Ulf Schirmer (© Photo: BR/Sessnerl cpo 777 523-2 Franz Lehar (1870-1948) Der Zarewitsch

Operette in drei Akten fur Soli, Chor und Orchester Libretto: Belo Jenbach und Heinz Reichert Diologregie: Ralf Eger

Alexandra Reinprecht, Sopron Sonia

Christina landshamer, Sopran Moscha

Matthias Klink, Zarewitsch

Andreas Winkler, Tenor /wan

Jutta Neumann, Sprecherin fine Grafin/Olga

Robert Andrej Augustin, Sprecher 8ordolo

Frank Manhold, Sprecher fin Minister

Henry Raudales, Solovioline

Chor des Bayerischen Rundfunks (Udo Mehrpohl) Munchner Rundfunkorchester Ulf Schirmer

Franz Leh6r CD 1 CD 2

Akt 1 Dialog 0'47

Nr. 1 Introduktion IChor) 3'05 Nr. 11 Walzerlied Nr. 11 Dos leben ruft (Sonja) 6'20

Nr. 2 Melodram IGrof)furst, Grafinl 3'17 Nr. 12 Szene und Due" Nr. 12 Liebe mich, kGsse mich 8'24 (Sonja, Zarewitsch) Nr. 3 Due" Schauk/e, Liebchen schauk/e (Iwan, Mascha) 6'04 Nr. 13 Finale II (Sonja, Zarewitsch, GroBfurst, Chor) 16'55 Nr.4 Lied finer wird kommen (Sonja) 4'25

Nr. 5 Walgalied Alleint Wieder allein/ (Zarewitschl 7'09 3. Akt Nr. 6 Finale I 17'55 Nr. 13 1/2 Intermezza appassianato 4'15

Nr. 14 Lied und Melodram Kosende Wellen (Zarewitsch, Sonjal 7'07 2. Akt Nr. 15 Due" KGssmich (Zarewitsch, Sonja I 4'28 Nr. 7 Intraduktion, Lied und Tanz IZarewitsch, Chor) 6'52 Nr. 16 Due" burlesque Tdg/ich frische, heiBe Liebe (Mascha, twan) 6'16 Nr. 8 Due" Hob nur dich allein (Zarewitsch, Sonja) 6'19 Nr. 17 Finale III (Sonja, Zarewitsch, GraBfurst, Char) 5'10 Nr. 9 Napolitana (Zarewitsch) 4'55 T.T.: 59'48

Nr. 10 Due" Heute Abend komm ich zu dir (Mascha, Iwanl 2'46

T.T.: 62'53 Handlung Zarewitsch strand", erbittet er himmlischen Beistand, sehnt doch will [9]. Derweil erwischt Mascha ihren Iwan mit Sonjas 3. Akt sein "Herz ouch nach Liebe sich" [5J. Und so kommt ihm Kollegin Olga, Sonjas Kallegin. Kurzentschlassen gibt 1.Akt der tscherkessische Knabe gerade recht, den ihm sein sie ihm einen "Abschiedstritt" und folgendes Gestandnis "Spielt in Neope/' im Hinfergrund das Meer. Die Ministerpr6sident zufuhrt. Doch, ach, "der Mistbub ist mit auf den Weg: "Was mir einst an dir gefie/, war dein Buhne stellt e;nen herr/ichen Park dar mit Po/men, Lor• ein Model!" Dos bleibt selbst dem Zarewitsch nicht yer• "Vie/ Verga/dung, doch durch die Zeit verb/ichen ", Balo/aikospie/' sonsf entdeckte ich an dir nicht viel" • beeren, bluhenden Orangen- und Citronenbaumen" lautet treffend die Szenenanweisung zur Dekoration. borgen. Er holt "zu einem Schlag" aus, sie "stoBt ihn mit worauf er sie inbrunstig und "nicht ohne Grund" bittet, [131/2]. Hierhersind Aljoscha und Sonia also heimlich "Es isf die Dommersfunde eines Herbstnachmittags, im erhobener Gebarde zuruck", er "weicht von ihrem Blick es noch einmal mit ihm zu probieren, denn: "Heute gefluchtet, um der drohenden Heirat mit Prinzessin Mili• Saale herrscht Unordnung. Van der Decke hangen ein gebonnt", sie "wirft sich ihm zu FuBen" und bittet ihn, Abend komm ich zu dir aul eine schwache Stund/" [lOJ za zu entgehen. In "Sitz- und Liegegelegenheiten var• Tropez und andere Turnger6te herab, daneben ein Bar• bleiben zu durfen. Er gesteht ihr seine Angst vor der - Hot sich Sonja eben noch fur "ein gluckseliges Men• nehmsten Styles" geben sie sich Betrachtungen uber des ren. /J Durch die oHene BalkontUr hart man die Palastwa• Frau an sieh, jenem "seltsamen Wesen, an dem man zu schenkind" gehalten, welches "das Leben" im Dreivier• Meeres "kosende Wellen" hin, die ubereinstimmend zu che und eine Char von Tscherkessen, die bekanntlich Grunde geht." Was also tun? Sie sehlagt ihm vor, die teltakt "rult" [11], wird ihr yom GroBfursten nahegelegt, der Frage fuhren: "Warum hat ;eder Fruh/ing och nur "ki.jssen wie yom Teufel besessen" [1] - im Gegensatz Intrige des Ministerprasidenten einfach mitzuspielen: das Verhaltnis zu Aljoscha durch das Gestandnis eines einen Mai? Worum geht denn die Liebe gar so schnell zum Bewohner dieses Zimmers, dem Zarensohn Alia· "noturfich nur zum Schein und Ihr tut, als konntet ihr wilden Vorlebens zu beenden. Ansonsten musse sie den vorbei?" [14]. Ais wurden sie die Antwort ahnen, wol• schoo liEf turnt, saft zu kussen", wie sein Onkel, der ohne mich nicht sein!" Aljoscha ist einverstanden und Hof verlassen. "Sie verfallt in Traumerei", aus der sie len sie die ihnen verbliebene Zeit noch einmal nutzen: Grol3furst betrubt feststellt [2]. Ais Thronfolger sollte er bestellt Champagner, aus dessen "per/endem Schaum" Aljoscha stUrmische Begruflung reiflt. Sie bittet: "Ich "KuB mich! KuB mich!" [15], wahrend Iwan seiner yom allerdings bald heiraten, seine Abneigung gegen das steigt "berauschend ein wonniger Traum". Bevor jedoch kann dein Komerad nur sein", doch sein "starker Arm heiBblutigen Neapolitaner Bordolo umworbenen weibliche Geschlecht geht aber soweit, dass sagar "heimliche Wunsche erfu/fen des Herzens Raum", umschlingt ein Weib! Ein Weib! fin wonnevo/fes Weib!" Mascha "Tog/ich Irische, heiBe Liebe" yerspricht [16]. leiblakai Iwan seine Frau Mascha nur insgeheim schickt der Zarensohn seine neue Freundin lieber nach [12] - Nach ausgelassenen Tscherkessentanzen, die Da naht auch schon dos Verhangnis in Gestalt des ,,5chauke/n" konn. Denn zeigt sie ihr Bein, konn ihr IIkein House und setzt sich zu den Klangen des Wolgalieds mit der Feststellung enden: "Wer nicht stirbt fur einen GroBfursten. Er appelliert an Sonjas Patriotism us und Mann widersfehnl" [3). Ob dies ouch beim Zarewitsch "sinnend" auf sein eisernes Feldbeij [6]. KuB, isf kein echter Teufe/sruB. Heil Heil" erscheint der bitfet sie den Zarewitsch nicht longer von seinen Aufga• der Fall ware, mochte der Ministerprasident nicht GroBfUrst und befiehlt dem Zarewitsch, seine soeben ben abzuholfen. Ais der dovon nichts wissen will und zuletzt aus dynastischen Grunden gerne ausprobieren, 2. Akt eingetroffene Braut zu empfangen. Ais er sich standhaft lieber auf den Thron verzichten will, uberzeugt sie ihn allerdings nicht mit Mascha, sondern mit Sonja, einer weigert, er6ffnet ihm sein Onkel, dass Sonja schon als "Kind des VoIkes" seiner Pllicht zu folgen und dem Tscherkessentanzerin, die es 015 solche ja wissen mufl. "Ein Saal im Kronprinzenpalais ... Auf der erhohten "durch viele Hande gegongen ist" Der Zarewifseh ist gemeinsamen "G/uck zu entsagen". Do trifft die Nach• Ais Knabe verkleidet wird sie in das verblichene Estrade ist ein Balalaikakapelle", zu deren Klangen der auBer sich, "zerrt Sonia uber die ganze Buhne und richt yom Tod des Zaren ein: Der Zor ist tot, "es lebe der Gemach geschmuggelt - mit dem Auftrog Aljoscha zu Zarewitsch ein Trinklied anstimmt [7]. "Die Stimmung ist zwingt sie in die Knie". Sie bestatigt "teise hauchend" lad" Aljoscha "blickt storr var sich hin", dann eilt er "zu verfuhren. Nur widerwillig hat sie sich darauf eingelas• durch Wein, Gesang und Tanz eine bereits efwas fortge• die groBfursfliche Unterstellung, rutscht dann dem ent• Sonja, beugt das Knie vor ihr und kusst ihre Hande" und sen, weifl sie doch: "Einer wird kommen, der wird mich schrittene." Dos gilt auch fUr Sonjas und Aljoschas Ver• geisterten Thronfolger "auf den Knien" nach und folgt "troumverloren" dem Ruf "lor, lor, opfre Dich, begehren". Wird es aber ausgerechnet der Thronfolger haltnis: ous dem seheinbaren Spiel ist langst Ernst gesteht: "Mon hot m;r gedroht, drum hab ich es gesagt opfre Dich". Sonia bleibt allein zuruck, "sie schwankt" sein? "lieh ich das greBe Los, wird das Gluck mir geworden. 1m Valse Boston "Hob nur dich al/ein" versi• und hafte ich' 5 n;cht geton, haft' man mich fortge;ogt!" und "senkt /ongsam den Kapl" [17]. erscheinen? Werd ich als Spie/zeug bIos diese Stund' chern sie sich ihrer Liebe, wollen sich "ewig holten" und Versohnung und der "Vorhong lo/lt /angsam" [13]. beweinen?" [4] - Sonja kann gerade noch verschwin• einander "die ganze Welt" sein [8]. Dos ruft wiederum den, als der Zarewitseh den Raum betritt, "sich eine Ministerprdsident und Groflfurst auf den Plan, die dem Tasse Tee ous dem summenden Samovar" eingieflt, "in Prinzen die bevorstehende Ankunft seiner Braut Prinzes• Traumerei versinkt" und seine )onge, bange Einsam• sin Miliza ankundigen. Fur ihn hat freilich der ,,Fruhling keit" beklogt. Ais stunde er als "So/dot am Wo/ga- aeh nur einen Mai", den er lieber mit Sonja verbringen 6 7 Der Zarewitsch Tauber. Ihm namlich soli es letztlich zu verdanken gewe• des Operettenkomponisten mit dem Tenor ihren ersten de zur Ruhe begeben, da ich am nochsten Tag in TURAN· oder "die negative Ewigkeit der Operette". sen sein, doG der Komponist i.iberhaupt auf die Figur Hohepunkt. Aus dem Opernsanger, der, wie Lehar for• DOT aufzutreten hafte, aber die Sache schien mir zu dieses "verhemmten Frauenfeinds" verfiel. Begonnen mulierte, "fruher gelegentlich den Operettensanger mit wichtig und so spielte mir Meister Lehar zwei Komposi• hatte die etwas verworrene Entstehungsgeschichte aller• groBen gesanglichen Mitte/n auf die Buhne stellte, war tionen vor, die er mir zur Auswahl fur das Hauptfied fur Warum leben Lehar-Ueder ewiger? dings mit Lehars spaterer Frau Sophie Meth, die das der Songer der deutschen OpereHe geworden." Zarewitsch vorschlug. Ich wahlte sofort die heute gesun• Weil sie aus dem zweiten Fruhling kommen. gleichnomige StUck von Gabryela Zapolsko im Deut• Er sollte es forton bleiben. Tauber hone den Kompo• gene Melodie des liedes: ,Willst Du, willst Du' .. 1ch schen Yolkstheater gesehen hone, wo es 1917 am Yor• nisten gefunden, der ihm die Musik auf die begnadeten fuhlte, doB dos der Schlager werden kannte. [ehar, der abend der Oktoberrevolution und mitten im Ersten Welt• Stimmbander schrieb, Lehar den Interpreten, der ihm meine Begeisterung soh, sagte: ,Damit du in ein poor Warum hat ;eder Fruhling, ach, nur einen Mai? krieg ein Wiener Theatererfolg gewesen war, mit schon immer als Ideal vorgeschwebt haben mochte. Tagen nicht wieder erk/orst, es gefa/fe dir doch nicht, Franz Lehar Burgschauspieler Raoul Asian prominent besetzt und Tauber war auch der erste Darsteller, yon dem Lehar wirst du mir die Annahme des Liedes hier in mein Skiz· von Alfred Polgar prophetisch besprochen: "In den gei• musikalische Anderungen okzeptierte, Anregungen zur zenbuch bestatigen '. Ich ging auf seine scherzhaften Der Tauber in Montur stigen Raumen dieses Schauspie/s ist stellenweise eine musikalischen Gestaltung, ia zu ganzen Werken Worte ein und schrieb unter die Skizze: ,Bewilligt!''' Resonanz, a/s ware noch irgendwas unter ihnen. Aber onnahm: "Die Vorste/Jungen dieses Kunstfers beeinf/us• Ausgerechnet dieses Tauber·Lied konnte sich dann "Glaubst du wirklich, Franz, daB mir nur ein einziger nirgends erschlieBt sich ein Weg in die verschuttete sen die Wahl meiner Libretti, die melodische Linie und auf Dauer nicht durchsetzen und wurde yon Lehar spa• Mensch einen verhemmten Frauenfeind abnehmen Tiefe. Manche starke Szene hat so starke Kontur, daB die K/angfarbe des Orchesters. " ter zum Duett "KLiG mich, kuG mich" umgearbeitet. - Bei wurde?" - Mit diesen Worten soli Hubert Marischka, sie Starkes fassen k6nnte; und drin ist doch wieder nur: Wie sehr Richard Touber, der ouch selbst kompo• der Berliner Urauffuhrung om 21. Februor 1927 freilich der legendare Bonvivant der Wiener Operette, 1926 ein Vakuum. Dos ganze Schauspiel macht uberhaupt nierte, an der Entstehung der Leharschen Operetten war es "ein Bombenerfo/g! Viermal musste ich das Lied die Titelralle in Lehars ZAREWITSCHdankend abgelehnt den Eindruck, als heme man einem Kleid den zugeh6ri• beteiligt war, gab er in Zusammenhang mit dem ZARE• wiederholen. Ich hotte mich nur fur zwei Wiederho/un• haben. Tatsachlich genLigte dieser Zarensohn den ele· gen Menschen gestoh/en." WITSCH preis. "Dieses Werk, welches noch mehr als gen mif verschiedenen Schlussen versehen. Ich musste mentarsten Anforderungen, die man gemeinhin an 1m Gegensatz zu Lehar, der das Buch Anfang der den Stempel meiner kunstlerischen Eigenart also improvisieren und sang vor der vierfen Wiederho• einen Operettenhelden stellt, schon damals in keinster 20er Jahre bereits abgelehnt hatte, worauf es erst bei tragt, do fast ;eder Tokt erst meine ,Zensur' passierte, lung zu Lehar, der am Pult soB, in der Melodie von Weise. Weder hat er gem, noch iemals "die Frau'n Pietro Mascagni, dann bei Eduard Kunneke gelandet war fast fertig, a/s ich im Herbst 1926 nach Wien korn. ,Willst Du' hinunter: ,Franz/, Franzl, wof/en wir noch mal gekusst", yon anderen Dummheiten ganz zu schwei• sein soli - war Richard Tauber yom leeren Kleid jenes Lehrir hatte bereits ein ,Tauber-Lied', wie er sich aus• singen!' Er nickte und sein liebes, herziges Gesicht gen, die mit denselben in Yerbindung mit AlkoholgenuB Schauspiels sofort entzuckt, als es ihm Lehars Librettisten druckte, im Sinn. Es sollte ein Walzer werden. Er spielte strahlte in eitel Wonne." und tanzelnder Bewegung anzustellen waren und nicht Heinz Reichert und Bela Jenbach vorschlugen. Der mir die Melodie vor und ich war ehrfich begeistert, nur umsonst als eigentliches Geschaft der Operette gelten. misogyne Thronerbe wurde zu einer yon Taubers Lieb• die letzten sechs Takte waren zu gekunstelt und harmo· "Zu FOBen des Schmalztenorsll Es war Hubert Marischka, zugleich Direktor des Thea• lingsrollen; mit Wonne trug er die verschiedensten nisch zu kompliziert, um popular werden zu k6nnen .. ters an der Wien, also nicht zu verden ken, doG er es Variationen russischer Gala·Uniformen, zur Zarenkro• Ich machte darauf den Vorschlag, die ganze Numrner "Tauber blickt den ,Meister Lehar' und seinen vorzog, als zwar ebenfalls russischer, aber umso toll• nung gar einen wahren Kaiser-Wilhelm-Helm samt gul• fallen zu lassen," - sie wurde mit dem Text "Ich bin ver• ,Franz', wie er ihn abwechselnd nennt, mit einem verlieb• kuhnerer Mister X in Emmerich Kalmans ZIRKUSPRINZES• denem Adler! Er hielt die schmucken KostGme sein liebt" dann ins zweite Finale eingelegt - "und ein glei. ten Locheln an. ,Wenn ich komponier',' sagt Lehar in sei• SIN "das Leben durch's Champagnerg/as" zu betrach• Leben long in Ehren und hat noch kurz vor seinem Tod ches Lied wie in PAGANINI zu schreiben, nomlich einen nem fiebenswurdigen Dialekt, ,do hob ich den Richard ten. ihren Verkauf entschieden abgelehnt: "Was! Aile die Gesang in Rondoform, das heiBt die Hauptmelodie om am Ohr. In meinem Landhaus in Ischl, do ist er immer Franz Lehar hatte indes langst die Konsequenzen Uniform en, Helme, Aftilas, Tschokos, Sabel, Mantel und Anfang und SchluB, als Mitte/satz eine vollkommen neue kommen und hat's meine neuen Sachen g/eich zum Fen· gezogen. DER ZAREWITSCHerlebte als erste Lehar-Ope• Stiefel? Wissen denn die Leute nicht, daB ich sie morgen Melodie" - eine Form, die yon nun an jedes Tauber·Lied ster hinaus gesungen'. - ,/mmer gleich warm aus der rette i.iberhaupt seine Urauffuhrung in Berlin. Die Titel· wieder brauchen kann?" hoben sollte. Lehar uberlegte sich die Sache und Maschine', erganzt Tauber. II Diese Szene aus einem rolle sang nicht Hubert Marischka, sondern Richard Mit dem ZAREWITSCHerreichte die Zusammenarbeit erschien eines Nachts bei Tauber. "lch wolhe mich gero- Zeitungsinterview gibt mit unverwechselbarem Charme 9 die innige Freundschaft wider, die beide Kunstler ver• Moment des Improvisierten, des scheinbar Authenti• fen n;cht aufgefuhrt wurden. Dos Publikum geht, wenn ziger Jahren. Neben unwiderstehlichen Gagen lockte bond. Die neckische Herzlichkeit, mit welcher der stets schen herstellte, zum anderen: indem er sein Lied direkt man Neues versucht, vielleicht nicht g/eich md ... Wenn die Operette nomhafte Opernsanger vor allem wegen Monokel tragende Tauber seinen Meister aus der Reser• an die Zuschauer adressierte. Diese inti me Beziehung sie heute nicht kommen, kommen sie morgen!" ihrer unbestrittenen Moglichkeiten zu stimmlicher Entfal• ve zu locken pflegte, zum Beispiel wenn er in einer des Songers zu seinem Publikum steigerte sich zu einem Einem Publikum jedoch, das bei Neuem in der Oper tung an. Immerhin boten sie im Faile lehars, wie Tauber Wochenschau dem Widerstrebenden zartlich durch die wahren "Tauberfieberdelirium", dem sich offensichtlich nicht mehr mitging, kam das Neue in der Operette gera• versicherte "vol/endete Gesangsparfien und unferschei• gestutzten Hoare fuhr, war dabei ebenso typisch wie niemand entziehen konnte. Nicht einmal Karl Kraus, de recht, mochte es ouch das Altbekannte der Oper den sich nur sehr wenig von der ernsten Kunst der Oper. die enge Zusammenarbeit, gepragt yon einer seltenen der nach eigenem Bekunden 1906 eine Vorstellung der sein. Nicht umsonst wird im ZAREWITSCHder alte Opern• Es ist nicht wohr, daB eine Operetfe Kitsch sein muB. Ubereinstimmung des Geschmacks und gegenseitiger lUSTIGENWITWE mit dem festen Vorsatz verlassen hatte, konflikt yon individuellem GlUck und Staatsraison aus• Wenn ein wirk/icher Kunst/er eine Operetfe komponiert, Verehrung. Die Urauffuhrung des ZAREWITSCHwurde zu nie wieder ein Operettentheater zu betreten. Ais es getragen, wenn ouch mit den Mitteln der Operette: kann auch sie e;n Kunsfwerk sein." einem wahren Triumph dieses Gespanns und legte den 1928 DERZAREWITSCHauf eine Serie van 221 Vorstellun• nicht in den Gesangsnummern, sondern im Dialog. Ent• Wie um diesen Kunstanspruch zu legitimieren, wich Grundstein ihrer weiteren Erfolge. "So erfo/greich Tau• gen im Wiener Johann StrauB-Theater brachte, wurde sprechend tritt der Gegenspieler der Titelfigur, namlich die alte Frivolitot des Genres neuem historistischem ber 015 Opernsanger gewesen war, hatfe er dort, wie Kraus ausgerechnet wahrend eines zweiw6chigen sein Vater, im Gegensatz zu Zopolskas Vorlage erst gar Pomp. Als hobe es sich die Wehgeschichte zur vor• auch in anderen Operetfen, kaum ie die enormen Erfol• Gastspiels van Richard Tauber ruckfollig und damit nicht personlich auf, sondern nur in Gestalt yon Stellver• nehmsten Aufgabe gemacht, die Operette mit Stoff zu ge w;e a/s Sanger ;n den Spafwerken Leh6rs. Leh6r unfreiwilliger Zeuge folgender Begebenheit: "Eine tretern wie dem GroBfursten oder dem Ministerprasi• versorgen, war leh6r durchdrungen, van seiner kuhurel• hatfe Tauber finden mussen - und dieser Leh6r; er ware unbeschaftigte Dome in der Proszeniums/oge w;rft bei denten, beides bezeichnenderweise Sprechrollen. len Mission, Geschichte zu emotionolisieren. Die

