IB. Winter 1944/45: Die Militärverwaltung Zwischen Politischen Und Militärischen Erfordernissen

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

IB. Winter 1944/45: Die Militärverwaltung Zwischen Politischen Und Militärischen Erfordernissen IB. Winter 1944/45: Die Militärverwaltung zwischen politischen und militärischen Erfordernissen 1. Die Militärverwaltung: Organisation, Personal, Ausbildung, Einsatzerfahrungen Organisation und Personal Kaum hatten im Spätsommer 1944 die Operationen in Deutschland begonnen, da sa­ hen sich die Planer und Praktiker der alliierten Militärverwaltung bereits gezwungen, über Nacht von ihren seit eineinhalb Jahren kultivierten Vorstellungen Abschied zu nehmen. Nicht nur, daß mit dem Verdikt Rooseve1ts zum SHAEF-Handbuch für die Militärregierung "die Politik" in die Besatzungsplanung einbrach, die ersten Erfahrun­ gen im deutschen Grenzgebiet im September bestätigten drastisch genug auch Vorah­ nungen, von denen die Offiziere im Alliierten Oberkommando seit dem Vormonat zunehmend mehr geplagt wurden: Die Planung für die Militärverwaltung in Deutsch­ land basierte auf einer falschen Grundannahme. Allen bisherigen Organisationsent­ würfen (vom ersten Planschema des Sommers 1943 mit dem Codenamen "Rankin", Fall C, bis zu dem Memorandum zur Operation "Talisman" vom Sommer 1944) lag, wie schon erwähnt, als Axiom die Vorstellung zugrunde, das Deutsche Reich werde unter dem wachsenden Druck an allen Fronten und unter dem Eindruck des forcier­ ten Bombenkrieges den Kampf einstellen oder zusammenbrechen, ehe die alliierten Invasionsstreitkräfte die deutsche Grenze überschritten. Die geglückte Landung in der Normandie hatte dieser aus dem Jahre 1943 stammenden "Kollaps-Theorie" noch einmal starken Auftrieb gegeben.! Alliierte Truppenkontingente, so die herrschende Lehre und die detaillierten Pläne der SHAEF-Stäbe, nehmen in der ersten Phase der Besetzung nach Kollaps oder Kapitulation der Wehrmacht blitzschnell strategisch wichtige Zentren und Regionen in Deutschland Besitz; unmittelbar darauf wird in ei­ ner zweiten Großoperation ein Netz von Militärregierungs-Detachments über die zum Besatzungsgebiet gehörenden deutschen Länder und Provinzen gebreitet; innerhalb von Tagen, höchstens wenigen Wochen, sind die Detachments in der Lage, ihre Funk­ tion als Aufsichts- und Kontrollorgane (Doktrin der "indirect rule") der weitgehend intakt gebliebenen deutschen Behörden, einschließlich der Ministerien in Berlin, zu übernehmen; nicht nur die Kontrollgebiete der Militärregierung, auch die Dislozie­ rung der Besatzungstruppen, denen die Detachments ja unterstanden, würde exakt den Grenzen der deutschen Länder, Provinzen oder Regierungsbezirke folgen. Die Schwachstelle dieser Planung war unübersehbar. Wenn die Deutschen einen End- I Vgl. 1/5. 206 JII. Winter 1944/45 kampf auf ihrem Territorium riskierten, dann waren die bis ins einzelne ausgearbeite­ ten Pläne ("EcIipse" hieß der letzte dieser Art) obsolet. In der letzten Augustwoche 1944 verdichteten sich angesichts der deutschen Hart­ näckigkeit im Alliierten Oberkommando die Zweifel an der Tragfähigkeit des erarbei­ teten Konzepts sehr schnell zur Befürchtung, der so detailliert vorbereiteten statischen Phase der Militärregierung werde wahrscheinlich eine unabsehbar lange, sich wohl so­ gar bis über die Kapitulation Deutschlands hinaus hinziehende mobile Phase der Mili­ tärverwaltung vorangehen. In dieser "rough-and-tumble period"2, diktierten allein Strategie und Taktik der nach Deutschland hineinstoßenden Kampfverbände den Handlungsrahmen der Militärregierung. Solange HitIer nicht unterworfen war, muß• ten alle Pläne, die mit Verwaltungsgrenzen rechneten oder die Existenz von Länder• ministerien und Obersten Verwaltungsbehörden zugrunde legten, recht wirklichkeits­ fremde Planspielerei bleiben. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß nur die engste Anbindung der Detachments an die Korps und Divisionen der U.S. Army das einzig praktikable und damit auf geraume Zeit das einzig gültige Prinzip der Organi­ sation der Militärverwaltung sein konnte, die amerikanischen Erfahrungen im deut­ schen Grenzgebiet hatten ihn erbracht. Diese Erkenntnis schlug sich in den maßge• benden Befehlen nieder. Während die "Interim Directive" des Alliierten Oberkom­ mandos von Anfang September 1944 noch sehr von dem Gedanken einer regionalen Organisation der Militärregierung geprägt war, hieß es acht Wochen später in der bis zum Sommer 1945 geltenden "Directive for Military Government of Germany" vom 9. November 1944, die alliierte Militärverwaltung werde eines Tages zwar entspre­ chend dem deutschen Verwaltungsaufbau organisiert sein, doch lasse sich dieses Prin­ zip auf absehbare Zeit nicht realisieren: "In den Anfangsstadien des Vordringens in Deutschland werden sich die taktischen Grenzen zwischen den Einheiten nicht mit den Grenzen der zivilen Verwaltung decken, und es wird nicht machbar sein, vollstän• dige Zivilverwaltungseinheiten einzurichten. Die Militärregierung wird daher auf ei­ ner ad-hoc-Basis in Übereinstimmung mit den taktischen Kommandobereichen aus­ geübt werden."3 Für die Angehörigen der Detachments der Militärverwaltung, die jetzt ihre Arbeit im deutschen Grenzgebiet aufnahmen, war der plötzliche Abschied von gewohnten Vorstellungen nicht allzu schmerzhaft. Als sie in die von der Wehrmacht geräumten Städte und Dörfer jenseits des Westwalls eingerückt waren, erblickten sie in der Dok­ trin der "indirekten Herrschaft" und in dem Prinzip des "territorialen Aufbaus" mitt­ lerweile ohnehin nur noch sehr theoretische Lehrsätze, in fernen Planungsgruppen aus irgendwelchen Gründen zu Maximen der Militärverwaltung erhoben. In der Praxis sah es nun so aus, daß die einzelnen Detachments von den Kampfverbänden (weil sie deren Bewegungen mitzuvollziehen hatten) sehr viel enger als geplant geführt werden mußten, daß die vorgesehene Zahl der Detachments nicht ausreichte und daß sich die verantwortlichen Offiziere unmittelbar mit den lokalen Verhältnissen im besetzten Gebiet zu befassen hatten. Mancher übergeordnete Stab hatte noch geraume Zeit da- 1 Vgl. die undatierte Zusammenstellung "SHAEF Poliey for Military Government" der Historieal Division, ETO; NA, RG 332, ETO, Historieal Division, Program File: SHAEF, Planning for the Oecupation. 3 SHAEF, Direetive for Military Government of Germany v. 9. 11. 1944 an die Sixth, Twelfth und Twenty­ first Army Group; NA, RG 331, SHAEF, G-5, Information Braneh, Entry 54, 11.505, G-5 Operations, Ger­ many, Country Unit. Hervorhebung im Original. 1. Die Militärverwaltung 207 mit zu kämpfen, seine Direktiven nun einer Situation anzupassen, in der die Besat­ zungsverwaltung so ganz anders organisiert sein mußte als geplant. Noch Anfang Fe­ bruar 1945 steckten in einem von der 12th Army Group herausgegebenen Befehl zur Ausbildung des Militärregierungspersonals eine Reihe überholter Annahmen. Wenn es beispielsweise hieß, Hauptziel der Ausbildung sei die Formung von Detachments, die in der Lage seien, "die Verwaltung in Deutschland wirksam zu überwachen", wenn genaue Kenntnisse des Befehlsweges zwischen Militärdistrikten und "Military Go­ vernment Regions" gefordert wurden, wenn sogar überholte Dienstvorschriften aus dem Jahre 1943 als Fundament der Tätigkeit der Militärregierung bezeichnet wurden, dann gingen die Anweisungen gründlich an den Gegebenheiten in Deutschland vor­ bei.4 Wo manches im Ungefähren lag, selbst die Stäbe Unsicherheiten zeigten, da empfahl es sich für die Detachments der Militärverwaltung um so mehr, der eigenen Improvisationskunst zu folgen und pragmatisch zu verfahren. Grundsätzlich lag die Gesamtverantwortung für die Angelegenheiten der Zivilbe­ völkerung in den befreiten Ländern (Civii Affairs) und für die Militärverwaltung im besetzten Deutschland (Military Government) - so die genau beachtete terminologi­ sche