40 Jahre

Landkreis a.d.Donau – eine Erfolgsgeschichte! Impressum Texte: Leo Schrell, Peter Hurler, Georg Wörishofer, Donautal-Aktiv e.V.

Fotonachweis: Herausgeber: ARGE Donaumoos, Donautal-Aktiv e.V. (5), Fotolia.com (5), Landkreis Dillingen a.d.Donau, 2012 Jan Koenen, Kreiskliniken Dillingen- gGmbH (2), Landratsamt Dillingen (11), Gisela Ott, Andreas Schamberger, Konzeption, Gestaltung und Herstellung: Stadtverwaltung Dillingen, VHS Fotogruppe Dillingen (41), agentur walter, Gundelfi ngen a.d.Donau, agentur walter (3), Georg Wörishofer www.agentur-walter.com (alle Rechte vorbehalten) INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort von Landrat Leo Schrell ...... 2

Geschichtliche Entwicklung des Landkreises Dillingen a.d.Donau ...... 5

Wertingen als starke Region im östlichen Landkreis ...... 13

Die Schwerpunkte der Landkreispolitik ...... 17

Bildung ...... 18

Gesundheit ...... 22

Dynamischer Wirtschaftsraum ...... 25

Regenerative Energien ...... 28

Tourismus und Naherholung ...... 32

Die Verwaltung des Landkreises auf einen Blick ...... 37

1 40 JAHRE LANDKREIS DILLINGEN A.D.DONAU

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, raum im Wettbewerb mit anderen Regionen gut behaupten. Dazu haben weit reichende Entscheidungen und vor allem hohe Inves- unser Landkreis kann am 1. Juli 2012 auf 40 Jahre seines Beste- titionen in unsere Kreiseinrichtungen, insbesondere unsere Kran- hens zurückblicken. Nach intensivem Ringen um eine akzeptable kenhäuser und Bildungseinrichtungen, wesentlich beigetragen. Lösung wurde der heutige Gebietszuschnitt durch die zum 1. Juli 1972 in Kraft getretene Landkreisreform festgelegt. Die »Prädikat Bildungslandkreis« Entscheidung hat damals für die Bürgerinnen und Bürger im bis dahin selbstständigen Landkreis Wertingen zum Teil tief greifende Bereits im Jahr 1971 wurde in Dillingen in den Räumen der nach Veränderungen bedeutet und verständlicherweise auch zu Ent- verlegten Philosophisch-Theologischen Hochschule täuschungen geführt. und des Priesterseminars die Akademie für Lehrerfortbildung und Landrat Leo Schrell Personalführung als einzige Lehrerakademie im Freistaat Bayern Deshalb danke ich allen, die seither im Kreistag für eine gute und errichtet. 1998 wurde in (Donau) das Bildungszentrum zukunftsfähige Entwicklung unseres Landkreises Verantwortung der Bayerischen Verwaltungsschule eröffnet. Das Bildungszent- übernommen und wichtige Impulse für ein gedeihliches - rum für Floristen, Landesverband Bayern e.V., im Rosenschloss menwachsen gegeben haben. Vor allem begrüße ich die seit Schlachtegg in Gundelfi ngen ergänzt die Bildungseinrichtungen 1972 vom Kreistag unter meinen Amtsvorgängern Dr. Martin in unserem Landkreis in hervorragender Weise. Zudem hat der Schweiger und Dr. Anton Dietrich fortgeführte konsequente konsequente Ausbau der vier Gymnasien, der drei Realschulen Politik, die in der 24-jährigen verdienstvollen Amtszeit von Land- und der beiden Berufsschulen, die alle ihr eigenes Profi l ent- rat Anton Rauch initiierten und geschaffenen Kreiseinrichtungen, wickelt haben, beim Landkreis seit Jahrzehnten höchste Priorität. wie das Krankenhaus, die Realschule und das Gymnasium in Damit haben die Verantwortlichen frühzeitig die Zeichen der Wertingen, zukunftsfähig auszubauen. So verfügt Wertingen Zeit erkannt und auf eines der heutigen Megathemen gesetzt: heute über drei herausragende Einrichtungen, die weit über die Bildung! Aufgrund des großen Zuspruchs, den die Bildungs- die Landkreisgrenze hinaus einen sehr guten Ruf genießen und einrichtungen auch von außerhalb des Land kreises erhalten, damit Wertingen und das Zusamtal nachhaltig stärken. nehmen wir deshalb das Prädikat »Bildungslandkreis« für uns gerne in Anspruch. Rückblickend auf die vier Jahrzehnte können wir mit Stolz fest- stellen, dass sich unser Landkreis mit seinen 27 Städten und Neben Bildung gibt es mit Gesundheit, regenerativen Energien Gemeinden auch dank eines sehr stark ausgeprägten bürger- und Tourismus weitere wichtige Themen, die die Entwicklung – schaftlichen Engagements und eines aktiven Vereinswesens her- insbesondere des ländlichen Raumes – zukünftig maßgeblich vorragend entwickelt hat. So kann sich der Landkreis Dillingen bestimmen. Dabei sehe ich unseren Landkreis sehr gut auf- heute als attraktiver sowie dynamischer Wirtschafts- und Lebens- gestellt.

2 GELEITWORT VON LANDRAT LEO SCHRELL

Unsere Kreiskliniken Vorreiter bei regenerativen Energien »modern – leistungsfähig – motiviert« Der Einsatz regenerativer Energien bei der Strom- und Wärme- Das Gesundheitswesen unterliegt seit Jahren einem starken erzeugung bringt in hohem Maße Wertschöpfungspotenzial und ständigen Wandel. So hat der Aufsichtsrat der Kreiskliniken für die Region. Deshalb hat der Landkreis bereits 2005 damit Dillingen-Wertingen gemeinnützige GmbH frühzeitig auf sich begonnen, nach und nach alle Kreiseinrichtungen auf regene- abzeichnende Veränderungen reagiert und im Interesse einer rative Energien umzustellen und nimmt damit in Bayern eine nachhaltigen, wohnortnahen und hochwertigen medizinischen Vorreiterrolle ein. Außerdem werden bereits heute rein rechne- Versorgung der Bevölkerung an den beiden Kreiskliniken in risch rund 100 Prozent des jährlich im Landkreis verbrauchten Dillingen und Wertingen neben der jeweiligen Grundversorgung Stroms auf Basis erneuerbarer Energien produziert, zu denen Landratsamt Dillingen a.d.Donau, eine Schwerpunktbildung beschlossen. Außerdem wurden hohe es nach meiner festen Überzeugung aus ökologischen, Eingang Große Allee 24 Beträge in die Gebäude der beiden Kliniken investiert. ökono mischen und politischen Gründen keine sinnvollen Alternativen gibt. Dynamischer Wirtschaftsraum – attraktiver Lebens- und Kulturraum Nachhaltiger Tourismus im Aufwind

Der Landkreis Dillingen a.d.Donau liegt zentral inmitten der In den zurückliegenden zehn Jahren konnten wir dank der Initia- wirtschaftlichen Zentren Süddeutschlands. Seit 1. Januar 2012 ist tiven unseres Regionalentwicklungsvereins Donautal-Aktiv und der Landkreis zudem Mitglied der Europäischen Metropolregion unserer Tourismusorganisation Dillinger Land e.V. unsere Region München (EMM), die mit ihrer außergewöhnlichen Dynamik als attraktive Rad- und Wanderregion etablieren. Die natur- einer der führenden europäischen Wirtschaftsräume ist. Der räumlichen Besonderheiten und das reiche Erbe an Sehenswür- Landkreis Dillingen zeichnet sich nicht nur durch seine traditionell digkeiten machen den Landkreis für Naherholungssuchende und niedrige Arbeitslosenquote und eine krisenfeste Branchenvielfalt Touristen sehr interessant. Die vielfältige Seenlandschaft bietet aus, sondern auch durch eine hohe Lebensqualität, ein breites für Familien mit Kindern und für Wassersportler einen angeneh- kulturelles Angebot sowie eine naturräumliche Vielfalt mit men Ausgleich zum Alltag. Für Radwanderer ist der Landkreis hohem Naherholungswert. Dillingen, durch den auch der Donau-Radwanderweg verläuft, Im ehemaligen Postamt gegen- ein echtes Radler-Eldorado: sei es in der Ebene des Donautales, über dem Landratsamt sind Deshalb bin ich davon überzeugt, dass sich der Landkreis im Mittelgebirge, der Schwäbischen Alb im Norden oder in den seit 2012 Kfz-Zulassungsstelle, aufgrund dieser Stärken und durch die Mitgliedschaft Ausläufern des Alpenvorlandes im Süden unseres Landkreises. Führerscheinstelle, Verkehrswesen, in der EMM auch in wirtschaftlicher Hinsicht weiter positiv Hier fi ndet jeder »seinen« Radweg. Darüber hinaus werden Veterinärwesen und Staatliches entwickeln wird. im Landkreis vielseitige kulturelle Veranstaltungen angeboten, Schulamt beheimatet.

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die für die Einheimischen und für Touristen attraktiv sind. Als weiterhin auseinandersetzen wird. Gerne danke ich Ihnen für Beispiel seien die Veranstaltungen und Ausstellungen im Schloss Ihr Interesse und wünsche Ihnen beim angeregten Lesen dieser Höchstädt genannt. Broschüre viel Freude.

Diese Jubiläumsbroschüre soll mit prägnanten Informationen die Herzlichst Entwicklung des Landkreises in den 40 Jahren seines Bestehens aufzeigen. Gleichzeitig wollen wir Ihnen einen Überblick zu den Schwerpunktthemen geben, mit denen sich die Kreispolitik im Interesse einer zukunftsfähigen Entwicklung unserer Heimat in der jüngeren Vergangenheit auseinander gesetzt hat und Leo Schrell, Landrat

Das Landratsamt in Dillingen ist Kreisverwaltungsbehörde für alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Dillingen a.d.Donau.

4 GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG DES LANDKREISES DILLINGEN A.D.DONAU

Geschichtliche Entwicklung des Landkreises Dillingen a.d.Donau

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Landkreis Dillingen a.d.Donau – traditionsverbunden und zukunftsorientiert

Der Landkreis Dillingen a.d.Donau kann auf eine lange und viel- Bayern, das durch das Konradinische Erbe 1268 auch die Städte fältige Geschichte zurückblicken, die vor allem unter herrschafts- Gundelfi ngen a.d.Donau, Lauingen (Donau) und Höchstädt und verwaltungsgeschichtlichen sowie kunsthistorischen a.d.Donau erwarb. Beide Erwerbungen bildeten das Landvogt- Gesichtspunkten dargestellt wird. Die vorgeschichtlichen Funde amt und nachmalige Landgericht Höchstädt, das als Keimzelle reichen bis in die Altsteinzeit zurück. An die Zeit der Römer des heutigen Landkreises Dillingen aufgefasst werden kann. erinnert ein teilrekonstruierter Tempel des keltoromanischen Die Stadt Dillingen a.d.Donau war allerdings bereits 1258 durch Heilgottes Apollo Grannus im Lauinger Stadtteil Faimingen. den letzten männlichen Spross der Grafen von Dillingen, Bischof Hartmann V. von Augsburg, als Schenkung an das Hochstift Ein Beispiel des schwäbischen Fleckerlteppichs gelangt. Die Bischöfe von Augsburg erwählten sie spätestens ab dem 15. Jahrhundert neben Augsburg zur Residenzstadt. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts unterstand ein großer Teil des heutigen Landkreises den späteren Grafen von Dillingen. Ihre Der damals bayerische Teil des heutigen Landkreises war seit Burg wurde zum Kern der heutigen Großen Kreisstadt Dillingen 1505 Teil des Fürstentums Pfalz-Neuburg, wobei Lauingen a.d.Donau. Nach dem Aussterben der Grafen von Dillingen im (Donau) als dessen zweite Residenz galt. Auch Wertingen kam weltlichen Mannesstamm kam die Grafschaft an das Herzogtum 1268 als Konradinisches Erbe von den Staufern an die Wittels- bacher, die es aber schon vor 1329 wieder veräußerten. 1700 gelangte Wertingen an das Kurfürstentum Bayern, das dort 1768 ein Landgericht errichtete. 1862 entstand daraus das Bezirksamt Wertingen, der Vorläufer des Landratsamtes.

