Bundesfachplanung
A100-ARGESL-P6-V3-1112 A100
ANTRAG NACH § 6 NABEG V3: STECKBRIEF FÜR DAS TRASSENKORRIDORSEGMENT NR. 112
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Bundesfachplanung A100-ARGESL-P6-V3-1112 Steckbrief für das Trassenkorridorsegment Nr. 112
INHALTSVERZEICHNIS
1 ALLGEMEINE ANGABEN 4 1.1 Administrative Informationen 4 1.2 Kurzbeschreibung/Charakteristik 5
1.2.1 Verlauf 5 1.2.2 Naturraum, Landschafts- und Siedlungsstruktur 6
2 HERLEITUNG UND BEGRÜNDUNG DER TRASSENKORRIDORE 7
2.1 Fachplanerische Trassenkorridorabgrenzung 7
3 ERGEBNIS DER TRASSENKORRIDORANALYSE 9 3.1 Konfliktpunkte 9
3.1.1 Riegel sehr hohen Raumwiderstands 9 3.1.2 Planerische Engstellen 13 3.1.3 Technische Engstellen 13
3.1.3.1 Typische Querungs- und Engstellensituationen 13 3.1.3.2 Einzelfallbetrachtung von Querungs- und Engstellensituationen 15 3.2 Flächenanteile unterschiedlicher Raumwiderstandsklassen 16
3.2.1 Anteil an Flächen sehr hohen Raumwiderstands 16 3.2.2 Anteil an Flächen hohen Raumwiderstands 17 3.2.3 Anteil an Flächen mittleren Raumwiderstands 17
3.2.4 Anteil an Flächen mit sehr hohem bautechnischem Widerstand 17 3.2.5 Anteil an Flächen mit hohem bautechnischem Widerstand 17 3.2.6 Anteil an Flächen mit mittlerem bautechnischem Widerstand 18
3.3 Qualitative Merkmale des Trassenkorridor(segment)s 18 3.3.1 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Umwelt und Raumnutzung 18 3.3.2 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Bautechnik 20
3.4 Bündelung 20
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
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Abbildung 1: Lage des Trassenkorridorsegments im strukturierten Untersuchungsraum 4
Abbildung 2: Verlauf des Trassenkorridorsegments 5
Abbildung 3: Riegel mit sehr hohem Raumwiderstand Nr. 112-1 9
Abbildung 4: Riegel mit sehr hohem Raumwiderstand Nr. 112-2 12
Abbildung 5: Technische Engstelle Nr. 112-1 15
AUFGABE/ZIELSTELLUNG DER STECKBRIEFE
Die Steckbriefe dienen der Dokumentation der planerischen Entscheidungen, die im Rahmen der Findung und Abgrenzung der Trassenkorridor(segment)e getroffen werden. Darüber hinaus enthalten sie die Grundlagen sowie die Ergebnisse der Trassenkorridoranalyse, die dem Vergleich der Trassenkorridor(segment)e zugrunde liegen.
Steckbriefe werden sowohl für einzelne Trassenkorridorsegmente erstellt, als auch für Trassenkorridore zwischen den Netzverknüpfungspunkten, die als Ergebnis der Segmentvergleiche abgeleitet werden.
Der vorliegende Steckbrief dient der Dokumentation der planerischen Entscheidungen und der Ergebnisse der Analyse für das Trassenkorridorsegment 112. Die kartografische Darstellung erfolgt in der Streifenkarte 2112.
