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Bebauungsplan „Fliegerhorst 0.5" des Zweckverbandes Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach

Begründung § 9 Abs. 8 BauGB

Langenselbold 15.03.2018 Begründung zum B-plan „Fliegerhorst 0.5“, ZV Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach

Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeines ...... 1 2. Veranlassung und Ziele ...... 1 3. Alternativenprüfung gemäß Bundesbodenschutzgesetz ...... 2 4. Ziele des Bundesbodenschutzgesetz...... 4 5. Bodenschutz in der Bauleitplanung ...... 4 6. Klimaschutz ...... 5 7. Vorgaben übergeordneter Planung ...... 7 7.1 Regionalplanung ...... 7 7.2 Regionaler Flächennutzungsplan (RegFNP) 2010 ...... 9 8. Rahmenbedingungen ...... 10 8.1 Lage im Raum ...... 10 8.2 Naturräumliche Lage ...... 11 8.3 Flächennutzungen ...... 11 8.4 Altablagerungen ...... 12 8.5 Kampfmittel ...... 22 8.6 Schutzgebiete ...... 22 8.7 Denkmalschutz ...... 22 8.8 Verkehrsgutachten...... 23 8.9 Lärmgutachten ...... 26 9. Planung ...... 27 9.1 Verkehrserschließung ...... 27 9.1.1 Straßenverkehr ...... 27 9.1.2 Fuß- und Radverkehr ...... 28 9.1.3 ÖPNV ...... 28 9.2 Festsetzungen ...... 29 10. Plandaten ...... 39 11. Eingriff und Ausgleich ...... 40 11.1 Eingriffsbeschreibung ...... 41 11.2 Eingriffsvermeidung und -minimierung ...... 42 11.3 Eingriffskomponenten im Einzelnen...... 44 11.4 Ausgleichsmaßnahmen in Teilplan A...... 45 11.5 Ausgleichsmaßnahmen in Teilplan B...... 46 11.6 Ausgleichsmaßnahmen in Teilplan C ...... 47 12. Ver- und Entsorgung des Plangebietes ...... 48 12.1 Wasserwirtschaftliche Belange ...... 48 12.1.1 Überschwemmungsgebiet ...... 48 12.1.2 Wasserversorgung / Grundwasserschutz ...... 48 12.1.3 Oberflächengewässer / Gewässerrandstreifen ...... 50 12.1.4 Abwasserbeseitigung...... 50 12.1.5 Abflussregelung ...... 52 12.1.6 Altlastenverdächtige Flächen/Altlasten ...... 52 12.2 Energieversorgung ...... 52 12.3 Gasversorgung ...... 52 12.4 Abfallbeseitigung ...... 52 13. Bodenordnung ...... 52 14. Umweltbericht ...... 53

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14.1 Einleitung ...... 53 14.1.1 Kurzdarstellung des Inhaltes und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans ...... 53 14.1.2 Festsetzungen des Plans ...... 54 14.1.3 Angaben zum Standort ...... 54 14.1.4 Art und Umfang des Vorhabens ...... 54 14.1.5 Bedarf an Grund und Boden ...... 54 14.1.6 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen festgelegten Ziele des Umweltschutzes ...... 55 14.1.7 Vorgaben der Fachpläne und deren Berücksichtigung ...... 56 14.1.7.1 Regionaler Flächennutzungsplan (RegFNP) ...... 56 14.1.7.2 Schutzgebiete ...... 56 14.1.7.3 Berücksichtigung der Ziele und der Umweltbelange bei der Aufstellung des Bauleitplans ...... 56 14.2 Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen ...... 57 14.2.1 Bestandsdarstellung mit Darstellung der erheblich beeinflussten Umweltmerkmale ...... 57 14.2.1.1 Tiere ...... 57 14.2.1.2 Pflanzen ...... 57 14.2.1.3 Fläche ...... 60 14.2.1.4 Boden ...... 61 14.2.1.5 Wasser...... 61 14.2.1.6 Luft ...... 62 14.2.1.7 Klima ...... 62 14.2.1.8 Wirkungsgefüge ...... 63 14.2.1.9 Landschaft ...... 63 14.2.1.10 Biologische Vielfalt ...... 63 14.2.2 Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes...... 64 14.2.3 Umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter ...... 66 14.2.4 Vermeidung von Emissionen ...... 66 14.2.5 Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern ...... 67 14.2.6 Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie ...... 67 14.2.7 Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts. 67 14.2.8 Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden ...... 67 14.2.9 Wechselwirkungen ...... 67 14.3 Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzu- stands bei Nichtdurchführung der Planung ...... 68 14.4 Standortalternativen ...... 68 14.5 Alternative Bebauungskonzepte und Begründungen zur Auswahl 69

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14.6 Prognose zu den erheblichen bau- und betriebsbedingten Auswirkungen bei Durchführung der Planung ...... 69 14.6.1 Erhebliche Auswirkungen während der Bau- und Betriebsphase 69 14.6.1.1 Tiere ...... 69 14.6.1.2 Pflanzen ...... 69 14.6.1.3 Fläche ...... 70 14.6.1.4 Boden ...... 70 14.6.1.5 Wasser...... 71 14.6.1.6 Luft ...... 72 14.6.1.7 Klima ...... 72 14.6.1.8 Wirkungsgefüge ...... 73 14.6.1.9 Landschaft ...... 73 14.6.1.10 Biologische Vielfalt ...... 73 14.6.2 Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes...... 74 14.6.3 Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt ...... 74 14.6.4 Umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter ...... 75 14.6.5 Vermeidung von Emissionen ...... 76 14.6.6 Sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern ...... 76 14.6.7 Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie ...... 76 14.6.8 Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts. 77 14.6.9 Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden ...... 77 14.6.10 Wechselwirkungen ...... 77 14.7 Maßnahmen zur Vermeidung von erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen ...... 78 14.7.1 Schutzgut Mensch ...... 78 14.7.2 Schutzgut Tier und Pflanzen ...... 78 14.7.3 Schutzgut Boden ...... 78 14.7.4 Schutzgut Wasser ...... 78 14.7.5 Schutzgut Klima/Luft ...... 79 14.7.6 Schutzgut Landschaft ...... 79 14.7.7 Schutzgut Kultur- und Sachgüter ...... 79 14.7.8 Auswirkungen durch schwere Unfälle oder Katastrophen ...... 80 14.8 Zusätzliche Angaben ...... 80 14.8.1 Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltprüfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung oder fehlender Unterlagen ...... 80 14.8.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen ...... 80 14.8.3 Zusammenfassung des Umweltberichts ...... 81 14.8.4 Quellenangaben ...... 82

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Anlage 1 Altlastengutachten, KPGeo, Stand 19.02.2015 Anlage 2 Verkehrsgutachten, IMB-Plan, Stand Februar 2017 Anlage 3 Lärmgutachten, ITA-Plan, Stand Nov. 2017

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1. Allgemeines Das Plangebiet liegt in der Planungshoheit des Zweckverbandes „Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach“.

Der Zweckverband „Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach“ hat in seiner Sit- zung am 06.07.2016 die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen, mit der Maßgabe, das Plangebiet für die Ansiedlung von großen gewerblichen Un- ternehmen, vorwiegend in der Nutzung eines Sondergebiets zu regeln.

Der Bebauungsplan erhält die Bezeichnung:

„Fliegerhorst 0.5“

Das Plangebiet wird vorwiegend als „Sonstiges Sondergebiet - Nahrung und Verpackung" § 11 Abs. 2 BauNVO sowie als „Gewerbegebiet“ gem. § 8 BauNBVO und als (Sonstiges Sondergebiet - Logistik" § 11 Abs.2 BauNVO ausgewiesen.

Der Geltungsbereich umfasst ca. 17,4 ha.

Das Gebiet des B-plans 0.5 wird am Nordrand über die bereits im Bebauungs- plan „Fliegerhorst 0.1, 1. BA und 0.2“ geregelte Erschließungstrasse erschlos- sen. Für die weitere direkte Anbindung an die überörtlichen Straßen wird der Bebauungsplan „Fliegerhorst 0.4“ (Südostanbindung) erstellt.

2. Veranlassung und Ziele Im Rahmen des Abzugs der US-Streitkräfte aus Deutschland wurde der Stand- ort „Fliegerhorst Airfield Kaserne“ -Langendiebach geschlossen. Im Februar 2008 wurde der ca. 251,6 ha umfassende Standort (ca. 160,6 ha in der Gemarkung Erlensee und ca. 91 ha in der Gemarkung Bruchköbel) an die Bundesrepublik Deutschland zurückgeben.

Nachdem die US-Streitkräfte im Jahr 2007/08 den Fliegerhorst mit NATO- Lager in Erlensee und Bruchköbel geräumt hatten, ist eine städtebauliche Neu- ordnung erforderlich geworden, die im ersten RegFNP 2010 dargestellt wurde.

Im Rahmen der Gesamtentwicklung der Stadt Erlensee und Stadt Bruchköbel sollte der ehemalige Fliegerhorst mit NATO-Lager einer neuen zivilen Nutzung zugeführt werden. Hierbei war insbesondere die zukünftige Entwicklung der

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Kommunen Erlensee und Bruchköbel zu beachten. Die Fläche war und ist in Anbetracht der Lage und der Flächengröße von überregionaler Bedeutung.

Da der ehemalige Fliegerhorst sich über 2 Gemarkungen erstreckt wurde zwi- schen der Stadt Bruchköbel und der Stadt Erlensee ein „Zweckverband Ent- wicklung Fliegerhorst Langendiebach“ (ZV) im Herbst 2011 gegründet, der das bestehende Siedlungsdreieck mit ca. 100 ha Größe 2012 ankaufte.

Ab dem Jahr 2012 mehrere Bebauungspläne aufgestellt und zur Anpassung der ursprünglichen Zielsetzungen zwei Änderungen des Regionalen Flächen- nutzungsplans (RegFNP) durchgeführt.

Für das nunmehr beplante Gebiet „Fliegerhorst 0.5“ wird nach Änderung des RegFNPs (Beschluss vom 20.09.2017) ein Bebauungsplan erstellt.

Es ist Ziel den größten Teil der Fläche für eine großflächige Entwicklung für Betriebe zur Nahrungsmittelproduktion und Verpackung bereitzustellen.

3. Alternativenprüfung gemäß Bundesbodenschutzgesetz Gemäß § 3 Abs. 2 (Pflichten der öffentlichen Hand) des Hess. Gesetzes zur Ausführung des Bundes-Bodenschutzgesetzes und zur Altlastensanierung ist bei Planaufstellungen vor Inanspruchnahme von nicht versiegelten, nicht bau- lich veränderten oder unbebauten Flächen zu prüfen, ob eine Wiedernutzung von bereits versiegelten, sanierten, baulich veränderten oder bebauten Flächen möglich ist.

Bei der Fläche des Plangebietes 0.5 handelt es sich um die südwestliche Teil- fläche des besiedelten Bereiches des Fliegerhorstes. Die Fläche ist großflächig ein bereits bebauter und zum Teil versiegelter Bereich. Das Planungsvorhaben entspricht daher den Zielvorgaben des Bundes-Bodenschutzgesetztes. Um eine Wiedernutzbarmachung dieser Fläche zu ermöglichen und hierbei die Alt- lasten zu beseitigen, Kampfmittel räumen und eine neue Infrastruktur schaffen zu können, wurden intensiv verschiedene Planungsansätze diskutiert.

Als Planungsalternative wurde ursprünglich für das gesamte Gebiet des ehemaligen Fliegerhorstes von ca. 200 ha das Szenario „Logistik“ (Vorent- wurf Stand 2008) der technisch-wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie der Ar- beitsgemeinschaft FIRU mbH und ARCADIS Consult GmbH zugrunde gelegt sowie das Ziel: „Regenerative Energien“ gemäß RegFNP Entwurf 2009.

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Das Ziel „Logistik“ beinhaltet die Nutzung von ca. 45 ha für Logistik, 16 ha für Gewerbe und Dienstleistung, 17 ha Sonderbaufläche Freizeit und 21 ha für regenerative Energien, Ausgleichsflächen und forstwirtschaftliche Nutzflächen.

Es wurden auch insgesamt 33 ha Sonderbauflächen Automobil / Test / Flug sowie 12 ha Sonderbauflächen für Sport / Freizeit vorgeschlagen. Aufgrund der zu erwartenden Immissionen durch eine weitere Nutzung als Flugplatz wurde diese Nutzung von den Städten nicht weiter verfolgt. Während des Planungs- prozesses wurde zudem festgestellt, dass sich Freiflächen und das Rollfeld an sich als Ausgleichsfläche eignen.

Um den zukünftigen Versiegelungsgrad so gering wie möglich zu halten, wur- den die Planflächen weitestgehend auf die derzeitig besiedelten Flächen (wur- den vom ZV erworben und sind inzwischen fast alle weiter veräußert worden) beschränkt und ein wesentlich größerer Flächenanteil für Wald und Ausgleichs- flächen zur Verfügung (verblieb im Eigentum der BIMA) gestellt.

Das Ziel „Regenerative Energien“ auf den bisher bebauten Flächen hätte den kompletten Abriss der Gebäude mit Sanierung der Altlasten erfordert. Der hier- durch entstehende Kostenaufwand wäre durch Renditen aus den „regenerati- ven Energien“ nicht zu erzielen und daher nicht durchführbar gewesen. Eine „Nichtnutzung“ des Geländes bzw. „Verfall“ sowie die „Nichtsanierung“ der Alt- lasten wäre die Folge gewesen. Daher wurde diese Nutzung nicht weiter vom ZV verfolgt.

Die südwestliche Teilfläche, weitgehend der Geltungsbereich des vorliegenden Bebauungsplans „Fliegerhorst 0.5“, war aufgrund eines ursprünglichen Interes- senten aus der Branche für großflächigen Sport-Einzelhandel im RegFNP 2010 aufgenommen worden. Bereits in der 1. RegFNP-Änderung wurde diese Ziel- setzung fallen gelassen, aber weiterhin die Flächenausweisung „Grünfläche“ und „Sondergebiet-Sport“ weiter verfolgt. Durch die umfangreich anstehenden Altlastensanierungs-, Abbruch- und Kampfmittelräumarbeiten konnte jedoch keine wirtschaftlich abbildbare Folgenutzung dargestellt werden. Daher erfolgte die aktuelle RegFNP-Änderung mit der Darstellung von „Sonderbauflächen Nahrung und Verpackung“, „Sonderbauflächen Logistik“ sowie in der nordöstli- chen Ecke von „gewerblichen Bauflächen“.

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4. Ziele des Bundesbodenschutzgesetz

§ 1 Zweck dieses Gesetzes ist es, nachhaltig die Funktionen des Bodens zu si- chern oder wiederherzustellen. Hierzu sind schädliche Bodenveränderungen abzuwehren, der Boden und Altlasten sowie hierdurch verursachte Gewässer- verunreinigungen zu sanieren und Vorsorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden zu treffen. Bei Einwirkungen auf den Boden sollen Beeinträchtigungen seiner natürlichen Funktionen sowie seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte so weit wie möglich vermieden werden.

5. Bodenschutz in der Bauleitplanung Bezug nehmend auf die Richtlinie "Bodenschutz in der Bauleitplanung, Ar- beitshilfe zur Berücksichtigung von Bodenschutzbelangen in der Abwägung und der Umweltprüfung nach BauGB in Hessen"1 werde die folgenden boden- relevante Sachverhalte aufgeführt, die in dem Umweltbericht berücksichtigt worden sind.

Bodenrelevante Sachverhalte Bearbeitung 1 Boden: Ziele in Kap. 4 benannt

1 Boden und Bodenfunktion: : in Kap. 8.4, 11, 14.1.5 durchgeführt Bestandsaufnahme 2. Bodenvorbelastungen in Kap. 8.4 benannt

3. Boden: zusammenfassende Bewertung In Kap. 14.2.1.4 bewertet

4. Boden: Erheblichkeit in Kap. 14.7.3 bewertet

5. Boden: Auswirkungsprognose bei Nicht- in Kap. 14.3 benannt durchführung der Planung 6. Boden: Auswirkungsprognose bei in Kap. 14.6 benannt Durchführung der Planung 7. Boden: Vermeidung und Verminderung in Kap. 14.7.3 benannt

8. Boden: Ausgleich in Kap. 11.4 und 11.5 benannt

9. Boden: Planungsalternativen in Kap. 3, 14.5 benannt

10. Boden: Methoden und Schwierigkeiten in Kap. 8.4, 14.8 benannt

11. Boden: Monitoring in Kap. 14.8.2 benannt

1 Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Februar 2011

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6. Klimaschutz Gemäß § 1 Absatz 5 Satz 2 des BauGB (vom 23. Sept. 2004, BGBl. I S.2414, zuletzt geändert durch Art. 4 des Gesetzes vom 12.April 2011, BGBl. I S.619) Bauleitpläne sollen dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln sowie den Klimaschutz und die Klimaanpassung, insbesondere auch in der Stadtentwick- lung, zu fördern, sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Land- schaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln.

Durch die ergänzenden Vorschriften zum Umweltschutz (§ 1a Abs. 5 BauGB) sollen die Erfordernisse des Klimaschutzes sowohl durch Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen, Rechnung getragen werden.

Der Grundsatz ist in der Abwägung nach § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen. Hierbei sind die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und unterei- nander gerecht abzuwägen.

Hauptansätze des Klimaschutzes sind Verringerung des Ausstoßes von Treib- hausgasen, die durch Industrie, Landwirtschaft, Verkehr und Privathaushalte freigesetzt werden. Bei baulicher Entwicklung gehören hierzu insbesondere Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Energieeffizienz, mit denen ein gewünschter Nutzen mit möglichst wenig Energieeinsatz erreicht werden soll. Weiter ist der Einsatz von regenerativen Energien, also die Nutzung von Bio- energie aus Biomasse oder Energiepflanzen, Geothermie, Solarenergie, Was- serkraft und Windenergie zu nennen.

Beim Klimaschutz geht es auch um die Erhaltung solcher Naturbestandteile, die das Treibhausgas CO2 aufnehmen (Waldareale, Feuchtgebiete wie Moore, Sümpfe und Flussauen und die Ozeane).

In Hinsicht auf den notwendigen Energiebedarf der gewerblich genutzten bauli- chen Anlagen wird im Plangebiet darauf hingewiesen, dass die Anbringung von Sonnenkollektoren und Fotovoltaik Anlagen erwünscht ist. Aus diesem Grund erfolgte auch nur die Ausweisung des Baufensters ohne weitere verbindliche Festsetzungen. Die Dachflächen sind variabel nutzbar und bieten eine große potenzielle nutzbare Fläche.

Anpassung Durch Anpassungsmaßnahmen sollen mögliche Schädigungen vermieden bzw. verringert, aber auch die veränderten klimatischen Gegebenheiten zunutze ge- macht werden.

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Durch die Anpassungsmaßnahmen wird die Verwundbarkeit der Systeme ge- genüber der Klimaänderung reduziert oder ihre Anpassungsfähigkeit (Anpas- sungskapazität) erhöht.

Anpassung an den Klimawandel / Bevölkerungsschutz Die Bauleitplanung bereitet eine Nutzung als Sondergebiete und als Gewerbe- gebiete vor. Hier entsteht in diesem Sinne auch Bedarf an der Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen zum Schutz der zukünftig Beschäftigten.

Insgesamt ist es Ziel des Bevölkerungsschutzes, Vorkehrungen zu sichern, die mit einer zunehmenden Zahl an Extremereignissen wie Hochwasser, Starknie- derschlägen oder lang anhaltenden Hitzeperioden umgehen müssen.

Im Planbereich ist mit solchen besonderen schwerwiegenden Auswirkungen nicht zu rechnen. Besondere Vorkehrungen werden durch die Bauleitplanung nicht festgesetzt. Der Hochwasserraum des Fallbachs verläuft außerhalb der Baugrenzen an seiner südlichen Begrenzung.

Anpassung an den Klimawandel / Bodenschutz Böden spielen eine zentrale Rolle im Klimageschehen. Zwischen Böden und Atmosphäre findet der Austausch klimarelevanter Gase wie z. B. Kohlendioxid und Methan statt. Eine Schlüsselfunktion kommt den Böden als Kohlenstoff- Senke zu. Etwa ein Drittel aller von Menschen verursachter Treibhausgasemis- sionen sind dabei auf Landnutzungsänderungen (z. B. Umwandlung von Forst- oder Grünlandböden in Ackerland) und eine nicht standortangepasste Boden- bewirtschaftung zurückzuführen.

Anpassungsmaßnahmen sind prinzipiell Erhalt, Wiederherstellung bzw. nach- haltige Verbesserung der Kohlenstoff-Senken-Funktion der Böden. Überbau- ungsschutz besonders speicherfähiger Böden, Rekultivierung oder Renaturie- rung von devastierten Flächen. Weiterhin sind Maßnahmen wie Verringerung des Flächenverbrauchs bei der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung und Flächenentsiegelung durch Bauleit- planung erzielbar. Diese Aktivitäten führen zur Freihaltung der Böden für die Versickerung von Regenwasser sowie zu Minimierung des Hochwasserrisikos in Überschwemmungsgebieten.

Durch die Umwandlung der ehemals militärisch genutzten Flächen mit ihrem bereits verhältnismäßig hohen Versiegelungsgrad in gewerblich nutzbare Flä- chen wird großflächig eine neue Bodenversiegelung an anderer Stelle vermie- den.

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Anpassung an den Klimawandel / Verkehr Von den zu erwartenden Klimaänderungen sind für die Verkehrsinfrastruktur insbesondere die Zunahme von Starkregenereignissen, starken Stürmen und Hitzetagen von Bedeutung.

Starkregen und Dauerregenereignisse können den Verkehrssektor gefährden, da sie zu Überschwemmungen, Bodeninstabilität sowie zu Beeinträchtigungen der Kapazität der Infrastruktur und der Erreichbarkeit von Industrieanlagen füh- ren können. Der Verkehrssektor wird fachlich als generell anpassungsfähig beurteilt, da be- reits eine Vielzahl von Anpassungsoptionen, vor allem technische Lösungen, zur Verfügung stehen. Ein zentraler Aspekt für die Infrastrukturplanung ist die Anpassung von Normen an veränderte klimatische Bedingungen. Dieses wird in der nachgeordneten Straßenplanung berücksichtigt. Die geplante neue Südostanbindung wird hochwasserfrei erstellt werden und stellt zudem nur eine weitere Anbindung zu der Nordostanbindung dar.

