Landtag Von Baden-Württemberg Kleine Anfrage Antwort
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Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 6037 16. Wahlperiode 03. 04. 2019 Kleine Anfrage des Abg. Stephen Brauer FDP/DVP und Antwort des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration Internetzugang und Breitbandnetzausbau in den Land kreisen Schwäbisch Hall, Ostalb, Hohenlohe und Main-Tauber Kleine Anfrage Ich frage die Landesregierung: 1. In welchen Kommunen der Landkreise Schwäbisch Hall, Ostalb, Künzelsau und Tauberbischofsheim sind die von der Landesregierung für die Jahre 2013 bis 2018 gesetzten Ziele für den Breitbandnetzausbau bisher nicht erreicht worden? 2. Welcher aktuelle Stand herrscht in diesen Kommunen in Sachen Breitband- netzausbau (ggf. bitte unter Angabe der getroffenen bzw. geplanten Maßnah- men für alle betroffenen oder einzelnen Kommunen)? 3. Wie hoch ist der Anteil der Glasfasertechnologie in den in Frage 1 genannten Kom- munen (bitte alle Kommunen einzeln mit jeweiligen Mbit/s-Werten auflis ten)? 4. Inwieweit liegen der Landesregierung Erkenntnisse vor, dass die im Breitband - atlas angegebenen Verbindungsgeschwindigkeiten in den in Frage 1 genannten Kommunen nicht der tatsächlich vor Ort messbaren Geschwindigkeit ent - sprechen (ggf. unter Aufschlüsselung nach betroffener Kommune und Realge- schwindigkeit)? 5. Wie groß ist der Anteil der Haushalte in den in Frage 1 genannten Kommunen, in denen die für 2018 von der Bundesregierung versprochene Geschwindigkeit von 50 Mbit/s oder gar die Mindestgeschwindigkeit von 30 Mbit/s bisher nicht erreicht worden ist (bitte unter Schlüsselung nach Kommune sowie insgesamt und <30 Mbit/s beziehungsweise <50 Mbit/s)? 6. In welchen der genannten Kommunen sind Haushalte von der Kündigung der ISDN-Anschlüsse durch die Telekom betroffen (bitte unter Angabe der anteili- gen und ganzen Zahl der betroffenen Haushalte pro Kommune)? 03. 04. 2019 Brauer FDP/DVP Eingegangen: 03. 04. 2019 / Ausgegeben: 14. 05. 2019 1 Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeich- abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente net mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 6037 Begründung Für Baden-Württemberg als Wirtschaftsstandort ist der Ausbau des Breitbandnet- zes von größter Bedeutung. Es gilt daher abzufragen, welche Lücken in den Kom- munen der Landkreise Schwäbisch Hall, Ostalb, Künzelsau und Tauberbischofs- heim momentan bestehen und welche Maßnahmen die Landesregierung bisher er- griffen hat oder plant, um diese zu schließen. Im Zeitungsartikel der Südwestpresse vom 6. März 2019 („Erleben, was nicht verbindet“) wurde außerdem über eine teilweise ersatzlose Kündigung der ISDN- Anschlüsse durch die Telekom in der Gemeinde Stimpfach berichtet. Es gilt zu prüfen, wie viele Haushalte von dieser Maßnahme betroffen sind und inwieweit es angebracht scheint, vonseiten der Landesregierung Maßnahmen zu ergreifen, um die Versorgung der betroffenen Haushalte zu gewährleisten. Antwort Mit Schreiben vom 26. April 2019 Nr. 7-0141.5/16/6037 beantwortet das Minis - terium für Inneres, Digitalisierung und Migration die Kleine Anfrage wie folgt: 1. In welchen Kommunen der Landkreise