Gemeinde Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ Abwägung der Stellungnahmen aus der erneuten frühzeitigen Behördenbeteiligung (§ 4 Abs. 1 BauGB) gleichzeitig: nach Einschätzung der Gemeinde wesentliche bereits vorliegende umweltbezogene Stellungnahmen gemäß § 3 Abs. 2 BauGB

Stand: 13.03.2020

Auftragnehmer und Bearbeitung: Dipl.‐Ing. Bauassessor Gerd Kruse Dipl.‐Ing. Marta Bauermann Dipl.‐Biol. Dr. Jens Dorendorf M.Sc. Lena Maar

Kruse und Rathje Partnerschaft mbB Architekt und Stadtplaner Straßenbahnring 13, 20251 Hamburg Tel. 040 460955‐60, [email protected], www.elbberg.de

Inhalt Die erneute frühzeitige Behördenbeteiligung hat mit Schreiben vom 08.08.2019 mit Frist bis zum 13.09.2019 stattgefunden.

1 Behörden / Träger öffentlicher Belange / sonstige Stellen ...... 4 1.1 Kreis Schleswig‐Flensburg, Der Landrat, SG Regionalentwicklung, 13.09.2019 ...... 4 1.2 Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, Referat 226 Richtfunk, Flug‐, Navigations‐ und Ortungsfunk, 30.09.2019 ...... 13 1.3 Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Referat Infra I 3, 11.09.2019 ...... 14 1.4 Eisenbahn‐Bundesamt, Außenstelle Hamburg / Schwerin, 06.09.2019 ...... 14 1.5 Deutsche Bahn AG, DB Immobilien Region Nord, CS.N‐L(A), 18.09.2019 ...... 17 1.6 Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration, Landeskriminalamt Schleswig‐Holstein, LKA, Abt. 3, Dez. 33 (Kampfmittelräumdienst), SG 332, 09.08.2019 ...... 21 1.7 Archäologisches Landesamt Schleswig‐Holstein, Obere Denkmalschutzbehörde, Planungskontrolle, 12.08.2019 ...... 23 1.8 Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig‐Holstein (LLUR), Technischer Umweltschutz, Regionaldezernat Nord, 27.08.2019 ...... 25 1.9 Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig‐Holstein, Dezernat 54 ‐ Untere Forstbehörde, 22.08.2019 ...... 25 1.10 Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Referat L1.2 ‐ Bergbau Ost ‐, 21.08.2019 ...... 28 1.11 Gebäudemanagement Schleswig‐Holstein AöR, Geschäftsbereich Landesbau, Fachgruppe Öffentliches Baurecht, 02.09.2019 ...... 28 1.12 Gemeinde , 23.08.2019 ...... 28 1.13 Gemeinde , 23.08.2019 ...... 28 1.14 Gemeinden , , , Selk und , 23.08.2019 ...... 28 1.15 Landwirtschaftskammer Schleswig‐Holstein, 27.08.2019 ...... 29 1.16 TenneT TSO GmbH, 15.08.2019 ...... 29 1.17 Schleswig‐Holstein Netz AG, Team , Leitungsauskunft, 14.08.2019 und 22.08.2019 ...... 29 1.18 Schleswig‐Holstein Netz AG, Netzcenter Schuby, 22.08.2019 ...... 30 1.19 50Hertz Transmission GmbH, TG Netzbetrieb, 12.08.2019 ...... 31 1.20 Deutsche Telekom Technik GmbH, 13.08.2019 ...... 31 1.21 Abfallwirtschaft Schleswig‐Flensburg GmbH, 04.09.2019 ...... 32 1.22 Wasser‐ und Bodenverband Obere Sorge, 26.08.2019 ...... 32 1.23 Wasserverband Treene, 13.09.2019 ...... 32

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 2

1.24 Wasser‐ und Bodenverband , 15.09.2019 ...... 33 1.25 NABU Schleswig‐Holstein, Bereich Verbandsbeteiligung, 30.09.2019 ...... 34 1.26 Landesnaturschutzverband Schleswig‐Holstein e.V., LNV SH, 30.09.2019 ...... 34

