verstöße wider die Gebote Gottes und der Kirche - Ungehorsam und Widersetzlichkeit gegen die Obrigkeit - Ehebruch, Blutschande, unehelicher Beischlaf und andere unehrliche Sachen mehr (in Sonnenberg auch angeführt: Ehrabschneidung, Fluchen, Verwendung falscher Maße). ------

263 Urbar 1620, fol. 69r+v u. 220r-221r. 264 Urbar 1620, fol. 221v. 265 Urbar 1620, fol. 69v. 266 Urbar 1620, fol. 69v u. 220r+v. 267 Vgl. dazu Vorarlberger Weistümer, S. 208-209. 268 Urbar 1620, fol. 220v.

50 Kommentar Criminalische oder Malefiz Sachen, also Hochgerichtsdelikte, sind nur im Sonnen- berger Abschnitt erwähnt. Dort heißt es, dass dabei dem alt Gebrauch nach die kayserlichen und tyrolischen Landtsrechten observiert würden.269 Bei Letzterem handelte es sich um einen Irrtum, da die Tiroler Landesordnungen vor dem Arlberg nicht galten.270

Für die Herrschaft Sonnenberg führt das Urbar an, dass der Vogt jährlich um Ostern auf Kosten der jeweiligen Kirchspiele die Geschworenen neu in ihr Amt einsetzte und sie samt den Wirten und Priestern „verhörte“, wobei diese verpflichtet waren, alle Frevel anzugeben, die im vergangenen Jahr begangen worden waren.271 Andere Quellen belegen, dass auch in der Herrschaft Bludenz solche Geschworenenverhöre stattfanden, dort aber vom Amt bezahlt wurden.272

Verpachtung der Zollstationen

Die landesfürstlichen Zollstationen in Bludenz und Klösterle – zu Letzterer gehörte auch der Zoll auf Zürs – waren gegen ein „Bestandsgeld“ verpachtet, das die Herr- schaft jeweils zu Kriegs- oder Seuchenzeiten oder aus ähnlichen Gründen verrin- gern konnte. In Bludenz belief sich die Pachtsumme bei der Anlegung des Urbars auf 170, in Klösterle und Zürs auf 135 Gulden.273 Die landesfürstliche Zoll- und Gebührenordnung für Bludenz vom 14. Mai 1618 und jene für Klösterle, datiert mit 1. März desselben Jahres, sind im Urbar wörtlich angeführt.274

Tafernengeld

Vom Wein, der in Sonnenberg ausgeschenkt wurde, waren der Herrschaft von je- dem Fuder (etwa 800 Liter) vier Schilling und von jedem Lagel vier Pfennig als „Tafernengeld“ abzustatten. Im Jahr 1618 nahm die Amtskasse dadurch 22 Pfund 10 Schilling 2 Pfennig ein.275 Im Vergleich dazu belief sich „Umgeld“, eine von den Ständen eingehobene Getränkesteuer, im Jahr 1647 auf etwa 283 Gulden.276

------269 Urbar 1620, fol. 69v u. 221r. 270 TLA, Buch Walgau, Bd. 9, fol. 132v; Bilgeri, Vorarlberg, S. 411, Anm. 68, enthält eine falsche Datierung und Quellenangabe. 271 Urbar 1620, fol. 221v. 272 Z. B. VLA, Vogteiamt Bludenz Hs. 289, Außgaben auff Amptß Zerungen. 273 Urbar 1620, fol. 68v-69r u. 95v. 274 Urbar 1620, fol. 86v-93r u. 240r-245v. 275 Urbar 1620, fol. 222r+v. 276 VLA, Vorarlberger Landstände, Hs. 21, o. fol. Aus der Zeit davor liegen keine Angaben vor.

Kommentar 51 Für Bludenz und das Montafon ist keine herrschaftliche Getränkesteuer angeführt, da sie den dortigen Untertanen von Graf Albrecht III. von Werdenberg erlassen worden war.277

Bädergeld

Die herrschaftlichen Einnahmen in Form des „Bädergelds“ fielen sehr bescheiden aus. So zinste im Montafon das Wildbad zue Tylisuna in der Aw, das im Gampadelstal oberhalb von Tschagguns lag, jährlich fünf Schilling Pfennig.278 Dieselbe Summe erlegte in Sonnenberg das Bad Hinterplärsch. Das Bad in der Galina bestand zu Beginn des 17. Jahrhunderts nicht mehr. Beim „Wildbad“ in der Lug bei Bürs ist keine Zinssumme vermerkt.279

Jagdrecht und „Wildbann“

Als der Walgau, zu dem damals auch das Montafon zählte,280 im Jahr 1355 unter den Grafen von Werdenberg-Heiligenberg und jenen von Werdenberg-Sargans geteilt wurde, fiel die gesamte Jagdgerechtigkeit dieses Gebietes an die Inhaber der spä- teren Grafschaft Sonnenberg.281 Die Herren von Bludenz sollten mit dem Gejägde in Walgowe nüt ze schaffent han.282 Sie verfügten also über keine Jagdrechte im Montafon. Dem entsprechend heißt es sowohl in den älteren urbariellen Aufzeich- nungen283 als auch noch im Urbar von 1620, dass das Gejagt und der „Wildbann“ – also die Jagdbefugnis und das Recht, andere davon auszuschließen – in beiden Herrschaften gar geen Sonnenberg gehörten.284

Elmar Schallert, der meinte, die Jagdhoheiten der beiden Herrschaften Bludenz und Sonnenberg wären 1355 und 1412 separiert worden,285 erklärte sich diese Bestim- mung irrtümlich als eine Vermengung der Rechte durch den Truchsässen Eberhard

------277 VLA, Stadtarchiv Bludenz 370/30 (Beschwerden der Untertanen 1525). 278 Urbar 1620, fol. 125r; Vogt, Heilbäder, S. 173-174. 279 Urbar 1620, fol. 223r+v; Vogt, Heilbäder, S. 139, 146-147 u. 150. 280 Tschaikner, Walgau, S. 52-53. 281 Vgl. zu dieser Bezeichnung Tschaikner, Grafschaft, passim. 282 Liechtensteinisches Urkundenbuch, S. 141; Urbar 1620, fol. 250r. 283 VLA, Nachlass Tiefenthaler, Nr. 14 („Ambtß Urbar“), fol. 8v. 284 Urbar 1620, fol. 230r. 285 Schallert, Jagdgeschichte, S. 15 u. 138.

52 Kommentar von Waldburg, den Grafen von Sonnenberg, der zeitweilig auch Vogt der Herrschaft Bludenz gewesen war. Aber wie in der Urkunde von 1355 ist auch in den Verfü- gungen Bischof Hartmanns aus dem Jahr 1412 von keiner geteilten Jagdgerechtig- keit die Rede. Vielmehr blieb das Montafon ausdrücklich mit eingeschlossen und der Bezug auf das alte Herkommen gewahrt.286 Kein Gegenargument bildet der Umstand, dass die Verkaufsurkunde der Herrschaft Bludenz von 1394 bei der Aufzählung zahlreicher Pertinenzen auch formelhaft die Wildbänne, und zwar ohne die Jagd, anführt.287

„Federspiel“ und „Vogelrecht“

Beim „Federspiel“ und „Vogelrecht“ sollte es laut Teilungsurkunde von 1355 beim alten Herkommen verbleiben.288 Die beibehaltene gemeinsame Verfügung darüber bedingte im zweiten Fall eine Aufteilung der Erträge. In diesem Sinn hielten auch die alten urbariellen Aufzeichnungen fest: Alle die alppen, die in den herrschafften Sunnenberg und Bludentz ligent [...], die gend das vogel recht bayden herrschafften, die sollens mit ain ander samlen und glichlich mit ain ander tailen.289 Worum handelte es sich aber dabei?

Das „Vorarlbergische Wörterbuch“ erklärt „Federspiel“ als den „für die Jagd abge- richteten Stoßvogel“ und „die Jagd mit solchen“.290 In den Urbaren war aber nicht die Jagd mit Vögeln, sondern auf diese gemeint. Die entsprechende Wortbedeutung ist zum Beispiel in der benachbarten Schweiz mehrfach belegt. So blieb auch in den acht Gerichten im Prättigau die Jagd auf „Rottwild, Steinböckh wild sambt Federspil“ wie im südlichen Vorarlberg der Herrschaft vorbehalten.291

Das „Vogelrecht“ – es wurde auch „Alprecht“ oder „Vogelmolken“ genannt – bildete eine Abgabe aus den Alpen, die gewöhnlich aus dem Ertrag eines Tages bestand. Über seine Entstehung werden in der Literatur unterschiedliche Meinungen ver- treten.292 Am meisten spricht dabei für die Vorstellung, die Josef Grabherr bereits

------286 Urkunden zur Schweizer Geschichte, S. 24. 287 Burtscher, Beiträge, S. 199. 288 Urbar 1620, fol. 251r; Liechtensteinisches Urkundenbuch, S. 142. 289 VLA, Nachlass Tiefenthaler, Nr. 14 („Ambtß Urbar“), fol. 6v. 290 Vorarlbergisches Wörterbuch, Bd. 1, Sp. 785; ebenso Deutsches Rechtswörterbuch, Bd. 2, Sp. 444. 291 Schweizerisches Idiotikon, Sp. 138-139; auch Schallert, Jagdgeschichte, S. 136 u. 140, spricht mitunter von „Federwild“. 292 Vgl. dazu (samt den dortigen Literaturangaben) Burmeister, Vogelrecht, S. 31-41; Frick, Vogelmahl, S. 43-70; Schallert, Jagdgeschichte, S. 93-98.

Kommentar 53 1907 in seiner Studie über die Herrschaft Blumenegg formulierte, nämlich dass man das „Vogelrecht“ für die „Abwehr schädlicher Tiere“ entrichtete.293 1936 be- zeichnete es Adolf Helbok als Abgabe „für das Fernhalten der Raubvögel von den Alpen“.294 Diese Auffassung deckte sich mit der „Volksüberlieferung“.295 So ist be- reits seit dem 16. Jahrhundert belegt, dass sich Untertanen in den Herrschaften vor dem Arlberg wie im Prättigau, in Graubünden und im Werdenbergischen wei- gerten, das „Vogelrecht“ zu leisten, ohne dass die Obrigkeiten das Vieh auf den Alpen vor wilden Tieren schützten.296

In zwei Feldkircher Herrschaftsurbaren des 15. Jahrhunderts wird eine Abgabe von Schmalz und Käse aus Alpen, also ein typisches „Vogelrecht“, mit der Bemerkung ze gejägt begründet.297 Gewöhnlich aber unterschied man im Spätmittelalter zwischen der Jagd auf Wild und jener auf Vögel.298 Dem entsprechend sind zum Beispiel in einer Blumenegger Urkunde von 1405 das Vederspil und das Gejägt getrennt ange- führt.299 In diesem Sinn wurden auch bei der Aufteilung des Walgaus im Jahr 1355 die Jagdrechte auf Wild allein den Inhabern der späteren Grafschaft Sonnenberg zugesprochen; über die Jagd auf Raubvögel, das „Federspiel“, und das dazu gehö- rige „Vogelrecht“ verfügten sie zusammen mit den Herren von Bludenz. Obwohl die Herrschaften Sonnenberg und Bludenz seit 1473/74 gemeinsam durch das Bluden- zer Amt verwaltet wurden, enthielten nicht nur die urbariellen Aufzeichnungen des 15. und 16. Jahrhunderts,300 sondern auch noch das Urbar von 1620 die Bestimmung, dass die beiden Herrschaften das „Vogelrecht“ miteinander sammeln und gleichlich teilen sollten.301

In diesem Zusammenhang muss der Herrschaft Sonnenberg das Sammelrecht in den zum Montafon zählenden Rellstaler Alpen zugekommen sein. Damit verbunden

------293 Grabherr, Blumenegg, S. 21. 294 Helbok, Geschichte, S. 75; ähnlich auch Welti, Bludenz, S. 33. 295 Burmeister, Vogelrecht, S. 40; Schallert, Jagd, S. 21. 296 Tiefenthaler, Jagd, S. 67-68; Frick, Vogelmahl, S. 56-57; Burmeister, Vogelrecht, S. 37; VLA, Stadt- archiv Bludenz 370/30 (Beschwerden der Untertanen 1525). 297 Lürzer, Urbar, S. 42; Burmeister, Vogelrecht, S. 40. 298 Vgl. z. B. Liechtensteinisches Urkundenbuch, S. 141-142. 299 VLA, Urk. 4180; Burmeister, Vogelrecht, S. 40. Im Jahr 1414 erhielt ein Walser in dafür, dass er in einem bestimmten Wald das Vederspil alle Jar dry Tag suchte und entsprechende Ent- deckungen gleich dem Feldkircher Vogt meldete, den Wald als Erblehen verliehen. Später wurde dieser als „Vogellehen“ bezeichnet: VLA, Urk. 6742 u. 6775. 300 VLA, Nachlass Tiefenthaler, Nr. 14 („Ambtß Urbar“), fol. 6v u. 12r, u. Nr. 14 („Etliche alte preuch“), fol. 2v. 301 Urbar 1620, fol. 74v u. 137v.

54 Kommentar war die Pflicht zur Vogeljagd. So gehörte auch das „Federspiel“ ennent der Yll von Nantzengast bis ze hindrist im Montafun zu Sonnenberg.302 Das entsprechende Jagd- gebiet erstreckte sich also jenseits der Ill von Nenzengast, der heutigen Letze bei Frastanz, bis „ganz hinten“ ins Montafon hinein, nicht jedoch „bis ins hinterste Tal“. Die bedeutendste Alpe im Rellstal, Zaluandi oder Salonien, befand sich schon im Mittelalter in Bürser und damit in Sonnenberger Besitz.303

Bedingt war diese Ausdehnung sonnenbergischer Rechte und Pflichten ins Mon- tafon durch den Umstand, dass die Nenzinger und Frastanzer Alpen einst zur Graf- schaft Vaduz gehört hatten.304 Dorthin lieferten sie noch bis ins 19. Jahrhundert das „Vogelrecht“ ab.305 Allerdings ließen die Grafen von Sonnenberg spätestens in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch in den südlichen Seitentälern des Walgaus das „Federspiel“ fangen306 und beanspruchten allgemein das Jagdrecht in diesem Raum, was wesentlich dazu beitrug, ihn bis zum Beginn der Neuzeit terri- torial von Vaduz abzulösen.307

Laut dem Urbar von 1620 sammelten ursprünglich zwei Knechte das „Vogelmolken“ in den Herrschaften Sonnenberg und Bludenz ein.308 Seit einiger Zeit statteten je- doch die Montafoner Alpengenossen gewohnheitsrechtlich anstelle des herkömm- lichen Tagesertrags ein Pfund Schmalz und zwei Pfund Käse von je zehn Kühen ab. Als Vogteiverwalter Dionys von Schellenberg disen Ierthumb bemerkt hatte, einigte man sich auf eine Pauschalzahlung von 40 Gulden. Da die Montafoner nach Schellenbergs Tod wieder das erwähnte Gewohnheitsrecht aufnahmen, belangte sie Pappus vor der Innsbrucker Kammer. Daraufhin kam über Vermittlung der beiden Kommissare Herliberg und Witweiler am 11. Juni 1608 ein Vertrag zustande, der neuerlich die jährliche Zahlung von 40 Gulden vorsah. Dem Wunsch der Montafoner nach Übertragung der Rellstaler Alpen vom sonnenbergischen ins bludenzische „Alp- und Vogelrecht“ wurde dabei nicht entsprochen.309

Das Urbar von 1620 enthält eine Liste aller Alpen in der Herrschaft Bludenz.310 Die sonnenbergischen Alpen sind sogar zweifach angeführt, wobei in der zweiten

------302 VLA, Nachlass Tiefenthaler, Nr. 14 („Ambtß Urbar“), fol. 8v; Urbar 1620, fol. 230r. 303 Vorarlberger Weistümer, S. 203-206. 304 Tschaikner, Walgau, S. 56 u. 61-62. 305 Schallert, Jagdgeschichte, S. 130-134. 306 Schallert, Jagdgeschichte, S. 139. 307 Tschaikner, Walgau, S. 63. 308 Urbar 1620, fol. 137v. 309 Urbar 1620, fol. 74v-78r. 310 Urbar 1620, fol. 83r-85v.

Kommentar 55 Version eine Reihe von Örtlichkeiten im Brandnertal fehlen und zum Beispiel die Alpe Zürs versehentlich als Zeinis bezeichnet wird.311 In beiden Zusammenstel- lungen fehlen die im Text angeführten „Alpen“ Töff und Garniel bei .312

„Verbotene Gamsjagden“

Die Herrschaft verfügte im südlichen Vorarlberg über „fünf verbotene Gamsjagden“, die von ihr aber niemals gehandthabt worden waren, so dass bißher menigelich darinn gepurscht hatte.313 Diese Jagdreviere befanden sich - in einem Gebiet, das zum Thor genannt wurde und oberhalb von Braz im Kirch- spiel Bludenz lag, - auf der Davenna (auf den Wenden) im Kirchspiel Bludenz, - auf Valbona im Kirchspiel Bürs zwischen der Sarotla- und der Nonnenalpe, - in Brand „under dem Gletscher in Lyggam“ – das Revier stieß aufwärts an den Gletscher, an den Lüner See, ans Grüsch und an Selym (Zalim) – sowie - am Tschalengerberg zwischen Nenzing und Bürs.314

Laut Urbar soll diese „fünf verbotenen Gamsjagden“ einst die „Landschaft“ – gemeint waren die Untertanen der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg beziehungsweise deren Vertreter – dem Erzherzog Sigmund von Österreich zue Lieb und Gefallen freiwillig überlassen haben,315 was zwischen 1474 und 1490 geschehen sein muss. Er – und noch mehr sein Nachfolger Maximilian (1490–1519) – waren bemüht, die Jagd auf Gämsen als herrschaftliches Vorrecht durchzusetzen, womit ihnen jedoch auf die Dauer kein Erfolg beschieden war.316

Das „Gatschageld“ und die Nenzinger „Hundskelle“

Um Ostern jeden Jahres, das auf ein Schaltjahr folgte, hatte das Kirchspiel Nenzing der Herrschaft die Summe von einem Pfund fünf Schilling Pfennig als Gatschageld

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311 Urbar 1620, fol. 138v-140v und 237v-239v. 312 Urbar 1620, fol. 142v-143r. 313 Urbar 1620, fol. 15v; Schallert, Jagdgeschichte, S. 159, versteht die Eintragung im Urbar 1620, fol. 37v, falsch, wenn er schreibt: „Drei dieser Jagdreviere wurden von den Bludenzer Vögten fall- weise besucht, jenes auf Dawenna und am Tschalengerberg nie.“ 314 Urbar 1620, fol. 80v-81r. 315 Urbar 1620, fol. 15v. 316 Schallert, Jagdgeschichte, S. 136-137 u. 158-162.

56 Kommentar abzuliefern. Was man darunter verstand, war spätestens im 17. Jahrhundert in Vergessenheit geraten. Eine Randnotiz von späterer Hand hielt im Urbar fest: Nach eingeholtem Bericht von alten Leüthen solle Gatschen eine Ganß heizßen.317

In seiner „Jagdgeschichte von Nenzing“ äußerte Elmar Schallert die plausible Ver- mutung: „Im Wortschatz des heutigen Bündnerromanischen findet sich die genaue Entsprechung des Wortes Gatscha, nämlich ‘catscha’ (Bündner Oberland) und ‘chatscha’ (engadinische Form), die beide soviel wie ‘Jagd’ bedeuten. […] Es könnte also möglich sein, daß es sich beim Gatschageld um eine Abgabe handelte, die mit der Jagd im Zusammenhang stand. Dabei muß allerdings hervorgehoben wer- den, daß sich dieses Gatschageld nur in Nenzing findet und sonst in keiner weite- ren Gemeinde von Bludenz-Sonnenberg. Folglich müßten auch Ursprung und Zweck des Gatschageldes direkt in Nenzing zu suchen sein. Vielleicht hatten mit einer solchen Abgabe die Nenzinger im 15. Jh. ihre Erhaltungspflicht für den landesherr- lichen Hundestall in der Dorfmitte abgelöst.“318

Über diese Hundtß Kellen zue Nenzingen bey der Linden under dem Tanzhauß, die für Elmar Schallert um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Abgang gekommen war,319 vermochten die Kommissare bei der „Urbar-Bereitung“ trotz zahlreicher Nachfragen weder von den alten Gerichtsgeschworenen noch von anderen Leuten etwas in Erfahrung zu bringen.320

Fischereirechte und „Ärchen“

Laut der bereits mehrfach erwähnten Urkunde von 1355 sollte es auch bezüglich der „Fischenzen“ beim alten Herkommen verbleiben.321 Bei der Fischereigerecht- same und den Fischweiden322 trat also dieselbe Regelung in Kraft wie beim „Feder- spiel“. Dennoch heißt es im Urbar von 1620, die „Fischenz“ in beiden Herrschaften gehöre allein zu Bludenz.323

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317 Urbar 1620, fol. 222v. 318 Schallert, Jagdgeschichte, S. 212. 319 Schallert, Jagd, S. 49. 320 Urbar 1620, fol. 233v. 321 Urbar 1620, fol. 251r; Liechtensteinisches Urkundenbuch, S. 142. 322 Deutsches Rechtswörterbuch, Bd. 2, Sp. 552. 323 Urbar 1620, fol. 230r.

Kommentar 57 Dass dies falsch war, zeigen die älteren urbariellen Aufzeichnungen, wo ein ent- sprechender Vermerk im sonst fast wörtlich übernommenen Text fehlt,324 und die sonnenbergische Verkaufsurkunde im Jahr 1455, mit der Truchsäss Eberhard von Waldburg ausdrücklich auch die dortigen „Fischenzen“ erwarb.325 Der Irrtum im Urbar dürfte auf Grund der Dominanz der Herrschaft Bludenz im Fischereiwesen zustande gekommen sein. Beim Fischfang in der Ill musste ihr sogar aus Sonnen- berg und Blumenegg Unterstützung geleistet werden.

Die „Fischweiden“ der Herrschaft Bludenz umfassten die Ill und folgende „Brunnen“ (Quellbäche326): - den Mühlebach bei Bludenz, - den St. Peters Prunnen, - die „Brunnen“ in der Bürser Au (diese lagen auf Sonnenberger Gebiet und werden deshalb dort noch einmal angeführt), - in der Lorünser Au, - zu St. Anton, - zu Vandans, - im Rotenstain (zwischen St. Anton und Gantschier), - in Gantschier sambt dem Wasser, so auß der Lüz in den Prunnen fleüst und von dannen auf die Müle daselbst laufft, - alle „Brunnen“ im Silbertal, - jenen unter Tschagguns und - alle „Brunnen“ auf beiden Talseiten bis nach Partenen einschließlich jener in Gargellen.327

Um das Gewässer in Gantschier und in der Folge auch um alle anderen „Brunnen“ hatte sich in den Jahren um 1500 ein Konflikt entsponnen, da ein gewisser Fried- rich Mangein das Fischereirecht beanspruchte. Ein Urteilsspruch des Bludenzer Untervogts Hans Wolf vom 19. Januar 1502 bestätigte jedoch die obrigkeitliche Fischereigerechtsame.328

In den genannten Gewässern mit Garnen und Netzen, Schnüren und Angeln zu fischen, erlaubte die Herrschaft jedermann nur bis zur Tschaggunser Kirchweih

------324 VLA, Nachlass Tiefenthaler, Nr. 14 („Ambtß Urbar“), fol. 8v. 325 VLA, Urk. 4946; Urbar 1620, fol. 277r u. 280v. 326 Vorarlbergisches Wörterbuch, Bd. 1, Sp. 471. 327 Urbar 1620, fol. 79r+v. 328 Urbar 1620, fol. 79v.

58 Kommentar im ersten Herbstmonat (September); danach war es bei Strafe verboten. Außerdem durfte zwischen den beiden Felsen von Katils (Nüziders) und Rafatschina (Lorüns) bis um „Mittfasten“ (Mitte der Fastenzeit) nichts gefangen werden. Wem danach in diesem Bereich von der Herrschaft die Groppenwayd (das Recht, Groppen zu fangen) verliehen worden war, der musste ihr dafür wöchentlich einen Kratten [Korb] mit Groppen abliefern. Die übrigen Fischer in Bludenz und im Montafon, die auf der Ill gropp[t]en, waren nur einmal jährlich zur Abgabe eines Merzen Kratten verpflichtet.329

Zu den „Fischweiden“ der Herrschaft Sonnenberg gehörten - der Weiher auf Gallmist samt Zubehör, - die „Brunnen“ zu Frastanz, - der Saminabach biß in Vall an die vaduzischen Granizen, - die „Brunnen“ in Nenzing und Beschling, - jene in der Tschalenga, - die „Klatz“, die auch „Schwarzbrunnen“ genannt wurde und in Zersauen unter- halb von Nüziders im Ried entsprang, - der Sägenbach unterhalb des Nüziger Felds, - die „Brunnen“ in der Bürser Au, - der Bach in Brand und - der „Brunnen“ in Klösterle.330

Auch der Spullersee zählte zu den herrschaftlichen Gewässern Sonnenbergs. Nach- dem sich ursprünglich darin nur Groppen oder Tollmen befunden hätten, besetzte der Vogteiverwalter Pappus zusammen mit einem Hans Ammann den See im Jahr 1612 mit 30 Bludenzer oder 50 Wiener Pfund klainen Vorhenen (Forellen), die sich daraufhin stark vermehrten. Beim ebenfalls herrschaftlichen Lünersee war Pappus davon überzeugt, dass dort außer Groppen keine Fischart gedieh, weil er so hoch im Gebürg liege und also wild und ungeheur sei.331 In diesem Zusammenhang fällt auf, dass der zum Montafon gehörende Lünersee nicht nur im Urbar von 1620, sondern bereits in den früheren urbariellen Aufzeichnungen im Anschluss an die Sonnen- berger Gewässer aufgezählt wurde.332 Anscheinend hatte hier bei der „Fischenz“ eine ähnliche Ausdehnung der Herrschaft Sonnenberg stattgefunden wie beim „Vogelrecht“.

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329 Urbar 1620, fol. 93v-94r. 330 Urbar 1620, fol. 230v-231r. 331 Urbar 1620, fol. 231r+v. 332 VLA, Nachlass Tiefenthaler, Nr. 14 („Ambtß Urbar“), fol. 8v.

Kommentar 59 Schon länger außer Gebrauch gekommen war das so genannte Ärch zue Bludenz, das auch als Errach auf der Yll bezeichnet wurde. Der Begriff leitet sich wohl vom lateinischen „arca“ her, was so viel wie „Kasten“ bedeutet.333 Bei der erwähnten Vor- richtung handelte es sich um ein im Fluss befestigtes kastenähnliches hölzernes Gerinne mit einem Fangkorb,334 worin man nächtens Illanken, also Seeforellen,335 fing. Im Urbar von 1620 vermerkte Pappus, dass jedoch keine solchen Fische mehr in den Walgau aufsteigen konnten, seit die Stadt Feldkirch unter der gedeckten Brücke in der Felsenau ein hohes und breites Wuhr errichtet habe. Dagegen hatten sich die Walgauer übrigens bereits zur Zeit der Bauernkriege um 1525 vergeblich zur Wehr gesetzt.336

Obwohl die entsprechenden Fischereirechte der Herrschaft Bludenz durch das Feld- kircher Wuhr verblichen und zue nichten gericht worden waren,337 übertrug man sie samt den Namen der dienstpflichtigen Personen aus dem alten ins neue Urbar. Danach mussten sieben Haushalte, die wohl alle in Bürs zu lokalisieren waren, so genannte „Ärchstecken“ liefern. Das Dorf zue Bürs hatte auch zwei Männer mit Schle- geln zu stellen, um das Ärch auf der Bürser Seite zu befestigen. Zudem sollten sie helfen, den Korb hineinzutragen. Die Bewohner eines Hofes in Ludesch stellten die Gerten für den Korb und andere Vorrichtungen zur Verfügung und beteiligten sich beim Setzen sowie Befestigen des Ärchs. Dafür erhielten sie den Fangertrag der ersten Nacht samt drei oder vier Wertkäsen. Die Inhaber von drei weiteren Hofstät- ten zu Ludesch sowie einer in waren verpflichtet, einen Ärchstecken zu liefern und gegen Versorgung mit Essen und Trinckhen beim „Schlagen“ (Befestigen) des Ärchs mitzuwirken.338

In neuen Aufzeichnungen von 1620 vermerkte man auch, dass vermög alten Urbars der jeweilige Herr zue Bludenz – also der Inhaber der dortigen Herrschaft – jenem von Sonnenberg, wann er das Errach uf der Yll schlecht – also sobald er den Fisch- kasten in der Ill befestigt –, 18 Schilling Pfennig schulde. Der Herr zue Sonnenberg hingegen habe zu dieser Arbeit einen Knecht samt einem Pferd zu senden, der im Wasser mithalf, bis der dritte Pfahl eingerammt war.339

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333 Laut Vorarlbergerischem Wörterbuch, Bd. 1, S. 127, bedeutete „arca“ „Verschluss“. 334 Deutsches Wörterbuch, Bd. 1, Sp. 545. 335 Freundliche Mitteilung von Univ.-Prof. Dr. Alois Niederstätter, Vorarlberger Landesarchiv; Deutsches Wörterbuch, Bd. 10, Sp. 2060. 336 VLA, Stadtarchiv Bludenz 370/30; Bilgeri, Feldkirch, S. 256. 337 Urbar 1620, fol. 82v. 338 VLA, Nachlass Tiefenthaler, Nr. 14 („Ambtß Urbar“), fol. 3v u. 5r; Urbar 1620, fol. 81v+82r. 339 Urbar 1620, fol. 232r.

60 Kommentar Zinseinnahmen

Pfennigzinse samt den Wald-, Matten- und Vogt- oder Schenkenzinsen

Breiten Raum nehmen im Urbar die Regesten (kurze Zusammenfassungen des In- halts) jener Urkunden ein, welche die an die Herrschaft zu erstattenden Pfennig- zinse – also die Abgaben in Geldform340 – dokumentieren. Soweit entsprechende Originalurkunden in Bludenz vorlagen, sandte sie Vogteiverwalter Pappus im Jahr 1617 an die oberösterreichische Kammer in Innsbruck, die sie in der Schatz-Regis- tratur verwahrte.341 Im Bludenzer Amt verblieben auf Anordnung der Kammer kollationierte und durch den Vogteiverwalter unterschriebene sowie gesiegelte Abschriften.342 Ein Beispiel dafür bildet die Bestätigung einer Urkunde, mit der Graf Hartmann von Werdenberg im Jahr 1411 die Mühle in Klösterle an Bernhard Walch und alle seine Nachkommen als ein Erblehen verliehen hatte. Sie wurde am 10. Juni 1610 angefertigt;343 ihre Abschrift siegelte Pappus am 5. Juni 1617.344

Von den sonnenbergischen Pfennigzinsen im Bereich des Klostertals und des Tann- bergs sind im Urbar die Regesten von 27 Urkunden verzeichnet, die mit den Num- mern 1 bis 27 versehen wurden. Für einige Zinsansprüche fehlten urkundliche Belege.345 Obwohl so genannte „Wasserfälle“ (Wassergefälle als Energiequelle) Le- hen darstellten, die den Inhabern von der Herrschaft mit „Briefen“ (Urkunden) ver- liehen wurden,346 lagen für die Wasserfallzinse einer Säge in Klösterle,347 zweier Sägen und einer Mühle in Dalaas348 sowie einer Mühle und Säge in Braz349 keine entsprechenden Unterlagen mehr vor. (Die Mühle zu Klösterle ist übrigens auch bei den Käsezinsen als landesfürstliches Lehen angeführt;350 die zwei Mühlen in

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340 Deutsches Wörterbuch, Bd. 13, Sp. 1673. 341 Vgl. dazu das Verzeichnis der bludenzischen Amtszinsbriefe im TLA, Urkundenreihe I, P 4561. 342 Urbar 1620, fol. 96r. In der Urkundenreihe I des Tiroler Landesarchivs liegen dazu noch folgende Urkunden vor: P 4764 - 1608 Januar 10: Anton Purtscher im äußeren Wald, Pfarre Dalaas; Zinsver- schreibung zwölf Schilling Pfennig; P 4765 - 1608 Juni 10: Thomas Fritz, Altlandammann zu Klösterle; Zinsverschreibung ein Pfund Pfennig; P 2532 – 1608 November 10: Hans Müller, Hufschmied in Bürs; Wasserfall zu einem Schmiedwerk als Zinslehen. 343 TLA, Urkundenreihe I, P 4150. 344 VLA, Vogteiamt Bludenz 158/3311; Urbar 1620, fol. 143v. 345 Urbar 1620, fol. 96v-108r. 346 Vgl. Urbar 1620, fol. 68r: Meister Leonhard Sommereisen, Sensenschmied zu Bludenz. 347 Urbar 1620, fol. 101v. 348 Urbar 1620, fol. 106v. 349 Urbar 1620, fol. 108r. 350 Urbar 1620, fol. 143v.

Kommentar 61 Braz und Dalaas hatten vor der Umstellung auf Geldzahlungen „Rauchkorn“ gezinst. Die „innere“ der beiden war ursprünglich ebenfalls in Braz, nämlich am „Astrinen- bach“, dem heutigen „Mostrinbach“ an der Grenze zu Dalaas, gestanden. Erst „vor etlichen Jahren“ hatte man sie nach Dalaas „transferiert“, wobei auch der Zins ver- doppelt wurde.351)

Die Pfennigzinse im Kirchspiel Nüziders waren in den Urkunden 88 bis 96 doku- mentiert.352 Des Weiteren wurden in Nüziders Wasserfallzinse für eine Säge und für eine Hufschmiede sowie Erblehenszinse für eine landesfürstliche Mühle mit Hauß, Hof, Hofstatt, Stadl, Hofraitin, Mülin, Mülstatten, Walckhen, Plewel und Stampf sambt Teych, Redern, Müleyßen, Mülstain und allem Zeüg und Geschier, Wasser und Wasserfluß bezahlt.353

Die Urkunde 116 bezog sich auf eine größere Zahl an Gütern in Bürs. Darüber hinaus fielen in dieser Gemeinde Wasserfallzinse für zwei Völenschmitten (Feilen- schmieden), eine Hammer- sowie eine Hammer- und Hufschmiede an. In Bürs be- saß die Herrschaft zudem eine als Lehen verliehene Mühle und Säge, och Blewel, Stampf, Walckhen, Hofstatt, Mülstatt, Wasser, Wasserfluß und allem Zeüg und aller Gerechtigkhait und Zuegehördt im Dorf an der Allwier gelegen.354 In Brand erstattete man Wasserfallzins für eine Mühle und eine Säge.355

Auch in den Kirchspielen Nenzing und Frastanz lagen für einige zinspflichtige Grundstücke keine Urkunden mehr vor. In Nenzing zinste man Geld von einer dor- tigen Mühle und zwei (Sensen-)Schmieden samt Wasserfall. In Frastanz entrichteten der Inhaber der Mühle und Säge in Gadon sowie ein Hufschmied Wasserfallzinse. Die obere, mittlere und untere Mühle in Frastanz, von denen die mittlere auch eine Säge umfasste, bildeten alte herrschaftliche Lehen. Hier kamen 1626 eine zweite Hufschmiede und im Jahr 1747 eine Nagelschmiede hinzu. Im 18. Jahrhundert be- zahlte die Stadt Feldkirch jährlich einen Zins in der Höhe von sechs Pfund Pfennig von der städtischen Leinwandbleiche, die auf der Frastanzer Allmein und somit auf landesfürstlichem Grund und Boden errichtet worden war.356 (Die Nenzinger Gemein- demühle, die von der Gemeinde auf jeweils ein Jahr „verliehen“ wurde, eine Mühle

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351 Urbar 1620, fol. 207v. 352 Urbar 1620, fol. 108v-111v. 353 Urbar 1620, fol. 111v-112r. 354 Urbar 1620, fol. 112v-114r. 355 Urbar 1620, fol. 114v. 356 Urbar 1620, fol. 115r-116v.

62 Kommentar in Nenzing-Grienegg, eine in Gadon und zwei Sägen in Nenzing bei der oberen und bei der unteren Mengbrücke scheinen unter den kornzinspflichtigen Lehen auf.357 Da die Eisenschmiede am Mengbach mittlerweile viel weniger zinste, als im alten Urbar verzeichnet war,358 wurde ihre Abgabe auf Befehl der Kammer in Innsbruck 1617 stark erhöht.359)

Gesondert angeführt wurden die Pfennigzinse von den verkaufften sonnenbergischen Güettern, daraus vor vil verflossnen Jaren Zins gemacht worden sein. Diese in Renten oder Gülten umgewandelten einstigen Lehenszinse sind im Urbar durch die Urkun- denregesten 53 bis 71 dokumentiert. Die meisten wurden aus Nüziders, etliche auch aus den Kirchspielen Bludenz und Bürs, aus Vandans und aus dem Silbertal bezogen.360

Im Anschluss an die Sonnenberger Pfennigzinse werden solche aus der Herrschaft Blumenegg angeführt. Dazu lagen die Urkunden 102 bis 106 aus den Jahren zwi- schen 1463 und 1497 vor.361

Im Kirchspiel Bludenz verfügte die Herrschaft über weitere sechs Pfennigzinse, die aber nur in den Urkunden 97 bis 101 dokumentiert waren.362 Die Stadt bezahlte einen Zins von den Gütern auf Gasünd, wo Herzog Sigmund den Bludenzern erlaubt hatte, aus dem Forst Güter zu roden. Außerdem zinste die Stadt von der „Bürger- metzg“, die ihr ebenfalls von Herzog Sigmund verliehen worden war.363 Im 18. Jahr- hundert kam ein städtischer Zins für den Wasserfall der neu erbauten Bleichwalke am herrschaftlichen Brunnenbach hinzu.364

Des Weiteren stand die Mühle zue Bludenz vor der Statt am Mühlbach mit sambt dem obern und undern Plewel und Stampf, so darzuegehört, in landesfürstlichem Besitz und wurde gegen einen jährlichen Zins von 40 Pfund Pfennig verliehen. Von der

------357 Urbar 1620, fol. 150r+v, 155v, 163r-164r u. 177v. 358 VLA, Nachlass Tiefenthaler, Nr. 14 („Ambtß Urbar“), fol. 7v. 359 Urbar 1620, fol. 226r. 360 Urbar 1620, fol. 127v-136v. 361 Urbar 1620, fol. 117r-118v. 362 Urbar 1620, fol. 125v-127r. 363 Urbar 1620, fol. 67v. 364 Urbar 1620, fol. 68r, Datierung durch Schriftvergleich mit der Eintragung über die Feldkircher Bleiche fol. 116v.

Kommentar 63 1610 durch die Kammer erkauften365 und neu erbauten Säge bei der Mühle am Mühlebach nahm man im Jahr 1618 einen Zins in der Höhe von acht Gulden ein. Wasserfallzinse erstatteten in Bludenz eine Sensenschmiede sowie zwei Gerber- stämpfe, alle drei am Mühlebach, sowie eine Hammerschmiede, eine Säge und eine Schleifmühle, die am „Brunnen in der Au“ lagen.366

Die Pfennigzinse aus dem Montafon dokumentierten die Urkunden 72 bis 87½.367 „Wald- und Mattenzinse“ in Geldform bezog die Herrschaft mit einer Ausnahme in Gargellen nur aus dem Silbertal.368

Zu den Pfennigzinsen zählten auch die „Vogtzinsen“, die Schenckhen Zins genant, deren Urkunden die Nummern 28 bis 52 umfassten und die mit zwei Ausnahmen aus der Zeit von 1453 bis 1506 stammten.369 Das letztgenannte Datum und die Be- zeichnung der Zinse verweisen darauf, dass sie durch den Vogt Christoph Schenk von Schenkenstein (1504–1516?370) für das 1506 angefertigte Urbar zu einem Be- stand zusammengefasst wurden. Das Tiroler Landesarchiv verwahrt eine Auflistung von 21 Schennckhen Zins zu Bludenz aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Danach stammten 17 Zahlungen aus dem Montafon und vier aus der Sonnenberger Herschafft. Später verlagerte man einen Pfand von dort in die Herrschaft Blumen- egg, und zwar auf ein Gut in Dürringer Kirkchspell ob Pluemenegkh,371 dessen Zins- pflicht noch im Urbar von 1620 als außgewexlet dokumentiert ist.372 Bei seinem Amtsantritt fand David Pappus Urkunden von vier weiteren Schenkenzinsen vor, die nicht in dem alten Urbar und dem Zinsverzeichnis enthalten waren, die den Kommissaren 1608 zwecks „Urbar-Bereitung“ aus Innsbruck übermittelt wurden.373 Zwei der nunmehr 25 Schenkenzins-Urkunden, je eine aus Vandans und aus Dalaas, mussten damals erneuert werden.374

------365 Vgl. dazu die Urkunde im TLA, Urkundenreihe I, P 4555, vom 10. Dezember 1610: Leonhard Schuler, Schlossermeister und Bürger zu Bludenz, Katharina seine Frau und die beiden Vögte Martin Schulers und der Katharina Schulerin namens Ulrich Eblin und Hans Fritz verkaufen Kaiser Rudolf II. bezie- hungsweise dessen Vogteiverwalter Pappus ihre eigene Säge zu Bludenz ob der Herrschaftsmühle am Mühlbach um 24 Rheinische Gulden. Siegler: Georg Fritz, Untervogt. 366 Urbar 1620, fol. 67v-68v. 367 Urbar 1620, fol. 119v-124v. 368 Urbar 1620, fol. 73v-74r. 369 Urbar 1620, fol. 208r-219r. 370 Niederstätter, Vogteien, S. 88. 371 TLA, Urb. 231/3. 372 Urbar 1620, fol. 214v. 373 VLA, Vogteiamt Bludenz 2/17. 374 Urbar 1620, fol. 214v u. 218r.

64 Kommentar Ehemalige Schmalz-, Käse- und Hühnerzinse

Die Urkunden 107 bis 109 dokumentierten Alpschmalzzinse aus St. Gallenkirch, Bürserberg und aus der Alpe Fraßen, die in Geldzahlungen umgewandelt worden waren. Keine Aufzeichnungen lagen mehr von der Schmalzzinspflicht der Alpe Nenzengast, eines Waldes oberhalb von Dalaas unter Itons, der Albb Töff sowie der Albb Garnielen, beide oberhalb von Braz, und des Bürser Pfarrers vor. Insgesamt erbrachten die Schmalzzinse, die ursprünglich in verschiedenen Maßeinheiten nach Bludenzer und Feldkircher Gewicht abgeliefert wurden, Einnahmen in der Höhe von 15 Pfund elf Schilling acht Pfennig.375

Auch die Käsezinse erstattete man regional unterschiedlich: Für die Wertkäse Feld- kircher Gewichts, die im Nenzinger Raum üblich waren, erhielt man neun Kreuzer. Ein Wertkäse Bludenzer Gewichts hingegen war laut Urbar 24 Kreuzer oder vier Schilling Pfennig – also zweieinhalb Mal so viel – wert.376 (Diese Preise für einen Wertkäse Bludenzer Gewichts bedeuteten,377 dass ein Pfund Pfennig mit zwei Gul- den umgerechnet wurde. Dem widersprechen jedoch die Angaben bei den Kornzin- sen: Dort wurden etwa 71 Pfund Pfennig mit ungefähr 81 Gulden umgerechnet,378 so dass ein Pfund Pfennig nur wenig mehr wert war als ein Gulden.)

Käsezinse bezog die Herrschaft vor allem aus Nenzing, in weit geringerem Maß auch aus dem Montafon und aus Klösterle. Die Nenzinger Abgaben dieser Art beliefen sich auf die hohe Zahl von etwas mehr als 228 Wertkäsen Feldkircher Gewichts im Gegenwert von 34 Gulden zwölf Kreuzern.379

Da auch andere Institutionen Käsezinse bezogen, bezeichnete man diese Abgabe im Montafon als „Vogtkäsezins“. Von den insgesamt 19 fälligen Wertkäsen aus dem Tal hatte laut einem alten Lehensbrief mit der Nummer 113 Bernhard Stemer aus Tschagguns elf zu liefern. Die übrigen acht erstatteten die Alpgenossen auf Netza in St. Gallenkirch. Der Gegenwert der 19 Wertkäse Bludenzer Gewichts aus dem Montafon belief sich auf drei Pfund 16 Schilling Pfennig.380

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375 Urbar 1620, fol. 141r-143r. 376 Urbar 1620, fol. 143v u. 144r. 377 Ebenfalls angeführt in Urbar 1620, fol. 78v. 378 Urbar 1620, fol. 144v u. 182r. 379 Urbar 1620, fol. 143v-144r. 380 Urbar 1620, fol. 78v u. 144r.

Kommentar 65 Zwei Bludenzer Wertkäse zinste die Mühle von Klösterle, für die noch ein Lehens- revers mit der Nummer 112 vorlag. Gleich viel wurde aus der „Wildgrube“ oberhalb Klösterle gezinst, wenn sie besetzt war.381 Dabei handelte es sich nach zeitgenössi- schen Angaben um ain rauche wilde Alb, die man nur mit Schafen bestoßen konnte.382 Bei der Anlegung des Urbars erstattete die Gemeinde Klösterle die entsprechende Abgabe aus der „Wildgrube“. Aus dem Klostertal bezog die Herrschaft somit Käse- zinse im geringen Wert von 16 Schilling Pfennig.383

Das Urbar von 1620 führt auch die Hühnerzinse an, die im Jahr 1506 von einer Hof- statt in Nüziders, zwei Mühlen in Frastanz, einer solchen zu Gudeinen in Beschling384 und vier in Nenzing erstattet worden waren. Mit Ausnahmen der Hühner von zwei Nenzinger Mühlen – gemeint waren die beiden ersten im Urbar angeführten, die im Original mit einem „NB“ gekennzeichnet sind – entrichtete man diese Abgaben zu Beginn des 17. Jahrhunderts entweder bereits seit langem als Geldzinse oder man wusste nichts mehr davon. So konnten die Inhaber der Nüziger Hofstatt achtzig- jährige Zeugen anführen, die nie etwas von einem Hühnerzins auf der Behausung gehört hatten.385

Die Nenzinger Lehen

In einem der umfangreichsten Kapitel des Urbars sind die kornzinspflichtigen Lehen in Nenzing angeführt.386 Direkt anschließend folgen jene Nenzinger Güter, die Wert- käse zinsten.387 Diese beiden großen Einnahmeposten waren früher in einem eige- nen Buch erfasst und fanden auf Grund ihrer hohen Bedeutung Erwähnung in der Kapitelüberschrift des neuen Urbars, die der Aufzählung der Güter, Einnahmen und Rechte vorangestellt ist.

An keinem anderen Ort des südlichen Vorarlberg lässt sich im 17. Jahrhundert eine solche Konzentration landesfürstlichen Besitzes feststellen. Er umfasste in Nenzing

------381 Urbar 1620, fol. 143v-144r. 382 VLA, Vogteiamt Bludenz 23/162. 383 Urbar 1620, fol. 143v-144r. 384 In den älteren urbariellen Aufzeichnungen scheint eine Müli im Godawn auf: VLA, Nachlass Tiefen- thaler, Nr. 14 („Ambtß Urbar“), fol. 7v. Vermutlich war damit die westlich von Latz auf Frastanzer Boden (Gampelün) stehende Mühle in Gadon gemeint; vgl. dazu auch Tiefenthaler, Flurnamen, S. 16. 385 Urbar 1620, fol. 224r-225r. 386 Urbar 1620, fol. 144v-182r. 387 Urbar 1620, fol. 182v-207r.

66 Kommentar 287 Lehensgüter, darunter 32 Höfe und etliche gewerbliche Gebäude wie Mühlen, Sägen und Schmieden. Selbst wenn im Churrätischen Reichsgutsurbar aus dem 9. Jahrhundert in Nenzing nur „Königsland“ und kein „Königshof“ nachzuweisen ist,388 muss hier doch in späterer Zeit ein beachtlicher herrschaftlicher Güterkom- plex bestanden haben, dem wohl ebenfalls die bereits erwähnte „Hundskelle“ und das „Gatschageld“ zuzuordnen sind. Diese auffallenden Besitzverhältnisse spielten vermutlich auch eine Rolle bei der Trennung der beiden Gemeinden Frastanz und Nenzing, die ursprünglich einen übergreifenden Verband gebildet hatten.389

Am 15. Juni 1608 ließen die Kommissare Herliberg und Witweiler den aktuellen Besitzstand der Herrschaft in Nenzing durch die sieben Geschworenen des Kirch- spiels390 und drei weitere Kirchspielbewohner391 erheben. Die Ergebnisse verzeich- nete man anschließend in einem neuen Lehen und Zinsbuech392 das später ins Urbar übertragen wurde. Fast alle erfassten zinspflichtigen Güter lagen dabei im Kirchspiel Nenzing. Nur vereinzelt wurden auch solche in der Frastanzer Exklave Gampelün und am Frastanzer Berg mit erfasst.

Im Urbar sind 170 Besitzeinheiten als kornzinspflichtig angeführt. Diese bestanden manchmal zum Beispiel aus zwei Wiesen. Zumeist handelte es sich allerdings nur um ein Gut, das größenmäßig von einem Krautgarten Bett bis zu einer umfangrei- chen Hofanlage reichen konnte. Von den angeführten 32 Lehenshöfen lagen acht im Grav, drei im Winkel, drei in Grienegg, zwei bei der Kirche, drei beim Tanzhaus und 15 ohne nähere Angabe in „Nenzing“.393

Die Zahl der käsezinspflichtigen Güter belief sich auf 117 Einheiten. Sie lagen alle im Kirchspiel Nenzing, und zwar bis hinauf in den Indern Nenzingerberg, den man vom Äußeren, der sich am Hang in Richtung Frastanz erstreckte, unterschied.394 Unter den Besitztümern, die Wertkäse zinsten, befanden sich auch fünf Höfe, und zwar auf Gurtis, bei der oberen Mengbrücke, am Inneren Nenzingerberg, in Ross- nis und im Dorf Nenzing.395

------388 Erhard, Königsbesitz, S. [91]; Ulmer, Topographisch-historische Beschreibung, S. 246. 389 Vgl. dazu Schallert, Geschichte, S. 10-11. 390 Hans Gamon, Lutz Gamon, Leonhard Tschabrun, Klaus Salzgeber, Berchtold Burtscher, Lorenz Mayer und Ulrich Tiefenthaler. 391 Christoph Leu, Christian Lutz und Tobias Mayer. 392 Urbar 1620, fol. 145r+v. 393 Urbar 1620, fol. 144v u. 182r. 394 Tschaikner, Kirchspiel, S. 19. 395 Urbar 1620, fol. 182v-206v.

Kommentar 67 Die Kornzinse aus den Nenzinger Gütern ergaben eine jährliche Einnahme von etwas mehr als 71 Pfund Pfennig oder 81 Gulden.396 Zusammen mit den Käsezin- sen bezog die Herrschaft aus Nenzing also Abgaben in der Höhe von ungefähr 115 Gulden.397

Abgekommene Schmelzofenzinse

Sämtliche Schmelzöfen in der Herrschaft Sonnenberg, nämlich jene im Galinatal, auf der Schwende bei Bludenz und beim Stachelhof zwischen Bürs und Brand, wer- den im Urbar von 1620 als „vergangen“ bezeichnet und waren deshalb auch nicht mehr zinspflichtig.398

Die Alpen Maroi und Albona und der Nenzengaster Weiher

Güter, die noch nicht zu langfristig vergebenen Erb- oder Zinslehen geworden waren, bildeten so genannte „Handlehen“.399 Als solche bestätigte der Landesfürst im Jahr 1614 einem Lindauer Bürger und seiner Verwandtschaft im Rahmen einer Lehens- berufung die Alpen Maroi/Mareu und Albona am Arlberg, von denen nur Letztere auf Sonnenberger Boden lag. Bei der Vergabe dieser Alpen, deren Beurkundung im Volltext angeführt ist,400 erfolgte in traditioneller Weise auch die Überreichung eines zwölf Jahre alten Stainbockh Gehürn[s] (Hörner eines Steinbocks).401 Im Vor- spann zum übertragenen Urkundentext wurden im Urbar die Alpen Albona und Alpstern verwechselt.402 Letztere zählte bereits im ausgehenden 15. Jahrhundert nicht mehr zum Lehen.403

Ein weiteres Handlehen, das ursprünglich – wie die beiden Alpen404 – von der Graf- schafft Sonnenberg zue Lehen rüert[e], bildete der Weiher auf Nenzengast, genannt

------396 Urbar 1620, fol. 144v u. 182r. 397 Urbar 1620, fol. 182r u. 206v-207r. 398 Urbar 1620, fol. 225v-226v; zum Bergwesen in der Herrschaft Sonnenberg vgl. Tschaikner, Eisen- bergbau, S. 29-37. 399 Deutsches Rechtswörterbuch, Bd. 5, Sp. 83-84; Deutsches Wörterbuch, Bd. 10, Sp. 401. 400 Urbar 1620, fol. 227r-228v. 401 Thöni, St. Anton, S. 195; vgl. auch Tiefenthaler, Jagd, S. 74. 402 Urbar 1620, fol. 226v. 403 Vgl. dazu Büchner, St. Christoph, S. 390. 404 Thöni, St. Anton, S. 195.

68 Kommentar Benenbrunnen, auf der Letze bei Frastanz. Er wurde vom Landesfürsten ebenfalls im Rahmen der Lehensberufung von 1614 dem Feldkircher Bürger Bartholomäus Rainold und seiner Verwandtschaft verliehen.405

Kollaturrechte

Der Landesfürst war Kollator über die Pfarre Frastanz.406 Als solcher konnte er den jeweiligen Nachfolger eines Pfarrherrn bestimmen. Außerdem verfügte die Herr- schaft über das Kollaturrecht des halben Zehents zu Thüringen, der zum Liebfrauen- alter in der Bludenzer Pfarrkirche gehörte.407

IM URBAR INSERIERTE URKUNDEN

Den letzten Abschnitt des Urbars bilden etliche schrifftliche Documenta, zu der Herrschafft Sonnenberg gehörig, die ainem Vogt und Ambtman zu wüssen und zun Zeiten zue gebrauchen notwendig und dienlich sein sollten. Sie wurden nicht von den Originalurkunden abgeschrieben, sondern auß dem alten in Anno fünffzehen- hundert sechse aufgerichten Urbar hieher verzaichnet.408

Im Folgenden sind Kurzregesten der 31 im Urbar inserierten Urkunden gruppen- weise in chronologischer Reihenfolge aufgelistet. Am Beginn stehen dabei die 17 soeben erwähnten Sonnenberger Urkunden. Den nächsten Block bilden die neun urkundlichen Bestätigungen der Grenzbeschreibung einschließlich des entsprechen- den Briefs des Galtürer Richters. Am Schluss folgen die Regesten fünf weiterer Urkunden ohne gemeinsamen inhaltlichen Bezug. Nicht aufgenommen in diese Übersicht wurde das Verhörprotokoll über den umstrittenen Verlauf der Grenze am Hängenden Stein zwischen Nüziders und Ludesch, das Vogt Hektor von Ram- schwag hatte anfertigen lassen.409

Bei den Regesten jener Urkunden, die sich im Vorarlberger Landesarchiv befinden, ist die entsprechende Signatur angeführt. Die Kurzfassungen der 14 Abschriften, deren Originale nicht bekannt sind, wurden grafisch hervorgehoben.

------405 Urbar 1620, fol. 229r-230r. 406 Urbar 1620, fol. 223r. 407 Urbar 1620, fol. 94r. 408 Urbar 1620, fol. 246r. 409 Urbar 1620, fol. 20v-24r.

Kommentar 69 Sonnenberger Urkunden (1343-1464)

1343 Juni 9: Schiedsspruch über den Zoll zu Klösterle.410 – Original: VLA, Urk. 4989.

1355 Mai 21: Teilung der Grafschaft im Walgau unter den Grafen von Werden- berg.411 – Original: VLA, Urk. 10009.

1355 Dezember 18:412 Diese Urkunde enthält auch im Original die irrtümliche Jah- reszahl 1355.413 Da Hartmann von Werdenberg aber erst seit 1388 Bischof von Chur war, kommt nur eine Datierung auf 1395 in Frage, wenn man davon ausgeht, dass allein die Angabe des Jahrzehnts falsch vermerkt wurde. Die Änderung der Jahreszahl bedingt eine des Tagesdatums.

1356 Mai 1: Hermann und Hans von Sulzberg regeln ihre Ansprüche gegenüber Graf Rudolf von Werdenberg und den Kindern seines verstorbenen Bruders Hart- mann, die bislang auch eine Pfandschaft im Walgau umfasst haben.414 – Original: VLA, Urk. 10010.

1360 April 25: Verleihung der Balme Hohlenegg bei Bürs durch Rudolf von Wer- denberg.415 – Original: VLA, Urk. 4929.

1378 November 6: Vertrag zwischen Rudolf von Montfort und Heinrich von Werden- berg über die Aufnahme von Leuten des Letzteren als Bürger von Feldkirch.416 – Original: VLA, Urk. 4931.

1394 April 25: Vertrag zwischen den Brüdern Hartmann von Werdenberg, Bischof von Chur, und Heinrich von Werdenberg, Herrn zu Vaduz, einerseits sowie Albrecht von Werdenberg dem Älteren, Herrn zu Bludenz, andererseits bezüglich verschie- dener Rechte am Eschnerberg und im Walgau.417 – Original: VLA, Urk. 4936.

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410 Urbar 1620, fol. 263v-264r. 411 Urbar 1620, fol. 246r-252r. 412 Urbar 1620, fol. 265r-266v. 413 VLA, Urk. 4937. 414 Urbar 1620, fol. 264r-265r. 415 Urbar 1620, fol. 268r-269v. 416 Urbar 1620, fol. 262r-263r. 417 Urbar 1620, fol. 258v-261v.

70 Kommentar 1395 Dezember 17: Albrecht von Werdenberg verzichtet zugunsten von Hartmann von Werdenberg, Bischof zu Chur, und Heinrich von Werdenberg auf Leibeigene.418 – Original: VLA, Urk. 4937.

1402 November 30: Festlegung der Gerichtsrechte zwischen dem Hartmann von Werdenberg, Bischof zu Chur, und Albrecht von Werdenberg dem Älteren, Herrn zu Bludenz.419 – Original: VLA, Urk. 10021.

1411 August 9: Hartmann von Werdenberg, Bischof zu Chur, regelt den Güterkauf durch Walser und die damit verbundene Besteuerung in der Grafschaft Walgau.420 – Original: VLA, Urk. 4942.

1411 August 23: Graf Hartmann von Werdenberg, Bischof zu Chur, bestätigt eine Regelung der Gemeinde Bürs, wonach künftig jeder Nachbar bei Strafe nur mehr zwei Pferde auf Äckern und Wiesen weiden lassen durfte. Die anderen mussten auf die Allmende getrieben werden.421

1447 September 9: Herzog Sigmund erlaubt den Bürgern von Bludenz in einem bestimmten Bereich des landesfürstlichen Forsts Gasünd gegen einen jährlich zu entrichtenden Zins von fünf Pfund Pfennig Rodungen für Weiden, Wiesen und an- dere Zwecke anzulegen.422 – Original: VLA, Urk. 10104.423

1453 Juli 4: Eberhard Truchsäss zu Waldburg, Vogt zu Feldkirch, entscheidet einen Streit um das Zollhaus in Klösterle.424 – Original: VLA, Urk. 4945.

1455 Juli 19: Wilhelm und Georg von Werdenberg verkaufen die Herrschaft Son- nenberg an Eberhard Truchsäss zu Waldburg.425 – Original: VLA, Urk. 4946.

1462 März 15: Viktor Bürser, Bürger zu Feldkirch, verkauft eine Reihe von Eigenleuten aus den Geschlechtern der Vonbun, der Sparr, der Weinmann, der Schlichti(n)g, der Plangg, der Triesner und andere an Eberhard Truchsäss zu Waldburg.426

------418 Urbar 1620, fol. 265r-266v. 419 Urbar 1620, fol. 252r-258r. 420 Urbar 1620, fol. 269v-271r. 421 Urbar 1620, fol. 267r-268r; Liechtensteinisches Urkundenbuch, S. 110, Nr. 65. 422 Urbar 1620, fol. 285r-286r. 423 Irrtümlich auf 1497 datiert bei Fischer, Urkundenauszüge, Nr. 68, S. 59. 424 Urbar 1620, fol. 271r-272v. 425 Urbar 1620, fol. 275r-280r. 426 Urbar 1620, fol. 283r-285r.

Kommentar 71 1463 Juni 10: Wilhelm von Montfort verkauft seine Eigenleute, die er von der mittlerweile verstorbenen Agnes von Brunnenfeld, genannt Kaiserin, übernom- men hat, an Eberhard Truchsäss zu Waldburg.427

1463 August 13: Lehensbrief Kaiser Friedrichs III. für die Grafschaft Sonnenberg.428 – Original: VLA, Urk. 4952.

1464 März 24: Abt und Konvent von Churwalchen verkaufen ihre Eigenleute im Montafon an Eberhard Truchsäss zu Waldburg.429 – Original: VLA, Urk. 4953.

Bestätigungen des Grenzverlaufs (1366–1613)

1366 Dezember 5: Durch die Notare Hans Heinrich Metzger und Johann Heinrich Lanius am 5. Dezember 1612 vidimierte Urkunde, in der Johannes von Hegi, Schaff- ner des Johanniterklosters zu Feldkirch, und der dortige Konvent den Tausch des Nenzinger Kleinzehenten gegen den Wald auf Nenzengast bestätigen.430 – Original: VLA, Urk. 3017.

1391 (im Urbar irrtümlich 1351) Februar 11: Durch Notar Georg Hoch vidimier- ter Pfandbrief Graf Heinrichs von Werdenberg für seinen Stiefbruder Ulrich Düring von Brandis.431

1515 September 6: Vertrag zwischen Kaiser Maximilian und Graf Rudolf von Sulz unter anderem über die Grenze zwischen der Grafschaft Vaduz und der Herrschaft Sonnenberg.432

1612 August 19: Bestätigung des Grenzverlaufs zwischen der Herrschaft Land- eck und den Herrschaften Sonnenberg und Bludenz. Siegler: Thomas Weißkopf, Gerichtsanwalt im Stanzertal, Herrschaft Landeck.433

------427 Urbar 1620, fol. 282r-282v. 428 Urbar 1620, fol. 280v-281v. 429 Urbar 1620, fol. 272v-274v. 430 Urbar 1620, fol. 26r-27v. 431 Urbar 1620, fol. 16v-19v; Original im Österreichischen Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien: Liechtensteinisches Urkundenbuch, Nr. 294, S. 491-497. 432 Urbar 1620, fol. 31r-34v. Dem Bludenzer Vogteiverwalter wurde zur Erstellung der Grenzbeschrei- bung von der Kammer in Innsbruck eine Abschrift des Vertrags aus der Schatz-Registratur zuge- sandt: Urbar 1620, fol. 30v. 433 Urbar 1620, fol. 9r-11r. Erwähnt wird darin eine Marksteinsetzung, die etwa dreißig Jahre davor zwischen Gaschurner und Landecker Untertanen im Bereich zwischen dem Albonakopf und der Fädnerspitze, wo die Herrschaften Landeck, Bludenz und Naudersberg aufeinander stießen, statt- gefunden hat.

72 Kommentar 1612 September 29: Bestätigung der Grenzen der Herrschaft Sonnenberg durch deren Rat und Gericht, Amtsammann Bartholomäus Reuz, Altammann Hans Hartmann, Altammann Thomas Fritz und Landschreiber Hans Henggi.434

1612 Oktober 1: Die neuen und alten Vorgesetzten des Tals Montafon, Peter Neyer, Peter Lentsch, Jos Zumkeller, Hans Ganahl und Wilhelm Mark, bestätig- ten den Grenzverlauf des Tales Montafon gegenüber Sonnenberg, Landeck, Gal- tür, das Engadin und das Prättigau mit namentlicher Nennung von Zeugen.435

1612 November 20: Bestätigung des Grenzverlaufs zwischen der Herrschaft Bre- genz und der Herrschaft Sonnenberg durch Jakob Urich, Ammann und Richter auf Tannberg.436

1612 Dezember 28: Schreiben des Richters von Galtür, Christian Turnes, worin er den Grenzverlauf zwischen der Herrschaft Bludenz und der Herrschaft Naudersberg bestätigt.437

1613 Januar 30: Bestätigung der 1515 festgelegten Grenzen zwischen der Graf- schaft Vaduz und der Herrschaft Sonnenberg durch den sulzischen Landvogt sowie durch die Räte und Oberamtleute beider Herrschaften Vaduz und Schel- lenberg.438

Zwei Urkunden aus dem Bludenzer Stadtarchiv (1413 und 1420)

1413 September 1: Herzog Friedrich bestätigt die Gleichstellung der Bludenzer und Montafoner mit anderen österreichischen Untertanen.439 – Original: VLA, Urk. 10025.

1420 Mai 3: Herzog Friedrich bestätigt die Privilegien der Herrschaft Bludenz nach deren Übergang an Habsburg.440 – Original: VLA, Urk. 10027.

------

434 Urbar 1620, fol. 41r-45r. 435 Urbar 1620, fol. 62r-65r; 1727 wurde vom Notar Franz Josef Gilm aus dem Urbar eine notarielle Kopie der Urkunde angefertigt: VLA, Urk. 5872. 436 Urbar 1620, fol. 12v-13v. 437 Urbar 1620, fol. 51r-52r. 438 Urbar 1620, fol. 34v-36r. 439 Urbar 1620, fol. 5r+v. 440 Urbar 1620, fol. 5v-7v.

Kommentar 73 Vertrag über das Vogelrecht im Montafon (1608)

1608 Juni 11: Vergleich zwischen Vogteiverwalter Pappus und den Hofjüngern im Montafon über die Zahlungsmodalitäten des Vogelrechts.441

Zwei Lehensurkunden für Alpen am Arlberg und den Nenzengaster Weiher (1614)

1614 April 2: David Murgel, Bürger zu Lindau, und seine Verwandten werden von Erzherzog Maximilian mit den Alpen Maroi und Albona belehnt.442

1614 April 22: Erzherzog Maximilian belehnt Bartholomä Rainold und seine Verwandten mit dem Weiher auf Nenzengast, genannt „Benenbrunnen“.443

AUSBLICK: DAS URBAR IM 18. UND 19. JAHRHUNDERT

Obwohl in den Achtziger- und Neunzigerjahren des 17. Jahrhunderts der Vogteiver- walter Johann Baptist Vögl neue Aufzeichnungen über die herrschaftlichen Güter hatte anfertigen lassen444 und im Januar 1703 dem Bludenzer Pfandinhaber Johann Paul Graf von Pergen angekündigt worden war, dass eine Lehens-Untersuchungs- Kommission auch den landesfürstlichen Besitz in den Pfandherrschaften Bludenz und Sonnenberg erheben werde, so baldt es die Zeit- und andere Umbstendte zue- lassen würden,445 blieb das Urbar von 1620 bis mindestens in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts in amtlichem Gebrauch.446 Der letzte datierte Vermerk zu einem Pfennigzins stammt von 1757.447 Ende der Sechzigerjahre bestätigte der Vogteiverwalter Franz Josef Gilm von Rosenegg, dass er nur über das Urbar von 1620 verfügte.448

------441 Urbar 1620, fol. 75v-77v. 442 Urbar 1620, fol. 227r-228v. 443 Urbar 1620, fol. 229r-230r. 444 VLA, Vogteiamt Bludenz 6/55. 445 VLA, Vogteiamt Bludenz 23/162. 446 Urbar 1620, fol. 116r+v u. 224r. 447 Urbar 1620, fol. 120r. 448 VLA, Vogteiamt Bludenz 23/162: Nach eigenen Angaben war er seit 3. Januar 1720 im Bludenzer Amt „bedienstet“.

74 Kommentar In den Jahren 1754 und 1755 bemühte sich die vorderösterreichische Regierung in Freiburg, die nunmehr auch für Vorarlberg zuständig war, um eine Erneuerung der entsprechenden Aufzeichnungen, was Gilm jedoch unter den gegebenen Bedin- gungen angesichts des hohen zu erwartenden Aufwands zu verhindern trachtete. Das Angebot des Lehensinhabers Joseph Franz von Sternbach, für die Regierung eine Abschrift des alten Urbars von 1620 anzufertigen, nahm diese zwar an, ver- wies jedoch darauf, dass Gilm selbst erwähnt habe, daß solch altes Urbarium etwas unordentlich eingerichtet und seithero vieles veränderet worden sei. Deshalb erteilte sie dem Bludenzer Amtmann am 5. Juli 1755 den kommissionellen Auftrag, bin- nen eines Jahres ein neues Urbar zu erstellen. Wie die damaligen Bemühungen blieb auch ein weiterer Versuch der Freiburger Regierung im Jahr 1768 erfolglos. Damals forderte Gilm, dass vor der Abfassung eines neuen Urbars alle bestehen- den Unklarheiten beseitigt und geplanten Veränderungen vorgenommen werden müssten. So sollten die Rechte des Landesfürsten und des Lehensherrn gegenüber den Untertanen geklärt, das in der Restabilierungsresolution vom 14. November 1750 vorgesehene gemeinsame Gericht in Bludenz eingeführt und die seit langem umstrittene Grenze gegenüber der weingartischen Herrschaft Blumenegg unterm Guggais Stein (beim Hängenden Stein zwischen Nüziders und Ludesch) festgelegt werden.449 Wie bereits erwähnt, verfügte die Vorderösterreichische Regierung seit 1756 über jene Ausfertigung des Urbars der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg, die bis dahin bei der Innsbrucker Kammer gelegen war. Im 19. Jahrhundert ver- lieren sich hier die Spuren dieses und eines älteren Urbars aus derselben Region.450

Die sowohl räumlich als auch zeitlich letzte Eintragung im Urbar von 1620 bildete eine Bestätigung des Innsbrucker Gubernial-Registratur-Direktors und Archivars Joseph Röggl451 vom 6. September 1830, dass die vorliegende Unterschrift Michael Witweilers mit jener im „Stockurbar“ der Herrschaft Feldkirch, das im Tiroler Archiv lag, übereinstimmte.452 Wer sich darum bemüht und was ihn dazu bewogen hat, ist unklar.

Damals wurde das Urbar von 1620 jedenfalls als Bestandteil des Vogteiamtsarchivs, das die Freiherrn von Sternbach als Privatbesitz betrachteten,453 im Bludenzer Schloss aufbewahrt. Dort entdeckte 1869 Franz Wieser vier Pergamentstreifen

------449 VLA, Vogteiamt Bludenz 23/162. 450 Schönherr, Archive, S. 52; Staatsarchiv Freiburg A 89/1, Nr. 36. 451 Schematismus, S. 51. 452 Urbar 1620, fol. 287r+v. 453 Nachbaur, Vorarlberger Landesarchiv, S. 63; ders., Archivschutz, S. 42.

Kommentar 75 mit Bruchstücken aus einer Handschrift des „Jüngeren Titurel” vom Ende des 13. oder Beginn des 14. Jahrhunderts „als vorklebeblätter auf dem rücken“ des Buchs.454

Auf Grund der Forschungen Ulrich Nachbaurs sind wir über die weiteren Schick- sale des Bludenzer Vogteiamtsarchivs unterrichtet: Am Heiligen Abend des Jahres 1919 trafen die wertvollen historischen Aufzeichnungen in Kisten verpackt mit der Bahn in Bregenz ein.455 Es bestehen gute Aussichten, dass sie hundert Jahre danach endlich wieder sinnvoll geordnet und erschlossen benützt werden können.

Unterschrift und Siegel des Bludenzer Vogteiverwalters Hauptmann David Pappus (VLA, Vogteiamt Bludenz 158/3311)

------454 Wieser, Bruchstücke, S. 109; Burmeister, Kulturgeschichte, S. 22. 455 Nachbaur, Archivschutz, S. 36-49.

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Margret Überbacher, Beamtenschematismus der drei Oberösterreichischen Wesen in den Jahren 1586 bis 1602. Diss. phil. Innsbruck 1972.

84 Literaturverzeichnis Andreas Ulmer, Die Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins. Historisch und topographisch beschrieben. Dornbirn 1925.

Andreas Ulmer, Topographisch-historische Beschreibung des Generalvikariates Vorarlberg (Apostol. Administratur Feldkirch). Bd. 6 Sonnenberg. Tl. 1. Dorn- birn 1937.

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Werner Vogt, Alte Vorarlberger Heilbäder. Eine Reise durch die Vorarlberger Bäderlandschaft. Feldkirch 2001.

Elmar Vonbank, Die Vorarlberg-Karte von Blasius Hueber. In: 200 Jahre Vorarlberg- Karte 1783. Blasius Hueber (1735–1814). Hg. v. Vorarlberger Landesmuseum. Bregenz 1984 (Ausstellungskatalog des Vorarlberger Landesmuseums 116), o. S.

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Gerhard Wanner, Meinrad Tiefenthaler. In: Frastanz. Hg. v. d. Marktgemeinde Frastanz. Frastanz 1997, S. 144–145.

Literaturverzeichnis 85 Ludwig Welti, Graf Jakob Hannibal I. von Hohenems, 1530–1587. Ein Leben im Dienste des katholischen Abendlandes. Innsbruck 1954.

Ludwig Welti, Graf Kaspar von Hohenems 1573–1640. Ein adeliges Leben im Zwiespalte zwischen friedlichem Kulturideal und rauher Kriegswirklichkeit im Frühbarock. Innsbruck 1963.

Ludwig Welti, Bludenz als österreichischer Vogteisitz 1418–1806. Eine regionale Verwaltungsgeschichte. Zürich 1971 (Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs 2, der ganzen Reihe 9. Bd.).

Franz Wieser, Bruchstücke aus einer Handschrift des Jüngeren Titurel. In: Zeit- schrift für Deutsche Philologie 2 (1870), S. 109–113.

86 Literaturverzeichnis Titelseite des „Urbars und Amtsbuchs beider Herrschaften und Ämter Bludenz und Sonnenberg” (VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 17, fol. 1r)

Die beiden letzten Seiten des Urbars mit der eigenhändigen Unterschrift des Bregenzer Landschreibers Michael Witweiler und einer Bestätigung der Echtheit seiner Unterschrift durch den Innsbrucker Gubernial-Registratur-Direktor und Archivar Joseph Röggl vom 6. September 1830 (VLA, Vogteiamt Bludenz, Hs. 17, fol. 286v-287r) EDITION - KATRIN RIGORT

EDITORISCHE VORBEMERKUNGEN

Die vorliegende Edition orientiert sich weitgehend an den Editionsrichtlinien von Johannes Schultze1 von 1978 und den sie ergänzenden „Empfehlungen zur Edition frühneuzeitlicher Texte“2 von 1981. In diesem Sinne erfolgt eine möglichst quellen- nahe buchstabengetreue Wiedergabe, die der Charakteristik der Quelle, aber in besonderem Maße auch ihrer Lesbarkeit Rechnung tragen will und deshalb einige im Folgenden ausgewiesene Abweichungen von diesen Empfehlungen vornimmt.

Der Text besteht aus vielen Abschnitten. Diese Gliederung wurde vollständig beibe- halten. Marginalien geben dabei vor allem Informationen zum Inhalt des betreffen- den Abschnittes, weshalb sie weitgehend als Titelüberschriften in den Text integriert wurden. In wenigen Ausnahmefällen erscheinen sie nicht mit dieser summarischen Funktion, weshalb sie dann in den textkritischen Apparat aufgenommen wurden. Für die Nummerierung gewisser Briefe hat der Verfasser im Text Leerstellen frei- gelassen und in der Marginalienspalte die Bezeichnung No für Nummer vorberei- tet, die er wahrscheinlich später noch ergänzen wollte. Tatsächlich erfolgte eine solche Ergänzung als marginale Randnotiz durch einen anderen Schreiber. Diese Nummern wurden in der Edition in kursiver Schrift und eckigen Klammern [1] direkt in die dafür vorgesehenen Lücken eingefügt.

Die unter Punkt 5.5.2. der Empfehlungen zur Edition frühneuzeitlicher Texte vor- geschlagene Kleinschreibung erweist sich für die Authentizität des vorliegenden Textes insofern als problematisch, als der Verfasser über weite Strecken Substan- tive und Eigennamen, einschließlich deren Adjektivformen, groß schreibt. Er ver- wendet darüber hinaus in Titeln und einleitenden Abschnitten als besonderes Stil- element eine exzessive Großschreibung, die sowohl Adjektive, Pronomina als auch andere Wortarten einschließt. Gleichwohl kann nicht von einer durchgängig ein- heitlichen Schreibweise die Rede sein – manchmal ist auch eine eindeutige Lesung,

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1 Johannes Schultze: „Richtlinien für die äußere Textgestaltung bei Herausgabe von Quellen zur neueren deutschen Geschichte", zuletzt erschienen in: Richtlinien für die Edition landesgeschicht- licher Quellen, hrsg. von Walter Heinemeyer, Marburg/Köln 1978, S. 25-36. 2 „Empfehlungen zur Edition frühneuzeitlicher Texte“ erschienen in: Jahrbuch der historischen For- schung in der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland, Berichtsjahr 1980, Stuttgart 1981, S. 85-96.

90 Editorische Vorbemerkungen ob es sich nun um einen Groß- oder Kleinbuchstaben handelt, erschwert, weshalb eine Normalisierung im Sinne der modernen Rechtschreibregeln vorgenommen wurde. Adjektive, die als Teil eines feststehenden Begriffs erscheinen, wurden dabei groß belassen und durchgängig so vereinheitlicht, etwa Reinische Gulden, Römischer Kayser, Costenzer Gewicht, in Teutsch und Wälschen Landen, ebenso wenn Adjektive als integrierte Bestandteile von Eigennamen erkennbar werden, wie genant zum Newen Stall oder das man nent im Innern Veld. Anredepronomina und -adjektive werden nur dann groß beibehalten und so vereinheitlicht, wenn sie in einer direkten Anredeform Ausdruck besonderer Ehrerzeigung sind, was sich auf Anreden in den Urkundenabschriften beschränkt.

Ein weiteres Charakteristikum des Schreibers ist seine Neigung zur Getrennt- schreibung von Komposita. Diese wurde im Zusammenhang mit Orts- und Perso- nennamen immer belassen, Sanct Gallen Kirchen, St. Bartlomes Berg, Unser Lieben Frawen Kirchspil,... Auch bei längeren Reihungen von Substantiven, wie etwa Vogt Ambt Zinß, und dort, wo die Verständlichkeit durch zeitgenössische orthografische Spezifika oder veralterten Sprachgebrauch mit einer Zusammenschreibung zusätzlich erschwert würde, wurde die originale Schreibweise beibehalten, etwa bei Widumbß Guet, Vorst Überreiter. Kürzere und gebräuchlichere Formen, insbesondere auch wenn der Schreiber sie in beiden Varianten, also sowohl zusammen als auch getrennt geschrieben hat, wur- den hingegen vereinheitlicht als Komposita wiedergegeben, z. B. Vogtzinß, Vogtey- verwalter, Hofjünger, Wildsee. Die Getrennt- und Zusammenschreibung wurde ansonsten zu Gunsten der Ver- ständlichkeit und einer eindeutigen Lesung eher an den modernen Sprachgebrauch angelehnt, etwa zue lassen vs. zuelassen, überain vs. über ain, aber auch diejenige statt die Jenige, ohn Geverde statt ohngeverde, wobei auch hier lange, durch orthogra- fische Besonderheiten gekennzeichnete Wortverbindungen eher belassen wurden.

In einigen Fällen war eine Buchstabenunterscheidung schwierig und musste im Vergleich mit anderen Textstellen erfolgen. Auch aufgrund des Vorarlberger Dia- lektes treten Schreibspezifika auf. So verwendet der Verfasser eher die Version zue statt zur oder zu, was in diesem Sinne vereinheitlicht wurde. Ebenso fiel beim Wort Büehel statt Büchel die Entscheidung auf die Vokalversion. Hingegen ergab sich die konsonantische Schreibweise bei Vich statt Vieh, weil sie in einem Titel ein- deutig identifiziert werden konnte. sß wird als ss transkribiert. I, j, u und v werden entsprechend ihrem Lautwert wiedergegeben. Y wird beibehalten, jedoch als Ligatur für ii aufgelöst. Die Längungszeichen über m oder n wurden als Verdoppelung des

Editorische Vorbemerkungen 91 jeweiligen Buchstabens aufgelöst. Punkte nach Grund- oder Jahreszahlen wurden stillschweigend getilgt. Nach Ordnungszahlen wurden hingegen durchgehend Punkte gesetzt, wo diese fehlten. Um die Verständlichkeit und Gliederung der teilweise sehr langen und mit zahl- reichen Zusätzen ergänzten Sätze zu erleichtern, wurde die Interpunktion nach modernen grammatikalischen Gesichtspunkten vereinheitlicht. Dies betrifft auch eine einheitliche und konsequente Setzung von Bindestrichen, um Bezüge zu ver- deutlichen, etwa an- und beyainander. Ligaturen werden stillschweigend aufgelöst. Da die Umlaute im Text entweder mit zwei Punkten oder mit einem wellenförmigen Zeichen versehen sind, ohne dass sie unterschiedliche Lautwerte kennzeichneten, wurden sie einheitlich mit den heute üblichen Zeichen ediert. Beim Vokal u konnte dabei keine exakte Unterscheidung getroffen werden. Es wurden nur folgende Wör- ter samt ihren verwandten Formen mit Umlaut geschrieben: Fürst, Bürger, Güter, Bünt, Gülten, Münz, Früchte, Frühmess, „Gebürg“, Bühel, Brüel, „Rüfe“, „Güfel“, Müller, „Würt“ (Wirt), Gebrüder, „Künder“ (Kinder), Düring (Vorname), Prügel (Familienname), Tüntel (Familienname),Türtsch(er), Damüls, Zürs, Galtür, Bürs, „Prüggele“ (Ortsname), Gampelün (Ortsname), für (auch im Sinn von „vor“), über, fünf, „würdt“ (wird), „würde(n)“, „verwürkt“ (verwirkt), „müessen“, „füeren“, „mügen“, „künde“ (könnte), (ver-, auf-)künden, „würft“, bedürfen, „wür“ (wir), „fürderhin“, eigentümlich, gründlich, grün, „wüssen“ (wissen), „gewüss“, künftig, gebührlich, jüngst, fügen, gütlich, nützlich, verkümmert, notdürftig, natürlich, „rüebig“, „gegen- würtig“, mündlich, würdig, günstig. Die in eckigen Klammern [ ] erscheinenden Textstellen sind Ergänzungen der Be- arbeiterin. Offensichtliche Schreibfehler werden durch [!] kenntlich gemacht, aber nicht korrigiert, [...] verweist auf eine Leerstelle im Text, [?] steht für eine unsichere Lesung.

Die Paginierung weist insofern eine Besonderheit auf, als im Originaltext jeweils nur die recto Seite mit einer fortlaufenden Nummer versehen ist. Das zweispaltige Register wurde in diese Paginierung nicht einbezogen, berücksichtigt aber in sei- nem Inhaltsverzeichnis dieses Spezifikum: die Seitenangaben sind dort jeweils als halbe Nummern aufgeführt, wenn die verso Seite gemeint ist. In der Edition werden die vier Registerseiten mit [1] – [4] bezeichnet, während die Seiten des eigentlichen Urbartexts mit [1r], [1v] etc. versehen sind.

Der Text ist eine Reinschrift von 1620. Bei den nachträglichen Korrekturen han- delt es sich um den gleichen Schrifttyp, jedoch um eine aufrechtere Schriftführung mit dunklerer Tinte und etwas dicker geschrieben. Sie sind in der Edition als

92 Editorische Vorbemerkungen [kursive Textstellen in eckigen Klammern] kenntlich gemacht. Die ursprünglichen, in runden Klammern erscheinenden Ergänzungen im Fließtext werden demgegen- über zeichengetreu wiedergegeben – sie erscheinen also ebenfalls in ( ). Passagen, die besonders hervorgehoben sind, zum Beispiel in Sperrschrift oder Majuskeln, werden einheitlich kursiv gesetzt.

Erst im 18. Jahrhundert wurden umfangreichere Ergänzungen und Veränderungen am ursprünglichen Urbartext vorgenommen. Zunächst wurde dem Urbar ein soge- nanntes Register – eigentlich ein Inhaltsverzeichnis – vorangestellt, das mit ein paar Streichungen und zusätzlichen Eintragungen versehen ist. Ob es sich dabei um verschiedene Hände handelt, ist unsicher. Deutlich erkennbar ist jedoch, dass bei diesen Korrekturen und Vermerken eine dunklere Tinte verwendet wurde, wäh- rend der Schrifttyp selbst sehr ähnlich bleibt. Die Streichungen sind als solche beibehalten worden und mit den jeweiligen Er- gänzungen versehen, während zusätzlich eingefügte Zeilen kursiv gesetzt wurden.

Im Urbartext wurden sodann unter anderem ganze Paragrafen nachträglich einge- fügt, Ergänzungen, die sich deutlich durch Schrift und Tinte unterscheiden, aber auch durch die Art und Weise, wie sie angebracht sind. Oft erscheinen sie an den Rand gedrängt oder füllen den restlichen Platz einer Seite bis zum unteren Rand aus. Datierungen bis ins 18. Jahrhundert und inhaltliche Nachträge komplettieren diesen Eindruck. Es ist auch hier sehr schwer zu sagen, ob mehrere Schreiber an diesen Einträgen beteiligt waren. Es lassen sich aber eine eher flüchtige von einer sorgfältigeren Hand unterscheiden. Diese werden in der Edition mit Hand 5 (für die flüchtige) und Hand 6 (für die sorgfältige) in den Anmerkungen ausgewiesen. Im Text erscheinen diese Ergänzungen in eckigen Klammern gefolgt von einer Fußnote.

Das Urbar wurde schließlich um eine Echtheitsbezeugung, datiert auf den 6. Sep- tember 1830, erweitert. Darin wird bestätigt, dass die Unterschrift mit derjenigen eines anderen Urbars, das damals im landesfürstlichen Archiv in Innsbruck auf- bewahrt wurde, übereinstimmt. Diese Beglaubigung wurde unten an die letzte Seite angefügt und auf der Rückseite abgeschlossen und besiegelt.

Editorische Vorbemerkungen 93 TEXT DES URBARS

[1] Register übers Urbar der lehenherrlichen Renten & Gülden

[1. Spalte] Pagina Benennungsbericht der Comißion, um das Urbar zu erneuern 1 Wie und wann die Herschaften Bludenz und Sonnenberg an Oestreich gelangt 4½ Landmarken und Beschreibung der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg 7½ BeschreibungderHerrschaftSonnenberg 8½ BeschreibungderHerrschaftBludenz 46 Marken vom Thal Montafon 47 Steuern, Zinse und Pfening-Gülden, auch die dazugehörigen Gütter der Stadt Bludenz 67 Faßnachthennen in Montafon 70 Güter zum Schloß Bludenz 70½ Hofjünger im Thal Montafon 70½ Wald Matten Zinse ibidem 74½ Vogelrecht 74½ Vogt Käß Zins 78½ FischweideninderHerrschaftBludenz 79 die5verbothenenGemseJageninSonenberg[!] 80½ 79 Archstecken 81½ 80½ VerzeichnißderAlpeninderHerschft[!]Bludenz 83 Gasünz Forst 86 Zollgerechtigkeit zu Bludenz 86½ Vom Fischen 93½ Steuern,Zölle,Zinse,RentenderHerschft[!]Sonnenberg 94½ Pfeningzins in Sonnenberg 96 “ zuNütziders 108½ “ “Bürs&Brand 112½ “ “ Frastanz 115

[2. Spalte] PfeningzinsinderHerschat[!]Blumenegg 117 “ “ Montafon 119½ “ “ Bludenz 125½ “ derverkauftensonnenbergischenGüter 127½

94 Edition Vogelrecht in Sonnenberg 137 BeschreibungderAlpeninSonnenberg 138½ SchmalzZinsezuBludenzundSonnenberg 141 Käs Zinse 143½ Korn Zins in Sonnenberg 144½ LehenstückundGütterundihreWertkäse 182½ Mühle zu Bratz 207½ Vogt-odersogenannteSchenken-Zinse 208 Todtfall in Sonnenberg 219½ Frefel und Bussen 220 Faßnacht Hennen 222 Tafern Geld 222 Gatscha Geld 222½ Collatur der Pfarr Frastanz 223 Bad in Galinen 223 “ hinter Blärs 223 “ in Lug 223½ Hühnerzins 224 Schmelzofen in Galina 225½ Handlehen 226½ Weyer aufn Nenziger Gaß 228½ Wildbahn 230 See auf Lün 231½ Weingärten und Güter 232 zum Schloß Sonnenberg 232 Drittler Weinberge 233½ Burg Stall zu Bürs 236½ Alpen in Sonnenberg 237½ Zoll zum Klösterle 240 Schriften und Documente 246

[2] [1. Spalte] Pagina Thailbrief zwischen den Herrschaften Sonnenberg und Bludenz 246 dito ein andrer 252 RichtungsbriefinWalgewundamEschinerberg 258½ BriefüberdasBürgerrechtzuFeldkirchen 262 “ wegendesZollszuKlösterle 263½

Edition 95 BerechtigungsbriefinWalgaw 264 “ “inBludenz 265 “ “ in Bürs 267 “ “ umGalm[!=Balme]zuBürs 268 “ “wegendenWallißer 269½ “ “ wegenZollzuKlösterl 271 KaufbriefvonAbtvonChurwalchen 272½ “ “ Sonnenbergs 275 LehenbriefvomKaiserFriedrichüberSonnenberg 280½ KaufbriefvonGrafWilhelmvonMontfort 282 “ “ von Viktor Bürßer 283 Brief von Gassündt 285

[3] [leer]

[4] Forst 67½ Forst 72½ Forst 86

96 Edition [1r] Urbar und Ambtbuech baider Herrschafften und Ämbter Bludenz und Sonnenberg. Beschriben und ernewert im sechze- henhundertachten und aber erst vollendet im sechzehenhundert und achtzehenden Jar

Auf des Hochwürdigisten Durchleüchtigisten Fürsten und Herrn, Herrn Maximilians, Erzherzogen zu Österreich, Herzogen zu Burgund etc. Administratoris des Hoch- maisterthumbs in Preüssen, Maister Teütsch Ordens in Teütsch und Wälschen Landen, Gravens zu Tyrol etc. außgefertigte gnedigiste Commission und Bevelch von Wort zue Wort allso lauttendt.

Maximilian, von Gottes Genaden Erzherzog zu Österreich, Herzog zue Burgundt, Administrator des Höchmaisterthumbs [1v] in Preüssen, Maister Teütsch Ordens in Teütsch und Wälschen Landen, Grave zu Tyrol etc.