sonst nicht der Richard Tauber geworden. II der funften Wiederholung van, Willsf du' B/umen vor die Auch der Char spielt als Reprosentant des Volkes dra• Scheinwelt seiner spaten Operenen loBt den Alltag Allein als Zarewitsch war er 1927 uber 200 Mal FuBe des Schma/ztenors, worauf er sich zu ;hr wendet, maturgisch nur eine Nebenrolle, sei es 015 bloBer oku• nicht mehr durch lola, Dodo, Frou-Frou vergessen. Stott aufgetreten - die eine Halfte in Berlin, die andere auf direkt zu ;hr empor und fur sie ein sechstes Mal, Willst stischer Hintergrund zu Beginn des ersten Akts, sei es im die Gegenwart zu uberh6hen, wie in fri..iheren Zeiten, einer groBen Deutschlandtournee, wobei er nebenbei du' macht. Ich habe es gesehn. Kotzenswurdigeres hat zweiten Akt ols dekorative Stoffage des Hofes. Erst am verklarte die Operette unversehens die Vergangenheit, ouch noch seinen Verpflichtungen an der Berliner und es nie in e;nem Theaterraum gegeben; das Pub/ikum Ende des drinen Akts stellt er iene Offentlichkeit her, fur oft genug ihre eigene, denn, so Adorno, "die negative Wiener Staatsoper nachkam. Noch vor der Urauffuh• winkte mif Tuchern. II deren Wahl der Zarewitsch vermeintlich auf sein ver• Ewigkeit der Operette: des ist al/emal die des Gestri· rung waren die wichtigsten Nummern des ZAREWITSCH meintliches Gluck verzichtet. Aber selbst dieses offentli· gen .. aufgenommen worden, das Radio erreichte mit ihnen Grenzgebiete der Operette che Wahl bleibt eine Behauptung, die sich musikalisch bereits annohernd 2 Millionen Abonnenten. So wurde in einer 12-toktigen VokaJfanfare erschopft. Fast drei Russisches Altheidelberg Tauber schon zu lebzeiten zu seiner eigenen omnipra• "Zwischen der ernsten Produktion und dem burger• Viertel der Musiknummern gelten schlieBlich dem Privaf~

senten legende, die auf Schallplane fur ieden alltoglich lichen Konsum zeigt sich allerorten offen das Vakuum, /I schicksal des unglucklichen liebespaars. So Iyrisch ent• "Gefijhl freilich steht ia augenblicHich nicht allzu verfugbar war. Sein leibhaftiges Erscheinen auf der klagte schon damals Theodor W. Adorno. Dieses Voku• fremdet sie der prosaischen (durch Sprechrollen repro• hoch im Kurs, und nur zu oft bekommt man zu horen, BLihne freilich wurde zum Feiertag: "Dieser zum Myfhos um auszufullen, war seit jeher lehars Bestreben. Mit sentierten) AuBenwelt gegenuberstehen, so Iyrisch das sei aUes ,fa/sche Sentimenta/ifOf' ... Konnte es aber gewordene ,Mann m;t dem E;ng/as' ist nichf nur ein erstaunlicher Hartnockigkeit hatte er daran festgehal• erbluht ihr Gesang aus dieser Entfremdung. Es ist das n;cht sein, doss Menschen, denen das Gefuhl fur echfes Prinz, sondern ein Halbgott, ein Gott des Gesangs und ten, bis die Zeit reif war, sprich: das burgerliche Publi• Melos des vergeblichen Glucks, nach dem sich die Gefijhl abhanden gekommen ist, iede GefijhlsauBerung bei se;nem Preislied kann er nicht weniger als vier oder kum durch die radikalen Neuerungen der zeitgen6ssi• Figuren yon Anfang an sich sehnen. Diese melancholi• mit fa/scher Sentimentalitat verwechseln?" - beklagte sich Franz leh6r zu Zeiten des ZAREWITSCH.Zumindest funfmal Tauber spie/en. /I schen Oper verunsichert genug. "lch bin mit meiner • sche Spatblute kontobler Melodik fond in Franz lehor Diese Do-capos standen im Mittelpunkt eines Ritu• wenn Sie so wollen - fixen Idee, die Grenzgebiete der just dann ihren letzten Meister, 015 sie aus der Oper der Vorwurf, er habe mit diesem die Trone in die Ope• als, das der Sanger bei jeder Vorstellung mit seinem Operetfe zu erweitern, vielleicht zu fruh gekommen. Dos endgultig verschwunden war. rette eingefi..ihrt, trifft nur bedingt zu. Die sentimentale Publikum zelebrierte - zum einen: indem er durch muBte ich damit bezahlen, daB ich fur einige Jahre ins Und so war Taubers Wechsel zur Operette sympto· Operene ohne Happy-End hone bereits 1916 und auf erwahnte, jeweils verschiedene Schlussvarianten einen Hintertreffen geriet und meine zu ,schwierigen' Operet- matisch fur die Situation des Musiktheaters in den zwan- Kosten Schuberts im auBerst lukrativen DREIMADERlHAUS

