Förderverein Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg
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Titelbild: Fahne der Rammelsberger Bergleute aus dem Jahr 1787 und Fahne des Harzer Knappenvereins aus dem Jahre 1977 Diese Jahresgabe wurde herausgegeben im Eigenverlag des Fördervereins. Goslar, Februar 2014 Druck: Papierflieger Clausthal-Zellerfeld Layout: Ulrich Kammer Verfasser: Peter Eichhorn 50 Jahre Harzer Knappenverein Goslar Festschrift Jahresgabe des Fördervereins Rammelsberger Bergbaumuseum Goslar/Harz e.V. 1 Grußwort des Oberbürgermeisters zum 50jährigen Bestehen des Harzer Knappenvereins Dem Harzer Knappenverein gratuliere ich sehr herz- lich zum 50jährigen Jubiläum und grüße alle, die diesen Geburtstag mitfeiern wollen. 50 Jahre Harzer Knappenver- ein sind auch 50 Jahre Stadtgeschichte. Goslar ist mit dem Bergbau untrennbar verbunden und die Bergleute hatten immer einen wesentlichen Anteil an der Stadtentwicklung. Die Geschicke der Stadt wurden von jeher durch den Bergbau bestimmt, der jahr- hundertelang für politische Macht und Reichtum sorgte. „Glück auf“ – dieser alte Bergmannsgruß steht nicht nur für den Wunsch der Bergleute, nach der Schicht gesund aus dem Bergwerk heimzukehren. Er heißt auch: „Ich wünsch Dir Glück, tu einen neuen Gang auf“. Neue Gänge, neue Wege auftun – in diesem Sinne ist es auch dank der Mithilfe der Bergleute gelungen, nach der Einstellung des Erzförderung und der Schließung von Grube und Hüttenbetrie- ben den Strukturwandel erfolgreich zu vollziehen. Rund um den Rammelsberg sind Industrien entstanden, die mit der Veredlung von Erzen und der Wiederverwertung von Rohstoffen den Bergbau sozusagen in der modernen Zeit fortsetzen. Als Teil des Unesco-Weltkulturerbes birgt das Erzbergwerk Rammelsberg heute ein großes Entwicklungspotenzial. Sein vielfältiges kulturelles Angebot macht Goslar zu einer lebens- und liebens- werten Stadt. Hunderttausende Besucher lassen sich alljährlich von der Schönheit der historischen Altstadt begeistern. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschafts- faktor und die Faszination Goslars lebt vom unverwechselbaren Charakter und der einzigartigen Identität der Stadt. Der Harzer Knappenverein pflegt und bewahrt die bergmännischen Traditionen und führt diese in der heutigen Zeit weiter. Damit trägt er dazu bei, unserer Stadt dieses besondere Gesicht zu geben. Gegenwart lebt nicht ohne Geschichte und Tradition und Fortschritt sind kein Widerspruch. In diesem Sinne danke ich dem Harzer Knappenverein für seine geleistete Arbeit, mit der er seinen Mitgliedern ein Stück geistige und seelische Heimat gibt. Dr. Oliver Junk Oberbürgermeister 2 Grußwort des Landesvorsitzenden der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine Niedersachsens e.V. Liebe Kameradinnen und Kameraden! Verehrte Gäste! Der „Harzer Knappenverein“ Goslar e.V., gegründet am 04.04.1964, begeht in diesen Tagen sein 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Jubiläum übermittle ich im Namen des Vorstandes der Vereinigung der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine Niedersachsens e.V. die herzlichsten Grüße und Glückwünsche. Nachdem der Bergbau in Goslar mit der Schließung des Erzbergwerkes Rammels- berg 1988 ein endgültiges Ende gefunden hat, ist es umso wichtiger, bergmännische Traditionen und Brauchtum und das daraus entstandene Wissen an nachfolgende Generationen weiterzugeben und aufzubewahren. Dem „Harzer Knappenverein“ spreche ich meinen Dank dafür aus, dass er stets ein Garant für die Erhaltung der bergmännischen Werte nicht nur im örtlichen Verein, sondern auch auf Landes- und Bundesebene ist. Ich wünsche dem Harzer Knappenverein e.V. und seiner Damengruppe sowie allen Vereinsmitgliedern für die Zukunft viel Glück und Erfolg. Allen Gästen zum Jubiläumsfest einen guten Festverlauf und ein kameradschaft- liches Glückauf Rolf Sindram 3 Grußwort des Vorsitzenden des Harzer Knappenvereins Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden, sehr geehrte Gäste aus Nah und Fern, als Vorsitzender des Harzer Knappenvereins Goslar begrüße ich Sie auf das Herz- lichste zu unserem 50. Bergdankfest, das gleichzeitig auch das Fest zum 50-jäh- rigen Bestehen unseres Knappenvereins ist. Wir können stolz sein auf unsere Vereinsgeschichte und auch darauf, dass Grün- dungsmitglieder dem Knappenverein noch bis heute die Treue halten. Ohne sie und ihr großes Engagement gäbe es den Verein heute nicht mehr. Ihnen gebührt unser besonderer Dank. Von 1964 bis heute ist unsere Zeit um ein Vielfaches schnelllebiger geworden. In der Bundesrepublik sind seitdem fast alle Bergwerke geschlossen worden. Auch am Rammelsberg wurde die Erzförderung 1988 eingestellt. Der Berufsstand der Bergleute ist für die junge Generation oftmals nur aus der Historie bekannt. Der Harzer Knappenverein hat es sich auf die Fahne geschrieben, das Brauchtum und die Traditionen