Anpassung an den Klimawandel / Gebäudeplanung In der Gebäudeplanung liegen vielseitige Möglichkeiten für die Anpassung an den Klimawandel. Die Bauleitplanung bietet die Möglichkeit der Südorientierung von Gebäuden in Verbindung mit einer großflächigen Verglasung nach Süden.

Auf die Festsetzung von bestimmten Energienutzungen wurde bewusst verzich- tet, da dies durch andere Gesetze und Verordnungen wesentlich besser und zeitlich angepasster geregelt wird. Eine Festsetzung im Bebauungsplan über- dauert mehrere Jahrzehnte und wäre daher bereits nach wenigen Jahren veral- tet.

7. Vorgaben übergeordneter Planung 7.1 Regionalplanung Gemäß dem Regionalplan Südhessen befindet sich Erlensee strukturräumlich im Verdichtungsraum. Der Verdichtungsraum (als Zentralbereich des Ord- nungsraumes) soll seine Funktion als Wirtschaftsraum von nationaler und eu- ropäischer Bedeutung weiterhin erfüllen. Seine Vorteile wie hohe Wirtschafts- kraft, vielfältiger Arbeitsmarkt sowie breites Infrastruktur- und Freizeitangebot sollen erhalten und Belastungen vermindert werden.

Die Stadt Erlensee liegt an der Regionalachse und der überörtlichen Nahver- kehrs- und Siedlungsachse zwischen dem Oberzentrum und dem Mit- telzentrum sowie dem Oberzentrum Gießen.

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Entlang der Verkehrsachsen sollen die Verkehrsinfrastruktur und das verkehrli- che Leistungsangebot vorrangig erhalten und unter Berücksichtigung der Er- fordernisse einer nachhaltigen Regionalentwicklung funktionsgerecht weiter- entwickelt werden.

In der Regionalachse soll der Leistungsaustausch zwischen dem Mittelzentrum sowie deren Anbindung an das Oberzentrum und das überregionale Fernver- kehrsnetz auch Regionsgrenzen überschreitend gewährleistet werden.

Die dazu notwendige Verkehrsinfrastruktur und das verkehrliche Leistungsan- gebot entlang der Achse sollen erhalten, ausgebaut oder geschaffen werden.

In der überörtlichen Nahverkehrs- und Siedlungsachse soll die verkehrliche Vernetzung zwischen den Oberzentren und ihrem Umland gewährleistet wer- den. Die über die Eigenentwicklung hinausgehende Siedlungstätigkeit soll in hierfür geeigneten zentralen Orten im Verlauf der Nahverkehrs- und Siedlungs- achse stattfinden. In diesem Fall handelt es sich um den ehemaligen Flieger- horst Langendiebach.

Nach dem Regionalplan Südhessen wird der Stadt Erlensee die Funktion eines Unterzentrums zugewiesen. Unterzentren haben die Funktion, Standorte für Einrichtungen der überörtlichen Grundversorgung zu sichern, das volle Spekt- rum der Einrichtungen des täglichen Bedarfs anzubieten und für ihren Nahbe- reich Wohnen und Arbeiten zu sichern und auszubauen.

Zentraler Ort und Sitz der Stadtverwaltung nimmt der Stadtteil Rückingen ein. Die Stadt Erlensee hat ca. 14.005 Einwohner (Quelle: Stadtverwaltung).

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurden der Stadt Bruchköbel die Orte Oberissigheim, Niederissigheim Butterstadt und Roßdorf eingemeindet.

Zentraler Ort und Sitz der Stadtverwaltung nimmt der Stadtteil Bruchköbel ein. Die Stadt Bruchköbel hat ca. 20.572 Einwohner (Quelle: Stadtverwaltung).

Das Mittelzentrum Bruchköbel, ebenfalls gelegen im Verdichtungsraum Rhein- Main ist durch seine wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung ein weiterer Impulsgeber der Region.

Durch die gute geografische und verkehrstechnische Lage wurde in den letzten Jahren in Bruchköbel eine erfolgreiche städtebauliche Entwicklung betrieben. Die Ausweisung von gewerblichen- und Wohnbauflächen führte zur steten Wei-

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terentwicklung des Mittelzentrums. Ein breites Infrastrukturangebot, kulturelle- und Freizeitangebote unterstreichen die Funktion des Mittelzentrums.

Mittelzentren, die ein entsprechendes Flächenangebot aufweisen, sind Stand- orte für Siedlungstätigkeiten, die über die Eigenentwicklung hinausgehen.

Das Verkehrsangebot soll so gestaltet werden, dass Mittelzentren • die Funktion als Verknüpfungspunkte des regionalen Verkehrs mit dem Nahverkehr erfüllen können, • aus ihrem Mittelbereich bei mehrfachen Hin- und Rückfahrgelegenheiten innerhalb einer Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.

Bruchköbel ist mit der Anschlussstelle Hanau-Nord an die angebunden. Weiterhin führt die autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße 45 westlich am Stadtgebiet vorbei. Die Stadt liegt im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und ist mit drei Buslinien an Hanau bzw. die Region angeschlossen.

Die geplante Entwicklung beruht auf der hervorragenden geografischen Lage des Standortes in unmittelbarer Nähe zum Hanauer Kreuz, mit der guten Ver- kehrsanbindung in das Rhein-Main-Gebiet und zum Flughafen sowie in den oberhessischen Raum bis hin in das Ruhrgebiet. Die Lagegunst in der Nähe der Autobahnanschlussstellen ermöglicht den Schutz der Ortskerne mit seinen Wohngebieten. Immissionsbelastungen aus Lärm und Abgasen durch erhöhtes Verkehrsaufkommen werden für Wohngebiete nicht entstehen.

Weiterhin besitzt Bruchköbel einen Bahnhof mit zwei Bahnsteiggleisen an der Bahnstrecke Friedberg–Hanau, der von Zügen der Hessischen Landesbahn (HLB) bedient wird. Die Planfläche Fliegerhorst war seinerzeit durch ein Privat- gleis an das Schienennetz angebunden.

7.2 Regionaler Flächennutzungsplan (RegFNP) 2010 Im RegFNP ist das Plangebiet inzwischen durch Änderungsbeschluss vom 20.09.2017 als Sondergebiet „Nahrung und Verpackung“ und als Gewerbege- biet/geplant dargestellt.

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8. Rahmenbedingungen 8.1 Lage im Raum Das Plangebiet befindet sich im westlichen Teil des Main-Kinzig-Kreises, ca. 5 km von den Oberzentren Hanau/Main und 30 km von entfernt und am östlichen Rand des Ballungsraums Frankfurt/Rhein-Main.

Der ehemalige Fliegerhorst liegt zwischen den Ortslagen der Städte Erlensee und Bruchköbel und im Wesentlichen in der Gemarkung der Stadt Erlensee, ST Langendiebach.

Der vorliegende Geltungsbereich des Bebauungsplans „Fliegerhorst 0.5“ liegt je zur Hälfte in der Gemarkung der Stadt Bruchköbel, ST Bruchköbel und der Stadt Erlensee, ST Langendiebach.

Die Stadt Erlensee setzt sich aus den Stadtteilen Rückingen und Langendie- bach zusammen. Sie hat gemeinsame Grenzen mit den Städten und Gemein- den Neuberg im Norden, im Osten, Rodenbach im Südosten, Bruchköbel im Westen und Nordwesten sowie dem Oberzentrum Hanau im Süden und Südwesten.

Die Stadt Bruchköbel setzt sich aus den Stadtteilen Bruchköbel, Butterstadt, Niederissigheim, Oberissigheim und Roßdorf zusammen. Bruchköbel hat ge- meinsame Grenzen mit den Städten und Gemeinden Nidderau im Norden, Er- lensee im Osten, Neuberg im Nordosten, Schöneck im Nordwesten sowie dem Oberzentrum Hanau im Süden und Südwesten.

Der ehemalige Fliegerhorst ist in der Gemarkung Erlensee war ursprünglich nach Südosten durch die Markwaldsiedlung über die L 3193 an die Bundesau- tobahn A 66 angebunden. Diese Trassenführung wurde zum Schutz der An- wohner nicht weiter verfolgt. Stattdessen wurde im Nordosten eine neue Haupterschließung inzwischen bereits hergestellt. Im Südosten (Bebauungs- plan „Fliegerhorst 0.4“) soll, nördlich an der Markwaldsiedlung vorbei, eine wei- tere Haupterschließung entstehen.

Dadurch besteht eine sehr gute Anbindung über das Hanauer Kreuz/Langenselbolder Kreuz an die BAB 45. Das Plangebiet genießt Ver- kehrsgunst in das Rhein-Main-Ballungsgebiet und in den nordhessischen und osthessischen Raum.

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Im Schienennetz der Deutschen Bahn ist zurzeit lediglich der Standort Bruch- köbel angebunden (Hessische Landesbahn). Die Stadt Erlensee hat bislang keinen Bahnhaltepunkt.

Während der aktiven Nutzung dieses Gebiets durch die US-Streitkräfte wurde die im südlichen Planbereich verlaufende Bahnanbindung als Privatgleis aus- schließlich militärisch genutzt. Die Trasse wurde mit Abzug der US-Streitkräfte nicht mehr genutzt. Hier ist es zurzeit Ziel, eine Werksgleis-Anbindung herzu- stellen.

Eine Studie über Alternativen und Wirtschaftlichkeit der zukünftigen ÖPNV- Anbindung ist noch geplant. Es wird eine Aktivierung der Strecke im elektri- schen Betrieb (S-Bahn o.ä.) diskutiert. Zur Realisierung des Anschlusses Er- lensee ist die Durchführung von Verbesserungen und Maßnahmen im/am Netz des gesamten Ostraumes Frankfurt inklusive der Achse Friedberg- Aschaffenburg erforderlich.

Der Hanauer Hafen als Verkehrsknotenpunkt mit bedeutendem Industrie- und Handelshafen sowie industriellem Forschungs- und Entwicklungszentrum ist ebenfalls nur ca. 10 km entfernt.

8.2 Naturräumliche Lage Die Stadt Erlensee liegt naturräumlich im unteren Kinzigtal, das im Südosten vom Vorderen Spessart und im Nordwesten vom Büdinger-Meerholzer Berg- fußland begrenzt wird.

Das Plangebiet fällt leicht nach Süden ab. Es liegt im Norden auf einer Höhe von ca. 112 m ü. NN und im Süden auf ca. 110 m ü. NN.

Die Gemarkung der Stadt Bruchköbel erstreckt sich über drei Naturräume. Bruchköbel selbst befindet sich in der Untermainebene und hier im Wilhelms- bad-Wolfganger Flugsandgebiet.

8.3 Flächennutzungen Die ehemals militärisch genutzten Flächen liegen seit 2008 brach. Die Planflä- che „Fliegerhorst 0.5“ war bereits komplett besiedelt mit 11 „Housings“, einem Kindergarten in der Mitte mit Spielflächen, einem Flugsimulator etc., einem „Hotel“ im Südosten, einer Tankstelle im Nordosten, einem denkmalgeschütz- ten Bürogebäude am Ostrand sowie 4 denkmalgeschützten Offiziershäusern im Südwesten sowie den Erschließungsstraßen bebaut und zum größten Teil ver- siegelt.

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Da das gesamte Gelände hochgradig unter Verdacht auf Kampfmittel stand, wurde die Fläche systematisch auf Kampfmittel untersucht. Dadurch musste im Vorfeld das Plangebiet ab Winter 2017 gerodet und tiefgründig untersucht wer- den.

Die Housings wurden im Winter/Frühjahr 2017 von schadstoffbelasteter Wär- medämmung befreit.

8.4 Altablagerungen Die Betrachtungen zum Thema Altlasten betreffen zunächst den gesamten Be- reich des ehemaligen Fliegerhorstes, nicht nur den Bebauungsplan „Flieger- horst 0.5“.

Die von den US-Streitkräften genutzte Liegenschaft „Fliegerhorst Airfield Ka- serne“ wurde in Februar 2008 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgege- ben.

Anfang 2008 wurde durch das Hess. Baumanagement (HBM) im Auftrag der BIMA eine Inventur aller bisher durchgeführten Untersuchungen und Sanierun- gen auf dem Fliegerhorst durchgeführt, die noch laufenden Sanierungen und Untersuchungen aufgelistet und mit dem RP Darmstadt, Abteilung Arbeits- schutz und Umwelt in Frankfurt abgestimmt. Aus dieser systematischen Unter- lage ging hervor, dass auf dem Standort an verschiedenen Stellen weiterer Handlungsbedarf bzw. Untersuchungsbedarf besteht. Da die Liegenschaft bis zu diesem Zeitpunkt nicht flächendeckend rasterförmig untersucht wurde, war das Vorhandensein von weiteren, bisher nicht untersuchten Kontaminationsflä- chen nicht auszuschließen.

Zur Beurteilung der Altlastensituation im Sinne einer Erstbewertung und Ge- fährdungsabschätzung wurden durch HBM weitere Untersuchungen beauftragt.

Das HBM, Regionalniederlassung Süd in Darmstadt beauftragte hierzu mit Schreiben vom 10.03.2009 die SakostaCAU GmbH aus Dreieich, mit der Erst- bewertung und Gefährdungsabschätzung der Konversionsflächen.

Die Ergebnisse sind im Bericht v. 27.04.2010 der Sakosta CAU GmbH, Drei- eich zusammengefasst worden. Insgesamt wurden im Rahmen der HE 62 kon- taminationsverdächtige Flächen aufgeführt. Neben der Historischen Erkundung wurde im Auftrag des Hess. Baumanagement (hbm) Darmstadt, eine histori- sche genetische Rekonstruktion (HgR) des Standortes durchgeführt (beauftragt

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am 23.09.2008). Diese soll u. a. detaillierte Auskünfte über den aktuellen Kampfmittel-Status geben. Bei mehreren Luftangriffen, insbesondere einem Großangriff der Alliierten am 10.11.1944 auf die Liegenschaft, wurden sowohl das Flugfeld als auch die bebauten Bereiche und der südliche Waldbereich bombardiert. Gemäß HgR wurden insgesamt 3.259 Bombentrichter und 168 Blindgängerverdachtspunkte, davon 138 auf der Bundesliegenschaft kartiert.

Aufgrund der Ergebnisse der HgR wird der überwiegende Teil der Liegenschaft (einschließlich des Geltungsbereichs des Bauungsplans Fliegerhorst 0.5) als Kampfmittelverdachtsfläche (KMVF) ausgewiesen. Es wird empfohlen, zu- nächst die Blindgängerverdachtspunkte in Abstimmung mit dem Kampfmittel- räumdienst zu überprüfen. In der Folge sollen, je nach Risikoeinschätzung durch den KMRD, flächige Kampfmittelfreimessungen erfolgen. Die Abstim- mung mit dem KMRD bzgl. der Vorgehensweise erfolgt aktuell.

Im Rahmen der HgR erfolgte eine Korrektur und Ergänzung der Liste der kon- taminationsverdächtigen Flächen auf der Liegenschaft. Die Verfasser der HgR kommen zu dem Ergebnis, dass insgesamt 71 kontaminationsverdächtige Flä- chen (KVF) auf der Liegenschaft vorliegen. Sofortmaßnahmen zu Abwehr von Gefahren werden nicht gesehen.

Auf dieser Basis wurde seitens des RP Darmstadt eine Aufstellung der erfor- derlichen Maßnahmen erstellt. Im Rahmen einer Besprechung am 26.04.2012 wurden diese besprochen.

In 2012 erfolgte auf der Basis der Abstimmung mit dem RP DA eine wei- tergehende technische Erkundung durch die Fa. Re2area mit folgendem Ergebnis:

Aus der HE und der HgR waren ursprünglich insgesamt 71 Kontaminationsflä- chen bekannt. Durch die Unterlagenrecherche wurden weitere zu den bereits aus HE und HgR bekannten Kontaminationsflächen hinzugewonnen. Insge- samt sind somit jetzt 78 Kontaminationsverdachtsflächen (KVF) und drei Kampfmittelverdachtsflächen (KMVF) bekannt.

In der nachfolgenden Tabelle sind diese aufgeführt.

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Auf der Basis der Ergebnisse der technischen Untersuchungen und der Re- cherche weiterer Unterlagen konnte im Rahmen der technischen Untersuchun- gen durch Re2area für einen Großteil der Flächen der Kontaminationsverdacht ausgeräumt werden.

Bei insgesamt elf Flächen wurde der Kontaminationsverdacht dagegen bestä- tigt und weiterer Maßnahmen- bzw. Handlungsbedarf gesehen. Dieser wurde mit der zuständigen Boden-Wasserrechtsbehörde (RP Darmstadt) abgestimmt. (Anlage: Aufstellung der Verdachtsflächen und der erforderlichen Maßnahmen gibt den ursprünglichen Sachstand der Abstimmung wieder).

In der nachfolgenden Abbildung sind die im Geltungsbereich des Bebauungs- planes bestätigten Kontaminationsverdachtsflächen hervorgehoben dargestellt.

(Die dargestellten BA-Abgrenzungen sind nicht mehr Stand der aktuellen Planentwicklung). Hinweis: der ursprüngliche 4. BA ist nunmehr weitgehend das Plangebiet des Bebauungsplans „Fliegerhorst 0.5“.

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In der nachfolgenden Tabelle sind die Ergebnisse und die daraus abgeleitete Bewert- ung und weitere Vorgehensweise zu den jeweiligen KVF aufgeführt.

Ergebnis der technischen Untersuchung von Re2area 2012

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Bei den Maßnahmen „Sanierung durch Aushub“ und insbesondere bei der Sa- nierung der gesättigten Bodenzone durch Grundwassersanierungsmaßnahmen (KVF 72, KVF 58, KVF 61a, KVF 74), sind in Abstimmung mit dem RP DA Sa- nierungsuntersuchungen und Sanierungsplanung durchzuführen.

Hinsichtlich des Wirkungspfades Boden - Mensch wurden keine Überschrei- tungen der Prüfwerte für Industrie / Gewerbeflächen festgestellt. Selbst die Prüfwerte für Wohngebiet werden nur in zwei Bodenproben geringfügig über- schritten. Es ist daher davon auszugehen, dass in der ungesättigten Bodenzo- ne, bis auf die Schadensquellen der festgestellten Grundwasserverunreinigun- gen, keine signifikant erhöhten Schadstoffgehalte vorliegen, die bei der vorge- sehenen gewerblich / industriellen Nutzung zu einer Gefährdung über den Wir- kungspfad Boden - Mensch führt.

Die Bodenluftuntersuchung ergaben ebenfalls keine Hinweise auf signifikante Untergrundverunreinigungen mit leichtflüchtigen Schadstoffen. Die orientieren- de abfalltechnische Beurteilung zeigt, dass mit den festgestellten Stoffgehalten in der Auffüllung, in der Regel die Zuordnungswerte für die Einbauklasse Z 1 eingehalten werden. Bis auf die Bereiche der im Rahmen der technischen Un- tersuchung bestätigten Kontaminationsverdachtsflächen wird somit bei Boden- eingriffsmaßnahmen voraussichtlich in der Regel wiederverwertbares Material angetroffen werden.

Aufgrund der nur punktuellen Untersuchungen und als nicht repräsentativ für größere Bodenvolumen zu betrachtende Probenmenge, wird empfohlen reprä- sentative abfalltechnische Untersuchungen durchzuführen.

Die Untersuchungen zu Grundwasserströmungsverhältnissen bestätigten im Wesentlichen die generelle Grundwasserfließrichtung nach Südwesten bei ei-

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nem Grundwasserflurabstand von 2,0 bis 3,0 m unter GOK. Wobei hier starke saisonelle Schwankungen auftreten können. Die aufliegenden Auffüllungen und schluffigen Sande bis in ca. 1,6 m Tiefe sind nur bedingt für eine Versickerung geeignet. Die darunter anstehenden quartären Sande sind dagegen dafür ge- eignet. Für die Versickerung von Regenwasser sind daher Rigolenbauwerke bis in die quartären Sande geeignet.

Die Ergebnisse und Verfahrensweise der nun vorliegenden Untersuchungen wurden im März 2013 mit dem Staatlichen Umweltamt vorläufig abgestimmt. Alle weiteren Verfahrensschritte werden auch weiterhin mit dem Staatlichen Umweltamt abgestimmt.

Es erfolgte im Februar 2015 eine detaillierte Bewertung des Grundwasser- schadens im Bereich des ehemaligen Gebäudes 1332 (inzwischen abgerissen) und der Tankstelle im Auftrag des Hess. Baumanagement durch das Büro KPGeo (vgl. Anlage 1). Es wurde festgestellt, dass von den festgestellten Schadstoffkonzentrationen im Grundwasser keine weiterführende Gefährdung ausgeht. Eine weitere Beobachtung wurde jedoch empfohlen.

Die schadstoffbelastete Wärmedämmung aus Styropor wurde bereits im Win- ter/Frühjahr 2017 entfernt.

Festsetzung im Bebauungsplan: Der gesamte Planbereich des B-plans „Fliegerhorst 0.5“ ist somit eine Altlas- tenverdachtsfläche. Daher ist im Bebauungsplan das gesamte Plangebiet ge- kennzeichnet und folgende Festsetzung aufgenommen worden:

„Im gesamten Plangebiet ist mit Altablagerungen und Altlasten zu rechnen. Werden im Rahmen von Baumaßnahmen, insbesondere bei Ausschachtungs- arbeiten Bodenkontaminationen und sonstige Beeinträchtigungen festgestellt, von denen eine Gefährdung für Mensch und Umwelt ausgehen kann, ist umge- hend das Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Staatl. Umweltamt Frank- furt, oder der Abfallwirtschaftsbetrieb des Main-Kinzig-Kreises zu benachrichti- gen. Die weitere Vorgehensweise ist dann abzustimmen.“

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8.5 Kampfmittel Die HgR sieht den gesamten Bereich des Fliegerhorstes als kampfmittelver- dächtige Flächen an. Daher wurden bei allen Bauarbeiten vorab Arbeiten des Kampfmittelräumdienstes durchgeführt. Für die Planfläche 0.5 wurde bereits mit der Kampfmittelräumung begonnen, ca. 50 % der Fläche sind bereits ge- räumt. Für das restliche Plangebiet nach wie vor ein umfangreicher Verdacht auf Kampfmittel. Vor Beginn von Bauarbeiten sind Untersuchungen auf das Vor- kommen von Kampfmittel vorzunehmen.

Alle weiteren Verfahrensschritte sind mit dem Regierungspräsidium Darmstadt, Kampfmittelräumdienst abzustimmen.