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1 ALLGEMEINE ANGABEN
Laufende Nummer des Trassenkorridor(segment)s: 112
Länge des Trassenkorridor(segment)s: 13,0 km
Technologie: Erdkabelabschnitte: gesamte Länge mögliche Freileitungsabschnitte: keine
Stammstreckenabschnitt: ja
1.1 Administrative Informationen
Abbildung 1: Lage des Trassenkorridorsegments im strukturierten Untersuchungsraum
Bundesland: Bayern
Landkreise: Rhön-Grabfeld
Kommunen: Rhön-Grabfeld: Stadt Mellrichstadt, Oberstreu, Unsleben, Hollstadt, Wülfershausen a.d. Saale, Rödelmaier
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1.2 Kurzbeschreibung/Charakteristik
1.2.1 Verlauf
- Beginn östlich von Mellrichstadt
- Verläuft in südwestliche Richtung bis westlich Hendungen, dabei östlich vorbei an Oberstreu
- Anschließend verläuft das Trassenkorridorsegment (TKS) auf ca. 8,4 km entlang der Bundesautobahn (BAB) 71 bis zum nächsten Gelenkpunkt mit den TKS 108 und 165 nordöstlich von Eichenhausen, dabei östlich vorbei an Hollstadt
Abbildung 2: Verlauf des Trassenkorridorsegments
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1.2.2 Naturraum, Landschafts- und Siedlungsstruktur
Angaben zu naturräumlichen Haupteinheiten und Naturraum-Einheiten1, Landschaftsräumen und markanten Landschaftsbestandteilen sowie Siedlungsstrukturen im Trassenkorridor(segment)verlauf:
- Grabfeldgau als Bestandteil der Mainfränkischen Platten
- Überwiegend Acker- und Grünlandnutzung, kleinere und wenige mittelgroße Waldparzellen
- Kleinteilige Siedlungsstruktur mit Dörfern und städtischen Bereichen
1 nach: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2008) nach SSYMANK (1994); MEYNEN & SCHMITHÜSEN (1953-1962)
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2 HERLEITUNG UND BEGRÜNDUNG DER TRASSENKORRIDORE
2.1 Fachplanerische Trassenkorridorabgrenzung
Lage im TK-Netz
Das TKS 112 stellt die südliche Fortführung der aus Norden kommenden TKS 110 bzw. TKS 111 dar. Zusammen mit TKS 109 sind die TKS 110, 111 und 112 die östlich verlaufende Alternative zum TKS 108, welches mehrere Schutzgebiete (z.B. Natura 2000- Gebiete, Naturschutzgebiete– RWK I) quert. Das TKS 112 verläuft weitgehend entlang der BAB 71 bis zur Anschlussstelle Bad Neustadt an der Saale, wo das TKS 165 anschließt.
Großräumig betrachtet ist das TKS 112 Bestandteil der östlichen Umgehung des Höhenzugs der Rhön, wo eine Vielzahl an naturschutzrechtlichen Schutzgebieten (z.B. FFH-Gebiet, EU Vogelschutzgebiet, Biosphärenreservat) ausgewiesen ist. Die östliche Umgehung stellt eine Alternative zum westlich der Rhön geführten Korridor dar.
Maßgebliche Widerstände für die TK-Abgrenzung
Maßgebliche Widerstände stellen die Siedlungsgebiete (RWK I*) von Mellrichstadt, Oberstreu, Bahra und Hollstadt, Waldflächen (RWK II) sowie die FFH-Gebiete (RWK I) DE 5527-371 „Bachsystem der Streu mit Nebengewässern“ und DE 5628-371 „Milztal und oberes Saaletal“ dar. Der Verlauf des TKS orientiert sich überwiegend am Verlauf der Bundesautobahn, da diese eine Verbindung von Nord nach Süd darstellt und sich in ihrem Umfeld zudem geringe Raumwiderstände befinden.
Begründung der TKS-Abgrenzung
Das TKS umgeht Mellrichstadt östlich, da westlich das FFH-Gebiet (RWK I) DE 5527-371 „Bachsystem der Streu mit Nebengewässern“ liegt. Südöstlich der Stadt befinden sich innerhalb des TKS Industrie- und Gewerbeflächen (RWK I*) sowie ein Vorranggebiet (VRG) oberflächennahe Rohstoffe (RWK I), die aber umgangen werden können, da ausreichend Passageraum vorhanden ist. Anschließend verläuft das TKS zwischen Oberstreu und einem Waldstück (RWK II), das sich entlang der BAB 71 erstreckt, um dieses nicht zu tangieren. Bei Oberstreu schwenkt das TKS in südöstliche Richtung um dann in Bündelungsoption mit der BAB 71 bis zum Gelenkpunkt bei Eichenhausen zu verlaufen. An zwei Stellen werden Teilflächen der FFH-Gebiete DE 5528-371 „Bahratal“ und DE 5628-371 „Milztal und oberes Saaletal“ gequert. Eine Umgehung ist aufgrund der weitläufigen, linienförmigen Ausprägung dieser Schutzgebiete nicht möglich.
