Pluralität Und Quantifikation Im Sprachvergleich Zwischen Dem Deutschen Und Türkischen
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Pluralität und Quantifikation im Sprachvergleich zwischen dem Deutschen und Türkischen Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktors der Philosophie durch die Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt vorgelegt von Nihal Durmu ş Neuburg an der Donau im Juni 2008 Referent: Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft, Prof. Dr. Wolfgang, Huber Korreferentin: Didaktik des Deutschen als Zweitsprache / Deutsch als Fremdsprache, Prof. Dr. Johanna, Meixner Tag der mündlichen Prüfung: 09.01.2009 (Jahr der Einrichung): 2008 Vorwort Die vorliegende Arbeit ist die überarbeitete Fassung meiner Doktorarbeit, die im Sommer 2008 von der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt angenommen wurde. Mein besonderer Dank gilt dem Betreuer meiner Dissertation, Herrn Prof. Dr. Wolfgang Huber. Seine Unterstützung während der gesamten Zeit der Dissertation, seine vielen fachlichen Anregungen und seine konstruktive Kritik waren mir stets eine große Hilfe. Vor allem für das Vertrauen, das er mir von Anfang an entgegenbrachte, möchte ich mich bei ihm ganz besonders bedanken. Weiterhin geht mein Dank an Frau Prof. Dr. Johanna Meixner, die für das Thema und die Übernahme der Zweitkorrektur sofort offen war. Lieben Dank an Frau Prof. Dr. Herta-Elisabeth Renk, die mir besonders während der Prüfungszeit ihre Hilfe und Unterstützung zu Teil werden ließ. Herzlichen Dank an Frau Prof. Dr. Brigitte Glaser, die mir schon während meines Studiums und darüber hinaus mit wertvollen Anregungen und Hilfen zur Seite stand. Vielen Dank auch an die Eichstätter Universitätsgesellschaft e. V. für die Auszeichnung meiner Disserationsschrift als eine herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeit. Nicht zuletzt möchte ich mich bei meinen Eltern für die vielen liebevollen großen und kleinen Hilfen bedanken, die sie mir in allen Lebensphasen zukommen ließen. Besonderen Dank für die langjährige finanzielle Unterstützung meiner Ausbildung. Eichstätt, Dezember 2009 Nihal Durmu ş Meinen lieben Eltern Hüseyin und Türkan Durmu ş Abkürzungsverzeichnis ABL Ablativ AKK Akkusativ AOR Aorist def. Art. definiter Artikel DAT Dativ DER Derivationssuffix DP(n) Determinansphrase(n) ElemN das die Elemente bzw. die Substanz bezeichnende Nomen, Löbel (1986) EVID Evidentialis EXIST Existential FUT Futur [± Gegst.] [±] Gegenstandscharakter, (Kuhn, 1982) GEN Genitiv IN Individualnomen IMP Imperativ indef.Art indefiniter Artikel INDR indirekte Rede INSTR Instrumental KAUS Kausativ KOLL Kollektiva KOM Komitativ KOND Konditional KONV Konverb KOP Kopula LOK Lokativ MN Massennomen MT Massenterm, (Quine, 1960) NEG Negation NEZ Nezessitiv NG(n) Nominalgruppe(n) Nn / Ntn Numerales und transnumerales Nomen, (Wiese, 1997) NP(n) Nominalphrase(n) OP Objektpartizip OPT Optativ 1P 1. Person 2P 2. Person 3P 3. Person PL Plural PASS Passiv PERF Perfekt PIN pluralisches Individualnomen PN Pluralnomen PRÄS Präsens PRÄT Präteritum PROGR Progressiv PERF Perfekt PT Pluralterm quanN quantifizierende Nomen, (Löbel, 1986) REFL Reflexiv REZP Reziprok SG Singular SN singularische