Getrewe Liebe. Nachdeme über die Vogt Ambt Zinß in beeden unsern Herrschaff- ten Bludenz und Sonnenberg ain schlechts Urbar verhanden und derenthalben et- liche Unrichtigkhaiten, Mängel und Abgäng an besagten Zinß- und Herrengülten befunden werden, sich auch die Namen der Zinß- und Bawleüt, dergleichen die Höf, Stuckh und Güeter, darauß die Zinß geraicht werden, vast verendert und verkert haben, auch sonnst berierter unßerer beeden Herrschafften Bludenz und Sonnen- berg Recht und Gerechtigkhait, Eintrag und Schmelerung zuegefüegt werden will, sind wir, Eegenanter, unserer Herrschafften Notdurfft nach verursacht, denselben zuegethane Höf, Stuckh und Güeter, auch Rent, Zinß unnd Gülten bereiten, besichti- gen, erkhundigen, beschreiben und in guete Richtigkhait bringen zue lassen, damit uns an unßer Oberkhait und Gerechtigkhait nicht endtzogen, auch die Underthanen wider die [2r] Billichait nit beschwardt werden. Und haben eüch demnach hierzue zue unsern Commissarien angesehen und fürgenomben mit Bevelch, das Ir eüch der Sachen beladet, aines gelegenlichen Tags mit ainandern vergleichet und im Beysein unsers Vogteyverwalters obgenanter beeder Herrschafften Bludenz und Sonnenberg und getrewen lieben Haubtman Daviden Pappuß die alten, sonderli- chen des ime, Pappuß, jüngst übersandtes Urbar sambt allen andern Registern und Schrifften, so hierzue gehörig und dienstlichen sein, fürhanden nemet, eüch darin- nen aigentlich ersehet, von welchen Persohnen, auch auß was für Höfen, Stuckh unnd Güetern obbestimbte Zinß, Rent und Gülten an Gelt, Getraidt und andern in mererzelte Vogtey unserer beeden Herrschafften Bludenz unnd Sonnenberg von alterßher gefallen, gegeben und seider vorangedeiter alter Urbarien den Zinß- und Bawleüten weiter für Zinß zue bezalen aufgelegt worden. Darzue auch wo dieselben Höf, Stuckh und Güeter, wievil aines jeden Zinß an Gelt und Getraidt seye und wo,

Edition 97 auch bey welchen Nämen, Höfen, Stuckh und Güetern ainicher Abgang unnd Man- gel [2v] befunden wurde, eüch aines sollichen aigent- und gründtlich erkhundiget, den Zinß- und Bawleüten darumben bey iren Ayden zuesprechet und, wie Irs be- finden werdet, dasselb alles und ain jedes, sonderlich die Höf, Stuckh und Güeter sambt iren Zuegehörden und wie dieselbe alle und jede insonders genent werden mit iren Coherenzen oder Anstössen aigentlich und ordenlich beschreibet, von den Zinß- und Bawleüten gebürliche Reverß mit Inserierung aller Hof, Stuckh und Güe- ter und irer Zuegehörung, auch Zinß und Gülten nemet und darauß ain new lauter Urbar machet und mit eürn Insigeln und Handtzaichen verfertiget, fürter dasselb new Urbar auf unßer tyrolische Camer hieher schickhet und dem Vogteyverwalter ain collationierte Abschrifft davon zue Handen stellet, wie Ir dann daß alles mit bestem Fleiß und wenigisten Costen zue handlen unnd zue volnziechen wol wer- det wüssen. Wo eüch aber in solcher Bereit- und Beschreibung ichts Beschwärlichs fürfiele oder begegnet, dasselb solt Ir an unßere Presidenten, Regenten und Camer Räthe [3r] unserer oberösterreichischen Landen mit eürn rätlichen Guetachten ge- langen lassen und darüber Beschaidts erwarten. Daran beschieht unser gnedigister Willen unnd Mainung. Geben zue Ynnsprugg, den vierten Januarii Anno sechzehen- hundert und acht. Die Subscription Commissio Ser[enissi]mi D[omi]ni Archiducis in consilio Carl, Freyherr zu Wolckhenstain, Christoff Vintler von Plätsch, Johann Castner, D. und A. Freyßeisen. Die Überschrifft aber solcher Commision unsern getrewen lieben Balthassarn von Herliberg und Michael Witweylern, Landtschrei- bern zue Bregenz und Hohenegg, beeden Röm. Kay. Mt., auch unsern und mitinte- ressierter Erzherzogen zue Österreichen Räten.

Haben wir, die verordnete Commissarii, Balthasser von Herliberg und Michael Witweyler, uns zue gehorsamister, pflichtschuldiger Volleziechung sollicher Irer Frl. Dt. uns aufgetragnen gnedigisten Commission in der Wochen nach Corporis [3v] Christi diz lauffenden sechzehenhundert und achten Jars in die Statt Bludenz verfüegt und daselbsten in Beysein Irer Kay. Mt. und Frl. Dt. Vogteyverwalters, Haubtman David Bappussen, so dann Geörgen Frizen, Undervogts berierter baider Herrschafften Bludenz und Sonnenberg, dergleichen Bartlome Reüzen, Landtam- mans, und Hannsen Henggins, Landtschreibers derselben Herrschafft Sonnenberg, wie auch anderer mehr Gerichtßgeschwornner und erberen Persohnen, so wir zue uns gezogen nach gnuegsamer Ersehung der alten Urbarien, Register und Schriff- ten, auch darüber eingelangter statthaffter und begrünter Berichten, alle und jede besagter beeder Herrschafften Bludenz und Sonnenberg ober herrlich Recht und Gerechtigkhaiten, Steuren, besezte und unbesezte Rent, Zinß und Gülten sambt der- selben zuegethanen Lehenhöfen, Mülinen, Stuckh und Güetern, aigentlich unnd best angelegnen Fleiß erkhundigt, beschriben und widerumb in Richtigkhait gebracht.

98 Edition Hierüber auch diz new lauter Urbar gemacht und daselbig innhalt vorangezagnen Irer Frl. Dten gnedigisten Commission Bevelchs [4r] mit unsern wie zugleich ob- benents Vogteyverwalters, Haubtman David Bappussen, anhangenden Innsigeln und Handtzaichen verfertigt. Solliches auch fürters auf tyrolische Camer übersandt und davon den Ämbtern Bludenz unnd Sonnenberg ain collationierte Abschrifft hinderlassen.

Demnach so sollen hinfüro die angezaigte disem Urbar einverleibte Rent, Zinß, Gülten und Dienstbarkheiten an Gelt, Wein und Früchten, auch anderm Einkhomen durch die Underthanen mehr angezaigter Herrschafften Bludenz und Sonnenberg von Statt unnd Landt, ire Erben und Nachkomen nach Außweißung diz ernewerten Urbars järlich und aines jeden Jars allain und besonder der aller und Höchstgedach- ten Röm. Kay. Mten und Frl. Dt. zue Österreich, etc., derselben Erben und Nachkho- men, Inhabere sollicher baider Herrschafften, in die Vogtey und daß Ambt Bludenz zue den Zeiten und auf die Täg, wie solches hernach bestimbt würdet, thaills auch die darumben aufgerichten Verschreibungen zue erkhennen geben, ohne allen Ab- gang, Costen und Schaden noch ainiche [4v] Widerred bezalt und geraicht werden. Und soll diz Urbar vor allen Gerichten, gaistlichen und weltlichen, und innsonder- hait aber vor den Gerichten der Statt und den Herrschafften Bludenz und Sonnen- berg mit all seinem Inhalt für crefftig erkhendt und gehalten, zumaln auch weder durch gegenwürtig noch künfftige Bawmaister, Amman, Räth, Gerichtß- und andere Geschwornne bemelter Statt und Herrschafften noch diejenige Persohnen, so in disem Urbar begriffen und die Steuren, Rent, Zinß, Gülten und Dienstbarkhaiten järlich ze geben schuldig seyen, wie auch derselben Erben und Nachkhomen, jezo noch hinfüro in ewig Zeit darwider nit gethon, geurtlt, noch gehandlt werden in kainerlay Weiß noch Weg.

Wann oder wie die Herrschafften Bludenz und Sonnenberg an das Hochloblich Hauß Österreich gelangt und komen, haben wir, die Commissarii, auß den beim Ambt zue Bludenz ligenden Schrifften aigentlich nit erlernen, aber auß der [5r] Statt Bludenz Documenten wol sovil abnemben können: das Herzog Friderich von Österreich die Herrschafft Bludenz von Graf Albrechten von Werdenberg dem Elltern Anno 1413 conditiona- liter erkaufft und hernach in Anno 1420 auf ermelts Graf Albrechts tödtlichen Abgang in würckhlichen Possess bekhommen, inmassen sollichs ausser volgenden zwayen Copiis mehrers zue sehen und zu vernemen ist. Und lautt die erste allso.

Edition 99 Wir, Friderich, von Gottes Gnaden Herzog zu Österreich, zu Steyr, zu Kärnten, zue Crain, Graf zu Tyrol etc. empieten unsern lieben getrewen allen Herren, Rittern, Knechten, Landtvogten, Vögten, Schuldthaissen, Amman, Bürgermaistern, Räten, Bürgern, Ambtleüten und Underthanen, denen der Brief gezaigt würdt, unßer Gnad und alles Guets. Wir lassen eüch wüssen, das wir mit dem edlen, unserm lieben Oheim, Graf Albrechten von Werdenberg dem Eltern, Herrn zue [5v] Bludenz freündt- lich überaindt seind worden und hat uns sein Herrschafft zu Bludenz und zu Mon- tafon, Lüt und Güeter, nach seinem Todt verschriben. Darumb uns nun dieselbigen sein Lütt zu Versprechen stehendt als ander die unsern. Davon so empfelchen wir eüch ernstlich, das Ir dieselben sein Lüth in allen unsern Landen, Gebieten, Stät- ten und Dörffern sicher und in unßerm Gelait lasset handlen, wandlen und werben und ihn auch hilflich und beyständig seyet, warzue sie Recht haben als andern den unserigen, sonder auch nicht gestattet, das ihn jemandt wider Recht kain Irrung, Innfäll noch Bekhümbernuß thüt, noch das selber nicht erthüet bey unsern Hulden, wann wir daß ernstlich mögen und wöllen. Geben zue Ynsprugg an Sanct Egidien Tag Anno Millesimo quadringentesimo tredecimo.3

Und die ander.

Wir, Friderich, von Gottes Gnaden Herzog zu Österreich, zu Steyr, zu Kärnten [6r] und zu Crain, Herr auf der Windischen Marckh und zu Portenaw, Grave zue Habs- purg, zu Tyrol, zu Pfirdt, zu Kiburg, Marggrave zue Burgaw und Landtgrave in Ellsaß, bekhennen und thun khundt für uns, unßer Erben und Nachkomen, allß weylund der edl unser lieber Oheim, Graf Albrecht von Werdenberg, Herr zu Blu- denz seeliger Gedächtnuß, mit dem Todt abgangen ist und nun die Herrschafft zu Bludenz und Montafun mit allem dem, das zu derselben Herrschafft gehört an uns ist gefallen, von solcher Verschreibung wegen, so er sich gegen der Herrschafft und dem Hauß von Österreich gethon hete. Allso seind nun für uns komen die Erbern Weisen unßer lieben getrewen Vogt, Rat unnd Bürger gemainglich zu Blu- denz und zu Montafon und haben uns gar fleissigelich und demüetigelich gebeten, das wir in ir Gnad, Recht, Freyhait und altes Herkhomen geruechten zu vernewen und zue bestäten. Haben wir gedaucht, sollich Trüw, Frombkait und Erberkhait, die an in scheinbar ist, wann sie sich allzeit gegen unßern Vordern und uns alls Biderbleüt hond lassen finden und sonder, wann sie sich in unßern [6v] Wider- wertigkhaiten zue den Zeiten alls unns unser gnediger Herr, der Römisch König, groß Krieg und Ungnad zuezoch als vesteclich, mannlich und keckhlich hond wider gehalten und bey unns, alls iren künfftigen natürlichen Herrn und Erbßfürsten

------3 VLA, Urk. Nr. 10025, 1. September 1413, Innsbruck.

100 Edition sind beliben und auch nun geschworen hond, uns unnd dem Hauß zue Österreich Trew und Warhait und bey uns alls iren rechten natürlichen Herrn und Erbßfürs- ten wider menigelich zue beleiben, der und aller Trewen wir sie billich ergözen. Und haben den Eegenenten von Bludenz, den auß Montafon und allen den, die zue der Herrschafft Bludenz gehören, es sein Edlleüt, Bürger, Hofjünger, Frien, Walli- ser, Silbrer, Gottßhaußlewt oder ander und allen iren Erben und Nachkomen von fürstlicher Macht in Crafft diß Briefs all und jegeliche Recht, Freyhaitbrief, Privi- legia und ir alt guet Gewonhait, damit sie herkhomen oder vorheer gefreyt sind, vernewt, bestät und confirmiert. Vernewen, bestäten und confirmieren in die auch wüssendtlich, waß wir in ze Recht daran vernewen, besteeten und confirmieren sollen und mögen, allso, das sie nun die hinfür ewigelich haben, nuzen und [7r] der genüessen, allß dann sie und ir Forderen die unzhere hond gehabt und genos- sen und mit Sunderhait, allß die auß Montafon jerlich ir Stewr zwir im Jaur hond geben, ainest in dem Mayen und ainest ze Herbst. Allso haben wir ihn die Gnad gethon, das sie dieselb Stewr beid ze Herbst mit ainander geben sullen, doch das daran kain Abgang seye, nach dem als denn vorher ist komen ohne Geverde. Aber die von Bludenz sollen bey irer gewondlichen Stewr beleiben, als auch vorher ist komen one Gevärde. Unnd allso empfelhen wir unßern lieben getrewen allen Haubt- leuten, Burggrafen, Vögten, Pflegern, Amman, Räthen, Ambtleüten und Undertha- nen, gegenwürtigen und khünfftigen, und wöllen ernstlich, das sie die Eegenanten von Bludenz, die auß Montafon und all ander, die zue der Herrschafft Bludenz gehören, als vor begriffen ist, bey solchen iren Gnaden, Rechten, Freyhaiten und bey iren alten gueten Gewonhaiten, damit sie herkhomen sind von unsern wegen vestigelich halten, schirmen und beleiben laussen und in darwider kain Irrung, Beschwärnuß, Newung noch Innfähll thuen noch des jemand andern gestattnen bey unßern Hulden, [7v] wann wir das ernstlich meinen und wöllen. Und des zue ainem steten ewigen Urkhundt geben wir in den Briefe, versigelt mit unserm aigen anhangenden Innsigel. Das ist beschehen in der Newen Statt an des heiligen Creüz Tag Inventionis, nach Christes Geburt in dem vierzehenhundertisten und darnach in dem zwainzigisten Jare.4

Volgen sollichem nach erstlich alle und jede Landtmarckhen garings umb baide Herrschafften Bludenz und Sonnenberg, welche ausser sonderbarem Special Be- velch durch obbemelten Vogteyverwalter, Haubtman David Bappussen, des verfloss- nen sechzehenhundert und zehennden Jars beritten, berainigt und beschriben worden seyen. Und lautet solliche sein Beschreibung von Wort zue Wort allß her- nach steet.

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4 VLA,Urk.Nr.10027,3.Mai1420.

Edition 101 Beschreibung aller Landtmarckhen und Anstössen beeder Herrschafften Bludenz und Sonnenberg, darneben auch vermerckht die Jägen und Wildpänn sambt den fünf verbottnen Gamb Gezaiden, [8r] so allain der Herrschafft darinnen zu jagen, zue pürschen gehörig mit ainem kurzen Begriff aller Ortpässen, Ross- und Fueßweeg auß disen beeden Herrschafften ins Engendein, Pretigew und Pündt, wie solliche jeziger Zeit beschaffen, auch auf besorgennde Kriegßgefahr oder Einfahl zue besezen und zu verwahren. Und ist dise Bereit- und Besichtigung geschehen und in aigner Persohn vollendet worden durch den edlen, vesten Haubtman David Pappus, Röm. Kay. Mt. und Frl. Dten zue Österreich Vogteyverwalter beeder Herrschafften Bludenz unnd Sonnenberg im Jar nach Christi Geburt sechzehenhundert und zehennden.

Ob ich nun gleichwol das Schloß sambt der Statt und Herrschafft Bludenz, als welliche der Herrschafft Sonnenberg vorgeen, anfenckhlich für mich nemen und beschreiben solte, jedoch aber weyl ermelt Schloss und Statt miten in der Herr- schafft Sonnenberg gelegen, sonsten auch vil ainen weitern Bezirckh als die Herr- schafft Bludenz hat, als hat mich zue disem Werckh bequemblicher bedunckht die Herrschafft Sonnenberg vorzuesezen.

[8v]Will allso der Herrschafft Sonnenberg ir erste Gräniz oder Landtmarckhen nemen oder sezen von der Frl. Grafschafft Tyrol an zue höchst auf dem Arlberg auf ainem erhöhten Bühel ob der Landtstraß, auf wellichem ain hüllzens Creüz steet. Und ist dises Creüz je unnd allwegen die recht Landtmarckhen zwischen der Frl. Grafschafft Tyrol und Herrschafft Sonnenberg gewesen. Solliches Creüz streckht den rechten Armb gegen Vallvaggäar und den linggen gegen Marew, darvon zue Beschluss di- ser sonnenbergischen Beschreibung Meldung beschehen solle.

Als jezt gehört, streckht sich und zaigt der recht Armb in den höchsten Kopf in Vallvaggäar.

Von disem Kopf gegen dem Fluß Lech werts in ainem hohen Kopf und Spiz, genant der Rogla Spiz. Und schaidet diser Spiz vier Bistumb von ainandern als Brixen, Augspurg, Costanz und Chur, deßgleichen vier Herrschafften als Landegg, Ehren- berg, Bregenz und Sonnenberg. Hinder und zwischen jezt gesezten baiden Spizen ligt die Albb [9r] Allma Jura der Herrschafft Landegg gehörig. Und ligt der Roggla Spiz ains Thaills in der schönen Albb Baziel oberhalb Zürß, inmassen dann her- nach volgende Urkhundt sub No. 1 vom Gerichtßanwald im Stanzer Thahl, Thomas Weißkopfen, und andern Leüten mehr alda vermag und außweist.

102 Edition Ich, Thomas Weyßkopff, Gerichtsanwald im Stanzer Thal der Herrschafft Landegg, bekhenn hiemit von wegen der Landtmarckhen gedachter Herrschafft Landegg ge- gen der Herrschafft Sonnenberg und Bludenz, das solliche, wie hernach beschriben steet, je und allwegen für die rechten Landtmarckhen zwischen disen baiden Herr- schafften gehalten worden. Und man sonst von kainer andern Marckh nie nichts anderß gewüst, das auch ich selbsten die in hernach volgender Verzaichnuß ein- gefüerte Marckhstain vor etlich vil Jaren hab widerumb vernewen und einsezen helffen.

Und erstlich, so ist der Roggla Spiz gegen dem Fluß Lech werts (an wellichem vier underschidliche Bistumb als Brixen, Augspurg, Costanz und Chur deßgleichen [9v] vier Herrschafften als Landegg, Erenberg, Bregenz und Sonnenberg an ainanern stossen) die erste Marckh zwischen der Herrschafft Landegg und Sonnenberg.

Von dannen geet die Marckh in höchsten Kopf in Vallvaggaar. Von dannen herab in das Creüz, so auf dem Arlberg steet. Vom Creüz in Marew Kopf. Von dannen dem Valboner Gradt nach außwerts an Krachen und an Nenzengast Gradt.

Von dannen dem Kaltenberger Gradt nach in höchsten Kopf, genant Trostberg, wellicher Schön Verbell und Fräschen im Silberthal der Herrschafft Bludenz von ainander schaidt.

Von Trostberg gehet die Marckh herabwerts über Fräschen in Vanestla Kopf. Zwischen [10r] disen baiden Köpffen steen herunden auf ainem ebnen aber moß- ächtigen Boden drey Marckhstain grad auf ainandern sehennde.

Vom Vanestlakhopf in höchsten Vallschaviel Kopf. Von disem Kopf dem Gradt nach in Albona Kopf.

Vom Albona Kopf herab geet die Marckh überthal zwischen Schön Verbell und Gaschurner Valbell und dann wider über sich in ainen hohen Kopf, genant Rüed- linßkopf oder Fedtspiz, alda sich dann die drey Herrschafften als Landegg, Bludenz und Naudersperg von ainander schaiden.

Und ist hiebey zue merckhen, das zwischen baiden ermelten Köpffen, als den Alboner- und Rüedlinßkopf, gegen Thal herab ungevar vor dreissig Jaren vil un- derschidliche Marckhstein durch die landeggische und gaschurner Underthanen

Edition 103 gesezt und vernewert worden, bey wellichem [10v] ich, als obgemelt, selbst gegenwürtig gewest, so noch unverkherdt und ainander nach zwischen Schon Verbell und Gaschurner Valbell gesezt seind.

Und seind auf diser Ebne zwischen eegemelten baiden Gebürgen zwen Wildsee, genant die Schaid See. Darzwischen ligen zway gleichwol nit hohe Büehelen ge- gen ainandern, auf deren jedem ain Marckhstain ganz sichbarlich steend. Und gehördt der ausser See der Herrschafft Landegg, der inner aber der Herrschafft Bludenz zue.

Weyl dann der edl unnd vest Herr Haubtman David Pappus, Röm. Kay. Mt. und Frl. Dt. zue Österreich Vogteyverwalter baider Herrschafften Bludenz und Sonnen- berg auß gnedigem Bevelch ainer Hochloblichen o.ö. Camer meiner gnedigen Herrn diser Landtmarckhen halb glaubwürdigen Schein und Urkhundt begert, demnach und weyl die Marckhen obeingefüertermassen beschaffen, allso hab ich diße Ur- khundt hiemit under meinem Betschafft und Handtschrifft, doch mir [11r] und meinen Erben ohne Schaden hie fürgetruckht. Beschehen im Stanzerthal, den neün- zehenden Augusten im sechzehenhundert und zwelfften Jare.

Und des zue noch mehrerem Gezeückhnuß, so seind hernach volgende Persohnen selbß auch bey obeingefüerter Vernewerung und Einsezung der Marckhsteinen ge- west und wissen, das von je welten her nie kaine andere Landtmarckhen zwischen ermelten Herrschafften gewest, als ob eingefüert worden.

Ich, Thoman Weißkhopf, bekhenn und ist mir daß wol bewust, wie oben eingefüert worden ist, zue Zeügkhnuß mit meinem aignen Betschafft verfertiget und aigner Handtschrifft underzogen. Caspar Strobel. Donni Gafall.

Vom Roggla Spiz abwerts und wider über sich dem Gradt nach in Gradpacher Gradt, darhinder ligen Albben, in die Herrschafft Erenberg und Bregenz gehörig, genant Gradtpach.

[11v] Von ermeltem Gradt in Reüche Kopff, darhinder alles bregenzisch. Vom Reüche Kopf in Montapaner Kopf alles dem Gradt und ainem Zürckhel nach.

Vom Montapaner Kopff über alle Höche und aller Gräde nach herab biß in Schwab Brunnen im Zürßtahl.

104 Edition Von disem Brunnen herab in Zürßbach, so gleich under dem Ursprung des Schwab- Prunnens fürfleüst. Und würdt auf dißer Seiten des Zürßbachs die Herrschafft Sonnenberg von dem Gericht Thannberg der Herrschafft Bregenz geschaiden.

Auf der andern Seiten des Zürßbachs, vom Schwab Prunnen über geet die Marckh dem Zürßbach nach ab und abwertß biß in den Fluß Lech aufm Tannberg. Und hat die Herrschafft Sonnenberg zwischen ermeltem Zürßbach und Lech etliche Under- thanen, genant aufm Omißberg, so gleichwol auf Tannberg pfärrig, aber dem Ge- richtßstab Sonnenberg underwürffig sein.

[12r] Ermelter Thannberg ligt zwischen sechß Stätten in gleicher Weite und gleich- samb im Mitel als Veldtkirch, Bregenz, Wangen, Yßne, Kempten und Füessen und [ist] zue jetwederen Statt ain Tagraiß von zwelf biß in dreyzehen Stund lang.

Dem Lech unnd Tahl nach geet die Marckh aufwerts gegen dem Älppele in For- maninthal, wider über den Lech in ainen Bach, genant der Marckhbach, in Praun Orglen Tahl, so von Braun Orglen auf der andern oder gerechten Seiten des Lechß herabfleüst, und allso dem Bach aller Gräde nach in alle Höhe biß auf den höchs- ten Gradt, genant das Grüen Egg, das allso von disem Egg herab biß in Marckhbach und Lech ain grade Marckh ist. Es würdt auch diser Bach darumben allso genant, das er je und allweg für die rechte Marckh zwischen den Herrschafft Bregenz und Sonnenberg gehalten worden. Und waß zwischen obgedachtem Schwab Prunnen im Zürßtahl und dem Marckhpach uf der rechten Seiten des Lechß gelegen, das ist alles der Herrschafft Bregenz gehörig. Waß aber auf der linggen Seiten und gleich- samb [12v] in ainem Dreyangel gelegen, das gehört geen Sonnenberg.

Von obgemeltem Grüenen Egg geet die Marckh in die Grüenen Pleüssen ins Sättele und von dannen jhe dem höchsten Gradt nach in Braun Orglen Kopff.

Hierbey ist zu merckhen, das an disem Braun Orglen Kopf die Herrschafft Bregenz, Bluemenegg und Sonnenberg sich von ainandern schaiden und diser Kopf ermelter dreyer Herrschafften rechte Marckh ist, inmassen dann des Amman und Richterß auf Thannberg, Jacob Urichen gefertigte Urkhundt sub No. 2 clärlich andeutet, allß hernach volgt.

Ich, Jacob Urich, Amman und Richter auf Thannberg und in der Herrschafft Bregenz gehörig, bekhenn hiemit von wegen der Landtmarckhen gedachter Herrschafft Bregenz gegen der Herrschafft Sonnenberg sovil mir bewust ist, das, wie hernach volgt, die rechten Landtmarckhen sein gegen der Herrschafft Sonnenberg, [13r]

Edition 105 erstlich so ich je unnd allwegen gehört hab, unser Bistumb und Herrschafft Bre- genz stossen an Roggla Spiz in Baziel zuesamen, von dannen herab in Gradtpacher Grat, von dannen in Reuche Kopf und von dannen in Monta Paner Kopf, von dan- nen über all Höhe und der Gräde nach herab in Schwab Prunnen und dem Schwab Prunnen nach hinab in Zürßbach und allso dem Zürßbach nach ab und ab biß in Lech, volgendts dem Lech nach hinein gegen dem Älpelin in Formanin in ainen Bach, genant der Marckhbach, so auß Braun Orglenthal herab in Lech fleüst. Von disem Bach der Gräde nach über sich in den Gradt, so genant würdt das Grüenegg, von dannen dem Gradt nach in die Grüenen Pleüssen und ins Sättele, von dannen in höchsten Gradt und Kopf, genant Braun Orglen Kopf, wellicher dann die Herr- schafft Bregenz und Sonnenberg und Bluemenegg von ainandern schaidt, so ich allwegen gehört hab. Aber sovil den Vorstbezirckh anbelangen möcht, kan ich kain Grundt [sezen], dann mann ist zu Zeiten nit ainer Mainung, so anainaner gränzen. Aber unßere gnedige [13v] Oberkhaiten werden sich in sollichem [wol] wissen zu vergleichen. Des zue warem Urkhundt so hab ich, obgemelter Richter, mein aigen Ambtß Innsigel hie fürgetruckht, welches mir von Ambtß und Obrigkhait wegen geben ist, doch unßer g[nä]d[igen] Herrschafft, auch mir, Richter, und meinen Erben und Innsigel ohne Schaden. Datum, geben den zwainzigisten Monats Tag Novemb- ris, allß man zalt nach der Geburt Christi ainthaußendt sechßhundert und zwelff- ten Jare.

Allso erstreckht sich das Lechthal von Reüte an, das es disen Namen behallt, biß an obbeschriben Marckhbach. Und würdt nunmehr von disem Bach an das Tahl nit mehr Lechthal, sonder Formaninthal genant, ohngeacht der Lech noch weit dar- durch fleüst.

Von Braun Orglen Kopf geet die Marckh in Hohen Liecht Spiz.

Von dannen über das Sanct Johanner Thal je dem Gradt nach in grossen Gleßenzer Kopf, darunder das Thannleger, ain Jagen und die Albb Formanin gelegen.

[14r] Hiebey ist zu merckhen, das von vorermeltem Marckhpach und Braunorglen Tahl unzt in die Albb Formanin noch bißhero schöne Wälder und Wildstend. Jedoch würdt diser Zeit wenig Wildbret diß Orts gefunden.

Es ist auch endtzwischen das Älpele, in welchem etliche dem Gerichtßstab Sonnen- berg gehörige Underthanen wonen. Die seyen gleichwol auch auf Thannberg pfärrig.

106 Edition Auf der andern oder linggen Seiten aber dises Tals, als vom obgemelten Omeßberg an zu raiten unzt in Formaniner Albb hat es auch noch Wälder und Wildtfuer, aber nit so guet alls die erstgemelten.

Und ligt auf diser Seiten die groß Albb Spullers, von welcher zway underschidliche Taler zwischen dem Schaffberg herab biß in Lech geen. Das forder würdt genant Lyferig und das hinder Loyes. In disen baiden Tälern ist auch noch etwas Wälder und Wildstend, auch zue obrist auf gedachter Albb Spullers ain schöner See, so gleichwol [14v] unbesezt aber der Herrschafft, vermög bludenzischen Ambtß Urbars aigenthümblichen ist.

Von obgedachtem Gleßenzer Kopf geet die Marckh über das Gleßenzerthal dem Gradt nach in die Hohe Rote Wand, welches auf diser Seiten das höchste Gepürg ist. Und man von dannen auf Schlapin, so ain Pass durchs Montafon ins Bretigew ist, gar aigentlich und allso die ganz Braite baider Herrschafften Bludenz und Son- nenberg übersehen mag.

Von der Roten Wand geet die Marckh dem Grat nach abwerts in Grüenengradt.

Vom Grüenen Gradt geet die Marckh durch die gemaine Waid, in wellicher ain Marckhstain vor vil Jaren gesezt worden, so aber allain die bluemeneggischen und sonnenbergischen Waiden von ainander absöndern. Sonsten aber geet die rechte Landtmarckh zwischen der Herrschafft Sonnenberg und [15r] Bluemenegg allain dem höchsten Gradt nach und wider über sich in die Hampflender, ain rauchs wildts Gepürg.

Formaniner See, Ursprung des Lechs

Under ermelter gemainen Waid ligt der Formaniner Wildsee zue allerhinderst in disem Tahl, auß wellichem der Fluß Lech seinen rechten Ursprung hat.

Vom See geet ain Weg über Garmüll in das ausser Formanin, ain Albb im Closter Tal und gleich ob dem Engel zue Braz gelegen, darinnen auch schöne Wäld und Wildtständt verhanden.

Von obgemelten Hampflendern geet die Marckh in die Grueben und von dannen in Mitelspiz ob Braz, vom Mitlenspiz in Gadrälen Spiz.

Edition 107 Erst gefreytes Gambs Jagen

Hiebey ist zue merckhen, das die Herrschafft zwischen erstermelten Hampflendern und Gadrälen Spiz ain gefreytes Gambßjagen hat, so zum Thor genant würdt, in wellichem niemandt Gambsen zue pürschen [15v] Macht hat alls die Herrschafft. Es ist aber dises sowol die andern hernach volgenden vier Gambßjagen niemals gehandthabt worden und hat bißher menigelich darinn gepurscht.

Von erstgedachtem Gadrälen Spiz geet die Marckh dem Gradt nach abwerdts über den Gaißberg zwischen der sonnenbergischen Albb Ellß und den bluemeneggischen Albben Novi und Valladrigen. Vom Gaißberg geet die Marckh über alle Höhe und über zwerch herab durch das Ellser Thahl und den Bach, so auß Ellß fleüst auß- werts und wider über sich zwischen dem Tieffen See, so ain bluemeggische Albb, und dann dem Ellßer Albbweg in den hohen Kopf, genant der Frassen Kopff, welli- cher dann grad in obgedachten Gadrölen Spiz und Gaißberg sieht. Und ist dises je und allweg für die recht Marckh gehalten worden. Würdt auch sonsten zwischen disen zwayen Spizen und Köpffen kain andere Marckh befunden.

[16r] Vom Frassen Kopff geet die Marckh über alle Höhe dem Grat nach in Eyz Kopff. Vom Eyz Kopf geet die Marckh je dem Gradt nach über den Eyzberg herab über den Guggayßstain in die Yll, als hernach volgt.

Durch die Meder zue den dreyen Bargen5, von dannen ins Sättele, von dannen in Gamplarientsch übern Thenn, über die Egg in Madanengang auf Batzinß, so ain Ebne ist, auf den Guggayßstain, alles dem Grad nach. Waß demselben nach auß- werts hanget, das ist bluemeneggisch, das inner aber sonnenbergisch.

Von disen Grädten über den Guggaysstain, so ain gällige Wand ist, herab biß ans Land. Gleich ob der Landtstraß ist vor urallter Zeit und unfürdenckhlichen Jaren ain claines österreichischs Schiltel in ermelte Wand eingehawen worden, darvon man noch heutigs Tags die rot Farb sehen mag, so dann jeder Zeit für die rechte Landtmarckh gehalten worden.

[16v] Es befindt sich auch in ainem alten Versazbrief, namblich allß weylendt Graf Hainrich von Werdenberg seinem Stiefbrueder, Ülrich Düringen von Brandiß, im Jar Christi 1351 die ganz Herrschafft Bluemenegg umb sechzehenhundert Gold- guldin versezt, das ime die Marckhen ermelter Herrschafft dergestalt gegeben

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5 ImOriginal: Borgen.

108 Edition worden, namblich von dem Berg und Stain, genant Gugggayß, und den Berg und den Gradt gleich zue Endt hinauf, allß ferre da sein Grafschafft gieng, und daselbß gleich herwider abher in die Yll und daß Wasser, wie dann hernach volgende Copeii No. 3 von dem Versazbrief von Wort zue Wort allso lautendt.

Ich, Graf Hainrich von Werdenberg, von Sarganß, Herr ze Vaduz khünd und ver- gich offennlich an disem Brief allen den, die in ansehend oder hörend lesen, das ich schuldig bin und gellten soll recht und redlicher Gült und all mein Erben, ob ich Enwar meinem lieben Brueder, Ulrichen Düring von Brandiß, und seinen [17r] Erben, ob er Enwar sechzehenhundert guet und genember Guldin an Gold und vollß wär an der Wag, die er mir von meiner fleissigen Pet wegen an barem Gelt und Gold geliehen hat und damit ich meinen grossen wachßenden Schaden vor- khomen und bekhert hon. Und umb dasselb Gelt alles hon ich demselben Ulrichen, meinem Brueder, und sein Erben ingesezt und versezt, recht und redlich zue ainem rechten redlichen Pfand und ze allem Recht mein aigen Vesti, gelegen in Walgew, genant Bluemenegg, mit Leüten und Güettern und waß darzue gehört, darzue mein Land und den Kraiß mitenander, so in disen nachgenanten Marckhen leith. Das ist von dem Berg und Stain, genant Guggayß, und den Berg und den Grat gleich ze End hinauf, als fere mein Grafschafft gat, und daselbß gleich herwider abher in die Yll und daß Wasser und die Yll gleich hinab unzt geen Jagberg, an die Blatte in die grossen Aich ze dem Creüz und daselbß gleich hinauf, alß ferre mein Graf- schafft gaat, und daselbß gleich wider abher in die Yll unnd dannen überhin in das Wasser, genant der Männg. Waß [17v] daselbß in den Marckhen ligt, das seind die Dorff Ludesch, Düringen, Bludesch, die Vogteyg in Vallentschinen und ze Fri- sen und mit Namen, waß ich heüt ze Tag in den Kraysen und Marckhen hon, Leüt und Guet, Weingarten, Äckher, Wisen, Holz, Veld, Wun und Waid, Zinßgellt und Steüren, Väll, Gelass, Wildpaan, Vederspil, Vischenzen, Fliegendts und Fliehendts, Gericht, Zwing und Pänn und sonderlich, waß in dem Kraiß und Marckhen ich Nuz oder Recht hon, es sey auf Bergen, in Teelern oder auf der Ebni. Das alles mit Grund, mit Gradt, mit Steeg, mit Weg und mit allen Rechten, Nuz und Gewonhaiten und schlechklich mit aller Zuegehörd und mit aller der Weiß und Mass, als ich das unzther inngehabt und genossen hon. Das hon ich alles dem eegenanten meinem Brueder Ulrichen von Brandiß und seinen Erben umb die obgenanten sechzehen- hundert gueter Gulden inngesezt und versezt, recht und redlich ze ainem rechten redlichen wehrenden Pfand und ze allem Recht, allso und mit solcher Gedingd und Beschaidenhait, [18r] das derselb Ulrich, mein Brueder, und sein Erben die vorge- nant Vesti Bluemenegg und waß darzue gehört und das Landt und den Kraiß in den vorgeen Marckhen mitenander, Leut und Guet, als vor ist beschaiden, inhon, niessen, besezen und entsezen sond und mügend nun hin und hin wie sie wend,

Edition 109 allß ander iro aigen Guet und och in aller der Weiß alß ich das unzher inngehebt und genossen hon. Ich hon och geschaffet und schaffen mit disem Brief, das mein Burgman auf Bluemenegg darzue alle die Leith, in den vorgenanten Marckhen sess- hafft unnd wonhafft sind, dem eegenanten Ulrich von Brandiß, meinem Brueder, und seinen Erben für aigen inn pfandtßweiß geschworen hond all und jegelicher besonder gelert Aydt zue den Heiligen mit auferhobnen Handen, inen gewärtig und gehorsamb ze sein in aller der Weiß, allß sie mir unzther gewesen sind on all Widerredt. Und soll das alles all uß weren und genzlich bleiben alle die Weyl und Zeit ich, obgenanter Graf Hainrich, oder mein ehelich Liberben, ald mein Herr Brueder, Bischoff Hartman, Bischoff ze Chur oder mein Brueder, Wolff von [18v] Brandis, das nit genzlich erlöst und erlediget hond von dem eegenanten Ulrichen, meinem Brueder, oder seinen Erben umb die vorgenanten sechzehenhundert gue- ter wol gewegner Gulden nach des Briefs Lautt und Sag, den mir derselb Ulrich, mein Brueder, darüber geben hat, in wellicher Weyß und Maß ich oder mein eelich Liberben oder die genanten mein Brueder die Loßung thun sond. Und soll die Lo- ßung nach desselben Briefs Sag beschehen von uns und von niemandts anders ohn all Geverd. Es ist och beret und bedingt, wer disen Brief innhat mit des egenanten meines Bruder Ulrichs von Brandiß offen Brief, besigelt mit seinem Insigel, das dem das eegenant Landt und der Kraiß und die Vesti Bluemenegg mit aller Zuege- hördt underthenig, gehorsamb und gewertig sin sond mit allen Sachen und in aller der Weiß und Maß, allß dem eegenanten Ulrichen, meinem Brueder, als vor an disem Brief geschriben und beschaiden ist ohn all Geverd. Des alles ich und all mein Erben des eegenanten Ulrichs, mein Brueders, oder seinen Erben oder des, der disen Brief inhatt, recht und guet [19r] weren und Tröster sin sond nach Recht diß vorgenanten redlichen wehrenden Pfandes und aller vorgeschribner Ding, wo und wie sie des je mer bedürffent an gaistlichen und an weltlichen Gericht oder wo sie sin je mer notdürfftig werdent on all Geverd. Dire Ding aller ze warem und offnem Urkhundt und ganzer vester Sicherhait gib ich, obgenanter Graf Hainrich von Werdenberg, Herr ze Vaduz, dem eegenanten Ulrichen, meinem Brueder von Brandiß, und seinen Erben und dem, der disen Brief innhat, disen Brief besigleten und für mich und alle mein Erben mit meinem aignen angehenckhten Innsigel. Und ze mehrer und vester Sicherhait, so vergehendt wir, Hartman, von Gotes Gna- den Bischoff ze Chur offennlich mit disem Brief, das dise Pfandtschafft und rechte redliche Sazung mit unserm gueten Willen, Gunst und Verhengnuß beschehen und vollfüert ist mit allen Sachen, alls es wol Crafft und Macht hat und hon mag. Und darumb, das der eegenant unßer lieber Brueder, Ulrich von Brandiß, und sein Erben bey dem vorgenanten Pfandt und bey allen vorbenembten Leüten und Güe- tern, als vorgeschriben und beschaiden ist, rüewigelich [19v] ohne alle Summung beleiben mügendt. Darumben sond auch wir in und sein Erben bey den Güetern

110 Edition und bey allen vorgenanten Leüten und Güetern und bey der Vesti Bluemenegg, alls vor ist beschaiden, ganzlich halten und sin darbey schirmen vor allermenigelich und och darumb sin und seiner Erben recht und guet weren und Tröster sin, wo und wie sie des je mer bedürffendt ohn all Geverd. Des ze Urkhundt habind wir och für uns und unßer Erben unßer aigen Innsigel offenlich gehenckht an disen Brief, der geben ist an dem negsten Sambßtag vor Sanct Valentins Tag in dem Jar, da mann zalt von Christus Geburt dreyzehenhundert Jar darnach im ainundfünf- zigisten Jar.6

Collationiert und auscultirt ist gegewurtige Copeii gegen seinem rechten waren, auf Pergamen beschribnen und mit zwayen zue Endt anhangenden Insigeln be- crefftigten Original und demselben in allen Puncten von Wort zue Wort gleichlau- tendt befunden worden durch mich, Georgium Hoch, [offen] Notarien und diser Zeit des Hochloblichen Kay. Camergerichtß geschwornen Leßern. Das bezeüg ich mit gegenwürtiger meiner aignen Handtschrifft. Georgius Hoch, Not[arius] et Lector in fidem manu p[ro]pria.

[20r] Bey disem kan ich aber nit unangemelt lassen, das jezt ain lange Zeit hero zwischen der Herrschafft Bluemenegg und Sonnenberg eben diser Marckhen halb ain grosser Stritt gewest und die Bluemeneggischen vermaint, ir Marckh seye der Hangende Stain, wellicher dann an ermelten Guggayßstain, aber besser einwerts gegen dem Dorf Niziders hanget und in der Wand klebet. Wie sie dann noch zur Zeit Hectors von Rambschwags, als gewesten Vogts beeder Herrschafften Bludenz und Sonnenberg under ermeltem Hangendem Stain ain Bild oder Marckhseülen gesezt, so inen aber wider hinweggerissen und dißer Hangende Stain niemals für ain Marckh erkhendt oder passiert worden, wie es auch dem Gradt nach von aller Höche biß auf den Guggayßstain sehr weyt fählt und der ermelte Hangende Stain für kain Marckh erkhendt werden kan noch soll.

Nichts desto weniger aber haben sie, bluemeneggische Underthanen, sich under- standen und vor wenig Jaren, zue ermelts Vogts von Rambschwags Zeiten, unden an ermeltem [20v] Hangenden Stain, und allso auf des Hochloblichen Hauß Öster- reichs Grundt und Boden, ain Archen oder Wuehe an dem Wasser Yll gewalthätiger Weiß geschlagen, inen allso die Marckh selbß und ir Herrschafft weiter gemacht.

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6 VLA, Kleiners Urkundenbuch, Bd. 2, Nr. 14, 12. Februar 1351. Die Jahreszahl 1351 ist falsch und lautet richtig 1391, siehe auch Thommen: Urkunden zur Schweizer Geschichte aus österreichischen Archvien II, 1900, S. 251, Nr. 273.

Edition 111 Dessen aber alles ungeachtet, weyl vom obgemelten Eyzkhopff biß auf den Gug- gayßstain je der Gradt ab und abwerts zwischen baiden Herrschafften biß anhero ain unstrittige Marckh gewest und der Gradt, so sich von aller Höhe biß uf den Guggayßstain herabzeücht und allda ungevar und gleich ob dem vorgemelten öster- reichischen Schildtlin verleurt und dann auch vil alte erlebte Leüt nie von kainer andern Marckh als dem österreichischen Schiltl gewüst, allso verbleibt es bey di- sem Schilt und Marckh, welliche dann über die Guggayß Wisen auch über den Yll- strom in Tschalengerberg in das Schindlriß zaiget.

Zue mehrerm Bericht und Zeügckhnuß aber ermelter Marckh wie auch Hochforst- licher Oberkhait halber seyen noch zue [21r] besagts Vogts Hectors von Ramb- schwags seeligen Zeiten hernach volgende Zeügen verhört worden. Und was sie deßhalber außgesagt, ist von Wort zue Wort beschriben. No. 4.

Vergriff und kurzer Bericht nach nachvolgender Persohnen betreffendt die Wild- fuer und Hochforstliche Obrigkhait underm Hangenden Stain.

Erstlich vermeldet Lienhardt Koller, das er von seinem Äne Franz Jhuonen (welli- cher selbiger Zeiten ain Vorstdiener gewest) deßgleichen auch vom alten Ruden, allß sulzischem Vorstdiener zue mehrmalen gehört, der Rotschildt seye die Marckh, von dannen Schlemb hinauß gegen dem Schindlen Riß biß in Yllstromb, derselben Enden er auch hagen und jagen helffen. Seye ime auch ferner bewust, das bemelter Rud auf ain Zeit ain Thier zwischen dem Schilt und dem Bild aufgehebt, welliches Graf Marckh seelig durch seine Vorstdiener ernstlich widerreden lassen, dieselbi- gen hinabgeschickht, mit dem [21v] Ruden von der Sachen zue handlen, der inen zue Beschaid geben, er habs allain aufgehebt damit es nit zue Grundt gehe. Deren- wegen sollen sie es dißmal nit achten. So sie hernacher ain Thier auf seiner Her- ren Grund und Boden befinden, mügen sie es auch aufheben.

Clauß Galäar gibt ausfierlichen Bericht, das allwegen der Hag zum Wildfang under- halb in der dickhen Aw gemacht und der Enden gejagt worden seye.

Ulrich Manogg gibt ebenmässigen Bericht, das allwegen die Marckh vom Roten Schildt hin der Schleme nach gegen dem Ybenstain gewest und her deßhalb biß an Ylstromb der Hag geschlagen worden.

Ulrich Berchtil gibt allermassen der Marckh halber obangedeüten Bericht.

112 Edition [22r] Christan Zalanser hat auch den Rotenschilt zue ainer Marckh angedeütet, von dannen gegen dem Ybenstain hinüber biß in Yllstromb, selbiger Enden dann jema- len ain Hag geschlagen worden, dessen die alten Herren von Sulz wol zefriden ge- west und niemandt darwider geredt hab.

Hainrich Barger hat helffen von Rotenschildt der Schlem nach hindurch gegen dem Ybenstain biß in Yllstrom hagen und jagen und auf ainmal bey Graf Märckhen see- ligen Zeiten der Enden aindliff Wildschwein gefangen.

Laucas Berchtil sagt, das auf ain Zeit Graf Marckhen seeligen, Jeger haben wellen bey den Drey Schwestern einpieden, darbey er selbß persönlich gewest. Seye Graf Albig von Sulz darzuekomen, die Jeger von dannen abgewisen und von ime, Herrn Grafen, selbß zum Roten Schilt gefüert worden, der gesagt, von dannen hinüber gegen dem Schindlenriß [22v] zwischen baiden Velsen sey die Marckh. Gleichß- falhls thuett er vom Hag in der Aw außfüerliche Anzaigung, das derselbig allwe- gen nach obangedeiter Marckh der Enden geschlagen worden.

Viner Mutter zaigt an, das allwegen vom Roten Schilt dannen in maisten Yllstromb gegen dem Ybenstain und Schindlriß gejagt worden und das auch allwegen der Hag ungevarlich bey Hainrich Dressels Wiß daselbst underhalben gewest seye. Zaigt auch ferrer an, alls er der Enden auf ain Zeit hagen helffen, haben sie daselbst in der Aw ain grossen Hirsch hinder ainem Ronen ligen befunden, welchen die Vorst- diener aufgehebt und inen hierwider gar ainiche ein Red noch Verwiderung gar nicht beschehen.

Hans Assman hat helffen vom Rotenschillt hin gegen dem Schindl Riss hinüber besezen, hagen und jagen. Thuet auch außfüerliche Meldung von obberiertem be- fundnen und aufgehebten Hirsch.

[23r] Peter Tschol bey vierundachtzig Jar alt, sagt, wie ime wüssendtlich seye und auch vom alten Benz Juonen gehört, der biß zue hundert Jaren allt gewesen und der auch vil lange Jar Vorst Überreiter geweßen und ime, Zeügen, nie kain anderß wüßendtlich, dann das vom höchsten Gradt herab biß in den Roten Schilt und vom Roten Schilt gredig auß in den grossen Yllstromb. Und nit allain von dem Benz Juonen sonder von mehr allten Leüthen, die zue Nüziders gehauset und da erboren und erzogen worden mit Namen Stoffel Amman, Christan Dressel, Hanns Khüeni, alt Amman Brügel, der neunzig Jar alt gewesen, alt Amman Marquardt, auch biß in neunzig Jar alt gewesen, Georg und Allgast Tschütscher, Gebrüeder, die auch zue

Edition 113 etlich und achtzig Jaren alt gewesen, nie kain anders gehört, dann das die Marckh seye der Rotschilt, wie ob gemelt.

Item er, Zeüg, sagt auch, er hab den Vögten offt da helffen hagen und jagen und auch gefangen. Da seye niemandts gewesen, der darwider geredt habe.

[23v] Vernner zaigt er, Zeüg, an, ungevar vor zwainzig Jaren hab Lienhardt Düntel von Schaan ain ersuecht von Nüziders, Thomas Gassner genant, umb Aufgebung etlicher Seckhen. Der Gassner aber nit khandtlich wellen sein. Auf solliches hat er, Zeüg, dem Düntel, nachdeme wider auf der Herrschafft Bluemenegg antreffen, derwider zue dem Amman von Sonnenberg umb Anhaltung Rechts den Gassner ersuechen wöllen. Und allso sie baid der Sach zue Red worden und mit ainander zangget, hab er, Zeüg, geschwigen biß sie über den Roten österreichischen Schilt komen. Da hab er, Tschol, ine, Düntel, angefallen, er solle vertrösten, er seye jez auf Sonnenberger Herrschafft. Indeme seye der Theiß Beckh darzuekomen und seye des Duntelß Tröster worden, der noch lebt und solches bey dem Theiß Beck- hen zue befinden sein würdet.

Item letstlich bekhendt er, Tscholl, wie das er auf ain Zeit bey seinem Gegenschwe- her, Jocham Derne zue Düringen, über Nacht gelegen. Da sey Frannz [24r] Ladman, der selben Zeit Landtvogt gewesen, bey ime, Zeügen, auch in ainer Camer gelegen. Seind sie zue Redt komen, da hab er, Zeüg, zum Landtvogt gesagt, wie das die von Sonnenberg ain Spann mit den Hofjünger haben und künden kaine Brief finden. Da hab Franz Ladtman gesagt, warumb kombt ir nit zue mir, ich wolt euch alle Brief geben khünden, dann da man das Schloss Sonnenberg zerstert hat, haben die von Sonnenberg alle ire Brief auf Vaduz geflöchnet.

Hierbey ist auch zu merckhen, das under obermeltem Gadrälen Spiz biß ans Land herab und von dannen dem Berg nach für die Statt Bludenz und Nüziders auß- werts biß an Guggayßstain noch dißer Zeit schöne Wälder und Wildstend seind.

Dem Yllstrom nach zeicht sich die Herrschafft Sonnenberg außwerts für die ge- deckht Bruggen und für den Stain bey Veldtkirch, darauf ain Buechwald und allso disem Stain nach neben der Statt hinumb, je der Höhe [24v] nach und wider dem Hochburg nach über sich auf Amerlug, als hernach gemelt würdt.

Neben disem ist zue merckhen, alls die Statt Veldtkirch ungevar vor fünfzig Jaren die gedeckhte Bruggen zwischen baiden Schroffen über die Yll unnd allso den ainen

114 Edition Anstreb auf der Herrschafft Sonnenberg Grund und Boden gebawt, das solliches damals wegen gueter Gelegenheit und Besuechung der Wochenmärckhten denen von Veldtkirch guets Willens dergestalt nachgegeben worden, das sie dargegen selbige Pruggen wie auch die gewölbte Pruggen zue sambt der Sandbruggen, so besser hereinwerts gegen Frastenz gelegen, deßgleichen die Strassen darzwischen in iren aignen Uncosten erhalten müessen. Wie dann vor und ehe ermelte gedeckh- te Pruggen gebawt worden diß Orts kain Landtstraß oder Fueßweg gewest, sondern die gemain Landtstraß durch das Nebel- und Walgew geen Veldtkirch über den Nenzengast gangen. Sonsten aber haben weder sie von Veldtkirch noch die Herr- schafft Veldtkirch dises Orz ainiche [25r] Jurisdiction. Allain waß ausser und under obermeltem Stain, darauf der Buechwald steet, auch ausser dem Landtgraben ligt, das gehört der Herrschafft Veldkirch zue.

Der ermelte Buechwald, sovil das Holz belangt, so uf dem Stain bey Veldtkirch steet, gehört dem Ritterhauß zue Veldkirch, die Hohe oder Forstliche Obrigkhait aber der Herrschafft Sonnenberg zue. Es seyen auch die Weyer auf Gallmist und dem Nenzengast gleich ob dem Buechwald vor Jaren dem Ambt Sonnenberg zue- gehörig gewest, wie sie dann in der Herschafft Sonnenberg ligen.

Von gedachtem Stain zue Veldtkirch geet die Marckh über sich in den Land- oder Lezegraben, so vor vilen unfürdenckhlichen Jaren für ain Marckh zwischen baiden Herrschafften Sonnenberg und Veldkirch aufgeworffen, auch im Schweizer Krieg für ain Landtwere widerumben restauriert worden, so noch zue Zeit gar sichtbar ist. Und allso disem Graben nach auf und auf ausser dem Nenzengast [25v] aller Gräde nach biß in den Wald Rafina in ainem grossen Marckhstain, genant zum Hockhennden Stain.

Hierbey kan ich auch nit unangedeit lassen, wiewol die Underthanen des Kirch- spills Frastenz Wun und Waid auf ermeltem Buechwald und Nenzengast als inner des Landtgrabens haben, wellicher Graben inen dann zuesteendig, so müessen doch die Underthanen zue Tysis der Herrschafft Veldtkirch ainen Zaun sambt dem Gatter auf ermeltem Graben, nachvolgender Ursach halb machen lassen und erhallten, namblich weyl sie von Tysis auf der Leze ain gemaine Wayd haben. Da nun ir Vich über den Graben hineinkombt, haben die von Frastenz Macht inen dasselbig zue pfenden. Dargegen aber, wann schon deren von Frastenz Vich hinauß auf die Leze keme, so dörffen die von Tysis inen selbiges Vich nit pfenden. Allso und umb dißer Ursachen willen müessen sie von Tysis ir Allmain mit ermeltem Zaun selbsten befriden und verwaren.

Edition 115 [26r] Das aber obvermelter Stain, darauf der Buechwald steet, sowol auch der Leze- graben die rechte Landtmarckh zwischen der Herrschafft Sonnenberg und Veldt- kirch seye, das bezeugt hernach volgendes Vidimus No. 5 von ainem alten Tausch- und Wechßlbrief zwischen dem Johanniterhauß und denen von Nenzingen, so allso lautet.

Ich, Brueder Johanns von Hegi, Schaffner des Huses ze Veldtkirch Sanct Johanns Ordens, und die Herren, gemainlich desselben Huses und Conventes ze Veldtkirch, Sanct Johanns Ordens Gebrüeder von Jerusalem, khünden und vergähun offent- lich an disem gegenwürtigen Brief allen den, die in sehend alder hörendt lesen, das wir mit gueter Vorbetrachtung willegelich und durch Nuz unnd Guet unsers obgedachten Hauses und Convents Willen aines steeten erbaren ungevarlichen Wechßelß überain sigen komen mit den erbaren Leuten zue Nanzingen, sie sigen jung oder alt, sie sigen edl alder unedl, sie sigen seßhafft zue Nänzingen alder anderstwo, die Thail und gemain hand und Recht hand an dem Holz Nenzengast, [26v] das gelegen ist in der Grafschafft der edlen, wolerbornen Herren, Graf Rue- dolffs und Graf Hainrichs von Werdenberg, von Sargans, allso das wir inen und iren Erben und Nachkomen habind zue rechtem Aigen geben und gebind mit Ur- khundt deß Briefs unsern clainen Zehennden ze Nanzingen und allu die Recht, so wir habind an dem klainen Zehennden ze Nanzingen und in dem Kilchspil und Kilchhöre ze Nanzingen umb das Holz, genant Nanzengast, gelegen zwischend dem Lezegraben und dem Holz, das Frastiser ist und allß es sich underthalb streckhet an das Wasser, die Ylle und alles die Marckhen verkhündent und wisent, die von alter ze Underschaid dargesezet sind umb Grund und Gradt und alle Zuegehördt. Und verziehen uns an dem obgenanten klainen Zehennden aller Ansprach, Vorde- rung und Rechten mit Urkhundt diß Briefes. Wir und unßer Nachkhomen sollind och der obgedachten Lüten ze Nanzingen, die Thaill und gemain hattend an dem Holz Nanzengast, und iro Erben unnd Nachkomen guet weren sin nach Recht umb disen Wechßel und klainen Zehennden zue Nanzingen, alß [27r] vor beschaiden ist, wo sie sein imer notdürfftig sein werdent an gaistlichem oder an weltlichem Gericht. Und ze stätter ewiger Urkhundt und Sicherhait diß Wechßels und Dingen habind wir den obgedachten Lüten ze Nanzingen, jungen und alten, edlen und unedlen, die der Wechßl angath und zuegehört, disen Brief geben mit meinem, des obgenanten Brueder Johannßen von Hegi, des Schafners Innsigel und mit unsers gemainen Huses und Convents Insigel behenckhtem für uns und unßer Nachko- men. Und ward der Brief ze Veldtkirch geben, da man zalt von Christes Geburtt dreyzehenhundert Jar und sechßundsechzig Jar, an Sanct Niclauß Abendt.7

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7 VLA, Urk. Nr. 3017, 5. Dezember 1366, Feldkirch.

116 Edition Vorsteende Copia ist dem sehr alten pergamenen original Wechßel- oder Tausch- brief von Wort zue Worten allerdingen gleichlautendt und an Schrifften ganz un- verblichen, wol leßlich, aber gleichwol die zway anhangende Innsigel sehr schad- hafft erfunden worden. Solches attestiere ich, Hanns Hainrich Mezger, kayßerlicher [27v] Notarius und Bürger zu Lindaw, mit diser meiner aignen Hanndtschrifft und gewondlichen Subscription, auch hie fürgestelltem meinem yeblichen Notariat Signet, hierzue causa officii sollemnissime rogatus et requisitus. Actum et factum, 5. Decembris Anno 1612. Ego, Joannes Heinricus Lanius, Not[arius] Publ[icus] Attestor ut Supra M[anu] p[ro]pria.

Von ermeltem grossen Marckhstain durch den Wald Rafina über sich in ainen andern grossen Marckhstein, genant zum Käßerle.

Von disem Marckhstain über sich in ainen clainen Marckhstain, genant zum Hirschbad.

Von disem noch in ainen klainern Marckhstain, alles durch obgemelten Wald über sich auf Partenzle.

[28r] Von disem Marckhstain über sich in ainen Marckhstain auf Amerlug, auf deren von Frastenz Maysäß.

Von ermeltem Marckhstain dem Grat nach über alle Höhe, zwischen der Herrschafft Veldkirch und Sonnenberg dem Saminenthal nach hinein in ainen Marckhstain, so genant würdt die Mischel Marckh in der Kellen.

Diser Marckhstain schaidt die Herrschafften Veldtkirch, Vaduz und Sonnenberg. Von disem Marckhstain jhe dem Grat nach zwischen dem vaduzischen Wald, ge- nant Schanwald, und dem Saminental hinwerts über die Albb Saroya biß in die höchsten Spiz, genant die Drey Schwöstern.

Von den Drey Schwöstern allen Grädten nach hinein biß uf den Vall, so an jezt die Rot Wand genant würdt, der höchsten Egg nach [28v] hinab in Saminenbach, so grad darunder fürfleist. Und ist hineinwerz die hinderiste Marckh.

Edition 117 Die Vögt zu Veldtkirch praetendiern Gerechtigkait, auf der ainen Seiten im Saminenthal zu Jagen Macht zu haben

Bey disem kan ich nit unangedeit lassen, das die Vogt zue Veldtkirch durch das Saminenthal, uf jezt vorbeschribner Seiten sich understanden, rot und schwarz Gewild zu fellen. Ob sie aber dessen befuegt, ist mir unwüßendt.

Von dem Vall oder Rotenwandt geet die Marckh gredigs hinüber übers Saminen- thal in höchsten Spiz und Gradt, so an jezo die Dürregg und Zigerberg genant würdt.

Von disem Gradt allen Grädten und Schneeschlaipfinen nach zwischen Frastenzer, Nenzinger und der Trißnerberger Allppen hinein biß an Gambsengradt, so man auch den Scheyenkhopf nent, an Nenzinger Oxen Alpp.

Wald in Samina, der Statt Veldtkirch zuegehörig

[29r] Vorermelter Vall oder Rotewand und Dürregg beschliessen das Samina Thal, welliches zue baiden Seiten hinein und ein ain lauter Wald, so der Statt Veldtkirch zuegehörig.

Wildfuer

Es seind auch in disem Thal schöne Jagen und sichere Wildstendt.

Gefreyter Vischbach

So ist auch der Bach gefreyt, das niemand als die Herrschafft darinnen fischen darf.

Erster Pass gegen dem Schweizerlandt und den Pünten

Wiewol die Herrschafft Sonnenberg auf dem Nenzengast und dem Landtgraben nach frey und offen, so kan aber nichts desto weniger mit Hilf des veldtkirchischen Landtvolckhs diser Ort mit ainem Blockhhauß und Schanz, darzue es dann gar

118 Edition guete Gelegenhait hat, vor allem Einfall gar wol verwart werden. Von dannen auch auf besorgende Einfahl, auf und auf auch biß zue hinderist ins Thahl die Wäld und Weg verhawen und verfellt werden. Die Rotwand wie auch der Lewegang under den [29v] Drey Schwestern sein allso beschaffen, das vier Mann in ainer Stund den Fueßsteig abgraben künden, das nit ain Mensch herdurchkomen möchte. Allso hat es zue underist im Tahl under der Roten Wannd ain ebenmässige Beschaffenhait.

Gallinathal

Hierbey ist zue merckhen, das neben dem Saminenthal, als zwischen Frastenz und Beschlingen, ain Thaal hineinwerts geet und sich bey drey Stunden lang hinderzu biß an obgedachten Zigerberg erstreckht, genant Gallinathal, darinnen schöne Waldung und sichere Wildstend.

Thall Gampp

Und dann, so geet neben dem Gallinathal zwischen Beschlingen und Nenzingen auch ain Thahl hineinwerts bey vier Stunden lang, genant Gampp. Sollichs erstreckht sich biß an obgemelter Trisnerberger Albb, genant Matten.

Es hat auch diß Thal vornen hinein noch ain klaines Zuethähle gegen Gallina bey [30r] ainer Stund lang, genant im Sattel. Und ist disen baiden Thälern vil schöne Waldung und sichere Wildfuer.

Paß gegen den Pünten

Wiewol auch dises Thal Gampp zue hinderist an das vaduzisch Gebiet stost und nachmals ain offner Pass gegen den Punten ist, so kan man aber an allen Orten die Wäld verhawen, deßgleichen die Weg, insonderhait aber die Furggen oder Fueß- steig, so durch Gamp in Gallinathal geet, abgraben und durch diß allem Einfell vorkhomen.

Von obgemeltem Scheyenkhopf oder Gambsten Gradt, so ain höches und scharpffes Gebürg ist, geet die Marckh dem Gamparthona Thal allen Gräten nach einwerts gegen den Pundten.

Edition 119 Erstlich über die Oxenlauben, so ain bößer Fueßweg über disen Grat ist und allso genent würdt in Außern Bogen.

Vom Aussern Bogen in den Innern Bogen, ain rauches Gepürg. [30v] Vom Innern Bogen in Serrißgratt.

Auß dem Serrißgrat in Gorffion Kopf in höchsten Spiz, der zwischen Staffliduna und Güffel ligt. Und auß dem Gorffion dem höchsten Grat nach hinumb auf Sold- neregg, das da ligt an der Nenzinger Albb und an Schaner Grith stosst.

Das nun die Marckhen zwischen den Herrschafften Sonnenberg unnd Vaduz ob eingefüertermassen beschaffen, das gibt hernach volgende Vertragßabschrifft, so zwischen Kayßer Maximiliano dem Ersten hochlobseeligisten Gedächtnuß und Graf Ruedolffen von Sulz Anno 1515 aufgericht worden, welliche meine gnedige Herren ainer Hochloblichen o.ö. Camer mir zue ainer Nachtrichtung auß der Schaz Registratur herauß geschickht haben, clarlich zue erkhennen, welliche von Wort zue Wort mit No. 6 allso lautet.

[31r] Zue wißen als sich zwischen des allerdurchleuchtigisten, großmächtigisten Fürsten und Herrn, Herrn Maximilian, Römischen Kaysers, zue allen Zeiten Mehrer des Reichs in Germanien, zue Hungern, Dalmatien, Croatien, König, Erzherzog zu Österreich, Herrzog zue Burgund, zue Brabandt und Pfalzgrave unßers allergnedi- gisten Herrn Ambtleüten als Vogt, Huebmaister und Vorstmaister der Herrschafft Veldtkirch an ainem und dann des wolgebornnen Herrn Ruedolfen, Grafen zue Sulz am andern Thail etliche Irrungen von wegen dreyer Sachen und spennigen Stöß Vorst, Wildpann und Marckhen betreffendt, allß namblichen der erst Span in Gamperdon in Nenziger Tal in der Herrschafft Sonnenberg gelegen, der ander im Schanwald und der dritt auf Damüllß und zum Sonnentag gehalten, so dann auf obberierter Röm. Kay. Mt. Statthalter und Regenten zue Ynnsprugg verordnet Com- missarien und bemelts Grafe Ruedolffen von Sulz frey wilkhürlich Bewilligung und Zuegeben durch ainen, als von baiden obberierten Thails verwilligten und erkhiesten Obman mit sambt gleichem [31v] Zuesaz auf notdürfftig und gnueg- samb Verhörung baiderthail Clag und Andtwurtt, auch Red unnd Widerred und ander ir fürbracht mündtlich und brieflich Gerechtigkhaiten und Khundtschafften, auch nach gethoner Besicht und Beschaw (unnot alles nach Leng hierinn zu ver- melden) güetlich vertragen, hingelegt und endtschaiden sein, wie hernach volgt. Den ist allso, das die Marckh zwischen der Graffschafft Sonnenberg und der Herr- schafft Vaduz hinfür sein und dermaß allso gehalten werden sollen, namblich soll die Marckh geen auß Saminenbach, auß dem Vall hinab der höchsten Egg nach

120 Edition biß auf den höchsten Gradt und denselben höchsten Grädten nach, der zwischen Nenzinger und Frastenzer Albben und der Walser am Trissnerberg Alppen ligt biß zum Gambsengradt, der da ligt hinumb an Nenzinger Oxen Albb. Und auß dem Gembsengradt hinüber dem höchsten Gradt nach in Serrißgradt und auß Serriß- gradt hinüber in Gurfion in höchsten Spiz, der da ligt zwischen Stapflidun in Gufel. Und auß dem Gurfion dem höchsten Gradt nach hinumb [32r] auf Soldner Egg, das da ligt an Nenzingen Albb, genant Parthymel und auch stost an Schaner Gritsch. Und waß hie dißhalben den jezt bestimbten Marckhen den höchsten Grädten nider- wert ligt und haldet und das Wasser oder die Schneeschlaiffinen gegen der Männg rint oder gehet, das alles soll Kay. Mt. mit aller Oberkhait, hohen und nidern Ge- richten, Vorsten, Wildpann, Zwynngen und Pennen zuegehören unnd bleiben. Dar- gegen waß enhalb derselben Marckhen den höchsten Grädten hinüber gegen Vaduz werdt hinder dem Vall gegen Saminen werdt ligt und haldet und das Wasser oder die Schneeschlaipffinen gat oder rint, das alles soll Grafe Ruedolffen von Sulz, zue Vaduz mit aller Oberkhait, hochen unnd nidern Gerichten, Vorsten, Wildpenn, Zwin- gen und Pennen zuegehören und beleiben, doch mit Namen, daß solcher Vertrag unnd Endtschid jederman an seinen aignen Alppen, Ezen, Holz, Wald, Wun unnd Waid zue baiden Seiten, wie sie die von alterher genuzt und gebraucht haben un- vergriffen und ohnschädlich. Deßgleichen der Vogelrecht halben jedem Thail an seinen Rechten auch ohn Schaden sein soll, alles getrewlich und ohn alle Arglist und Geverde. [32v] Dann des andern Spanns in Schanwald, so sich haltet der Marckhen und des Vorsts und Wildpanns halben zum Schmelzhof, alls zwischen der Herrschafft Veldtkirch, auch der Herrschafft Vaduz und Schellenberg, als her- nach volgt. Nachdem baid Thail zwischen der hohen Braiten Rufin, zue oberist im Wald und den Pfanndt Prunnen, deren zwayer benambßden kandtlichen Marckhen des Wildhags halben Spaan gehabt und aber durch Khundtschafft ain grossen scheinbaren Marckhstain zwischen bemelten zwayen Marckhen erfunden ist, der da stat under dem Schmelzhof, under dem Stall hinab under dem Zaun im Egg am Riedt, der für ain Marckhstain erkhendt ist. Auf sollichen angezaigten erfundnen Marckhstain soll Grafe Ruedolff von Sulz bey bemeltem Hagstall und Jagen, wie dann er und seine vorfordern Vetern von Brandiß das bißher laut der Khundtschafft rüebigelich hergebracht und gebraucht haben hinfür beleiben. Und dieweyl zwi- schen bemelter hoher Rüfen und dem Marckhstain under dem Schmelzhof noch zwen Marckhstain angezaigt und erfunden [33r] worden seind und under dem Marckhstain ain Marckh, genant der Wildgrab auch für ain Marckh anzaigt ist, so lasst man dise drey Marckhen noch beleiben in irem Wesen und will inen hiemit nichts genomben noch gegeben haben. So ist an baider Thail Khundtschafften aigentlich erfaren, das die Marckh uß bemeltem Pfanndt Prunnen gehet und geen soll, endtwerts hinauß in Gandenstain und vom Gandenstain hinumb hinüber in

Edition 121 Gandpaß. Und von Gandpasch zum alten Badbrunnen zue Nofels und vom Bad- brunnen hinüber in das Riedt in Hasenbach. Vom Hasenbach hinab in den Bach, genant Spurs und vom selben Bach inn Rein, welcher jezt gemelter Marckhen baid obgemelt Thail, allso ainander bekhandtlich und gestendig gewesen sein. Dann des Hirsch halben, so vor etlich Jaren im Schanwald vom Wolfen nidergelegen ist bey Herren Ludwigen von Brandiß Zeiten. Da ist bey Grafe Ruedolffen Ambtleuten und Anwälden befunden, das der auf Kay. Mten Oberkhait Grund und Boden niderge- legen seye, damit Grafe Ruedolff von deren Ansprach auch gestanden ist. Dann [33v] des dritten Spanns halben, so sich gehalten hat auf Damülls und zum Son- nentag zwischen berierter Kay. Mt. unnd Graf Ruedolffen von Sulz antreffenndt die Oberkhait und Gericht, auch den Vorst und Wildpann. Dazwischen ist ain Marckh gemacht, nemblichen allso, das ersten das für ain Marckh gehalten soll werden der alt Marckhstain, so ain Matsch [?]8 auf dem Büehel in Hanns Kaufmans Guet steet. Und von solchem Marckhstain soll die Marckh geen hinaußwert in Grasellen Tobel und Bach und demselben Bach und Tobel nach hinauf wie von alterher. Und von bemeltem Marckhstain an Türtsch soll die Marckh dem Türtschen nach hinein geen durch die Aussern und Innern Funtnellen biß in die Marckh, die zwischen Amman Springts Hauß und Stadl steet. Und dann hinüber am Gorluth in die Thor- ren und vom Gorlut hinüber in Seewald under dem See in die höchsten Köpf. Und was ob den jezt bestimbten Marckhen von Leüthen und Guet sizt und gelegen ist, das soll der Kay. Mt. mit hohen und nidern Gerichten geen Tamülls in die Herr- schafft Veldkirch [34r] zuegehören, doch nit anders dann wie man an denen Orten die Gericht gegen ainandern pflegt zue gebrauchen wissen wie von alter Herkho- men. Und was under den bemelten Marckhen von Leüthen und Guet gelegen ist, das soll Grafe Ruedolffen von Sulz mit hohen und nidern Gerichten seiner Herr- schafft Bluemenegg zuegehören wie das von alter Herkhomen ist. Doch das diser Vertrag jedem Thail an seinen aignen Wurten, Vogelrechten, Renten und Gülten, wie jeder Thail die von alterher gehabt hat, unvergriffen und unschedlich sein solle. Dann weiter des Jagens halben9 soll Grafe Ruedolf von Sulz bey dem Gejayd unnd Jagen hinfür beleiben, wie dann seine Vorderen von Brandiß das bißher inn Brauch gehabt haben. Unnd ausserthalb des Jagens, an den Orten ob den bemel- ten Marckhen soll Graf Ruedolf sich kainer Obrigkhait und Gerechtigkhait, Berckh- werk oder dergleichen antreffendt nicht gebrauchen. Und des zue warem steetem Urkhundt, so seind diß Endtschid und Vertrags zwen gleichlautendt Brief under

------8 Gemäß Meinrad Tiefenthaler: Die Grenzbeschreibungen im Urbar der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg von 1608-1618 in: Montfort 8 (1956) 1, S. 70-108, hier S. 87, Anm. 23, handelt es sich um einen Schreibfehler und sollte „ainwerts“ lauten. 9 Marginalie an dieser Stelle: Jagens.

122 Edition vorberierter Rom. Kay. Mt., auch gemelts Graf Ruedolffs von Sulz anhangennden Innsigel aufgericht [34v] unnd verfertigt und jedem Thaill ainer gegeben. Beschehen am Pfinztag vor unser Lieben Frauen Tag Nativitatis, nach Christi unnsers lieben Herrn Geburt fünffzehenhundert und im fünffzehennden Jar.10

Das dann auch zwischen ermelten baiden Herrschafften diser Marckhen halb aini- cher Span niemal gewest, sondern dieselben eingefüertermassen von jedtwederem Thail rüebigelich ingehabt und genossen worden, das bezeugt der grafischen sul- zischen Ambtleüt zue Vaduz beyligennde verfertigte Urkhundt mit No. 7, so von Wort zue Wort allso lautet.

Wier, die gräflich sulzische Landtvögt, Rät und Oberambtleut baider Graf- und Herrschafften Vaduz und Schellenberg bekhennen offentlich hie mit dißer Urkhundt, das die Gränizen zwischen den Herrschafften Vaduz und Sonnenberg, als hernach volgt, beschaffen, namblichen ainerseiz dem Saminenthal und allen Grädten, [35r] auch dem Saminen Bach nach hinein biß auf den Vall, so man an jezt die Rotwand nent, der höchsten Egg nach hinab in Saminenbach, volgendts gegenüber biß auf den höchsten Gradt und denselben höchsten Grädten nach, die zwischen den Fra- stenzer und Nenzinger Albben und der Wallßner am Trißnerberg Albben ligen biß in Gambsengradt, der an Nenzinger Oxen Alpp ligt. Und auß dem Gambsengrat dem Gandparthona Tahl nach hinein gegen Barthymbel in Serrißgrat. Und auß dem Serrißgradt in Gorffion Spiz, der da ligt zwischen Staffladona und Gufel. Und auß dem Gorffion dem höchsten Grat nach hinumb auf Soldneregg, das da ligt an Nen- zinger Albb, genant Barthumbel und auch stost an Schaner Gritsch. Und waß den höchsten Gräten nach niderwerts ligt und haldet unnd das Wasser und die Schnee- schlaipffinen schaiden, das gehört gen Sonnenberg mit aller Obrigkhait, hohen und nidern Gerichten, Vörsten, Wilpannen, Zwingen und Pannen. Dargegen waß enhalb denselben Marckhen und höchsten Grädten nach hinüber gegen Vaduz wert hinder dem Vall in Saminen ligt und haldet und auch das Wasser und die Schnee- schlaipffinen [35v] rinnen, das alles gehört geen Vaduz mit aller Oberkhait, hohen und nidern Gerichten, Wildpannen, Zwingen und Pännen, wie dann Anno fünff- zehenhundert fünffzehne deßhalber zwischen Kayßer Maximilian dem Ersten hochlob- und christseeligister Gedächtnuß, auch weylundt Graf Ruedolffen von Sulz lobseeliger Gedächtnuß ain Marckhbrief aufgericht worden, deren Originalia zue baiderseiz noch verhanden seind. Und das demnach obgemelte und inserierte Marckhen allso beschaffen und allerseiz sollicher Gestalt bißhero rüebigelich genuzt und gebraucht worden, haben mit Vorwüssen, Consens und g[nädig]er

------10 Donnerstag, 6. September 1515.

Edition 123 Bewilligung des hochwolgebornnen Herrn, Herrn Carl Ludwigen, Grafens zue Sulz, Landtgrafens im Cleggew, unsers g[nädig]en Herrns, wie anfangs ermelte hoch- wolgedachter irer g[nädig]en Landtvogt, Rät und Oberambtleut der mehrberierten baiden Graf- unnd Herrschafften Vaduz und Schellenberg dem edlen vesten Herrn David Pappus, Haubtman der Röm. Kay. Mt. und Frl. Dt. zue Österreich, Vogtey- verwalter der baiden österreichischen Herrschafften Bludenz und Sonnenberg auf sein [36r] Ersuechen unnd Begeren disen glaubwürdigen Schein unnd Urkhundt erthaillt. Zu Urkhundt haben wir das verordnete gräflich sulzische Ambtß- und Canzley Secret offentlich hie fürgestellt. Actum Vaduz, den dreyssigisten Januarii Anno sechzehenhundert dreyzehen.

Päss in die Pünt und Bretigew

Das obermelt Gebürg Barthymbel hat ain zimbliche Weite und wie wol es rauch, jedoch so kan man an allen Orten in die Pundt und Pretigew auch von dannen herüber komen.

Von Parthymbel gehet die Marckh über ain rauches Thal, genant Sallruell.

Von dannen über in den höchsten Gletscher, dessen Mittel im Tahl Prann ligt, als hernach gemelt würdt.

Thall Gampardona

Das vorermelte Tahl Gamparthona facht an im Dorff Nenzingen und erstreckht [36v] sich bey sechß Stunden lang hinein gegen den Punten und Bretigew biß am Barthymbel, Salruel unnd Gletscher und würdt alda beschlossen.

Die besten Jagen

Ermelts Thal Gamparthona hat zue baiden Seiten noch zimblich vill Waldung und schöne Jagen.

Ein Paß ins Pretigew

Salruel, wie wol es gar ain rauches Thal, jedoch mag man hin und wider Vich treiben.

124 Edition So hat es auch neben disem Thale und dem Alpele Paniel ainen Fueßsteig in Brann, genant der Sposagang. Ist aber sehr gefarlich ze steigen.

Durch Sallruell kombt mann zum Wildbad und gleich darunder auf Seebiß in Bretigew.

So hat es auch über die Albb Sätsch ainen gueten sicheren Weg über Matschon [37r] und die Furggen auf Balüd und nachmals ins Thahl Brann.

Paß durch Gampardona in die Pünt und Brettigew

Im Fahl mann sich nun uf khünfftige Zeit aines Einfalls durchs Gampardona Tahl zue besorgen, so kan man in dißem Tahl alle Weg und Wäld verfellen und verhawen.

Ebnermassen hat es im Thal Brann auf diser Seiten ain solliche Beschaffenhait.

Paß in Brettigew

Auf der andern Seiten aber des Tals Brann gegen Montafon werts hat es gleichwol auch ainen Pass ins Pretigew über das Lüner See Port hinauf. Ist aber gefarlich ze steigen und abzuegraben.

Thal Brann. Schöne Jagen

Das Thahl Brann facht im Dorf Bürs gegen Bludenz über an, ist bey dritthalb Stund lang und hat zue baiden Seiten Wälder und schöne Jagen, sonderlichen gegen Gam- pardona und Tschalengerberg.

Das ander gefreyt Gambs Jagen

[37v] Es hat auch die Herrschafft am Tschalengerberg, so zwischen Nenzingen und Bürß gelegen, ain gefreytes Gambß Jagen, in wellichem niemandt zue jagen oder zue purschen befuegt ist. Solliches Gambß Jagen haben aber die Vogt niemals ge- handthabt.

Edition 125 Der obgedachte grosse Gletscher ligt zue hinderist in Brann. Und ist die Marckh zwischen Bretigew, Montafon und Sonnenberg und gat aller Gräde nach neben Plenzapoyn herab über das Luner Seeport.

Vom Lüner See Portt wider auß- und aufwerz auf Gafall. Von Gafall in Saulenspiz. Vom Saulenspiz in Zindpaspiz. [38r] Vom Zimpaspiz inns Buechelaub. Vom Buechelaub auf den Roßboden.

Vom Rossboden in den höchsten Gafalina Kopff, alles zwischen dem Thal Rellß und Brann.

Vom Gafalina Kopf geet die Marckh aller Gräde nach herab durch den Wald Ravaldtschina biß inn und über die Yll und zwischen der Yll und Allfenz gegen Sanct Niclausen Bild oder Cappellen wider über sich, als hernach gemelt würdt.

Dritte verbottne Gambs Jagen

Neben disem ist zue merckhen, das die Herrschafft under dem Gletscher, in Lyg- gam genant, auch ain verbottens Gambß Jagen hat.

Viert verbottne Gambß Jagen

Vernner hat die Herrschafft vermüg Ambtß Urbars ain verbottens Gambß Jagen auf Valbona, in Bürsher Kilchspill [38v] und zwischen der Alpp Sarotla unnd des Gottßhauß zue Sanct Peter Alpp gelegen, und stost biß an Purtscha Kopf.

Von obgedachtem Sanct Niclasen Bild (alda dann das Tahl Montafon seinen An- fang hat) zeicht sich die Marckh vermüg alter verhandner brieflichen Gerechtig- khaiten dem Grat und Schneschlaipfinen nach in alle Höhe über sich in die höchste Köpff, genant auf den Wenden.

Das fünfft verbottne Gambs Jagen

Alhie ist auch zue merckhen, das die Herrschafft auf disen Köpffen oder Wennden abermalen ain gefreytes Gambß Jagen hat, so gleichwol auch nie gehandthabt worden.

126 Edition Von den Wenden geet die Marckh ainerseiz dem Closterthal und andernseits Sanct Bartlomes Berg und Silberthal nach hinein über die Albb Attons.

[39r] Von dannen in die Gelb Rüfe. Von der Gelben Rüfe auf Christberg.

Hierbey ist zu merckhen, das von Dalaß ain genge Straß, doch nit mit geladnen Rossen durch den Talaser Wald neben dem Bruederhauß, alda vor Zeiten ain Ainsidler oder Waldbrueder gewont, auf Christberg und ins Tal Montafon geet.

Item in disem Wald ligt das herrliche Silber-Perckhwerckh, genant im Lobinger, welliches gleichwol dißer Zeit auß Mangel des Luffts nit gebawt werden kan.

Vom Christberg (darunder gleich das Kirchle Sanct Agatha ligt) geet die Marckh inns Riedt.

[39v] Vom Riedt in höchsten Burtscha Kopf, wellicher gleich ob dem Clösterle ligt.

Vom Burtscha Kopf unnd Gradt geet die Marckh durch die Albb Nenzengast in die Schwarz Wand.

Von der Schwarzen Wand in Sattel Gletscher. Von dannen dem Zürckhel nach in die wild Ebne, hinder wellicher Ober Gafluna gelegen. Von der wilden Ebne in Innern Nenzengastgradt. Von disem Gradt in Obern Nenzengastgradt. Hinder wellichen baiden Grädten die Albb Marew gelegen.

[40r] Von dannen geet die Marckh zwischen dem Arlberg und Marew dem Gradt nach über Albona, deren von Bludenz Albb Gerechtigkhait und allso biß in höchs- ten Kopf, genant Marew Kopf, von wellichem anfangs diser Beschreibung Andeü- tung beschehen.

Von disem Kopf geet die Marckh aller Gräde nach wider abwerdtts in den linggen Arm des Creüz auf den Arlberg, welliches dann, als anfangs gemelt, je und allwe- gen die rechte Landtmarckh zwischen Tyrol und Sonnenberg gewest.

So dann hat das Closter Thal von der Stuben an biß an die Yll zue baiden Seiten nach schöne Wälder und Wildstend, jedoch seyen sie bißhero an Wildbrett gar erost.

Edition 127 Schloss Sonnenberg

[40v] Die Herrschafft Sonnenberg hat acht underschidliche Pfarren oder Kirchspill als Closter, Talas, Braz, Bürs, Brann, Niziders, in wellichen Niziders das verbrente Schloss Sonnenberg gelegen und alda die Herrschafft jederzeit das Gericht halten last. Item Nenzingen und Frastenz, so dann die Fleckhen Beschlingen, Runggalin, Brunenfeldt und Büngs.

Und werden zue diser Zeit über ain ainthausendt werhaffter Mann darinnen be- funden.

Die Herrschafft Sonnenberg haben Graf Wilhelm und Graf Geörg von Werdenberg Anno 1455 Herrn Eberhardt, Truchsässen von Waldburg umb fünffzehenthaußendt Goldgulden verkhaufft11. Nachmals aber als auß Bevelch Erzherzog Sigmunden von Österreich etc. im Jar 1472 das Schloss und Burg Sonnenberg verbrent worden, [41r] ist die ganz Herrschafft an das Hochloblichiste Hauß Österreich komen.

Das nun alle obbeschribne Marckhen eingefüertermassen beschaffen und von un- fürdenckhlichen Jaren allso observiert und rüebigerlich genuzt und gebraucht worden, das gibt hernach volgennde Urkhundt mit No. 8 von den Ambtleuten zue Sonnenberg zu erkhennen, welliche allso lautet.

Wier, hernach benante Landtämman, auch versambleter Rat und Gericht, insonder- hait aber Bartlome Reüz, newer, Hanns Hartman und Thomas Friz, baide alte Landt- ämman, und Hanns Henggin, Landtschreiber der Herrschafft Sonnenberg, bekhen- nen hiemit für uns und all unßere Nachkhomen, nachdeme die Frl. Dten, Erzherzog Maximilian zue Österreich, etc. unser gnedigister Herr dem edlen, vesten Haubt- man, David Bappuß, Höchstgedachter Irer Frl. Dt. Vogteyverwalter [41v] baider Herrschafften Bludenz und Sonnenberg unsern günstigen Herrn gnedigist auferlegt und anbevolchen, die Granizen und Landtmarckhen in ermelten baiden Herrschaff- ten zue bereiten und zue beschreiben, wie dann beschehen und solliche Beschrei- bung in ain ordenliches Libell verfast worden. Das demnach unsere Vorfahren von jhe welten hero nie von kainen andern Marckhen gewust, wir auch uns derselben biß auf dise Stund rüebigelich gebraucht und noch gebrauchen one unserer benach- barten und angrenzenden Herrschafft Leüthen und sonst menigelichs Widerspre- chen. Und dem ist allso, wie hernach volgt. Erstlich so haben wir gegen der Frl.

------11 VLA, Urk. Nr. 4946, 19. Juli 1455, siehe auch [275r] Ain Kauffbrief umb Sonnenbergckh mit der Fußnote 117.

128 Edition Grafschafft Tyrol und der Herrschafft Landegg von jehe welten her die Landtmarckh gehabt zue obrist auf dem Arlberg neben der Landtstraß auf ainem erhochtten Büehele, darauf ain Creüz steet, so den linggen Armb gegen Marew Kopff und den rechten Armb gegen Vallfaggär streckht in dem höchsten Kopf in Vallfaggär. [42r] Von disem Kopf in den allerhöchsten Spiz, genant der Rogglaspiz, daran vier Bistumb alls Brixen, Augspurg, Costanz und Chur, deßgleichen vier Herrschafften als Landegg, Ehrenberg, Bregenz und Sonnenberg zuesamen stossen. Vom Roggla- spiz abwerts und wider über sich dem Grat nach in Gratbacher Gradt und von dannen in Rüche Kopff. Vom Reüche Kopf in Montapaner Köpf, alles dem Grath nach und von dannen über alle Höhe und der Gräde nach herab gegen Thal in Schwab Brunnen im Zürß Thal. Von disem Brunnen in Zürßbach, wellicher diß Orts die Herrschafften Bregenz und Sonnenberg von ainandern schaidt. Auf der andern Seiten des Zürßbachs gegen dem Schwabbrunnen über dem Bach, nach ab unnd ab zwischen Thannberg und Omeßberg biß in den Fluß Lech. Volgendts dem Lech nach hineinwerts gegen Formanin, wider über den Läch in ainen Bach, so der Marckhbach genent würdt, welcher auß Braun Orglen Tal herabfleist. Und allso disem Bach nach wider in alle Höhe, aller [42v] Gräde nach auf den höchsten Gradt, genant das Grüenegg. Vom Grüenenegg in die Grüenen Pleüssen und ins Sättele und von dannen alles dem Gradt nach in Braun Orglen Kopf, wellicher die Herr- schafften Bregenz, Bluemegg und Sonnenberg von ainanden schaidt. Von Braun Orglen Kopf in hochen Liechtspiz. Von dannen über das S. Johannerthal je dem Grat nach in grossen Glaßenzerkhopf. Vom Glaßenzer Kopf über das Glasenzer Thal, doch je der maisten Höhe oder Grath nach in die Rote Wand. Von der Roten Wannd dem Grat nach abwerts in Grüenen Gradt. Vom Grüenen Grat durch die ge- maine Waid je dem Gradt oder der Schneschlaipffin nach in die Hampflender. Von dannen in die Grueben. Von den Grueben in Mitelspiz, vom Mitelspiz in Gadrällen Spiz. Vom Gadrullen dem Gradt nach abwerts über den Gaißberg. Vom Gaißberg geet die Marckh über alle Höhe herab durch das Ellserthal und dem Bach, so auß Ellß fleust, außwerts und wider über sich zwischen dem Tieffensee und dem Elßer [43r] Albbweg in den hohen Kopf und Gradt, genant Frassenkhopf. Vom Frassen- khopf dem Gradt nach umb und umb biß auf den Eyzkhopf. Vom Eyzkhopf geet die Marckh dem Gradt nach ab und abwerts über den Guggayßstain biß in die Yll und über die Yll und allso dem Yllstromb nach abwerts für Nenzingen und Frastenz biß an den Stain, darauf der Buechwald, genant Nenzengast, steet. Und allso dem- selben Stain und Buechwald nach zwischen der Yll außwerts gegen der Statt Veldt- kirch für die gedeckhte Bruggen, deren Anstreb diserseits auf der Sonnenbergischen Grund und Boden gestellt ist. Volgendts disem Stain und Grat nach hinumb und über sich in den Landt- oder Lezigraben, wellicher vor etlich hundert Jaren für ain Marckh zwischen der Herrschafft Sonnenberg und Veldtkirch aufgeworffen worden. Disem Graben nach über sich durch den Wald Rafina in ainen grossen Marckhstain,

Edition 129 genant zum Hockhennden Stain. Von disem Stain in ainen andern Marckhstain, genant zum Käßerle. Von disem über sich in ainen gleichwol nit grossen Marckh- stain, genant im Hierschbaad. Von dißem auch [43v] in ainen klainern Marckhstain, genant auf Partheyzle. Von disem auf Amerlug in ainen Marckhstain. Von disem Marckhstain numehr dem Gradt nach hineinwerts gegen dem Saminenthal in ainen Marckhstain, genant die Mischelmarckh in der Kellen, wellicher Marckhstain dann die Herrschafft Veldtkirch, Sonnenberg und Vaduz von ainander schaidt. Von der Mischelmarckh dem Gradt nach über sich zwischen dem Schanwald und Saminen- wald über die Albb Saroya biß in die höchsten Spiz, genant die Drey Schwesteren. Von den Drey Schwestern hineinwerts allen Gräten nach biß auf den Vall, so mann auch die Rote Wand nent, und vom Vall über den Saminabach und Tahl gredigs hinüber in die Dürregg und Zigerberg in den höchsten Spiz. Von dannen allen Grädten und Schneeschlaipffinen nach hinein biß an Gambsengradt, so man den Scheyen Kopf nent, an Nenzinger Oxen Albb zwischen Frasstenz und Nenzinger Albben, auch der Trissnerberger Albben. Von dannen je den höchsten Gräten [44r] und dem Gamparthonathal und den vaduzischen Albben nach hinein über die Oxenlauben, welliches ain Fueßsteig über den Gradt ist und allso genant würdt, auch in Aussern und Innern Bogen und in Serrißgradt. Vom Serrißgradt in höchs- ten Gurffion Spiz, der zwischen Staffladona und Güffel ligt hinumb in Soldneregg, so an Barthymbel und Schaner Gritsch ligt, alda dann die Herrschafften Vaduz, Mayenfeld und Sonnenberg sich von ainander schaiden. Von dannen über Salruel und volgendts dem höchsten Gletscher in Brann und allßdann demselben Gletscher und Gräten nach gegen Montafon und abwerts auf das Lüner See Portt. Und vom Seeport wider über sich auf Gafall. Von Gafall in Saulenspiz, von dannen in Zimpa- spiz, von dannen ins Buechenlaub und auf den Rossboden. Von dannen auf den höchsten Gafalina Kopf. Von disem Kopf aller Gräde nach herab durch den Raval- tschina Wald biß inn und über die Yll und zwischen der Yll und Alfenz gegen Sanct Niclasen Bild oder Capellen.

