Samstag, 4. Februar 2012 · Herborn · Driedorf 23

In Driedorf Pirouetten drehen DRIEDORF Ausschuss tagt am Montag Eisbahn entsteht am Junkernschloss / Westerwaldschüler „löchern“ Dirk Hard Driedorf (str). Die Mitglieder des Driedorfer Ausschus- ses für Bauen, Umwelt, Landwirtschaft und Verkehr treffen VON SIEGFRIED GERDAU sich am Montag (6. Februar) um 18.30 Uhr zu ihrer Sitzung im Rathaus. Auf der Tagesordnung steht unter anderem das Driedorf. 34 Kinder der Dorferneuerungsprogramm. Driedorfer Westerwaldschule haben „ihrem“ Bürgermeister Dirk Hardt (SPD) im Sitzungs- Hohenrother Ortsbeirat tagt saal des Rathauses auf den Zahn gefühlt. Die Frage: „Was Driedorf-Hohenroth (str). Der Hohenrother Ortsbei- macht man denn als Bürger- „Ohne Mampf rat kommt am Dienstag (7. Februar) um 19 Uhr zu seiner Sit- meister?“ war dabei eine der kein Kampf“: zung im Dorfgemeinschaftshaus zusammen. Unter ande- harmloseren. Bei Keksen rem geht es dann um den Arbeitsplan für 2012. und heißem Unter Führung von Grund- Kakao lief stufenleiterin Susanne Zecher die Gesprächs- Abwasser neu berechnen und Klassenlehrer Joachim Ha- runde im mann löcherten die acht bis Driedorfer Driedorf (str). Die Gemeinde Driedorf lädt zu einer In- neun Jahre alten Schüler der Rathaus wie formationsveranstaltung zur Einführung der geteilten Ab- Klassen 3a und 3b den Rathaus- geschmiert. wassergebühr zum 1. Januar 2013 ein. Los geht es am Don- chef mit Fragen und vertilgten Susanne nerstag (9. Februar) um 19.30 Uhr im Driedorfer Bürger- dabei Kekse, Sprudel und liter- Zecher, Joa- haus. Vertreter des Planungsbüros Zettl aus Gießen, die die weise Kakao. chim Hamann Erhebungen für die Abwassergebühr vornehmen, werden Im Rahmen des Sachkun- (Mitte) und zugegen sein und das geplante Erhebungsverfahren erläu- deunterrichts stehen derzeit Bürgermeister tern. die Großgemeinde Driedorf so- Dirk Hardt wie der Lahn-Dill-Kreis und sei- bewirteten die ne Verkehrswege auf dem jungen Gäste FRAGE DER WOCHE: WIE GEGEN KÄLTE SCHÜTZEN? Stundenplan, erklärte Zecher. von der Hardt hätte spontan zugesagt, - sich einer Schulklasse als Bür- schule. „Ich bin Warmduscher“ germeister zum Anfassen zur (Foto: Verfügung zu stellen und Fra- Gerdau) Driedorf/Herborn (sig). Die seit Tagen anhaltende si- gen zu beantworten. birische Kälte zwingt auch am eigenen Leib zu energeti- in die Mangel nahmen. sprach Hardt und erntete zu- sich ebenso gern um seine Frau Zeit nicht mehr zu. schen Vorsorgemaßnahmen. Wir fragten in Herborn und ■ Als Bürgermeister Auf Manuel Steinbachs Fra- stimmendes Raunen. und die beiden Kinder. Dem Schiffbruch mit der Eis- Driedorf Menschen, wie sie mit den Minus-Temperaturen ge „Wie sind sie denn Bürger- „Was macht man denn als Lara Theis wollte wissen, ob bahn vorm Driedorfer Rathaus fertig werden. „kann man meister geworden“ erklärte Bürgermeister“? wollte Titcia- es in der Großgemeinde irgend- im vergangenen Jahr zum Trotz kommen und Hardt geduldig, dass er als ei- ne Weller wissen, und Jonas wann mal wieder ein soll schon in den nächsten Ta- Bernhard Krüger (85), Professor aus ner von zwei Bewerbern um Gimbel fragte, ob der Job