der Bergleute zu pflegen und an kommende Generationen weiter zu geben. Den Bergbau zeichnet eine starke Kameradschaft aus. Dieser Zusammenhalt ist durch die Gefahren in den Gruben entstanden und hat die Belegschaften fest zusammen geschweißt. Vor fünf Monaten waren wir in Lengede zusammen gekommen, um dem Grubenunglück in der Schachtanlage Mathilde in Lengede/ Broistedt zu gedenken, das sich vor 50 Jahren ereignet hatte. Nur dem Ein- satzwillen und der Zielstrebigkeit, ja vor allem dem einmaligen Zusammenhalt ist es zu verdanken, dass durch Rettungsbohrungen 14 Kameraden wieder das Tageslicht erreichen konnten. Wir mussten bei diesem Grubenunglück trotzdem den Tod von 29 Bergleuten beklagen. Und es gibt leider auch noch in jüngster Zeit tödliche Unglücke im deutschen Bergbau. Im Oktober 2013 haben wir nach einem CO2-Ausbruch in Unterbreitzbach/Thüringen drei Kameraden verloren. 4 Allen Kameraden, die bei ihrer gefahrvollen Arbeit ihr Leben ließen, wollen wir ein ehrendes Angedenken bewahren. Dem Ehrgeiz, dem Ideenreichtum, dem Fleiß und der Zielstrebigkeit der Berg- leute sind aber auch viele technische Entwicklungen und Erfindungen zu ver- danken, die wir heute als selbstverständlich betrachten. Zum Beispiel wurde das Drahtseil im Harzer Bergbau erfunden und entwickelt. Auch daran wollen wir die Erinnerung wach halten und bewusst machen, dass der Bergbau nach wie vor ein Wirtschaftszweig ist, aus dem viele Innovationen kommen und der eine große volkswirtschaftliche Bedeutung hat. 1985 gründete sich der Förderverein Rammelsberger Bergbaumuseum. Seitdem arbeitet er eng mit unserem Knappenverein zusammen. Ein schönes Ergebnis ist die vorliegende Festschrift. An dieser Stelle möchte ich dem Förderverein für die aufwendige Geschichtsforschung und das Schreiben des Heftes danken. Der Harzer Knappenverein bedankt sich auch bei allen Sponsoren, die es uns ermög- licht haben, die Festschrift heraus zu geben und das Bergdankfest zu feiern. Wir wünschen uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit unseren Sponsoren und Unterstützern. Ein 50-jähriges Bestehen ist etwas Besonderes im Leben eines Vereins. Dieses Jubiläum sollte für alle Vereine und Gäste ein Ansporn sein, unsere Tradition und unsere Ziele an unsere Erben weiter zu geben, auch wenn es dafür manchmal schwierige Zeiten sind. Ich bedanke mich bei meinen Kameradinnen und Kame- raden für ihre unermüdliche Arbeit und bin mir sicher, dass wir gemeinsam noch viele Jahre die Traditionen des Rammelsberger Bergbaus leben und weiter geben werden. Wir hoffen, dass Sie dieses einmalige Bergdankfest in guter Erinnerung behalten werden. Glückauf! Bernhard Pollak 1. Vorsitzender des Harzer Knappenvereins Goslar e.V. 5 Inhaltsverzeichnis Vorwort ...................................................................................................... 8 1 Knappen – Knappschaft – Knappenverein ............................................. 10 2 Bestandteile des Vereinslebens ............................................................... 14 2.1 Bergmännische Kultur und Kameradschaft ............................................ 16 2.2 Bergleute und ihre Kirche ....................................................................... 22 2.3 Gastwirtschaftsbesuche ........................................................................... 26 2.4 Bergmännische Feiern ............................................................................. 28 2.5 Fahnen und Trachten ............................................................................... 31 2.6 Bewahrung bergmännischer Traditionen ................................................ 41 2.7 Denkmale, Schaubergwerke, Bergbaumuseen ........................................ 42 3 Vorgeschichte des Harzer Knappenvereins ............................................. 43 3.1 Andere Goslarer Vereine mit bergmännischer Ausrichtung ................... 45 3.2 Feste und Feiern der Goslarer Bergleute vor der HKV-Gründung ......... 50 3.2.1 Bergfeste .................................................................................................. 59 3.2.2 Bergdankfeste .......................................................................................... 64 4 Entwicklung des Harzer Knappenvereins ............................................... 78 4.1 Gerhard Bude, HKV-Vorsitzender 1964-1978 ........................................ 81 4.2 Hans-Joachim Heinemann, HKV-Vorsitzender 1978-1994 .................... 86 4.3 Hans-Hermann Fischer, HKV-Vorsitzender 1994-1997 ......................... 92 4.4 Willi Wägeling, HKV-Vorsitzender 1997-2002 ...................................... 94 4.5 Bernhard Pollak, HKV-Vorsitzender seit 2002 ....................................... 96 5 Veranstaltungen von und mit dem Harzer Knappenverein ..................... 99 5.1 Goslarer Bergdankfeste seit 1964 ......................................................... 100