2019 Regionalmagazin
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REGION FLAMMERSFELD 1 | 2019 DIE LEISTUNGSGEMEINSCHAFT E.V. Gutes Leben-gutes Land 1 LIEBE LESERINNEN UND LESER. DER NEUE VORSTAND Nach 4 Jahren als 1. Vorsitzender blicke ich zurück. Der Frühling ist da – Auf der Mitgliederversammlung der Region Flammers- Allein im letzten Jahr hat der Vorstand 111 Termine, Sit- eine Zeit des Erwa- feld – Die Leistungsgemeinschaft e. V. am 12. März zungen und Veranstaltungen gemeinsam vorbereitet, chens, eine Zeit der wählten die Vereinsmitglieder einstimmig den neuen gemeistert, nachbereitet und aufgeräumt. Das Jahr Erneuerung. Auch wir und gleichzeitig altbewährten Vorstand – nun in neuer 2018 mit dem Geburtstag Raiffeisens war für uns ein von der Region Flam- Konstellation. Dieser setzt sich wie folgt zusammen: voller Erfolg. Gäste von weither und nahebei kamen in mersfeld – Die Leis- unsere Gemeinde, um tungsgemeinschaft e. V. 1. Vorsitzender Wolfgang Scharenberg mehr über Raiffeisen haben uns erneuert 2. Vorsitzender Thomas Stengl zu erfahren. Neben den und starten mit einem Kassiererin Susanna Frank Führungen im Raiffei- frischen Vorstands- Pressewart Dirk B. Fischer senhaus genossen die team voller Elan und Schriftführerin Renate Schmidt Gäste die Bewirtung Ansporn in unser neu- Beisitzer Ulli Gondorf und Ausstellung im es Vereinsjahr. Auf der Beisitzer Axel Walterschen Bürgerhaus und nah- Mitgliederversammlung men Köstlichkeiten im März wählten die Mit frischem Schwung wird sich der neue Vorstand sei- aus dem Regiotainer Vereinsmitglieder einstimmig den neuen und gleich- nen Aufgaben widmen, um mit der Leistungsgemein- mit nach Hause. Die zeitig altbewährten Vorstand – nun in neuer Konstel- schaft weiter daran zu arbeiten, eine liebens- und le- Veranstaltungsreihe lation. Für das entgegengebrachte Vertrauen möchten benswerte Region Flammersfeld mitzugestalten. Über „Raiffeisen Kulturfrüh- wir uns bei allen Mitgliedern recht herzlich bedanken. künftige Aktionen wird an dieser Stelle regelmäßig schoppen“ bot den Gemeinsam werden wir auch weiterhin daran arbei- berichtet werden, denn mit dem neu gestalteten Team Flammersfeldern zusätzlich Möglichkeiten, mehr über ten, die Region Flammersfeld zu unterstützen, zu för- sollen in und um Flammersfeld herum viele schöne Er- den Genossenschaftsgründer dern und ein Stück weit mit zu lebnisse gestaltet werden. bei leckerem Essen zu erfah- entwickeln. Hierbei ist uns vor ren. Und zu guter Letzt organi- allem das Miteinander wichtig, sierten wir noch den kleinsten denn im Mittelpunkt unseres Weihnachtsmarkt der Welt bei Engagements steht eine zen- „Annelieses“. Der Regional- trale Botschaft: Zusammen VIELE SCHAFFEN markt und das Obstsaftpressen sind wir stark. Mit einem neuen sind feste Bestandteile im Flammersfelder Terminka- Wir-Gefühl setzen wir uns dafür ein, gemeinsame lender geworden, ebenso wie der Neujahrsempfang Werte und Aktionen zu schaffen, um unser Zusam- und die Lahrer Wirtschaftsgespräche, in denen sich menleben, unsere Entwicklung und unsere Zukunft in die lokale Wirtschaft trifft und austauscht. Das Wald- einem lebens- und liebenswerten Umfeld zu sichern. klettern ist auf unserem Mist gewachsen und wird nun Sie