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Inhalt Burgen und Schlösser Inhalt Burgen und Schlösser Seite 06 Mäuseturm, Bingen Seite 39 Schloss Martinsburg, Lahnstein 07 Burg Klopp, Bingen 40 Burg Lahneck, Lahnstein 08 Marktburg, Rüdesheim 41 Schloss Stolzenfels, Koblenz-Stolzenfels 09 Boosenburg, Rüdesheim 42 Kurfürstliches Schloss, Koblenz 10 Brömserburg, Rüdesheim 43 Alte Burg, Koblenz 11 Ruine Rossel, Rüdesheim 44 Festung Ehrenbreitstein, Koblenz 12 Ruine Ehrenfels, Rüdesheim 45 Großfestung Koblenz 13 Burg Rheinstein, Trechtingshausen 46 Burg Bassenheim, Bassenheim 14 Burg Reichenstein, Trechtingshausen 47 Schloss Sayn, Bendorf-Sayn 15 Burg Sooneck, Niederheimbach 48 Burg Sayn, Bendorf-Sayn 16 Heimburg, Niederheimbach 49 Weißer Turm, Weißenthurm 2 17 Lauksburg, Lorch-Espenschied 50 Schloss Engers, Neuwied-Engers 3 18 Burg Rheinberg, Lorch 51 Schloss Neuwied, Neuwied 19 Burg Waldeck, Lorch 52 Schloss Monrepos, Neuwied 20 Ruine Nollig, Lorch 53 Runder Turm, Andernach 21 Sauerburg, Sauerthal 54 Kurfürstliche Burg, Andernach 22 Ruine Fürstenberg, Rheindiebach 55 Schloss Burg Namedy, Andernach-Namedy 23 Burg Stahlberg, Bacharach-Steeg 56 Schloss Marienburg, Leutesdorf 24 Burg Stahleck, Bacharach 57 Burg Hammerstein, Hammerstein 25 Burg Pfalzgrafenstein, Kaub 58 Burg Brohleck, Brohl-Lützing 26 Burg Gutenfels, Kaub 59 Burg Rheineck, Bad Breisig 27 Schönburg, Oberwesel 60 Schloss Arenfels, Bad Hönningen 28 Burg Rheinfels, St. Goar 61 Schloss Sinzig, Sinzig 29 Burg Reichenberg, Reichenberg 62 Burg Dattenberg, Dattenberg 30 Burg Katz, St. Goarshausen 63 Burg Linz, Linz 31 Burg Maus, St. Goarshausen-Wellmich 64 Burg Ockenfels, Ockenfels 32 Burg Liebenstein, Kamp-Bornhofen 65 Schloss Marienfels, Remagen 33 Burg Sterrenberg, Kamp-Bornhofen 66 Schloss Ernich, Remagen 34 Kurfürstliche Burg, Boppard 67 Rolandsbogen, Remagen-Rolandswerth 35 Schloss Liebeneck, Osterspai 68 Löwenburg, Bad Honnef 36 Burg Osterspai, Osterspai 69 Ruine Drachenfels, Königswinter 37 Schloss Philippsburg, Braubach 70 Schloss Drachenburg, Königswinter 38 Marksburg, Braubach S. 72 – 115 Info-Tabelle S. 116 Glossar S. 117 Impressum S. 119 Übersichtskarte Vorwort Sagenhaft! Am Romantischen Rhein findet sich eine Burgenland- schaft, die in ihrer Dichte und Vielfalt einzigartig ist. Zwischen Bingen und Rüdesheim im Süden und dem Siebengebirge im Norden vereinen sich mittelalter- liche Ritterburgen, schmucke Barockschlösser und be- eindruckende Festungsanlagen zu einer einzigartigen Kulturlandschaft. Die Vielfalt der Bauwerke aus unterschiedlichen Epo- chen beeindruckt: So dienten einige Burgen der Zoll- erhebung und waren damit wichtige Einnahmequel- 4 len der Machthaber. Andere Bauten wiederum wurden 5 zur Absicherung gegen benachbarte Erzbistümer oder Kurfürstentümer errichtet, wieder andere erfüllten rein repräsentative Zwecke. Wie sich die zahlreichen Burgen und Schlösser am Romantischen Rhein heute zeigen, könnte ebenfalls unterschiedlicher nicht sein. Die einen sind durch aufwendige Restaurierungen über die Jahrhunderte erhalten geblieben, beherber- gen Restaurants, Hotels oder Museen. Die anderen versprühen den mystischen Charme (fast) zerfallener Ruinen und lassen nur noch