Erwin Gunther; der kommunalen Hoheitszeichen in den Kreisen und Kreisstadten Coats of Arms and Flags in Eastern , of its festzuhalten, vor dem Vergessen zu bewahren — und gleichzeitig Districts and Towns - yesterday and today Briicken zu schlagen in die heutige Zeit, in der sich nach der [Wappen und Flaggen in OstpreufJen, seinen Kreisen und Demokratisierung in den osteuropiiischen Landern das Wappen- und Kreisstadten - gestern und heute] Flaggenwesen breit entfaltet hat, verstandkche Vorbehalte und Angste der ersten Nachkriegsjahrzehnte abgebaut wurden, ein friedliches Abstract: Having ah-eady presented the coats-ofarms and flags of the Laender in central and Prussian eastern provinces, their districts and district towns I Miteinander sich vollzogen hat und die historischen Wurzeln auch in want to complete the comprehensive topic with the eastern provinces. The paper den Symbolen ihre Anerkennung finden. Gegenstand meiner contains reflections about symbols and banners of the State of the „Deutscher Untersuchungen sind deshalb immer die Wappen und Flaggen gestern Orden“ () via the ..Herzogtum Preussen" (Duehv ofPru.ssia) and the ..Konigreich Preussen" () and the coats-of-arms and flags in und heute. Aus der Fiille zu OstpreuBen kann ich aber nur ausgewahlte in the different epochs until 1945 resulting from or related to them. The repriisentative Beispiele demonstrieren. paper includes the symbols and flags of the expellee organisations and county associations and extends to today’s administrative units, as there are the OstpreuBen war die ostlichste preuBische Provinz, gelegen zwischen Wojewodschaft Warminsko-Masurskie in Poland, the Oblast Kaliningrad in Russia unterer Weichsel und Memel, mit dem Frischen und Kurischen Haff, and the former Memelland in Lithuania. der Flalbinsel Samland, den Masurischen Seen und der Hauptstadt You will find there also such regional .symbols as the Prussian-lithuanian colours, the flags of Sami and, the coat-of-arms with the elk’s palmed antlers, and the use of Konigsberg. Im 13. Jahrhundert im Kampf gegen die heidnischen symbols of the order in the 2(f' century. PruBen, ein Baltenvolk, als deutscher Ordensstaat entstanden. Further emphasis is put on the former German and today’s Russian, Polish and Lithuanian di.strict-symbols, compared in their historical connection. The paper presents by help of selected and prominent samples the results of a comprehensive research work, based on systematicallv utilizing archives, investigating literature and an extensive correspondence.

700 Jahre deutsche Aufbau- und Siedlungsleistung, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaftsleistung im deutschen Osten wurden durch den von den Nationalsozialisten ausgeldsten verbrecherischen 2. Weltkrieg ausgeldscht, gehoren heute nut noch der Vergangenheit an. Schicksalstrachtigste Provinz im deutschen Osten war OstpreuBen, das in beiden Weltkriegen schwere Zerstorungen erlitt und in den Kampfen Anfang 1945 unterging. Nach meinen in den vergangenen Jahren vorgelegten Arbeiten zu den Wappen und Flaggen in den mittel- und ostdeutschen Landern bzw. Provinzen Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Pommern, Sachsen und Schlesien habe ich eine gleiche, schr umfangreiche Untersuchung zu OstpreuBen durchgefuhrt, die ich heute in Form einer Broschiire (260 S., 650 zumeist farbige Abbildungen) vorlegen kann. Ziel ist, die EntwickJung der Wappen und Flaggen der Provinz und insbesondere entwickelte sich dieser im 14. Jahrhundert nach dem Erwerb Danzigs Die 1. Karte zeigt OstpreuBen mit seinen Verwaltungsgrenzen von und Pomerellens, des spateren WestpreuBens, zu einer europaischen 1919 _ 1939 mit den drei Regierungsbezirken Konigsberg, Gumbinnen GroBmacht mit Sitz seit 1309 auf der Marienburg. und Allenstein. 