Streubereiche im heutigen südlichen Kreisgebiet gehörten zu den Der teilrekonstruierte römische Besitzungen der Markgrafschaft , die 1301 habsburgisch Apollo Grannus-Tempel im wurde und fortan einen Teil Vorderösterreichs bildete. Auch die Lauinger Stadtteil Faimingen Grafen von Oettingen verfügten im Bereich des heutigen Land- liegt direkt am Donauradweg kreises über einen ansehnlichen Besitz mit Amtssitz in Bissingen. und ist Besuchermagnet für Seit 1537 besaßen die Fugger die Herrschaft Glött, die sie weiter Einheimische und Gäste. ausbauten. Die Reichsritterschaft war an mehreren Orten im

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verwaltungsmäßig als Bezirksamt Dillingen a.d.Donau zusam- mengefasst, das 1939 in »Landratsamt« umbenannt wurde.

Gebietsreform mit Augenmaß

Der Landkreis Dillingen in seiner heutigen Gestalt ist durch die Eingliederung der früheren kreisfreien Stadt Dillingen a.d.Donau und der westlichen Hälfte des früheren Landkreises Wertingen in den Altlandkreis Dilllingen zum 1. Juli 1972 gebildet worden. Die Gemeinde Tapfheim ist dabei dem Landkreis Donau-Ries zugeordnet worden. Dillingen, Kath. Studienkirche Mariä Himmelfahrt sowie Reich an Sehenswürdigkeiten Jesuitenkolleg und ehemalige Das Rathaus der Stadt Wertingen hat seinen Sitz im früheren Schloss. Universität Aus dem reichen kunsthistorischen Erbe seien einige über- Kreis ansässig, so etwa in Bächingen und in . Gleiches regionale Sehenswürdigkeiten vorgestellt: trifft auf den Deutschen Orden zu, der sich zum Beispiel in • in Dillingen a.d.Donau, dem »Schwäbischen Rom«: die Kath. Lauterbach und Zöschingen niederließ. Studienkirche Mariä Himmelfahrt, 1609-17 erbaut, 1750-65 im Stil des Rokoko ausgeziert, das ehem. Jesuitenkolleg von Neugliederung zu Beginn des 19. Jahrhunderts 1565-68 und die frühere Universität von 1688-89 mit Goldenem Saal. In den Gebäuden befi ndet sich heute die Akademie für Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfuhr das Gebiet unseres gesam- Lehrerfortbildung und Personalführung – die einzige in Bayern. ten Landkreises durch die Säkularisierung (1803) und die Media- • in Höchstädt a.d.Donau: das herzogliche Renaissanceschloss, tisierung (1806) eine grundlegende Bereinigung. Die einzelnen das seit 2002 als Plattform bedeutender Ausstellungen dient. geistlichen und weltlichen Herrschaften wurden aufgehoben und • in Haunsheim: die Evang.-Luth. Dreifaltigkeitskirche von Bayern zugeschlagen. Neben das Landgericht Höchstädt trat 1606-09, ein Beispiel für den herrschaftlichen Kirchenbau. 1804 das zweite Landgericht Dillingen für den hochstiftischen Darüber hinaus gibt es in zahlreichen Gemeinden und Märkten Anteil. Beide kamen 1808 zum und wurden überörtlich bedeutsame, denkmalgeschützte Bauwerke, so Die ehemalige Synagoge 1837 in den neu gebildeten Schwaben und in die ehemalige Synagoge im neomaurischen von Binswangen ist heute Neuburg eingegliedert. 1809 entstand in Lauingen ein drittes Stil, erbaut 1835-37. Das seit 1987 im Besitz des Landkreises vielgenutzte Begegnungs- Landgericht. Im Jahre 1862 wurden diese Landgerichtsbezirke befi ndliche Gebäude dient seit 1996 als Begegnungsstätte. und Kulturstätte.

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1971 forderte Landkreisgebietsreform: 40 Jahre Landkreis Dillingen a.d.Donau der bayerische Innenminister Vor 40 Jahren kam es in Bayern zu einer der nachhaltigsten In einem Vorwort vom Juli 1971 zum Reformentwurf der Dr. Bruno Merk: administrativen Veränderung in der neueren Geschichte Bayerns. Baye rischen Staatsregierung fordert der oft als »Vater der »Messen Sie Ihre Argumente Aus den bisher 143 Landkreisen wurden mit Wirkung zum Gebiets reform« bezeichnete damalige Bayerische Innenminister für oder gegen einen 1. Juli 1972 insgesamt 71 Landkreise gebildet. Die vorgezogene Dr. Bruno Merk alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich über ihre bestimmten Vorschlag an Landkreisreform bildete zugleich den Auftakt für die später kommunalen Vertretungs organe an dem Anhörungsverfahren den Zielen der Reform. folgende Gemeindegebietsreform, die im Wesentlichen zum zu beteiligen. Denken Sie auch an Ihre 1. Mai 1978 in Kraft trat und bei der die Anzahl der Gemeinden Nachbarn. Es ist wenig bayernweit um mehr als zwei Drittel reduziert wurde. Die Tiefe der geplanten Einschnitte in die damaligen Landkreis- sinnvoll, Vorschläge nur für strukturen wird daran erkennbar, dass selbst völlig revolutionäre den eigenen Bereich zu Die Neuordnung Bayerns war notwendig geworden, weil die Veränderungen diskutiert wurden. So wurden für den Landkreis machen, die überall in der bisherigen kommunalen Verwaltungsgliederungen im Freistaat Dillingen auch großräumige Varianten als Denkmodelle ernsthaft Nachbarschaft Widerspruch den Anforderungen an eine zeitgerechte und bürgerfreundliche ins Spiel gebracht. Folgende Landkreiszuschnitte waren damals fi nden. Beweisen Sie Weit- Verwaltung nicht mehr gewachsen waren. Mit der Reform wurde im Gespräch: blick. Diese Reform wird nicht nur die Effektivität, Wirtschaftlichkeit und Bürgernähe der weder um ihrer selbst willen Verwaltungsstrukturen verbessert, sondern – durch die Verlage- • Ein Großlandkreis aus den damaligen Land- und Stadtkreisen noch für unsere Generation rungen von Zuständigkeiten von oben nach unten – auch die Dillingen, Donauwörth und Nördlingen. durchgeführt. Was Ihnen kommunale Selbstverwaltung gestärkt. • Ein Zusammenschluss der Landkreise Dillingen, heute vielleicht undenkbar Donauwörth und Nördlingen. erscheinen mag, wird der Doch bevor die Bayerische Staatsregierung nach vorheriger • Ein Zusammenschluss der Landkreise Dillingen und Donauwörth. nächsten Generation schon Genehmigung durch den Landtag am 27. Dezember 1971 die selbstverständlich sein. (…) »Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreis- Diese Ansätze wurden jedoch aufgrund massiver Widerstände Die Gebietsreform ist für freie Städte« erlassen konnte, ging diesem Akt ein jahrelanger der betroffenen Gebietskörperschaften schnell wieder verworfen, die zukünftige Entwicklung und zum Teil schmerzlicher Prozess der Vorbereitung voraus. die sowohl auf emotionalen Vorbehalten wie »Riesenschlauch«, Bayerns und seiner Stellung Pläne zur Umgestaltung der kommunalen Landschaft Bayerns »Mammutlandkreis«, »Bandwurmgebilde« beruhten als auch auf in der Bundesrepublik und bestanden schon seit einem halben Jahrhundert. Anfang der gewichtigen Sachargumenten, insbesondere zu große Rivalität in Europa notwendig.« siebziger Jahre trat das Verfahren jedoch mit der Anhörung zwischen Dillingen und Donauwörth, keine sozioökonomischen der Gebietskörperschaften in Bayern in seine konkrete Um- Verfl echtungen, unnatürliches geographisches Gebilde oder setzungsphase. Streit um den Verwaltungssitz.

8 GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG DES LANDKREISES DILLINGEN A.D.DONAU

Die Bayerische Staatsregierung fasste schließlich in einem ersten Gleichwohl waren nicht alle Bürger von der Reform überzeugt. 1) Donau-Zeitung vom realitätsnahen Vorschlag eine Lösung ins Auge, die für den Auch fi elen die Reaktionen der damaligen Mandatsträger Dr. 16.11.1971 (Nr. 264 – Seite 12) künftigen Landkreis Dillingen folgende Gebietskulisse vorsah: Martin Schweiger (Landkreis Dillingen a.d.Donau), Anton Rauch 2) Donau-Zeitung vom (Landkreis Wertingen) sowie Oberbürgermeister Georg Schmid 17.11.1971 (Nr. 265 – Seite 19) • Das Gebiet des bisherigen Landkreises Dillingen a.d.Donau (damals kreisfreie Stadt Dillingen a.d.Donau) auf die bevorste- mit Ausnahme der Gemeinde Tapfheim. hende Reform höchst unterschiedlich aus. Gerade im Altland- • Das Gebiet der Stadt Dillingen a.d.Donau. kreis Wertingen fürchteten viele Menschen die Spaltung ihres • Das Gebiet der Gemeinden Binswangen, Bliensbach, Bocks- Landkreises. Auch der damalige Wertinger Landrat Anton Rauch berg, , Frauenstetten, Gottmannshofen, Hegnen- kämpfte für den Zusammenhalt seiner 52 Gemeinden. So trat bach, Hettlingen, Hirschbach, Hohenreichen, , Lauter- der damals dienstälteste Landrat Schwabens im November 1971 bach, Oberthürheim, Osterbuch, Pfaffenhofen a.d.Zusam, aus Protest über die beabsichtigte Reform von seinem Amt als Prettelshofen, Rieblingen, Riedsend, Roggden, Sontheim, CSU-Kreisvorsitzender zurück, das er 20 Jahre ausgeübt hatte. Felder, Wiesen und schöne Unterthürheim, , Wengen, Wertingen, Wortelstetten Ihm folgte die gesamte Kreisvorstandschaft, mit Ausnahme Ortschaften wie in Bergheim und aus dem bisherigen Landkreis Wertingen. des damaligen stellvertretenden Vorsitzenden, MdL Dr. Richard prägen das Landschaftsbild im Keßler.1) 2) Landkreis Dillingen a.d. Donau. Dass dieser Gebietszuschnitt bereits eine durchdachte und fast ausgereifte Lösung darstellte, zeigte sich darin, dass in einem zweiten Vorschlag nur noch marginale Modifi kationen vorge- nommen wurden. Unter Beibehaltung der regionalen Grund- struktur wurden nur noch die Kesseltalgemeinden Diemantstein, Fronhofen, Thalheim, Unterringingen und Warnhofen sowie die im Landkreis Wertingen gelegene Gemeinde Hegnenbach als »Verfügungsmasse« angesehen. So sollten die Kesseltal- gemeinden dem Landkreis Nördlingen/Donauwörth, Hegnenbach dagegen dem Landkreis Augsburg zugeschlagen werden.

Nachdem die von einem Landkreiswechsel bedrohten Kesseltal- gemeinden eindeutig gegen eine derartige Maßnahme votierten, wurde ein dritter Vorschlag unterbreitet. Dieser sah vor, dass im Rahmen einer abschließenden Korrektur die vorstehend genann- ten Gemeinden im Kesseltal beim Landkreis Dillingen verbleiben.

