Forstreviere in Nöten? Glosse Halbschlauer Die Sparpolitik Des Bundes Wird Konkret – Die Forstwirtschaft Leidet Fuchs O B E R W a L L I S
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
AZ 3900 Brig Dienstag, 13. Januar 2004 Unabhängige Tageszeitung 164. Jahrgang Nr. 9 Fr. 2.— Auflage: 27459 Ex. Redaktion: Tel. 027 / 922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027 / 948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027 / 948 30 40 Forstreviere in Nöten? Glosse Halbschlauer Die Sparpolitik des Bundes wird konkret – die Forstwirtschaft leidet Fuchs O b e r w a l l i s. – (wb) Es ist Da geht ein junger Walliser nicht ausgeschlossen, dass es in im Baselbiet auf die Jagd. einzelnen Oberwalliser Forstre- Er ist Gastjäger in einem vieren im kommenden Frühjahr Revier. Zur Strecke kom- zur Nichtwiederanstellung von men auch zwei Füchse. Wie Beschäftigten kommt. Auch nun das Zentralorgan der dürfte sich die Zahl der Forstre- Schweizer Patentjäger, der viere in den nächsten Jahren un- «Schweizer Jäger», in sei- ter dem wachsenden Spardruck ner Rubrik «Fehlschuss» zu von heute 19 auf 12 reduzieren. berichten weiss, hat sich Doris Leuthard will nicht Die weiter bestehenden Forstre- der Sportsfreund die Pfoten CVP-Präsidentin werden. viere müssen enger zusammen- dieser Basler Füchse gesi- Foto Keystone arbeiten und weitere Kosten- chert, um damit im Wallis – senkungsmassnahmen ergrei- widerrechtlich – Abschuss- fen. prämien zu kassieren. Leuthard und Diese Massnahmen drängen Halt als typische Walliser sich schon nach dem ersten Ent- Mentalität sei dieser Frick sagen ab lastungsprogramm für die Bun- «Bschiss» von den Mitjä- S c h w e i z. – (wb) Gestern desfinanzen auf. Weitere Spar- gern entrüstet gebrand- gaben die beiden heissest ge- programme des Bundes bei markt worden. Der höchs- handelten Kandidaten auf das gleichzeitigen Steuerermässi- tens halbschlaue Prämien- CVP-Präsidium, die Natio- gungen, wie sie die eidgenössi- erschleicher hat für unse- nalrätin Doris Leuthard und schen Räte beschlossen haben, ren Kanton wirklich ein Bruno Frick, ihren Verzicht dürften den Spardruck weiter schönes Zeugnis abgelegt. bekannt. Beide begründeten verschärfen. Dazu kommt, dass Es muss ja mit kleinen Be- ihre Absagen mit ihrer beruf- auch die Mittel für die Förde- trügereien anfangen, wer lichen Belastung. Damit rung der erneuerbaren Energien später an das grosse Geld muss die CVP Schweiz wei- gestrichen wurden. Hier ist die kommen will. Ein kräftiges terhin auf Kandidatensuche Holzwirtschaft und damit die Weidmannsgeil dem wa- gehen. Es wird eng, bis zum Forstwirtschaft betroffen. Nach ckeren Beitragsjäger und von der CVP gesetzten Ter- guten Jahren stehen die Zu- herzlichen Dank für die min, dem 7. Februar, das Prä- kunftsaussichten der Forstwirt- tolle Imagewerbung! sidentenamt besetzen zu kön- schaft im Berggebiet unter ei- Luzius Theler nen. Seite 8 nem schlechten Stern. Seite 7 Neben der Waldpflege leiden auch Verbauungsprojekte unter dem Spardruck. Foto wb Forscher ziehen Alarmglocke Hitzesommer sind in ein paar Jahrzehnten «normal» Zü r i c h. – (wb) Forscher der ETH Zürich ziehen die Alarm- glocke. Sie sagen gegen Ende dieses Jahrhunderts weit heisse- re Sommer als der von 2003 voraus. Hitzesommer werden also zur