2 Landesplanerische Stellungnahme ...... 35 2.1 Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration, Schleswig‐Holstein, 21.11.2019 ...... 35

Folgende Behörden / Träger öffentlicher Belange haben keine Bedenken geäußert (auf Abdruck wurde daher verzichtet): ‐ Handwerkskammer Flensburg, Technische Beratungsstelle, 03.09.2019 ‐ Breitbandzweckverband Haddeby, Amt Haddeby, Sachgebiet 2.3 – Bauwesen, SiGeKo im V.G.S.K., 03.09.2019 ‐ IHK Flensburg, Standortpolitik, 10.09.2019

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 3 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

1 Behörden / Träger öffentlicher Belange / sonstige Stellen

1.1 Kreis Schleswig‐Flensburg, Der Landrat, SG Regionalentwicklung, 13.09.2019 Die untere Bodenschutzbehörde weist auf Folgendes hin: Vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden Daten und den Ausführun‐ Der Stellungnahme wird gefolgt. gen in der Begründung zum Bebauungsplan „Solarpark Lottorf“ hinsichtlich der Die Punkte werden im Umweltbericht behandelt. dort vergesellschafteten Böden ist mit organischen Böden innerhalb des Pla‐ nungsgebietes zu rechnen. In den Umweltbericht sind folgende Punkte aufzu‐ nehmen und abzuarbeiten:  wo/welche organischen Böden vergesellschaftet sind,  in welchem Zustand sich diese befinden, und  in welchen Mächtigkeiten diese auftreten.

Basierend auf diesen Erkenntnissen wäre zu ermitteln / auszuarbeiten (Boden‐ schutzkonzept):  welche Mengen der unterschiedlichen Substrate bei den Gründungsarbei‐ ten, (ggf. dem Wegebau) und der Kabelverlegung anfallen,  welche Verwertung für die unterschiedlichen Bodensubstraten vorgese‐ hen ist, und  welche bauzeitigen Schutzmaßnahmen vorgesehen sind. Die untere Naturschutzbehörde nimmt zur vorgelegten Planung wie folgt Stel‐ Der Stellungnahme wird wie folgt entsprochen: lung: Mit der Unteren Naturschutzbehörde haben nach der frühzeitigen Beteiligung Bereits 2013 erfolgte die Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde da‐ umfangreiche Abstimmungen stattgefunden. Es wird davon ausgegangen, hingehend, dass es begrüßt wird, wenn Flächen mit deutlicher Durchsetzung dass die folgenden Abwägungsvorschläge diesen Abstimmungen entspre‐ von Feuchtezeigern nicht mit Solarmodulen überstellt werden. So sah es die Be‐ chen. gründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 3 ursprünglich vor nach

