Nation, Nationalismus, Nationalstaat in Deutschland Und Europa Langewiesche, Dieter
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
www.ssoar.info Nation, Nationalismus, Nationalstaat in Deutschland und Europa Langewiesche, Dieter Veröffentlichungsversion / Published Version Monographie / monograph Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Langewiesche, D. (2000). Nation, Nationalismus, Nationalstaat in Deutschland und Europa. (Beck'sche Reihe, 1399). München: Beck. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-319654 Nutzungsbedingungen: Terms of use: Dieser Text wird unter einer Deposit-Lizenz (Keine This document is made available under Deposit Licence (No Weiterverbreitung - keine Bearbeitung) zur Verfügung gestellt. Redistribution - no modifications). We grant a non-exclusive, non- Gewährt wird ein nicht exklusives, nicht übertragbares, transferable, individual and limited right to using this document. persönliches und beschränktes Recht auf Nutzung dieses This document is solely intended for your personal, non- Dokuments. Dieses Dokument ist ausschließlich für commercial use. All of the copies of this documents must retain den persönlichen, nicht-kommerziellen Gebrauch bestimmt. all copyright information and other information regarding legal Auf sämtlichen Kopien dieses Dokuments müssen alle protection. You are not allowed to alter this document in any Urheberrechtshinweise und sonstigen Hinweise auf gesetzlichen way, to copy it for public or commercial purposes, to exhibit the Schutz beibehalten werden. Sie dürfen dieses Dokument document in public, to perform, distribute or otherwise use the nicht in irgendeiner Weise abändern, noch dürfen Sie document in public. dieses Dokument für öffentliche oder kommerzielle Zwecke By using this particular document, you accept the above-stated vervielfältigen, öffentlich ausstellen, aufführen, vertreiben oder conditions of use. anderweitig nutzen. Mit der Verwendung dieses Dokuments erkennen Sie die Nutzungsbedingungen an. Die Geschichte europäischer Nationen reicht bis ins späte Mittel- alter zurück. Mit der Französischen Revolution setzt jedoch et- was Neues ein. Nun entsteht die moderne Nation, die im Grund- satz die Gleichheit aller Staatsbürger verlangt. Dieser Anspruch läßt den modernen Nationalismus zu einer Massenbewegung werden, mit der keine andere konkurrieren kann. Wer auch im- mer die volle staatsbürgerliche Gleichberechtigung fordert – er appelliert an die Nation als oberste Entscheidungsinstanz. Die Nation wird zum Richterstuhl, vor der sich auch die angestamm- ten Monarchen rechtfertigen müssen. Wie setzt sich diese neue politische und auch kulturelle Kraft durch? Wer gehört zur Nati- on und wer nicht? Wer sind ihre Sprecher? Wer folgt ihnen, und wo gibt es konkurrierende Leitbilder? Diesen Fragen geht Dieter Langewiesche in seinen grundlegenden Beiträgen zur Geschichte des Nationalsozialismus nach, die hier erstmals gesammelt vorge- legt werden. Dieter Langewiesche, geb. 1943, ist Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Tübingen. 1996 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungs- gemeinschaft. Er hat zahlreiche Werke zur deutschen und euro- päischen Geschichte vorgelegt, u. a. „Europa zwischen Restaura- tion und Revolution 1815–1848“ (41998) und „Liberalismus in Deutschland“ (1988). Dieter Langewiesche Nation, Nationalismus, Nationalstaat in Deutschland und Europa Verlag C. H. Beck Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Langewiesche, Dieter: Nation, Nationalismus, Nationalstaat in Deutschland und Europa / Dieter Langewiesche. – Orig.-Ausg., – München : Beck, 2000 (Beck’sche Reihe ; 1399) ISBN 3 406 45939 0 Originalausgabe ISBN 3 406 45939 0 Umschlagentwurf: +malsy, Bremen © Verlag C. H. Beck oHG, München 2000 Gesamtherstellung: C. H. Beck’sche Buchdruckerei, Nördlingen Printed in Germany www.beck.de Inhalt Vorwort........................................ 9 I. Nation und Nationalismus – Grundzüge und Wandel 1. ,Nation‘, ,Nationalismus‘, ,Nationalstaat‘ in der europäischen Geschichte seit dem Mittelalter – Versuch einer Bilanz............................. 14 ‚Nation‘ – die Perspektive der späten Neuzeit (15), des Ethnonationa- lismus (18), der Mittelalter- und Frühneuzeithistorie (19), Kontinui- täten und Zäsur (22), Das Territorium als Fundament der Nation (23), Der politisch-staatliche Verband, nicht das Volk ist der Kern von Nationsbildung (24), Nationale Mythologien (25), Krieg als ,Vater‘ von Nationen und Nationalstaaten (26), Soziale Voraussetzungen für die ,moderne Nation‘ (31) 2. Nationalismus im 19. und 20. Jahrhundert: zwischen Partizipation und Aggression ............... 35 Universalismus als Nationalismus (35), Keine Begriffspädagogik (39), Nationalisierung von Werten und Lebensformen (41), Konfliktherd Territorium (45), Ausgrenzung des Fremden (49) 3. Föderativer Nationalismus als Erbe der deutschen Reichsnation. Über Föderalismus und Zentralismus in der deutschen Nationalgeschichte ..................... 