9 40 JAHRE LANDKREIS DILLINGEN A.D.DONAU

Auch ein letzter Versuch, die Gebietsreform mittels Volksbegeh- Bürgerinnen und Bürger des Landkreises in jener Zeit mit einem Beschreibung des ren zu stoppen, scheiterte. Statt der bayernweit rund 725.000 Zitat des französischen Schriftstellers Anatol : Landkreiswappens benötigten Stimmen trugen sich in der vierzehntägigen Eintrags- Im Jahre 1972 hat der Land- frist nur 264.923 Bürger in die bei den Gemeinden aufl iegenden »Jede Veränderung schmerzt, egal wie sehr man sie kreis Dillingen a.d.Donau ein Unterschriftslisten ein. Hierin zeigte sich auch die unterschiedliche ersehnte. Aber nur, wenn wir unter Vergangenes einen neues Landkreiswappen an- Beurteilung der Reform im Bereich des heutigen Landkreises. Schlussstrich ziehen, können wir Neues beginnen.« genommen. Das obere blaue Während sich im Landkreis Wertingen 6.704 Personen – somit Feld ist mit einem goldenen 29,78 % – in die Listen eingetragen haben, waren es im Die Sinnhaftigkeit dieser Worte hat sich bestätigt. Zwischenzeit- Löwen belegt und symboli- Altlandkreis Dillingen a.d.Donau gerade einmal 30 Personen lich sind 40 Jahre vergangen und die Narben, die der schmerz- siert die Grafschaft Dillingen, (0,01 %). In der gesamten Stadt Dillingen a.d.Donau wurde liche Prozess der Landkreisgebietsreform hinterlassen hat, sind die Landvogtei Höchstädt nicht eine Stimme für das Volksbegehren abgegeben.3) längst verheilt. Der Landkreis ist nicht nur organisatorisch und als und zugleich den früheren kommunale Gebietskörperschaft, sondern auch im Bewusstsein Landkreis Dillingen. Im gol- Somit trat die Landkreisreform zum 1. Juli 1972 in Kraft. seiner Bürgerinnen und Bürger zu einer Einheit zusammenge- denen Mittelfeld schreitet Von den zum 30. Juni 1972 noch vorhandenen 52 Gemeinden wachsen. Ermöglicht wurde diese erfreuliche Entwicklung zum der schwarze, rot bewehrte des Landkreises Wertingen (Erlingen trat bereits zum 1. Januar einen durch die Einsicht der verantwortlichen Kommunalpolitiker Stauferlöwe als Hinweis auf 1972 freiwillig der Gemeinde bei) kamen 25 zum aus den Altlandkreisen Dillingen und Wertingen, die neuen das Gebiet des ehemaligen Landkreis Dillingen und 27 zum Landkreis Augsburg. Strukturen nicht als Unheil zu begreifen, sondern vielmehr als Landkreises Wertingen und Chance, um zukünftig in einer Verwaltungsstruktur zu arbeiten, im unteren blauen Feld Für den nun neuen Landkreis Dillingen a.d.Donau brachte der die dem sich schon damals abzeichnenden globalen Wettbewerb deutet die gol dene Lilie aus 1. Juli 1972 – neben der Eingliederung der 25 Gemeinden Rechnung trägt. Zum anderen war ausschlaggebend, dass die dem Dillinger Stadtwappen aus dem Altlandkreis Wertingen – auch die Einbeziehung der gemeinsamen Anstrengungen, Nachteile Wertingens durch den an, dass die bisher kreisfreie früheren kreisfreien Stadt Dillingen a.d.Donau. Zum Ausgleich erlittenen Ämterverlust auszugleichen, sehr erfolgreich mit Stadt dem Landkreis einge- wurde Dillingen a.d.Donau »Große Kreisstadt« und Sitz der konkreten Projekten umgesetzt wurden. Dies lässt sich an vielen gliedert ist und ihm ihren Kreisverwaltung. Gleichzeitig wurde die Gemeinde Tapfheim Beispielen belegen. Namen gegeben hat. (vormals Altlandkreis Dillingen a.d.Donau) in den jetzigen Landkreis Donau-Ries umgegliedert. Mit diesem neuen Zusammengehörigkeitsgefühl wurde trotz der schmerzhaften Geburtswehen, die mit dem Entstehungsprozess Landrat Dr. Anton Dietrich, der die politischen Geschicke des einhergingen, der Grundstein für eine sowohl kommunalpolitisch Landkreises von 1978 bis zu seinem Tod im Jahr 2004 lenkte, wie auch administrative Erfolgsgeschichte gelegt. Und damit 3) Donau-Zeitung vom umschrieb in einer Rede anlässlich eines Festaktes zum 25. auch die Basis für einen Entwicklungsprozess, dessen Dynamik 25.11.1971 (Nr. 272 – Seite 17) Jahrestags der Gemeindegebietsreform die Gefühle zahlreicher praktisch alle Lebensbereiche erfasst hat.

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Landkreis Dillingen Der Landkreis Dillingen seit 1. Juli 1972 und seine Gebietsteile Altlandkreis Dillingen

Altlandkreis Wertingen

ehemals kreisfreie Stadt Dillingen a.d.Donau

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Letzte Kreistagssitzung im Großen Sitzungssaal des Rathauses Lauingen im Jahre 1967

Nach einer lebhaften Aussprache nahm der Kreistag des Land- den Grundsatzbeschluss zum Neubau des Landratsamtes auf kreises Dillingen in seiner Sitzung am 24. März 1961 den Antrag dem von der Stadt Dillingen bereitgestellten Grundstück gefasst. der Stadt Lauingen (Donau) mit 40: 3 Stimmen an, das Landrat- samt von Dillingen nach Lauingen und damit in die nach Ein- Das Foto zeigt die Mitglieder des Kreistages mit Mitarbeitern wohnern größte Stadt im Landkreis zu verlegen. Dillingen war zu der Verwaltung. Es entstand am 4. August 1967, als der diesem Zeitpunkt kreisfrei. Für die Verlagerung wäre jedoch die Kreistag zum letzten Mal im Rathaus in Lauingen unter Vorsitz Zustimmung des Bayerischen Landtages und die Genehmigung von Landrat Dr. Martin Schweiger tagte. Die erste Sitzung des der Bayerischen Staatsregierung erforderlich gewesen. Diese Kreistages im neuen Landratsamtsgebäude in Dillingen fand wurde letztlich nicht erteilt. So hat der Kreistag am 2. Juni 1964 am 27. Oktober 1967 statt.

12 WERTINGEN ALS STARKE REGION IM ÖSTLICHEN LANDKREIS

Wertingen als starke Region im östlichen Landkreis

13 40 JAHRE LANDKREIS DILLINGEN A.D.DONAU

Anton Rauch – ein Kommunalpolitiker mit Weitsicht und Führungsqualitäten

Die Kreisgebietsreform war für die Bevölkerung des bis 30. Juni zu verdanken, dass Wertingen heute mit dem Krankenhaus, 1972 selbstständigen Landkreises Wertingen mit knapp 34.000 der Realschule und dem Gymnasium über drei bedeutende Einwohnern ein tief greifender Einschnitt. Auch für Landrat Kreis einrichtungen verfügt, die auch Menschen von außerhalb Anton Rauch, der sich als markante und gradlinige Persönlich- des Zusam- und Laugnatales anziehen und untrennbar mit keit in den 24 Jahren seiner Amtszeit mit Weitsicht für eine seinem Namen verbunden sind. So trägt die Realschule in zukunftsfähige Entwicklung »seines« Kreises eingesetzt hatte, Wertingen seit 2010 seinen Namen. war die Kreisreform eine außerordentlich schmerzliche Erfah- rung. Anton Rauch hat weithin sichtbare Spuren hinterlassen. Anton Rauch ist es gelungen, einen kleinen, ländlich struktu- Landrat Anton Rauch Seinem engagierten und erfolgreichen Wirken ist es nämlich rierten Raum zu einer modernen Region zu entwickeln.

Investitionen Kreiseinrichtungen in Wertingen Bauabschnitt 1, 1990-1996: Umfassende Erweiterung und Kreisklinik Wertingen Sanierung; 25,35 Mio. DM Das neu erbaute Kreiskrankenhaus mit Personalwohnhaus wurde Bauabschnitt 2, 2008-2010: am 22. März 1963 als für damalige Verhältnisse sehr moderne Neubau des Funktions- und Klinik eröffnet. Um auf Dauer eine wohnortnahe und hoch- Bettentraktes; 10,8 Mio. Euro wertige medizinische Versorgung für die Patienten in der Region Bauabschnitt 3, gewährleisten zu können, hat der Landkreis bereits im Jahr 1990 Baubeginn 2013: begonnen, nach und nach Sanierungs- und Modernisierungs- Teilersatzneubau im Bereich maßnahmen in Angriff zu nehmen. Zudem hat der Aufsichtsrat des ehemaligen Bettenhau- der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gemeinnützige GmbH mit ses Ost mit Neugestaltung der Entscheidung, an den Kreiskliniken Schwerpunkte zu bilden, der Eingangshalle und des einen erfolgreichen Weg eingeschlagen. Der beste Beweis dafür Vorplatzes; 9,67 Mio. Euro sind die ständig steigenden Patientenzahlen. Die Kreisklinik Wertingen ist wichtiger Baustein der medizinischen Versorgung.

14 WERTINGEN ALS STARKE REGION IM ÖSTLICHEN LANDKREIS

Anton-Rauch-Realschule Wertingen Staatliches Gymnasium Wertingen

• 1950/1951: Aufnahme des Schulbetriebs der neu gegründeten Im September 1970 nahm das neu gegründete naturwissen- Staatlichen Realschule Wertingen in angemieteten Räumen schaftlich-technologische und sprachliche Gymnasium mit • 1953: Bezug des jetzigen Realschulgebäudes, das 1979 erst- 78 Schülern in zwei Klassen den Unterricht im eben fertig mals erweitert wurde gestellten Gebäude der Kreisberufsschule auf. Heute liegt die • 1995/1996: Erneute Erweiterung durch einen vier Voll- Schülerzahl bei 938 Schülerinnen und Schülern (Schuljahr geschosse umfassenden Bau für 8 Klassenräume, einen 2011/2012). Mehrzweckraum und einen Chemiesaal für 6,10 Mio. DM Anton-Rauch-Realschule • Schülerzahlen: Die im Zuge der Gebietsreform aufgelöste Kreisberufsschule Wertingen 1998/1999: 808 Schüler/-innen übergab ihr Gebäude 1972 an das Gymnasium. Daraufhin wurde 2011/2012: 903 Schüler/-innen 1972 der Planungsauftrag für den Umbau und die Erweiterung • 2010: Zum 60-jährigen Bestehen gibt sich die Einrichtung des Gebäudes einschließlich Neubau einer Dreifachturnhalle, den Namen »Anton-Rauch-Realschule« und würdigt damit Schwimmhalle und Hausmeisterwohnung erteilt. Am 12. Novem- die Verdienste des ehemaligen Landrats um die Gründung ber 1976 wurde der für 20 Mio. DM erstellte und ausgestattete und Errichtung am Standort Wertingen Gebäudekomplex feierlich eingeweiht.

Nach Einführung des G8 an den bayerischen Gymnasien wurde mit der abschnittsweisen baulichen und energetischen Sanierung des Gebäudes begonnen: • Bauabschnitt 1, 2005-2007: Neu- und Erweiterungsbau für den Fachbereich Chemie, räumliche Erweiterung für die Mittagsverpfl egung (Kosten: 2,7 Mio. Euro) • Bauabschnitt 2, 2007: Umbau der Chemieräume für die Nachmittagsbetreuung als Bibliothek und Musikraum (Kosten: 860.000 Euro) • Bauabschnitt 3, 2011-2014: Bauliche und energetische Sanierung des aus dem Jahr 1968 stammenden Gebäude traktes für insgesamt Feierlicher Akt zur Namensverleihung »Anton-Rauch-Realschule« in Wertingen 9,88 Mio. Euro Staatliches Gymnasium Wertingen

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Landwirtschaftsschule Wertingen

Am 16. Juli 1993 hat sich der Kreistag Dillingen mit großer Mehrheit für die Verlegung des Amtes für Landwirtschaft nach Wertingen und den Neubau der Landwirtschaftsschule mit Standort Wertingen ausgesprochen. Das Gebäude für die Landwirtschaftsschule wurde durch die Stadt Wertingen für rund 4,315 Mio. DM errichtet.

Kreisfahrbücherei Landwirtschaftsschule Wertingen Auf Initiative des damaligen Landrats Anton Rauch hat der Kreistag des Landkreises Wertingen am 26. Oktober 1965 die Gründung einer Kreisfahrbücherei beschlossen, eine noch heute bestehende Einrichtung. Kfz-Zulassungsstelle in Wertingen

Auch in der modernen, medialen Zeit ist die Kreisfahrbücherei als kulturelle Einrichtung und Bildungseinrichtung im Landkreis Seit 20 Jahren gibt es in Wertingen wieder eine nicht wegzudenken und leistet nach wie vor einen unverzicht- Kfz-Zulassungsstelle Der »Bücherbus« ist bei baren Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raumes. Dies belegen Lesern aller Altersgruppen die hohen Ausleihzahlen in den Gemeinden, die im dreiwöchigen Um für die Bürgerinnen und Bürger des Zusamtales einen besse- sehr beliebt. Turnus bedient werden. ren Service zu bieten, wurde am 1. März 1992 in unmittelbarer Nähe zur Stadtverwaltung auf 50 m² Nutzfl äche eine Außenstelle der Kfz-Zulassungsstelle des Landratsamtes Dillingen eröffnet.

Der Kreisausschuss hatte die Einrichtung der selbstständigen Außenstelle bereits im Juli 1990 einstimmig beschlossen. Rea- lisiert werden konnte die Kreiseinrichtung insbesondere auch dank des beachtlichen Engagements der Stadt Wertingen bei der Finanzierung der Erstausstattung und Beschaffung der notwendigen technischen Infrastruktur für die Zulassungsstelle.