1919 wurde bekanntlich das Memelland abgetrennt und Von Konrad von Masowien einst ins Land geholt, erwuchs aber dem den Alliierten unterstellt, 1923 von Litauen besetzt. Das Gebiet um Ordensstaat im 14. Jahrhundert mit dem Erstarken des polnisch- Soldau kam an Polen. Die wenigen verbhebenen westpreuBischen litauischen Staates ein starker Gegner, dem der Orden 1410 in der Restkreise wurden zum Regie- Schlacht von Tannenberg bekannthch verheerend unterlag. Der rungsbezirk „WestpreuBen“ fortwahrende Gegensatz zu Polen-Litauen, innere Zerwiirfnisse und (Marienwerder) zusammengefaBt und das Erstarken der Stande und Stiidte fiihrten zum weiteren Verfall des als vierter Regierungsbezirk der Provinz Ordensstaates, von dem 1466 mit dem Zweiten Thorner Frieden der OstpreuBen angeschlossen. gesamte westliche Teil abfiel, der sich samt des Bistums Ermland der 1939 kehrte das Memelland nach polnischen Krone als sogenanntes Konigliches PreuBen untersteUte. OstpreuBen zuriick. Mit dem Ausbruch Dem Ordensstaat verblieb nur der ostliche Teil seines preuBischen des Zweiten Weltkrieges und der Gebietes, den 1525 der letzte Hochmeister Albrecht von Brandenburg- Zerschlagung Polens iinderten die Nazis Ansbach sakularisierte und in ein weltliches Herzogtum PreuBen, bis die Landkarte OstpreuBens griindlich. 1658 unter polnischer Lehnshoheit, umwandelte. 1618 im Erbgang an Der Regierungsbezirk „WestpreuBen“ das Kurfiirstentum Brandenburg gefallen, krdnte sich Kurfiirst Friedrich 111. 1701 als Konig Friedrich I. in PreuBen — die wurde dem neuen Reichsgau Danzig- WestpreuBen eingegliedert. Dafiir kam Geburtsstunde des Konigreiches PreuBen, dessen Name nunmehr auf nach OstpreuBen ein neuer Regierungsbezirk Zichenau, gebildet aus alle brandenburgisch-hohenzollernsche Besitzungen iibertragen wurde. zentralpolnischem Gebiet, in dem bis dahin nur ca. 2 % Deutsche Nach dem Erwerb Pomerellens 1772 (Erste Polnische Teilung) biir- lebten, und ein Kreis Suwalken / Sudauen in den Regierungsbezirk gerten sich die Begriffe West- und OstpreuBen ein. Gumbinnen. Nach dem Uberfall auf die Sowjetunion kam es zur Mit dem Ausgang des Ersten Bildung eines Bezirks Bialystok, der 1939 von der Sowjetunion Weltkrieges verlor Deutsch­ annektiert worden war, 1941 zuniichst von OstpreuBen aus verv^altet land unter anderem fast ganz und 1942 vollstandig nach OstpreuBen WestpreuBen an Polen und und dem GroBdeutschen Reich die Freie Stadt Danzig, eingegliedert wurde. Der Krieg kehrte womit OstpreuBen in eine Ende 1944 zuerst in OstpreuBen auf vom Reich abgeschnittene deutschen Boden zuriick. OstpreuBen Insellage mit alien ging wie alle Gebiete ostlich von Oder wirtschaftlichen Konse- und NeiBe verloren. quenzen geriet. Die Abbildung links zeigt die heutige Aufteilung in die polnische Wojewodschaft Warminsko-Mazurskie (Ermland-Masuren) mit der Hauptstadt OIsztyn/Allenstein, die russi- Die Wappenentwicklung in OstpreuBen : sche Oblast Kaliningrad und das wieder zu Litauen gehorige - das Wappen des letzten Flochmeisters Albrecht Memelgebiet, letztere Gebiete jahrzehntelang in der Sowietzeit Sperr- von Brandenburg-Ansbach mit dem gebiet, aus denen fast keine Nachrichten nach auBen drangen. Ordenskreuz, dem Reichsadler und in den vier Weithin bekannt und bis auf den Anfang des 13. Jahrhunderts Feldern mit seinen Familienwappen; zuriickreichend ist die Symbolik des Deutschen Ordens, die zugleich - das 1525 eingefuhrte Lehnswappen flit das Symbolik des Ordensstaates in PreuBen wurde: das schwarze Kreuz auf Flerzogtum PreuBen mit dem schwarzen Adler sUbernem Schild beziehungsweise weiBem Banner und das mit goldener Halskrone sowie dem goldenen „S“ Hochmeisterwappen mit dem zusatzlichen goldenen Jerusalemkreuz fiir den Lehnsherrn Konig Sigismund; und dem Reichsadlerschild, wie es im 13. — 15. Jahrhundert gefiihrt - das daraus spater abgeleitete Wappen PreuBens als Konigreich; - das 1880 eingefuhrte Provinzwappen fiir OstpreuBen (wie fiir alle preuBischen Provinzen als Kleines, Mittleres und GroBes Wappen), hier als Kleines Wappen idendsch mit dem preuBischen Wappen aufgrund der besonderen historischen wurde. Daneben batten die Komtureien, Amter, Stadte und Bistiimer Stellung OstpreuBens, das auch im GroBen ihre Siegel und Banner, viele davon bekannt aus den Banderia Wappen als Helmzier nochmals — als einzige Provinz — den Adler Prutenorum, ein von Durink und Dlugosz zusammengefasstes Werk voUstandig tragen durfte (zum Beispiel im Gegensatz zu iiber die erbeuteten Banner wahrend der Tannenbergschlacht 1410. WestpreuBen); Wenn auch Jan Dlugosz so mancher Fehler in