10 11 traurige Urstond gefeiert. Und schan 1907 haije Gearg sich namlich eher an turnenden Buben als an tanzenden zehn Jahr spater anl6BJich der yon Leh6r veranlassten einer Bedingung - wenn ich das Werk vertone! Do nohm ich das Buch wieder zur Hand und - fa//' nicht um Jarnos FORSTER-CHRISTl nicht minder ruhrselig auf ein Damen. Ein Ludwig II. der Opereije? Oder doch eher Neuausgabe des Werks noch einmal durchgerechnet . gekr6nten Haupt verzichtef. Als unerreichtes Muster 501• ihr Parsifal? Der weitere Verlauf der Handlung losst es In der Berliner Urfossung war, wie gesagt, das - es geschoh ein Wunder. Die Einfalle ubersfurzten sich, cher Suiets darf jedoch das RahrstUck des zwanzigsten im Dunkeln. Von Anfang an ein reiner Tor der Erotik, sogenannte Tauberlied yon zentraler Bedeutung und ich wurde von Liebe erfosst und ich g/aube - es wird eine LUSTIGE WITWE. " Jahrhunderts schlechthin gelten: AlTHEIDElBERGvon Wil• menschenscheu, zuruckgezogen in eine hermetische daher eher auf den Songer als ouf die Rolle zugeschnit• helm Mayer-Forster, 1901 uraufgefahrt und in den noch• Innenwelt "sitzt er im gofd'nen Kofig drin" und bittet in ten, fragt doch darin der fruhere Frauenfeind darin Obwahl Leh6rs kahne Prophezeiung den skepti• sten Jahrzehnten des meist aufgefuhrte deutsche Drama seinem als Wolgalied beruhmten Gebet um himmli• ganz ungeniert: "Willst du, willst du, komm und mach schen Hubert Marischka bekanntlich nicht umstimmen uberhaupt. Die Geschichte cler Mesalliance eines ein• schen Beistand: "Du host im Himmel vief Engel bei dir, mich g/ucklichl Wi/1st du, willst du, lrag nicht, ob es konnte, schien sie sich zum Erstaunen oller zunachst zu semen Prinzen namens Karl-Heinz, cler wie Zarewitsch schick doch einen dovon auch zu mir. " schicklich!" Sonia wiederum sang der Rolle entspre• erfullen; vor alJem im deutschsprachigen Raum und im Aljoscha noch nie "die Frau'n gekusst" hat, und cler Ais dem Wunsch im ersten Finale marchengleich chend ihr Wengerka-Lied als schmissige Tanznummer Gebiet der fruheren k. und k.-Monarchie war die Reso• Kellnerin Kathie, wie Sonja unbeschwertes Madel GUS Erfallung wird, bemerkt der Zarewitsch, daB der erbete• mit Tanzerinnen. In der revidierten Fassung yon 1937 nanz gewoltig. Uber 100 Theater haben hier den ZARE• dem Volk, war selbst schon Operettenstoff genu9, wie ne Engel keineswegs geschlechtslos ist, was ein drama• wurde daraus die Buffonummer "Ich bin bereit", die im WITSCH allein in der Spielzeit 1927/2B nachgespielt. Sigmund Romberg mit seiner in Amerika sehr erfolgrei• tisches Duett zur Foige hat: "Ein Weib! Ein Weib!" • driijen Akt dos Dueij burlesque "Tog/ich Irische, heiBe Seitdem gehort er zum eisernen Operettenrepertoire chen "Musical Romance" THE STUDENT PRINCE unter "Verzeih ... " - "Du wogst es! Mid?" - "lch wage es! Liebe" ersetzte. Sonias neues Solo lied "Das Leben ruff" und doch fallt seine eigentliche Rezeption in die dunkel• Beweis stellte. Bereits hier hafte cler Prinz eine wehge• Dir/!" - "Rock an und fort von hier/" - "Jag' mich nicht stammt hingegen aus dem ursprunglichen zweiten Fina• ste Epoche deutscher Geschichte, als nicht nur ein 501• schichtliche Mission zu erfullen, cler des Madel GUS fort .. Zu dejnen FuBen will ich liegen wie ein treuer le, Sonjas Solo in besagter Neufassung stammte hinge• dot am Wolgastrand stand. Richard Tauber, der erste dem Volk nicht leich~ertig im Wege stehen will. Ihr Ver• Hund." - "lch lurchte das groBe Geheimnis, das aile gen ursprunglich aus dem zweiten Finale; "Holder jener namenlosen Soldaten, war zu diesem Zeitpunkt zicht wird zum Schicksal verklart, dessen Pathos Wiens Frauen umgibt." Dem Manne konn geholfen werden • Traum", ihr inniger an Schubert erinnernder Entsagungs• langst nach London emigriert. Und Leh6r? Reiste seit Kritikerzor Alfred Polgar schon bei Zapolskas Vorloge und zwar mit einem ahbewahrten Operettenmittel: gesang aus dem dritten Akt entfiel schlieBlich zugunsten vier Jahren erstmals wieder nach Berlin und nahm am 1917 auf den Plan rief: "Des Modchens Herz bricht har• "Champagner ist ein Feuerwein und wer ihn trinkt, dem einer Duettfassung des umgetexteten Tauberlieds - stott 27. November 1936 015 Ehrengast an der 3. Jahresto• "Willst du?" hieB es jetzt "Kuss mich!". Dessen Stelle im bor, aber als Patriotin steht' 5 ihr dafur und einige heizt er ein!" Der im rezitativischen Espressivo aufgela• gung der Reichskulturkammer in der Philharmonie teil, ahnungsvolle Hinweise auf die heufigen russischen Ver• dene Schlagabtausch mundet analog dazu in einen zweiten Akt nahm das sinnwidrig zur Tenornummer wo er auch Hitler kennen lernte, der nach Albert Speers haltnisse zersfreuen ihre letzten schluchzenden Beden• Tango. gewendete Napolitano-Duett ein. Der letzte Anflug yon Zeugnis noch "rage danach beg/uckt uber dieses ken. Der Zorewifsch will onfangs nicht, dann aber will er Und so ist selbst fur Aljoscha bereits im zweiten Akt Frivolitat war verschwunden und mit ihm jeglicher dra• bedeutungsvoJ/e Zusommentreffen war. Fur ihn war er in doch, indes die Veteranenkapel/e ejnen jronischen Trau• das groBe Geheimnis geluftet: "Jetzt weiB ich, was das matische Kontrast im ohnehin statischen zweiten Akt, aI/em Ernst einer der groBten Komponisten der Musikge• ermorsch spielt. Dos Madchen wonkt ob, vo/kwarts, der Leben isf, ;efzt weiB ich, daB man Frauen kuBf. Seitdem selbst die soJistischen Saxophone der Urversion wurden schichte. Seine LUSTIGE WITWE rangierte lar Hitler Zorewitsch trift von lebhoftem onschwellendem Rhabar• ich dies Geheimnis weiB, wjrd mir baJd kalt, wird mir dezent ins Orchester der Neufassung integriert. gleichrangig neben den schonsten Opern." ber, Rhobarber emplangen aul den Bolkon." bald heiB." Entsprechend wird im zweiten Akt dieses Drei Tage spater besuchte Hitler gar eine Vorstel• Bereits in Zapolskas Ruhrstuck war die Weltge• Thema musikolisch variiert; er besteht auBer dem fre• "Einsam am Wolgastrandil lung des ZAREWITSCH, der om 25. November im Theater schichte auf psychologische Probleme geschrumpft, chen Buffoduett "Heute Abend komm ich zu Dir" und am Nollendorfplotz Premiere hatte, zusammen mit dem "Du weiBt, ich hobe den Czarewifsch zweimol refu• selbst wenn bei ihr der Zar noch leibhaftig als das dem Finale mit Balletteinlage samt obligatorischer Intri• protokolJierenden Goebbels: "Der Fuhrer ist ganz graB in Aktion. Er isf ein wohres Genie. Er versteht von aI/em Gespenst einer bedrohlichen politischen Realitat in den ge ausschlieBlich aus Nummern des Liebespaars: zwei sierf. Vor einigen Tagen kam Jenbach zum driften Mal dos WesentJiche. Dos ist so bewundernswert on ihm. dusteren Gemauern des Kremls umging. Denn eigentli• groBen Liebesduetten, einem Walzerlied der Sonja und mit dem Buch zu mir. Er kam in verzweifelter Stimmung. cher Ausl6ser der Handlung ist des Zarensohns schwer zwei Liedern des Zarewitsch. Diese Fulle an Musik mit Die Erben der Frau ZapoJsko erklarten, nicht mehr Abends gehen wir mit ihm in den ZAREWITSCH. [ehar zu ergrundende Abneigung gegen das weibliche einem Nichts an Handlung zu verbinden, war schon zuworten zu wollen! Sein Recht ous dem Stoff eine Ope• dirigiert. Ein richtiges Schmalz fur Auge und Ohr. Dos rette zu machen sei verwirkf - kurz sie warfen nur unter Geschlecht. Aufgewachsen unter Soldaten, erfreut er 1927 h6here Librettisten-Arithmetik und wurde daher Publikum ist begeistert. Dos ist ouch schon so. Wir