Normalität. Grund sei die Treibhausgas-Konzentrati- on, die sich bis dahin verdop- peln werde. Die Grundannahme der For- scher ist, dass die ausserge- wöhnlichen Bedingungen des vergangenen Sommers auf die Zunahme der Klimaschwan- kungen zurückzuführen ist. Nicht nur die Durchschnitts- temperaturen steigen an, auch die Schwankungen um den Mit- telwert nehmen zu, wie es Staatsratspräsident Jean-J. Rey-Bellet und Bischof Norbert Brunner am Neujahrsempfang. Foto wb heisst. Dadurch erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit extrem heisser Sommer. Die Modell- Hoffnung und Solidarität rechnungen hätten gezeigt, dass gegen Ende des Jahrhunderts ungefähr jeder zweite Sommer Neujahrsempfang der Walliser Regierung mit dem Bischof gleich warm oder wärmer aus- S i t t e n. – (wb) Der gestrige Neujahrsempfang der Walliser Kantonsregierung stand ganz im Zeichen fallen dürfte. der Hoffnung und Solidarität. Staatsratspräsident Jean-Jacques Rey-Bellet und Landesbischof Norbert Nichts zu tun mit der Klimaer- Brunner kamen in ihren Neujahrsbotschaften auf die Grundwerte der heutigen Gesellschaft im religiö- wärmung haben die Winterstür- sen, wirtschaftlichen und politischen Leben zu sprechen. Land und Leuten am Rotten wünschten sie das me der letzten Tage. Das seien Ausgetrockneter Fluss im Sommer 2003. Hitzesommer werden in Beste. Seite 11 normale Ereignisse. Seite 9 ein paar Jahrzehnten zur Normalität. Foto Keystone WALLIS WALLIS SPORT Spitzennoten für Oberwalliser Ski Fernsehkinder: Was Eltern tun können Transfers: Was ist wie lange möglich? Die von Sepp Bürcher (Bild) Die Kids haben die Qual der Am Sonntag absolvierte er ein und Dominik Blatter ent- Wahl: Tabaluga, Teletubbies, NLA-Spiel mit dem EV Zug, wickelten und gebauten RTC- Kika, der Sender nur für Kin- gestern wurde er wieder Ski halten jedem Vergleich der – von frühmorgens bis zurück zum EHC Visp trans- mit den Topmodellen der spätabends. Kein Wunder, feriert. Der «Blitz-Wechsel» grossen Skifirmen stand. Bei wenn Eltern befürchten, dass von Torhüter Marc Zimmer- einem Test des deutschen ihre Kinder zu TV-Junkies mann (Bild) erfordert regle- «Ski-Magazins» holten die heranwachsen. In seinem Vor- mentarische Ergänzungen, beiden eingesetzten Modelle trag gibt der Medienpädagoge was für Wechsel zu Partner- der Oberwalliser Skibauer Hanspeter Stalder zum Thema und anderen NL-Teams mög- Bestnoten. Auf die Testergeb- «Kinder, Jugendliche und das lich sind. Das Fazit: Bis Ende nisse dürfen die RTC-Bauer Fernsehen» wertvolle Tipps der Qualifikation ist noch al- stolz sein. Seite 8 und Anregungen. Seite 12 les möglich. Seite 21 AUSLAND Walliser Bote Dienstag, 13. Januar 2004 2 NOTIERT Faire Wahl Unangekündigter Katzav lädt Assad nach Israel ein Salana im Iran Streik T e h e r a n. – (AP) Der EU- Massenprotest in Tel Aviv gegen Räumung jüdischer Siedlungen Chefdiplomat Javier Solana M a i l a n d. – (AP) Ein über- hat während seines Besuchs raschender Streik der Mai- J e r u s a l e m / T e l A v i v. – in Teheran eine freie und fai- länder Bus- und Bahnmitar- (AP) Der israelische Präsi- re Wahl in Iran gefordert. beiter hat am Montag den öf- dent Mosche Katzav hat den Solana kritisierte den Aus- fentlichen Nahverkehr in der syrischen Staatschef Baschar schluss hunderter liberaler italienischen Finanzmetropo- el Assad zu Friedensgesprä- Kandidaten von der Wahl am le lahm gelegt. Tausende chen nach Israel eingeladen. 