denn Schwimmbad gibt, und musste gen mit einer Anlage am Drie- Mademühlen: „Mit langen Unterhosen, gehen, wie man das Amt in geheimer Wahl von Spaß mache. Hardt stellte klar, sich mit einem klaren Nein zu- dorfer Junkernschloss begon- das gebe ich unumwunden zu. Ansonsten will“ – meint Nick der Bevölkerung Driedorfs ge- dass es, anders als in seinem frieden geben. „Das Mademüh- nen werden. Unter dem Jubel schaue ich vor dem Spaziergang nach wählt worden sei. Beruf als Rechtsanwalt, für ihn lener Hallenbad hat zu große der Anwesenden wagte Hardt draußen und aufs Thermometer. Hand- Umso überraschter sei er Die pragmatische Frage von keine festen Arbeitszeiten ge- Mängel gehabt, die von der Ge- die Prognose, dass die Schlitt- schuhe und Mütze sind bei Minusgraden gewesen, als die Kinder zweier Annika Theis, ob und wann in be. Zwischenruf von Nick Me- meinde aus finanziellen Grün- schuhläufer, weitere Fröste Pflicht und eine entsprechend warme Ja- Klassen die Konferenzplätze Mademühlen eine Rutschbahn derer: „Wie im Kindergarten! den nicht beseitigt werden vorausgesetzt, bereits kom- cke natürlich auch. Morgens nach der Ra- belagerten, meinte Hardt au- auf dem Kinderspielplatz in- Da kann man auch kommen konnten“, begründete Hardt mende Woche dort ihre Pirou- sur kommt ein wenig mehr Fettcreme genzwinkernd. Noch unter stalliert werde, konnte Hardt und gehen, wie man will!“ die Absage. Man habe den ge- etten drehen können. aufs Gesicht, und das reicht.“ dem Eindruck seines Auftritts ohne lange zu überlegen beant- Im Übrigen wäre sein Ar- samten Gebäudekomplex Die beiden Pädagogen zeig- als „Protokoller“ bei der Fern- worten. „Noch in diesem Jahr beitstag schon ganz schön mit nicht zuletzt aus diesem Grund ten sich mit dem Ergebnis der Ingo Alter (60), Bauingenieur aus Her- sehaufzeichnung von „Hessen werden dort vom TÜV bean- Aufgaben gepflastert, aber ihm an die Christliche Gemeinde „Rathaus-Schulstunde sehr zu- born: „Ich versuche, die Außentermine so lacht zur Fassenacht“ am Vor- standete Spielgeräte ausge- mache der Job sehr viel Spaß. verkauft. Der große Schulden- frieden. „Sehr anschaulich, kurz wie möglich zu halten. Natürlich zie- abend, schlug er sich auch wa- tauscht, und gleichzeitig wird Er sei ja auch nicht ständig im stand lasse außerdem den Neu- ganz nah dran und darum gut he ich mich auch der Witterung entspre- cker, als die jungen Leute ihn eine Rutsche angebracht“, ver- Rathaus, sondern kümmere bau eines Bads in absehbarer begreifbar“ war ihr Resümee. chend an. Wann immer möglich, trinke ich in den Pausen einen warmen Tee. Der wärmt von innen und lässt die tiefen Tem- peraturen leichter ertragen.“

Nicole Eckert (39), Fachkraft für Sys- Den Kliniken großes Lob aussprechen temgastronomie aus Limburg-Niederbre- chen: „Bei dieser Kälte bleibe ich so oft Neujahrsempfang mit 140 Gästen im entstehenden Medi-Center am Braunfelser Falkeneck wie nur irgend möglich drin vor dem war- men Kamin. Besondere Kleidung oder gar /Dillenburg/ (wv). „Wenn ich sehe, dickere Unterwäsche brauche ich hier in was andere Kommunen mit ihren Krankenhäusern für Probleme Limburg nicht. Meine beiden Kinder ver- haben, kann ich unserem Lahn-Dill-Kliniken nur ein großes Lob packe ich ordentlich und creme sie außer- aussprechen.