Schwäbisch Hall, Ostalb, Künzelsau und Tauberbischofsheim sind die von der Landesregierung für die Jahre 2013 bis 2018 gesetzten Ziele für den Breitbandnetzausbau bisher nicht erreicht worden? Zu 1.: Die Landesregierung hat für die Jahre 2013 bis 2018 keine zeitlichen Zielvorga- ben fixiert. Vielmehr wurden mit der Breitbandförderung des Landes Rahmen - bedingungen für den Ausbau einer bedarfsgerechten, flächendeckenden und er- schwinglichen Breitbandversorgung geschaffen. Der Fortschritt des Breitband- ausbaus hängt jedoch von den Entwicklungen auf dem Telekommunikationsmarkt sowie von den Initiativen der einzelnen Kommunen und Landkreise ab. 2. Welcher aktuelle Stand herrscht in diesen Kommunen in Sachen Breitbandnetz- ausbau (ggf. bitte unter Angabe der getroffenen bzw. geplanten Maßnahmen für alle betroffenen oder einzelnen Kommunen)? Zu 2.: Die prozentuale Breitbandversorgung der Haushalte unter Berücksichtigung aller Technologien kann dem geodatenbasierten Breitbandatlas des Bundes (www.zu- kunft-Breitband.de) mit Stand 4. September 2018 entnommen werden. Die aktuel- le Versorgung mit 30 beziehungsweise 50 Mbit pro Sekunde ist in Anlage 1 dar- gestellt. In Anlage 2 sind die geförderten Einzelmaßnahmen seit 2015 aufgelistet. Darüber hinaus liegen dem Innenministerium aktuell aus dem Landkreis Schwäbisch Hall neun Anträge, aus dem Landkreis Ostalb 17 Anträge und aus dem Landkreis Ho- henlohe zwei Anträge vor. Über weitere Maßnahmen ohne Landesförderung lie- gen der Landesregierung keine Informationen vor. 3. Wie hoch ist der Anteil der Glasfasertechnologie in den in Frage 1 genannten Kommunen (bitte alle Kommunen einzeln mit jeweiligen Mbit/s-Werten auflis ten)? Zu 3.: Nach dem Breitbandatlas stellt sich der Anteil der Glasfasertechnologie (FTTB/H) in den genannten Landkreisen wie folgt dar: 2 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 6037 Landkreis Kommune Prozentualer Anteil der FTTB/H-Anschlüsse Schwäbisch Hall Frankenhardt 15 Obersontheim 1 Rot am See 3 Vellberg 1 Ostalb Böbingen a.d.R. 2 Durlangen 37 Ellenberg 2 Gschwend 1 Hüttlingen 3 Mögglingen 1 Mutlangen 1 Neresheim 8 Neuler 4 Riesbürg 56 Waldstetten 2 Westhausen 3 Wört 2 Hohenlohe Krautheim 1 Künzelsau 1 Main-Tauber Wertheim 4 Die FTTB/H-Anschlüsse ermöglichen Datenübertragungsraten im Gigabitbereich. Über die von den Kunden tatsächlich gebuchten Tarife in den Kommunen liegen der Landesregierung keine Informationen vor. Nicht aufgelistete Kommunen ver- fügen derzeit nicht über FTTB/H-Anschlüsse, was eine Versorgung mit Übertra- gungsraten von 30 bzw. 50 Mbit/s jedoch nicht ausschließt (siehe Anlage 1). Er- klärtes Ziel der Landesregierung ist der flächendeckende Ausbau gigabitfähiger Netze bis 2025. Dafür hat das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Mi- gration zuletzt die Landesbreitbandförderung erheblich verbessert und setzt sich zugleich für eine Erhöhung der sogenannten Aufgreifschwelle ein, welche laut EU-Regeln eine Verwendung öffentlicher Mittel für Gegenden untersagt, die be- reits mit mindestens 30 Mbit/s versorgt sind. 4. Inwieweit liegen der Landesregierung Erkenntnisse vor, dass die im Breitband - atlas angegebenen Verbindungsgeschwindigkeiten in den in Frage 1 genannten Kommunen