16 DIE SCHWERPUNKTE DER LANDKREISPOLITIK

Die Schwerpunkte der Landkreispolitik

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Landkreis Dillingen verdient Prädikat »Bildungslandkreis«

Die Zukunftsfähigkeit eines Landkreises hängt ganz entscheidend Fachverbandes Deutscher Floristen nahm nach aufwendiger auch von den Bildungschancen junger Menschen ab. Der nach- Sanierung im Jahr 1995 sein berufl iches Fort- und Weiter- haltige Ausbau der Bildungseinrichtungen und der Bildungsange- bildungszentrum in Betrieb. bote hat im Landkreis deshalb seit Jahrzehnten höchste Priorität. Akademie für Lehrerfortbildung Seither ist es durch zielgerichtete politische Initiativen und hohe Gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind heutzutage und Personalführung in Dillingen Investitionen des Landkreises gelungen, bedeutende Einrichtun- mehr denn je entscheidende Standortfaktoren bei der Ansied- gen im Landkreis anzusiedeln und die weiterführenden Schulen lung von Unternehmen, bei der Wahl des Arbeitsplatzes und konsequent auszubauen. letztlich auch bei der Frage des Wohnsitzes. Deshalb leisten die Bildungseinrichtungen im Landkreis einen wichtigen Beitrag, Landesweite Einrichtungen die Region vor allem auch für junge Menschen und Familien als Lebens- und Wirtschaftsraum attraktiv zu gestalten. Der Landkreis Dillingen legt ganz besonderen Wert auf ein vielfältiges Angebot an schulischer und berufl icher Ausbildung. Landkreis investiert in den Ausbau Deshalb wird unser Landkreis auch gerne als »Bildungslandkreis« seiner Bildungseinrichtungen bezeichnet. Zu diesem Image tragen drei herausragende Ein- Bildungszentrum der Bayerischen richtungen bei, deren Einzugsbereich sich auf den gesamten Aus diesem Grund war und ist der Landkreis Dillingen seit jeher Verwaltungsschule in Lauingen bayerischen Raum und teilweise darüber hinaus erstreckt. um eine bedarfsgerechte Bildungslandschaft bestrebt. Mit vier Gymnasien und drei Realschulen fi nden die jungen Menschen Dazu zählt die Akademie für Lehrerfortbildung und Personal- im Landkreis hervorragende schulische Voraussetzungen vor. führung, die 1971 in den Räumen der nach Augsburg verlegten Dies belegen die zum Teil hohen Schülerzahlen von außerhalb Philosophisch-Theologischen Hochschule sowie des Priester- des Landkreises. seminars eingerichtet wurde. Sie ist die einzige Lehrerakademie im Freistaat Bayern. Daneben ist das 1998 in Lauingen (Donau) Auch auf dem Gebiet der berufl ichen Ausbildung verfügt der eröffnete Bildungszentrum der Bayerischen Verwaltungsschule Landkreis mit den beiden Berufsschulen in Höchstädt a.d.Donau ein Gewinn für den gesamten Landkreis, insbesondere für das und Lauingen (Donau) über zwei Bildungseinrichtungen mit je- dortige Schulzentrum. Als dritte Fortbildungseinrichtung, die weils landesweiten Sprengeln. So werden in Lauingen beispiels- Floristinnen im Rosenschloss bayernweit von Bedeutung ist, dient das Schloss Schlachtegg weise die Auszubildenden in den Berufen der Ver- und Entsorger Schlachtegg in Gundelfi ngen in Gundelfi ngen a.d.Donau. Der Landesverband Bayern des beschult, in Höchstädt Auszubildende der Fachrichtungen Garten-

18 BILDUNG

und Landschaftsbau bzw. Obstbau und Baumschule. Um den mit dem Ziel, dass in jeder Gemeinde im Landkreis ein entspre- Schülerinnen und Schülern optimale Ausbildungsvoraussetzungen chendes Angebot besteht. Damit will der Landkreis aktiv einen Erst im vergangenen Jahr hat zu bieten, hat das Kommunalunternehmen des Landkreises (KDL) Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Landkreis Dillingen beim in Höchstädt für 9,3 Mio. Euro ein komplett neues Schülerheim damit auch zur nachhaltigen Sicherung von Fachkräften leisten. Deutschen Lernatlas 2011 mit 184 Betten errichtet, das im Oktober 2009 in Betrieb ge- der Bertelsmann-Stiftung im nommen wurde. Derzeit laufen zudem die Planungen für die Er- Bildungschancen sichern Zukunftschancen Bereich »Berufl iches Ler- weiterung des Schülerheimes in Lauingen um rund 70 Betten auf nen«, Kategorie »Ländliches Hochtouren. Baubeginn ist voraussichtlich im Jahr 2013. Darüber Der mittlerweile in zahlreichen Branchen beklagte Mangel an Umland«, als Sieger abge- hinaus investiert der Landkreis bis 2014 rund 22 Mio. Euro in Fachkräften und die Tatsache, dass offene Ausbildungsplätze schnitten. Dies bestätigt, den Neubau sowie die bauliche und energetische Sanierung der nicht besetzt werden können, stellen Wirtschaft und Politik dass Jugendliche in unserem Staatlichen Berufsschule Lauingen. Weitere 14 Mio. Euro fl ießen gleichermaßen vor eine große Herausforderung. Dabei ist der Landkreis beste Chancen auf bis 2014 in die Generalsanierung des Staatlichen Gymnasiums Mittelstand unstrittig das Rückgrat der bayerischen Wirtschaft – eine qualifi zierte Berufsaus- in Wertingen. Bereits angelaufen sind die Planungen für die in den Verdichtungsräumen wie auch im ländlichen Raum. Um bildung haben und die beruf- Generalsanierung des Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums in die Lebensqualität auf Dauer erhalten zu können, ist es deshalb liche Weiterbildung und das Dillingen a.d.Donau. mit Blick auf den demografi schen Wandel von großer Bedeu- Lernen am Arbeitsplatz in tung, dass vor Ort qualifi zierte Arbeitsplätze zur Verfügung unserer Region einen hohen Bedarfsgerechte Kinderbetreuung stehen. So soll ein Abwandern junger Menschen und Familien Stellenwert besitzen. in die Verdichtungsräume verhindert werden. Dies setzt aller- Die Grundlagen für eine gute schulische und berufl iche Aus- dings zukunftsfähige Ausbildungs- und Qualifi zierungsmöglich- bildung werden jedoch bereits im frühen Kindesalter gelegt. keiten voraus. Deshalb bleibt die Fachkräftesicherung auch Deshalb muss möglichst frühzeitig mit der Förderung begonnen auf kommunaler Ebene mittel- und langfristig eine wichtige werden. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden hat der Aufgabe und Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Nur Landkreis Dillingen daher den Ausbau der Kinderbetreuungsein- durch höhere Produktivität, qualitativ hochwertige Produkte richtungen forciert, auch um Kindern unter drei Jahren in ausrei- und zukunfts fähige Technologie kann unsere Wirtschaft im chender Anzahl einen Betreuungsplatz bereitstellen zu können. Wettbewerb mit inter nationalen Märkten bestehen. Die jährlich Bis 2013 soll bundesweit jedem dritten Kind unter drei Jahren ein von der Agenda21 im Landkreis veranstaltete Berufsinformations - Betreuungsplatz in einer Tageseinrichtung oder in der Tagespfl ege messe »Fit for Job« ist ein leuchtendes Beispiel der im Landkreis Die Berufsinformationsmesse garantiert werden. Im Landkreis Dillingen wird bis zu diesem erfolgreich prak tizierten Kooperation zwischen Politik, Wirt- »Fit for Job« in der Nord- Zeitpunkt ein Versorgungsgrad von mehr als 40 Prozent erreicht schaft, Agentur für Arbeit und Bildungseinrichtungen im steten schwabenhalle Höchstädt sein. Darüber hinaus hat der Landkreis bereits vor Jahren begon- Bemühen, den jungen Menschen schulische und berufl iche zieht alljährlich tausende nen, ein Netz an qualifi zierten Tagespfl egepersonen aufzubauen Perspektiven zu eröffnen. Schüler und Eltern an.

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Johann-Michael-Sailer-Gymnasium in Dillingen

• Die frühere »Latainschule« besteht seit 1964 als Johann- Michael-Sailer-Gymnasium fort. Diese Bildungs einrichtung, die seit 1804 eine staatliche Lehranstalt ist, gehört zu den ältesten Gymnasien in Bayern. • 1950: Dem Gymnasium wird eine Oberschule angegliedert Staatliche Realschule Lauingen (Donau) • 1961: Bezug des Neubaus in der Ziegelstraße • 1964: Erweiterung des Klassentraktes und Verleihung des • Eröffnung zum Schuljahr 1969/70, Anlass dafür war eine Namens Johann-Michael-Sailer, dem bekanntesten in Dillingen Staatliche Realschule Lauingen fehlende Realschule für Knaben im Landkreis Dillingen wirkenden Professor mit öffentlichem Hallenbad • 1970/1971: Neubau der Realschule für 12 Mio. DM • 1974-1976: Erweiterungsbau für 5,6 Mio. DM • 1972/73: Neubau der Turn- und Schwimmhalle für 3,55 Mio. DM • 2005/2006: Räumliche Erweiterung für die Mittagsverpfl egung • 1978: Erweiterung der Realschule für 1,3 Mio. DM und Nachmittagsbetreuung aufgrund Einführung des G 8 für • 1995/96: Generelle Öffnung der Realschule Lauingen für 887.000 € Mädchen, nachdem zum Beginn des Schuljahres 1994/95 an • Schülerzahlen 2011/2012: 784 Schüler/-innen der Realschule Maria Medingen keine Eingangsklasse mehr • Zweige: Sprachliches Gymnasium mit humanistischem und gebildet wurde neusprachlichem Zweig sowie naturwissenschaftlich-techno- • Schülerzahlen 2011/2012: 683 Schüler/-innen logisches Gymnasium

Albertus-Gymnasium Lauingen (Donau)

• Zum 01.01.1983 ging die Schulaufwandsträgerschaft auf den Landkreis über, zuvor war die Einrichtung eine staatliche Heimschule. • 2005/2006: Räumliche Erweiterung für die Mittagsverpfl egung und Nachmittagsbetreuung aufgrund Einführung des G 8 für 300.000 € • Schülerzahlen 2011/2012: 664 Schüler/-innen • Zweige: Musisches, sprachliches sowie wirtschafts- und Albertus-Gymnasium Lauingen sozialwissenschaftliches Gymnasium Johann-Michael-Sailer-Gymnasium Dillingen

20 BILDUNG

Staatliche Berufsschule Lauingen (Donau) Staatliches Berufl iches Schulzentrum Höchstädt a.d.Donau An der Berufsschule Lauingen werden kaufmännische und gewerbliche Berufe ausgebildet. Schülerzahl: 1.150 Schüler/-innen Schülerzahl: 2.185 Schüler/-innen Berufsschule mit den Abteilungen: Abschlüsse: Berufsabschluss, mittlerer Bildungsabschluss, • Agrarwirtschaft Hochschulzugangsberechtigung (BS plus) a) Garten- und Landschaftsbau (Landessprengel mit Ausnahme BS München) Abteilungen: Bautechnik, Elektrotechnik, Informations- b) Baumschule (Landessprengel) technik, Metalltechnik, Ernährung, Umwelt- c) BGJ/Gärtner technik und Wirtschaft d) Landwirtschaft (Landkreise DLG und DON) Staatliche Berufsschule • Hauswirtschaft (Sprengel Schwaben) Lauingen Berufe: Straßenbauer, Mechatroniker, Systeminfor- • Frisöre (Landkreise DLG und DON) matiker, Industriemechaniker, Konstruktions- • JoA (Jugendliche ohne Ausbildungsplatz) mechaniker, Metallbauer, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Konditor, Berufsfachschulen für: Bäcker, Fachkraft für Abwassertechnik, • Hauswirtschaft Einzelhandelskaufl eute, Bürokaufl eute, • Kinderpfl ege Bürokommunikationskaufl eute • Sozialpfl ege

Berufsfachschule: IT-Berufsfachschule mit Abschluss Investitionen: »Technischer Assistent für Informatik« Neubau eines Schülerheimes mit 184 Betten für optimale Investitionen Ausbildungsvoraussetzungen. Raumprogramm: 92 Doppelzimmer, Aufenthaltsräume, Bistro, • Neubau der Berufsschule mit anschließender baulicher und Freizeiträume, Verwaltung, Küche, Speisesaal energetischer Sanierung des bestehenden Gebäudes. Bis 2014 Baukosten: 9,327 Mio. Euro wird der Landkreis dafür rund 22 Mio. Euro investieren. Inbetriebnahme: Oktober 2009 • 2013 ist zudem die Erweiterung des bestehenden Schüler- Bauherr: Kommunalunternehmen des Schülerheim des Staatlichen heimes um rund 70 Betten geplant, Kostenaufwand rund Landkreises (KDL) Berufl ichen Schulzentrums 5,5 Mio. Euro. Bauweise: Niedrigenergiestandard Höchstädt