sind herzlich eingeladen, dabei mit anzupacken erfolgreich von mach mit e.V. weitergeführt. und mit zu gestalten. Denn wir sind sicher, dass viele Das Regionalmagazin, das sie in den Händen halten, gute Ideen und Impulse in jedem von Ihnen schlum- erscheint viermal im Jahr und erzählt gute Geschich- mern. Teilen Sie uns Ihre Ideen und Anregung daher ten aus der Region. gerne mit, werden Sie bei uns Mitglied, engagieren Jetzt mitgestalten Zu unseren gemeinsamen Chancen gehört, dass die Sie sich mit uns bei unseren zahlreichen Aktionen – und gemeinsam durch eine breite Bürgerbeteiligung entstandenen von denen es auch in diesem wie in den kommenden Ideen wie ISEK (integrierte städtebauliche Entwick- Jahren viele geben wird. mehr erreichen. lungsplanung für Horhausen und Flammersfeld) und Wir freuen uns auf unsere neuen Aufgaben, auf neue Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. die LILE (lokale,integrierte, ländliche Entwicklungskon- Perspektiven und auf viele schöne gemeinschaftliche zeption) weiterhin Gültigkeit besitzen. Erlebnisse. Ich danke allen für die Freiheit, die ihr mir als ersten In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns einen Wir machen den Weg frei. So einfach helfen wir gemeinsam. Vorsitzenden gewährt habt und freue mich, den neuen wunderbaren Frühling, eine wunderbare Zeit für Neues Vorstand zu begleiten. und für Aufregendes. Auf westerwaldbank.viele-schaffen-mehr.de können Vereine Geld für soziale und gemeinnützige Projekte sammeln (z.B. Trikots, Kinderspiel- Euer Mit herzlichen Grüßen platz, Freizeiten). Familie, Freunde, Fans, Vereinsmitglieder können ab 5€ unterstützen und die Westerwald Bank gibt pro Spender 5€ dazu. Ulrich Gondorf Ihr Wolfgang Scharenberg Beisitzer 1. Vorsitzender 2 3 SOLAWI – GEMEINSAM REGIONAL WIRTSCHAFTEN UND ERNTEN Von Nadja Michels Einen Supermarkt im Ort zu haben, ist super der konventionellen Landwirtschaft war es undenkbar, praktisch. Dort kann man alles kaufen, was man an Gemüseanbau überhaupt zu denken. Wir wären mit fürs tägliche Leben braucht. Und gleichzeitig unserem kleinen Hof überhaupt nicht konkurrenzfähig. wünschen sich immer mehr Menschen regionale Mit der Solawi können wir erstaunliche Vielfalt auf dem und transparente Einkaufsmöglichkeiten. Acker anbieten“, so Jürgen Kröll. Die Möhren sehen Denn im Supermarkt erfahren wir häufig nicht, woher vielleicht nicht so einheitlich aus wie die aus dem genau das Gemüse und Obst kommt und unter welchen Supermarkt, aber schmecken tun sie den Mitgliedern Arbeits- und Umweltbedingungen es angebaut wurde. umso besser. Verteilt werden die Ernteanteile abwech- Eine Möglichkeit, mehr regionales Gemüse zu kaufen selnd von den Mitgliedern in sogenannte Depots in der und absolute Transparenz über Anbauverfahren zu Region. Die Mitglieder können so ihre Ernteanteile am nächstgelegenen Depot abholen. Solidarität zwischen den Verbrauchern Die Solawi Stopperich ist als Verein organisiert und funktioniert nach dem Solidaritätsprinzip – ähnlich wie in einer Genossenschaft. Alle teilen sich die Verantwor- erhalten, ist die solidarische Landwirtschaft, kurz: tung, das heißt: Kosten und Risiken des Anbaus und Solawi. Die Idee ist einfach: Verbraucher gründen einen der