Universitäts- Und Landesbibliothek Tirol
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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1931 12.12.1931 Heute Beilage „Liroler RadiowoGe" Mit öem Abmöblatt.Neueste Zeitung' unö 6er illllstr.MllütMM Jerglanö" Für nicht verlangt«Einsendungen wird keine Haftung übernom¬ Fernruf - Schriftleitung Rr. rso " Fernruf - Verwaltung Rr . 7S1 Adresse deS Wiener Büros r Wien,!., Elisabethstraß«9/U. men . auch eins Verpflichtung zur Rücksendung nlchl anerkannt. Bezugspreise für beide Blätter : Am Platze monatlich in den Abholstellen S 5 .80. Fernruf B 22. 4.29, Die Bezugsgebühr ist im vorhinein zu ent¬ Eigentümer . Verleger u. Drucker: Wagnerische UniverfltSts. Such. Die täglich zweimalige Zustellung ins Haus für beide Blätter 78 Groschen . Einzel» richten. Durch Streike oder durch höhere Gewalt bedingte GtS» bruckerel. Erle -strafe S. Derantw Schriftleiter Karl Po ul in, aummer 38 Groschen . Sonntags 48 Groschen . Mil täglich zweimaliger postzu» rungen in der Zusendung verpflichten uns nicht zur Rückzahlung Ealumerstraße 4. Für den Inseratenteil oeranwortlich Rudolf sendung monatlich S 6 .58, Deutschland monatlich S 7.58 , In da- übrig« Ausland von Äezagsgebühren. Entgeltliche Ankündigungen im TeMiä. Weg ner, Erzh.-Eugen-Straße 11a. Sämtliche in Innsbruck. monatlich L 8.58 « — Postsparkajsenkvnto: 52 .877. sind Mit einem Kreuze und einer Äunmer kenntlich gemacht. Auswärtige AuzeigenannahmesteV«, vrsterretchifche Nnzeigen-Eesellschaft Wie » L. Draubstättr 8. Kernruf iv S2 -SSS. Nummer 285 Samstag , > eOilltt-tllOlie 12. Dezember 1931 78. Jahrgang Wochenkalender : Montag , 7. Ambros . Dienstag , 8. Mariä Empfängnis . Mittwoch , 9. Leokadia . Donnerstag , 10. Judith . Freitag , 11. Dcnnafus . Samstag , 12. Maxertius . Sonntag , 13., 3. Advent , Luzia. Der schweigsame wiesen, daß sie von ihren Wählern in den Landtag nicht zum Man könnte, aber folgerichtig noch einen Schritt weiter¬ Landtag. Schweigen, sondern zum Reden entsandt worden seien. Ver- gehen und noch eine zweiie Forderung der Bevölkerung, näm¬ Innsbruck, 12. Dezember. zeblich waren alle Vorstellungen; das Redeverbot blieb auf¬ lich einen Abbau unseres zahlenmäßig noch sehr starken recht. Es ging auch so und schließlich welche Rolle spielt Landtages durchführen. Vierzig Abgeordnete sind zu viel für Dudgetbeiatungen waren in früheren Jahren im T i r o l e r chon in dem gegenwärtigen Weltgeschehen ein so kleiner so ein kleines armes Land. Trotz aller Sparsamkeit kostet die Landtag immer eine langwierige Sache. Tagelang , ja oft Landtag. Landesvertretung das Laad noch immer 135.300 Schilling! auch Wochen hindurch wurde debattiert und nicht selten wur¬ den erbitterte Redeschlachten abgeführt. Wir erinnern z. B. an die sozialdemokratische Obstruktion im Winter 1920. 36 Stunden sprachen die Sozialdemokraten gegen den G e- treideaufschlag; ihre Abgeordneten Rapoldi und Filzer allein je acht und zehn Stunden . Noch im März d. I ., Wie soll die Sanierung der Bundesbahnen durch- als der Voranschlag für 1931 beraten wurde, nahm die Aus¬ sprache fast 60 Stunden in Anspruch. Bei jedem Kapitel mel¬ geführt werden? deten sich mindestens ein Dutzend Redner und Antragsteller zum Wort. Diesmal war es im Tiroler Landtag ganz anders. Die Kürzung der Bezüge.Pensionen und Nebengebühren.