12 13 haben aile viel SpaB doran, und [ehar ist ganz gluck• somit ihre "negative Ewigkeit .. Was gestern verging, Unter den Linden auf sich aufmerksam. In den darauffol• Andreas Winkler lich. " kommf heute als Gespenst zuruck und in der Zukunft genden Jahren war sie u.a. als Zerlina (Don Giovanni), Dos eigentlich Erstaunliche an dieser Produktion gibt es sich a/s leichen der Ewigkeit. " Marzelline (Fide/iol und zuletzt an der Komischen Oper Der in Italien geborene osterreichische Tenor war aber war der Programmzettel, auf dem groG die Stefan Frey Berlin als Susanna (Die Hochzeif des Figaro) zu erle• zunochst Mitglied der Wiltener Songerknaben und stu• Nomen der judischen Librettisten Bela Jenbach und ben, auBerdem in zahlreichen Konzerten efwa mit den dierte Gesang in K61n und Innsbruck. Seit 2003 ist er Heinz Reichert zu lesen waren. Als sechs Jahre spater Alexandra Reinprecht Munchner Philharmonikern, dem Bach Collegium Stuij• Ensemblemitglied der Zurcher Oper, wo er als Wenzel die Wehrmacht am Wolgastrand stand, erhielt der gart oder dem Freiburger Barockorchester. Christina in Smetanas Verkaufter Bmuf debutierte und seitdem Komponist, kurz vor dem Fall Stolingrads, von "Ober• Beide Eltern von Alexandra Reinprecht waren san• Landshamer gastierte z.B. beim Herrenchiemsee-Festi• zahlreiche Partien sang: u.a. Valetto in Monteverdis leutnant Petzold und seinen Getreuen" noch folgende ger, die Sopranistin wuchs also in gewisser Weise von val und bei den Wiener Festwochen. Tourneen fuhrten L'incoronazione di Poppea, Monostatos und Ersten Prie• Kind auf in ihren Beruf hinein. Am Konservatorium in Feldpost: "Bei den K/angen des liedes ,Es steht ein So/• sie bereits bis nach Japan. 1m April 2009 war sie unter ster in Mozarts Zauberf/ote, Don Curzio in Le nozze di dot am Wo/gastrand', dos GUS der Membrane eines fur Triest erhielt die geburtige Wienerin ihre Ausbildung, der Leitung von Riccardo Chaitly in Bachs Mafthauspas• Figaro, Tanzmeister in Strauss'Ariadne auf Naxos und und bereits wahrend des Studiums konnte sie ihr Talent die Ostfront gespendeten Grammophones tont, erlau• sion zu horen. Pang in Puccinis Turandot. Mit seinem Stommhaus ben wir uns, den Wunsch auszusprechen, Sie, hochver• am dortigen Theater unter Beweis stellen. Es folgten gastierte er in London und Tokio, er absolvierte aber ehrter Meister, zu bitten, uns ein Sild von Ihnen mit Wid• Engagements in Sf. Gallen und Graz, ab 2003 war Matthias Klink ouch eigenstondige Gastauftritte bei den Festspielen in mung zu senden. Wir werden dem Bild eioen Ehrenplatz Alexandra Reinprecht Ensemblemitglied an der Staots• Schwetzingen und Feldkirch sowie beim SchleSWig-Hol• in unsrem Wa/go-Bunker e;nraumen." oper Stuijgort, ab 2005 an der Volksoper Wien. Heute Der aus Stuttgart stammende Tenor Matthias Klink stein Musik Festival. Ais Lied· und Konzertsonger trat er Die am 11. Februar 1943 abgeschickte Photogro• gehort sie der Wiener Staatsoper an, wo sie bereits studierte an der Musikhochschule seiner Heimatstadt in Dresden, Leipzig, Koln, Kopenhagen, London und phie durfte wahl kaum an der Walge angekommen 2003 als Adele in StrauB' Fledermaus debUtierte und und absolvierte einen Stipendiumsaufenthalt an der Jerusalem auf. In Triest, Kassel und Karlsruhe gastierte sein, doch haije das Wolgalied durch Stalingrad pl6tz• sich 2008 als Einspringerin fur Anna Netrebko mit der Indiana University in Bloomington IUSA), 1995/96 er vor aUem mit Buhnenpartien von Mozart an der lich eine yollig neue Bedeutung erhalten. DaB ausge• Titelpartie von Massenets Manon hochste Anerkennung gehorte er dem Opernstudio der Oper Koln an, wo er Bayerischen Staatsoper feierte er 2008 sein DebUt in erwarb. Zu ihren Partien zahlen auBerdem z.B. rechnet zwei Juden diese inoffizielle Hymne cler deut• nach einem Jahr Ensemblemitglied wurde. Seit 1998 ist Busonis Doktor Faust. schen Weltkriegskatastrophe geschrieben hoben, ist Mozarts Susanna und Pamina, die Gilda in Verdis Rigo• Matthias Klink freischaffend tatig. Er gastierte u.a. an grotesk genug; daf3 das Wolgalied tatsachlich zu einer letto, die Antonia in Offenbachs Les contes d'Hoffmann der Dresdner Semperoper, in Hamburg und Berlin solchen wurde, geh6rt zu den makaberen Wendungen und die Musetta in Puccinis La Boheme. Alexandra sowie in Anfwerpen, Paris und Madrid. An der Mailan• cler Geschichte. "Es stand ein Soldaf am Wolgastrand, Reinprecht hat mit Dirigenten wie Zubin Mehta, Ivor Bol• der Scala debUtierte er 2003 in Beethovens Fidelio hielt Wache fur sein Vater/and ... " Wenn es nach dem ton und Franz Welser-Most zusammengearbeitet. unter Riccardo Muti. Bei den Salzburger Festspielen trat Zweiten Weltkrieg in fast jedem Radiowunschkonzert er mehrfach auf; ebenso nahm er Verpflichtungen z. B. erklang, gait es den vermissten SoJdaten in russischer Christina Landshamer be; den Festspielen in Baden-Baden und Aix-en-Proven• Kriegsgefangenschaft, denen ein Operettentext zur ce wahr. 2008 war Matthias Klink als Tamino in konkreten Geschichte geworden war: "Wenn ein Die in Munchen geborene Sopranistin Christina Mozarts Zauberf/ofe erstmals an der Wiener Staats• Landshamer studierte an der Musikhochschule ihrer Mensch verlassen ist und ef klogt und ef frogt: Hast du oper zu horen. Mit derselben Rolle prosentierte er sich dort oben vergessen auf mich?" Seitdem hat DER ZARE• Heimatstadt und in Stuttgart. Sie war Stipendiatin des an der New Yorker »Met«. Konzertauftritte und Lieder• WITSCH seinen Platz im kollektiven deutschen Bewuf3tsein Deutschen Musikrats und PreistrCigerin u.a. beim BR• abende runden sein kunstlerisches Schaffen ab. gefunden. Die Operette, die sich der Historie hem• Musikzauber-Liedwettbewerb »La voce«. Auf der mungslos als Stofflieferant bedient haije, wurde schlief3• Opernbuhne machte sie 2005 in der Urauffuhrung von lich selbst von der Geschichte eingeholt und bestatigt Hans Zenders Chief Joseph an der Berliner Staatsoper

14 15 Munchner Rundfunkorchester nicht zuletzt durch seine Schollplatteneinspielung von Nylund und Simon Keenlyside, eine Offenbach-Plaije wurde er Professor an der Hamburger Musikhochschu• Ponchiellis La Gioconda mit Violeta Urmana und mit Vesselina Kasarova, Otto Nicolais "Die lustigen Ie. Zum Saisonbeginn 2009/10 erfolgte seine Berufung 1952 gegrundet, hat sich das Munchner Rund• Placido Domingo in den HauptroHen dokumentiert ist. Weiber von Windsor" sowie die Operetten "Schon ist als Generalmusikdirektor der Oper Leipzig. funkorchester im loufe seiner Ober 50-iahrigen Ge• Auch der Erfolg der Konzertreihe »Paradisi gloria« mit die Welt" und "Das land des lachelns" im Rahmen schichte zu einem Klangk6rper mit einem enorm breiten geistlicher Musik des 20. Jahrhunderts geht wesentlich eines langfristig angelegten leh6r-Zyklus. kunstlerischen Spektrum entwickelt und sich gerode auf ihn zuruck. Zu den in Ulf Schirmers Amtszeit initiierten Projekten Franz Lehar aufgrund seiner Vielseitigkeit in cler Munchner Ab 1. September 2006 ubernahm Ulf Schirmer offiziell gehoren auf3erdem der Internationale Gesangswettbe• Der Zarewitsch Orchesterlandschaft positioniert. Konzertante Opern• das Amt als neuer Kunstlerischer Leiter des Munchner werb "Vokal genial!", der seit 2007 aile zwei Jahre in auffuhrungen mit internationalen Gesangsstars im Rundfunkorchesters. Verbindung mit der Konzertgesellschaft Munchen statt• Synopsis Rahmen cler Sonntagskonzerte und die Reihe »Paradisi Dos Munchner Rundfunkorchester tritt erganzend zu findet, sowie die szenischen Opernauffuhrungen im g!oria« mit geistlicher Musik des 20. Jahrhunderts den Konzerten in Munchen regelmaf3ig bei Gast• Prinzregententheater im Rahmen der Koproduktion von Act I geh6ren ebenso zu seinen Aufgaben wie zielgruppen• konzerten in Erscheinung. In iungerer Zeit war es z.B. Munchner Rundfunkorchester und Bayerischer Theater• gerecht konzipierte Kinder- und Jugendkonzerte auf Schloss Herrenchiemsee, bei den Richard-Strauss• akademie August Everding. Auch die Kinder- und »A lot of gold decoration, but faded by time«: it is inklusive paclagogischem Begleitprogramm, unter• Tagen in Garmisch-Partenkirchen und beim Kissinger Jugendarbeit des Munchner Rundfunkorchesters wird thus that we read, quite fittingly so, in the instructions for haltsame Themenabende mit kulinarischem Auftakt Sommer zu horen. von Ulf Schirmer sehr gefordert: Wenn bayerische the stage set. »It is the twilight hour of an autumn after• oder ouch die AuffOhrung selten gespielter Opern• Mit seinen CD-Einspielungen ist das Munchner Schulorchester bei "Klasse Klassik" zusammen mit den noon; confusion reigns in the hall. A trapeze and other einokter und ousgefoUener symphonischer Werke. Doss Rundfunkorchester regelmaf3ig auf dem Tontragermarkt Profis musizieren, steht er personlich am Pult - ebenso gymnastic apparatuses hang from the ceiling, and next dos Munchner Rundfunkorchester in seinen Konzert• vertreten. Zu nennen waren hier vor aUem hochkaratige bei all jenen Veranstaltungen, in denen Musiktheater• to them there is an exercise bar.« The palace guard is programmen »om Puis der Zeit« ist, beweist es zudem Sangerportrats (z.B. mit Rolando Villaz6n) sowie Werke aus den Sonntagskonzerten in speziellen Fassun• heard through the open balcony door as well as a cho• mit der immer wieder bescheinigten Fahigkeit zur Operngesamtaufnahmen wie etwa der mit dem Echo• gen fur Kinder und Jugendliche prasentiert werden. Ulf rus of Circassians, who are known »to kiss as if pos• Grenzuberschreitung in Richtung U-Musik. So arbeitet Klassik-Preis 2005 ausgezeichnete Live-Mitschnitt von Schirmer hat seinen Vertrag mit dem Bayerischen Rund• sessed by the devil« [1] - in contrast to the inhabitant of es beispielsweise seit langerem mit dem Rossinis II barbiere di Siviglia mit Edita Gruberova. funk bereits bis 2012 verlangert. the room, Aljoscha, the Czar's son. »He trains instead Vokolokroboten Bobby McFerrin zusommen und spielte Ulf Schirmer wurde in Eschenhausen bei Bremen of kissing,« as his uncle, the Grand Duke, sadly states zusommen mit Klozz Brothers & Cuba Percussion eine geboren und studierte am Konservatorium in Bremen [2]. As the heir to the throne, he should marry soon, but CD unter dem Motto »Classic Meets Cuba -Symphonic Ulf Schirmer sowie an der Musikhochschule in Hamburg bei Gyorgy his disinclination toward the female sex goes so far that Salsa« ein. Ligeti, Christoph von Dohnanyi und Horst Stein. Wichti• even his manservant Iwan can give his wife Mascha a Die Riege der Chefdirigenten des Munchner Seit September 2006 ist UlfSchirmer Kunstlerischer ge Erfahrungen sammelte er am Mannheimer National• swing only in secret - for if she shows a leg, »no man« Rundfunkorchesters fuhrt Werner Schmidt-Boelcke Leiter des Munchner Rundfunkorchesters, mit dem er ein theater sowie als Assistent von Lorin Maazel und Haus• can »resist her'" [3J. Whether this too would apply to (1952-1967) an; ihm folgten Kurt Eichhorn 11967• weites Repertoirefeld abgesteckt hat. Die Bandbreite dirigent an der Wiener Staatsaper. Von 1988 bis 1991 the Zarewitsch, is something that the Minister President 19751. Heinz Wallberg 11975- 19811. lamberto reicht dabei von Operette, Oper, Melodram und Film• wirkte er als Generalmusikdirektor in Wiesbaden und would like to test, not least for dynastic reasons, not with Gardelli 11982-19851. Giuseppe Patane (1988• musik bis hin zur geistlichen Musik des 20./21. Jahrhun• Kunstlerischer Direktor fur die Symphoniekonzerte am Mascha but with Sonja, a Circassian dancer who, as 1989) und Roberto Abbado (1992-19981. Von 1998 derts in der Reihe "Paradisi gloria", die regelmaf3ig Hessischen Staatstheater, in den folgenden Jahren war such, must know what to do. Disguised as a boy, she is bis 2004 war der im Februar 2005 vollig unerwartet auch Urauffuhrungen von Auftragswerken umfasst. er an der Wiener Staatsoper neben seinen Dirigaten smuggled into the pale chamber with the commission to verstorbene Marcello Viotti Chefdirigent des Or• Gemeinsam mit dem Munchner Rundfunkorchester hat auch beratend als Konsulent tatig. Von 1995 bis 1998 seduce Aljoscha. She has agreed to do so only reluc• chesters. Seine besondere Leidenschaft gait dem Ulf Schirmer bereits zahlreiche CDs vorgelegt, darunter hatte Ulf Schirmer beim Danischen Rundfunksymphonie• tantly because she knows, »A man will come who'JI franzosischen und italienischen Opernrepertoire, was etwa Sangerportrats mit Adrianne Pieczonka, Camilla orchester die Position des Chefdirigenten inne. 2000 desire me.« But will it be precisely the heir to the throne?