“ So hat es Landrat Wolfgang Schuster (SPD), Vorsit- dem täglich mit einer Fettcreme gut ein. zender der öffentlichen Klinik-Gesellschaft, am Donnerstag beim Damit vermeide ich Frostschäden an Neujahrsempfang formuliert. Sie schrieben schwarze Zahlen Händchen und Gesicht.“ und hätten 2011 an den drei Standorten rund 20 Millionen Euro in hochwertige Versorgung investiert. Hans Benner (62), Bürgermeister aus Herbornseelbach: „Ich halte es mit den al- Zu den rund 140 Gästen bei Neujahrsempfang bewusst ge- ten Leuten. Die wussten schon immer, der Veranstaltung der Lahn- wählt, damit Sie einen Blick wie man sich vor der Kälte schützt, ob- Dill-Kliniken im Rohbau des ge- hinter die Kulissen der vielfäl- wohl sie von den Möglichkeiten, die wir rade entstehenden Medi-Cen- tigen Baumaßnahmen werfen heute haben, höchstens hätten träumen ters neben dem Falkeneck in können“, erläuterte Klinik-Ge- können. Die Hysterie wegen der paar Mi- Braunfels gehörten Vertreter schäftsführer Richard Kreut- nusgrade halte ich für völlig überzogen. von Politik, Kommunen, Kir- zer zur Begrüßung. So wurden Wer wissen will, was richtige Kälte be- chen, Krankenkassen und der die Besucher zwar mit Kabel- deutet, sollte jetzt einmal nach Polen niedergelassenen Ärzte. Auch strängen, Versorgungsleitun- oder in andere östliche Länder fahren. Da Bundestagsabgeordnete Sibyl- gen und Betonwänden konfron- gibt es viele Menschen, die sich dort aus wirtschaftlicher le Pfeiffer (CDU) und Erster tiert, aber die Mitarbeiter sorg- Not kaum vor Minusgraden schützen können – und die lie- Kreisbeigeordneter Wolfgang ten dafür, dass keiner hungern gen nicht selten weit unter minus 25 Grad.“ Hofmann (FWG), der auch Auf- oder frieren musste, obwohl sichtsratsvorsitzender ist, wa- die Besucher gleich am Ein- Burkhard Schmidt (55), Kommunikati- ren dabei. gang von einer kunstvollen Eis- ons-Fachkraft aus Breidenbach: „Ich mag „Wir haben diesen unge- Skulptur empfangen wurden, Kälte überhaupt nicht, deshalb ist eine wöhnlichen Ort für unseren die Georg Maurus geschaffen Fleecejacke meine Standardbekleidung. hatte. Im Inneren der Baustelle Rund 140 Gäste kamen: Die Lahn-Dill-Kliniken hatte nach Braunfels zu ihrem Neujahrsempfang Um der augenblicklichen Kälte zu trot- war die Stimmung locker. eingeladen. (Fotos: Volkmar) zen, habe ich mir gefütterte Halbschuhe gekauft. Ich bin außerdem bekennender ■ er die Fallzahlen vor. Doch Braunfels, vor zehn Jahren bau zu diesem Zweck. Warmduscher – und das sagt doch wohl Hände nicht in auch Kritik nehme man ernst noch von der Schließung be- „Am Klinikum Wetzlar ma- alles!