Auf seiner gesamten Länge quert das TKS 112 Flächen der RWK III. Dazu zählen zwei Überschwemmungsgebiete, die aufgrund ihrer linienhaften Ausprägung nicht umgangen werden können, sowie erosions- und feuchte verdichtungsempfindliche Böden. Ein Wasserschutzgebiet (WSG) Zone III liegt ebenfalls innerhalb des TKS.
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Verfolgte spezifizierte vorhabenbezogene Planungsprämissen (SVP) für die Findung und Abgrenzung von Trassenkorridoren:
zu SVP Beschreibung
2 Das TKS ist für die Aufnahme eines Stammstreckenabschnitts geeignet.
3 Das TKS umgeht weitgehend Flächen der RWK I* (Wohn- und Mischbauflächen, Industrie- und Gewerbeflächen, oberflächennaher Rohstoff/ Abgrabung). In wenigen Fällen ragen Flächen der RWK I* in das TKS, wobei ausreichend Passageraum vorhanden ist.
4 Das TKS umgeht weitgehend Flächen der RWK I (FFH-Gebiete, VRG oberflächennahe Rohstoffe, WSG Zone II). In manchen Fällen ist ein Hereinragen dieser Flächen in das TKS unvermeidbar, wobei jedoch ausreichend Passageraum für eine Umgehung vorhanden ist.
An zwei Stellen werden FFH-Gebiete gequert, eine Umgehung ist aufgrund der linienhaften Form dieser Teilflächen nicht möglich.
5 Gebiete, die bautechnisch sehr hoch anspruchsvoll sind werden umgangen, soweit dies möglich ist.
6 Der Anteil von Flächen der RKW II im TKS wurde minimiert. Eine Beanspruchung von Wald ist in einigen Bereichen unvermeidlich.
7 Gebiete, die bautechnisch hoch anspruchsvoll sind, befinden sich nicht im TKS.
8 Das TKS verläuft zum Teil durch Flächen der RWK III. Dabei handelt es sich vor allem um das Überschwemmungsgebiet der Fränkischen Saale und um erosionsempfindliche Böden. Aufgrund der linienhaften Ausprägung des Überschwemmungsgebietes und der Großflächigkeit der erosionsempfindlichen Böden können diese Bereiche nicht umgangen werden.
9 Gebiete, die bautechnisch anspruchsvoll sind, werden umgangen, soweit dies möglich ist.
10 Es besteht eine Bündelungsoption mit der BAB 71.
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3 ERGEBNIS DER TRASSENKORRIDORANALYSE
3.1 Konfliktpunkte2
3.1.1 Riegel sehr hohen Raumwiderstands
Riegel Nr. 112-1, Gesamtbewertung: Ampelfarbe gelb
Abbildung 3: Riegel mit sehr hohem Raumwiderstand Nr. 112-1 (Legende siehe Streifenkarte)
2 Die Erläuterung der Definition sowie der Bewertung der Konfliktpunkte einschl. Vergabe der Ampelfarben erfolgt im Methodenansatz Trassenkorridoranalyse
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Nummer 112-1
Beschreibung des Riegels
Ortsangabe Oberstreu
Ausdehnung im Trassenkorridor ca. 20 m
RWK I* -
RWK I FFH-Gebiet DE 5528-371 „Bahratal“:
In den Erhaltungszielen werden Lebensraumtypen der Wiesen, feuchtegeprägte Bereiche sowie Fließgewässer genannt. Ferner zahlreiche Anhang II Arten, die unter anderem an Fließgewässer gebunden sind. Ein Vorkommen von LRT und Anhang II Arten kann im Querungsbereich des Riegels nicht ausgeschlossen werden.