[44v] Und von diser Capellen wider über sich dem Gradt und der Schneeschlaipffin nach in die höchsten Köpf, genant auf den Wenden.

Von den Wenden über Attons und die Gelb Rüfe. Von der Gelben Rüfe uf Christ- berg und von dannen ins Ried biß auf den höchsten Purtscha Kopf, darunder das Clösterle ligt. Und dises alles den höchsten Gräten nach zu versteen. Vom Purtscha Kopf in die Schwarz Wand in Sattel Gletscher, von dannen in die wild Ebne, von dannen in Innern Nenzengastgradt, volgendts in Obern Nenzengastgradt und allso denselben Greten nach über Alboner Gradt ob dem Arlberg in höchsten Marew Kopf.

130 Edition Von disem Gradt abwerts in das hulze Creüz auf den Arlberg, darvon anfangs Mel- dung gethon. Und dises Creuz jhe und jhe für die recht Landtmarckh zwischen baiden Herrschafften Sonnenberg und Landegg gehalten worden.

Dieweyl dann die obeingefüerte und beschribne Marckhen, als vornnen gemelt, von uns und unsern Altfordern bißhero rüebigelich [45r] gebraucht, wie auch deßhalber von niemanden jemals angefochten noch beschwerdt worden und dann obgedach- ter Herr Vogteyverwalter mit disem verrichten müeseeligen Werckh ainen sollichen Fleiß gebraucht, so uns und unsern Nachkomen der ganzen Herrschafft Sonnen- berg in Ewigkhait zue Guetem geraicht, allso seyen wir auch schuldig, ime deßwe- gen zue Zeügkhnuß der Warhait und das disem allem allso seye, dise Urkhundt mit guetem Willen verfertigter zuezestellen. Wie dann wir, obbesagte Bartlome Reuz newer, Hanns Hartmann und Thomas Friz, baide alte Landtämman, und neben inen ich, Hans Henggin, Landtschreiber der Herrschafft Sonnenberg, dises alles mit unsern hie fürgetruckhten Innsigeln und underzognen Handtschrifften becreff- tiget und geben zue Sonnenberg, am Tag Michaelis des heiligen Erzengels, nach Christi unsers Erloßers Geburt im sechzehenhundert und zwelfften Jare.12

Bartlome Reüz, Landtamman Hanns Hartman, alter Landtamman Thomas Friz, alter Landtamman Hans Henggin, Landtschreiber M[anu] p[ro]pria.

[45v] Unnd allso will ich die Beschreibung der Herrschafft Sonnenberg hiemit beschlossen haben.

[45v] Hernach volgt die Beschreibung der Herrschafft Bludenz

Das Schloß zu sambt der Statt Bludenz, alles in ainer Rinckhmaur ist vast aller- dings mitten in der Herrschafft Sonnenberg gelegen. Das Thal Montafon aber, so der Herrschafft Bludenz incorporiert, ligt über den Wasserfluß Allfenz und facht an bey S. Niclaußen Bild gleich Endts oder am Fueß des Bergs, als hernach be- schriben würdet.

Waß nun die obgedachte Herrschafft Sonnenberg und Bludenz anbelangt, ist solli- che Anno Christi 1355 ain Herrschafft und weylend Graf Albrechten und Graf

------12 29. September 1612.

Edition 131 Hartmans von Werdenberg Khündern zustendig gewest und in jezt ermeltem Jar durch besagten Graf Albrechten und Graf Ruedolffen von Werdenberg als ernents Graf Hartmans Khündern Vogt abgethaillt worden, dergestallt, das Graf Albrechten [46v] das Schloss sambt der Statt Bludenz und dem Thal Montafon verbleiben, dar- gegen Graf Hartmanns Khündern das Wallgew (alls die Herrschafft Sonnenberg) zuestenndig sein solle.13

Ermelte Statt Bludenz sambt dem Thal Montafon ist hernacher im Jar Christi 1413 von Graf Albrechten dem Eltern von Werdenberg Erzherzog Friderichen von Öster- reich übergeben und eingehendigt worden.14

Der Statt Bludenz Marckhen geen vom obern Thor gegen Veldtkirch bey anderthalb hundert Schritt biß zue S. Annabild und dann vom Thor gegen S. Peter auch bey anderthalb hundert Schritt biß zue der Linden. Allso waß zwischen disen baiden Marckhen und in der Statt für Frefel begangen, die werden vor dem Stattgericht angeclagt und hernacher von der Herrschafft abgestrafft. Waß aber ausser disen Marckhen [47r] gefreffelt, das würdt vor dem Gericht Sonnenberg gerechtfertiget und nachmals von der Herrschafft zue Bludenz abgestrafft.

Die Straß aber under der Statt ist auch deren von Sonnenberg, allso das die von Bludenz solliche jederzeit denen von Sonnenberg zue reiten und zue faren offen steen sollen lassen.

Ob nun gleichwol die von Bludenz in vorermeltem 1355. Jar aigen Stockh und Galgen in irem Gericht gehabt, so haben sie es doch diser Zeit nit mehr, sonndern ist in die Herrschafft Sonnenberg transmutirt worden.

Das Thal Montafon ist biß dahero dem Gerichtßstab zue Bludenz underworffen geweß, allso das sie alda Gericht und Recht nemen und geben sollen.

Sonsten aber hat die Statt Bludenz für sich selbß weder hohe noch nidere Gericht, [47v] allso auch in der Statt ainichen Frefel abzestraffen, allain waß Mezger und Beckhen in iren Handtierungen verwürckhen, deßgleichen da inen ire Banwälder angegriffen werden, haben sie Macht umb ainen klainen Frefel abzestraffen.

------13 Siehe auch [246r] Thailbrief und Endtschidigung mit der Fußnote 99. 14 Siehe auch [5r] mit der Fußnote 3.

132 Edition Allso auch gibt die Herrschafft inen ainen Undervogt, wellicher zuegleich der Statt und Herrschafft Richter ist. So hat auch die Herrschafft Macht, den Rat und das Gericht zue besezen und zu endtsezen.

Die Statt Bludenz ist an wolbewerter Mannschafft bey 130 Mann starckh, ausser irer Aussburger, so sie im Tal Montafun und Sonnenberg von je welten her gehabt, deren an der Anzahl bey 130 seyen. Solliche Außburger haben die von Bludenz Macht mit der Steur zue belegen. Deßgleichen seyen sie auch schuldig inen von Bludenz in Kriegßgefarlicheiten beyzuespringen.

[48r] Das Thal Montafon hat, alls oben in der Sonnenbergischen Beschreibung gesezt, seinen Anfang enhalb der Allfenz neben Sanct Niclausen Bildt am Fueß oder End des Bergs, wellicher gleich von unnden auf ainen Grat und Schneeschlaipffinen macht und zeicht sich in alle Höhe biß auf die Wenden, alda das verbottne Gambß Jagen, inmassen in der Sonnenbergischen Beschreibung angedeitet ist.

Von dannen zeicht sich die Marckh aller Höhe und Gräten nach zwischen dem Closterthal und Sanct Bartlomes Berg, auch Silber Thal nach hinein, als oben an- gedeitet, unzt auf die wild Ebne.

Von dannen an Krachen. Vom Krachen auf Furgglen.

Von Furgglen alles zwischen den Albben Marew in Tyrol und Fräschen, welliche Albb im Silberthal gelegen, jhe den höchsten Gräten nach hineinwerts biß in den höchsten Kopf, genant Trostberg, [48v] wellicher sich in Schön Verbellen endet. Und erstreckht sich auch das Silberthal biß an jezt gedachten Berg und Schön Verbell.

Vom Trostberg geet die Marckhen herabwerts über Fräschen in Vanestla Kopf.

Zwischen disen beeden Köpffen steen herunden auf ainem ebnen, aber moßächti- gen Boden drey Marckhstain grad auf ainander sehende. Allso waß enhalb solli- cher Köpffen und Marckhstainen, das ist Schön Verbell, waß aber dißseits, das gehört ins Silberthal.

Edition 133 Silberthal

Das Silberthal facht an zue Schrunß und zeicht sich bey sechß oder siben Stunden lang hinein biß ans Schön Verbell in der Herrschafft Landegg. Dises Thal hat zue baiden Seiten hinein biß an die Albb Fräschen noch diser Zeit schöne Wälder und Wildsteend.

[49r] So hat es auch von obgedachtem Sanct Niclausen Bild an biß an Sanct Bartlomes Berg schöne Wildstend.

Allso auch nit weniger gegen jezt gedachtem Bild am andern Berg, genant Raval- tschina, so gleich gegenüber enhalb der Yll gelegen, biß in Rällß seyen gar schöne Wildstenndt, jedoch wegen der Unthier jeziger Zeit am Wildbret sehr erost.

Von obgeseztem Vanestla Kopf gehet die Marckh der Albb Verbell und dem höchs- ten [Gradt] nach in höchsten Vallschaviel Kopf.

Von disem Kopf gehet die Marckh wider etwaß hinder sich gegen dem Thal Vall- schaviel und macht gleichsamb ainen Kessel und ain klains Thälle zue hinderist in Mardusa. Solliches Thalle gehört aber auch in Schön Verbell.

Vallschaviel

Hinder disem Kessel und über dem Gradt ligt das Thal Vallschaviel, darvon her- nach Meldung beschehen würdt.

[49v] Von ermeltem Kessel oder Täle geet die Marckh wider heraußwerts dem Gradt nach in Albona Kopf.

Vom Albona Kopf geet die Marckh nunmehr wider herab über Thal gegen Galduran der Herrschafft Naudersperg zwischen Schön Verbell und Gaschurner Vallbell in ainen hochen Kopf, genant der Ruedlins Kopf oder Vettspiz.

Auf disem Kopf oder Spiz schaidt sich die Herrschafft Landegg, Naudersperg und Bludenz.

Hierbey ist zu merckhen, das zwischen ermelten Albona und Riedlins Kopf gegen Thal herab vor dreissig Jaren vil underschidliche Marckhstain von den Underthanen

134 Edition zue Landegg und Gaschurren gesezt worden, so noch unverkhert und ainander nach zwischen Schön Verbell und Valbella gleichlich gesezt sein, wie dann obge- dachte Urkhundt von Thoma Weißkhopffen [50r] sub No. 1 vermag, welliche Mar- ckhen er selbß persönlich erneweren und sezen helffen.

In disem Thal oder Ebne zwischen jezt gemelten baiden Gebürgen seind gleich in Mitten zwen wilde See ainander nach, so die Schaidsee genant werden. Darzwi- schen ligen zway gleichwol nit hoche Püehelen, auf deren jedem ain Marckhstain ganz sichtbarlich steende. Und gehört der ausser See geen Landegg, der inner aber der Herrschafft Bludenz.

Darneben ist auch zue Bericht angedeit, das das Stanzerthal biß durch Schön Verbell und über Valbell biß auf Seyniß, (so noch im Montafon gelegen[)] alles der Gräde nach ain Thal ist.

Von obgedachtem Rüedliß- oder Fettspiz geet die Marckh numehr einwerts gegen dem Engendein und erstlich ainem klainen Bächle nach, so von ermeltem Spiz herab under Seyniß biß auf die Ebne fleist.

Seyniß

[50v] Seyniss ligt an Pattennen ungevar zwo Stundt durch das Ganifer hinauf. Alda ist jederzeit ain Tafern wegen der durchraisennden Leut gewest. Auch das dißorts die Landtstraß auf Galthüren in Tyrol auch ins Engendin gehet.

Paß gegen Engendin

Weyl dann dise Straß zum Thaill gegen dem Engendein ins Ammanun gehet, da man sich nun diß Orts ainicher Gefahr oder Einfalls von Engendeinern besorgte, so khünden durch das Ganifer herab die Wäld, welche dann noch zimblich schon, allßbald überhackht, deßgleichen die Weg, welliche dann ohne das an etlichen Orten gäch und stozig, abgegraben und diß Orts aller Einfall verhuetet werden.

Das obermelte Bächle schaidt die Herrschafften Naudersperg und Bludenz. Und geet die Marckh allen Grädten nach wider über sich auf das hoche Joch Vallulla Spiz.

Edition 135 [51r] Von disem Spiz hinder sich hinab und einwerdts gegen dem Engendin über Thal in den Radtspiz, alda die Herrschafft Bludenz auch das Gericht Galthürn und das Gericht Stainßberg im Engendin anainandern stossen.

Das nun die Marckhen zwischen der Herrschafft Naudersperg und Bludenz einge- füertermassen beschaffen, das gibt beyligenndt des Richters ab Galthürn, Christian Thurnassen, Schreiben sub No. 9, welliches von Wort zue Wort allso lautet, zue erkhennen.

Dem edlen, vesten und gebietennden Herren, Haubtman Davidt Pappuß, Vogt zue Bludenz und Sonnenberg, meinem g[nädig]en Herrn zue beandtwurten.

Edl, vest und gebietennder Herr Vogt, e. v. sein mein underthenig in Gebur willige Diennst und Grueß jederzeit zuvor berait. Neben Wünschung von dem newgebor- nen Christkhündlin ain freudenreiches [51v] newes Jar. E. v. Schreiben hab ich ver- standen, zuvor auch mündtlich angehört. Wegen aines Berichts betreffennde die Zesamenstossung der Gerichten hab ich meine Geschwornne befragt und mich mit inn erkhundet. Haben wir unserm Bedunckhen nach allso befunden, erstlichen in den Fetspiz, so die Herrschafft Bludenz, Gericht Landegg und Galthür anainanern gränzen, auß demselben ain klaines Bächlin herabfleist, sollichem nach und den Grädten den Vallullaspiz, alda Gallthür und die Herrschafft Bludenz zesamenstossen.

Verner von Vallulla Spiz ain Stuckh über den Gradt hinein gegen dem Engendin und allßdann überthal in den Ratspiz in alle Höche, da von althers die Herrschafft Bludenz sowol auch Gericht Galthür und das Gericht Stainßperg anainanern haben gestossen. Nun aber haben die ermelte Stainßberger gegen uns, Galthürer, ain halbe Meyl Wegs, Albb und Meder an sich zogen, das wir es jez etlich Jar here von inen empfangen [52r] haben müessen, derhalben wir kain andern Bericht nit darinn geben khünden.

Ebnermassen so haben gemelte Engendeiner ain Stuckh an sich bracht gegen Battenna, so der Herrschafft Bludenz zuvor zuegehört hat und auch ain Thail von inen, Engendeinern, hingelassen würdt und auch ain Thaill mit irem aignen Vich niessen.

Diß dem Herrn zue ainem Bericht hab ich nit underlassen sollen, dieweyl Ir vest solliches etwan in alten Beschreibungen finden thuet und aber zue diser Zeit jez anderweg hat gewunnen. Hiemit Gotes Gnaden sey allzeit mit uns allen. Datum Galthürn, den 28. Tag Monats Decembris im 1612. Jar. Christan Dürneß, Richter alda.

136 Edition Es seyen auch diß Orts zway underschidliche Täler, deren das ain auf der [52v] linggen Seiten Oxenthal genant würdt, durch dasselb kan mann jedoch mit grosser Gefar über ainen hohen Gletscher ins Engendein komen. Das ander Thaal würdt genant Closterthal. Von dannen kombt man auch über ainen hohen Gletscher ins Bretigew zum Closter.

Von obgedachtem Radt Spiz geet die Marckh wider hinder sich herauß zwischen Bretigew und Vermont über alle hohe Gletscher und Spiz biß ins Crömerthal, so zue hinderist im Vermont ligt.

Vermont

Das Thal Vermont in Montafon ligt zue hinderist in Pattennen in Montafon und zeicht sich der gerechten Seiten nach hinein biß ins Crömer Thal und volgendts wider wie ain Tryangel auf die linggen Seiten hinder obgemeltem hohen Joch Vallulla über das Riedt biß an der Galthürer Gerechtigkhait, darvon oben gemelt worden. Und ist von Pattennen auß in allem [bey] fünf Stunden lang.

[53r] Es gehören aber die Albben in Vermont auf der linggen Seiten vast alle den Engendeinern zue. Und wiewol sie dieselben vast alle mit irem Vich besezen, so müessen sie doch solliches Vich mit höchster Gefar über die Gletscher füeren.

Paß vom Engendein

Da man sich aines feindtlichen Einfalls durch Vermont besorgte, khünden eben sowol als im Ganifer die Wäld und Weg zerhawen und verfellt werden.

Sonsten hat es in disem Thal, deßgleichen auf Vallulla noch zimbliche schöne Wäld und Wildständ. Diser Zeit werden aber mehr Unthier von Bären, Wölff und Lixen als ander Wildtbret darinnen befunden.

Von obgemelten hohen Gletschern zue hinderist im Crömerthal geet die Marckh wider außwerts in andere merckhliche hohe Gletscher, so zue hinderist im Tahl Garnera ligen.

[53v] Und hierbey ist zu merckhen, das numehr alle hernach volgennde Marckhen von ermeltem Ratspiz an auß und auß biß über den hohen Gletscher in Brann neben dem Bretigew hergeen.

Edition 137 Thal Garnera

Das obgemelte Thal Garnera ist ain schön lustig Thal, gleich ob Gaschurren gele- gen und zeicht sich hinein gegen Pretigew und an die vorgemelten hinderisten Glätscher bey fünf Stunden lang. Solliches hat über den Halbenthail hineinwerts zue baiden Seiten noch schöne Wälder und Wildtstend jedoch erost. Deßgleichen ist vast Miten im Thal ain schöner Wildsee.

Fueßsteig ins Bretigew

Es ist auch zue hinderist in disem Thal auf der hohen Furggen ain Fueßsteig, so zum Closter ins Bretigew gehet, ist aber leicht abzuegraben.

Hierbey ist auch zu merckhen, das zwischen obgemeltem Vermont und jezt bemel- tem [54r] Garnera dem Landt und Yllstrom nach schöne Wälder und Jagen seyen als der Tschann Preuer, der Hazwald und Tafamont.

Allso hat es auch jenhalb der Yll auf Gaschurner Seiten vom obgemelten Ganifer an zue raiten biß in Gaschuren schöne Wälder und Jagen, jedoch wenig Wildbrät darinnen.

Von erstgemeltem Fueßsteig oder Furggen ist zue allerhöchst ain Creüzjoch, allso das zwen jedoch gefarliche Fueßsteig neben ainander, der aine, als gemelt ins Bretigew und der ander ins Thal Vallcalda geet.

Etliche Fueßsteig ins Brettigew

Von ermeltem Creüzjoch herabwerdts ist auch ain Fueßsteig und dann demselben Gradt nach noch etliche underschidliche Fueßsteig ins Bretigew gegen dem Closter, jedoch unwegsamb und weder nuzlich noch schädlich seyen.

[54v] Gehet allso vom Creüzjoch in Garnera die Marckh zwischen Bretigew und Vallcalda je den Grädten nach außwerts in Vallzafenz und auf Schlapin, welliches ain gemaine Landtstraß und Sämersteig ins Bretigew ist, als gleich hernach gemelt würdet.

Von Schlapin gehet die Marckh den höchsten Gräten nach auf Gafian, alda auch ain gemaine Landtstraß und Samerweg ins Bretigew geet.

138 Edition Thahl Gargella. Thal Vallcalda

Hierbey zu merckhen, das zue S. Gallen Kirchen gegen Bretigew ain Thal, genant Gargella. Das ziecht sich bey dritthalb Stunden hineinwerts biß in Vallcalda und thuet sich alda von ainander und macht drew Tähler, alls auf der linggen Seiten das obgemelte Tal und Albb Vallcalda, so vier Stund lang biß zue hinderist hinauf auf das Creuzjoch biß an Garnera gehet.

Vallzafenz

[55r] Das ander Thal würdt genant Valzafenz, ist bey drey Stund lang biß auf Schlapin.

Gafyen

Das dritte Thahl, so etwas stoziger und höher, von Vallcalda bey drey Stund auf Gafüen.

Schlappin ain Hauptpaß

Schlappin ist ain Haubtpass zue Sommerzeiten ins Bretigew und in Obern Pundt grad gegen Tafoß übersehennde, darüber man mit geladnen Rossen fahren kan. Dißer Pass ist auf aller Höhe [bey anderhalb] hundert Schritt brait vast wasser- ächtig. Und were auf begebennde Kriegßgefahr diß Orts ain Schanz, auch auf baide Seiten der Schanz zwischen den Schroffen ain Graben aufzewerffen und mit dreyhundert Man (ohngeachtet der Feind ainen Vortl mit disem hat, das es auf irer Seiten vil ebner, dargegen auf unßer Seiten stoziger ist) ain grosser Gewaldt aufzehallten.

Weite oder Braitte der Herrschafften Bludenz und Sonnenberg

[55v] Hierbey kan ich auch nit unangedeit lassen, das man auf disem Joch unnd Pass Schlappin die hohe Rote Wand in Farminen Thal gar aigendtlich unnd allso die ganz Braite baider Herrschafften Bludenz und Sonnenberg über alle Jöcher übersehen mag, inmassen in der Sonnenbergischen Beschreibung auch angedeitet, welliche Braite sich gewißlich weniger nit als sechß Meyl erstreckht.

Edition 139 Gafia, ain Paß

Gafia ist auch ain Pass ins Pretigew und Pünten, so man mit geladnen Rossen brauchen kan, auf ainem höhern Joch alls Schlappin und geet gegen dem Mayerhof im S. Anthonier Thal in Pretigew. Sollicher ist auf der Höche eng, auf der Bretige- wer Seiten stozig, sonsten aber allso beschaffen, das er von fünffzig Mann verwart werden kan.

Da aber jezt gemelte zwen Päss, alls Schlappin unnd Gafien, von Feinden [56r] vorher schon eingenomben weren, so könden in Gargellen die Wald und Weg ver- hackht und verderbt und allso ain Einfall aufgehalten werden.

Das Thal Gargella, so sich, alls obgemelt, bey Sanct Gallen Kirchen anfacht, ist ain schöns, auch lustigs und fruchtbars Tal und würdt biß in Vallcalda bewondt, wie dann alda in Vallcalda ain Würzhauß oder Tafern wegen der Durchraißenden jeder Zeit gewest und noch ist.

Sonsten hat es in disem Thal Gargellen zue baiden Seiten schöne Wäld, Wildständ und Jagen als der Prendtwald, Ronggen, uf der Rubi, im Willißwald, Berenwald, Vallasera, Gampapina, Gafreschen und Albb Nova.

Thahl Vallschafiel. Lust Jagen

Item enhalb der Yll zwischen Gaschurren und Sanct Gallen Kirchen ligt das Thal Vallschaviel. Solliches erstreckht sich, alls obgemelt, biß in Schönferbell [56v] und ist bey drey Stunden lang. In disem Tal seyen die schönesten Lustjagen gewest, je- doch würdt diser Zeit, wiewol noch schöne Wälder darinnen seyen, wenig Wildpret deren Enden gefunden.

Jagen

Sonsten aber von disem Tal Vallschaviel an auf derselben Seiten herauß biß geen Schrunß seyen auch noch vil schöne Wäld und Jagen als mit Namen auf Nezen, Samang, Fratyia und im Vorderen Gappell. Diß seyen die schönesten Jagen in Montafon gewest.

140 Edition Von obgedachtem Thahl Gargella außwerts biß geen Tschugguns seyen auch noch schöne Wald und Jagen als Gwayl, Hurra und biß in Tylisuna und dann Alpila und Grabß.

Item von der obgedachten Marckhen oder Pass auf Gafia geet die Marckh den Gräten nach außwerts auf Plasseggen, so in Tylisuna gelegen.

Thal Tylisuna

[57r] Das Tahl Tylisuna facht ob Tschugguns an und zeicht sich der Gräde nach biß ins Mayensäß, nachmals aber wie ain Sichel auf die linggen Seiten gegen Gafia in alle Höche biß auf Blasseggen.

Blaßeggen, ain Haubtpaß

Durch dises Tahl geet von Tschugguns auß ebnermassen ain Weg ins Bretigew gegen Castels bey fünf Stund lang biß auf Blasseggen, so man mit geladnen Rossen faren kan.

Wildbad

Und ist in disem Tylisuna Thal, in der Aw genant, ain Wildbaad von vier under- schidlichen cöstlichen Wässern.

So seyen auch noch schöne Wäld und Wildstend darinnen, jedoch sehr eröst.

Blassegg, ain Pass

Der Pass auf Blasseggen auf aller Höhe ist zwischen zwayen Schroffen bey dritt- halb hundert Schritt brait. Und hat am selben Ort, gleich auf der Höhe zwischen ermelten Schroffen vier underschidliche waßächte Püehelen [57v] oder Berglen neben ainandern, auf deren jedes zue begebennden Notfählen ain Schanz aufze- werffen, darzwischen aber Lauffgraben ze machen. Und ist diser Pass gegen ainen grossen Gewalt mit dreyhundert Mann leichtlich zu verwähren und zu verhalten.

Edition 141 Im Graben oder Schöngrueben, ain Paß

Allso hat es auch bey dritthalb thaußendt Schritt von disem Pass neben der Weissen Blatten außwerts noch ainen andern Pass, genant im Graben, wellicher gleichwol zwischen scharpffen Schroffen nur zwen Schritt brait ist. Diser Pass ist nur zue Fueß zue gebrauchen und auf alle Notfähl abzuegraben oder mit zehn Mann zue bewaren. Und mann alda von ainem Pass zum andern sehn kan.

Gleich über disem Pass, jedoch auf der Brettigewer Seiten, würdt es in der Schönen- grueb genant. Und ist gleich under dem höchsten Gradt durch die Gällige Wand ain Loch gestrackhs durch nider, so oben bey drey Claffter in der Weite hat. Dißes Loch ist unergründtlich, allso wann man gleich große Stain hinunder würfft, so mag man doch des Fahls kain End vernemben.

[58r] Von disem Pass und der Weissen Blaten geet die Marckh in ainen hohen Gletscher zwischen Tylisuner und Sporrer Albb umb den Tylisuner Wildsee.

Von jezt gemeltem Gletscher geet die Marckh aller Höhe nach biß zum Creüz in Sporren, so auch ain Pass ist ins Bretigew, als hernach gemelt würt.

Thahl Sporren

Das Thal Sporren ist gleich neben dem Thahl Tylisuna ob Tschugguns, hat zue baiden Seiten schöne Wäld biß in die obrist Albb, genant Sporren.

Paß zum Creüz in Sporren

Von diser Albb ist ain Weg gleichwol über ain vellßächtig hoches Gebürg bey an- derthalb Stunden biß auf alle Höhe zue ainem Creuz, so zwischen zwayen Schrofen auf der linggen Seytin steet. Und diß Orts ist der Pass eng und nur zue Fueß zue gebrauchen, jedoch kan man auch läre Ross und Rindervich, gleichwol aber mit Mue und Gefar hinüberbringen.

[58v] Diser Pass geet auf Castells. Unnd ist auf der Brettigewer Seyten biß auf alle Höhe lauter schöne Graßböden, dargegen auf diser Seiten ain lauterer Schröfen.

142 Edition Prettiger Niderlag

Allso auch diß Orts auf begebende Notfähl gar leichtlich zu verhieten, das mann kain Einfall thuen kan. Da mann aber ain Einfall besorgte, so kan man an vil under- schidlichen Orten in besagten Wäldern (die dann hierzue ausserleßen) Imbuscada legen, den Feind von der Höhe herab sehen und an underschidlichen Orten hin- derziechen und Abbruch thuen, inmassen dann vor Jaren diß Orts im Schweizer- krieg beschehen und in diser Albb Sporren in ainem weiten Moß, so zwischen den Käßern und dem gemelten fellßachten Gebürg gelegen durch der Montafonner Redlich- und Standhafftigkhait bey ainhundert und dreissig Prettigewer erschlagen worden. Darvon noch heutigs Tags allerlay Warzaichen von Haubtschidlen und Kriegßrustungen befunden werden.

[59r] Neben gedachtem Gebürg in Sporren zeicht sich die Albb und Marckh auf- und außwerts allen Gräten nach in Salonia in ainen Fueßsteig, so ins Prettigew geet, genant Schweizerthor.

Schweizerthor, ain Paß

Dises Schweizerthor ist von Sporren bey zwo Stunden weit, ain enger Pass ungevar ain Klaffter brait zwischen zwayen Wenden, wellichen man nur zue Fueß wandlen kan. Auf unserer Seiten waßächtig und gar eben, aber auf der Bretigewer Seiten gar stozig und gefarlich, auch gar leichtlich zu verfellen und von zwelf Mannen zu verwehren und zu erhalten.

Von disem Schweizerthor geet die Marckh den Gräten nach auf Gafall.

Gafall, ain Paß

Gafall ist auch ain Pass ins Prettigew gegen Casstells und Schierß und ist bey ain- thaußendt Schritt brait, auch zu baiden Seiten wasenhafft, allso das der Brettige- wer und unßer Vich zuesamen geen kan.

[59v] So kan mann auch mit geladnen Rossen diß Orts hin- und widerfaren.

Diser Pass ware auf ainen starckhen Einfall nit wol zu verhalten. Es ist aber zwi- schen dem Schweizerthor und Gafall ain höhes waßächtigs Creüzjöchle, genant

Edition 143 Alpafera, über welliches die Landtstraß durch Rellß hinaufgehet, darvon hernach Meldung beschehen würdet. Auf selbigem kan ain veste Schanz gebawt, von zway biß in dritthalb hundert Mann verwert und vor allem Einfall verhietet werden.

Paß über Lün

Under disem Jöchle, auch neben Gafall hinauß und abwerts ligt der Lüner See. Und ob es wol neben disem See zwen andere Weg hat, allß den ainen über Lün neben dem See, so ist doch derselb schmal und darneben über die Maß gefarlich und ab- scheülich. Gleichwol hat man auch Gelegenhait zue allerhöchst uf Lün, alda dann dißer Steig herabgehet und in der Krinnen genant würt, auf ainen Notfahl [60r] bey zwainzig Mann einzueschanzen, die dann wegen diß Orts Höhen guete Schildt- wacht halten, sich umbsehen und allen Einfall wol verhieten könden.

Paß gegen dem Lüner See Port

Der ander Weg aber geet umb und an dem Lüner See hin auf das Seeport gegen dem Thal Brann in der Herrschafft Sonnenberg. Hiermit hat es ain solliche Be- schaffenhait, da sich der Feind gegen Brann wenden solte, so kan es doch mit kainer grossen Macht nit beschehn, dann der Fueßsteig, so von dannen hinab in Brann geet, ist auch unwegsamb und gefarlich, auch leicht abzegraben. Oder da mann will ain Schanz auf das Seeport aufwerffen, so kan mann diß Orts allen Gewalt mit dreissig oder vierzig Mann aufhalten und abwenden.

Von obermeltem Gafall zeicht sich die Marckh etwaß hinder sich der linggen Sei- ten nach über alle hohe Grädt und Gletscher biß an den höchsten Gletscher, so in disem Landt und im Thahl Brann ligt, darvon in der Sonnenbergischen Beschrei- bung Meldung beschehen.

[60v] Und schaidet diser Gletscher das Bretigew, Sonnenberg und Montafon.

Zwen Fueßweg ins Bretigew

Es macht auch dises Gebürg, so umb den Lüner See gelegen, gleichsamb ainen Kessel. Ist über die Maß rauch und wirdt Plencapoyn genant, in wellichem gleich- wol auch zwen Fueßsteig überß Gebürg ins Prettigew gehen, aber sehr gefarlich, so auch weder nuzen noch schaden.

144 Edition Das ermelte Gebürg vom Gletscher an zeicht sich herab auf das vorernente Lüner See Port. Waß under dem See Port ist, das gehört geen Sonnenberg, waß aber da- rob, das gehört in die Herrschafft Bludenz in Montafon.

Lüner See

Der Lüner See ligt gleichwol zimblich hoch, umb wellichen gar kain Holz oder Zunderinen wachßen. Ist ain schöner See und im Umbkraiß bey zway Stunden weit und gehört allain der Herrschafft zue. Das See Port ist an etlichen Orten gegen Brann von vierzig biß in sechzig Schritt brait aber ain lautere gällige Wand.

[61r] Es hat auch diser See kainen Außgang von obenher, sonder der Bach, der da- rauß fleist, der kompt weit under dem Seeport auß den Schroffen und Kräckhen herauß.

Lün

Die Albb Lün ligt ab dem See [ge]strackhts gegen Rellß hinab.

Von gemeltem See Port gehet die Marckh zwischen der Herrschafft Sonnenberg und Bludenz dem Thal Rellß nach hinauß gegen Vandans, wider in alle hohe Grädt und Spiz auf Gafall und von dannen in Saulenspiz.

Von dannen in Zimpaspiz. Vom Zimpaspiz ins Buechenlaub.

Thahl Rälls

Zwischen ermeltem Saulenspiz und Buchelaub außwerts ligt das Thahl Rällß. Dißes Thahl Rellß hat auf baiden Seiten noch gar schöne Wälder und Jagen unnd hat [61v] seinen Anfang zue Vandans. Dardurch geet die Landtstraß mit geladnen Rossen über die Albb Salonia, nachmals über das obbemelte Jöchle Alpafera. Von dannen abwerts gegen den See, volgendts wider über sich auf Gafall ins Pretigew.

Vom Buechenen Laub geet die Marckh auf den Rossboden. Von dannen in den Klainen Spiz auf Gafalina.

Edition 145 Und dann aller Gräde nach über dises Joch herab durch den Wald Ravaltschina biß in die Yll.

Volgendts wider über die Yll gegen Sanct Niclasen Bild in das obgedachte Egg oder End des Bergs, so sich dem Gradt und Schneeschlaipfinen nach auf die Wenden zeicht und das Tal Montafon beschliest.

[62r] Das nun die ob eingefüerten Marckhen des Tals Montafon gegen Sonnenberg, Landegg, Gallthüren, Engendin und Bretigew beschribnermassen aigentlich be- schaffen, dessen geben gemaine fürgesezte Hofjünger des Tahls Montafon hernach volgende verfertigte Urkhundt und Zeügkhnuß mit No. 10, so von Wort zue Wort allso lautet.

Wir, hernach benante mit Namben Peter Nayer, Peter Lentsch, Joß zum Keller, Hanns Ganal und Wilhelm Marckh, newe und alte Fürgesezte des Thahls Montafon, be- khennen hiermit für uns, auch für alle Eingesessne des Thals Montafon und für alle unßere Nachkomen, allß dann der edl und vest Haubtman David Pappus, Frl. Dten Erzherzog Maximiliani zue Österreich etc., Vogteyverwalter beeder Herr- schafften Bludenz und Sonnenberg auß höchst ermelter Irer Frl. Dten gnedigisten Bevelch die Gränizen und Landtmarckhen in baiden Herrschafften Bludenz und Sonnenberg bereiten und [62v] beschreiben, so er dann nun von uns Khundtschafft begert, ob deren an das Thal Montafon benachbarten angrenzenden Herrschafft- leuten halb, dißfals und von wegen hernach volgennder Landtmarckhen jemals Spenn oder Bedenckhens gewest waren, demnach so sagen und bekhennen wir, das unsere Vorfahren vor unverdenckhlichen Jaren die Landtmarckhen, als erst- lich gegen den Herrschafften Sonnenberg, Landegg, Naudersperg, Engendein und Brettigew, wie hernach volgt, rüebigelich gebraucht und deßhalb niemals angefoch- ten worden, wie auch wir uns sollicher Marckhen biß auf dise Stund unverhindert menigelichs gebrauchen. Und deme ist allso, nachdeme das Thal Montafon seinen Anfang und Eingang nimbt von der Herrschafft Sonnenberg zwischen baiden Wäs- sern, als der Yll und Allfenz, bey Sanct Niclasen Bild oder Capellen am Fueß des Bergs, wellicher gleich von unden auf ainen Gradt macht biß zue allerhöchst auf die Wenden. Jedoch waß den Fleckhen Ställär anbelangt, so die Hofjünger in Mon- tafon denen von Sonnenberg aberhalten, soll in dißer der Herrschaft Marckhen nit verstanden, [63r] sondern den Hofjüngern gegen denen von Sonnenberg an iren habennden Rechten ohnpraeiudicierlich sein. Allso geet volgendts die Marckh allen höchsten Grädten nach ainerseits zwischen dem Closterthal und anderer Seiten Sanct Bartlomes Berg und Silberthal hinein über Attons, über die Gelb Rüfe, über

146 Edition Christberg, übers Riedt und dem höchsten Purtschakopf. Von dannen in die Schwar- ze Wand unzt auf die wild Ebne. Von dannen an Krachen zwischen Nenzengast und Gafluna, auch der Albb Marew hineinwerts biß auf den höchsten Kopf, genant Trostberg. Vom Trostberg über Fräschen im Silberthal herab in drey Marckhstain, welliche Fräschen und Schön Verbellen von ainanden schaiden und wider über sich in Vanestla Kopf. Vom Vanestlakopf in höchsten Vallschafielkopf. Von dannen gehet die Marckh etwas hinder sich und macht dem Grat nach ainen Zürckhel zwischen dem Thal Vallschafiel und Schonferbel und dann wider für sich uf Albona Kopf. Vom Albona Kopf gehet die Marckh wider gegen Tahl herab zwischen zwayen wilden See, genant die Schaid See, [63v] deren der ausser geen Landegg und der inner der Herrschafft Bludenz gehörig, zwischen wellichen baiden Wildseen zway Büeche- len und auf deren jedem ain Marckhstain stehendt. Allso auch seyen von ermeltem Albona Kopf herab biß in die zway jezt benente Büehelen etliche underschidliche Marckhstain wie auch von disen biß in den Fedtspiz auch etliche Marckhstain ge- sezt, welliche dann alle gleichlich auf ainandern sehende und gesezt seind. Vom Fetspiz, alda die Herrschafft Naudersperg oder das Gericht Galthürn an die besag- ten Herrschafften Bludenz und Landegg stost, geet die Marckh gestrackhts vom Joch herab ainem Bächle nach, so under demselben Spiz sein Ursprung hat und biß auf die Ebne gleich under Seyniß herabfleist. Von disem Bächle gredigs wider über sich in ain Joch in den höchsten Vallullen Spiz. Von disem Spiz und Gradt wi- der hinden hinab über Thahl und in den höchsten Spiz, wellicher das Gericht Gal- thüren, auch das Gericht Stainßberg im Engendein unnd die Herrschafft Bludenz von ainander schaidt und würdt genant der Radtspiz. [64r] Von disem Spiz wider heraußwerts allen Gräten nach zwischen Bretigew und Vermont biß ins Cromerthal. Von dannen auch allen Gletschern und Gräthen nach ins Tahl Garneren, volgendts denselben Gräten nach ins Thal Vallcalda und dann auch denselben Grädten nach in Vallzafenz und über Schlapin. Von Schlappin allen Gräten nach auf Gafia und von dannen auf Blasseggen in Tylisuna. Und von dannen über die Weiß Blatten in den Graben oder die Schöngrueben. Von dannen den Grädten nach zum Creüz in Sporren. Vom Creüz aller Höhe nach biß in Salonia zum Schweizerthor. Von dan- nen dem Grat nach über Gafall. Von Gafall durch Blenzapoin ob dem Lüner See gegen dem hohen Gletscher in Brann und dann der Gräde nach abwerz auf das Luner See Port. Vom Seeportt wider in ain anders Joch, genant Gafall. Von dannen in Saulenspiz, von Saulenspiz in Zimpaspiz und von dannen ins Buechellaub und auf den Rossboden. Von dannen auf den Gafalina Spiz aller Gräde nach herab durch den Wald Ravaldtschina in die Yll und über die Yll zwischen [64v] baiden Wässern, alls der Yll und Alfenz, wider in Sanct Niclausen Bild oder Capellen, als obgemelt ist.

Edition 147 Weyl deme, alls anfangs vermelt, unßere liebe Vorfaren von je welten hero sich diser Marckhen inseriertermassen gebraucht, und wir auch dieselben unverhin- derlich und rüebigelich gebrauchen und dann dißes Werckh (so obgedachter Herr Vogteyverwalter mit Gefahr seines Leibs und Lebens verrichtet) dem ganzen Tahl Montafon in Ewigkhait zue Guetem geraichen kan, allso haben wir dise Urkhundt under des Tahls Montafon gemainem Landtßsigel verfertiget. Und neben deme so haben wir, obbenente Peter Nayer, Peter Lentsch, Joß zum Keller, Hanns Ganal und Wilhelm Marckh, zue Zeugkhnuß der Warhait unßere aigne Petschafft hie fürge- stellt. Und des alles sein Gezeügen im Silberthal Andreas Tschugg von achtzig Jaren alt und Hans Wachter von achtundsechzig Jaren auß Gaschurren, Clauß Flurr von zwayundachtzig Jar und Simon Morize von [65r] sibenzig Jaren, Hanns Schuechter von Tschugguns von sibenzig Jaren und Christan Beckh von Vandans, auch ain Mann von sibenzig Jaren. Beschehen und geben zue Schrunß, den ersten Tag Mo- nats Octobris, nach Christi unsers Haylandts und Seeligmachers Geburt gezellt, im sechzehenhundert unnd zwelfften Jare.15

Von obgedachtem Egg oder Eingang des Talls Montafon seyen zwo Stund geen Schrunß, von dannen zwo Stund geen Sanct Gallen Kirchen, von dannen ain Stund in Gaschurren und ain Stund in Patennen, alles der Gräde und dem Yllstromb nach hinein.

Das ganze Thahl an im selbß ist schön und fruchtbar und hat darinnen acht under- schidliche Pfarren.

Pfarren in Montafon

Als Sanct Anthoni oder Zalans, so gleichwol gehen Bludenz pfärrig. [65v] Sanct Bartholomes Berg. Sanct Niclaus im Silberthal. Schruns. Sanct Gallen Kirchen. Gaschurren. Item enhalb der Yll. Unßer Lieben Frawen zu Tschugguns und Vandans.

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15 VLA, Urk. Nr. 5872, 1. Oktober 1612.

148 Edition Arüns

Und dann, so ligt noch ain Fleckhen ausserhalb Vandans, genant Aruns, so aber geen Bludenz pfärrig.

Staler

[66r] Verer ist noch ain klainer Fleckhen ausser dem Thahl Montafon und zwischen der Allfenz gelegen, genant Stalär, so auch den Montafonern zuegehörig sein solle, ist auch geen Bludenz pfärrig.

Lenge des Thals Montafon

Allso ist die Lenge des ganzen Thals Montafon durchs Vermont biß an Galthüren Gerechtigkhait bey ainlif Stunden.

Mannschafft in Montafon

Betreffende aber die Mannschafft des Thals Montafon ist solliche, alls mir wol bewust, diser Zeit biß in zwelfhundert Mann starckh, darzue auch wol bewert.

Und auf den Fahl, da Feindtsgefar verhanden, welliches der allmächtig Got gnedig verhieten wolle, so seyen sie under ainanden so starckh, das sie meines geringfüe- gen Erachtens an obgemelten Passen mit Gotes Hilf allen Einfahl wol verhieten und dieselben erhalten khünden. Jedoch würden inen erfarnne Kriegs- und Bevelchß- leut zuegeben, darneben auch die Notdurfft Proviant, Schanzzeüg und andere Kriegßmunition zuegeordnet werden müessen.

[66v] Unnd allso hab ich die Granizen dißer baiden Herrschafften nach eingenomb- nem Augenschein und aigentlicher Nachforschung von allten Leüten, so ich jeder Orten mit mir genomben, deßgleichen die Wälder unnd Päss auffs fleissigist be- schriben und mit Gefar Leibs und Lebens in fünfundzwainzig Tagen glückhlich vollendet im sechzehenhundert und zehenden Jar.

Edition 149 [67r] Hierauf volgen alle und jede Steüren, Zins und Pfening Güllten wie auch die gelegne Güetter zu den vermelten beeden Herrschafften, Bludenz und Sonnenberg, von Statt und Landt gehörig, sambt etlichen alten Verträgen und Kauffbriefen und den Lehenhöfen zu Nenzingen

Statt Bludenz

Item die Statt Bludenz und die Bürger in der Statt und ausserhalb der Statt geses- sen, geben alle Jar auf Martini ungevarlich der Herrschafft zue Steur 21 lb d.

Item die Bürger zue Bludenz geben von der von Rüdbergs Leüthen, genant Jochims Gnößlin, die jez auch Bürger worden sein laut ires Briefs, so sie von Rom. Kay. Mten erlangt haben, järliche Steur uf Martini 3 lb d.

[67v] Item die Statt Bludenz zinst järlich auf Martini vom Gassünz, da weyland Herzog Sigmundt von Österreich inen vom Vorst Güeter darauß zue machen ver- gundt hat, lautt ires Briefs, fol[io] 285, 5 lb d.

Item die Statt Bludenz zinst järlich auf Martini von der Bürger Mezg, die inen Herzog Sigmundt geliehen hat, laut ires Lehenbriefs 17 ß 6 d.

[NB im Lehen Brief stehet, sye solle jährl{ich} 9 Rheinische Gulden geben, also trüfft esnur17ß4d.]

Item die Mülin zue Bludenz vor der Statt am Mühlbach mit sambt dem obern und undern Plewel und Stampf, so darzuegehört, ist des Hochloblichen Hauß Öster- reichs aigen. Zinst järlich mit Außgang des Jars fünfzig Scheffel Kern. Die sein bißhero zue Gellt angeschlagen worden. P 40 lb d.

Item ain Hochlobliche oberösterreichische Camer haben verflossens 1610. Jars, lautt [68r] darumben aufgerichter Briefen, von Lienhardt Schuelern von Bludenz die Seegen bey der Müle am Mülbach erkhauffen und wider pawen lassen. Darvon zinst man järlich mit Außgang Jars sovil sie ungevarlich ertragen mag. Diz 1618. Jars hat das Ambt davon Nuz aufgehebt 8 fl.

Item Maister Leonhardt Summereysen, der Segessenschmid, zinst järlich auf Martini in das Ambt von dem Wasserfall an seiner Eisenschmitten zue Bludenz am Mülbach gelegen, laut seines Lehenbriefs biß auf Widerrueffen 2 lb 7 ß d.

150 Edition Item Wolf Laxner und Lorenz Tagwercher zinsen von der Hamerschmiten am Prunnen in der Aw gelegen Wasserfall auf Martini 3 lb d.

Item die von Bludenz zinsen von der alten Seegen in der Aw am Prunnen, welliche sie wider erbawt haben Wasserfall auf Martini 1 lb d.

[Item die Statt Bludenz solle Wasserfall von der erbawten Plaichwalch, sag Revers, am herrschaftl{ichen} Brunnenbach jährl{ich} 1 lb d. Und wan es dem herrschaft- l{ichen} Mühlwerch schädli {!} oder nachthaillig, mueß sye nach Ausweiß des Revers die Walch und Wasser Laithung wekhthuen. Zünst ein jeweilliger Blaiche Innhaber.]16

[68v] Item Hanns Voglman, Messerschmid, zinst von der Schleiffmüle am Brunnen in der Aw auf Martini Wasserfall 17 ß 6 d.

Item Andreas Neyer und Hanns Barbisch, Rotgerber zue Bludenz, zinsen von dem Wasserfall zue irem Gerber Stampf am Mülebach auf Martini 1 fl.

Item Caspar Zimberman, Weißgärber zu Bludenz, zinst von dem Wasserfall zue seinem Gerberstampf am Mülebach auf Martini 30 kr.

Item der Zoll zue Bludenz ist Lorenz Kolpen gegen 170 fl järlichem Bestandgellt verliehen worden. Daran erlegt er den halben Thail auf Sanct Johanns des Tauffers17 und den andern halben Thail auf Sanct Johanns des Evangelisten Tag18. Hat den vertröst mit Rochus Tantschotten von Bludenz und tragt etwa minder oder mehr, [69r] doch ob Kriegß- oder Todtleuff oder ander merckhlich Ursachen und Abgäng zue füellen, hat die Herrschafft uß Gnaden an der Summa, nach Gestallt der Sach ainen zimblichen Nachlaß gethon. Id est 170 fl.

Item alle Frefel, Puessen und Straffen, klain und groß, in der Statt und in Montafon gehören all der Herrschafft zue. Und ain grosser Frefel ist 10 lb d und ain klainer Frefel 3 lb d. Da hat die Herrschafft und ire Vogt und Ambtleüt allwegen Gnad den armen Leuten nach Gestallt der Sachen gethon, doch steet es bey der Herrschafft, die Gnad oder die Summa gar zue nemben. Und sein die Frefel sollichermassen zue versteen, namblich die klainern, allß da sich ainer vor Gericht außclagen last

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16 Von Hand 5 eingefügter Paragraf. 17 24. Juni. 18 27. Dezember.

Edition 151 3 lb d. Item ain Wurff, von was es seye 3 lb d. Da aber ainer hardt geschädigt wäre, hat die Oberkhait Macht nach Gestalt der Sachen abzuestraffen. Item ain Faust- straich P 12 krl. Da man aber solliche ansteen last P 5 ß d. Item ain Zuckh Frefel P 1 fl. Item wann ainer bluetreißig gemacht oder verwundt, aber nit painschrötig [würt P 1 fl, da aber ainer painschrötig]19 oder gestochen [69v] würdt, hat die Ober- khait Macht nach Gestalt der Sachen umb ainen grössern Frefel abzustraffen. Die grossen Frefel sein also zu versteen, da ainer erdtfellig geschlagen würdt, item der Tröstung versagt oder Tröstung bricht, item da man sich in Raufhandlen rotiert, ist der Frefel 10 lb d.

Waß aber andere Frefel betrifft alls Gozlästeren, wider die Gebot Gottes und der christlichen Kirchen handlen, wie das Namen haben möchte, item Ungehorsamb und frefenliche Widersezlichait gegen der Oberkhait, deßgleichen Eebruch, Bluet- schanden, unehrlich beyschlaffen und andere unehrliche Sachen mehr, hat die Oberkhait Macht, umb ain grosse Summa Gellts nach Gestalt der Sach, Vermögens und Persohn auf gnedige Ratification ainer Hochloblichen oberösterreichischen Regierung und Camer abzuestraffen. Was aber andere täglich fürfallende gemaine Frefel, die hierinnen nit begriffen, betrifft, die werden auch nach Gestallt der Sa- chen umb ainen klainen Frefel abgestrafft.

[70r] Item die

Faßnacht Hennen in Montafon gehören der Herrschafft zue. Oder wo die Hofjünger im Landt allendthalben seß- hafft sein, ist ain jetlicher schuldig ze geben alle Jar ain Faßnacht Hennen, wie das von alter Herkhomen ist. Diser Zeit geben die Hofjünger in Montafon für die Faßnacht Hennen järlich 15 fl, so ain Vogt zue genuessen hat. 15 fl.

Item die Bürger zue Bludenz und ire Außburger seyen kaine Faßnacht Hennen schuldig zue geben, dann ir Herr, Graf Albrecht von Werdenberg, hat sie darfür befreyt.

Item die Bürger zue Bludenz wie zuegleich die Hofjünger seyen kain Todtfahl schuldig zue geben, dann ermelter Graf Albrecht von Werdenberg inen die auß Gnaden nachgelassen und sie darfür privilegiert hat.

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19 Als Fußnote eingefügt.

152 Edition [70v] Güetter, die zum Schloß Bludenz gehören

Der groß Pombgartt

Item der groß Bombgart under dem Stain gelegen, genant meins Herrn Bombgart, darauf der Stadl steet, ist Bombgart Recht. Stost außwert an der Statt Graben, auch auß- und aufwerts an die Gassen und Allmain, auch aufwerts an Mathias Zurchers Pombgarten und Ackher, einwerts an Hanns Schlaters Pombgarten, abwerts auch an Hanns Schlatters, Lorenz Kolpen, Zacharias Zurchers und Thoman Martins Bombgarten. Ist ledig und loß und sambt dem nachvolgennden Bombgarten fünf Mannmad gross.

Krauttgartten

Item ain Krautgarten hinder dem Schloß sambt der Stallung. Stost auß-, auf- und einwert an die Allmain, abwerts an den Schloß Plaz. Ist ledig und loß.

Der klain Bombgartt

Item ain Bombgart daselbst zue negst außerhalb dem Schloss gelegen, der Geörgen Tschitschers gewest ist. Stost auf- und [71r] außwerts an die gemainen Weg und Gassen und anderhalben gegen dem Schloß an die Rinckhmaur. Ist ledig, dann das 7 ß d Jarzeit ainem Pfarrer zue Bludenz darab geet nach laut des Jarzeit Buechs.

Die Braitte

Item ain guet Ackher und Wisen ausserhalb der Statt gelegen, genant meins Herrn Brayte. Stost aufwert an die Landtstraß und an Geörg Neyers Bombgarten, einwert an Anthonin Freyen Bombgarten, abwert an Hannß Welltins Güeter, außwert an Geörg Frizen Guet. Ist ledig und loß, ist zwelf Mittmel.

Malefiz Gericht zue Sonnenberg

Auf disem Guet würdt zue Somerß Zeiten über die Maleficanten, so in der Herr- schafft Sonnenberg gefengelich eingezogen werden, Malefizgericht gehalten.

Edition 153 Inner Prassackh

Item ain einzeünt beschlossen Guet zue S. Peter bey dem Closter gelegen, genant Prassackh, mit sambt dem Stadl darauf. Stost abwert an die Landtstraß, [71v] ein- wert gegen dem Closter an die Straß und Gassen, auch einwert an der Frawen zu S. Peter Guet, wie der Zaun und die Marckh daselbß durch in geet, aufwert gegen dem Torggel an der Frawen zuo Sanct Peter Guet und Weingarten, auch aufwert an der Früemeß Guet und Weingärtlin, außwert am Zaun an ander der Herrschafft aigen Guet, hienach gemelt. Ist ledig und loß und halt 31 Mitmel.

Ausser Prassackh

Item so hat die Herrschafft zue negst daselbst ausserhalb Prassackh im undern Veld gelegen, das Veldtrecht ist, vil Ackher, Wisen und Güetter, alles bey- und an- ainander gelegen, genant meins Herrn Braite, seind bei 70 Mitmel. Stossend ab- wert an die Landtstraß, einwert an der Herrschafft Prassackh, auch an der Früemess Guet und an der Frawen zue Sanct Peter Guet, außwert an Runggaliner Weg an die Marckhstain, aufwertt an Hans Geörg Tschötten Ackher.

Riedt

Item ain Stuckh Ried im undern Veld gelegen, seyen drey Mannmad. Stossen auf- wert an Caspar Tantschott, einwert an der [72r] Frawen zue Sanct Peter Ried, ab- wert an Spiz an Hanns Barbischen, außwerts an Mathias Zurchers Guet und ist genant die Hellenparten.

Mülegarten

Item die Herrschafft hat ain Garten erkhaufft am Mülebach, ob der Müle gelegen, zu ainer Vischgrueb. Stost aufwert an Mülebach, einwert an Hanns Thoman Raupen Garten, abwerts an Hanns Barbischen Garten und außwerts an die Allmain.

Newer Weingart

Item es hat weylend Gabriel Dionißi von Schellenberg, gewester Vogt, zwischen den Schloss Mauren ainen Weingarten angefangen zue pflanzen. Weyl er aber

154 Edition underdessen mit Todt abgangen, allso hat der Vogteyverwalter, Haubtman David Pappus, mit Bewilligung ainer Hochloblichen oberösterreichischen Camer densel- ben uf seinen Uncosten vollendet. Jedoch ist ime darneben bewilligt worden, das ime zue seinem Abtritt an dem Pawcosten sibenzig Gulden durch ainen nachge- enden Vogt oder Vogteyverwalter [72v] erstattet werden solle, inmassen dann ime, Pappus, solliche 70 fl durch den jezigen Vogt, den Wol Edlen Gestrengen Herrn Friderich Altsteter zue Kaltenburg, Irer Hochfrl. Dt. Erzherzog Maximiliani zue Österreich gehaimen Rat, Hof Canzler, Vogt diser Herrschafften Bludenz und Sonnenberg und Pfleger zue Curtatsch unnd Tramin, erstatet und guet gemacht worden seyen.

Holenegg

Item das Burgstall zue Pürs, genant Holenegg, sambt dem ganzen Einfang und Guet, auch der Ebne auf dem Schloß uf dem Stain, wie dann das Guet außgemarckhet ist vermög aines von Graf Ruedolfen von Werdenberg verhandnen Lehenbriefs, dessen Datum steet in Anno 1360. Von welchem Lehenbrief ain Copei hernach eingestellt zue befinden ist.20

Item alle fruchtbare Bömb im Vorst Gassün, welliche nit auf aignen Güetern steen, die gehören der Herrschafft und hat ain Vogt dieselben zue genüessen.

[73r] Item alle fruchtbare Bömb im Müle Weingarten unnd Burghalden zue Nizi- ders gehören auch ainem Vogt zue genüessen.

Obbegriffne zum Schloss Bludenz gehörige Stuckh und Güetter last man ainen Vogt zue seiner Burckhhuet ohne Zinß nuzen und niessen. Wover mann aber die hin verleichen sollte, so gült ain Mitmel waß Veldrecht ist von fünf biß in sechß- undzwainzig Bazen, waß aber Bombgart Recht vil ain mehrers. Ain Mitmel ist in der Lenge ze raiten 100 und in der Braite 10 Schritt.

[Item so gehört die Pulfermüll zu Tschagons, so Anno 1634 erpaut worden und 61 pf 45 krl gestanden, welliche ieziger Zeit Dominicus Thoma, Pulfermacher, one Zinß und auf seiner Underhaltung innen hat.]21

------20 VLA, Urk. Nr. 4929, 25. April 1360, auf der Burg Sargans. 21 Von Hand 6 eingefügter Paragraf.

Edition 155 [73v] Hofjünger in Montafon

Item die Hofjünger in Montafon, so in die Herrschafft Bludenz gehörig, geben jär- lich uf Martini Steür 172 lb 16 ß d.

Wald- und Matten Zins

Item Wald- und Matten Zinß in Montafon auf Martini järlich gefallendt, daran zin- sen die in Garjellen 1 lb d. Wurdt Anno 1618 durch Lenz Thurnus gezinst.

Unnd die in Sanct Niclausen Kirchspill im Silberberg die 3 lb 16 ß d. Da ist der Matten Zinß 2 lb d, daran zinst der heylig Sanct Niclauß 15 ß d, Peter Ellsen 1 lb d unnd Friderich Dyan 5 ß d.

[74r] Item der Wald Zinß im Silberberg ist 1 lb 16 ß d, daran zinst järlich Christan Bregenzer ab der Eva Mueßhardtin Guet im Wald 5 ß d und ab seinen dreyen Ga- denstatten im Wald, genant die Hasen, 2 1/2 ß d. Item Hanns Rum zinst ab den zwayen Gadenstatten Purtschen 5 ß d und von der Gadenstatt, genant Stainmer, 3 ß d. Item Ludwig Tönz zinst von der Aussern Purtschen 3 ß d. Item Herr Joß Gröber zinst ab dem Guet Zum Yndern Gunthor, darauf Strub Hannsen Hauß steet 2 1/2 ß d. Item Geörg Friz zinst ab der Eggen 1 ß d. Item Ludwig Tönz zinst [aber] ab dem Guet, Hauß und Hof in Buechen 5 ß d. Item Lang Hans zinst ab seinem Hauß und Hof in Buechen gelegen 2 ß d. Mehr zinst Lang Hanns ab der Gadenstatt im Walchen im Wald gelegen 3 ß d und Hanns Caspar zinst ab Hauß und Hof in Buechen 5 ß d. Thuet alles in Summa zesamen 4 lb 16 ß d.

Solliche ist ain Waibel im Silberberg schuldig einzuziechen und ainem Vogt zue überandtwurten.

[74v] Vogl Recht

Item das Albb- und Voglrecht in baiden Herrschafften, Bludenz und Sonnenberg, von allen Albben, die in baiden Herrschafften ligen, ist baider Herrschafften ge- main und sollend mit ainandern samblen und gleichlich thaillen. Und gibt jetliche Albb der Herrschafft alle Jar zue Voglrecht sovil Schmalz und Käß als sie ains Tags machen mag, alls das von alter Herkhomen.

156 Edition Hiebey ist zu merckhen, das die Nenzinger und Frastenzer Albben ir Voglrecht geen Vaduz, wie in der Sonnenberger Beschreibung zue finden, järlich raichen und geben.

So dann, das die Albbgnossen in Montafon inen selbß ain Gewonhait gemacht unnd das Vogelrecht nit obgeschribnermassen, sondern allweg von 10 Khueen ain Pfund Schmalz und zway Pfundt Käß hergeben. Nachdeme aber obgedachter von Schellen- berg disen Irrthumb und Abgang wargenomben, hat er die ermelten Albbgnossen dahin [75r] behandlt, das sie ime ain genants Gelt, als 40 fl darfür erlegt. Alls er aber mit Todt abgangen, haben sie abermals die alt Gewonhait wider annemben wellen unzt der Verwalter Pappus das Ambt Bludenz bezogen, disen Abgang auß dem Ambtß Urbar ebnermassen befunden und solches an ain Hochlobliche o.ö. Camer gelangen lassen, die dann darauf dise Ambtß Urbars Bereüt- und Beraini- gung angesehen und zwischen ime, Pappus, und den Montafonern ain Verglich gemacht und darüber ain Vertrag aufgericht worden, namblich, das die Fürgesez- ten in Montafon in Namen gemainer Landtschafft alle Jar für das Vogelrecht in das Ambt Bludenz Bargellt, vierzig Gulden, erlegen. Dargegen sie das Vogelrecht selbß einlangen sollen. Jedoch mag ain Thaill dem andern sollichs wider aufkhünden22 mit dem Geding, da solliches aufgekhündt würde, so sollen allß dann die Monta- foner schuldig sein, das Vogelrecht one alles Disputieren laut der alten Urbarien zue raichen und ze geben.

[75v] Weyl aber sich in den alten Urbarien befindt, das diejenigen Albben, so im Thal Rellß in Montafon gelegen mit Namen Salonien, Lün, Zum See, Villefaw und Allpila ir Vogelrecht jederzeit geen Sonnenberg gegeben, so solle es noch darbey verbleiben und die Montafoner hiermit nichts zue schaffen noch darvon weder vil noch wenig einzueziechen haben, inmassen der Vertrag das alles mehrers mit sich bringt. Und lautet derselbig von Wort zue Wortt alls hernach steet.

Zu wissen als sich zwischen der Röm. Kay. Mt. und Frl. Dten zue Österreich, unsers aller und gnedigister Herrn Vogteyverwaltern der Herrschafften Bludenz und Sonnenberg, Haubtman David Papußen, Ambtß wegen an ainem, so dann N. den Underthanen und Hofjüngern in Montafon anders Thaills des Albb- und Vogl- rechts halber, so sie, die Hofjünger, jerlich [in] das Ambt Bludenz zue raichen schuldig, indeme bemelter Vogteyverwalter und vor ime weyland Hector von Ramb- schwag und Gabriel Dionisi von Schellenberg als geweste Vögt [76r] sollich Albb- und

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22 Marginalie an dieser Stelle: NB aufkünden.

Edition 157 Vogelrecht von inen, den Hofjüngern in Montafon, innhalt und vermög der alten Urbarien, benentlich sovil Schmalz unnd Käß, als vil in jeder Albb aines Tags an- gemacht werden mag, ze raichen und ze geben begert. Endtgegen aber sie, die Hofjünger, praetendiert, das sie etlich Jar hero allwegen von 10 Küeen, sovil deren in jeder Albb gewesen, ain Pfundt Schmalz und zwen Käß zue Ambtß Handen ge- lifert und geben. Solliches auch allso von inen unzthero von vorigen Vögten und Verwaltern ohne Waigerung angenomben worden, und derowegen bey demselben hinfüro zu verbleiben vermaint, etwas Irrung und Missverstandtnuß erhalten, das demnach aller und Höchstermelter Kay. Mten und Frl. Dt. Rät unnd Landtschreiber zue Bregenz, Balthasser von Herliberg und Michael Witweyler, als zue Ernewer-, Beschreib- und Berainigung vermelter Herrschafften Bludenz und Sonnenberg, habennden Ambtß Urbars von der Frl. Dt. Erzherzog Maximilianen zue Österreich, etc. unseren gnedigisten Herrn verordnete Commissarien an heut dato vorbesag- ten Vogteyverwalter, [76v] Haubtman Pappus, und die Hofjünger auß Montafon crafft irer Commission für sich nach Bludenz betagt, sie alda baiderseiz in ange- melten iren Strittigkhaiten gegen ainandern der Notdurfft und Lenge nach gnueg- samblich angehört. Hierauf auch zwischen inen beederseiz (jedoch anderer Gestalt nit als auf Höchstgedachter Frl. Dten oder ainer Loblichen o.ö. Regierung und Camer gnedigiste ald gnedige Ratification) in der Guete gemitelt und sie dahin verglichen haben, namblich das sie, die Hofjünger, hinfüro für angeregt ir schuldig Vogelrecht järlich 40 fl reinisch in Münz neben irer schuldigen Leibsteur in das Ambt Bludenz erlegen und bezalen, auch mit Erlegung erster 40 fl auf diz 1608. Jar anfachen. Mit der sondern bedingtlichen Erleuterung, das diejenigen fünf Albben, welche in Unßer Frawen Kilchspil in Rellß gelegen alls Salonien, Lein, Zum See, Vilifaw und Alpyla, nit wie die auß Montafon begert in das bludenzisch, sonder laut der alten Urbarien in das sonnenbergisch Albb- und Vogelrecht gehörig sein und verbleiben. Ja es solle [77r] auch zue des Hochloblichen Hauß Österreichs derselben oberöster- reichischen Regierung unnd Camer wie auch zuegleich der Hofjünger freyen Wil- len und Belieben steen, disen Verglich über kurz oder lang aufzueheben unnd zue widerrueffen mit diser sondern Erleüterung, das dannzuemalen und auf jezt gestel- ten Fahl sie, die Hofjünger, das Vogelrecht ohne alles Disputieren und Verwidern aller järlichs, laut der alten Urbarien und nit wie sie an jezo pretentiert, ze raichen und ze geben schuldig. Und sollen damit baide Thaill angeregter irer Stritigkhai- ten gehörter Gestalt auf Ratification und Widerrueffen geaint, verglichen und ver- tragen sein. Und wir, die Hofjünger des Tals Montafun, bekhennen hiemit offenn- lich, das dißer Verglich, Verainigung und Abred mit unserm gueten Vorwüssen und Willen ergangen, abgeret und beschehen ist. Wir und unßere Nachkhomen sollen und wöllen auch demjenigen, so uns diser Verglich oblautendermassen auferlegen und einbinden thuet, war, vest und steet geleben und nachkhomen, darwider [77v]

158 Edition weder jezo noch inkhünfftig nit sein, reden noch handlen in kainerlay Weiß noch Weg mit Verzeich- und Begebung aller Gnaden und Freyhaiten, geistlicher und welt- licher Oberkhaiten Gerichten und Rechten, alles getrewlich und ohne Geverde. Des zue warem Urkhund, so haben wir, obbenente verordnete Commissarii Balthassar von Herliberg und Michael Witweyler, dergleichen ich, Haubtman Davidt Pappus, Vogteyverwalter der Herrschafften Bludenz und Sonnenberg, unßere aigne Insigel zue Endt der Schrifft hie fürgetruckht und uns darzue mit aignen Hannden under- schriben. So dann wir, die Hofjünger des Thalls Montafon, gemaines Landtß Inn- sigel auch hie fürgestellt, deren zwen in gleichem Laut gemacht, der ain zue des Ambtß Bludenz Handen genomben und der ander den Hofjüngern zuegestellt wor- den. Und geben ist, den ailfften Tag des Monats Junii nach Christi, unsers lieben Herrn, gnadreichen Geburt gezellt, ainthausendt sechßhundert und im achten Jar.

[78r] Item man gibt, so man das Vogelrecht samblet in Albben ainem jeden Men- schen und Khünd ain Brot und den zwayen Waiblen oder Knechten, so das Vogel- recht samblen zue Lohn zwen Gulden und auf dem Schloß inen und den Rossen zue essen und trinckhen.

Zu vermerckhen, das man bey dem Ambt Bludenz jezt vil Jar hero ainen Einziecher gehabt, wellicher, nachdeme er zuvor beaydiget worden, das Vogelrecht in der Herr- schafft Sonnenberg eingezogen. Deme hat man für Speiß und Lohn geben zehn Guldin und für ain Fiertel Haber siben Bazen.

Und zue mehrerem Bericht, so hat sollich Vogelrecht in Anno 1506 in Montafon ertragen 24 Fiertel Schmalz und 84 Werdt Käß Bludenzer Gewicht.

[78v] Vogt Käs Zins

Item Vogt Käß Zinß in Montafon. Deren sein 19 Werdt Käß. Daran zinst Bernhardt Stainmer zue Unser Frawen Kirchen ab seinem Guet und Gadenstatt daselbst, ge- nant Anthöni, 11 Werdt Käß, lautt Briefs, dessen Datum Montag nach dem Sontag Invocavit Anno 148323. Zinst jez Peter Neyer alda für jeden Werdt 4 ß d. tt. 2 lb 4 ß d.

Hieneben soll nit ohnangezaigt verbleiben, das angeregter Brief umb die 11 Wert Käß ablößig.

------23 17. Februar 1483.

Edition 159 Unnd die ab Nezen zinsen von iren Küewaiden und Albbrecht auf Nezen acht Werdt von jedem 4 ß d. Zinsen diz 1618. Jar Ulrich und Hanns, die Nezer, thuett 1 lb 12 ß d.

[79r] Vischwaiden in der Herrschafft Bludenz

Die Vischenz auf der Yll und die Brunnen, namblich Der Mülebach. St. Peters Prunnen. Die Prunnen in Pürßerawen. Der Prunn in Arünßeraw. Der Prunn zue Sanct Anthoni. Der Prunn zu Vandans. Der Prunn im Rotenstain.

Der Prunn in Gannschier sambt dem Wasser, so auß der Lüz in den Prunnen fleüst und von dannen auf die Müle daselbst [79v] laufft, wellichen Prunnenbach sambt allen andern Prunnen weylend Kayßer Maximilian der Erst (alls solliche Prunnen angefochten und durch Friderichen Mangein gefischt werden wöllen) mit Urtlen und Recht erhalten laut Urtelbriefs, so auf Perment geschriben und besiglet, des- sen Anfang steet, ich, Hanns Wolf, Undervogt zue Bludenz. Datum Mitwochen vor Sebastiani, Anno 1502.24

Item alle Brunnen im Silberthahl. Der Brunn under Tschagguns. Alle Brunnen auf baiden Seiten hinein biß an Bach Sugadin. Die Brunnen in Garyellen. Alle Brunnen auf baiden Seiten biß in Patennen.

[80r] Alle dise Prunnen gehören der Herrschafft zue Bludenz zue, allso das in den- selben niemandts alls die Herrschafft oder deme sie es vergundt oder verliehen würdet, vischen darff. Es soll auch solliche Prunnen und Vischwasser niemandts abschlagen, versezen oder verwüesten in kainerlay Weiß noch Weg.

[80v] Vermerckht die fünff verbottne Gambs Gejägt, so die Landtschafft weylandt Erzherzog Sigmunden zue Österreich etc. lob- unnd

------24 VLA, Urk. Nr. 6499, 19. Januar 1502.

160 Edition seeliger Gedächtnus mit guetem Willen Ir Frl. G[nad]en (wie die alten Urbarien lauten) zue Lieb und Gefallen verwilligt und nachgeben haben, hinfür nit mehr darinn Gambsen zue jagen.

Das erst Gejagt zum Thor, ob Braz im Bludenzer Kirchspill gelegen, sollichs ist zwi- schen den Hampflendern unnd Gadrölenspiz ungevarlich in demselben Schroffen gelegen.

Item das ander Gejagt auf den Wenden, in Bludenzer Kirchspil gelegen, so weit sich das Gambß Gebürg erstreckht.

Item das dritt Gejagt in der Albb Valbona, in Peürser Kilchspill gelegen, stost hin- den herzue an Purtschakopf des Gottßhauß zue Sanct Peter Albb.

[81r] Item das viert Gejagt in Brann in Liggam, in Bürser Kirchspill gelegen, stost aufwert an Gletscher, auch an Lüner See, ans Grüsch und an Selym.

Item das fünfft Gejagt an Tschalenger Berg in der Herrschafft Sonnenberg, so weit sich dasselbe erstreckht.

[81v] Vermerckhte Archsteckhen und die Gerechtigkait, so zu dem Ärch zue Bludenz gehörig

Item Henßle Wille zue Bürß gibt zwen Archsteckhen. Item Ulrich Blanckh gibt zwen Archsteckhen. Item Joß Müller, zwen Archsteckhen. Item Christan Stauder, vier Archsteckhen. Item Herr Hanns Parfossen Hauß, zwen Archsteckhen. Item Herr Hanns das Newhauß, ain Steckhen. Item Hainrich Gopp, ain Steckhen.

Item das Dorf zue Bürß sollen gemaingelich zwen Schlegel und sollend das Ort am Arch gegen Pürs werts schlagen und helffen den Korb hineintragen.

[82r] Item Schmid Crömers Hauß und Hofstatt zue Ludesch, das jez sein Sohn, Conrad Schmid, Bürger zue Bludenz, innhat, ist schuldig, alle Jar zum Ärch ze lif- fern ain Fueder Gurten zum Korb und zur Hurd. Das mögen sie hawen, wo sie es

Edition 161 finden und sonnst helffen das Arch sezen und schlagen. Und ist das ir Gerechtig- khait, waß die erst Nacht gefangen würdt von Yhnlanggen, das gehört inen zue und darzue gibt man inen 3 oder 4 Werdt Käß.

Item Hanns Köblß Hofstatt zue Ludesch, die jez sein Sohn, Medardus Köbel, inhat, auch Steffan Borgen Hofstatt, die Peter Rüd innhat, und Viner Cromers Hofstatt, die jez sein Sohn, Ruedolf Cromer, inhat und Hainrich Porgen Hofstatt zue Bludesch zue Sanct Niclaußen, die sein Son, Ulrich Porg, innen hat. Die sein schuldig, das Ärch helffen zue schlagen und jetliche Hofstatt soll ain Archsteckhen geben. Und so man das Arch schlagt, soll man den Leüten auf dem Wasser essen und trinckhen geben.

[82v] Zue Bericht diser Ärch Sachen, so ist zue wüssen, das vor vil verschinen Jaren die Statt Veldtkirch under der gedeckhten Prugg ain hoh- und braites Wuehr aufgebawt, allso das bißhero und fürters kaine Ynlanckhen mehr darüber ins Wallgew hineinsteigen kan, dardurch dise Gerechtigkhait auch verblichen und zue nichten gericht.

[83r] Verzaichnus aller und jeder Albben, welche in der Herrschafft Bludenz gelegen

Item die Albb Attonz. Item die Albb Ried. Item die Albb Purtscha. Item die Albb Ober Gafluna. Item die Albb Under Gafluna. Item die Albb Fräsch. Item fünff Albb Guß. Item die Albb Blattina. [83v] Item Ausser Gampell. Item Inner Gampell. Item die Albb Frattigen. Item die Albb Samang. Item die Albb Nezen. Item die Albb Valtscharviel. Item Lamardusa. Item die Albb Ybaw. Item die Albb Dafamont.

162 Edition Item die Albb Vallbell. Item die Albb Zayniß. Item Gopßerwald. [84r] Item die Albb Valulla. Item auf dem Rüed. Item die Albb Glöb. Item die Albb Sifinella. Item die Albb Zum Märckhle. Item Vermont Zum alten Stafel. Item Sudrellen Vermont. Item die Albb Tschannpruw. Item Newen Alp. Item die Alp Garnera. Item die Alp Alpnofa. [84v] Item die Albb Gafrescha. Item Gampaping. Item Vallentschera. Item die Albb Vallgalda. Item die Albb Vallzafenz. Item die Albb Gariella. Item die Albb Sarottla. Item die Albb Rungkh. Item die Albb Rüby. Item die Albb Platina. Item die Albb Gwayl. [85r] Item Ausser Gwayl. Item die Albb Tilisuna. Item Albb Hurra. Item Ober Tylisuna. Item zwo Allpila. Item die Albb Spora. Item die Albb Allsätsch. Item Dafagolm. Item die Albb Plazes.

Item alle obgeschribne Albben geben das Voglrecht geen Bludenz. Solliche seyen aber jeziger Zeit den Hofjüngern [85v] in Montafon P. 40 fl järlichen Zinß verlie- hen worden, wie oben, folio 76 ze sehen und dabey der Verglich ordenlich inseriert worden ist.

Edition 163 Item die [Albb] Salonien. Item die Albb Lün. Item die Albb Zum See. Item die Albb Villefaw. Item Alpila und Relß.

Alle auch in Montafon, Tahl Relß gelegen.

Dise jezt gesezte Albben geben das Albb- und Vogelrecht geen Sonnenberg. Mit sollichem haben die Hofjünger nichts zue schaffen.

Vorst Gassyn

[86r] Item die Herrschafft Bludenz hat ain aigen Holz und Vorst in Bludenzer Kirchspill gelegen, genant Gassyn, darinnen soll niemandt Holz hawen noch nem- ben dann die Herrschafft und ire Vogt mögen darinnen Holz hawen, Zimber und Brennholz, wie das von alter Herkhomen ist.

[86v] Vermerckht die Gerechtigkhait des Zolls zue Bludenz, was jetlichs Stuckh und Güett daselbs zalen solle

Wie dann dem jezigen Zoller zue Bludenz, Lorenz Kolpen, ain newe Zollordnung under der Hochfrl. Dt. Erzherzog Maximiliani zue Österreich, etc. Tittel und Secret in disem sechzehenhundert achtzehennden Jar verfertigter zuegestellt worden ist. Die lautet als hernach volgt.

Maximilian, von Gottes Genaden Erzherzog zue Österreich, Herzog zu Burgundt, Administrator des Hochmaisterthumbs in Preüssen, Maister Teütsch Ordens in Teütsch und Wälschen Landen, Graf zu Tyrol, etc.

Instruction, Ordnung und Bevelch, wie und wellichermassen unßer Zoll in unserer Herrschafft Bludenz von allerlay Kaufmans Waren und Güettern, Rossen und an- derm Vich, auch Wein und [87r] essender Speiß, so ein, durch und auß unsern Herrschafften enhalb des Arlbergs und andere unsere ausser- und vorderösterrei- chische Land, Herrschafften und Gebiet gefüert, geritten, getriben und getragen werden und von den Persohnen, der Juden und Jüdin, so zue Ross und Fueß der Enden hin- und wider handlen und wandlen von alterßher abgefordert worden.

164 Edition Und nun hinfüran durch gegenwürtigen und all nachkhomende unßere Zollner alda zue Bludenz zue unsern, alls Erzherzogen zue Österreich und Grafen zu Tyrol, Handen eingezogen und des niemand erlassen. Und dann auf unser tyrolische Camer oder in die Vogtey unserer Herrschafften Bludenz und Sonnenberg, wohin wir das jederzeit verordnen, verrait und Außrichtung gethon werden solle.

Von allerlay Kauffmans Wahren und Güettern

Von Kauffmans Güettern, allerlay Waren, es seye ganz oder halb guet Pfeffer, Saffran, [87v] Gewürz, Fastenspeiß, Reyß, Kupffer, Bley, Zyn und anders, nichts außgenomben. Soll von jedem Ross Sohm zue Zoll gegeben und genomben werden wie von alter Herkomen 12 d.

Ain Sohm Spezerey 12 d Ain Pallen Thuech 2 ß d Ain Sohm Stahel 14 d Ain Sohm Eyßen 14 d Ain Sohm Ynßlet 12 d

[88r] Waß aber für Ynßlet in unser Grafschafft Tyrol gefüert und darinnen ver- khaufft würdet, darvon soll unzt auf unßer Wolgefallen und Widerrueffen allein der halb Zoll, thuet vom Sohm sechß Pfening, genomben werden 6 d.

Ain Sohm Haniff 9 d Ain Stuckh Zwilch 1 ß d Ain Segessen 1 d AinKalb-,ainGayß-oderSchaffel,jedes 1d AinOxen-,Kue-oderStierhaut,jede 2d [88v] Ain Sohm Leder 6 d Ain Sohm Wezstain 6 d Crömerey,sogefüertwürdtundnitgarainSohmist 6d Von ainer Holzhackhen 1 d Von ainer Korn Wannen 1 hlr Ain Crömer mit ainer Kräzen 1 krl Ain Kessel 5 d AinJudoderJudingebenvonirenPersonenzueZoll 60d

Edition 165 [89r] Und waß sie für Wahren füeren oder tragen, darvon sollen sie den Zoll nach Außweißung der Zoll Tafel innsonderhait bezalen. Und fürnemblich von Gold, Sil- ber,EdlstainundKlainoternvonjedemPfund 6krl

VonjedemPfundtSeydenoderSeydenwahr 3krl

Silber unnd Ärzt ist bißher zollfrey gewest, darbey lassen wirs diser Zeit noch bleiben.

Item ain Glaßtrager gibt ain schöns Glaß, doch ist im der Zoller schuldig dasselb voll Wein zue geben.

Von Rossen und anderm Vich

Von jedem Ross, es seye ganz oder geschnitten, das Kauffmansguetist,sollzueZollgegebenwerden 5krl

[89v] Von ainem Veldpferdt [zwölf Pfening, id est]25 12 d

Von ainem Fylle 2 krl

Wann aber Engendeiner oder ander Persohnen mit Rossen über die Gebürg faren und nit Politen fürzueweisen, das sie aindtweders zue Bregenz oder Veldkirch die merern Zoll darfür abgericht, so sollen sie dieselben diß Orts gleichsfals abzuerichten schuldig sein und nit underlassen, auch durch ine, dessen auf unser o.ö. Camer oder unsern Vögten und Vogteyverwaltern sonderbar verrait und wann dergleichen Pferdt der Enden ankhommen, beriertem unßerm Vogt oder Vogteyverwaltern bey Straf allßbald anzaigt werden.

Von ainem Ochßen 9 d [90r] Von ainem Pfarr Stier 6 d Von ainem Strostier 6 d Von ainer Kue 1 krl Von ainer Zeit Kalbel 1 krl Von ainem Schwein 2 d Von ainer Haut oder Fehl 1 d VonainemSchaf,Castraun,GayßoderBockh 2d

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25 Eingefügt von Hand 5.

166 Edition [90v] Und zue den Jarmärckhten zue Bludenz, so man das Vich da kaufft und ver- khaufft, gibt ain jeder, der Vich verkhaufft, von ainem jeden Gulden, so er darauß löst, zwen Pfening. Und wellicher kaufft, es seyen Mezger, frembde oder haymisch, von ainem jeden Stuckh Rind Vich, so sie kauffen und durchtreiben 1 kr und von aim klainern Vich 2 h [Ein fl]26 zue Zoll [auf]genomben. Die Bürger zue Bludenz und ire Außburger, die da Erbburger sein, von deme, was sie verkhauffen oder zue iren Hauß Notdurfften wider erkauffen, sein kain Zoll schuldig zue geben.

Von Wein, Salz, Schmalz und Käß

Von ainem Sohm Landtwein 6 d VonainemSohmwelschenWein 9d [91r] Von jeder Maß pranten Wein, sie werde gefüert oder getragen 1 d Von ainem Sohm Salz 6 d Von ainem Sohm Hanff 9 d Von ainem Sohm Schmalz 9 d Von ainem Pündtele Schmalz 3 d Von ainem Sohm Käß 9 d Von ainem Ziger 3 d

[91v] Waß aber für Schmalz, Käß und Ziger in unser Frl. Graffschafft Tyrol gefüertt und darein verkhaufft würdet, darvon soll unzt auf unser Wolgefallen und Wider- rüeffen allain der halb Zoll genomben und der ander Halbthaill nachgelassen werden.

Und dieweyl sich steetigs die Güetter auf den Strassen verendern und newe Güet- ter darauf komen, so hievor nit gefüert worden, dergleichen auch alle Kaufmans- und andere gemaine Waren in den Zoll Taflen nit wol könden beschriben oder benent werden, darmit aber unser Zoll dardurch nit geschmalert oder uns unser Camerguet endtzogen werde, so ist demnach unser ernstlicher Bevelch, das alle und jede unsere Zoller und Aufseher guet Achtung und Aufsehen haben und nichts ohnverzollt durchgeen oder passieren lassen, sonder wann allso obgeschribner- massen allerlay Wahren und Güeter an den Zoll komen, die in diser Zoll Tafel nit begriffen sein, von denselben und jeder innsonderhait sollen sie nach Gelegenhait der Wahr und sonderlich, ob sie in unsern Landen bleib oder [92r] darauß verfüert

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26 Korrigiert von einer anderen, nicht identifizierten Hand.

Edition 167 würdt, andern dergleichen Wahren, so in der Zoll Tafel benent und begriffen sein gemeß die Verzollung abfordern, einziechen und uns verraiten, doch solliches jederzeit unsern oberösterreichischen Camerräten zue schreiben und anzaigen und derselben Beschaidts darüber erwarten.

Alle und jede Gewerbs und Handlßleüt, Fuerleüt und Sämer, auch all ander, so alda vermög diser unserer Verordnung abzuezollen schuldig sein, sollen ire Waren und Güeter trewlich und erberlich ansagen und abzollen und darinn nichts verhalten. Welliche aber das nit thuen würden oder wolten, sondern darwider gefarlicher und frefendtlicher Weiß hanndlen, auch Betrug gebrauchen und unabzollt durch- faren oder die gewondlichen Strassen fliehen und ander Steg oder Abweg suechen, die sollen das zollbar Guet ohn Mitel verwürckht haben und dasselbig uns genz- lich haimbgefallen sein unnd zue unsern Handen eingezogen, verrait, auch der Verbrecher, nach Gelegenhait der Sachen [92v] durch uns gestrafft werden. Von wellichen Güetern, so wir allso einziechen lassen werden, wöllen wir allßdann unsern Ambtleuten, Zollnern und Aufsehern oder wer sonst die Contrabanda er- öffnen und anzaigen würdt, namblich von den gulden, silberin und seyden Wahren, auch von dem rauchen Gefüll und Fueter und niderlendischer Leinwat ain Vierten- thail, aber sonst durchauß von allen andern zollbaren Güetern, Ross und Vich ain Dritenthail auß Gnaden erfolgen lassen. Und schaffen darauf mit euch allen und jeden innsonders mit Ernst, das ir sollichen Zoll vermög diser unserer Zollordnung raichet und gebet und euch dessen kaineswegs verwideret noch widersezet, alles bey Vermeidung unserer Ungnad und obgeschribner Confiscierung und Straf. Das haben wir eüch, darnach zue richten und vor Schaden und Nachthail zu verhieten wüssen, nit verhalten wöllen und beschieht daran unßer ernstlicher [93r] Will und Mainung. Geben zue Ynsprugg, den vierzehennden May, Anno sechzehenhundert und achtzehne.

C[onrad], F[rei]h[err] zue Bemelberg M[elchior] Geuwer T.C. Locus sigilli Commissio Ser[enissi]mi D[omi]ni Archiducis in consilio M[atthias] Burckhlehner P. Reichart.

168 Edition [93v] Von Vischen

Visch Verbott

Item an der Kirchweyhe zue Unser Lieben Frawen Kirchen in Montafon im ersten Herbstmonat so verpeüt mann das Vischen mit den Garnen und Nezen. Und welli- cher nach demselben Tag hin mit Garnen und Nezen mehr vischet, der ist der Herr- schafft zu Straf und Pueß verfallen ain Hand oder 10 lb d.

Groppenwayd

Item die Vischwayd zue Bludenz zwischen baiden Stainen, Trafaschinen und Glattilßstain, gehört der Herrschafft zue, das niemandt darinn groppen soll biß auf Mittfasten ungevarlich. Aber nach Mitterfasten mag man wol darinnen fischen und groppen.

Groppen Zins

Item wellichen die Herrschafft oder ire Vögt die Wayd zwischen baiden Stainen hin verleichen, so soll jedtlicher Fischer, der die Wayd empfacht, so lang sie darinnen fischen der Herrschafft oder dem Vogt alle Wochen ain Kratten mit Groppen geben.

[94r] Die andern Vischer zue Bludenz und in Montafon, welliche auf der Yll grop- pen, soll ain jeder alle Jar ain Merzen Kratten der Herrschafft zue geben schuldig sein.

