Hawker Hunter 1 Hawker Hunter
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Hawker Hunter 1 Hawker Hunter Hawker Hunter Hawker Hunter FMk58, J-4040 „PAPYRUS“ an der Air 04 Typ: Einstrahliges Jagdflugzeug Entwurfsland: Vereinigtes Königreich Hersteller: Hawker Siddeley Erstflug: 21. Juli 1951 Indienststellung: 1956 Stückzahl: 1.972 Die Hawker Hunter ist ein von der Firma Hawker Siddeley entwickeltes britisches Kampfflugzeug, das ab 1954 hauptsächlich im Vereinigten Königreich, aber auch in anderen Ländern eingesetzt wurde. Entwicklung Die Ende der 1940er-Jahre entwickelte Hunter wurde entwickelt, um Museumsexemplar „Blue Diamond“ an einer mit Hilfe der Bodenleitstelle sowjetische Bomberverbände vor dem Flugschau britischen Festland abzufangen. Für die Hunter war kein eigenes Bordradar vorgesehen. Da zu dieser Zeit in Großbritannien die Entwicklung von Lenkwaffen noch in der Entwicklungsphase war, konzentrierten sich die Entwickler auf Maschinenkanonen als Hauptbewaffnung. Gemäß einer Forderung des Ministry of Defense sollte der neue Abfangjäger schon mit einem kurzen Feuerstoß seiner Maschinenkanonen einen sowjetischen Bomber zum Absturz bringen können. Als Lösung wurde eine schnell austauschbare Wanne mit einer 30-mm-Vierfach-Maschinenkanone ADEN (Armament Development Von Israel erbeutete jordanische Hunter Establishment) in den Rumpf eingebaut, die auch bei kurzen Feuerstößen eine hohe Menge an Geschossgewicht ins Ziel bringen konnten. Obwohl zu Beginn die Vibrationen und Gase der Maschinenkanonen problematisch waren, konnte die Hunter später für die Erdkampfunterstützung eingesetzt werden, wobei jeweils nur eine Zwillings-Maschinenkanone verwendet wurde. Das Flugzeug hatte für damalige Verhältnisse eine hohe Höchstgeschwindigkeit und verfügte Hawker Hunter 2 über ein großes Waffenarsenal. Der Erstflug des Prototyps fand am 20. Juli 1951 statt. 1953 hielt das Flugzeug mit 1173 km/h den offiziellen Geschwindigkeitsweltrekord und durchbrach an Flugshows im Bahnneigungsflug mehrfach die Schallmauer. Jahrelang flogen Hunter u. a. bei verschiedenen Staffeln der RAF Germany. Die Hunter wurde 1980 abgelöst. In der Schweiz blieb die Hunter bis ins Jahr 1994 im Dienst und wurde mehrmals überholt. Es gibt noch mehr als zehn fliegenden Maschinen und mehrere Museumsflugzeuge. Private Hunter Hawker Hunter in Konflikten Die Hunter hat in zahlreichen Konflikten eine Rolle gespielt: • Sechstagekrieg 1967 (von irakischen und jordanischen Piloten geflogen) • Chile: wichtige Rolle von Hunters beim Sturz des gewählten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Hunters bombardierten den Präsidentenpalast, Allendes Haus und Radiostationen • Bei den Bürgerkriegen in Somalia • Rhodesien: gegen ZANU/ZAPU in den späten Sechzigern • Unterstützung für Laurent Kabila in Zimbabwe beim zweiten Kongokrieg • Indo-Pakistanische Kriege Die Hunter in der Schweizer Luftwaffe In den späten Fünfzigerjahren galt es, die ersten Serien der damaligen Düsenflugzeuge DH-100 Vampire und DH-112 Venom durch moderne 16 Hunter im Formationsflug Kampfflugzeuge abzulösen. In der Endausscheidung mit der North American F-86 Sabre und der in der Schweiz noch in Entwicklung begriffenen FFA P-16 fiel die Wahl