- Sperre der Vorrückung und Beförderung. Christlichsozialer hatten sich über Vorschlag des Landesrates Einstellung unrentabler Linien. Dr. G a m p e r dahin geeinigt, daß sie durch je einen Redner in der Generaldebatte nur eine offizielle Erklärung abgeben, KB. Wien, 12. Dezember. führer zu Ende gefühn worden. Somit ist die Einheit des sonst aber überhaupt nicht sprechen oder Anträge stellen wer¬ Die Regierung hat dem Nationalrat das Bundesbahn¬ Verbandes unter einheitlicher Führung des Bundesführers den. Die Christi chsozialen wollten dann : offenbar ein gutes sanierungsgesetz vorgelegt , das mit 1. Jänner 1932 in wieder hergestellt. An der Freitag in Wien stattgefundenen Beispiel geben und durch ihre Sihrveigsamkeit bei der Führertagung der Lmiaesftthrer des Heimatschutzverbandes Budgetberatung haben sie immerhin den Spareffekt erzielt, daß Kraft treten soll. Eine Verminderung derPersonal¬ Budget und Finanzgesetz in vier Sitzungen, die insgesamt zehn last e n soll dadurch eintreten, daß dieBezügeundPen- Oesterreichs haben bereits Dr. Steidle und Major Fey teil- Stunden dauerten , erledigt werden konnten. Der Tiroler Land¬ j e n si o n e n der Bundesbahnbediensteten einheitlich um genommen. tag hat dam .t zwar nicht den Rekord des Vorarlberger 6 Prozent gekürzt, die Pensionen außerdem um 5 Prozent, Landtages erreicht, der im Vorjahre den Voranschlag in einer der berechnet von den ungekürzten Pensionen, vermindert werden. Verbot Innsbrucker Helmakwehr- fünwiertelstündigen Sitzung verabschiedet hat. Vorarlberg versammlung. genießt eben den Ruf, ein „Musterländle" zu sein. Hat es doch Für Pensionisten, die das 63. Lebensjahr bereits überschritten schon seit Jahren ein ausgeglichenes Landesbudget und haben, darf die Pension nicht unter 2040 8 jährlich sinken. Die Die bundes:reue Heimatwehr Tirols teilt mit: Die für man ist in Wien beim Obersten Rechnungshof gewohnt, daß Nebengebühren einschließlich der Reise- und Ueber- Samstag , den 12. Dezember, für 8 Uhr abends angesagte Heimatschutzveriammluna. bei der Minister a. D. Dr. H u e b e r immer schon im Laufe des Jänners aus Vorarlberg der Rech¬ fiedlungsgebühren werden um 15 Prozent gekürzt. Der P en- nungsabschluß über das abgelaufene Budgetjahr zur Ueber- über den Heimatschutz und Nationalsozialismus sowie Ronsbeitrag wird auf 3 Prozent erhöht. In den beiden prüfung eintrifft. über die politische Lage Oesterreichs sprechen sollte, wurde vom So weit hat man es im Innsbrucker Landhaus allerdings nächsten Jahren werden keine Sonderzahlungen ge¬ Amt der Tiraler Landesregierung verboten. Es wird noch nicht gebracht. Jedenfalls verdient oLer anerkannt zu wer¬ leistet. Die Zeit vom 1. Juni 1931 bis 30. Juni 1933 wird daher Dr. Huebsr zu einem späteren Zeitpunkt über das gleiche den, daß bei unserer Landesverwaltung , wie aus dem Vor¬ für die Vorrückung in höhere Bezüge, die Zeit bis zum Thema im großen Stadt 'aal zu Innsbruck sprechen. anschlag zu erkennen ist, endlich ein ernstlicher S p a r w i l l e 31. Dezember 1933 für dis Beförderung in höhere Gehalts¬ Das Verbot ist insowe t unverständlich, als Garantien vorherrscht und