Franz Lehar (1870-1948) Der Zarewitsch
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Ulf Schirmer (© Photo: BR/Sessnerl cpo 777 523-2 Franz Lehar (1870-1948) Der Zarewitsch Operette in drei Akten fur Soli, Chor und Orchester Libretto: Belo Jenbach und Heinz Reichert Diologregie: Ralf Eger Alexandra Reinprecht, Sopron Sonia Christina landshamer, Sopran Moscha Matthias Klink, Tenor Zarewitsch Andreas Winkler, Tenor /wan Jutta Neumann, Sprecherin fine Grafin/Olga Robert Andrej Augustin, Sprecher 8ordolo Frank Manhold, Sprecher fin Minister Henry Raudales, Solovioline Chor des Bayerischen Rundfunks (Udo Mehrpohl) Munchner Rundfunkorchester Ulf Schirmer Franz Leh6r CD 1 CD 2 Akt 1 Dialog 0'47 Nr. 1 Introduktion IChor) 3'05 Nr. 11 Walzerlied Nr. 11 Dos leben ruft (Sonja) 6'20 Nr. 2 Melodram IGrof)furst, Grafinl 3'17 Nr. 12 Szene und Due" Nr. 12 Liebe mich, kGsse mich 8'24 (Sonja, Zarewitsch) Nr. 3 Due" Schauk/e, Liebchen schauk/e (Iwan, Mascha) 6'04 Nr. 13 Finale II (Sonja, Zarewitsch, GroBfurst, Chor) 16'55 Nr.4 Lied finer wird kommen (Sonja) 4'25 Nr. 5 Walgalied Alleint Wieder allein/ (Zarewitschl 7'09 3. Akt Nr. 6 Finale I 17'55 Nr. 13 1/2 Intermezza appassianato 4'15 Nr. 14 Lied und Melodram Kosende Wellen (Zarewitsch, Sonjal 7'07 2. Akt Nr. 15 Due" KGssmich (Zarewitsch, Sonja I 4'28 Nr. 7 Intraduktion, Lied und Tanz IZarewitsch, Chor) 6'52 Nr. 16 Due" burlesque Tdg/ich frische, heiBe Liebe (Mascha, twan) 6'16 Nr. 8 Due" Hob nur dich allein (Zarewitsch, Sonja) 6'19 Nr. 17 Finale III (Sonja, Zarewitsch, GraBfurst, Char) 5'10 Nr. 9 Napolitana (Zarewitsch) 4'55 T.T.: 59'48 Nr. 10 Due" Heute Abend komm ich zu dir (Mascha, Iwanl 2'46 T.T.: 62'53 Handlung Zarewitsch strand", erbittet er himmlischen Beistand, sehnt doch will [9]. Derweil erwischt Mascha ihren Iwan mit Sonjas 3. Akt sein "Herz ouch nach Liebe sich" [5J. Und so kommt ihm Kollegin Olga, Sonjas Kallegin. Kurzentschlassen gibt 1.Akt der tscherkessische Knabe gerade recht, den ihm sein sie ihm einen "Abschiedstritt" und folgendes Gestandnis "Spielt in Neope/' im Hinfergrund das Meer. Die Ministerpr6sident zufuhrt. Doch, ach, "der Mistbub ist mit auf den Weg: "Was mir einst an dir gefie/, war dein Buhne stellt e;nen herr/ichen Park dar mit Po/men, Lor• ein Model!" Dos bleibt selbst dem Zarewitsch nicht yer• "Vie/ Verga/dung, doch durch die Zeit verb/ichen ", Balo/aikospie/' sonsf entdeckte ich an dir nicht viel" • beeren, bluhenden Orangen- und Citronenbaumen" lautet treffend die Szenenanweisung zur Dekoration. borgen. Er holt "zu einem Schlag" aus, sie "stoBt ihn mit worauf er sie inbrunstig und "nicht ohne Grund" bittet, [131/2]. Hierhersind Aljoscha und Sonia also heimlich "Es isf die Dommersfunde eines Herbstnachmittags, im erhobener Gebarde zuruck", er "weicht von ihrem Blick es noch einmal mit ihm zu probieren, denn: "Heute gefluchtet, um der drohenden Heirat mit Prinzessin Mili• Saale herrscht Unordnung. Van der Decke hangen ein gebonnt", sie "wirft sich ihm zu FuBen" und bittet ihn, Abend komm ich zu dir aul eine schwache Stund/" [lOJ za zu entgehen. In "Sitz- und Liegegelegenheiten var• Tropez und andere Turnger6te herab, daneben ein Bar• bleiben zu durfen. Er gesteht ihr seine Angst vor der - Hot sich Sonja eben noch fur "ein gluckseliges Men• nehmsten Styles" geben sie sich Betrachtungen uber des ren. /J Durch die oHene BalkontUr hart man die Palastwa• Frau an sieh, jenem "seltsamen Wesen, an