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»11 I draw the grand lot, will luck appear to me? Willi, Boston waltz »1 have you alone « they swear their mutu• it, and if I had not done it, I would have been driven Der Zarewitsch as a plaything, do nothing but bewail this hour?" [4J al love to one another, want »to hold« each other »for• away!« Reconciliation and the »Curtain slowly falls« or »The Negative Eternity of the Operetta« Sonja just manages to slip away before the Zarewitsch ever,« and be »the whole world« for one another [8]. (13]. enters the room, pours out»O cup of tea for himself from This again summons to action the Minister President and Why do lehar songs live longer? the steaming samovar,{{ »sinks into reverie,« and the Grand Duke, who announce to the prince the Because they come from the second spring. laments his »Iong, anxious loneliness.« As if he stood as upcoming arrival of his bride-to-be Princess Miliza. For Act III Richard Touber a >>soldier an the banks of the Volga,,, he begs for heav• him of course »spring, alas,« has »only one May,« Why does every spring, alas, have only one May? enly assistance - since his »heart too« yearns for love« which he would rather spend with Sonja [9J. Mascha »Set in Naples, in the background, the sea. The Franz Lehar [5]. And so the Circassian boy brought to him by his meanwhile catches her Iwan with Olga, Sonja's col• stage shows a magnificent park with palms, laurels, and Minister President seems to be just the right person for league. On the spur of the moment she gives him a blossoming orange and lemon trees« [13 1/2J. Tauber in Uniform him. But, alas, »the little devil is a girl!« This does not »farewell kick« and the following confession to take with Aljoscha and Sonja have secretly fled here in order to remain hidden even to the Zarewitsch. He raises his arm him: »What once pleased me about you was your bal• escape his impending marriage to Princess Miliza. In »Do you really believe, Franz, that there is a single »for a blow,» she »pushes him back with noble bear• alaika playing; I didn't discover much else about you« )}lounge furniture of the most elegant style for sitting and human being who would accept me as an inhibited ing,« he »yields spellbound by her glance,,, and she - whereupon he fervently and »not without reason« Iying« they indulge in observations about the sea's misogynist?« It is with these words that Hubert Marisch· »throws herself at his feet« and asks him to allow her to begs her to give him one more chance, for »This evening »caressing waves« -leading in unison to the question, ka, the legendary bon vivant of the Vienna operetta, is stay. He admits to her his fear of women in general, of I'll come to you at a weak hour!" [lOJ. If Sonja was just »Why does every spring, alas, have only one May? said to have turned down - thanks, but no thanks - the that »strange being who brings about one's ruin.« What now saying that she was »a happy human being,« to Why then does love go by so soon?" [14) As if they title role in lehar's Der Zarewitsch (The Czarevich) in to do then? She suggests to him simply to play along whom »Iife calls" in three-four time [11 L then the Grand might suspect the answer, they want once again to use 1926. It was indeed the case that this particular czar's with the Minister President's intrigue: »Of course only Duke suggests to her to end her relationship with the time remaining to them: »Kiss me! Kiss me!« [15], son already then in no way at all met the most elemen• for appearances, and you oct as if you could not be Aljascha by confessing to having led a wild former life. while Iwan promises »Daily fresh, hot love« to his tary prerequisites to qualify him as an operetta hero. He without me!« Aljoscha agrees and orders champagne, Otherwise she will have to leave the court. »She lapses Mascha, who is being wooed by the hat-blooded had never fondly »kissed the ladies« or ever kissed them and from its »pearling foam« ther'e rises, »intoxicatingly, into reverie,« out of which she offers Aljoscha a stormy Neapolitan Bordola [16J. But disaster is approaching in at all, not to mention other little sins that one might com• a blissful dream.« Before »strange wishes fill the heart's greeting. She pleads, »1 can only be your comrade,« the person of the Grand Duke. He appeals to Sonja's mit with them, together with the attendant pastimes of realm,« however, the Zarewitsch prefers to send his new but his »strong arm embraces a woman! A woman! A patriotism and asks her no longer to detain the Zare• drinking and dancing, and not without reason were lady friend home and sits down »in contemplation« on blissful woman!« [12] - After spirited Circassian dances witsch from his duties. When the Zarewitsch does not regarded as the proper business of the operetta. Hubert his iron cot to the tune of the Volga Song. concluding with the determination »He who does not want to hear anything of this and would rather Marischka, who was also the director of the Theater an die for a kiss is no, real devil of a Russian fellow. Hey! renounce the throne, she persuades him, as a »child of der Wien, thus could not be blamed for preferring to Act II Hey!« the Grand Duke appears and commands the the people,« to follow his colling and »to renounce« view »Iife through the champagne glass« in another Zarewitsch to receive his bride-to-be, who has just their »happiness« together. The news of the Czar's Russian role, that of the all the more daredevil Mister X, »A hall in the crown prince's palace. [... ] On the ele• arrived. When he steadfastly refuses, his uncle reveals death then arrives: The Czar is dead, »Iong live the in Emmerich Kalman's Die Zirkusprinzessin. vated estrade, a balalaika ensemble,« to the music of to him that Sonja has »passed through many hands.« Czar!« Alioscha »stares blankly and motionlessly,« then For his part, Franz lehar had long since faced the which the Zarewitsch intones a drinking song (7]. »The The Zarewitsch is beside himself, »drags Sonia over the hurries »to Sonja, bends his knee before her, and kisses consequences. Der Zarewitsch was the very first lehar mood is one of an advanced state of mirth owing to whole stage, and forces her down to her knees.« She her hands,« and follows, »Iost in a dream,« the call operetta to celebrate its premiere in Berlin, and the title wine, song, and dance.« The some applies to the rela• confirms, »softly breathing,« the Grand Duke's accusa• »Czar, Czar, sacrifice yourself, sacrifice yourself.« role was sung not by Hubert Marischka but by Richard tionship between Sonja and Aljoscha: a game for tion, then crawls to the indignant crown prince »on her Sonja stays back alone; »she trembles« and »slowly Tauber. After all, it was Tauber who had caused the appearances has long become a serious affair. In the knees« and confesses: })I was threatened: and so I said bows down her head" [17J. composer to fall for the figure of this »inhibited misogy-

18 19 nist« in the first place. The somewhat confused history of first great climax. The opera singer, who, as lehar for• lehar played two compositions from which to select for Iy newsreel he tenderly ran his hand through the reluc• the operetta's composition hod begun, however, with mulated it, had »earlier occasionally played the the main song for Zarewitsch. I immediately chose the tant partner's cropped hair - was just as typical as was lehar's later wife Sophie Meth, who had seen the operetta singer with great vocal talent on the stage had melody sung today to the song 'Wi list Du, willst Du.' [ ... J their close cooperation stamped by a rare agreement in dramo of the same name by Gobryela Zapolska at the become the singer of the German operetta.« I felt that it could become the hit. lehar, who saw my taste and mutual admiration. The premiere of Der Zare• Deutsches Volkstheater, where it hod been a Viennese And so it thenceforth would remain. Tauber had enthusiasm, said: 'So that you do not again in a few witsch became a true triumph for this two-man team and theater success in 1917, on the eve of the October Rev• found the composer who wrote him music tailored for days declare that you do not like it after all, you will laid the foundation for their further successes. »As suc• olution and in the midst of World War I. It was promi• his graced vocal cords, and lehar had found the inter• confirm the acceptance of the song here in my sketch• cessful as Tauber was on opera singer, he had there, as nently cost with the Burgtheater actor Raoul AsIan, and preter whom he always must have imagined as his book.' I went along with his jesting words a'ld wrote also in other operettas, hardly ever the enormous suc• Alfred Polgar had prophetically reviewed it: »In the spir• ideal. Tauber was the first performer from whom lehar under the sketch: 'Authorized!'« cesses as a singer that he did in lehar's late works. itual realms of the play there is in some passages a res• accepted musical changes, ideas for the musical It was precisely this Tauber song, however, that was lehar had to find Touber - and this lehar; otherwise he onance, as if there were something more under them. design, and even ideas for whole works: »The ideas of not able to enjoy on enduring success and later was would not have become the Richard Tauber.« But nowhere does a path lead into the buried depths. this artist influence the choice of my libretti, the melodic reworked by lehar into the duet »KGf3 mich, kGf3 mich.« Tauber appeared as the Zarewitsch over two hun• Many a strong scene has such a strong profile that it line, and the tone color of the orchestra.« At the Berlin premiere on 21 February 1927, it of course dred times in 1927 alone - half of them in Berlin, the might hold strong material, and yet in them there is The great extent to which Richard Tauber, who him• was »a blockbuster of a success! I had to repeat the others on a major German tour, while also fulfilling his again only a vacuum. The whole play in general makes self composed, was involved in the composition of song four times. I had equipped myself only for two rep• obligations at the Berlin State Opera and the Vienna it seem as if one hod stolen the person belonging to on lehar's operettas was revealed by him in connection etitions with different conclusions. I thus had to impro• State Opera. Even prior to the premiere the most impor• article of clothing.« with Der Zarewitsch: »This work, which bears the stamp vise and before the fourth repetition sang in the melody tant numbers from Der Zarewitsch hod been recorded, In contrast to lehar, who hod rejected the libretto at of my individual character as an artist even more than of 'Willst Du' down over to lehar, who was sitting at the and with them the radio had already reached a total of the beginning of the 1920s, whereupon it is supposed Paganini, since almost every measure first passed my podium: »Franzl, Franzl, do we want to sing again!' He some two million subscribers. It was thus that Tauber to have found its way first to Pietro Mascagni and then 'censorship,' was almost finished when I came to Vien• nodded and his dear, hearty face radiated into vain even during his lifetime became an omnipresent legend to Eduard KGnneke, Richard Tauber was immediately na in the autumn of 1926. lehar already had a 'Tauber delight.« all of his own, a singer who was available everyday to enchanted by the empty garment of the play when song,' as he put it, in mind. It was supposed to become everybody in recorded form. His physical presence on lehar's librettists Heinz Reichert and Bela Jenbach sug• a waltz. He played the melody for me, and I was gen• »At the Schmaltz Tenor's Feet« the stage was of course a holiday: »This 'man with the gested it to him. The misogynous hereditary prince uinely enthused; only the last six measures were too arti• monocle' who hod become a myth is not only a prince become one of Tauber's favorite roles; it was with ficial and harmonically too complicated to be able to »Tauber looks at 'Moster lehar' and his 'Franz,' as but a demigod, a god of song and in his prize song he supreme delight that he wore all different sorts of Russ• become popular. [...] I thereupon made the suggestion he calls him by turns, with an enamored smile. 'When I can play the role of Tauber no fewer than four or five ian gala uniforms and for his stage coronation as Czar to drop the whole number« - it was then inserted in the compose,' lehar says in his loveable dialect, 'then I times.« These da capos stood at the center of a ritual even a genuine Emperor William helmet together with a second finale to the text »lch bin verliebt« - »and to have Richard in my ear. In my country house in Ischl, celebrated by the singer with his public at every per• gold eagle! He valued smart costumes throughout his write a song like the one in Paganini, namely, a song in there he has always come and has sung my new things formance - first in that he created an element of improv• career and even shortly prior to his death absolutely rondo form, that is, the main melody at the beginning immediately, right out the window.' 'Always immediate• isation, of the seemingly authentic with the already men• refused to consider the ideo of selling them: »What! All and end, a completely new melody as the middle part« ly warm from the machine,' Tauber adds.« This scene tioned concluding variants, each one of them different; the uniforms, helmets, attilas, shakos, sabers, cloaks, - a form that from then on every Tauber song would from a newspaper interview reflects with incomparable and, second, in that he addressed his song directly to and boots2 Can it be that people don't know that I have. lehar thought over the matter and appeared one j charm the intimate friendship between the two artists. the audience. This intimate relation of the singer to his might need them tomorrow?« night at Tauber's: »1 was just about to go to bed, since The teasing mirth with which Tauber, who constantly public intensified to a true »Tauber fever delirium« that It was with Der Zorewitsch that the collaboration I had to appear in Turandot on the next day, but the wore a monocle, was constantly able to lure his master nobody seems to have been able to resist - not even between the opera composer and the tenor reached its matter seemed to me to be so important, and so Master out of his reserve - for example, when during a week- Karl Kraus, who by his own admission had left a pres-