Item das Wasser mit der Schnuer und Anglen zue fischen über Jare ist frey, auch mit den Garnen und Watten darinnen zue fischen, ist auch frey biß auf den obge- melten Tag, so man das verbeüt. Doch in den Brunnen soll niemandt fischen.

Zehend zu Türring

Item der halb Zehenden zue Dürring in der Herrschafft Bluemenegg gehört dem Altar Unser Lieben Frawen in der Pfarrkirchen zue Bludenz. Über solliche Pfrondt ist ain regierender Herr und Landtsfürst Collator und mag dieselbe verleichen wem er will.

Edition 169 [94v] Hernach sein verschriben die Steüren, Zöll und Zins, Rent, Güllt, Güetter, Lehen, alle Herrlichait und Oberkhait, so zue der Herrschafft Sonnenberg gehörig

Item die groß Gnoß zue Sonnenberg als zue Niziders, Bürs, Braz,TalasundzumClostergibtalleJaraufMartiniSteur 103 lb d Item die Gnoß in Montafon, so vormals geen Sonnenberg gehörthat,gibtjärlichzueSteür 75lb8ßd ItemdieHofjüngerinMontafongebenjärlicheSteur 16lb16ß d Item Graf Wilhelms Leut von Montfort geben auch die Hofjünger järliche Steur 4 lb d [95r] Item des Pürßers Leut und Gnoß geben järlicher Steur 10 lb d Daran seyen die Hofjünger inen zue erstatten schuldig jedes Jars 1 lb 16 ß d ItemdieWalßerinBranngebenjärlichSteur 8lbd ItemdievonNenzingenundFrastenzgebenjärlicheSteür 21lb d

Hand Steür

ItemdieNauderßerzueBrazgebenjärlicheHandtsteur 2lbd

[95v] Zoll zum Closter und auf Zürs

Endet sich am Heiligen Abendt zue Weyehnächten. Den verleicht man järlich, nach dem er ertragen mag. Ist Herrn Peter Stampfer verliehen worden Anno 1506, P. 100 lb d.

Anno 1598 ist der Zoll Christian Schuelern bestandtßweiß und, nachdeme er jamer- lich umb sein Leben komen, seiner hinderlassnen Witib Elisabetha Burtscherin der- gestalt verliehen worden, das sie järlich auf Sanct Johannis Baptistae27 67 fl 30 k und auf Johannis Evangelistae Tag28 zue Weyehnächten auch 67 fl 30 k Zoll Be- standtgellt bezalen und umb dises Bestandtgellt gnuegsame Versicherung (wie dann beschehen) thuen solle. Betrifft allso der ganz Zollßbestandt 135 fl.

------27 24. Juni. 28 27. Dezember.

170 Edition [96r] Hernach volgen die järlichen Pfening Zins in der Herrschafft Sonnenberg, vom Älpele in Formanyn an zue raiten, nach und nach herauß von ainem Kirchspil zue dem andern biß geen Frastenz. Item der Statt Bludenz, dem Thal Montafon und Bluemenegg, wie solliche in disem sechzehenhundert und achtzehennden Jar ge- zinst und in den Ambtß Raitungen nach ainandern gesezt, umb welliche dann alte und newe Zinßbrief verhannden mit iren Haubtnamen, auch specificierten Under- pfanden und der Jarzal verzaichnet. Solliche Zinßbrief seyen auß gnedigem Bevelch ainer Hochloblichen oberösterreichischen Camer durch den Vogteyverwalter, Haubt- man David Bappus, im 1617. Jar derselben hineingeschickht und in der Schaz Re- gistratur in Verwarung gelegt. Dargegen aber, auß höchstgedachter Camer Bevelch, collationierte und durch erstermelts Vogteyverwalters Innsigel und Handtschrifft verfertigte Abschrifften bey dem Ambt Bludenz aufbehalten worden.

[96v] Sonnenbergische Pfening Zins

Erstlich Ulrich Jenne ab dem Älpele, so zwischen Formanin und Thannberg gele- gen. Zinst jezt Hanns Schueler alda, darumben kain Brief verhanden 6 ß 6 d.

Item es würdet gezinst ab dem newen Anger, zur Stuben am Arlberg gelegen. Stost außwerts an die Landtstraß, abwerz an das Wasser Alfenz, auf- und einwerz an die Allmain, darumben auch kain Brief verhanden järlich 2 lb d. Jezige Zinser seyen die Underthanen alda zur Stuben und an ir Statt Jacob Stülz als Trager. Id est 2 lb d.

Item Clauß Linser und Joß Weber zinsen laut Briefs No. [1] ab irem Hauß, Hofstatt, Hofraite und Guet, daran gelegen am Langen. Stost abwert [97r] an das Wasser, aufwert an die Landtstras, einwert an die Rüfe, außwert an Peter Gebhardten Guet. Und noch ab vier andern Stuckhen und Güetern alda, nach Außweißung des Briefs järlich 2 lb d. Jezige Zinßer die Underthanen zur Stuben und an ir Statt besagter Jacob Stilz als Trager 2 lb d.

Item Henßle Joß zur Stuben zinst laut Briefs No. [2] ab dreyen Stuckhen und Güe- tern sambt dem Stuckh, genant dz Schröflin, und ab ainem Dritenthail im Hauß unnd Hofstatt, alles zur Stuben gelegen. Stost das erst Stuckh Guet, so in seinem Anger, außwert an Henßle Linsers Guet, einwert an Herr Thomas Guet, aufwert an die Landtstraß und abwert an das Wasser Alfenz. Item ab irem Stuckh im alten Anger. Stost außwert an Hans Kellers Guet, einwert an Rüede Walters Guet, auf- wert an die Allmain und abwert an die Landtstraß. Item ab irem Stuckh Guet [97v]

Edition 171 im Flächßen mit sambt dem Stuckh, genant das Schroflin. Stost einwert an ander ire Güeter, auß- und aufwert an Rüede Walters Güeter und abwert an den Bach. Item ab irem Drittenhaill [!] in Hauß und Hofstatt zur der Stuben. Stost aufwert an Henßle Linsers Guet und zue den dreyen Orten an die Allmain. Datum 1457, zinsen jezo die Underthanen zur Stuben 2 lb 6 ß d.

Ainem jeden jezigen und künfftigen Vogt und Ambtß Einnemer hieneben diz zue Information. Weyl die obgeschribne drey Zinß und Underpfand in merckh vil Stuckh unnd Thail zerfallen, so seyen in jüngst gehaltner bludenzischen Ambtß Urbars Bereitung die Underthanen und Zinßleut zur Stuben dahin behandlt worden, das sie zue Einziechung diser 6 lb d 6 ß d ainen Trager sezen sollen, wellicher disen Zinß einziechen und in dz Ambt erlegen solle, wie dann damaln Jacob Stilz hierzue verordnet worden ist. Das soll auch inkhünfftig observiert werden, [98r] nachdeme unzthero Peter Stampfer ab dem Zollhauß zum Clösterle järlich 9 lb d verzinst, an denselben aber Hanns Sepp 8 lb d mit dem gebürenden Haubtguet abgelöst, allß seyen volgende fünf Zinß darumben erkhaufft worden, die fürters in das Ambt Bludenz biß zue gebürender Abloßung verzinst und verrait werden sollen.

Caspar Bertlin von Bludenz ab seiner Wisen und Guet alda im Underveld gelegen. Stost aufwert an Lenz Kolpen Erben Guet, außwert an Hanns Schaplers Guet, ab- wert an Simon Thomans Erben Zurcher und Hanns Sudrellen Erben Güeter, ein- wert an andere ire Güeter. Item ab ainem Ackher im Underveld beim heiligen Creüz gelegen. Stost abwert an die Landtstraß, einwert an der Frawen zue Sanct Peter Guet, aufwert an Gassünner Veldweg, außwert an Sigmundt Freyen Guet. Des Briefs Datum steet Anno 1539, zinsen jez Adam Zurcher und Christian Spanner 2 lb d.29

[98v] Balthassar Marquart, genant Schneider, laut Briefs No. [4] ab Hauß, Hofstatt, Krautgarten, Bombgärtel und Einfang, alles zue Niziders im Dorf an der Landtstraß gelegen. Stost außwert an Hainrich Kienis Pombgarten, zue den andern dreyen Seiten an die Landtstraß. Mer ab ainer Wisen in Trasawen in Nizider Kirchspil gelegen. Stost aufwert an Buzeriners Erben Guet, abwert an Geörg Vitters Guet, ein- wert an Christan Zanlansers Guet, zue der vierten Seiten an Bernhardt Reichlins Guet. Das Datum dises Briefs Anno 1541, zinst jez Caspar Schmid 3 lb d.

Sigmundt Blanckh von Beürs zinst crafft Briefs No. [5] ab vier Mitmel Ackher alda im Aussern Veld in Quaderellen gelegen. Stost abwert an Fabian Bartholden Guet, einwert an Thoni Wachters Guet, aufwert an Wolf Humbels Guet, abwert an Leon-

------29 Marginal als Brief No. 3 bezeichnet.

172 Edition hardt Penzen Guet. Mer ab fünfft halb Mitmel Ackher zu Beurs im Veld zum Creuz gelegen. Stost abwert [99r] an Claß Valewen Guet, einwert an Hannßle Gaschierers und Lienhardt Müllers Guet, aufwert an Conradt Willis Guet, außwert an Widems Guet. Mer ab ainer Wisen auch daselbß oberhalb zue Braden gelegen. Stost abwert an Clauß Valewen Guet, einwert an Conradt Willis Guet, aufwert an Ursula Willin Guet, außwert an Hannsen Hartman und Andreas Seebergers Güeter. Datum diz Briefs Anno 1545, zinst Adam Zurcher, Bürger zu Bludenz 2 lb d.

Hainrich Reüz von Beürs zinst vermög Briefs No. [6] ab ainem Ackher zue Beurs im Innern Veld zue Rotenstain gelegen. Stost ab- unnd einwerdt an Leonhardt Reüzen, aufwert an Andreas Payers und an Joß Hardtmans Guet, außwert an Clauß Lenzen Erben Guet. Item ab seinem halben Berg zu Peürs [99v] auf Zalun gelegen und da der ander halb Thail Anna Gaschierin zuegehördt. Und stost der Berg gar (so noch unthaillt ist) außwert an Hanns Jäckhlins Erben Guet, abwert an Hanns Erhardten unnd an Clauß Benzen Erben Guet, einwert an Daniel Reüzen Erben Guet und auf- wert an Joß Gaschierers Guet. Datum des Briefs Anno 1539, zinst jeziger Zeiten Hanns Reüzen Hausfraw zue Beurs 1 lb d.

Thoman Friz, Landtamman zue Sonnenberg, zinst innhalt Briefs No. [7] ab seinem Hof zum Clösterle gelegen. Stost einwert an Hanns Ammans seeligen Erben Guet, abwert an die Landtstraß und Allmain, außwert an Othmar Bügen und aufwert an die Allmain. Gedachts Briefs Datum Anno 1608, zinsen jez gedachts Frizen Erben 1 lb d.

[100r] Peter Mutter zinst laut Briefs No. [8] ab seinem Stuckh unnd Guet, genant Graflangen, mit sambt dem Stadl unnd Tygen, so darauf stand und am Langen gelegen. Stost einwert an das Tobel zwischen Barsur und Graf Lang, außwert an Kuenzle Balzers Vätschen, abwert an die Landtstraß, aufwert an die Allmain. Das Datum Anno 1475, zinst Hans Müller am Langen 3 lb d.

Item Thoman Gaßner zum Clösterle zinst laut Briefs No. [9] ab seinem Guet und Gadenstatt zum Clösterle am Langen mit sambt dem Stadl, der darauf steet. Stost abwert an die Landtstraß, aufwert an die Allmain unnd Paul Gallen Khünder Guet, ein- und außwert auch an Paul Gallen Khünder Guet. Datum Anno 1457, zinst jez Gorius Nauderßer und seine Consorten 1 lb d.

[100v] Peterman Jäckhlin zur Stuben zinst vermög Zinßbriefs No. [10] ab zwayen Stuckhen und Güetern im Closter Kilchspil. Erstens ab zway Thail des Hauß, Hof- statt, Guet und Hofs, das bey ainander innerthalb Spallrew Bach gelegen. Stost

Edition 173 außwert an Nigger Schmuckhers Wayd, einwert an Cuenz Gebhardt Zschennman- ten, abwert an die Landtstraß, abwert an die Alfenz. Item ab dem Guet Gafradura Ella. Stost allenthalben an die Allmain. Das Datum Briefs Ao p. 1462, zinst jezo Florin Gantner 1 lb d.

Clauß Linser zum Clösterle zinst innhalt Briefs No. [11] ab ainem Stuckh Guet, am Langen gelegen ob der Straß mit sambt dem Stadl, der darauf steet. Stost außwert an Peter Gebhardts Guet, einwert an Adams Guet, vom Parfux aufwert an Lewe Gang und abwert an die Landtstraß. Diser Brief steet am Dato 1456. Jar, zinst jez Peter Amman 1 lb d.

[101r] Ulrich Häfen zum Clösterle zinst lautt Briefs No. [12] ab seinen Stuckhen und Güettern alda am Langen gelegen, genant Wartaw. Stost aufwert an die Landt- straß, außwert an die Rüfe, abwert an die Allfenz, einwert an der Gellen Guet. Item ab ainem Guet zum Clösterle bey seinem Hauß gelegen. Stost aufwert an die All- main, einwert an des Schmidlins Guet, außwert an ander sein Guet, abwert an die Gassen. Der Beschluß diß Briefs Anno 1463, zinst jez Hans Amman 2 lb 12 ß d.

Wille Müller zinst vermög Briefs No. [13] ab der Albb Albona im Closter Kirchspil gelegen. Stost aufwert in den höchsten Spiz, abwert an die Allmein, einwert an Gabriel Hafens Albb, außwert an Valgalden. Das Datum Anno 1475, zinst jezo die Statt Bludenz 2 lb d.

[101v] Aßman Wolff zum Closter zinst von seiner Seegen alda Wasserfahl 5 ß d.

Wielandt Schneider zue Talaß zinst laut Briefs No. [14] ab etlichen Stuckhen und Güetern im Wald gelegen. Erstens ain Stuckh ob dem Wanger ob der Gassen gele- gen. Stost aufwert und einwert an andere seine Güeter, abwert an die Straß und aufwert an den Perg. Item ain Ängerle ob der Straß am Stelzenbach. Stost auf- und außwert an Scheppaß, abwert an die Landtstraß und einwert an den Bach. Item ain Stuckh enhalb der Allfenz. Stost einwert an ander seine Güeter, außwert an Andreas Wangers Guet, außwert an Peter Purtschers Guet, abwert an die Allfenz. Das Da- tum Anno 1464, zinst jezo Joß Purtscher 1 lb 8 ß d.

Item Andreas Wagner zue Talaß zinst besag Briefs No. [15] ab zwayen Tayllen [102r] im Hauß, Hofstatt, Hofraitin und Einfang zue Talaß. Stost aufwert an die Landtstraß, ein- und abwert an Hainrich von Sangs Guet, außwert an die Allmain. Item ab irer Wayd in Zschanentes. Stost aufwert an die Landtstraß, abwert an die Allfenz, an das Sand unnd an des Kesslers Guet, außwert auch an die Allmain, einwert an

174 Edition Andreas Wagners und Hainrich von Sangs Guet. Item ab zway Thaillen Guet ge- legen ob der Gassen, das man nent Martines. Stost aufwert auch an Hainrich von Sangs Guet, abwert an die Landtstraß, außwert an Oschwald Müllers Erben Guet, einwert auch an die Landtstraß und Hainrich von Sangs Guet. Item die zwen Thaill Wasser, das da gehört auf dem Guet über die Gassen herauß zue Wässern. Item ab zwen Thail Guet under der Straß, genant im Boden. Stost abwert an die Alfenz, an das Sand, aufwert an Hainrich von Fangs Guet, außwert an die Waßerloyte, die da gemain ist mit Hainrich [102v] von Fangs, einwert an der Tobler Güeter. Item ab zwen Thaill Wiß under der Straß. Stost aufwert an die Landtstraß, ab-, auß- und einwert an Hainrich von Fangs Guet. Item ab zwen Thail Guet. Stost auf- und auß- wert an Hainrich von Fangs Guet, abwert an die Allfenz, an das Sand, einwert an Peter Purtscher und seiner Khünder Guet. Item ab zwen Thail Waid, die man nent Zum Werenzen. Stost abwert an die Wayd, die man nent Zscheppes, einwert an dz Thobl. Item ab zwen Thayl Wayd gelegen auf dem Aussern Perg. Stost abwert an Oschwald Müllers Erben Guet. Item ab zwen Thaill Guet, das [man] nent Zum Ried, gelegen enhalb dem Riedwasser Allfenz. Stost abwert an das Wasser Allfenz an das Sand, außwert an Hainrich von Fangs Guet, einwert an Hänsch von Grafen Guet. Item ab zwen Thaill Guet gelegen auch in der Refier, das man nent Zue der Mittlesten Bargen. Stost auf-, [103r] auß- und einwert an Hainrich von Fangs Guet, abwert och an die Allmain und an die Allfenz und an das Sand. Item ab zwen Thaill Guet gelegen im Mayensäß, das man nent Partiguw. Stost aufwert an die Allmain, ab- unnd einwert an der Tobler Güetter, außwert och an Hainrich von Fangs Guet und obren inhin an den Wald. Item ab zwen Thail unnsers Wassers, das auf dem obgenanten Guet gehört und och gemain ist mit Hainrich von Fangs. Item ab unßer Gerechtigkait in der Albb Spullers und in dem Mayensäß, genant Laigiß. Item und darzue auß und ab unserm aignen Drittail auch in den obgeschriben Stuckhen und Güetern allen, in den obgeschribnen Marckhen gelegen, in demselben Drittail un- ser Schwester und Gschwiegen Ellsen Wangnerin, ainen Viertentail außgenomben. Das Datum obbemelts Briefs Anno 1463, zinst jez Thoni Purtscher 3 lb d.

[103v] Zu merckhen, das nachvolgender zue dem obbeschribnen Brief gehörig, dann der alte Brief verlohren worden.

Anthoni Purtscher im Ussern Wald in Talaser Kirchspil zinst laut Briefs No. [16] ab Hauß, Hof, Hofstatt, Stadl, Stallung und ganzem Guet daselbst im Aussern Wald gelegen. Stost aufwert an die Landtstraß, außwert an das gemain Gessellin, ab- wert an die Allfenz und einwert an andere seine aigne und an seines Schwehers Güeter. Das Datum diz Briefs Anno 1608, zinst obbesagter Bekhenner 12 ß d.

Edition 175 Item Hainrich Marte zue Talaß zinst vermög Briefs No. [17] ab Hauß, Hofstatt und Stadl, Ackher und Wissen, alles bey ainander gelegen. Stost aufwert an die Landt- straß, abwert an die Allfenz, auß- und einwert an Schilänen Güeter und och auß- wert [104r] an des Wangers Guet. Item ain Wiß, die enhalb dem Wasser gelegen und genant ist Portannuw. Stost abwert an die Allfenz, auf- und einwert an Scha- lenen Güeter und och aufwert an des Wangers Guet, außwert an die Allmein. Item ain Stuckh Guet, genant Tiedtscheß. Stost ab- und inwert an Schalenen Güeter und och aufwert an die Allmein, außwert an Oschwald Müllers Erben Guet. Item ain Stuckh Guet und Punte och Wayd bey ainandern auf Gant Zscheppes gelegen. Stost abwert an die Landtstraß, außwert an Oschwald Müllers Erben Guet, einwert und aufwert an ander Leüten Waid, die och genant ist Zscheppes. Item ab ainer Vier- tenthail und ab allen Rechten, so wir haben an- und in der Wayd, die man nent auf dem Werenzen. Das Datum obbemelts Briefs Anno 1463, zinst jez Hanns Koch zue Talaß im Wald 3 lb 7 ß d.

[104v] Item Ellsa Drechßlin, Hanns Mezlers Weib, und ire Khünder zinsen besag Briefs No. [18] ab Hauß, Hof, Stadl, Hofraite, Gemächer unnd Güetter, alles bey- und anainandern im Alpele am Lech, Thannberger Pfarr, in der Herrschafft Sonnenberg gelegen, namblich ab dem halben Thaill und da der ander halb Thail Hof Hannsen Salzman zue Veldtkirch 3 lb d Zinß uf hat. Stost der Hof gar aufwert an die Wayd an den Zaun, außwert an Zaun an die Wayd, abwert an das Wasser [g[e]n[ann]t] der Lech, inwert an unßer Väschen, die ledig und loß ist. Stost einwert an Simon Drechßels Guet, abwert an Lech, aufwert an die Wayd. Item ab 27 Kuewaiden ab dem halben Thail in Albb- und Mayensäß, je negst ob dem obgemelten Hof gelegen mit sambt den Madern, Dueyen [!], Scharn, Tach unnd Gemach und was darzue gehört. Stost gar einwert an die Albb Formanin, aufwert an den höchsten Gradt und Spiz, außwert an Zürser30 Gerechtigkhait, an [105r] Marckhbach, abwert an Lech. Das Datum Anno 1513, zinst Hans Schueler 2 lb d.

Item Hans Werenz von Talaß zinst laut Briefs No. [19] ab Hauß, Hof, Stadl, Ackher und Wisen, bey ainander gelegen. Stost aufwert an Caspar Ganns Erben Guet, in- wert an der Tschugenen Guet, abwert an Michael Bugen Guet, außwert an den Gra- ben. Item ain Stuckh, in der Aw genant. Stost auf- und abwert an Hainrich Schal- hardts Güeter, inwert an Lenhardt Scholen Erben Guet. Item ain Mayensäß und Bergmad. Stost aufwert an Hanns Perfosen Guet, inwert an Cuenen Waldners Guet, ab- und außwert an Gundellatschen Guet, namblich abwert an den Limmat. Datum Anno 1463. Disen Zinß raichen jezt Martin Schallers Erben. 3 lb d.

------30 Im Original fälschlich: Zürkser.

176 Edition Caspar Ganns zue Talaß zinst vermög Briefs No. [20] ab ainer Gadenstatt [105v] und Guet Vallgrassa. Stost aufwert an die Allmain, inn- und abwert an Lenhardt Tschollen Erben Guett, och abwert an den Graben, außwert an das Tobel. Item ain Stuckh Guet und Gadenstatt Gaferdura. Stost abwert an ander unßer Guet, das un- der der langen Muren gelegen ist. Stost außwerts an Hainrich Gabelloten Guet, auf- wert an die Allmain, einwert an Peter Lorenzen Güeter. Der Beschluß Anno 1463, zinst jezo Bartle Wolf und Hanns Burtscher 1 lb 10 ß d.

Item Hainrich Blanckh zue Talaß zinst innhalt Briefs No. [21] ab seinem Guet alda, genant auf der Ebin. Stost aufwert an andere seine aigne Güeter auf dem Stain, ungevarlich außwert an Henßle Geigers Guet, einwert an ander sein aigen Guet alls die Marckhen außweisen, aufwert an die Straß. Das Datum Anno 1468, zinst jez Peter Amman 10 ß d.

[106r] Hanns Müller zue Talaß im Wald zinst vermög Briefs No. [22] ab Hauß, Stadl, Hofstatt und Guet, alles bey ainandern zue Talaß im Wald gelegen. Stost außwert an Bach, abwert an die Landtstraß, inwert an Zscheppes und an Peter Wangers Guet und aufwert an die gemain Wayd. Datum Anno 1485, zinst jez Joß Purtscher 1 lb d.

Christian Fleischer von Talaß zinst lautt aines Briefs No. [23] ab Hauß, Hofstatt und ganzem Einfang, genant Schnägele, im Talaser Kirchspil gelegen. Stost abwert ans Wasser, inwert an Lienhardt Schalenen und ans Wangers Wayd, aufwert an die lan- gen Puechen, außwert an die Allmain. Item ab ainem Stuckh, genant Hewperg. Stost einwert ans Frechen Alprecht, sonst allenthalben an die Allmain. Datum des 1473. Jars, zinst jez Christian Püg und Christian Nauderßer 2 lb 10 ß d.

[106v] Mathias Oschwald zue Talaß zinst von seiner new erbawten Seegen Wasser- fahl 5 ß d.

Bedachter Oschwald zinst von seiner Müle alda Wasserfahl 10 ß d.

Hanns Sugg von Talaß zinst von seiner Seegen alda Wasserfahl 5 ß d.

Hainrich Blanckh zinst besag Briefs No. [24] ab etlichen Stuckhen und Güetern in Brazer Kirchspill gelegen, erstlich ab ainem Drittaill des Hauß, Stadls, Hofstatt und ab ainem ganzen Halbthaill des Bombgart Ackhers und Wisen, so bey ainander ge- legen. Stost aufwert an die Landtstraß, abwert an die Allfenz, inwert an Jeri Mechels Guet, außwert an Hansen [107r] von der Lewe Guett. Item ab ainem ganzen Drit- thaill in der Wisen, die enhalb der Allfenz gelegen ist. Stost außwert an Leonhardt

Edition 177 Walsers Guet, innwert an die Allmein, abwert an die Allfenz, aufwert och an die Allmain. Item ab ainer Rosspündten gar och enhalb der Allfenz gelegen. Stost ab- wert an die Allmain, inwert an Frassenbach, aufwert an das Joch, außwert och an die Allmain. Item ab ainem Stuckh Guet gar auf Gafraw gelegen. Stost inwert an Leonhardt Walßers Guet, abwert an Ulrich von der Lewe Guet, außwert an Hanns von der Lewe Guet, aufwert an das Joch. Das Endt Briefs Anno 1467, zinsen jezt Anthoni Marckh, Geörg Neßler und Gorius Wallßer 7 lb d.

Item Joß Überlauzers Söhne zinsen besag Briefs No. [25] ab der Albb Mason, ob Braz in Brazer Kirchspill gelegen. Stost aufwert auf den [107v] Gradt und abwerdt auf den Gradt, außwert an den mittlesten Mülbach und einwert an die Albb Forma- nin. Datum Anno 1453, zinsen Thoman und Bartle Grassen und Caspar Tschugg- mell 2 lb 10 ß d.

Peter Michel zue Braz zinst laut Briefs No. [26] ab seinem Stuckh und Guett, ge- nant Gafrüll in Brazer Kirchspill gelegen. Stost zue allen Seiten an die Allmain und och abwert an die Allfenz. Das Datum Anno 1444, zinst jezt Wolf Aßman und Geörg Schallner 2 lb d.

Egli Michael von Braz zinst innhalt Briefs No. [27] ab seinem Guet, Hauß, Hofstatt und Hofraite, bey ainander in Brazer Kirchspill zue Gardiß gelegen. Stost außwert an Wältin Gunggälen Erben Guet, inwert an Hans Nauderßers Erben [108r] Guet, aufwert an den gemainen Weg, abwert an das Wasser Allfenz. Datum Anno 1463, zinst Wolf Aßman und Geörg Schallner 1 lb d.

Hanns Lew der jung zinst von seiner Müle und Seegen zue Braz Wasserfal 10 ß d.

[108v] Hernach volgen die Pfening Zins in Nizider Kirchspill

Bartlome Reüz, Lanndtaman, zinst crafft aines Briefs No. [88] ab seinem Ackher Zum Creuz genant, im grossen Nizider Veld gelegen, so ungevar vier Mitmel. Stost einwert an Veldtweg, aufwert an Jacob Maten und Widumbs Güeter, abwert an Hanns Gerolt und außwert an Simon Buzenreiners Guet. Diser Brief laut zue End Anno 1608 1 lb d.

Leonhardt Koler zinst vermög Brief No. [89] ab Hauß, Hof, Stadl, Hoffstatt, Hofraite und Bombgarten zue Niziders im Dorff gelegen. Stost außwert an die Gassen, auf- wert an Hanns Garruten und Ulin vom Stain Guet, inwert an Henßle Pückhls [109r]

178 Edition Guet, abwert an Uli Pügen Erben Guet. Item ab ainem Ackher in Schalgawen. Stost außwert an Thoni Gottßgabs, Hänßle Putschen und Ulrich Trechßels Güeter, inwert und abwert an Ulrich Pügen Erben Guet, aufwert an Hanns Pügen Guet. Item ain Ackher zum Gatter. Stost außwert an gemainen Weg, abwert an Widumb, inwert an die Landtstraß, aufwert an Peter Ammans Guet. Item ainem Ackher im Hellenbar- ten. Stost außwert an Hanns Taforna Guet, auf- und einwert an gemainen Weg, ab- wert an Hanns Gusatschen Guet. Item ainem Ackher auf Arusch. Stost auß- und abwert an Sigbergs Guet, inwert an die Armetyn, aufwert an der Gottgab Guet. Item ain Stuckh Guet an der Aw gelegen. Stost abwert an die Aw und Allmein, aufwert an Brunnen, außwert an Willi Pückhls und Victor Classeten Guet, inwert an der Zalanser Guet. Item ain Ackher, genant der Glatt Ackher. Stost außwert an Hännßle Drechßels und Leonhardt Manoggen Güeter, aufwertt an Clauß Nasallen Guett, [109v] einwert an Ulrich Pügen Erben Guet, abwert an Victor Classotten Guet. Diz Briefs Datum steet Anno 1491, zinsen jezt Ulrich Tschann, Bernhardt Pückhel und Zacharias Zürcher 4 lb d.

Ulrich Vischer auf Muttersperg zinst vermög Briefs No. [90] ab seinem Guet, Hauß, Hoffstatt, Hofraitin und Hewwachs auf Muttersperg gelegen. Stost aufwert an die Allmain, ab- und inwert an Jäckh Keßlers und seiner Geschwistrigit Güetter und außwert an Hainz Mutters Erben Guet. Datum Anno 1492, zinst jez Christian Türtscher 1 lb d.

[Ellsa Schmidin zue Niziders zinst inhalt Zinßbriefs No. {91} ab irem Weingarten alda hinder Rofers gelegen. Stost aufwert an die Allmein, außwert an die gemainen Gassen, in- und abwert an Peter Schneiders Guet. Item {110r} ab ainem Ackher im Indern Nizider Veld gelegen. Stost aufwert an die Straß, inwert an Hans Manoggen Guet, außwert an Sporren und an Ulrich Werliß Güetter, abwert an Guttänen Guet. Datum Anno 1465, zinst jez Wendelin Zudrell 1 lb 2 ß 6 d.]31

[Dises Capital hat Antoni Zech den 10. Martii 1723 mit gnädigem Consens Hoch- löbl{icher} o.ö. Hoffcammer vigore rescripti sub 13 Feben lezthin abgelöst. Wohin es verwendt worden, ist fol{io} 112 zu sehen.]32

Hanns Lorenz von Niziders zinst vermög Briefs No. [92] ab ainer Wisen in Tscha- lengen. Stost inwert an Joß Forlixen Guet und Hännßle Putschen Guet, außwert an

------31 Gestrichener Abschnitt. 32 Eingefügt von Hand 5.

Edition 179 Clauset Putschen, an Paulus von St. Viner und an Joß Lorenzen Güetter, abwert an die Aw, aufwert an den Perg. Item ab ainer Wisen in Tschalengen gelegen, genant Gogottes. Stost abwert an die Ow, aufwert gegen dem Perg an Hanns Matten Guet, inwert an der Mülin Guet, außwert an der Guttänen Guet. Item ain Ackher hinder Rofers. Stost abwert an die Gassen, aufwert an des obgenanten Eberhardt Truch- ßessen Guet und Hännßle Pückhls Guett, [110v] außwert an der Studerinen Guet, einwert an Willin Schmidts Guet. Item ain Ackher zum Creüz. Stost inwert an ge- mainen Weg, außwert an Joß Stadls Guett, abwert ans Widems und an Christan Pückhls Güetter, außwert an Stoffel Pügen Guet und an den Morenzen und an Willin Schmidts Güetter. Das Datum Anno 1458, zinsen Ulrich Wolf, Jacob Sayler und Ulrich Sep 2 lb d.

Sebastian Martin von Niziders zinst besag Briefs No. [93] ab Hauß, Hof, Stallung, Hofraitin und Bomgarten alda im Dorf gelegen. Stost inwert an die Gassen, abwert an Forlix Barbischen, Hannß Tellers, Schweykart Matten und an Ulrich Manoggen Erben Güeter, aufwert an Simon Buzeniners Pombgarten und Hofstatt. Der Beschluß diz Briefs Anno 1608, zinst obgedachter Sebastian Martin 17 ß d.

[111r] Hanns Tavorna von Niziders zinst vermög Briefs No. [94] ab seinem Guet am Muttersperg gelegen, genant der Küegaden. Stost in- und abwert an Caspar Buckhls Güeter, aufwert an die Allmain, außwert an ir Guet, genant Braschier. Datum Anno 1496, zinst jez Stoffel Pückhel alda 17 ß d.

Geroldt Matt von Niziders zinst laut Briefs No. [95] ab seiner Gadenstatt am Mut- tersperg, genant Zum Hainrich. Stost zue ainer Seyten aufwert ans Gath, außwert an das Allmein in das Tobel und inwert ans Guet genant Densch, abwert an das Guet genant Pratschill, aufwert an Sallgilutsch. Datum 1478, zinst jez Anderle Türtscher 10 ß d.

[111v] Hanns Purtscher von Niziders zinst vermög Briefs No. [96] ab seinem Berg, genant der Hainrich am Muttersperg. Stost inwert an das Guet Dentsch, abwert an Bratschill und an das Tobel, außwert an den hangennden Pombgarten und Zellerß Wiß, aufwert an newen Stall und an Bartle Mutters Guet. Datum Anno 1551, zinst Anderle Türtscher 10 ß d.

Oschwald Püg von der Seegen zue Niziders zinst jez Hanns Burger alda Wasser- fall 7 ß d.

Item die Müle zue Nüziders mit Hauß, Hof, Hofstatt, Stadl, Hofraitin, Mülin, Mül- statten, Walckhen, Plewel und Stampf sambt Teych, Redern, Müleyßen, Mülstain

180 Edition und allem Zeüg [112r] und Geschier, Wasser und Wasserfluß, ist alles der Herr- schafft aigen und aber Penz Juonen vererblehnet worden, alle Jar auf Martini [epi] zue rechtem Erblehen Zinß darvon zue geben mit sambt dem Albbrecht in Forma- nin, das da gelegen ist auf dem Bombgarten under dem Mulin Weingarten. Sollich besizt und zinst in disem 1618. Jar Christian Salomon 8 lb d [4 hlr].33

[laut Verleichbrieffs 9 fl 8½ x reinisch.]34

[Heüt dato, den 24sten May Ao 1681 hat H{err}en Maximilian Schedler, derzeit Pfarherr zue Haunoldtstain in Under Österreich, alß weyl{and} Mäng Schedlers seel{ig} getrosten Lehentragers eltister Sohn, sich bey der Obrigkheit umb vorste- hende erblehenbare Mühlin gebührendt angemelt, denn daz dieselbige erblehen- weiß überlassen worden, dergestalten daß er aller jährlich durch einen tauglich substituierten Lehentrager Praestanda praestieren solle und wolle.]35

Hanns Wittwer zinst vom Wasserfahl zue seiner Huefschmitten im Dorf Niziders 7 ß d.

[Clemenz Purtscher zue Nüziders alß Vogt Mathei Engstlers seel{ig} 3 jüngeren Künder Franz, Eva und Agnes, die Engstlerinen, sollen lauth Brieffs von Antoni Zechen Ablosung per 25 fl 42½ x und von der Gemeindt Baschling 20 fl, zuesam- men 45 fl 42½ x, ab ihrem Stukh Guett bey- und anainander zu Nüziders im oberen Inneren Feldt gelegen. Stosst aufwerths an Michl Ründener, abwerths an die ge- mein Landtstrass, innwerths an Marx Zerlauthen, auswerths an Michael Engstler, für frey, eigen, leidig und loos und in Ermanglung dessen all der Vogt Künder Hab und Guett ligendts und fahrendts. Datum an St. Martinstag 172236, zinsen iez er- melte Künder jähr{lich} 2 fl 17 x 1 hl.]37

[112v] Pfening Zins zu Pürs und in Brann

Item Ulrich Pürckhli von Pürß zinst innhalt Briefs No. [116] ab etlich Stuckhen und Güettern alda, die vormals ledig und unverkhümbert sind. Außgenomben ain

------33 Eingefügt von Hand 5. 34 Eingefügt von Hand 5. 35 Von einer nicht identifizierten Hand eingefügter Paragraf. 36 11. November 1722. 37 Eingefügt von Hand 5.

Edition 181 Viertel Schmalzgelt gath järlich St. Lorenzen geen Bludenz ab ainem Pombgart und sechs Pfening Jarzeitgelt geen Schennis ab ainem Ackher zue Breda, nach laut der Khundtschafft darüber geben. Erstlich Hauß, Stadl, Hofraitin und Bombgarten alles bey ainander zue Beürs im Dorf gelegen. Stost aufwert und inwert an die Gassen, außwert an die Allmein, abwert an Rüediß Penzen Erben Guet. Item aber ain Bomb- gartt och im Dorf gelegen. Stost aufwert an Hanßle Bürckhliß Guet, abwert an Clauß Blanckhen Erben Guet, außwert an die Landtstraß, einwert an Clauß Düringen Guet. Item ain Ackher im Indern Veld. Stost aufwert an Thöni Spieß Guet, abwert an den gemainen Weg, [113r] außwert an Willi Zimbmaß Guet, inwert an Clauß Rüzen Guet. Item ain Stuckh Guett, Ackher und Wisen, bey ainander och im Indern Veld gelegen. Stost aufwert an Ruedolf von der Lewe Guet, abwert an Jöri Pürckhliß Erben Guet, außwert an Rüediß Penzen Erben Guet, inwert an der Willi Guet. Item ain Wiß och im Innern Veld gelegen. Stost aufwert an Lorenz Vischen Erben Guet, abwert an Claß Penzen Erben Guet, außwert ans Widems Guet, inwert an Sigmundt von Punns Guet. Item drey Mittmel Ackher och im Indern Veld gelegen. Stost auf- wert an Clauß Bombgarts Guet, abwert an Hanns Mosten Guet, außwert an Hanßle Pürkhls Guet, inwert an Sigmunden von Punns Guet. Item ain Ackher zue Breda. Stost aufwert an Ruedolf von der Lewe Guet, ab- und inwert an Hanß Rüzen Erben Guet, außwert an das Bächle. Item vier Manmad Wißwachs auf Saluz gelegen. Stost aufwert an Stoffel Pückhels Guet, abwert an Sigmundt von [113v] Puns Guet, in- wert an des Prügels Guet, außwert an den Wald. Das Datum diz Briefs steet Anno 1462, zinsen jez Thoman Gümpel, Geörg Gapp und ire Consorten 3 lb 1 ß d.

Zu merckhen, das wiewol besagter Haubtbrief 4 lb d Zinß vermag, das doch 19 ß d daran abgelöst worden seyen, allso das er noch nur umb 3 lb 1 ß d in Crefften. Dieselben auch richtig gezinst und geraicht werden.

Hanns Humbel der alt zinst von seiner Völenschmitten zue Bürs Wasserfahl 1 lb 15 ß d. [ist abgangen.]38

Peter Humbel zinst von seiner Völenschmitten zue Bürs Wasserfahl 15 ß d. [izo die Gemeind allda.]39

[114r] Item die Mülin und Seegen zue Bürs, och Blewel, Stampf, Walckhen, Hof- statt, Mülstatt, Wasser, Wasserfluß und allem Zeüg und aller Gerechtigkhait und

------38 Eingefügt von Hand 5. 39 Eingefügt von Hand 5.

182 Edition Zuegehördt im Dorf an der Allwier gelegen. Ist Röm. Mtt. aigen und zue Erblehen verliehen Augustin Kunen laut seines Lehenbriefs. Solliche besizt und zinst jezt Hanns Ulrich von Rambschwag järlich 14 lb d.

Caspar von Panckh zinst von seiner Hamerschmitten zue Pürs Wasserfahl 2 lb d.

Hanns Müller von Pürs zinst von seiner Hamer- und Huefschmitten Wasserfahl laut Briefs 1 lb 10 ß d.

[114v] Caspar Tünnser in Brann zinst von seiner Müle alda Wasserfahl 8 ß d.

Mang Schedler in Brann von seiner Seegen alda. Zinst jez sein Sohn Christa Schedler Wasserfahl 5 ß d.

[115r] Pfening Zins in Nenzinger und Frastenzer Kirchspil

Geörg Ladner und Clauß Oschwald zinßen ab ainem Perg, genant Frastelmell in Frastenzer Kirchspill gelegen. Stost aufwert an Hanns Tiefenthals Guet, außwert an das Tobel, inwert an Yntel Bertschen Guet, abwert an der Stossen Guet, genant Verkhugell. Zinst jezo Hanns Beckh 4 ß d.

Valentin Nuspom ab ainem Wißle auf Gafahl gelegen. Stost ainhalb an der Closter- herrn Guet und anderthalben an den Bach. Zinst Hanns Lerch 1 ß d.

Haynß Müllers Erben ab ainem Wißle zue Frastenz in Yßles gelegen. Zinst Lenz Marte 1 ß d.

[115v] Aberlin Burger ab seiner Pündten zue Nenzing im Dorf gelegen vor Haynz Schgachen Huß under dem Tanzhauß, genant Salemgraz. Stost aufwert an Weg, ab- wert an Ulrich Bertschen Guet. Ist kain Brief hierumb verhanden und ain Lehen. Zinst jez Marx Keßler 15 ß d.

Stoffel Bertsch von der Mülin zue Nenzingen im Dorf lautt Lehenbriefs und das Hofstättle darvor, so darzue gehört. Stost ab- und einwert an Nesa Gathane Guet, aufwert an die Rossen, außwert an die Gassen. Zinst jez Joß Juz alda 2 lb d.

Christian Tschafall ab etlichen Lehengüetern in Nenzinger Kirchspil gelegen laut Lehenbriefs. Zinst jez Hanns Lärch 1 lb d.

Edition 183 [Johannes Häußle ab seinem Ründen Stampf jährl{ich} zu Nenzingen jährl{ich} Wasserfahl und Recognition 12 ß d.]40

[116r] Hanns Schetterer, Segessen Schmid zu Nenzingen, zinst von seiner Schmit- ten und dem Waßerfahl alda 5 lb d. [Dise Schmidten ist in Ao. 1731 abgangen und odan {!} dem Michael Salzgeber zu einer Wohn und Huefschmidten umb ein jähr- l{ich} Züns pr 1 lb d verlyhen worden, l{aut} eines Revers].41

Hanns Gamon, Segessen Schmid zu Nenzingen, zinst von seiner Schmitten und dem Wasserfahl daselbst 5 lb d [dise Schmidten ist Ao. 1735 völlig abgangen].42

Hanns Lampart, Müller in Gadana, zinst von ainem newen Gang in seiner Müle und Seegen alda Wasserfahl 17 ß 6 d. [iez Michael Möhr 1750.]43

Adam Nasall von Frastenz zinst von der obern Müle alda, so zuvor 10 Hüener ge- zinst, an jezo 1 lb d. [iez Adam und Johannes Nasal 1750.]44

[116v] Mathias Gapp von Frastenz zinst von der mittlern Müle und Segen alda, so vorhin 10 Hüener gezinst, an jezo 1 lb d. [1750 iez Aegidius Schmid und die Seegen Leonhardt Schmid.]45

Hanns Gyr von der understen Müle zue Nenzingen46, so vormals 6 Hüener gezinst, an jezo 15 ß d. [1750 Antoni Wagter.]47

Severinus Koch zinst von seiner Huefschmitten alda Wasserfall 17 ß 6 d.

[Hannß Tschugmell von seiner neüen Hueffschmidten in Ao. 1626 1 lb d.48

------40 Eingefügt von Hand 5. 41 Eingefügt von Hand 5. 42 Eingefügt von Hand 5. Urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Nr. 3119, 11. November 1618. 43 Eingefügt von einer nicht identifizierten Hand. 44 Eingefügt von einer nicht identifizierten Hand. 45 Eingefügt von Hand 5. 46 Korrektur als Fußnote: Frastanz. 47 Eingefügt von Hand 5. 48 Urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Nr. 7837, 11. November 1627.

184 Edition Johannes Seeberger, laut Revers vom 6. May 1747, solle für erlaubte Nagl Schmid- ten jährl{ich} Recognition 1748 Mart. dz erste Mahl 5 ß d.

Löbl{iche} Statt Veldtkirch zünst ab ihrer Leinwad Blaiche zu Frastanz lauth Re- vers jährl{ich} 6 lb d. und zwar ab dem ihro von der Allmein zu Errichtung der Blaiche verlychenen Landtsfürsten Grund und Boden.]49

[117r] Hernach volgen die Pfening Zins in der Herrschafft Bluemenegg

Hainrich Göß von Bludesch zinst lautt Briefs No. 102 ab seinem Guet unnd Brüell alda under Putsch gelegen. Stost aufwert an der Haußerin Ackher, abwert an Stoffel Cumaz Guet, inwert an Stoffel Cumaz und Forlix Werliß Guet, außwert an Hanns Vicenzen Guett. Item ab seinem Weingarten zue Bludesch hinder Parials gelegen. Stost aufwert an Nuzweg an Runggalinen, einwert an Michael Joppen Weingarten, abwert an Aberle Madnigs Wisen, außwert an Clauß Galauen Weingarten. Der Brief steet seines Datums Anno 1497. Zinst jezt Palle Gaßners Erben und Leonhardt Reüz 1 lb 15 ß d.

Hainrich unnd Ulrich Mull ab iren [117v] Stuckhen und Güettern im Turingerperg gelegen. Erstens ab ainem Stuckh Guet und Gadenstatt, ist genant Schguding. Stost allenthalben an die Allmein. Item ab ainem Stuckh Guet und Gadenstatt, das och daselbß gelegen und genant ist Väscha. Stost auf- und außwert an Alpylen Alprecht, abwert an die Allmein, inwert an Jäckh Glarus Guet und an seiner Gemainder. Item ab ainem Guet und Gadenstatt, auch am Türinger Perg gelegen und genant Pranda- frew. Stost aufwert an ir aigen Guet an den Weg, in-, auß- und abwert an Leonhardt Wurbls Guet. Item ab ainem Stuckh, auch am Türinger Perg gelegen und genant ist Ganda. Stost aufwert an die Allmein, auß- und abwert an Joß Rius Guet, inwert an der Gandtner Güeter. Das Datum Anno 1469. Zinsen jezo Ulrich Amman und Ulrich Matt 3 lb 6 ß d.50

Clauß Mull und Niggle Gaßner [118r] von Ludesch zinsen vermög Briefs No. [104] ab Hauß, Hof, Speicher, Stadl, Hofstatt, Hofraite, Ackher, Wisen, Obßrecht unnd

------49 Eingefügt von Hand 5. 50 Marginal als 103 bezeichnet.

Edition 185 Güeter, alles bey ainandern an Gaßner Perg gelegen, namblich glich halben und da der ander halb Thaill desselben Hofs och inen zuegehördt. Und stost der Hof gar außwert an Niggle Gaßners Güetter, aufrecht an Albrecht Riehen Guet, inwert an das gemain Holz, abwert an Leonhardt Tschynneten Güeter. Item ab sein, Niggle Gaßners, Stuckh Guet an Gaßner Perg gelegen, genant die Gadenstatt an der Eggkh mit sambt dem Stadel, so darauf steet. Stost außwert an Christian Schwarzmans Guet, aufwert an Kilchweg, inwert an Clauß Mullen Guet, abwert an Niggle Gaß- ners Guet, genant Khluß. Item und in dem Hauß und Hofstatt, das auf disem Guet statt, ab ainem ganzen volligen Drittenthail. Datum Anno 1487. Zinsen jezt Ruedolf, Christa und Hanns, die Mullen, 2 lb 16 ß d.

[118v] Hanns Schwarzman in Valentschinen zinst besag Briefs No. [105] ab seinem aignen Guet und Gadenstatt in Valentschinen, das man nent Zum Käfer. Stost auf- wert an der obern Gadenstatt, genant Vall, und och an der Gandtner Güetter, abwert och an das obgenant Guet Vall, an Ulrich Morsers Künder Guett, in- und abwert an der Vezin Guet. Das Datum diz Briefs Anno 1463. Zinst jezt Joß Hag zue Sanct Geroldt 2 lb 4 ß d.

Jacob Tschol von Ludesch zinst vermög Briefs No. [106] ab seinen Stuckhen und Güettern alda gelegen. Erstlich ab ainer Wiß am Ludescher Berg gelegen. Stost außwert an Henßle Mathawen und Jacob Gaßners Guet, aufwert an Peter Hermes Guet, inwert an Schwickher Schlichtigs Guet, abwert an den gemainen Weg. Item ab ainem Weingarten. Stost außwert an Leonhardt Hermes Erben Guet, aufwert an die Dorfgassen, inwert [119r] an seiner, Schwiger, Weingarten, abwert an Hanns Borgen Guet. Item ab dem Guet Prüel. Stost außwert an den gemainen Weg, auf- wert an beed Hanns Tscholen Güeter, einwert an Paule Vezis Guet, abwert aber an des Hanns Tscholen Guett. Item ab vier Mitmel Ackher zue Palls gelegen. Stost auß- wert an Leonhardt Hainzen Guet, aufwert an den gemainen Weg, inwert an Jacob Gaßners Guet, abwert an Hanns Schlüchtigs Guet. Item ab fünf Mitmel Ackher. Stost außwert an Hanns Schedlers Guet, ufwert an Christian Pfefferkhorns Guet, inwert an Veit Stähelis Guet, abwert an Ruedolff Pfefferkhornns Erben Guet. Item ab ainem Wißle zue Talmirs gelegen. Stost aufwert an Friderich Siglären Guet, ein- wert an Hanns Kobils Guet, abwert an Welti Schrofen Guet, außwert an Leonhardt Schlichtigs Guet. Das Datum steet in Anno 1497. Zinst jezt Hanns Tschol, Christa Walßer, Christan Herschst, Geörg Mathew und Hanns Schlichtig 2 lb 10 ß d.

186 Edition [119v] Pfening Zins in Montafon

Thoni Tschannd, seßhafft in Gaschurn in Sanct Gallen Kürchspill, zinst lautt Briefs No. [72] ab Hauß, Hof, Hofstatt, Stadl und das Guet, daran gelegen in Gaschurn underm Rain. Stost auß- und inwert an Lorenz Luzis Guet, aufwert an Tschann Breuwen Troyen und an Tschann Sonders Guet und abwert an die Yll. Datum im 1460. Jar. Zinst jezt Caspar Schlegel 1 lb d.

Leonhardt Taler zue Vandans zinst innhalt Briefs No. [73] ab seiner Mülin unnd Walckhen mit sambt iren Hofstatten, Bargen [?], Steeg und Weg alda. Stost einwert an den Mülbach, auf- und außwert und abwert an ir aigen Guet. Datum Anno 1469. Zinst jez Hanns Koler alda zu Vandans 12 ß d.

[120r] Tschann Thöni ab Sanct Bartlomes Berg zinst vermög Briefs No. [74] ab sei- nem Guet, Hauß, Stadl, Hofstatt, Hofraitin, Ackher und Hewwachß bey ainandern gelegen. Stost aufwert an sein aigen Guet, abwert an Thöniß und an Tschannen, der Nannen Gebrüeder Güeter, inwert an Johann Erberlins Khünder Guet und an Haynz Friegen Guet, außwert an Thoni Muggen Guet und an das Guet, das genant ist Spriatsch. Datum Anno 1453. Zinst jez Clauß Pitschnaun 4 lb d.

[Ao. 1757 zünset geschl. {!} gesch. Christa Mangein auf Zoll.]51

Martin und Geörg Schreyger zinsen nach laut Briefs No. [75] ab iren Stuckh und Güetern in Sanct Gallen Kirchspill in Garüellen. Erstens Hauß, Stadl, Hofstatt, Mad und Wayd bey ainander gelegen. Stost abwert an die Sugundin, aufwert an das Albb- recht, auß- und inwert an Hans Schreygers [120v] Erben Guet. Item ab vier Stuckh Güetern und Pergmädern, da das ain Stuckh genant ist zum Stain, das ander zue der Blatten, das dritt zur Eggen und das viert im Arß. Item ab fünffzehen Kueway- den in der Albb Gariellen. Das Datum steet Anno 1458. Zinst jezo Christa Barball 3 lb d.

[mit Zuschlag 14 fl von Rudolph Juenen Ablösung wegen bezalten Lehnen Gehls ersten {in}52 des Antoni Nezers Austheilung. Mart.{1}758 nunmehro 3 lb 12 ß d.]53

Anna Murmanne in Garyellen zinst besag Briefs No. [76] ab iren Güetern in Garyel- len in der Wiß, die ires Vaters gewesen ist. Stost das Guet alles gemainlich aufwert

------51 Eingefügt von Hand 5. 52 Eingefügt von Hand 5. 53 Eingefügt von Hand 5.

Edition 187 an die Allmain, abwert an das Wasser Seguldin, inwert anns Schraygers Guet, auß- wert an des Schwarzen Lärchen Güeter. Das Datum Anno 1428. Zinst jez Peter Lentsch 1 lb d.

[121r] Christa Thoma im Silberthal zinst vermög Briefs No. [77] ab seinem Hauß, Stadel, Hofstatt und Guet alda und genant ist zum Under Frawen Loß [Lob]. Stost außwert in mitten in das Tobel an Hans Pfeyffers Guet, aufwert an den Obern Fra- wen Loß [Lob], abwert auf das Portt an sein aigen Guet, inwert och an sein aigen Guet. Steet das Datum Anno 1477. Zinst jezt Philipp Galeer 1 lb d.

Allina, weylendt Henßle Vonieren Eeweib, zinst inhalt Zinßbriefs No. [78] ab Hauß, Stadl, Hofstatt und Guet alles bey ainandern zue Vanndanns gelegen. Stost abwert an Clauß Oschwalden Guet, auf- und inwert an Joß Tschannis Guet und außwert an Clauß Oschwalden, an Dürig Tschymoten und an Ulrich Planggen Güeter. Datum Anno 1482. Zinst jezo Hanns [von] Plan 1 lb d.

[121v] Ehrhardt Koler von Sanct Gallenkirchen zinst vermög Briefs No. [79] ab seinem Drittenthaill seiner Gadenstatt alda auf dem Hof Bergals gelegen. Stost aufwert an den Wald, abwert an ir aigen Guet, inwert an Christa Salzgebers Guet mit sambt dem Drittail des Stadls, so darauf steet. Mehr ab seiner Vätschen auch daselbß underhalb gelegen. Stost abwert an der alten Bärtlinen Guet, aufwert an Christa Salzgebers Guet, außwert an Joß Taschers Khünder Guet, inwert an Bartle Eberlins Khünder Guet in das Tobel. Das Datum steet Anno 1484. Zinst jezo Joß Nezer 13 ß d.

Hannßle Betrot an Sanct Bartlomes Berg zinst besag Briefs No.[80] ab seinem Hauß, Hofstatt, Stadl und Guet alles bey- und anainandern gelegen uff Lutt. Stost aufwertt an sein Mayensäß [122r] und Wald, innwert an sein aigen Guet, außwert och an sein aigen Guet. Datum Anno 1486. Zinst jezo Peter Ganal 1 lb d.

Tschann Schoder von Sanct Gallen Kürchen zinst vermög Briefs No. [81] ab ainem Stuckh Guett in disem Kirchspill gelegen ausserthalben dem Ruedolffen, genant Dyßholen. Stost außwert an Nuggel Adamen Guet, ab- und einwert an Tschann Sonders Erben Guet, aufwert an ir aigen Guett und Perg. Item ab irem Guet und Perg. Stost innwert an Waldagufel ans Tobel, auf- und außwert an Daflans Plener Gerechtigkhait, abwert an Bartlome Vielen und an das obgenant Guet. Das Datum im 1486. Jar. Zinst jez Ulrich Pott 1 lb d.

188 Edition Joß Vinier an Sanct Bartlomes Berg zinst innhalt Briefs No. [82] ab [122v] ainer halben Gadenstatt alda gelegen, genant Beüz mit sambt dem halben Stadl, der da- selbß uf Ulrich Grappen Guet steet. Stost auß- und aufwert an Ulrich Grappen halbe Gadenstatt, die davon gethailt ist, in- und abwert an Tschann Nigglins Erben Guet auch ainhalb, abwert an Ulrich Grappen Guet. Datum Anno 1503. Zinst jezt Clauß Lorenz 2 lb d.

Ulrich Schapler von Sanct Gallen Kürchen zinst vermög Briefs No. [83] ab zwayen Stuckhen und Güettern alda in Narreült gelegen. Stost einwert an Stoffel Schaplers Guet, aufwert an gemainen Perg, abwert an Liesa Schaplerin Guet, außwert an Jacob Schaplers Guet. Item das ander Guet. Stost inwert an Clauß Stoffleten Guet, außwert an Casparle Schwarzmans Erben Guet ins Tobel ans Wasser, aufwert an Mang Schaplers Guet, abwert an Jacob Schaplers Guet. Datum Anno 1548. Zinst jezt Anna Packhin 1 lb d.

[123r] Hanns Salzgeber zinst lautt Briefs No. [84] ab seiner Müle, Millstatt, Plewel, Stampf, Segen, Gerbe, och Behaußung, Obßrecht, Hofstatt, Guet und Hofraite, alles bey- und anainandern zue Schrunß im Müle Tobel gelegen. Stosst außn aufwert an die Straß, so an Perg geet, mehr aufwert an Hanns Barballen und Joß Henggiß Pergrichters Guet, inwert och an Joß Herggiß Guet, abwert and Luz, außwert an Martin Kolpen und an Hainrich Tscholen Güeter. Das Datum steet Anno 1577. Zinst jezo Christa Barball 10 lb d.54

Christan Bartholdt zue Vanndanns zinst besag Briefs No. [85] ab seinem Hauß, Hof, Stadl, Krautgarten unnd dry Pundten, alles bey- und anainandern in Gudell alda gelegen. Stost ain Pundt, darauf das Hauß steet, außwert an Newle Liepharts Guet, auf- und einwert [123v] an Bernhardt Schoders und Jacoben Vischen Güeter, ab- wert an die Allmain. Item die zwo Pündten stossen baide ringumb an die Allmain. Datum Anno 1539. Zinst jezo Wolf Pale 1 lb d.

Hänßle Waldner von Zalans in Bludenzer Kürchspil gesessen, zinst vermög Briefs No. [86] ab seinen aignen Güetern, Hauß, Hofstatt, Hofraitin, Ackher, Wisen und Gadenstatt in disem Külchspil gelegen. Erstlich ain Stuckh zue Rauschinen. Stost außwert an Ulrich von Zalans Guet, abwert an die Yll, aufwert in Berg. Item ain Stuckh zue Väschen. Stost auß- unnd inwert an Sanct Anthonien Guet, abwert an die Yll, aufwert an Ulrichen von Zalans Guet und och an S. Anthonien Guet. Item

------54 VLA, Urk. Nr. 5815, 18. November 1577.

Edition 189 die Ober Pündte. Stost abwert an die Landtstraß, außwert an den Gulaw, aufwert in Perg, inwert an Ruedolf Wachters Guet. Item ain Stuckh [124r] im Prenzalans ge- legen. Stost aufwert an den Perg, einwert an Ruedolf Wachters Guet und an Annen Weltinen Guet, abwert an Clauß Juonen, an Hanns Weltes und och an Annen Wel- tinen Güeter. Datum Ao. 1452. Zinsen jez Martin Marckh, Hans und Ulrich Kuenen und Hanns Lenhardt 8 lb d.55

Und obwol vorgemelter Haubtbrief 10 lb d järlichs Zinß vermag, so sein doch vor vil verschinen Jaren 2 lb d auß disem Brief genomben und auf Durig Pargeren ge- legt worden, darumben dann ain sonderbarer Brief, so negst hernach volgt, verhan- den, welcher sich uf dise 10 lb d und disen Brief aigentlich referieren thuet. Allso das gedachter Brief umb die 10 lb d diz Orts weiter nit gultig oder cräfftig als P. besagte 8 lb d. Das würdet hiebey zue Bericht vermelt und angezaigt.

[124v] Dürig Bargeer von Vandans zinst, als negst oben angemelt, lautt Briefs No. [87] ab seinem Hauß, Hofstatt, Hofrayte, Ackher und Wisen bey ainandern zue Vanndanns gelegen. Stost aufwert an Leonhart Schoders Guet, ab- und inwert an die Allmain, außwert an Christa Taluwen Guet, järlichs Zinß 2 lb d. Das Datum diz Briefs steet Anno 1482. Zinst jezt Hans Frast von Vandans id est 2 lb d.

Hanns Bertle zue Sanct Gallen Kurchen zinst vermög Briefs No.[87½] ab seinem aignen Stuckh, Guet und Hauß sambt ainem Stall, so auf ainem andern Guet steet, in Pettmont gelegen. Stost außwert an Jacob Lentschen Guet, aufwert an den gemainen Perg, innwert an Jacob Finers, abwert an Jacob Lentschen und seiner [125r] Kün- der Güetter. Datum Anno 1615. Zinst noch zur Zeit ermelter Hans Bertle 7 fl 30 k.56

Item Christa Türig [zinst] von seinem Wildbad zue Tylisuna in der Aw in Unser Frawen Kürchspill järlich 5 ß d.

[125v] Pfening Zins in Bludenßer Kirchspill

Andreas Schnezer zinst vermög aines Briefs No. [97] ab ainem Stückhle Holz oder Wald im Vorst Gassundt gelegen. Stost allenthalben an den Vorst, so durch ime, durch Haubtman Davidt Pappus, weyl es ohne das lange Zeit strittig gewest, P.

------55 VLA, Urk. Nr. 10046, 25. Mai 1453. Darin wird das Gut in Prezalans erwähnt. 56 VLA, Urk. Nr. 5882, 11. November 1615.

190 Edition 10 ß d järlichen Zinß verkhaufft worden. Umb sollichen Zinß hat er sein aigen Hauß, Hof, Stallung, Obßwachs und Guet, zue obrist im Vorst und an dem jezt benenten Stuckhle Holz gelegen, verschriben. Desselben Guets Anstoss sein in- wert an Clemens Puckhels Guet, abwert an Christa Pale, Christa Lörünser, Jacob Torgglin, Lorenz Pügen und Christian Nayers Güeter, außwert an Bernhardt Lax- nern unnd aufwert an Vorst. Das Datum Anno 1608. Zinst obgedachter Andreas Schnezer 10 ß d.

[126r] Ulrich Ruggaliner zinst innhalt Briefs No. [98] ab seinem Hauß, Hofstatt, Stadl und Bombgarten, alles bey- und anainandern ob Bludenz gelegen, genant Gurtafiel, waß innerhalb der Gassen gelegen ist. Stost abwert an Hainrich Scherers Guet, inwert an Oschwald Bertlins Erben Guet, außwert an die Gassen, aufwert an der Früemeß zue Bludenz Ackher. Datum Anno 1473. Zinßen jezt Mochael [!] Büg, Severinus Fluer und ire Mitconsorten 3 lb d.

Christian Kessler von Bludenz zinst laut Briefs No. [99] ab seinem Guet, Hauß, Hofstatt, Stadl und Hewwachs in Bludenzer Kürchspil hinder Gasters am Gassün gelegen. Stost aufwert an Jäckhlin Kerglis, an Hartman und Hainrichen Mutters Güeter, inwert an Hainrich Kergliß Guet, abwert an den Vorst Gassün, außwert an Hanns Weltins Guet. Datum Anno 1466. Zinsen jezo Hannsen Neyers Erben von Brunenfeld 1 lb d.

[126v] Pertsch Humbels Erben zinsen, darumben kain Brief verhanden, ab etlichen Stuckhen unnd Güetern auf Furgglen ob Bludenz gelegen. Stossen einwert an das Albbrecht, außwert an Pawmaistern Hans Zürchern, abwert und aufwert an die All- main. Zinsen diser Zeit Pawmaister Mathias Zürcher und Christoff Laxner 1 lb 10 ß d.

Urban Eblin von Runggalin zinst crafft Briefs No. [100] ab seinem Ackher alda, genant der Kalchhofen. Stost aufwert an Hanns Schreyzers Guet, inwert an Berg, abwert an Ulrich Matten Wisen, die er vom Wetter erkhaufft hat, außwert an sei- ner Geschwistrigit Ackher. Item ab ainer Wisen ob Runggalin, genant Zum Frugaz mit sambt der Bargen, so darauf steet. Stost auß- und einwert an die Allmain, ab- wert an Christa Palis Guet, genant Mottabella. Datum Anno 1496. Zinst jezt Christoff von Arünß 1 lb d.

[127r] Hanns und Daniel Neyer zinsen vermög Briefs No. [101] ab zehen Manmad Wisen hinder Gasters in Bludenzer Kirchspill gelegen. Stost aufwert an Hanns Fri- zen Frügaz Mayensäß, außwert an Christa Neyer, inwert an Geörg Grafen, Michael Pugen und Lenhardt Neyern, abwert an Vorst Gassündt. Das Datum steet Anno 1608. Zinst jezo Daniel Neyer 1 lb d.

Edition 191 [127v] Pfening Zins von den verkaufften sonnenbergischen Güet- tern, daraus vor vil verflossnen Jaren Zins gemacht worden sein

Hanns Matt, genant Geroldt zue Niziders, zinst lautt Briefs No. [53] ab seinen Stuckhen und Güetern alda. Erstlich ab ainer grossen Wisen im Aussern Veldt in Trassawen gelegen. Stost außwert an Hanns Prügels Güet, abwert an Veldweg, aufwert an Victor Classeten und Jacob Planggen Güetter, inwert an Leonhardt Manoggen Erben Güetter. Item vier Mittmel Ackher im grossen Veld zum Creüz gelegen. Stossen aufwert an Clauß Kolers Guett, außwert an Benz Juonen Guet, abwert an Clauß Pückhels Guet, inwert an gemainen Weg. Item aber ab vier Mitmel Ackher im Innern Veldt auf New Wiß gelegen. Stossen außwert an Caspar Grassen Guet, abwert an Peter Ammans Guet, [128r] inwert an Benz Juonen Guet, aufwert an Haag an der Früemeß Guett. Item ab ainer Wisen in Tschalenggen zue Plazis gelegen. Stost abwert an sein aigen Guett an die Marckhstein ainhalbß gegen dem Perg an Prunnen, zur andern Seiten an Hanns Sparren Guet, zur vierten Seiten an die Yll. Datum Anno 1513. Zinsen jezt Peter Pückhel, Peter Humbel und Lorenz von Panckh namblich 4 lb 4 ß 2 d.

Ulrich Rebknecht von Niziders zinst besag Briefs No. [54] ab seinen Stuckhen und Güettern alda gelegen. Erstlich ab ainem Weingarten und Einfang zue negst aus- serhalb dem Dorf gelegen. Stost abwert an die Landtstraß, außwert an Weg, der zwischen disem und Clauß Nasallen Guet und Weingarten herab geet, aufwert an der Herrschafft Guett, alls die Marckhstain außweysen, inwert an Clauß Galeeren Guett.57 [128v] Item ab ainer Wisen under Guggayß gelegen, genant Paschgwer. Stost außwert an die Klaz, abwert an das Aichholz an die Allmain, aufwert an der Drechßeln Hannßlin Putschen und Hanns Pfefferkhorns Güeter. Item ab seinem Hauß, Stadl, Hofstatt und Bombgarten im Dorff beim Bach gelegen. Stost zue dreyen Seiten an die Gass und Straß und anderthalben gegen dem Bach. Das Endt diz Briefs steet Anno 1493. Zinsen jezo Clauß Grußing und Hannß Gaßner 2 lb 6 ß d.

Hanns Pückhel von Niziders zinst besag Briefs No. [55] ab Hauß, Hof, Stadel, Hof- statt, Hofraitin, Bombgarten und Einfang zue Niziders ob der Straß gelegen. Stost abwert an die Straß, außwert an Clauß Galeeren Hauß und Guet, aufwert an der Herrschafft aigen Guet an die Marckhstain, [129r] inwert an die Gassen. Item ab ainer Wisen in Tschalengen. Stost aufwert an Berg, inwert an Ulrich Zalanser, ab- wert an [der] Zalanser Guet, außwert an Kropf Puckhels Erben Guet. Datum Anno 1503. Zinst jezo Herr Peter Marquart und Ulrich Anger 3 lb d.

------57 VLA, Urk. Nr. 4976, 25. Februar 1493.

192 Edition Tschann Heinrich Wachter im Silberberg zinst besag Briefs No. [56] ab seiner Gadenstatt in Sanct Niclausen Kürchspill gelegen mit sambt halbem Stadel, der darauf steet. Stost abwert an Hans Lorenzen Guet, inwert an Christa Marte Guet, auß- und aufwert an sein aigen Guet und an die Marckhstain und im Hauß, das daselbß auf anderm seinem Guet stath, von sechß Thaillen ain Thaill. Das Datum Anno 1503. Jeziger Zinser ist Hanns Lorenz 2 lb d.

[129v] Hanns Burger, Victor Berchtoldt und Jacob Matt von Niziders zinsen laut Briefs No. [57] ab acht Mitmel Ackher im Trangel im grossen Veld gelegen. Stossen inwert an Christan Sensers Erben Guet, aufwert an Thoman Kolers Guet, außwert an gemainen Veldtweg und abwert an Christan Keesenhamers, genant Beckhen Guet. Mehr ab zway Mitmel Ackher auf Gaschenellen genant, gelegen. Stost ein- wert an gemainen Veldtweg, ufwert an Conradt Jaggen, außwert an Christan Matten und abwert an sein aigen Guet. Das Datum Anno 1608. Zinsen jezo Lorenz von Banckh, Hanns Burger und ire Consorten 3 lb 18 ß 2 d.

Hannßle Trächßel von Niziders zinst lautt Briefs No. [58] ab etlichen Stuckhen und Güetern in Nizider Kirchspil gelegen. Erstens ab ainem Ackher hinder Rofers gele- gen. Stost aufwert an Hannsen Schneiders [130r] Guett, inwert an Elena Drechßlin Guett, ab- und außwert an Clauß Mutters Guet. Item ab ainem Ackher im grossen Veld Zum Creuz gelegen. Stost einwert an gemainen Weg, abwert an Ulrichen Stampfers und an St. Viners Guet, außwert an Herr Hainrich von Ryffenbergs Guet, aufwert an Küri Guggen, Hannßle Butschen und andere Güeter. Item ab ainer Wi- sen, genant Katrina Wiß, under Guggayß gelegen. Stost außwert an die Allmain, aufwert an der Schluchtig Güeter, inwert an Hanns Schneidern, Geörg Manoggen und Wälli Pückhels Güeter, abwert an Martin Sägers Guet. Item ab ainem Wein- garten in Vanetschen. Stost außwert an Peter Ammans Weingarten, aufwert an Willi Pückhels Wiß, in- und abwert an Annelin Drechßlin Guet. Item ab ainem Ackher Im grossen Veldt zwischen den Hägen. Stost aufwert an Ulrich Morßers Guet, außwert an Clauß Kolers Guet, abwert an Weg, inwert an Willi Pückhels und Clauß Mutters Güetter. Item ain Ackherle under Ravalten in Saßyel [130v] gelegen. Stost aufwert an gemainen Veldweg, außwert an Leonhardt Manoggen Guet, inwert an Leonhardt Kolers Guet, abwert an Victor Classeten Guet. Item ain Wiß in Tscha- lengen gelegen. Stost außwert an Joß Martins Guet, abwert an der Sparren Wiß, inwert an des Heiligen Wiß, aufwert an Berg. Item aber ain Wißle in Tschalengen. Stost aufwert an Ulrich Zalansers Guet, außwert an Brunen, inwert an Christan Trachßels Guet, abwert an die Ow. Item ab ainem Stuckh Guet in Plazes, nemblich ainen sibennden Thail, der außgemerckht ist. Stost außwert an Conradt Prügels Guet und an die Allmain, aufwert an Prunnen, abwert an die Allmain, inwert an

Edition 193 Claß Nasallen Guet. Item ab seiner halben Wißen am Berg im Wakhrethin im Wald gelegen und da die ander halb Wiß seinem Brueder Ulrichen zuegehört. Und stost dieselb Wiß gar allenthalben zue ringumb an die Allmain. Datum Anno 1493. Zinst jezt Veit Prugg, Michael Veldi und Conradt Jagg 3 lb 13 ß d.

[131r] Ulrich Trächßel von Niziders zinst innhalt Briefs No.[59] ab etlichen Stuck- hen und Güetern in Nizider Kirchspil gelegen, erstens ab ainem Ackher in Traß- awen. Stost aufwert an der alten Wolfe Ried, inwert an Benz Juonen Guet, außwert an Caspar Veldis Guet, abwert an Hanns Garruten Ackher. Item ab ainem Ackher daselbß gelegen. Stost außwert an Hanns Garruten, einwert an Clauß Mutters, ab- wert an Hanns Gußatschen, Simon Sparren und Hanns Mutters Güeter. Item ab ainem Guet und Infang, genant Buz. Stost aufwert an die Landtstraß, inwert an Currin Guggen Weingarten und an Herrn Hainrich von Ryffenbergs Guet, abwert an Clauß Kolers Guet, außwert an Benz Juonen Guet. Under anderm helt angezaig- ter Brief volgenden Puncten in sich, doch ist hierinnen lauter abgeredt und bedingt worden, ob in den bemelten Infang Buz über kurz oder lange Zeit Paum auffer- wuechßend, die Hanns Sudrellen, ald seinen Erben oder Nachkhomen, an irem Weingarten daselbß ob der Landtstraß gelegen, Schaden thuen würden. Das sie, erber fromb Leüt, erkhendten, so sollen und wöllen wir unser Erben und Nach- kommen [131v] dieselben Pöm unverzogelich abhawen on all Irrung und Widerred. Item ab ainem Ackher in Trasawen. Stost aufwert und inwert an Herrn Hainrich von Ryffenberg, abwert an Hanns Gusatschen, Hanns Matten und Simon Sparren Güeter, außwert an Hannßle Burkhels, an des Widumbs und an Hanns Garruten Ackher. Item ab ainem Ackher und Guet zue Väschen. Stost in- und abwert an Caspar Zimermans Guet, außwert an Clauß Nasallen Guet, aufwert an gemainen Weg. Item ab seinem halben Berg auf Walckhertin im Wald. Und stost derselb Berg gar zue ringumb an die Allmain. Item ab seinem Garten under dem Dorf gelegen. Stost außwert an des Widumbs Guet, aufwert an Hanns Bugen Guet, inwert an Leon- hardt Kolers Guet, abwert an Anthoni Gotgabs Guet. Das Datum steet Anno 1493. Zinsen jezo Andreas Gaßners Erben, Jacob Amman und Hanns Nuderßer 2 lb 7 ß d.

[132r] Clauß Gaßner zinst innhalt Briefs No. [60] ab seinen Stuckhen und Güettern in Bludenzer Kirchspil gelegen, erstlich ab ainer Wisen im Undern Veld gelegen. Stost auß- und inwert an Hainrich Schneiders Guet, aufwert an die Gassen und Allmain, abwert an der Frawen zue St. Peter Guet. Item ab ainem Stuckh Ried auch daselbß gelegen. Stost inwert an Hanns Sudrellen Guet, außwert an Bartlin Kärg- lins Erben und an Geörg Tannschotten Güetter, aufwert an Hanns Kuenen Guet, ab- wert an Hainrich Schopen Guet. Mer ab sechß Mitmel Ackher auf dem Ober Veld ge- legen. Stossen außwert an Hannß Lorenzen Erben Guet, aufwert an Ulrich Huebers

194 Edition Guet, einwert an Eglin Palins Guet, abwert an Hanns Sudrellen Guet. Datum Anno 1493. Zinsen jezt Anthoni Frey und Wendelin Weltis Witib 1 lb 14 ß d.

Caspar Graß von Niziders zinst besag Briefs No. [61] ab seinem [132v] Ackher, genant Karawen Ackher, alda gelegen. Stost außwert an Christan Drechßels Guet, abwert an gemainen Veldweg, inwert an Ludwig Zalansers Guet. Item ab ainem Wißlin in Tschalengen. Stost außwert und abwert an Gabriel Matawen Guet, auf- wert an Berg, inwert an Stoffel Ammans Guet. Mer [ab] ainem Stuckh Guet in Pla- zes, nemblich ainen sibenden Thail, das außgemarckht ist. Und stost außwert an Clauß Nasallen Guet, aufwert an Prunnen und abwert gegen der Yll und Allmain, inwert an Hans Gusatschen Guet. Das Datum Anno 1493. Zinsen jezt Peter Tschol und Peter Lorenz 1 lb 11 ß 2 d.

Hanns Gütterle von Bludenz zinst vermög Briefs No. [62] ab seinem Guet in Blu- denzer [im] Vallor gelegen mit sambt dem Städl und Bömben, so darauf stond. Stost außwert und abwert an die Allmain, aufwert an sein aigen Guet, [133r] inwert gegen der Armatin auch an die Allmain. Datum Anno 1492. Zinst jez Leonhardt Schueler zu Bludenz 1 lb d.

Hanns Mat, Geroldt Matten Sohn, von Niziders zinst innhalt Briefs No. [63] ab seinen Stuckhen und Güetern alda gelegen, erstens ab ainer Wisen in Tschalen- gen. Stost aufwert an Berg, abwert an Hänßle Butschen Wiß, außwert an Hansen Schneyders und Willi Puckhls Wiß, inwert an Caspar Veldiß Wiß. Item ab ainem Ackher hinder Rofers gelegen. Stost aufwert an Allgast Glaterners Guet, zue den andern dreyen Seiten an Hanns Schneiders Guet. Item ab ainem Ackher auf Ra- fallten. Stost aufwert und inwert an Leonhardt und Simon Sparren Güetter, auß- wert an Widen, abwert an Ulrich Pügen Erben Guet. Item ab ainem Ackher in Tras- awen. Stost aufwert an Hanns Gusatschen, Simon Sparren [133v] unnd an ander sein aigen Guet, inwert an Hanns Buzeriner, außwert an Hanns Schneyder, abwert an Hannßle Putschen Guet. Item ain Stuckh Wiß in Trasaw. Stost außwert an Hanns Gusatschen und Simon Sparren Wiß, die darvon gethailt ist, inwert an Hanns Buzeriners Guet, aufwert an Conradt Schneiders Guet, abwert an den vorgenanten seinen Ackher und ainhalb an Weg. Mer ab ainem Stuckh Guet in Plazes ainen si- benden Thail, der außgemarckhet ist. Stost aufwert an Prunnen, außwert an Hanns Gusatschen, inwert an Amman Prügels Guet, abwert an die Allmain. Das Datum steet Anno 1493. Zinsen jezo Peter Pückhel, Peter Humbel und Lorenz von Panckh 3 lb 6 ß 6 d.

Simon Sparr von Niziders zinst vermög Briefs No. [64] ab seinem Guet und Wisen in Trasawen gelegen. Stost in- und abwert an Hanns Matten Guet, aufwert [134r]

Edition 195 an Hanns Gusatschen Guet, außwert an Hainrich Walhen Guet, abwert an Willi Puckhels und Hanns Schneiders Güeter. Item ab ainem Stuckh Guet in Plazes, nemblich ainen sibennden Thail, der außgemarckht ist. Stost abwert an die All- main, außwert an Hanns Prügels Guet, inwert an Ulrich Stampfers Guet, aufwert an Graben. Datum Anno 1493. Zinst jezo Christa Gundeletsch 1 lb 2 ß 2 d.

Clauß Nasall von Niziders zinst besag Briefs No. [65] ab seinem Hauß, Hofstatt, Stadl, Hofraite und Paumbgarten, bey ainandern alda im Dorf gelegen mit sambt dem Albbrecht in Formanyn. Stost inwert an Hanns Zalansers Erben Guet und zue den andern dreyen Seiten an die Gassen. Mehr ab seinem Stuckh Guet, namblich ainen sibenden Thail im Plazes in Tschalengen gelegen, der außgemarkht [134v] ist. Stost außwert an Hannßle Drechßels Guet, aufwert an Brunnen, abwert an die Allmain, inwert an Caspar Grassen. Datum im 1493. Jar. Zinst jezo Melcher Apreti 1 lb 3 ß 2 d.

Clauß Allgast zinst laut Briefs No. [66] ab fünf Mitmel Ackher zue Peurß im Innern Veldt gelegen. Stossen aufwert an den gemainen Weg, inwert an Ursula Willin, auß- wert an Conradt Penzen, abwert an Geörg Reüzen Guet. Datum Anno 1504. Zinst dißer Zeit Geörg Humbel und Christa Gom 15 ß d.

Hainrich Matle von Pürs zinst besag Briefs No. [67] ab ainem Stuckh Guet am Pürßerberg auf Purtschen [135r] gelegen. Stost abwert an Hannßle Grassen Guet, außwert an die Allmain, aufwert an Christa Müllers Erben Guet, inwert aber an Hannßle Grassen. Item ab ainem Stuckh Riedt auch daselbß auf Purtschen gelegen. Stost abwert an Christa Müllers Erben Guet, inwert an Hänßle Grassen Guet, auf- wert an ander sein aigen Guet, außwert an Marckh Seelis Guet. Datum Anno 1494. Zinst jezo Joß Seeberger 15 ß d.

Hanns Zimerman von Vanndans ab sechßthalben Küewaiden in Albb und Mayen- säß Villafaw in Unser Lieben Frawen Kirchspil gelegen mit sambt Gerechtigkhait in Käßeren, Tyegen, Schermen, Tach, Gemach und allen iren Zuegehörden. Item ab seiner Wisen, namblich fünf Väschen bey- und anainander gelegen in Rellß mit sambt Städel und Gemächer, so darauf steet. [135v] Stossen abwert an die Allmain an Alpweg, inwert an Villefawer Albbrecht, außwert an ander ir aigen Guet biß an Simons Stall an die Marckhstain, aufwert an das Allprecht. Datum Anno 1494. Zinst jezt Christian Koler zue Vanndans 1 lb d.58

------58 Dieser Abschnitt wird marginal als No. 68 bezeichnet.

196 Edition Christian Drechßel von Niziders zinst vermög Briefs No. [69] ab seiner Wisen in Tschalangen. Stost außwert an Ulrich Stampfers Guet, abwert an die Ow, aufwert an Brunnen, inwert an Erhardt Rüedis Guet. Das Datum Anno 1493. Zinst jezo Ulrich Anger 6 ß d.59

Tschann Joß von Vandans zinst besag Briefs No. [70] ab seinem Guet und Gaden- statt alda ob dem Tschann Stewen hinauf, [136r] genant Spora mit sambt dem Stadl, der auf seines Brueders Guet daselbß steet und darzuo gehört. Stost abwert an Ruede Josen Guet, inwert an Tschann Stewen Guet und oben inwert an das Holz, auf- und inwert an seines Brueders Guet, och inwert an Ludi Oschwalden Guet und an des jungen Ulrich Gralden Guet, außwert an das Tobel. Datum Anno 1496. Zinst jez Hanns Koler 10 ß d.

Hanns Gütterle von Bludenz zinst laut Briefs No. [71] ab seinem Guet unnd Mayen- säß in Bludenzer Kirchspil auf der Undern Furgglen gelegen, genant Gafandura mit sambt zwayen Städlen, so darauf stand. Stost abwerz an Bludenzer Allmain an die Marckhstain, inwert und außwert an die Töbler och an die Allmain, aufwert an Spiz an Waltieren Berg, genant der Bischoff. Item ab ainer Wisen, ob Runggalin in der Undern Willß [136v] gelegen, mit sambt der Bargen. Stost aufwert an die Gassen, in- und abwert an die Allmain und außwert an Peter Schopen Guet. Datum Anno 1497. Zinst jez Pawmaister Mathias Zurcher 1 lb d.

Item die Bawleut zue Niziders, so den Müle Weingarten arbaiten mit Namen Jacob Riedman und Jacob Sayler, Sebastian Martin und Thoman Koler zinsen von dem Guet under dem Weingarten, namblich der Riedman und der Sayler 2 lb d und der Marte und Koler von der Burghalden hinder dem Schloss Sonnenberg järlich auf Martini60 1 lb 10 ß d. Id est all vier Zinser 3 lb 10 ß d. [gehören diese Güter zum Lehen.]61

[137r] Voglrecht in der Herrschafft Sonnenberg

Item alle die Albben, die in baiden Herrschafften Bludenz und Sonnenberg ligen, die geben das Vogelrecht baiden Herrschafften. Die sollens mit ainander samblen und gleichlich mit ainander thayllen. Und gibt jedtliche Albb järlich umb S. Jacobs

------59 VLA, Urk. Nr. 4970, 25. Februar 1493. 60 11. November. 61 Marginale Ergänzung in roter Schrift, Hand nicht identifiziert.

Edition 197 Tag62, vor oder nach ungevarlich, so man das samblet, so vil Schmalz und Käß als man ains Tags darinnen gemachen mag.

Doch hierinnen außgenomben alle die Albben, die da ligen in Nenzinger und Fras- tenzer Kirchspill. Die geben das Vogelrecht nit geen Sonnenberg, sondern geen Vaduz den Herrn von Brandiß als das von alter Herkhomen und vor Zeiten, da die Herrschafften Sonnenberg und Vaduz von ainander gethaillt und endtschidiget, also gethaillt und vertragen seind worden.

[137v] Item so man das Vogelrecht samblet, gibt man ainem jeden Menschen und Khundt, die in den Albben sind ain Brot, als [das] von alter Herkhomen ist und den zwayen Knechten, so das Vogelrecht samblen, gibt man ainem jeden zue Lohn, im und dem Ross ain Pfund Pfening und siben Käß, nit die klainsten und nit die grös- ten ungevarlich und inen baiden zway Fiertel Haber und auf dem Schloss inen und den Rossen Essen und Trinckhen und die Zehrung und die Zerung, so sie und die Ross zum Closter thuend, gibt man inen auch.

Item das Vogelrecht in der Herrschafft Sonnenberg hat in Anno 1506 ertragen 25 Fiertel Schmalz und 85 Wert Käß.

Hiebey zu merckhen, das zue diser Zeit, als Anno 1618, für das Vogelrecht zue Sonnenberg und in den Rellßer Albben in Montafon zue samblen ainem Knecht [138r] für Speiß unnd Lon bar Gelt bezalt worden, zehen Gulden und für ain Fier- tel Haber 28 k.

Item in disem 1618. Jar hat das Vogelrecht in der Herrschafft Sonnenberg und in den Relser Albben ertragen zwainzig Viertel, drey Pfund Schmalz und an Käsen 57 Wert und 5 h das Pfund Schmalz P. 9 krl und das Pfund Käß P. 3 krl.

[Eß würdet hiemit einem jeden jezing und künfftigen Herren Vogten oder Ambts- gefälleinnemmer zur Nachricht anhero vermerkht, dz man alljährl{ich} von 6 Viertl Kernen dz Mehl zu Brodt bachen lassen, und zwar in der Grösse den Schildt, alß man den Kernen umb 20 Bazen erkaufft. Und mit solchen 6 Viertlen dan ist man nicht allein genüegl{ich} außgekhommen, sonderen die zwey Khnecht, so dz Vogl- recht gesamblet haben, werender Samblungszeit sich für {ihr}63 Persohn nach

------62 25. Juli. 63 Eingefügt von Hand 5.

198 Edition Notturfft darmit bebrodten mögen. Dem Bekhen aber, so dises Brodt gebachen, hat man 1 fl 12 xr bezalt. Und ist ein Schild für ein Bazen zu rechnen, indeme solcher vier Kreüzer Brodtlein haben solle.]64

[138v] Hernach sein beschriben die Alpen in der Herrschafft Sonnenberg sambt den Rellßer Alpen in Montafon

Item die Albb Ellß. Item die Albb Frassen. in Nizider Kirchspill gelegen.65

Item die Albb auf Furgglen in Bludenzer Kirchspil gelegen. Item die Albb Mason ob Braz gelegen. Item der Hewberg ob Mostrinen in Brazer Kirchspill gelegen. Item die Albb Fomanyn. Item die Albb Spullers. Item die Albb Mera in Talaser Kirchspil.

[139r] Die Albb Pattsigg. Item die Albb Zürß. Item die andern vier Albben auf Zürß, allß Montzapon, Baziel, Tritt und Martloch. Item das Albbele in Formanin in Tannberger Pfarr, das an die Albb Formanyn stost. Item das Älpele im Gestüd am Omeßperg. [139v] Item die Albben zur Stuben und auf dem Arlenperg. Item die Albb Marew ist Lehen. Item die Albben Valbona, seind jez drey Albben. Item die Albb Ober Nanzengast. Item der Under Nanzengast. Item zwo Albben, genant Purtschen. Item die New Albb im Wald in Talaßer Kürchspil. Item die Albb auf dem Stain, auch inn Talaser Kirchspil gelegen.

------64 Eingefügt von Hand 5. 65 Diese Zeile zeigt mittels einer geschweiften Klammer an, dass sich diese Angabe auf die beiden vorstehenden Zeilen bezieht.

Edition 199 Hernach volgende Albben in Montafon in Unser Lieben Frawen Kirchspil, in Rellß [140r] ob Vandans gelegen, die geben das Vogelrecht auch geen Sonnenberg mit Namen Salonien, Lün, Zum See, Villifaw, Alpila und Rellß.

Item die Albb Gafalina, die mitlest Albb Alpaforte. Item die Vorder Albb ob Pürß gelegen, genant Purtscha. Item die Albb Valbona. Item die Albb Fluer. [140v] Item die Albb Sarotla. Item die Albb Rothorn. Item die Albb Selim. Item die Albb Laggam. Item die Albb Im Prüggele.

Alle vorstennde Albben in Brann in Bürßer Kirchspil gelegen.

Obgemelte Alpen geben das Vogelrecht geen Sonnenberg alle Jar umb S. Jacobs Tag66 vor oder nach ungevarlich.

[141r] Hernach volgen die Schmalz Zins in baiden Herrschafften Bludenz und Sonnenberg

Christina Tschaggmottin, Tschan Flischellen Witib, und ire Khünder zinsen vermög Briefs No. [107] ab irem Guet und Gadenstatt sambt dem Stadel und Tiegen, so da- rauf stond, zue Sanct Gallen Kirchen gelegen. Stost abwert an Peter Nigglawellen Guet, aufwert an die Landtstraß, ab- und inwert an die gemainen Wayd. Item ab acht Küewayden in dem Mayensäß daselbß auf der Reüte ainen Scheffel guet Sommer Albbschmalz, Kuemolckhen Veldtkircher Gewicht. Das Datum steet Anno 1481. Zinst jezt Joß Nezer und anstatt des Schmalz järlich 3 lb 6 ß 8 d.

[141v] Oschwald Schedler am Pürserberg zinst besag Briefs No. [108] ab seinem Guet, genant Gafradura alda, gelegen. Stost aufwert an Christan Schedlers Mayen- säß, abwert an Henni Datters Güeter, außwert an Martin Grassen Guet an den Bach, inwert an Joß Puckhls Guet. Zway Fiertel guets Albb Schmalz, Kuemolckhen Blu- denzer Maß unnd Gewägs. Datum Anno 1427. Zinst jez Christa Seelin und anstatt des Schmalz järlich 2 lb d.

------66 25. Juli.