Schmalste mögliche ca. 15 m Querungsstelle (bei einer Mindestbreite von 100/150 m)
Bewertung des Riegels
Berücksichtigung von Möglichkeiten der Konfliktvermeidung
Bauweise (im Weiteren HDD< 400 m diskutierte technische Ausführugnsoption)
Sonstige mögliche Maßnahmen Errichtung temporärer Schutzzäune/ Absperranlagen zur Vermeidung und Verminderung
Vorbelastung -
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Bewertung des Realisierungshemmnisses
Kriterium 1: FFH-Gebiet DE Ampelfarbe gelb 5528-371 „Bahratal“ Der betroffene Abschnitt des FFH-Gebiets DE 5528- 371 „Bahratal“ erstreckt sich entlang des Fließgewässers „Bahra“ und könnte deshalb möglicherweise im Zuge der Gewässerquerung mittels einer technischen Standardmaßnahme (HDD <400 m) gequert werden. Dadurch könnten erhebliche Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele vorbehaltlich einer weiteren Prüfung ausgeschlossen werden.
Gesamtbewertung Ampelfarbe gelb
Das einzige riegelbildende Kriterium ist das FFH- Gebiet DE 5528-371 „Bahratal“ mit einem mittleren Realisierungshemmnis. Es wird die Ampelfarbe „gelb“ vergeben.
Riegel Nr. 112-2, Gesamtbewertung: Ampelfarbe orange
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Abbildung 4: Riegel mit sehr hohem Raumwiderstand Nr. 112-2 (Legende siehe Streifenkarte)
Nummer 112-2
Beschreibung des Riegels
Ortsangabe Hollstadt
Ausdehnung im Trassenkorridor ca. 180 bis 480 m
RWK I* -
RWK I FFH-Gebiet DE 5628-371 „Milztal und oberes Saaletal“:
In den Erhaltungszielen werden Lebensraumtypen der Wiesen, feuchtegeprägte Bereiche sowie Fließgewässer genannt. Ferner mehrere Anhang II Arten.
Schmalste mögliche ca. 240 m Querungsstelle (bei einer Mindestbreite von 100/150 m)
Bewertung des Riegels
Berücksichtigung von Möglichkeiten der Konfliktvermeidung
Bauweise (im Weiteren HDD 400 – 1000 m diskutierte technische Ausführungsoption)
Sonstige mögliche Maßnahmen Errichtung temporärer Schutzzäune/ Absperranlagen zur Vermeidung und Verminderung
Vorbelastung BAB 71
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Bewertung des Realisierungshemmnisses
Kriterium 1: FFH-Gebiet DE Ampelfarbe orange 5628-371 „Milztal und oberes Der betroffene Abschnitt des FFH-Gebiet DE 5628- Saaletal“ 371 „Milztal und oberes Saaletal“ erstreckt sich entlang des Fließgewässers „Fränkische Saale“. Die Querung des FFH-Gebiets erfolgt möglicherweise geschlossen auf einer Länge von rund 380 m. Zusätzlich muss im Zuge dieser geschlossenen Querung möglicherweise noch eine Bundesstraße bzw. darauf anschließend ein Hang mit Wald und Gefälle unterquert werden sodass sich die HDD auf ca. 550 m verlängert. Dadurch könnten erhebliche Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele vorbehaltlich einer weiteren Prüfung ausgeschlossen werden. Weil hierfür aufwändigere Maßnahmen erforderlich sind erfolgt die Riegelbewertung mit orange.
Gesamtbewertung Ampelfarbe orange
Das einzige riegelbildende Kriterium ist das FFH- Gebiet DE 5528-371 „Bahratal“ mit einem hohen Realisierungshemmnis. Daher wird die Ampelfarbe „orange“ vergeben.
Gesamtübersicht über die Riegel im Trassenkorridor(segment)
Ampelfarbe grün Ampelfarbe gelb Ampelfarbe orange Ampelfarbe rot
0 1 1 0
3.1.2 Planerische Engstellen
Es befinden sich keine planerischen Engstellen im TKS 112.