auf die englische, bei Hawker Aircraft Ltd. gebauten Hunter Mk 6. Dieser Flugzeugtyp galt in der damaligen Fachwelt als Spitzenprodukt. Am 29. Januar 1958 beschlossen die Eidgenössischen Räte die Beschaffung von 100 dieser Kampfflugzeuge (inkl. Reservematerial und Munition) direkt vom Herstellerwerk und im Kostenumfang von 313 Millionen Franken. Bereits im April begann die Auslieferung und Überführung der neuen Maschinen von England in die Schweiz. Dies ermöglichte eine rasche Umschulung der Piloten und des technischen Personals, und bereits ein Jahr später waren fünf Fliegerstaffeln auf der Hunter einsatzbereit. Die Flugzeuge mit der Bezeichnung Hunter Mk. 58 wurden damals sowohl für Erdkampf wie für Luftkampfaufgaben eingesetzt. Dabei erwiesen sie sich als einsatzsichere, wirkungsvolle und voll miliztaugliche Kampfflugzeuge. Einsatzaufgaben und Flugleistungen Während der 36-jährigen Verwendungsdauer wurden die Hunter-Kampfflugzeuge mehrmals modifiziert und mit neuen Systemen und Waffenanlagen nachgerüstet. In der Zeit von 1975 bis 1991 waren insgesamt neun Frontstaffeln und eine Sonderstaffel mit der Hunter ausgerüstet. Mit der Inbetriebnahme der Tiger-Raumschutzjäger wurden die Hunter dann weitgehend von der Luftkampfaufgabe entbunden; ihre Hauptdomäne blieb der Jagdbombereinsatz. Zu diesem Zweck wurde die Hunter zum tragen von BL755 Streubomben und AGM-65 Maverick Lenkwaffen nachgerüstet. Die Hunter-Flotte erbrachte eine Flugleistung von ca. 310.000 Flugstunden bei rund 483.000 Einsätzen. Hawker Hunter 3 Ende der Hunter-Ära Ende 1994 wurden die Hunter-Kampfflugzeuge im Rahmen der schweizerischen Armeereform 95 außer Dienst gestellt und die damit ausgerüsteten fliegenden Verbände aufgelöst. Nach über 36 Einsatzjahren galten die Hunter-Jagdbomber als technisch überaltert; ihre Kampfkraft wäre für ein künftiges Konfliktszenario ungenügend und ihr Unterhalt unverhältnismäßig teuer geworden. Der letzte Flug fand am 16. Dezember 1994 statt. Dabei landete die erste seinerzeit in der Schweiz eingesetzte Hunter mit der legendären Registrierung J 4001 symbolisch in Dübendorf und wurde dem dortigen Luftwaffenmuseum übergeben. Noch heute sind jedoch zahlreiche flugtaugliche Muster der Schweizer Luftwaffe im Einsatz. Ein Teil davon wurde nach Südafrika exportiert, ein weiterer Teil davon wird als Erdkämpfer flugtauglich gehalten damit man im Notfall darauf zurückgreifen könnte. Diese Muster kommen oft bei Airshows in der Schweiz und dem grenznahen Ausland zum Einsatz.[1] In der Schweiz hat die Hunter dank ihrem langjährigen Einsatz bei der Luftwaffe eine große und treue Fangemeinde. Sie wird von dieser liebevoll "Hönter" genannt. Varianten • F.Mk.1 : Jagdflugzeug • F.Mk.2 : Jagdflugzeug • F.Mk.3 : Rekordflugzeug • F.Mk.4 : Jagdflugzeug • F.Mk.5 : Jagdflugzeug • F.Mk.6 : verbesserte Variante des Jagdflugzeugs. Der Erstflug war am 25. März 1955, u. a. Tagjäger bei der RAF Germany. • T.Mk.7 : zweisitziger Trainer, der aus F.Mk.4 entwickelt wurde. Der Erstflug war am 11. Oktober 1957. • T.Mk.8 und T.Mk.8M : Marine-Versionen von T.Mk.7, die mit einem Fanghaken ausgerüstet wurden • F.