Unterscheidung - von der Errichtung bis zur Auflösung der Supreme Headquar­ ters, Allied Expeditionary Force (SHAEF), zwischen dem 13. Februar 1944 und dem 14.Juli 1945 also, bei Dwight D. Eisenhower als dem Oberkommandierenden der alli­ ierten Invasionsstreitkräfte. In dem von den Westmächten besetzten deutschen Terri­ torium vereinigte er alle legislativen, exekutiven und judikativen Vollmachten in sei­ ner Hand. Führungsorgan war die G-5 Abteilung seines Generalstabs unter dem briti­ schen Generalleutnant Sir Arthur E. Grasset, einem in Kanada geborenen und erzoge­ nen Berufssoldaten. Im August 1944 arbeiteten in der G-5 Division von SHAEF etwa 350 amerikanische und britische Soldaten, gut 120 davon im Offiziersrang.5 Diese Stabsabteilung beriet Eisenhower in allen wichtigen Fragen und gab die maßgeblichen Direktiven heraus. Sie war zugleich die oberste Kontrollinstanz der Militärverwaltung. Freilich konnte eine effektive Führung der Detachments während der Besetzung nur durch die Übertragung der Vollmachten des Oberkommandos auf die untergeordne­ ten Stäbe gewährleistet werden. In der Generalanweisung über die Militärregierung in Deutschland vom 9. November 1944 delegierte Eisenhower seine Befugnisse deshalb an die Befehlshaber der drei Armeegruppen. Von dort lief der Befehlsstrang über die Armeen und Korps bis hinunter zu den Divisionen. Die Civil Affairs/Military Go­ vernment-Abteilungen der Armeegruppen und Armeen waren ähnlich aufgebaut wie SHAEF, G-5. Der G-5 Stab der Twelfth Army Group im Mittelabschnitt der Front hatte beispielsweise 125 Abteilungen und Unterabteilungen, die sich um so verschie­ dene Dinge zu kümmern hatten wie etwa um "Public Health" oder "Monuments and Fine Arts", um "Prisons" oder "Forestry and Fishery", "Property Control" oder "Edu­ cation and Religious Affairs".6 , Twelfth Army Group, "Training Instructions" für die Militärverwaltung v. 1. 2. 1945; NA, RG 332, ECAD, Military Govemment School, NT. 352.
Recommended publications
  • „Die Vorderste Linie Der Heimatfront“ Recklinghausen Im 2
    „Die vorderste Linie der Heimatfront“ Recklinghausen im 2. Weltkrieg Georg Möllers und Jürgen Pohl VEREIN FÜR ORTS- UND HEIMAT- KUNDE RECKLINGHAUSEN E.V. gegründet am 23. November 1890 Recklinghäuser Zeitung, 09. März 2020 Impressum: Herausgeber: Georg Möllers und Jürgen Pohl Auflage: 1. Auflage: 1.000 Exemplare / Recklinghäuser Bildungsbaustein Nr. 8 Druck und Herstellung: Vest Druck, Herten Entwurf und Layout: Unica Design, Recklinghausen Kontakt: Stadt Recklinghausen / Kommunales Bildungsbüro Andrea Jansen Email: [email protected] Tel. 02361/501840 Verein für Orts- und Heimatkunde e.V., [email protected] Überschriften, Erläuterungen zu den Zeitzeugenberichten (Fußnoten oder Einschübe [ ] in eckigen Klammern) wurden von den Herausgebern verfasst. Für die jüngsten Interviews danken wir Reinhard Zimmermann, VV Nord sowie Anne Bolte und ihrem Leistungskurs Geschichte am Marie-Curie-Gymnasium. Fotos der Titelseite: Verkehrs- und Verschönerungsverein Nord (VV Nord), Stadtarchiv (Sign. Wissmann), Recklinghäuser Zeitung (RZ) 16.07. 1943 (Auszug) Fotos der Rückseite: 3 Grabstätten für Tote des 23. März 1945 auf Nordfriedhof und der Fam. Dücks, Friedhof Halterner Straße (G. Möllers) sowie Kranzniederlegung, Gebet und Gräbersegnung durch Pfarrer Günther Grothe am 23.03. 2020 auf dem Nordfriedhof (R. Zimmermann) Wir danken für die Abdruckerlaubnisse. Recklinghausen 2020 „Die vorderste Linie der Heimatfront“ Recklinghausen im 2. Weltkrieg herausgegeben von Georg Möllers und Jürgen Pohl Zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges aus Anlass der 75. Jahrestage des Bombenangriffs auf das Nordviertel (23. März) der Befreiung Recklinghausens am Ostersonntag (1. April) und des Kriegsendes in Europa (8. Mai) Recklinghäuser Bildungsbaustein Nr. 8 in Kooperation der Stadt Recklinghausen mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde Recklinghausen e.V.