8.6 Schutzgebiete Im Geltungsbereich des Bebauungsplans sind keine Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmäler, gesetzlich geschützte Biotope (§ 30 BNatSchG), Natura 2000 Schutzgebiete, FFH-Gebiete und Vogelschutzge- biete vorhanden. Vgl. hierzu die Erläuterungen im Landschaftsplan.

Das Plangebiet befindet sich nicht in einem ausgewiesenen Trinkwasser- schutzgebiet.

8.7 Denkmalschutz

Planungsraum

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Das Gelände steht in der Gemarkung Erlensee in seiner „Dreiecksform“ (beige Flächendarstellung) unter Denkmalschutz („Ensembleschutz“). Weiterhin ste- hen die in der folgenden Karte rotbraun dargestellten Einzelgebäude unter Denkmalschutz. Baumaßnahmen die diese Flächen oder Maßnahmen betref- fen sind mit dem Landesamt für Denkmalschutz abzustimmen. Hierfür wurden bereits Abrissanträge gestellt und inzwischen genehmigt.

Das Planungsgebiet liegt innerhalb der Gesamtanlage „Fliegerhorst Langen- diebach“ nach § 2 Abs. 2 Hessisches Denkmalschutzgesetz und umfasst Teile der Sachgesamtheit „Bauliche Anlagen des Fliegerhorstes Langendiebach“ nach § 2 Abs. 1 HDScG. Vor baulichen Eingriffen und Umgestaltungen am und in der Umgebung der Kulturdenkmäler sowie in der Gesamtanlage ist eine Ge- nehmigung der Denkmalschutzbehörde erforderlich, unter vorheriger Abstim- mung mit dem Landesamt für Denkmalpflege (§ 16 und § 18 HDSchG).

8.8 Verkehrsgutachten Von IMB-Plan wurde im Februar 2017 ein aktuelles Gutachten erstellt (vgl. An- lage 2).

Für die Konversionsfläche „Fliegerhorst“ wurden über die Bebauungspläne „Fliegerhorst 0.1“, „Fliegerhorst 0.2“, „Fliegerhorst 0.3“ und „Fliegerhorst 0.6“ bereits Nutzungsziele ausgewiesen. Während im Bereich 0.3 das „Sportzent- rum Langendiebach“ entstehen soll, sind in den Bereichen 0.1 und 0.2 Logistik- und Gewerbeflächen vorgesehen. Große Teile sowohl im Logistik- als auch Gewerbesektor sind zwischenzeitlich veräußert, einzelne Projekte stehen kurz vor der Fertigstellung.

Der in der vorliegenden Untersuchung thematisierte Bebauungsplan „Flieger- horst 0.5“ rundet das Gesamtplangebiet im Südwesten ab. Die derzeitige ver- kehrliche Erschließung erfolgt über die Anbindung „Nordost“ an den „Beune- Kreisel"(toom-Baumakrt) und die L 3193 an.

Im Zusammenhang mit den Bebauungsplänen zu „Fliegerhorst 0.1, 0.2 und 0.3“ wurden in 2013 zwei aufeinander aufbauende Verkehrsuntersuchungen durchgeführt. Die aktuelle Verkehrsuntersuchung von 2017 zu den Bebau- ungsplänen „Fliegerhorst 0.4 und 0.5“ ergänzen diese Reihe. Die aktuellen Entwicklungen sowohl im Bereich des Verkehrsnetzes -hier wurde u.a. in 2014 die OU Langendiebach eingeweiht- als auch im Bereich des Städtebaus mit dem Ausbau u. a. des Baugebietes „Am Kreuzweg“ in Langendiebach flossen

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jedoch in die Basisdaten ein. Maßgeblich erfolgte dies über aktuell durchge- führte Zählungen Anfang 2017 an der L 3193.

Nicht zuletzt fanden die aktuellen Planungen innerhalb des ‚Fliegerhorst‘ Ein- gang in die für das gesamte Plangebiet neu erstellte Fahrtenprognose. Nicht nur die Entwicklungen im ‚Fliegerhorst‘ in den letzten Jahren haben verdeutlich, dass ein regelmäßiges ‚Update‘ des Fahrtenaufkommens für die Beurteilung des Verkehrsnetzes von zunehmender Bedeutung ist. Die Möglichkeiten und damit verbunden auch die Spannbreiten bei den resultierenden Fahrtenzahlen sind im Gewerbe- und noch mehr im Logistikbereich erheblich. Da weiterhin die Nutzungen für einen Großteil der Flächen nicht im Detail bekannt sind, wird aus verkehrstechnischer Sicht eine regelmäßige Überprüfung der Daten -vor allem bei künftig bekannt werdenden Nutzungsabsichten- empfohlen.

Die gesamte Konversionsfläche „Fliegerhorst“ wird derzeit nur über die Anbin- dung „Nordost“ erschlossen. Der Knotenpunkt mit der L 3193 (KP-4 (NW), ‚Be- une-Kreisel‘, stellt das begrenzende Element im Verkehrsnetz dar. Und dies nicht nur für die täglich prognostizierten Fahrten von und zum Fliegerhorst, sondern auch für die Versorgungs- und Rettungsfahrzeuge und nicht zuletzt für die Einbindung in das städtische und überregionale Busliniennetz. Aus ver- kehrstechnischer Sicht ist es daher zu empfehlen, in naher Zukunft eine weite- re Anbindung an das weiterführende klassifizierte Netz vorzusehen und auszu- bauen.

Diese könnte in durch den in Planung befindlichen Bebauungsplan „Flieger- horst 0.4“ erfolgen und im Bereich des derzeit vorgesehenen Bahnhaltepunktes an den Knotenpunkt „L 3193 / Hanauer Straße“ (KP-3 (NW)) anbinden. Auf diese Weise würde nicht nur der ÖPNV mit Haltepunkt und P+R-Anlage be- dient, sondern auch eine verkehrliche Verbindung zwischen ‚Fliegerhorst‘ und Stadtkern Erlensee geschaffen.

Die Nutzung der Straße ‚Zum Fliegerhorst‘ ist weder städtebaulich möglich noch verkehrstechnisch zu empfehlen. Sie dient derzeit der Erschließung der „Markwaldsiedlung“, einem vorwiegend allgemeinen Wohngebiet.

Die für den Fliegerhorst prognostizierten Fahrten verdeutlichen die Problema- tik. Für einen Normalwerktag wurden rund 6.400 Kfz/24h (DTVW) berechnet. Und dies mit einem Schwerverkehrsanteil von rund 30 %. Eine zweite und da-

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mit alternative Erschließung ist aus verkehrstechnischer Sicht kurzfristig zu empfehlen.

Die Ergebnisse der Leistungsfähigkeitsuntersuchung zeigen jedoch auch, dass die derzeitigen Vorhaben in zumindest „befriedigender“ Weise durch das vor- handene Verkehrsnetz und den ‚Beune-Kreisel‘ (toom-Baumakrt) aufgenom- men und abgewickelt werden können (QSV = C). Die mittleren Wartezeiten liegen in den Spitzenzeiten bei bis zu knapp 30 Sekunden, regelhafter Rück- stau ist nicht bzw. nur kurzzeitig zu erwarten. Hierbei unterstützt der vorsorglich eingerichtete Bypass von Norden kommend in das Plangebiet.

Über die in der vorliegenden Untersuchung thematisierten Bebauungspläne „Fliegerhorst 0.4 und 0.5“ soll das Planungsrecht zum einen für die Nutzung der derzeit brachliegenden ehemaligen Kasernenflächen im Südwesten und zum anderen für eine weitere verkehrliche Anbindung an das klassifizierte Netz geschaffen werden. Die beiden Bebauungspläne stehen insofern in direkter Verbindung, da die vorangegangenen Verkehrsuntersuchungen aufgezeigt ha- ben, dass eine zweite Erschließungstrasse für ein Plangebiet dieser Größen- ordnung (bis ca. 100 ha) mit potenziell mehreren Tausend Arbeitsplätzen nicht nur aus verkehrstechnischer Sicht empfehlenswert ist, sondern auch für die Leistungsfähigkeit des gesamten Verkehrsnetzes einschließlich der Leichtigkeit der Verkehrsabläufe auf den klassifizierten Strecken von sehr hoher Bedeutung ist.

Die Berechnungsergebnisse der vorliegenden Verkehrsuntersuchung bestäti- gen diese Empfehlungen. Geriet das betroffene Verkehrsnetz einschließlich der L 3193 in den letzten Jahren und mit zunehmenden Prognosen immer weiter an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit, können trotz der Weiterentwicklung der Konversionsflächen -unterstellt wurde für den Bereich „Fliegerhorst 0.5“ die Ansiedlung einer Großmetzgerei aus Frankfurt mit einer vierstelligen Zahl an Arbeitsplätzen- auch in Zukunft wieder „gute“ Verkehrsabläufe am ‚Beune- Kreisel‘ und immer noch eine „befriedigende“ bis „ausreichende“ Verkehrsquali- tät am Übergang zur Hanauer Straße erreicht werden.

Die Entwicklung des „Sportzentrums Langendiebach“ verdeutlicht, dass nicht nur die Verkehrswege für den motorisierten Verkehr, sondern auch der Ausbau von Geh- und Radwegen zu berücksichtigen ist. Derzeit ist vorgesehen, die in Zukunft regelmäßigen Schülerverkehre zwischen Ortslage und Sportzentrum über das Brückenbauwerk über die L 3193 zum Reußerhof zu führen. Dies ist

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eine planfreie, ausreichend sichere und daher aus verkehrstechnischer Sicht zu empfehlende Lösung.

Südlich der neuen Südostanbindung („Fliegerhorst 0.4“) ist eine von der Fahr- bahn teilweise getrennte Führung eines Rad- und Fußweges geplant.

Die Einbindung der Plangebiete in das Busliniennetz führt ebenfalls zur Ver- besserung der Verkehrssicherheit und ist gleichermaßen wie die Einrichtung der Bahnverbindung auf der vorhandenen Trasse nach Hanau mit Haltepunkt im Schnittbereich zwischen Stadtkern Erlensee und Konversionsfläche „Flie- gerhorst“ zu empfehlen.

8.9 Lärmgutachten Vom Büro ITA wurde im November 2017 ein Lärmgutachten erstellt (vgl. Anla- ge 3). Gegenstand dieses Gutachtens war die Ermittlung der zulässigen Ge- räuscheinwirkungen aus dem Geltungsbereich des Bebauungsplans "Flieger- horst 0.5" des Zweckverbands Fliegerhorst Langendiebach.

Da das Planungsgebiet nur ein Teil des Fliegerhorst-Areals ist, bedarf es einer internen Kontingentierung. Im Westen der Gemeinde Erlensee befinden sich vorhandene Gewerbeflächen in Nachbarschaft zu Wohngebieten. Bei der Beur- teilung der Geräuscheinwirkungen des hier untersuchten Planungsgebiets in diesen Wohngebieten ist daher auch eine externe Kontingentierung zur Be- rücksichtigung der vorhandenen Gewerbeflächen notwendig.

Das Ergebnis des Gutachtens wurde im folgenden Festsetzungsvorschlag zu- sammengefasst:

Die Geräuschemissionen des Planungsgebietes dürfen folgende immissions- wirksamen, flächenbezogenen Schall-Leistungspegel LW'' nicht überschreiten:

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Teilfläche Flächengröße in m² LW'' in dB(A)/m² Tag Nacht SO „Logistik“ TF 1 1.813 64 51 SO „Nahrung und Verpackung“ TF 2 60.101 64 51 TF 3 69.670 64 51 GE-Flächen GE1 (TF 4) 10.426 53 40 GE2 (TF 5) 1.384 53 40

Die Schallausbreitungsberechnungen erfolgten nach DIN ISO 9613-2 "Dämp- fung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien", Teil 2: "Allgemeines Berech- nungsverfahren", Oktober 1999, im vorliegenden Fall mit meteorologischer Kor- rektur C met = 0 dB. Dieses Regelwerk ist auch für schalltechnische Nachwei- se im Baugenehmigungsverfahren anzuwenden. Bei Abweichungen zwischen der aus Planunterlagen entnommenen und der geodätisch vermessenen Flä- che eines Bauvorhabens von mehr als 5 % sind diese Abweichungen bei der Prognoseunsicherheit der Schallimmissionsprognose zu berücksichtigen.

9. Planung 9.1 Verkehrserschließung 9.1.1 Straßenverkehr Der bestehende Anschluss durch die Markwaldsiedlung an die L 3193 ist auf- grund der angrenzenden Wohnnutzungen nicht für den zu erwartenden LKW- Verkehr geeignet. Es wurde daher inzwischen ein leistungsfähiger neuer An- schluss an die L 3193 im Nordosten des ehemaligen Fliegerhorstes an den dort bestehenden „Beune-Kreisel“ geschaffen. Diese Anbindung wurde im Bebau- ungsplan „Fliegerhorst 0.1, 1. BA“ planungsrechtlich geregelt.

Die Verkehrserschließung des Plangebietes „Fliegerhorst 0.5“ wird über die nördlich angrenzende, bereits bestehende und in B-plan 0.1 geregelten Plan- straßen erfolgen. Zusätzliche Trassen sind nicht vorgesehen.

Die bestehende Erschließungstrasse im Südosten durch die Markwaldsied- lung ist aufgrund des Schutzes von Wohnbauflächen nicht zur Erschließung geeignet. Daher wurde in einem ersten Schritt eine neue Trasse im Nordosten in Richtung toom-Baumarkt an den Beune-Kreisel geführt. Das Verkehrsgut- achten (vgl. Anlage 2) zeigt auf, dass bei voller Besiedlung der B-planflächen

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0.1 bis 0.3 und 0.6 die Grenze der Belastbarkeit erreicht wird bzw. mit 0.5 die Belastbarkeit dieser Anbindung überschritten ist.

Daher ist es Ziel im Südosten eine weitere Anbindung nördlich der Mark- waldsiedlung durch den Bebauungsplan „Fliegerhorst 0.4“ zu schaffen, die Markwaldsiedlung hier anzubinden und die derzeitige Anbindung der Mark- waldsiedlung an die L 3193 zu schließen.

9.1.2 Fuß- und Radverkehr Im Plangebiet selbst wird eine Rad- und Fußwegverbindung am West- und Südrand eingeplant. Die zuführenden Verkehrsflächen und angrenzenden Feldwege sind für den Rad- und Fußverkehr gut nutzbar.

So können Fußgänger und Radfahrer später über die bestehende Nordostan- bindung vom Beune-Kreisel (toom-Baumarkt) direkt nach Südosten gelangen.

Weiterhin wird im Plangebiet 0.4 der Südostanbindung ein separater Rad- und Fußweg eingeplant, der direkt vom Zentrum Erlensee zum Plangebiet führt.

Zusätzlich wird eine neue Rad- und Fußwegeverbindung von Bruchköbel im Südwesten in das Plangebiet geführt.

Von Süden wird eine Anbindung über die ehemalige Südtorstraße zum Bären- see ermöglicht.

9.1.3 ÖPNV Der ehemalige Fliegerhorst bzw. das Plangebiet ist bereits durch eine Buslinie erschlossen. Es sind in den Abstimmungen mit dem RMV noch weitere opti- mierte Anbindungen in der Planung.

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9.2 Festsetzungen Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB) Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes ist als besondere Art der baulichen Nutzung festgesetzt: - ein „Sonstiges Sondergebiet“ mit der Zweckbestimmung „Nahrung und Verpackung“ (SO Nahrung und Verpackung) gemäß § 11 Abs. 2 BauNVO, - ein „Sonstiges Sondergebiet“ mit der Zweckbestimmung „Logistik“ (SO Logistik) gemäß § 11 Abs. 2 BauNVO, - ein Gewerbegebiet gemäß § 8 BauNVO festgesetzt.

Die ausnahmsweise zulässigen Nutzungen gemäß 8 Abs. 3 BauNVO sind nicht zulässig.

Die ausnahmsweise zulässige Nutzung als Aufnahmeeinrichtung und Gemein- schaftsunterkunft ist nicht zulässig.

Begründung Es sollen daher nur gewerbliche Nutzungen ohne Wohnen, keine Nutzungen mit kirchlichen, kulturellen, sozialen, gesundheitliche und sportliche Zwecke, keine Gartenbaubetriebe, Tankstellen, Vergnügungsstätten und keine Aufnah- meeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünfte zugelassen werden.

Der Ausschluss von Wohnungen soll die Möglichkeit von 24-Stunden- Betriebsnutzungen ermöglichen.

Maß der baulichen Nutzung § 9 (1) Nr. 1 BauGB i. V. § 19 (4) BauNVO Es ist eine Grundflächenzahl (GRZ- überbaubare Fläche) von 0,8 bzw. in der Nordostecke von 0,4 als Höchstmaß zulässig. Nur im nordöstlichen Gewerbegebiet wird eine max. 3-geschossige Bauweise mit einer Geschossflächenzahl (GFZ) von 1,2 als Höchstmaß festgesetzt.

Begründung Mit dieser Festsetzung werden die baulichen Möglichkeiten in Bezug auf ma- ximale Ausnutzung der Grundflächen und maximal zulässige Kubikmeter Bau- masse je Quadratmeter Grundstücksfläche im Sinne des § 19 Abs. 3 begrenzt.

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Bauweise (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB) Es ist die abweichende (a) bzw. offene (o) Bauweise gemäß § 22 Ab.4 BauN- VO festgesetzt.

Begründung Die geplanten Gewerbe- und Sondergebietsnutzungen erfordern in der Regel Gebäude von mehr als 50 m Länge, um eine wirtschaftliche Nutzung gewähr- leisten zu können. Nur das Bestandsgebäude im Nordosten hat eine Länge von 45m.

Gliederung der Gewerbegebiete nach dem flächenbezogenen Schall- Leistungspegel § 1 Abs. 4 BauNVO Zum Schutz der angrenzenden Wohn-, Misch- und Freizeitgebiete sind die GE- und die SO - Flächen im Geltungsbereich des B-Plans „Fliegerhorst 0.5“ nach § 1 Abs. 4 der Baunutzungsverordnung nach der maximal zulässigen Schalle- mission nachts gegliedert. Zulässig sind Vorhaben (Anlagen und Betriebe), de- ren Geräusche die in der folgenden Tabelle angegebenen Emissionskontingen- te LW'' während der Tagzeit (06.00 bis 22.00 Uhr) und Nachtzeit (22.00 bis 06.00 Uhr) nicht überschreiten.

Die Geräuschemissionen des Planungsgebietes dürfen folgende immissions- wirksamen, flächenbezogenen Schall-Leistungspegel LW'' nicht überschreiten:

Zulässige Emissionskontingente LW''

Teilflächen Nr. LEK tags in LEK nachts in dB(A)/m² dB(A)/m²

Teilfläche TF1 64 51 Teilfläche TF2 64 51 Teilfläche TF3 64 51 Teilfläche TF4 53 40 Teilfläche TF5 53 40

Die Schallausbreitungsberechnungen erfolgten nach DIN ISO 9613-2 "Dämp- fung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien", Teil 2: "Allgemeines Berech- nungsverfahren", Oktober 1999, im vorliegenden Fall mit meteorologischer Kor- rektur Cmet= 0 dB.

Dieses Regelwerk ist auch für schalltechnische Nachweise im Baugenehmi- gungsverfahren anzuwenden. Bei Abweichungen zwischen der aus Planunter- lagen entnommenen und der geodätisch vermessenen Fläche eines Bauvor-

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habens von mehr als 5 % sind diese Abweichungen bei der Prognoseunsicher- heit der Schallimmissionsprognose zu berücksichtigen.

Geländeoberkante Festgelegte Geländeoberkante ist die Oberkante Erschließungsstraße „Zum Fliegerhorst“ (Gradientenhöhe), gemessen in der Grundstücksmitte.

Begründung Die Definition der Geländeoberkante führt bei erhöhten Straßenausbildungen zu einer klaren Bezugshöhe.

Höhe baulicher Anlagen § 9 (3) BauGB i.V. mit § 18 BauNVO Die Höhenlage der baulichen Anlagen wird gemessen von der festgelegten Geländeoberkante (siehe Geländeoberkante). Das Höchstmaß der Firsthöhe beträgt 16,00 m, 25,00m bzw. 45,00 m.

Begründung Die Festsetzung der gewählten Firsthöhe soll eine Gliederung der Gebäude und möglichst begrenzter Sichtbeziehung gewährleisten.

Führung von Versorgungsanlagen und -leitungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 13 BauGB) Alle Versorgungsleitungen (z. B. Telekommunikation, Elektroleitungen bis ein- schließlich 20 KV-Leitungen etc.) sind unterirdisch zu verlegen. Begründung Die unterirdische Verlegung von Leitungen gehört zum Stand der Technik und fördert erheblich das Landschaftsbild.

Altlastenverdachtsfläche Im gesamten Plangebiet ist mit Altablagerungen und Altlasten zu rechnen.

Werden im Rahmen von Baumaßnahmen, insbesondere bei Ausschachtungs- arbeiten, Bodenkontaminationen und sonstige Beeinträchtigungen festgestellt, von denen eine Gefährdung für Mensch und Umwelt ausgehen kann, ist umge- hend das Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Arbeitsschutz und Um- welt Darmstadt, Dezernat Bodenschutz (Obere Bodenschutzbehörde), oder der Abfallwirtschaftsbetrieb des Main-Kinzig-Kreises zu benachrichtigen. Die weite- re Vorgehensweise ist dann abzustimmen.

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Begründung Zum Schutz der Natur, Landschaft und des Menschen sind vorhandene Belas- tungen der zuständigen Behörde zu melden. Auf dem gesamten Areal können durch die vorherige militärische Nutzung Altlasten auftreten.

Flächen für die Versickerung von Niederschlagswasser § 9 (1) Nr. 14 BauGB i. V. § 9 (1) 15 BauGB Das in den Sondergebieten anfallende Niederschlagswasser ist durch geeigne- te Rückhalteeinrichtungen zurückzuhalten und auf den hierfür festgesetzten Flächen zur Versickerung zu bringen.

Es ist nur das Dachflächenwasser und Niederschlagswasser von unbelasteten Park- und Zufahrtsflächen zur Versickerung zu bringen, es darf sich nicht nach- teilig auf das Grundwasser und die im Boden vorliegenden Schadstof- fe/Altlasten auswirken.

