„Scheckenfalter“ (Melitaeini) Kleine Bis Mittelgroße Falter, Flügel
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Bestimmungshilfe Echte Edelfalter (Nymphalinae) – „Scheckenfalter“ (Melitaeini) Kleine bis mittelgroße Falter, Flügel-Oberseiten meist deutlich gescheckt mit rot-orangen Flecken auf dunklem Hintergrund Hinterflügelunterseite (Hfl Us) MIT kleinen schwarzen, Hinterflügelunterseite (Hfl Us) OHNE kleine schwarze, rundliche Flecken im Wurzelfeld rundlichen Flecken im Wurzelfeld Submarginalbinde der Hfl-Us mit zumindest Submarginalbinde der Hfl-Us ohne dunkle bogenförmige Wellenlinie angedeuteter bogenförmiger Wellenlinie Melitaea cinxia Melitaea diamina Euphydryas aurinia Melitaea phoebe Melitaea parthenoides Euphydryas maturna Melitaea didyma Melitaea athalia Melitaea aurelia Melitaea britomartis Art-Hauptmerkmale Art-Hauptmerkmale Art-Hauptmerkmale Wegerich-Scheckenfalter Baldrian-Scheckenfalter Goldener Scheckenfalter Melitaea cinxia (Linnaeus, 1758) Melitaea diamina (Lang, 1789) Euphydryas aurinia (Rottemburg, 1775) 4 bis 5 schwarze Punkte in der Submargi- FL-Os: dunkel durch kräftige ausgeprägte Sehr variabel in Zeichnung und Färbung. Unter- nalbinde der Hfl, auch auf der Oberseite zu Netzstruktur. Besonders die Hfl sind oft stark seite oft „verwaschen“ und wenig kontrastreich. verdunkelt und nur eine Fleckenreihe erkennbar. Submarginalbinde der Hfl-Us:helle, schwarz sehen. Hauptmerkmal sind auf der Hfl-Us innerhalb gekernte Ringflecken. Kontrast zwischen oran- Vorkommen: in allen Bundesländern (insbesondere der Submarginalbinde die kleinen schwarzen gen u. gelben Flecken der Flügeloberseite i.d.R. BB, BW, BY, MV, RP, SL, SN, ST, TH) sehr selten in Punkte mit meist gelblicher Aufhellung auf ausgeprägt. NW-Deutschland (HE, NI, NW, SH) orange-braunem Grund. Die Abgrenzung besteht Raupenfraßpflanzen: Spitz-Wegerich (Plantago lan- aus meist breiten schwarzen Bögen. Vorkommen: Süd- und Mitteldeutschland (BW, BY, SL, TH), ceolata), Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium agg.), sehr selten in HE, HH, NI, NW, MV, RP, SH, SN, ST Vorkommen: Süd- und Mitteldeutschland (BW, BY, RP, Raupenfraßpflanzen: Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa Mittlerer Wegerich (Plantago media), Gamander-Ehren- Foto: Erk Dallmeyer Foto: Erk Dallmeyer Foto: Erk Dallmeyer preis (Veronica chamaedrys) SL, TH), sehr selten in BB, HE, NI, NW, MV, SN, ST pratensis), Knautia-Arten (Knautia) und Enzianarten Raupenfraßpflanzen: Baldrianarten (Valeriana spp.) (Gentiana) Flockenblumen-Scheckenfalter Westlicher Scheckenfalter Maivogel Melitaea phoebe (Denis & Schiffermüller, Melitaea parthenoides Keferstein, 1851 Euphydryas maturna (Linnaeus, 1758) 1775) Palpen ausschließlich fuchsrot gefärbt. Fl-Os wirkt heller als bei den anderen Arten FL-Os mit auffallenden,rotorangen Submargi- Größte Scheckenfalterart. Auf der Hfl-Us in nalbinden. Fl-Us leuchtend rotorange gefärbt. der Submarginalbinde große runde oran- der Gruppe. Stark aufgelockerte, feine und gleichmäßigere Netzstruktur. Verwechslungs- Submarginalbinde der Hinterflügelohne Punkte. gefarbene Flecken auf gelblichem Grund; Vorderflügelunterseite:Trennlinien verwaschen. innen mit schwarzen Bögen eingefasst. gefahr besteht mit extrem gefärbten