200 Edition Peter und Ulrich Pückhel zinsen laut Briefs No. [109] ab der Albb Frassen, in Nizi- der Kirchspil gelegen mit sambt Tiegen und Scherm, so darauf stat. Stost abwert an die Mitlesten Grueben an Spizigen Stain, an Nizider Allmain ob den Zeünen auf Muttersperg, [142r] inwert an Ellser Albbrecht, inderhalb abwerts gegen Maruel werts an Hannßle Gallus Erben Mayensäß Gerechtigkhait und och ainhalb an die Luz und zue ainer Seiten an Frasser Boden, wie es von alterher genuzt und ge- braucht ist, außwert auf den Eyden an die Meder, benentlich drey Vierteln guet Sommer Alpschmalz, Kuemolckhen Veldkircher Gewicht. Datum Anno 1500. Zinsen jezt Joß Künig, Dominicus Dietrich und Caspar Burtscher und anstatt des Schmalz järlich 3 lb 17 ß d.

Christa Purtscher von Talaß zinst, darumben kain Brief verhannden, ab der Albb Nenzengast in Clostner Kirchspil gelegen. Zinsen jezo die ganz Gemaind zue Satains für anderhalb Fiertel Schmalz Bludenz Gewicht järlich 3 lb 3 ß d.

[142v] Cuenz Jordan und Joß Purtscher zinsen, darumben auch kain Brief ver- handen, ab irem Wald ob Talaß auf dem Stain under Attonz gelegen ain Fiertel Schmalz Bludenzer Gewicht. An jezo aber anstatt des Schmalz zinsen Thoni Kuen und Christa Stammehr järlich 1 lb d.

Leonhardt Walsers Erben zue Braz zinsen, darumben gleichsfals kain Brief verhan- den, ab der Albb Töff ob Braz gelegen ain halb Viertel Schmalz Bludenzer Gewicht. Zinst an jezt für sollich Schmalz Martin Schueler 10 ß d.

Item ab der Albb Garnielen zinsen jez Palle Mutter und Hans Plan [143r] zue rechtem Lehenzinß ain Viertel Schmalz Bludenzer Gewicht und anstatt desselben järlich 1 lb d.

Item ain Leüt Priester zue Pürs zinst järlich bey der Kilchenwag. Ist bey der gros- sen Wag neün Pfundt Schmalz, die gibt er von den achtzehen Viertlen Schmalz, so die von Brann järlich ainem Leüt Priester zue Pürs raichen. Anstatt das Schmalz würdt diser Zeit järlich gezinst 15 ß d.

[143v] So volgen jezo die Käs Zins in vermelten baiden Herrschafften Bludenz und Sonnenberg

Erstlich von Nenzingen Zinßwerdt Käß 228 Veldtkircher Gewicht. Für solliche Käß würdet diser Zeit für jeden Wert 9 krl gezinst und bezalt. Das belaufft jedes Jars 34 fl 12 krl.

Edition 201 Item die Müle zum Clösterle zinst järlich auf Martini67 zwen Wert Käß Bludenzer Gewicht und diser Zeit für ainen Wert Käß 24 krl, dergestalt, da man den Zinß an- steen last biß auf Thomae Apostoli68, so mueß man denselben toplet bezalen und darzue hat man das Lehen verwürckht, laut des Lehen Reverß No. 112. Zinst jezo Hanns Mayer. Id est an Gellt 48 krl.

[Weiter gibt dise Mühli wegen eines neuen Gangs 24 x ald iezo 1 lb 1 ß d oder 1 fl 12 x.]69 [Dises ist NB. schon vor vilen Jahren gezünst, aber ererst dem Urbario ainverleibt worden.]70

[144r] Item die Wildgrueb zum Closter zinst järlich, wann man die besezt, zwen Wert Käß Bludenzer Gewicht. Für jeden Wert 4 ß d gerait, gibt jezo die Gemaind alda. Id est an Gelt 8 ß d.

Item in Montafon fallen järlich an Käsen 19 Wert Käß Bludenzer Gewicht. Daran zinst jezt Peter Neyer 11 Wert Käß, laut aines Briefs No. 113, und die ab Nezen, als Ulrich und Hanns Nezer und ire Consorten, 8 Wert Käß, für jeden 4 ß d, macht alles zue Gelt 3 lb 16 ß d.

[fallen weg, weil solche schon sub Urb No 78½ vorgetragen sind.]71 [unterem Haubtnamen Bernard Stemmer.]72

[144v] Korn Zins in der Herrschafft Sonnenberg

Item die Lehenhöf, Güeter und Hauß, Hofstatten zue Nenzingen zinsen järlich uf Unser Lieben Frawen Tag zue Liechtmeß73 71 Scheffel, ainhalb Viertel rauch Korn, wie es Got jegeliches Jars wachßen last.

Diser Zeit würdt für ainen Schöffel Korn ain Pfundt Pfening gezinst. Thuet 71 lb 2 ß 6 d.

------67 11. November. 68 21. Dezember. 69 Eingefügt von Hand 5. 70 Eingefügt von Hand 5 als marginale Ergänzung zu vorangehender Einfügung. 71 Marginale Ergänzung in roter Schrift. 72 Marginale Ergänzung. 73 2. Februar.

202 Edition Umb solliche 71 Scheffel und 1 Fiertel Korn Zinß wie zuegleich vorsteende 228 Wert Käß haben wir, die Commissarien, sambt und neben dem Vogteyverwalter, Haubtman Pappussen, volgennde Verzaichnuß und Beschreibung, wer an sollichen Korn- und Käß Zinsen wenig oder vil zue zinsen und ze raichen schuldig, verfer- tigt, die laut von Wort zue Wort, als hernach steet.

[145r] Auf den fünffzehenden Monats Tag Junii dises sechzehenhundert und achten Jars seyen auß sonderm Bevelch der Fr. Dt. Erzherzog Maximilians zu Österreich etc., unßers gnedigisten Herrn und Landtsfürsten geordneter Commissarien der edlen, vesten und eernvesten Herrn Balthassar von Herlibergs und Michael Wit- weylers, Landtschreibers der Herrschafften Bregenz und Hohenegg, beeder Röm. Kay. Mtt. etc. und Fr. Dtt. zu Österreich Räten, alle und jede in das Ambt Bludenz gehörige Korn- und Käß Zins und die darumben verhaffte Lehen, Stuckh und Güet- ter, klaine und grosse, mit iren aigentlichen Coherenzen und Anstössen, auch wer zu jezigen Zeiten dieselben in Handen besizt, nuzt und niest, was und wievil auch an sollichen Korn- und Käß Zinsen ain jeder, insonderhait järlich zue richten und zue bezalen schuldig, durch die hernach benanten mit Namen Hans Gamonen, Luz Gamonen, Leonhardt Tschabrunnen, Claß Salzgebern, Berchtold Burtschern, Lorenz Mayern und Ulrich Dieffenthalern, all siben Geschworne des Kierchspels Nenzin- gen, mit sambt etlichen zue sich gezognen, Christoffen Lewen, Christian Luzen und Tobias Mayern in dem Dorf und Kirchspel Nenzingen seß- und wonhafft, [145v] alles angelegnen, getrewisten Fleis erkhundigt, von Newem beschriben und in diz Lehen- und Zinsbuech zusamen gezogen worden, inmassen solliches hernach von Post zue Post ordenlich und in Specie volgen würdet.

Korn Zins, so sich järlich 71 Scheffel und zway Ime belauffen

Item erstlich ain Mitmel Ackher under dem Yßlen Stain gelegen, so Blese Bertsch inn Handen hat. Stost aufwert an Weg, abwerts an Oschwald Burckhmayer, inwerts an Hanns Schechtle und außwerts an Jacob Neyern. Zinß 1 frtl.

Item mehr ain Mitmel Ackher bey dem Hag daselbsten in Yßlen gelegen, welliches auch Blese Bertsch besizt. Stost [146r] aufwerts an Jacob Tschabrunnen, genant Tüntel, abwerts an Christa Reischen, inwerts an ander sein, Blese Bertschen, aigen Guet und außwerts an Andres Tschamonen, Christans Sohn. 1 frtl.

Item mehr ain Mitmel Ackher in Bragadellen gelegen, welliches auch dem Bleße Bertschen gehörig. Stost aufwerts an Luz Gamonen, abwerts und inwerts an Caspar Juzen seeligen Erben Güetter und außwerts an Stoffel Mayers Guet. 2 frtl.

Edition 203 Item mehr Hauß, Hof, Hofstatt, Stallung, Kraut- und Bombgarten, alles zue Nen- zingen im Dorf in Graf gelegen, so an jezt Anthoni Kaiser in Handen hat. Stost ein- und aufwerts an die gemaine [146v] Gassen oder Landtstraß, außwerts an Simon Weggen und abwerts an Hannsen Schierßers Hofraitin. Zinst 11 frtl.

Item mehr zway Mitmel Ackher, in Gurf under der Veschen gelegen, so auch Anthoni Kaiser besizt. Stost aufwerts an Christian Jusels und Christian Tschamonen Güe- ter, abwerts an Mathias Scherers und außwerts an Clauß Mayers, genant Kübers Güeter. Zinst 1½ frtl.

Item mehr ain halb Mitmel Ackher auf Veschen under dem Weg gelegen, so Hans Bertschen aigenthümblich zuegehörig. Stost aufwerts an Hanns Gamonen, abwerts an Conrad Mörtin, inwerts an Hannsen Scherer und außwerts an Christian Mau- rers Guet. Zinst 1 Ymi, 2 Mäßle und 2 fünffte Thail von ainem Mäßle.

[147r] Item mehr zway Mitmel Ackher, auf Veschen in der Kurzen Egarten under der Landtstraß gelegen, so Anthoni Gabriel in Handen hat. Stost aufwerts an die Landtstraß, abwerts an Stoffel Mayern, Caspar Strolzen, Christian Bili und an ge- mainen Veldtweg, inwerts an Lucas Mayers und außwerts an Hanns Stossen seeli- gen Erben Güeter. Zinst 2 frtl.

Item mehr zway Mitmel Ackher in Gampsturen gelegen, so auch dem Anthoni Gabrielen gehörig. Stost aufwerts an Lucas Mayern, außwers an Hanns Schmiden, Meßmer, inwerts an Joß Mosten unnd Stoffel Mayers Güetter und abwerts an die Aw und Allmain. Zinst 2 frtl.

Item mehr zway Mitmel Ackher im Yßlen gelegen, so Broßin Gamonen seeligen Khinder [147v] ainsthails und Frena Gischin anderßthaills aigenthümblichen zue- gehörig. Stost aufwerts an Wert an Blese Bertschen, Conradt Mossten, Christian Huebern, Claß Mayern und Hannsen Keßlers aigne Güeter, abwerts an Peter Keßlern, inwerts an Hieronimus Scheterers unnd außwerts an Christian Reischen Güetter. Zinst 1 frtl.

Item mehr Hauß, Hof, Hofstatt, Stallung und Krautgarten zue Nenzingen im Dorf in Graf gelegen. Stost aufwerts an Berchtoldt Burtschers Krautgarten, abwerts an Anthoni Gabrielen Hofraitin, inwerts an die gemaine Gassen und außwerts an Jacob Neyers Guet oder Hofraitin. Das gehört Leonhardt Tschabrunnern zue. Zinst 1 frtl.

204 Edition [148r] Item mehr zway Mitmel Ackher im Glaggeren, so auch Lienhardt Tschabrun- nen zuegehörig. Stost aufwerts an Sylvester Luzen, abwerts an die Landtstrassen, inwerts an Hannsen und Peter Salzgebers, genant Kathurers Güeter, und außwerts an ander des Tschabrunnen aigen Guet. Zinst 3 frtl, 3 Mäßle und ain fünfften Thail aines Mäßlins.

Item mehr ain Ackher, so zway Mitmel in Glaggeren gelegen, auch dem Leonhardt Tschabrunnen gehörig. Stost aufwerts an bemelten Silvester Luzen, abwerts an die Landtstraß, inwert an ander sein aigen Guet und außwerts an Hanns Gamonen, genant Tießen Guet. Zinst 2 frtl.

[148v] Item mehr Hauß, Hof, Hofstatt, Stallung, Kraut- und Bombgarten zue Nen- zingen im Dorf in Winckhel gelegen. Stost aufwerts an Adam Gunzinger und Greta Blattnerin und an Anna Walßerin Hofraitin, abwerts und außwerts an die gemaine Gassen und inwerts an Jacob Neyern und Hannsen Scherers, genant Schlach In Hauffen, Güetter. Das besizt an jezt Lorenz Schlechtlin und zinst 4½ frtel.

Item mehr ain Bünten oder Bombgarten in Nenzingen am Veld in Grüenegg gelegen, so an jezt Dorothea Caplanin in Hannden hat. Stost aufwerts an Bartlome Beckhen seeligen Erben Güeter, abwerts an die Hofraitin und Krautgarten an der Landtstraß gelegen, inwerts an Veldweg an den Bach und außwerts an andere ir aigne Bünd- ten. Zinst 1 frtl.

[149r] Item mehr drey Mitmel Ackher in Glaggeren, so Luz Gamonen zuegehörig. Stost aufwerts an Joß Mosten, abwerts an die Landtstraß, inwerts an Hannsen Gamonen, genant Diesen, aigen Guet und außwerts an ander sein, Luz Gamonen, auch aigen Guet. Zinst 1½ frtl.

Item mehr zway Mitmel Ackher auf Veschen under dem Weg gelegen, so besag- tem Luz Gamonen gehörig. Stost aufwerts an Veldweg, ab- und außwerts an Lucas Mäyers, genant Kibers Guet, inwerts an Silvester Luzen und Caspar Strolzen Güe- ter. Zinst 2 frtl.

Item mehr sein, Luz Gamonen, zway Mitmel Ackher auf der Veschen ob dem Weg gelegen. Stost inwerts an ander sein aigen Guet, [149v] außwerts an Andreas Bertschen, aufwerts an Andreas Gabrielen, genant Tschamonen, und abwerts an gemainen Veldweg. Zinst 2 Mäßle.

Edition 205 Item mehr Hauß, Hof, Hofstatt, Stallung, Kraut- und Bombgarten zue Nenzingen im Dorff in Grienegg gelegen, welliches auch ime, Luz Gamonen, gehörig ist. Stost aufwerts an die Landtstraß, abwerts an ander sein aigen und an Gallus Schnoppen seeligen Erben Guet, einwerts an Bartlome Müllern und außwerts an Hanns Luzen Hauß und Bündten. Zinst 3 Mäßle unnd ain fünfften Thail aines Mäßls.

Item mehr ain Stuckh Guet Im Brüell genant, indert dem Dorf an der Gassen ge- legen, so Jacob Nasall inn Hannden hat. Stost aufwerts an ander sein aigen Guett, [150r] abwerts an die Allmain, inwerts aber an ander sein aigen Guet und außwerts an die gemaine Gassen. Zinst 2 frtl, 3 Mäßle und ain fünfften Thail aines Mäßls.

Item mehr zway Mitmel Ackher im Gampsturen gelegen, so Hanns Nasallen, Jacobs Sohn, gehörig. Stost aufwerts an Andreas Gorten, abwerts an Anthoni Nasallen Eewürtin, Otilien Hartmanin, inwerts an Hilarius Gabriellen Guet und außwerts an Christian Tschamonen und Hanns Juzen Güetter. Zinst 1 frtl, 2 Ime, 1 Mäßle und 3 fünff Thail aines Mäßels.

Item mehr ain Mülin mit zwayen Gengen, Stampf, Blewel, auch Hauß, Hofraitin, Stallung und Krautgarten, alles bey- und anainandern innerhalb der Meng [150v] ob dem Bild im Grüenegg im Dorf Nenzingen gelegen, so an jezt Geörg Nasall be- sizt. Stost aufwerts an Peter Salzgebers Hofraitin, abwerts an die Allmain, innwerts an die gemaine Gassen und außwerts an Mulbach. Zinst 4½ frtl.

Item mehr anderhalb Mitmel Ackher in Atschinen gelegen, so auch Geörg Nasallen gehörig. Stost aufwerts an Stoffel und Hanns Mayern, abwerts an Jacob Gabrielen, innwerts an Christian Maurern, Segeßenschmidt, und außwerts wider an Stoffel Mayern. Zinst 1½ frtl.

Item mehr anderhalb Mitmel Ackher in Bardiell gelegen, so auch Geörg Nasall besizt. Stossen aufwerts an Hanns Burtschers seeligen Witib, abwerts an [151r] Bartlome Beckhen seeligen Erben, einwerts an Martin Mossten und außwerts an Andreas Gorten. Zinst 1½ frtl.

Item mehr ain Mitmel Ackher auf Veschen gelegen, so Geörg Nasallen Dochter Eva zuegehörig. Stost aufwerts an Christian Maurers, Segessen Schmidts Khünder von der Nuspomerin herrierendt, abwerts an Luz Gantabain, inwerts an Conrad und Jacob Mosten, Gebrüeder, aigne Güeter und außwerts an Hanns Nuspomern.

206 Edition Item mehr anderhalb Mitmel Ackher in Brüell gelegen, so auch Eva Nasallin ge- hörig. Stost aufwerts an die Landtstraß, abwerts an Hanns Nuspomers und Luz Gamonen aigne Güeter, einwerts an [151v] Hilarius Gabriellen und außwerts an Hanns Gamonen, Luzes Sohns, aigen Guet. Würt zinst 3 frtl.

Item mehr ain Mitmel Ackher auf Capellen gelegen, welchen Anna Walßerin inn Handen hat. Stost aufwerts an ander ir aigen Guet, abwert an des heiligen Sanct Morizis Guet, inwert an Fabian Mosten und außwerts an Jacob Gantabain. Zinst 1 frtel.

Item mehr ain Krautgarten Bett im Dorf Nenzingen gelegen, so Hansen Schuech- machern gehörig. Stost auf- und inwerts an die gemaine Gassen, abwerts an sein aigne Bünten und außwerts an Albrecht Stockhers Hauß und Hofraitin. Zinst 1 frtl.

[152r] Item mehr Hauß, Hof, Hofstatt, Stallung, Kraut- und Bombgarten daselbsten zue Nenzingen gelegen, so auch ime, Hansen Schuechmachern, gehörig ist. Stost auf- und inwerts an die gemaine Gassen, auß- und abwerts an Christa Tschamonen Hauß und Hofraitin. Zinst 1 frtel.

Item mehr anderhalb Mitmel Ackher inn Drienzen gelegen, auch ime, Hansen Schuechmachern, gehörig. Stost aufwerts an Bleßin Bertschen, abwerts an Jacob Tschabrunnen, genant Düntels Güeter, inwerts an Ulrich Salzgebers und außwerts an Anthoni Gabriellen aigen Guet. Zinst 1½ frtl.

Item mehr ain Stuckhle Wisen auf Motta gelegen, so ime, Hanns Schuechmachern, [152v] dergleichen Hannsen Velli, Claß Salzgeber und Andreas Bertschen zuege- hörig. Stost aufwerts an Lucas Mayers und Lienhardt Luzen Güeter, abwert an Hieronimus Schetterers, inwerts an Bleßin Bertschen und außwerts an Christan Tschamonen aigen Guet. Zinsen 1 frtel und 4 fünffte Thail von 1 Mäßl.

Item mehr zway Mitmel Ackher in Gampstauren gelegen, hat Hilarius Gabriel inn Handen. Stost aufwerts an Andreas Gorten, abwerts an Otilia Hartmänin, inwerts an Andreas Berlin und außwert an Hanns Nasallen Guet. Zinst 1 frtl, 2 Imi, 1 Mäßl und 3 fünffte Thaill aines Mäßls.

Item mehr vier Mitmel Ackher in den Brüelen gelegen, welche Vreina Tschamonin und [153r] Hilarius Gabriellen zuegehörig. Stost aufwerts an die Landtstraß, ab- werts an den gemainen Veldweg, inwerts an Hans Gamonen und Joß Stossen Güe- ter, außwerts an Christian Kathurer und an Maria Jußlin. Zinsen 2 frtl.

Edition 207 Item mehr anderhalb Mitmel Ackher in den Brüellen gelegen, so Hilarius Gabriellen gehörig ist. Stost aufwerts an die Landtstraß, in- und abwerts an Luz Gamonen und außwert an Eva Nasallin Guet.

Item mehr ain Mitel [!] Ackher in Bragadellen gelegen, so Christian Hueber besizt. Stost aufwerts an Hieronymus Schetterers Bünten, abwerts an Bernhardt Gabriellen, genant Tschugen Guet, inwerts an Luz Gamonen und außwerts an Bartlome Mül- lers Hauß und Hofraitin. Zinsen 1 frtl, 3 Imi.74

[153v] Item mehr ain Mitmel Ackher in Bragadellen gelegen, so Treina Tschamonin zuegehört. Stost aufwerts an Florian Gamonen, abwerts an Hanns Luzen, inwerts an Christan Maurern, Segessenschmidt, und außwerts an den gemainen Allppweg. Zinst 7 Imi.

Item mehr Hauß, Hof, Hofsstatt und Stallung zue Nenzingen im Dorf in Graf gele- gen, so Hanns Gamonen, genant Ties in Besizung hat. Stost aufwerts an Joß Juzen Hofraitin und Mülin, abwerts an gemainen Trenckhweg, inwerts an den Mülbach und außwerts an den gemainen Weg. Zinst 1 frtl.

Item mehr drithalb Mitmel Ackher in Glaggeren, so auch Hanns Gamon, genant Tieß inhandig hat. Stost aufwerts an Joß Mosten, abwerts an die Landtstraß, inn- werts an Lienhardt Tschabrunnen und außwerts an Luz Gamonen. Zinst 3 frtl.

[154r] Item mehr zway Mitmel Ackher under der Kilchen Drienzen gelegen, so bemeltem Hanns Gamonen zuegehörig ist. Stost aufwerts an Lucas Mayers, genant Kybers Guet, abwerts an Michael Keßlern, inwerts an Hanns Keßlern und außwerts an Hans Gamonen. Zinst 2 frtl.

Item Hauß, Hof, Hofstatt, Stallung und Krautgarten zue Nenzingen in Grinegg gelegen, so Marx Gamon inn Handen hat. Stost aufwerts an Joß Stossen Hofraitin, abwerz und außwerts an den gemainen Weg unnd einwerts an Marx Tschamonen Hofraitin.

------74 Diese Zeile erscheint in der Marginalienspalte und zeigt mittels einer geschweiften Klammer an, dass sich diese Angaben auf die beiden vorstehenden Abschnitte beziehen.

208 Edition Item mehr ain Bündten alda gelegen, so auch Marx Gamonen gehörig, neben dem Hauß über dem Weg gelegen. Stost aufwerts und außwerts an den gemainen Weg, abwerts an Claß Mayers, genant Kibers, Hofraitin und innwerts an Michael Lazers Hofraitin. Zinst 1½ frtl.75

[154v] Item mehr vierthalb Mitmel Ackher in Drienzen gelegen, so auch Marx Gamonen gehörig. Stost aufwerts an Hanns Mosten, abwerts an Hanns Gamonen, inwerts an den gemainen Veldweg und außwerts an Valentin Webers und Hainrich Juzen Güetter. Zinst 3 frtl.

Item mehr zway Mitmel Ackher under Ißlen Rain gelegen, gehört gleichsfals Marx Gamonen zue. Stost aufwert an den gemainen Weg, abwert an Bleßin Keßlern, in- werts an Broßin Gamonen seeligen Khünd unnd Albrecht Stockhern und außwert an Hanns Juzen. Zinst 2 frtl.

Item mehr ain Mitmel Ackher auf Veschen gelegen, so Marx Gamonen Khünder ge- hörig. Stost aufwerts an Hanns Gamonen, [155r] Marxen Sohn, abwerts an Adam Juzen, inwerts an Hanns Bertschen und an Conradt Mörten und außwerts an Andreas Marten. Zinst 3 Imi und 4 fünffte Tail aines Mäßls.

Item mehr drithalb Mitmel Ackher in Yßlen gelegen, so Stoffel Döltsch in Handen hat. Stossen aufwerts an Ulrich Dieffentalern, außwerts an Lienhardt Luzen, ab- werts an die Aw und einwerts an Andreas Crafften. Zinst 3 frtl.

Item mehr Hauß und Hofraitin im Winckhel gelegen, so Jacob Dobler und Michael Schalhart inn Handen haben. Stost aufwerts an Peter Gamonen, Marxen Sohn, und an den gemainen Weg, abwerts an die gemaine Landtstraß, innwerts an Hainrich Tschamonen Hauß und Hofraitin und außwerts an Christan Luzen Hofraitin. Zinst 1½ frtl.

[155v] Item mehr Hauß unnd Hofstatt mit sambt Stallung und aller Zuegehör, so Marx Tschamon besüzlich inn hat. Stost aufwerts an Joß Stossen Punten, abwerts an die Landtstraß, inwerts an Hieronimus Scheterers Hauß und Hofraitin unnd außwerts an Marx Gamonen Hofraitin. Zinst + frtl.

------75 Diese Zeile erscheint in der Marginalienspalte und zeigt mittels einer geschweiften Klammer an, dass sich diese Angaben auf die beiden vorstehenden Abschnitte beziehen.

Edition 209 Item76 mehr ain Mülin mit sambt Hauß unnd Hofstatt in Kadon ob dem Dorf Nen- zingen, im Tobel in Frastenzer Kirchspil gelegen. Stost inwerts an den Bach und zue den andern dreyen Seiten allenthalben an die Allmain. Die besizt diser Zeit Bartlome Springlin. Zinst 2 Schöffel.

Item mehr ain Berg auf Gorfen in Frastenzer Kirchspil gelegen, so Adam Bitsch zue Frastenz innen hat. Stost abwerts [156r] an Caspar Fuetschers Guet, außwerts an Martin Frunbelts seeligen Khünder Güetern, inwerts an Hanns Lerchen seeligen Khünder Güeter und außwerts an Hans Geigers Guet. Zinst 3 Schöffel.

Item mehr Conradt Mörten anderhalbe Mitmel Ackher auf Cappellen gelegen. Stossen aufwerts an Jacob Ganndtenbain, abwerts an Gallus Schnoppen seeligen Erben, inwerts an Steffen Schgachen und außwerts an Thoni Mossten Güeter. Zinst 1 frtl.

Item mehr sein, Conradt Mörten, und Christian Schederers gemaine vier Mitmel Ackher auf der Aw auf der Röfe gelegen. Stoßen aufwerts an Lucas Mayern, ab- werts an die Allmain, innwerts an Caspar Juzen [156v] seeligen Erben Güeter und außwerts an Peter Gamonen, Christas Son. Zinst 1 Schöffel.

Item mehr sein, Christian Mörten, anderhalb Mitmel Ackher bey dem Hag in Gamplün gelegen. Stost aufwerts an Hanns Bertschen Guet, abwerts an Caspar Strolzen, inwerts an Hanns Scherers und außwerts an Adam Juzen Guet.

Item mehr zway Mitmel Ackher auf der Veschen gelegen, gehören Christian Gün- zingern zue. Stossen aufwerts an Hanns Stossen seeligen Erben Guet, abwerts an Hanns Gamonen, innwerts und außwerts an Jacoben Neyers Güeter. Zinst 1 frtl, 2 Imi, 1 Mäßl und 3 fünff Thail aines Mäßls.

[157r] Item mehr drey Mitmel Ackher in Dorneng gelegen, so Christian Maurer, Segeßenschmid, in Hannden hat. Stost aufwerts an Christian Kathurers Guet, ab- werts an ander sein aigen, item Anthoni Luzen, Jeronimus Scheters und an des Thaw Mosten seeligen Erben Güeter, inwerts an Hans Nasallen und außwerts an Hanns Luzen Güeter. Zinß 2½ frtl.

------76 Marginalie an dieser Stelle: Mülin in Kadon. Ihr kommt keine zusammenfassende Funktion zu. Deshalb wurde sie hier nicht als Titel verwendet.

210 Edition Item mehr sein, Christian Maurers, aigen Hauß, Hof, Hofstatt, Stallung, Kraut- und Bombgarten, alles bey- und anainandern im Dorf Nenzingen gelegen. Stost auf- werts an Steffen Mosten Hofraitin, abwerts an Joß Juzen Garten, einwerts an die Allmain und außwerts an den Mulbach und wider an die Allmain. Zinst 1 frtl.

[157v] Item mehr sein, Maurers, vier Mitmel Ackher in Atschinen gelegen. Stossen aufwerts an ander sein aigen Guet, abwerts an Jacob Gabriellen, inwerts aber an ander sein aigen und außwerts an Hanns Luzen Guet. Zinst 2½ frtl.

Item mehr besagts Christian Maurers aigen Mitmel Ackher auf Veschen gelegen. Stost aufwerts an Claß Mayers Guet, abwerts an Luz Gantabain, inwerts an ander sein aigen Guet und außwerts an Conradt und Jacob Mosten Guet. Zinst 1 frtl.

Item mehr Peter Gamonen, Christans Sohns, aigen Hauß unnd Hofstatt mit sambt ainem Pundtle und Krautgarten [158r] zue Nenzingen gelegen. Stost aufwerts und außwerts an den gemainen Weg, abwerts an Ulrich Messerschmidts Hofraitin und einwerts an Lucas Mayers Hofraitin.

Item mehr sein, Peter Gamonen, aigen Mitmel Ackher im Indern Veld gelegen. Stost aufwerts an den gemainen Veldweg, abwerts an Hanns Nuspomern, einwerts an Lucas Mayern und außwerts an ander sein aigen Guet. Zinst 2 frtel.77

Item mehr vier Mitmel Ackher auf der Veschen gelegen, so auch ime, Peter Gamonen, zuegehörig. Stossen aufwerts an die gemaine Landtstraß, abwerts an den gemai- nen Veldweg, inwerts an Hans Luzen und außwerts an Jacob Tschabrunnen Guet. Zinst + frtl.

[158v] Item mehr sein, Peter Gamonen, aigne Pundten beim Hauß gelegen, so er von Claß Schgachen Erben erkhaufft hat. Stost aufwerts an sein aigen Hauß und Hofstatt, abwerts an der Verkheüffere und Hilariußen Gabriellen aigen Guet unnd Hofraitin, einwerts an den gemainen Weg und außwerts an Christa Tschamonen aigen Guet. Zinst 2 frtel.

Item mehr sein, Gamonen, aigen Hauß, Hofstatt, Stallung und Krautgarten zue Nenzingen gelegen. Stost aufwerts und einwerts an den gemainen Weg, ab- und außwerts an andere seine aigne Punten. Zinst 1½ frtl.

------77 Diese Zeile erscheint in der Marginalienspalte und zeigt mittels einer geschweiften Klammer an, dass sich diese Angaben auf die beiden vorstehenden Abschnitte beziehen.

Edition 211 Item mehr besagts Peter Gamonen aigne [159r] anderhalbe Mitmel Ackher im Brüel gelegen. Stossen aufwerts an Steffen Mosten, abwerts an Bartlome Müllern, inwerts an Andreas Gorten und außwerts an Claß Salzgebers rambschwagisch Lehenguet. Zinst 5 Imi.

Item zway Mitmel Ackher in Gurf gelegen, so Adam Juzen zuegehörig. Stossen aufwerts an Lucas Mayers Guet, abwerts an Anthoni Kaysern, inwerts wider an Lucas Mayers und seiner Schwester, Elisabeta Mayerin, Güeter und außwerts an Conradt Mörten Guet. Zinst 2 frtl.

Item mehr sein, Adam Juzen, aigne drithalb Mitmel Ackher auf der Grafa gelegen. Stossen aufwerts an Joß Mosten Guet, [159v] abwerts an Andreas Mörten Guet, inwerts an Andreas Berlins und außwerts an Otilien Hartmänin Guet. Zinst 2 frtl.

Item mehr ain Wisen auf Mota gelegen, so auch ime, Adam Juzen, gehörig. Stost aufwerts an Hanns Schierßers und Christa Jusels und an ander sein, Juzen, aigen Guet, abwerts aber an ander sein, Juzen, aigen Guet und an Luz Gamonen, inwerts an Gorgius Gaßners Guet und außwerts aber an Hanns Schierßers unnd Berchtoldt Purtschers Güeter. Zinst 2 frtl.

Item dritthalb Mitmel Ackher auf der Grafa gelegen, welche Anthoni Nasallen oder seiner Eewürtin, Otilia [160r] Hartmenin, gehörig. Stossen aufwert an Joß Mosten, abwerts an Hans Gamonen Diessen, inwerts an Adam Juzen und außwerts an Peter Gamonen, Christans Sohns, Güetter. Zinst 2 frtl.

Item mehr ir, der Hartmänin, aigens Mitmel Ackher in Gampsturen gelegen. Stost aufwert an Hilarius Gabriellen und Hanns Nasallen Güeter, abwerts an ander ir aigen Guet, inwerts an Andreas Berlin und außwerts an Stoffel Mayers Guet. Zinst 1 frtl, 2 Mäßle und 4 fünffte Thail an ainem Mäßel.

Item mehr ain Weingarten auf Padelles gelegen, so Hainrichen Tschamonen zuege- hörig. Stost aufwerts an Anna Walßerin [160v] und Broßin Gamonen seeligen Kind, abwerts an die gemaine Gassen und außwerts an Valentin Webers Guet. Zinst 3 Imi.

Item mehr sein, Tschamonen, aigne drey Mitmel Ackher in Drienzen gelegen. Stossen aufwerts an Silvester Luzen, abwerts an Christian Burtschers Guet, in- werts an Joß Mosten und außwerts an Hanns Luzen Guet. Zinst 1 Schöffel, 3 Imi, 2 Mäßel und 2 Fünffthail in 1 Mäßle.

212 Edition Item mehr ain Mitmel Ackher in Ißlen gelegen, so Andreas Tschamon besizt. Sto- ßen aufwerts an Jacob Tschabrunnen, abwerts an Christian Reischen, inwerts an Bleßin Bertschen und außwerts an Anthoni Mosten Güeter. Zinst 1 frtl.

[161r] Item mehr Hauß und Hofraitin mit sambt Stallung, Kraut- und Bombgarten, alles bey ainandern zue Nenzingen ob der Kirchen gelegen. Stost aufwerts an Albrecht Stockhern, auß-, ab- und innwerts an ander aigen Guet, das besizt an jezt Christa Tschamon. Zinst 2 frtl.

Item mehr sein, Christan Tschamonen, zwen Ackher, der ain drey Mitmel in Gampsturen gelegen. Stost aufwerz an Hanns Juzen ob Gurtis, außwerts an Lucas Mayern, abwerts an Stoffel Mayern und inwerts an Hanns Nasallen. Der ander anderhalb Mitmel Ackher in der Langen Zilleten gelegen. Stost inwerts an Hanns Schmiden, Meßmer, aufwerts an jung Jacob Tschabrunnen, Lienhardts Sohn, auß- werts an Anthoni Gabriellen und abwerts an Hannsen Mosten. Zinst der erst Ackher 3 frtl.

[161v] Und der ander 2 frtl.

Item mehr sein, Christa Tschamonen, aigen Mitmehl Ackher auf Veschen under dem Weg gelegen. Stost aufwerts an Hans Gamonen, außwerts an Eva Nasallin, abwerts an Steffan Schgachen und inwerts an Andreas Pertschen Hinderpfandt. Zinst nichts.

Item mehr zway Mitmel Ackher auf Veschen under dem Weg gelegen, hat an jezt Silvester Luz in Handen. Stossen aufwerts an den gemainen Veldweg, abwerts an Caspar Strolzen Guet, außwerts an Luz Gamonen und inwerts an Hanns Kaysern. Zinst 2 frtl.

[162r] Item mehr zway Mitmel Ackher im Indern Veld gelegen, so an jezt Jacob Tschabrunn besizt. Stost aufwerts an den gemainen Weg, abwerts an Claß Salz- gebers Guet, inwerts an Ulrich Crafften und außwerts an Mathias Scherers Güeter. Zinst 1 frtl, 2 Imi, 1 Mäßle und 3 fünff Thail aines Mäßls.

Item mehr zway Mitmel Ackher under der Kirchen gelegen, so Michael Keßler in Handen hat. Stost aufwerts an Hanns Gamonen Diessen, abwerts an Michael Lazer, inwerts an den gemainen Veldweg und außwerts an Valentin Webern. Zinst 2 frtl.

Edition 213 Item mehr Hauß und Hof, Stallung, Kraut- und Bombgarten, alles bey- [162v] und anainandern neben der Kirchen ob dem gemainen Weg gelegen, so an jezt Moriz Schgachen seeligen Dochter, Margreta Schgächin, zuegehörig ist. Stost aufwerts an ander ir aigen Guet, abwerts an den gemainen Weg, inwerts an Hannßen Schmiden Hofraitin und außwerts an Bleßin Gaßners Guet. Zinst 1½ frtl.

Item mehr sechßthalb Mitmel Ackher bey des Schgachen Gatter gelegen, so Hansen Schierßern zuegehörig seindt. Stossen inwerts an Joß Stossen, aufwerts an den ge- mainen Weg, außwerts an Christan Billi und Peter Gorten Güetter und abwerts an Andreas Bertschen, Christian Maurer und Peter Gamonen Güetter. Zinst 1 Schöffel, 5 Mäßle und 3 Fünffthail in ainem Mäßle.

[163r] Item mehr sein, Schiersers, zway Mitmel Ackher in Gamplüen gelegen. Stossen abwerz an Joß Juzen, inwerts an Caspar Strolzen, aufwerts an Conradt Mörten und außwerts an Mattis Scherers und ander sein aigen Guet. Zinst 2 frtl.

Item mehr ab sein, Hannsen Schiersers, Weingarten auf Motta gelegen. Stost auf- werts an Stoffel Mayern und Bartlome Müllern, abwerz an Anthoni Gaberyelen und an Berchtolden Burtschers Güeter und zun andern zwayen Orten an Adam Juzen. Zinst + frtl.

Item mehr ab sein, Schiersers, Segen im Dorf bey der obern Brugg gelegen, inwerts [163v] an den Bach, Menng genant, und zue den andern dreyen Seiten an die All- main stossende. Zinst 3 frtl.

Item ain Mitmel Ackher im indern Veld in Brüelen gelegen, so Andreas Bertsch innen hat. Stost aufwerts an Hanns Nuspomers Guet, abwerts an Lucas Mayers, inwerts an Hanns Schlechtin und außwerts an Luz Gamonen Guet. Zinst + frtl.

Item mehr sein, Andreas Pertschen, aigen Mitmel Ackher auf der Veschen gelegen. Stost aufwerts an Tobias Mayern, [164r] abwerts an gemainen Veldweg, außwerts an Lucas Mayers und inwerz an Luz Gamonen Güeter. Zinst + Imi.

Item78 mehr ain Seegen bey der undern Brugg in Nitedon gelegen, so an jezt Hanns Mayer besizt. Stost allenthalben an die Allmain. Zinst 2 frtl.

------78 Marginalie an dieser Stelle: Seegen. Ihr kommt keine zusammenfassende Funktion zu. Deshalb wurde sie hier nicht als Titel verwendet.

214 Edition Item mehr ain Hofstatt, ain halb Mitmel groß in Atschinen im indern Veld gelegen, so an jezt bemelter Hanns Mayer und Anthoni Katurer gemaingelich mit ainandern innhaben. Stost aufwerts an Hanns Nasallen, abwerts an Geörg Nasallen Dochter, Eva Nasallin, Guet, außwerts an Caspar Juzen seeligen Erben und inwerts an Hanns Mosten Guet. Zinst 3 Imi.

[164v] Item mehr ain Ackher, drey Mitmel in der Gampsturen gelegen, so Anthoni Kathurer in Hannden hat. Stost aufwerts an Hilarius Gabrielen und Hanns Gamonen Güeter, abwerts an Peter Gamonen, Christans Sohn, inwerts an Joß Mosten und an Otilien Hartmenin Güetter und außwerts an Claß Salzgebern. Zinst 3 frtl.

Item mehr ain Brüell im indern Veld gelegen, so abermaln Anthoni Kathurer, Florin Gamon und Steffan Most in gemain besizen mit sambt Bomb- und Obßwachs. Stost inwerts an Andreas Gorten, außwerts an Claß Salzgebern, aufwerts an die Landtstraß und abwerts an Peter Gamonen, Christas Sohn. Zinst 5 Imi.

[165r] Item mehr ain Mitmel Ackher im Brüel, so Christian Kathurern zuegehö- rig ist. Stost aufwerts an Maria Jußlin, abwerts an Veldtweg, inwerts an Hilarius Gabriellen und außwerts an Bartlome Müllers Guet. Zinst 1 frtl.

Item anderhalb Mitmel Ackher auf Pathelles gelegen, so Bartlome Müller in Hann- den hat. Stost aufwerts an gemainen Weg, abwerts an die Menng, außwerts an Christian Luzen und inwerts an Hans Bertschen und Valentin Webers Guet. Zinst 1½ frtl.

Item mehr zway Mitmel Ackher auf der Stainmaur gelegen, so auch Bartlome Müllern [165v] gehörig. Stost in- und außwerts an Hanns Gamonen, aufwerts an Jacob Tschabrunnen Guet und abwerts an die Ow und Allmain. Zinst 2½ frtl.

Item mehr sein, Bartlome Müllers, aigen Mitmel Ackher in Vieresackh gelegen. Stost aufwerts an Maria Jußlin, abwerts an den gemainen Weg, inwerts an Christian Kathurers Guet und außwerts an Anthoni Mosten. Zinst + frtl.

Item mehr Hauß und Hofraitin mit sambt Stallung und Krautgarten in Graf gele- gen. Stost aufwerts, auß- und innwerts an die gemainen Weg und zue der vierten Seiten an Lienhardt Luzen Hauß [166r] und Hofraitin. Besizt jezo Hans Falger. Zinst 1 frtl.

Edition 215 Item ain Mitmel Ackher in Yßlen gelegen, so Steffan Schgachen zuegehörig. Stost aufwerts an Ulrich Toblers und Hilarius Gabriellen Güeter, inn- und abwerts an Christian Burckhmayern und außwerts an Hanns Bertschen Guet. Zinst 1 frtl, 3 Mäßle und ain fünfften Thail.

Item mehr zway Mitmel Ackher in Yßle gelegen, so Hanns Schechtlin und Anthoni Most inn Handen haben. Stossen inwerts an Steffan Mosten, außwerts an Bleßin Pertschen, aufwerts an den gemainen Veldweg und abwerts an Lienhardt Staigern und Andreas Gabriellen Güetter. Zinsen 2 frtl.

[166v] Item mehr Hanns Schechtlins halb Mitmel Ackher auf Veschen gelegen. Stost aufwerts an gemainen Weg und zun andern dreyen Seiten an Hanns Schierßern. Zinst 6 Mäßle und 2 fünfft Thaill.

Item mehr ab iren baiden sein, Hanns Schechtlins, und Anthoni Mosten Ackher, vier Mitmel in Brüellen gelegen. Stossen aufwerts an die Landtstraß, abwerts an den gemainen Veldtweg, inwerts an Bartlome Müller und Maria Jußlin und auß- werts an Hanns Nuspomers, Lucas Mayers und Andreas Pertschen Güeter. Zinsen 1 Schöffel.

Item mehr ain Hofstatt, so Hanns Mosten neben andern zum halben Thaill gehörig. [167r] Stost aufwerts an Hanns Nasallen, abwerz an Eva Nasallin, inwerz an Veld- weg und außwerts an Anthoni Kathuren. Zinß 3 Imi.

Item mehr zway Mitmel Ackher in Brüelen gelegen, so auch Hanns Mosten zuege- hörig. Stost aufwerts an die Landtstraß, abwerz und inwerz an Luz Gamonen und außwerts an Claß Mayers Güeter. Zinst 1½ frtel.

Item mehr ab sein, Hannsen Mosten, aignen Ackher, zway Mitmel in Drienzen gelegen. Stost aufwerts an Hieronymus Schetterern, abwerts an Marx Gamonen, inwerts an Veldtweg und außwerts an Valentin Webern. Zinst 7 Imi.

[167v] Item mehr ermelts Hannsen Mosten aigen Hauß, Hofstatt, Stallung, Kraut- und Bombgarten. Stost aufwerts an Anthoni Luzen, ab-, in- und außwerts an die gemainen Weg. Zinst 1½ frtl.

Item mehr Hanns Schechtlin Hauß und Hofraitin auf dem Ruefen in Graf gelegen. Stost aufwerts an Hanns Berlin, abwerts und inwerts an die gemainen Weg und außwerts an Hanns Kaysers Hofraitin. Zinst 1 frtl.

216 Edition Item mehr ain Mitmel Ackher in Gurf gelegen, so an jezt Matheiß Scherer innhendig hat. Stost aufwerts an Bleßin Bertschen, auß- und abwerts an Hannsen Schierßern und inwerts an Conrad Mörten. Zinst 1 frtl.

[168r] Item zway Mitmel Ackher auf der Veschen gelegen, so Stoffel Mayer inn Hannden. Stossen aufwerts an Anthoni Gabriellen, abwerts an Lucas Mayern, in- werts und außwerts an Caspar Strolzen. Zinst 1 frtl, 2 Imi, 1 Maßel und 3 Fünff- thail auß ainem Mäßl.

Item mehr sein, Stoffel Mayer, aigen halb Mitmel Ackher in Bragadellen gelegen. Stost aufwerz an Luz Gamonen, abwerts an ander sein aigen Guet an die Bünten, inn- und außwerts wider an sein Bünten und an Bleßin Bertschen Guet. Zinst + frtl.

Item mehr ain Mitmel Ackher in Yßlen gelegen, so Christian Burckhmayer besizt. Stost aufwerts an Steffan Schgachen, ab- und innwerts [168v] an ander sein aigen Guet und außwerts an Hanns Pertschen Guet. Zinst 1 frtl, 3 Mäßle, ain fünfften Thail auß ainem Mäßle.

Item zway Mitmel Ackher in Yßlen gelegen, so Christian Jusel inn Handen hat. Stost aufwerts an Jacob Tschabrunnen, ab- und innwerts an Hieronimus Scheterern und außwerts an Hannsen Keßlern. Zinst 1 frtl.

Item mehr sein, Jußls, aigen Mitmel Ackher auf der Veschen gelegen. Stost aufwerts an Jacob Neyern, abwerts an den gemainen Weg, innwerts an Hanns Gamonen unnd außwerts an Hanns Gamonen Diesen. Zinst 3 Imi und 4 Fünffthail aines Mäßls.

[169r] Item mehr zway Mitmel Ackher in Argosten, so Deiß Döltsch von Besch- lingen besizt. Stossen aufwerts an das Buechholz, abwerts und inwerts an Ulrich Doblern und außwerts an Adam Stossen. Zinst 1 frtl und in 1/9 in ainem frtl.

Item mehr drey Mitmel Ackher in Gurtniel gelegen, so Hanns Juzen in Beschlingen zuegehörig. Stossen aufwerts an Hainrich Scherers seeligen Erben Guet, in- und abwerts an Ulrich Doblern und außwerts an die Ritschen. Zinst 5 Mäßle und ain 15. Thail aines Mäßls.

Item mehr Hauß und Hof mit sambt Stallung und Krautgarten zue Nenzingen im Dorf gelegen. Stost aufwerts an Christian Maurers, Segessenschmidts, Hofraitin,

Edition 217 ab- unnd inwerts an die gemainen Weg und Landtstraß [169v] und außwerts an Marx Tschamonen Hofraitin. Das besizt jeziger Zeit Ronimus Scheterer.

Item79 mehr sein, Scheterers, anderhalbe Mitmel Ackher in Yßlen gelegen. Stossen aufwerts an Peter Keßlern, abwerts an Bleßin Scherers, inwerts an ander sein aigen und aufwerts an Hannsen Keßlers Guet. Zinst 1½ frtl.

Item merbemelts Scheterers anderhalbe Mitmel Ackher auf Veschen gelegen. Stossen auf- und außwerts an Hanns Gamonen, abwerts an Christan Kathurern unnd innwerts an Jacob Mosten Güetter. Zinst 1½ frtl.

Item mehr sein, Schetterers, aigne zway Mitmel Ackher in Drienzen gelegen. Stossen aufwerts an Hainrichen Tschamonen, abwerts an Hanns Mosten Guet, inwerts an den Veldweg und außwerts an Valentin Webers Guett. Zinst 7 Imi.

[170r] Item mehr sein, Scheterers, aigne Wisen auf Motta gelegen. Stossen auf- werts an Christan Tschamonen, abwerts an Christian Jußel, inwerts an Bleßin Bertschen und außwerts an Toni Gabrielen Guett. Zinst 1 frtl.

Item mehr drey Mitmel Ackher auf der Veschen gelegen, so an jezt Peter Gamon, Christas Son, inn Handen hat. Stossen aufwerts an Joß Stossen Guet, abwerts an Veldweg, innwerts an Lucas Mayers und außwerts an ander sein aigen Guet. Zinst 2 frtl.

Item mehr Hauß unnd Hofraitin mit sambt Stallung, Kraut- und Bombgarten im Dorf Nenzingen gelegen, so an jezt Gorius Gaßner inn Hannden hat. Stost auf- werts an Hanns Salzgebers Hauß, abwerts an Hans Kesslers [170v] Guett, auß- werts wider an Hanns Salzgebers und Daniel Gorten Hofraitin und inwerts an Caspar Strolzen Hofraitin. Zinst 2½ frtl.

Item mehr Hauß unnd Hof mit sambt Stallung und Krautgarten, so Bleße Gaßner besizt. Stost auf- und inwerts an die gemainen Gassen, abwerts an Andreas Netten Hofraitin und außwerts an Hans Stossen seeligen Erben Hofraitn. Zinst 2 frtl.

Item mehr drey Mitmel Ackher in Yßlen gelegen, so Bernhardt Gapp und Anthoni Luz inn Hannden haben. Stossen aufwerts an Peter Gamonen und Melch Gamonen, abwerts an Steffan Schgachen, inwerts an [171r] Hannß Stossen seeligen Erben

------79 Im Original kein Absatz.

218 Edition und außwerts an Christian Gabrielen, genant Kathurers Guet. Zinsen 5 Mäßle und 1 fünfzehenden Thail aines Mäßls.

Item fünf Mitmel Ackher in Ißlen beim Bild gelegen, so Ulrich Dobler zue Besch- lingen gehörig. Stossen aufwerts an die Landtstraß, abwers an Joß Juzen, außwerts an Steffel Döltschen Guet und inwerts an Veldweg.

Item mehr sein, Ulrich Doblers, aigne vier Mitmel Ackher auch in Yßlen gelegen. Stossen aufwerts an Veldweg, abwerts an Stoffel Schgachen Guet, inwerts an Oschwald Burckhmayern und Christian Salzgebers Güetter und außwerts an Hilarius Gabriellen und an Hanns Stossen seeligen Erben Güetter. Zinsen 7½ frtl.

[171v] Item mehr sein, Doblers, aigne zway Mitmel Ackher in Gamplüemb gele- gen. Stossen aufwerts an Andreas Tschabrunnen Guet, abwerts an ander sein aigen [Guet], inwerts an Hanns Luzen und außwerts an Martin Stossen Guet. Zinst 1½ frtl und 1/6 in ainem frtl.

Item mehr Hauß, Hof, Stallung und Krautgarten zue Nenzingen in Graf gelegen. Stost aufwerts an Lienhardt Luzen Hofraitin, abwerts an Bleßin Keßlers Hofraitin, außwerts an den gemainen Weg und inwerts aber an Lienhardt Luzen Hofraitin. Das hat an jezt Bernhardt Gabriels, genant Tschugg, inn Handen. Zinst 1 frtl.

Item mehr sein, Bernhardt Gabriels, zway Mitmel Ackher in Bragadellen gelegen. Stossen aufwerts an Christian Huebern, [172r] abwerts an Mathias Scherers Guett, einwerts an Hanns Luzen und außwerts an Bartlome Müllers Guet. Zinst 7 Imi.

Item mehr Hauß unnd Hof mit sambt Stallung zue Nenzingen im Dorf gelegen, so Albrecht Stockher besizt. Stost aufwerts an Jacob Gabriellen Hofraitin, abwerz an Weg an das Gässele, außwerts an Hanns Keßlers und inwerz an Marx Döltschen Hofraitin. Zinst 1 frtl.

Item 2½ Mitmel Ackher in Drienzen gelegen, so Hanns Gamon, Marxen Sohn, in Handen hat. Stossen auf- und außwerts an ander sein aigen Guet, inwerts an Weg und abwerts an Jacob Gaberyelen Guett. Zinst 2 frtl.

[172v] Item mehr sein, Hanns Gamonen, aigne zway Mitmel Ackher auf der Stain- maur gelegen. Stossen auf- und außwerts an Lucas Mayers Guett, inwerts an Veldt- weg und abwerts an die Allmain.

Edition 219 Item mehr sein, Gamonen, Mitmel Ackher in Brüellen gelegen. Stost aufwerts an die Landtstraß, abwerts an Luz Gamonen, inwerts an Hanns Scherers und außwerts an Hanns Luzen Guet. Zinst 2½ frtl, 1 Imi.80

Item mehr Hauß unnd Hof mit sambt Stallung und Krautgarten, so an jezt Adam Gunzinger und Margaretha Blatnerin in gemain in Hannden haben. Stost aufwerts und außwerts an gemainen Weg und an das Gäßle, inwerts an Anna Walßerin und abwerts an Lorenz Schechtlins Hofraitin. Zinsen 1½ frtl.

[173r] Item mehr Hauß und Hof mit sambt Stallung und Krautgarten im Winckhel gelegen, so Christian Gabriel, genant Kathurer, besizt. Stost in- und außwerts an Weg, abwerts an Peter Gamonen und außwerts an Conrad Mörten obere Hofraitin. Zinst 1 frtl.

Item mehr zway Mitmel Ackher in Yßlen, genant der Spizackher, so auch Christan Gabrielen zuegehörig. Stossen aufwerts an Lienhardt Tschabrunnen, abwerts an Florin Gamonen, inwerts an Maria Jußlin und außwerts an Hanns Keßlers Guet. Zinst 5 Imi.

Item mehr zway Mitmel Ackher in Yßlen gelegen, so an jezt Peter Stoß inhat mit sambt ainem Ried im Gurtnetsch. Stost [173v] der Ackher aufwerts an Bernhardt Gappen Guett, abwerts an Andreas Kuenradts Guet, inwerts an Anna Gamonin Guet und außwerts an die Ow. Das Riedt stost auß- und aufwerts an Hainrich Scherers seeligen Erben Guett, abwerts an Martin Stossen und inwerts an Ulrich Webers Guet. Zinst 1 frtl und 1/9 in ainem frtl.

Item mehr ain Hauß und Hof mit sambt ainem Büntle, Stallung und Krautgarten, so Bleßin Scherer besizt. Stost aufwerts an Hanns Bertschen, inn- und abwerts an die gemaine Gassen und außwerts an Hilarius Gabriellen Bündten. Zinst 1 frtl.

Item ain Mitmel Ackher in Gurtnetsch in Stainen gelegen, so Simon Stoß in Han- den. [174r] Stost aufwert an Christian Ginzingers Guet, abwerts an das Ried, in- werts an Heinrich Scherers seeligen Erben Guet und außwerts an Adam Stossen. Zinst 2 Imi, 3 Mäßle und 2 Dritail in ainem Mäßl.

------80 Diese Zeile erscheint in der Marginalienspalte und zeigt mittels einer geschweiften Klammer an, dass sich diese Angaben auf die beiden vorstehenden Abschnitte beziehen.

220 Edition Item mehr ain Mitmel Ackher auch in Gurtnetsch gelegen, so Heinrich Scherers seeligen Erben besizen. Stost aufwerts an Christan Günzingers Guet, abwerts an Hanns Kaysern, inwerts an Ulrich Webern und außwerts an Simon Stossen. Zinst 2 Imi, 3 Mäßl und 2 Dritel in ainem Mäßl.

Item mehr sechß Mitmel Ackher in Yßlin gelegen, so auch Heinrich Scherers see- ligen Khünder Thoman, Cunrad und Andreas Berlin in gemain inn Hannden haben. Stossen [174v] aufwerts an die Landtstraß, abwerts an Hanns Kaysern, inwerts an Andreas Cunradts und Joß Juzen Güeter und außwerts an Christian Günzingers, Mathiß Döltschen und Andreas Tschabrunnen Güetter. Zinst 1 frtl.

Item mehr Hauß, Hof, Hofstatt, Stallung, Kraut- und Bombgarten inderhalb dem Tanzhauß gelegen, welches Christan Öga besizt. Stost aufwerts an Andreas Nötten und Hanns Stossen seeligen Erben Hofraitin, in- und abwert an den gemainen Weg und die Landtstraß und außwerts an Andreas Tschamonen Hofraitin. Zinst 1 frtl.

Item mehr sein, Christan Öga, aig[ne] zway Mitmel Ackher auf Veschen auf dem Rain [175r] gelegen. Stossen aufwerts an Hans Bertschen Guet, abwerts an Veldweg, inwerts an jung Jacob Tschabrunnen und außwerts an Lucas Mayern. Zinst 2 frtl.

Item mehr Hauß unnd Hof mit sambt Stallung, Kraut- unnd Bombgarten zue Nen- zingen in Grüenegg gelegen, so an jezt Hans Scherer in Handen hat. Stost inn- und aufwerts an Caspar Juzen seeligen Erben Guet und Hofraitin, abwerts an die Landt- straß und außwerts an Hainrichen Juzen Hofraitin. Zinst 1 frtl.

Item mehr Hauß und Hof mit sambt ainer Bünten, Stallung und Garten, so Caspar Juzen seeligen Erben gehörig. Stost aufwerts an ander ir aigen Guet, abwerts [175v] an die Landtstraß, inwert an den gemainen Fueßweg an das Güßle und außwerts an Hannsen Scherers Hofraitin. Zinst + frtl.

Item mehr ab bemelts Juzen Erben aignen drey Mitmel Ackher in Gampsturen gelegen. Stossen aufwerts und inwerts an Lucas Mayers Guet, abwerts an die All- main und außwerts an Conradt Mörten Guett. Zinst 2 frtl, 6 Mäßl und 2 Fünffthail 1 Mäßls.

Item mehr ir, der Erben, aigen Mitmel Ackher in Bardiell gelegen. Stost inn- unnd außwerts an ander ir aigen Guet, aufwerts an Lucas Mayern und abwerts an die Landtstraß. Zinst 7 Imi.

Edition 221 [176r] Item mehr ain Mannßmad Wisen auf Laz ob Peschlingen gelegen, so Hans Conraden zuegehörig ist. Stost aufwerts an Martin Stossen, inn- und abwerts an das Buechholz und ausswerts an Ulrich Dieffentalern. Zinst 1 frtl und 1/9 in ainem Viertel.

Item zway Mitmel Ackher in Yßlen gelegen, genant der Rota Ackher, so Adam Stossen gehörig. Stost aufwerts an Hanns Luzen Guet, abwerts an die Ow, inwerts an Oschwalt Burckhmayern und außwerts an Lorenz Mayern. Zinst 1 frtl, 4 Maßel und 1 fünfften Thail 1 Mäßls.

Item mehr zway Mitmel Ackher in Argosten gelegen, so Thoman Tschabrunnen in Handen [176v] hat. Stossen aufwerts an Hanns Juzen, abwerts an die Landtstraß, inwerts an Hanns Luzen und außwerts an Andreas Dieffenthalers Guet.

Item ain Ackher in Beschlinger Brüellen 2 Mitmel groß, so [an] jezt Martin Stoß innhendig hat. Stost aufwerts an Hanns Kaysern, abwerz an Ulrich Dieffentalern, inwerts wider an Ulrich Dieffenthalern und außwerts an ander sein aigen Guet. Zinst. 1 frtl, 2 Imi, 2 Mäßl und 2 Dritthail uß ainem Mäßl.81

Item mehr anderhalb Mitmel Ackher in Gampsturen gelegen, so Claß Salzgeber besizt. Stost auf- und abwerts an Joß Mosten, inwerts an Melch Gamonen und auß- werts an Anthoni Gabriellen. Zinst 2 frtl.

[177r] Item mehr sein aigne Pünten auf Mota gelegen. Stost auf-, ab- und innwerts an Jacob Gantabain und außwerts an Hilarius Gabrielen Guet. Zinst 2 frtl.

Item mehr anderhalbe Mitmel Ackher uf Veschen bey der Wegschaidin gelegen, hat Ulrich Salzgeber in Besizung. Stossen aufwerz an Veldtweg, abwerz an jung Jacob Tschabrunnen, inwerts an Lucas Mayern und außwerts an Hans Bertschen. Zinst 1½ frtl.

Item mehr 4 Mitmel Ackher uf Veschen bey des Schgachen Gütter gelegen, haben Tobias Mayer und Andreas Gabriel inn Handen. Stossen ufwerts an die Landtstraß, inn- und abwerz an Luz Gamonen und außwerts an Marx Döltschen Guet. Zinst 1½ frtl.

------81 Diese Zeile erscheint in der Marginalienspalte und zeigt mittels einer geschweiften Klammer an, dass sich diese Angaben auf die beiden vorstehenden Abschnitte beziehen.

222 Edition Mühlin

[177v] Item mehr der Gemaind zue Nenzingen Mahlmülin mit sambt Hauß, Stampf und Blewel. Stost aufwerts an die Mihlbäch und abwerts an die Allmain. Die ver- leicht die Gemaindt von Jar zue Jar. Zinst 5 frtl.

Item mehr Hauß und Hofraitin mit sambt ainem Pundtlen, item Stallung und Kraut- garten zue Nenzingen im Dorf, inderhalb dem Tanzhauß gelegen. Stost aufwerts an die Landtstraß, abwerts an Gorius Gaßners Hauß, einwerts an Caspar Strolzen Hauß und Hofraitin und außwerts an Daniel Gorten Hofraitin. Das besizt an jezo Hanns Salzgeber. Zinst 2½ frtl.

Item Hanns Burtschers seeligen Erben zinsen ab irer Bünten beim Hauß gelegen. [178r] Stost aufwerts an Rain, ab-, inn- und außwerts an die gemainen Weg. 2 frtl.

Item mehr ir, der bemelten Erben, aigen Mitmel Ackher in Bragadellen oder in Bardiel gelegen. Stost aufwerts an Caspar Juzen seeligen Erben Guet, abwerts an Geörg Nasallen, inwerts an ander ir aigen und außwerts an Steffan Mosten Guet. Zinst 1 frtl.

Item mehr ain Brüell im indern Veld gelegen, gehört Jacob Neyern zue. Stost auf- werts an die Landtstraß, abwerts an Lucas Mayern, inwerts an Luz Gamonen Guet und außwerts an Andreas Gorten. Zinst 3 frtl.

[178v] Item mehr sein, Jacob Nayers, aigne zway Mitmel Ackher auf der Veschen gelegen. Stossen aufwerts an Hanns Stossen seeligen Erben Guet, abwerts an Hanns Gamonen, genant Tiesen, inwerts an Christian Gunzingern und außwerts an Lucas Mayern. Zinst 1 frtl, 2 Imi, 1 Mäßl und 3 Fünftail aines Mäßls.

Item mehr zway Mitmel Ackher im Indern Veld gelegen, so Ulrich Crafft in Handen hat. Stossen aufwerts an Veldweg, abwerts an Hanns Mayern, inwerts an Dorothea Capplänin und außwerts an Jacob Tschabrunnen Guet. Zinst 1 frtl, 2 Imi, 1 Mäßl und 3 Fünffthail aines Mäßls.

Item mehr Hauß, Hof, Hofraitin, Stallung, Krautgarten und ain Büntlin, so Hanns [179r] Stossen seeligen Erben innen haben. Stost auf- und außwerz an die gemai- nen Gassen, inwerts an Bleßin Gaßnern und abwerts an Andreas Gabrielen Hof- raitin. Zinst 1 Schöffel.

Edition 223 Item mehr zway Mitmel Ackher in Bragadellen, so Hanns Luz besizt. Stossen auf- werts an Christian Maurern, abwerts an Luz Gamonen, inwerts an Caspar Juzen seeligen Erben und außwerts an Maria Jußlin Guet. Zinst 2 frtl, 3 Mäßl und 1 Fünff- thail aines Mäßels.

Item mehr sein, Hannsen Luzen, aigen halb Mitmel Ackher, auch in Bragadellen auf dem Rain gelegen. Stost aufwerts an Bartlome Müllern, abwerts [179v] an ander sein aigen Guet, inwerts an Florin Gamonen und außwerts an Bartlome Beckhen seeligen Erben Guet. Zinst + frtl.

Item mehr ain halb Mitmel Ackher, auch in Bragadellen gelegen, so auch Hanns Luzen zuegehörig. Stost aufwerts an ander sein aigen Guet, abwerts und außwerts an Bartlome Beckhen Erben und inwerts an Florin Gamonen Guet. Zinst + frtl.

Item mehr seine aigne vier Mitmel Ackher auf Veschen gelegen. Stossen auf- und abwerts an den gemainen Weg, inwerts an Berchtold Burtschers Guet und auß- werts an Peter Gamonen. Zinst + frtl.

[180r] Item mehr Hauß unnd Hofraitin mit sambt Stallung und Krautgarten im Winckhel, inderhalb dem Tanzhauß gelegen. Stost auf- und außwerts an Hannsen Stossen seeligen Erben Hofraitin, abwerts an die gemaine Gassen und inwerts an Christian Ögens Hofraitin. Das besizt jezt Andreas Gabriel, genant Tschamon. Zinst 2 frtl.

Item mehr anderhalb Mitmel Ackher in Yßlen gelegen, genant der Spizackher, hat Maria Jußlin inn Handen. Stossen aufwerts an Linhardt Tschabrunnen, abwerts an Florin Gamonen, inwerts an Bleßin Bertschen und außwerts an Christian Gabriellen Güetter. Zinst 5 Imi.

[180v] Item mehr zway Mitmel Ackher inn Gurff gelegen. Stossen aufwerts an Lucas Mayern, abwerts auf den Rain, inwerts an Michael Keßlern und außwerts an die Fürhübler. Die hat Caspar Strolz jeziger Zeit inn Handen. Zinst 1 frtl.

Item mehr Hauß, Hof, Hofstatt, Stallung, Kraut- und Bombgarten, so an jezt Andreas Gort besizt. Stost aufwerts an Bartlome Beckhen Erben Guet, abwerts an die Landt- straß, inwerts an Dorothea Caplönin Bündten und Hofraitin und außwerts an Luz Gamonen Bombgarten und Speicher. Zinst 2 frtl, 3 Mäßle und 1 fünfften Thaill aines Mäßls.

224 Edition [181r] Item mehr ain Ackher, Martin Philippen Ackher genant, in Drienzen gele- gen, so an jezt Heinrich unnd Andreas, die Tschamonen, in Handen haben. Stost aufwerts an Conradt Mörten Guet, abwerts an Hieronimus Scheterern, inwerz an Veldweg und außwerts an Valentin Webern. Zinst 2 frtl.

Item mehr ain Mitmel Ackher under Ißlen Rain gelegen, den besizt jezo Steffan Most. Stost aufwerts an Veldtweg, abwerts an Conradt Mörten, inwerts an Claß Mayern und außwerts an Anthoni Mosten Guet. Zinst 1 frtl.

Item zway Mitmel Ackher auf Veschen gelegen, so auch Steffan Most unnd [181v] Florin Gamon in gemain mit ainandern innen haben. Stossen aufwerts an gemainen Veldweg, abwerts an Anthoni Kathurern, inwerts an sein, Florin Gamonen, ander aigne Güeter und außwerts an Bartlome Müllers Guet. Zinst 2 frtl.

Item mehr zway Mitmel Ackher in Bragadellen, so bemelter Florin Gamon besizt. Stossen aufwert an Christian Maurers, abwerts an Bartlome Beckhen seeligen Erben, inwerts an Sigmundt Billins Erben und außwerts an Hanns Luzen Güeter. Zinst 1½ frtl.

Item Christian Schmid, genantt Maurer, zinst ab ainem Ackher auf [182r] Veschen. Stost aufwerts an Claß Mayern, abwerts an Veldtweg, inwerts an der Widumb und außwerts an ander sein aigen Guet 1 frtl.

Summa alles Korns mit sambt dem Gelt Zins befindt sich in allem 75 Schöffel, 2 Imi. Und zue Gelt gerait järlichen in Summa 85 fl, 17 krl, 1 hlr.

[182v] Volgen hernach die Lehen Stuckh und Güetter, darab die Wert Käß järlich gezinst und geraicht werden, die betreffen auch jedes Jars 228¼ und 5 lb

Erstlich ain Mannmad Wisen in Zozas gelegen, so Morizi Schgachen Dochter, Mar- greta, gehörig ist. Stost aufwerts an Hanns Bertschen, auß- und abwerts an Caspar Juzen seeligen Erben und einwerts an Christian Purtschers Güeter. Zinst 1 Wer Käß.

Item mehr sein, Morizi Schgachen, aigne Wisen in Badaila. Stost aufwerts an Lienhardt Staigern, abwerts an Jacob Gabriellen, inwerts an Valentin Webern und außwerts an Christian Öga. Zinst 1 Wer Käß.

Edition 225 [183r] Item mehr ain Berg auf Tschardum gelegen, so Michael Keßlern zuegehörig. Stost aufwerts an Lucas Mayern, abwerts an Christian Billin, außwerts an Hans Stossen seeligen Erben und innwerts an Berchtold Purtschers Guet, daran zinst er järlichen 2 Käß und 4 lb.

Item mehr zinst Bleßin Bertsch ab ainem Berg, Bazin genant. Stost aufwerts an Hanns Schmiden und Peter Gorten, abwerts an Mathis Scherern, inwerts an Anna Gamonin Erben Lehenguet und außwers an Bartlome Müllers Guet, järlichen 3 Käs.

[183v] Item mehr zinset er, Blese Bertsch, ab ainem Berg, Vaßdetsch genant, so an dem Berg Bazin gelegen, järlichen ½ Käß.

Item mehr bemelter Bertsch auß seiner aignen Wisen, in Zagall genant, gelegen. Stost aufwerts an Bleßin Scherern, abwerts an Florin Gamonen, inwerts an Oschwald Bürckhmayern und außwerts an Andreas Bertschen Guet. Gibt järlichen darab 1 Käß.

Item mer ab seiner Bünten auf Motta. Stost aufwerts an Lucas Mayern, abwerz an Jacob Gantabain, außwerts an ander sein aigen Guet und einwerts an Geörg Nasallen, gibt järlichen 1½ Käß.

[184r] Mehr von Treina Bertschin wegen auch ab diser Bünten, järlichen ½ Käß.

Item mehr Adam Juz ab zway Mannmad Berg auf Blantschardum gelegen. Stost aufwerts an Ulrich Salzgebern und ander sein aigen Guet, abwerts an Berchtold Burtschern, einwerts an Hans Gamonen und außwerts an Lucas Mayern. Zinst jär- lichen darab 2 Käß.

Item mehr bemelter Juz ab seinem aignen halben Mannmad Wisen auf Laz gelegen. Stost aufwerts an Adam Kaysern, abwerts an Lucas Mayern, inwerts an Bernhardt Sibenthalers seeligen Erben und außwerts an ander sein aigen Guet. Mehr ain Wisen auch auf Laz gelegen. [184v] Stost auf- und abwerts an Luz Gamonen und Berchtold Burtschers Güetter, inwerts an Treina Nasallin Guet und außwerts wider an Berchtold Burtschern. Das letster Stuckh Wisen hat Peter Tschamon inn Handen und zinsen baide 1 Käß.

Item mehr zinsen die zwen Mitmel Ackher in Beschlinger Brüellen, so Martin Stoß besizt und mit allen iren Anstossen im Korn Zinß begriffen seyen, järlichen 2 Käß, 6 lb.

226 Edition Und ist zue Underpfandt darmit begriffen ain Wisen auf Laz, das Stainin Wißle genant. Stost aufwerts an Luz Gamonen, abwerts an Caspar Juzen seeligen Erben Guet, inwerts an Peter Tschamonen und außwerts an Ulrich Dieffentalers, genant Doblers Guet.

[185r] Item mehr ain Wisen auf Vischbrunn auf Laz gelegen, so Andreas Cunrad zu Beschling in Handen hat. Stost aufwerts, inn- und außwerts an Hanns Nasallen und abwerts an das Buechholz. Zinst järlichen 4 Käß.

Darmit ist vergriffen ain Ackher, zway Mitmel in Yßlen gelegen, genant der Roten- ackher, so auch im Kornzins mit allen Anstossen begriffen sein.

Item mehr ab ainem Mitmel Ackher bey dem Bild in Argosten gelegen. Stost auf- werts an Veldweg, abwerts an die Landtstraß, innwerts an die Allmain und an die Weitstraß und außwerts an Hainrich Tschabrunnen. Zinst Gilg Stoß, Caspars Son, järlichen 1 Käß.

[185v] Item mehr ain Bünten zue Beschlingen bey den Torggel gelegen. Stost auf- werts an Hanns Scherern, ab- und innwerts an gemainen Weg und außwerts an Hainrich Scherers seeligen Erben Guet. Darab zinst jez Simon Stoß jerlichen 1 Käß.

Item mehr zinst Geörg Nasall ab ainer Wisen uf Motta. Stost aufwerts an Claß Mayern, abwerts an Gallus Schnoppen seeligen Erbenguet, inwerts an Adam Juzen und außwerts an Bleße Bertschen Guet, järlichen 1 Käß.

Item mehr zinst Christian Hueber ab ainem Berg, Gante Daur genant. Stost auf- werts an Wald, abwerts an Hanns Gamonen [186r] Lewin, inwerts an Jacob Neyern und außwerts an Elsa Luzin, järlichen 1½ Käß.

Item mehr zinst Geörg Nasall ab ainem halben Manmad Wisen, auf Laggwin ge- nant, gelegen. Stost aufwerts an Andreas Bertschen, abwerts an Joß Mosten Guet, inwerts an Jacob Neyern und außwerts an Christian Tschamonen, järlich 1 Käß.

Item ain Mannmad Wisen in Qwadretschen gelegen. Stost aufwerts an Jacob Gantabain, abwerts an Hilarius Gabriellen, inwerts an Hainrich Juzen und auß- werts an Jacob Gabriellen. Davon zinst Steffan Most ¼ Käß.

[186v] Item so zinst Christian Maurer ab ainer Wisen, auf Laggwin genant, gele- gen. Stost auf- und einwerts an Albbweg, außwerts an Hieronimus Scheterern und abwerts an Christan Tschamonen, järlich 1 Käß.

Edition 227 Item mehr zinst Christian Maurer ab ainem Berg auf Tschardum gelegen. Stost aufwerts an Adam Juzen, abwerts an Christan Luzen, inwerts an Hanns Gamonen und außwerts an Berchtold Burtscher, järlich 4 Käß.

Item mehr zinsen Heinrich Scherers seeligen Kinder ab ainem Ackher in Gurt- nesch. Stost aufwerts an Christan Ginzinger, abwerts an das Riedt, inwerts an Ulrich Webern und außwerts an Simon Stossen, järlich 1 Käß.

[187r] Item mehr zinsen Hanns Kaiser und Peter Stoß ab ainem Ackher in Yßlen gelegen. Stost aufwerts an Bernhardt Gappen Guet, abwerts an Andreas Cunraden, inwerts an Anna Gamonin Guet unnd außwerts an die Ow. Mehr ab ainem Riedt. Stost auf- und außwerts an Hainrich Scherers seeligen Erben Guet, abwerts an Martin Stossen und inwerts an Ulrich Webers Guet, järlich 3 Käß, 5 lb.

Item mehr zinst Lucas Mayer ab ainem Mannmad Berg in Stielfeder gelegen. Stost aufwerts an Steffan Mosten, auß- und inwerts an ander sein aigen Guet und ab- werts an die Allmain, järlich 1 Käß.

Item mehr zinset bemelter Lucas Mayer ab ainem Ackher in Bardiel, anderhalb [187v] Mitmel. Stost aufwerts an Hans Nuspomern, abwerts an Claß Salzgebern, inwerts an Gretha Blatnerin und außwerts an ander sein aigen Guet, järlich 3 Käß.

Item mehr zinst Jacob Tschabrunn ab ainer Wisen und Riedt in Badailla. Stost auf- werts an Anna Walserin, abwerts an des heiligen Sanct Morizis Guet, mehr inwerts an Jacob Tschabrunnen und außwerts an Hanns Gamonen, genant Diessen Güetter, järlich 1 Käß.

Item mehr zinst Lucas Mayer ab ainer Wisen in Bardiell. Stost aufwerts an Otilgen Hartmanin, abwerts an Christan Günzingerin, [188r] inwerts an Graben und auß- werts an Hanns Burtschers seeligen Erben Guet, järlich 1 Käß.

Item mehr zinst er, Lucas Mayer, ab ainer Wisen in Sasellen gelegen. Stost auf- werts an Lenhardt Gorten, abwerts an Bleßin Gaßnern, inwerts an Marx Döltschen und außwerts an Mathiß Scherers Güetter, järlich 1 Käß.

Item mehr zinst Bleßin Scherer ab ainer Wiß in Zagall. Stost aufwerts an des hei- ligen Sanct Morizis Guet, auf- und außwerts an Caspar Juzen seeligen Erben und inwerts an Anthoni Gabriellen Güetter, järlichen 1½ Käß.

228 Edition [188v] Item mehr zinst Peter Gamon, Marxen Sohn, ab ainer Wisen in Rotill gele- gen. Stost aufwerts an die gemaine Gassen, ab- und inwerts an Christan Huebern und außwerts an Hainrich Tschamonen und Peter Cathurers Güetter, järlich 2 Käß.

Item mehr zinsen Caspar Juzen seeligen Erben ab ainer Wisen auf Laz gelegen. Stost aufwerts an ander ir aigen Guet, in- und abwerts an Christan Dünsers seeli- gen Erben und außwerts an Christan Billins Güetter, järlichen 1½ Käß.

Item mehr zinsen bemellts Caspar Juzen Erben und Maria Jußlin ab ainem Büehel auf Bragadellen gelegen. Stost aufwerts an Oschwald Burckhmayern, [189r] ab- und inwerts an ander der Juzischen Erben Güetter und außwerts an Christan Maurern, jerlich 1½ Käß.

Item mehr zinst Marx Gamon ab ainer Wisen auf Laggwin gelegen. Stost auf- und außwerts an Joß Mossten, abwerts an Caspar Juzen seeligen Erben Guet und inn- werts an Ulrich Salzgebern, järlich 1 Käß.

Item mehr zinst er, Marx Gamon, ab ainem Wißle auf Motta. Stost aufwerts an des heiligen Sanct Morizis Guet, abwerts an Hanns Nuspomern, inwerts an Stoffel Mayern und außwerts an Lienhardt Tschabrunnen Guet, järlich 1 Käß.

[189v] Item mehr zinst Claß Mayer ab ainem Riedt in Badailla. Stost aufwerts an Anna Walserin Guet, außwerts an Lucas Mayern und inwerts an des heiligen Sanct Morizis Guet, jerlich 1 Käß.

Item Stoffel Mayer zinst ab der Gaißbünten. Stost aufwerts an des heiligen S. Morizis Guett an die Widumb, in-, auß- und abwerts an die Allmain, järlichen 1 Käß.

Item mehr zinst Joß Most ab ainer Wisen auf Laggwin. Stost ufwerts an Jacob Neyern, abwerts an Bleßin Scherern, inwerts an Caspar Juzen seeligen Erben Guet und außwerts an Christian Tschamonen, järlich 3 Käß.

[190r] Item mehr zinset Anthoni Most ab ainer Wisen im Stielfanot. Stost aufwerts an Claß Mayern, abwerts und inwerts an Luz Gamonen und außwerts an Andreas Gorten Guet, järlich 1½ Käß.

Item mehr zinsen Anthoni und Hans, die Mosten, ab ainem Wißlin in Bardiel ge- legen. Stost auf- und außwerts an Lucas Mayern, abwerts an Dorothea Caplänin Bünten an die Maur und einwerts an Bartlin Beckhen seeligen Erben Guet, järlich 1 Käß.

Edition 229 Item so zinsen Gallus Schnoppen seeligen Erben ab ainer Wisen in Sasellen. Stost auf- und einwerts an Hanns Schierßern, [190v] abwerts an Lucas Mayern und auß- werts an Stoffel Mayern, järlich 1½ Käß.

Item mehr zinsen sie ainen Berg, genant des Scherers Berg. Stost aufwerts an Christan Jussels Guet, abwerts an Wald, inwerts an die Allmain und außwerts an das Tobelin, järlich ½ Käß.

Item mehr zinset Christan Reisch ab seinem Weingärtle auf Motta. Stost aufwerts an Hanns Bertschen Guet, abwerts an Andreas Gabrielen, inwerts an Jacob Ganta- bain und außwerts an Heinrich Tschamonen, järlich 1 Käß.

[191r] Item mehr zinsen Caspar Juzen seeligen Erben ab ainem Riedt auf Zagall. Stost aufwerts an Joß Mosten, abwerts an Bleßin Bertschen, inwerts an Bleßin Scherern und außwerts an Lucas Mayers Guet, järlich ½ Käß.

Item mehr zinset Joß Juz ab dem Barnorlen Rain, so ain Wisen. Stost aufwerts an Weg, abwerts an Jacob Gantenbain, inwerts an Marx Döltschen unnd außwerts an Luz Gamonen Guet, järlich 1 Käß.

Item mehr zinset er ab ainer Wisen in Böschis. Stost aufwerts an Tobias Mayern, [191v] abwerts an die Ow, inwerts an Adam Juzen und außwerts an Lenhard Gorten Guet, järlich 1½ Käß.

Item mehr zinst Marx Tschamon ab ainer Wisen, auf Gambsfirt genant, gelegen. Stost aufwerts an Hainrich Geigern, abwerts an Joß Stossen, inwerts an Peter Salzgebern und außwerts an Ulrich Dieffenthalers Guet, järlich 5 Käß, 3 lb.

Item mehr zinst Hainrich Tschamon ab ainer Wisen auf Bartetsch gelegen. Stost aufwerts an Hanns Bertschen, abwerts an Hieronimus Scheterern, inwerts an Christan Tschamonen und außwerts an Adam Mayers Guet, järlich 15 lb Käß.

[192r] Item mehr zinst er, Tschamon, järlich ainen Viertenthail von ainem Käß mit Andreas Tschamonen in gemain ab ainem Wißlin in Qwadretschen gelegen. Stost aufwerts an die Allmain, abwerts an Hilarius Gabriellen, inwers an Hainrich Juzen und außwerts an Steffan Mosten Güetter, ¼ Käß.

Item mehr zinsen Silvester Luz und Jacob Tschabrunn ab ainem Berg uf Gumbs. Stost aufwerts, ab- und außwerts an den Buechwald und inwerts an Christan Huebers, Maurers Guett, järlich 3 Käß.

230 Edition Item so zinst Christian Tschamon ab ainer Wisen in Blaint. Stost aufwerts [192v] an Wald, abwerts an Conradt Mörten Guett, inwerts an Stoffel Mayern und auß- werts an Andreas Gorten, järlich 1 Käß 8½ lb.

Item mehr zinst Christan Hueber ab ainem Berg, Bumes genant. Stost auf-, inn- und abwerts an das Buechholz und außwerts an Silvester Luzen unnd Jacob Tschabrunnen Guet, järlich 3 Käß.

Item mehr zinst Christan Reisch ab ainem Mannmad Wisen in Böschis gelegen. Stost aufwerts an Berchtold Burtscher, abwerts uf den Yll Rain, inwerts an ander sein aigen Guet und außwerts an Adam Juzen, järlich 1½ Käß.

[193r] Item mehr zinst Christan Hueber ab ainem Berg, Farnezen genant. Stost auf-, ab- und inwerts an die Allmain und außwerts an Hilarius Gabrielen Guet, järlich 4½ Käß.

Item mehr zinsen Hilarius und Bernhardt, die Gabriellen, auch ab ainem Berg in Farnezen gelegen. Stost auf- und abwerts an Wald, außwerts an Peter Gorten und inwerts an Christan Huebern, järlich 4½ Käß.

Item mehr zinst Lorius Gabriel ab ainer Wisen in Blandelur. Stost [193v] aufwerts an Simon Ulle, abwerts an die Allmain, inwerts an Tobias Mayern und außwerts an Ulrich Crafften, järlich 2 Käß.

Item mehr zinst Anna Tschamonin ab ainer Wisen in Qwadretschen. Stost aufwerts an die Allmain, abwerts an Bernhardt Gabrielen, inwerts an Bartlome Müllern und außwerts an Christan Gabrielen, järlich ½ Käß.

Item mehr zinst Luz Gamon ab ainem Berg auf Tschardum. Stost aufwerts an ander sein aigen Guet, abwerts an Christan Tschamonen, inwerts an Broßin Gamonen Erben und außwerts an Hans Bertschen, järlich 3 Käß.

[194r] Item mehr zinst er, Luz Gamon, ab ainer Wisen in Stielfanot. Stost aufwerts an Andreas Gorten, abwerts an Anthoni Luzen, außwerts an Claß Salzgebern und inwerts an ander sein aigen Guet, järlich 1½ Käß.

Item mehr zinst er, Gamon, ab ainem Wißlin, Sagull genant. Stost aufwerts an Lucas Mayers Guet, abwerts an Christan Billin, inwerts aber an Lucas Mayern und außwerts an Stoffel Mayern, järlich 1 Käß.

Edition 231 Item mehr zinst er, Gamon, ab ainem Mannmad Wisen auf Laz gelegen, neben und mit Berchtold Burtschern. Stost aufwerts an Catharina Nasallin, [194v] abwerts und inwerts an Caspar Juzen seeligen Erben Guet und außwerts an Peter Tschamonen, järlich 1½ Käß.

Item mehr zinst Valentin Geiger, Steffan Schedler und Gallus Gabriel, all drey auf Gurtiß ab ainem Berg mit sambt ainem Hauß, Hof, Stallung und ainem Umbschlag, auf Gurtis gelegen. Stost aufwerts an Steffan Schedlers Guet, außwerts an Hanns Juzen, abwerts an ander des Valentin Geigers Guet und inwerts auch an sein, Gall Gabriellen, ander aigen Guet, järlich 5 Käß.

Item so zinst Hanns Juz auf Gurtiß ab ainem Berg Balifer. Stost aufwerts [195r] an die Allmain, außwerts und inwerts an Mang Beckhen Guet und abwerts an Matheis Hilbi, järlich 2 Käß.

Item Mang Beckh ab Gurtiß zinst auch ab ainem Berg Balifer. Stost aufwerts an Steffan Schedlern, außwerts an Hanns Juzen, inwerts an Valentin Geigern und abwerts an Ulrich Dieffenthalers Guet, järlich 2 Käß.

Item mehr zinst Stoffel Reisch ab ainem Berg, Balifer genant. Stost aufwerts an Valentin Geigers Guet, [195v] abwerts an Bach, inwerts an Ulrich Dieffentalern und außwerts an ander sein aigen Guet, järlich 3 Käß.

Item mehr zinst Claß Matt ab dem Frasstnerberg, ab ainem Berg, genant Egg. Stost aufwerts an Hans Juzen, außwers an Gallus Gabriellen, abwerz an Lorenz Eggern und inwerts an Valentin Geigers und Stoffel Reischen Güetter, järlich 6 Käß.

Item Hanns Stossen seeligen Erben zu Nenzingen zinsen ab ainer Wisen in Blan- delur gelegen. Stost aufwerts [196r] an Joß Mossten, abwerts an den gemainen Weg, außwerts an Hans Kaißern und inwerts an Hanns Kesslers Guet, järlich 2 Käß.

Item mehr zinst Hanns Nußbommer ab seinem aignen Hauß und Hof, Stallung und Garten, alles bey der obern Mengbrugg gelegen. Stost aufwerts an die Allmain, inwerts an Mengbach, abwerts an die gemaine Gassen und außwerts an Mülbach, järlich 2 Käß.

Item mehr zinsen Leonhardt und Stoffel, die Reischen, und Hanns Küenis seeligen Erben ab ainem Berg, Spanda genant. [196v] Stost aufwerts an Christian Dieffen- thalern, außwerts an Leonhardt Nitschen, einwerts an ander Hanns Kienis Erben

232 Edition Guet und abwerts an Lienhardt Reischen ander aigen Guet, järlich sechß Käß. Zinsen aber Hanns Kienis seeligen Erben ab iren aignen Pfandten, auch ain Berg in der Spanda, ob des Schgachen Wiß gelegen. Stost auf- und außwerts an Lienhardt Reischen, inwerts an ander der Kienischen aigen Guet. Id est 6 Käß.

Item Bernhardt Gapp und Andreas Diefenthaler, genant Dobler, zinsen ab ainer Wisen auf Laz. Stost aufwerts an Tschöllins Büehel, abwerts an Lucas Mayern, in- werts an Hieronymus Scheterern unnd außwerts an Ulrich Dieffenthalers, genant Doblers Guet, järlich 3 Käß.

Item Hanns Kessler zinst ab ainer Wisen auf der Leze. Stost aufwerts an die [197r] Allmain, abwerts an Bleßin Bertschen, inwerts an Hanns Lazern und außwerts an Claß Salzgebern, järlich 2 Käß.

Item Bartlome Müller zinst ab ainer Wisen in Qwadretschen. Stost aufwerts an die Allmain, abwerts an die Meng, inwerts an Marx Keßlers und außwerts an Anna Tschamonin Guet, järlich 1 Käß.

Item Conradt Mört zinst ab ainem Wißle, auf Mottabardiel genant, gelegen. Stost aufwerts an Allppweg, abwerts an Steffan Mossten, inwerts an Lucas Mayern und außwerts an Hans Scherer, genant Schlachinhauffen, järlich 1 lb 8½ lb.

[197v] Item Christian Jussel zinst ab ainem Puntlin bey seinem Hauß gelegen in Graf. Stost auf-, inn- und abwerts an die gemainen Gassen und außwerts an sein aigen Hauß, järlich 1 Käß.

Item Ullin Salzgeber zinst ab ainem Wißlin auf Motta gelegen. Stost auf- und auß- werts an Jacob Gantabain, einwerts an Steffan Schgachen Hofraitin und abwerts an Berchtold Burtschers Bünten, järlich 1½ Käß.

Item Peter Gamon, Christians Sohn, zinst ab ainer Wisen im Verschney gelegen. Stost aufwerts an Leonhardt Staigern, abwerts an Hanns Luzen Guet, inwerts an Hans Schierßern und außwerts an Martin Mosten, järlich 7 Käß.

[198r] Item Christan Kathurer zinst ab ainem Weingarten auf Patellas. Stost auf- und inwerts an die gemaine Gassen, abwerts gegen dem Mengbach an Valentin Webern und außwerts an Jacob Neyern, järlich 4 lb Käß.

Edition 233 Item mehr zinst Peter Gamon, Christians Sohn, und Adam Mayer ab ainer Wisen in Galetschen gelegen. Stost aufwerts an Christan Tschamonen, abwerts an Christan Cathurern, inwerts an Albbweg und außwerts an Anthoni Gabriellen Guet, järlich 1/3 Käß.

Item Oschwaldt Bürckhmayer zinst ab ainer Wisen, Badailla genant. Stost [198v] aufwerts an Valentin Webern, außwerts an Jacob Gabriellen, abwerts an Bernhardt Gabriellen und inwerts an Andreas Crafften, järlich 7½ lb Käß.