    [Show full text]
  • WERWOLF Di Harm Wulf Ad Integrazione Dell'articolo Di Mjolnir
    WERWOLF di Harm Wulf Ad integrazione dell'articolo di Mjolnir apparso sul numero 3-4, sett. 2004 della rivista Orientamenti: Richiedere a [email protected] Il termine "Werwolf" significa “uomo lupo”, “lupo mannaro” o “licantropo”. Il termine "Wehrwolf", che è pronunciato nello stesso modo, significa “armata del lupo” o “difesa del lupo”. Il termine "Wehrwolf" richiama una vecchia tradizione di lotta non convenzionale in Germania. Un famoso racconto scritto da Hermann Löns ( 1866 - 1914 vedi http://www.thule-italia.net/letteraria/lons/lons.html ) e pubblicato nel 1910 descrive la guerriglia dei contadini del nord della Germania durante la Guerra dei trent’anni (edizione italiana Ed. Herrenhaus, Seregno, 1999 richiedere Herrenhaus Edizioni via G. Verdi 59, 20038 Seregno Mi Tel. 0362 240096). Il movimento di resistenza tedesco fu chiamato "Werwolf" sia per il particolare suono evocativo del nome sia perchè un "Wehrwolf Bund” era già esistito intorno agli anni ’20 nell’area nazionalista (vedi Peter von Heydebreck Wir Wehr-Wölfe, Uwe Berg Verlag 2007, Toppenstedt richiedere a: ([email protected] ). Nell’autunno del 1944 durante un incontro tra il capo della Gioventù hitleriana Artur Axmann (http://www.thule- italia.net/sitotedesco/Vari/Ich_Kampfe_Axmann.pdf), SS-Obergruppenführer Hans Adolf Prützmann, il capo RSHA Ernst Kaltenbrunner e il Waffen-SS Obstrurmbannführer Otto Skorzeny, Himmler espose il suo piano per il Werwolf. Prützmann, capo SS nel 1943 per il settore sud orientale e l’Ucraina e dal 1944 generale SS della polizia, assunse la direzione dell’organizzazione ed il compito di reclutare volontari e di organizzare il loro addestramento che sarebbe stato poi messo in pratica dagli SS-Jagdverband (squadre di caccia) di Skorzeny.
    [Show full text]
  • The United States and German Demilitarization, 1942- 1947
    FROM ENMITY TOWARDS ALLIANCE: THE UNITED STATES AND GERMAN DEMILITARIZATION, 1942- 1947 Oliver Haller B.A., Wilfrid Laurier University, 199 1 M.A. Thesis Submitted to the Department of History in partial fulfilment of the requirements for the Master of Arts Degree Wilfrid MerUniversity 1996 @ Oliver Haller 1996 National Library Bibliothèque nationale du Canada Acquisitions and Acquisitions et Bibliographie Seivices seMces bibliographiques 395 Wellington Street 395, rue Wellington Ottawa ON K1A ON4 Ottawa ON KIA ON4 canada Canada YovrW voarrréfefmce Our Ne NonerrlHhena, The author has granted a non- L'auteur a accordé une licence non exclusive licence allowing the exclusive permettant à la National Library of Canada to Bibliothèque nationale du Canada de reproduce, loan, districbute or sell reproduire, prêter, distribuer ou copies of this thesis in microforni, vendre des copies de cette thèse sous paper or electronic formats. la forme de microfiche/fïh, de reproduction sur papier ou sur fomat électronique. The author retains ownership of the L'auteur conserve la propriété du copyright in this thesis. Neither the droit d'auteur qui protège cette thèse. thesis nor substantial extracts from it Ni la thése ni des extraits substantiels may be printed or otherwise de celle-ci ne doivent être imprimés reproduced without the author's ou autrement reproduits sans son permission. autorkation. Table of Contents Abstract ............................................... iii Introduction........................................... I Notes: Introduction .................................... 13 Chapter One: The Versailles Precedent and Initial Arnerican Perceptions of Civil-Military Government...... 18 Notes: Chapter One ..................................... 40 Chapter Two: The Formulation of an Amencan Civil-Military Direcive and the Ascendendcy of Demilitarimion through Deindustrialization.......