erahnen, wie viele Kriege und Revolten sie haben kommen und gehen sehen. Zu Fuß, mit dem Rad oder per Schiff auf dem Rhein lassen sich die unzähligen Schlösser, Burgen und Ruinen auf der Höhe und in den Nebentälern des Rheintals ideal erfahren. Oftmals sind die historischen Prunkstücke und verwitterten Denkmäler durch Wanderwege ver- bunden. Und egal, ob in ruinösem oder restauriertem Zustand: Um viele der historischen Gemäuer ranken sich abenteuerliche Sagen, die oftmals sogar auf wahren Begebenheiten beruhen ... einfach sagenhaft! Mäuseturm, Bingen Burg Klopp, Bingen 6 7 Der Mäuseturm im Binger Loch befindet sich auf einer Die Mitte des 13. Jahrhunderts vom Mainzer Erzbischof nicht zugänglichen Insel und ist neben dem Pfalzgra- Siegfried III. in Bingen gegründete Burg Klopp sicherte fenstein der einzige Wehr- und Wachturm mitten im die Nahemündung und bot den Klerikern Schutz bei Rhein. Zusammen mit der Burg Ehrenfels bildete der Aufständen der Stadtbevölkerung. 1301 wird die Burg Turm ein Zollensemble. während einer Belagerung durch Truppen von König Der Sage nach soll im 10. Jahrhundert sein Erbauer, Albrecht I. von Habsburg schwer beschädigt. Wie so oft der Mainzer Erzbischof Hatto I., den Armen Zugang zu wurde um die Zollrechte in der Region gekämpft. seinen Kornkammern verwehrt, sie in der Scheune ver- Im späten 19. Jahrhundert wurde die Anlage im neu- brannt und als „Kornmäuse“ verhöhnt haben – worauf- gotischen Stil wiederhergestellt und erweitert. hin er von tausenden Mäusen bei lebendigem Leibe gefressen wurde. Tatsächlich wurde der Mäuseturm Heute hat die Stadtverwaltung Bingen ihren Sitz in der von den Mainzer Erzbischöfen errichtet, jedoch erst Burg, während Innenhof und Turm zwischen April und zwischen 1298 und 1371. Der heutige Bau im neo- Oktober frei zugänglich sind. gotischen Stil stammt aus dem 19. Jahrhundert. Mit dem „Restaurant Burg Klopp“ hat überdies geho- bene Gastronomie Einzug gehalten. Vereinzelt finden Das ehemalige Landesgartenschaugelände mit Blick hier außerdem Kunstausstellungen statt, der Burg- auf den Mäuseturm verwandelte das Rheinufer zu innenhof wird alljährlich zur Bühne des Internationa- einem Kulturufer – Kulisse, Begegnungsstätte, Spiel- len Jazzfestivals „Bingen swingt“. platz, Open Air Bühne, Park, Museum, Galerie und Ort für Weingenuss in einem. Mäuseturm Burg Klopp 55411 Bingen weitere Kloppgasse 1, 55411 Bingen weitere Infos Infos Tel. 06721 – 184205-206 Tel. 06721 – 184205-206 S. 72/73 S. 72/73 www.bingen.de [email protected] www.bingen.de Marktburg, Rüdesheim Boosenburg, Rüdesheim 8 9 Wer Rüdesheim besucht, kann leicht erkennen, warum Als heute noch sichtbares Zeugnis der Epoche der die Vorderburg auch den Namen Marktburg bekam: Herren von Rüdesheim wacht am Westende der histo- Direkt am Marktplatz nämlich liegt der einstige rischen Rheinstadt die um 1200 erbaute Boosenburg. Adelssitz einer Nebenlinie der mächtigen Herren von Heute nicht mehr zugänglich, thront noch der Berg- Rüdesheim. Heute ist allein der Bergfried der mittel- fried am Flussufer, welcher 1991 saniert wurde. alterlichen Stadtburg erhalten, die vor 1276 errichtet wurde. Ihre Baugeschichte ist nahezu ungeklärt. Zusammen mit