Sie Spielen Theater. Was Sollten Sie Sonst Tun! Das Sind Komödianten!*
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Menschen kommen! Menschen kommen!* Vorarlberger Landestheater Spielzeit 2009/10 3 Mag. Markus Wallner Mit der Saison 2009/10 beginnt am Vorarlberger Landestheater eine neue Ära. Alexander Kubelka Landesstatthalter löst als neuer Leiter den langjährigen Intendanten Harald Petermichl ab, und ich bin überzeugt, dass er die vor einigen Jahren eingeleitete Entwicklung zu einem modernen Programmtheater erfolgreich fortsetzen wird. Mit musikalischen Schwerpunkten im Sprech- theater, einer gezielten Internationalisierung im Bereich des Personals oder etwa durch besondere Akzente im Jugendtheater soll das Haus die Themen- führerschaft in der heimischen Theaterszene künftig noch stärker betonen. Ein erster Blick auf den Spiel- plan lässt ein spannendes Theaterjahr erwarten, in dem für alle Publikumsschichten interessante Ange- bote zu finden sind. Mit dem neuen Intendaten wurde ein dyna- misch agierender und künstlerisch am Nabel der Zeit orientierter Theatermann gewonnen, der dem Landestheater wichtige Impulse geben kann und das Interesse am darstellenden Spiel in besonderer Weise entfachen wird. Ich wünsche Alexander Kubelka und seinem Team von Herzen einen erfolg- reichen Einstieg ins Vorarlberger Theatergeschehen und freue mich schon sehr auf das neue Programm am Kornmarkt. Mag. Markus Wallner Landesstatthalter 4 5 Hochverehrtes Publikum! Alexander Kubelka Die Wahrheit der Träume, Wo sind Sie, verehrte Damen und Herren, wenn Sie aufmerksam und gespannt ein Buch lesen oder ein Intendant sagt er, sei wahrer als wir Kunstwerk betrachten? Sind Sie nicht gleichsam anwesend und abwesend, sowohl in der Realität als selbst.* auch in der fantastischen Welt des Werkes? Sitzen Sie nicht im Zuschauerraum und sind zugleich Teil des Bühnengeschehens? Welche Welt ist im Augenblick der Betrachtung wirklich? Welche Welt ist wahrhaftiger? Wir stehen wieder einmal vor dem schmerz- haften Wandel eines alten Paradigmas, der unser Verständnis von der Realität betrifft und radikal verändern wird. Die Kopenhagener Deutung der Physiker Bohr und Heisenberg weist nach, dass ein Teilchen an zwei Orten gleichzeitig sein kann – je nach Beobach- von Luigi Pirandello tung. Und in der Folge könnte man schließen, dass parallele Welten möglich sind und dass aus Bewusst- sein Materie entstehen kann. Doch obwohl die neuen Theorien neue Paradigmen in die Physik einführten, Die Riesen vom Berge schufen sie kein umfassendes neues abendländisches Weltbild. Wir halten noch immer an dem alten New- tonschen ›Uhrwerk‹ Universum fest, weil wir nicht * Zitate aus: wissen, wodurch wir es ersetzen sollen. Eine der vornehmsten Tugenden des Theaters ist, Fragen zu stellen! Wie kann sich unser Blick auf die Welt verän- dern? Und wie verändert sich unter unserem neuen Blick die Welt? In dem wunderbaren Mythos Die Riesen vom Berge von Luigi Pirandello nehmen die Träume und Gedanken einer Schauspielertruppe nächtens plötz- lich Gestalt an. Könnte es nicht sein, dass diese Träume ebenso real und gleichzeitig phantastisch sind? Erkunden Sie mit uns, wie nahe der Mensch dem Abgrund plötzlich sein kann, wie erleichternd schmerzhaft