    [Show full text]
  • Die Christlich-Demokratische Union in Aachen - Von Der Gründung Bis Zur Konsolidierung
    Die Christlich-Demokratische Union in Aachen - Von der Gründung bis zur Konsolidierung - Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Claudia Conrads aus Aachen Bonn 2006 Gedruckt mit Genehmigung der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Tag der mündlichen Prüfung: 25.09.2006 Zusammensetzung der Prüfungskommission: Priv.-Doz. Dr. Volker Kronenberg (Vorsitzender) Prof. Dr. Michael Schneider (Betreuer und Gutachter) Prof. Dr. Tilman Mayer (Gutachter) Prof. Dr. Gerd Langguth (weiteres prüfungsberechtigtes Mitglied) Diese Dissertation ist auf dem Hochschulschriftenserver der ULB Bonn http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_online/ elektronisch publiziert. Danksagung Ein herzliches Wort des Dankes geht zuerst an Prof. Dr. Michael Schneider, auf dessen Anregung die vorliegende Untersuchung entstanden ist. Als Betreuer und Gutachter meiner Promotion hat er die Untersuchung über Jahre hinweg mit seinem fachlichen Rat gefördert und mir bei der Bewältigung äußerer Hemmnisse gehol- fen. Sein anhaltendes Interesse am Fortgang der Studie war eine wesentliche Hilfe. Des Weiteren gilt mein Dank Prof. Dr. Tilman Mayer, dem Zweit- gutachter der Arbeit. Danken möchte ich zudem dem CDU-Kreisverband Aachen und hier insbesondere dem Kreisvorsitzenden und Minister für Generatio- nen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein- Westfalen Armin Laschet. Ohne die großzügig gewährte Möglich- keit der Akteneinsicht hätte das Projekt wohl nicht durchge- führt werden können. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wurde ich während meiner Studien von den Mitarbeitern der kommunalen und regionalen Ar- chive in unbürokratischer Weise unterstützt und beraten. Hier gilt ein besonderer Dank den Mitarbeitern des Hauptstaatsar- chivs in Düsseldorf und des Stadtarchivs Aachen, die bereitwil- lig meinen zahlreichen Aktenanforderungen nachkamen und mich auf weitere themenrelevante Quellenbestände hinwiesen.
    [Show full text]
  • 3. Ideologie Statt Strategie: Nationalsozialisti­ Sche Reichsverteidigung
    3. Ideologie statt Strategie: Nationalsozialisti- sche Reichsverteidigung 3.1. „Volkskrieg“, Festungskrieg, Kleinkrieg In einer Ideologie, deren zentrale negative Sinnstiftungselemente Niederlage und Zusammenbruch waren, gerann der Wille zum Durchhalten zur ultima ratio. Als alles entscheidendes Prinzip wurde es als völkisch-rassisch postulierte Primärtu- gend der „Volksgemeinschaft“ zum Gegenmodell jener Urerlebnisse erhoben, die sich nun zu wiederholen drohten. Es war die Grundlage anhaltenden Glaubens an den Sieg und Nahrung für die Illusionen einer letzten Kriegswende, auf deren Basis sich das katastrophale Fehlen militärischer Mittel verdrängen und ignorie- ren ließ; es ermöglichte (Selbst-)Betrug und Täuschung bis zuletzt; es recht- fertigte Terror und Verfolgung, wenn der eingeforderten inneren Stabilität und Kampfbereitschaft Gefahr durch vorgebliche „Rassefeinde“, „Volksverräter“ und „politisch unzuverlässige Elemente“ zu drohen schien. Die beiden eng zusam- menhängenden ideologischen Kernelemente des Willens und des Durchhaltens sind zentrale Prämissen der militärisch-strategischen und politischen Entschei- dungen, die die NS-Führung in der Kriegsendphase traf. Wesentlicher ideologischer Hintergrund des Hypervoluntarismus, der den Glauben an Halte- und Durchhaltestrategien befeuerte, war die Überzeugung, die Gegner seien zu vergleichbaren Willensleistungen nicht in der Lage. Hitlers Sicht war – wie so oft in den letzten Kriegsmonaten – zwar keineswegs frei von Wider- sprüchen, in Sachen Willensstärke jedoch hielt er die USA
    [Show full text]
  • Home to the Reich: the Nazi Occupation of Europe's Influence on Life Inside Germany, 1941-1945
    University of Tennessee, Knoxville TRACE: Tennessee Research and Creative Exchange Doctoral Dissertations Graduate School 8-2015 Home to the Reich: The Nazi Occupation of Europe's Influence on Life inside Germany, 1941-1945 Michael Patrick McConnell University of Tennessee - Knoxville, [email protected] Follow this and additional works at: https://trace.tennessee.edu/utk_graddiss Part of the European History Commons Recommended Citation McConnell, Michael Patrick, "Home to the Reich: The Nazi Occupation of Europe's Influence on Life inside Germany, 1941-1945. " PhD diss., University of Tennessee, 2015. https://trace.tennessee.edu/utk_graddiss/3511 This Dissertation is brought to you for free and open access by the Graduate School at TRACE: Tennessee Research and Creative Exchange. It has been accepted for inclusion in Doctoral Dissertations by an authorized administrator of TRACE: Tennessee Research and Creative Exchange. For more information, please contact [email protected]. To the Graduate Council: I am submitting herewith a dissertation written by Michael Patrick McConnell entitled "Home to the Reich: The Nazi Occupation of Europe's Influence on Life inside Germany, 1941-1945." I have examined the final electronic copy of this dissertation for form and content and recommend that it be accepted in partial fulfillment of the equirr ements for the degree of Doctor of Philosophy, with a major in History. Vejas Liulevicius, Major Professor We have read this dissertation and recommend its acceptance: Denise Phillips, Monica Black, Daniel Magilow Accepted for the Council: Carolyn R. Hodges Vice Provost and Dean of the Graduate School (Original signatures are on file with official studentecor r ds.) Home to the Reich: The Nazi Occupation of Europe’s Influence on Life inside Germany, 1941-45 A Dissertation Presented for the Doctor of Philosophy Degree The University of Tennessee, Knoxville Michael Patrick McConnell August 2015 Copyright © 2015 by Michael McConnell All rights reserved.