20 21 entation of Die /ustige Witwe in 1906 with the firm the old opera conflict between individual happiness operetta, it too can be a work of art.« witsch Aljoscha has never yet »kissed the ladies,« and and the raison d'etat is carried out even if with the resolve never again to set foot in an operetta theater. In order to legitimate this artistic ambition, the old fri• the barmaid Kathie, like Sonia a carefree girl of the When the Zarewitsch enjoyed a series of 221 perform• means of the operetta - not in the song numbers but in volity of the genre yielded to a new histarical pomp. As people, was itself already operetta material enough, as ances in the Johann StrauB Theater in Vienna in 1928, dialogue. Correspondingly, the opponent of the title fig• if the noblest task in world history had now become the Sigmund Romberg with his The Student Prince, a musi• Kraus gave in precisely during a two-week guest per• ure, namely his father, in contrast to Der Zarewitsch's supplying of the operetta with material, lehar was driv• cal romance very popular in America, had demonstrat• formance period by Richard Tauber and thus become source, does not appear at all in person but only in the en through and through by his cultural mission of emo• ed. Already here the prince has to fulfill a mission of sig• the involuntary witness of the following occurrence: »An form of representatives such as the Grand Duke or the tionalizing history. The fictional world of his late nificance in world history, which the girl from the people unoccupied lady in the proscenium loge threw flowers Minister President, which, significantly, are speaking operettas no longer allows Lolo, Dodo, and Frou-Frou does not foolishly want to obstruct. Her renunciation is before the feet of the schmaltz tenor on the fifth repeti• roles. The chorus, as the representative of the people, to make one forget the everyday. Instead of enhancing glorified to fate with a pathos that Vienna's critical czar tion of 'Willst du,' whereupon he turned to her, directly also continues to playa secondary role dramaturgical• the present, as in earlier times, the operetta deliberate• Alfred Polar had summoned up already in Zapolska's above her, and sang 'Willst du' a sixth time for her. I ly, either as a mere acoustic background at the begin• ly glorified the post, often enough its own past - for, as source in 1917: »The girl's heart audibly breaks, but as have seen it. Something more puke-inspiring has never ning of Act I or as a decorative element at court in Act Adorno states, »the negative eternity of the operetta: a patriot she is made for such a fate, and a few prophet• occurred in a theater space: the public waved with II. It is not until the end of Act III that it represents that that is always the negative eternity of yesterday.« ic references to today's Russian circumstances allay her handkerchiefs.« public for whose wellbeing the Zarewitsch presumably final sobbing hesitation. The Zarewitsch does not wont renounces his happiness. But even this public common• Russion Old Heidelberg to, but then he does want to, while the veterans' band Borderlonds of the Operetta weal remains a claim that exhausts itself musically in a plays its ironic funeral march. The girl tremblingly exits, twelve-measure vocal fanfare. Almost three-fourths of »Feeling of course does not at present have all that toward the people; the Zarewitsch steps out onto the »Between the serious production and the middle• the musical numbers exclusively involve the private fate high a rating, and only too often one hears that it is all balcony, welcomed by the spiritedly swelling, class consumption the vacuum openly exhibits itself of the unhappy loving couple. Despite their lyrical dis• 'false sentimentality.' [...] But might it not be that people rhubarb.« everywhere,« Theodor W. Adorno once complained. tance from the outer world, which is felt to be an inimi• who have lost the feeling for genuine feeling mistake Already in Zopolsko's tearierker world history had Filling this vacuum had been Lehar's aim from the very cal sphere and prosaic Irepresented by speaking roles), every expression of feeling for false sentimentality?« It shriveled to psychological problems, even if in her work beginning. With astonishing persi;tence he had held to it is just as lyrically that their song blossoms from this dis• was thus that Franz lehar lamented at the time of Der the Czar, as a ghost of a menacing political reality, con• this goal until the time was ripe, that is, until the middle• tance. It is the melos of the futile happiness for which the Zarewitsch - and at least the charge that he hod with tinued to haunt the gloomy halls of the Kremlin - for the class public became unsetlled enough by the radical characters yearn from the very beginning. It was not this work introduced tears into the operetta is correct actual cause of the action is his son's difficult-to-under• innovations of the contemporary opera. »1 perhaps without reason that this melancholy late blossom of only in part. The sentimental operetta without a happy stand disinclination toward the female sex. Raised came too early with my - if you will - idee fixe to cantabile melody found its last master in Franz Lehar at ending had celebrated its sad origin already in 1916 at among soldiers, he takes more pleasure in exercising expand the borderlands of the operetla. I hod to pay a time when it had long disappeared from the opera. the expense of Schubert in the extremely lucrative boys than in dancing girls. A Ludwig II of the operetlo? for this in that for some years I receded info the back• And so Tauber's shift to the operetta was symptomatic Oreimader/haus. And already in 1907 Georg Jarnos Or instead its Parsifal? The further course of the action ground, and my too 'difficult' operettas were not per• of the situation of the music theater during the 1920s. Forster-Christl had no less tearjearkingly renounced a leaves this in the dark. From the beginning a pure fool formed. The public perhaps does not immediately go The operetta lured renowned opera singers, apart from crowned head. The unequaled model of such a subiect of eroticism, misanthropic, withdrawn into a hermetic along when one fries something new [... J. If they do not its irresistible engagement fees, above all on account of must nevertheless have been the tearjerker par excel• inner world, »he sits inside the golden cage« and asks come today, then they will come tomorrow!« its undisputed possibilities for vocal development. In lence of the twentieth century: Altheidelberg by Wil• in his prayer, mode famous as the »Volga Song,« for A public that no longer went along with the new in Lehar's case anyway, as Tauber assured, »consummate helm Mayer-Forster, premiered in 1901 and the most• heavenly assistance: }>Youhave in heaven many angels the opera found the new in the operetta precisely to its song parts, and they differ only very little from the seri• performed German drama of all during the subsequent with you; do send one of them to me too.« liking even when and if it was the old and familiar from ous art of the opera. It is not true that an operetta has decades. The story of the mesalliance of a lonesome When his wish is fulfilled as if in a fairy tale in the the opera. It is not without reason that in Der Zarewitsch to be kitsch. When a genuine artist composes an prince by the name of Karl-Heinz, who like the Zare- first finale, the Zorewitsch observes that the angel for 22 23 whom he prayed is in no way asexual - which leads to burlesque duet »Taglich frische, heiBe Liebe« in Act III. been one of the iron standards of the operetta reper• Front, we take the liberty of expressing the wish that a dramatic duet: »A woman! A woman!« - »Pardon »Das Leben ruft,« Sonja's solo in the same new version, toire, and yet its actual reception came during the dark• you, greatly admired master, send us a photograph of [...].« - »You dare it! With me!?« - »I dare it! With however, was originally from the second finale; »Hold• est epoch of German history, when not only one soldier yourself with a dedication. We will assign a place of youJ!« - »On with your jacket, and out of here!« • er Traum,« her intimate song of renunciation reminiscent was standing on the banks of the Volga. Richard honor to the photograph in our Volga bunker.« »Don't chose me away [...]. At your feet I'll lie like a of Schubert, was omined in Act III in 1937 to make Tauber, the first of those nameless soldiers, had long The photograph sent off on 11 February 1943 can loyal dog.« - »1 fear the great mystery surrounding all room for a duet version of the revised text of the Tauber been living in exile in London at the time. And lehar? scarcely have reached its destination on the Volga, but women.« The man can be helped - to be specific, with song - instead of »Willst du?« (Do you want) it is now He traveled to Berlin again for the first time in four years Stalingrad had suddenly lent an entirely new meaning a time-honored operetta remedy: »Champagne is a called »Kuss mich!« (Kiss me). Its place in Act II was and on 27 November 1936 as a guest of honor attend• to the Volga Song. The fact that it was precisely two fiery wine, and he who drinks it is heated up by it!« The taken by the Napolitana duet running contrary to the ed the Third Meeting of the Reichskulturkammer in Phil· Jews who had written this unofficial anthem of the Ger• war of words charged in the recitative espressivo pro• sense of the tenor number. The last touch of frivolity thus harmonic Hall. It was here that he also met Hitler, who man World War catastrophe is grotesque enough; that ceeds analogously into a tango. had vanished; Act II, which is static anyway, was even according to Albert Speer's testimony, continued for the Volga Song would in fact become such an anthem more devoid of contrast in the new version; even the And so the great mystery is revealed already in Act »days thereafter to be delighted by this significant numbers among the macabre reversals of history. »A II and even to Aljoscha: »Now I know what life is; now solo saxophones of the original version were discreetly encounter. For him he was in all seriousness one of the soldier stood on the banks of the Volga, kept watch for I know that a man kisses women. Ever since I've known tamed to mere tone color. greatest composers of music history. His Lustige Witwe his fatherland [...].« When it was heard after World this mystery, now I'm cold, now I'm hot.« This theme is enjoyed for Hitler a rank equal to the most beautiful War II during practically every radio request concert, it varied correspondingly and musically in Act II; apart »Alone on the Bonks of the Volgo« operas.« was understood to allude to the missing soldiers in Russ• from the bold buffo duet »Heute Abend komm ich zu Three days lafer Hitler even attended a perform• ian prisoner-of-war camps, for whom an operetta text »You know that I twice refused Der Zarewitsch. A Dir« and the finale with a ballet insert with the obligato• ance of Der Zarewitsch, which celebrated its premiere had become concrete history: »If a man is forsaken and ry intrigue, it consists exclusively of numbers sung by the few days ago Jenbach came to me for the third time at the Theater am Nollendorfplotz on 25 November, he laments and asks: Have you there above forgotten loving couple: two major love duets, Sonja's waltz with the libretto. He came in a despondent mood. The together with Goebbels, who wrote the protocol: »The me?« Ever since then Der Zarewitsch has had its place song, and two songs by the Zarewitsch. The combina• heirs of Frau Zapolska declared that they no longer Fuhrer is very great in action. He is a true genius. He in the collective German consciousness. The operetta, tion of this rich something of music with this nothing of wished to stand by! His right to create an operetta from understands the essence of everything. This is what is so which had uninhibitedly availed itself of history as a action required already in 1927 a higher form of libret• the material was revoked; in short, they would wait remarkable about him. In the evening we went with him supplier of material, in the end itself was overtaken by to Der Zarewitsch. Lehar conducts. A real schmaltz for tist arithmetic and therefore was calculated through under only one condition - if I would set the work! I then history and thus confirms its »negative eternity [... J. once again ten years later on the occasion of the new again took the book into my hands, and - don't fall eye and ear. The public is enthused. That is also fine so. What passed away yesterday comes back today as a edition of the work promoted by Lehar. over - a miracle occurred. The ideas overpowered me, We all had a lot of fun with it, and Lehar is very hoppy.« ghost, and in the future it presents itself as a sign of eter• As already mentioned, in the Berlin original version I was gripped by love, and I believe - it will be a What was actually astonishing about this produc• nity.« the so-called Tauber song was of central importance Lustige Witwe.« tion, however, was the printed program on which the Stelan Frey and therefore tailored more to the singer than to the Although Leha,'s bold prophecy, as is well known, names of the Jewish librettists Bela Jenbach and Heinz Translated by Susan Marie Praeder role, since the earlier misogynist asked very ingenuous• could not get the skeptical Hubert Marischka to change Reichert could be read in large letters. When six years ly in the same work, »Do you want, do you want, come his mind, it initially seemed to fulfill itself to the astonish• later the German army stood on the banks of the Volga, and make me happy! Do you want, do you want, don't ment of all; the resonance of Der Zarewitsch was the composer received the following army letter from ask if it's proper!« For her part, Sonja sang her Wenger• immense above all in German-speaking Europe and in »lieutenant Petzold and his Faithful Men« just prior to ka song, in keeping with her role, as a jaunty dance the territories of the former Austro-Hungorian Empire. the fall of Stolingrad: »To the strains of the song 'Es steht number with female dancers. In the revised version of About a hundred theaters performed Der Zarewitsch ein Soldat am Wolgastrand,' which sound from the 1937 this became »lch bin bereit,« which replaced the during the 1927/28 season alone. Since then it has membrane of a gramophone donated for the Eastern