Item Jacob Gantabain zinst ab ainem Hampflandt ob der Gassen gelegen. Stost auf- und außwerts an sein aignen Weingarten und Guet, inwerts an Leonhardt Tschabrunnen und abwerts an die Gassen, jerlich 1 Käß.

Item mehr zinsen Bartlome Beckhen seeligen Erben ab ainer Wisen in Galetschen gelegen. Stost aufwerts an Bleßin Bertschen, abwerts an Jacob Gabrielen, außwerts an Joß Stossen und inwerts an Christian Bilin, järlich 2 Käß.

[199r] Item mehr zinsen sie, die Erben, ab ainer Wisen in Bardiell gelegen. Stost aufwerts an Christian Gunzingern, abwerts an Dorothea Caplänin Guet, inwerts an das Bechle und außwerts an Hanns Mosten, järlich 1 Käß.

Item Berchtold Burtscher zinst ab ainem Berg auf Tschardum. Stost aufwerts an Adam Juzen, abwerts an Christan Luzen, inwerts an Christan Maurern und auß- werts an Anna Tschamonin Guet, järlich 3 Käß.

Item mehr zinst Berchtold Burtscher ab seiner Bündten beim obern Hauß [199v] in Graf gelegen. Stost auf- und inwerts an ander sein aigen Guet, abwerts an das gemaine Gässele und außwerts an die Gärten, järlich 1 Käß.

Item so zinst Hanns Gamon, Marxen Sohn, ab ainem Wißle in Qwadretschen gele- gen. Stost aufwerts an die Stauden und Berchtold Burtschern, abwerts an Gizegöfel, inwerts an Bernhardt und Christan Gabrielen und außwerts gegen dem Dorf an ander sein aigen Guet, järlich 2 Käß.

Item mehr zinst er ab ainem Wißle in Zozas gelegen. Stost aufwerts an den [200r] gemainen Weg an die Strassen, ab- und einwerts an ander sein aigen Guet und außwerts an Hanns Nuspomern, järlich 1 Käß.

234 Edition Item mehr zinsen Caspar Juzen seeligen Erben ab irer Wisen auf Pazüel gelegen. Stost auf- und inwerts an Weg, außwerts an die Allmain und abwerts an Stoffel Mayern und Bleße Gaßners Güeter, järlich 2 Käß.

Item Hanns Cunrad von Beschlingen zinst ab ainem Berg, genant der Reckh. Stost ufwerts an Andreas Tschabrunnen, abwerts an Martin Stossen, inwerts an Hanns Dünsers seeligen Erben und außwerts an Mathiß Stossen ob Laz, järlich 3 Käß, 5 lb.

[200v] Item Lenhardt Schallhardt am Indern Nenzinger Berg zinst ab seinem gan- zen Hof und Guet daselbsten, järlich 12 Käß.

Item Hanns Haga zinst ab seinem Krautgarten bey dem Hauß. Stost inwerts an die gemaine Gassen, außwerts an Jacob Geigern, abwerts an Hainrich Scherers Hofraitin und aufwerts an Simon Stossen Krautgarten, järlich 2 Käß.

Item Hanns Juz, genant Welsch, von Beschlingen zinst ab ainem Berg, genant Kuglen. Stost aufwerts an Peter Negele, abwerts an das Buechholz, inwerts an Martin Lampart und außwerts an Hainrich Tschabrunnen, järlich 2½ Käß.

[201r] Item Christian Kathurer und Christan Gabriel zinsen ab ainer Wisen in Sasellen gelegen. Stost aufwerts an Ulrich Webern, abwerts an Bartlome Beckh seeligen Erben, inwerts an Lucas Mayern und außwerts an Luz Gamonen, järlich 1 Käß.

Item Christian Gabriel zinst ab ainer Wisen in Qwadretschen. Stost aufwerts an die Allmain, außwerts gegen dem Dorf an Hanns Gamonen, inwerts an Anna Tschamonin Guet und abwerts an Bernhardt Gabrielen, järlich 1 Käß.

Item Dorothea Caplänin zinst ab ainem Berg im Darillis genant, gelegen. Stost in- werts an Hanns Pertschen, aufwerts [201v] an Christian Jussel, abwerts an Christian Luzen und außwerts an Geörg Nasallin Dochter Eva, järlich 10 lb Käß.

Item Andreas Crafft zinst ab ainer Wisen in Badailla. Stost aufwerts an Valentin Webern, abwerts an Bernhardt Gabrielen, außwerts an Oschwald Burckhmayern und inwerts an Lucas Mayers Guet, järlich 7½ lb Käß.

Item Christian Luz zinst ab ainer Wisen in Plimplan. Stost aufwerts an Daniel Gorten, abwerts an Hanns Lazern, außwerts an Hanns Nußbomern unnd inwerts an Albrecht Stockhen, järlich 1 Käß.

Edition 235 [202r] Item mehr zinst Florin Gamon ab ainer Wisen auf Motta Pardiel gelegen. Stost aufwerts an Bleßin Bertschen, abwerts an Thew Mosten Erben Guet, inwerts an Ulrich Billis Erben und außwerts an Treina Tschamonin Puntle, järlich 3 Käß.

Item Leonhardt Gort zinst ab seiner Wisen in Sasellen gelegen. Stost aufwerts an Maria Günzingerin, abwerts an Lucas Mayern, inwerts an Marx Tschamonen und außwerts an Mathiß Scherern, järlich 12 lb Käß.

Item Hanns Schmid, Meßmer, zinst ab ainem Bergle, Vaß Detsch genant. Stost auf- werts an Peter Gamonen, Marxen [202v] Sohn, abwerts an Joß Mossten, inwerts ans Tobel und außwerts an Anna Gamonin Erben Lehenguet, järlich ¼ Käß.

Item Christian Öga zinst ab ainer Wisen in Badailla. Stost inwerts an Sabina Gabrielin Guet, auß- und aufwerts an sein ander aigen Guet und abwerts an Peter Gorten, järlich 1 Käß.

Item Anna Walserin zinst ab irem Berg Mundt Jußl. Stost aufwerts an die Stauden, abwerts an Albbweg, inwerts an Joß Juzen und außwerts an Christian Gabrielen Guet, järlich 4 Käß.

[203r] Item Hanns Bertsch zinst ab seinem Weingärtle auf Motta gelegen. Stost aufwerts an Luz Gamonen, abwerz an Christian Reischen, inwerts an Bernhardt Gabrielen und außwerts an Weg, järlich 1 Käß.

Item mehr zinst Hanns Bertsch ab seinem Büntle, ob dem Garten gelegen. Stost aufwerts an Berchtoldt Burtschern, auß- und abwerts an das gemaine Geßlin und inwerts an die Garten, järlich 1 Käß.

Item mehr zinst Jacob Neyer ab seinem Berg Gantedaw. Stost aufwerts an Wald, inwerts an Lorenz Schechtlin, außwerts an Christian Huebern und abwerts an Christian Jußln, järlichs 1½ Käß.

[203v] Item mehr zinst Jacob Neyer und Christan Bilin ab zwayen Wisen, die ain Latgnein. Stost aufwerts an Matheiß Scherern, abwerts an Ulrich Salzgebern, auß- werts an Lang Marx Gamonen und inwerts an Luz Gamonen Guet. Die ander in Galetschen gelegen. Stost aufwerts an Christian Bilin, abwerts an Lienhardt Staigern, inwerts an Peter Gamonen, Marxen Sohn, und außwerts an Bartlome Beckhen see- ligen Khünder und Erben Guet, järlich 5 Käß.

236 Edition Item mehr zinsen Hannß Schgachen seeligen Erben auß Rossnus ab irem Hauß und Hofraitin. Stost auf- und inwerts an die Allmain, abwerts an die alt Hofstatt und außwerts an ir ander aigen Guet, järlich 2 Käß.

[204r] Item Bartlome Beckh, Clasen Sohn, und seine Mitconsorten zinsen ab irem Hof am Berg im Dobl gelegen. Stost aufwerts an Gallus Strauben, auß- und inwerts an Claß Strauben und abwerts an die Allmain, järlich 3 Käß.

Item so zinsen Anna Gamonin seeligen Erben ab ainem Berg im Vaßdetsch gelegen. Stost aufwerts an Peter Gamonen, Marxen Sohn, auß- unnd abwerts an Bleßin Bertschen und inwerts an Hannß Schmiden, Meßmern, järlich ¼ Käß.

Item Ulrich Messerschmid, Kromer, zinst ab seinem Hauß, Hofstatt und Garten [204v] zue Nenzingen im Dorf gelegen. Stost aufwerts an Peter Gamonen Hauß und Stall, inwerts an Lucas Mayers Krautgarten, ab- und außwerts an die Creüzgassen, järlich 1 Käß.

Item Hanns Schierser zinst ab ainem Wißle in Sasellen gelegen. Stost auf- und auß- werts an ander sein aigen Guet, inwerts an Jacob Neyern unnd abwerts an Gallus Schroppen seeligen Erben, järlich 1½ Käß.

Item Claß Salzgeber zinst ab seiner Wisen auf der Leze. Stost aufwerts [205r] an die Allmain, abwerts an Anthoni Gabrielen Guet, inwerts an Hans Keßlern und außwerts an Vest Luzen, järlich 2 Käß.

Item mehr zinst Ullin Salzgeber ab ainer Wisen, anderhalb Mitmel in Bardiel gele- gen. Stost aufwerts an Hanns Kaysers Guet, abwerts an Bartlome Beckhen seeligen Erben Guet, inwerts an Lucas Mayern und außwerts an Anthoni Gabriellen Guet, järlich 1 Käß, 2 lb.

Item Anthoni Gabriel zinst ab ainem Wißle in Battelles gelegen. Stost aufwerts [205v] an Steffan Schgachen, abwerts an den gemainen Weg und an Conradt Mörten Guet, inwerts an Christian Luzen und außwerts an Anthoni Mosten Güet- ter, järlich 1 Käß 4 lb.

Item so zinst Leonhardt Tschabrunn, genant Weiß, ab seinem aignen Ackher in Yßlen gelegen. Stost aufwerts an die Landtstraß, auß- und abwerts an Veldweg und einwerts an Hanns Cunradt, järlich ½ Käß.

Edition 237 Item Christian Günzinger zinst ab ainem Berg ob Blan genant, gelegen. Stost auf- werts an Wald, abwerts [206r] an die Allmain, inwerts an Ulrich Doblern und auß- werts an Hanns Cunradts Guet, järlich 1 Käß.

Item mehr zinst Stoffel Döltsch ab zwayen Stuckhen Güettern, des erstens ain Ackher in Argosten. Stost inn- und abwerts an Ulrich Dieffentalern, genant Doblern, aufwerts an das Buechholz und außwerz an Adam Stossen. Mer ain Wisen auf Laz. Stost aufwerts an Daniel Gorten, abwerts an Theiß Stossen seeligen Erben, inwerts an ander sein aigen Guet und außwerts an Hannß Dünsers seeligen Erben, järlich 3 Käß 5 lb.

Item Ulrich Dieffenthaler, genant Dobler, zinst ab ainem Berg oder Blaz. Stost [206v] aufwerts an Wald, abwerts an Hanns Conradts, inwerts an ander sein aigen Guet und außwertts an Christian Günzingers Guett. Mehr ab dem clainen Brüelin. Stost aufwerts an Hannß Dünsers Erben Guet, abwerts an Peter Gamonen, Christans Sohn, inwerts an Joß Stossen und außwerts ans Bechle. Mer ain Stuckh Guet, ge- nant Prüel Egerten. Stost auf- und außwerts an Martin Stossen, abwerts an Hanns Höga und inwerts an ander sein aigen Guet, järlich 4 Käß 3 lb.

Summa aller Käßen zusamen gerait, befindt sich 228 Wer Käß und 5 lb Veldkircher Gewichts. Thuett an Gelt järlich 34 fl 12 krl.

[207r] S[umm]a Summarum Korn und Käß, an Gelt zuesamen gezogen, thuet an Gelt järlichs Zins 115 fl 29 krl 1 hlr.

[207v] Müle zu Braz

Item die ausser Müle zue Braz, so hievor ain Scheffel Rauchkhorn und für densel- ben ain Pfundt Pfening gezinst, welliche an jezo Hanns Lew innen hat. Deme ist noch 10 ß d Zinß darzue geschlagen worden, zinst allso fürters 1 lb 10 ß d. [mit Zuschlag 15 ß d weitern Zünses von einein {!} newen Gang dermahl jährl{ich} Zünß 2 fl 34½ x oder 2 lb 5 ß d.]82

------82 Eingefügt von Hand 5.

238 Edition Item die inder Müle, so vorhin an Astrinen Bach gestanden, aber vor etlich Jaren geen Talaß transferiert worden, hat vor der Zeit ainen Scheffel Rauchkhorn ge- zinst. Es ist aber jezo solcher Zinß gestaigert worden, allso [das] dise Mül, welche diser Zeit Geörg Pfefferkhorn besizlich in Handen, anstatt des Korns, darfür er hievor ain Pfundt Pfening gegeben, hinfüro noch ain Pfundt Pfening zinsen und bezalen mueß. tt 2 lb d.

[208r] Beschreibung der Vogt Zinßen, die Schenckhen Zins genant

Berchtoldt Tescher von Sanct Gallen Kürchen zinst besag Briefs No [28] ab zwayen Gadenstätten bey ainandern in Gargellen gelegen mit sambt den Städlen, so darauf stond. Stossen abwert an die Straß, auf- und außwert an Fluri Thomas Guet und in- werts an die Allmain. Das Datum steet in Anno 1478. Zinst jezo Jacob Keßler 1 lb d.

Tschann Baßler ab Sanct Bartlomes Berg zinst vermög Briefs No [29] ab seinem Guet am Veschen in St. Bartlomes [208v] Kürchspil auf Morent gelegen mit sambt ainem Viertenthail im Stadel, der [dar]auf steet. Stost außwert an Ellsa Stainmänin Guet, auf- und einwert an Thoman und Jacob Stainners Guet, abwert an Ludwig Stainners Guet. Datum Anno 1502, zinst diser Zeit Thoni Khuen 1 lb d.

Geörg Finer ab Sanct Bartlomes Berg zinst laut Briefs No [30] ab seiner Gadenstatt an Sanct Bartlomes Berg, genant Aw, mit sambt dem Stadel, der darauf steet. Stost außwert an Geörg Caspars Guet, aufwert an Joß Anawren Guet, inwert an Ulrich Grappen Guet, abwert an Tschann Nigglins Erben Guet. Datum Anno 1506, zinst Rudolf Neyer zu Tschagguns laut Briefs 1 lb d.

[209r] Bernhardt Tschugg ab Sanct Bartlomes Berg zinst innhalt Briefs No [31] ab seinem Hauß, Hof, Stadl, Hofraite und Guet, alda auf Lutt gelegen, genant Vallfa- nanggen. Stost außwert an seiner Muetter Guett, aufwert an Christan Stainners Guet, inwert an Bernhardt Vawangen Guet, abwert an Hannsen Rüediß Guet. Das Datum steet Anno 1502, jeziger Zinßer Michael Juen 1 lb d.

Laurenz Sturm an Sanct Bartlomes Berg zinst innhalt Briefs No [32] ab seinen Stuckhen unnd Güetern, erstens ab ainem Stuckh, genant Zafantaina. Stost auß- wert an sein aigen Guet, aufwert an Valldarig an deß Widembß Guet, ab- und inn- wert an sein aigen Guet an die Marckstain. Item ab ainem Mayensäß [209v] zue Vallafrun gelegen. Stost aufwert an die Gmain und Allprecht, innwert an Dorothea Laferin Guet, abwert an Hännßle Baliß Guet Bozes, außwert an Peter Ulen Guet und

Edition 239 Mayensäß. Item ab seinem Hauß, Hof, Stadl, Hofraite und Guet auch am Perg ge- legen, genant Mantinen Hof. Stost außwert an Mang Reckhen Guet, unnen auß an Mathew Batels Guet, ausserhalb ab an Matew Batels Guet, innerthalb ab an Ursula Bertschin Guet, in- und aufwert an Fluri Ganalen Guet, innen mitten auf an Valldarig an Widembß Guet, obnen auß an das bemelt ir aigen Guet. Das Datum Briefs steet Anno 1503, jeziger Zinßrichter Ulrich Graldwachter 2 lb d.

Peter Bockh zue Sanct Gallen Kirchen zinst vemög Briefs No [33] ab seinem [210r] Hauß, Hof, Stadl, Hofstatt, Hofraite, Güeter, Ackher unnd Wisen, alles bey ainandern gelegen in Gaschurn. Stost dasselb Hauß und Hof, genant Plaindafit, außwert an Treina Bockhin Guet, aufwert an Clauß Christeinen Weibß Guet, inwert an Domeng Ganalen Guet, abwert an die Yll. Das Datum steet Anno 1498, jezt Christian Neyer in Gaschurn 3 lb d.

Peter Salzgeber auf Gamp Plaschg in Sanct Bartlomes Kirchspil zinst besag Briefs No [34] ab seinem Mayensäß auch auf Gamplaschg gelegen, genant Vallabella. Stost abwert an Tschann Manallen Erben Guet, inwert an Hanns Drechßels Guet, auß- wert an Christan Schallners Erben Guet und aufwert an das Albbrecht. Item ab zehen Küeewaiden in der innern Albb Gampell [210v] mit aller irer Zuegehörd, wie dann andere Küeeweyden daselbst Recht hand. Das Datum Anno 1484, jezige Zinsere Thoni Lampart und Joß Vonier 1 lb d.

Clauß Rodigier von Sanct Gallenkirchen zinst innhalt Briefs No [35] ab seinen Stuckhen unnd Güetern alda gelegen, erstens ab ainem Stuckh vor dem Hauß ge- legen, haist zu Clauß Rodigieren Stall. Stost inwert an seines Brueders Guet, genant Mang Joß Rodigier, außwert auch an seines Brueders Guet, aufwert an Domenig Domaischen Guet, abwert an seiner Schwester und an seines Brueders Guett. Item ab ainem Stuckh Guet auch daselbst gelegen. Stost außwert an seines Brueders Guet, abwert an Magdalena Schnarpfin Guet, innwert an Christa Lentschen und seines Brueders Guet, aufwert an seiner Schwester Guet. Item ab ainer [211r] Küe- wayd im Mayensäß gelegen, ab aller Gerechtigkhait und Zuegehörd und ab ainem Stuckh Guet auf dem aussern Mayensäß gelegen. Stost auf-, auß- und abwert an die gemain Allmain, inwert an Domenig Puechetten unnd Peter Thonis Guet. Und zue noch mehrer und beßrer Sicherhait Willen haben sie noch ain annder Stuckh Guet, genant Catharina, verschriben. Stost ab- und innwert an Clauß Domayschen Guet. Das Datum Briefs steet Anno 1503, jezt Forlix Barbeisch 17 ß, 6 d.

Annele Potin von Tschugguns zinst vermög Briefs No [36] ab zwayen [Väschen] alda in der grossen Selffen gelegen. Stost die ain Vaschen, ob der Straß gelegen, auß-

240 Edition wert an Veit Boten Guet, aufwert an Martin Boten Guet, inwert an Michael Boten Guet. [211v] Item die under Vaschen, under der Straß gelegen. Stost abwert an die Aw, inwert an Michael Boten, aufwert an die Straß an Martin Boten Guet, außwert an Jocham Selffens Guet. Datum Anno 1503, jezt Hanns Fleysch 1 lb d.

Jocham Selffen von Schruns zinst besag Briefs No [37] ab seinen Stuckhen unnd Güettern in Unser Frawen Kirchspil gelegen, erstlich ab seinem Hauß, Hof, Stadl, Hofraitin, Güeter, Ackher und Wisen, alles bey- und anainandern gelegen zue Tschugguns ob der Straß. Stost obnen auß an Hännßle Pippen Erben Guet, auf- wert an Hainrich Tschankhlasten Weibs Guet, inwert an Christian Gaverduren, Mang Wachter und Hanßle Bigunen Erben Guet, abwert an die Aw. Item ab seiner Gadenstatt in der Sellffen [212r] gelegen, genant Zum Newen Stall. Stost außwert an Joß Burgers Guet, aufwert an Joß Burgers und Dorotha Dürigin Guet, inwert an Hanns Bigunen Erben Guet, abwert an die Aw. Item ab seiner Gadenstatt, genant Stoza, auch daselbst inder- und oberhalb gelegen mit sambt dem Stadl darzue ge- hörend. Stost außwert an Bernhardt Zengerleß Guet, aufwert an Wald und an Hanns Selffens Guet, inwert an Veyt Boten Guet, abwert an die Aw. Item ab seinem Guet, genant Bodman, alles anainanern gelegen. Stost aufwert an Hanns Selffens Guet, ausserhalb auf- und außwert an Ludwig Hilleprandten Guet, inwert an Geörg Äppen und seiner Khünder Guet, abwert an die Yll. Datum Anno 1502, jezige Zinsere Christian Amman, Peter Neyer und Joß Rodam 11 lb, 7 ß, 6 d.

[212v] Durig Klawot von Sanct Gallen Kirchen zinst innhalt Briefs No [38] ab drey- en Stuckhen und Güetern alda, erstens ab ainem Stuckh gelegen auf Gundaletsch. Stost allenthalben zue ringumb an Domainig Domaischen Guet. Item ab ainer Vaschen zue Vangges gelegen. Stost auß- und innwert an Jäckhlin Brüden Guet, aufwert an Tschann Jaggels Guet, abwert an die Yll. Item aber ab ainer Väschen auch daselbß innerhalb gelegen. Stost auß- und innwert an Jäckhlin Bruden Guet, abwert an Garneeren Bach, aufwert an Thoni Starchels Guet und im Stadl, der darauf stat, ain Viertenthail. Das Datum Briefs steet Anno 1503, jeziger Zinser Salomon Barbeisch in Gaschurn 1 lb d.

[213r] Hainz Schroff von Sanct Gallen Kirchen zinst vermög Briefs No [39] ab seinen Stuckhen und Güettern alda gelegen, erstens ab seinem Hauß, Hof, Stadl, Hofstatt und Guet, alles bey ainandern ob der Kürchen gelegen. Stost außwert an Jorri Sonden und an Ziprien Nannen Güeter, aufwert an Ursula Bregenzerin Erben Guet, innwert an Martin Blackhen Guet, abwert an die Landtstraß und an des Widembs Guet. Item ab ainem Stuckh Guet innerthalb dem Hauß gelegen, genant Pralung. Stost innwert an den Bach Tramoza, aufwert an Hännßle Nigglawellen

Edition 241 und an Ulrich Brueggen Dochter Guet, außwert auch an Ulrich Brüeggen Dochter und Martin Plackhen Güeter, abwert an die Landtstraß. Item ab ainem Stuckh ob dem Hauß gelegen, genant ob der Väschen. Stost aufwert an Ursula Bregenzerin Guet, aufwert an Anna Brueggin und an Clauß Vielen Guet, innwert und abwert an [213v] Martin Blackhen Guet. Das Datum Briefs steet Anno 1493, jezige Zinsere Jacob Flaysch und seine Mitconsorten 4 lb d.

Mang Reckh von Schruns zinst besag Briefs No [40] ab seinem halben Hof, Güetter, Ackher und Wisen alda gelegen, das ausser Thaill ausserhalb dem Bach gelegen, der mitten durch den Hof niderrindt in Josen Schedlers Guet, außwert an Ulrich Matheuz Guet, aufwert an die Lüz, inwert an den andern seinen halben Hof biß an den obgenanten Bach. Datum Briefs laut Anno 1506, zinsen jezo Caspar Putterich und Caspar Fitsch 2 lb, 4 ß d.

Henni Tschannot von Vandans zinst inhalt Briefs No [41] ab seinem Stuckh [214r] Guet alda in Glungen gelegen. Stost auf- und außwert an Salomon Wachters Guet, auch aufwert an Anna Stewin Guet, abwert an Thoman Michlotten Guet, inwert an Bach. Item ab ainem Stückhlin Guet auch daselbß oberhalb in Glungen gelegen. Stost aufwert an ander sein aigen Guet, außwert an Thonni Frasten Erben Guet, inwert an Mang Frasten Guet, abwert an Bernhardt Wachters Guet. Datum Anno 1502, jeziger Zinser Mathias Wachter 1 lb d.

Geörg Reckh von S. Gallen Kirchen zinst innhalt Briefs No [42] ab seinem Stuckh Guet zue Betmont gelegen. Stost abwert an die Yll, inwert an Vestlin Reckhen Guet, außwert an Geörg Beggen Weibß Guet, aufwert an Hanns Tschannen Guet. Datum Anno 1505, jezt Hans Bertlin und Hanns Frech 1 lb d.83

[214v] Hanns Stew von Vandans zinst besagt Briefs No [43] ab seinem Stuckh Guet alda, In Radun genant, gelegen. Stost abwert an die Ow, inwert an Christa Würbels Guet, aufwert an Bernhardt Ganalen und Agta Manginin Güeter. Datum Anno 1608, jezige Zinser seyen Christa Würbel und Balzer Schoder 1 lb, 10 ß d.

Viner Gaßner von Bludesch zinst inhalt Briefs No [44] ab seinem Guet und Gaden- statt in Düringer Kirchspil ob Bluemenegg gelegen mit sambt dem Stadl, so darauf steet. Stost außwert an das Tobel, genant Vallstaren, abwert an Herr Josen Vicenzen Guet, aufwert an Hainrich Vincenzen Guet, inwert an Hanns Jockhen Erben Guet. Das Datum Briefs stett Anno 1503, jeziger Zinser Christian Yel 2 lb d.

------83 VLA, Urk. Nr. 5674, 14. Juli 1505.

242 Edition [215r] Leonhardt Adlberg von Zalans zinst besag Briefs No [45] ab seinen Stuckhen und Güettern alda zue Sanct Anthoni gelegen, erstlich ab Hauß, Stadl, Hofstatt, Ackher und Wisen bey ainandern gelegen. Stost inwert und abwert an Sanct An- thonis Güeter, auch inwert an Clauß Barbeischen Güeter, auch abwert an des Waldus Guet, außwert an den Bach, aufwert an die Gass. Item ab ainem Stuckh, genant Pradafent. Stost auß- und inwert an Clauß Pitschen Guet, aufwert an Graldwachters Guet und abwert an die Yll. Datum Anno 1457, jezt Hanns Neyer unnd Peter Stain- mehr alda 4 lb d.

Ulrich Dygein, genant Pale, in Sanct Niclausen Kirchspil in Buechen zinst innhalt Briefs No [46] ab Hauß, [215v] Hof, Stadl, Bargen, Hofstatt, Hofraitin, Güetter, Ackher und Wisen ob der Müle mit aller Zuegehörd, alles bey- und anainandern in Buechen gelegen. Stost außwert an Hanns Lorenzen und seiner Kinder Guet, aufwert an den Mannweg, inwert an Lang Hannsen Guet, abwert auch an Lang Hannsen Guet und an die Gadenstatt, genant Tschäggen. Item und der negst Bach under der Tiegen im Püehel gehört dem Langen Tänzen zue. Datum Anno 1492, jezt Geörg Buzeriner 3 lb, 10 ß d.

[dise Post ist durch Franz Tschohlen abgelöst worden auf Martini 1737, wargegen, wie folio {...} zu sehen, 82 fl 25 an Jacob Lorezen eingehandlet und disem Urbario einverleibt worden seind.]84

Hänßle Nigglawell von S. Gallen Kirchen zinst vermög Briefs No [47] ab seiner Gadenstatt alda gelegen, genant Gassat. Stost außwert [216r] an Peter Flischallen Guet, aufwert auch an Peter Flischallen, inwert an Peter Täschers und Tschann Muschen Güetter, abwert an das Wasser. Datum Anno 1491, jezige Zinser Nesa Thurnußin ala [!] 2 lb d.

Hanns Täscher von Tschugguns zinst besag Briefs No [48] ab seinem Guet und Gadenstatt, alda im Thumbrief gelegen mit Namen die Under Gadenstatt, die mit- ten inn gat. Stost abwert umb und umb auf den Rain, inwert an des Schguwen Erben Guet, aufwert an den Öpfelbaum, der under dem obern Gaden steet und allso grad ungevarlich an die Wasserlaite obnen, in- und außwert auf das Tobel. Datum Anno 1455, jezt Joß Fritsche alda 13 ß d.

[216v] Hanns Täscher von Tschugguns zinst innhalt Briefs No [49] ab seinem Guet und Gadenstatt alda gelegen, genant im Thumbrif. Stost aufwert an das Allprecht,

------84 Marginale Ergänzung von Hand 5 zu vorangehendem Abschnitt.

Edition 243 inwert an des Tschguren Erben Guet, abwert an die Wasserlaite, die daselbß auß dem Holz gat und an den Opfelbom, der under dem Stadl stat, außwert an das Tobel. Datum Anno 1453, jezt Joß Fritsche alda 13 ß d.

Hannß Gantners Witib und ire Kinder auf Gamplaschg zinsen vermög Briefs No [50] ab iren Stuckhen und Güettern alda gelegen, erstlich Hauß, Hofstatt, Ackher, Wisen unnd Städlen, alles bey ainandern gelegen. Stost ausserthalb aufwert an Berchtold Thomas Guet, inderhalb aufwert an Ulis Thomas [217r] Guet und das Töbele da- selbß inderthalb ufhin an Mittlen Egg, abwert an des alten Nannen Erben Guet und an Domainig Lienlins und seines Weibß Guet, außwert an Maysch Nußiggels Erben Guet, inwert an Heinns in Selffans Guett und obnen inwert an Hanns Tho- mans Guet an das Töbele. Item ab allen iren Rechten des Bömbgräz und Wassers, so zue disem Guet gehört. Item ab ainem Stuckh Guet ausserhalb dem benanten Guet gelegen. Stost aufwert an Berchtold Thomas Guet, in- und abwert an Maysch Nußiggels Erben Guet, außwert an Clauß Willis Guett. Item ab ainem Guet und Gadenstatt, genant Faw. Stost aufwert an groß Thomas Erben Guet, obnen außwert an die Ganden und der Ganden uffe nach ans Alprecht, abwert an Berchtold Thomas Guett, außwert an Hans Pertschen Erben Guett und auch an Berchtold Thomas Guet in den Bach und ob Berchtold Thomas Guet an Clauß von Schurmbß Erben [217v] Guet in den Prunnen und dem Prunnen ufe nach an das Alprecht, inwert auch an Perchtold Thomas Guet in das Töbele. Item ab irem Mayensäß, das genant ist Bäzigg. Stost aufwert an das Allprecht, abwert an Caspar Manallen Erben Guet und an Christa Flaschellen Guet, inwert an Bergensen Tobel in den Bach, außwert in Farmalen Tobel in den Bach. Diß Mayensäß hat die Gerechtigkhait wer es inhat und nuzet, das der von dem vorgeschribnen irem Hauß über Hans Thomas Güetter inhin darzue Steg und Weg haben solle und mag, nach aller Notdurfft ungevarlich. Item und darzue ab zwen ganzen Thaillen in fünfzehen Thaillen ab seinen Rechten an und in der Albb, die mann nent Gampell. Das Datum Briefs steet Anno 1464, jezige Zinsere Hanns und Joder Gantner und ire Consorten 5 lb d.

[218r] Joß Gandtner ab Gamplasch zinst besag Briefs No [51] ab ainem Stuckh Guet, Ackher und Hewwachs, genant Blattes, auf Gamplasch under Gundtschier gelegen mit sambt Stadl und Gemächer, so darauf stond. Stost aufwert an Peter Berchtoldts Guet an Guschier, inwert auf das Egg an sein aigen Guet, alls die Marckhstain außweisen, abwerts an Hainz Salers Khünder Guet, außwert an Peter Salzgebers Khünder Guett und an Christa Salzgebers Khünder Guet. Datum Anno 1493, jezt Hanns und Joder Gandtner und ire Consorten 14 ß d.

244 Edition Hanns Gandtner und Sebastian Haimb zinsen innhalt Briefs No [52] erstens ab sein, Gandtners, aigen Hauß, Hof, Stallung und Guet, alles bey ainandern [218v] zue Talaß im Winckhel gelegen. Stost ab- und einwert an Geörg Purtschers Guet, aufwert an Bartlome Wolffen und Hanns Aßmans Erben Güeter, außwert an die Thüellen, so hinder dem Hauß hinab gehet. Item ab sein, Sebastian Haimben, aig- nen Gadenstatt sambt ainem Stuckh Guet zue Talaß gelegen. Stost auffwert an Hanns Aßmans und Bartlome Wolfen Güetter, außwert an das Rot Rüfe Tobel, ab- wert auf die maiste Höhe underm Stall und inwert an die Thüelen, so zwischen sein und Hannsen Gandtners Guet hinab geet. Datum Ao P. 1608, jezige Zinßere Hanns Gandtner zway Pfundt und Sebastian Haimb ain Pfundt. Id est 3 lb d.

[219r] S[umm]a Summarum aller vorgeschribner Vogt Zinßen belauffen sich ze- samen zu Pfunden. Die thüeen zu Gulden gerait.

[219v] Todtfäl zu Sonnenberg

Item alle die, so in die Herrschafft Sonnenberg gehörin, sein die Todtfähl der Herr- schafft schuldig zu geben, das best Ross oder Haubtvich oder Küe, so ainer nach seinem Tod hinder im verlast, wie das von alter Herkhomen ist und bißhero der Brauch gewesen.

Hiebey soll aber zue Bericht der Sachen ohnangemelt nit gelassen werden, das bey Menschengedächtnuß nie kain Todtfahl abgefordert oder eingezogen worden.

[220r] Frävel und Büessen

Item Fähl, Geläß und grosse Fräfel gehören der Herrschafft zu, wie das von alter Herkhomen und ist ain grosser Frävel zu Sonnenberg zehen Pfund Pfening und ain klainer Frävel drey Pfund Pfening. Die klainen Fravel allenthalben in der Herr- schafft, von wem sie begangen werden, gehören ainem Amman zu für seinen Soldt, wie dann das der Brauch und von alter Herkomen ist.

Hierbey ist zu merckhen die Erclärung, was ain grosser und klainer Frefel, deß- gleichen wie andere Frefel abzestraffen seyen und biß auf diß 1618. Jar in ainem und anderm observiert worden.

Edition 245 Item ain grosser Frefel, so vor vil Jaren P. 10 lb d abgestrafft worden, ist [220v] wann ainer von dem andern erdfällig geschlagen oder geworffen, item der Tröstung versagt oder Tröstung bricht, item do man sich in Rauffhändlen rottiert. Dise Frefel werden jeziger Zeit nach Gestalt des Handls, Persohn und Vermögen etwas gnedi- ger abgestrafft.

Hernach volgende Fräfel gehören auch der Herrschafft zue, namblich da sich ainer vor Gericht außklagen last, würdt abgestrafft P. 3 lb d.

Item ain Wurff, warvon es seye, wann ainer getroffen P. 3 lb d.

Wann ainer hardt geschediget wäre, hat die Obrigkhait Macht nach Gestalt der Sachen höher zue straffen.

[221r] Da ainer würfft unnd fählt, ist die Straf dopplet.

Das aber andere Frefel sein als Gottßlästern, wider die Gebott Gottes, der christli- chen Kirchen und hohen Oberkhait handlen, wie das Namben haben möchte, item Ungehorsamb, frefenliche Widersezlichait gegen der Oberkhait, Ehr abschneiden, Fluechen, Eebruch, Bluetschanden, unehrlich beyschlaffen und andere unerbare Sachen mehr als falsch Gewicht, Maß unnd Elen und warinnen verners gefrefelt würdet, hat die Obrigkhait Macht umb ain grosse Suma Gelts nach Gestalt der Sach, Vermügens und Persohn auf gnedige Ratification ainer Hochloblichen oberöster- reichischen Regierung und Camer abzuestraffen. Was aber criminalische oder Malefiz Sachen betrifft, in denselben würdet der alt Gebrauch nach den kayßerli- chen und tyrolischen Landtßrechten observiert.

[221v] Die klainen Fräfel betreffend, so ainem Amman zue Sonnenberg gehörig, das seyen Zuckhfrefel, Wundfrefel und andere Rauf- und Balghändl, allain do ainer hardt gestochen und bainschrötig würdt, so hat die hoh Oberkhait Macht, nach Ge- stalt der Sachen, Persohn und Vermügens umb ain höhere Summa abzestraffen.

Geschwornen Verhör zue Sonnenberg

Item ain Vogt zue Bludenz verhört und vernewert alle Jar zue Ostern die Ge- schwornnen zuesambt den Würten und Priestern in der Herrschafft Sonnenberg.

246 Edition Die seyen alle schuldig die Frefel anzugeben und gehet der Uncosten über jedes Kirchspil.

[222r] Faßnacht Hennen

Item die Faßnacht Hennen zue Sonnenberg gehören der Herrschafft zue. Solliche hat diser Zeit ain Vogt zue genüessen und würdet von jedem Hauß für ain Hennen ain Bazen bezalt. Solliches betrifft in den Kirchspilen ob der Bruggen järlich 21 fl. Die werden durch den Steurwaibel von Sonnenberg eingezogen und mit der Steur erlegt. Die undern Kirchspil, was die Sonnenberger Gnoß betrifft, alls in dem Nen- zinger und Frastenzer Kirchspil, geben für die Faßnacht Hennen und auch ir Steur- waibel einziecht järlich 7 fl, 24 krl.

Tafernnen Gelt

Item aller Wein, so in der Herrschafft Sonnenberg mit Namen in allen Kirchspilen [222v] außgeschenckht würdet, von weme das seye, gibt ain jegkhlich Fueder Wein zue Tafernnengelt vier Schiling und ain Lagel vier Pfening, wie das von alter Her- khomen ist. Und hat auf diß 1618. Jar ertragen 22 lb, 10 ß, 2 d.

Gätscha Gelt

Item am negsten Jar nach dem Schalt Jar gibt das Kirchspil zue Nenzingen der Herrschafft, hayst Gatschagelt, ain Pfund fünf Schiling in das Ambt geen Sonnen- berg. Solches erlegen die Geschwornnen zue Ostern. Id est 1 lb, 5 ß d.

[Nach eingeholtem Bericht von alten Leüthen solle Gatschen eine Ganß heizßen.]85

[223r] Collatur der Pfarr Frastenz

Item ain regierender Herr und Landtßfürst ist Collator über die Pfarr zue Frastenz und mag selbige uf begebende Verledigung verleyhen wie es dero gnedigist gefellig.

------85 Marginale Ergänzung von nicht identifizierter Hand zu vorangehendem Abschnitt.

Edition 247 Bad in Gallina

Item der Jager von Nenzingen zinst järlich auf Martini86 in das Ambt vom Bad in Gallina. Und soll das Hauß mit Tach [in] Ehren halten. Solliches Bad ist jez ver- gangen. 10 ß d. [besteht nicht mehr.]87

Bad hinder Blärs

Item das Bad hinder Blärß ob Bludenz zinst järlich uf Martini88 5 ß d.

[223v] Bad in Lug

Item das Bad in Lug zue Pürs ist auch ain Wildbad.

[224r] Hüener Zins, wie die in Anno 1506 gezinst worden

Item Stoffel Christan zinst von ainer Mülin zue Nenzingen järlichen 2 Herbsthüener. [1748 an iezo ohnpraejudicierl{ich} darvon jahrl{ich} 12 x].89

Item Clauß Müller zinst von der Müle zue Nenzingen 2 Herbsthüener. [1748 an iezo ohnpraejudicierl{ich} darvon jährl{ich} 12 x].90

Item Hanns Manogg zu Niziders zinst von ainer Hofstatt 3 Hüener. [224v] Die Innhaber diser Hofstatt haben achtzigjärige Leüt fürgestellt, die nichts von disem Zinß gehört, darzue wenden sie die Praescription für.

Item Hainz Müller zinst von der obern Müle zue Frastenz 8 Hüener.

Für diße 8 Hüener würdet jeziger Zeit Gellt gezinst, wie under der Rubrica Sonnenbergischer Pfeningzinsen zue befinden. ------86 11. November. 87 Marginale Ergänzung mit roter Tinte. 88 11. November. 89 Eingefügt von Hand 5. 90 Eingefügt von Hand 5.

248 Edition Item die underist Mülin zue Frastenz zinst 2 Hüener.

[225r] Item Geörg Schalhardt zinst von der obern Mülin zue Nenzingen 2 Hüener.

Item Hainz von Laz zinst von der Mülin zue Gudeinen zu Bäschlingen 4 Hüener.

Item Hanns und Hainrich Christan zinsen von den zwayen undern Mülinen zue Nenzingen 2 Hüener.

[NB obige Hüener, ausser 2 Posten, mit NB bemerkht, seind viele Jahr niemah- len gezünst und glaubl{ich} bey Errichtung dizt Urbarii, wie fol{ii} 115 et 116 zu sechen, zu Gelt angeschlagen und under die Pfeningzünse gesezt worden.]91

[225v] Schmelzofen in Galina

Item im alten Urbar würdet deßwegen begriffen mit disen Worten.

Item den Schmelzofen in Galina und das Hauß darbey hat kain Namen. An der Sum, was er ertragen mag, ist vergangen. Nihil.

Zue Bericht alls ich, Pappus, die Gränizen und Landtmarckhen in baiden Herr- schafften beritten und beschriben, so hab ich noch ungevar mitten in Galina Thal etwas Maurwerckh von disem Schmelzwerckh gefunden. Sonsten aber ist noch vil Eisenperckhwerckh, aber unwüssend wie reich am Halt, darinnen zue befinden.

[226r] Verner würdt im alten Urbar vermelt, item die Eysenschmiten zue Nenzin- gen an der Mang zinst järlichen, alls man sie verleicht, doch hat der halb Thaill dazuemal ain Jar zue Zinß tragen zehen Pfundt Pfening, gibt jezt 1 lb, 5 ß d, stehet ferner bey den Pfening Zinsen vergriffen.

Zue Bericht, das diser Zinß Anno 1617 auß Bevelch ainer Hochloblichen oberöster- reichischen Camer gestaigert worden, zinst an jez auf Wolgefallen, inmassen under der Rubrica Sonnenbergischer Pfeningzinsen zue befinden, järlich 5 lb d.

Item der Schmelzofen in der Schwende, den verleicht man järlich sovil er ertragen mag. Ist vergangen. Zinst diß Zeit nichts.

------91 Eingefügt von nicht identifizierter Hand.

Edition 249 [226v] Zue Bericht, das in disem Gebürg gleich ob Bludenz zue mein, Pappus, Vogteyverwaltungs Zeiten sehr guets Eysen geschmelzt worden, wie dann ain Überfluß an Eysen Arz verhanden. Weyl sich aber die Gewerckhen under ainan- der nit vergleichen khünden, so haben sie solliches wider eingestellt.

Item der Schmelzofen, in Bürser Kilchspil gelegen, genant zum Stahelhof, verleicht man järlich sovil er ertragen mag. Ist auch vergangen, tragt jeziger Weyllen nichts.

Handlehen

Item die Allpp Marüw mit sambt Alpstern.

[227r] Waß Gestalt dise Albb des verschinen 1614. Jars David Murgeln, Bürgern zue Lindaw, für sich selbst und anstatt als Lehentragern seiner Mitverwandten zue Lehen verliehen worden, das ist hernach von Wort zue Wort zue vernemben.

Wir, Maximilian, von Gottes Genaden Erzherzog zue Österreich, Herzog zue Bur- gund, Steyr, Kärnten, Crain und Würtemberg, etc., Administrator des Hochmaister- thumbs in Preussen, Maister Teütsch Ordens in Theütsch und Welschen Landen, Graf zue Habspurg und Tyrol, etc., bekhennen, alßdann weylend die Röm. Kay. Mten und lieb Rudolffus der Ander, unßer gnedigister, freundtlicher, geliebter Herr und Brueder, christseeligister Gedächtnuß als gevollmächtigter Regierer und selbs mit interessierter Herr [227v] und Landtfürst diser ober- und vorderösterreichischen Landen mit Todt abgangen und dieselben nunmehr an uns, alls gevollmächtigten Herrn und Landtßfürsten, gefallen seind, das für uns komen ist unser getrewer David Murgel, Bürger zue Lindaw, und bat uns diemuetigelich, das wir ime für sich selbs und anstatt als Lehentrager seiner Mitverwanten die Perg und Alben, Moril und Alpan genant, so dreyhundert ainundzwainzig Rinder Recht hat, unser und unsers Hauß Österreichs Lehenschafft zu verleichen gnedigelich geruechten, wann ime dieselbige auf Höchstgedachter Kay. Mten tödtlichen Abgang und gemaine unßer Lehenßberueffung von uns zu empfachen gebürten. Das haben wir gethan und bemeltem David Mürgel solche Alben und Perg für sich selbß [228r] und an- statt alß Lehentrager, [wie] obsteet, verliehen. Leichen auch hiemit wissendtlich in Crafft diß Briefs, was wir inen zue Recht daran verleichen sollen und mügen, allso daß sie und ire Erben, die nun fürbaßer von uns und darnach unsern Erben in lehenßweiß innhaben, nuzen und niessen sollen und mügen alß Lehenß- und Landtßrecht ist. Und der obberiert David Mürgel soll uns für sich selbß und als Lehentrager, obbemelt, davon alzeit getrew, gehorsam, diennstlich und gewertig

250 Edition sein, allß Lehenßleüt irem Lehenßherrn schuldig und verbunden seindt. Und wann bemelter Lehentrager mit Todt abgehet, so soll allßdann der eltist seiner Mitver- wandten sollich Lehen widerumben empfachen mit ainem Stainbockh Gehürn, das zwelf Jar alt seye. Allßdann mügen sie die Lehen, wie bißhero Sitt und Gewohn- hait ist, innhaben, getrewlich und [228v] ohne Geverde mit Urkhundt diß Briefs. Geben zu Ynsprugg, den andern Tag Monats Aprilis nach Christi, unsers lieben Herrn und Seeligmachers Geburt im sechzehenhundert und vierzehennden Jar.

Maximilian Frid[rich] Altstetter Ad mandatum Ser[enissi]mi D[omi]ni Archiducis proprium J. A. Kribel [?] [in] p[ro]p[ria] [persona].

Weyer aufm Nenzengasst

Diser Weyer ist von der Frl. Mt. Erzherzog Maximilian zue Österreich, etc. [229r] den zwenundzwainzigisten Aprilis des 1614. Jars Bartlome Rainoldt, auch seinen Brüedern, Vetern und Baasen zue Lehen verliehen worden, inhalt Lehen Reverß, welcher allso lautet.

Ich, Bartlme Rainolt, bekhenn, nachdem [die] Fürl. Mt. Erzherzog Maximilian zue Österreich etc. auf mein beschehens underthenigists Biten, mir für mich selbst als dem Eltisten und dann als Trager meiner zwen Brueder mit Namen Christoff und Sigmund, als weylend Bartlome Rainolts gelassner Söhne, auch als Lehentrager weylend gedachts meines Vatters Bruedern, Joß Rainolts, nachgelassner Khünder mit Namen Friderich und Anna, meines Vettern und Basen, die Weyerstatt auf dem Nenzengast, genant Benenprunnen, mit sambt dem Bächli zwischen baider Mauren und Auflüssen mit Holz [229v] und Veld, stost dieselb Weyerstatt zue baider Seiten an der von Frastenz Gemaind, so von der Grafschafft Sonnenberg zue Lehen rüert, zue Lehen gnedigist verliehen, innhalt und vermög mir hierumben aufgerichten und verfertigten Lehenbriefs, so mir derowegen zuegestelt worden, das ich darauf hie- mit wißendtlich in erofft diz Briefs gelob, zuesag und versprich, höchst ernenter Fürl. Mten davon allzeit getrew, gehorsam, dienstlich und gewertig ze sein, als Lehenleüt irem Leheßherrn gethuen schuldig und gebunden seind, auch sonsten alles das zue laisten, was mir ob angeregter Lehenbrief auferlegt, inmassen ich dann darumben gelobt und ainen leiblichen Ayd zue Got und den Heiligen geschworen hab, getrewlich und ohn Geverde. Des zue warem Urkhundt hab ich (weylen ich diser Zeit mit aignem Innsigel nit fürsehen) mit Fleiß erbeten den edlen ernvesten Sigmundt Rainoldt, [230r] meinen freundtlichen, lieben Bruedern, das er sein aigen

Edition 251 Innsigel zue Endt der Schrifft hie fürgetruckht hat. Und seyen Gezeügen sollicher meiner Sigelbittung die ernvesten Paul Frey und Ulrich Zoller, baid des Rats zue Veldtkirch. Beschehen den zwenundtzwainzigisten Tag Aprilis des sechzehenhun- der [!] und vierzehennden Jars.

Wildbann

Item der Wildbann unnd das Gejagt in baiden Herrschafften Bludenz und Sonnen- berg gehört gar geen Sonnenberg und die Vischenz geen Bludenz.

Item das Federspil enent der Yll, vom Nenzengast biß zue hinderist in Montafon, gehört geen Sonnenberg.

[230v] Die Vischenz zue Sonnenberg

Item der Weyer auf Gallmist mit seiner Zuegehört. Item die Brunnen zue Frastennz. Item der Saminen Bach hineinwerts biß in Vall an die vaduzischen Granizen. Item die Brunnen zue Nenzingen und Beschlingen. Item die Brunnen in Tschalengen. [231r] Item die Khlaz oder der Schwarz Prunnen genant, so in Trasawen under Niziders im Riedt endtspringt.

Item der Seegenbach under dem Nizider Veld. Item die Prunnen in Pürser Awen. Item den Bach in Brann. Item der Prunnen zum Clösterle.

Item der See auf Spullers. Disen See, wellicher sonnst kaine andere Visch [231v] als Groppen oder Tollmen in gehabt, hab ich, Pappus, und Hanns Amman im sech- zehenhundert zwelfften Jar mit dreissig Bludenzer oder fünffzig Wienisch Pfundt klainen Vorhenen besezt, welliche dann darinnen sehr gefruchtet und zuegenomben.

See auf Lün

Zue Bericht, so ist diser See also wild und ungeheur, auch so hoch im Gebürg ge- legen. Wiewol nun vil Groppen darinnen, so ist doch nit zu vermueten, wann er schon besezt würde, das seiner Wilde halb etwas fürkhäme.

252 Edition [232r] Errach auf der Yll

Item ain Herr zue Bludenz gibt, (vermög alten Urbars) wann er das Errach uf der Yll schlecht, ainem Herrn geen Sonnenberg 18 ß d von Stund an oder die vertrös- ten. Darwider soll ain Herr zue Sonnenberg, so man das Errich schlecht, ain Knecht mit ainem Pferrdt da haben im Wasser biß der dritt Pfahl geschlagen würdet.

Weingärten und Güetter, so zum Schloß Sonnenberg gehörig

Item die Herrschafft Sonnenberg hat ain Weingarten, genant der Müle Weingart, mit sambt dem Stüble Weingarten zue negst daran. [Item]92 dem Toggel, Guet und Bombgarten, darwider alles an- und beyainandern zue Sonnenberg bey dem Schloß gelegen. Stost diser Zeit abwert an, [232v] außwert an ander der Herrschafft Guet und Halden hienach gemelt, aufwert gegen dem Schloss an die Gassen wie jezo der Zaun gehet, einwert an die Allmain und an die Gassen. Das Guet gibt järlichen Zins 1 lb, 17 ß d.

Item so gibt man järlich Pawlon von ermelten baiden Weingärten ze bawen 22 lb d.

Negst vorstehenndt 1 lb, 17 ß d järlichs Zinß ist vornnen under den Pfening Gül- ten der verkhaufften sonnenbergischen Güetter eingestellt zue befinden.

So ist auch verschiner Jaren den Pawleuten der Lohn wegen Bawung angeregt zwayer Weingärten umb ain Pfundt Pfening erbessert worden, allso das inen jär- lichs 23 lb d Bawlon auß dem Ambt Bludenz bezalt und verrait würdet.

[233r] Item die Halden und der Bombgart hinder dem Schloss Sonnenberg gele- gen. Stost abwert an die drey Weingarten, genant Tschuggainer, Sigberger und Batschmartscher, auß- und aufwert an die Allmain und einwert gegen dem Schloß. Diz Guet gillt järlich zue rechtem Zinß 1 lb, 11 ß, 8 d. Die sein auch hie vornnen under andern Pfening Zinsen einkhomen.

Item so hat die Herrschafft ain Weyer, zue Niziders under Sanct Finer gelegen. Stost außwert an die Allmain, aufwert an Hanns Schneiders Guet unnd an Widem, inwert an Claß Mutters Guett und an Joß Martins Erben Guett, abwert an Hannsen Gerolz und Simon Sparren Ried.

------92 Item ausgebleicht oder ausgekratzt.

Edition 253 Diser Weyer ist vor vil verschinen Jaren in Abgang komen. Der würdet nit mehr gebraucht.

[233v] Item die Hundtß Kellen zue Nenzingen bey der Linden under dem Tanzhauß gehört der Herrschafft zue.

Von diser Post der Hundtß Kellen haben wir, die Commissarii, über vil gehaltne Nachfrag von alten Gerichtßgeschwornnen noch andern Leuten kain ainigen Be- richt oder gründtliche Beschaffenhait erfaren mögen.

Item die andere Güeter, Ackher und Wisen, so vormals zum Schloss Sonnenberg gehört haben, seyen laut alten Urbars ausser Bevelch verkhaufft und die 40 lb d järlichs Zinß von erlosten Kaufschilingen vornnen bey andern Pfening Gülten ein- gestellt zue befinden.

So sein die nachgeschribnen fünf Weingarten, alle zue Niziders gelegen, umb [234r] den dritten Thaill Weins zue Erblehen hingelassen und vererblehnet worden, das die Innhaber derselben jeckhlichs Jars der Herrschafft under der Rinmen [?] den Drittel Weins ohne der Herrschafft Costen und Schaden andtwurten sollen. Sie sollen auch die Weingärten mit aller Arbait und Werckhen, auch mit Grueben, Mist, Stückheln und Zeünen in weßendtlichen gueten Pewen halten und haben, darzue sie und ir jezlicher Underpfandt verschriben und eingesezt, mit dem Geding, wo sie das, so jezt erzelt, nit theeten oder hiellten, so sein dieselben Weingarten und die Underpfand der Herrschafft zinßfallig worden und mit aller irer Gerechtigkhait und Zuegehörd widerumb zue rechtem Aigen haimbgefallen und verfallen, alles nach Außweißung der besiglten Erblehenbriefen und Reverß, darumben aufgericht verhennden.

[234v] Drittl Wein

Weingart im Gözen

Item der Weingart im Gözen, welcher verschiner Jaren in zwen Weingarten abge- thaillt worden, besizen unnd bawen diser Zeit Michael Lang und Hanns Nauderßer, genant Aßman. Des vergangnen 1607. Jars, als in ainem missratnen Jar, haben dise zwen Gärten zum Dritenthail der Herrschafft ertragen 28 Maß Wein.

254 Edition Weingart Hardegger

Item den Weingarten Hardegger pawen jezo Claß Lorenz, Simon Buzenreiner und Geörg Ganal, der hat berierts 1607. Jars Drittel Wein dem Ambt ertragen, 76 Maß. Und ist besagter Weingarten Hardegger vor deme in drey Weingarten abgethaillt worden.

[235r] Weingart Burtschmartsch

Item der Weingart Burtschmartsch würdet diser Weylen durch Hanns Monckhen gebawen. Der hat bemelts 1607. Jars 16 Maaß zue Drittel Wein der Herrschafft ertragen.

Weingart Sigberger

Item der Weingart, Weingart Sigberger genant, besizt und bawt an jezt Hanns Gaaßner. Der hat berierts 1607. Jars an Drittel Wein geben 16 Maß.

Weingart Tschuggmeiner

Item den Weingarten Tschuggmeiner hat diser Weylen Allgasst Mutter in [235v] Hannden. Der ist Pawman oder Lehenman diz Weingartens, welcher des berierten 1607. Jars Dritel Wein in das Ambt Bludenz ertragen 12 Maß.

Und nachdeme unns, den Commissarien, in Ernewerung diz Urbars und Bereittung vorbestimbter bludenzischer Ambtßweingärten fürkhomen, wie auch in eingenom- nem Augenschein selbst befunden, das obbenente Baw- unnd Lehenleüt vorge- schribne Weingärten nit, wie sie schuldig und inen die Erblehenbrief einbinden, in bewlichen Ehren erhalten, zumalen die Reben in Abgang komen lassen, allß haben wir sie alle für uns erfordert, inen ire Reverß abgelesen, daneben denselben anzaigt, das sie sollichen ires Unbaws halber die Weingärten verwürckht, die man auch zue Ambtß Handen einzueziechen mehr als gnuegsamb befüegt und berech- tigt seye.

[236r] Darüber sie durch iren fürgesezten Lanndtamman Bartlome Reüzen vorbrin- gen lassen, das viler nach ainandern gefolgter mißratner Jaren und der schwären

Edition 255 kalten Winter halber die Reben in Abgang komen, dessen sie kain Schuld tragen, mit Erbieten, fürterßhin möglichisten Fleiß anzuwenden und dadurch ainen oder den andern dem Lehen Reversen endtgegen und zuewider etwas underlassen oder nit ordennlich ald recht gebawen worden, dasselbig wider herein ze bringen, für- terßhin auch sich mehrers als unzthero beschehen sein möchte zue befleißen. Mit underthenigem Anrueffen und Biten, inen das Vergangen, auß Gnaden nachzese- hen und die Weingärten nit zu endtziechen.

Nach gehaltner Underred und Erwägung der Sachen wir inen zuegesprochen, den Erblehenbriefen gemäß, die Wein- oder Rebgärten fürters sollicher Gestalt ze ba- wen, damit nit Not werde [236v] solliche Gärten zue Ambtß Hannden einzeziechen und in anderweg zu verleichen. Deme sie dann würckhlich zue geleben und nach- zekhomen nit allain versprechen und zuesagen, sonder auch an recht geschwornen Aydtstatt Hanndt anloben gethon haben.

Müle und Stüble Weingarten

Item der Müle Weingart unnd Stüble Weingart, darinnen ist vorberiert 1607. Jar erwachßen, thuet sambt dem Torggelwein 35 frtl.

Burgstall zu Beürs

Item so gehört der Herrschafft das allt Burgstall zue Beürs, von alters [237r] Holen- egg, an jezo aber Rosenegg genant, sambt dem darumb und daran gelegnen Graß- boden, so des Jars ungevar 12 Wehr Burdinen Hew ertragen mag. Die niest ain Vogt zu ainer Beynuzung.

Wegen ermelts Burgstalls Holenegg ist hernach ain Lehenbrief under der Robrica Umb die Balme zu Beürs eingestellt zue befinden, anfahend Wir, Graf Ruedolf von Werdenberg, von Sangans, khünden und verjehen offennlich etc. und am Dato, der geben ist zue Sangans auf der Burg an dem negsten Sambßtag vor einghenndem Mayen, do man zellt von Gotes Geburt dreyzehenhundert Jar, darnach in dem sech- zigisten Jar.93

------93 VLA, Urk. Nr. 4929, 25. April 1360, auf der Burg Sargans.

256 Edition [237v] Albben, die in der Herrschafft Sonnenberg gelegen und darein gehörig seyen

Die Albb Ells. Die Albb Frasen. in Nizider Kilchspil gelegen.94 Item die Albb auf Furgglen, in Bludenzer Kirchspil. Item die Albb Mason, ob Braz gelegen. Item der Hewberg ob Mostrinen95, in Brazer Kirchspil gelegen. Item die Albb Formanin. Item die Albb Spullers. Item Albb Mehra. [238r] Item die Albb Mattsig. Item die Albben auf Zeines. Item das Albbelin, das an Furmanin stost. Item das Albbelin im Gestünd, am Omeßberg. Item die Albben zur Stuben unnd auf dem Arlberg.

Item die Albb Marew, so die von Lindaw lehentragereyßweiß innhaben, und davon oben am Blatt under der Rubrica Handtlehen weitleuffiger Bericht zue befinden ist.

[238v] Item die Albben Valbona, welches diser Zeit drey underschidliche Albben seyen.

Item die Albb Ober Nanzengast. Item der Under Nanzengast. Item zwo Albben, genant Burtschen. Item die New Albb im Wald, in Dalaser Kilchspil. Item die Albb aufm Stain, in besagtem Dalaser Kilchspil gelegen. Item die Albb Salonien. Item die Albb Lün. Item die Albb Zum See. [239r] Item die Albb Vilifaw. Item die Albbila und Rells.

Negst vorstehennde fünf Albben ligen in Montafun in Unser Frawen Kirchspil, die seyen vornnen under den bludenzischen Albben auch einkhomen.

------94 Diese Zeile erscheint in der Marginalienspalte und zeigt mittels einer geschweiften Klammer an, dass sich diese Angaben auf die beiden vorstehenden Abschnitte beziehen. 95 Im Original irrtümlich Mosteinen geschrieben.

Edition 257 Item die Albb Gafalina. Item die mitelst Albb, Albbaforta. Item die vorder Albb, ob Beurs auf Burtschen. Dise drey Albben, in Bürßer Kirchspil gelegen.

[239v] Item die Albb Laggam. Item die Albb Brann. Item die Albb zue Briggelte. All drey in Brann, auch in Bürßer Kirchspil gelegen.

Alle hie obbenente Albben seyen das Vogelrecht alle Jar umb Sanct Jacobs Tag96, vor oder nach ungevarlich, der Herrschafft Sonnenberg ze geben und ze raichen schuldig.

[240r] Zoll zum Clösterle am Arlberg, in der Herrschafft Sonnen- berg gelegen

Maximilian, von Gottes Genaden Erzherzog zu Österreich, Herzog zu Burgund, etc., Administrator des Hochmaisterthumbs in Preüssen, Maister Teütsch Ordens in Teütsch und Welschen Landen, Grave zue Tyrol, etc.

Instruction, Ordnung und Bevelch, wie und welchermassen unser Zoll zum Clösterl in unserer Herrschafft Sonnenberg von allerlay Kauffmanns Waren und Güetern, auch Ross und anderem Vich, sowol Wein und essennden Speisen, welche ein, durch und auß unsern Herrschafften enhalb des Arlbergs und andern unseren aussern und vorderösterreichischen Landen, Herrschafften und Gebieten gefüert, geriten, getriben oder getragen werden und von den Persohnen, alls Juden und Judin, so zue Ross und Fueß der Enden hin und wider handlen und wandlen von Alterß her abgefordert worden unnd [240v] unz hinfüran durch gegenwürtigen und alle nachkomende unsere Zollner alda zum Clösterl zue unsern, alls Erzherzo- gen zue Österreich und gefürsten Grafen zue Tyrol, Handen eingezogen und dessen niemandts erlassen. Und dann auf unser tyrolische Camer oder in die Vogtey un- ßerer Herrschafften Bludenz und Sonnenberg, wohin wir das jederzeit verordnen, Verrait- und Außrichtung gethon werden solle.

Als nemblichen und erstens von allerlay Kaufmanß Waren und Güettern, es sey ganz oder halb Guet, auch Pfeffer, Saffran, Gewürz, Fastenspeiß, Reiß, Thuech, Eysen,

------96 25. Juli.

258 Edition Kupfer, Bley, Zin, Maultrumblen und allen andern Güetern, von jedem Samb ze ge- ben und ze nemben 12 d.

Waß aber für Yßlit in unser Frl. Grafschafft Tyrol gefüert und darinnen verkhaufft würdet, davon soll auf unser Wolgefallen unnd Widerrueffen allain der halb Zoll genomben werden.

[241r]VernervonainerSegesainHeller.Idest 1Heller Ain Kalb-, Gayß- oder Schaffel 1 d AinOxen-,Küee-oderStierhaut 2d Ain Sämb Leder 6 d Ain Sämb Wezstain 6 d Crömerey,sogefüertwürdetundnitgarainSämbist 6d Ain Kramer mit ainer Kraxen 1 krl [241v] Ain Kessel 9 d Von ainer Holzhackhen 1 d VonainerKornwann,ainHeller.Idest 1Heller

Und dieweyl ain Glaßtrager bißher nun ain Glaß zallt und ime dasselbig endtgegen voll Weins geben worden, so thuets noch dabey verbleiben.

AinJudoderJüdin,derenjedePersohnsollengeben 60d

Und was dieselben für Waren füeren oder tragen, das soll nach Außweißung un- ßerer Zoll Thafel innsonderhait verzollt werden. [242r] Silber und Arzt, so herein gefüert württ, ist bißhere zollfrey gewest. Darbey lassen wür es noch auf Wolge- fallen gnedigist verbleiben.

Von Rossen und anderm Vich

Von jedem Ross, es sey ganz oder geschnitten, das Kauffmannsguetist,sollzueZollgeben 18d Von ainem Veldt Pferdt 12 d Von ainem Villen 8 d Von ainem Stro Stier 6 d [242v] Von ainer Kue 1 krl Von ainem Zeit Kälblin 1 krl Von ainem Schwein 2 d VonainemCastraun,Schaf,GayßoderPockh 1d

Edition 259 Sovil und waß dann verer das Vich auf der Albben auf Zeurs betrifft, von solchen soll nachvolgennder Zoll genomben werden.

[243r] Alls von ainem Oxen 9 d Von ainem Pfarr Stier 6 d VonainemKalbeloderZeitKue 4d

Von Wein, Salz, Käß unnd Schmalz

Von ainem Sämb Landtwein 6 d VonainemSämbwelschenWein 8d [243v]VonainemSambSchmalz 9d Von ainem Sohm Salz 6 d Von ainem Sämb Hanif 9 d VonainemganzenAnckhenStockhSchmalz 6d Von ainem Pintlin Schmalz 3 d [244r] Von ainem Sämb Käß 9 d Von ainem Sämb Ziger 3 d

Und nachdem sich stettigs die Güetter auf den Strassen verendern und newe da- rauf komen, so hievor nit gefüert worden, dergleichen auch alle Kaufmannß Waren, so in der Zoll Tafel nit wol konden benent oder beschriben werden, damit aber ehr- gemelter unßer Zoll nit geschmelert oder umb unßer Camerguet endtzogen werde, so ist demnach unser ernstlicher Bevelch, das alle und jede unnßere Zollner oder Aufseher guete Acht und Aufsehung unnd nichts unverzolt durchgehen oder pas- sieren lassen, sonder wann allso obbeschribnermassen allerlay Waren und Güeter an Zoll komen, die in dißer unser Zoll Tafel nit begriffen sein, [244v] von densel- bigen unnd jeder innsonderhait sollen sie nach Gelegenhait der Waren und sonder- lichen, ob sie in disen unsern Landen bleiben oder darauß verfüert werden, andern dergleichen Waren, welche in der Zoll Tafel begriffen sein gemaß, die Verzollung abvordern, einziechen und uns verraiten.

Anlangendt dann diejenigen Sämer, so sich für die Pretigewer außgeben aber den acht Gerichten nit zuegethan, sonder sich under disem Praetext durchschlaichen wöllen, der oder dieselben sollen irer Sachen halben und waheer sie sein, allwe- gen von iren Obrigkhaiten ordenlichen Schein nemen und solchen allzeit am Zoll fürzuweysen schuldig sein.

Alle und jede Gewerb- und Handlsleüt, auch Fuerleüt und Sämer und andere, so vermög dißer unßerer Verordnung [245r] abzuezollen schuldig sein, sollen ire

260 Edition Waren und Güetter trewlich und erberlich ansagen und verzollen und darinnen nichts verhalten. Welche aber das nicht thuen würden oder wellten, sonder darwi- der gever- und frevenlicherweiß handlen, auch Betrug brauchen oder die Strassen fliehen oder andere Abweg suechen würden, die sollen des zolbaren Guets one Mitel verfallen sein und dasselbig zue unsern Handen eingezogen, verrait, auch die Verbrecher, nach Gelegenhait der Sachen, durch uns gestrafft werden. Und von solchen Güetern, welche wir obsteendermassen einziechen lassen, wellen wir allß- dann unsern Zoll Ambtleüthen oder Aufsehern oder wer sonnsten die Contrabanda eroffnen und anzaigen würdt, als nemblich von den guldin, silbrin und seiden Waren, auch rauchen Gefull und Fueter, sowol niderlendischer Leinbat ain vierten und sonnst durchauß von allen andern zolbaren Güetern ain driten Thail auß Gna- den erfolgen lassen. Unnd [245v] schaffen darauf mit euch allen und jedem inson- derhait mit Ernst unnd wöllen, das Ir solchen Zoll vermög diser unßerer Zoll Tafel und Ordnung raichet, gebet und euch dessen kaineswegs widersezet, alles bey Ver- meidung unserer schwären Ungnad und Straf, auch vorangedeiter Confiscierung. Das haben wir eüch, darnach Ir eüch zue richten und vor Schaden und Nachtl zu verhüeten wüst, gnedigist nit verhalten wöllen und beschieht daran unßer gnedi- gister Willen und Mainung. Geben zue Ynsprugg, den ersten Tag Monats Martii im sechzehenhundert und sechzehenden Jar.

Anthoni H[err] v[on] Brandißs, M[elchior] Geuwer G.T.C. Commissio Ser[enissi] mi D[omi]ni Archiducis in consilio M[atthias] Burckhlehener [in] p[ro]p[ria] [persona] Burgkhlener.

[246r] Hernach volgen etliche schrifftliche Documenta, zu der Herrschafft Sonnenberg gehörig, die ainem Vogt und Ambtman zu wüssen und zun Zeiten zue gebrauchen notwendig und dienlich. Selbige auch auß dem alten in Anno fünffzehenhundert sechse aufgerichten Urbar hieher verzaichnet worden sein

Thailbrief und Endtschidigung Wie die Herrschafften Bludenz unnd Sonnenberg von ainander endtschidiget und umb etlich Spann veraint sein.

Ich, Graf Rudolff von Werdenberg, genant von Sangans, und ich, Graf Albrecht von Werdenberg der Elter, thuen khundt und verjehen offennlich in disem Brief allen den, die in ansehen oder hören lesen umb die Grafschafft in Walgew und umb die

Edition 261 Recht und Stuckhe darumben ich, der vorgenant Graf Rudolff von Santgans, an Grave Hartmanns von Werdenberg, [246v] meines lieben Brueders seeligen Kindtstatt und von iro wegen, wann ich iro gerechter Vogt bin, mit dem obgenanten Graf Albrechten von Werdenberg unz auf den heutigen Tag, als dirre Brief geben ist, stössig gewesen bin, diß nachgeschriben Stuckh und Richtunge zue End bracht und volfüert haben, als hienach beschaiden ist. Von erst vergich ich, vorgenanter Graf Albrecht von Werdenberg, für mich und für meine Erben, das ich mich gegen den obgenanten Grafe Hartmanns Khinden und gegen iren Erben enzigen han und ennzeiche der vorgenanten Graffschafft, das weder ich noch meine Erben sy daran nit irren noch krenckhen sollen, wann allso und mit sollichem Geding, das mir und meinen Erben und den vorgenannten Grafe Hartmanns Kinden und iren Erben die nachgeschriben Recht und Stuckhe zue yedtweden Thaille behalten send sein, alls hienach mit Worten verschriben und beschaiden ist. Es ist beredt umbe herkhomen Leuthe alle die Leüth, die ich, vorgenanter Graf Allbrecht, [247r] unz auf den heü- tigen Tag, alls dirre Brief geben ist, inne hab, die send mein und meiner Erben Sün und uns unansprechig beleiben von Graf Hartmans Kinden und von iren Erben. Was Leüthe aber hynnenthin von dem heutigen Tag in Wallgew ald in Mondefun zuehennd ald seßhafft werden oder do wonend, die send den vorgenanten Grave Hartmans Khinden und iren Erben belieben und unansprechig sein von mir, vorgenanten Graf Albrechten, und von meinen Erben, außgenomben Silbrer und Walser, wo die seßhafft sein zwischen Buzienz und alls das Wasser Alfenze in die Ylle geet und zwischen Bretigaw und Talans als die Schneeschlaipfinen geen, die seind mir, dickh benanten Grafen Albrechten, und meinen Erben beliben, auch unansprächig von den vorgenanten Graf Hartmanns Khinden und von iro Erben, was auch herkhomen ald frembder Leute, in die Statt zue Bludenz ziechend, komend ald da wohnend, sie seyen der Herrschafft von Tyrol ald von wellichen Landen sie darkhomend, die sind mein, [247v] vorgenanten Graf Albrechts, und meiner Erben Sün, auch unansprechig von Graf Hartmanns Kinden und von iren Erben. Es were dann, das dehainer herkhomen Mann in die Statt geen Bludenz zugen ald noch darinnen ziechen würde, der von alterher der Herrschafft von Santgans von Aigen- schafft wegen angehörte, und über die Perg gezogen were ald da überzuge und herwider füere und Bürger zue Bludenz würe ald da wohnend wäre, der soll doch Graf Hartmans Khinden und irer Erben sein und beleiben. Were aber, das derselbe herkhomen Leüthe, die allso in Bludenz zugend, als vorgeschriben steet, auß der Statt zue Bludenz auf das Landt ziechen werden, wohin das were, da seind sie aber Grafen Hartmans Khinden und iren Erben beliben und soll ich, vorgenenter Graf Albrecht, noch meine Erben dieselben Leute des nit saumen noch irren, weder an iren Leib noch an ir Guet, es were dann, das dieselben Leute gelthafft würdent ald jeht verschuldt heten, das sind sie auch do [248r] nach dem Rechten richten, auß-

262 Edition genomben Silbrer unnd Wallißern, wenn die in die vorgenanten Marckhen ziechend ald do wonend, die seind mein, vorgenanten Graf Albrechts, und meiner Erben Sün, als vor auch geschriben steet. Es ist auch beredt umb schedlich Leüt, wellicher be- griffen und gefangen würdet yenthalben den Marckhstainen, die zue dem Stattge- richt zue Bludenz gehörend, die soll mann auch in demselben Gericht zue Bludenz, da Stockhe und Galge ist, berechten, es were denn, das derselb schedlich Mann Graf Hartmans Kind oder iro Erben were, dem soll mann dannen andtwurten, yetendt den nechsten acht Tagen, Graf Hartmanns Khinden unnd iren Erben oder iro Ambt- man, ob seys forderent in ir negstes Gericht ohne Geverde. Dasselb ist mir, vorge- nanten Grafen Albrecht, und meinen Erben auch behalten. Were, das kain schedlich Mann, der mein und meiner Erben, derre in Graf Hartmanns Kind Gerichte be- griffen und gefangen [248v] würde, yendthalb dem Gallmüst in Wallgew, den soll man auch jentent den nechsten acht Tagen geen Bludenz in das Gericht mir, obge- nanten Graf Albrechten, ald meinen Erben oder meinen Ambtleuten, ob würs for- derent, andtwurten auch ohne alle Geverde. Wo auch ain schedlicher Mann, über den ich, Graf Albrecht, oder meine Erben nit zue gebieten habendt und unser nit were, in Walgaw oder in Montafun gefangen würde, den soll man auch Grafen Hartmans Khünden, iren Khünden, iren Erben oder ir Ambtman in ir nechstes Gericht andtwurten, auch ohne Geverde. Es ist auch beredt umb die Silbrer in Talaß, alle die zue dem Berckhwerckh gehörend, alda Perckhwerckh pflegen ohne die Grafe Hartmanns Khinde oder iro Erben aigen sind, was die under ainander zerlagen haben ald geen andern Silbern, die mich, vorgenanten Grafe Albrecht, oder meine Erben angehörred und under uns sizend, die sond [249r] zue Gerichte geen über die Egge vor meinem und meiner Erben Gerichte und Ambtman, der denne do zue Gericht sizt, und was sie do verschulden mit dem Rechten ald do erthaillt würdet, da seind sie, die vorgenanten Grafen Hartmans Kinde, noch iro Erben noch iro Ambtleute nit irren noch davor schirmen, wann sie über die Egge in das Gericht gehörend. Es were danne, das der vorgenant Perckhman dehainer, die zue Talaus sizend, an ainem andern denn gegen seinem Genossen Schuld oder Frefeln ver- schuldte, der soll es pessern dem Gerichte, in dem es beschieht. Es ist auch beret umb Gelaite, welcher erbar Mann, ald wer er ist, edl, unedl, ald Kauffmann, der mein, obgenanten Grafen Albrechts, oder in meiner Erben Vestinen komen, es seye geen Reynegg ald geen Bludenz, mit Kauffmanschafft ald one Kaufmanschafft und Gelaidts muttend, [249v] die soll und mag ich, mein Erben, unßer Ambtleut ald unnser Poten von unserentwegen sie von den vorgenanten zwayen Vestinen, von ainer zue der andern belaiten und nit füro, do es Grafe Hartmans Khinde oder ir Erben Gelayt beriert. Ich, vorgenanter Graf Albrecht, mein Erben und mein Poten sollend und mögend auch reytennd und gehennde Leut, es seyen rayßig Leute, Kauffleüt ald ander Leute, die Kaufmanschafft dem zumal nit mit inen füerennd

Edition 263 ohne alle Geverde belaiten von Werdenberg gehen Bludenz und von Bludenz geen Werdenberg, ob sie es müetend. Wir sollen auch und mügend alle Kauffmanschafft belaiten von Werdenberg unz an das Fahr an Ryn, das zue Werdenberg gehörend, und von dem Fahr geen Werdenberg. Were auch, das die vorgenanten Grafen Hart- mans Khind, Erben, Ambtleut und Boten mit raißigen Leuten, Kaufleuten ald mit andern Leuten, wer die werend, [250r] ald mit Kaufmanschafft geen Bludenz in die Statt mit iro Glayt komindt, so haben sie Gewalt, alle dieweyle so das Gelayt bey inen ist, das sys belayten sönd war sie wend. Wer auch in die Statt geen Bludenz kombt mit Gelayt ald ohne Gelayt, an wedere Herrschafft der Glayts muetet, der soll und mag in von dannen belaiten als vor umb Gelayt geschriben und beschai- den ist. Ich, vorgenanter Graf Albrecht von Werdenberg, unnd meine Erben sollent auch ainen Weglon under der Statt ald ob der Statt ze Bludenz, wedern wir wöllen, den man reiten und gehen müge ohne Geverde. Es soll auch der Eysenberg zue Beürs mit allen Rechten und Zuegehörden der vorgenanten Grafen Hartmanns Khinden und iro Erben sein. So soll ich, dickh benenter Graf Albrecht, noch meine Erben mit dem Gejagde in Walgaw nit ze schaffen haben. Es ist auch beredt, [250v] das ich, obgenanter Graf Albrecht, und meine Erben alle Jar den vorge- nanten Grafe Hartmanns Khünden unnd iren Erben von Gottßhauß Leüthen je zue S. Johannes Tag97 zue Sonnenwendten geben sollen acht Pfund und acht Schiling unnd jezo zue S. Martins Tag98 auch acht Pfund und acht Schiling, alles Costanzer Pfening. Und welliches Jars dieselben Pfening zue dewederem Zeile nit gericht würdent, als vorgeschriben steet, so hond sie, ir Erben und ir Ambtmann, Gewalt, umb dasselb Gelt mich und mein Erben und unnser Ambtman zue Bludenz zue nötend und zue pfenden in der Statt zue Bludenz, in des Ambtmans Hauße ald Jar vor, wo unnd wie sie wend unz das sie gewert werden. Es seind auch die vor- genenten Graf Hartmanns Khünd, ir Erben noch iro Ambtleüt über mein, vorge- nanten Graf Albrechts, noch meiner Erben Leüt noch Guet nit zue gebieten hon, weder über [251r] die Bürger zue Bludenz noch über Edlleüt, noch über Silbrer, noch über den Hof und Hofleüt zue Sanct Petern, noch über die Freyen, noch über die Gottßhaußleüt, noch über Walliser. Es were danne, das ich, vorgenanter Grafe Albrecht, oder meine Erben hinendthin Leut kaunfften [!], die in Grafe Hartmans Khind oder iro Erben Gerichten sässend oder wohnend weren. Die sind auch vor iren Gerichten zue Gericht gehen als ander Herrn Leute. Ich, obgenanter [Graf] Albrecht von Werdenberg, und meine Erben und die obgenanten Grafen Hartmanns Khind unnd iro Erben sollen auch bey den Rechten und bey den Gewonhaiten, alls wür unz auf den heütigen Tag herkhomen sein, beleiben an disen nachgenanten

------97 24. Juni. 98 11. November.

264 Edition Stuckhen, es sey von Albbrecht, Vischenzen, von Zölen, von Federspill und von Märckhten ohne alle Geferde. Ich, vorgenanter Graf Ruedolff von Werdenberg, [251v] genant von Sanctgans, der obgenanten meines Brueders, Graf Hartmanns, seeligen Khind rechter Vogt, wann ich die vorgenanten Stuckhe und Richtunge an iro Statt unnd von iro wegen zuebracht und volfüert han, als vor an disem Brief verschriben und beschaiden ist, davon hab ich mich gegen dem obgenanten Graf Albrechten von Werdenberg und seinen Erben für die vorgenanten meines Brueders Khünd verbunden, als dise vorgeschriben Stuckhe und Richtunge von denselben meines Brueders Khinden und von iren Erben stät und unwandelbar beleibe und bin des rechter Gewehr worden unnd allso, wann meines Brueders Kind zue iren Tagen komen, das die auch denne dem obgenanten Graf Albrechten und seinen Erben, ob er nit were, diß vorgeschriben Richtung veryehen und verschreibent, alls deme notdürfftig ist ohne Geferde. Und [252r] dirre vorgeschriben Dinge und Richtunge zue warem und offnen Urkhundt haben wir, vorgenanten Graf Ruedolf von Sancgans und Graf Albrecht von Werdenberg der Elter, unnser Innsigel ge- henckht an disen gegenwürtigen Briefe. Diß geschach und war dirre Brief gegeben zue Lindaw in der Statt des Jars, do man zellt von Christi Geburtt dreyzehenhundert Jare und darnach in dem fünfundfünffzigisten Jahre, an dem negsten Donnstag vor S. Urbans Tag zu Mayen.99

Ain andern Thaill- und Richtung Briefe

Wir, Graffe Hartman von Werdenberg, von Sangans, von Gottes Genaden Bischoffe zue Chur, unnd ich, Graf [252v] Albrecht von Werdenberg der Elter, Herr zue Blu- denz, thuen khundt und veryehen offennlich mit disem Briefe, allß wür etlich Miss- hellung mit ainander gehebt umb diß nachgeschriben Sachen unnd Stuckhe, die unsers vorbenembte Grafe Hartmanns Grafschafft angehörenndt in Wallgaw, auch unser Grafschafft zue Vaduz an dem Eschinerberg, da seyen wir baide Thaill mit ainander verricht, freundtlichen und lieblichen, und sollen auch wir unnd unser Erben diß Richtung und all nachgeschriben Stuckh immer ewigelich halten mit gue- ten Trewen ohne alle Geverde. Des ersten, alls mein, ergeschriben Graf Albrechts, Mainung ist gewesen, das der vorbenant Grafe Hartman oder sein Ambtman nit richten sollent in Muntafun umb Todtschlag und über schedlich Leüt, wön sie solten darumb ze Guggayß100 richten. Da ist beredt und seyen wir des [253r] mit

------99 VLA, Urk. Nr. 10009, 21. Mai 1355, Lindau. 100 Marginal Guggayß eingefügt.

Edition 265 ainander in ain, wer, ob yemand were, wer der ist, darzue mir, obgedachten Grafe Albrechten, nit gehört oder nit mein ist und ain Todtschlag thete in Montafun oder mit andern Sachen verschuldte, das man in darumbe mit Stockh unnd Galgen solte straffen. Würdt der in Montafun oder hieauß ergriffen, den soll man dem ehege- dachten Graf Hartman unnd seinen Erben oder irem Ambtmann andtwurten geen Guggayß. Würdt aber der schedlich Mann oder Weib nit ergriffen noch gefangen, so soll Graf Hartman oder seine Erben oder ir Ambtman das erst Gericht halten und richten in Montafon, da die Schuld ist beschehen, über die Leych oder über das Gewannd, wann das im zuegehördt von seiner Grafschafft wegen, und die an- dern Gericht sind sie aber zue Guggayß halten.101 Were aber, das mein, eegedachten Graf Albrechts, Leüt und die zue mir gehörennd nach der Tädingbriefe Sag, so Graf Ruedolff seelig von Werdenberg, von [253v] Sangans zwischen unns baiden Herrschafften vormals bedadingt hat, auch ain Dodtschlag theeten in Montafun oder mit andern Sachen verschulten, das man sie mit Stöckh und Galgen solte straffen. Denselben schedlichen Mann oder Weib soll man mir, vorbenambten Grafe Albrechten, und meinen Erben oder unserm Ambtman in mein Stattgericht geen Bludenz andtwurten und soll ich unnd meine Erben noch unser Ambtman in Montafun darumbe nit richten und gehört uns nit zue da ze richten. Wehr aber, das der schedlich Mann oder Weib nit würde ergriffen, der zue mir, Grafe Albrech- ten, gehört, so soll ich oder meine Erben oder unßer Ambtman über den Leycham oder über das Gewand auch richten zue Bludenz, allß sich auch der eebenämbt Grafe Hartman geklagt hat, das ich, Graf Albrecht, ainen Ambtman hab gesezt über mein Walliser in Montafun und habe inen da ain Gericht [254r] geben. Da ist auch beredt, ob des eegedachten Graf Hartmanns Leütt oder herkhomen Leute, die zue im unnd seinem Gericht gehörend, ut ze khlagen hannd zue den vorge- schriben meinen Wallisern, die soll ich unnd meine Erben oder unser Ambtman inen zue dem Rechten stellen zue Bludenz vor unserem Ambtman und inen do ain gemain unverzogen Recht schaffen und nit in Montafun. Heten aber mein Wallisser zu ainandern oder mein Leut zue meinen Wallissern ut ze sprechen, darumb mag ich inen wol ainen Richter und Ambtman geben in Montafun, ob ich will, außge- nomben was Stockh unnd Galgen antrifft, da soll jedwedern Herrn belieben, in der Maß alls vorgeschriben ist. Und soll entwedern heerfürbaß kain ander Gericht ha- ben in Montafun und seind auch die Silbrer beleiben bey iren Rechten, nach der alten Brief Sag. Auch ist bedädingt alls mein, des ergeschriben Graf Albrechts, Bürger zue [254v] Bludenz die Gewonhait hond gehabt, das sie deß vorbenanten Graf Hartmanns Leüth verboten hand ze Bludenz und auch vor der Statt ir vahrendts Guet, das sie über Landt füerennd und treibend oder tragen, aufgehebt hond und

------101 Marginal Guggayß eingefügt.

266 Edition in die Statt hond getriben umb Geltschulden.102 Bey denselben Gewonhaiten und Rechten soll die Statt zue Bludenz hinendthin auch beliben. Zuegleicherweise ist auch bedädinget und seyen in ain komen, das des eegenanten Graf Hartmanns Leut oder seiner Erben Leüth dieselben Recht und Gewonhaiten auch haben, seind in Grafe Hartmanns Gerichten in Wallgaw gegen den Bürgern zue Bludenz verbieten und aufhoben, außgenomben all Jarmärckht,103 da soll aintwedern Thaill den andern nit verbieten noch aufheben. Es ist auch beredt, als wir baid Herren die Rechtung mit ainander hond gehebt, ob des eebenanten [255r] Graf Albrechts Bürger zue Bludenz klain Fräfelthaten in unsers, Graf Hartmanns, Grafschafft und Gerichten im Wallgaw, das wür die darumb puessen und zue gleicherweise, ob unser Leüt in- dert den Marckhstainen bey der Statt oder in der Statt zue Bludenz dehain Frefelin thäten, das Graf Albrecht und seine Erben die unsern auch darumb mag püessen, jedtwedern Thaill durch seines Gerichts Recht außgenomben Stockh und Galgen, das soll albegen beleiben, als vor beschaiden ist. Da haben wür, Graf Hartman, unserm eebenembten Vetern, Graf Albrechten, unnd seinen Erben die Freündt- schafft gethon, wenn das ist, das er oder seine Erben oder iro Hofgesind und die Bürger zue Bludenz ain Urten oder Gesellschafft haben oder Kuglen schlahend oder desgleichen thuen bey der Statt zue Bludenz, auch ausserthalben den Marckh- stainen bey Bludenz ohne Geverde in der Nähe, als das da denn gewondlich ist, ob [255v] sie dann dehain Zerwürffnus heten mit ainander, oder das sie under ainan- der ut frefleten, da soll Graf Albrecht und seine Erben die Seinen darumb straffen und sollent wür mit der Frefelin nit zue schaffen haben. Were aber, daß yemand anders dann des eebenämbten Graf Albrechts Hofgesind und Bürger zue Bludenz ausserthalben den Marckhstainen frefleten, die sollen wir, Graf Hartman, und un- ser Erben darumb straffen. Was Frefelinen aber da beschehen auf den Jarmärckhten und Wochenmärckhten zue Bludenz indert den Marckhstainen oder darvor auf dem Marckht, die gehörend auch zu dem eegenanten Graf Albrechten und der Statt zue Bludenz ohne Geverde. Es ist auch zwischen uns beret und seyen des in ain komen, wäre ob dehain Bürger zue Bludenz zue unsern, des vorgenanten Graf Hartmans, Leüten in Wallgaw ut ze sprechen oder zue [256r] klagen heten, das sollen sie an unsern Ambtman bringen. Der soll inen die unsern, zue denen sie zue clagen ha- ben, unverzogenlichen zue dem Rechten ställen zue Niziders und soll auch schaf- fen, das sie dazu dem vierten Gerichten nach dem Rechten außgericht werden ohne Verzichen und soll inen das Gericht nit fürbaß verzagen werden noch in andere Dörffer gestreckht werden ohne alle Geverde. Zue gleicher Weiß sollen ich, Graf Albrecht, und meine Erben Graf Hartmanns Leuthen ain sömblich gleich Recht

------102 Marginalie an dieser Stelle: ist gegen beiden Theilen als Bludenz und Sonnenberg ausbedungen. 103 Marginalie an dieser Stelle: ausser an Jahrmärckhen.