Eine Versickerung des Niederschlagswassers von den Gewerbegrundstücken ist wasserrechtlich erlaubnispflichtig. Der Bebauungsplan schafft kein wasser- rechtliches Benutzungsrecht. Eine Versickerung von Niederschlagswasser ist in der Regel erst bei einem Grundwasserabstand von mehr als 1 m zwischen Sohle der Versickerungsanlage und dem höchstmöglichen Grundwasserstand erlaubnisfähig. Der Grundwasserstand ist entsprechend zu prüfen, bei zu ge- ringem Abstand ist keine Versickerung zulässig.

Begründung Diese Festsetzung wirkt positiv auf die Entlastung des Abwassersystems und der Kläranlage der Stadt Erlensee. Sie führt gleichzeitig zur Verbesserung des Wasserhaushaltes und zur Erhaltung bzw. Aufwertung der natürlichen Biotope, der Flora und Fauna und dienen als Maßnahmen zur Verbesserung des Mikro- klimas.

Anpflanzung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen § 9 (1) Nr. 25a BauGB

Grünflächen - und Gehölzanteil auf den Grundstücken In den Sondergebieten (SO) sind mindestens 10% und in den Gewerbegebie- ten sind mindestens 20% der Grundstücksflächen als Grünflächen anzulegen und zu unterhalten.

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Am Südrand des SO-Nahrung und Verpackung ist ein mind. 5 m breiter Ge- hölzstreifen zu bepflanzen (Pflanzenarten siehe Artenliste).

Begründung Die Festlegung des Begrünungsanteils sowie der Eingrünungsflächen am Süd- rand des Planungsgebietes führt zur besseren Einfügung der Bebauung in das Landschaftsbild. Zusätzlich werden angrenzende Habitate für die vielfältige Tierwelt geschützt. Der Gehölzstreifen bietet zudem u. a. heckenbewohnenden Vogelarten Lebensraum.

Artenliste Bei der Gestaltung und Bepflanzung der Flächen sind vorrangig einheimische und standortgerechte Gehölze aus autochtonem Pflanzenmaterial zu verwen- den, z. B.:

Bäume: STU 12/14 cm Sträucher: H 80/100 cm Feldahorn Acer campestre Kornelkirsche Cornus mas Spitzahorn* Acer platanoides Haselnuß Corylus avellana Bergahorn Acer pseudoplatanus Pfaffenhütchen Euonymus europ. Hainbuche Carpinus betulus Liguster Ligustrum vulgare Winterlinde Tilia corda Heckenkirsche Lonicera xylosteum Stieleiche* Quercus robur Hundsrose Rosa canina Eberesche* Sorbus aucuparia Schwarzer Holunder Sambucus nigra Wolliger Schneeball Viburnum lantana * Empfehlung für Straßenbäume mind. STU 20/25 cm

Geeignete Pflanzenarten für Dachbegrünungen: Stauden: Gräser Kleines Habichtskraut Hieracium pilosella Gemsenschwingel Festuca rupicaprina Scharfer Mauerpfeffer Sedum acre Wimperperlgras Melica ciliata Milder Mauerpfeffer Sedum sexangulare Niedrige Segge Carex humilis Purpurrote Fetthenne Sedum telephium Frühlingssegge Carex caryophyllea Frühlingsfingerkraut Potentilla neumanniana Felsennelke Petrorhagia saxifraga Echte Hauswurz Sempervivum tectorum Großblütige Braunelle Prunella grandiflora

Geeignete Pflanzenarten für Fassadenbegrünun-

gen: Selbstklimmer: Mit Kletterhilfe Lonicera pericly- Wilder Wein Parthenocissus tricuspidata Geißblatt menum Gemeine Waldre- 'Veitschii' Clematis vitalba be Efeu Hedera helix Knöterich Hulumus lupulus

Begründung Die Verwendung von einheimischen, standortgerechten Pflanzarten fördert die einheimische Flora und Fauna.

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Maßnahmen zum Schutz zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft § 9 (1) Nr. 20 BauGB

Ökologische Baubegleitung Alle artenschutzrechtlich erforderlichen Maßnahmen sind durch eine ökologi- sche Baubegleitung zu organisieren, zu begleiten und zu dokumentieren.

Bauzeiten Der Beginn der Bauarbeiten/der Baufeldfreimachung muss rechtzeitig vor der Brutsaison bzw. rechtzeitig vor der Rückkehr der Vögel aus ihren Winterquar- tieren erfolgen, sodass bei deren Ankunft im Brutgebiet bereits Baustellenbe- triebsamkeit herrscht.

Rodungen Gehölzbestände sollten erhalten werden. Ist eine Erhaltung nicht möglich, sind Rodungen nur zwischen dem 1. Oktober und 28. Februar zulässig.

Unmittelbar vor Eingriffen in Gehölzstrukturen ist durch die Ökologische Bau- begleitung eine Kontrolle des Eingriffsraumes vorzunehmen, bei dem das Vor- kommen von besonders geschützte Arten untersucht wird. Dies betrifft Baum- höhlen und sonstige Höhlungen für Fledermäuse und Siebenschläfer, Brutplät- ze von Vögeln sowie das Vorkommen der Haselmaus. Sollten Vorkommen sol- cher besonders geschützten Arten festgestellt werden, sind durch die Ökologi- sche Baubegleitung in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde ge- eignete Schutz- und Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und das weitere Vor- gehen abzustimmen.

Gebäudeabbruch Gebäudeabbruch ist vom 1.10. bis 31.3. zulässig. Unmittelbar vor Abbruch und Grundsanierung von Gebäuden ist eine fachgutachterliche Prüfung durch die Ökologische Baubegleitung erforderlich, die mittels systematischem Absuchen auf eventuell vorhandene besonders geschützte Arten sicherstellt, dass dass keine Tiere durch die Arbeiten getötet werden. Sollten Vorkommen solcher be- sonders geschützten Arten festgestellt werden, sind durch die Ökologische Baubegleitung in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde geeignete Schutz- und Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und das weitere Vorgehen abzustimmen.

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Zauneidechsen Die vorkommenden Zauneidechsen in Teilplan A sind vor Baubeginn einzufan- gen und in hergestellten Ersatzhabitaten auszubringen.

Begründung Diese Festsetzung entspricht den gesetzlichen Regelungen für Schutz der Na- tur und Landschaft. Weiterhin entspricht diese Festsetzung den Empfehlungen der artenschutzrechtlichen Kartierung und Bewertung sowie den für die Arten, nach Anhang IV der FFH- Richtlinie erforderlichen Maßnahmen.

Maßnahmen zum Ausgleich in Teilplan A § 9 (1a) BauGB Die geplanten Maßnahmen zum Artenschutz sind mit einer ökologischen Bau- begleitung durchzuführen.

Auf der mit einer T-Linie gekennzeichneten Fläche AF 1 am Westrand des Teilplan A und in ruhig gelegenen, besonnten Bereichen sind mind. 3 Biotope für Reptilien/Zauneidechsen herzustellen (Steinhaufen mit Totholz). Die Fläche ist durch einen Zaun zum Rad-/ und Fußweg hin abzugrenzen.

Vor Baubeginn sind auf der SO-Fläche des Teilplan A mind. 2 gesonderte bau- liche Einrichtungen für Fledermäuse, den Mauersegler, Haussperling und die Mehlschwalbe aufzustellen (Artenschutzhäuser).

An hohen Gebäuden ist in einer Höhe von mind. 25m Höhe 1 Nistkasten für den Turm-/Wanderfalken anzubringen.

Begründung Diese Festsetzung entspricht dem Erfordernis des Ausgleichs und den Emp- fehlungen der artenschutzrechtlichen Kartierung und Bewertung sowie den für die Arten, nach Anhang IV der FFH- Richtlinie erforderlichen Maßnahmen.

Flächen und Maßnahmen zum Ausgleich in Teilplan B § 9 (1a) BauGB

Ausgleichsfläche AF 2 Auf der ca. 1,8 ha großen Waldfläche sind Biotopstrukturen gem. Ökokonto herzustellen.

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Ausgleichsfläche AF 3 Auf der ca. 5,9 ha großen Wiesen und Brachflächen sind Biotopstrukturen gem. Ökokonto herzustellen.

Begründung Diese Festsetzung entspricht dem Erfordernis des Ausgleichs.

Flächen und Maßnahmen zum Ausgleich in Teilplan C § 9 (1a) BauGB Ausgleichsfläche AF 4 Auf der ca. 0,4 ha großen Fläche werden vor Baubeginn Maßnahmen für den Artenschutz (Zauneidechsen) durchgeführt.

Vor Baubeginn ist eine gesonderte bauliche Einrichtung für Fledermäuse, den Mauersegler, Haussperling und die Mehlschwalbe aufzustellen (Artenschutz- haus).

Begründung Diese Festsetzung entspricht dem Erfordernis des Ausgleichs und des Arten- schutzes.

BAUORDNUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN § 9 (4) BauGB in Verb. mit § 81 HBO

Einfriedungen Einfriedungen sind als transparente Zäune auszubilden und bis zu einer Höhe von 3,00 m zulässig.

Begründung Die geplanten Nutzungsstrukturen erfordern ein erhöhtes Maß an Sicherheit. Gleichzeitig wird hierdurch der Außenbereich vor Beeinträchtigungen ge- schützt. Die transparenten Zäune können gut in eine Gehölzpflanzung einge- bunden werden.

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HINWEISE Denkmalschutz Sollten bei Erdarbeiten Bodendenkmäler bekannt werden, so ist dies unverzüg- lich dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen - Abteilung Archäologische Denkmalpflege - oder der Unteren Denkmalschutzbehörde anzuzeigen.

Das Plangebiet liegt innerhalb der Gesamtanlage „Fliegerhorst Langendiebach“ nach §2 Abs. 2 Hessisches Denkmalschutzgesetz und umfasst Teile der Sach- gesamtheit „Bauliche Anlagen des Fliegerhorstes Langendiebach“ nach §2 Abs. 1 HDSchG. Vor baulichen Eingriffen und Umgestaltungen am und in der Umgebung der Kulturdenkmäler sowie in der Gesamtanlage ist eine Genehmi- gung der Denkmalschutzbehörde erforderlich unter vorheriger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege (§16 und 18 HDSchG)“.

Es wird darauf hingewiesen, dass auch für baugenehmigungsfreie Maßnahmen am und in der Umgebung der Kulturdenkmäler sowie innerhalb der Gesamtan- lage, die Abstimmung mit den Denkmalbehörden und die Einholung einer denkmalschutzrechtlichen Genehmigung erforderlich ist. Dies gilt auch für die Anbringung von Solar- und Photovoltaikanlagen auf Kulturdenkmälern.

Bodenverwendung Der Oberboden, sowie kulturfähiger Unterboden ist zu sichern, damit bei einer Bebauung diese belebten Bodenmassen nicht verloren gehen. Diese sollten an geeigneter Stelle (Geländegestaltung) sinnvoll wieder eingesetzt werden.

Lichtquellen Zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Licht sind helle, weit- reichende künstliche Lichtquellen (z. B. Sky-Beamer), Flacker- und Laserlicht, der Einsatz von Blitzlichtstroboskopen und Werbeanlagen mit wechselndem oder bewegtem Licht unzulässig. Beleuchtungskörper sollten ein insekten- freundliches UV-Armes Lichtspektrum ausstrahlen. Lampen sollten nicht direkt vor stark reflektierenden Fassaden und vor Fenstern schützenswerter Dauer- aufenthaltsräume nach DIN 4109 angebracht werden. Der Immissionswert der „Hinweise zur Messung, Beurteilung und Minderung von Lichtimmissionen“ der BUND/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissions- chutz LAI) vom 13.09.2012 sind bei Errichtung und Betrieb von Beleuchtungs- anlagen, Werbeanlagen sowie vergleichbaren Anlagen einzuhalten, um schäd- liche Lichtimmissionen auszuschließen.

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Zum Schutz nachtaktiver Tiere und Insekten sind im Gebiet des Bebauungs- planes nur Außenleuchten zulässig, deren Beleuchtungskörper nicht wärmer als 60° C werden bzw. eine geringe Oberflächentemperatur aufweisen, ein in- sektenfreundliches UV-armes Lichtspektrum ausstrahlen und geschlossen sind. Ferner sollten die Lampen nicht direkt vor stark reflektierenden Fassaden oder in Gehölzgruppen angebracht werden.

Solarnutzung Sonnenkollektoren und Fotovoltaikanlagen sind erwünscht. First- und Dachneigung sollten so errichtet werden, dass eine optimale Nut- zung der Solarenergie ermöglicht wird.

Bodenuntersuchung Baugrund, öffentliches Kanalnetz, Gründungsberatung Es wird empfohlen, objektbezogene Baugrunduntersuchungen und Grün- dungsberatungen durchzuführen sowie den höchsten Grundwasserstand prü- fen zu lassen. Das Ergebnis der Untersuchungen ist maßgebend für die Aus- führung und Sicherung an der baulichen Anlage. Insbesondere ist bei objekt- bezogenen Baugrunduntersuchungen mit Feststellung der höchsten Grund- wasserstände über die Notwendigkeit von wasserundurchlässigen Kellerkon- struktionen (weiße Wanne) und wasserdichten Kellerfensterlichtschächten zu entscheiden. Dieser Entscheidung kommt besondere Bedeutung in Bezug auf die dauerhafte Funktionstüchtigkeit der baulichen Anlage zu.

Es besteht eine wasserrechtliche Erlaubnispflicht für Grundwasserhaltungen (bauzeitliche Trockenhaltung von Baugruben).

Kampfmittel Es wird empfohlen, vor Beginn von Baumaßnahmen eine Stellungnahme des Kampfmittelräumdienstes einzuholen und Untersuchungen vorzunehmen.

Gebäudebegrünungen Es wird empfohlen, Dach- und Wandbegrünungen vorzunehmen, vgl. Artenlis- te.

Brauchwassernutzung Das im Planungsgebiet auf den Dachflächen anfallende Niederschlagswasser sollte als Brauchwasser genutzt werden. Zur Sicherstellung der hygienischen und sicherheitstechnischen Belange sind die Anlagen nach den einschlägigen technischen Regeln (DIN 1988 etc.) auszuführen und zu betreiben. Anforde-

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rungen für Bau und Betrieb der Anlagen sind in einem Erlass des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Jugend, Familie und Gesundheit vom 4.2.1999 III 7-79e 02.37.11 (St. Anz. 10/1999 S.709) enthalten. Details können mit dem Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises, Gesundheitsamt, Sachge- biet Hygiene abgestimmt werden.

Monitoring Alle artenschutzrelevanten Maßnahmen sollten im Rahmen eines 6 jährigen Monitorings auf Ihre Wirksamkeit hin überprüft und dokumentiert werden. Sollte sich der gewünschte Erfolg der Maßnahmen nicht einstellen und artenschutz- rechtliche Konflikte auftreten, sind weitere populationsstützende Maßnahmen der betroffenen Art zu ergreifen.

10. Plandaten Die Gesamtfläche des Plangebietes Teilplan A beträgt ca. 17,4 ha.

Gemarkung Erlensee: Flur 28, Fl. stk.: 15 tw., 16/6, 16/17, 16/18, 16/19, 19/20, 19/29tw., 16/30tw., 17/1 und Flur 27, Fl. stk.: 2/1, 3.

Gemarkung Bruchköbel: Flur 4, Fl. stk.: 83/3, 84/1 tw.

Diese teilt sich wie folgt auf ca.: • Sondergebiet Nahrung und Verpackung 14,3 ha • Sondergebiet Logistik 0,3 ha • Gewerbeflächen 1,7 ha • öffentliche Verkehrsflächen 1,0 ha • Maßnahmen-/Ausgleichsfläche 0,1 ha

Kompensationsplanung Teilplan B Die Gesamtfläche in der Gemarkung Bruchköbel: Flur 4, Flurstück 7/10 tw der Plangebiete B beträgt ca. 7,7 ha. Diese teilt sich wie folgt auf: • Teilfläche 2 ca. 1,8 ha 571.899 BWP • Teilfläche 3 ca. 5,9 ha 995.913 BWP gesamt: ca. 7,7 ha 1.567.812 BWP

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Teilplan C Die Gesamtfläche in der Gemarkung Langendiebach: Flur 28, Flurstück 16/12 tw des Plangebiets C beträgt ca. 0,4 ha.

Teilfläche 4 ca. 0,4 ha 16.000 BWP

Biotopwertdefizit aus Teilplan A: 1.583.093 Biotopwertpunkte Biotopwertüberschuss in Teilplan B: 1.567.812 Biotopwertpunkte Biotopwertüberschuss in Teilplan C: 16.000 Biotopwertpunkte

Damit ist eine Vollkompensation der Biotopwertbilanzierung gegeben.

11. Eingriff und Ausgleich Gemäß § 13 BNatschG sind erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft vom Verursacher vorrangig zu vermeiden. Nicht vermeidbare er- hebliche Beeinträchtigungen sind durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu kompensieren.

Eingriffe in Natur und Landschaft sind gemäß § 14 BNatschG (Bundesnatur- schutzgesetz, vom 01.03.2010) Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen oder Veränderungen des mit der belebten Bodenschicht in Ver- bindung stehenden Grundwasserspiegels, die die Leistungs- und Funktionsfä- higkeit des Naturhaushaltes oder das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen können.

Im Sinne des § 15 Abs. (2) BNatSchG ist der Verursacher verpflichtet, unver- meidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen (Ausgleichsmaßnahmen) oder zu ersetzen (Ersatzmaßnahmen).

Der Bebauungsplan bereitet einen Eingriff in Natur und Landschaft vor. Im Rahmen des vorliegenden Bauleitplanverfahrens hat die Kommune daher ge- mäß § 1 a Abs. 3 BauGB in der Abwägung unter anderem über Vermeidung und Kompensation unvermeidbarer Eingriffe zu entscheiden.

Obwohl in der Abwägung keine Verpflichtung zur Vollkompensation besteht, hat sich der Zweckverband im Hinblick auf die zu erwartende Versiegelung, die Auswirkungen auf Boden und Wasserhaushalt sowie Pflanzen und Tierwelt und die übrigen Umweltauswirkungen für eine vollständige Kompensation entschie-

Planungsgruppe Thomas Egel Begründung zum B-plan „Fliegerhorst 0.5“, ZV Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach 41

den. Bei der Bewertung hat sie sich zur Orientierung, neben der verbal- argumentative Methode, für die Anwendung der mathematischen Hessischen Kompensationsverordnung, entschieden. Rein mathematische Verfahren kön- nen die Eingriffsbewertung jedoch nur unzureichend darstellen. Sie sind auf- grund ihrer Schematisierung nicht die am besten geeignete Methode, die Be- sonderheiten des jeweiligen Standorts zu berücksichtigen. Die zusätzlich ver- bal-argumentative Bewertung gibt nach dem Verständnis des Zweckverbandes den aktuellen Wissensstand wieder. Dem Zweckverband ist bewusst, dass an- dere Bewertungsmethoden zu anderen Ergebnissen kommen können. Ange- sichts der Zielsetzung des Zweckverbandes hätten andere Vorgehensweisen aber nicht zu einem anderen Abwägungsergebnis geführt.

Trotz der Vermeidungs- und der Minimierungsmaßnahmen im Plangebiet des Bebauungsplans verbleiben Defizite, die ausgeglichen werden müssen. Weite- re erforderliche Ausgleichsmaßnahmen werden außerhalb des Plangebietes (im Teilplan B dargestellt) auf mehreren Teilflächen, die durch den Bundesforst zur Verfügung gestellt werden, geregelt.

Die vorgenannten Maßnahmen werden neben dem Arten- und Biotopschutz auch dem Landschaftsbild und der extensiven Erholungsnutzung dienen.

11.1 Eingriffsbeschreibung Das Plangebiet des Teilplan A hat eine Größe von 173.447 m²

Da inzwischen umfangreiche Sanierungsarbeiten zu Altlasten und Kampfmittel- räumung stattgefunden haben, und auch während des Planverfahrens weiter- hin stattfinden, wurden in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehör- de im Nov. 2017 folgende Flächennutzungen / Biotoptypen als Vorein- griffszustand mit Stand 2009angesetzt:

Bestand (Stand 2009) • artenreiche Grünfläche 75.769 m² • Frischwiese, intensiv genutzt 27.413 m² • versiegelte Flächen 46.404 m² • Schotterflächen, Bahngleis 5.985 m² • Gebäudefläche 17.876 m²

Planung Innerhalb des Bebauungsplans, Teilplan A, ergeben sich folgende Flächenauf- teilungen:

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Teilplan A • 3.270 m² Sondergebiet-Logistik (SO mit GRZ 0,8), davon: ∗ überbaubare Flächen 2.616 m² ∗ nicht überbaubare Fläche / Grünflächen 654 m² • 142.896 m² Sondergebiet-Nahrung und Verpackung (SO mit GRZ 0,8), davon: ∗ überbaubare Flächen 114.317 m² ∗ nicht überbaubare Fläche / Grünflächen 28.579 m² • 12.292 m² Gewerbegebiet 1 (GE mit GRZ 0,8), davon: ∗ überbaubare Flächen 9.834 m² ∗ nicht überbaubare Fläche / Grünflächen 2.458 m² • 4.490 m² Gewerbegebiet 2 (GE mit GRZ 0,4), davon: ∗ überbaubare Flächen 1.796 m² ∗ nicht überbaubare Fläche / Grünflächen 2.694 m² • Verkehrsflächen Straße, versiegelt 2.629 m² • öffentliche Verkehrsflächen Rad-/Fußweg, versiegelt 6.989 m² • Grünfläche/Maßnahmenfläche, AF 1 881 m²

11.2 Eingriffsvermeidung und -minimierung Maßnahmen zur Minimierung eines Eingriffs sind solche, die direkt auf dem Plangebiet stattfinden. Unterstützt werden diese minimierenden Maßnahmen durch eine vorlaufende, die Umwelt schonende Planung.

Der stattfindende Eingriff in Natur und Landschaft soll durch folgende Maß- nahmen verhindert bzw. vermindert werden:

Maßnahmen für den Boden- und Wasserhaushalt • Altlastenuntersuchung • Prüfung auf Kampfmittel

Maßnahmen für das Landschaftsbild • Die Regelung des Hochregallagers (bis 45,00 m) wird auf die westliche Hälf- te des Sondergebietes, direkt am Waldrand, begrenzt. Dadurch erfolgt der geringstmögliche Eingriff in das Landschaftsbild.

Maßnahmen für das Kleinklima • Festsetzung eines Begrünungsanteils der gewerblich genutzten Grundstü- cke.