dem man zu schenkind" gehalten, welches "das Leben" im Dreivier• Meeres "kosende Wellen" hin, die ubereinstimmend zu che und eine Char von Tscherkessen, die bekanntlich Grunde geht." Was also tun? Sie sehlagt ihm vor, die teltakt "rult" [11], wird ihr yom GroBfursten nahegelegt, der Frage fuhren: "Warum hat ;eder Fruh/ing och nur "ki.jssen wie yom Teufel besessen" [1] - im Gegensatz Intrige des Ministerprasidenten einfach mitzuspielen: das Verhaltnis zu Aljoscha durch das Gestandnis eines einen Mai? Worum geht denn die Liebe gar so schnell zum Bewohner dieses Zimmers, dem Zarensohn Alia· "noturfich nur zum Schein und Ihr tut, als konntet ihr wilden Vorlebens zu beenden. Ansonsten musse sie den vorbei?" [14]. Ais wurden sie die Antwort ahnen, wol• schoo liEf turnt, saft zu kussen", wie sein Onkel, der ohne mich nicht sein!" Aljoscha ist einverstanden und Hof verlassen. "Sie verfallt in Traumerei", aus der sie len sie die ihnen verbliebene Zeit noch einmal nutzen: Grol3furst betrubt feststellt [2]. Ais Thronfolger sollte er bestellt Champagner, aus dessen "per/endem Schaum" Aljoscha stUrmische Begruflung reiflt. Sie bittet: "Ich "KuB mich! KuB mich!" [15], wahrend Iwan seiner yom allerdings bald heiraten, seine Abneigung gegen das steigt "berauschend ein wonniger Traum". Bevor jedoch kann dein Komerad nur sein", doch sein "starker Arm heiBblutigen Neapolitaner Bordolo umworbenen weibliche Geschlecht geht aber soweit, dass sagar "heimliche Wunsche erfu/fen des Herzens Raum", umschlingt ein Weib! Ein Weib! fin wonnevo/fes Weib!" Mascha "Tog/ich Irische, heiBe Liebe" yerspricht [16]. leiblakai Iwan seine Frau Mascha nur insgeheim schickt der Zarensohn seine neue Freundin lieber nach [12] - Nach ausgelassenen Tscherkessentanzen, die Da naht auch schon dos Verhangnis in Gestalt des ,,5chauke/n" konn. Denn zeigt sie ihr Bein, konn ihr IIkein House und setzt sich zu den Klangen des Wolgalieds mit der Feststellung enden: "Wer nicht stirbt fur einen GroBfursten. Er appelliert an Sonjas Patriotism us und Mann widersfehnl" [3). Ob dies ouch beim Zarewitsch "sinnend" auf sein eisernes Feldbeij [6]. KuB, isf kein echter Teufe/sruB. Heil Heil" erscheint der bitfet sie den Zarewitsch nicht longer von seinen Aufga• der Fall ware, mochte der Ministerprasident nicht GroBfUrst und befiehlt dem Zarewitsch, seine soeben ben abzuholfen. Ais der dovon nichts wissen will und zuletzt aus dynastischen Grunden gerne ausprobieren, 2. Akt eingetroffene Braut zu empfangen. Ais er sich standhaft lieber auf den Thron verzichten will, uberzeugt sie ihn allerdings nicht mit Mascha, sondern mit Sonja, einer weigert, er6ffnet ihm sein Onkel, dass Sonja schon als "Kind des VoIkes" seiner Pllicht zu folgen und dem Tscherkessentanzerin, die es 015 solche ja wissen mufl. "Ein Saal im Kronprinzenpalais ... Auf der erhohten "durch viele Hande gegongen ist" Der Zarewifseh ist gemeinsamen "G/uck zu entsagen". Do trifft die Nach• Ais Knabe verkleidet wird sie in das verblichene Estrade ist ein Balalaikakapelle", zu deren Klangen der auBer sich, "zerrt Sonia uber die ganze Buhne und richt yom Tod des Zaren ein: Der Zor ist tot, "es lebe der Gemach geschmuggelt - mit dem Auftrog Aljoscha zu Zarewitsch ein Trinklied anstimmt [7]. "Die Stimmung ist zwingt sie in die Knie". Sie bestatigt "teise hauchend" lad" Aljoscha "blickt storr var sich hin", dann eilt er "zu verfuhren. Nur widerwillig hat sie sich darauf