3.1.3 Technische Engstellen
3.1.3.1 Typische Querungssituationen
Die in diesem TKS auftretenden typischen Querungen werden hier in der Reihenfolge des Auftretens entlang des TKS-Verlaufs vom nördlichen zum südlichen NVP aufgelistet.
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Kat. Beschreibung Länge Bewertung geschlossene Querung ca. S3 Ortsstraße, östlich Mellrichstadt 0 m S2 St 2275, südöstlich Mellrichstadt 25 m G3 Bahra, südöstlich Mellrichstadt 25 m S3 Ortsstraße, südöstlich Oberstreu 25 m S1 BAB 71, südöstlich Oberstreu 50 m S3 Ortsstraße, westlich Junkershausen 25 m G2 Fränkische Saale, südlich Junkershausen 25 m S2 B 279, westlich Wülfershausen an der Saale 25 m S2 B 279, nordwestlich Eichenhausen 25 m
Gesamtübersicht über die typischen technischen Engstellen (Querungssituationen) im TKS:
Ampelfarbe grün Ampelfarbe gelb Ampelfarbe orange Ampelfarbe rot
1 8 0 0
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3.1.3.2 Einzelfallbetrachtung von Querungs- und Engstellensituationen
Technische Engstelle Nr. 112-1 Gesamtbewertung: Ampelfarbe orange
Abbildung 5: Technische Engstelle Nr. 112-1 (Legende siehe Streifenkarte)
Nummer 112-1
Beschreibung der technischen Engstelle
Ortsangabe westlich Wülfershausen an der Saale
Kriterium 1 Starke Hangneigung: Es sind ca. 20 Höhenmeter im Neigungsbereich 15 bis 30° zu überwinden. BTWK III Bewertung der technischen Engstelle
Ausdehnung des verbleibenden hier kein relevantes Kriterium Passageraums
Bauweise (im Weiteren offene Regelbauweise oder HDD (siehe oben bei 112- diskutierte technische 2 und den HDD-GIS-Daten) Ausführungsoption)
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Nummer 112-1
Sonstige mögliche Maßnahmen Erosionsschutzmaßnahmen wie z.B.: zur Überwindung der - Sandsackbarrieren im Kabelgraben technischen Engstelle - Querriegel aus Natur- oder Bodenmaterial
- Bepflanzungen mit Hilfe von Erosionsschutzmatten (keine tiefwurzelnden Gehölze)
Gesamtbewertung Ampelfarbe orange
Die starke Hangneigung führt zu einem erschwerten Bau sowie zu erhöhtem Aufwand bei Bau und Betrieb durch Erosionsschutzmaßnahmen. Zusätzlich ist die B 279 am Fuß des Hangs mittels HDD zu queren, was die Kreuzung weiter erschwert.
3.2 Flächenanteile unterschiedlicher Raumwiderstandsklassen
Angaben werden ganzzahlig gerundet (**) der prozentuale Anteil des Kriteriums am Trassenkorridor(segment) sowie die absolute Fläche im TK(S).