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Maßnahmen für Flora und Fauna • Festsetzung eines Begrünungsanteils der gewerblich genutzten Grundstü- cke. • Die geplanten Maßnahmen zum Artenschutz werden mit einer ökologischen Baubegleitung durchgeführt. • Vor Baubeginn sind die Zauneidechsen einzusammeln und in Ersatzhabitate auszubringen. Hierfür sind dort vorab geeignete Lebensräume zu gestalten (Steinhaufen mit Totholz). • Vor Baubeginn werden Artenschutzhäuser aufgestellt, die Ersatzquartiere für Vögel und Fledermäuse bereitstellen. • Der Beginn der Bauarbeiten/der Baufeldfreimachung muss rechtzeitig vor der Brutsaison bzw. rechtzeitig vor der Rückkehr der Vögel aus ihren Winterquar- tieren erfolgen, sodass bei deren Ankunft im Brutgebiet bereits Baustellenbe- triebsamkeit herrscht. • Gehölzbestände sollten erhalten werden. Ist eine Erhaltung nicht möglich, sind Rodungen nur zwischen dem 1. Oktober und 28. Februar zulässig. • Unmittelbar vor Eingriffen in Gehölzstrukturen ist durch die Ökologische Baubegleitung eine Kontrolle des Eingriffsraumes vorzunehmen, bei dem das Vorkommen von besonders geschützte Arten untersucht wird. Dies betrifft Baumhöhlen und sonstige Höhlungen für Fledermäuse und Siebenschläfer, Brutplätze von Vögeln sowie das Vorkommen der Haselmaus. Sollten Vor- kommen solcher besonders geschützten Arten festgestellt werden, sind durch die Ökologische Baubegleitung in Abstimmung mit der Unteren Natur- schutzbehörde geeignete Schutz- und Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und das weitere Vorgehen abzustimmen. • Der Abbruch der Gebäude ist im Zeitraum zwischen 1.10. und 31.3. zulässig. Unmittelbar vor Abbruch und Grundsanierung von Gebäuden ist eine fach- gutachterliche Prüfung durch die Ökologische Baubegleitung erforderlich, die mittels systematischem Absuchen auf eventuell vorhandene besonders ge- schützte Arten sicherstellt, dass keine Tiere durch die Arbeiten getötet wer- den. Sollten Vorkommen solcher besonders geschützten Arten festgestellt werden, sind durch die Ökologische Baubegleitung in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde geeignete Schutz- und Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen und das weitere Vorgehen abzustimmen.

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11.3 Eingriffskomponenten im Einzelnen Eingriff in den Bodenhaushalt Zurzeit ist das gesamte Plangebiet bereits teilweise versiegelt und fast komplett in seiner Bodenstruktur verändert und mit Altablagerungen bzw. Altlasten und Kampfmittel belastet. Eine landwirtschaftliche Funktion der Flächen liegt durch die Versiegelungen und Bodenbelastungen durch Altlasten und Kampfmittel nicht vor. Es ist davon auszugehen, dass nur geringe Flächenanteile noch den natürlichen Gegeben- heiten entsprechen. Auf diesen Bereichen kommt es zur Beeinträchtigung des Bodenwasserhaus- haltes, Bodenlufthaushaltes, Bodenart und -typ sowie des Bodenlebens. Dem gegenüber stehen die zu erwartenden Bodensanierungen aufgrund bestehen- der Altlasten und der bereits durchgeführten und noch weiteren erforderlichen Kampfmittelräumung.

Der Eingriff wird in Anbetracht der erheblichen Vorbelastung nur gering bis mäßig sein.

Eingriff in den Wasserhaushalt Auf den versiegelten Flächen kann das anfallende Regenwasser nicht unge- hindert versickern und so zur Neubildung von Grundwasser beitragen. Das Plangebiet ist bereits teilweise versiegelt. Die Freiflächen waren bzw. sind durch Altablagerungen und Kampfmittel belastet. Die großflächigen Versiegelungen und Bodenbelastungen durch Altlasten und Kampfmittel beeinträchtigen den Bodenwasserhaushalt zum Teil. Es ist davon auszugehen, dass nur geringe Flächenanteile noch den natürlichen Gegeben- heiten entsprechen. Der Eingriff wird in Anbetracht der erheblichen Vorbelastungen und der durch- geführten Beseitigung von Altablagerungen und Altlasten bzw. deren Überwa- chung sowie der Beseitigung von ggfls. Grundwasser schädigenden Kampfmit- tel nur gering sein. Zudem ist vorgesehen, das anfallende Regenwasser örtlich, ohne Beeinträchtigung zu versickern.

Eingriff in das Lokalklima Die Veränderung des Lokalklimas ist qualitativ und quantitativ nicht exakt zu definieren. Es ist davon auszugehen, dass sich Baukörper und versiegelte Flä- chen generell rascher erwärmen und daher negativ auf das Kleinklima auswir- ken. Das Plangebiet stellt durch seinen mittlerweile sehr geringen Grünflächenanteil bzw. Rohbodenanteils und der bestehenden Gebäude aus klimatischer Sicht ein Aufwärmgebiet dar. Die Eignung als Kaltluftentstehungsgebiet ist nur ge-

Planungsgruppe Thomas Egel Begründung zum B-plan „Fliegerhorst 0.5“, ZV Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach 45

ring, da keine freien Wiesenflächen bestehen. Aus kleinklimatischer Sicht ge- sehen trägt so das Plangebiet kaum zur Kaltluftentstehung bei. Aufgrund der Topographie (leichtes Gefälle Richtung Süden) ist nicht mit Kaltluftströmen in Richtung von Siedlungslagen zu rechnen. Mit einem merklichen Eingriff in das Lokalklima ist nicht zu rechnen.

Eingriff in die Biotopstrukturen Mit der Realisierung des Baugebietes wird es für die in Anspruch genommenen Wiesen- und Grünflächen zur Beseitigung dessen Habitat- und Biotopfunktion führen. Der Eingriff wird aufgrund der Flächengröße und Biotopausstattung hoch sein.

Eingriff in das Landschaftsbild und die Erholungsnutzung Landschaftlich ist der Planungsraum bereits durch seine ehemalige militärische Nutzung mit seinen Siedlungsstrukturen erheblich vorbelastet. Das gesamte Gelände war nicht öffentlich zugänglich und wenig einsehbar. Im Westen und nach der Fallbachaue weiter im Süden begrenzen Wälder die Sichtbeziehung. Es besteht weder nach Osten nach Erlensee zum Stadtteil Langendiebach noch nach Westen zu Bruchköbel eine Sichtbeziehung. Lediglich nach Süden zum Freizeitgelände Bärensee wird eine Sichtbeziehung für die höchsten Ge- bäude bestehen. Der Eingriff in das Landschaftsbild wird gering sein.

Eine Beeinträchtigung der Erholungsnutzung für die Tageserholung wird nicht erfolgen, da bisher keine entsprechende Nutzung stattgefunden hatte.

Trotz der Vermeidungs- und der Minimierungsmaßnahmen im Teilplan A des Bebauungsplans verbleiben somit Defizite, die ausgeglichen werden sollen.

11.4 Ausgleichsmaßnahmen in Teilplan A Maßnahmen für den Boden- und Wasserhaushalt • Umfangreiche Altlastensanierungen • Umfangreiche Kampfmittelräumung • Festsetzung eines Begrünungsanteils der gewerblich genutzten Grundstü- cke.

Maßnahmen für das Landschaftsbild • Regulierung der Gebäudehöhen nach Standort und Höhe.

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Maßnahmen für das Kleinklima • Festsetzung eines Begrünungsanteils der gewerblich genutzten Grundstü- cke.

Maßnahmen für Flora und Fauna • Die nicht überbaubaren Grundstücksflächen sind möglichst strukturreich als Grünflächen anzulegen. • Randliche Eingrünungen. • Eine Durch-und Eingrünung der Planfläche. • Festsetzung von einheimischen Pflanzarten. • Zauneidechsen werden vor Baubeginn umgesiedelt. • Reptilienersatzbiotope werden eingerichtet. • Ersatzbiotope werden eingerichtet für: Fledermäuse, Mauersegler, Haussper- ling, Mehlschwalbe (Artenschutzhäuser). • An hohen Gebäuden ist in einer Höhe von mind. 25m ein Nistkasten für ei- nen Turm-/Wanderfalke anzubringen.

Die geplanten Maßnahmen zum Artenschutz werden mit einer ökologischen Baubegleitung durchgeführt. Artenschutzrechtliche Maßnahmen, wie das Bereitstellen von künstlichen Nist- möglichkeiten für Mehlschwalbe, Haussperling und Mauersegler und Ersatz- quartiere für Fledermäuse werden zum Teil bereits vor Rechtskraft des Bebau- ungsplans hergestellt. Die Umsiedlung der Zauneidechsen auf eine geeignete Fläche wird im Rahmen eines vorab gestellten Antrages bei der Unteren Natur- schutzbehörde geregelt.

11.5 Ausgleichsmaßnahmen in Teilplan B Die Bestandsaufnahmen, Beurteilung und Bewertung der Ausgleichsmaßnah- men in Teilplan B erfolgte aufgrund eines Gutachtens der BIMA durch das Büro Planwerk (Nov. 2017), vgl. Anlage 2., die erforderlichen Ökopunkte werden durch den Zweckverband erworben.

Für das Bebauungsplanverfahren 0.5 des Zweckverbands Fliegerhorst- Langendiebach wurden aus dem Pool des Ökokontos die Maßnahmen M 1.7 und M 2.9 (Entwicklung naturnaher Laubwälder, Offenlandentwicklung und Pflege) im Hinblick auf eine gleichwertige, dabei möglichst funktionsgleiche Kompensation für verbleibende, nicht ausgleichbare Beeinträchtigungen aus- gewählt. Bei den ausgewählten Maßnahmenflächen handelt es sich um die vollständigen Maßnahmen entsprechend des Ökokontokonzeptes. Die ur- sprüngliche Abgrenzung der Ausgleichsflächen und die geplanten Gestaltungs-

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bzw. Pflegemaßnahmen wurden im Vorfeld in Abstimmung mit dem Zweckver- band zwischen der Unteren Naturschutzbehörde und der BIMA/Bundesforst festgelegt.

Die Gesamtfläche in der Gemarkung Bruchköbel: Flur 4, Flurstück 7/10 tw des Plangebiets B beträgt ca. 7,7 ha.

Diese teilt sich wie folgt auf: • Teilfläche AF 2 ca. 1,8 ha 571.899 BWP • Teilfläche AF 3 ca. 5,9 ha 995.913 BWP gesamt: ca. 7,7 ha 1.567.812 BWP

11.6 Ausgleichsmaßnahmen in Teilplan C Bei der Ausgleichsfläche AF 4 handelt es sich um eine Wiesenbrache südlich des bebauten Areals des Fliegerhorstes. Nach Untersuchung auf Kampfmittel wurde die Fläche teils von Vegetation beräumt und erneut brach gelassen. Der südliche Rand ist mit einem lockeren Gehölzsaum bewachsen und eine weitere lockere Baumgruppe heimischer Gehölze steht im mittleren Bereich der Fläche. Hier sollen insbesondere Maßnahmen für die Zauneidechse erfolgen. Die Gesamtfläche in der Gemarkung Langendiebach: Flur 28, Flurstück 16/12 tw des Plangebiets C beträgt ca. 0,4 ha.

Ausgleichsfläche AF 4 (0,4 ha) Zielsetzung der Maßnahmen ist die Entwicklung von struktur- und artenreichen Offenlandkomplexen mit 10 Biotopen für die Zauneidechse. Folgende Maßnahmen werden ergriffen: • Biotopgestaltung mit Steinhaufen auf die Anforderungen an den Lebens- raum der Zauneidechse abgestimmt. • Einzäunung der Biotope • Offenhaltung der Flächen durch Pflege (Mahd der Wiesenflächen einmal jährlich)

Es wird hierfür eine Aufwertung der Fläche um 4 Pkt./m² angesetzt. Damit wird eine Aufwertung von 16.000 BWP erreicht.

Biotopwertdefizit aus Teilplan A: 1.583.093 Biotopwertpunkte Biotopwertüberschuss in Teilplan B: 1.567.812 Biotopwertpunkte Biotopwertüberschuss in Teilplan C: 16.000 Biotopwertpunkte Damit ist eine Vollkompensation der Biotopwertbilanzierung gegeben.

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12. Ver- und Entsorgung des Plangebietes 12.1 Wasserwirtschaftliche Belange (Gemäß Arbeitshilfe zur Berücksichtigung von wasserwirtschaftlichen Belangen in der Bauleitplanung vom Juli 2014 und Angaben des Zweckverbandes)

12.1.1 Überschwemmungsgebiet Das Plangebiet befindet sich nur am Südrand im Überschwemmungsgebiet des Fallbachs. Gebäude dürfen in diesem Bereich jedoch nicht errichtet werden.

12.1.2 Wasserversorgung / Grundwasserschutz Wasserversorgung mit Trink – und Brauchwasser: Die Wasserversorgung erfolgt über das Versorgungsnetz der Stadt Erlensee, deren Betreiber die Kreiswerke Main-Kinzig GmbH ist.

Die Kreiswerke Main-Kinzig GmbH stellt gemäß Wasserversorgungsplanung für das Gesamtgebiet des ehem. Fliegerhorstgeländes und somit auch den B- Planbereich 0.5 ausreichend Wasser zur Verfügung.

Löschwasserbedarf für das Plangebiet Grundschutz gemäß DVGW-Arbeitsblatt W 405:

Die Löschwasserversorgung für das Baugebiet erfolgt im Umfang 192 m³/h (96 m³/h) aus dem öffentlichen Löschwasserversorgungssystem. Netzeigentümer ist der Zweckverband. Der erforderliche Speicherraum für eine Löschzeit von > 2h ist vorhanden. Für das Plangebiet ist bei Gebäuden mit Brandabschnitten bis zu 2.500 m² eine Löschwassermenge von 96 m³/h und bei Gebäuden mit Brandabschnittflächen größer als 4.000 m² von 192 m³/h (über einen Zeitraum von 2 h: 384 m³) not- wendig. Aus zwei örtlichen Löschwasserspeichern wird die erforderliche Menge von 400m³ (2x200m³) im Brandfall abgedeckt.

Deckungsnachweis Die Wasserversorgung des Zweckverbandsgebietes erfolgt durch die Kreis- werke Main-Kinzig GmbH in Gelnhausen. Das geplante Baugebiet kann mit der erforderlichen Trinkwassermenge und Löschwassermenge versorgt werden.

Technische Anlagen Die geplanten Erweiterungsflächen schließen unmittelbar an die in der nördlich angrenzenden Straßentrasse verlegte Leitungen an.

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Die nachgeordnete Tiefbauplanung prüft, ob vorhandene Wasserleitungen verwendet werden können. Die im DVGW-Merkblatt W 403 geforderten Ver- sorgungsdrücke werden gewährleistet.

Lage des Vorhabens im Wasserschutzgebiet / Heilquellenschutzgebiet Trinkwasserschutzgebiete Das Plangebiet befindet sich nicht in einem Trinkwasserschutzgebiet.

Heilquellenschutzgebiete Heilquellenschutzgebiete werden durch den Geltungsbereich des Bebauungs- planes nicht berührt.

Verminderung der Grundwasserneubildung Es wird nur auf einer nordöstlichen Teilfläche eine erheblich reduzierte GRZ von 0,4 zugelassen, damit werden die max. zulässigen Grenzen der BauNVO nicht ausgeschöpft und es wird dort nur eine verringerte Bodenversiegelung zugelassen. Das gesamte im Sondergebiet anfallende Oberflächenwasser soll über eine Rückhalteanlage örtlich versickert und nur verzögert dem Regenwasservorflu- ter zugeführt werden.

Vermeidung von Vernässungs- und Setzrissschäden Es wird grundsätzlich empfohlen, objektbezogene Baugrunduntersuchungen und Gründungsberatung durchzuführen sowie den höchsten Grundwasser- stand prüfen zu lassen. Das Ergebnis der Untersuchungen ist maßgebend für die Ausführung und Sicherung an der baulichen Anlage. Insbesondere ist bei objektbezogenen Baugrunduntersuchungen mit Feststellung der höchsten Grundwasserstände über die Notwendigkeit von wasserundurchlässigen Kel- lerkonstruktionen (weiße Wanne) und wasserdichten Kellerfensterlichtschäch- ten zu entscheiden. Dieser Entscheidung kommt besondere Bedeutung in Be- zug auf die dauerhafte Funktionstüchtigkeit der baulichen Anlage zu.

Lage im Einflussbereich eines Grundwasserbewirtschaftungsplans Das Plangebiet liegt nicht im Einflussbereich eines Grundwasserbewirtschaf- tungsplans.

Bemessungsgrundwasserstände Es wird grundsätzlich empfohlen, objektbezogene Baugrunduntersuchungen und Gründungsberatung durchzuführen sowie den höchsten Grundwasser- stand prüfen zu lassen.

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Barrierewirkung von Bauwerken im Grundwasser Es ist nicht mit einer Barrierewirkung von Bauwerken zu rechnen.

Einbringen von Stoffen in das Grundwasser Es werden keine wassergefährdenden Stoffe eingebracht.

12.1.3 Oberflächengewässer / Gewässerrandstreifen Oberflächengewässer / Gewässerrandstreifen Es sind keine natürlichen Oberflächengewässer im Plangebiet vorhanden. Es verläuft der Fallbach am Südrand entlang. Es wird ein Abstand von mind. 15m zur Baugrenze eingehalten.

Darstellung oberirdischer Gewässer u. Entwässerungsgräben Es sind keine natürlichen Oberflächengewässer im Plangebiet vorhanden. Es verläuft der Fallbach am Südrand entlang.

Sicherung der Gewässer und der Gewässerrandstreifen Es wird ein Abstand von mind. 15m zur Baugrenze eingehalten.

Einhaltung der Bewirtschaftungsziele für Oberflächengewässer Es erfolgt keine Beeinträchtigung des Hochwasserabflusses.

12.1.4 Abwasserbeseitigung Gesicherte Erschließung Die Abwasserbeseitigung ist durch einen Anschluss an die Kläranlage Erlensee gesichert.

Anforderung an die Abwasserbeseitigung Kanalisation und Kläranlage können die Abwasserbeseitigung und Abwasser- reinigung sicherstellen.

Leistungsfähigkeit der Abwasseranlagen Kläranlage Die Kläranlage ist in 2005 für die Aufnahme der Abwässer aus Neuberg durch einen genehmigungsfähigen Entwurf überplant worden. Ausbaugröße: 27.700 EW Mittlere Anschlussgröße: 22.140 EW Reinigungsziel Abwasserreinigung mit anaerober Schlammbehandlung

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Bei der Wahl der Ausbaugröße wurde von einem Zuwachs im Einzugsgebiet Neuberg von 10% bei der mittleren Anschlussgröße ausgegangen: 560 E. Für die ehemalige Gemeinde Erlensee wurde von einem Zuwachs von 20% bei der mittleren Anschlussgröße ausgegangen: 2.590 E, allerdings waren darin be- reits 980 E für den Gewerbepark Erlensee enthalten. In Abhängigkeit von den tatsächlich entstehenden Einwohnerwerten im Baugebiet kann die verbleiben- de Kapazität genutzt werden. Sollten die Einwohnerbelastungen zu hoch sein, muss der Ausbau der Biologie geprüft werden. Ausreichende Platzverhältnisse hierfür sind vorhanden.

Die Kläranlage hält ihre Ablaufwerte momentan problemlos ein.

Die Zunahme der hydraulischen Belastung der Kläranlage Erlensee durch das Baugebiet ist möglich, da die Kläranlage in der Vergangenheit mit über 200 l/s belastet wurde.

Alternativ besteht die Möglichkeit eine separate Kläranlage für das Sonderge- biet Nahrung und Verpackung zu errichten.

Abwasser-Kanalisation Die Entwässerung des Plangebietes erfolgt im Trennsystem, wie dies auch be- reits in seiner früheren Nutzung der Fall war. Für das Plangebiet 0.5 sind Schmutz – und Regenwasserkanalisation bereits vorhanden.

Reduzieren der Abwassermenge Siehe Versickerung.

Versickerung des Niederschlagswassers Sofern die hydrogeologischen Voraussetzungen gegeben sind, ist gemäß Wasserhaushaltsgesetz grundsätzlich unbelastetes Regenwasser zu versi- ckern. In Anbetracht der festgesetzten Rückhalt- und Versickerung von Oberflächen- wasser ist ein hoher Versickerungsanteil des Regenwassers zu erwarten.

Entwässerung im Trennsystem Die Entwässerung erfolgt im Plangebiet 0.5 im Trennsystem, d. h. die Regen- wasserableitung erfolgt über Sammler zum Regenrückhaltebecken Süd-West sowie neu zu schaffenden Versickerungsanlagen. Die Schmutzwasserableitung wird über Sammler zum Pumpwerk geleitet und zur Kläranlage abgeführt.

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12.1.5 Abflussregelung Besonderheiten bei Gewerbe- und Industriegebieten Für den Kanalanschluss aus Gewerbe- und Industrieflächen gelten die Einlei- tungsbedingungen gemäß der Entwässerungssatzung des Zweckverbandes.

12.1.6 Altlastenverdächtige Flächen/Altlasten Im Bereich des Plangebietes ergeben sich Erkenntnisse, die einen Altlasten- verdacht begründen. Auf die im Bebauungsplan eingeschriebenen Festsetzun- gen und Hinweise wird verwiesen.

12.2 Energieversorgung Die Städte Erlensee und Bruchköbel werden durch das Netz der Energie-Netz Mitte GmbH mit elektrischer Energie versorgt. Das Plangebiet ist sowohl mittel- als auch niederspannungsseitig erschlossen. Der Anschluss der geplanten Bauflächen an das öffentliche Stromnetz ist sichergestellt.

12.3 Gasversorgung Es verläuft eine Gasfernleitung unmittelbar nördlich des Standortes. Laut Plan- auskunft der Main-Kinzig-Netzdienste liegen weitere Gasversorgungsleitungen in der Straße „Zum Fliegerhorst“, Anschlussmöglichkeiten bestehen hier in Hö- he Straßenabzweigung „An der Sandwiese“ sowie im nordwestlichen Bereich der Markwaldsiedlung.

12.4 Abfallbeseitigung Die Abfallentsorgung ist gewährleistet. Die Abfälle werden durch die Stadt Er- lensee als kreisangehörige Kommune und als öffentlich-rechtlicher Entsor- gungsträger im Sinne von § 13 Abs. 1. Nr.1 des Kreislaufwirtschafts– und Ab- fallgesetzes auf ihrem Gebiet ordnungsgemäß eingesammelt, dem Main- Kinzig-Kreis als Entsorgungspflichtiger angeliefert und durch ihn beseitigt bzw. verwertet.