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Qualitativ hochwertige und wohnortnahe Patientenversorgung

Zu den Kennzeichen eines starken und dynamischen Wirtschafts- aus der Akutversorgung genommen. Das Kreiskrankenhaus in raumes mit hoher Lebensqualität zählt auch eine wohnortnahe Höchstädt wurde nach monatelanger Diskussion zum 31. März medizinische Versorgung der Bevölkerung. Auf diesem Gebiet 1980 geschlossen und als Schülerheim für die Berufsschule kann der Landkreis Dillingen mit seinen beiden Kreiskliniken in umstrukturiert. Dillingen und Wertingen punkten. So bieten beide Häuser dank Fachspezifi sche Untersuchung eines qualifi zierten Ärzte- und Pfl egepersonals getreu dem Motto Zum 1. Januar 2002 erwarb der Landkreis schließlich das Kran- »modern – leistungsfähig – motiviert« eine hochwertige medizi- kenhaus St. Elisabeth für 14 Mio. DM vom Deutschen Orden, nische und pfl egerische Versorgung der Patienten aus der Region der es einige Jahre zuvor von den Dillinger Franziskanerinnen und darüber hinaus. übernommen hatte. Seither ist der Landkreis allein verantwortlich für die Sicherstellung der Krankenhausversorgung im Landkreis. Wechselvolle Geschichte – Am 26. Juli 2002 beschloss der Kreistag Dillingen die Neuord- Umbruch in der Krankenhauslandschaft nung der Krankenhausstruktur im Landkreis und legte dabei fest, dass das Stiftungskrankenhaus in Lauingen geschlossen und die Mit der Landkreisgebietsreform trat zum 1. Juli 1972 auch das Zahl der bisher vorgehaltenen 550 Betten im Kreis auf künftig Krankenhausfi nanzierungsgesetz mit staatlicher Krankenhaus- 450 Betten reduziert wird. Die stationäre Kranken versorgung er- planung in Kraft. Damals stellten noch fünf Krankenhäuser mit folgt seither an den beiden Standorten Dillingen und Wertingen. Präzise OP-Vorbereitung insgesamt 691 Betten die Patientenversorgung im Kreis sicher. Dies waren neben dem vom Orden der Dillinger Franziskane- Im Sinne eines nachhaltigen und wirtschaftlichen Betriebs der rinnen getragenen Krankenhaus St. Elisabeth in Dillingen (220 Kreisklinken wurden die beiden Häuser in Dillingen und Wer- Betten) die drei Kreiskrankenhäuser in Höchstädt (80 Betten), tingen zum 1. Mai 2003 unter dem Dach der neu gegründeten Lauingen (140 Betten) und Wertingen (191 Betten) sowie das Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gemeinnützige GmbH zu- Städtische Krankenhaus in Gundelfi ngen (60 Betten). Nachdem sammengeführt. von der staatlichen Krankenhausplanungsbehörde seinerzeit nur 540 Betten als bedarfsnotwendig anerkannt wurden, mussten Schwerpunktbildung mit der Zeit 150 Betten abgebaut werden. Das Gesundheitswesen in Deutschland unterliegt seit Jahren In der Folge wurde das Städtische Krankenhaus in Gundelfi ngen einem starken und ständigen Wandel. Dies führt unweigerlich Medizinische Kompetenz zum Pfl egeheim umfunktioniert und am 31. Mai 1979 endgültig zu Rahmenbedingungen, die von der Geschäftsführung und

22 GESUNDHEIT

vom Aufsichtsrat der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gemein- Versorgung im Landkreis aus Sicht des Kreistages und des Land- nützige GmbH nicht zu beeinfl ussen sind, auf die Wirtschaftlich- rats eine der vordringlichsten Aufgaben. Aus diesem Grund ha- Schwerpunkt- keit beider Häuser jedoch zum Teil tief greifende Auswirkungen ben Landkreis und Kreiskliniken in jüngster Zeit unterschiedliche bildung haben. Deshalb hat der Aufsichtsrat unter der Verantwortung Initiativen gestartet, um im Bereich der ärztlichen Versorgung für Neben der jeweiligen von Landrat Leo Schrell bereits vor Jahren die Struktur beider die Zukunft ausreichend qualifi zierte Nachwuchskräfte gewinnen Grundversorgung liegen Häuser auf neue Beine gestellt und mit Schwerpunktbildung zu können. Dabei kommt der konstruktiven Zusammenarbeit die Schwerpunkte des Perspektiven für die Zukunft beider Einrichtungen geschaffen. zwischen niedergelassenen Haus- und Fachärzten, den Kreisklini- Krankenhauses St. Elisabeth Hinzu kommen hohe Investitionen in die Modernisierung der ken sowie den Fort- und Weiterbildungseinrichtungen große Be- in Dillingen auf dem Gebiet Kliniken. Die ständig steigenden Patientenzahlen, die Patienten- deutung zu. Deshalb haben sich die Kreiskliniken im Bewusstsein der Visceral-, Gefäß- und zufriedenheit sowie die daraus resultierenden zufriedenstellen- der schwierigen Entwicklung bei der ärztlichen Versorgung be- Thoraxchirurgie sowie den wirtschaftlichen Daten sind der beste Beweis dafür, dass reits im Februar 2010 mit dem Praxisnetz »Pradix« und dem Insti- der Inneren Medizin mit die Entscheidungen für beide Häuser richtig waren. tut für Allgemeinmedizin der Technischen Universität München Gastroenterologie und (TUM) zu einem innovativen Weiterbildungsverbund zusammen- Nephrologie. In Wertingen Erhalt der Kreiskliniken in kommunaler geschlossen. Dieser zeigt bereits erste Erfolge bei der Gewinnung gibt es die Schwerpunkte Trägerschaft von Nachwuchskräften. Kernelement des gemeinsam entwickel- Kardiologie und Wirbel- ten Weiterbildungskonzeptes ist die kollegiale Vernetzung von säulenchirurgie. Im Interesse einer auch künftig positiven Entwicklung beider Kli- Haus- und Fachärzten, Kliniken und Universität. niken und der Sicherstellung einer wohnortnahen, medizinischen Grundversorgung und damit einer Vielzahl qualifi zierter Arbeits- plätze, gibt es für Landrat Leo Schrell zu einer kommunalen Trägerschaft der Kliniken keine sinnvolle Alternative. So haben der Aufsichtsrat und der Kreistag bereits grünes Licht für den abschließenden 3. Bauabschnitt der Generalsanierung des Kran- kenhauses in Wertingen gegeben. Dafür sind rund 9,67 Mio. Euro veranschlagt. Der Baubeginn ist für 2013 vorgesehen.

Sicherstellung der haus- und fachärztlichen Qualifi ziertes Fachpersonal Versorgung kümmert sich in den Kreiskliniken Dillingen und Neben der stationären Krankenhausversorgung in kommunaler Wertingen um das persönliche Trägerschaft bleibt die Sicherstellung der haus- und fachärztlichen Wohlergehen der Patienten.

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Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gemeinnützige GmbH

Kreiskrankenhaus St. Elisabeth Dillingen • Radiologische Praxis Als Hauptabteilungen führt die Kreisklinik St. Elisabeth: • Tagesklinik für ambulante Anästhesie und Schmerztherapie • Chirurgie mit Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie • Zentrum für Pneumologie und Schlafmedizin sowie Unfallchirurgie • Konsiliararzt Orthopädie • Orthopädie Derzeitige Planbettenzahl: 200 • Innere Medizin mit Gastroenterologie und Nephrologie • Anästhesie und Intensivmedizin Kreiskrankenhaus Wertingen Daneben sind als Belegabteilungen vertreten: • Augenheilkunde Als Hauptabteilungen führt die Kreisklinik Wertingen: • Gynäkologie und Geburtshilfe • Chirurgie und Unfallchirurgie mit Wirbelsäulenchirurgie • Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde • Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie • Urologie • Anästhesie Folgende Praxen und Konsiliarärzte sind angegliedert: Daneben sind als Belegabteilungen vertreten: • Chirurgische Praxis • Gynäkologie und Geburtshilfe • KfH-Nierenzentrum • Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde • Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Derzeitige Planbettenzahl: 117

Die beiden Kreiskliniken in Dillingen (links) und Wertingen (rechts) sind von großer Bedeutung für den Landkreis Dillingen a.d.Donau.

24 DYNAMISCHER WIRTSCHAFTSRAUM

Dynamischer Wirtschaftsraum mit bedeutsamer Vergangenheit

»Traditionsverbunden und zukunftsorientiert« – zwei markante Die BSH Bosch und Siemens Kennzeichen des Landkreises Dillingen a.d.Donau, der sich im Hausgeräte GmbH als größter Verlauf der Jahrzehnte zu einem attraktiven Wirtschafts-, Lebens-, Arbeitgeber im Landkreis steht Natur- und Kulturraum und damit sehr positiv entwickelt hat. beispielhaft für die starke Wirtschaftskraft vor Ort. Der Landkreis Dillingen als starker Wirtschaftsstandort

Wie der Freistaat Bayern, so hat auch der Landkreis Dillingen den Strukturwandel vom Agrarstandort zu einer wirtschaftlich starken Region bestens bewältigt. Dafür stehen führende Unternehmen aus innovativen und zukunftsträchtigen High-Tech- Branchen, die vielen Menschen einen qualifi zierten Arbeitsplatz bieten. Die Wirtschaft ist im Landkreis Dillingen gut aufgestellt und zeichnet sich durch eine krisenfeste Branchenvielfalt und eine sehr niedrige Arbeitslosenquote aus.

Im engen Schulterschluss mit der Wirtschaft sowie den Städten und Gemeinden ist es gelungen, den Wirtschaftsstandort Land- kreis Dillingen effektiv zu stärken. So konnte durch den nach- haltigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur eine deutlich bessere Anbindung des Landkreises an das überregionale Verkehrsnetz zwischen den Wirtschaftszentren München, Stuttgart, Nürnberg, Ingolstadt, Augsburg und erzielt werden. Aufgrund der Ver- fl echtungen zu den Wirtschaftsräumen Augsburg und München Schnelle Verkehrsanbindungen hat Landrat Leo Schrell den Beitritt zur Europäischen Metropol- in alle Richtungen erhöhen die region München (EMM) zum 1. Januar 2012 forciert und verspricht Attraktivität des Landkreises sich dadurch nicht nur einen Imagegewinn für unsere Heimat. als Wirtschaftsstandort.

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Kulturelle Schätze prägen unseren Landkreis Große Glaubenszeugen

Der Landkreis Dillingen ist reich an kunsthistorischen Sehenswür- Stolz ist die Bevölkerung des Landkreises auf ihre großen Glau- digkeiten. Besonders die Altstädte in unserem Landkreis besitzen benszeugen wie den Bistumspatron Ulrich, der im Kreisgebiet viele Baudenkmäler, die den ehemaligen Reiz und Reichtum bis seine Wurzeln hat. »Europa christlich bauen«, dazu wollen der in die Gegenwart übermitteln und das heutige Erscheinungsbild Landkreis und die Stadt Dillingen mit der im Jahr 1993, dem der Städte maßgeblich prägen. Im Rahmen von verschiedenen 1.000 Jahr der Wiederkehr der Heiligsprechung von Bischof Stadtführungen können Einheimische und Gäste diese »kunst- Ulrich, gegründeten Europäischen St.-Ulrichs-Stiftung einen Bei- historischen Juwelen« besichtigen und jede Menge Wissens- trag leisten. Ein besonderer Stiftungszweck ist es, alle zwei Jahre wertes erfahren. den mit 10.000 Euro dotierten Europäischen St.-Ulrichs-Preis an verdiente Persönlichkeiten, Initiativen und Institutionen aus Neben den Kirchen verleihen auch die Schlösser ihren Städten den Bereichen Politik, Kirche, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft Die Albertus-Magnus-Statue eine ganz besondere Identität. Als Beispiel sei hier das Schloss und Soziales zu verleihen, die sich überragende Verdienste um vor dem Lauinger Rathaus Höchstädt erwähnt, das sich nach einer aufwändigen Sanierung die Einheit Europas erworben haben. So wurde im Mai 2012 erinnert an den berühmten durch hochkarätige Ausstellungen und regelmäßige Veranstal- der Europäische St.-Ulrichs-Preis an den ehemaligen Präsidenten Sohn der Stadt Lauingen. tungen wie Konzerte und Vorträge zu einem kulturellen Kristal- der Republik Polen und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa lisationspunkt von überregionaler Ausstrahlung entwickelt hat. verliehen.