Tieren von M. athalia. Vorkommen: sehr selten in Süd- und Mitteldeutschland Vorkommen: SO-Deutschland (BY, sehr selten in (BW, BY, SN, ST), in Norddeutschland ausgestorben BW, TH) Vorkommen: sehr selten in SW-Deutschland (BW, BY) Raupenfraßpflanzen: Vor der Überwinterung Esche Raupenfraßpflanzen: vor allem Flockenblumen- Raupenfraßpflanzen: Spitz-Wegerich (Plantago (Fraxsinus excelsior), Nach der Überwinterung polyphag (Centaurea) und Distelarten (Cirsium, Carduus) lanceolata), Mittlerer-Wegerich (Plantago media) Foto: Erk Dallmeyer Foto: Rainer Ulrich z.B. Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata), Gewöhnlichem Foto: Erk Dallmeyer Schneeball (Viburnum opulus), Kleinem Baldrian (Valeria- na dioica), Heckenkirsche (Lonicera), Liguster (Ligustrum Roter Scheckenfalter „Schwierige“ Scheckenfalter vulgare), Schlehe (Prunus spinosa), Zitterpappel (Popu- Melitaea didyma (Esper, 1778) lus tremula), Salweide (Salix caprea). Nach dem Auf- Melitaea athalia (Rottemburg, 1775) brechen der Eschenknospen nur noch Esche. Auf der Hfl-Us zwei Bänder aus rötlichbraunen Flecken im Basal- und Submarginalbereich. Meltaea aurelia Nickerl, 1850 Insbesondere Submarginalbinde strichförmig, Melitaea britomartis Assmann 1847 nicht zusammenhängend schwarz begrenzt. FL-Os: Querbinden zu Fleckenreihen aufgelöst. Zur Bestimmung der drei Arten siehe Ausprägung sehr variabel, besonders bei den Rückseite! Weibchen (Geschlechtsdimorphismus). Vorkommen: Süd- und Ostdeutschland (BW, BY, sehr selten in BB, HE, RP, TH) Foto: Erk Dallmeyer Raupenfraßpflanzen: breites Spektrum an Wirtspflan- Foto: Erk Dallmeyer Foto: Walter Schön und Melitaea britomartis Melitaea aurelia Melitaea athalia, Habituelle Unterscheidung zen, insbesondere Spitz-Wegerich (Plantago lanceo- lata), Aufrechter Ziest (Stachys recta), und Königsker- zen-Arten (Verbascum spec.) Inhalt: Julian Bittermann und Thomas Netter Habituelle Unterscheidung der „schwierigen Scheckenfalter“ Melitaea athalia, Melitaea aurelia und Melitaea britomartis Die Bestimmungsmatrix beinhaltet für Melitaea athalia, M. aurelia und Individuen aller drei Arten auch ohne Genitaluntersuchung mit 100%iger ohne Genitaluntersuchung aber nicht als 100% gesichert angesehen werden. M. britomartis jeweils eine ganz bestimmte individuelle Kombination aus sechs Sicherheit bis auf Artniveau bestimmen. Treffen eines oder mehrere der Regelmäßig treten auch Individuen auf, die ein oder mehrere Merkmalsausprä- verschiedenen habituellen Merkmalen. Diese Merkmale müssen bei jeder Art Merkmale nicht oder nur unzureichend zu, liegt die Wahrscheinlichkeit einer gungen aufweisen, die typisch für die anderen beiden Arten sind. In solchen eine ganz bestimmte Ausprägung besitzen. Erst dann kann man einzelne (!) korrekten Bestimmung zwar sehr hoch, aus wissenschaftlicher Sicht kann sie Fällen ist mitunter nicht einmal eine tendenzielle Aussage zur Art möglich. Wachtelweizen-Scheckenfalter Melitaea athalia Ehrenpreis-Scheckenfalter Melitaea aurelia Östlicher Scheckenfalter Melitaea britomartis Habituelle Merkmale Ausprägung Häufigkeit Ausprägung Häufigkeit Ausprägung Häufigkeit Keine unregelmäßige Auflockerung der Keine unregelmäßige Auflockerung der Oberseite Netzstruktur Oberseite Unregelmäßige Auflockerung