13. Bodenordnung Die Grundstücke im räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplans befin- den sich im Eigentum des Zweckverbandes „Entwicklung Fliegerhorst Langen- diebach“. Bodenordnerische Maßnahmen, insbesondere ein förmliches Umle- gungsverfahren, sind nicht erforderlich.

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14. Umweltbericht Gemäß § 2a BauGB sind in einem Umweltbericht nach der Anlage des Ge- setzbuches die aufgrund der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 ermittelten und bewerteten Belange darzulegen.

In Ergänzung zur Planbegründung und zum Fachgutachten Landschaftsplan des Bebauungsplanes „Fliegerhorst 0.5“ werden in den nachfolgenden Ausfüh- rungen die Umweltmedien hinsichtlich ihrer potenziellen Beeinträchtigungen durch das Vorhaben bewertet. Bewertungsgrundlage sind die bisher im Rah- men der Bauleitplanung erstellten Sondergutachten (siehe Anhang und LP) sowie eigene Erhebungen.

Gemäß § 2a BauGB2 (Umweltbericht) sind in dem Umweltbericht nach der An- lage 1 (zu § 2 Absatz 4 und den §§ 2a und 4c) des Gesetzbuches die aufgrund der Umweltprüfung nach ermittelten und bewerteten Belange darzulegen.

14.1 Einleitung Der Umweltbericht erstreckt sich über den Geltungsbereich des Bebauungs- planes sowie über die unmittelbar angrenzenden Flächen, insbesondere be- züglich Klima, Landschaftsbild und Erholungsnutzung.

14.1.1 Kurzdarstellung des Inhaltes und der wichtigsten Ziele des Bauleit- plans Der Zweckverband „Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach“ hat in seiner Sit- zung am 06.07.2016 die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen, mit der Maßgabe, das Plangebiet für die Ansiedlung von großen gewerblichen Un- ternehmen, vorwiegend in der Nutzung eines Sondergebiets zu regeln.

Es ist Ziel den größten Teil der Fläche für eine großflächige Entwicklung für Betriebe zur Nahrungsmittelproduktion und Verpackung bereitzustellen.

Das Gebiet des B-plans 0.5 wird am Nordrand über die bereits im Bebauungs- plan 0.1, 1. BA und 0.2 geregelte Erschließungstrasse erschlossen. Für die weitere direkte Anbindung an die überörtlichen Straßen wird der Bebauungs- plan „Fliegerhorst 0.4“ (Südostanbindung“) erstellt.

2 Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 30. Juni 2017 (BGBl. I S. 2193) geändert worden ist

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14.1.2 Festsetzungen des Plans Das Plangebiet wird vorwiegend als „Sonstiges Sondergebiet - Nahrung und Verpackung" § 11 Abs. 2 BauNVO sowie als „Gewerbegebiet“ gem. § 8 BauN- VO und als „Sonstiges Sondergebiet - Logistik" gem. § 11 Abs. 2 BauNVO ausgewiesen.

Es werden Festsetzungen zur baulichen Entwicklung und zur Grün- bzw. Bio- topgestaltung in Teilplan A und den externen Ausgleichsflächen (Teilplan B) vorgenommen.

Es wird auf die Begründung, Ziffer 9.2 zum Bebauungsplan verwiesen.

14.1.3 Angaben zum Standort Das Plangebiet liegt im Südwesten innerhalb des ehemaligen Fliegerhorstes im Wesentlichen auf dem Gelände der ehemaligen Housing.

Das Plangebiet grenzt im Norden an das Plangebiet 0.1, 1. BA und 0.2, im Os- ten an das Plangebiet 0.6 und im Süden an die Wiesenflächen der Fallbach- aue.

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans „Fliegerhorst 0.5“ liegt je zur Hälfte in der Gemarkung der Stadt Bruchköbel, ST Bruchköbel und der Stadt Erlen- see, ST Langendiebach.

14.1.4 Art und Umfang des Vorhabens Es wird eine ca. 17,4 ha große Fläche für gewerbliche Zwecke planungsrecht- lich geregelt.

14.1.5 Bedarf an Grund und Boden Die Gesamtfläche des Plangebietes beträgt ca. 17,4 ha. Diese teilt sich wie folgt auf ca.: • Sondergebiet Nahrung und Verpackung 14,3 ha • Sondergebiet Logistik 0,3 ha • Gewerbeflächen 1,7 ha • öffentliche Verkehrsflächen 1,0 ha • Maßnahmen-/Ausgleichsfläche 0,1 ha

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Kompensationsplanung Die Gesamtflächen für Ausgleich im Plangebiet B+C betragen ca. 8,1 ha. Diese teilt sich wie folgt auf ca.: • Maßnahmen im Wald ca. 1,8 ha • Maßnahmen auf Freiflächen ca. 6,3 ha

14.1.6 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen festgelegten Ziele des Umweltschutzes (Nr. 1 b der Anlage 1 zum BauGB) Maßstab für die Bewertung der ermittelten Umweltauswirkungen sind diejeni- gen Vorschriften des BauGB, die die Berücksichtigung der umweltschützenden Belange in der planerischen Abwägung zum Gegenstand haben. Des Weiteren liegen die in den Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Um- weltschutzes, soweit sie für den Bauleitplan von Bedeutung sind, den Bewer- tungen der ermittelten Umweltauswirkungen zugrunde.

Für die Aufstellung des Bebauungsplanes ist gemäß § 2 Abs. 4 BauGB für die Belange des Umweltschutzes eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. Als Belange werden die Schutzgüter (Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Klima und Luft, Landschaftsbild) benannt.

Die Grundsätze und Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege werden im § 2 Abs. 1 BNatSchG festgelegt. Darin werden die Belange der Schutzgüter (Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Klima und Luft, Landschaftsbild) benannt.

§ 1 Abs. 5 BNatSchG (Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege) fordert zudem: „Großflächige, weitgehend unzerschnittene Landschaftsräume sind vor weiterer Zerschneidung zu bewahren. Die erneute Inanspruchnahme bereits bebauter Flächen sowie die Bebauung unbebauter Flächen im beplan- ten und unbeplanten Innenbereich, soweit sie nicht für Grünflächen vorgesehen sind, hat Vorrang vor der Inanspruchnahme von Freiflächen im Außenbereich“. Der Schutz des Bodens ist über das Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG), der des Wassers über das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und das Lan- deswassergesetz geregelt.

Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) gilt für die auf das Plangebiet einwirkenden Immissionen.

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14.1.7 Vorgaben der Fachpläne und deren Berücksichtigung 14.1.7.1 Regionaler Flächennutzungsplan (RegFNP) Im RegFNP ist das Plangebiet inzwischen durch Änderungsbeschluss vom 20.09.2017 als Sondergebiet „Nahrung und Verpackung“ und als „Gewerbege- biet/geplant“ dargestellt.

14.1.7.2 Schutzgebiete Der Geltungsbereich des Bebauungsplans grenzt im Süden an das Land- schaftsschutzgebiet (LSG) „Auenverbund Kinzig“. Weitere Schutzgebiete wie Naturschutzgebiete, Naturdenkmäler, gesetzlich geschützte Biotope (§ 30 BNatSchG), Natura 2000 Schutzgebiete, FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete (vgl. hierzu die Erläuterungen im Landschaftsplan) werden durch die Planung nicht berührt.

Der Retentionsraum des Fallbaches wird im Süden kleinflächig am Rande tan- giert. Das Plangebiet befindet sich nicht in einem ausgewiesenen Trinkwasser- schutzgebiet.

Das Planungsgebiet liegt im östlichen Bereich (Gemarkung Erlensee) in der Gesamtanlage „Fliegerhorst Langendiebach“ nach § 2 Abs. 2 Hessisches Denkmalschutzgesetz („Ensembleschutz“). Weiterhin stehen Einzelgebäude im Südwesten und Nordosten unter Denkmalschutz. Baumaßnahmen die diese Flächen oder Maßnahmen betreffen sind mit dem Landesamt für Denkmal- schutz abzustimmen. Abrissanträge sind bereits gestellt.

14.1.7.3 Berücksichtigung der Ziele und der Umweltbelange bei der Auf- stellung des Bauleitplans Den Belangen des Menschen werden im Wesentlichen durch die Standortaus- wahl Rechnung getragen. Zudem erfolgen Festsetzungen zum Lärmschutz. Den grundsätzlichen Umweltschutzzielen wird dadurch Rechnung getragen, dass zur Minimierung der Flächeninanspruchnahme einer militärischen Kon- versionsfläche genutzt wird. Dadurch wird eine Inanspruchnahme von natürlich anstehenden Böden und freie, ggfls. landwirtschaftlich genutzten Flächen, vermieden. Den Belangen des Wasserschutzes wird durch die Sanierung von Altlasten, der Beseitigung von Kampfmittel und der Versickerung von Niederschlagswasser Rechnung getragen. Kleinklimatisch werden sich keine merklichen Auswirkungen für Wohngebiete ergeben.

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Die Belange der Pflanzen- und Tierwelt können im Wesentlichen auf der Flä- che nur durch Maßnahmen vor Baubeginn und begleitenden externen Aus- gleichsmaßnahmen berücksichtigt werden. Das Landschaftsbild in einem gewerblichen Umfeld wird nur in sehr begrenzten Blickachsen eine Veränderung erfahren, da die höchsten Gebäude dem Wald- rand zugeordnet werden. Die Möglichkeit der Tageserholung wird sich gegenüber der ursprünglichen Situation nicht negativ verändern. Die Belange des Denkmalschutzes werden in Abstimmung mit den Denkmal- behörden Gebäudegestaltungen bei Sanierungen Rechnung getragen.

14.2 Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkun- gen 14.2.1 Bestandsdarstellung mit Darstellung der erheblich beeinflussten Umweltmerkmale 14.2.1.1 Tiere Für das Plangebiet „Fliegerhorst 0.5“ erfolgte im Herbst 2017 eine artenschutz- rechtliche Prüfung. Durch die Inanspruchnahme der Grünflächen im Rahmen der bereits großflächig durchgeführten Kampfmittelräumung kam es bereits im Vorfeld zu Eingriffen in den Naturhaushalt durch flächig beseitigte Grünbestän- de und „Bodenumgrabungen“.

Die artenschutzrechtliche Beurteilung liegt als Anlage dem Landschaftsplan bei. Es sind insbesondere Maßnahmen für Reptilien, Vögel und Fledermäuse erforderlich.

14.2.1.2 Pflanzen Durch die Inanspruchnahme der Grünflächen im Rahmen der bereits großflä- chig durchgeführten Kampfmittelräumung kam es bereits im Vorfeld zu Eingrif- fen in den Naturhaushalt durch flächig beseitigte Grünbestände und „Bo- denumgrabungen“. Die Arbeiten halten auch während der Planaufstellung an. Daher konnte der aktuelle Biotoptypenzustand nicht als Grundlage für die Ein- griffs-/Ausgleichsbewertung herangezogen werden. In Abstimmung mit der Un- teren Naturschutzbehörde wurde der Voreingriffszustand wie folgt definiert:

• artenreiche Grünfläche 75.769 m² • Frischwiese, intensiv genutzt 27.413 m² • versiegelte Flächen 46.404 m² • Schotterflächen, Bahngleis 5.985 m² • Gebäudefläche 17.876 m²

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Es finden sich zurzeit (Stand Sept. 2017) folgende Biotoptypen, die sich durch die ständig weiter fortgeführte Kampfmittelräumung in stetem Wandel befinden:

Versiegelte Fläche Versiegelte Flächen liegen als Gebäudeflächen (Housings im Westen, Flugsi- mulator im Südosten, Hotel, Tankstelle und Verwaltungsgebäude im Osten), Straßen, Wegen und Parkplätze sowie einer Panzerwaschanlage im Nordwes- ten vor.

Rohbodenfläche Die gesamten Flächen um die Housings und die östlichen Gebäude herum so- wie die mittlere Freifläche wurden von Kampfmittel geräumt, Bodenbepro- bungsflächen angelegt und Gebäudeabrisse vorgenommen.

Ruderalflächen Die ehemaligen Rohbodenflächen Bodenlagerflächen haben sich mit der o.g. beschriebenen Ruderalvegetation teilweise begrünt.

Es wurde festgestellt, dass Ruderalarten und andere Störzeiger – darunter zahlreiche Neophyten, also Arten fremdländischer Herkunft einen großen Anteil einnehmen. Und das nicht nur im Bereich der Ruderalfluren auf den Rohboden- flächen und an den Siedlungs- und Wegrändern, sondern auch im Bereich der Wiesenbrachen. So gehören z. B. die Neophyten Kanadischer Katzenschweif (Convza cana- densis), Einjähriges Berufskraut (Erigeron annuus), Kanadische Goldrute (Soli- dago canadensis), Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens) und Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) zu den im UG am weitesten ver- breiteten Arten. Ein hoher Anteil fremdländischer Arten ist zudem festzustellen, wenn man die zahlreichen künstlich eingebrachten Sträucher und Bäume des bebauten Be- reichs mit in die Betrachtung einbezieht.

Aus botanischer Sicht besonders zu erwähnen sind die Sandrasen- Pionierfluren oder Therophytenfluren, die sich im Planungsraum vor allem auf Rohboden, gekiesten und geschotterten Flächen entwickelt haben. Sie finden sich aber auch an niedrigwüchsigen, schütteren Stellen von ehemaligen Ra- senflächen innerhalb des bebauten Areals und ebensolchen Stellen im Grün- land außerhalb des bebauten Areals.

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Es handelt sich um niedrigwüchsige, lückige Rasengesellschaften auf nähr- stoffarmen, in der Regel sandigen Standorten mit einem hohen Anteil klein- wüchsiger einjähriger Arten (Therophyten).

Kennzeichnende weitverbreitete Arten dieses Vegetationstyps sind: Quendel-Sandkraut (Arenaria serpylifolia), Bleiches Hornkraut (Cerastium glu- tinosum), Sand-Hornkraut (Cerastium semidecandrum), Natternkopf, Stolzer Heinrich (Echium vulgare), Reiherschnabel (Erodium circutarium), Frühlings- Hungerblümchen (Erophila verna), Schafschwingel (Festuca ovina agg.), Kah- les Bruchkraut (Herniaria glabra), Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella), Ungarisches Habichtskraut (Hieracium bauhini), Hopfenklee (Medicago lupuli- na), Hügel-Vergißmeinnicht (Myosotis ramosissima), Sprossende Felsennelke (Petrorhagia prolifera), Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea), Kleiner Sauer- ampfer (Rumex acetosella), Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre), Hasen-Klee (Trifolium arvense), Feld-Klee (Trifolium campestre) und Mäuseschwanz- Federschwingel (Vulpia myuros).

Zu den im UG selteneren, nur punktuell auftretenden Arten zählen: Zwerg-Schneckenklee (Medicago minima), Buntes Vergissmeinnicht (Myosotis discolor), Mäusewicke, Vogelfuß (Ornithopus perpusillus), Portulak (Portulaca oleracea), Weißer Mauerpfeffer (Sedum album), Einjähriges Knäuelkraut (Scleranthus annuus), Frühlings-Spörgel (Spergula morisonii) und Sand-Wicke (Vicia lathyroides).

Die Wiesenbrachen am Südwestrand sind aus botanischer Sicht eher von mitt- lerer Bedeutung. Es handelt sich um ehemals typische Tal-Glatthaferwiesen (Arrhenatheretum elatioris), die durch die Charakterarten Glatthafer (Arrhenatherum elatior), Wie- sen-Labkraut (Galium album), Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Wiesen-Pippau(Crepis biennis), Große Bibernelle (Pimpinella major) und Wie- sen-Storchschnabel (Geranium pratense) gut charakterisiert sind. Während Glatthafer und Wiesen-Labkraut zu den bestandsbildenden Arten zählen, treten die übrigen Kennarten nur punktuell und in geringer Artmächtig- keit auf. Die Bestände sind überwiegend grasreich und blütenarm und aufgrund des Nährstoffreichtums des Bodens relativ mastig. Vielfach, vor allem im Bereich nordöstlich und nördlich der Bebauung sind die Bestände zudem recht arten- arm und von zahlreichen Störzeigern wie Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare), Brennessel (Urtica dioica), Rainfarn (Tanacetum vulgare), Krauser Ampfer (Rumex crispus), Einjähriges Berufs- kraut (Erigeron annuus), Weiße Lichtnelke (Melandrium album), Rote Lichtnel-

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ke (Melandrium rubrum), Weiße Taubnessel (Lamium album) sowie punktuell niedrigwüchsigen Brombeeren (Rubus fruticosus agg.) durchsetzt.

Gehölze Alte Baumbestände finden sich im Plangebiet nur noch im Südwesten um die ehemaligen Offiziershäuser herum und im Südosten bzw. Osten.

Im Südwesten finden sich vorwiegend Bäume mittleren Alters mit z. B. folgen- den Arten: Stieleiche (Quercus robur), Feldahorn (Acer campester), Spitzahorn (Acer platanoides), Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Hainbuche (Carpinus betulus), Birke (Betula pendula), Fichte (Abies alba). Im Südosten bzw. Osten stocken noch mehrere alte Traubeneichen (Quercus petraea).

Hausgärten/Grünflächen Im Bereich der südwestlich liegenden ehemaligen Offiziershäuser sind die Gär- ten inzwischen verbracht. Es findet sich Wiesenbrache mit randlichen Gehölz- beständen (siehe o.g. Beschreibung „Gehölze“).

Die Freifläche im Südosten zwischen ehemaligem Flugsimulator und Hotel wurde inzwischen als Lagerplatz genutzt. Hier finden sich noch mehrere alte Bäume (Stieleichen/Quercus robur).

Um das in der Südostecke liegende Gebäude (bereits verkauft und bezogen) finden sich Rasenflächen und vereinzelt noch Baumbestand (Stielei- chen/Quercus robur).

14.2.1.3 Fläche Die ca. 17.4 ha großen ehemals militärisch genutzten Flächen liegen seit 2008 brach. Die Planfläche „Fliegerhorst 0.5“ war bereits komplett besiedelt mit 11 „Housings“, einem Kindergarten in der Mitte mit Spielflächen, einem Flugsimu- lator etc., einem „Hotel“ im Südosten, einer Tankstelle im Nordosten, einem denkmalgeschützten Bürogebäude am Ostrand sowie 4 denkmalgeschützten Offiziershäusern im Südwesten sowie den Erschließungsstraßen bebaut und zum größten Teil versiegelt.

Da das gesamte Gelände hochgradig unter Verdacht auf Kampfmittel stand, wurde die Fläche systematisch auf Kampfmittel untersucht. Dadurch musste im Vorfeld das Plangebiet ab Winter 2017 gerodet und tiefgründig untersucht wer- den.

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Die Housings wurden im Winter/Frühjahr 2017 von schadstoffbelasteter Wär- medämmung befreit.

14.2.1.4 Boden Nach der bodenkundlichen Übersichtkarte Hessen (Hessisches Landesamt für Bo- denforschung) gehört der Planbereich den durch Grundwasser beeinflussten Bö- den und Moore. Hier sind Auenböden, Gleye, örtl. Anmoorgleye vorzufinden. Die Bodenart bildet schluffig-sandiger Lehm bis toniger Lehm. Ausganggestei- ne sind Auenlehm. Physikochemisches Filtervermögen der natürlichen Böden ist im Planbereich mittel bis hoch (Quell: Umweltatlas Hessen). Ertragspotenzial dieser Böden ist hoch. Die natürlichen Bodenstrukturen wurden innerhalb der Planungsfläche „Flie- gerhorst 0.5“ bereits seit Jahrzehnten durch die Wirkungsindikatoren der ver- gangenen militärischen Nutzung und vorhandenen hohen Versiegelung (ca. 30 %) zerstört. Arteigene Bodenformengesellschaften waren nur zwischen den Gebäuden auf den unversiegelten Flächen vorhanden. Inzwischen wurden die unversiegelten Bereiche fast komplett durch die Kampfmittelräumung „umge- graben“.

Es bestehen zudem mehrere Altlastenverdachtsflächen, vgl. hierzu Kapitel Alt- lasten in der Begründung zum Bebauungsplan.

14.2.1.5 Wasser Das Plangebiet gehört zu der hydrogeologischen Einheit des Quartärs und Ter- tiär des Untermain-Gebiets. Die Grundwasserergiebigkeit (Übersichtskarte, Hess. Landesamt für Bodenfor- schung, 1991) der Porengrundwasserleiter beträgt im Planbereich 2-5 l/s und mittleren Verschmutzungsempfindlichkeit vor (Quelle: LP des Pla- nungsverbandes Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main). Von Grundwasserbeschaffenheit (Übersichtskarte, Hess. Landesamt für Bo- denforschung, Wiesbaden 1991) her ist das Grundwasser mit einer Gesamt- härte von >18° d. H. hart. Langendiebach liegt im Gebiet mit örtlich erhöhtem, störendem Eisen- und Mangangehalt des Grundwassers (>0,2 mg/l Fe und >0,05 mg/l Mn).

Das Plangebiet liegt im Bereich mit mittlerer bis geringer Wasserdurchlässig- keit, ohne eine wesentliche Stockwerkstrennung und ohne Vorkommen von höher mineralisierten Grundwässern bzw. CO2-Aufstiegszonen bei gleichzeiti- ger Lage außerhalb von Wasser- und Heilquellenschutzgebieten.

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Es ist mit unterschiedlich anstehendem und relativ hochstehendem Grundwas- ser zu rechnen. Vor Baubeginn werden Bodenuntersuchungen zum anstehen- den Grundwasser empfohlen.

Oberflächenwasser Es befinden sich keine künstliche oder natürliche Fließ- oder Stillgewässer im Plangebiet. Am südlichen Rand des Plangebiets verläuft der Fallbach. Es wird ein Abstand von mind. 15m zur Baugrenze eingehalten.

Hochwasserraum Das Plangebiet reicht kleinflächig am Südrand in ein festgesetztes Über- schwemmungsgebiet (PKZ 24 788) des Fallbachs. Die Baugrenze überlagert diesen Bereich nicht.

14.2.1.6 Luft Das Schutzgut Luft ist zurzeit nicht durch örtliche Nutzungen über die groß- räumig vorliegende Vorbelastung hinaus beeinträchtigt.