Edition 267 schaffen und lassen widerfaren zue Bludenz, umb was sie zue unsern Bürgern zue Bludenz zue clagen haben. Behalten uns, Graf Hartman, unser Frongericht zue Herbst und zue Mayen in unser Grafschafft im Wallgew und auch mir, Graf Albrechten, mein Frongericht zue Sanct Peter, da soll jedtweder Herr bey seinen Rechten beleiben, alls wir das daherr haben gehalten ohne alle Geverde. Umbe die Stöss am Eschnerberg ist beredt und seyen des ainhelligelich in ain komen, was da schedlich Leuth [256v] werden gefangen, die mir, Graf Albrechten, zuegehören oder mein aigen sein, die soll und mag Graf Hartman und seine Erben und ire Ambtman geen Vaduz füeren und die da berechten von weder Herrn Leüten, die da gefangen werden. Were, das unßers dickh benembten Graf Albrechts Leüt ain Todtschlag teeten am Eschnerberg und nit ergriffen würde, da soll und mag aber Graf Hartman und seine Erben oder iro Ambtman das erst Gericht über die Leych oder über das Gewanndt halten und richten am Eschinerberg, da der Todtschlag ist beschehen, und die andern Gericht send sie aber halten zue Vaduz ohne Geverde. Were aber, ob der vorbenembt Graf Hartman und seine Erben oder iro Ambtman ain schedlich Mann oder Weib fienngen am Eschinerberg, die nit mein, Graf Albrechts, aigen weren, daran soll ich, Graf Albrecht, und meine Erben, mein Ambtleüt und die Meinen sie nit an saumen noch irren unnd sollendt mit den Sachen und mit seiner Grafschafft am Eschinerberg nit zue schaffen haben ohne alle Geverde. [257r] Es soll auch der eegedacht Graf Hartman unnd seine Erben oder ir Ambtman alle Jar ain Mayen Gericht und ain Herbstgericht halten am Eschinerberg mit allen den Rechten und Gewonhaiten, alls sie die Gericht daher haben gehalten. Es send auch wir beed Herrn und unßer Erben jedtweder Herr uf dem seinen ain Thafern haben an dem Eschinerberg. So ist auch beredt umb die Vischenzen in der Eschan, das die unns baiden Herr soll gemain sein, doch allso, das ich, Graf Albrechts, und meine Erben niemandt gonnen noch erlauben megendt in der Escha ze fischen, wenn das wir unns selbß in unsern Hof da mügent haissen fischen ohne alle Geverde. Wür, eegenembten bayd Herr, sollend auch da yedweder ain Ambtman haben an dem Eschinerberg und mag auch jedtweders Herrn Ambtman auf den Seinen zue Gericht sizen und über die Seinen richten umb Erb und umb aigen und umb all Sachen, außgenomen Todtschlag, Stockh unnd Galgen, darüber soll der vorgedacht Graf Hartmann und seine Erben oder iro Ambtman richten, [257v] als vorgeschri- ben ist. Unnd soll auch jedtweders Herr die Seinen straffen unnd pessern ohne des andern Saumnus unnd Widerred umb Frefflinen unnd ander Sachen ohne Geverde. Were aber, das aintweders Herrn Leuth zue ainander ut ze sprechen heten, da soll albeg der Cleger das Recht suechen vor des Herrn Ambtman, zue dem er zu clagen hat. Und was jedtweders Herrn Leut an dem Eschinerberg vor unnsern Ambtleuthe verfallen, da soll jedtweder Herr und Ambtmann die Pueß nemen von dem Seinen ohne alle Geferde. Ich, vorgenenter Graf Albrecht, und meine Erben und unser

268 Edition Ambtleüt sollen auch mit den herkomen Leuthen am Eschinerberg nit zue schaffen haben, wann die dem vorgeschriben Graf Hartmann und seinen Erben zuegehören. Es send auch unnser bayder Herr beliben bey andren allen Rechten unnd Gewon- haiten, alls sie das haben herrbracht mit Wun und [258r] Wayd, Holz unnd Veld und andern Sachen ungevarlichen. Es ist auch nemblich beredt, das wir bayd Herr und unser Erben umb all ander Sachen beliben sond bey unsern Briefen, so wür vor geen ainandern hond und bey allen den Rechten, als dieselben Brief weisen ohn alle Geverde. Des zue Urkhundt und ganzer vester Sicherhait, das diß alles Nuz und hienach von uns und allen unsern Erben und Nachkomen wahr, vest und stät beleibe, so haben wir, vorgeschribne Graf Hartman, von Gotes Gnaden Bischoffe zue Chur, und ich, vorgedachter Graf Albrecht, jedtweder sein aigen Innsigel ge- henckht offennlich an disen Briefe, der geben ist zue Pludenz, an Sanct Andreas Tag des heiligen Zwelffpoten, do man zellt nach Christi Geburt im vierzehenhun- dertisten Jare, dernach im andern Jare.104

[258v] Ain anderer Richtungbriefe umb ettlich Stöss in Walgew, in Montafun und am Eschinerberg antreffende

Wir baid Gebrüeder, Bischoff Hartmann, Bischoff zue Chur und Graf Hainrich von Werdenberg, von Sangans, Herr zue Vaduz, zu ainem Thaill, unnd ich, Graf Albrecht von Werdenberg der Elter, Herr zue Bludenz, zue dem andern Thaill, bekhennendt, veryehendt und thuen khundt offennlich an disem Brief für uns, unser Erben und Nachkomen allen den, die in sehen oder heren lesen von der Stöss und Misshellung wegen, so wir von dire nachgeschribner Stuckh und Sachen wegen in Wallgew, in Montafun und auch am Eschnerberg unz auf den heütigen Tag, als diser Brief ge- ben ist, mit ainandern gehebt haben. Soll menigelich zue wüssen sein, das wir umb dieselben unßer Stöss und Misshellung nach Rat [259r] und Underweißung unser gueten Freundt und andrer Leut zu baiderseit lieblich und freundtlich mit ainander bericht und verainbart seyen in der Weise und und Mainung, als hienach an disem Brief geschriben steet und mit Worten beschaiden ist ohn Geverde. Des ersten ist beredt von unßer Stöss und Misshellung wegen an dem Eschnerberg, das wir, vor- genanten Gebrüeder bayd, Bischoff Hartman und Graf Hainrich, ainen Ambtman an dem Eschnerberg über unser Leüt daselbß haben sond unnd mügend. Und war, das sich gefüegti, das unser Leut mit Graf Albrechts Leuthen daselbß jehts zue schaffen gewunnent darumb sie Rechts bedörffend, darumben sond sie das Recht

------104 VLA, Urk. Nr. 10021, 30. November 1402, Bludenz.

Edition 269 vor Graf Albrechts Ambtman und Gericht daselbß gegen inen suechen und von inen nemben. Und was unsere Leüt da vor Gericht oder sonst ohne Gericht freflent [259v] und verschuldent, es seye mit Todtschlegen ald mit andern Dingen, da sind sie uns pessern unnd richten. Daselbst ist auch mir, vorgenanten Graf Albrechten, zue gleicher Weiß behalten, das ich ainen Ambtman an dem Eschnerberg über meine Leut daselbß haben soll und mag. Unnd wer, das meine Leüt mit des vor- genanten Bischoff Hartmans und Grafen Hainrichs, seines Brueders, Leuthen da- selbß jehzit zue schaffen gewunent darumb sie Rechts bederffendt, darumb sond sie das Recht vor irem Ambtman und Gericht zue inen suechen und auch zue inen nemen. Und was meine Leüt da vor Gericht ald sonst ohne Gericht freflen und ver- schulden, es seye auch mit Todtschlegen ald mit andern Dingen, das sond sie mir pessern und richten. Wäre aber, das es sich gefuegte, das dehain ander Mann oder Weib, die zue mir, Graf Albrecht, nit gehören, an dem Eschnerberg jehzit [260r] freflend alda verschuldent ald ob kain schädlich Mann oder Weib da gefangen wür, über die sond der Bischoff und Graf Hainrich oder ire Ambtleüt richten, meinethalb ungesaumbt und ungehindert, doch sover, was sie, schedlicher Leüt oder Leüt, die Todtschleg gethon heten, da ergreiffen und berechten wolten, die sond sie füeren in ir Gericht geen Vaduz unnd sie da berechten. Item umb die Tafernnen am Eschner- berg ist beredt, das unßer bayder Thaill Leut da Schenckhen sond, doch mit der Beschaidenhait, das jedtweder Thaill under unns seinen Taferner auf seinem ald seiner Leut Guet do haben soll. Und umb die Vischets in der Eschach ist beredt, das aber wür, vorgenanten bayd Thaill, dieselben Vischets brauchen und niessen sollen mit Vischen und Krebsen ungevarlich und auch mit der Beschaidenhait, das ich, vorgenanter Graf Albrecht, niemandt [260v] anderst erlauben soll darinn zu fischen noch zue krepsen. Auch ist beret, das wir, vorbenanten Gebrüeder Bischoff Hartman und Graf Hainrich, en kainen Zoll an dem Eschnerberg nemen sollen, die sendt der Eschach, Eschnerbergs halben. Item von der Stöss und Misshellung we- gen, so wir, vorgenanten bayd Thaill, in Wallgew und in Montafun mit ainander gehebt haben,105 ist das ersten von Glaits wegen beredt worden, das der vorgenant Graf Albrecht belaiten soll und mag von Bludenz gen Reinegg und von Reinegg geen Bludenz und von Bludenz geen Werdenberg, daselbß herwiderumb geen Bludenz und nit von Bludenz an den Arlen, nachdem und unser alten Tädingsbrief uns des zue bayderseit wol endtschaidendt. Darnach ist beredt von herkhumner Leüt we- gen, wär ob ain herkhomner Mann geen Bludenz zug und da Bürger wür, ald sonnst da [261r] wonhafft wär und darnach wider danne zuge, wo er dann in unser, vor- genanten Gebrüeder Bischoff Hartmanns und Grafen Hainrichs Grafschafft sess- hafft würd, da soll er auch unns und unsern Erben diennsthafft und gewärtig sein

------105 Marginalie an dieser Stelle: die Spenn und Stöss im Wallgaw betr[effend] wie auch in Montafon.

270 Edition alle dieweyl und er under unns sizet. Item von der Leüt wegen, die unsers lieben Öhams seeligen, Graf Ruedolffs von Montfort, gewesen sein und zue Bludenz innen sizend, ist beredt, das die uns dienen sond in der Maß, als sie demselben unserm lieben Öhem seeligen bey seinem Leben diensthafft gewesen sein. Und sonst umb aller ander unßer baider Thaill Richtungen, so wür haben in Walgaw und in Mon- tafun, ist beredt, das wir die in der Weiße und Maß halten sollen, alls würs unzther gehalten haben nach Weißung und Sag unser obgedachten alten Tädingbriefe, so wir zue bayder Seiten gegen ainandern haben ungeferlich. Item nach disen Stuckhen allen ist auch nemblich beredt von dem Außschlagens wegen der Wayden, das dasselb Außschlagen [261v] unnd auch diß obgeschriben Täding und Verainigung alles genzlich wären unnd beleiben soll unz uf den negsten kunnfftigen Sanct Johannes Tag des Tauffers106 zue Sonnewennden, der nun schierist kombt nach dem Tag, alls dire Brief geben ist und darnach ain ganzes Jar, das nechst ungefarlich doch jedtwedern Thail unnder uns dannenhin an allen seinen Rechten genzlich unschedlich. Des unnd aller hie vorgeschribner Stuckh unnd Täding zu warem offnem Urkhundt und statter Sicherhait haben wir, vorgenante Herrn alle drey, Bischoffe Hartman, Graf Hainrich und Graf Albrecht, unsere Innsigel für unns, unser Erben unnd Nachkomen offennlich gehenckht an disen Brief. Das geschach und war diro Brief zue Veldtkirch geben des Jars, do man zellt von Christi Geburt dreyzehenhundert und im vierundtneünzigisten Jare, an Sanct Marcus Tag des Heilligen Evangelisten.107

[262r] Ain Briefe, das man zu Veldkirch kain zum Bürger empfahen soll ohne Willen Graf Hainrichs von Sangans etc.

Ich, Graf Ruedolff von Montfortt, Herr zue Veldtkirch, khündt unnd veryeh offenn- lich an disem Briefe allen denn, die in ansehen oder herent lesen, das ich meinem lieben Schwester Sohn, Graf Hainrichen von Werdenberg, von Sangans, die Gnad und Güetlichi gethon hab, das ich im gelobt und verhaissen hon und gelob im auch das wüssendtlich mit Urkhundt diß Briefs für mich und für all meine Erben und Nachkommen, das ich noch meine Erben im noch seinen Leiberben nun hinenthin dehain ir Leüt zue Bürger sond empfachen in der Statt zue Veldtkirch, es seyen aigen Leüt, Vogtleüt oder Edlleüt, die zue im oder seiner Herrschafft gehören, es sey Weib oder Mann, jung oder alt, alls vor ist beschaiden, es beschehe dann mit

------106 24. Juni. 107 VLA, Urk. Nr. 4936, 25. April 1394, Feldkirch; Regest in VLA, Kleiners Urkundenbuch, Bd. 2, Nr. 5, Feldkirch, 25. April 1394.

Edition 271 seinem oder seiner Leiberben gueten Willen und Gunnst, das ich alles im und seinen Leiberben gelobt und verhaissen und auch vertröst hon für mich und für all meine Erben und Nachkomen mit gueten Trewen ohne alle Geferd. Unnd [262v] hab auch gehaissen den Amman, den Rat und die Bürger gemaingelicher zue Veld- kirch, das sie im das auch gelobt und verhaissen haben, das sie im noch seinen Leiberben nun hinenthin dehain ir aigen Leüt, Vogtleüt oder Edlleüt zue Bürger empfachen sond, den mit seinem ald seiner Leiberben gueten Willen unnd Gunst. Und das auch diß allso vest unnd stät beleibe. Des zue warem Urkhundt und stater Sicherhait henckh ich, obgenanter Graf Ruedolff von Montfort, für mich und für all meine Erben und Nachkomen mein aigen Innsigel an disen Brief wie der Amman, der Rat und die Bürger gemaingelich der Statt zue Veldtkirch veryechent, auch offenlich an disem Briefe für unns und für all unser Nachkomen, das wür dem vor- genanten unserm gnedigen Herrn, Graf Hainrichen von Werdenberg, von Sanganns, gelobt und verhaissen haben, das wir noch unsere Nachkomen im noch seinen Leiberben nun hinenthin dehain ir aigen [263r] Leüt, Vogtleut noch Edlleüt zu Bürger empfachen sond noch wellent in unser Statt zue Veldtkirch, es sey Weib oder Mann, jung oder alt, es beschehe dann mit seinem ald seiner Leiberben gue- ten Willen und Gunst, das wür im und seinen Leiberben gelobt und vertröst haben für uns und für all unser Nachkomen mit gueten Trewen ohn all Geferd. Und ha- bend das alles gethon von Hayssens wegen des obgenanten unsers gnedigen Herrn, Graf Ruedolffs von Montfort, Herr zu Veldkirch, als auch vor ist beschaiden. Und das auch diß alles wahr, vest und steet belib, des zue Urkhundt henckhen wür für unns und für all unser Nachkomen unnser Statt zue Veldtkirch Innsigel an disen Brief. Geben zue Veldtkirch, an dem nechsten Sambßtag vor Sanct Martins Tag in dem Jar, do man zelt von Christi Geburt dreyzehenhundert und sibenzig Jar dar- nach in dem achten Jar.108

[263v] Ain Kundtsami umb den Zoll zum Closter

Ich, Herr Rudolff von Ennde, Herr Eglolff der Alt von Roschache unnd Herr Eglolff, der Öhme, Ritter thuen khundt unnd veryehen offennlich an dißem gegenwürtigen Brief allen den, die in ansehen oder herendt lesen umb den Stosse und umb die Ansprache, die der edl Herr, Graf Ulrich von Montfort und seine Bürger von Veldt- kirch heten gegen Graf Hartman von Werdenberg, genant von Sangans, umb ainen Zoll zue Egen, zum Closter an dem Arlberg. Denselben Stosse und Ansprach sazten sie baidenthalb auf uns, die vorgenanten alle drey, das wür ain Khundtsami darumb

------108 VLA, Urk. Nr. 4931, 6. November 1378.

272 Edition erhörtent und einnement von bayden Thaylen. Das haben wür auch gethon und ha- ben dieselben Khundtsami eingenomen und verhört und dunckht uns und sagendt auch, das alleweg desse bey der Warhait und bey den Ayden, das Graf Hartmanns Khundtsami die besser, die erberest und die gewerest ist unnd die gerechtest, denne Graf Ulrichs, des obgenanten von Montfort, und seiner [264r] Bürger unnd des Grafen Ulrichs Bürger und auch seine Leute, wie die genant sein, auch zollen sond alls ander Leuthe, die die Strassen faren, und das diß war und sicher seye. So ge- ben wür, die vorgenanten all drey, von Ende, [von] Roschache und Herr Eglolff der Öhme, unßere Innsigel an disen Brief, der ist geben zue Veldtkirch, an dem nechs- ten Montag nach dem achtenden Tag zue Pfüngsten, da man zellt von Christi Geburt dreyzehenhundert Jar und in dem drewundvierzigisten Jar.109

Ain Richtung Brief umb etlich Ansprach in Walgaw

Wir baide Gebrüeder, Hermann und Hanns von Sulzberg, khünden und veryehen offennlich an disem Brief allen den, die in sehen alder hörent lesen, [264v] das wir mit dem edlen Herrn, Grafen Rudolffen von Sangans, und mit seines Brueders seeligen, Grafen Hartmans, Kinden umb alle die Sach, Vorderung und Ansprach, so wir unz auf disen heutigen Tag, alls diro Brief geben ist, mit ingehebt habent, es seye von der Pfandtschafft wegen, die wir von inen haten in Walgaw alder von kainen andern Sachen wegen, lieblich und guetlich überain komen und verricht seyen, allso das sie unns bey aller Ansprach und Forderung nichts mehr schuldig sein dann fünffzig Pfund Pfening, alles gueter und genger Costenzer Münz, die uns der obgenant Graf Rudolf von Sangans und seines Brueders seeligen Kind gelobt haben zue geben und zue Eilstennd [!], alls der Brief sagt, den sie uns darumb geben haben. Wir veryehendt auch offennlich für uns und unßer Erben, wär, das wür alder unßer Erben kainerlay Brief unz alder heer noch findent unnd kainer schlacht Ansprach, [265r] darumb wür sprechent und sich auf disen heütigen Tag erloffen hat, sie seyen geben von gaistlichen oder von weltlichen Richtern, das die Brief den obgenanten Herrn unschedlich sein sond, wo sie geöffnet werden. Des zue Urkhundt henckhend wir, obgenanten Herman und Hanns von Sulzberg, Ge- brüeder, unsere Innsigel an disen Brief, der zue Veldtkirch geben war, da man zelt von Christi Geburt dreyzehenhundert Jar, fünffzig Jar darnach in dem sechsten Jar an S. Waltpurgen Tag zue eingehenndem Mayen.110

------109 VLA, Urk. Nr. 4989, 9. Juni 1343, Feldkirch. 110 VLA, Urk. Nr. 10010, 1. Mai 1356, Feldkirch.

Edition 273 Ain Entzeihung Brief vom Graf Albrechten von etlicher Leüt wegen zu Bludenz

Ich, Graf Albrecht von Werdenberg der Ellter, Herr zue Bludennz, [265v] bekhenn unnd veryeh offennlich mit Urkhundt diß Briefs für mich unnd all meine Erben und Nachkomen allen den, die in ansehen oder hören lesen von aller meiner Vorderung, Zuesprüch und Rechtung wegen, so ich zue disen nachgeen Leüthen, sie seyen zu Bludenz ald anderstwo seßhafft unz auf disen heutigen Tag, als diser Brief geben ist, ye gewunnen oder gehebt hon, wie oder von waß gewaltsame oder Aigenschafft wegen sich dieselben meine Zuespruch ye gefüegt hond von Recht ald von Gewon- hait. Das da menigelichen zue wüssen sein soll, das der erwürdig Herr Bischoff Hartman, Bischoff zue Chur, und Graf Hainrich von Werdenberg, von Sangans, nach erbar Leüth Rat lieblich unnd freundtlich darumb mit mir überain komen sein und allso gedadinget hond, das ich mich mit gueter, williger Vorbetrachtung und nach Rat meiner Ambtleut an denselben Leuten, an iro Leib und Guet, alls sie hie- nach benambt [266r] und verschriben seind und auch allen iren Khünden gegen dem obgenanten meinem Herrn von Chur und Graf Hainrichen von Sangans und gegen allen iren Erben und Nachkomen aller meiner obgenanten Forderung, Zue- sprüch und Rechtung, yez und hienach für mich und all meine Erben und Nach- komen genzlich und gar endtzigen und verzigen hon und verzeich mich auch der wüssentlich mit Crafft und Urkhundt diß offen Briefs, allß das ich noch enkhain mein Erben noch Nachkomen noch niemand ander von meinetwegen, sey noch enkain iro Erben noch Nachkomen an denselben iren Leuten, an iro Leib noch an iro Guet gemainglich noch sonderlich fürbaß nimer mehr gesaumben, gedrengen noch bekhumbern sonden weder mit Gericht, gaistlichen noch weltlichen, noch ohn Gericht mit enkainen andern Sachen aufzugen, Worten noch Werckhen, sonst noch so in kain Weiß ohn all Geferd. [266v] Und seind diß dieselben Leuth des ersten Hanns Kinßeisen, Herr Hannsen von Prunnenfeldts Kellerin unnd alle ire Kind, Ells die Sutterin, die Vogelsangin und ire Kind, Henni Krölli, Henni Wild unnd der Kim, mit allen den nach in gehörendt mit Leib, mit Leib, mit Guet und mit aller Zuegehört. Des und aller hievor geschriben Ding zue wahrem offnem Urkhundt und steeter ewiger Sicherhait hab ich, obgenanter Graf Albrecht von Werdenberg, dem eegenanten meinem Herrn Bischoff von Chur und Graf Hainrichen, baiden Gebrüeder, unnd iren Erben und Nachkomen disen Brief hierüber besiglet. Geben mit meinem aigen anhangenden Innsigel für mich unnd all meine Erben unnd Nachkommen. Diro Brief [ward] alsugs zue Veldtkirch geben des Jars, do mann zelt von Christus Geburt dreyzehenhundert und inn dem fünfundfünffzigisten Jar an dem negsten Freytags vor Sanct Thomas Tag.111

------111 Im Original irrtümlich datiert: siehe Kommentar, S. 70.

274 Edition [267r] Ain Brieff, von denen von Bürs von der Roß wegen

Wir, die Nachpauren gemainigelichen die zue dem Kilchspil Beurs gehören unnd darynn gesessen sein, bekhennen und thueen khundt aller menigelichen mit disem offnen Brief, das wür durch Frid und Nuz und auch Zuverkhomen vil merckhlicher Schaden und Unwillen, so davon aufkomen möcht, gemainigelichem aufgesezt ha- bent und in ain komen sein mit Rat, Willen unnd Gunst des Hochwürdigen unnsers gnedigen Herrn, Graf Hartmanns von Werdenberg, von Sangans, Bischoffs zue Chur, diß nachgeschriben Stuckh nun hinenthin ewigelich zue halten ungefarlichen, als hienach geschriben steet. Des ersten, das dehainer under uns mehr dann zway Ross auf unnser Ackher und Wisen zue Wayd schlagen soll. Wellicher aber mehr dann zway Ross hette, [267v] dieselben soll unnd mag er in Allmeng zue Wayd schlagen, doch unns und der Gemaind an unnsern eegenanten Wayd unschedlichen, ohne all Widerred und Geferd und doch mit sollichem Geding unnd Beschaiden- hait, wellicher under uns die eegenanten Täding unnd Gesez frefenlich überfüere und mehr dann zway Pferdt auf unser Ackher oder Wisen allso zue Wayd schlüege und sich das mit der Warhait erfunde, der ist unserm eegenanten gnedigen Herrn, Bischoff Hartman von Chur, von jedem Haubt, alls dickh das zue Schulden kombt, zue rechter Porn unnd Pueß ohn all Gnad fünf Schiling Costanzer Pfening verfall- en ohn all Widerred und Geferd. Und darumb, das diß obgeschriben Täding und Aufsaz alls nun hinenthin ewigelich, wahr, vesst und stätt beleib und Krafft und Macht haben müge, so haben wir erbeten den eegenanten unsern gnedigen Herrn, Bischoff Hartman von Chur, das er sein Innsigel [268r] zue ainer Bestätung der obgeschriben Sach, sein Innsigel für uns, unser Erben unnd Nachkomen hat ge- henckht an disen Brief. Wür, jezt genanter Graf Hartman von Werdenberg, von Sangans, Bischoff zue Chur, veryehend auch, das diß obgenembte Tädinge mit un- serem Rat, Wüssen unnd Willen beschehen ist. Des zue Urkhundt und durch der eegenanten Nachbauren ernnstlicher Pett Willen so haben wir unser Innsigel offenn- lich gehenckht an disen Brief, der auf Sonnenberg geben war an Sanct Bartlomees Abent des heiligen Zwelfpoten des Jars, da man zelt von der Geburtt Christi vier- zehenhundert Jar und darnach in dem aindlifften Jars.112

Umb die Balme zu Bürs

Wir, Graff Rudolff von Werdenberg, von Sanganns, künden und veryehen offenlich [268v] an disem Brief allen, die in sehen oder hören lesen, das wir mit gueter Vor- betrachtung an Grafen Hartmanns, unsers Brueders, seeligen Khinde statt, dero

------112 Liechtensteinisches Urkundenbuch, Band I/3, Nr. 65, 23. August 1411, Sonnenberg.

Edition 275 rechter Vogt wir seindt, den frumben Knechten und derselben Khinden lieben ge- trewen Jäckhlin von Gultür, Hannsen von S. Viner und Martin Bürser, allen dreyen gemaingelichen und iren Erben ob sie enwerint, leichent und willigelich verlichen haben die Balme zue Beürs, genennet Holvegge, mit allen den Rechten, die darzue gehörent, als hienach beschaiden ist, zue ainem rechten Burglehen. Des ersten den Einfang vor der Balme unz an die Strasse und unz an den Prunnen unnd die Ebini ob der Balme auf dem Staine, alls die Marckhen underschaident. Und ist das be- schehen mit sollichem Geding, das die vorbenambten Jäckhlin von Gulthür, Hanns von S. Viner, Martin Bürser unnd ire Erben, ob sie nit werent den vorgenembten Grafen [269r] Hartmans seeligen Khinden und iren Erben, ob sie endtwerint und uns an der Statt, dieweyl wir ir Vogt sein, warten sollen und unsern Nuz unnd Fro- men damit ze werben und unsern Schaden zue wenden, als ain Burgman seinem Herrn von sollichem Burglehen billich und von Recht thuen solle ohn alle Geverde. Wär auch, das sie von derselben Balme Holnegge willigelich gehen weltint und sie das gemaingelich zue Räte würde, da sond sie uns oder den vorgedachten Graf Hartmanns Kinden und iren Erben vor verkhünden und in der Zeit, das wür es eingenemen mügent ohne alle Geferde. Sie sollen auch dieselben Balmen behieten und besorgen, so sie denne beste khünnent ohn alle Geverde. Und wann sie die- selben Balme denne nit mehr haben wellen, das sollen sie unns verkhünden ainen Monat vorhin und sollendt, wer sie denne in dem Monat einnemben thäten wie des nit, so sollen sie dannentin ir Trew, Ehr und der Gelibde, die sie unns von den Burg- lehen gethon [269v] haben, billich ledig sein. Dirre Ding zu Urkhundt haben wir, vorbenambter Graf Ruedolf von Werdenberg, von Sangans, für unns und für die vorgedachten Grafen Hartmanns seeligen Khind und für ire Erben disen Brief ver- siglet mit unserm aignen Innsigel, der geben ist zue Sargans auf der Burg an dem negsten Sambßtag vor eingehenndem Mayen, da man zellt von Gotes Geburt drey- zehenhundert Jare, darnach in dem sechzigisten Jare.113

Ain Brief von der Wallisser wegen

Wir, Graf Harttman von Werdenberg, von Sanganns, von Gottes Genaden Bischoff zue Chur, thuen khund mit [270r] disem Brief, das wür mit verdachtem Synn und Muet nach Rat unser Freundt, Ambtleüt und unsern Leüten gemaingelichen zue Rat worden sein, zue Vorkhomen grossen merckhlichen Schaden, der uns, unsern Erben unnd Nachkomen in unßer Grafschafft Wallgew beschehen ist und noch in

------113 VLA, Urk. Nr. 4929, 25. April 1360, Sargans.

276 Edition khünfftigen Zeiten beschehen möcht von den Wallissern, die da in unnser jezt benemten Grafschafft Wallgew gesessen sein, und seyen des allso in ain komen und gemaingelichen zue Rat worden, das kain Wallisser kaine Güeter von unsern aigen Leüten kauffen soll. Waß Güeter aber nun hinenthin von disem Tag hin, alls dißer Brief geben ist, von unnsern aigen Leüten erkaufft werden, das dieselben Güeter ungevarlichen steuren sollen als ander unser aigen Leut Güeter in die Gnoß- sami, da den dieselben Güeter gelegen sein. Es wär denn, das der unßer ainer oder mehr von Armuet seines Leibs unnd von grosser Notdurfft wegen, das sein [270v] versezen oder verkhauffen müeste und sich das erfunde mit der Gnoß, da er in gesessen ist, das er allso von Notdurfft wegen thuen müest, doch mit dem Geding, er er [!] ut versezen ald verkhauffen solle, das er vorhin an unns, unnser Erben und Ambtleüt bringe unnd wür im das gonnen unnd erlauben, allso in weß Hand und Gnoß dieselben Güeter ligen ald koment, die allso von Armuet verkhaufft wer- den den Wallissern, das dieselben Güeter in aller der Maß steüren sollen als ander gelegne Güeter, die in unser vorbenembten Grafschafft Wallgaw gelegen sein. Wäre aber, das die Wallisser darüber jehzit kauffen von unsern aigen Leuten, das doch derselb Kauf kain Crafft noch Macht haben soll, dann mit rechtem Geding, das die Wallisser die Güetter versteuren sollen, als ander unßer aigen Leuthen Güeter und in der Mainung, alls obgeschriben steet ohn all [271r] Widerred. Doch mügent die unsern under ainander kauffen unnd verkauffen als Sitt unnd Gewonhait und von alter Herkhomen ist ohn all Geferde. Des zue warem offnem Urkhundt und stäter vester Sicherhait so haben wir disen Brief hierüber besiglet. Geben für uns, unser Erben unnd Nachkhomen mit unßerm angehenckhtem Innsigel, der auf Sonnenberg in unnser Vesti geben war an Sanct Laurenzen Abendt, nach Christus Geburt vier- zehenhundert Jar und darnach in dem aindlifften Jar.114

Umb den Zoll zum Closter

Ich, Eberhardt, Truchßeß zue Waldtburg, Vogt zue Veldkirch, bekhenne offennlich mit dem Brief [271v] von sollicher Zwayung und Spenne wegen, so denne gewesen sein endtzwischen dem wolgebornnen Graf Wilhelmen von Werdenberg, Herr zue Sonnenberg auf ainer Partey unnd dem fromen Hansen Keller zue Nuders auf der andern herlangendt und von wegen des Zollhaußes zum Clösterle, da jeder Thail maint, das das sein ererbt Guet unnd auch des bißher in Gewehr gewesen were. Derselben iro jezt berierter Stösse ich mich nun von Geschäffte und Bevelchens

------114 VLA, Urk. Nr. 4942, 9. August 1411, Feste Sonnenberg.

Edition 277 wegen des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten unnd Herrn, Herzog Sigmundts, Herzog zue Österreich, meines gnedigen Herrn, auch durch ir baiderseit fleißiger Pete wegen beladen unnd angenomben, inen darauf mehr dann ainmahl Tage here geen Veldtkirch für mich gesezt unnd beschaiden unnd sie allso durch ir Redner, ir Red- unnd Widerred, auch darzue ir bayder Thaill Leute und Khundtschafft unnd alles das, so sie hierinnen gegen ainander getrautent zue [272r] genüessen aigent- lich verhört nach allem irem Willen unnd Benuegen und solliches gar menigelich in Geschriffte hab laßen begreiffen, auch dabey offt und dickh geweget und be- suecht, ob ich sie mit ainander in der Gütlichait het mügen betragen, deßhalben ich aber kain Verwülligen von inen je nicht haben mocht. Und darauf nun baid vorge- nant Partheyen die Sache hinzue meinem rechtlichen Spruch und Erkhandtnus gesezt haben, darumben ich dozemal mir selbß ain Bedenckhen nam, allso das ich ir baiderseit Gerechtigkait fromb weyse Leut hören lassen unnd dabey irs Raths pflegen welte und nach Red unde Widerred unnd nach aller Khundtschafft Sag und sonder auch nach dem und mir gerathen ist und mich selbß bedunckht, so hab ich sie umb solliches auf heüt Datum dises Briefs mit meinem rechtlichen Spruch endt- schaiden. Und spruch allso, das obgemelt Zollhauß dem vorgenanten [272v] Graf Wilhelmen von Werdenberg. Und des alles zue warem offnem Urkhunde und Ves- tung so hab ich, obgenanter Eberhardt, Truchßäß zue Waldburg, mein Innsigel offennlich thuen henckhen an disen Brief, doch mir und meinen Erben unschedlich, der zween ohne Geferde mit gleichen Worten geschriben sein und jedtwedern Thail von seiner Pete und Begernus wegen ainer geben ist auf Sanct Ulrichs des heiligen Bischoffs Tag nach der Geburt Christi, da man zelt tausendt vierhundert und im dreyundfünffzigisten Jar.115

Ain Kaufbrief umb die aigen Leüt vom Abbt von Chur Walchen

Wir, Ludwig, von Gottes Verhengen Abbt unnd der Convent gemaingelich [273r] des Gottßhauß zue Churwalden, veryehen offennlich und thueen khundt allerme- nigelichem mit disem Briefe, das wir mit gueter zeitlicher Vorbetrachtung und mit ainhellem Rathe durch unsers und unsers vorgenanten Gozhauß Nuz und Besse- rung Willen in aines aufrechten ungefehrlichen und ewigen Kaufßweise für uns und all unser Nachkomen und sonder für das eegenant unser Gottßhauß recht und redlichen verkhaufft und ze kauffen gegeben haben mit disem Briefe dem edlen unnd strengen Herrn Eberhardten, Truchsessen zu Waltburg, Ritern, und

------115 VLA, Urk. Nr. 4945, 4. Juli 1453.

278 Edition allen seinen Erben dise unser leibaigen arm Leute diser hernach geschribnen Ge- schlechten, genant das ain die Muggen, das ander die Wachter und das dritt die Michloten, in Montafun gesessen und darzue all ander unser leibaigen arm Leute, so wür und unser eegenant Gottßhauß inn Montafun haben seind, es seyen Weib oder Mann, Knaben oder Tochter, benämbt ald unbenämbt, dehain unser leibaigen [273v] arm Leuthe in Montafun außgenomben noch hindan gesezt und mit Namen alle die, so den jezund oder hinnach von inen koment und geboren mügend werden sambt unnd sonders. Und ist dirre ewiger Kauffe also redlichen geschehen umb fünffzig und acht Reinischer Gulden, die uns auch der eegenant Herr Eberhardt alls par gegeben und bezalt hat und damit auch unns und unserm eegenanten Gottß- hause freundtlich unnd wol geschehen ist. Hierumb mit rechter Wüssen unnd aller Vollkhomenhait so haben wür unns verzigen für uns und all unnßer Nachkomen und verzeyhendt mit disem Brief alles, unsers und unsers eegenanten Gottßhauß Gerechtigkhait, Forderung und Ansprach, so wür denne jezund und hienach imer ewigelich zue den ergerüerten unßern verkaufften leibaigen arm Leüthen und irem Güete von Leibaigenschafft [274r] wegen gehaben ald gewynnen möchtend, sonst unnd so in dehain Weise. Und sezend auch in und all sein Erben darzue in vollen Gewalt und in nuzlich leiblich Gewähre und verschaffend auch hiemit vestenelich mit den gedachten unßern verkhaufften leibaignen arm Leüthen und allen denen, so den von inen komen und geboren mügend werden sambt und sonders, das sie dem eegenanten Herrn Eberharten und seinen Erben mit irem Leib unnd Guet fürderhin gehorsamb und gewertig sein und thüeend, alls denn aigen arm Leüt irem ordenlichen und natürlichen Herrn von billich unnd Rechts wegen zue thuen pflichtig und schuldig sein und sie uns unzherr willigelich gethon haben. Wür ge- loben auch für uns und für, wie vorsteet, des eegenanten Herrn Eberhardts unnd seiner Erben dises Kauffs umb die obgenanten unnser verkhaufften leibaigen arm Leüte, wie vorsteet, recht getrew und guet [274v] Geweren und Fürstennder wider menigelich zue sein und inen darumb guet Werschafft zue thuen vor allen Leüten unnd Gerichten, gaistlichen und weldtlichen, und allenthalben, wo sie deß immer bedürffend ald notdürfftig werdent, albegen nach dem Rechten und für Recht aigen ungefehrlich. Und des alles zue ainem offen waren Urkhundt und steeter, vester, gueter Sicherhait so haben wir, obgenanten Abbt Ludwig, unßer Abbtey Innsigel und der Convent gemaingelich unsers Convents gemain Insigele für unns und für, als vorstehet, offennlich thuen henckhen an disen Briefe, der geben ist am Balms Abent, nach Christi unnsers lieben Herrn Geburt vierzehenhundert vierundsechzig Jare.116

------116 VLA, Urk. Nr. 4953, 24. März 1464.

Edition 279 [275r] Ain Kauffbrief umb Sonnenbergckh

Wir, Graff Wilhalm und Graf Geörg von Werdenberg, Gebrüeder, Herrn zu Sanganns, weylenndt des wolgebornnen Grafen Hainrichs von Werdenberg, von Sanganns seeliger Gedächtnuß eheliche Süne, bekhennen offenbar mit disem Briefe und thueen khundt allen den, die nun leben oder in khünfftigen Zeiten geboren wer- den, die disen Brief sehen oder hörend lesen, das wür guets wolbedauchts Muets, gesundts Leibß, vernunfftig der Synn nach Rath und Underweißung unnser negs- ten angebornnen Freundten, auch unser Räthen, Ambtleuten, Dienern, lieben Ge- trewen und anderer erbar weiser Leüte, der Rät wür manigermal hierinn gebraucht und gepflegen haben unnd innsonder durch unsers aigens Nuz und Nottdurfft Willen, darumb, das [275v] wir unser anligend merckhlich Schulden mit zimblicher Fürsehung und mit dem mündern dem mehrern Schaden, so auf uns in khünfftig Zeite erwachßen würd, vorkomen und understannden und darinen erfunden haben, uns und unsern Erben nuzlicher gethon sein den vermiten und auch füro mehr mit allen den Worten, Werckhen, Räten unnd Gethäten, so zue sollichen hienach ge- schriben Sachen durch Recht oder von Gewonhait notdürfftig sein unnd dadurch es an allen Stetten unnd Enden one menigelichs Widerthaillen und Absprechen guet Crafft unnd Macht hat und haben soll unnd mag, baide jez unnd hienach zue ewigen Zeiten dem edlen Herrn, Herrn Eberhardt, Truchßessen zu Waldtburg, unnd allen seinen Erben und Nachkomen aines besteeten, vesten, aufrechten, redlichen und imerwehrennden, ewigen Kauffs verkhaufft und zue kauffen gegeben haben. Und gebent im auch [276r] allso wüssendtlich, recht unnd redlich für unns und all unßer Erben und Nachkomen zue khauffen mit Crafft und Macht dises Briefs unnser Herrschafft unnd Veste, genant Sonnenberg, Burg unnd Burgstall mit Lann- den, Leuten und Güetern, mit aller Herrlichait, mit hohen und nidern Gerichten, mit Zollen, mit Zwingen und Pannen, mit allen den Güetern, Zinsen, Renten, Nuzen, Früchten und Gülten, mit Wildpennen, Federspill, Wasser und Wasserflussen, mit Tällern und Gebürgen, Vählen unnd Gelässen, Wun unnd Wayd, Stockh unnd Stain, Holz und Veld, Steeg unnd Weg und nemblich mit allem dem, so von Recht oder Gewonhait wegen von alter heer unnz uf disen heutigen Tag ye darzue und darein gehört hat oder gehören soll unnd mag mit aller Gerechtigkheit, alls den wür und unsern Vordern das bißhere ingehebt und herbracht, besessen und genossen haben mit allen Herkhomen unnd darynn [276v] noch daran, weder sonder noch sament gar nichts außgenomben, vorbehebt noch hindan gesezt. Das alles frey ledig und loß und Lehen für Lehen, aigen für aigen, allß das denn ains Thaills von dem Heiligen Rom. Reich zue Lehen herlangt, da dannen wür demselben Herrn Eberhardten, Truchsessen zue Waldtpurg dasselb alles fertigen und zu seinen Hannden bringen sollen unverzogenlich und ohn all Geferde alls notdürfftig und recht ist. Und ist

280 Edition diser ewiger redlicher Kauff gethon, geben und beschehen umb fünffzehentaußent gueter Reinischer Gulden guet an Geld und schwär am Gewicht, dero wür aller gar unnd ganz an barem gehalten Gelte von dem obgenanten Herrn Eberhardten, Truch- sessen zue Waldtpurg, außgericht und bezalt sein und die wür in unnsern khündt- lichen Nuz und Fromben bewendt geben und damit unsern anligennden wachßenn- den [277r] Schaden, nach vorberierter Mainung, merckhlich vorkhomen haben. Und darumb, wann denn uns und unsern Erben damit wol und güetlich beschehen ist, hierumb so verzeichend und endtziehent wür uns der vorgenanten Herrschafft und Veste Sonnenberg und aller Landt, Täler unnd Gebürg, Leüte und Güeter, Herlichai- ten, Gerichten, Zwingen, Pennen, Zollen, Wildpenn, Vischenz, Nuzen, Zinsen und Gülten unnd mit Namen aller der Rechtung und Zuegehörungen, nichts außge- nomben, wie man die denn in ainichen Weg geschriben oder genemben khündt oder möcht, so den zue der obgenanten Herrschafft unnd Vesste Sonnenberg, daran und darynn von Recht oder Herkhomens wegen gehörent, gehören sollen oder mü- gen, ob Erde oder under Erd, sy seyen jezo funden, beschriben oder benämbt oder nit oder die hienach imer dehains Wegs darzue gehörig zue sein funden und an- khömen möchten werden. Und gebend auch das alles, [277v] nemblich dieselben Herrschafft und Vesste Sonnenberg mit allen iren Rechten unnd Zuegehörden, alls vorstehet, auf ledigelich unnd loß von und auß unsern Handen und Gewalt an unnd in Hannden und Gewalt des vorgenanten Herrn Eberhardt, Truechßsessen zue Waldtburg, und seiner Erben. Habendt in auch des alles gemainlich und jeckhlichs innsonder jezo in sein rüebig still Gewehr und in lieblich nuzlich Besizung gesezt unnd durch Crafft diß ewigen redlichen Kauffs des genzlich gemächtiget und zu seinen Hannden bracht, allso das er unnd all seine Erben und Nachkomen das alles und jegelichs, innsonder nun fürohin ewigelich innhaben, nuzen, nüessen, besizen, besezen unnd endtsezen, damit ordnen, schaffen, thuen unnd lassen sollen unnd mügen, waß sie wöllend und in nüzlich und füegelich ist, als mit andern iren Herr- schafften unnd Güettern [278r] von unns und unsern Erben und Nachkomen und menigelich andern von unserentwegen ungesaumbt und ungeirret, das weder wir noch unser Erben und Nachkomen noch niemandt von unserentwegen daran noch darzue nun fürohin kain Ansprach, Zuespruch noch Rechtung nit mehr haben noch gewynnen sollen noch mügend in kain Weg. Wür habend auch auf das und darumb, das der eegenant Herr Eberhardt, Truchsess zue Waldburg, unnd seine Erben der vorgenanten Herrschafft Leüthe unnd Guete, als vorsteet, und diß Kauffs dester heblicher unnd sicher seyendt, demselben Herrn Eberhardten zue seinen Handen jezo übergeben und eingeandtwurt alle die Brief und hanndtvesten Geschrifften, Rodell und Urbarpüecher, so wir von derselben Herrschafft wegen unzher inn gehabt haben. Wellent auch damit, ob sonst dehain ander Brief oder Geschrifft von der dickh genanten Herrschafft und ir Zuegehörung wegen hienach imer, es

Edition 281 were [278v] über kurz oder über lange Zeit funden oder ankhomen würden, das die alle noch ir dehainer innsonder dem obgenanten Herrn Eberhardt, Truchsessen zue Waldpurg, noch seinen Erben an disem Kauff noch an dehainen Stuckhen da- rein gehörig, dehainen Komber noch Schaden, sonnder in gueten Nuz und Fromen beren unnd bringen sollen an allen den Enden unnd Stetten, da die immer erzaigt oder fürgeboten werden. Wür haben auch auf das alles mit Sonderhait gelobt bey unsern Trewen, Würden unnd Ehren, das wür und alle unnßere Erben unnd Nach- komen diß Kauffs der vorgedachten Herrschafft mit aller ir Zuegehörung, als vor- steet, des jezt genanten Herrn Eberhardten, Truchsessen zue Waldpurg, und seiner Erben für ledig und unverkhumbert recht guet und getrewe gewaren ze sein und sein sollen und inen darumb für alle Irrung und Anspräch guet Werschafft zue thuen an allen Stetten [279r] unnd Gerichten, geistlichen und weltlichen, und gegen menigelich, wo und wie dickhe sie des notdürfftig sein oder werden, in un- sern aigen Costen und ohne ir Schaden, das Lehen nach Lehenßrecht unnd das aigen nach aigens unnd Landtßrecht. Ob aber jemandt, wer der were, dem vorge- nanten Herrn Eberharten, Truchsessen zue Waldburg, oder seinen Erben dehainer- lay Irrung oder Ansprach an der eegenanten seiner erkhaufften Herrschafft Sonnen- berg mit ir Zuegehörung, alls vorsteet, thäten und zuefüegten und wir sie denn gegen dem oder denen nit verandtwurtennd vertretten und verstüenden und disen Kauf, Herrschafft, Güeter unnd anders, als obgenembt ist, nit ohnansprächig und ledig machtendt in Manns unnd wür im das fürgeben haben und vorsteet, so haben denn derselb Herr Eberhardt, Truchßseß zue Waldtpurg, seine Erben oder wem sie das bevelchen ze thuen, guet Recht unnd vollen Gewalt, uns unnd [279v] unnser Erben und all unser Leüthe und Guet, ligennd und varennd, darumb anzelangendt zue hafften, zue pfennden und zue bekhombern mit Gericht, geistlichen oder weldt- lichen, ald mit baiden oder ohne Gerichte, wie in das füegt, davor unns auch denn dehainer Hannd Freyhait, Befreyung, Herkhomen, Genad, Recht noch Gericht noch auch sonst nichts überal, das unns zue Schirm hiewider imer jemand erdenckhen möcht, freyen, frissten noch schirmen soll noch mag, ymmer, alls lang unnd alls vill unz das wür inen ganz vollkomen und guet Werschafft der eegedachten Herr- schafft an allen Stuckhen gethon und disen Kauff aufgericht und unansprechig gemacht haben, allßdann davor und da oben erleuteret ist, ohne alle Eintrag, Irrung und Widerrede und ohne unßern Schaden ungeverde. Dem wir uns deß alles genz- lich für uns und unsere Erben begeben und verzigen haben in [280r] Crafft diz Briefs. Des unnd aller vorgeschribner Ding, Stuckh und Articul zue guetem warem Urkhunde unnd Vestung, so haben wir baide unnsere Innsigel offennlich gethon henckhen an disen Briefe und darzue zue mehrer Sicherhait gar fleissigelich ge- beten und geben den edlen Wernhern von Zimbern, Freyen und Herrn zue Alleß- kürch, unsern lieben Öhem, Hannsen von Rechberg, von Hohenrechberg, unsern

282 Edition lieben Schwager, Hannsen, Thumben von Newburg, das sie alle und ir jeckhlicher innsonders sein Innsigel von unser ernstlicher Pet wegen und zue ainer Gezeugnus aller vorgenanten Ding offennlich haben lassen henckhen an disen Briefe, doch in und iren Erben ohne Schaden. Darunder wür uns und unser Erben dises Kauffs unnd aller vorgeschriben Sach verbunden haben. Geben aufn Sambßtag vor S. Maria Magdalena Tag des Jars als man von der Geburt Christi zelt vierzehenhundert fünffzig und fünff Jar.117

[280v] Ain Lehenbrief vom Kayßer Friderich umb Sonnenberg

Wir, Frierich [!], von Gottes Genaden Römischer Kayser, zue allen Zeiten Mehrer des Reichs zue Hungern, Dalmatien, Croatien etc., König, Herzog zue Österreich, zue Steyr, zue Kärnten und zue Crain, Grafe zue Tyrol etc., bekhennen, das uns der edel unser und des Reichs lieber getrewer Eberhardt, Graf zue Sonnenberg, die- müetigelich hat biten lassen, das wür im die Grafschafft Sonnenberg mit Leuten, Herrlichaiten, hohen und nidern Gerichten, Glaiten, Zollen, Ärzen, Berckhwerchen, Mühlen, Mülstetten, Wildpennen, Geyäyden, Wälden, Wassern, Vischenzen, Way- den, Zwingen, Pennen, Gewaltsamb und Zuegehörungen, was dann von alterher oder von Recht und Gewonhait darzue und darein gehört, nichts außgenomben, so [281r] von unns und dem Heiligen Reiche zue Lehen rüere, zue Lehen zu verleichen, zue verleichen gnedigelich geruechten. Des haben wür angesehen sein diemüetig und fleig [!] Pete, auch annembe getrew und fleissig Diennste, so er uns und dem Reich bißher gethon hat, täglich thuet unnd hinfüro in khünfftig Zeit wol thuen soll und mag unnd darumb mit wolbedachtem Muete, guetem Rathe und rechter Wüssen dem obgenanten Graf Eberhardten die vorgenant Grafschafft Sonnenberg mit allen und jecklichen Herrlichaiten, Rechten und Zuegehörungen zue Lehen gnedigelich verliehen. Verleichen im die auch allso von reinischer kayßerlicher Macht, wüssendt- lich in Crafft diz Briefs, was wür im daran von Recht und billichem verleichen sollen und mögen, allso das er die eegemelt Grafschafft mit allen Herrlicheiten, Rechten, Gewaltsamb und Zuegehörungen, als vorsteet, nunhinfüro von uns und dem Heili- gen Reich in lehenßweiß inn zu haben, zue nuzen und zue nüessen, auch gebrau- chen [281v] soll und mag von allermenigelich ungehindert, doch unns und dem Reich an unsern Lehenschafften und sonnst menigelich an seinen Rechten unsched- lich. Der vorgenant Graf Eberhardt soll auch darauf dem edlen, unsem und des Reichs lieben getrewen Hugen, Grafen zue Montfortt, hiezwischen dato diz Briefs

------117 VLA, Urk. Nr. 4946, 19. Juli 1455; abgedruckt bei Sander: Die Erwerbung der Herrschaft Sonnenberg, S. 77 f.

Edition 283 und S. Martins Tag118, schierist khünfftig an unser Statt und in unserm Namen Glübd und Ayde thuen, uns und dem Reiche von sollicher Lehen weg getrew, gehor- samb und gewärtig zue sein, zue diennen unnd ze thuen, als ain getrewer Leherer an seinem Lehenherrn von Recht und Billichait wegen ze thuen schuldig ist und sich ze thuen gebürt ungeverlich. Mit Urkhundt diß Briefs, versiglet mit unserm kayßerlichen anhangenden Innsigel, geben zue der Newen Statt, am Sambßtag nach Sanct Lorenzen Tag nach Christi Geburthe vierzehenhundert und im dreyundsech- zigisten, unserer Reiche des Römischen im vierundzwainzigisten, des Kayßerthumbs im zwefften [!] und des Hungerischen im fünfften Jaren. Ad mandatum D[omi]ni Imperatore in Consilio.119

[282r] Ain Kauffbrieff umb die aigen Leütt von Graf Wilhelmen von Montfortt

Wir, Graf Wilhelm, Grafe zue Montfort, Herr zue Werdenberg, bekhennen offennlich mit disem Briefe, das wir mit gueter Vorbetrachtung, do wir es für unns und all unnser Erben wol gethuen möchten, dem edlen Herrn Erberhardten, Truechsessen zue Waldburg, unserm lieben Schwager, unnd allen seinen Erben, recht und redlich verkhaufft und zue khauffen gegeben haben alle die Leut und Persohnen, die dann unsern Vordern und uns von inen zuekhomen und worden sein von Agnesen von Brunnenfeld seeligen, die man nambt die Kayserin, wo dann dieselben Leut und Persohnen gesessen ald wonhafft und wir sie genant sein und alle die, so von iren Leiben, Stammen und Somen komen und geboren sein und fürohin imer mehr ko- men und geboren werden, wie und was uns dann von Aigenschafft wegen an inen allen und jegelichen insonder indert zuegehört hat, füro gehören solt und möcht, wie sich das rechtlich erforschen und erfinden mag. [282v] Dise gemelten unser Leüte und Persohnen all geben wür ime mit aller Gehorsame, Steüren, Diennsten, Fählen, Gelässen und nemblich mit allen Rechten, die ain aigen Mann und Persoh- nen seinem natürlichen Herrn von Recht oder Gewonhait und Herkhomen schuldig und verbunden ist und alls wir und unßer Fordern die unzheer ingehebt, gebraucht und genossen haben ganz, kainerlay Herrlichait und Gerechtigkhait daran außge- nomben. Und ist diser ewig Kauf allso umb die vorgedachten Persohnen der Aigen- schafft irer Leib aller und der, so noch erforschet und erfunden werden, an das Endt gehörent, beschehen umb dreißig gueter Reinischer Gulden, gerecht am Gelt und Wag, der wür von im ganz bezalt sein nach unnsern Wolbeniegen. Und des

------118 11. November. 119 VLA, Urk. 4952, 13. August 1463, Wiener Neustadt.

284 Edition zue warem Urkhund haben wir, vorgenant Graf Wilhelm, Grafe zue Montfort, unßer aigen Innsigel für uns und unßere Erben offenlich gehengt an disen Briefe, der geben ist auf Freytag nach unßers lieben Herrn Fronleichnambstag, nach Christi Geburt vierzehenhundert und in dem dreyundsechzigisten Jahre.120

[283r] Ain Kauffbriefe umb die aigen Leütt von Victor Bürßer

Ich, Victor Bürßer, Bürger zue Veldtkürch, bekhenn offennlich mit disem Briefe und thue khundt allen den, die in ansehen, lesen oder hören lesen, das ich mit gueter Vorbetrachtung, wolbedachtem Synne und Muet zue den Zeiten, Tagen und an den Stetten, do ich es mit Recht für mich und alle meine Erben und Nachkhomen creff- tigelich wol gethuen khundt und möcht mit allen den Worten, Werckhen, Räten und Gethäten, die darzue gehörten und notdürfftig wären und durch die es jez und hienach zue ewigen Zeiten vor allen Leuten, Richtern und Gerichten, gaistlichen und weltlichen, und allenthalben ganz und guet Crafft und Macht hat, haben soll und mag für alles Widerthaillen und Absprechen menigelichs und umb das ich mit dem mindern dem mehrem Schaden fürkäme, dem edlen Herrn, Herrn Eberhardten, Truechsessen zue Waldburg, und allen seinen Erben unnd Nachkommen yez in ainer ewigen Verzaichnus Wyse [283v] aines steeten, ewigen, ymmer wehrennden Kauffs in Crafft und Macht dits Briefs recht und redlich verkhaufft und zue khauffen ge- geben habe dise nachgeschriben mein leibaigen Leüt unnd Geschlecht, nemblich der von Bunnen Geschlächt, item der Sparren Geschlächt, item des Weinmans Ge- schlächt, item Schlichtings Geschlächt, item der Planckhen Geschlächt, item der Trißner Geschlecht, auch ander und alle die, so von iren Leiben, Stammen, Namen und Samen jez komen sein und noch hinfüro von den und andern des Geschlachts, auch andern komen und geboren werden, wie und in wellicher Maß ich unnd mein Vordern an den benanten Geschlächten unnd andern allen und jegelichen besonder in seinem Wesen gar oder ain Thaill Gerechtigkhait gehebt haben, sie seyen jez hierinn benant oder ungenant, kainer außgenomben wie denn das die Thaill- und Steürerzetel, die ich hiemit übergib, aigentlicher Innhalten allain hindan gesezt, Erhardt von Sanct Viners Khind, so er bey Annen Siglärin, seinem eelichen Weib, hat gehebt oder noch bey ir überkhombt, alle mit allen [284r] Rechten, Steüren, Fählen, Gelässen und benantlich mit allen Gerechtigkhaiten, wie ain aigen Mann seinem Herrn schuldig und pflichtig ist zue thuen, allso das der benant mein gne- diger Herr, Herr Eberhardt, Truchsäß zue Waldtburg, und seine Erben und Nach- khomen die obgenanten Geschlecht unnd Persohnen, wie oben underschaiden ist,

------120 10. Juni 1463; ohne Urkundennachweis.

Edition 285 nun hinfüro alls ir aigen Leut sollen innhaben, steuren, brauchen, nuzen, nüessen und damit handlen, thuen und lassen und gefaren nach irem Willen und Gefallen ohn mein, meiner Erben und menigelichs von unsern wegen Saumen, Eintrag und Widersprechen. Und ist diser ewig unabgehend Kauff allso umb die obgenanten Geschlacht und Persohnen all und jeckhlich, wie vor ist geleutert, und alle die, so von irem Leib, Stamen, Namen und Samen komen und geboren werden, recht und redlich beschehen und gethan worden umb hundert und fünffzig Pfund Pfening, alles gueter Lanndtßwerung, der ich ganz [284v] bezalt bin und in meinen gueten Nuz komen und bewendt sein nach meinem Wolbenüegen, und hierauf diz ewigen Kaufs umb die dickh bemelten Persohnen und Geschlächt, so jezt sein oder hinfür von ine und andern komen oder geboren werden. Und umb all obgeschriben Punct und Artickhel, wie vorsteet, sollen ich und meine Erben und Nachkomen gemain- lich und unverschaidenlich des obgenanten meines gnedigen Herrn, Herrn Eber- hardts, Truchsessen zue Waldtpurg, und aller seiner Erben und Nachkomen recht guet und getrew crefftig weren, Fürstandt und Versprechen sein vor allen Leuthen, Richtern unnd Gerichten, geistlichen und weltlichen, und allenthalben nach Landtß- recht und nach dem Rechten, wo, wie und gegen wem, als vil und dickh sie des immer bedürffen oder notdürfftig werden und allforth in unßern Costen und ohne iren Schaden bey unßern gueten Trewen ohn all Außzug, Widerred und Geferde. Und des zue warem vestem Urkhundt, jez und hienach hab ich, obgenanter Victor Bürßer, mein aigen Innsigel für [285r] mich und meine Erben offennlich gehengt an disen Brief. Und zue noch mehrer Zeügnuß und Sicherhait, so hab ich ernnstlich gebetten und erbeten den ersamen weisen Frickhen Fröwiß, derzeit Stattamman zue Veldtkürch, das er sein Innsigel zue dem meinen zue Befestung (doch ime und seinen Erben one Schaden) auch offennlich an disen Brief gehengt hat. Darunder ich mich und meine Erben verbundt, stätt zue halten, wie vorgeschriben steet. Ge- ben auf Montag nach Sanct Gregorien Tag nach Christi Geburt vierzehenhundert und in dem zwayundtsechzigisten Jare.121

Der Brief vom Gassündt

Wir, Sigmund, von Gottes Genaden Herzog zue Österreich etc., zue Steyr, [285v] zue Kärnten, zue Crain, Grafe zue Tyrol, etc., bekhennen, das wir unsern getrewen, lieben unsern Bürgern gemaingelich zue Bludenz nach irer fleissigen Pete und von sondern Gnaden, auch umb der getrewen und nuzlichen Diennst Willen, so sie uns

------121 15. März 1462; ohne Urkundennachweis.

286 Edition gethon habennd und fürbaser thuen sollend, vergundt und erlaubt habend, das sie und ir Nachkomen in unserm Panwald und genant Gassündt bey Bludenz, die uns zuegehört, das Holz daselbst abschlagen, die Rewten zu Wayd, Wißmad und an- derm irem Nuz und Notdurfften machen, nuzen und nüessen sollen und mügen alls wir in dann die Weite und Gemerckhen, darumben sie das mügen gethuen, auß zue zaigen und Märckh zue sezen geschafft haben durch unsern getrewen ernsten Reütenberger, unsern Huebmaister zue Veldtkirch, wann wir im die geben wissendt- lich mit dem Brief, doch das sie in demselben Panwald sovil guets Holz zue zim- bern und Prenholz sollen stehen [286r] lassen, damit wir und unser Erben und unser Vogt zue Bludenz, auch unser Statt zue unserm Schloss und der Statt daselbst das nach Notdurfft ain Benuegen haben, nüzen zue ewigen Zeiten und auch, das sie uns und unsern Erben davon järlichen in unser Ambt zue Bludenz raichen und geben sollen fünff Pfundt Pfening ewiger Gült, Constanzer Münz, Bludenzer Wehrung alle Jar auf Sanct Martins Tag122 oder acht Tag vor oder acht Tag darnach ungevarlich. Und umb das wir solches Zinses desto gewüsser sein, so sollen all unßer ange- sessen Bürger zue Bludenz Heußer in unnser Statt daselbß, auch der eegenant Panwald und die Gemaindt, als vil sie des gebrauchen werden, unßer und unser Erben für Pfand für dieselben 5 lb d sein, das wir die darauf haben und daran nicht Abgang gewinnen, alles getrewlich und ohn Geferde mit Urkhundt diß Briefs. Geben zue Bludenz am Sambßtag nach Unßer Frawen Tag Nativitatis nach Christi Geburt im vierzehenhundert und dem sibenundvierzigisten Jare.123

[286v] Dessen alles zu warem vestem Urkhundt seyen durch uns, anfangs benente verordnete Commissarien, Balthassarn von Herliberg und Michael Witweylern, so dann Haubtman David Pappussen (inmassen zu Eingang diz Urbars angedeit), diße Urbarien zway in gleichem Lautt gemacht, das ain krafft Commission Bevelchs mit unsern anhangenden Insigeln und underzognen aignen Handtschrifften verferti- get und auf Lobliche oberösterreichische Camer übersant, das ander aber, als ain lautere collationierte Copeii gleicher Gestallt mit unßern Handen underzaichnet und zue täglich nottwendigem Gebrauch in das bludenzische Schloß und Ambt ver- ordnet worden. Doch soll diße Beschreib- und Außfertigung sollicher newen Urba- rien dem Hochloblichen Hauß Österreich, dero Erben und Nachkhomen, Besizere der Herrschafften Bludenz und Sonnenberg, an dero weittern und mehrern ober- herrlich Rechten und Gerechtigkhaiten, [287r] so sie dißer Enden haben und hie- rinnen nit begriffen oder einkomen sein möchten, nichts derogieren oder benemben,

------122 11. November. 123 9. September 1447; ohne Urkundennachweis.

Edition 287 sonder denselben sollichs hiemit außtruckhenlich reserviert und vorbehalten, zu Beschluß auch diße Ernewer- und Beschreibung uns, den Commissarien, und unßern Erben in allweg ohnvergriffen und unschädlich sein. Beschehen und diz alles vollen- det am Abendt des heiligen Erzengls Michaelis, den achtundzwainzigisten Monats Tag Septembris, nach Christi Jesu unßers ainigen Erlößers und Seeligmachers gnadreichen Geburt gezellt ainthaußent sechshundert und achtzehen Jar.124 Mi[chael] Witweylern.

Die Aechtheit vorstehender Unterschrift des Urbarbereitungskommissars Michael Witweyler wird nach gepflogener Vergleichung derselben mit dessen im original Stockurbar der Herrschaft Feldkirch vom J[ahr] 1618, welches im l[andes]f[ürstli- chen] Archive aufbewahrt wird, befindlichen [287v] eigenhändigen Fertigung amt- lich bestätigt. Innsbruck, den 6 ten Sept[ember] 1830. J. Roegglin k[öniglich] k[aiserlicher] Guber[nal] Registratur Direktor u[nd] Archivar.

------124 28. September 1618

288 Edition PERSONENINDEX ORTSINDEX LITERATURVERZEICHNIS GLOSSAR ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

der Edition PERSONENINDEXDESEDIERTEN Baßler, Tschann, 208r URBARS Batel, Mathew, 209v Beckh, Bartlome, 148v, 151r, 179v, 180v, 181v, A 190r, 198v, 201r, 203v, 204r, 205r Adam, 100v Beckh, Christan, 65r Adam, Nuggel, 122r Beckh, Clas, 204r Adlberg, Leonhardt, 215r Beckh, Hanns, 115r Aepp, Geörg, 212r Beckh, Mang, 195r Agnes von Brunnenfeld, siehe Brunnenfeld Beckh, Theiß, 23v Allgast, Clauß, 134v Begg, Georg, 214r Altstätter, Friedrich I von, von Kaltenburg Bemelberg, Conrad d. J. von (1552–1618) und Kranzmau, (gest. 1625) oberösterrei- Freiherr von Bemelberg, 93r chischer Rat und Hofkanzler (1602-1620), Benz, Clauß, 99v Vogt der Herrschaften Bludenz und Sonnen- Benz, siehe auch Penz berg, Pfleger von Curtatsch und Tramin, 72v Berchtil, Laucas, 22r Altstetter, Maximilian Friedrich, 228v Berchtil, Ulrich, 21v Amman, Christian, 212r Berchtoldt, Peter, 218r Amman, Hanns, 99v, 101r, 231v Berchtoldt, Victor, 129v Amman, Jacob, 131v Berlin, Andreas, 152v, 159v, 160r, 174r Amman, Peter, Dalaas, 105v Berlin, Cunrad, 174r Amman, Peter, Klösterle, 100v Berlin, Hanns, 167v Amman, Peter, Nüziders, 109r, 127v, 130r Berlin, Thoman, 174r Amman, Stoffel, 23r, 132v Bertle, Hanns, urkundlich erwähnt in VLA, Amman, Ulrich, 117v Urk. Nr. 5882, 18.11.1577, 124v, 125r Anawren, Joß, 208v Bertlin, Caspar, 98r Anger, Ulrich, 129r, 135v Bertlin, Hans, 214r Apreti, Melcher, 134v Bertlin, Oschwald, 126r Arünß, Christoff von, 126v Bertsch, Andreas (Pertsch), 149v, 152v, 161v, Assman, Hans (Aßman), 22v, 218v 162v, 163v, 166v, 183v, 186r Aßman, Wolf, Braz, 107v, 108r Bertsch, Blese (Pertsch), 145v, 146r, 147v, 152r, Aßman, Wolff, Klösterle, 101v 152v, 160v, 166r, 167v, 168r, 170r, 180r, 183r, 183v, 185v, 191r, 197r, 198v, 202r, B 204r Bärtlin (Bertlin), 121v Bertsch, Hans (Pertsch), 146v, 155r, 156v, 165r, Bali, Hännßle, 209v 166r, 168v, 173v, 175r, 177r, 182v, 190v, Balthassar von Herliberg, siehe Herliberg 191v, 193v, 201r, 203r, 217r Balzer, Kuenzle, 100r Bertsch, Stoffel, 115v Banckh, siehe Panckh Bertsch, Ulrich, 115v Bappus, siehe Pappuß Bertsch, Yntel, 115r Barball, Christa, 120v, 123r Bertschin, Treina, 184r Barball, Hanns, 123r Bertschin, Ursula, 209v Barbeisch, Clauß, 215r Betrot, Hannßle, 121v Barbeisch, Salomon, 212v Bigun, Hanßle, 211v, 212r Barbisch, Forlix (Barbeisch), 110v, 211r Bili, Christian (Bilin, Billi, Billin), 147r, 162v, Barbisch, Hanns, Rotgerber, 68v, 72r 183r, 188v, 194r, 198v, 203v Bargeer, Dürig, 124v Billi, Ulrich, 202r Barger, Hainrich, 22r Billin, Sigmundt, 181v Barthold, Fabian, 98v Bitsch, Adam, 155v Bartholdt, Christan, 123r Blackh, Martin (Plackh), 213r, 213v

290 Personenindex Blanckh, Clauß, 112v Buckhl, Caspar, 111r Blanckh, Hainrich, Braz, 106v Buckhl, siehe auch Puckhel, Pückhel, Pückhl Blanckh, Hainrich, Dalaas, 105v Büg, Michael, 126r Blanckh, Sigmundt, 98v Büg, Othmar, 99v Blanckh, Ulrich (Plangg), 81v, 121r Büg, siehe auch Püg Blanckh, siehe auch Planckh, Plangg Bug, Hanns, 131v Blattnerin, Greta (Blatnerin), 148v, 172v, 187v Bug, Michael, 105r Bockh, Peter, 209v Bug, siehe auch Pug Bockhin, Treina, 210r Burckhlehner, Matthias d. J. (1573–1642), Bombgart, Clauß, 113r Dr. der Rechte, oberösterreichischer Regi- Borg, Hanns, 119r mentsrat in Innsbruck, tirolischer Kanzler Borg, Steffen, 82r (1609-1620),(Burgkhlener), 93r, 245v Bot, Martin, 211r, 211v Burckhmayer, Christian, 166r, 168r Bot, Michael, 211r, 211v Burckhmayer, Oschwald (Bürckhmayer), 145v, Bot, Veit, 211r, 212r 171r, 176r, 183v, 188v, 198r, 201v Brandis, Herren von, 137r Burger, Aberlin, 115v Anton (gest. 1639), Freiherr von Brandis, Burger, Hanns, 111v, 129v 245v Burger, Joß, 212r Ludwig (belegt von 1483-1507), Freiherr Bürckhli, Hanßle (Burkhel, Pürkhl), 112v, von Brandis, erwähnt in mehreren Urkun- 113r, 131v den des VLA zwischen 1489-1502, 33r Bürckhli, siehe auch Pürkhl Ulrich Thüring (belegt von 1375-1408/09), Bürser, Martin, 268v Freiherr von Brandis, Bruder Wolfhard IV Bürßer, Viktor, urkundlich erwähnt in VLA, (siehe unten) Urk. Nr. 33, 11.04.1474, VLA, Urk. Nr. http://d-nb.info/gnd/136921000, 8222, 20.07.1481, Register S. 2, 283r, 284v 16v, 17r, 17v, 18r, 18v, 19r Bürßer, siehe auch Pürßer Wolfhart IV (erstmals erwähnt 1356-1418) Burtscher, Berchtoldt, Geschworener des Kirch- Freiherr von Brandis. spiels Nenzing (Purtscher), 145r, 147v, 159v, Ab 1390 regelmässige Unterstützung seiner 163r, 179v, 183r, 184r, 184v, 186v, 192v, Stiefbrüder, Hartmann von Werdenberg, 194r, 197v, 199r, 199v, 203r Bischof von Chur, und Heinrich von Werden- Burtscher, Caspar, 142r berg-Sargans, die ihm ihre Herrschaften Burtscher, Christian (Purtscher),160v, 182v Blumenegg (1391), Sonnenberg (1412), Burtscher, Hanns, Dalaas, 105v Schellenberg (1416) und die Grafschaft Vaduz Burtscher, Hanns, Nüziders, 111v (1399) als Pfand übertrugen. Burtscher, siehe auch Purtscher HLS: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/ Burtscherin, Elisabetha, 95v D29265.php Butsch, Hannßle, 130r http://d-nb.info/gnd/138723613, 18r Butsch, siehe auch Putsch Bregenzer, Christan, 74r Buzenreiner, Simon (Buzeniner), 108v, 110v, Bregenzerin, Ursula, 213r 234v Breuw, Tschann, 119v Buzeriner, 98v Brüd, Jäckhlin (Brud), 212v Buzeriner, Geörg, 215v Brügel, Altammann in Nüziders, 23r Buzeriner, Hanns, 133v Brügel, siehe auch Prügel Bruegg, Ulrich (Brüegg), 213r C Brueggin, Anna, 213r Caplanin, Dorothea (Caplänin, Caplönin, Capp- Brunnenfeld, siehe auch Prunnenfeldt länin), 148v, 178v, 180v, 190r, 199r, 201r Brunnenfeld, Agnes von, 282r Caspar, Geörg, 208v

Personenindex 291 Caspar, Hanns, 74r Dressel, Hainrich, 22v Castner, Johann, 3r Düntel, Lienhardt (Duntel),23v Cathurer, Peter, 188v Dürigin, Dorotha, 212r Cathurer, siehe auch Kathurer, Katurer Dürig, siehe auch Türig Christan, Hainrich, 225r Düring, Clauß, 112v Christan, Hanns, 225r Dünser, Christian, 188v Christan, Stoffel, 224r Dünser, Hanns, 200r, 206r, 206v Christein, Clauß, 210r Dünser, siehe auch Tünnser Classet, Victor (Classott), 109r, 109v, 127v, Dyan, Friderich, 73v 130v Dygein, Ulrich, 215r Conrad, Hans (Conradt, Cunrad, Cunradt), Dysholen, Ruedolff, 122r 176r, 200r, 205v, 206r, 206v Crafft, Andreas, 155r, 198v, 201v E Crafft, Ulrich, 162r, 178v, 193v Eberhard I, siehe Waldburg-Sonnenberg Cromer, Ruedolf, 82r Eberlin, Bartle, 121v Cromer, Viner, 82r Eberlin, Johann, 120r Cumaz, Stoffel, 117r Eblin, Urban, 126v Cunradt, Andreas (Cunrad, Kuenradt), 173v, Egger,, Lorenz, 195v 174v, 185r, 187r Egli, Michael, 107v Eglolf der Äme, urkundlich erwähnt in VLA, D Urk. Nr. 7859, 01.08.1343, 263v, 264r Datter, Henni, 141v Eglolf der Alte, Ritter von Rorschach, 263v, 264r Derne, Jocham, 23v Ells, Peter, 73v Dieffentaler, Ulrich, Geschworener des Kirchspiels Ems, Marx Sittich I von, (1466-1533), Graf von Nenzing (Dieffenthaler), 145r, 155r, 176r, Ems zu Hohenems, Landsknechtführer, Vogt 176v, 184v, 191v, 195r, 195v, 196v, 206r der Herrschaften Bregenz, Bludenz und Son- Dieffenthaler, Andreas (Diefenthaler), 176v, nenberg, königlicher Rat, erwähnt in zahlrei- 196v chen Urkunden des VLA im Zeitraum von Dieffenthaler, Christian, 196v 1491-1533 (1534 auch als verstorben er- Dietrich, Dominicus, 142r wähnt) Dobler, Jackob, 155r (Graf Märckh, Graf Marckh) Dobler, siehe auch Tobler http://d-nb.info/gnd/136925685, 21r, 22r Döltsch, Deiß, 169r Ende, Rudolf von, 263v, 264r Döltsch, Stoffel, 155r, 171r, 206r Engstler, Agnes, 112r Döltsch, Marx, 172r, 177r, 188r, 191r Engstler, Eva, 112r Döltsch, Mathiß, 174v Engstler, Franz, 112r Domaisch, Domenig, 210v, 212v Engstler, Mathei, 112r Domaysch, Clauß, 211r Engstler, Michael, 112r Drechßel, Christan, urkundlich erwähnt in Erhardt, Hanns, 99v VLA, Urk. Nr. 4970, 25.02.1493, 132v, Erhardt von St. Viner, siehe St. Viner 135v Drechßel, Hännßle, 109r, 128v, 134v, 210r F Drechßel, Simon, 104v Falger, Hans, 166r Drechßel, siehe auch Trechßel, Trächßel, Trachßel Fangs, Hainrich von (Sangs), 102r, 102v, 103r Drechßlin, Annelin, 130r Finer, Geörg, 208v Drechßlin, Elena, 130r Finer, Jacob, 124v Drechßlin, Ellsa, 104v Fitsch, Caspar, 213v Dressel, Christan, 23r Flaschell, Christian, 217v Flaysch, Jacob, 213v

292 Personenindex Fleischer, Christian, 106r G Fleysch, Hanns, 211v Gabellot, Hainrich, 105v Flischall, Peter, 216r Gabriel, Andreas (Gabriell), 149v, 166r, 177r, Flischell, Tschan, 141r 179r, 180r, 190v Fluer, Severinus, 126r Gabriel, Anthoni (Gabriell, Gaberyelen), 147r, Flurr, Claus, 64v 147v, 152r, 161r, 163r, 168r, 170r, 176v, Forlix, Joß, 110r 188r, 198r, 205r Frast, Hans, 124v Gabriel, Bernhardt (Gabriell), 153r, 171v, Frast, Mang, 214r 193r, 193v, 198v, 199v, 201r, 201v, 203r Frast, Thonni, 214r Gabriel, Christian (Gabriellen), 171r, 173r, Frech, Hanns, 214r 180r, 193v, 199v, 201r, 202v Frey, Anthonin, 71r, 132r Gabriel, Gallus (Gabriellen), 194v, 195v Frey, Paul, 230r Gabriel, Hilarius (Gabriell), 150r, 151v, 152v, Frey, Sigmundt, 98r 153r, 158v, 160r, 164v, 165r, 166r, 171r, Freyßeisen, A., 3r 173v, 177r, 186r, 192r, 193r Freyßeisen, D., 3r Gabriel, Jacob (Gabriell, Gaberyel), 150v, 157v, Friedrich I von Altstätter, von Kaltenburg 172r, 182v, 186r, 198v und Kranzmau, siehe Altstätter Gabriel, Lorius, 193r Friedrich III von Habsburg (1415-1493), Gabrielin, Sabina, 202v Dt. Kaiser, http://d-nb.info/gnd/118535773 Gafall, Donni, 11r HLS: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/ Galäar, Claus (Galeer), 21v, 128r, 128v D29209.php, Register S. 2, 280v Galau, Clauß, 117r Friedrich IV, Herzog von Österreich Galeer, Philipp, 121r (1382-1439) Gall, Paul, 100r http://d-nb.info/gnd/119244829, 5r, 5v, 46v Gallus, Hannßle, 142r Frieg, Haynz, 120r Gamon, Broßin, 147r, 154v, 160v, 193v Fritsch, Caspar, 213v Gamon, Christa, 156v, 157v, 160r, 164v, 170r, Fritsche, Joß, 216r, 216v 197v, 198r, 206v Friz, Geörg, Untervogt und Richter der Herrschaft Gamon, Florian, 153v, 164v, 173r, 179v, 180r, Bludenz, urkundlich erwähnt in VLA, 181v, 183v, 202r Urk. Nr. 388, 11.11.1605, Urk. Nr. 391, Gamon, Hanns, genannt Diess/Tiess/Thieß, 10.11.1616, Urk. Nr. 7458, 11.11.1606, Sägenschmid und Geschworener des Kirch- Urk. Nr. 2923, 11.11.1607, Urk. Nr. 6818, spiels Nenzing, urkundlich erwähnt in VLA, 01.07.1611, Urk. Nr. 559, 11.11.1611, Urk. Urk. Nr. 3119, 11.11.1618, 116r, 145r, Nr. 10255, 06.11.1613, 3v 146v, 148r, 149r, 151v, 153r, 153v, 154r, Friz, Georg, 71r, 74r 154v, 156v, 160r, 161v, 162r, 164v, 165v, Friz, Hanns, 127r 168v, 169v, 172r, 172v, 178v, 184r, 185v, Friz, Thomas, Landammann der Herrschaft Son- 186v, 187v, 199v, 201r nenberg, urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Gamon, Luz, Geschworener des Kirchspiels Nr. 7493, 14.03.1602, Urk. Nr. 7414, Nenzing, 145r, 146r, 149r, 149v, 151r, 12.06.1607, Urk. Nr. 7383, 12.06.1617, 151v, 153r, 153v, 159v, 161v, 163v, 164r, Urk. Nr. 6819, 11.09.1612, Urk. Nr. 7464, 167r, 168r, 172v, 177r, 178r, 179r, 180v, 07.11.1644, 41r, 45r, 99v 184v, 190r, 191r, 193v, 194r, 201r, 203r, Fröwiß, Frickh, Stadtammann in Feldkirch, 285r 203v Frunbelt, Martin, 156r Gamon, Marx, 154r, 154v, 155r, 155v, 167r, Fürhübler, 180v 172r, 188v, 189r, 199v, 202r, 203v, 204r Fuetscher, Caspar, 156r Gamon, Melch, 176v, 170v

Personenindex 293 Gamon, Peter, 155r, 156v, 157v, 158r, 158v, Geiger, Jacob, 200v 160r, 162v, 164v, 170r, 170v, 173r, 179v, Geiger, Valentin, 194v, 195r, 195v 188v, 197v, 198r, 202r, 203v, 204r, 204v, Gell, 101r 206v Gerolt, Hanns (Gerolz), 108v, 233r Gamonin, Anna, 173v, 183r, 187r, 202v, 204r Geuwer, Melchior (1560-01.02.1630) Dr. der Ganal, Bernhardt, 214v Rechte, ab 1613 Kanzler in Tirol, ab 1620 Ganal, Domeng, 210r Vizekanzler, http://www.coresno.com/literatur Ganal, Fluri, 209v /117-gra-geschichte/1875-gra-nordtirol-kanz- Ganal, Georg, 234v ler.html, 93r, 245v Ganal, Hanns, Vorgesetzter des Tals Montafon, Gischin, Frena, 147v urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Nr. 5872, Glarus, Jäckh, 117v 01.10.1612, 62r, 64v Glaterner, Allgast, 133r Ganal, Peter, 122r Göß, Hainrich, 117r Gandner, Joß, 218r Gopp, Hainrich, 81v Gandtner, 117v, 118v Gom, Christa, 134v Ganns, Caspar, 105r Gort, Andreas, 150r, 151r, 152v, 159r, 164v, Gantabain, Jacob (Ganndtenbain, Gantenbain), 178r, 180v, 190r, 192v, 194r 151v, 156r, 177r, 183v, 186r, 190v, 191r, Gort, Daniel, 170v, 177v, 201v, 206r 197v, 198v Gort, Lenhardt, 188r, 191v, 202r Gantanbain, Luz, 151r, 157v Gort, Peter, 162v, 183r, 193r, 202v Gantner, Florin, 100v Gotsgab, Anthoni, 131v Gantner, Hannß (Gandtner), 216v, 217v, 218r, Gottgab, 109r 218v Gottßgab, Thoni, 109r Gantner, Joder (Gandtner), 217v, 218r Graf, Georg, 127r Gapp, Bernhardt, 170v, 173v, 187r, 196v Grafen, Hänsch von, 102v Gapp, Geörg, 113v Grald, Ulrich, 136r Gapp, Mathias, 116v Graldwachter, 215r Garrut, Hanns, 108v, 131r, 131v Graldwachter, Ulrich, Zinsrichter, 209v Gaschierer, Hannßle, 99r Grapp, Ulrich, 122v, 208v Gaschierer, Joß, 99v Grass, Bartle, 107v Gaschierin, Anna, 99v Grass, Caspar (Graß), 127v, 132r, 134v Gassner, Thomas, Klösterle, 100r Grass, Hannßle, 135r Gassner, Thomas, Nüziders, 23v Grass, Martin, 141v Gaßner, Andreas, 131v Grass, Thoman, 107v Gaßner, Bleßin, 162v, 170v, 179r, 188r, 200r Gröber, Joß, 74r Gaßner, Clauß, 132r Grußing, Clauß, 128v Gaßner, Gorius, 159v, 170r, 177v Gümpel, Thoman, 113v Gaßner, Hannß (Gaaßner), 128v, 235r Günzinger, Christian (Ginzinger, Gunzinger), Gaßner, Jacob, 118v, 119r 156v, 174r, 174v, 178v, 186v, 199r, 205v, Gaßner, Niggle, 117v, 118r 206v Gaßner, Palle, 117r Günzingerin, Christan, 187v Gaßner, Viner, 214v Günzingerin, Maria, 202r Gathane, Nesa, 115v Gütterle, Hanns, 132v, 136r Gaverdura, Christian, 211v Gugg, Curri, 131r Gebhardt, Cuenz, 100v Gugg, Küri, 130r Gebhardt, Peter, 97r, 100v Gulthür, Jäckhlin von, 268v Geiger, Hainrich, 191v Gundeletsch, Christa, 134r Geiger, Hans, 156r Gundellatsch, 105r Geiger, Henßle, 105v Gunggälen, Wältin, 107v

294 Personenindex Gunzinger, Adam, 148v, 172v Hueber, Christian, 147v, 153r, 171v, 185v, Gusatsch, Hanns (Gußatsch), 109r, 131r, 131v, 188v, 192r, 192v, 193r, 203r 132v, 133r, 133v, 134r Hueber, Ulrich, 132r Gut, 110r Humbel, Georg, 134v Gyr, Hanns, 116v Humbel, Hanns sen., 113v Humbel, Pertsch, 126v H Humbel, Peter, Bürs, 113v Häfen, Ulrich, 101r Humbel, Peter, Nüziders, 128r, 133v Häußle, Johannes, 115v Humbel, Wolf, 98v Hafen, Gabriel, 101r Hag, Joß, 118v I/J Haga, Hanns (Höga), 200v, 206v Jäckhlin, Hanns, 99v Haimb, Sebastian, 218r, 218v Jäckhlin, Peterman, 100v Hainz, Leonhardt, 119r Jäckhlin von Gulthür, siehe Gulthür Hanns das Newhauß, siehe Newhauß Jagg, Conradt, 129v, 130v Hanns von Prunnenfeldt, siehe Prunnenfeldt Jaggel, Tschann, 212v Hanns von St. Viner, siehe St. Viner Jenne, Ulrich, 96v Hardtman, Joß, 99r Jhuon, Franz, Forstdiener, 21r Hartmanin, Otilien (Harmänin, Hartmenin), Jockh, Hanns, 214v 150r, 152v, 159v, 160r, 164v, 187v Jopp, Michael, 117r Hartmann, Hans, erwähnt in mehreren Urkun- Jordan, Cuenz, 142v den des VLA zwischen 1559-1620, 41r, Joß, Henßle, 97r 45r, 99r Joß, Tschann, 135v Haußerin, 117r Juen, Michael, 209r Hegi, Johann von, Schaffner des Johanniterhauses Juen, Rudolph, 120v in Feldkirch, urkundlich erwähnt in VLA, Juon, Benz, Forstdiener, 23r, 112r, 127v, 128r, Urk. Nr. 5353, 20.12.1367, 26r, 27r 131r Henggi, Joß (Herggi), 123r Juon, Clauß, 124r Henggin, Hanns, Landschreiber der Herrschaft Jusel, Christian (Jussel, Jußel, Jußl), 146v, Sonnenberg, urkundlich erwähnt in VLA, 159v, 168v, 170r, 190v, 197v, 201v, 203r Urk. Nr. 4338, 27.05.1605, Urk. Nr. 6819, Jußlin, Maria, 153r, 165r, 165v, 166v, 173r, 11.09.1612, 3v, 41r, 45r 179r, 180r, 188v Herliberg, Balthassar von, Landschreiber und Juz, Adam, 155r, 156v, 159r, 159v, 160r, 163r, Vogteiverwalter der Herrschaften Bregenz 184r, 185v, 186v, 191v, 192v, 199r und Hohenegg, röm.-kaiserl. Rat um 1614, Juz, Caspar, 146r, 156r, 164r, 175r, 175v, 178r, urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Nr. 8591, 179r, 182v, 184v, 188r, 188v, 189r, 189v, 09.03.1570, Urk. Nr. 8606, 26.10.1573, 191r, 194v, 200r Urk. Nr. 8661, 20.08.1592, Urk. Nr. 6477, Juz, Hainrich, 154v, 175r, 186r, 192r 27.06.1577, Urk. Nr. 7107, 28.02.1579, Juz, Hanns, 150r, 154v, 161r, 169r, 176v, 194v, Urk. Nr. 7109, 26.09.1588, Urk. Nr. 5830, 195r, 195v, 200v 26.09.1588, Urk. Nr. 9001, 03.02.1614, 3r, Juz, Joß, 115v, 153v, 157r, 163r, 171r, 174v, 76r, 77v, 145r, 286v 191r, 202v Hermes, Leonhardt, 118v Hermes, Peter, 118v K Herschst, Christan, 119r Kärglin, Bartlin, 132r Hilbi, Matheis, 195r Kaiser, Anthoni (Kayser), 146r, 146v, 159r Hilleprandt, Ludwig, 212r Kathurer, Christian (Cathurer), 153r, 157r, Hoch, Georgius, Notar des kaiserlichen Kammer- 165r, 165v, 169v, 198r, 201r gerichts, 19v

Personenindex 295 Katurer, Anthoni (Kathurer) 164r, 164v, 167r, Küen, Hanns (Kien, Kuen), 196r, 196v 181v Kuen, Hanns, Bludenz, 132r Kaufman, Hanns, 33v Kuen, Hans, Zalans, 124r Kayser, Adam, 184r Kuen, Ulrich, 124r Kayser, Hanns (Kaiser, Kaißer), 161v, 167v, Künig, Joß, 142r 174r, 174v, 176v, 187r, 196r, 205r Kun, Augustin, 114r Keesenhamer, Christan, 129v Keller, Hans, Nuders, 271v L Keller, Hans, Stuben, 97r Ladman, Frannz, Landvogt in Vaduz, urkundlich Keller, Joß zum, Vorgesetzter des Tals Montafon, erwähnt in VLA, Urk. Nr. 3064, 10.04.1549 urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Nr. 5872, (Ladtman) 23v, 24r 01.10.1612, 62r, 64v Ladner, Geörg, 115r Kergli, Hainrich, 126r Laferin, Dorothea, 209v Kergli, Jäckhlin, 126r Lampart, Hanns, Müller, 116r Kergli, siehe auch Kärglin Lampart, Martin, 200v Kessler, 102r Lampart, Thoni, 210v Kessler, Christian, 126r Lang, Hans, 74r, 215v Keßler, Bleßin, 154v, 171v Lang, Michael, 234v Keßler, Hanns (Kessler), 147v, 154r, 168v, Lang, Tänzen, 215v 169v, 170r, 172r, 173r, 196r, 196v, 205r Lärch, Schwarzer, 120v Keßler, Jacob, 208r Laxner, Bernhardt, 125v Keßler, Jäckh, 109v Laxner, Christoff, 126v Keßler, Marx, 115v, 197r Laxner, Wolf, 68r Keßler, Michael, 154r, 162r, 180v, 183r Laz, Hainz von, 225r Keßler, Peter, 147v, 169v Lazer, Hanns, 197r, 201v Khüeni, Hanns, Nüziders, 23r Lazer, Michael, 154r, 162r Khuen, Thoni (Kuen), 142v, 208v Lenhardt, Hanns, 124r Kieni, Hainrich, 98v Lentsch, Christa, 210v Kinßeisen, Hanns, 266v Lentsch, Jacob, 124v Klawot, Durig, 212v Lentsch, Peter, Vorgesetzter des Tals Montafon, Kobil, Hanns, 119r urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Nr. 5872, Koch, Hanns, 104r 01.10.1612, 62r, 64v, 120v Koch, Severinus, 116v Lenz, Clauß, 99r Köbel, Medardus, 82r Lerch, Hanns (Lärch), 115r, 115v, 156r Köbl, Hanns, 82r Leu, Hans jun., 108r Koler, Christian, 135v Lew, Christoff, 145r Koler, Clauß, 127v, 130r, 131r Lew, Hanns, 207v Koler, Eberhardt, 121v Lewe, Hans von der, 106v, 107r Koler, Hanns, 119v, 136r Lewe, Ruedolf von der, 113r Koler, Leonhardt, 108v, 130v, 131v Lewe, Ulrich von der, 107r Koler, Thoman, 129v, 136v Lienlin, Domainig, 217r Koller, Lienhardt, 21r Liephart, Newle, 123r Kolp, Lenz, 98r Lindau, Ludwig von, Abt von Churwalden Kolp, Lorenz, Zoller in Bludenz, urkundlich er- (1461-1488), 272v, 274v wähnt in VLA, Urk. Nr. 10290, 30.07.1657, Linser, Clauß, 96v, 100v 68v, 70v, 86v Linser, Henßle, 97r, 97v Kolp, Martin, 123r Lorenz, Clauß, 122v, 234v Krölli, Henni, 266v Lorenz, Hanns, 110r, 129r, 132r, 215v