der Netzstruktur 70 % 90 % 80 % ❶ Netzstruktur Netzstruktur ❷ Helle Marginal-Bogenflecken Beige 90 % Beige 95 % Weiß 90 % ❸ Saumstreifen zwischen den Marginal-Linien Keine Verdunkelung 90 % Keine (oder leichte) Verdunkelung 60 % (deutliche) Verdunkelung 100 % Deutliche Ausprägung, weiß mit schwarzer Helles Feld im Analwinkel Nicht oder nur andeutungsweise vorhanden 70 % Nicht vorhanden 80 % 90 % ❹ Abgrenzung Muß-Kriterien ❺ a Männchen Schwarz bis gelbschwarz 90 % Rotbraun bis fuchsrot 80 % Schwarz bis schwarzbraun 95 % Palpenhaare ❺ b Weibchen Schwarz bis gelbschwarz 80 % Fuchsrot 100 % Schwarz bis schwarzbraun 70 % Unterseite 90°-Stufe in zentraler Perlmuttbinde Deutlich ausgeprägt 80 % Kaum ausgeprägt oder nicht vorhanden 70 % Kaum ausgeprägt oder nicht vorhanden 60 % ❻ basalseitig zwischen 4. und 5. Perlmuttfleck Schwarze Umrandung der rötlichen Ungleichmäßig, innere Umrandung Gleichmäßig und dünn 60 % Ungleichmäßig, leicht unscharf 70 % 70 % ❼ Marginal-Bogenflecken kräftiger ❽ Füllung der rötlichen Marginal-Bogenflecken Vollständige Rotfüllung 70 % Keine vollständige Rotfüllung 60% Keine vollständige Rotfüllung 70 % Kann-Kriterien ❾ Form der inneren Marginal-Linie Leichte bis deutliche Ausbuchtung nach innen 70 % Keine bis leichte Ausbuchtung nach innen 70 % Keine bis leichte Ausbuchtung nach innen 80 % Vorkommen: Vorkommen: Vorkommen: In allen Bundesländern Süd- und Mitteldeutsch- Von Südwest- bis Submarginalbinde verbreitet, aber sehr land (BW, BY, HE, RP, SL, Mitteldeutschland (BW, selten in NW-Deutschland ST, TH, sehr selten im BY, TH, südliches ST ❸ ❶ (SH, NI, NW) südlichsten NI, NW), in und östlichstes HE), in Nord- und Ostdeutsch- Ostdeutschland (BB, SN) Raupenfraßpflanzen: land großräumig ausge- ausgestorben ❷ Insbesondere Spitz-Wege- storben (vormals SH, MV, ❻ rich (Plantago lanceolata), BB, SN) Raupenfraßpflanzen: ❾ Gamander-Ehrenpreis Insbesondere Großer (Veronica chamaedrys), Raupenfraßpflanzen: Ehrenpreis (Veronica Wiesen-Wachtelweizen Insbesondere Großer teucrium agg.), Ga- ❼ ❺ (Melampyrum pratense), Ehrenpreis (Veronica mander-Ehrenpreis Wald-Wachtelweizen teucrium agg.), Spitz- (Veronica chamaedrys), (Melampyrum sylvaticum), Wegerich (Plantago Spitz-Wegerich (Plantago ❽ Fingerhut (Digitalis spec.) lanceolata), Mittlerer lanceolata), Mittlerer- Wegerich (Plantago media) Wegerich (Plantago media), Klappertopf ❹ (Rhianthus spec.) alle Fotos: Thomas Netter Parallel zu der Bestimmungsmatrix gibt es drei klare Ausnahmeregeln. Bei diesen vorkommt! Vorsicht, dies gilt nur bei frischen Tieren! Der Umkehrschluss gilt nicht! Weib- Bei M. britomartis ist der Saumstreifen zwischen Marginallinien stets dunkler als die be- Regeln reicht bereits ein einziges Merkmal für eine sichere Bestimmung vollständig chen mit rötlichen Palpenhaaren können sehr wohl auch zu M. athalia oder M. britomartis nachbarten hellen Bogenflecken, manchmal nur minimal, meist aber sehr deutlich. Dieses aus. gehören. Dieses Merkmal ist ausschließlich bei Weibchen gültig. Kriterium ist nur bei ganz frischen Exemplaren anwendbar! 1. M. aurelia-Weibchen haben nie schwarze oder dunkelbraune Palpenhaare! 2. M. britomartis hat immer verdunkelte Saumstreifen! 3. “Bunte” Weibchen treten ausschließlich bei M. athalia auf! Kommt neben