der Zuordnung der Banner unterlaufen ist, so ist das Werk doch eine sehr gute historische Quelle, zumal die Banner selbst, von den polnisch-btauischen Siegern nach Krakau verbracht, im Laufe des 17. Jahrhundert verschoUen sind. In den 30er Jahren des 20. Jahrhundert hatte Polen zahlreiche Banner wieder anfertigen lassen, die 1939 in deutsche Hande fielen, zunachst das Arbeitszimmer des Generalgouverneurs in Krakau schmiickten, 1940 aber in einem feierlichen Akt als „Heimkehr der Fahnen“ auf die Marienburg nach PreuBen verbracht wurden, wo sie 1945 in den Kriegswirren erneut verloren gingen. AUe heute anzutreffenden Banner von 1410 sind also Nachbildungen, auch das Hochmeisterbanner, das heute in der Marienburg hangt. - das Provinzwappen von 1923 — 1940, von den j I Landsmannschaft, das heute breite Verwendung I findet. Die Elchschaufel ist ein altes Symbol in Ost- monarchistischen Attributen befreit. (Der V/ / preuBen, dem einzigen deutschen Lebensraum dieser „gerupfte“ Adler, nun auch nicht mehr identisch mit dem repubUkanischen preuBischen Adler, war / stolzen Tiere. Sie ist nicht nur in Stadte- und ^ ^ Kreiswappen zu finden. Die beriihmten Trakehner nicht besonders beliebt.) - Deshalb erlangte nach 1918 auch das Pferdegestiite trugen seit 1787 die Elchschaufel als Brandzeichen; sie wurde zum Symbol des Gestiits und ist es bis heute Ordenswappen wieder an Bedeutung — zur Erinnerung an die Bliitezeit und wegen der nun isolierten Grenzlage geblieben. Freiwilligenkorps 1918/19 und Militarabteilungen OstpreuBens und vermeintlich neuer Bedrohung, hier OstpreuBens nach 1935 trugen die Elchschaufel als Kragen- und zum Beispiel im Abzeichen des Armelabzeichen, und 1939 wahlte der deutsche memellandische Grenzschutzes Ost 1918/19; Ordnungsdienst dieses Symbol als sein Abzeichen. - wahrend die Nationalsozialisten das Or- Wie bei den Wappen, so kann man auch bei den Flaggen eine Linie von denskreuz als ihr Gauwappen fiir Ost- den Bannern und Fahnen des Ordensstaates und des Flerzogtums preuBen festlegten. PreuBen zu den spateren preuBischen Flaggen und den ostpreuBischen - (1929 schlug Ottfried Neubecker die Wie- Provinzfarben verfolgen. Zu sehen sind: dereinfiihrung des einfachen Hochmeisterwappens als Provinzwappen vor). - 1941 erfolgte eine Umgestaltung des Provinzwappens; der Adler erhielt das Ordenswappen auf die Brust, gekrdnt mit dem stilisierten roten Tannenbergdenkmal zur Erinnerung an die Schlacht von eine Rekonstruktion der 1525 verliehenen Lehnsfahne an Flerzog 1914, das schon 1938 Eingang in Albrecht von PreuBen, das Gauehrenzeichen gefunden hatte. die erste Flagge des Kdnigreiches PreuBen von 1701, - Wie sehr politischer Gau und staadiche Provinz in der die spatere preuBische Landesflagge bis zum Ende der Monarchie, nationalsozialistischen Zeit verschmolzen, zeigt der neue, jeweils mit dem preuBischen Adler geschmiickt. 1939 annektierte Regierungsbezirk Zichenau; ein Als 1882 Wilhelm 11. fiir die preuBischen Provinzen Provinzfarben amtliches Handbuch des Regierungsbezirkes, bestimmte, setzte er fiir OstpreuBen fest: Schwarz - WeiB. Es waren herausgegeben von einem Regierungsoberinspektor, Provinzfarben, die auch als Flaggen gefiihrt trug nicht das neue Provinzwappen, sondern dieses werden konnten. (Bekanntlich wurde stiUstisch etwas abweichende Gauwappen. Schwarz-WeiB nach dem Ersten Weltkrieg Die nach dem Zweiten Weltkrieg von den Vertriebenen gebildete auch die allgemeine Landesflagge des Landsmannschaft OstpreuBen nutzte und nutzt das Wappen aus der ganzen PreuBischen Staates). In der Zeit Zeit von 1923 - 1940. Daneben schuf 1957 Freiherr von Wrangel das der Weimarer Republik erschienen in dem Elchschaufelwappen, eingetragen beim Deutschen Patentamt fiir die gebeutelten OstpreuBen aber auch wieder - inoffiziell - deutlichen schwarzen Kreisring spekuliert wird. Ein serioser Zeitzeuge weiBe Fahnen mit dem schwarzen Ordenskreuz, zu sehen berichtet: „... eine derartige Darstellung ist mir in vielen Bilddokumenten dieser Zeit, zahlreich auch zur auf den vielen Flaggen, die ich seinerzeit auf Einweihung des Tannenbergdenkmals 1927. Memelstrom und Haff sah, nie begegnet“. - In OstpreuBen existierte neben der