24 25 Alexandra Reinprecht concerts with ensembles such as the Munich Philhar• Andreas Winkler Franz Lehar monic, Bach Collegium of Stuttgart, and Freiburg Le Tsarevitch Both of Alexandra Reinprecht's parents were Baroque Orchestra. Christina landshamer has guested The Italian-born Austrian tenor Andreas Winkler singers, which means that the soprano may be said to at festivals such as the Herrenchiemsee Festival and was initially a member of the Vienna Choirboys and L' action have grown into her profession from her childhood on. Vienna Festival Weeks. Tours have already taken her as then studied voice in Cologne and Innsbruck. Since Actel Born in Vienna, she received her education at the Tri• for as Japan. In April 2009 she was heard in Bach's St. 2003 he has been on ensemble member at the Zurich este Conservatory and demonstrated her talent at the Matthew Passion under the conductor Riccardo Chailly. Opera, where he debuted as Vasek in Smetana's The «Beaucoup de dorures, mais temies par Ie temps» : theater there during her studies. Engagements followed Bartered Bride and since then has sung numerous roles, I'indication de mise en scene depeint parfaitement la in St. Gallen and Graz, and Alexandra Reinprecht Matthias Klink including Valletto in Monteverdi's L'incoronaz;one di decoration. «C'est I'heure du crepuscule, par un apres• joined the ensembles at the Stuttgart State Opera in Poppea, Monostatos and the First Priest in Mozart's The midi d' automne. le desordre regne dans la salle. Du 2003 and at the Volksoper in Vienna in 2005. Today The tenor Manhias Klink studied at the College of Magic Flute, Don Curzio in The Marriage of Figaro, the plafond pendent un trapeze et d'autres engins de gym• she is a member of the Vienna State Opera, where she Music in his native Stuttgart and received a scholarship Dance Master in Strauss's Ariadne auf Naxos, and nastique, il y a aussi une barre». Par la porte du balcon, debuted already in 2003 as Adele in Stroul3's Die Fle• for study at the Indiana University in Bloomington, Indi• Pang in Puccini's Turondot. He has guested with his ouverte, on entend la garde du palais et un chc:eur de dermaus and won the highest recognition as a stand-in ana. During 1995-96 he was member of the Opera home house in london and Tokyo and has also guested Tcherkesses qui, c'est bien connu, «embrassent comme far Anno Netrebko in 2002 in the title role in Studio at the Cologne Opera, where he became an independently at the festivals in Schwetzingen and Feld• des possedes» [1], au contraire de I'occupant de cette Massenet's Manon. Her roles include Mozart's Susan• ensemble member after only one year. Since 1998 he kirch and at the Schleswig-Holstein Music Festival. As a piece, Aliocha, Ie fils du tsar. «II fait de la gymnastique na and Pomina, Gilda in Verdi's Riga/efto, Antonia in has been a freelance artist. He has guested at venues song and concert singer he has appeared in Dresden, au lieu d' embrasser», comme Ie constate avec desola• Offenbach's Les contes d'Hoffmann, and Musetta in such as the Semperoper in Dresden, in Hamburg and Leipzig, Cologne, Copenhagen, London, and tion son oncle Ie grand-due. [2] En tant qu'heritier du Puccini's La Boheme. She has performed with conduc• Berlin, and in Antwerp, Paris, and Madrid. He debuted Jerusalem. In Trieste, Kassel, and Karlsruhe he has trone, il devrait pourtant se marier sous peu mais son tors such as Zubin Mehta, Ivor Bolton, and Franz at the Milan Scala in Beethoven's Fidelio under Riccar• guested above all in stage roles by Mozart, and in aversion pour la gent feminine va si loin que meme son Welser-Most. do Muti in 2003. He has appeared at the Salzburg Fes• 2008 he mode his debut at the Bavarian State Opera valet de chambre Ivan ne peut «pousser sur la balan• tival on a number of occasions and accepted invitations in Busoni's Doktor Faust. <;oire» son epouse Macha qu'en secret. Car, si elle Christina Landshamer to festivals such as those in Baden-Baden and Aix-en• montre so jambe, «aucun homme ne peut lui resister !» Provence. In 2008 he made his first appearance at the [3]. le Premier ministre voudrait savoir - principalement The soprano Christina landshamer studied at the Vienna State Opera in the role of Tamino in Mozart's pour des raisons dynastiques - si Ie tsarevitch reagirait College of Music in her native Munich and in Stuttgart. The Magic Flute. In September he will present himself in ainsi, non pas face a Macha mais a Sonia, une dan• She was the recipient of a scholarship from the German the same role at the New York Metropolitan Opera. seuse qui, parce que d'origine tcherkesse, est supposee Music Council and a prizewinner at competitions such Concert appearances and song recitals round out his experimentee en la matiere. Elle est introduite subrepti• as the BR-Musikzauber Song Competition »la voce.« artistic work. cement dans la chambre aux dorures ternies, deguisee On the opera stage she gained notice in 2005 in the en gar<;on, avec comme mission de seduire Aliocha. premiere of Hans Zender's Chief Joseph at the Berlin Elle n'a accepte qu'a contrecc:eur parce qu'elle sait State Opera Unter den linden. She was heard in roles bien que «quelqu'un viendra, qui me desirera, mais such as Zerlina (Don Giovannij and Marzelline (Fidelio) sera-ce justement Ie prince heritier ? Est-ce que je tire Ie during the following years and most recently has per• gros lot, Ie bonheur va-t-il m' apparaitre ? Vais-je simple• formed as Susanna (The Marriage of Figaro) al the ment, com me un iouet, pleurer cette heure ?». [4] Sonja Berlin Comic Opera, while also presenting numerous a juste Ie temps de disparaitre lorsque Ie tsarevitch entre 26 27 dans 10 piece, «se verse une tasse de the du samovar une nouvelle entree en lice du premier ministre et du Acte III Le Tsarevitch ou «I' eternite negative de fumant», «se plonge dans so reverie» et deplore «so lon• grand-duc qui annoncent I'arrivee imminente de la prin• I' operette» gue solitude craintive», Comme s'il etait un soldat «sur cesse Melissa, 10 fiancee du prince. Mais pour celui-ci, «5e passe a Naples. La mer a j'arriere-plan. La Ie rivage de 10 Volga», il demande I'aide du ciel car «Ie printemps n'a qu'un seut mois de mai», qu'il prefere scene represente un magnifique parc, avec palmiers, Pourquo; les melodies de Leh6r «son cc:eur se languit aussi de I'amour» [5]. Et donc Ie passer avec Sonia [9]. Macha, de son cote, surprend lauriers, citronniers et orangers en fleurs [13 1/2]». sont-elles eternel/es? gar~on tcherkesse que lui envoie son premier ministre son Ivan en compagnie d'Olga, 10 collegue de Sonia. C'est ici qu'Aliocha et Sonia ont fui en secret pour Parce qu'elles viennent d'un second printemps. tombe a point. Helas, «ce foutu gamin est une fille !». Elle prend tres vite so decision et, comme «coup de pied echapper a 10 menace du mariage avec Melissa. Richard Tauber Meme Ie tsarevitch s'en aper~oit. Illeve Ie bras «pour d'adieu» lui revele: «Ce qui m'a plu autrefois chez toi, {(Dans des sieges et chaises longues du plus beau c' est to fa~on de iouer de 10 balala'ika, sinon, ie n' ai frapper», elle «Ie retient d'un geste plein de dignite», iI style», ils echangent des considerations sur les «vogues Pourquoi chaque pr;ntemps n'e-t-il pas decouvert grand-chose en toi» - sur quoi il lui «cede, envoOte par son regard», elle «se iette a ses caressantes» de 10 mer, ce qui les amene a se poser la qu'un mois de mei ? demande avec ferveur et «non sans raison» de refaire pieds» et lui demande de pouvoir rester. Jllui avoue so question «Pourquoi chaque printemps n'a-t-il qu'un Franz Leh6r crainte viscera Ie de 10 femme, «cet etre etrange qui un essai avec lui car «Ce soir, je viens vers toi dans un seul mois de mai ? Pourquoi I'amour passe-t-il si vite ?» moment de faiblesse !» [10]. 5i Sonia se croit encore vous detruit». «Que faire alors ?». Elle lui propose de [14]. Comme s'ils anticipaient 10 reponse, ils veulent Tauber en grand uniforme jouer Ie jeu de I'intrigue du premier ministre : «Evidem• «une enfant benie des dieux» que «10 vie appelle» en jouir encore une fois du temps qu'il leur reste me nt, en apparence seutement, vous faites comme si mesure? [11 L Ie grand-due lui fail com prendre qu'elle «Embrasse-moi ! Embrosse-moi ! [15]», tandis qu'lvan «Crois-tu vraiment, Franz, que je pourrais faire doit mettre fin a ses relations avec Aliocha en avouant vous ne pouviez vivre sons moi!» Aliocha est d'accord, pro met a so Macha, courtisee par Ie fougueux Napoli• croire a une seule personne que ie suis un ennemi jure un passe tumultueux. Sinon, elle devra quitter 10 cour. iI commande du champagne, «de 10 mousse petillante» tain Bordolo, «chaque jour un amour neuf, brOlant» des femmes ?», C' est en ces termes que Hubert Elle «sombre dans une reverie» dont 10 tire 10 salutation duquel s' eleve «enivrant, un reve enchanteur», Cepen• [16]. Le destin ,approche, sous les traits du grand-due. Marischka, Ie legendaire bon vivant de I'operette vien• dant, avant que «des desirs secrets emplissent I'espace passionnee d'Aliocha. Elle implore «ie ne peux etre que Celui-ci en appelle au patriotisme de Sonia et lui noise, aurait courtoisement refuse en 1926 Ie role-titre ton comarade» mais il soit que son «bras puissant du cc:eur», Ie fils du tsar prefere renvoyer so nouvelle demande de ne pas detourner plus longtemps Ie tsare• du Tsarevitch de Lehar. De fait, ce fils de tsar ne corres• entoure une femme ! Une femme ! Une femme deli• amie chez elle et, aux accents du Chant de 10 Volga, vitch de ses devoirs. Comme I'interesse ne veut rien pond en rien aux caracteristiques les plus elemenfaires cieuse !» [12]. Le grand-duc apparait apres les danses s'assied «pensif» sur son lit de campagne en fer [6]. entendre et est meme pret a renoncer au trone, elle Ie que I'on attend d'un heros d'operette. II n'aime pas les debridees des Tcherkesses, qui se terminent sur cette persuade, en tant que «fille du peuple», de faire son femmes, n'en a meme «jamais embrasse» une, sans par• Acte II constatation : «Celui qui ne meurt pas pour un baiser devoir et de «renoncer au bonheur» a deux. C' est alors ler d'autres befises en rapport avec les plaisirs de 1'01• n' est pas un diable d'homme, He he». II ordonne au tsa• qu'on apprend 10 mort du tsar. Le tsar est mort, «vive Ie cool et des mouvements de 10 danse, qui sont Ie fonds revitch d'accueillir sa fiancee qui vient d'arriver. «Une salle du palais du prince heritier .. sur une tsar». Aliocha «regarde fixement devant lui», puis se de commerce de I'operette. On ne pouvait decemment estrade surelevee, un orchestre de balala'ikas», aux Comme celui-ci s'y refuse avec fermete, son onde lui precipite «vers Sonia, s'agenouille devant elle et lui reprocher a Hubert Marischka, qui eta it egalement Ie revele que «Sonia est deja passee par plusieurs mains». accents duquel Ie tsarevitch entonne une chanson a baise les mains». Comme «perdu dans un reve», iI directeur du theatre An der Wien, de preferer regarder Le tsarevitch est hors de lui, iI «traine Sonia a travers boire [7]. «L'ambiance est considerablement amelioree repond a I'oppel «tsar, tsar, sacrifie-toi, socrifie-toi». (do vie au travers d'une flOte de champagne», comme to ute 10 scene et lui ordonne de se mettre a genoux», par Ie vin, les chants et les danses». Ceci vaut egale• Sonia reste seule, «elle titube» et «baisse lentement 10 Ie Mister X de La Princesse du Cirque d'Emmerich Kal• Elle confirme «du bout des levres» la revelation du ment pour les relations entre Sonia et Aliocha, car leur tele» [17]. man, russe egaJement mais d'autant plus temeraire. comedie s'est depuis longtemps transformee en quel• grand-duc puis se traine a genoux devant I'heritier du Lehar avait depuis longtemps agi en consequence. que chose de serieux. Au cours de 10 valse-boston , [13]. «Ie monde entier» I'un pour I'autre [8]. Ceci provoque C' est en dernier ressort grace a lui que Ie compositeur 28 29 etait tombe sur ce personnage de «misogyne com• Avec Le Tsan§vitch, la collaboration entre Ie compo• Cette forme devait devenir celie de tous les «Tauber-Lie• tes fraiches sorties du four', complete Tauben}. Cette plexe». L'histoire de la composition, assez embrouillee, siteur d'operettes et Ie tenor connut son premier apo• den). Leh6r reflechit 0 la chose et se presenta un soir scene extraite d' une interview reflefe de fac;:on char· avait commence grace a Sophie Meth, qui deviendrait gee. Le chanteur d'opera qui, comme Ie formula Leh6r, chez Tauber, qui se rappelle : >. d'autres operettes, il n'y rencontra pas I'enorme succes contours si forts qu' elle pourrait contenir quelque chose livrets, 10 ligne meladique et la couleur sonore de I'or• Ce Tauber-Lied precisemenf ne devait pas s'imposer qu'il eut com me chanteur des operettes de la motu rife chestre». de fort et on n'y trouve a nouveau qu'un vide. Toute la duroblement. Par 10 suite, Ie compositeur en fera Ie duo de Lehar. II fallait que Leh6r frouve Tauber et celui-ci, Richard Tauber etait donc etroitement associe a 10 piece donne I'impression qu'on a vole son habit a «Kuf) mich, ku~ mich}). Mais lors de 10 premiere berli· Leh6r, sinon II ne seraif jamais devenu Richard Tauber». I'homme a qui iI appartient». composition des operettes de Leh6r, comme Hie revela noise, Ie 21 fevrier 1927, ee fut «un immense succes ! II interpreta le Tsarevitch plus de 200 fois en 1927 Contrairement a Leh6r qui avait refuse Ie livre au en rapport avec Le Tsarevifch. «Cette reuvre qui, plus J'ai do repeter la melodie quotre fois. Je ne m'etais pre• - 10 moitie a Berlin, I'autre au cours d'une grande tour• debut des annees 1920, sur quoi celui-ci avait abouti encore que Paganini, porte Ie sceau de mon individua• pare que pour deux reprises, avec des conclusions dif• nee 0 travers j'Allemagne, tout en continuant a remplir d'abord chez Pietro Mascagni puis chez Eduard Kun• lite artistique, vu que pratiquement chaque mesure est ferentes. J'ai donc dO improviser et, avant la quatrieme ses autres engagements aux Operas d'Etat de Berlin et neke, Richard Tauber fut immediatement enthousiasme passee par ma 'censure', etait presque terminee lorsque interpretation, j'ai lance sur la melodie de 'Wi list Du' 0 de Vienne. Avant meme 10 premiere, les principaux par «I'habit vide» de cette piece lorsqu' elle lui fut pro• je suis arrive a Vienne, 0 I'automne 1926. Leh6r ova it Leh6r, qui eta it dans 10 fosse, au pupitre, 'Franzl, numeros du Tsarev;tch avaient ete enregistres. Grace 0 po see par les librettistes de Leh6r, Heinz Reichert et deja en tete [une melodie sur mesure pour moi], ce qu'iI Franzl, wollen wir noch mal singenjest-ce qu'on eux, 10 radio atteignit Ie chiffre de presque 2 millions Bela Jenbach. Le misogyne heritier du trone devint I'un appelait un 'Tauber-Lied'. Cela devait devenir une rechanle !'. II a fait signe que oui et son cher visage si d'abonnes. Tauber, de son vivant, devint donc une de ses roles preferes, c' est avec delectation qu'il porta valse. II a ioue cett~ melodie devant moi et i'en fus sin• gentil rayonnait de pur bonheur». legende omnipresenfe, dont tout Ie monde pouvait les variations les plus diverses de I'uniforme de gala cerement enthousiasme, seules les six dernieres mesures ecouter les disques 0 son 9re. Son apparition sur scene, russe et meme, pour Ie couronnement du tsar, un vrai etaient trop recherchees, harmoniquement trap compli• «Aux pieds du tenor sentimental» en chair et en as, efait une veritable fete: «Cet homme casque a 10 prussienne avec un aigle dore ! Toute sa quees pour pouvoir devenir populaires ... J'ai donc pro• au monocle, my the vivant, n'est pas seulement un vie, il adora Jes beaux costumes et, pres de mourir, refu• pose de laisser tomber tout Ie numero}} - 10 valse sera dauber regarde 'maitre Lehar' ou son 'Franz', prince mais un demi-dieu, un dieu du chant et, dans son sa it toujours qu'on les mette en vente: «Quoi ! Tous les replacee dans Ie deuxieme finale, sur Ie texte comme section medione, une toule nouvelle melodie». immediatement mes nouveaufes par la fenetre' - 'Tou- tion, d' authenticite apparente, par les variantes toujours