“ den Schoß legen und sehe sie als Ansporn. Für droht, sei dank der Umstruktu- chen die Sanierung der Statio- 2011 werde eine Umsatzsteige- rierung heute ein Vorzeigeob- nen und der Umbau auf Zwei- Florian Gappert (25), angehender Elekt- „Wenn wir weiterhin eine rung der Kliniken um rund jekt. Das liege nicht zuletzt am bett-Zimmer gute Fortschritte, rotechniker aus Oberscheld: „Da ich über- hochwertige Medizin in ver- zwei Prozent auf 142 Millionen „Medizinischen Zentrum für äl- auch der Feuerwehraufzug wiegend im Außendienst eingesetzt bin, trauter Umgebung anbieten Euro erwartet tere Menschen“ in der Geria- steht im Rohbau“, erklärte Pro- ist entsprechende Kleidung eine Voraus- wollen, können wir die Hände „Die enge Zusammenarbeit trie. fessor Jörg Engel, Chefarzt und setzung in meinem Job. Wenn ich bei die- nicht in den Schoß legen“, so der Facharztpraxen im Ärzte- Ärztlicher Direktor. Im Fokus sen Temperaturen anfange, zu frieren, der Geschäftsführer weiter. haus mit den Dill-Kliniken er- ■ für 2012 habe man die Neuge- war ich falsch angezogen, und das kommt „Wir haben als erstes Kranken- möglicht eine umfassende me- Fortschritt bei staltung des Erdgeschosses mit eigentlich nie vor. Wenn ich hoch hinaus haus in Hessen die Anerken- dizinische Versorgung in der der Sanierung einer Trennung des Besucher- arbeiten muss, pfeift der Wind einem nung als Onkologisches Zen- Nordregion des Lahn-Dill-Krei- bereichs, der ambulanten Ver- schon mal ganz schön kalt um die Ohren. trum erhalten, der Kranken- ses“, betonte der Landrat, als Klinik-Aufsichtsratschef sorgung und der Notaufnahme Dann setze ich halt eine Mütze auf, und Ruhe ist.“ hausverbund wurde zum drit- er auf die verschiedenen Bau- Wolfgang Hofmann hob die ge- sowie den Baubeginn eines ten Mal mit dem Gütesiegel maßnahmen in Dillenburg zu plante Weiterentwicklung her- zweiten „Ärztehauses“ auf dem Marcus Hief (46), Techniker aus Braun- ausgezeichnet und der klinikei- sprechen kam. Danach wird im vor. „Wenn das fünfstöckige Klinikgelände. Auch für die ak- fels: „Ich freue mich richtig über diese tro- gene Kindergarten ist eröff- März die interdisziplinäre Not- Medi-Center mit seinen vielfäl- tuellen Parkplatzprobleme sei- ckene Kälte und den Sonnenschein dazu. net“, blickte Kreutzer auf 2011 aufnahme eröffnet. Mit der tigen medizinischen Angebo- en verschiedene Lösungsansät- Wie sie sehen können, bin ich überhaupt zurück. Im Vergleich zum Vor- Fertigstellung der laufenden ten im Herbst seine Pforten öff- ze im Gespräch. nicht kälteempfindlich. So brauche ich jahr sei die Zahl der behandel- Neu- und Umbauten, hierfür net, wird die Zahl der Patien- Einen humorvollen Blick auf selbst bei dieser Kälte weder Mütze noch ten Patienten von rund 37 000 werden rund 5,5 Millionen Eu- ten von derzeit 800 auf über den Klinikalltag warf schließ- Handschuhe. Mein Schutz besteht ledig- auf rund 38 500 gestiegen. „Ge- ro investiert, entstehe eine Kli- 1300 steigen“, so seine Progno- lich das Improvisationstheater lich aus meiner ganz normalen Beklei- wachsen ist auch der Prozent- nik der kurzen Wege, betonte se. Denn die Geriatrie beteiligt „Fast Forward“ aus Marburg, dung, zu der im Winter natürlich auch ein Bunt: Eine Eis-Skulptur begrüß- satz mit komplexen und schwe- der Landrat. sich am durch einen privaten das dafür jede Menge Lacher Mantel gehört.“ (Fotos: Gerdau) te die Besucher am Eingang. ren Krankheitsbildern“, stellte Auch das Falkeneck in Investor errichteten Nachbar- bekam.

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