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PLANUNGSBÜRO SPRINGER (2013: 6). Diese naturschutzfachliche Berücksichti‐ Es werden keine starren Module mehr verwendet, sondern über eine Achse gung entfällt mit der neu vorgelegten Begründung zum vorhabenbezogenen Be‐ bewegliche Module. Die Module können dadurch sowohl dem Sonnenstand bauungsplan Nr. 3 nach KRUSE UND RATHJE PARTNERSCHAFT MBB (2019). folgend geneigt als auch senkrecht gestellt werden.. Die Überdachungswir‐ Hinzu kommt nun eine Erweiterung des Plangebiets nach Süden, infolgedessen kung in Bezug auf Besonnung und Niederschlag auf die Flächen verringert sich rund 20 ha innerhalb der Moorkulisse Schleswig‐Holsteins eingenommen wer‐ dadurch wesentlich. den. In der gemeindeübergreifenden Potenzialstudie wird der Solarpark durch die Flächen B 3.1, B 3.2, B 3.3 und B 3.4 repräsentiert (KRUSE UND RATHJE Weiterhin werden Vereinbarungen zwischen Vorhabenträger und der Unte‐ PARTNERSCHAFT MBB 2019: 22 f.). Dabei sind sowohl Niedermoor‐ wie auch ren Naturschutzbehörde getroffen, die ein Austrocknen der Böden des Plan‐ Hochmoorflächen betroffen (siehe Anlage). Laut der Begründung zum VBB Nr. 3 gebiets verhindern sollen (zeitweises Verschließen von Drainagen) beträgt nach KRUSE UND RATHJE PARTNERSCHAFT MBB (2019: 13) die Torf‐ mächtigkeit zwischen 0,1 bis 2,2 Meter. Die Lage des Plangebietes innerhalb der Moorkulisse bzw. auf Moor‐ und An‐ Moorstandorte sind hoch empfindliche hydromorphe Böden, die schwer rege‐ moorböden war bereits bekannt. Hierzu hat im Vorwege eine Abstimmung nerierbar sind. Auf Moorstandorten kann ein speziell auf den Standort ange‐ zwischen dem Vorhabenträger (Wattmanufactur / Firma Sonnenenergie Os‐ passtes Artenregime mit seltenen und gefährdeten Arten gefunden werden. terhof VII GmbH & Co. KG aus Galmsbüll bei Niebüll) und der UNB am Die überbaute Fläche einer starren Anlage in Reihenaufstellung hat bezogen auf 31.05.2018 stattgefunden, bei der festgehalten wurde: „Grundsätzlich ist eine die eigentliche Aufstellfläche einen Anteil von rund 30 bis 35 Prozent. Wesentli‐ Errichtung auf Anmoorböden bzw. Moorböden möglich. Es soll jedoch keine che Wirkfaktoren einer Bodenüberdeckung sind die Beschattung sowie die Verschlechterung der Böden vorgenommen werden. Insbesondere keine Ent‐ oberflächliche Austrocknung der Böden durch Reduzierung des Niederschlag‐ wässerung oder Abtragung der Böden.“ wassers unter den Modulen (Aus: Leitfaden zur Berücksichtigung von Umwelt‐ belangen bei der Planung von PV‐Freiflächenanlagen nach ARGE MONITORING Die hier vorgelegte Potenzialstudie bezieht sich auf die neuesten Daten zu PV‐ANLAGEN 2007: 16). den Bodenverhältnissen der Bodenübersichtskarte 1:25.000 (Quelle LLUR), Die mit Photovoltaik‐Anlagen überstellten Flächen werden daher von beein‐ nach der die Flächen lediglich auf Niedermoor, jedoch nicht auf Hochmoor lie‐ trächtigten Licht‐, Wärme‐ und Niederschlagsverhältnissen gekennzeichnet gen. sein, so dass es zu einer Änderung des Mikroklimas kommen kann. Es ist nicht auszuschließen, dass dies in der Folge zu einer Veränderung der typischen Ve‐ getation eines Moorstandortes führen und die mit ihr assoziierte Fauna beein‐ trächtigen kann.