20. Februar. Es sei schwer, Pendler mussten zu Fuss zur Dort solle er sich mit sich mit dem Europäischen Parla- Arbeit gehen, und an den Ta- den führenden Politikern des ment zu erklären, warum ein xiständen der Stadt bildeten Landes treffen und «ernsthaf- Abgeordneter nicht kandi- sich lange Warteschlangen, te Verhandlungen führen», dieren dürfe, sagte Solana wie die Nachrichtenagentur sagte Katzav. Syrien reagierte vor Journalisten. Im Parla- ANSA meldete. Die Mitar- ablehnend auf die Einladung. ment protestierte unterdes- beiter von Bussen, U-Bahnen In Tel Aviv protestierten un- sen eine Gruppe von Refor- und Strassenbahnen protes- terdessen mehr als 100000 mern den zweiten Tag in Fol- tierten mit dem Ausstand ge- Menschen gegen die geplante ge gegen ihren Ausschluss gen eine Tarifvereinbarung Räumung jüdischer Sied- von der Wahl. vom 20. Dezember. lungen in den palästinensi- Der Wächterrat hatte nach schen Gebieten. Angaben von Abgeordneten Ölpreis nach oben Syrien bezeichnete Katzavs fast 1000 Bewerbern für ein getrieben Einladung als «ausweichend Parlamentsmandat mitge- H a m b u r g / W i e n. – und problematisch». Das Ange- teilt, dass sie für eine Kandi- Knappe Ölvorräte in den bot werde niemals zu der er- datur nicht geeignet seien. USA, kaltes Wetter im Nord- hofften Wiederbelebung des Darunter waren 80 Abgeord- westen des Landes und die Friedensprozesses führen, sagte nete des Reformerflügels um reduzierte Bestandsprognose der Vorsitzende des aussenpoli- Präsident Mohammad Cha- des Multis Shell haben den tischen Ausschusses im Parla- tami. Betroffen war auch der Ölpreis kräftig nach oben ment, Suleiman Haddad. Ein Während Syrien ablehnend reagiert, gab es in Tel Aviv Massenproteste gegen die Räumung jüdischer jüngere Bruder des Präsiden- über die 30-Dollar-Marke ge- politischer Beobachter in Da- Siedlungen. Foto Keystone ten, Mohammed Resa Chata- trieben. Ein Fass (159 Liter) maskus, Imad Fausi Schueibi, mi, der stellvertretender Par- Öl der OPEC-Länder kostete erklärte, die Einladung sei «ein Wiederaufnahme der Friedens- Konflikt um die Golanhöhen, schen und die ägyptischen lamentspräsident ist. Mehre- im Schnitt 30,11 Dollar nach Versuch, die syrische Friedens- verhandlungen gegeben. Damas- ein 1600 Quadratmeter grosses Streitkräfte einen Überra- re Reformpolitiker sprachen 29,53 Dollar in der letzten initiative zu Fall zu bringen». kus wies dies zurück. Assad hat- Plateau, das Israel seit 1981 an- schungsangriff auf die Golan- von einem möglichen Boy- Dezemberwoche, wie die Wenige Stunden vor Katzavs te sich Anfang Dezember zu nektiert hat. Syrien verlangt die höhen und den Sinai. Die Trup- kott der Wahl, falls ihre Kan- OPEC mitteilte. Am Freitag Erklärung hatte bereits der is- neuen Gesprächen mit Israel be- vollständige Rückgabe des Ge- pen werden jedoch an beiden didaten nicht zugelassen stand der Preis bei 30,88 Dol- raelische Ministerpräsident Ari- reit erklärt. Die Demonstranten biets. Nach Erklärung der is- Fronten zurückgeschlagen. Is- werden. lar. Am Montagnachmittag el Scharon Bedingungen für ei- in Tel Aviv riefen Scharon am raelischen Unabhängigkeit raelische Soldaten