Eine Neue Politische Theorie
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CORE Metadata, citation and similar papers at core.ac.uk Provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Auf der Suche nach Gerechtigkeit - Simon Wiesenthal in der Berichterstattung des Nachrichtenmagazins profil“ Verfasserin Regina A. Hirnschall Angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, 2009 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 301/A300 Studienrichtung lt. Studienblatt: Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Betreuer: Ao.Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell 2 Inhaltsverzeichnis: 1 EINLEITUNG .............................................................................................. 5 2 SIMON WIESENTHAL (1908 BIS 2005)................................................... 10 2.1 Biographie...................................................................................................................................10 2.1.1 Kinder- und Jugendjahre .........................................................................................................10 2.1.1.1 Frühe Jahre.....................................................................................................................10 2.1.1.2 Erster Weltkrieg, Jahre in Wien, Rückkehr nach Galizien ............................................12 2.1.1.3 Studium, berufliche Erfahrung.......................................................................................14 2.1.2 Wirren des Dritten Reiches, Lager, Überleben:.......................................................................15 2.1.3 „I have never forgotten you“ – Simon Wiesenthals Engagement gegen das Vergessen .........21 2.1.4 Späte Jahre...............................................................................................................................29 2.2 Hintergrund der Tätigkeit Simon Wiesenthals in Österreich – Historische und gegenwärtige Aspekte...............................................................................................................................32 2.2.1 Antisemitismus in Österreich vor 1938...................................................................................32 2.2.2 Beteiligung der Österreicher am Holocaust.............................................................................35 2.2.3 Antisemitismus in Österreich nach 1945.................................................................................40 3 ÖSTERREICHS ZWIESPÄLTIGES VERHÄLTNIS ZUR VERGANGENHEIT – GESCHICHTSBEWUSSTSEIN/GESCHICHTSBILD.... 44 3.1 „Geschichtsbewusstsein“ als Begriff.........................................................................................44 3.2 Österreichisches Geschichtsbewusstsein ..................................................................................45 3.2.1 Moskauer Deklaration .............................................................................................................45 3.2.2 Opferthese und Okkupationstheorie ........................................................................................47 3.2.3 Abgrenzung von Deutschland auf ideologischer Ebene..........................................................50 3.3 Aufbrechen des österreichischen Geschichtsbildes .................................................................52 3.4 Erinnern und Vergessen............................................................................................................57 3.4.1 Stunde Null und Erinnerung....................................................................................................57 3.4.2 Tabu und Vergessen – Sigmund Freud und die Erinnerung....................................................58 3.4.3 Der Ansatz des „Kollektiven Gedächtnisses“ bei Halbwachs und seine Weiterführung.........64 4 GRUNDLAGEN UND FUNKTIONEN DER MEDIEN................................ 68 4.1 Funktionen der Massenmedien.................................................................................................68 4.2 Massenmedien als Vermittler eines Geschichtsbildes .............................................................72 5 EMPIRISCHER TEIL - ANALYSE ............................................................ 