296 Personenindex Lorenz, Joß, 110r Matheuz, Ulrich, 213v Lorenz, Peter, 105v, 132v Mathew, Georg, 119r Lorez, Jacob, 215v Matle, Hainrich, 134v Lorünser, Christa, 125v Matt, Christan, 129v Ludi, Oschwald, 136r Matt, Claß, 195v Ludwig von Lindau, siehe Lindau Matt, Geroldt, 111r, 133r Luz, Anthoni, 157r, 167v, 170v, 194r Matt, Hanns (Mat), 110r, 127v, 131v, 133r, Luz, Christan, 145r, 155r, 165r, 186v, 199r, 133v 201v, 205v Matt, Jakob (Mat), 108v, 129v Luz, Hanns, 149v, 153v, 157r, 157v, 158r, 160v, Matt, Schweykart, 110v 171v, 172r, 172v, 176r, 176v, 179r, 179v, Matt, Ulrich, 117v, 126v 181v, 197v Maurer, Christian, Sägenschmid, 146v, 150v, Luz, Lienhardt, 152v, 155r, 165v, 171v 151r, 153v, 157r, 157v Luz, Sylvester, 148r, 149r, 160v, 161v, 192r, Maximilian I (1459-1519), röm. dt. Kaiser 192v (1508-1519) Luz, Vest, 205r http://d-nb.info/gnd/118579371 Luzi, Lorenz, 119v HLS: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/ Luzin, Elsa, 186r D29210.php, 30v, 31r, 35v, 79v Maximilian III (12.12.1558-02.11.1618), Erz- M herzog von Österreich (1558-1618) Madnig, Aberle, 117r http://d-nb.info/gnd/11880099X, 1r, 41r, Manall, Caspar, 217v 62r, 72v, 76r, 86v, 145r, 227r, 228v, 229r, Manall, Tschann, 210r 240r Mangein, Christa, 120r Mayer, Adam, 191v, 198r Mangein, Friederich, urkundlich erwähnt in Mayer, Claß, 147v, 154r, 157v, 167r, 181r, VLA, Urk. Nr. 6499, 19.01.1502, 79v 182r, 185v, 189v, 190r Manginin, Agta, 214v Mayer, Clauß, 146v Manogg, Georg, 130r Mayer, Hanns, 143v, 150v, 164r, 178v Manogg, Hans, 110r, 224r Mayer, Lorenz, Geschworener des Kirchspiels Manogg, Leonhardt, 109r, 127v, 130v Nenzing, 145r, 176r Manogg, Ulrich, 21v, 110v Mayer, Lucas, 147r, 149r, 152v, 154r, 156r, Marckh, Anthoni, 107r 158r, 159r, 161r, 163v, 164r, 166v, 168r, Marckh, Graf (Märckh), siehe Ems, Marx 170r, 172v, 175r, 175v, 177r, 178r, 178v, Sittich von 180v, 183r, 183v, 184r, 187r, 187v, 188r, Marckh, Martin, 124r 189v, 190r, 190v, 191r, 194r, 196v, 197r, Marckh, Wilhelm, Vorgesetzter des Tals Montafon, 201r, 201v, 202r, 204v, 205r urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Nr. 5872, Mayer, Stoffel, 146r, 147r, 150v, 160r, 161r, 01.10.1612, 62r, 64v 163r, 168r, 189r, 189v, 190v, 192v, 194r, Marquardt, Altammann in Nüziders, 23r 200r Marquart, Balthassar, 98v Mayer, Tobias, 145r, 163v, 177r, 191r, 193v Marquart, Peter, 129r Mayerin, Elisabeta, 159r Marte, Christa, 129r Mechel, Jeri, 106v Marte, Hainrich, 103v Messerschmidt, Ulrich (Messerschmid), 158r, Marte, Lenz, 115r 204r Martin, Joß, 130v, 233r Mezger, Hanns Hainrich, kaiserlicher Notar Martin, Sebastian (Marte), 110v, 136v (Lanius), 27r, 27v Martin, Thoman, 70v Mezler, Hanns, 104v Mataw, Gabriel, 132v Michel, Peter, 107v Mathaw, Henßle, 118v Michloten, 273r

Personenindex 297 Michlott, Thoman, 214r Müller, Bartlome, 149v, 153r, 159r, 163r, 165r, Möhr, Michael, 116r 165v, 166v, 172r, 179r, 181v, 183r, 193v, Monckh, Hanns, 235r 197r Montfort, Grafen von Müller, Christa, 135r Hugo XIII (gest. 1491), Graf von Montfort Müller, Clauß, 224r zu Argen, Herr zu Rotenfels, Prättigau und Müller, Hans, Bürs, 114r Davos, urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Müller, Hans, Klösterle, 100r Nr. 8065, 27.04.1447 Müller, Hanns, Dalaas, 106r http://d-nb.info/gnd/137431740, 281v Müller, Haynß, 115r, 224v Rudolf IV (mind. 1357-1390), Graf von Müller, Joß, 81v Montfort-Feldkirch, Domherr und Domprobst Müller, Lienhardt, 99r in Chur, verkaufte Feldkirch 1375 an Öster- Müller, Oschwald, 102r, 102v, 104r reich, weil er keine direkten Nachkommen Müller, Wille, 101r hatte, urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Nr. Mueßhardtin, Eva, 74r 7859, 01.08.1343 Mugg, 273r http://d-nb.info/gnd/137432151, 261r, Mugg, Thoni, 120r 262r, 262v, 263r Mull, Christa, 118r Ulrich II (gest. 1350), Graf von Montfort- Mull, Clauß, 117v, 118r Feldkirch, erwähnt in mehreren Urkunden Mull, Hainrich 117r im VLA im Zeitraum von 1331-1343 (1352 Mull, Hanns, 118r als verstorben erwähnt) Mull, Ruedolf, 118r http://d-nb.info/gnd/137432224, 263v, 264r Mull, Ulrich, 117r Wilhelm VIII (gest. 1483), Graf von Mont- Murgel, David (Mürgel), 227r, 227v, 228r fort zu Werdenberg, erwähnt in mehreren Murmanne, Anna, 120v Urkunden im VLA im Zeitraum von 1463- Musch, Tschann, 216r 1473, http://d-nb.info/gnd/137512430, Mutter, Allgasst, 235r Register S. 2, 94v, 282r, 282v Mutter, Bartle, 111v Morenz, 110v Mutter, Clauß, 130r, 131r, 233r Morize, Simon, Zeuge, 64v Mutter, Hainrich, 126r Morser, Ulrich (Morßer), 118v, 130r Mutter, Hainz, 109v Mört, Andreas, 155r, 159v Mutter, Hanns, 131r Mört, Christian, 156v Mutter, Hartman, 126r Mört, Conrad, 146v, 155r, 156r, 159r, 163r, Mutter, Palle, 142v 167v, 173r, 175v, 181r, 192v, 197r, 205v Mutter, Peter, 100r Mosst, Conradt, 147v, 151r, 157v Mutter, Viner, 22v Mosst, Thoni (Most), 156r, 160v, 165v, 166r, 166v, 181r, 190r, 205v N Most, Fabian, 151v Nann, 217r Most, Hanns, 113r, 154v, 161r, 164r, 166v, Nann, Thöni, 120r 167r, 167v, 169v, 190r, 199r Nann, Tschann, 120r Most, Jacob, 151r, 157v, 169v Nann, Ziprien, 213r Most, Joß (Mosst), 147r, 149r, 153v, 159r, 160r, Nasal, Johannes, 116r 160v, 164v, 176v, 186r, 189r, 189v, 191r, Nasall, Adam, 116r 196r, 202v Nasall, Anthoni, 150r, 159v Most, Martin (Mosst), 151r, 197v Nasall, Clauß, 109r, 128r, 130v, 131v, 132v, Most, Steffen (Mossten, Mosten), 157r, 159r, 134r 164v, 166r, 178r, 181r, 186r, 187r, 192r, Nasall, Georg, 150v, 151r, 164r, 178r, 183v, 197r 185v, 186r, 201v Most, Thew (Thaw), 157r, 202r

298 Personenindex Nasall, Hanns, 150r, 152v, 157r, 160r, 161r, O 164r, 167r, 185r Öga, Christan (Oega, Oegen), 174v, 180r, 182v, Nasall, Jacob, 149v, 150r 202v Nasall, Ulrich, 130v Oschwald, Clauß, 115r, 121r Nasallin, Catharina, 194r Oschwald, Mathias, 106v Nasallin, Eva, 151r, 153r, 161v, 164r, 167r, 201v P Nasallin, Treina, 184v Packhin, Anna, 122v Nauderßer, Christian, 106r Pale, Christa, 125v, 126v Nauderßer, Gorius, 100r Pale, Wolf, 123v Nauderßer, Hans, genant Assmann, 107v, 234v Palin, Eglin, 132r Nayer, Christian (Neyer), 125v, 127r, 210r Pappuß, David, von Tratzberg, Hauptmann, Nayer, Peter, Vorgesetzter des Tals Montafon, ur- Vogteiverwalter der Herrschaften Bludenz und kundlich erwähnt in VLA, Urk. Nr. 5872, Sonnenberg, urkundlich erwähnt in VLA, 01.10.1612 Urk. Nr. 3112, 02.10.1606, Urk. Nr. 604, (Neyer), 62r, 64v, 78v, 144r, 212r 10.11.1608, Urk. Nr. 6819, 11.09.1612, Negele, Peter, 200v Urk. Nr. 5872, 01.10.1612, Urk. Nr. 5882, Neßter, Georg, 107r 11.11.1615 Nett, Andreas (Nött), 170v, 174v (Bappus, Bappuß, Pappus), 2r, 3r, 4r, 7v, Neuburg, Hans der Ältere (1402-1482), Thumb 8r, 10v, 35v, 41r, 51r, 62r, 72r, 72v, 75r, von Neuburg, Hofmeister bei Graf Ulrich von 75v, 76v, 77v, 96r, 125v, 144v, 225v, 226v, Württemberg, ab 1462 in bayrischen Diensten, 231v, 286v http://d-nb.info/gnd/138625328, 280r Pargerer, Durig (Bargeer), 124r, 124v Newhauß, Hanns das, 81v Parfoss, Hanns (Parfos), 81v, 105r Neyer, siehe auch Nayer Paulus von St. Viner, siehe St. Viner Neyer, Andreas, Rotgerber, 68v Payer, Andreas, 99r Neyer, Daniel, 127r Penz, Claß, 113r Neyer, Geörg, 71r Penz, Conradt, 134v Neyer, Hanns, 126r, 127r, 215r Penz, Leonhardt, 98v Neyer, Jacob, 145v, 147v, 148v, 156v, 168v, 178r, Penz, Rüedi, 112v, 113r 178v, 186r, 189v, 198r, 203r, 203v, 204v Penz, siehe auch Benz Neyer, Lenhardt, 127r Pfefferkhorn, Christian, 119r Neyer, Rudolf, 208v Pfefferkhorn, Georg, 207v Nezer, Antoni, 120v Pfefferkhorn, Hanns, 128v Nezer, Hanns, 78v, 144r Pfefferkhornns, Ruedolff, 119r Nezer, Joß, 121v, 141r Pfeyffer, Hans, 121r Nezer, Ulrich, 78v, 144r Philipp, Martin, 181r Nigglawell, Hännßle, 213r, 215v Pipp, Hännßle, 211v Nigglawell, Peter, 141r Pitsch, Clauß, 215r Nigglin, Tschann, 122v, 208v Pitschnaun, Clauß, 120r Nitsch, Leonhardt, 196v Plan, Hans, 142v, siehe auch Von Plan Nuderßer, Hanns, 131v Planckh, 283v Nuspom, Valentin, 115r Planckh, siehe auch Blanckh Nuspomer, Hanns (Nußbomer, Nußbommer), Plangg, Jacob, 127v 151r, 158r, 163v, 166v, 187v, 189r, 196r, Porg, Hainrich, 82r 200r, 201v Porg, Ulrich, 82r Nußiggel, Maysch, 217r Porg, siehe auch Borg Potin, Annele, 211r

Personenindex 299 Pott, Ulrich, 122r Putsch, Hänßle (Butsch), 109r, 110r, 133r, 133v Prügel, siehe auch Brügel Putsch, siehe auch Butsch Prügel, 113v, 133v Putterich, Caspar, 213v Prügel, Hanns, 127v, 134r Prügel, Conradt, 130v R Prugg, Veit, 130v Rainoldt, Anna, 229r Prunnenfeldt, Hanns von, 266v Rainoldt, Bartlome, 229r Prunnenfeldt, siehe auch Brunnenfeld Rainoldt, Friderich, 229r Puckhel, Clemens, 125v Rainolt, Bartlome sen., 229r Puckhel, Kropf, 129r Rainolt, Christoff, 229r Puckhl, Joß, 141v Rainolt, Joß, 229r Puckhl, siehe auch Buckhl Rainolt, Sigmund, 229r, 229v Puechett, Domenig, 211r Rambschwag, Ulrich, Hans, von 114r Pückhel, Bernhardt, 109v Ramschwag, Hector von, zu Siegberg, Vogtei- Pückhel, Clauß, 127v verwalter der Herrschaft Bludenz, erzherzog- Pückhel, Hanns, 128v licher Rat, erwähnt in zahlreichen Urkunden Pückhel, Peter, 128r, 133v, 141v des VLA, ab 10.01.1559-24.12.1603 Pückhel, Stoffel, 111r, 113r HLS: http://www.hls-dhsdss.ch/textes/d/ Pückhel, Ulrich, 141v D20305.php, 20r, 21r, 75v Pückhel, Wälli, 130r Raup, Hanns Thoman, 72r Pückhl, Christan, 110v Rebknecht, Ulrich, urkundlich erwähnt in VLA, Pückhl, Henßle, 108v, 110r Urk. Nr. 4976, 25.02.1493, 128r Pückhl, Willi (Puckhel, Pückhel), 109r, 130r, Rechberg, Hans von (1410-1464), Ritter 133r, 134r http://d-nb.info/gnd/118974106 Püg, Christian, 106r HLS: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/ Püg, Hanns, 109r D19726.php, 280r Püg, Lorenz, 125v Reckh, Geörg, urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Püg, Oschwald, 111v Nr. 5674, 14.07.1505, 214r Püg, Stoffel, 110v Reckh, Mang, 209v, 213v Püg, Uli, 109r, 109v, 133r Reckh, Vestlin, 214r Püg, siehe auch Büg Reichart, P., 93r Pürckhli, Jöri, 113r Reichlin, Bernhardt, 98v Pürckhli, Ulrich, 112v Reisch, Christian, 146r, 147v, 160v, 190v, 192v, Pürckhli, siehe auch Bürckhli 203r Pürßer, 95r Reisch, Leonhardt, 196r, 196v Pürßer, siehe auch Bürßer Reisch, Stoffel, 195r, 195v, 196r Pug, Michael, 127r Reütenberger, Hubmeister in Feldkirch, urkund- Pug, siehe auch Bug lich erwähnt unter dem Namen Riedenbur- Punns, Sigmundt von, 113r ger, bzw. Rietenburger, Ernst in VLA, Urk. Purtscher, siehe auch Burtscher Nr. 1633, 24.04.1446, Urk. Nr. 5363, Purtscher, Christa, 142r 05.05.1446, Urk. Nr. 3601, 27.03.1447, Purtscher, Clemenz, 112r 285v Purtscher, Geörg, 218v Reüz, Bartlome, Landammann der Herrschaft Purtscher, Hanns, 150v, 177v, 188r Sonnenberg, urkundlich erwähnt in VLA, Purtscher, Joß, 101v, 106r, 142v Urk. Nr. 604, 10.11.1608, Urk. Nr. 6818, Purtscher, Peter, 101v, 102v 01.07.1611, Urk. Nr. 4379, 11.11.1612, Purtscher, Thoni, 103r, 103v 3v, 41r, 45r, 108v, 236r Putsch, Clauset, 110r Reüz, Daniel, 99v

300 Personenindex Reüz, Georg, 134v Schalhardt, Georg, 225r Reüz, Hainrich, 99r Schalhardt, Hainrich, 105r Reüz, Hanns, 99v Schalhart, Michael, 155r Reüz, Leonhardt, 99r, 117r Schaller, Martin, 105r Riedman, Jacob, 136v Schallhardt, Lenhardt, 200v Rieh, Albrecht, 118r Schallner, Christan, 210r Rius, Joß, 117v Schallner, Georg, 107v, 108r Rodam, Joß, 212r Schapler, Hanns, 98r Rodigier, Clauß, 210v Schapler, Jacob, 122v Rodigier, Mang Joß, 210v Schapler, Mang, 122v Roegglin, J., 287v Schapler, Stoffel, 122v Rud, Forstdiener in der Herrschaft Sulz, 21r, 21v Schapler, Ulrich, 122v Rudigier, siehe Rodigier Schaplerin, Liesa, 122v Rudolf II (1552-1612), röm. dt. Kaiser Schechtle, Hanns, 145v http://d-nb.info/gnd/118603701, 227r Schechtlin, Hanns, 166r, 166v, 167v Rudolf von Ende, siehe Ende Schederer, Christian, 156r Rüd, Peter, 82r Schedler, Christa, 114v Rüdberg, 67r Schedler, Hanns, 119r Ruede, Jos, 136r Schedler, Jos, 213v Rüedi, Erhardt, 135v Schedler, Mäng, 112r, 114v Rüedi, Hans, 209r Schedler, Maximilian, Pfarrherr in Haunoldstein, Ründener, Michl, 112r 112r Rüz, Clauß, 113r Schedler, Oschwald, 141v Rüz, Hanß, 113r Schedler, Steffan, 194v, 195r Ruggaliner, Ulrich, 126r Schellenberg, Gabriel Dionißi von (gest. 1606), Rum, Hanns, 74r Vogt und Rat der Herrschaften Bludenz und Ryffenberg, Hainrich von, 130r, 131r, 131v Sonnenberg, urkundlich erwähnt in VLA, Urk. Nr. 10247, 12.09.1605, 72r, 74v, 75v S Scherer, Bleßin, 169v, 173v, 183v, 188r, 189v, Säger, Martin, 130r 191r Saler, Hainz, 218r Scherer, Hainrich, 126r, 169r, 173v, 174r, 185v, Salomon, Christian, 112r 186v, 187r, 200v Salzgeber, Christa, 121v, 171r, 218r Scherer, Hanns, genannt Schlach In Hauffen, Salzgeber, Claß, Geschworener des Kirchspiels 146v, 148v, 156v, 172v, 175r, 175v, 185v, Nenzing, 145r, 152v, 159r, 162r, 164v, 197r 176v, 187v, 194r, 197r, 204v Scherer, Mathias, 146v, 162r, 163r, 167v, 172r, Salzgeber, Hanns, 148r 183r, 188r, 202r, 203v Salzgeber, Hanns, Nenzing, 170r, 170v, 177v Scheterer, Hieronimus (Scheter, Schetterer), Salzgeber, Hanns, Schruns, 123r 147v, 152v, 153r, 155v, 157r, 167r, 168v, Salzgeber, Michael, 116r 169v, 170r, 181r, 186v, 191v, 196v Salzgeber, Peter, 148r, 150v, 191v, 210r, 218r Schetterer, Hanns, Sägenschmid, 116r Salzgeber, Ulrich, 152r, 177r, 184r, 189r, 197v, Schgach, 177r, 196v 203v, 205r Schgach, Claß, 158v Salzman, Hanns, 104v Schgach, Hannß, 203v Sander, Tschann, 119v, 122r Schgach, Haynz, 115v Sayler, Jacob, 110v, 136v Schgach, Moriz, 162v, 182v Schalener, Lienhardt (Schiläner), 103v, 104r, Schgach, Steffen, 156r, 161v, 166r, 168r, 170v, 106r 197v, 205v

Personenindex 301 Schgach, Stoffel, 171r Schrof, Welti, 119r Schgächin, Margreta (Schgachen), 162v, 182v Schroff, Hainz, 213r Schguw (Tschgur), 216r, 216v Schuechmacher, Hans, 151v, 152r Schierßer, Hanns (Schierser, Schiersser), 146v, Schuechter, Hanns, Zeuge, 65r 159v, 162v, 163r, 166v, 167v, 190r, 197v, Schueler, Christian, 95v 204v Schueler, Hanns, 96v, 105r Schlach In Hauffen, siehe Hans Scherer Schueler, Leonhardt, 133r Schlater, Hanns (Schlatter), 70v Schueler, Lienhardt, 68r Schlechtin, Hanns, 163v Schueler, Martin, 142v Schlechtlin, Lorenz (Schechtlin), 148v, 172v, Schurmb, Clauß von, 217r 203r Schwarzer, Lärch, 120v Schlegel, Caspar, 119v Schwarzman, Casparle, 122v Schlichtig, Leonhardt (Schlüchtig), 119r Schwarzman, Christian, 118r Schlichtig, Schwickher, 118v, 119r Schwarzman, Hanns, 118v Schluchtig (Schlichtings), 130r, 283v Seeberger, Andreas, 99r Schlüchtig, Hanns, 119r Seeberger, Johannes, 116v Schmid, Aegidius, 116v Seeberger, Joß, 135r Schmid, Caspar, 98v Seelin, Christa, 141v Schmid, Christian, 181v Seeli, Marckh, 135r Schmid, Conrad, 82r Seger, siehe Säger Schmid, Crömer, 82r Selffan, Heinns in, 217r Schmid, Hanns, Messmer, 147r, 161r, 162v, Selffen, Hanns, 212r 183r, 202r, 204r Selffen, Jocham, 211v Schmid, Leonhardt, 116v Senser, Christan, 129v Schmidin, Ellsa, 109v Sep, Ulrich, 110v Schmidlin, 101r Sepp, Hanns, 98r Schmidt, Willin, 110v Sibenthaler, Bernhardt, 184r Schmuckher, Nigger, 100v Sigberg, 109r Schnarpfin, Magdalena, 210v Siglär, Friderich, 119r Schneider, Conradt, 133v Siglärin, Annen, 283v Schneider, Hainrich, 132r Sigmund (26.10.1427-04.03.1496), Erzherzog Schneider, Hanns (Schneyder), 129v, 130r, von Österreich (ab Dez. 1477) 133r, 133v, 134r, 233r http://www.kirchenlexikon.de/s/sigismund Schneider, Peter, 109v _v_oe.shtml, 40v, 67v, 80v, 271v, 285r Schneider, Wielandt, 101v Simon, 135v Schnezer, Andreas, 125v Sond, Jorri, 213r Schnopp, Gallus, 149v, 156r, 185v, 190r, 204v Spanner, Christian, 98r Schoder, Balzer, 214v Sparr, 130v, 283v Schoder, Bernhardt, 123v Sparr, Hanns, 128r Schoder, Leonhart, 124v Sparr, Leonhardt, 133r Schoder, Tschann, 122r Sparr, Simon, 131r, 131v, 133r, 133v, 233r Schop, Hainrich, 132r Spieß, Thöni, 112v Schop, Peter, 136v Springlin, Bartlome, 155v Schrayger, 120v Springt, Ammann, 33v Schreyger, Georg, 120r Stadl, Joß, 110v Schreyger, Hans, 120r Staiger, Lienhardt, 166r, 182v, 197v, 203v Schreyger, Martin, 120r Stain, Ulin vom, 108v Schreyzer, Hanns, 126v Stainmänin, Ellsa, 208v Stainmehr, Peter, 215r

302 Personenindex Stainmer, Bernhardt, 78v graf im Klettgau (1566-1572), erwähnt in Stainner, Christan, 209r mehreren Urkunden des VLA, ab 1566-1572, Stainner, Jacob, 208v 22r Stainner, Ludwig, 208v Karl Ludwig (1560-1617), Graf von Sulz, Stainner, Thoman, 208v Herr zu Vaduz, Schellenberg und Blumenegg, Stammehr, Christa, 142v Landgraf im Klettgau, Sohn Alwig XI (siehe Stampfer, Peter, 95v, 98r oben), erwähnt in mehreren Urkunden des Stampfer, Ulrich, 130r, 134r, 135v VLA, ab 1572-1600, Starchel, Thoni, 212v http://d-nb.info/gnd/136863655 Stauder, Christan, 81v Rudolf V, Graf von Sulz, Vogt in Vaduz und Stemmer, Bernhard, 144r Blumenegg (seit 1507), Landvogt im Klettgau Stew, Hanns, 214v (1493-1535), erwähnt in mehreren Urkun- Stew, Tschann, 135v, 136r den des VLA, ab 1508-1513, 30v, 31r, 32r, Stewin, Anna, 214r 32v, 33r, 33v, 34r, 35v Stockher, Albrecht (Stockhen), 151v, 154v, Sulzberg, Herren von 161r, 172r, 201v Hermann, Herr von Sulzberg, urkundlich Stofflet, Clauß, 122v erwähnt in VLA, Urk. Nr. 10010, Stoss, 115r 01.05.1356, 264r, 265r Stoss, Adam, 169r, 174r, 176r, 206r Johann, Herr von Sulzberg, urkundlich Stoss, Hanns, 147r, 156v, 170v, 171r, 174v, erwähnt in VLA, Urk. Nr. 10010, 178v, 180r, 183r, 195v 01.05.1356, 264r, 265r Stoss, Joß, 153r, 154r, 155v, 162v, 170r, 191v, Summereysen, Leonhardt, Senseschmid, 68r 198v, 206v Sutterin, Ells, 266v Stoss, Martin (Stoß), 171v, 173v, 176r, 176v, 184v, 187r, 200r, 206v T Stoss, Mathiß, 200r Täscher, Hanns, 216r, 216v Stoss, Simon (Stoß), 173v, 174r, 185v, 186v, Täscher, Peter, 216r 200v Täscher, siehe auch Tescher Stoss, Theiß, 206r Taforna, Hanns (Tavorna), 109r, 111r Stoß, Caspar, 185r Tagwercher, Lorenz, 68r Stoß, Gilg, 185r Taler, Leonhardt, 119v Stoß, Peter (Stoss), 173r, 187r Taluw, Christa, 124v Straub, Claß, 204r Tannschott, Georg, 132r Straub, Gallus, 204r Tantschott, Caspar, 71v Strobel, Caspar, 11r Tantschott, Rochus, 68v Strolz, Caspar, 147r, 149r, 156v, 161v, 163r, Tascher, Joß, 121v 168r, 170v, 177v, 180v Teller, Hannß, 110v Strub, Hanns, 74r Tescher, Berchtoldt, 208r Studerin, 110v Thöni, Tschann, 120r Stülz, Jacob (Stilz), 96v, 97r, 97v Thoma, 217r Sturm, Laurenz, 209r Thoma, Berchtold, 216v, 217r, 217v St. Viner, Erhardt von, 283v Thoma, Christa, 121r St. Viner, Hanns von, 268v Thoma, Dominicus, Pulvermacher, 73r St. Viner, Paulus von, 110r Thoma, Fluri, 208r Sudrell, Hanns, 98r, 131r, 132r Thoma, Ulis, 216v Sugg, Hanns, 106v Thoman, Hanns (Thoma), 217r, 217v Sulz, Grafen von Thoman, Simon, 98r Alwig XI (gest. 1572), Graf von Sulz, Herr Thomas, 97r zu Vaduz, Schellenberg und Blumenegg, Land- Thoni, Peter, 211r

Personenindex 303 Thurnass, Christian, Richter in Galtür,(Dürneß), Tschol, Hainrich, 123r 51r, 52r Tschol, Hanns, 119r Thurnus, Lenz, 73v Tschol, Jacob, 118v Thurnußin, Nesa, 216r Tschol, Peter (Tscholl), 23r, 23v, 132v Tiefenthal, Hanns, 115r Tscholl, Lenhardt (Scholen), 105r, 105v Tiefenthaler, siehe auch Diefenthaler Tschött, Hans Georg, 71v Tobler, siehe auch Dobler, 102v, 103r Tschütscher, Allgast, 23r Tobler, Ulrich (Dobler), 166r, 169r, 171r, 171v, Tschütscher, Georg, 23r 206r Tschug, 105r Tönz, Ludwig, 74r Tschugg, Andreas, Zeuge, 64v Torgglin, Jacob, 125v Tschugg, Bernhardt, 209r Trachßel, Christan, 130v Tschuggmell, Caspar, 107v Trächßel, Hannßle, 129v Tschugmell, Hannß, urkundlich erwähnt in Trechßel, Ulrich (Trächsel), 109r, 131r VLA, Urk. Nr. 7837, 11.11.1627, 116v Trechßel, siehe auch Drechßel Tschymot, Dürig 121r Trißner, 283v Tschynneten, Leonhardt, 118r Tschabrunn, Andreas, 171v, 174v, 200r Tünnser, Caspar, 114v Tschabrunn, Hainrich, 185r, 200v Türig, Christa, 125r Tschabrunn, Jacob, genannt Tüntel, 146r, 152r, Türtscher, Anderle, 111r, 111v 158r, 160v, 162r, 165v, 168v, 178v, 187v, Türtscher, Christian, 109v 192r, 192v Tschabrunn, Jakob jun., 161r, 175r, 177r U Tschabrunn, Leonhardt, Geschworener des Überlauzer, Joß, 107r Kirchspiels Nenzing (Tschabrunner), 145r, Ulen, Peter, 209v 147v, 148r, 153v, 161r, 173r, 180r, 187v, Ulle, Simon, 193v 189r, 198v, 205v Urich, Jacob, Ammann und Richter auf Tannberg, Tschabrunn, Thoman, 176r 12v Tschafall, Christian, 115v Tschaggmottin, Christina, 141r V Tschamon, Andres, 146r, 160v, 174v, 181r, Valew, Claß, 99r 192r Vanier, Joß, 210v Tschamon, Christian, 146r, 146v, 150r, 152r, Vawang, Bernhardt, 209r 152v, 158v, 161r, 161v, 170r, 186r, 186v, Veldi, Caspar, 131r, 133r 189v, 191v, 192r, 193v, 198r Veldi, Michael, 130v Tschamon, Hainrich, 155r, 160r, 160v, 169v, Velli, Hanns, 152v 181r, 188v, 190v, 191v, 192r Vezi, Paule, 119r Tschamon, Marx, 154r, 155v, 169v, 191v, 202r Vezin, 118v Tschamon, Peter, 184v, 194v Vicenz, Jos, 214v Tschamonin, Anna, 193v, 197r, 199r, 201r Viel, Bartlome, 122r Tschamonin, Treina, 153v, 202r Viel, Clauß, 213r Tschamonin, Vreina, 152v Vincenz, Hainrich, 214v Tschankhlaster, Hainrich, 211v Vincenz, Hanns, 117r Tschann, Hanns, 214r Vinier, Joß, 122r Tschann, Joß, 121r Vintler, Christoff, von Plätsch (1540-1614), Tschann, Ulrich, 109v erzherzoglicher Regimentsrat und Hofkammer- Tschannd, Thoni, 119v präsident in Innsbruck (1596-1614), 3r Tschannot, Henni, 213v Visch, Jacob, 123v Tschitscher, Georg, 70v Visch, Lorenz, 113r Tschohl, Franz, 215v Vischer, Ulrich, 109v

304 Personenindex Vitter, Georg, 98v Wegg, Simon, 146v Vogelsangin, 266v Weinman, 283v Voglman, Hanns, Messerschmid, 68v Weißkopf, Thomas, Gerichtsanwalt im Stanzertal, Von Bunnen, 283v 9r, 11r, 49v Von Panckh, Caspar, 114r Welltin, Hannß, 71r, 126r Von Panckh, Lorenz (Banckh), 128r, 129v, Welte, Hanns (Welti), 124r, 126r 133v Welti, Wendelin, 132r Von Plan, Hanns, 121r, siehe auch Plan Weltin, Annen, 124r Vonier, Allina, 121r Werdenberg-Heiligenberg, Grafen von Vonier, Henßle, 121r Albrecht der Ältere (1349-1419), Graf von Werdenberg-Heiligenberg in Bludenz, erwähnt W in mehreren Urkunden des VLA im Zeit- Wachter, 273r raum von 1382-1420 Wachter, Bernhardt, 214r http://d-nb.info/gnd/138334773 Wachter, Hans, Zeuge, 64v 5r, 6r, 46r, 46v, 70r, 246r, 246v, 247r, Wachter, Mang, 211v 247v, 248r, 248v, 249r, 249v, 250r, 250v, Wachter, Mathias, 214r 251r, 251v, 252r, 252v, 253r, 253v, 254r, Wachter, Ruedolf, 123v, 124r 255r, 255v, 256r, 256v, 257r, 257v, 258r, Wachter, Salomon, 214r 258v, 259r, 259v, 260r, 260v, 261v, 265r, Wachter, Thoni, 98v 266v Wachter, Tschann Heinrich, 129r Werdenberg-Sargans, Grafen von Wagner, Andreas, 101v, 102r Georg II oder Jörg (bezeugt ab 1425; gest. Wagter, Antoni, 116v 1504), Graf von Werdenberg-Sargans, der Waldburg-Sonnenberg, Truchsessen von, Letzte seiner Linie, verkaufte 1455 die Herr- Eberhard I (1424 –22.09.1479), Truchsess schaft Sonnenberg im Walgau, erwähnt in von Waldburg-Sonnenberg (ab 1455), Vogt in mehreren Urkunden des VLA im Zeitraum Feldkirch 1450, 1. Reichsgraf ab 1463, 40v, von 1453-1482, HLS: http://www.hls-dhs- 110r, 271r, 272v, 273r, 273v, 274r, 275v, dss.ch/textes/d/D17013.php 276v, 277v, 278r, 278v, 279r, 280v, 281r, http://d-nb.info/gnd/138821267, 40v, 275r 281v, 282r, 283r, 284r, 284v Heinrich IX (II), Graf von Werdenberg- Waldner, Cuenen, 105r Sargans, Vater von Georg II und Wilhelm II, Waldner, Hänßle, urkundlich erwähnt in VLA, erwähnt in mehreren Urkunden des VLA Urk. Nr. 10046, 25.05.1453, 123v im Zeitraum von 1395-1446, 275r Waldus, 215r Rudolf IV (gest. 1361), Graf von Werdenberg- Walh, Hainrich, 134r Sargans, Vormund der drei Söhne seines Bru- Wallßer, Gorius, 107r ders Hartmann III von Werdenberg- Sargans- Walser, Leonhardt (Walßer), 107r, 142v Vaduz, 46r, 246r, 251r, 252r, 253r, 264v, Walßer, Christa, 119r 268r, 269v Walßerin, Anna (Walserin), 148v, 151v, 160r, Wilhelm II, Graf von Werdenberg-Sargans, 172v, 187v, 189v, 202v erwähnt in mehreren Urkunden des VLA Walter, Rüede, 97r, 97v im Zeitraum von 1453-1463, 40v, 271v, Wanger, Andreas, 101v 272v, 275r Wanger, Peter, 104r, 106r Werdenberg-Sargans-Vaduz, Grafen von Wangnerin, Ellsen, 103r Hartmann I (gest. 1354), Graf von Werden- Weber, Joß, 96v berg-Sargans-Vaduz Weber, Ulrich, 173v, 174r, 186v, 187r, 201r http://d-nb.info/gnd/137463685 Weber, Valentin, 154v, 160v, 162r, 165r, 167r, 46r, 46v, 246r, 246v, 247r, 247v, 248r, 169v, 181r, 182v, 198r, 198v, 201v 248v, 249r, 249v, 250r, 250v, 251r, 251v, 263v, 264v, 268v, 269r, 269v

Personenindex 305 Hartmann IV (bezeugt ab 1355-1416), Z Graf von Werdenberg-Sargans-Vaduz, Bischof Zalans, Ulrich von, 123v von Chur ab 1388, Komtur der Johanniter- Zalanser, 109r, 129r kommenden Bubikon, Wädenswil und Feld- Zalanser, Christian, 22r, 98v kirch, Bruder Heinrich I (siehe unten) Zalanser, Hanns, 134r HLS: http://www.hls-dhsdss.ch/textes/d/ Zalanser, Ludwig, 132v D13054.php Zalanser, Ulrich, 129r, 130v http://d-nb.info/gnd/137461518 Zech, Antoni, 110r, 112r 18r, 19r, 252r, 252v, 253r, 253v, 254r, Zeller, 111v 254v, 255r, 255v, 256r, 256v, 257r, 257v, Zengerle, Bernhardt, 212r 258r, 258v, 259r, 259v, 260v, 261r, 261v, Zerlauth, Marx, 112r 265v, 266r, 266v, 267r, 267v, 268r, 269v Zimberman, Casper, Weissgerber (Zimerman), Heinrich I (bezeugt ab 1365; gest. 68v, 131v 23.01.1397), Graf von Werdenberg-Sargans- Zimbmaß, Willi, 113r Vaduz, Bruder Hartmann IV (siehe oben), Zimerman, Hanns, 135r erwähnt in mehreren Urkunden des VLA Zimmern, Werner der Jüngere, Freiherr von im Zeitraum von 1366-1395 (1400 als ver- Zimmern, erwähnt in mehreren Urkunden storben erwähnt),16v, 18r, 19r, 26v, 258v, des VLA im Zeitraum von 1451-1478, 280r 259r, 259v, 260r, 260v, 261r, 261v, 262r, Zoller, Ulrich, 230r 262v, 265v, 266r, 266v Zudrell, Wendelin, 110r Werenz, Hans, 105r Zurcher, Adam, 98r, 99r Werli, Forlix, 117r Zürcher, Hans, 126v Werli, Ulrich, 110r Zurcher, Mathias (Zürcher), 70v, 72r, 126v, Wild, Henni, 266v 136v Wille, Henßle, 81v Zürcher, Zacharias, Nüziders, 109v Willi, 113r Zurcher, Zacharias, Bludenz, 70v Willi, Clauß, 217r Willi, Conradt, 99r Willin, Ursula, 99r, 134v Wittwer, Hans, 112r Witweyler, Michael, röm.-kaiserl. Rat, Land- schreiber der Herrschaften Bregenz und Hoheneck, erwähnt in mehreren Urkunden des VLA im Zeitraum von 1577-1620, 3r, 76r, 77v, 145r, 286v, 287r Wolckhenstain, Carl, Freyherr von, 3r Wolf, Bartle, 105v Wolf, Hanns, Untervogt in Bludenz, 79v Wolf, Ulrich, 110v Wolfe, 131r Wolff, Bartlome (Wolf), 218v Würbel, Christa, 214v Wurbl, Leonhardt, 117v

Y Yel, Christian, 214v

306 Personenindex ORTSINDEX DES EDIERTEN URBARS Bardiel (Bardiell), 150v, 175v, 178r, 187r, 187v, 190r, 199r, 205r A Barnorlen Rain, 191r Albona, Alpe, 40r, 101r, 227v Barsur, 100r Albonagrat, 44v Bartetsch, 191v Albonakopf, 10r, 49v, 63r, 63v Barthümeljoch, 32r, 35r, 36r, 36v, 44r Alfenz, 38r, 44r, 46r, 48r, 62v, 64v, 66r, 96v, Battelles, 205r 97r, 100v, 101r, 101v, 102r, 102v, 103r, Battenna, siehe Partenen 103v, 104r, 106v, 107r, 107v, 108r, 247r Batzigg (Bäzigg, Pattsigg), 139r, 217v Alleßkürch, 280r Batzinß,16r Allma Jura, 9r Baumgarten (meins Herrn Bombgart), 70v Allsätsch, 85r Baziel, 9r, 13r, 139r Alpafera, 59v, 61v Bazin, 183r, 183v Alpaforte (Albbaforta), 140r, 239r Beckhen Guet, 129v Alpan, siehe Albona Benenprunnen, 229r Älpele, 12r, 13r, 14r, 96r, 96v Berenwald, 56r Alpila, 56v, 75v, 76v, 85r, 85v, 117v, 140r, 239r Bergals, 121v Alpstern, 226v Bergensen Tobel, 217v Altofen (Töff), 142v Beschling, 29v, 40v, 112r, 169r, 171r, 176r, Alvier, 114r 176v, 184v, 185r, 185v, 200r, 200v, 225r, Amerlügen, 24v, 28r, 43v 230v Ammanun (Ammanum), siehe Jamtal, 50v Bings, 40v an die Ritschen, 169r Blärs (Blärß), Register S. 1, 223r Anthöni, 78v Blaint, 192r Ardez, siehe Stainsberg Blan, 205v Argosten, 169r, 176r, 185r, 206r Blandelur, 193r, 195v Arlberg, 8v, 9v, 40r, 41v, 44v, 87r, 96v, 139v, Blantschardum, 184r 238r, 240r, 263v Blasegg (Blassegg, Blasseggen, Blaßeggen, Arlen, 260v Plasseggen), 56v, 57r, 64r Armatin, 109r, 133r Blatte, 17r, (zue der Blatten), 120v Arß, im 120v Blattes, 218r Arüns, Aruns, siehe Lorüns Bludenz, Register S. 1, S. 2, 1r, 1v, 2r, 3v, 4r, 4v, Arusch, 109r 5r, 5v, 6r, 6v, 7r, 7v, 8r, 9r, 9v, 10r, 10v, 14v, Astrinen Bach, siehe Mustrinbach 20r, 24r, 35v, 37r, 40r, 41v, 46r, 46v, 47r, Atschinen, 150v, 157v, 164r 47v, 49v, 50r, 50v, 51r, 51v, 52r, 55r, 55v, Attons (Albb Attons, Attonz), 38v, 44v, 63r, 83r, 60v, 61r, 62r, 63v, 65r, 65v, 66r, 67r, 67v, 142v 68r, 68v, 70r, 70v, 71r, 72v, 73r, 73v, 74v, Au, 22v, 57r, 68r, 68v, 105r, 208v 75r, 75v, 76r, 76v, 77v, 78r, 79r, 80r, 80v, Augsburg, 8v, 9r, 42r 81v, 82r, 83r, 85r, 86r, 86v, 87r, 90v, 93v, Außerfeld, 127v 94r, 96r, 98r, 99r, 101r, 112v, 123v, 125v, Außerwald, 103v 126r, 126v, 127r, 132r, 132v, 133r, 136r, 137r, 138v, 141r, 141v, 142r, 142v, 143r, B 143v, 144r, 145r, 221v, 223r, 226v, 230r, Badaila (Badailla), 182v, 187v, 189v, 198r, 231v, 232r, 232v, 235v, 237v, 240v, 246r, 201v, 202v 247r, 247v, 248r, 248v, 249r, 249v, 250r, Badbrunnen (alter Badbrunnen), 33r 250v, 251r, 252v, 253v, 254r, 254v, 255r, Badmunt (Betmont), 214r 255v, 256r, 258r, 258v, 260v, 261r, 265r, Balifer, 194v, 195r 265v, 286v Balüd, 37r (Unterfeld), 71v, 132r, (Oberfeld), 132r

Ortsindex 307 Bludesch, 17v, 82r, 117r, 214v Bürser Au, 79r, 231r Blumenegg, Register S. 1, 12v, 13r, 15r, 16v, Bürserberg, 134v, 141v 17r, 18r, 18v, 19v, 20r, 23v, 34r, 42v, 94r, Bumes, 192v 96r, 117r, 214v Burgau, Markgrafschaft, 6r Boden, im 102r Burgund, 1r, 31r, 86v, 227r, 240r Bodman, 212r Burtscha (Purtscha), 74r, 83r, 134v, 135r, Bogen (Innerer Bogen), 30r, 30v, 44r 139v, 140r, 238v, 239r (Außern Bogen), 30r, 44r (Ausser Purtscha), 74r Böschis, 191r, 192v (Vorder Albb), 239r Bozes, 209v Burtschakopf (Burtscha Kopf, Purtschakopf, Brabant, Herzogtum, 31r Purtscha Kopf), 38v, 39v, 44v, 63r, 80v Braden, 99r Burtschmartsch, Weingarten Bragadellen, 146r, 153r, 153v, 168r, 171v, (Batschmartscher), 233r, 235r 178r, 179r, 179v, 181v, 188v Buz, 131r Brand, Register S. 1 Buziens, 247r Brandis, 16v, 17v, 18r, 18v, 19r, 32v, 33r, 34r, 137r, 245v C Brandner Tal, siehe Brann, 36r, 37r Capellen (Cappellen), 151v, 156r Brann, 36v, 37v, 38r, 40v, 44r, 53v, 60r, 60v, Castells, 57r, 58v, 59r 64r, 81r, 95r, 112v, 114v, 140v, 143r, 231r, Catharina, 211r 239v Chur, 8v, 9r, 18r, 19r, 42r, 252r, 258r, 258v, Braschier, 111r 265v, 266r, 266v, 267r, 267v, 268r, 269v Braun Orglen, 12r Churwalchen (Chur Walchen), Register S. 2, Braun Orglen Kopf (Braun Orglen Kopff), 12v, 272v, 273r 13r, 13v, 42v Clösterle, siehe Klösterle (Braun Orglen Tal, Braunorglen Tahl, Crömertal, siehe Kromertal Braun Orglenthal, Praun Orglen Tahl), Curtatsch, siehe Kurtatsch 12r, 13r, 14r, 42r Braz, Register S. 1, 15r, 40v, 80v, 94v, 95r 106v, D 107r, 107v, 108r, 138v, 142v, 207v, 237v Dafagolm, 85r Breda, 112v, 113r Daflans Plener, 122r Bregenz, 3r, 8v, 9v, 11r, 11v, 12r, 12v, 13r, 42r, Dalaas, 39r, 40v, 94v, 101v, 102r, 103v, 104r, 42v, 76r, 89v, 145r 105r, 105v, 106r, 106v, 138v, 139v, 142r, Breite (meins Herrn Brayte), 71r, 71v 142v, 207v, 218v, 238v, 247r, 248v, 249r Brixen, 8v, 9r, 42r Dalaaserwald, 39r Brüel, 149v, 151r, 152v, 153r, 159r, 163v, 164v, Dalmatien, 31r, 280v 165r, 166v, 167r, 172v, 178r Damüls, 31r, 33v Brüggele (Im Prüggele), 140v Darillis, 201r (zue Briggelte), 239v Davenna, siehe Wenden Brunnenfeld, 40v, 126r, 282r Davos, 55r Buchelaub (Buechelaub, Buechenen Laub, Densch (Dentsch), 111r, 111v Buechenlaub), 38r, 44r, 61r, 61v, 64r Dickhe Aw, 21v, 22v Buchen, 74r, 215r, 215v Doblers Guet, 184v, 196v Bund, Bünden, siehe Graubünden Dorneng, 157r Bürs, Register S. 1, S. 2, 37r, 37v, 38r, 40v, 72v, Drei Schwestern, 22r, 28r, 29v, 43v 80v, 81r, 81v, 94v, 98v, 99r, 99v, 112v, 113r, Drey Bargen, 16r 113v, 114r, 134v, 140r, 140v, 143r, 223v, Drienzen, 152r, 154r, 154v, 160v, 167r, 169v, 226v, 236v, 237r, 239r, 239v, 250r, 267r, 172r, 181r 268r, 268v, (Innerfeld), 134v

308 Ortsindex Düntels Güeter, 152r Formarintal (Farminen Thal, Formaninthal), Dürregg, 28v, 29r, 43v 12r, 13r, 13v, 55v Fräschen (Albb Fräschen), 48r, 48v, 63r E Frassen, 138v, 141v, 237v Ebin (auf der Ebin), 105v Frassenbach, 107r Egg, 118r, 195v, (zur Eggen), 16r, 120v, (ab der Frassenkopf, 15v, 16r, 43r Eggen), 74r, 263v (Egg am Riedt), 32v Frasser Boden, 142r Ehrenberg, 8v, 9v, 11r, 42r Frastnerberg, 195v Els, 15v, 138v, 142r, 237v Frastanz, Register S. 1, 24v, 25v, 28r, 29v, 40v, Elsass, 6r 43r, 43v, 95r, 96r, 115r, 116r, 116v, 137r, Elsertal, 15v, 42v 155v, 222r, 223r, 224v, 229v, 230v Engadin, 8r, 50r, 50v, 51r, 51v, 52v, 62r, 62v, 63v Frastanzer Alpen, 28v, 31v, 35r, 74v Engel, 15r Frastelmell, 115r Eschen (Escha, Eschach), 257r, 260r, 260v Frattigen, 83v Eschnerberg, Register S. 2, 252v, 256r, 256v, Fratyia, 56v 257r, 257v, 258v, 259r, 259v, 260r, 260v Frawen Lob, 121r Eyden, 142r Frechen, 106r Eysenberg, 250r Fresch (Fräsch, Fräschen), 9v, 48v, 63r, 83r Eyzberg, 16r Friesen, 17v Eyz Kopf, (Eyzkhopf, Eyzkhopff, Eyz Kopff), Frügaz (Zum Frugaz), 126v, 127r 16r, 20v, 43r Frühmess Guet, 71v Füssen, 12r F Furggla, 48r, 126v, 136r, 138v, 237v Falazera (Vallasera), 56r Funtnella (Innern Funtnellen), 33v (Ausser Faludriga () (Valladrigen), 15v Funtnellen), 33v Fanetzer (Farnezen), 193r Farmalen Tobel, 217v G Fäscha, 117v, 123v, 131v, 146v, 149r, 151r, Gadon, 155v 154v, 156v, 157v, 158r, 161v, 163v, 166v, Gadana, 116r 168r, 168v, 169v, 170r, 174v, 177r, 178v, Gadrälen Spiz (Gadrällen Spiz, Gadrölenspiz, 179v, 181r, 182r, 208r Gadrölen Spiz, Gadrullen), 15r, 15v, 24r, Faw, 217r 42v, 80v Feldkirch, Register S. 2, 12r, 24r, 24v, 25r, 25v, Gafall (Gafahl), 37v, 44r, 59r, 59v, 61r, 61v, 26r, 27r, 28r, 28v, 29r, 31r, 32v, 33v, 43r, 64r, 115r 43v, 46v, 82v, 89v, 104v, 116v, 141r, 142r, Gafia (Gafian, Gafien, Gafüen, Gafyen), 54v, 143v, 206v, 230r, 261v, 262r, 262v, 263r, 55r, 55v, 56v, 57r, 64r 263v, 264r, 265r, 266v, 271r, 271v, 283r, Gafluna, 63r (Ober Gafluna), 39v, 83r (Under 285r, 285v, 287r Gafluna), 83r Fettspitz (Fedtspiz, Fetspiz, Fettspiz, Vettspiz), Gaferdura, siehe Gaverdura 10r, 49v, 50r, 51v, 63v Gafrescha, 56r, 84v Fischbrunn, 185r Gafreu (Innerbraz) (Gafrau, Gafraw), 107r Flächßen, im, 97v Gaißberg, 15v, 42v Flur (Fluer), Alpe, 140r Gaißbünten, 189v Fontanella, siehe Funtnella Galduran, 49v Formarin (Fomanyn, Formanin, Formaniner Galetsch, 198r, 198v, 203v Albb, Formanyn, Furmanin), 13v, 14r, 42r, Galina, Register S. 1, 29v, 30r, 223r, 225v 96r, 96v, 104v, 107v, 112r, 134r, 138v, 139r, Gallmist, 25r, 230v, 248v 237v, 238r (Ausser Formanin), 15r Galtür, 50v, 51r, 51v, 52r, 52v, 62r, 63v, 66r, Formarinsee (Formaniner Wildsee), 15r 268v

Ortsindex 309 Gambsengradt (Gambsengrat, Gambsten Gradt, Germanien, 31r Gamsengrat, Gembsengradt), 28v, 30r, Gestüd (im Gestünd), 139r, 238r 31v, 35r, 43v Gibau (Gaschurn) (Ybaw), 83v Gambsfirt, 191v Gizegöfel, 199v Gambß Gebürg, 80v Glaggeren, 148r, 149r, 153v Gamp, 29v, 30r Glaßenza, siehe Klesenza Gampapina, 56r Glatt Ackher, 109r Gampaping, 84v Glattilßstain, 93v Gampell, siehe Kapell Glöb, 84r Gamperdona, 30r, 31r, 35r, 36r, 36v, 37r, 44r Glung, 214r Gamplarientsch, 16r Gogottes, 110r Gamplaschg, 210r, 216v, 218r Gopßerwald, 83v Gampelün (Gampluen, Gamplun, Gampluemb), Gorlut (Gorluth), 33v 156v, 163r, 171v Gortniel (Gurtniel), 169r Gampstauren (Gampsturen), 147r, 150r, 152v, Gorvion (Gorffion, Gurfion) 30v, 31v, 35r, 160r, 161r, 164v, 175v, 176v (Gorffion Kopf, Gorffion Spiz, Gurffion Ganda, 117v Spiz), 30v, 35r, 44r Gandenstain, 33r Gözen, im, Weingarten, 234v Gandpasch (Gandpaß), 33r Graben (im Graben), 57v, 64r Ganifer, 50v, 53r, 54r Grabs, 56v Gante Daur (Gantedaw), 185v, 203r Gradpacher, 11r (Gradtpacher Grat, Gratbacher Gantschier (Gannschier, Gundtschier, Guschier), Gradt), 11r, 13r, 42r 79r, 218r Graf, 146r, 147v, 153v, 165v, 167v, 171v, 197v, Gardis (Gardiß), 107v 199v Garfa (Frastanz), 155v Grafa, 159r, 159v Gargellen (Gargella), 54v, 56r, 56v, 208r Graf Lang (Graflangen), 100r Gariella (Gariellen, Garjellen, Garüellen, Grasellen Tobel, 33v Garyellen), 73v, 79v, 84v, 120r, 120v Graubünden (Pündt, Pünt, Pünten, Pundt, Garnila (Garniel), 142v Pundten, Punten, Obere Pundt), 8r, 29r, Garmil (Garmüll), 15r 30r, 36r, 36v, 37r, 55r, 55v Garnera, 53r, 53v, 54r, 54v, 64r, 84r Grienegg (Grüenegg), 12r, 12v, 13r, 42v, 148v, Garnerabach, 212v 149v, 150v, 154r, 175r Gaschenellen, 129v Gruben, 15r, 42v Gaschurn, 49v, 53v, 54r, 56r, 64v, 65r, 65v, Grüenegg, siehe Grienegg 119v, 210r, 212v Grünen Pleüssen, 12v, 13r, 42v Gassat, 215v Grüner Grat, 14v, 42v Gaßnerberg, 118r Grüsch, 81r Gasters, 126r, 127r Gudeinen, 225r Gasünd (Gassundt, Gassyn), Register S. 1, S. 2, Gudell, 123r 67v, 72v, 85v, 86r, 98r, 125v, 126r, 127r, Güfel, 30v, 31v, 35r, 44r 285r, 285v Guggais, 128v, 130r, 252v, 253r, (Guggaisstein), Gatter, 109r 16r, 16v, 17r, 20r, 20v, 24r, 43r, (Guggais Gavadura (Gafandura, Gaferdura), 105v, 136r, Wiese), 20v (Gafradura), 141v, (Gafradura Ella), 100v Gulaw, 123v Gavalina, 61v, 140r, 239r Gumbs, 192r Gavalinakopf, 38r, 44r, 64r Gundalatscherberg (Gundaletsch), 212v Gavril (Innerbraz) (Gafrüll), 107v Gunthor, Gut im Silbertal, 74r Gelb Rüfe, 39r, 44v, 63r Gurf, 146v, 159r, 167v, 180v

310 Ortsindex Gurtafiel, 126r J Gurtis, 161r, 194v, 195r Jagdberg, 17r Gurtnesch, 173r, 173v, 174r, 186v Jamtal (Ammanum), 50v Guß, 83r Jerusalem, 26r Gweil, 56v, 84v, (Außergweil), 85r K H Kadon, siehe Gadon Habsburg, 6r, 227r Käfer, zum, Gadenstatt in Valentschina, 118v Hainrich, zum, Gadenstatt am Muttersberg, Kapell (Gampell), 217v, (Inner Albb Gampell, 111r, 111v Inner Gampell), 83v, 210r, (Ausser Hanfländer, 15r, 42v, 80v Gampell), 83v, (Vorder Gappell), 56v Hängender Stein, 20r, 20v, 21r Kärnten, 5r, 5v, 227r, 280v, 285v Hardegger, Weingarten, 234v Kalchhofen, 126v Hasen (die Hasen), 74r Kaltenberg, 9v Hasenbach, 33r Kaltenburg, 72v Haunoldstein, 112r Karawen Ackher, 132v Hazwald, 54r Käßerle (Käßern), 27v, 43r, 58v Hegi, 26r, 27r Kathurers Güeter, 148r, 171r, 173r Hellenbarten (die Hellenparten), 72r, 109r Katils, siehe Glattilßstain Heuberg, 106r, 138v, 237v Katrina Wiß, 130r Hirschbad, 27v, 43r Kelle, siehe Mischel Marckh in der Kellen Hochburg, 24v Kempten, 12r Hocheck (höchsten Egg, hohes Egg), 28r, 31v, Khluß, 118r 35r Kibers Guet (Kybers Guet), 149r, 154r Hochlichtspitze (hochen Liechtspiz, Hohen Kibers Hofraitin, 154r Liecht Spiz), 13v, 42v Klainer Spiz, 61v Hockenden Stein, 25v, 43r Klatz, 231r Hohenegg, 3r, 145r Klesenza (Klasenza Tal), 14v, 42v, (Glaßenzer- Hohenrechberg, 280r khopf, Gleßenzer Kopf), 13v, 14v, 42v Hohe Rüfe (hohen Braiten Rüfin, hoher Rüfen), Klettgau, 35v 32v Klösterle (Clösterle, zum Closter), Register S. 1, Hohlenegg (Holvegge), 72v, 237r, 268v, 269r S. 2, 39v, 40v, 44v, 94v, 95v, 98r, 99v, 100r, Hurra, 56v, 85r 100v, 101r, 101v, 142r, 143v, 144r, 231r, 240r, 240v, 263v, 271r, 271v I Klostertal, 15r, 38v, 40r, 48r, 52v, 63r Ill, 16r, 16v, 17r, 20v, 21r, 21v, 22r, 22v, 23r, Konstanz, 8v, 9r, 42r 24r, 24v, 26v, 38r, 40r, 43r, 44r, 49r, 54r, Krachen, 9v, 48r, 63r 56r, 61v, 62v, 64r, 64v, 65r, 65v, 79r, 94r, Krain, 5r, 6r, 227r, 280v, 285v 119v, 123v, 128r, 132v, 210r, 212r, 212v, Krinne, in der, 59v 214r, 215r, 230r, 232r, 247r Kristberg, 39r, 44v, 63r Innerfeld, 112v, 113r, 162r, 164v, 178r, 178v Kroatien, 31r, 280v Innsbruck, 3r, 5v, 31r, 93r, 228v, 245v, 287v Kromertal (Crömertal), 52v, 53r, 64r Isny, 12r Kübers Güeter, 146v Ißlen (Yßlen, Yßlin), 145v, 147r, 155r, 160v, Küegaden, 111r 166r, 168r, 168v, 169v, 170v, 171r, 173r, Kuglen, 200v 174r, 176r, 180r, 185r, 187r, 205v, (Ißlen Kurtatsch, 72v Rain), 154v, 181r Kurzen Egarten, 147r Itons, siehe Attons Kyburg, 6r

Ortsindex 311 L Maroikopf, 9v, 40r, 41v, 44v Laggam, 140v, 239v Märckhle, Alpe (Gaschurn) 84r Laggwin, 186r, 186v, 189r, 189v Martines, 102r Laigiß, 103r Marul, 142r Lamardusa, 83v Mason, 107r, 138v, 237v Landeck, 8v, 9r, 9v, 10r, 10v, 41v, 42r, 44v, 48v, Matschuner Kopf (Matschon), 36v 49v, 50r, 51v, 62r, 62v, 63v Matten, 29v Lange Zilleten, 161r Mattsig, 238r Langen, 96v, 100r, 100v, 101r Maurers Guett, 192r Latgnein, 203v Mayerhof, 55v Lawills (Rungelin, Bludenz) (Under Willß), 136r Mehra, Mera, siehe Mährenalpe Laz, 176r, 184r, 184v, 185r, 188v, 194r, 196v, Meng, 17r, 32r, 150r, 163v, 165r, 196r, 197r, 200r, 206r 198r, 226r Lech (Lechß), 8v, 9r, 11v, 12r, 13r, 13v, 14r, 15r, Mischel Marckh in der Kellen (Mischelmarckh, 42r, 104v, 105r Mischelmarckh in der Kellen), 28r, 43v Lechtal, 13v Mittelspitz, 15r, 42v Leze, 196v, 204v Mittles Egg, Gampleschg, Schruns, 217r Lewe Gang (Lewegang), 29r, 100v Mittleste Bargen, Gut in Dalaas, 102v Liggam (Lyggam), 38r, 81r Mittleste Gruebe, Nüziders, 141v Lindau, 27v, 227r, 227v, 238r, 252r Montafon, Register S. 1, 5v, 6r, 6v, 7r, 14v, 37r, Litz (Lüz), 79r 37v, 38v, 39r, 44r, 46r, 46v, 47r, 47v, 48r, Lorüns (Arüns, Aruns), 65v 50r, 52v, 56v, 60v, 61v, 62r, 62v, 64v, 65r, Lorünser Au (Arünßeraw), 79r 66r, 69r, 70r, 73v, 74v, 75r, 75v, 76r, 76v, Loyes, 14r 77r, 77v, 78r, 78v, 85v, 93v, 94r, 94v, 96r, Ludesch, 17v, 82r, 118r, 118v 119v, 137v, 138v, 139v, 144r, 230r, 239r, Ludescher Berg, 118v 247r, 248v, 252v, 253r, 253v, 254r, 258v, Lün (Albb Lün, Lein), 59v, 61r, 75v, 76v, 85v, 260v, 261r, 273r, 273v 140r, 238v Monta Paner Kopf (Montapaner Kopf, Monta- Lünersee, See und Alpe, Register S. 1, 59v, 60r, paner Kopff), 11v, 13r, 42r 60v, 64r, 81r, 231v (See, Alpe zum), 75v, Monzabon, Alpe, 139r 76v, 85v, 140r, 238v Morent (Marentes, Bartholomäberg), 208v Lüner Seeport, 37r, 37v, 44r, 60r, 60v, 64r Moril, siehe Maroi Lug, Register S. 1, 223v Mostrin, 138v, 237v Lutt, 121v, 209r Motta, 152r, 159v, 163r, 170r, 177r, 183v, 185v, Lutz, 142r 189r, 190v, 197v, 203r Lyferig, 14r Mottabella, 126v Motta Pardiel (Mottabardiel), 197r, 202r M Müle Weingart, 232r, 236v Madanengang, 16r Mundt Jußl, 202v Madlochalpe (Martloch), 139r Mustrinbach, siehe auch Mostrin, (Astrinen Mährenalpe, siehe Mehra, 138v, 237v Bach), 207v Maienfeld, 44r Muttersberg, 109v, 111r, 141v Mantinen Hof, 209v Marchbach (Marckhbach, Marckhpach), 12r, N 13r, 13v, 14r, 42r, 105r Narreült (St. Gallenkirch), 122v Mardusa, 49r Nauders (Nuders), 271v Marentes, siehe Morent Naudersberg, 10r, 49v, 50v, 51r, 62v, 63v Maroi, Alpe, 8v, 39v, 40r, 48r, 63r, 139v, 226v, Nebelgau, 24v 227v, 238r

312 Ortsindex Nenzengast (Nenzengasst) 139v, 238v (Under 145r, 227r, 227v, 228v, 229r, 240r, 240v, Nanzengast), 139v, 238v (Nenziger Gaß), 271v, 280v, 285r, 286v Register S. 1, 9v, 24v, 25r, 25v, 26r, 26v, 29r, Omesberg, 11v, 14r, 42r, 139r, 238r 43r, 63r, 142r, 228v, 229r, 230r (Nenzengast Ochsenlauben, 30r, 44r Grat), 9v, 39v, 44v (Innern Nenzengast- gradt), 39v, 44v P Nenzigastalpe, 39v Padelles (Pathelles), 160r, 165r Nenzing, 26r, 26v, 27r, 29v, 36r, 37v, 40v, 43r, Palls, 119r 67r, 95r, 115r, 115v, 116r, 116v, 137r, 143v, Paniel, 36v 144v, 145r, 146r, 147v, 148v, 149v, 150v, Parfux, 100v 151v, 152r, 153v, 154r, 155v, 157r, 158r, Parials, 117r 158v, 161r, 169r, 170r, 171v, 172r, 175r, Partenen, 50v, 52r, 52v, 65r, 79v 177v, 195v, 204v, 222r, 222v, 223r, 224r, Partenzle, 27v 225r, 226r, 230v, 233v (Innerfeld), 158r, Partheyzle, 43v 163v, 164v, 178r Partiguw, 103r Nenzinger Alpe, 28v, 30v, 31v, 32r, 35r, 43v, Paschgwer, 128v 74v Patellas, 198r Nenzinger Berg (Indern Nenzinger Berg), 200v Pattzig, 238r Nenzinger Ochsenalpe, 28v, 31v, 35r, 43v Pazüel, 200r Nenziger Tal, 31r Pettmont, 124v Netza (Nezen), 56v, 78v, 83v Pfand Brunnen, 32v, 33r Neuburg, 280r Pfanges (Gaschurn) (Vangges), 212v Neuer Stall, Gadenstatt in Zelfa (Tschagguns), Pfirdt, 6r 212r Plaindafit, 210r Neuwies (Im Innern Veldt auf New Wiß), 127v Platina (Blattina), 83r, 84v Neue Alp, 84r Platzis (Plazes), 85r, 130v, 132v, 133v, 134r, Nitedon, 164r (Plazis), 128r Nofels, 33r Plencapoyn (Blenzapoin), 37v, 60v, 64r Nova Alpe (Albb Nova, Alpnofa, New Albb, Plimplan, 201v Novi), 15v, 56r, 84r, 139v, 238v Portannuw, 104r Nuders, siehe Nauders Portus Naonis (Pordenún, Portenaw), 6r Nüziders, Register S. 1, 20r, 23r, 23v, 24r, 40v, Pradafent, 215r 73r, 94v, 98v, 108v, 109v, 110r, 110v, 111r, Prättigau, 8r, 14v, 36r, 36v, 37r, 37v, 52v, 53v, 111v, 112r, 127v, 128r, 128v, 129v, 131r, 54r, 54v, 55r, 55v, 57r, 58r, 58v, 59r, 60v, 132r, 133r, 133v, 134r, 135v, 136v, 138v, 61v, 62r, 62v, 64r, 247r 141v, 224r, 231r, 233r, 233v, 237v, 256r (im Pralung, 213r Indern Nizider Veld), 110r, 112r, (im oberen Prandafrew, 117v Inneren Feldt), 112r (Nüziger Veld), 108v, Prassackh, 71r, 71v 231r, (im großen Feld), 129v, 130r, (im Pratschill (Bratschill), 111r, 111v Innern Veldt auf der New Wiß), 127v, Prazalans (Prenzalans), 124r (großes Feld zum Kreuz), 127v, 130r, (Zum Prendtwald, 56r Creuz), 108v, 130r, (Veld zum Creuz), 98v, Preußen, 1r, 1v, 86v, 227r, 240r 127v Prüel, 119r Prüel Egerten, 206v O Prunnenfeldt, siehe Brunnenfeld Ochsental, 52v Purtscha, siehe Burtscha Österreich, Register S. 1, 1r, 3r, 4r, 4v, 5r, 5v, Putsch, 117r 6r, 6v, 8r, 10v, 20v, 31r, 35v, 40v, 41r, 46v, 62r, 67v, 72v, 75v, 76r, 77r, 80v, 86v, 87r,

Ortsindex 313 Q Rot Rüfe Tobel, 218v Quaderellen, 98v Rüed, 84r Qwadretschen, 186r, 192r, 193v, 197r, 199v, Rüedlinskopf (Riedlins Kopf, Ruedlins Kopf, 201r Rüedlinßkopf, Rüedliß), 10r, 49v, 50r Rungelin, 40v, 117r, 126v, 136r R Rungeliner Weg, 71v Radin (Radun), 214v Rungk, siehe Rongg Radkopf (Radtspiz, Radt Spiz, Ratspiz), 51r, 51v, 52v, 53v, 63v S Rafallten (Ravalten), 130r, 133r Sättele, 12v, 13r, 16r, 42v Rafaschina (Ravaldtschina, Ravaltschina), 38r, Sagull, 194r 49r, 61v, 64r Salaruel (Sallruell, Salruel), 36r, 36v, 44r Rafina, 25v, 27v, 43r Salemgraz, 115v Ramschwag, 20r, 21r, 114r Sallgilutsch, 111r Rauher Kopf, 11v, 13r, 42r Salonien, 59r, 61v, 64r, 75v, 76v, 85v, 140r, Rauschinen, 123v 238v Ravaltschina Wald, 44r Saluz, 113r Rechberg, 280r Samang, 56v, 83v Reck, 200r Saminabach, 28v, 31v, 32r, 35r, 43v, 230v Rells, 49r, 59v, 61r, 76v, 85v, 135r, 137v, 138r, Saminatal, 28r, 28v, 29r, 29v, 34v, 35r, 43v 138v, 139v, 140r, 239r Saminawald, 43v Rellstal, 38r, 61r, 75v, 85v Sand, 102r, 102v, 103r (Reüte), 13v Sankt Annabild, 46v Rhein (Rein, Ryn), 33r, 249v Sankt Anton, 65r, 79r, 215r Rheineck (Reinegg, Reynegg), 249r, 260v Sankt Anthonier Thal, 55v Ried (Riedt, zum Ried), 39r, 39v, 44v, 52v, 63r, Sanct Anthonien Guet (S. Anthonien Guet), 83r, 102v 123v Röbi (St. Gallenkirch) (uf der Rubi), 56r, 84v Sankt Bartlomes Berg (Sanct Bartholomes Röfe, 156r Berg, Sanct Bartlomes, Sanct Bartlomes Rofers, 109v, 110r, 129v, 133r Berg, St. Bartlomes), 38v, 48r, 49r, 63r, Rogganspitze (Roggspitze, Rogglaspiz, Roggla 65v, 120r, 121v, 122r, 208r, 208v, 209r, Spiz, Rogla Spiz), 8v, 9r, 11r, 13r, 42r 210r Rongg (St. Gallenkirch), 84v Sankt Finer, 233r Ronggspitze (Ronggen), 56r Sanct Johanner Thal (S. Johannerthal), 13v, Rosenegg, 237r 42v Rossboden, 38r, 44r, 61v, 64r Sankt Morizis Guet (S. Morizis Guett), 151v, Rossen, 115v 187v, 188r, 189r, 189v Roßnis (Rossnus), 203v Sankt Niclaus (Sanct Niclausen, Sanct Nic- Roter Ackher (Rotenackher), 176r, 185r laußen), 65v, 73v, 82r, 129r, 215r Rotenschildt (Roten österreichischen Schilt, Sankt Niclausen Bild oder Kapelle, 38r, 38v, Roten Schildt, Rotenschillt, Rotenschilt, 44r, 46r, 48r, 49r, 61v, 62v, 64v Roten Schilt, Rotschildt, Rotschilt), 21r, Sankt Peter, 46v, 256r 21v, 22r, 22v, 23r, 23v Sankt Peter Alp, 38v, 80v Rotenstein, 79r, 99r , 54v, 56r, 65r, 65v, 119v, Rote Wand, 14v, 28r, 28v, 29r, 29v, 35r, 42v, 120r, 121v, 122r, 122v, 124v, 141r, 208r, 43v, 55v 209v, 210v, 212v, 213r, 214r, 215v Rothorn, 140v , 118v Rotill, 188v Sankt Peter (Kloster), 71v, 98r, 132r

314 Ortsindex Sargans, 16v, 26v, 237r, 246r, 247v, 251v, 252r, Serrißgradt (Serrißgrat, Serrißgratt), 30v, 31v, 253v, 258v, 262r, 262v, 263v, 264v, 265v, 35r, 44r 266r, 267r, 268r, 269v, 275r Setschalpe (Sätsch), 36v Saroja (Albb Saroya, Saroya), 28r, 43v Seyniss, siehe Zeinis Sarotla (Alpp Sarotla, Sarottla), 38v, 84v, 140v Sifinella, siehe Tschifernella Sassela (Sasellen), 188r, 190r, 201r, 202r, 204v Sigberger, Weingarten, 233r, 235r Saßyel, 130r Silberberg, 73v, 74r, 129r , 142r Silbertal, 9v, 38v, 48r, 48v, 63r, 64v, 65v, 79v, Sattel, 30r 121r Sattel Gletscher, 39v, 44v Soldner Egg (Soldneregg), 30v, 32r, 35r, 44r Saulakopf, 37v, 44r, 61r, 64r Sonnenberg, Register S. 1, S. 2, 1r, 1v, 2r, 3v, Schaan, 23v (Schaner Grith), 30v, 32r, 35r, 44r, 4r, 4v, 7v, 8r, 8v, 9r, 9v, 10v, 11v, 12r, 12v, (Schanwald), 28r, 31r, 32v, 33r, 43v 13r, 14r, 14v, 20r, 23v, 24r, 24v, 25r, 26r, Schafberg, 14r 28r, 29r, 30v, 31r, 31v, 34v, 35r, 35v, 37v, Schalgawen, 109r 40r, 40v, 41r, 41v, 42r, 42v, 43r, 43v, 44r, Scheidsee, 10v, 50r, 63r 44v, 45r, 45v, 46r, 46v, 47r, 47v, 51r, 55r, Schellenberg, 32v, 34v, 35v, 72r 55v, 60r, 60v, 61r, 62r, 62v, 63r, 67r, 71r, Schännis, 112v 72v, 74v, 75v, 76r, 77v, 78r, 81r, 85v, 87r, Scheppaß, 101v 94v, 96r, 96v, 99v, 104v, 136v, 137r, 137v, Scherers Berg, 190v 138r, 138v, 140r, 140v, 141r, 143v, 144v, Scheyen Kopf, 28v, 30r, 43v 219v, 220r, 221v, 222r, 222v, 229v, 230r, Schguding, 117v 230v, 232r, 233r, 233v, 237v, 239v, 240r, Schiers, 59r 240v, 246r, 254v, 268r, 271r, 271v, 275r, Schindl Riss (Schindlenriß, Schindlen Riß, 276r, 277r, 277v, 279r, 280v, 281r, 286v Schindlriß), 20v, 21r, 22r, 22v Spallrew Bach, 100v Schlappiner Joch (Schlapin, Schlappin), 14r, Spanda, 196r, 196v 54v, 55r, 55v, 64r Spizackher, 173r, 180r Schlem (Schlemb, Schleme), 21r, 21v, 22r Spora, Alp, 58r, 58v, 59r, 64r, 85r, 110r , 136r Schmelzhof, 32v Spriatsch, 120r Schnägele, 106r Spullers, 14r, 103r, 138v, 231r, 237v Schöngruben (in der Schönengrueb, Schön- Spurs, 33r grueben), 57v, 64r Spusagang, 36v Schön Verbell, 9v, 10r, 10v, 48v, 49r, 49v, 50r, Stafeldon (Staffladona, Staffliduna, Stapfli- 56r, 63r dun), 30v, 31v, 35r, 44r Schröfli (Schröflin, Schroflin), 97r, 97v Stachelhof, 226v Schruns, 48v, 56v, 65r, 65v, 123r, 211v, 213v Stein, Bergmahd in Gargellen, 120v Schwab Brunnen, 11v, 12r, 13r, 42r Steinmauer, 165r, 172v Schwarze Wand, 39v, 44v, 63r Stainmer (Silbertal), 74r Schwarz Brunnen, 231r Stainsberg (Ardez), 51r, 51v, 63v Schweizerland, 29r , 62v, 65v, 66r Schweizertor, 59r, 59v, 64r Stanzertal, 9r, 11r, 50r Schwende, 226r Steiermark, 5r, 5v, 227r, 280v, 285r See, Alpe zum, siehe Lünersee Stein (aufm Stain), 139v, 238v Seewald, 33v Steinernes Wiesle (Latz/Nenzing), 184v Seewis (Seebiß), 36v, (Wildbad), 36v Stelfeder, siehe Stielfeder Seguldin, 120v Stelzenbach, 101v Selim, siehe Zalim Stielfanot, 190r, 194r Sellffen, siehe Zelfa Stielfeder, 187r

Ortsindex 315 Stoza, 212r Tschalengaberg, 20v, 37r, 37v, 81r Stuben, 40r, 96v, 97r, 97v, 100v, 139v, 238r Tschambreu (Partenen) (Tschann Preuer), 54r Stüble Weingart (Stüble Weingarten), 232r, (Tschannpruw), 84r 236v Tschardun (Tschardum), 183r, 186v, 193v, 199r Sankt Viners Gut, 130r Tschifernella (Sifinella), 84r Sudrellen Vermont, siehe Vermunt Tschöllins Büehel, 196v Suggadin, 79v, 120r Tschugen Guet, 153r Sulz, 22r, 30v, 31r, 32r, 32v, 33v, 34r, 35v Tschugg(m)einer, Weingarten, 233r, 235r Sulzberg, 264r, 265r Türtsch (Turtsch, Turtschen), 33v Tisis, 25v T Tafamunt, 54r, 83v U Talmirs, 119r Ungarn, 31r, 280v Tannberg, 11v, 12r, 12v, 14r, 42r, 96v, 104v, Unser Lieben Frauen Kirchspiel, siehe 139r Tschagguns Tannläger (Thannleger), 13v Unterfeld, siehe Bludenz Thenn, 16r Unterösterreich (Niederösterreich), 112r Thor, zum, Gamsjagd oberhalb Braz, 15r, 80v Thorren, 33v V Thüringen, 17v, 23v, 94r, 214v Vaduz, 16v, 19r, 24r, 28r, 30v, 31v, 32r, 32v, Thüringerberg, 117v 34v, 35r, 35v, 36r, 43v, 44r, 74v, 137r, Thumbrif, 216r, 216v 252v, 256v, 258v, 260r Tiedtscheß, 104r Valbona, 38r, 80v, 139v, 140r, 238v Tiefensee, 15v, 42v Valboner Gradt, 9v Tilisuna, 58r, 85r, 125r Valentschina, 17v, 118v Tilisunasee (Tylisuner Wildsee), 58r Valfagehr, 8v, 9v, 41v Tilisunatal, 56v, 57r, 58r, 64r Valisera (Vallentschera), 84v Tirol, 1r, 1v, 5r, 6r, 8v, 40r, 41v, 48r, 50v, 86v, Vall, 118v 87r, 88r, 91v, 227r, 240r, 240v, 247r, 280v, Valladrigen, siehe Faludriga 285v Vallafrun, 209v Töff, siehe Altofen Valldarig, 209r, 209v Tor, Oberes 46v Vallfananggen, 209r Trafaschinen, 93v Vallgrassa, 105v Trangel, 129v Vallstaren, 214v Tramin, 72v Vallüla, Alpe, 52v, 53r, 84r Tramosa, Bach 213r Vallülaspitz, 50v, 51v, 63v Trasaw (Trasawen, Trassawen, Traßawen), 98v, Valors (Vallor), 132v 127v, 131r, 131v, 133r, 133v, 231r Valschaviel, 49r, 56r, 56v, 63r, 83v Triesnerberger Alp, 28v, 29v, 31v, 35r, 43v Valschavielkopf, 10r, 49r, 63r Trittalpe (Tritt), 139r Valschavieltal, 49r, 56r Trostberg, 9v, 48r, 48v, 63r Valzifenz, 54v, 55r, 64r, 84v Tsch-, siehe auch Zsch- Vandans, 61r, 61v, 65r, 65v, 79r, 119v, 121r, Tschäggen, 215v 123r, 124v, 135r, 135v, 140r, 213v, 214v Tschagguns, 56v, 57r, 58r, 65r, 65v, 73r, 79v, Vanestla Kopf (Vanestlakhopf, Vanestlakopf), 208v, 211r, 211v, 216r, 216v 9v, 10r, 48v, 49r, 63r (Unser Lieben Frauen Kirchspiel), 135r, Vanetschen, 130r 139v, 211v, 239r Vangges, siehe Pfanges Tschalenga (Nüziders), 110r, 128r, 129r, 130v, Vaß Detsch (Vaßdetsch), 183v, 202r, 204r 132v, 133r, 134r, 135v, 230v

316 Ortsindex Verbell, Alp, 49r (Val(l)bell), 10r, 10v, 49v, 50r, Windische Mark, 6r 83v (Vallabella), 210r Winkel, 155r, 173r, 218v Vergalda (Vallcalda, Vallgalda, Valgalden), 54r, Württemberg, 227r 54v, 55r, 56r, 64r, 84v, 101r Verkhugell, 115r Y Vermont, siehe Vermunt Ybaw, siehe Gibau Vermunt (Vermont), 52v, 53r, 53v, 64r, 66r, Ybenstain, 21v, 22r, 22v (Sudrellen Vermont), 84r, (Zum alten Yßlen Stain, 145v Stafel), 84r Yßle, 166r Verschney, 197v Yßles, 115r Vieresackh, 165v Vilifau (Vilifaw, Villafaw, Villefaw, Villefawer, Z Villifaw), 75v, 76v, 85v, 135r, 135v, 140r, Zafantaina, 209r 239r Zagall, 183v, 188r, 191r Vischbrunn, siehe Fischbrunn Zalans, 65r, 123v, 215r Zalim (Brand) (Selym), 81r, 140v W Zalum (Bürs), 99v Walchen, im 74r Zamang, siehe Samang Walckherthin, 130v, 131v Zeinis (Zayniß, Zeines) , 83v, 238r, (Seyniß), Waldagufel, 122r 50r, 50v, 63v, 83v, 238r Waldburg, 40v, 271r, 272v, 273r, 275v, 276v, Zelfa (Tschagguns) (grossen Selffen), 211r, 211v 277v, 278r, 278v, 279r, 282r, 283r, 284r, Zigerberg (Tschagguns), 28v, 29v, 43v 284v Zimba (Zimpaspiz), 37v, 38r, 44r, 61r, 64r Walgau, Register S. 2, 17r, 24v, 46v, 82v, 246r, Zozas, 182v, 199v 247r, 248v, 250r, 252v, 254v, 255r, 255v, Zschanentes, 102r 256r, 258v, 260v, 261r, 264r, 264v, 270r, Zschennmanten, 100v 270v Zscheppes, 102v, 104r, 106r Waltieren Berg, 136r Zürs, 9r, 95v, 104v, 139r, 242v Wangen, 12r Zürsbach, 11v, 13r, 42r Wartaw, 101r Zürstal, 11v, 12r, 42r Weißplatte (Weissen Blaten, Weissen Blatten, Weiß Blatten), 57v, 58r, 64r Wenden (Davenna) (auf den Wenden, Wennden), 38v, 44v, 48r, 61v, 62v, 80v Werdenberg, 5r, 6r, 16v, 19r, 26v, 40v, 46r, 46v, 70r, 72v, 237r, 246r, 246v, 249v, 250r, 251r, 251v, 252r, 252v, 253r, 258v, 260v, 262r, 262v, 263v, 265r, 265v, 266v, 267r, 268r, 269v, 271v, 272v, 275r, 282r Werenzen (auf dem Werenzen, zum Werenzen), 102v, 104r Wien, 231v Wiener Neustadt, 7v, 281v Wildbad (Seewis), 36v Wild Ebne, 39v, 44v, 48r, 63r Wildgrab, 33r Williswald (Willißwald), 56r Willß, siehe Lawills

Ortsindex 317 LITERATURVERZEICHNIS (der Beiträge von Katrin Rigort)

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Verlag Traugott Bautz, Online-Ausgabe: http://www.kirchenlexikon.de (1. Sept. 2011).

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Placid Bütler, Zur Genealogie der Freiherren von Brandis, in: Anzeiger für schweizerische Geschichte und Alterthumskunde 11, 1910, S. 24-32.

Karl Heinz Burmeister, Das Johanniterhaus zu Feldkirch am Ende des Mittel - alters, in: Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins, 1970, S. 119-131.

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Deutsches Rechtswörterbuch, Online-Ausgabe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften: http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/ (1. Sept. 2011).

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„Empfehlungen zur Edition frühneuzeitlicher Texte“, in: Jahrbuch der histori- schen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. von der Arbeits- gemeinschaft außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland, Berichtsjahr 1980, Stuttgart 1981, S. 85-96.

Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, 16 Bde. in drei Teilbänden, Leipzig 1854-1960, Quellenverzeichnis 1971.

318 Literaturverzeichnis Hermann Grotefend, Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. 2 Bde, Hannover 1891-1898; Online-Ausgabe: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/grotefend/grotefend.htm (1. Sept. 2011).

HLS: Historisches Lexikon der Schweiz, Online-Ausgabe: http://www.hls-dhs-dss.ch/index.php (1. Sept. 2011).

Waldemar Kanter, Hans von Rechberg von Hohenrechberg, ein Zeit- und Lebensbild, Zürich 1903.

Sebastian Kögl, Die erloschenen Edelgeschlechter Tirols, in: Neue Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg 11, Innsbruck 1845, S. 72-133; 12, Innsbruck 1846, S. 146-203.

Emil Krüger, Die Grafen von Werdenberg-Heiligenberg und von Werdenberg- Sargans, St. Galler Mittheilungen, 21, St. Gallen 1887.

Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1872-1878 mit einer Einleitung von Kurt Gärtner. 3 Bde. Stuttgart 1992.

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Thomas Marolf, Er was allenthalb im spil. Hans von Rechberg, das Fehdeunter- nehmertum und der Alte Zürichkrieg, Menzingen, 2006.

Monasterium.net: mom. Das virtuelle Urkundenarchiv Europas http://www.mom-ca.uni-koeln.de/MOM-CA/start.do (1. Sept. 2011).

Alois Niederstätter, Stefan Sonderegger, Manfred Tschaikner, Thomas Gamon (Hg.), Das Land im Walgau. 600 Jahre Appenzellerkriege im südlichen Vorarlberg, Nenzing 2005.

Alois Niederstätter, Stefan Sonderegger, Manfred Tschaikner, Thomas Gamon (Hg.), Vorarlberger Urfehdebriefe bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Eine Quellensammlung zur Rechts- u. Sozialgeschichte d. Landes, Dornbirn 1985.

Literaturverzeichnis 319 Personennamendatei (PND) der Deutschen Nationalbibliothek: Online-Ausgabe: http://d-nb.info/gnd/ (1. Sept. 2011).

Fritz Rigendinger, Das Sarganserland im Spätmittelalter, lokale Herrschaften, die Grafschaft Sargans und die Grafen von Werdenberg-Sargans, Zürich 2007.

Roger Sablonier, Graf Hartmann sol ze tail werden Vadutz, der Werdenberger Teilungsvertrag von 1342, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein 92, 1994, S. 1-36.

Hermann Sander, Die Erwerbung der vorarlbergischen Grafschaft Sonnenberg durch Österreich, Innsbruck 1888.

Johannes Schultze, Richtlinien für die äußere Textgestaltung bei Herausgabe von Quellen zur neueren deutschen Geschichte, zuletzt erschienen in: Richtlinien für die Edition landesgeschichtlicher Quellen, hrsg. von Walter Heinemeyer, Marburg/Köln 1978, S. 25-36.

Meinrad Tiefenthaler, Die Grenzbeschreibungen im Urbar der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg von 1608-1618, Montfort 8, 1956, 1, S. 70-108.

Rudolf v. Thommen (Hg.), Urkunden zur Schweizer Geschichte aus österreichi- schen Archiven, 2, 1900, S. 251, Nr. 273.

Johann Nepomuk Vanotti, Geschichte der Grafen von Montfort und von Werden- berg, ein Beitrag zur Geschichte Schwabens, Graubündens, der Schweiz und Vorarlbergs (unveränderter Nachdruck der Ausgabe von Konstanz 1845 mit Vorwort und Bibliographie von Karl Heinz Burmeister, Bregenz 1988). Mit Urkunden- und Regestenanhang.

320 Literaturverzeichnis GLOSSAR

ainlif - elf Balme - Fels, Felsenhöhle beritten - in Richte bringen, ordnen, einrichten, bilden Castraun - Schafbock erofft - eröffnen, kund machen Ezen - Wiese, die als Weide dient Fahr - Überfahrtsstelle Gefüll - Pelzwerk, Rauchwerk, als Futter Geschwiegen - Schwiegereltern Groppen - ein kleiner Fisch Halt - Gehalt icht - daraus Imbuscada - Hinterhalt (span. embuscada / it. imboscata) Ime - alemannisches Maß für trockene und flüssige Waren mit lokal unterschiedlichem Wert Lagel - Behälter zur Aufnahme von flüssigem oder schüttbarem Gut, teilweise mit geeichtem Fassungsvermögen, Fass, Tonne, Weinbütte, auch Flasche Meder - Wiese, zu mähend Pfinztag - Donnerstag (der fünfte Tag) Urte - Wirtshaus, Gesellschaft in demselben, Zechgelage Vorhene - Forelle Wuehe - Damm im Wasser, Wehr zum Abhalten oder Ableiten des Wassers Zwelfpoten - Apostel

Glossar 321 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abkürzungen aus der Quelle:

Ao - Anno d - Pfennig(denarius) Dt.,Dt(en),Dtt - Durchlaucht(en) E.V. - EuerVest(Anredeform) etc. - etcetera:AbkürzungeinerTitelfolge Feb(en) - Februar(en) fl - Gulden(florenus) Frl.,fr.,fürl. - fürstlich(en) frtl, frtel - Viertel gesch - Geschworener glaubl - glaublich H,h,hl,hlr - Heller(eigentlichHaller,benanntnachder Stadt Schwäbisch Hall) hochfrl. - hochfürstlich Kay. - Kaiserlich k,kr,krl,x,xr - Kreuzer lb - Pfund(lat.libra) lbd - PfundPfennig Mt.,Mt(en),Mtt - Majestät(en) Mart. - März(lat.mensisMartius) N. - nomen NB - nebenbei No - numero o.ö. - oberösterreichisch P, pr - per pf - Pfennig pp - eigenhändig(lat.inpropriapersona) Röm.,Rom. - Römisch ß - Schilling ßd - SchillingPfennig x,xr,k,kr,krl - Kreuzer

322 Abkürzungsverzeichnis Abkürzungen aus den Sekundärtexten:

Anm. - Anmerkung Bd.,Bde - Band,Bände Dr. - Doktor GA - Gemeindearchiv gest. - gestorben Hg. - Herausgeber hrsg. - herausgegeben HLS - HistorischesLexikonderSchweiz it. - italienisch jun. - junior lat. - lateinisch LLA - LiechtensteinischesLandesarchiv Nr. - Nummer PfA - Pfarramt PND - Personennamendatei r - recto röm.dt. - römischdeutsch röm.-kaiserl. - römisch-kaiserlich S. - Seite sen. - senior span. - spanisch StadtA - Stadtarchiv Urk. - Urkunde v - verso VLA - VorarlbergerLandesarchiv VogteiA - Vogteiamt

Abkürzungsverzeichnis 323