3.2.1 Anteil an Flächen sehr hohen Raumwiderstands
Anteil an Flächen sehr hohen Raumwiderstands 8 % / 109 ha**
die sich aus den nachfolgenden Kriterien (bzw. -gruppen) zusammensetzen (ggf. einander überlagernd):
Mensch/Siedlung und Erholung 1 % / 18 ha
FFH-Gebiete 4 % / 52 ha
Wasser 1 % / 12 ha
Sonstige Sachgüter < 1 % / 6 ha
Ziele der Raumordnung 2 % / 29 ha
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3.2.2 Anteil an Flächen hohen Raumwiderstands
Anteil an Flächen hohen Raumwiderstands 16 % / 212 ha**
die sich aus den nachfolgenden Kriterien (bzw. -gruppen) zusammensetzen (ggf. einander überlagernd):
Mensch/Siedlung und Erholung < 1 % / < 1 ha
Naturschutzfachlich bedeutsame Bereiche 16 % / 202 ha
Wasser < 1 % / 1 ha
Ziele der Raumordnung 2 % / 32 ha
3.2.3 Anteil an Flächen mittleren Raumwiderstands
Anteil an Flächen mittleren Raumwiderstands 100 % / 1299 ha**
die sich aus den nachfolgenden Kriterien (bzw. -gruppen) zusammensetzen (ggf. einander überlagernd):
Wasser 89 % / 7 ha
Boden 100 % / 1299 ha
Ziele der Raumordnung 4 % / 57 ha
3.2.4 Anteil an Flächen mit sehr hohem bautechnischem Widerstand
Anteil an Flächen mit sehr hohem bautechnischem 0 % / 0 ha** Widerstand
3.2.5 Anteil an Flächen mit hohem bautechnischem Widerstand
Anteil an Flächen mit hohem bautechnischem 1 % / 13 ha** Widerstand
die sich aus den nachfolgenden Kriterien zusammensetzen (ggf. einander überlagernd):
Hangneigung 15-30° in Kombination mit Fels 1 % / 13 ha
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3.2.6 Anteil an Flächen mit mittlerem bautechnischem Widerstand
Anteil an Flächen mit mittlerem bautechnischem 40 % / 521 ha** Widerstand
die sich aus den nachfolgenden Kriterien zusammensetzen (ggf. einander überlagernd):
Hangneigung 15-30° < 1 % / 1 ha
Fels 40 % / 520 ha
3.3 Qualitative Merkmale des Trassenkorridor(segment)s
3.3.1 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Umwelt und Raumnutzung
Qualitatives Merkmal Beschreibung
Verteilung und Lage des RWK I/I*: An zwei Stellen werden FFH-Gebiete gequert. Dabei ist Raumwiderstands im eine Umgehung aufgrund der linienhaften Form dieser Teilflächen Trassenkorridor(segment) nicht möglich. Weitere Flächen der RWK I* (Wohn- und Mischbauflächen, Industrie- und Gewerbeflächen, oberflächennaher Rohstoff/ Abgrabung) und RWK I (FFH-Gebiete, VRG oberflächennahe Rohstoffe, WSG Zone II) ragen in das TKS. Bei diesen Flächen verbleibt jedoch ausreichend Passageraum, so dass diese ein geringes Konfliktpotenzial aufweisen.
RWK II: Im TKS liegen verstreut kleinere Waldflächen. Südlich Hollstadt befindet sich eine größere Waldfläche, die zum Teil parallel zum FFH-Gebiet entlang der Fränkischen Saale verläuft, die gesamte Breite des TKS ausfüllt und zwei Mal vom TKS gequert wird. Eine Umgehung dieser Fläche ist nicht möglich. Ferner wird am südlichen Ende des TKS ein Vorranggebiet für Windenergie gestreift, es ist jedoch ausreichend Passageraum vorhanden um ggf. auszuweichen.
RWK III: Im TKS liegen mehrere Flächen der RWK III. Eine Umgehung dieser Flächen ist aufgrund ihrer großflächigen (erosionsempfindliche, feuchte-verdichtungsempfindliche Böden) bzw. linienhaften (Überschwemmungsgebiet der Fränkischen Saale) Ausprägung oder zugunsten der Vermeidung von Flächen höherer RWK (WSG Zone III) nicht möglich. Demzufolge weist das TKS einen sehr hohen Flächenanteil mittlerer Raumwiderstände auf. Weitere Flächen der RWK III, darunter ein größeres VRG zum Grundwasserschutz, liegen randlich im TKS. Es ist jedoch davon auszugehen, dass unter Berücksichtigung von ARGE SuedLink 18 | 21 ArgeSL-A100_ARGESL_P6_V3_1112_MellrichstadtEichenhausen.docx © ArgeSL 2017
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Qualitatives Merkmal Beschreibung
Vermeidungsmaßnahmen aufgrund der ausschließlich bsueitlichen Wirkungen keine Beeinträchtigungen der Wasserversorgung auftreten.