    [Show full text]
  • Der Meuchenlmord Von Laubenheim. Ein Stück
    Der Meuchelmord von Laubenheim Ein Stück Kreuznacher Justizgeschichte von Joachim Hennig Unsere jüngste Geschichte ist auch heute noch aktuell – auf jeden Fall dann, wenn sie damals nicht irgendwo, sondern hier bei uns spielte. Denn dann auf einmal polarisiert sie, lässt aus braven, biederen Nachbarn „Wutbürger und Kämpfer“ werden gegen eine Sache, die nicht vergeht, die nicht vergehen will und auch nicht vergehen soll. So ist es heute noch. Und so war es schon früher. Etwa auch im Februar und März 1953 in Bad Kreuznach und Umgebung. I. Wie die Geschichte begann Damals hatte sich der „Volkszorn“ u.a. an der Fassade des Landgerichts Bad Kreuz- nach entladen. Als die Beteiligten des unter dem Vorsitz des Amtsgerichtsdirektors Schott stattfindenden Prozesses gegen den ehemaligen SS-Obersturmführer (Ober- leutnant) Tesch das Gebäude betraten, konnten sie links und rechts des Eingangs lesen: Weg mit Schott – Freiheit für Tesch. Diesen Text hatten Sympathisanten des Angeklagten Tesch in der Nacht zuvor mit schwarzer Farbe angebracht und unter dem Schriftzug Weg mit Schott einen Totenkopf mit gekreuzten Knochen ge- schmiert.1 Der damit gemeinte Prozess machte Anfang der 1950er Jahre in Bad Kreuznach und Umgebung Furore, ebenso wie der ihm zugrunde liegende Vorfall in Laubenheim acht Jahre zuvor. Auch heute ist diese Geschichte bei erstaunlich vielen in Laubenheim und bei den Angehörigen der damaligen Akteure bekannt.2 Als ein wichtiges Stück regionaler Kriegs- und Nachkriegsgeschichte und ein Lehrstück für den Umgang der Menschen miteinander in schweren Zeiten ist, soll sie hier auch einem größeren Kreis Interessierter erzählt werden. 1 Bericht des Oberstaatsanwalts Bad Kreuznach vom 10. März 1953 an den Generalstaatsanwalt Kob- lenz, Landeshauptarchiv Koblenz (LHA Ko) Bestand (Best.) 584,6 Nr.
    [Show full text]
  • Terror Unrealized: German Blunders, American Occupation Strategy, and the Failure of the Nazi Werwolf Movement
    University of Connecticut OpenCommons@UConn Honors Scholar Theses Honors Scholar Program Spring 5-12-2013 Terror Unrealized: German Blunders, American Occupation Strategy, and the Failure of the Nazi Werwolf Movement Nicholas Jon Hurley University of Connecticut - Storrs, [email protected] Follow this and additional works at: https://opencommons.uconn.edu/srhonors_theses Part of the European History Commons, and the Military History Commons Recommended Citation Hurley, Nicholas Jon, "Terror Unrealized: German Blunders, American Occupation Strategy, and the Failure of the Nazi Werwolf Movement" (2013). Honors Scholar Theses. 312. https://opencommons.uconn.edu/srhonors_theses/312 Terror Unrealized: German Blunders, American Occupation Strategy, and the Failure of the Nazi Werwolf Movement Nicholas Hurley Hurley 2 Just before midnight in December of 1945, Private First Class Leon Standifer, a member of the 243rd Field Artillery Battalion on occupation duty in Germany, was hurrying to catch the late-night bus from Munich back to his barracks in nearby Bad Aibling, after visiting with a female “companion” for most of the day. To save time, he cut through a section of town largely destroyed by Allied air-raids, and recalls the following: Those bombed-out areas were dangerous. There were no lights, and rumor said ex-SS lived back in there. They called themselves Werwölfe-werewolves-and used women to lure GIs into dark places…pretty soon I saw two men standing on the sidewalk. I was already walking in the middle of the street but worked myself over toward the far side. Then a man stepped out of the shadows and said, ‘Eh Ami.’ I thought, ‘Now I’ve done it.