weiteren, prachtvollen Höfen der Bekannt jedoch ist, dass die Burganlage einst gemein- Herren von Rüdesheim hatte sich an dieser Stelle ein sam mit anderen befestigten Bauwerken im Stadtge- ganzes Adelsquartier gebildet. Jene Herren waren biet – wie der Brömserburg oder Boosenburg – den Ministerialen des Mainzer Erzbistums und profitierten adeligen Herren von Rüdesheim als Heimstatt diente. von der günstigen Verkehrslage der Stadt. Rüdesheim und Bingen waren bedeutende Eckpfeiler kurmainzi- Die bevorzugte Lage am Tor zum Mittelrhein ließ die scher Macht im Rheingau und bilden auch heute noch Stadt seinerzeit zum einflussreichen Handelszentrum das Tor zum Oberen Mittelrheintal. In unmittelbarer gedeihen, in dem der Adel ein recht auskömmliches Nähe zur Boosenburg sind auch die Zollstelle und der Dasein zu fristen vermochte: Die Stromschnellen des Fähranleger zu vermuten. „Binger Loches“ sorgten dafür, dass der größte Teil des Warenverkehrs an jener Stelle auf dem Landweg statt- Heute gewährt der Rüdesheimer Hildegardweg einen fand und somit durch ihre Hände lief. Blick auf den noch erhaltenen Bergfried: Der Wander- weg führt direkt an der Anlage vorbei. Marktburg Boosenburg 65385 Rüdesheim weitere 65385 Rüdesheim weitere Infos Infos Tourist Information Rüdesheim S. 72/73 Tourist Information Rüdesheim S. 74/75 Tel. 06722 – 90615-0 Tel. 06722 – 90615-0 [email protected] [email protected] www.ruedesheim.de www.ruedesheim.de Brömserburg, Rüdesheim Ruine Rossel, Rüdesheim 10 11 Die vermutlich 1185 in Rüdesheim errichtete Niede- Die Ruine Rossel im Landschaftspark Niederwald rungsburg zeigt sich dem Besucher heute als kastell- bei Rüdesheim stellt die einzige künstlich errichtete artige, kompakte Burganlage. Einst diente sie der Burgruine dar. Graf Johann Friedrich von Ostein ließ ab Sicherung der Fähre nach Bingen, später als Ganerben- 1764 den Niederwald als Jagdgebiet erschließen; drei- burg. ßig Jahre später ließ er dort künstliche Altertümer wie die Ruine bauen. Die kunstvollen Gebilde dienten im Seit Jahrhunderten geht hier die Sage vom Ritter Hans Sinne der spätbarocken Gartenkultur der Unterhal- Brömser um, der nach einem erfolglosen Kreuzzug von tung und Landschaftsgestaltung. den Sarazenen gefangen genommen und in den Kerker geworfen wurde. In Gefangenschaft soll er ein Gelübde Die Burgruine Rossel steht auf einem fast senkrecht abgelegt haben, neben seiner Burg – eben der Brömser- abfallenden Felssporn. Von dort aus eröffnet sich ein burg – eine Kapelle zu bauen. Daraufhin habe er eine spektakulärer Blick auf das Binger Loch, den Mäuse- Feile gefunden, mit der er seine Ketten lösen konnte. turm und die Ruine Ehrenfels. Das fantasievolle Werk besteht aus einem leicht erhöhten Rundturm und Die Burg beherbergt heute das „Rheingauer Wein- einem Rechteckbau. Der heutige Landschaftspark museum“. Niederwald kann zweiseitig von Assmannshausen und Rüdesheim mit einem Sessellift bzw. einer Seilbahn angefahren werden. Zudem führt der Rheinsteig direkt an der Ruine entlang. Brömserburg Ruine Rossel Rheinstr. 2, 65385 Rüdesheim weitere 65385 Rüdesheim weitere Infos Infos Tel. 06722 – 2348 S. 74/75 Tourist Information Rüdesheim S. 74/75 [email protected] Tel. 06722