76 5.1 Methode der Inhaltsanalyse ......................................................................................................76 5.2 Das Nachrichtenmagazin profil – ein kurzer Abriss...............................................................77 5.3 Forschungsleitende Fragen .......................................................................................................80 3 5.4 Die Affäre Peter-Kreisky-Wiesenthal 1975..............................................................................80 5.4.1 Ursprung des Konflikts mit Bruno Kreisky/Kabinett Kreisky I ..............................................80 5.4.2 Der Konflikt Peter-Kreisky-Wiesenthal im Jahr 1975 ...........................................................83 5.4.3 Rechtliche Dimension des Konflikts .......................................................................................89 5.4.4 Hintergrund des Konflikts – Zwei Juden liefern der Welt ein Schauspiel…...........................95 5.4.5 Detailanalyse des Nachrichtenmagazins profil......................................................................100 5.4.6 Zusammenfassung und Vergleich .........................................................................................123 5.5 Die Affäre Waldheim 1986 ......................................................................................................134 5.5.1 Ursprung der Affäre ..............................................................................................................134 5.5.2 Ungereimtheiten im Lebenslauf Kurt Waldheims.................................................................135 5.5.3 Konflikt zwischen Simon Wiesenthal und dem World Jewish Congress..............................138 5.5.4 Konsequenzen nach der Wahl ...............................................................................................140 5.5.5 Detailanalyse des Nachrichtenmagazins profil......................................................................142 5.5.6 Zusammenfassung und Vergleich .........................................................................................152 6 CONCLUSIO........................................................................................... 163 7 LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS........................................ 171 4 1 Einleitung Als „einsamer Humanist“ wurde Simon Wiesenthal von Tom Segev, dem israelischen Publizisten und Verfasser einer neuen Wiesenthal-Biographie bezeichnet, zur „moralischen Instanz“ sei er geworden, wer könne das im Nachkriegsösterreich noch von sich behaupten, so die Worte von Peter Michael Lingens – zwei unter vielen Ehrenbekundungen im Rahmen des Festaktes zum 100. Geburtstag von Simon Wiesenthal am 22. Jänner 2009 in Wien. Im letzten Lebensabschnitt auch in Österreich vielfach ausgezeichnet, war Simon Wiesenthal schließlich zur „(…) großen Ikone für den Kampf gegen das Vergessen“ avanciert und weiter „Sein von beinahe einem Jahrhundert gezeichnetes Gesicht ist Symbol dafür, was nun das Gewissen genannt wird“, heißt es anlässlich seines Ablebens im September 2005 im Nachrichtenmagazin profil (profil Nr. 39, 26. 9. 2005). Späte Ehre, die Simon Wiesenthal in seinem letzten Lebensabschnitt schlussendlich auch in Österreich zuteil wurde. Doch es war wahrlich ein langer und mühsamer Weg. Früh tritt Wiesenthal an die Öffentlichkeit, unmittelbar nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Mauthausen beginnt er für die Amerikaner zu arbeiten, zu recherchieren, Täter aufzuspüren, um sie vor Gericht zu bringen; kommt damit seiner selbst auferlegten Verpflichtung nach, Gerechtigkeit für die Opfer der Shoah zu finden. Er eröffnet sein erstes Dokumentationszentrum, prangert bereits 1947 in Zeitungsartikeln erneut aufkeimenden Antisemitismus an, nimmt fast unmittelbar die Fährte Eichmanns und vieler anderer NS-Täter auf. Beliebt macht er sich damit in der Bevölkerung nicht, er polarisiert, bereits Anfang der fünfziger Jahre erhält er Drohbriefe mit wüsten antisemitischen Beschimpfungen (vgl. Pick 1997, S. 200) Von Beginn an stellt er sich konsequent gegen die Opferthese, gegen Verdrängung und Verleugnung von Schuld, damit gegen Österreichs offizielles Geschichtsbild, im Gegenteil, er weist wiederholt auf die Täterrolle und die damit verbundene Verantwortung der Österreicher hin. Maria Sporrer nennt ihn einen „genauen Beobachter der fehlenden Erinnerungspolitik“ (Sporrer; http//:www2.dokkyo.ac.jp/~doky0011/downloads/treatise/files/56_147_168.pdf) Das macht ihn für viele zu einem Ruhestörer, Nestbeschmutzer und Feind im eigenen 5 Land. Der Achtung im Ausland steht quasi die Ächtung im Inland gegenüber. Und doch kann die Rolle Simon Wiesenthals, können Konflikte und Affären wie Peter- Kreisky-Wiesenthal oder Waldheim, nur vor diesem gesellschaftspolitischen Hintergrund, dem spezifisch österreichischen Geschichtsbild betrachtet und analysiert werden. Diese Arbeit stellt sich die Aufgabe, die Darstellung Simon Wiesenthals in der Berichterstattung des Nachrichtenmagazins profil in zwei markanten Themenblöcken, nämlich der Affäre Peter-Kreisky-Wiesenthal sowie elf Jahre später in der Affäre Waldheim zu analysieren - unter Berücksichtigung des offiziellen österreichischen Geschichtsbildes als zweite Ebene und Hintergrund. Die Forschungsrelevanz dieser wissenschaftlichen Arbeit ergibt sich aus dem Versuch, die Spezifika und Interdependenzen zwischen den beiden Ebenen herauszuarbeiten. Eine möglichst