Im Schloss Höchstädt fi nden regelmäßig Ausstellungen statt, die weit über die Landkreisgrenzen hinaus Besucher anziehen (links). Verleihung des Europäischen St.-Ulrichs-Preises an Lech Walesa im Mai 2012 (rechts).

26 DYNAMISCHER WIRTSCHAFTSRAUM

Zu weiteren Glaubenszeugen unserer Heimat zählen Albertus Lauingen und Unterliezheim oder der Pfi ngstritt in Holzheim. Magnus, Margarete Ebner, Petrus Canisius, Johann Michael Auch die weit über die Landkreisgrenzen hinaus beliebten Sailer, Johann Ev. Wagner und Dominikus Ringeisen. Aus ihrem Umzüge in der »Fünften Jahreszeit« erinnern an früheres segensreichen Wirken schöpfen insbesondere die zahlreichen Brauchtum. kirchlichen und sozialen Einrichtungen immer wieder Kraft, sich für benachteiligte Menschen in der Region einzusetzen. Vielfältiges und lebendiges Vereinswesen Kulturtage Unseren Landkreis zeichnet ein außergewöhnlich breit gefächer- Schon seit 1979 richtet der Trägerverein »Kultur und Wir e.V.« im tes und aktives Vereinswesen aus. Ob Sport, Kultur, Musik oder zweijährigen Turnus die bei der Bevölkerung beliebten Kulturtage andere Vorlieben – hier ist für jeden etwas dabei! aus. Das attraktive Programm mit klassischer Musik, Unterhaltungs- musik, Laientheater, Kabarett und Kunstausstellungen beweist Die Vereine zeugen von stark ausgeprägtem ehrenamtlichen bis heute eine faszinierende Anziehungskraft. Die Stärke und Einsatz und von intakten Dorfgemeinschaften in den ländlichen Attraktivität der Dillinger Kulturtage liegt in der Mitte zwischen Gemeinden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur hohen dem vor Ort Gewachsenen und in der Begegnung mit großen Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger und tragen nationalen und internationalen Namen. Erfreulich ist, dass sich darüber hinaus zur Kultur vor Ort wesentlich bei. neben der öffentlichen Hand weitere Institutionen, Unternehmen und Privatpersonen an der Finanzierung beteiligen. Prächtig geschmückte Motiv- wagen prägen die Leonhardi- Brauchtum fördert Identität ritte (oben). Volkstümliche Musikgruppen begleiten die Zu den weichen Standortfaktoren zählen auch die überlieferten zahlreichen Festumzüge (unten). Traditionen und Bräuche. Ihnen kommt in einer Zeit der zunehmenden Globalisierung eine hohe Bedeutung zu. Die Bevölkerung im Landkreis Dillingen pfl egt diese Traditionen mit vielfältigen Veranstaltungen.

Großen Stellenwert haben dabei die Feste im Jahreslauf. Hierzu Unterhaltsame Feste und gehören beispielsweise farbenfrohe Umritte, wie der Georgiritt Vereinsjubiläen ziehen viele in Unterbechingen sowie die Leonhardiritte in Gundelfi ngen, begeisterte Besucher an.

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Energiekompass Klimaschutz und regionale Wertschöpfung durch regenerative Mit einer Verlagsbeilage in Energien – Landkreis Dillingen als Pionier und Vorreiter unseren Heimatzeitungen,

dem sogenannten »Energie- Der klimaschädliche CO2-Ausstoß ist nach wie vor viel zu hoch Wasserkraft, Windenergie und Biomasse, kommt in nennens- kompass«, informiert die und steigt trotz weltweiter Bemühungen zur Senkung vor allem wertem Umfang nur im ländlichen Raum in Betracht. Dort sind Wirtschaftsförderstelle des in den Schwellenländern von Jahr zu Jahr an. Ursächlich dafür die notwendigen Ressourcen vorhanden. Landratsamtes die Bürgerin- sind eine zunehmende Industrialisierung in diesen Ländern und nen und Bürger regelmäßig der damit verbundene Verbrauch von fossiler Energie wie Erdöl, Unser Landkreis ist Pionier und Vorreiter über Möglichkeiten des Ein- Erdgas, Kohle und auch von Uran. Nachdem die fossilen Energie- satzes regenerativer Energien träger endlich sind, hat die Diskussion über eine zuverlässige, Der Landkreis Dillingen nimmt auf dem Gebiet des Einsatzes bei der Strom- und Wärme- umweltschonende, bezahlbare und sichere Energieversorgung regenerativer Energien in Bayern eine Vorreiterrolle ein. Bereits erzeugung, konsequentes insbesondere nach der schrecklichen Reaktorkatastrophe in weit vor der Reaktorkatastrophe in Fukushima, nämlich im Jahr Energiesparen sowie über Fukushima deutlich an Dynamik gewonnen. 2005, hat der Landkreis auf Initiative von Landrat Leo Schrell aktuelle Förderprogramme. damit begonnen, die Wärmeversorgungen seiner Einrichtungen Energiewende konsequent auf regenerative Energien umzustellen. Am 28. Feb- Kostenlose ruar 2012 fand der Spatenstich zum Neubau der Heizzentrale Energieberatung Die Kernkraft ist eine letztlich nicht zu 100 Prozent beherrsch- für die Nahwärmeversorgung der Landkreisliegenschaften im bare Technik. Deshalb war die Entscheidung des Deutschen Lauinger Westen statt. Damit werden künftig die Berufsschule, Seit 2007 bietet der Land- Bundestages und der Bayerischen Staatsregierung folgerichtig, die Realschule, die Turn- und Schwimmhalle sowie das Schüler- kreis jeden zweiten und vier- die Energiewende zu beschließen. In der Umsetzung sind Politik, ten Donnerstag im Monat Wirtschaft und Gesellschaft nun gleichermaßen gefordert, durch eine kosten lose Energie- schlüssige Konzepte Sorge dafür zu tragen, dass mit dem schritt- beratung an. Ziel ist es, die weisen Ausstieg aus der Kernenergie die Energieversorgung auf Bevölkerung für Fragen der Basis regenerativer Energien sichergestellt werden kann. Energieeinsparung sowie des Einsatzes regenerativer Ener gien bei der Strom- und Nachhaltige regionale Wertschöpfung Wärmeerzeugung oder die Darin besteht vor allem für ländliche Regionen die große Chance energetische Gebäude- zu nachhaltiger und regionaler Wertschöpfung. Denn die Strom- sanierung zu sensibilisieren. erzeugung aus regenerativen Quellen, beispielsweise aus Sonne,

28 REGENERATIVE ENERGIEN

heim der Berufsschule mit Wärme aus Hackschnitzeln versorgt. zent einen hohen Anteil ein. Unabhängig davon sieht Landrat Dann sind nahezu alle Heizungsanlagen in unseren Kreiseinrich- Leo Schrell insbesondere auch in der Windkraft noch ausreichend tungen auf regenerative Energien umgestellt. Möglichkeit zum Ausbau der erneuerbaren Energien im Land- kreis. Deshalb hat der Landkreis im Einvernehmen mit den Mit der Umstellung der Heizungsanlagen verfolgt Landrat Leo Städten und Gemeinden im Landkreis eine Analyse mit dem Ziel Schrell seit Jahren eine klare Philosophie: »Es gibt zu erneuer- erstellt, das Potenzial zur Erzeugung von regenerativer Energie baren Energien aus ökologischen, ökonomischen und politischen im Landkreis mittels Photovoltaik, Biomasse, Wasserkraft und Gründen keine sinnvollen Alternativen!« Seinen Standpunkt Windkraft zu ermitteln.

begründet er damit, dass der klimaschädliche CO2- Ausstoß durch die weltweit rasante Bevölkerungs entwicklung und die positive Regionale Energieversorgung wirtschaftliche Entwicklung gerade der Schwellenländer viel zu hoch ist und ein zielstrebiges Umsteuern von fossilen auf regene- Vision von Landrat Leo Schrell ist es, dass regionale Energieversor- Auf zahlreichen Solarfeldern rative Energien sowie ein konsequentes Energieeinsparen erfor- ger bereits in naher Zukunft auf Grundlage einer tragfähigen und wird wertvoller Strom erzeugt. dert. Jährlich importiert Deutschland Energie im Wert von rund zukunftsorientierten Kooperation mit dem Landkreis, den Städten 80 bis 90 Mrd. Euro. Damit fl ießt jährlich – auch aus dem Land- und Gemeinden in ausreichendem Umfang Strom im Landkreis kreis Dillingen – Wertschöpfung in beachtlichem Umfang ab. produzieren. Dadurch wird für die Region und alle Bürgerinnen Zudem sind wir bei Energieimporten und vor allem bei deren und Bürger eine sichere, umweltfreundliche und bezahlbare Preisgestaltung in großem Stile abhängig vom zum Teil instabilen Energieversorgung gewährleistet und Wertschöpfung geschaffen. Ausland. Deshalb be deutet Energieproduktion im eigenen Land gleichzeitig auch politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Energieeinsparung und energetische Gebäudesanierung Forstbetriebsgemeinschaft als wichtiger Partner Primäres Ziel allen politischen und gesellschaftlichen Handelns Der Landkreis Dillingen verfügt über ein sehr großes Potenzial muss sein, Energie in größtmöglichem Umfang einzusparen. zur Erzeugung von regenerativer Energie. So werden die meisten Deshalb hat der Landkreis nicht nur ein kommunales Energie- Biomasseheizanlagen der Kreiseinrichtungen über die Forstbe- management für seine kreiseigenen Gebäude eingerichtet, triebsgemeinschaft Dillingen mit Hackschnitzel beliefert, was in sondern legt bei der Sanierung seiner Gebäude zudem großes hohem Maße Wertschöpfung aus der Region für die Region be- Augenmerk auf die energetische Sanierung. Auf der Grundlage deutet. Bereits heute werden rund 100 Prozent des im Landkreis eines Gebäudesanierungskonzeptes werden sowohl Sanierungs- jährlich verbrauchten Stroms rein rechnerisch aus regenerativer als auch Neubaumaßnahmen grundsätzlich nur noch nach dem Das Windrad in Glött ist die erste Energie erzeugt. Dabei nimmt die Wasserkraft mit rund 50 Pro- Niedrigenergiestandard umgesetzt. Windkraftanlage im Landkreis.

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Projekte des Landkreises im Bereich regenerativer Energien Biomasseheizanlage Wertingen Schülerheim der Berufsschule Höchstädt

Sie versorgt im Verbund das Staatliche Gymnasium Wertingen, Neubau einer Biomasseheizanlage im Zuge des Neubaus des die Turn- und Schwimmhalle, die Hauptschule und das Senioren- Schülerheimes mit Errichtung eines Nahwärmenetzes zur zentrum St. Klara mit Wärme und stellt ein Vorzeigeprojekt dar. Versorgung des Schultraktes und des Praxisteils der Berufsschule Höchstädt. Biogasanlage Inbetriebnahme: 2005 Investitionsvolumen: 1,3 Mio. Euro Inbetriebnahme: 2009 Umsetzung: Contactorlösung (Fa. Südwärme AG Investitionsvolumen: 1,8 Mio. Euro in Verbindung mit der Fa. Julius Gaiser Umsetzung: Contactorlösung GmbH & Co.) Anlagenart: Hackschnitzelkessel mit einer Leistung Anlagenart: Hackschnitzelkessel mit einer Leistung von 550 kW von 850 kW Brennstoffl ieferung: Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Brennstoffl ieferung: Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) im Landkreis Dillingen im Landkreis Dillingen Brennstoffbedarf: 2.120 Sm³/Jahr

Brennstoffbedarf: 3.300 Sm³/Jahr CO2-Einsparung: 383 t/Jahr

CO2-Einsparung: 685 t/Jahr Biomasse-Silos Nahwärmeverbund Dillingen

Im Rahmen des von erdgas schwaben gmbh realisierten Nahwär- meverbundes im Stadtbereich Dillingen wurde das Landratsamt Dillingen, das Johann-Michael-Sailer-Gymnasium Dillingen und das Krankenhaus St. Elisabeth 2008 an die Biomasseheizanlage der erdgas schwaben gmbh angeschlossen.