eingelas• durch Wein, Gesang und Tanz eine bereits efwas fortge• die groBfursfliche Unterstellung, rutscht dann dem ent• Sonja, beugt das Knie vor ihr und kusst ihre Hande" und sen, weifl sie doch: "Einer wird kommen, der wird mich schrittene." Dos gilt auch fUr Sonjas und Aljoschas Ver• geisterten Thronfolger "auf den Knien" nach und folgt "troumverloren" dem Ruf "lor, lor, opfre Dich, begehren". Wird es aber ausgerechnet der Thronfolger haltnis: ous dem seheinbaren Spiel ist langst Ernst gesteht: "Mon hot m;r gedroht, drum hab ich es gesagt opfre Dich". Sonia bleibt allein zuruck, "sie schwankt" sein? "lieh ich das greBe Los, wird das Gluck mir geworden. 1m Valse Boston "Hob nur dich al/ein" versi• und hafte ich' 5 n;cht geton, haft' man mich fortge;ogt!" und "senkt /ongsam den Kapl" [17]. erscheinen? Werd ich als Spie/zeug bIos diese Stund' chern sie sich ihrer Liebe, wollen sich "ewig holten" und Versohnung und der "Vorhong lo/lt /angsam" [13]. beweinen?" [4] - Sonja kann gerade noch verschwin• einander "die ganze Welt" sein [8]. Dos ruft wiederum den, als der Zarewitseh den Raum betritt, "sich eine Ministerprdsident und Groflfurst auf den Plan, die dem Tasse Tee ous dem summenden Samovar" eingieflt, "in Prinzen die bevorstehende Ankunft seiner Braut Prinzes• Traumerei versinkt" und seine )onge, bange Einsam• sin Miliza ankundigen. Fur ihn hat freilich der ,,Fruhling keit" beklogt. Ais stunde er als "So/dot am Wo/ga- aeh nur einen Mai", den er lieber mit Sonja verbringen 6 7 Der Zarewitsch Tauber. Ihm namlich soli es letztlich zu verdanken gewe• des Operettenkomponisten mit dem Tenor ihren ersten de zur Ruhe begeben, da ich am nochsten Tag in TURAN· oder "die negative Ewigkeit der Operette". sen sein, doG der Komponist i.iberhaupt auf die Figur Hohepunkt. Aus dem Opernsanger, der, wie Lehar for• DOT aufzutreten hafte, aber die Sache schien mir zu dieses "verhemmten Frauenfeinds" verfiel. Begonnen mulierte, "fruher gelegentlich den Operettensanger mit wichtig und so spielte mir Meister Lehar zwei Komposi• hatte die etwas verworrene Entstehungsgeschichte aller• groBen gesanglichen Mitte/n auf die Buhne stellte, war tionen vor, die er mir zur Auswahl fur das Hauptfied fur Warum leben Lehar-Ueder ewiger? dings mit Lehars spaterer Frau Sophie Meth, die das der Songer der deutschen OpereHe geworden." Zarewitsch vorschlug. Ich wahlte sofort die heute gesun• Weil sie aus dem zweiten Fruhling kommen. gleichnomige StUck von Gabryela Zapolsko im Deut• Er sollte es forton bleiben. Tauber hone den Kompo• gene Melodie des liedes: ,Willst Du, willst Du' .. 1ch Richard Tauber schen Yolkstheater gesehen hone, wo es 1917 am Yor• nisten gefunden, der ihm die Musik auf die begnadeten fuhlte, doB dos der Schlager werden kannte. [ehar, der abend der Oktoberrevolution und mitten im Ersten Welt• Stimmbander schrieb, Lehar den Interpreten, der ihm meine Begeisterung soh, sagte: ,Damit du in ein poor Warum hat ;eder Fruhling, ach, nur einen Mai? krieg ein Wiener Theatererfolg gewesen war, mit schon immer als Ideal vorgeschwebt haben mochte. Tagen nicht wieder erk/orst, es gefa/fe dir doch nicht, Franz Lehar Burgschauspieler Raoul Asian prominent besetzt und Tauber war auch der erste Darsteller, yon dem Lehar wirst du mir die Annahme des Liedes hier in mein Skiz· von Alfred Polgar prophetisch besprochen: "In den gei• musikalische Anderungen okzeptierte, Anregungen zur zenbuch bestatigen '.