Provinzflagge im Die deutsch-memellandische Bevblkerung Nordostteil eine besondere regionale Flagge in den hatte nach 1919 als ihre Farben Griin-WeiB- Farben Griin-WeiB-Rot, die sogenannten preuBisch- Rot gewahlt, hier als sogenannte „memellandische Farben" bezeichnet. litauischen oder altlitauischen Farben, teilweise auch Beide Flaggen wurden 1925 von Litauen verboten; die bezeichnet als Farben der Utauischen Minderheit ...... - memeUandischen Farben kamen erst 1937 - 39 wieder in Gebrauch. (Lithuanian Minor), die es aber als solche in OstpreuBen nicht gab. Die Die Memellander in der Landsmannschaft OstpreuBen fiihren heute seit Flerzog Albrecht zur Besiedlung des Ostteiles des Flerzogtums beide Flaggen zu ihren Heimattreffen, auf Publikationen etc. verstiirkt ins Land geholten Litauer — wie auch die zugewanderten Noch eine weitere regionale Flagge soil vorgestellt werden: die Masuren - waren volistandig in dem deutschen sogenannte Samlandische Flagge, Flellgriin-WeiB-Rot, die nichts mit Neustamm der OstpreuBen aufgegangen. Aber den preuBisch-litauischen Farben zu tun hat, deren Flerkunft unklar ist, noch im 19. Jahrhundert nannte sich der die aber bis weit in die 30er Jahre hinein in fast alien Kiistenorten des Regierungsbezirk Gumbinnen PreuBisch- Samlandes wehte. Lithauen. Die Farben trugen keincn offiziellen Die Landsmann­ Charakter. Litauische Quellen datieren sie bis auf das Jahr 1660 zurtick, schaft wo fur ich aber keine weiteren Belege fand. Nachweislich fiihrte 1829 OstpreuBen die studentische Burschenschaft „Lithuania“ an der Universitiit verwendet heute Konigsberg diese Farben, und sie waren im 19. und 20. Jahrhundert in die schwarz-wei- mehrere Stadtflaggen eingegangen (wie Insterburg, Tilsit, Pillkallen), Ben Provinzfar- waren als traditioneUe Gebietsflaggen in der zweiten Halfte des 19. ben, belegt so- Jahrhunderts auf Schiffen im Kurischen Flaff zu sehen, schmiickten wohl mit dem Vereinsfahnen etc. Wiihrend des Ersten Weltkrieges fiihrten auch die Provinzwappen Litauer im Russischen Reich und Exillitauer in Amerika diese Farben, von 1923 als ersetzten sie jedoch 1917 in ihrer ersten Nationalflagge dutch auch sehr haufig Dunkelgriin-Rot, 1918 dutch die heutigen Farben. In OstpreuBen mit dem Elchschaufelwappen, und dies in verschiedenen Banner- bzw. blieben sie Regionalfarben. Flaggenvarianten. Fiir das Memelland setzte bekanntlich 1920 der franzosische Die 1999 gebildete polnische Wojewodschaft Gouverneur Odr\' auf BeschluB der Botschafterkonferenz der Alliierten Warminsko-Mazurskie, den Siidteil OstpreuBens eine Handelsflagge fest: die Memeler umfassend, entschied sich nach Vorentwiirfen fiir Stadtfarben Gelb-Rot „mit dem Wappen der folgendes Wappen: der polnische Adler iiber dem Stadt Memel in oberen Felde“. Eine amtliche Lamm des ehem. Bistums Ermland (Warmien) und Zeichnung dieser Flagge fehlte, so daB iiber den dem schwarzen Adler des Herzogtums PreuBen, hier aus Gestaltungsgriinden auf rotem Feld. Es erinnert also an die beiden historischen Landesteile und die einstige wie heutige polnische Hoheit. Die eigenwillige Flagge in den polnischen weiB-roten Farben zeigt Eine inoffizielle Flagge privaten Charakters gab es bereits um 1990, die dagegen nur den gekronten Kopf des historischen polnischen Adlers. jedoch zu keiner Zeit Verwendung in der Administration fand, aber bald zum Symbol fuBballbegeisterter Jugendlicher wurde. SchUeBUch Zur heutigen russischen Oblast Kaliningrad - dem nordlichen hat sich von all den Entwiirfen die rot-gelb-blaue Flagge mit Elementen OstpreuBen — sollen einige Wappen- und Flaggenentwiirfe aus den aus dem Wappen durchgesetzt, ebenfalls 2006 eingefiihrt. Die letzten Jahren demonstriert werden, wahrend in der Sowjetzeit fiir die Gouverneursflagge zeigt das Wappen. Oblast keine Symbolik existierte: - eine ungliickliche Variante mit den russischen Farben und der Landkarte der Oblast; - eine Variante mit dem Flug des russischen Adlers, die westlichste Lage zu RuBland symboUsierend, und mit einer Bernsteinkrone, an den Eine kleine Auswahl zur Hauptstadt Konigsberg, heute Kaliningrad: natiirlichen Reichtum des Landes die Flagge der Altstadt Konigsberg nach erinnernd; altem