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 5 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Gemäß den Grundsätzen zur Planung von großflächigen Photovoltaikanlagen im Außenbereich vom 5. Juli 2006 verändern Solaranlagen die Standortbedingun‐ gen auf Dauer und führen damit zu einer Veränderung der Zusammensetzung der Arten und Lebensgemeinschaften. Darüber hinaus ist auf die Klimaschutz‐Relevanz zu verweisen. Moorstandorte sollten selbst in einem geringen Maße nicht beeinträchtigt werden, sondern sind ausschließlich bestmöglich zu entwickeln. Dies würde eine Wiedervernäs‐ sung beinhalten. Das Vorhaben auf dem geplanten Standort befindet sich hierzu in einem Widerspruch. Der Landesraumordnungsplan 1998 sowie Landesentwicklungsplan 2010 und Der Stellungnahme wird wie folgt entsprochen: der Entwurf zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplans vom 27.11.2018 Der grobe Pfeil aus dem LEP‐Entwurf, der die Biotopverbundachse auf Lan‐ haben die Schwerpunkt‐ und Achsenräume des Schutzgebiets‐ und Biotopver‐ desebene kennzeichnet, kann nicht aus einer Karte im Maßstab 1:300.000 flä‐ bundsystems der landesweiten Ebene übernommen und als Vorbehaltsräume chenscharf hochvergrößert werden. Die inhaltliche Konkretisierung der Bio‐ dargestellt. Sie werden als „Räume mit besonderer Bedeutung für Natur und topverbundachse erfolgt vielmehr über die in Aufstellung befindlichen Land‐ Landschaft“ bezeichnet. Sie sind somit von öffentlichen Planungsträgern im schaftsrahmenpläne (LRP) als „Gebiete mit besonderer Eignung zum Aufbau Rahmen der Abwägung so zu berücksichtigen, dass hier der festgelegten beson‐ eines Schutzgebiets‐ und Biotopverbundsystems“. Hier zeigt sich, dass das deren Zweckbestimmung (Erhaltung und Entwicklung von Natur und Land‐ Plangebiet und seine direkte Nachbarschaft nur im südwestlichsten Teil ge‐ schaft) ein hoher Stellenwert beizumessen ist. Unverzichtbare Fixpunkte des Bi‐ ringfügig berührt sind. In diesem Bereich ist überwiegend eine Maßnahmen‐ otopverbundsystems sind die bestehenden und geplanten Naturschutzgebiete fläche geplant, so dass der Verbundcharakter hier gestärkt werden kann. sowie der Bestand an gesetzlich geschützten Biotopen. Zu den zusätzlich erfor‐ derlichen Entwicklungsgebieten gehören vorwiegend Sonderstandorte, zu de‐ Das Biotopverbundsystem ist wie im LRP‐Entwurf dargestellt in die Potenzial‐ nen auch Hoch‐ und Niedermoorflächen zählen (https://www.umweltda‐ studie als Ausschlusskriterium übernommen worden und zeigt nur im süd‐ ten.landsh.de/ nuis/upool/gesamt/landprog/lpziel/lpschut.htm). westlichen Bereich Konflikte mit der vorliegenden Planung. Es handelt sich in Der angedachte Standort befindet sich innerhalb eines Achsenraumes des lan‐ diesem Fall um den Randbereich einer Nebenverbundachse, die ihre Funktion desweiten (überregionalen) Biotopverbundsystems (siehe Anlage). In Schwer‐ als Verbindung der Schwerpunktbereiche nicht verliert, zumal in diesem Be‐ punkt‐ und Achsenräumen sollen Vorhaben nur dann durchgeführt werden, reich überwiegend eine Maßnahmenfläche geplant ist, so dass der Verbund‐ wenn sie den Zustand der Gesamtheit der natürlichen Faktoren nur unwesent‐ charakter hier gestärkt werden wird. In der Potenzialstudie wird eine entspre‐ lich verändern und nicht zu einer dauerhaften und erheblichen Belastung eines chende Klarstellung aufgenommen. einzelnen Faktors führen. Verbundachsen von überregionaler Bedeutung für