14.2.1.7 Klima Der Planungsraum ist großklimatisch dem Bereich des warm gemäßigten Re- genklimas (Klimaklassifikation von Köppen) zuzuordnen. Die Hauptwindrichtung ist West-Südwest. Die mittlere Windgeschwindigkeit, gemessen 10 m über der Oberfläche, beträgt 2,0 – 2,2 m/s. Die mittlere Niederschlagshöhe liegt bei 601-700 mm/Jahr. Das Nieder- schlagsmaximum ist in den Sommermonaten zu verzeichnen (Quelle: Umweltatlas Hessen). Die mittlere jährliche Lufttemperatur liegt bei 9,1 C. In den Sommermonaten liegen die Temperaturen bei 14-15°C (Durchschnitt), in den milden Winter bei 3,5 C.

Kaltluftabfluss Kaltluftströme entstehen vorwiegend durch den Energieverlust infolge langwel- liger Ausstrahlung an der Erdoberfläche bei gleichzeitig fehlender oder nur ge- ringer kurzwelliger Einstrahlung. Dies geschieht meist in den Nachtstunden. Die günstigste Vegetation für die Entstehung von Kaltluft ist Grünland, niedrige Vegetation und Brachen.

Aus kleinklimatischer Sicht gesehen, trägt so das Plangebiet durch den hohen Versiegelungsgrad nur auf den Brachflächen zur Kaltluftentstehung bei. Auf- grund der Topographie (leichtes Gefälle Richtung Süden) ist jedoch nicht mit

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Kaltluft strömen in Richtung Ortslage Langendiebach oder anderen Siedlungs- lagen zu rechnen.

14.2.1.8 Wirkungsgefüge Es sind vor allem Wirkungsgefüge der Schutzgüter Boden und Wasser sowie Boden und Pflanzen und Tiere gegeben. Die Versiegelung von Boden führt zur Verringerung der Grundwasserneubil- dungsrate. Der Entzug von Boden mit seiner Vegetation führt zu Verlust von Lebensraum für die darauf angepassten Tierarten. Es besteht auch ein Wirkungsgefüge der Schutzgüter Boden und Klima. Ein hoher bebauter und versiegelter Flächenanteil führt zu einer Aufwärmung des Gebietes.

14.2.1.9 Landschaft Die Charakteristik des Landschaftsbilds des zugeordneten Naturraums ist im Planbereich nicht mehr erkennbar. Die Niederungen der östlichen Untermai- nebene bedeckt mit Wiesen- und Waldflächen sind im Planbereich nicht mehr vorhanden.

Das natürliche Landschaftsbild wurde durch das Eindringen der ehemaligen Militärflächen in die Waldlandschaft und Überbauung der Ackerflächen gestört. Im Auge des Betrachters der letzten zwei Generationen besteht keine Identifi- kation mit dem tatsächlichen Anblick des Planungsbereichs, in Bezug auf das Landschaftsbild.

14.2.1.10 Biologische Vielfalt Definition gemäß Wikipedia: Biodiversität oder biologische Vielfalt bezeichnet gemäß der UN-Biodiversitätskonvention (Convention on Biological Diversity, CBD) „die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, darunter unter anderem Land-, Meeres- und sonstige aquatische Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören“. Damit umfasst sie die Vielfalt innerhalb sowie zwischen Arten, darüber hinaus die Vielfalt der Ökosysteme selbst. Nach dieser Definition besteht die Biodiversität auch aus der geneti- schen Vielfalt. Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt gelten als wichtige Grundlagen für das menschliche Wohlergehen. Als weitaus größte Gefahr für die biologische Vielfalt auf der Erde wird die Zerstörung und Zerstückelung von Lebensräumen gesehen. Hinsichtlich der Frage, in welchem Maß biologische

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Variabilität erhalten und wie Biodiversität parametrisiert werden könnte, besteht aufgrund von konkurrierenden Biodiversitätsauffassungen und -zielen keine Einigkeit. Gem. Bundesamt für Naturschutz ist der alarmierende Rückgang der biologi- schen Vielfalt weltweit zu beobachten. Durch den Verlust an Lebensräumen, Arten und Genen verarmt die Natur. Die Lebensgrundlage der Menschheit ist bedroht. Die Völkergemeinschaft hat erkannt, dass das Problem sehr komplex ist und nicht durch isolierte Naturschutzaktivitäten gelöst werden kann, sondern weltweite Zusammenarbeit erfordert. Deshalb wurde die Biodiversitätskonven- tion oder das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) geschaffen und auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro beschlossen. Die CBD ist ein völkerrechtli- cher Vertrag zwischen souveränen Staaten. Inzwischen ist das Übereinkom- men von 193 Vertragsparteien unterzeichnet und auch ratifiziert worden (Stand: August 2012). Die Mitgliedsstaaten haben sich das Ziel gesetzt, die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu schützen, zu erhalten und deren nachhalti- ge Nutzung so zu organisieren, dass möglichst viele Menschen heute und auch in Zukunft davon leben können.

Durch die Beseitigung der bestehenden Brache- und Gehölzvegetation und Schaffung von gepflegten Grünflächen eines Gewerbegebietes auf wesentlich reduzierter Fläche wird sich die biologische Vielfalt bundes-, europa- oder weltweit nicht erheblich reduzieren. Ein bundesweiter „Hotspot“ ist nicht betrof- fen. Örtlich werden jedoch geschützte Arten verdrängt, vgl. Kapitel „Tierwelt“.

14.2.2 Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes Natura 2000 ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union, das seit 1992 nach den Maßgaben der Fauna-Flora- Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG, kurz FFH-Richtlinie) errichtet wird. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wild lebender hei- mischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume. In das Schutzgebietsnetz werden auch die gemäß der Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/EWG) ausgewiesenen Gebiete integriert.

Ist in einem Natura 2000-Gebiet oder in dessen Nähe ein Vorhaben wie z. B. die Errichtung eines Bauwerks geplant, ist dieses grundsätzlich möglich, wenn davon keine negativen Auswirkungen auf die für das Gebiet jeweils festgeleg- ten Erhaltungsziele für die dort geschützten Arten und Lebensräume ausgehen.

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Für Pläne und Projekte, die auf ein Natura 2000-Gebiet einwirken könnten, be- steht deshalb kein kategorisches Verbot, sondern zunächst eine differenzierte Prüfpflicht. Dabei wird mittels einer Vorprüfung untersucht, ob das Vorhaben überhaupt geschützte Arten und Lebensraumtypen erheblich beeinträchtigen kann. Ist das nicht auszuschließen, müssen in einer weiteren FFH- Verträglichkeitsprüfung die möglichen Auswirkungen detailliert untersucht wer- den. Wenn dann trotz möglicher Schadensbegrenzungsmaßnahmen erhebliche Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des Natura 2000-Gebiets zu erwarten sind, ist das Vorhaben zunächst einmal grundsätzlich unzulässig.

Durch eine weitere Ausnahmeprüfung kann jedoch abgeprüft werden, ob die Durchführung unter bestimmten Voraussetzungen evtl. doch gestattet werden kann. Dazu darf es zu dem geplanten Vorhaben keine geeigneten Alternativen geben und es müssen zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Inte- resses vorliegen die höherwertig einzustufen sind als der Schutzanspruch des Gebiets.

Um aber den Wert des Natura 2000-Netzes durch das Vorhaben nicht zu ver- mindern, müssen entstehende Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele durch geeignete Maßnahmen so ausgeglichen werden, dass das Schutzgebietsnetz insgesamt ohne Funktionsverluste erhalten bleibt.

Besondere Regelungen gelten darüber hinaus für Gebiete mit prioritären Arten oder Lebensraumtypen, die EU-weit einen besonderen Schutz genießen. Wer- den diese durch ein Vorhaben in Mitleidenschaft gezogen, muss zunächst eine Stellungnahme der Europäischen Kommission eingeholt werden. Werden keine solchen prioritären Arten oder Lebensraumtypen berührt, reicht es aus, die Kommission über das Projekt, dessen Auswirkungen und die Ausgleichsmaß- nahmen zu unterrichten.

Die nächsten FFH-Gebiete befinden sich - im Osten Nr. 5819-304 (Stadtwald Bruchköbel) in einem Abstand von ca. 1,2 km, - im Südosten Nr. 5819-308 (die Bulau, hinter der Landestraße und BAB 66) in einem Abstand von ca. 1,4 km - im Osten Nr. 5819-302 (hinter der Ortslage Erlensee und der Lan- destraße) in einem Abstand von ca. 2,8 km

Aufgrund der großen Entfernungen und der trennenden Strukturen ist mit kei- nen Auswirkungen auf die FFH-Gebiete zu rechnen.

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14.2.3 Umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter Denkmalgeschützte Gebäude des Fliegerhorstes sind im Südwesten und Nordosten betroffen. Der Ensembleschutz des ehemaligen Fliegerhorstes über- lagert das Plangebiet in seiner nordöstlichen Teilfläche.

Das denkmalgeschützte Gebäude im Nordosten wird bereits genutzt. Der Bau- antrag wurde mit den Denkmalbehörden abgestimmt.

Die ehemaligen Offiziershäuser werden einer Abstimmung mit den Denkmal- behörden zugeführt.

Es bestehen keine Hinweise auf Bodendenkmäler. Sollten bei Erdarbeiten Bo- dendenkmäler bekannt werden, so ist dies unverzüglich dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen - Abteilung Archäologische Denkmalpflege - oder der Unteren Denkmalschutzbehörde anzuzeigen.

Dadurch ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen von Kulturgütern zu rech- nen.

14.2.4 Vermeidung von Emissionen Durch die Standortwahl werden erhebliche Emissionen auf angrenzende Wohngebiete vermieden. Die Wohngebiete „Sandwiese“ und „Markwaldsiedlung“ liegen mind. 0,8 km in östlicher Richtung entfernt. Die Wohngebiete der Ortslage von Erlensee liegen mind. 1,1 km in östlicher Richtung entfernt. Die Wohngebiete der Ortslage von Bruchköbel liegen mind. 2,1 km in nord- westlicher Richtung entfernt. Der Bärensee mit seinen Freizeiteinrichtungen liegt, in der Regel in der Wind- abgewandten Richtung, mind. 0,3 km in südlicher Richtung entfernt. Die Misch-/Wohngebiete der Ortslage von Hanau liegen mind. 1,4 km in nord- südlicher Richtung entfernt.

Durch die gewerbliche Nutzung besteht die Möglichkeit einer Beeinträchtigung des Menschen in seiner Wohnqualität im Bereich der Markwaldsied- lung/Sandwiese. Dies betrifft vor allem das zusätzliche Verkehrsaufkommen in den zuführenden Straßen (vgl. Bebauungsplan „Fliegerhorst 0.4), dort jedoch werden Lärmschutzeinrichtungen eingeplant.

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14.2.5 Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern Die im Bereich des Plangebietes anfallenden Abfälle und Abwässer sind gemäß den abfallrechtlichen, wasserrechtlichen und sonstigen öffentlich-rechtliche Vorschriften ordnungsgemäß zu behandeln und zu entsorgen. Damit sind keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

14.2.6 Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie Für die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame Nutzung von Energie sind Hinweise im Bebauungsplan aufgenommen worden. Weitere Maßnahmen werden im Rahmen des Bebauungsplans nicht für erforderlich angesehen, da anderweitige und regelmäßig fortgeschriebene energietechni- sche Gesetze und Verordnungen dies optimaler berücksichtigen können.

14.2.7 Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts Für den Planbereich liegen nach den vorliegenden Informationen nur Planun- gen des RegFNPs vor (vgl. Ziffer 7.2. der Begründung).

14.2.8 Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden Durch die Standortwahl wird eine optimale Entfernung zu Wohngebieten ein- gehalten.

14.2.9 Wechselwirkungen Es erfolgen folgende Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes nach § 1 (6) Nr. 7, a-d BauGB.

Es sind vor allem Wechselwirkungen der Schutzgüter Boden, Wasser, Pflanzen und Tiere gegeben.

Die Beeinträchtigungen der angesprochenen Schutzgüter, bezüglich der Wechselwirkungen, sollen durch Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen weiter minimiert werden.

Weiterhin bestehen Wechselwirkungen bezüglich der gewerblichen Nutzung und der möglichen Beeinträchtigung des Menschen in seiner Wohnqualität. Dies betrifft vor allem das zusätzliche Verkehrsaufkommen in den zuführenden Straßen (vgl. Bebauungsplan „Fliegerhorst 0.4), dort werden Lärmschutzein- richtungen eingeplant.

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14.3 Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzu- stands bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung würde die Fläche nicht für eine gewerbliche Nachnutzung zur Verfügung gestellt werden. Es würde kein erhöhtes Verkehrs- aufkommen entstehen. Die Schaffung von Arbeitsplätzen würde nicht erfolgen.

Die Gebäude würden dem Verfall und der natürlichen Sukzession überlassen bleiben.

Die geplanten Ausgleichsmaßnahmen zur Erhaltung würden nicht erfolgen. Das Gelände würde sich mittelfristig durch natürliche Sukzession in eine Wald- landschaft umwandeln.

14.4 Standortalternativen Das Projektgebiet besteht als Siedlungsfläche/ehemalige Militärfläche bereits seit 1936. Zu diesem Zeitpunkt errichtete die deutsche Luftwaffe in Langendie- bach einen Fliegerhorst ein, der bis zum März 1945 genutzt und dann kampflos von amerikanischen Streitkräften eingenommen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von den amerikanischen Streitkräften weitergenutzt und 2007 an die Bundesanstalt für Immobilien (BIMA) übergeben.

Der Standort bietet sich aufgrund der unmittelbaren Lage am überörtlichen Ver- kehrssystem und seines hohen Versiegelungsanteils und der Vorbelastungen für die geplante gewerbliche Entwicklung an.

Die nachhaltige Entwicklung wurde bereits bei der Aufstellung des regionalen Flächennutzungsplanes berücksichtigt.

Aufgrund der Vornutzung als Militärfläche stellt sich in diesem Fall nicht die Frage einer Standortalternative, da die Flächenvorbelastung bereits in erhebli- chem Umfang bestand und der Standort sich in optimal großer Entfernung zu Wohngebieten sich befindet.

Zusätzlich sind keine weiteren Flächen in dieser Größenordnung und mit die- sen Vorbelastungen in vergleichbarer Lagegunst der beiden Stadtgebiete vor- handen. Da sich auch keine weiteren Konversionsflächen in den Gemarkungen Erlensee und Bruchköbel befinden, hätten grundsätzlich alle alternative Stand- orte zu mindestens zu einer wesentlich erhöhten Belastung der Umweltfaktoren Boden und Wasser geführt.

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14.5 Alternative Bebauungskonzepte und Begründungen zur Auswahl Alternative Bebauungskonzepte durch eine Reduzierung des Ausnutzungsgra- des oder der Höhenausdehnung hätten zu einer lockeren und weniger land- schaftlich erkennbaren Bebauungsform geführt. Ansiedlungswillige Firmen mit Anforderung eines entsprechenden Nutzungs- umfanges auf einer Fläche von ca. 17 ha würden sich dann an anderer Stelle, ggfls. in der freien Landschaft, ansiedeln. Grundsätzlich würde ein erhöhter Flächenbedarf erforderlich werden. Dem Ziel einer möglichst hohen Ausnutzung auf einer bereits erheblich vorbe- lasteten Fläche wäre damit nicht gerecht geworden. Daher wurde sich für diese Form der hohen Ausnutzung entschieden.

14.6 Prognose zu den erheblichen bau- und betriebsbedingten Auswir- kungen bei Durchführung der Planung 14.6.1 Erhebliche Auswirkungen während der Bau- und Betriebsphase 14.6.1.1 Tiere Baubedingt ist eine erhebliche Beeinträchtigung der dort vorkommenden Arten zu erwarten.

Die die Ruderal- und Gehölzfläche besiedelnde Arten sowie Gebäude bewoh- nende Arten wie Zauneidechse, Fledermäuse und Vögel, werden durch Biotop- und Flächenverlust einen wesentlich reduzierten Lebensraum nach der Herstel- lung der neuen Gewerbegebäude haben. Zudem werden sie während der Baumaßnahmen durch Baustellenverkehr etc. beeinträchtigt.

Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen sind erforderlich und im Be- bauungsplan festgesetzt. So sind z.B. die vorkommenden Zauneidechsen vor Baubeginn einzufangen und umzusiedeln.

Weiterhin sind Ausgleichsmaßnahmen erforderlich und im Bebauungsplan im Teilplan A und in einem großflächigen Teilplan B und Teilplan C, mit der Schaf- fung von neuen adäquaten Biotopen, festgesetzt.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine weiteren erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

14.6.1.2 Pflanzen Baubedingt ist eine erhebliche Beeinträchtigung der Pflanzenwelt in Anbe- tracht der Artenvielfalt und der in Anspruch genommenen Flächengröße zu er- warten.

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Es erfolgt eine dauerhafte Entfernung einer gering-mäßig bedeutsamen krauti- gen Vegetation und der Fällung von alten Bäumen und Sträuchern. Die die Ru- deral- und Gehölzfläche besiedelten Arten werden nach der Herstellung der neuen Gewerbegebietsfreiflächen keinen Lebensraum mehr haben.

Ausgleichsmaßnahmen sind erforderlich und im Bebauungsplan in einem groß- flächigen Teilplan B und C, mit der Schaffung und Pflege von adäquaten Bioto- pen, festgesetzt.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine weiteren erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

14.6.1.3 Fläche Der Planbereich ist 17,4 ha groß und wird mit hoher Flächenbeanspruchung beplant. Der Planbereich ist auf ca. 40 % der Fläche bereits versiegelt. Durch die Baumaßnahmen im Plangebiet wird ca. 61.000 m² zusätzlich Boden versiegelt. Es ist dadurch mit erheblichen bau- und betriebsbedingten Auswirkungen zu rechnen.

14.6.1.4 Boden Zurzeit ist das gesamte Plangebiet bereits teilweise versiegelt und fast komplett in seiner Bodenstruktur verändert und mit Altablagerungen bzw. Altlasten belastet. Der Planbereich ist auf ca. 40 % der Fläche bereits versie- gelt. Durch die Baumaßnahmen im Plangebiet wird ca. 61.000 m² zusätzlich Boden versiegelt. Eine landwirtschaftliche Funktion der Flächen liegt durch die Versiegelungen und Bodenbelastungen durch Altlasten und Kampfmittel nicht vor. Es ist davon auszugehen, dass nur geringe Flächenanteile noch den natürlichen Gegeben- heiten entsprechen. Auf diesen Bereichen kommt es zur Beeinträchtigung des Bodenwasserhaus- haltes, Bodenlufthaushaltes, Bodenart und -typ sowie des Bodenlebens. Dem gegenüber stehen die zu erwartenden Bodensanierungen aufgrund bestehen- der Altlasten und der bereits durchgeführten und noch weiteren erforderlichen Kampfmittelräumung.

Der Eingriff wird in Anbetracht der erheblichen Vorbelastung nur gering bis mäßig sein.

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Baubedingt zählen alle auf die zeitlich befristete Baumaßnahme beschränkten Umweltauswirkungen, z. B. durch Baustellenverkehr, Baustelleneinrichtungen sowie durch den Baubetrieb: • Flächeninanspruchnahme • Bodenverdichtungen durch schweres Baugerät • Emissionen und akustische Wirkungen (Lärm, Erschütterungen und Abgasbelastung der Baumaschinen). Verunreinigung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser durch auslaufende Kraft- und Schmierstoffe.

Die baubedingten Beanspruchungen im Plangebiet umfassen die Bereiche für die Erschließung mit Ver- und Entsorgungsleitungen sowie im Bereich der neu herzustellenden Gebäude und Straßen. Bei ordnungsgemäßer Baustellenab- wicklung und unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben können zusätzlich zu oben beschriebenen Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden.

Es ist nicht damit zu rechnen, dass außerhalb des Geltungsbereichs vorüber- gehende Flächeninanspruchnahme durch Baustelleneinrichtung, Baufelder La- gerplätze, etc. erfolgen.

Nutzungsbedingt wird es zu keinen weiteren, wie bereits beschriebenen, Be- einträchtigungen kommen.

14.6.1.5 Wasser Auf den versiegelten Flächen kann das anfallende Regenwasser nicht unge- hindert versickern und so zur Neubildung von Grundwasser beitragen. Das Plangebiet ist bereits teilweise versiegelt. Die Freiflächen waren bzw. sind flä- chendeckend durch Altablagerungen und Kampfmittel belastet. Die großflächigen Versiegelungen und Bodenbelastungen durch Altlasten und Kampfmittel beeinträchtigen den Bodenwasserhaushalt zum Teil. Es ist davon auszugehen, dass nur geringe Flächenanteile noch den natürlichen Gegeben- heiten entsprechen. Der Eingriff wird in Anbetracht der erheblichen Vorbelastungen und der durch- geführten Beseitigung von Altablagerungen und Altlasten bzw. deren Überwa- chung sowie der Beseitigung von ggfls. Grundwasser schädigenden Kampfmit- tel nur gering sein. Zudem ist vorgesehen, das anfallende Regenwasser örtlich, ohne Beeinträchtigung des Grundwassers, zu versickern.

Baubedingt sind bei einer ordnungsgemäßen Baustellenabwicklung keine wei- teren Beeinträchtigungen zu erwarten.

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Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine weiteren Beeinträchtigungen zu erwarten.

14.6.1.6 Luft Es wird sich durch die geplante gewerbliche Nutzungsform zu Beeinträchtigung der Luftqualität durch den anfallenden zusätzlichen Verkehr und ggfls. durch die Emissionen der gewerblichen Nutzungen kommen. Es bestehen im Bau- leitplanverfahren jedoch keine Hinweise auf unzulässige Emissionen.

Im anschließenden Bauantragsverfahren oder evtl. eines Antrages nach Bun- desimmissionsschutzgesetzt sind die möglicherweise auftretenden Emissionen und deren Vermeidung exakt darzulegen.

Baubedingt sind bei einer ordnungsgemäßen Baustellenabwicklung keine wei- teren Beeinträchtigungen zu erwarten.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine weiteren Beeinträchtigungen zu erwarten.

14.6.1.7 Klima Die Veränderung des Lokalklimas ist qualitativ und quantitativ nicht exakt zu definieren. Es ist davon auszugehen, dass sich Baukörper und versiegelte Flä- chen generell rascher erwärmen und daher negativ auf das Kleinklima auswir- ken. Das Plangebiet stellt durch seinen mittlerweile sehr geringen Grünflächenanteil bzw. Rohbodenanteils und der bestehenden Gebäude aus klimatischer Sicht ein Aufwärmgebiet dar. Die Eignung als Kaltluftentstehungsgebiet ist nur ge- ring, da keine freien Wiesenflächen bestehen. Aus kleinklimatischer Sicht ge- sehen trägt so das Plangebiet kaum zur Kaltluftentstehung bei. Aufgrund der Topographie (leichtes Gefälle Richtung Süden) ist nicht mit Kaltluftströmen in Richtung von Siedlungslagen zu rechnen. Mit einem merklichen Eingriff in das Lokalklima ist nicht zu rechnen.