Gelieferte Fernwärme: 24.000 MWh/Jahr Einsparung: 2,8 Mio. Liter Heizöl bzw. m³ Erdgas Hackschnitzel Erzeugter Ökostrom: 6 bis 7 Mio. kWh/Jahr Inbetriebnahme der Pelletsanlage für das Albertus-Gymnasium Lauingen

30 REGENERATIVE ENERGIEN

Heizanlage Albertus-Gymnasium Lauingen Contractorlösung

Neubau einer Pellettsheizung zur Versorgung des gesamten Bei den Contracting-Maß- Schultraktes. nahmen des Landkreises handelt es sich um ein sog. Inbetriebnahme: 2009 Wärmeliefercontracting. Die Investitionsvolumen: 0,5 Mio. Euro Lieferung von Wärmeenergie Umsetzung: Contactorlösung wird für eine Laufzeit von 15 Anlagenart: Kessel für Pelletheizung mit einer Leistung bis 20 Jahren an eine oder von 720 kW mehrere Liegenschaften des Brennstoffbedarf: 300 t Pellets/Jahr Landkreises nach der Verdin-

CO2-Einsparung: 334 t/Jahr gungsordnung für Lieferleis- Nachwachsende Rohstoffe aus heimischen Wäldern als wertvoller Energieträger. tungen VOL ausgeschrieben. Nahwärmeversorgung Lauingen West Die Bieter geben ein Angebot für alle Leistungen ab, die Sie versorgt im Verbund den Neubau und das bestehende Blockheizkraftwerk für Erstellung, Unterhalt und Schulgebäude der Staatlichen Berufsschule, die Realschule, beim Kreiskrankenhaus Wertingen Betrieb der notwendigen die Turn- und Schwimmhalle sowie das Schülerheim und den Anlagen erforderlich sind. geplanten Erweiterungsbau mit Wärme. Umstellung der Wärmeversorgung auf regenerative Energien Der Landkreis als Abnehmer mittels Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW). der Wärme leistet einen jähr- Inbetriebnahme: 2012 lichen Grundpreis und einen Investitionsvolumen: 2,0 Mio. Euro Inbetriebnahme: 2011 Arbeitspreis für die abge- Umsetzung: Contactorlösung (Fa. Südwärme AG Investitionsvolumen: 2,0 Mio. Euro nommene Energiemenge. Die in Verbindung mit der Fa. Julius Gaiser Umsetzung: Contactorlösung (Fa. Südwärme AG Baumaßnahmen für Wärme- GmbH & Co.) in Verbindung mit der Fa. Julius Gaiser netze, Heizzentralen oder Anlagenart: Hackschnitzelkessel mit einer Leistung GmbH & Co.) auch ganze Gebäude für von 950 kW Anlagenart: Biomasse/Hackschnitzelkessel mit einer Heizwerke gehen zu Lasten Brennstoffl ieferung: Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Leistung von 440 kW sowie ein BHKW des Contractors. Dieser im Landkreis Dillingen mit einer thermischen Leistung von 207 kW ist verantwortlich für den Brennstoffbedarf: 5.500 Sm³/Jahr und einer elektrischen Leistung von 140 kW gesamten Betrieb.

CO2-Einsparung: 850 t/Jahr CO2-Einsparung: 380 t/Jahr

31 40 JAHRE LANDKREIS DILLINGEN A.D.DONAU

Regionalentwicklung im Schwäbischen Donautal

Als Verein für Regionalentwicklung zwischen Iller und Lech hat Bereich fällt auch die Förderung kultureller und geschichtlicher sich Donautal-Aktiv die Förderung regionalen Wirtschaftens, Besonderheiten mit überregionaler Bedeutung. Darüber hinaus den Erhalt von Natur und Landschaft sowie die Entwicklung des kümmert sich Donautal-Aktiv um regionale Spezialitäten, Hand- sanften Tourismus zum Ziel gesetzt. Wirtschaften im Einklang mit werksprodukte und nachwachsende Rohstoffe sowie um die För- dem Naturraum sowie die Stärkung der schwäbischen Wurzeln derung intakter Kulturlandschaften. Ein drittes wichtiges Arbeits- der Menschen im und um das Donautal bestimmen die Aus- feld ist die Daseinsvorsorge in ländlich strukturierten Gemeinden. richtung aller Vorhaben. Regionalentwicklung bedeutet in diesem Hier stehen Mobilität, ärztliche Versorgung, dezentrale Pfl ege Zusammenhang, mit vielen Akteuren aus der Region Projekte und wohnungsnahe Einkaufsmöglichkeiten im Vordergrund. Für voranzubringen, die auf Kooperation, Netzwerkbildung und diese Aufgaben stehen zwischen 2007 und 2015 Fördermittel Naturnaher Zustand an Identifi kation mit der Region ausgerichtet sind. Die Themenfelder der EU, des Bundes und des Freistaates Bayern unter den Förder- der Donau: das Apfelwörth der Regionalentwicklung umfassen die Bereiche Natur-, Rad- und titeln »LEADER in ELER« und »chance.natur« zur Verfügung. bei Gremheim Wassertourismus bis hin zu Spiritualität und Gesundheit. In diesen Das größte und umfassendste Vorhaben im Bereich Naturschutz und Landschaftspfl ege bei Donautal-Aktiv ist das vom Bundes- ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) sowie vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderte Naturschutzgroßprojekt unter dem Titel »Der Schwäbische DonAUWALD – Auwaldverbund von nationaler Bedeutung«. Hier sollen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos die Auwälder entlang der Donau naturschutzfachlich aufgewertet werden. Dazu zählen perio- dische Wasserausleitungen in den Auwald, Anbindung von Altwässern an die Donau und der Umbau der heute trocken- gefallenen Wälder zu naturnahen Auwaldgesellschaften. Außer- halb des Waldes sind extensive Weideareale geplant. Für die Vorhaben mit einer geplanten Laufzeit bis zum Jahr 2020 sollen vom Bund, dem Freistaat Bayern und der Region rund 10 Mio. Euro investiert werden.

32 TOURISMUS UND NAHERHOLUNG

Das Dillinger Land – die Donau, vier Landschaften, viele Entdeckungen

Zwischen den Ausläufern der Schwäbischen Alb im Norden und Radlerhighlight »Donautal-Radelspaß« den nördlichsten Hügeln des Alpenvorlandes im Süden liegen das dünn besiedelte Donauried und das fruchtbare Donautal. Seit 2005 heißt es für Radfreunde jedes Jahr im September »rauf Hunderte Seen, weite kulturgeprägte Ebenen und das blaue auf den Sattel und in die Pedale treten«. Der Donautal-Radelspaß Band der Donau, als zentrales Juwel umgeben von landschaft- ist zum Saisonabschluss der Radsaison das Radler-Highlight in lichen und kulturellen Schätzen, prägen das Dillinger Land. Bayerisch-Schwaben. Radelspaß steht für: viele gut gelaunte Ein idealer Ausgangspunkt für verschiedenste Freizeit- und Leute treffen und sich nach Lust und Laune auf den gesperrten Erholungsmöglichkeiten. Strecken auf Tour begeben – egal wie weit und von welchem Startpunkt aus. Jeder bestimmt sein Pensum zwischen 10.00 Uhr Radel- und Wanderparadies – unentdeckt und 18.00 Uhr auf den drei ausgeschilderten Strecken selbst. und wohltuend In diesem Jahr führt er durch das unberührte Donaumoos und malerische Brenztal. Alle Informationen zum Radelspaß Infotafeln kennzeichnen Neben viel Kultur und Städteromantik genießt man die Natur auf stehen im Radelspaß-Planer, der ab Ende August erhältlich ist. Sehenswürdigkeiten, Rad- idyllischen Radtouren und erlebnisreichen Wanderwegen in den Weitere Informationen gibt es ab Mitte Juni im Internet unter service, Gastronomie und vier Landschaften des Dillinger Lands. Der landschaftliche Drei- www.donautal-radfahren.de. Übernachtungsmöglichkeiten klang macht das Dillinger Land zu einem echten Radler-Eldorado: entlang der Radwege. Bergauf, bergab oder »brettles-eben«. Ob gelegentlicher Rad- wanderer oder ambitionierter Sportfahrer – auf mehr als 500 km ausgeschilderten Radwegen fi ndet jeder »seinen« Radweg. Der Donauradweg ist der Klassiker unter den Fernradwegen und durchquert das Dillinger Land in seiner vollen Länge. Daneben bieten der Brenztal- und der Zusamtalradweg sowie die VIA Danubia als weitere überregionale Radwege Radelgenuss pur. Seit 2007 werden die Radwege im Dillinger Land kontinuierlich beschildert. Dadurch entstanden mittlerweile rund 13 abwechs- lungsreiche Themenradtouren, wie z.B. Donautal & Alb, Moor & Begeisterte Radfahrer Wasser oder Kunst, Kultur und Ried. Das Dillinger Land eignet nehmen alljährlich am sich einfach hervorragend zum Radfahren. Donautal-Radelspaß teil.

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um den Goldberg« begegnen Sie den Mythen und Sagen dieses Donautal- Berges auf völlig neue Art. Mit dem kostenlosen Leih-iPod oder Panoramawege der Smartphone-App eröffnet sich an jedem Lauschpunkt eine Sagenhaft: Die Sage um spannende Welt voller Geschichten und Überraschungen mit die versunkene Goldburg viel Fantasie und jeder Menge Humor. Keine anonymen Sprecher, auf dem Goldberg bei sondern die Menschen vor Ort präsentieren akustisch ihre wird thematisch Heimat – und die Gäste »lauschen«. Ein Hörerlebnis, das auch aufgearbeitet. Angebot seit Kinder und Jugendliche für Natur und Kultur begeistert. Da Mai 2012 – Lauschtour! werden selbst Wandermuffel zu echten Natur-Freaks! Sinne-Reich: Dem Wanderer wird ein Erlebnis für Körper, Neben den vier Donautal-Panoramawegen bieten zahlreiche Geist und Seele geboten, lokale Wanderwege größten Wandergenuss. Machen Sie alle Sinne (Sehen, Hören, Bekanntschaft mit der Natur, mit Land und Leuten und vielleicht Riechen, Schmecken, Tasten) Die Landräte Leo Schrell, Stefan Rößle und Hubert Hafner beim Nordic-Walking. auch mal mit Unerwartetem! werden angesprochen. Kesseltal Na-Tour: Auf Wandern in einer neuen Dimension diesem Wasser- und Kräuter- wanderweg standen die Bewegung an der frischen Luft, intensives Erleben der Natur fünf Säulen der Kneippschen am eigenen Leib, Ausgleich zu Alltag und Stress, innere Ruhe Lehre Pate: Wasser, Ernäh- und aktive Entspannung – all das ist Wandern im Donautal! rung, Bewegung, Pfl anzen und Balance. Insbesondere entlang des Schwäbischen-Alb-Südrandwegs Grenzweg: Dieser Weg (HW2) bietet sich dem Genusswanderer im Dillinger Land bietet dem Wanderer ein abwechslungsreiches Wanderrevier. Dort wurden vier verschiedenste Grenzen: außer gewöhnliche Themenwege mit einer Gesamtlänge von Sprachgrenze, Wasser- fast 200 km entwickelt, deren Beschilderung bis Ende 2013 scheide, drei ehemalige ab geschlossen wird. Hier genießen Sie weite Panoramablicke Herrschaftsgebiete gepaart mit thematischer Abwechslung. sowie Landkreis- und Gemar kungsgrenzen. Den Goldberg kann man seit Mai 2012 auf eine besondere Art erwandern. Mit der sogenannten Lauschtour »Sagenhaftes rund Ein Freizeiterlebnis der besonderen Art bietet die Lauschtour am Goldberg.