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 6 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

den Arten‐ und Biotopschutz sind mit hoher Priorität zu entwickeln. So ist das Die Bewertung „Einzelfallprüfung erforderlich“ der Potenzialflächen B 3.3 und Schutzgebiets‐ und Biotopverbundsystem u.a. für die Prioritätensetzung bei der B 3.4 ist auf die Kriterien Moorkulisse und Niedermoor zurückzuführen. B 3.1 Renaturierung von Mooren bedeutsam (https://www.umweltda‐ und B 3.2 werden als geeignet dargestellt, da sie gemäß den zugrunde geleg‐ ten.landsh.de/nuis/upool/gesamt/ land‐prog/lpziel/lpschut.htm). Der Landes‐ ten Daten nicht auf Moorböden liegen. entwicklungsplan Schleswig‐Holstein (2010: 115) fordert auf, dass die Kommu‐ nen die entsprechenden Flächen der Vorbehaltsgebiete für Natur und Land‐ schaft in der örtlichen Landschaftsplanung weiter konkretisieren und durch eine überörtliche Abstimmung sicherstellen, dass der Biotopverbund verwirklicht werden kann. Das Vorhaben steht hierzu in Konflikt. In ihrer übergemeindlichen Potenzialstudie schließen KRUSE UND RATHJE PART‐ NERSCHAFT MBB (2019: 7) Flächen des Biotopverbunds (Schwerpunktbereiche und Verbundachsen) für den Bau von Photovoltaikanlagen aus. Die spätere Klassifizierung der Flächen B 3.1 bis B 3.4 im gleichen Dokument als „geeignet“ bzw. „Einzelfallprüfung erforderlich“ (KRUSE UND RATHJE PARTNERSCHAFT MBB (2019: 22 f.) ist in der Konsequenz nicht nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist in der Potentialstudie auch die vergleichende Beurtei‐ B 2.1 wird aufgrund der Lage innerhalb einer Rohstoffpotenzialfläche als „Ein‐ lung der Standorte untereinander. So wird beispielsweise für den Standort B 3.4 zelfallprüfung erforderlich“ dargestellt. Die Fläche B 3.4 liegt nicht im Schwer‐ innerhalb eines Schwerpunktbereichs Biotopverbundsystem auf mesophilem punktbereich des Biotopverbundsystems. Grünland, und mit einem Hoch‐ und Niedermoorboden ausgestattet, die Beur‐ teilung „Einzelfallprüfung erforderlich“ vorgenommen (KRUSE UND RATHJE PARTNERSCHAFT MBB 2019: 23). Der Standort B 2.1 hingegen ist nicht Bestand‐ teil des Biotopverbundsystems und weist einen lehmigen Sandboden auf. Nach dem Luftbild von 2016 wurde hier Mais angebaut. Auch hier heißt es in der Po‐ tenzialstudie nach KRUSE UND RATHJE PARTNERSCHAFT MBB (2019: 21) „Ein‐ zelfallprüfung erforderlich“. Die Beurteilung der Unteren Naturschutzbehörde kommt zum Ergebnis, dass der angedachte Standort mit den Flächen B 3.1 bis B 3.4 für das Vorhaben aus naturschutzfachlicher Sicht ungeeignet ist. Es liegt aufgrund des Achsenraumes

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in Verbindung mit dem Moorstandort ein unmissverständlicher Handlungsauf‐ trag vor, hier Natur und Landschaft zu erhalten und zu entwickeln. Außerdem gibt es in der übergemeindlichen Potenzialstudie Standorte mit bislang intensiv genutzten Ackerböden, die geeigneter sind als der hier betrachtete Planungs‐ raum. Diese Beurteilung ist zudem kongruent mit den Grundsätzen zur Planung von großflächigen Photovoltaikanlagen im Außenbereich vom 5. Juli 2006, die die Nutzung der Solarenergie in den Flächen bzw. Elementen des Biotopverbundes als „grundsätzlich nicht möglich“ klassifizierten. Gleichwohl der Erlass am 31.12.2011 außer Kraft getreten ist, sind seine fachlichen Inhalte keinesfalls überholt. Gegen die Planung bestehen seitens der unteren Wasserbehörde keine grund‐ sätzlichen Bedenken. Das anfallende Regenwasser soll im Plangebiet versickert werden. Dazu ist ein Die Stellungnahme trifft nicht zu. Entwässerungsantrag zu stellen und die Versickerungsfähigkeit des Bodens (kf‐ Der Abfluss des Regenwassers wird nicht verändert. Eine Versickerung ist Wert) nachzuweisen. nicht vorgesehen. Die Module sind drehbar über eine horizontale Achse. Sollten im Plangebiet Drainagen liegen, sind diese, incl. Einleitungspunkt in das Dadurch sind Teilflächen in unterschiedlichem Maße überdeckt. Das Wasser Verbandsgewässer in einem Entwässerungsplan darzustellen. tropft von den Unterkanten der Module an vielen unterschiedlichen Stellen auf den Boden ab. Es finden keine konzentrierten Abflüsse statt, so dass das Wasser genauso wie bisher von den landwirtschaftlichen Flächen abläuft. Eine wasserrechtliche Genehmigung oder eine Entwässerungsplanung ist nicht erforderlich. Die Lage der Verbandgewässer und der Drainagen ist be‐ kannt. Eine Darstellung der Drainagen in den Planunterlagen ist nicht erfor‐ derlich, da keine Veränderungen in der Funktion stattfinden. Zum Schutz des Moorbodens wird festgesetzt, dass keine neuen Drainagen angelegt werden dürfen.