Flansemuster, schon wahrend der - ein Entwurf eines Rabbi, das an Tannenbergschlacht das ehemalige Konigsberger 1410 gefuhrt (Konigsberg bestand bis 1724 aus den drei Stadtwappen erinnert, kombiniert Stadten Altstadt, Lobenicht und Kneiphof); mit einer Menora - als Ausdruck der Leuchtkraft der Oblast fiir andere Gebiete RuBlands; Schiffsflaggen des 17./18. Jahrhunderts nach diversen alten Flaggentafeln bis zur 1818 zugelassenen Variante fiir die - ein Vorlauferentwurf des heutigen Wappens - und das im Juni 2006 eingefiihrte Wappen, in das preuBischen Hafenstadte; neben der Burg und den Bernsteinen interes- santerweise die Initialen der Zarin Elisabeth Petrowna (zur Erinnerung an die russische Besetzung und Annexion im Siebenjiihrigen Krieg 1758-62) und das Band des Leninordens aufgenommen sind - zaristische und kommunistische Symbolik vereint. die 1809 eingefiihrte Stadtflagge, eine Reichskriegsflagge in den kaiserlich-russischen Farben, mit dem Zusammensetzung der Stadtfarben Rot und russischen Doppeladler und der deutschen Inschrift KONIGSBERG.) WeiB fiir die Altstadt, Blau fiir Lobenicht, Damit soli zu den Kreiswappen und -flaggen iibergeleitet werden, die Griin fiir Kneiphof, die bald in die opdsch sich in PreuBen seit Ende der 20er Jahre entwickelten: giinstigere Reihenfolge Blau-WeiB-Rot- Verwaltungsbezirk Stadt- Anzahl davon mit davon mit Griin geandert wurde und so bis 1935 bestand; /Landkreise der Kreise Wappen Flagge die 1935 (und nicht bereits 1809!) eingefiihrte neue Stadtflagge mit OstpreuBen Mai 1939 Stadtkreise 6 6 6 Landkreise 37 22(+3) (1) dem 1724 eingefiihrten Wappen fiir die Konigliche Residenz- und Reg.bez. Zichenau u. Hauptstadt Konigsberg. (Die umfangreiche Siegel- und Krs. Sudauen 1939-1945 Landkreise 10 . _ Bezirk Bialystok Stadtkreise 1 (1) - Wappengeschichte Konigsbergs ist in der Broschiire 1941/42 - 1945 Landkreise 7 - - zusammengefaBt). Wojewodschaft Stadtkreise 2 2 2 Warminsko-Mazurskie 2006 Landkreise 19 14 12 Oblast Kaliningrad 2006 Stadte/Stadtkrs. 9 9 2 Kaliningrad nahm 1996 Ravons(Kreise) 13 11 7 Memelgebiet in Litauen Stadtkreise 2 2 2 das dargestellte Wappen 2006 Rayons(Kreise) 3 3 2 neu an (Vorlaufer sind in der Broschiire aufge- OstpreuBen im Mai 1939 harte sechs Stadtkreise, alle mit eigenen Wappen und eigener Flagge, und 37 Landkreise, davon 22 mit zeichnet) und fiihrt seitdem eine Wappenflagge, mit dem kleinen Herzschild an die genehmigtem Wappen, drei mit Wappenentu-iirfen, die nicht mehr zum Hansezeit und die Altstadt erinnernd. 2003 kam die sogenannte Flagge AbschluB kamen; aber nur fiir einen Kreis gibt es Hinweise auf des Sieges hinzu - eine Konzession an die Veteranen des letzten Kreisfarben in dieser Zeit. Krieges. Die 1939 annektierten Gebiete Zichenau/Sudauen mit 10 Landkreisen und der Bezirk Bialystok mit sieben Landkreisen batten bis dahin keine eigenen Symbole, und es gibt keinerlei Flinweise, daB sie nach der deutschen Besetzung solche erhielten, obwohl die Deutsche Gemeindeordnung das zulieB, was in OstpreuBen aber nicht praktiziert wurde. Im Polen der Nachkriegszeit waren Kreiswappen und -flaggen unbekannt. Erst nach der Demokratisierung von 1990 und der (Dass die Jugend eigene Wege W'iedereinfiihrung der Kreise 1999 nahm das kommunale Flaggen- und geht, zeigt das rechte Bild, ein Wappenwesen seinen Aufschwung. In der Wojewodschaft Warminsko- Foto aus dem Jahre 2006. Mazurskie fiihren heute 14 von 19 Landkreisen eigene Wappen, die sich HaBUche FuBballkrawalle teilweise an Vorbilder aus deutscher Zeit beziehungsweise aus der scheinen iiberall Eingang zu Ordenszeit anlehnen, zum Teil aber auch vollige Neuschopfungen sind, finden. Man beachte aber die und 12 Kreise haben eigene Flaggen, fast ausnahmslos Fanflaggen, besonders die vorn Neuschopfungen. Vier Kreise benutzen nur ein Logo. links: das Muster der deutschen Auch in der Oblast Kaliningrad und im Utauischen Memelgebiet hat sich in den letztcn Jahren das kommunale W^appen- und Flaggenwesen breit entwickelt, wie die Aufstellung zeigt, oftmals auf Basis der alten deutschen Wappen, aber zum Teil auch als vollige Neuschopfungen. Aus der Vielzahl kann in der Folge nur eine reprasentative Auswahl vorgestellt werden.