(G.A.)Mk.9 : Erdkampfflugzeug, das aus F.Mk.6 entwickelt wurde. Von diesem Flugzeug gibt es zahlreiche Exportversionen. • F.R.Mk.10 : Aufklärer, der aus F.Mk.6 entwickelt wurde, fast alle eingesetzt bei der RAF Germany • G.A.Mk.11 : Trainerversion der F.(G.A.)Mk.9, der für die Royal Navy entwickelt wurde • F.Mk.56 : Exportmodell von F.Mk.6, das für Indien gebaut wurde • F.Mk.58 und F.Mk.58A: Exportmodell der F.Mk.6, gebaut für die Schweizer Luftwaffe • T.Mk.66 und T.Mk.66C : zweisitziger Trainer für den Export • T.Mk.67 : zweisitziger Trainer für den Export • T.Mk.68 : zweisitziger Trainer für den Export, Schweizer Luftwaffe • FGA.70 : Exportmodell von F.(G.A.)Mk.9 • FGA.71 : Exportmodell von F.(G.A.)Mk.9 • FR.71A : Exportmodell von F.R.Mk.10 • T.Mk.72 : zweisitziger Trainer für den Export • FGA.73 : Exportmodell von F.(G.A.)Mk.9 • FGA.74 : Exportmodell von F.(G.A.)Mk.9 • FR.74A und FR.74B : Exportmodelle von F.R.Mk.10 • T.Mk.75 und T75A : zweisitzige Trainer für den Export • FGA.76 : Exportmodell von F.(G.A.)Mk.9 • FR.76A : Exportmodell von F.R.Mk.10 • T.Mk.77 : Exportmodell des zweisitzigen Trainers T.Mk.7 • FGA.80: Exportmodell von F.(G.A.)Mk.9 • T.Mk.81: zweisitziger Trainer für den Export Hawker Hunter 4 Insgesamt wurden in Großbritannien 1972 Flugzeuge gebaut. Dazu kamen noch 455 Lizenzbauten, die von Avions Fairey in Belgien und von Fokker in den Niederlanden gebaut wurden. Für den Exportmarkt wurden zahlreiche Umbauten vorgenommen. Nutzerstaaten • Vereinigtes Königreich (Royal Air Force): (diverse Varianten wie F.Mk.4-6, FGA.Mk.9, T.Mk.7, T.Mk.8B, T.Mk.8C, T.Mk.8M, GA.Mk.11, PR.Mk.11, T.Mk.66B, alle außer Dienst gestellt) • Schweiz (Schweizer Luftwaffe): 160 (100 x F.Mk.58, 52 x F.Mk.58A 8 x T.Mk.68; alle außer Dienst) • Australien (Royal Australian Air Force) alle außer Dienst • Vereinigte Arabische Emirate (Luftwaffe von Abu Dhabi) FGA.Mk.76, FR.Mk.76A und T.Mk.77; alle außer Dienst • Belgien alle außer Dienst, Maschinen in Lizenz hergestellt durch Avions Fairey • Chile alle außer Dienst • Dänemark alle außer Dienst • Irak alle außer Dienst • Indien F.Mk.56A und T.Mk.66D/E, alle außer Dienst • Jordanien F.Mk.6, FGA.Mk.9, FR.Mk.73B und T.Mk.66B; alle außer Dienst • Kenia alle außer Dienst • Kuwait FGA.Mk.57 unnd T.Mk.67; alle außer Dienst • Libanon (Luftstreitkräfte des Libanon) 12 x (F.Mk.6, FGA.Mk.70A und T.Mk.66C, die erneut flugtüchtig gemacht werden sollen) • Niederlande (Koninklijke Luchtmacht) alle außer Dienst, Maschinen in Lizenz hergestellt durch Fokker • Oman alle außer Dienst • Peru alle außer Dienst • Katar FGA.Mk.79 und T.Mk.79; alle außer Dienst Hawker Hunter 5 • Saudi-Arabien F.Mk.6 und T.Mk.7; alle außer Dienst • Singapur (RSAF) alle außer Dienst • Somalia alle außer Dienst • Schweden alle außer Dienst • Simbabwe alle außer Dienst Daten der F.(G.A.)Mk.9 Kenngröße Daten Spannweite 10,26 m Länge 13,98 m Höhe 4,01 m Flügelfläche 32,43 m² Leergewicht 6020 kg Startgewicht, normal 8340 kg max. Startgewicht 10.885 kg Höchstgeschwindigkeit in Seehöhe 1144 km/h (Mach 0,94) Höchstgeschwindigkeit in 11.000 m 978 km/h Reisegeschwindigkeit 740 km/h Dienstgipfelhöhe 15.250 m Aktionsradius 350–570 km Überführungsreichweite 2965 km Anfangssteigegeschwindigkeit 40,7 m/s Steigezeit bis 14.000 m 6 min 45 s Triebwerk ein Rolls-Royce Avon 207 mit 4604 kp Schub Bewaffnung