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Zu den Verbandsgewässern, die beidseitig der Planflächen verlaufen ist ein sat‐ Der Stellungnahme wird auf folgende Weise gefolgt: zungsmäßiger Unterhaltungsabstand zu baulichen Anlagen (z.B. Zaun) einzuhal‐ Es wird ein 5 m breiter Räumstreifen entlang der Verbandsgewässer in der ten. Planzeichnung festgesetzt. Der Räumstreifen wird außerdem in die Maßnah‐ menflächen gelegt, die hierfür entsprechend angepasst werden. Die Räum‐ streifen dürfen nicht eingezäunt werden. Im Südosten wird eine offenporige Zufahrt zu den Solarfeldern im Bereich des Räumstreifens angelegt werden ‐ diese kann vom WBV Obere Sorge für die Räumung des Verbandsgewässers mitgenutzt werden. Aus planerischer Sicht weise ich darauf hin, dass aus der Potentialstudie keine Die Studie hat die Aufgabe, potenzielle Fläche für nach dem EEG förderfähige Abstufung der „geeigneten“ Flächen zu entnehmen ist. Freiflächen‐Photovoltaikanlagen über Eignungskriterien und in einem weite‐ ren Schritt über Ausschlusskriterien bzw. Kriterien der Einzelfallprüfung zu er‐ mitteln. Insbesondere siedlungs‐ und naturschutzrechtliche Belange werden hier berücksichtigt. Flächen werden nur dann ausgeschlossen, wenn zum jet‐ zigen Zeitpunkt eindeutig festgestellt werden kann, dass PVA dort nicht mög‐ lich sind. Flächen, auf denen Abwägungsbelange zu erkennen sind, sind mit „Einzelfallprüfung erforderlich“ gekennzeichnet. Die zu prüfenden Belange werden im Text zu jeder Fläche genannt. In der späteren Planung können wei‐ tere Belange auftreten, die zum Ausschluss von grundsätzlich geeigneten Flä‐ chen führen können. So kann z. B. später die Freihaltung von Landschaftsfens‐ tern erforderlich werden. Eine weitere Abstufung der Eignung sieht die Studie bewusst nicht vor. Dies ist der Abwägung im Planverfahren vorbehalten. Eine Abstufung in verschiedene Stufen der Eignung wird bewusst nicht vorgenom‐ men, da keine Gründe gesehen werden, bestimmte geeignete Flächen von vornherein in der Eignung herunterzustufen. Auch die Relevanz der unter‐ schiedlichen Abwägungskriterien kann erst im Planverfahren ermittelt wer‐ den. Z. B. können Flächen der Moorkulisse uneingeschränkt geeignet sein, wenn sich herausstellt, dass dort keine moorigen Böden vorhanden sind oder entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden.