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differentes de ses finales deja mentionnees plus haut, et de neuf, Ie public ne suit peut-etre pas ... S'ils n'y vien• les annees 1920. En plus de proposer des cachets irre• Schubert, fete so naissance triste dans Ie Dreimader/• d' outre part, en adressant so melodie directement aux nent pas auiourd'hui, ils y viendront demain !». sistibles, j'operelte altirait des chanteurs d'opera renom• haus (en version fran~aise, Chanson d'Amour), qui fut spectateurs. Cette relation intime entre Ie chanteur et Pour un certain public, reFractaire a la nouveaute en mes surtout parce qu' elle leur offrait des possibilites ine• d'un excellent rapport. En 1907, deja, 10 Forsferchristl son public s'enflammait jusqu'a devenir un veritable matiere d' opera, I'operette renouvelee tombait a pic, go lees de deployer leur voix. Dans Ie cas de leh6r du de Georg Jarno avait renonce, d'une fa~on tout aussi delire, une fievre «tauberienne» a laquelle visiblement meme si elle faisait du neuf precisement avec de vieux moins, com me I'affirmait Tauber, elle leur offrait «des emouvante, a une tete couronnee. Mais Ie modele ine• personne ne pouvait resister - meme pas Karl Kraus sujets d'opera. Ce n'est pas pour rien que, dans Le Tsa• parties chantees parfaites et ne se distinguait que tres gale de ce genre de sujet est incontestablement la qui, de son propre aveu, avait quitte en 1906 une repre• revitch, Ie con flit entre bonheur personnel et raison peu de j'art serieux de I'opera. Ce n'est pas vrai qu'une piece larmoyante du vingtieme siecle par excellence: sentation de La Veuve ioyeuse avec 10 ferme intention d'Etat, typique de I'opera, se regie avec les moyens de operette doit etre kitsch. Si un veritable artiste compose Alt Heidelberg de Wilhelm Mayer-Forster, creee en de ne plus jamais franchir les portes d'un theatre d'ope• I'operette : non pas dans les numeros chantes mais dans une operelte, celle-ci peut aussi etre une ceuvre d'art». 1901 et qui fut Ie drame Ie plus ioue en Allemagne pen• rettes. En 1928, annee ou Le Tsarevitch comptabilisa Ie dialogue. Dans Ie meme ordre d'idees, I'adversaire Comme pour legitimer celte pretention artistique, dant les decennies suivantes. La mesalliance d'un une serie de 221 representations et OU Tauber se pro• du personnage central, son pere, en I'occurrence, n'ap• j'ancienne frivolite du genre ceda 10 place a une nou• prince solitaire du nom de Karl-Heinz qui, comme Ie tsa• duisit pendant deux semaines au theatre Johann Strau~) parait jamais en personne - contrairement au texte de velle pompe historique - comme si I'histoire mondiale revitch Aliocha, n'a encore «jamais embrasse les fem• a Vienne, Kraus renia son serment et fut Ie temoin invo• base de Zapolska - mais se fait entendre par interme• avait considere que fournir de 10 matiere a I'operelte mes», et de 10 simple servante d' auberge Kathie, fille du lontaire de I'incident suivant : «Une dame desceuvn§e diaires interposes, Ie premier ministre et Ie grand-duc, etait son premier devoir. Et leh6r eta it penetre de so mis• peuple comme Sonia, eta it en soi un theme d'operette, dans une loge de I'avant-scene envoie des fleurs aux qui sont des roles paries. Le chceur, representant Ie peu• sion culturelle: meltre de I'emotion dans I'Histoire. le comme I'a demontre Ie succes en Amerique de 10 musi• pieds du tenor sentimental, a 10 cinquieme repetition de pie, ne joue plus qu'un role secondaire dans la drama• monde factice des opereltes de so derniere periode cal romance qui s'en inspire, The Student Prince de Sig• 'Willst du', sur quoi celui-ci se tourne vers elle et refait turgie, soit com me simple fond acoustique au debut de creatrice ne fait plus oublier Ie quotidien par les lolc, mund Romberg. le prince a une mission d'importance I'acte I soit comme accessoire dEkoratif de la cour dans pour 10 sixieme fois 'Wi list du'. Je J'ai vu. II n'y a jamais Dodo ou Frou-Frou. Au lieu de sublimer Ie present, mandiale a remplir, a laquelle 10 fille du peuple ne peut rien eu de plus ecoeurant dans un theatre; Ie public agi• I'acte II. Ce n'est qu'ala fin de I'acte III qu'il incarne ce com me precedemment, I'operelte transfigure soudaine• pas inconsiderement faire obstacle. Son renoncement tait des mouchoirs.» public pour Ie bien duquet Ie tsarevitch est cense se ment Ie passe; assez souvent Ie sien propre car, comme est sublime en un destin dont Ie pathos avait deja ete sacrifier. Mais meme ce bien public reste une affirma• Ie disait Adorno, «I'eternite negative de I'operelte : c' est souligne par Ie critique viennois Alfred Polgar en 1917, Les limites de I'operette tion qui s'epuise musicalement dans une fanfare vocale toujours celie de ce qui s'est passe hier. .». a propos de l' ceuvre originelle de Zapolska «On de 12 mesures. Presque les trois-quarts des numeros entend Ie cceur de 10 fille se briser mais c' est ce qu' on «Entre 10 production serieuse et la consommation musicoux concernent uniquement Ie destin prive du mol• Un Alt Heidelberg russe attend d'elle en tant que patriote, et quelques allusions bourgeoise s'ouvre Ie vide, beant de partout», deplorait heureux couple d'amoureux. Autant ils s'opposent avec prophetiques a 10 situation contemporaine en Russie ont deia T. Adorno en son temps. Combler ce vide etait Iyrisme au monde exterieur jrepresente par des roles «II est vrai que Ie cours du sentiment n' est pas tres raison de ses dernieres hesitations sanglotantes. depuis toujours I'objectif de Lehar. II !'avait poursuivi paries) qui leur est etranger et qu'ils pen;::oivent comme haut actuellement et qu'on n'entend que trop souvent D' abord, Ie tsarevitch ne veut rien entendre puis il avec une remarquable tenacite, jusqu'a ce que les hostile, prosaique, autant leur chant s'epanouit Iyrique• que tout ~a ne serait que de 10 'fausse sentimentalite' .. accepte, tandis que I'orchestre des veterans ioue une temps soient mOrs - en clair, que Ie public bourgeois se ment du fait de celte alienation. C' est 10 musique du Est-ce qu'il ne se pourrait pas que les hommes qui ont marche funebre ironique. La fille se resigne et retourne sente suffisamment insecurise par les nouveautes radi• bonheur impossible auquel les personnages aspirent perdu Ie sens du vrai sentiment confondent to ute expres• au peuple, Ie tsarevitch apparait au balcon, accueilli cales de I'opera contemporain. «Avec mon idee fixe • fondamentalement. Ce n'est pas sans raison que celte sion d'un sentiment avec une fausse sentimentalite ?». par Ie murmure du peuple, de plus en plus sonore.» si vous voulez Ie dire ainsi - de reculer les limites de melancolique Horaison tardive de la melodie chantante C' est ce dont Leh6r se plaignait a I'epoque du Tsare• Dans 10 piece larmoyante de Zapolska, deia, I'his• I'operette, je suis peut-etre arrive trop tot. Le prix que j' ai a trouve son dernier maitre en 10 personne de Franz vitch. Le reproche qui lui est fait d' avoir introduit les lar• toire mondiale etait reduite a des problemes psycholo• eu a payer, c' est d' elre relegue a I'arriere-plan pendant leh6r, a une epoque OU elle avait disparu de I'opera mes dans I'operette avec cette ceuvre n'est que partie 1• giques, meme si Ie tsar viva it encore a I'interieur des quelques annees et de ne pas pouvoir faire jouer mes depuis longtemps. Le passage de Richard Tauber a lement iustifie. Des 1916, en effet, I'operene sinistres murailles du Kremlin, tel Ie fantome d'une rea• operettes 'difficiles'. Quand on essaie quelque chose I'operelte etait donc symptomatique de 10 situation dans sentimentale sans happy end avo it, aux depens de lite politique mena~ante. En effet, Ie veritable declen- 32 33 ras». cheur de I'action est I'aversion inexpliquee du fils du des mathematiques superieures pour les librettistes de «5eul sur les rives de la Volga)) tsar envers Ie sexe faible. Eleve parmi les soldats, iI se 1927. Dix ans plus tard, les comptes furent refaits pour Trois jours plus tard, Hitler assista a une representa• divertit en regardant des gamins qui font de la gymnas• 10 nouvelle edition de I'reuvre voulue par lehar. «Tu sais que j'ai deja refuse deux fois Ie Tsareviteh. tion du Tsareviteh, dont la premiere avait eu lieu Ie 25 II y a quelques jours, Jenbach est venu chez moi pour novembre ou theatre de 10 Nollendorfplotz. II etait tique plutot que de faire danser les dames. Un Louis II Dans la version originelle berlinoise, Ie Tauberlied la troisieme fois avec Ie livre. II etait desespere. les heri• aceompagne de Goebbels qui dressa Ie proces-verbal de I'operette ? Ou plutot son Perceval? la suite de I'in• «Wilist du» etait d'une importance centrale et taille sur trigue laisse cet aspect dans I'ombre. Benet en matiere mesure pour Ie chanteur plutot que pour son role. En tiers de madame Zapolska lui avaient signifie qu'ils ne de la soiree: «le Fuhrer est tres grand dans I'action. d' erotisme, misanthrope, retire dans son monde inte• effet, I'ancien misanthrope n'hesite pas a demander, voulaient plus temporiser! Les droits d' adaptation de la Cest un veritable genie. II comprend I'essentiel de tout. rieur hermetique, «il se retranche dons une cage doree» sans fa<;:ons : «Veux-tu, veux-tu, venir me rendre heureux piece pour en faire une operette etaient venus a C est ee qui est si remarquable chez lui. le soir, nous echeance et - pour faire bref, ils n' accepteraient de et appelle Ie ciel a I'aide, dans sa celebre priere, Ie ? Veux-tu, veux-tu, ne demande pas si c'est convena· avons ete voir Ie Tsarevitch avec lui. lehar dirige. Un Chant de la Volga: «Au ciel, tu as beaucoup d' anges bleb>. Par contre, Sonia chante Ie role correspondant a patienter encore qu'a une condition - que ce soit moi veritable del ice pour I'reil et pour I'oreille. le public est qui compose la musique ! Alors, j' ai rouvert Ie livre et • enthousiaste. Cest bien ainsi. Nous no us omusons to us pres de to;, envoie-moi donc un d'entre eux». son «Wengerka-Lied» entouree de ballerines, comme Dons Ie premier finale, lorsque ce souhait est un numero danse plein de legerete. Dans la version ne tombe pas a la renverse - un miracle s'est produit. beaucoup et lehar est tres heureux.» exauce comme dans un conte, Ie tsarevitch remarque revue de 1937, cette melodie devint «lch bin bereitjJe Les idees se bousculaient, j'ai ete pris d'amour et je Mais ce qui eta it Ie plus etonnant dans cette produc• que I'ange obtenu n' est nullement asexue, ce qui suis prete» et rempla<;:a au troisieme acte Ie duo bouffe crois - que cela deviendra une Veuve joyeuse». tion, c' est Ie programme imprime, ou figuroient en entraine un duo dramatique : «Une femme! Une femme burlesque «Taglich frische, hei~e Liebe/ Tous les jours Bien que 10 prophetie audaeieuse de Lehar n' ait pas grands caracteres les noms des librettistes juifs Bela Jen• I» - «Pardon» - «Tu oses 1Me faire <;a !» - «Jose! Te de I'amour frais, brOlant» dans I'ade III. Par contre, Ie fait changer d' avis Ie sceptique Hubert Marischka, elle bach et Heinz Reichert. Six ans plus tard, lorsque 10 faire <;a !» - «Remets ta jupe et va-t-en» - «Ne me solo de Sonia dans la nouvelle version: «Das Leben a semble se realiser, au grand etonnement de tous. Elle Wehrmacht se trouvait sur les rives de la Volga, peu de chasse pas ... Je me coucherai a tes pieds comme un ruff/ La vie appelle», se trouvait originellement dans Ie eut une resonance enorme surtout dons les pays de lon• temps avant 10 chute de Stalingrad, Ie compositeur chien fidele» -

Ma"hias Klink Andreas Winkler Alexandra Reinprecht Christina landshamer