Überlagerung von Ein Vorranggebiet oberflächennahe Rohstoffe wird von Flächen einer Rohstoffflächen sowie Industrie- und Gewerbeflächen überlagert. Raumwiderstandsklasse Dabei handelt es sich um Überlagerungen von Flächen der RWK I* und RWK I mit demselben schutzwürdigen Belang.
Im TKS werden Waldflächen östlich von Hollstadt von einem Vorrang- und Eignungsgebiet Windenergienutzung und südlich von Hollstadt von einem VRG zum Grundwasserschutz überlagert. In beiden Fällen handelt es sich um Mehrfachbelegungen von Flächen der RWK II.
Im TKS kommt es zu Überlagerungen von Flächen der RWK III, deren Schutzstati eine multisektorale Bedeutung aufweisen. Erosionsempfindliche Böden werden vom einem WSG Zone III („Hollstadt“) und vom Überschwemmungsgebiet der Fränkischen Saale überlagert.
Besondere Besondere Empfindlichkeit im Wasserschutzbezug Ausprägungen einzelner Kriterien
Punktuell auftretende Anhand der vorliegenden Daten lassen sich keine punktuellen Kriterien Kriterien feststellen.
Regionale, örtliche Anhand der vorliegenden Daten lassen sich keine regionalen, Besonderheiten örtlichen Besonderheiten feststellen.
Textliche Ziele der RP Main-Rhön, Z 3.2.3 Raumordnung „Bei der Erstellung von Energieversorgungsanlagen soll verstärkt auf die Erhaltung des Naturhaushalts und des Landschaftsbilds geachtet werden. Dies gilt u.a. für die ökologisch wertvollen Talauen der Saaleseitentäler.“
Bodendenkmäler Bodendenkmäler sind vorhanden, aber aufgrund der räumlichen Lage im Korridor unproblematisch.
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3.3.2 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Bautechnik
Qualitatives Merkmal Beschreibung
Verteilung und Lage der Der TKS befindet sich im Einzugsbereich der Fränkischen Saale und Kriterien im südlichen Ausläufern der Rhön. Teilbereiche des TKS sind im Trassenkorridor(segment) Bereich mit Fels.
Im Bereich um Mellrichstadt treten erosionsempfindliche Böden in Verbindung mit Fels auf.
Hangneigungen über 15° kommen punktuell verteilt in TKS vor, stellen jedoch keine Beeinträchtigung dar.
Bautechnische Kriterien wie Georisiken wie Karstgebiete und lokale, kleinräumige Senkungsgebiete treten nicht auf. Fließböden sind ebenfalls nicht vorhanden.
Überlagerung von Im gesamten TKS finden sich keiner Überlagerungen bautechnischer Flächen verschiedener Kriterien. Kriterien
Besondere technische Anhand der vorliegenden Daten lassen sich keine technischen Anforderungen Besonderheiten feststellen.
Regionale, örtliche Anhand der vorliegenden Daten lassen sich keine regionalen, Besonderheiten örtlichen Besonderheiten feststellen.
3.4 Bündelung
Anteil des ungebündelten Verlaufs: ca. 5,3 km (40 %)
Anteil des gebündelten Verlaufs: ca. 7,8 km (60 %) mit der BAB 71
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Bündelungsoption Positive Effekte der Bündelung
Verkehrsinfrastruktur Zwischen Hendungen und Eichenhausen verläuft das TKS auf (Straße) ca. 7,8 km in Bündelung mit der BAB 71. Diese Bündelung hat den positiven Effekt, dass die Kabelanlage in einem durch Schall- und Schadstoffimmissionen und strukturelle Flächenzerschneidung vorbelasteten Gebiet und damit in einem Bereich mit geringer Empfindlichkeit gegenüber baubedingten Auswirkungen des Vorhabens realisiert werden kann.
Südlich Hollstadt werden auf ca. 600 m Waldflächen vom TKS gequert. Durch die Bündelung mit der bestehenden Bundesautobahn können Eingriffe durch die Nutzung bestehender Waldschneisen vermindert werden.
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