Nomen SP Subjektpartizip SUB Substantiv(e) SUF-ADVER Suffix zur Bildung von Adverbien SUF-DIMIN Diminutivsuffix SUF-TEILM das im Grundwort ausgedrückte ist bei ihnen als Teilmenge vorhanden SUF-VERBALADVER Verbaladverbsuffix SUP Superlativ (Partikel) TN Transnumeral(ia) VP(n) Verbalphrase(n) ? unpassende Konstruktion * ungrammatisch Inhaltsverzeichnis I. Grundlagen und Theoretischer Rahmen 1. Einleitung und Überblick 11 2. Textkorpora 20 3. Literaturschau zum Themengebiet 21 4. Überlegungen zum Sprachvergleich 26 5. Kontrastive Linguistik 29 6. Sprachtypologie 31 II. Methodik und Verfahren des Sprachvergleichs 1. „Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich“ (GDE) 37 2. Doppelperspektive als leitendes Prinzip in der GDS 39 3. Theoretischer Zugang – Methodik der GDE 41 4. Darstellungsformat und Konkretisierung 46 5. Umsetzung der GDE-Methodik 47 6. Darstellungsformat in dieser Untersuchung 49 III. Klassifikation der Sprachen 1. Merkmale des Türkischen 50 1.1 Typologische Einordnung und allgemeine Charakteristika 50 1.2 Phonologie und suprasegmentale Merkmale 53 1.3 Morphologie 56 1.4 Syntax 63 2. Unterschiede zwischen dem Deutschen und Türkischen 65 IV. Die Kategorie Numerus im Deutschen und Türkischen 1. Substantive 69 1.1 Allgemeine Charakteristik 69 1.2 Wortklassenmerkmale 72 1.3 Arbeitsdefinition 1 79 2. Zur Syntax der Numerusverwendung im nominalen Bereich 81 2.1 Funktionale und typologische Charakterisierung 81 2.1.1 Formale Aspekte der Numerusverwendung 81 2.1.2 Semantische Aspekte der Numerusverwendung 90 2.1.3 Arbeitsdefinition 2 95 2.2 Ermittlung der Varianzparameter 98 2.2.1 Belegung der Varianzparameter im Türkischen 99 2.2.2 Das Deutsche 103 3. Zur Semantik der Numerusverwendung im nominalen Bereich 108 3.1 Klassifizierung und Sortierung des Referenzbereichs 108 3.1.1 Individual- und Massennomen-Distinktion und Kollektiva 108 3.1.2 Transnumeralität im Türkischen 128 3.2 Referenzkonstitution bzw. Referenzrestriktion in NPn bzw. DPn 137 3.2.1 Allgemeine Begriffsbestimmungen 137 3.2.1.1 Referenz 137 3.2.1.2 DP-Hypothese 142 3.2.1.2.1 DP, Numeruskongruenz und Ökonomiekonzept 148 3.2.1.2.2 Numeruskongruenz als funktionale Kategorie im Türkischen 151 3.2.1.3 Definitheit 157 3.2.1.4 Spezifizität 160 3.2.1.5 Ambiguität und Vagheit 161 3.2.2 (In)definitheit im Deutschen 162 3.2.3 Darstellung der (In)definitheit im Türkischen 166 3.2.3.1 Äquivalente Ausdrucksmittel 169 3.2.3.2 Status der Transnumeralia 177 3.3 Determination 181 V. Aspekte der Pluralsemantik und Quantifikation 1. Individual- und Massennomen Distinktion 189 2. Massen- und Pluralterm-Analysen 193 2.1 Quines (1958, 1960) “semi-mereological approach” 193 2.2. Parsons ˈ (1970) “singular-term-analysis” 195 2.3 Mengentheoretische Ansätze 197 2.4 Stoff-ontologische Ansätze 199 2.5 Links (1983) “lattice-theoretical approach” 202 2.6 Krifkas (1989) “theory of nominal reference” 209 2.7 Nicolas (2008) “mass nouns as non-singular term approach” 213 3. Numeralkonstruktionen im Deutschen und Türkischen 216 3.1 Komponenten von Numeralkonstruktionen 216 3.2 Arten von Numeralkonstruktionen 233 3.2.1 Konstruktionen mit Kardinalia 233 3.2.1.1 Semantik von Kardinalkonstruktionen 233 3.2.1.1.1 Zählkonstruktionen 