34 TOURISMUS UND NAHERHOLUNG

Wasserreich – erfrischend natürlich für jede Menge Freizeitspaß

Ein wahrer Schatz ist die einzigartige Natur- und Seenlandschaft. Streifzug entlang eines Natursees und der rasanten Runde auf Wasserreich – das sagt dem Besucher des Dillinger Lands kurz dem Wakeboard auf kürzester Distanz geboten. Auch Angler, und bündig, was ihn an einem schönen Radwochenende, bei Taucher, Segler, Bootsfahrer oder einfach Wasserhungrige einer interessanten Wandertour, einem gemütlichen Badeausfl ug kommen natürlich auf ihre Kosten. Es darf nach Herzenslust oder einer schnellen Runde auf der Wasserskiseilbahn erwartet. geschwommen, gebadet und geplanscht werden. Und auch ein Ob für Naturliebhaber, Familien mit Kindern oder Wassersportler, Liegestuhl am Ufer an einem schönen Sonnenplatz hat seinen das Dillinger Land ist eine Region, die sich immer für einen Reiz. Tun Sie, wonach Ihnen der Sinn steht, es gibt vieles zu Tagesausfl ug oder als Urlaubsziel eignet. Hier wird einem wie in entdecken. Im Mittelpunkt steht die Donau mit der atemberau- kaum einer anderen Region die Palette zwischen dem einsamen benden Weite ihres Tals. Moorlandschaften, Auwälder und eine Idyllisches Donaualtwasser

Rund 15.000 Badegäste tummeln sich in Spitzenzeiten an den rund 200 Baggerseen im Dillinger Land. Angelfreuden für Jung und Alt

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einmalige Vogelwelt entweder an den zahlreichen Seen oder in national bedeutsamen Vogelschutzgebieten gibt es hier zu ent- decken. Fazit: »Seen-Süchtige« kommen voll auf ihre Kosten.

Ob Radler, Wanderer oder Wasserhungrige – für alle Gäste im Dillinger Land stehen geeignete Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben familiengeführten Hotels und gemütlichen Gasthöfen sowie Camping- und Wohnmobilstellplätzen gibt Der seltene Eisvogel ist in den es zwischenzeitlich zahlreiche private Unterkunftsbetriebe, bei Donauwäldern beheimatet. denen sich die Gäste wohl fühlen. Der Großteil der Ferienwoh- nungen und Privatzimmer ist nach den Kriterien des Deutschen Tourismusverbandes klassifi ziert. Dies garantiert nachhaltige Qualität. 2011 wurden rund 224.000 Übernachtungen bei gewerblichen Unterkünften (über acht Betten) gezählt.

Landkreis Dillingen a.d.Donau

Ein neues Image ziert künftig den Auftritt des Landkreises Dillingen a.d.Donau. Dabei steht das orange- farbene »D« für den Namen Dillingen sowie die Donau. Die Wellen in Grün und Blau symbolisieren sowohl das Wasser als auch die Natur, zwei Elemente, die den Landkreis prägen. Ein neues Logo ziert den Landkreis Dillingen a.d.Donau

36 DIE VERWALTUNG DES LANDKREISES AUF EINEN BLICK

Die Verwaltung des Landkreises auf einen Blick

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Chronik Folgende Amtspersonen haben die jüngste Entwicklung unseres Landkreises maßgeblich geprägt. Ihnen gilt unser gebührender Dank.

Ehemalige kreisfreie Stadt Dillingen a.d.Donau Georg Schmid Anton Rauch Oberbürgermeister Georg Schmid (Amtszeit 1952-1975), geb. 19.08.1907 in Ingolstadt, gest. 20.02.1975 in Dillingen a.d.Donau

Altlandkreis Wertingen

Landrat Anton Rauch (Amtszeit 1948-1972), geb. 02.04.1916 in Marzelstetten, jetzt Zusamaltheim, gest. 19.01.2006 in Wertingen Dr. Martin Schweiger Dr. Anton Dietrich Landkreis Dillingen a.d.Donau

Landrat Dr. Martin Schweiger (Amtszeit 1952-1978), geb. 05.02.1911 in Göggingen, jetzt Augsburg, gest. 23.02.1990 in Dillingen a.d.Donau

Landrat Dr. Anton Dietrich (Amtszeit 1978-2004), geb. 15.02.1943 in Lauingen (Donau), gest. 23.04.2004 in München

Landrat Leo Schrell (Amtszeit seit 2004), geb. 05.06.1957 in Höchstädt a.d.Donau Leo Schrell

38 DIE VERWALTUNG DES LANDKREISES AUF EINEN BLICK

Kreistag Organe des Landkreises Beschließende Die Verwaltung des Landkreises erfolgt für alle Angelegenheiten Der Kreistag ist die durch Wahlen berufene Vertretung der Ausschüsse des eigenen und des übertragenen Wirkungskreises durch Kreisbürger. Er überwacht die gesamte Kreisverwaltung in allen • Kreisausschuss Angelegenheiten des eigenen und des übertragenen Wirkungs- • Ausschuss für 1. den Kreistag kreises. Die Willensbildung des Kreistages und der Ausschüsse Kreisentwicklung erfolgt durch Beratung und Beschlussfassung. • Kultur- und Sportausschuss 2. den Kreisausschuss • Umweltausschuss 3. weitere Ausschüsse Zusammensetzung des Kreistags • Jugendhilfeausschuss 4. den Jugendhilfeausschuss Der Kreistag des Landkreises Dillingen a.d.Donau besteht aus Weitere 5. den Rechnungsprüfungsausschuss dem Landrat und den 60 Kreisräten. Die Kreisräte sind ehren- Ausschüsse amtlich tätig. Das Amt eines Kreisrats endet mit dem Ablauf der 6. den Landrat. • Krankenhausausschuss Wahlzeit. Abgesehen davon verliert ein Kreisrat sein Amt mit dem • Sozialbeirat Zeitpunkt, in dem er die Wählbarkeit in den Kreistag verliert. • Rechnungsprüfungs- ausschuss Zuständigkeit des Landrats

CSU Der Landrat vertritt den Landkreis nach außen. Er führt den 3 CSU Vorsitz im Kreistag, im Kreisausschuss und in allen weiteren 3 3 3 Freie Wähler Ausschüssen mit Ausnahme des Rechnungsprüfungsausschusses. 4 4 Freie Wähler Soweit es ihm durch Gesetz gestattet ist, kann er den Vorsitz 24 SPD 4 4 24 SPD auf einen Vertreter übertragen. Er führt die Geschäfte des FDP Land kreises gemäß den Gesetzen und Beschlüssen der Kreis- FDP organe. 10 Zukunft 10 Zukunft

12 Grüne Landratsamt 12 Grüne

Republikaner Das Landratsamt ist Verwaltungsbehörde des Landkreises Republikaner und Untere Staatliche Verwaltungsbehörde. Das Personal des Landratsamts erhält Anweisungen vom Landrat. Zusammensetzung des Dillinger Kreistags 2008-2014 (Sitzverteilung)

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Mitglieder Nr. Name Vorname Partei Wohnort Nr. Name Vorname Partei Wohnort des Kreistags 1 Ahle Susanne FW 89407 Dillingen 31 Merkl-Zierer Bettina Grüne 89407 Dillingen Vorsitzender 2 Bahner Elisabeth CSU 89415 Lauingen 32 Mesch Hans FW 89420 Höchstädt des Kreistags: 3 Ballis Günter FDP 89420 Höchstädt 33 Nicklaser Bernd FW 89407 Dillingen Landrat Leo Schrell 4 Barfuß Prof. Dr. Georg FDP 89415 Lauingen 34 Oberfrank Rita CSU 89420 Höchstädt 5 Beutmüller Norbert FW 86647 Buttenwiesen 35 Ott Dieter CSU 89437 Haunsheim Stellvertreter Landrat: 6 Böck Dieter CSU 89423 Gundelfi ngen 36 Paulus Anette FDP 86657 Bissingen Alfred Schneid (CSU) 7 Brenner Maximilian REP 89428 37 Popp Dr. Johann CSU 86637 Wertingen 8 Bulling Dietmar SPD 89415 Lauingen 38 Röll Dr. Dr. Wilhelm CSU 89407 Dillingen Fraktionsvorsitzende 9 Demel Thomas CSU 89407 Dillingen 39 Schenk Wolfgang SPD 89415 Lauingen im Kreistag: 10 Düthorn Wolfgang CSU 89407 Dillingen 40 Schilling Reinhold CSU 89443 Schwenningen 11 Fink Eva-Maria CSU 89426 41 Schmid Hannelore FW 86657 Bissingen Dr. Johann Popp (CSU) 12 Friegel Erhard FW 89438 Holzheim 42 Schneid Alfred CSU 86637 Wertingen Michael Holzinger (FW) 13 Fuchsluger Walter SPD 89407 Dillingen 43 Schön Norbert CSU 89447 Zöschingen Bernd Steiner (SPD) 14 Gerstmeier Andreas CSU 89344 44 Schweiger Gerhard Grüne 89407 Dillingen Prof. Dr. Georg Barfuß (FDP) 15 Gumpp Wilhelm FW 89434 45 Schweizer Vera SPD 89423 Gundelfi ngen Franz Hurler (Zukunft) 16 Hiesinger Günter FDP 89415 Lauingen 46 Seefried Peter REP 86637 Wertingen Bettina Merkl-Zierer (Grüne) 17 Holzinger Michael FW 86657 Bissingen 47 Seeger Ludwig SPD 89429 18 Hurler Franz Zukunft 86657 Bissingen 48 Sigg Alfred CSU 86637 Wertingen Sprecher der Wählergruppe 19 Hurler Karl CSU 86637 Wertingen 49 Sing Josef CSU 89420 Höchstädt der Republikaner: 20 Jall Franz CSU 89407 Dillingen 50 Sing Reinhold SPD 89426 Wittislingen Max Brenner 21 Kehrle Jakob FW 89420 Höchstädt 51 Sinning Elmar Zukunft 89443 Schwenningen 22 Knapp Christian CSU 86647 Buttenwiesen 52 Stanzel Dr. Ingrid Grüne 89407 Dillingen (Stand Juni 2012) 23 Knötzinger Bernhard Zukunft 89440 Lutzingen 53 Stegmayer Helga CSU 89428 Syrgenstein 24 Krämmel Ingrid Zukunft 89429 Bachhagel 54 Steiner Bernd SPD 89428 Syrgenstein 25 Kukla Franz CSU 89423 Gundelfi ngen 55 Wanner Hildegard CSU 89420 Höchstädt 26 Kunz Frank CSU 89407 Dillingen 56 Weigl Hans-Jürgen SPD 89407 Dillingen 27 Lehmeier Willy FW 86637 Wertingen 57 Winkler Anton FW 86637 Binswangen 28 Ludwig Dr. Wolfgang FW 89407 Dillingen 58 Winter Georg CSU 89420 Höchstädt 29 Mack Hermann REP 89431 Bächingen 59 Wölz Siegfried SPD 89423 Gundelfi ngen 30 Merenda Viktor SPD 89423 Gundelfi ngen 60 Zierer Dr. Franz CSU 89407 Dillingen

40 DIE VERWALTUNG DES LANDKREISES AUF EINEN BLICK

Landratsamt Dillingen a.d.Donau Dienstgebäude: Weberstraße 14, 89407 Dillingen a.d.Donau Amt für Jugend und Familie: Große Allee 24, 89407 Dillingen a.d.Donau Telefon: 09071/51-4007 Postfach 1160, 89407 Dillingen a.d.Donau Telefax: 09071/51-4020 Telefon: 09071/51-0 Telefax: 09071/51-101 Gesundheitswesen: E-Mail: [email protected] Telefon: 09071/51-4041 Internet: www.landkreis-dillingen.de Telefax: 09071/51-4040 E-Mail: [email protected] Dienstgebäude: Große Allee 25, 89407 Dillingen a.d.Donau Veterinärwesen Telefon: 09071/51-280 Weitere Kreiseinrichtungen: Telefax: 09071/51-246 Jobcenter Dillingen a.d.Donau: E-Mail: [email protected] Rosenstraße 4, 89407 Dillingen a.d.Donau Telefon: 09071/5858-100 Straßenverkehrswesen Telefon: 09071/51-376 Medienzentrum Dillingen a.d.Donau: Telefax: 09071/51-228 Kapuzinerstraße 7, 89407 Dillingen a.d.Donau Telefon: 09071/8250 Führerscheinstelle: E-Mail: [email protected], Internet: www.mzdlg.de Telefon: 09071/51-110 oder 51-111 Telefax: 09071/51-120 Kreisbauhof: Guilleaumestraße 1, 89407 Dillingen a.d.Donau Kfz-Zulassungsstelle: Telefon: 09071/4741, Telefax: 09071/71473 Telefon: 09071/51-320 Telefax: 09071/51-120 Außenstelle der Kfz-Zulassungsstelle in Wertingen: E-Mail: [email protected] Schulstraße 10, 86637 Wertingen Telefon: 08272/5729, Telefax: 08272/1733 Staatliches Schulamt: Telefon: 09071/51-395 oder 51-396 Kreisfahrbücherei: Telefax: 09071/51-394 Landrat-Anton-Rauch-Platz 2, 86637 Wertingen E-Mail: [email protected] Telefon: 08272/2684 Internet: www.schulamt-dillingen.de E-Mail: [email protected], Internet: www.buecherbus-dillingen.de www.landkreis-dillingen.de