55 Frühnationalismus – kein Nationalstaat (56), Deutsche Nation – „bloßes Schulwissen“? (61), Zentralismus und Föderalismus in natio- nalstaatlicher Ordnung (64), Wirtschaftsräume (66), Parteienland- schaft und Föderalismus der politischen Kultur (67), Reichsnation und föderative Kultur (71), Region und Nation (81) II. Kulturelle Nationsbildung 4. Kulturelle Nationsbildung im Deutschland des 19. Jahrhunderts ................................ 82 Föderativer Nationalismus in der frühen Nationalbewegung (82), Fö- derative Nationalfeste im Reichsgründungsjahrzehnt (85), Berliner 5 Symbolkampf im neuen Nationalstaat (96), Grenzen der kulturellen Nationsbildung (99) 5. „für Volk und Vaterland kräftig zu würken …“. Zur politischen und gesellschaftlichen Rolle der Turner zwischen 1811 und 1871 .......................... 103 Die Frühphase 1811–1819 im Banne von Friedrich Ludwig Jahn (104), Der Nationalismus Jahns (105), „Volk“ und „Nation“ in der frühen Turnbewegung (108), Reformideen (110), Feste (112), Jugend- bewegung (114), Die vierziger Jahre: Demokratisierung und Grenzen der egalitären Utopien (115), „Turnerische Tugend“ (115), Vereins- statuten (117), Das Heilbronner Turnfest 1846 (118), Männerbünde? (119), Egalität (120), Zivilisationskritik (122), Turner in der Revolution (124), Das Reichsgründungsjahrzehnt: Zäsur in der Ge- schichte der politischen Turnbewegung (126), Nationalpolitischer Aufbruch (126), Der Schock von 1864 (128), Rechtsruck im Kaiserreich (129) 6. Die schwäbische Sängerbewegung in der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts – ein Beitrag zur kulturellen Nationsbildung ....................... 132 Die Frühphase der Sängervereine bis zur Gründung des Schwäbi- schen Sängerbundes: Württemberg als gesamtdeutsches Vorbild (133), Gesang als Nationsbildung durch Volksbildung (134), Gesellschafts- bild (136), Feste (136), ,Veredelung‘ des Bauern (137), Rückversiche- rung an der Vergangenheit (122), Männerbewegung (142), Protestan- tismus und Überkonfessionalität (145), Überregionalität (147), Reichsnation, nicht Nationalstaat (149), Der Schwäbische Sängerbund in der Reichsgründungsära und im Deutschen Reich – eine Skizze (155), Sängerfest Dresden 1862 (157), „Alldeutschland“ (159), Reichs- gründung – Sieg des ,protestantischen Gottes‘ (161), Vom Reichsna- tionalismus zum föderativen Nationalismus (164), Geselligkeit, Frau- enbild, Bildung (165), Erster Weltkrieg (169) III. Entstehung von Nationen und Nationalstaaten 7. Deutschland und Österreich: Nationswerdung und Staatsbildung in Mitteleuropa im 19. Jahrhundert ....... 172 Retrospektive Siege Kleindeutschlands (172), Abkehr von der zentra- listischen Perspektive (174), Nationalgeschichte in mitteleuropäischer Perspektive (176), Nationsbildung im Deutschen Bund (178), Öster- reich scheidet aus der deutschen Nationsbildung aus (179) 6 8. Reich, Nation und Staat in der jüngeren deutschen Geschichte.................................... 190 1. Nationalismus und Nationalstaat heute (190), 2. Reich, Nation und Staat in der ersten Phase des deutschen Nationalismus (191), Födera- tive Reichsnation (193), Prowestlicher und antifranzösischer Natio- nalismus (199), 1848 – nationalpolitisches Laboratorium (200), 3. Österreich, Preußen und die ,deutsche Nation‘ (204), 4. Zum Funktionswandel des Nationalismus und der Reichsidee (209), Ent- grenzung der Reichsidee (214), ,Reich‘ als supranationale Metapher nach 1945 (215) 9.Historische Wege nach Europa..................... 217 ,Europa‘ als ständige Konstruktion (217), ,Osteuropa‘ als kulturelle Selbstkonstruktion Westeuropas (219), „Europäisierung Europas“ durch Gewalt im Mittelalter (221), Interventionen im Namen Europas im Zeitalter der Revolutionen (222), 1848: Vom Europa der Nationen zum Europa der Nationalstaaten (226), Kulmination und Ende? Der Nationalstaat als Ordnungsprinzip seit den beiden Weltkriegen (228) Ausgewählte Literatur............................. 231 Anmerkungen ................................... 241 7 Seite 8 VAKAT 8 Vorwort Dieses Buch untersucht ein aktuelles Thema in historischer Per- spektive, will aber die Geschichte nicht auf die Gegenwart aus- richten. Diese Absicht einzulösen, ist schwer. Wer über Nation spricht, hat Mühe, sich aus dem Bann der „großen Solidargemein- schaft“ geistig zu lösen. So hat Ernest Renan umschrieben, was eine Nation ausmacht. Seine Metapher – die Nation als ein tägli- ches Plebiszit – ist als wohlfeiles demokratisches Lippenbekenntis zwar immer wieder nachgesprochen worden, doch dabei wird leicht übersehen, daß er die Nation als ein Geschichtsgehäuse konstruiert, aus dem der einzelne nicht austreten kann. „Der Mensch improvisiert sich nicht. Wie der einzelne, so ist die Na-