der Absturz ist, und welches Glück in der Begegnung mit uns selber liegen mag, wenn wir schon alle Träume verloren glaubten. Erleben Sie, wie dicht Weisheit und Naivität beieinander liegen können und wie sinnlos alles ohne Liebe ist. Ihr Alexander Kubelka Intendant 6 7 OKTOBER 09 NOVEMBER 09 DEZEMBER 09 JÄnnER 10 FEBRUAR 10 MÄRZ 10 APRIL 10 MAI 10 Die Riesen vom Berge• Der kleine Prinz Romeo und Julia(n)• Unser Häuptling• Franz Woyzeck• Tiefenschärfe• Die Bluthochzeit• LUIGI PIRAndELLO AnTOINE DE SAINT-EXUPÉRY WILLIAM SHAKESPEARE CATHERINE AIGNER NACH GEORG BÜCHNER (Arbeitstitel) NACH GARCIA LORCA URAUffÜHRUNG FRANZOBEL Gute Nacht Okapi Der Talisman• Der Spaziergang* URAUffÜHRUNG BERnd JESCHEK JOHAnn NEPOMUK ROBERT WALSER URAUffÜHRUNG NESTROY That Face – Szenen einer Familie SCHAUSPIEL SCHAUSPIEL GROSSES HAUS Sechs Tanzstunden POLLY STENHAM GROSSES HAUS in sechs Wochen• ÖSTERREICHISCHE RICHARD ALFIERI ERSTAUffÜHRUNG Abschiedsrede* Schöne Freunde* Dany and the Deep In der Höhe* Die Erwartung* NACH GERT JONKE ARNO GEIGER Blue Sea* THOMAS BERNHARD PETER STAMM SZENISCHE COLLAGE URAUffÜHRUNG JOHN PATRICK SHANLEY URAUffÜHRUNG Camille Claudel* ES HAUS SZENEN EINER BIOGRAPHIE ES HAUS N N CHAUSPIEL CHAUSPIEL S S KLEI KLEI Lucia di Lammermoor• GAETANO DONIZETTI FESTSPIELHAUS USIKTHEATER USIKTHEATER M M Der kleine Prinz Eiskind* Dany and the Deep Klamms Krieg* That Face – GROSSES HAUS ELISABETH VERA Blue Sea* KAI HENSEL Szenen einer Familie RATHENBÖCK KLEINES HAUS KLEINES HAUS GROSSES HAUS THEATER THEATER KLEINES HAUS nd nd UGE UGE J J nd nd ER- U ER- U nd nd I I K Sonntags bei Gosch Sonntags bei Gosch Sonntags bei Gosch Sonntags bei Gosch Sonntags bei Gosch Sonntags bei Gosch Sonntags bei Gosch Sonntags bei Gosch K •Abo | *terminliche Verschiebungen sind möglich | Änderungen vorbehalten 8 9 11 SCHAUSPIEL GROSSES HAUS OKTOBER 09 OKTOBER 09 OKTOBER 09 Die Riesen vom Berge Gute Nacht Okapi Sechs Tanzstunden in sechs Wochen LUIGI PIRAndELLO BERnd JESCHEK RICHARD ALFIERI SCHAUSPIEL MIT MUSIK URAUffÜHRUNG / KOPRODUKTION In ZUSAMMENARBEIT MIT TANZSCHULEN MYTHOS MONOLOG AUS VORARLBERG KOMödIE Alexander Kubelka eröffnet die Spielzeit mit Ich verliere mich, das geht mir oft so, meine Gedanken ›Sechs Tanzstunden in sechs Wochen‹, so nennt sich Pirandellos Parabel auf die Kunst und das Theater. fliegen aus meinem Kopf, einfach so, tanzen um mich die Agentur, bei der Lily Harrison einen Tanzlehrer SCHAUSPIEL Die Riesen sind die Tragödie der Poesie inmitten herum... ›mietet‹. Doch die exklusive Dame rechnet nicht mit GROSSES HAUS der brutalen Welt von heute, so der Kommentar dem hitzköpfigen und schlagfertigen Michael, der des Autors. Eine junge Frau wandert ziellos durch eine Stadt, ihr ins Haus geschickt wird. führt angeregt Gespräche mit imaginären Passanten Bei Swing, Tango, Walzer, Foxtrott, Cha-Cha- In einer rätselhaften Villa lebt der Zauberer Cotrone auf der Straße und auf Parkbänken. Nach und nach Cha und Twist erzählt Sechs Tanzstunden in sechs mit sonderbaren Menschen, den sogenannten entwirft sie ihre eigene Welt, eine Parallelwelt, in der Wochen vom Beginn einer wunderbaren Freundschaft Pechvögeln. Hier findet eine verarmte Theatertruppe die Realität und schließlich sie selbst sich in Gedan- zwischen einem