nicht der tatsächlich vor Ort messbaren Geschwindigkeit ent - sprechen (ggf. unter Aufschlüsselung nach betroffener Kommune und Realge- schwindigkeit)? Zu 4.: Die Angaben im Breitbandatlas beruhen auf freiwilligen Angaben der Telekom- munikationsunternehmen. Es ist möglich, dass die Angaben im Breitbandatlas von der tatsächlichen Versorgungssituation vor Ort abweichen können. Der Lan- desregierung liegen keine Erkenntnisse darüber vor, dass die im Breitbandatlas angegebenen Verbindungsgeschwindigkeiten in den in Frage 1 genannten Kom- munen nicht der tatsächlich vor Ort messbaren Geschwindigkeit entsprechen, frei- lich kann das auch nicht ausgeschlossen werden. Grundvoraussetzung für die Förderung des Breitbandausbaus in unterversorgten Gebieten ist die Durchführung eines Markterkundungsverfahrens. In diesem Ver- fahren wird vom Antragsteller zur konkreten Festlegung des Ausbaugebietes die 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 6037 tatsächliche Versorgungslage festgestellt und die Frage geklärt, ob ein Marktver- sagen vorliegt. 5. Wie groß ist der Anteil der Haushalte in den in Frage 1 genannten Kommunen, in denen die für 2018 von der Bundesregierung versprochene Geschwindigkeit von 50 Mbit/s oder gar die Mindestgeschwindigkeit von 30 Mbit/s bisher nicht erreicht worden ist (bitte unter Schlüsselung nach Kommune sowie insgesamt und <30 Mbit/s beziehungsweise <50 Mbit/s)? Zu 5.: Siehe hierzu Anlage 1. 6. In welchen der genannten Kommunen sind Haushalte von der Kündigung der ISDN-Anschlüsse durch die Telekom betroffen (bitte unter Angabe der anteili- gen und ganzen Zahl der betroffenen Haushalte pro Kommune)? Zu 6.: Der Landesregierung liegen keine Informationen über aktuelle Kündigungen von ISDN-Anschlüssen durch die Deutsche Telekom AG in den Landkreisen Schwä- bisch Hall, Ostalb, Hohenlohe und Main-Tauber vor. Für Vertragsfragen steht den Bürgerinnen und Bürgern der Verbraucherservice der Bundesnetzagentur zur Verfügung. Er ist zentrale Anlaufstelle für Verbraucher, die Unterstützung bei Schwierigkeiten mit den Telekommunikationsanbietern benötigen. Verbraucher können sich dort umfassend zu ihren Rechten auf dem Telekommunikationsmarkt informieren. Strobl Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration 4 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 6037 Anlage 1 Breitbandversorgung in den Landkreisen Prozentualer Anteil der Prozentualer Anteil der Haushalte mit einer Versorgung Haushalte mit einer von mindestens Versorgung von weniger als Landkreis Kommune 30 Mbit/s 50 Mbit/s 30 Mbit/s 50 Mbit/s Gesamt 81 75 19 25 Blaufelden 51 49 49 51 Braunsbach 51 24 49 76 Bühlertann 87 83 13 17 Bühlerzell 41 41 59 59 Crailsheim 97 90 3 10 Fichtenau 38 23 62 77 Fichtenberg 85 85 15 15 Frankenhardt 47 40 53 60 Gaildorf 92 92 8 8 Gerabronn 25 13 75 87 Ilshofen 58 52 42 48 Kirchberg/ Jagst 75 75 25 25 Kreßberg 62 62 38 38 Langenburg 52 36 48 64 Schwäbisch Mainhardt 79 74 21 26 Hall Michelbach/Bilz 94 87 6 13 Michelfeld 93 76 7 24 Oberrot 72 70 28 30 Obersontheim 86 85 14 15 Rosengarten 97 94 3 6 Rot am See 69 47 31 53 Satteldorf 85 68 15 32 Schrozberg 68 57 32 43 Schwäbisch Hall 95 94 5 6 Stimpfach 69 61 31 39 Sulzbach-Laufen 76 76 24 24 Untermünkheim