daß nach einer langen Schuldenwirtschaft wenig¬ für den ungestörten Verlauf der Versammlung gegeben gruppen n i cht e i n g e r e chn e t. In der gleichen Zeit ist die stens diesmal ein ausgeglichenes Budget vorgelegt werden waren und die Landesregierung in der abgelaufenen Woche konnte. Der schon oft gepredigte Grund atz, das Gleichgewicht Verleihung von Personal -, Dienstalters- oder ähnlicher eine sozialdemckratischeund sogar eine kommunistische Ver¬ durch Kürzung der Ausgaben und nicht, wie in den früheren Zulagen verboten. sammlung, bei der eine wüste Mordhetzc gegen das Bürger¬ Jahren , durch Erhöhung der Einnahmen herzuftellen, hat sich Bezüglich der Unfallversicherung wird bestimmt, tum entfaltet wurde, anstandslos zuließ. endlich auch nicht hierzulande durchgesetzt. Allerdings ohne Zu¬ baß bei einer gleichzeitigen Unfallsrente der Gesamtbezug eines tun des Bundesnnanzministeriums , das schon im Herbst d. I. allen Landesregierungen dringlichst nahegelegt hatte, sparsam Bediensteten jene Summe nicht übersteigen darf, die sich aus zu wirtschaften und keine neuen Schulden mehr zu machen. ben höheren und der Hälfte des niedrigeren der beiden Bezüge Die Budgetdebatte im Nationalrat. Auch aus der allgemeinen Wirtschaftslage — beträgt doch der ergibt. Weiter wird bestimmt, daß die Bundesbahnen von der KB. Wien, 12. Dezember. Rückgang de: Sreuereinnahmen im Jahre 1931 für Tirol rund Entrichtung von Bundesverwaltungsabgaben Der Nationalrat setzte die Spezialdebatte über den vierten eine Million Schilling — war eine vorsichtige und sparsame befreit sind. Schließlich wird festgesetzt, daß die Linien, Budgetierung zwangsläufig geboten. Budgetabschnit: (soziale Verwaltung) iort. Abg. Sever Festgestellk muß jedoch werden, daß die christlichsozialen die einen unverhältnismäßig großenBetriebsabgang (Sozd.) stellte e.nen Antrig , worin die Bundesregierung auf. Landesboten sich in das harte Muß des Sparens nicht ohne aufweisen, auf Antrag der Unternehmung unter vorheriger gefordert wird, dem Ratisnalrat ehestens einen Gesetzentwurf weiters gefügt haben. Nach Einbringung der Regierungsvor¬ Fühlungnahme mit den Eigentumsgesellschaften, mir dem zu¬ vorzulcgen, der den Gemeinden das Recht der Anwei¬ lage waren im Parteiklub und im Finanzausschuß schwere ständigen Landeshauptmann und der zuständigen Handels¬ sung in leecstehende oder nicht entsprechend Widerstände gegen manche Sparmaßnchmen zu überwinden kammer, Arbeiterkammer und landwirtschaftlichen Hauptkörper- ausgenützte Wohnungen gibt und sie ermächtigt, und stundenlang wurde darüber verhandelt, wie man diesen diese Wohnungen unter Aufrechterhaltunz des Mietengesetzes fchaft durch Verfügung der Bundesregierung ganz oder teil¬ oder jenen Posten doch noch in das Budget einschmuggeln oder für sie zu adaptieren und in Mittel undKleinwoh- irgendwie eine Aufwendung erhöhen könnte. Erst nachdem weise, vorübergehend oder dauernd außer Betrieb ge¬ n u n g e n umzugestalten. dieser interne S :reit zwischen den ausgaoefreudigen Agrariern fetzt werden können. Abg. H ö l z I (Sozd.) trat für die Sch rsfung eines Grund¬ und dem zurückhaltendenFinanzreferenten bereinigt war, trat satzgesetzes betrefsend dir Errichtung von Trinker¬ man „in