Tanzlehrer und einer vornehmen Unterkunft. Seit Jahren tingelt diese Truppe mit ken zu verlieren beginnt. älteren Dame und von der Entdeckung eines der dem ›Märchen vom vertauschten Sohn‹ durchs Land. charmantesten Tanzpaare seit Ginger Rogers und Ein junger Dichter schrieb dieses Stück einst für die Bernd Jeschek hat einen wunderbar zarten und poe- Fred Astaire. Leiterin und Protagonistin des Ensembles, bevor er tischen Monolog über die Freiheit der Gedanken und sich aus Liebe zu ihr selbst den Tod gab. In der Nacht über das Verschwinden eines Menschen geschrieben. erwachen plötzlich die Gedanken und Phantasien der Schauspieler zum Leben, und die Grenzen zwischen Schein und Sein von Imagination und Wirklichkeit verschwinden. Ein traumwandlerisches Spektakel voller Poesie und Musik beginnt! Das Bühnenbild wird von den Vorarlberger Archi- tekten Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur- Sturm (u.a. Staatspreis Architektur 2008) entworfen. ABO ABO GROSSES HAUS GROSSES HAUS GROSSES HAUS Inszenierung Inszenierung Inszenierung ALEXAndER KUBELKA BERnd JESCHEK NINA GABRIEL Hauptdarsteller (u.a. Blechbläserensemble ›Mnozil Brass‹) MANUEL RUBEY als Zauberer Cotrone; (u.a. ›Falco‹ im gleichnamigen Kinofilm) Bühnenmusik / live MOndSCHEINER (u.a. 2007 Amadeus Award – Newcomer des Jahres) MILITÄRMUSIK VORARLBERG 12 13 NOVEMBER 09 NOVEMBER 09 JÄnnER 09 FEBRUAR 10 Der kleine Prinz Der Talisman Romeo und Julia(n) Unser Häuptling AnTOINE DE SAINT-EXUPÉRY JOHAnn NEPOMUK NESTROY WILLIAM SHAKESPEARE CATHERINE AIGNER EIN MÄRCHEN FÜR KIndER Und ERWACHSENE POSSE MIT GESANG TRAGödIE URAUffÜHRUNG IN KOPRODUKTION MIT NEUE BÜHNE VILLACH / STADTTHEATER BOZEN TRAGIKKOMödIE Man sieht nur mit dem Herzen gut. In Der Talisman zeigt Nestroy – mit seinem unglaub- Seht zwei Familien hier von gleichem Stand, In einem Schuhgeschäft kämpfen kurz vor Laden- Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. lichen Gespür für die Komödie – wie tief der Graben Verona sei der Ort für unser Stück... schluss zwei Frauen vor den Augen einer esoterisch SCHAUSPIEL zwischen verschiedenen sozialen Welten sein kann. Zwei Elternpaare; Feinde voller Wut, angehauchten Verkäuferin um Schuh und Ehemann. GROSSES HAUS Antoine de Saint-Exupérys illustrierte Erzählung stoßen die Kinder, die eignen zur Welt, Die Schlacht zwischen Schuhkartons führt Geliebte Der kleine Prinz gehört zu den Klassikern der Welt- Im Zentrum des Stückes steht eine Perücke, die dem und Kinderliebe stirbt in Kinderblut. und Gattin auf den Boden der Tatsachen und kon- literatur. Es ist die Geschichte vom kleinen Prinzen, Barbiergesellen Titus Feuerfuchs geschenkt wird. Wie solche Liebe kommt und solcher Hass... frontiert sie mit ihrer inneren Leere. der ganz alleine auf einem einsamen Planeten lebt Diese Perücke wird dem wegen seiner roten Haare ist was ihr auf unsrer Bühne seht! Catherine Aigner erzählt Ausschnitte aus dem und sich aufmacht, einen Freund zu finden, um geächteten Außenseiter zum Talisman. Titus erlebt Wenn ihr zwei Stunden zuseht unserm Spiel, Leben dreier Frauen und trifft bei aller Komik mitten ihm von der stolzen Rose und den drei Vulkanen zu den Aufstieg vom Vagabunden zum Gärtner, zum kann sein ihr wisst dann mehr, kann sein nicht viel!