    [Show full text]
  • The Fighting 69Th Infantry Division Association, Inc. Vol. 53 No. 1 Sep
    FIGHTING 69rH lNFAN'I'RY DIVISION ****;/!ssoc:iafion, Inc. VOLUME 53, NO.1 SEPTEMBER - OCTOBER - NOVEMBER - DECEMBER 1999 "THE THREE B'S" P.O. BOX 69 BOLTE'S BIVOUACING BASTARDS CHAMPION, PA 15622·0069 7241455·2901 bu.lle-tin OFFICERS 1997·1998 Jim Boris, President 6800 Henry Avenue Philadelphia, PA 19128 ........ .... 881 FA Harold Ruck, Vice President 622 Melville Ave nue Chattanooga, TN 37412 ....... 272 Ralph Goebel, Secreta ry 54 17 Halifax Lane Min neapoli s, MN 55424 .... .. ........... 272 Willi am Matl ach , Treasurer P.O. Box 474 West Islip, NY 11795·0474 ..... .......... 273 Robert Kurtzman, Membership Chrm. P. O. Box 105 Wilmot, OH 44689 .. .... 272 Edward Lucci, Auditor ........ 273 Wi lli am Snidow, Chaplain .... ... ... .. ... 661 Paul Shadle, Co ·Chaplain ............... 271 LADIES' AUXILIARY Rosemarie Ma zza , President Glori a Czyzyk, Vice Preside nt Jane Matlach, Secretary Ursula Goebel, Chaplain Edith ZafTern, SU ll shine Lady BOARD OF DIRECTORS 1997·1998 Arci.ie Brooke ... ....................... Div. Hq. Clifton Barbieri ................ ..... 27 1 Bernard Zaffern ..... 272 Robert Crowe .. ..... .. 273 Ernes t Krause ...... 269 Frank Packard 269 Eugene Pi erron ... .. .. .......................... 661 Thomas Heath ................ 724 Charl es White ....... .. ......... ........... 777 1998·1999 Willi am Taylor ........................... ..... 271 Leo Moore ..... .......... 272 J ames Brooks .. .... ......................... ..... 273 Ward Peterson ........ 269 George Hepp ... ... 569 Wi ll iam Snidow ...................... 661 J ohn McC ann ... ............ .. .. ............... 777 Walter Haag ....... ..... .... .............. 881 1999·2000 George Wolff ........... ... ... .... ... .. ... ... ... 271 Edgar Parsons ... .... .... ...... 272 Eugene Mischke .. ................... 273 Henry Putala 777 John O'Connor .. .............. .. .... 880 PAST PRESIDENTS ' Maj. Gen. E. F. Reinhardt, TX ..... .. ................................... Di v. Hq. 'Lester J . Mili ch, NJ .. .... 569 Sig. ' Hyman E. Gold stei n, Ny ... ...... 27 2 Inr.
    [Show full text]
  • The American Occupation of Germany: a Representative Case of Nation-Building?