Die Abbildung rechts zeigt das Wappen des Kreises Mohrungen, der als erster ostpreuBischer Landkreis 1927 vom PreuBischen Staatsministerium ein Wappen genehmigt erhielt, Die Kreisgemeinschaften in der Landsmannschaft OstpreuBen fiihren gestaltet vom Direktor der Konigsberger heute fast alle Flaggen beziehungsweise Banner, die nach dem Krieg zur Gemaldegalerie und von Otto Hupp. Der goldene Erinnerung an die Heimat entstanden sind. Hier eine Auswahl dieser Lowe in Schwarz war das Wappen der ehemaligen Banner, wobei haufig die ostpreuBischen Farben Schwarz-WeiB, aber Vogte von Plauen und stand fiir Graf Heinrich V. auch Farben aus dem Wappen und - wie im Falle Marienwerder und von Plauen. Er war Oberstspittler des Deutschen Ortelsburg - die historischen Stadtfarben der Kreisstadt zum Einsatz Ordens in Mohrungen, spater kommen. Die Kreise Neidenburg und PreuBisch-Holland haben Hochmeisterstatthalter und seit 1469 selbst dagegen das Kreiswappen in eine Flaggenform gebracht. Verwendung Hochmeister, starb aber bereits 1470 in Mohrungen. finden die historischen Kreiswappen, in anderen Fallen auch die Das Kreuz steht fiir den Orden. Der Kreis Mohrungen ist der einzige Stadtwappen, obwohl zum Beispiel Bartenstein und Goldap ein ostpreuBische Kreis, fiir den fiir die Vorkriegszeit Kreisfarben erwahnt Kreiswappen hatten. werden: Schwarz-Gelb, abgeleitet aus dem Wappen. Den Kreis gibt es (Die Flaggen sind in der Regel rekonstruiert nach den Angaben der heute nicht mehr. Kreisgemeinschaften. Vielfach gibt es auch fiir die Stadtgemeinschaften Fiir andere Kreise vor 1939 werden in zwei Fallen Ansatze von Banner, nicht immer mit den historischen Stadtfarben, sondern heute Kreisfarben erwahnt, die aber seinerzeit verworfen wurden. mit den ostpreuBischen Farben). Die Folie demonstriert die Stadt Allenstein, das heute als Wojewodschaftshauptstadt ist. Es gehorte einst zum Domkapitel des Bistums Ermland. Sein bis 1939 gefiihrtes Wappen zeigte den Schutzpatron der Stadt, den Heiligen Jakobus, begleitet von einem halben Ordenskreuz und einem Turm - Elemente aus dem Wappen des ehemaligen Domkapitels. Den Nationalsozialisten war der Heilige Jakobus suspekt; die Stadt erhielt 1939 vom Oberprasidenten ein neues Wappen, wiihrend heute Olsztyn zu dem altesten Siegelbild der Stadt aus dem 14. Jahrhundert mit dem Heiligen Jakobus zuriickgekehrt ist. Die Stadtflagge bis 1939 in den Farben Schwarz-WeiB-Rot hatte nichts mit den alten Reichsfarben zu tun; sie waren urspriinghch die Farben des Domkapitels, fanden schon im 19. Jahrhundert als Stadtfla^e der Kreis Johannisburg mit ebenfalls landschaftsbezogenen Verwendung und wurden 1933/34 als offizielle Stadtfarben festgesetzt. Symbolen, die im neuen Wappen des Kreises Pisz nur in der Mit dem neuen Wappen erhielt AUenstein 1939 eine neue Flagge (oben Tingierung eine Veranderung erfuhren. Interessant ist dazu die der Entwurf, unten die verliehene Version) und ein neues Stadtbanner. Flaggengestaltung. der Kreis Elchniederung mit dem Elchsymbol im Wappen, das der heutige Rayon Slawsk ebenfalls gewiihlt hat. Auch die Flagge verweist auf die wald- und sumpfreiche Gegend des Kreises. (Die offizielle Website des Rayons zeigt heute im Kopfteil sowohl das neue Rayonwappen als auch das ehemalige deutsche Kreiswappen mit deutscher Inschrift!)

Krs. V.lchniedemng Krs. Pn'i^Jdsch-hyl^’n

Olsztyn wahlte dagegen 2003 eine blaue Flagge mit einer weiBen WeUerdinie fiir den FluB AUe und eine gelbe Pilgermuschel als Attribut des Fleiligen Jakobus. Die Stadtgemeinschaft im Bund der Vertriebenen verwendet ein weiBes Banner mit dem historischen Stadtwappen. Die 1939 eingefiihrten Symbole sind nur kurzlebig gewesen.