Baubedingt sind bei einer ordnungsgemäßen Baustellenabwicklung keine er- heblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

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14.6.1.8 Wirkungsgefüge Es sind vor allem Wirkungsgefüge der Schutzgüter Boden und Wasser sowie Boden und Pflanzen und Tiere gegeben. Die Versiegelung von Boden führt zur Verringerung der Grundwasserneubil- dungsrate. Der Entzug von Boden mit seiner Vegetation führt zu Verlust von Lebensraum für die darauf angepassten Tierarten. Es besteht auch ein Wirkungsgefüge der Schutzgüter Boden und Klima. Ein hoher bebauter und versiegelter Flächenanteil führt zu einer Aufwärmung des Gebietes.

14.6.1.9 Landschaft Landschaftlich ist der Planungsraum bereits durch seine ehemalige militärische Nutzung mit seinen Siedlungsstrukturen erheblich vorbelastet. Das gesamte Gelände war nicht öffentlich zugänglich und wenig einsehbar. Im Westen und nach der Fallbachaue weiter im Süden begrenzen Wälder die Sichtbeziehung. Es besteht weder nach Osten nach Erlensee zum Stadtteil Langendiebach noch nach Westen zu Bruchköbel eine Sichtbeziehung. Lediglich nach Süden zum Freizeitgelände Bärensee wird eine Sichtbeziehung für die höchsten Ge- bäude bestehen. Der Eingriff in das Landschaftsbild wird gering sein.

Baubedingt sind bei einer ordnungsgemäßen Baustellenabwicklung keine er- heblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Eine Beeinträchtigung der Erholungsnutzung für die Tageserholung wird nicht erfolgen, da bisher keine entsprechende Nutzung stattgefunden hatte.

Baubedingt sind bei einer ordnungsgemäßen Baustellenabwicklung keine er- heblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

14.6.1.10 Biologische Vielfalt Durch die Beseitigung der bestehenden Brache- und Gehölzvegetation und Schaffung von gepflegten Grünflächen eines Gewerbegebietes auf wesentlich reduzierter Fläche wird sich die die biologische Vielfalt Bundes, Europa- oder

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Weltweit nicht erheblich reduzieren. Ein bundesweiter „Hotspot“ ist nicht betrof- fen. Örtlich werden jedoch geschützte Arten verdrängt, vgl. Kapitel „Tierwelt“.

Baubedingt ist eine erhebliche Beeinträchtigung der örtlichen biologischen Vielfalt in Anbetracht der Artenvielfalt und der in Anspruch genommenen Flä- chengröße zu erwarten.

Es erfolgt eine dauerhafte Entfernung einer gering-mäßig bedeutsamen krauti- gen Vegetation und der Fällung von alten Bäumen und Sträuchern. Die dort vorkommende Tierwelt, zum Teil geschützte Arten, werden verdrängt.

Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen erforderlich. So sind z.B. die vorkommenden Zauneidechsen vor Baubeginn einzufangen und umzusiedeln.

Weiterhin sind Ausgleichsmaßnahmen erforderlich und im Bebauungsplan im Teilplan A und in einem großflächigen Teilplan B und Teilplan C, mit der Schaf- fung von neuen adäquaten Biotopen, festgesetzt.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine weiteren erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

14.6.2 Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes Baubedingt sind bei einer ordnungsgemäßen Baustellenabwicklung keine er- heblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

14.6.3 Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Ge- sundheit sowie die Bevölkerung insgesamt Baubedingt kann es zu temporären Immissionen von Luftschadstoffen durch Baufahrzeuge kommen.

Nutzungsbedingt wird es zu Verkehrszunahmen im anschließenden Straßen- netz kommen. Der Verkehr kann über die L 3193 auf die BAB 45 (Anschluss- stelle Langenselbold West) oder die BAB 66 (Anschlussstelle Hanau Nord) ge- leitet werden. Die nutzungsbedingten Wirkfaktoren betreffen vor allem den Menschen durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Nähe der Sandwiese bzw. Markwald-

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siedlung und damit einhergehende Lärm- und Immissionsbelastungen der An- wohner. Daher wird ein Lärmschutzwall im Bebauungsplan „Fliegerhorst 0.4“ zwischen neuer Straßentrasse und der Sandwiese eingeplant.

Durch die im Plangebiet sich ansiedelnden Firmen werden ggfls. Emissionen bezüglich Lärm, Staub und Geruchsentwicklung verursachen. Durch die Standortwahl können jedoch erhebliche Emissionen auf angrenzende Wohn- gebiete vermieden werden. Die Wohngebiete „Sandwiese“ und „Markwaldsiedlung“ liegen mind. 0,8 km in östlicher Richtung entfernt. Die Wohngebiete der Ortslage von Erlensee liegen mind. 1,1 km in östlicher Richtung entfernt. Die Wohngebiete der Ortslage von Bruchköbel liegen mind. 2,1 km in nord- westlicher Richtung entfernt. Der Bärensee mit seinen Freizeiteinrichtungen liegt, in der Regel in der wind- abgewandten Richtung, mind. 0,3 km in südlicher Richtung entfernt. Die Misch-/Wohngebiete der Ortslage von Hanau liegen mind. 1,4 km in nord- südlicher Richtung entfernt.

Die Lage im Südwesten des ehemaligen Fliegerhorstgeländes am Waldrand des Stadtwaldes Bruchköbel wird Sichtbeziehungen nach Westen, Norden und Osten begrenzen. Nach Süden wird eine Sichtbeziehung zum Freizeitgebiet „Bärensee“ bestehen.

Die spätere Nutzung des Raumes für die Tageserholung wird sich nicht än- dern. Die Planfläche wurde nicht für die Erholungsnutzung benutzt.

14.6.4 Umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter Die bauausführenden Firmen sind auf die Meldepflicht von Bodenfunden ge- mäß Denkmalschutzgesetzes hinzuweisen. Die Funde sind unverzüglich dem Landesamt für Archäologie zu melden. Sollten denkmalgeschützte Gebäude abgerissen werde, so ist eine entsprechende Genehmigung einzuholen.

Baubedingt sind bei einer ordnungsgemäßen Baustellenabwicklung keine er- heblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

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14.6.5 Vermeidung von Emissionen Durch die Standortwahl können erhebliche Emissionen auf angrenzende Wohngebiete vermieden werden. Die Wohngebiete „Sandwiese“ und „Markwaldsiedlung“ liegen mind. 0,8 km in östlicher Richtung entfernt. Die Wohngebiete der Ortslage von Erlensee liegen mind. 1,1 km in östlicher Richtung entfernt. Die Wohngebiete der Ortslage von Bruchköbel liegen mind. 2,1 km in nord- westlicher Richtung entfernt. Der Bärensee mit seinen Freizeiteinrichtungen liegt, in der Regel in der wind- abgewandten Richtung, mind. 0,3 km in südlicher Richtung entfernt. Die Misch-/Wohngebiete der Ortslage von Hanau liegen mind. 1,4 km in nord- südlicher Richtung entfernt.

Ansonsten wird auf die in einer späteren Baugenehmigung oder Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetzes einzuhaltenden Bestimmungen ver- wiesen.

Baubedingt sind bei einer ordnungsgemäßen Baustellenabwicklung keine er- heblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

14.6.6 Sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern Die im Bereich des Plangebietes anfallenden Abfälle und Abwässer sind ord- nungsgemäß zu entsorgen. Niederschlagswasser soll ortsnah zurückgehalten und versickert werden, soweit dem weder wasserrechtliche noch sonstige öffentlich-rechtliche Vorschriften oder wasserwirtschaftliche Belange entgegenstehen.

Baubedingt sind bei einer ordnungsgemäßen Baustellenabwicklung keine er- heblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Nutzungsbedingt sind bei einer ordnungsgemäßen gewerblichen Nutzung keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

14.6.7 Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie Ziel des Bebauungsplanes ist eine „Angebotsplanung“ zu erarbeiten, die indivi- duelle Wünsche der Bauherren bewusst ermöglichen soll. Zusätzlich wurde

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bewusst auf die Regelung von Energienutzungsformen und die Vorgabe eines Energieträgers (Gas, Öl, Pellets, Strom, Erdwärme etc.) verzichtet, da dieser „Markt“ bzw. die technische Entwicklung sehr starken Veränderungen unter- liegt. Der Bebauungsplan soll jedoch auch noch in mehreren Jahrzehnten den Rahmen für eine Bebauung liefern. Die Regelung von Energienutzungsformen bzw. Energieeinsparungsformen erfolgt daher aktueller auf dem jeweiligen Stand der Technik in fachspezifischen Gesetzen und Verordnungen.

14.6.8 Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts Im RegFNP ist das Plangebiet inzwischen durch Änderungsbeschluss vom 20.09.2017 als Sondergebiet „Nahrung und Verpackung“ und als „Gewerbege- biet/geplant“ dargestellt.

Der Landschaftsplan des Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main stellt in der Entwicklungskarte 2000 die Planfläche als besiedelter Bereich dar.

Hinweise auf das Plangebiet betreffende Pläne zum Wasser-, Abfall- und Im- missionsschutzrechts liegen nicht vor.

14.6.9 Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden Hinweise auf das Plangebiet betreffende Rechtsverordnungen zur Erfüllung von festgelegten Immissionsgrenzwerten liegen nicht vor.

14.6.10 Wechselwirkungen Es erfolgen folgende Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes nach § 1 (6) Nr. 7, a-d BauGB.

Es liegt ein Wirkungsgefüge vor allem zwischen den Schutzgütern Boden und Wasser sowie Pflanzen und Tierwelt vor. Mit der Versiegelung von Boden er- folgen Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser, Pflanzen und Tierwelt.

Es besteht auch ein Wirkungsgefüge zwischen Landschaftsbild und Erholungs- nutzung sowie zwischen Klima und Emissionen.

Das Landschaftsbild wird sich von einer ehemals militärischen Siedlungsland- schaft in ein gewerbliches Erscheinungsbild verändern und daher zu einer ver- änderten Wahrnehmung führen, die jedoch keine Auswirkung auf die Tageser- holung hat.

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14.7 Maßnahmen zur Vermeidung von erheblich nachteiligen Umwelt- auswirkungen Es sind für die festgestellten erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen fol- gende Vermeidungs-, Verhinderungs-, Verringerungs-, Ausgleichsmaßnahmen und ggfls. Überwachungsmaßnahmen geplant:

14.7.1 Schutzgut Mensch Das Schutzgut Mensch wurde bereits im Vorfeld bei der Standortauswahl be- sonders beachtet. So war es Ziel eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Anwohner der Markwaldsiedlung und der Ortslage von Erlensee zu gewährleis- ten, indem große Abstände eingehalten werden und durch einen gesonderten Bebauungsplan (Fliegerhorst 0.4) keinen Durchgangsverkehr mehr zu ermögli- chen. Dort ist zudem in diesem Bebauungsplan eine Lärmschutzeinrichtung ist vorgesehen.

14.7.2 Schutzgut Tier und Pflanzen Die Beeinträchtigung der Schutzgüter Tier und Pflanzen wird durch folgende Festsetzungen minimiert: • Festsetzung der Flächen, die von Bebauung frei zu halten sind und ihre Nutzung. • Festsetzung von Pflanzenarten von Bäumen, Sträuchern. • Prozentuelle Festsetzung von Grünflächen und Gehölzanteile auf den Grundstücksflächen. • Festsetzung der Abrisszeiten. • Festsetzung der Rodungszeiten. • Festsetzung einer Ökologischen Baubegleitung. • Festsetzung von Maßnahmen zur Förderung von Fledermäuse. • Festsetzung von Maßnahmen zur Förderung von Vögel. • Festsetzung von Maßnahmen zur Förderung von Reptilien.

14.7.3 Schutzgut Boden Um ein vertretbares Maß der Beeinträchtigung des Schutzgutes Boden zu er- wirken, sind folgende Festsetzungen eingeschrieben: • Sanierung der Altlasten • Festsetzung von Flächen, die von der Bebauung frei zu halten sind und ihrer Nutzung.

14.7.4 Schutzgut Wasser Zum Schutz des Grundwassers sind folgende Festsetzungen eingeschrieben: • Sanierung der Altlasten

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• Festsetzung von Flächen, die von der Bebauung frei zu halten sind und ihre Nutzung. • Festsetzung über Lage und Ausmaß der Rückhaltung und Versickerung des Niederschlagswassers.

14.7.5 Schutzgut Klima/Luft Maßnahmen gegen Hitzebelastung • Festsetzung der Flächen, die von Bebauung frei zu halten sind und ihre Nutzung (Abkühlungsflächen). • Festsetzung von Grünflächen (Frischluftentstehungsflächen).

Mit Realisierung des Planungsvorhabens entfällt kein relevantes nächtliches Kaltluftentstehungsgebiet.

14.7.6 Schutzgut Landschaft Der Eingriff in das Schutzgut Landschaft durch die geplante Bebauung kann durch folgende Festsetzungen minimiert werden:

• Festsetzung von Flächen, die von der Bebauung frei zu halten sind und ihre Nutzung. • Festsetzung der max. zulässigen Höhe der baulichen Anlagen in zugeord- neten Flächen mit möglichst geringer Beeinträchtigung. • Festsetzung zur Begrünung der Freiflächen

Erholungsnutzung Die Erholungsnutzungsmöglichkeit wird nicht eingeschränkt. Eine Erholungs- nutzung fand im Planbereich nicht statt.

Die geplanten Gebiete werden eine gute Anbindung an die vorhandenen We- genetze erhalten und können für die Naherholung (Spaziergang, Radfahren) genutzt werden. Es ist ein neuer Radweg Erlensee/Rückingen-Fliegerhorst- Bruchköbel-Bärenseen geplant.

Eine Beeinträchtigung der Erholungsnutzung erfolgt nicht.

14.7.7 Schutzgut Kultur- und Sachgüter Sollten bei Erdarbeiten Bodendenkmäler bekannt werden, so ist dies unverzüg- lich dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen - Abteilung Archäologische Denkmalpflege - oder der Unteren Denkmalschutzbehörde anzuzeigen. Über

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den möglichen Abriss von denkmalgeschützten Gebäuden entscheiden die zu- ständigen Fachbehörden.

14.7.8 Auswirkungen durch schwere Unfälle oder Katastrophen Gem. § 50 Bundes-Immissionsschutzgesetz–(BImSchG) sind bei raumbedeut- samen Planungen und Maßnahmen die für eine bestimmte Nutzung vorgese- henen Flächen einander so zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen und von schweren Unfällen im Sinne des Artikels 3 Nummer 13 der Richtlinie 2012/18/EU in Betriebsbereichen hervorgerufene Auswirkungen auf die aus- schließlich oder überwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sons- tige schutzbedürftige Gebiete, insbesondere öffentlich genutzte Gebiete, wich- tige Verkehrswege, Freizeitgebiete und unter dem Gesichtspunkt des Natur- schutzes besonders wertvolle oder besonders empfindliche Gebiete und öffent- lich genutzte Gebäude, so weit wie möglich vermieden werden. Bei raumbe- deutsamen Planungen und Maßnahmen in Gebieten, in denen die in Rechts- verordnungen nach § 48a Absatz 1 festgelegten Immissionsgrenzwerte und Zielwerte nicht überschritten werden, ist bei der Abwägung der betroffenen Be- lange die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität als Belang zu berücksichti- gen.

Es liegen keine Informationen vor, dass durch die geplante Ausweisung von Sondergebieten und Gewerbegebieten erheblich nachteilige Auswirkungen durch Unfälle oder Katastrophen auf die Schutzgüter zu erwarten wären.

14.8 Zusätzliche Angaben 14.8.1 Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umwelt- prüfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung oder fehlender Unterlagen Es lagen neben eigenen Erhebungen und Recherchen in Literatur und Internet folgende Gutachten der Umweltprüfung zugrunde: Altlastengutachten (KPGeo, Stand Februar 2015) Verkehrsgutachten (IMB-Plan, Feb. 2017) Lärmgutachten (ITA, Okt. 2017) Landschaftsplan zum Bebauungsplan (Planungsgruppe TE, März 2018) Artenschutzgutachten (Malten, Dez. 2017).

14.8.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswir- kungen Es sind naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen.

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Für die Ausgleichsmaßnahmen ist der Zweckverband Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach in Verbindung mit der ausführenden Institution BIMA zuständig.

14.8.3 Zusammenfassung des Umweltberichts Am südwestlichen Rand der Konversionsfläche des ehemaligen Fliegerhorstes Langendiebach soll auf der Grundlage eines aktuellen Änderungsbeschlusses des regionalen Flächennutzungsplans der letzte Teil der Konversionsfläche „Fliegerhorst Langendiebach“ städtebaulich neu entwickelt werden. Die ca. 17,4 ha große Planfläche stellt den 5. Planabschnitt (aktuell den 6. überplan- ten) dar und nimmt je in etwa zur Hälfte Flächen der Stadt Bruchköbel und der Stadt Erlensee in Anspruch.

Für die Durchführung der baulichen Entwicklung wurde der Zweckverband „Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach“ gegründet.

In der Sitzung am 06.07.2016 wurde die Aufstellung des Bebauungsplanes „Fliegerhorst 0.5“ beschlossen, mit der Maßgabe, das Plangebiet einer gewerb- lichen Nutzung im Wesentlichen als "Sondergebiet Nahrung und Verpackung" zu regeln.

Die ehemalige militärische zu Wohnzwecken genutzte Fläche wurde inzwi- schen großflächig nach Kampfmittel untersucht und die bestehenden Gebäude von schadstoffbelasteten Wärmedämmungen befreit. Teilflächen sind mit Alt- lasten im Grundwasser belastet. Die brachliegenden Gebäude und Freiflächen haben sich teilweise zu einem Lebensraum für seltene Tierarten entwickelt. Dies betrifft insbesondere die Zauneidechsen. Die Umsiedlung der Zau- neidechsen auf eine geeignete Fläche wird im Rahmen eines vorab gestellten Antrages bei der Unteren Naturschutzbehörde geregelt. Vor Baubeginn werden sie abgesammelt und nach Genehmigung durch die Naturschutzbehörde an anderer Stelle in eigens dafür geschaffene Habitate ausgesetzt.

Durch die Ausweisung des Baugebietes wurde bzw. wird die Fläche von um- weltschädigenden Kampfmittel und, soweit möglich, von Altlasten geräumt.

Die Beeinträchtigung des Gebietes wird in Bezug auf die Schutzgüter Mensch, Landschaft, Klima, Kultur, Boden und Wasser als gering bis mäßig, für Flora und Fauna als hoch eingestuft.

Zur vollständigen Kompensation werden ca. 8,1 ha große Ausgleichsflächen auf den ehemals militärisch genutzten Flächen der BIMA am Westrand des

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ehemaligen Fliegerhorstgeländes und am Südrand des Zweckverbandsgelän- des bereitgestellt.

Unter Berücksichtigung der im Zusammenhang mit der Aufstellung des Bebau- ungsplanes eingeplanten Vermeidungs-, Verminderungs- und Kompensati- onsmaßnahmen kann von einer verträglichen Lösung bezüglich der Umweltbe- lange ausgegangen werden.

14.8.4 Quellenangaben Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 30. Juni 2017 (BGBl. I S. 2193) geändert worden ist.

Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geän- dert worden ist.

Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) Bundes-Bodenschutzgesetz vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), das zuletzt durch Artikel 3 Absatz 3 der Verordnung vom 27. September 2017 (BGBl. I S. 3465) geändert worden ist.

Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke - Baunutzungsverord- nung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.1990 (BGBl. I S.132), das durch Artikel 2 des Gesetzes vom 04.05.2017 (BGBl. I S.1057) geändert wor- den ist.

Regionaler Flächennutzungsplan 2010 des Planungsverbandes Frankfurt RheinMain in der Fassung vom 31.12.2016.

Landschaftsplan UVF zum Regionalen Flächennutzungsplan 2010 des Pla- nungsverbandes Frankfurt RheinMain in der Fassung vom 01.04.2001.

Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und über die Darstellung des Planinhalts - Planzeichenverordnung 1990 (PlanzV 90)

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in der Fassung vom 18.12.1990 (BGBl.I S.58), das durch Artikel 3 des Geset- zes vom 04.05.2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist.

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15. September 2017 (BGBl. I S. 3434) geändert worden ist.

Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. September 2017 (BGBl. I S. 3370) geändert worden ist.

FFH-Richtlinie 92/43/EWG und 79/409 EWG

Klimaklassifikation von Köppen.

Onlinequellen: BodenViewer Hessen Hessisches Naturschutzinformationssystem (Natureg) Fachinformationssystem Grundwasser- und Trinkwasserschutz Hessen (Gru- Schu) Überschwemmungsgebiete Hessen (Retentionskataster Hessen (RKH))

Informationen des Zweckverbandes zu: - wasserwirtschaftlichen Belangen - Altlasten - Kampfmittelräumung - ÖPNV

Gutachten: Altlastengutachten (KPGeo, Stand Februar 2015) Verkehrsgutachten (IMB-Plan, Stand Februar 2017) Lärmgutachten (ITA-Plan, Stand Nov. 2017) Artenschutzgutachten (Fachbüro Faunistik und Ökologie, Stand Dez. 2017) Landschaftsplan zum Bebauungsplan (Planungsgruppe TE, März 2018) Bebauungsplan (Planungsgruppe TE, März 2018)

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Aufgestellt im Auftrag des:

Zweckverbandes Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach durch:

Planungsgruppe Thomas Egel CARL-FRIEDRICH-BENZ-STR. 10 63505 LANGENSELBOLD Phone: 0 61 84 / 93 43 77 Fax: 0 61 84 / 93 43 78 Funk: 0172 / 67 55 802 E-mail: [email protected] www.Planungsgruppe-EGEL.de Langenselbold, den 15.03.2018

...... (Dipl.-Ing. T. Egel)

Der Begründung zum Bebauungsplan wird zugestimmt:

Vorstand des Zweckverbandes Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach Erlensee, den 15.03.2018

Siegel

...... (Stefan Erb) Vorstandsvorsitzender

Planungsgruppe Thomas Egel