233 3.2.1.1.2 Maßkonstruktionen 239 3.2.1.2 Syntax von Kardinalkonstruktionen 249 3.2.2 Konstruktionen mit Ordinalia 253 3.2.3 Konstruktionen mit Nummern 255 4. NPn und DPn im Deutschen und Türkischen 258 4.1 Definite und indefinite NPn 258 4.2 Quantoren und Determinatoren 262 4.3 Generizität und artikellose NPn 271 4.3.1 Chierchias “Nominal Mapping Parameter”-Hypothese (1998) 277 4.3.2 Krifkas (2004) Darstellung artikelloser NPn 287 4.4 Kollektive, distributive und kumulative Quantifikation 298 4.4.1 Kollektive und distributive Prädikation 298 4.4.2 Kumulative Prädikation 307 VI. Schluss 309 VII. Bibliographie 321 Literaturverzeichnis 321 Internetverzeichnis 346 VIII. Verzeichnis der Abbildungen, Tabellen und Graphiken 347 Abbildungen 347 Tabellen 348 Graphiken 350 I. Grundlagen und theoretischer Rahmen 1. Einleitung und Überblick “Number might appear to be one of the simplest natural categories, as simple as ‘two and two is four’. Yet on closer inspection it presents a great many difficulties, both logical and linguistic.” (Jespersen, 1924, 1975: 188) Die meisten natürlichen Sprachen der Welt verfügen über formale Mittel, um Unterschiede in der Pluralität und Quantifikation auszudrücken. Einige Sprachen verwenden dabei ausschließlich lexikalische Mittel zum Ausdruck der Quantität, d. h. weder Nomen noch Verben enthalten grammatische Angaben im Bezug auf den Numerus. 1 Dieses Phänomen findet sich beispielsweise im Khmer (Mon-Khmer-Sprachen (Numeral-Klassifikatorsprache) – Kambodscha), in der der sprachliche Ausdruck der „Zahligkeit“ durch lexikalische Einheiten, z. B. khlah “some”, pii-bey “a few” (Cruse, 1994: 2857), realisiert wird. In anderen Sprachen ist die Kategorie des Numerus in der Grammatik verankert, wobei sich sprachabhängige Unterschiede im Ausmaß und in der Art der Auswirkung auf das jeweilige grammatische System ergeben (ebd., 2857). Im Sierra Popoluca (Mixe-Zoque-Sprachen – Mexiko) und Guugu-Yimidhirr (Aborigines-Sprache – Queensland/Australien) etwa finden Numerusdistinktionen keinerlei syntaktischen Ausdruck (ebd.). Im Deutschen und Englischen ist der Ausdruck der Kategorie Numerus mehr oder weniger in der Syntax implizit, wobei je nach Sprache mehrere grammatische Formmittel auftreten können. Beispiele Formmittel der Mann die Männ-er die Pluralform des Artikels das introflexive Mittel des Umlauts das Pluralmorphem –er the car the car-s das Pluralmorphem -s In einigen Sprachen, wie z. B. im Französischen, hat der Ausdruck der Kategorie Numerus komplexe Auswirkungen in der Syntax (Cruse, 1994: 2858). Der Numerus eines Nomens beeinflusst hier den begleitenden Artikel, andere Determinatoren, Adjektive und Verben (ebd.), wie folgende Beispiele verdeutlichen: 1 Cruse, D. A. (1994). “Number and Number Systems”. In: Asher, E. R. (eds.) (1994). The Encyclopedia of Language and Linguistics , Vol. 5, 2857f. Vgl. Schiller, E. (1994). “Austroasiatic Languages”, In: Asher, E. R. (eds.) (1994), Vol. 1, 273f. 11 Beispiele Formmittel la voiture les voiture-s die Pluralform des Artikels das Pluralmorphem –s cette voiture ces voitures andere Determinatoren une voiture confortable des voitures confortables Adjektive Die meisten Numerussysteme indoeuropäischer Sprachen