    View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by NORA - Norwegian Open Research Archives The American occupation of Germany: A representative case of nation-building? Trond Ove Tøllefsen Department of Archaeology, Autumn 2006 Conservation and Historical Studies University of Oslo Abbreviations: ACC: Allied Control Commission BRD: Bundesrepublik Deutschland CAD: Civil Affairs Division CCS: Combined Chiefs of Staff CDU: Christlich-Demokratische Union CSU: Christlich-Soziale Union DoW: Department of War EAC: European Advisory Committee FEA: Foreign Economic Administration G.I.: “General Infantry” (Private in the US Army) HICOG: High Commissioners Office in Germany HQ Headquarters JCS: Joint Chiefs of Staff KPD: Kommunistische Partei Deutschland NGO: Non-Governmental Organisation OMGUS: Office of the Military Government, United States (in Germany) OSS: Opinion Survey Section PNAC: Project for a New American Century SED: Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SHAEF: Supreme Headquarters of the Allied Expeditionary Forces SPD: Sozialdemokratische Partei Deutschlands SD: Department of State 2 Tables and figures: 3.1 Shift in American policy page 43 9.1 Per Capita External Assistance page 106 9.2 Functions of the state page 111 9.3 Components of institutional capacity page 113 10.1 Military presence over time page 120 Thanks A big thank you to my advisor Geir Lundestad and all others that have helped, encouraged and corrected me during the making of this thesis. 3 Contents: Page: 1 Abbreviations 2 Tables and Figures 3-6 Contents 7-9 1. Introduction 9-10 1.a Terminology 10-11 1.b American nationalism 12 1.c Outline 12-14 1.d Nation-building: what is it? 14-15 1.e Imposing democracy 15-17 1.f Nation-building as concept and process 17-18 1.g Scope 18-23 1.h Sources and literature 24 2.
    [Show full text]
  • Control Not Morality Explaining the Selective Employment of Nazi War Criminals by British and American Intelligence
    Intelligence and National Security ISSN: 0268-4527 (Print) 1743-9019 (Online) Journal homepage: https://www.tandfonline.com/loi/fint20 Control not morality? Explaining the selective employment of Nazi war criminals by British and American intelligence agencies in occupied Germany Luke Daly-Groves To cite this article: Luke Daly-Groves (2020) Control not morality? Explaining the selective employment of Nazi war criminals by British and American intelligence agencies in occupied Germany, Intelligence and National Security, 35:3, 331-349, DOI: 10.1080/02684527.2019.1705101 To link to this article: https://doi.org/10.1080/02684527.2019.1705101 © 2019 The Author(s). Published by Informa UK Limited, trading as Taylor & Francis Group. Published online: 21 Dec 2019. Submit your article to this journal Article views: 1432 View related articles View Crossmark data Full Terms & Conditions of access and use can be found at https://www.tandfonline.com/action/journalInformation?journalCode=fint20 INTELLIGENCE AND NATIONAL SECURITY 2020, VOL. 35, NO. 3, 331–349 https://doi.org/10.1080/02684527.2019.1705101 ARTICLE Control not morality? Explaining the selective employment of Nazi war criminals by British and American intelligence agencies in occupied Germany Luke Daly-Groves ABSTRACT This article reveals for the first time why a Nazi war criminal named Günter Ebeling who was employed by the American Counter Intelligence Corps (CIC) in occupied Germany was violently killed by British intelligence officers. Through analysis of hitherto unpublished Intelligence Division documents, it argues that existing debates concerning the post-war employment of Nazi war criminals in occupied Germany have been framed in the wrong light.
    [Show full text]
  • “Isolating Nazism: Civilian Internment in American Occupied Germany, 1944-1950”
    View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by Carolina Digital Repository “ISOLATING NAZISM: CIVILIAN INTERNMENT IN AMERICAN OCCUPIED GERMANY, 1944-1950” Kristen J. Dolan A dissertation submitted to the faculty of the University of North Carolina at Chapel Hill in partial fulfillment of the requirements for the degree of Doctor of Philosophy in the Department of History Chapel Hill 2013 Approved by: Konrad H. Jarausch Christopher Browning Klaus Larres Wayne E. Lee Richard H. Kohn ©2013 Kristen J. Dolan ALL RIGHTS RESERVED ii ABSTRACT KRISTEN J. DOLAN: “Isolating Nazism: Civilian Internment in American Occupied Germany, 1944-1950” (Under the direction of Konrad H. Jarausch) This dissertation examines the Allied program of mass arrests that, in the aftermath of World War II, was part of a larger attempt to locate those suspected of atrocities, neutralize potential disruptions to the occupation, and uproot National Socialist ideology. Under the auspices of Allied “denazification,” which sought to eradicate Nazism for security reasons and as a precursor to democratization, the American Military Government arrested a wide array of Nazi Party-affiliated Germans. By late 1945, the Army had detained roughly 150,000 persons in a hastily established system of civilian internment enclosures. Within a year, however, American authorities greatly reduced the number of detainees. Moreover, after recognizing that successful reorientation toward democracy would require increased German participation, they handed administration of the camps to German officials—thus heralding an important transition in the relationship between occupier and occupied. Exploring American and German authorities’ ensuing struggle to translate the goal of eradicating Nazism into a coherent plan of action, this study offers insight into fundamental challenges of transforming a political culture as well as the difficulties of reconstituting a society that has been atomized over the course of a firmly entrenched dictatorship.
    [Show full text]