Dieses Bild (unten) zeigt den Vergleich der Symbole von vier Krs. Gz-^rko Krs. P/s-y Rayo/i .Skni'sk Stadt Hud Kqyon Pnigmtionoivsk ehemaligen deutschen Landkreisen mit den heutigen polnischen Kreisen beziehungsweise russischen Rayons; das Wappen des Kreises PreuBisch-Eylau, 1932 von Otto Flupp - der Kreis Ldtzen mit landschaftsbezogenem Symbol und der entworfen, mit dem vogtlandischen Ltiwen, auf das Wirken einer FlohenzoUemvierung im Wappen, darunter der heutige Kreis Reihe von Grafen aus Plauen in der Ordenszeit verweisend, und mit Gizycko mit dem gleichen Wappen, nur mit veranderter Tingierung, dem Ordenskreuz. Die Schildfarben geben dabei gleichzeitig die wobei die blau-weiBe Vierung auf den Seenreichtum verweist und ostpreuBischen Farben wieder. Das Kreiswappen wurde vom die Grundlage fiir die Kreisflagge wurde; wesentlich iilteren Stadtwappen abgeleitet, das im unteren Feld drei Ordenskreuze nebeneinander gestellt hatte. Die russische Stadt twn Gunther Dh vVdppe'- tG-i f.,; m OstpreuPien. semen Kreisen und Kreisstadten - gestern und heute Bagradonowsk wahlte 2003 in einer grafischen Uberarbeitung dieses Das sowjetische Tschernjachowsk hatte vor 1990 ein Abzeichen mit Wappen fiir Stadt und Rayon zugleich. Einem Flyer der Russischen Hinweis auf den Eisenbahnknotenpunkt. Seit 2002 fiihrt die Stadt Heraldischen Gesellschaft entnahm ich die zugehorige heraldische wieder das alte, 1583 verliehene Wappen in unveriinderter Gestaltung. Flagge, womit — ungewollt? — die ostpreuBischen Farben wieder in Die im gleichen )ahr eingefiihrte Stadt- und Rayonflagge verwcndet eine Rayonflagge kamen. ebenfalls die alten Stadtfarben, nur in veriinderter Anordnung. Das nachste Bild zeigt den Landkreis und die Stadt Insterburg, heute Das Samland gliederte sich in zwei, seit 1939 einen Landkreis und die Rayon und Stadt Tschernjachowsk: Stadt Konigsberg. fleute bestehen hier zwei russische Rayons und - das 1935 von dem Berliner Heraldiker G. A. CloB entworfene sechs Stadtkreise beziehungsweise selbst\'erwaltete Stiidte, die infolge Wappen ftir den Landkreis, heute in der Landsmannschaft nicht der militarisch-industriellen Entwicklung dieses ostpreuBischen mehr in Gebrauch; Gebietes besonders gewachsen sind. Das 1935 fiir den Landkreis - das 1583 von Markgraf Georg Friedrich von Ansbach an die Stadt Konigsberg eingefiihrte, von Otto Hupp und einem Kbnigsberger Insterburg verhehene Wappen mit seinen Initialen und Bar und Heraldiker gestaitete Wappen, das direkt auf die Siegel des Jager als Symbol der natiirlichen Umgebung; GroBmarschalls und Ordenskomturs von Konigsberg zuriickgriff und - die Stadtflagge von Insterburg Griin-WeiB-Rot, identisch mit den einen Ordensritter darstellte, iibernahm 1939 der vereinte Kreis sogenanntes preuBisch-litauischen Farben; Samland und wird heute von den zwei Kreisgemeinschaften - die Flagge beziehungsweise das Banner der Kreisgemeinschaft Fischhausen und Kbnigsberg weiterverwendet. Die schwarz-weiBen Insterburg (Stadt und Land) in der Landsmannschaft, in den Farben des Ordenswappens und der Ordensfahne sowie der rote Schild Stadtfarben und mit dem einfachen Wappenschild. standen Pate fiir die bereits 1934 vom Staatsarchiv vorgeschlagenen Kreisfarben, die zu dieser Zeit naturlich auch eine politische Absicht trugen. Sie kamen aber nicht zur offiziellen Einfiihrung als Kreisflagge.

- Die Samlandflagge wurde bereits vorn erwiihnt.

Stadt Insterburg Ab^icben vor 1990 Ka)’on und Stadt Tscbenijachowsk R//)’on und Stadt Tschemjadxm'sk

FvvjQon in Ostofeui'en n-'-inc-r" k' Page 354

Das plakative Symbol von Swetlogorsk, dem ehemaligen Ostseebad Rauschen, verwendet unter anderem im kleinen Wappcnschild das im 19, )ahrhundert entworfene inoffizielle Wappen fur Rauschen. Das W'appen von Swetlyj, ehemals der Fischerort Zimmerbude, heute ein flachenmabig groBer Stadtkreis, liiBt den Hafencharakter am Frischen Maff, das W appen von Jantarnyj, dem ehemaligen Palmnicken, die beriihmten Bernsteinfunde erkennen. Alle diese W'appcn sind ^Ar. Kiininsberx / Scmbtid QstsM Crm,^ 1938 Gurjewsk / Keiihmsm Pmterskij / Keukuhre,, Schopfungen der letzten Jahre. 