Ernte. In der sogenannten „Bieterrunde“ zu Anfang Gemüsefeld auf dem Naturhof Stopperich Verein oder eine Genossenschaft, zahlen pro Monat jedes Jahres kommen die Mitglieder und der Landwirt- einen bestimmten Betrag und erhalten im Gegenzug schaftsbetrieb zusammen. Hier wird das voraussicht- lichen Erntekiste. Das haben alle Mitglie- Für Jürgen Kröll zu drei Monate lang gemeinsam wöchentlich ihren Ernteanteil. Die Mitglieder können liche Jahresbudget vorgestellt und die Mitglieder der mitgetragen. Es gibt auch Zeiten, in ist die Solawi die mit den Muttertieren auf die Weide über Anbaumaßnahmen, Kosten und Gemüseauswahl geben einen Betrag an, der für sie machbar erscheint. denen die Mitglieder mehr Ernte erhalten, gehen und der Bulle im Herdenver- mitbestimmen und erhalten saisonales Gemüse aus Dieses Jahr liegt der Richtwert bei 53 Euro pro Monat. als ihnen lieb ist. „In einem Jahr hatten wir Antwort auf viele band mitläuft. Das ist in der Milch- der Region. Für den Landwirt ist das Prinzip der solida- Ein überschaubarer Betrag, der einem jede Woche unheimlich viel Rote Beete geerntet. Wenn Probleme in der viehhaltung eher ungewöhnlich. rischen Landwirtschaft von Vorteil, da er seine Kosten frischestes Gemüse direkt vom Feld, ohne große unsere Mitglieder „Rote Beete“ nur hörten, Landwirtschaft. Aber auch die gute Bindung zu den gedeckt weiß und somit auskömmlich wirtschaften Transportwege beschert. Menschen, die nicht so viel stand ihnen schon der Schweiß auf der Mitgliedern ist einzigartig. Da es sich kann. beitragen können, zahlen etwas weniger, andere, die Stirn“, erinnert sich Jürgen Kröll lachend. bei der Solawi um einen begrenzten Eine Solawi in nächster Umgebung ist der „Naturhof es sich leisten können, etwas mehr. Der Solidaritätsge- Doch auch das gehört zum Wesen der Solawi – Wenn Wirtschaftskreislauf handelt, kennen sich die Mitglie- Stopperich“ oberhalb des Wiedtals bei Waldbreitbach. danke ist für die Mitglieder sehr wichtig. Die Solawi soll man mehr erntet als man essen kann, wird das Gemüse der und die Landwirte untereinander. Hier geht es nicht Jürgen und Jutta Kröll bewirtschaften den Hof zusam- alle einbeziehen können, auch diejenigen mit geringe- eben konserviert und haltbar gemacht. Wie zu Omas um den eigenen bestmöglichen Vorteil, man sorgt und men mit zwei Mitarbeitern. Für sie geht es nun ins 6. rem Einkommen. Zeiten. kümmert sich umeinander. Auf dem Acker beim Pflan- Jahr, in dem sie Gemüse nach dem Konzept der Solawi Alle ziehen an einem Strang, wenn es mal nicht so zen, jäten, ernten oder Kartoffelkäferaufsammeln… anbauen und an ihre Mitglieder verteilen. Die Möglich- läuft, wie zu Anfang des Jahres geplant. Im letzten Jahr „Uns geht es nicht um Gewinn“ gemeinsam in der Erde buddeln macht zusammen keiten für die Landwirte sind dabei viel größer. „Wir machte sich die Trockenheit bei der Ernte bemerkbar. Es einfach mehr Spaß. bauen bis zu 40 verschiedene Gemüsesorten an. In gab kleinere Knollen, weniger Gemüse in der wöchent- Für Jutta und Jürgen Kröll ist die Solidarische Landwirt- Jürgen Kröll hat auch für die Zukunft große Pläne. schaft ein geniales Konzept. Denn sie ist abgekop- Neben dem biologischen Gemüseanbau soll ein pelt vom Markt und den vorgegebenen