1997 Die Stadt Laduscbkin, ehemals das Fischerdorf Ludwigsort am Frischen Flaff siidwestlich von Kbnigsberg, heute stiidtischer Kreis, fiihrte in diesem )ahr W'appen und eine heraldische Flagge ein. Die Eiche existiert seit ca. 900 jahren in diesem Ort. Im Wappen steht zusiitzlich ein Fisch. Die nachste Folie zeigt Flaggen der Stadt Memel, der nctrdosdichsten JAr. Kmigskm - ( 'orsrh/ag OstsM Cnwz 1938 SwHhgorsk / Pmische,, SwetHj / Zimmerhude deutschen Stadt, 1252 gegrundct, heute als Klaipeda wichtigste 2006 2001 Mafenstadt in Litauen: - Schiffsflaggen des 18. und 19. Jahrhundert, wie sie auf diversen Flaggentafein dieser Zeit zu sehen sind; - die laut Kbniglicher Order von 1818 zugelassene Schiffsflagge in PreuBen mit dem Namen der Stadt, explizit fiir die Hafenstadt Memel in der Order aufgefiihrt; Samlandische I 'las^e Seknogradsk 2003 l^duschkjn I 1 jidmgsorf Jantarnij j Oalmtiicken - Varianten aus unterschiedlichen Quellen, die aber nicht eindeutig 2007 ' 2006 belegt sind, mtiglicherweise nur irrtiimliche W'iedergaben sind; - die 1901 vom Magistrat der Stadt festgelegten Stadtfarben Gelb-Rot, Das \X appen des Seebades Cranz, 1937/38 eingefiihrt, wies auf den abgeleitet aus den zu diesem Zeitpunkt eindeutig bestimmten Elchbestand def nahen Kurischen Nehrung und auf die beriihmte W'appenfarben, Vorlage fiir die Memellandflagge und spiitere Cranzer Plunder bin. Die Flagge zeigte in ihren Streifen Himmel, Stadtflaggen; Strand und Meer. Das \X appen von Selenogradsk von 2003 (eine Flagge - die heute von der Kreisgemeinschaft Memel-Stadt in der ist nicht bekannt) verwendet einen Eichenkranz fiir die umUegenden I^andsmannschaft OstpreuBen gefiihrte Flagge, alder, die Plunder aus dem historischen Wappen, wahrend die Farbe - die Stadtflagge des heutigen Klaipeda, das historische Stadtwappen Griin fiir den Stadtnamen steht. und die gleichen Farben verwendend. Im 1997 eingefuhrten Wappen fur den Rayonsitz Gurjewsk (die ehemaUge Gemeinde Neuhausen) charakterisieren Eiche und Der Bezirk Klaipeda, sowohl ehemals memelliindisches Gebiet als auch Hiihnerv^ogel den landHchen Charakter des Rayons, wahrend die groBere altlitauische Teile umfassend, fiihrt diese 2004 bestatigte Flagge Figuren im SchildfuB auf das alte Bistum Samland verweisen. nach dem seit 2003 einheitlichen Muster fiir Bezirksflaggen in Litauen mit dem blauen Bord und den Jagiellonenkreuzen. Interessant ist Flagge wurde 1997 eingefiihrt, geht aber auf elnen Erstentwurf des hierbei das Wappen: es geht zuriick auf das Siegel des deutschen Ordenskomturs von 1409 und 1440, Vertreter jenes machtigen Wappens von 1968 zuriick. Gegners, mit dem Litauen im 15. Jahrhundert schwere Kiimpfe SchlieBlich noch einige Wappen und Siegel aus Zeiten der ausgefochten hat! Erst wenn man die gesamte Territorialgeschichte im Fremdherrschaft: Verhaltnis des Deutschen Ordens zu Litauen kennt, kann man wohl die das Wappen von Kbnigsberg zur Zeit der russischen Besetzung im Wahl verstehen. siebenjahrigen Krieg mit Zarenkrone und russischem Doppeladler anstelle des PreuBenadlers; das Siegel von Bialystok wahrend der Zugehiirigkeit zu NeuostpreuBen 1795 — 1806; eine Siegelmarke fiir das Kaiserliche Deutsche Gouvernement in Grodno (heute in Vi'eiBruBland) wahrend des Ersten Weltkrieges; - das Siegel von Flock wahrend der deutschen Besatzung 1915-18, das nach der russischen Zugehorigkeit seit 1815 erstmals das historische Wappen aus polnischer Zeit vor den Teilungen Polens wieder verwendet; - wahrend die Nationalsozialisten nach ihrer Annexion und dem der Stadt als Schrottersburg an OstpreuBen das polnische Wappen nicht mehr gelten lieBen, wie der vorgestellte Dokumentenausschnitt zeigt.

KG Meiml-Stadt Keringa \Se^irk Klaipeda

Erganzend hier noch die interessante Flagge von Neringa, einer Zusammenfassung aller Siedlungen des Mtauischen Anteils auf der Kurischen Nehrung in einem Stadtkreis. Das Flaggenbild besteht aus den Unterscheidungszeichen fiir Fischereiboote, wie sie 1844 von der preuBischen Regierung in Kiinigsberg fiir das Frische und Kurische Flaff festgelegt wurden, fiir die Ortschaften auf der Kurischen Nehrung siimtlich in den Farben Schwarz und WeiB. Das blanke weiBe Feld Grodm (deufsch 1915-18) P/ock 1916-17 Schrbttersbuf'g 1943 symbolisiert die von den hohen Wanderdiinen zugewehten Orte. Die ■ ' I n FhnB > / ''i" Die Beispiele soUen geniigen, die Aufmerksamkeit auf die Entwicklung und Vielfalt der ostpreuBischen Flaggen und Wappen, ihren Wandel, aber auch ihren vielfachen Erhalt ungeachtet oder trotz der vdlligen Anderung der politischen Zugehorigkeit zu lenken.

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About the author Erwin Gunther, born in 1938, certified engineer (engineering), since school interested in flags worldwide. End of the 80th he started systematically researching the history of coats-of-arms and flags of the Middle- and Eastgerman laender and provinces, presenting in self-publication his findings, up to now in 13 volumes, Eastern Prussia and Silesia being the most comprehensive works. Results of his searching he published also in ”Der Flaggenkurier”, “Flagmaster” and in the heraldic almanac “Kleeblatt”. In the DGF he was foundation-member and hold from 1996-2002 the post of Vice-Chairman. He took part in all annual DGF-meetings, mostly with lectures.

Address of the author: Erwin Gunther Am Pfarrbach 2 09212 Limbach-Oberfrohna, Germany e-mail: [email protected]

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