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Gleichzeitig ist den Unterlagen bisher kein Abstimmungsprozess zwischen den Der Stellungnahme wird wie folgt entsprochen: einzelnen Gemeinden des Amtes Haddeby zu entnehmen (vgl. Grundsatz 3 aus Die Nachbargemeinden wurden im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung an‐ Ziffer 4.5.2 des Entwurfs zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplans). geschrieben, haben jedoch zu den Planungen keine Bedenken geäußert (siehe Stellungnahmen 1.12 bis 1.14). Eine weitere Beteiligung der Nachbargemein‐ den erfolgt im nächsten Verfahrensschritt (Behördenbeteiligung nach § 4 Abs. 2 BauGB und öffentliche Auslegung nach § 3 Abs. 2 BauGB). Auch nach einer interkommunalen Abstimmung bleibt die Planungshoheit der Nachbargemeinden erhalten. Durch eine mögliche Zustimmung zu dieser Pla‐ nung beschränken sie sich nicht in ihren eigenen Planungen. Die verbindliche Ausdehnung zukünftiger Photovoltaikanlagen in den Nachbargemeinden kann die Gemeinde Lottorf daher nicht beeinflussen. Aufgrund der kommunalen Planungshoheit der Gemeinden kann davon ausgegangen werden, dass die Gemeinden die Standortentscheidung für Freiland‐PV‐Anlagen auf ihrem Ge‐ meindegebiet auf der Grundlage geeigneter Voruntersuchungen selbst tref‐ fen werden. Da auch dann eine Bauleitplanung erforderlich ist, findet in die‐ sem Rahmen auch die nach BauGB vorgesehene zwischengemeindliche Ab‐ stimmung statt. Von den anderen Fachdiensten des Kreises Schleswig‐Flensburg werden keine Kenntnisnahme. Hinweise gegeben.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 10 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Anlage 1 zu 1.1

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 11 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Anlage 2 zu 1.1

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 12 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

1.2 Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, Referat 226 Richtfunk, Flug‐, Navigations‐ und Ortungsfunk, 30.09.2019 Betreiber von Richtfunkstrecken im Plangebiet Auf der Grundlage der von Ihnen zur Verfügung gestellten Angaben möchte ich Kenntnisnahme. im Rahmen dieses Beteiligungsverfahrens auf Folgendes hinweisen: Beeinflussungen von Richtfunkstrecken durch neue Bauwerke mit Bauhöhen unter 20 m sind nicht sehr wahrscheinlich. Die o.g. Planung sieht keine Bau‐ höhen von über 20 m vor. Entsprechende Untersuchungen zu Planverfahren mit geringer Bauhöhe sind daher nicht erforderlich. Da die Belange des Richtfunks durch die Planung nicht berührt werden, erfolgt meinerseits keine weitere Be‐ wertung. Photovoltaikanlagen können den Empfang nahgelegener Funkmessstationen der Bundesnetzagentur beeinträchtigen. Für Bauplanungen von Photovoltaik‐ anlagen ab einer Fläche von ca. 200 m², die sich in Nachbarschaft zu Funkmess‐ stationen der Bundesnetzagentur befinden, wird daher eine frühzeitige Beteili‐ gung der Bundesnetzagentur als Träger öffentlicher Belange empfohlen. Des Weiteren teile ich Ihnen mit, dass das geplante Gebiet sich nicht im Schutz‐ bereich einer Messeinrichtung des Prüf‐ und Messdienstes der Bundesnetz‐ agentur befindet, so dass hier keine Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Betreiber von Photovoltaikanlagen sind jedoch nach der Marktstammdatenre‐ Kenntnisnahme. gisterverordnung (MaStRV) unter anderem verpflichtet, Standort und Leistung Die Meldung erfolgt zu gegebenem Zeitpunkt durch den Betreiber Sonnen‐ dieser Anlagen der Bundesnetzagentur zu melden. Die Registrierung von Photo‐ energie Osterhof VII GmbH & Co. KG. voltaikanlagen erfolgt über das Webportal des Marktstammdatenregisters (MaStR) der Bundesnetzagentur www.marktstammdatenregister.de Damit die Zahlungen nach dem Erneuerbare‐Energien‐Gesetz oder dem Kraft‐ Wärme‐Kopplungsgesetz ohne Abzüge ausbezahlt werden können, müssen die

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in der Verordnung vorgegebenen Fristen für die Registrierung beachtet werden. Ansonsten besteht kein Anspruch auf eine Auszahlung. Erfolgt dennoch eine Be‐ teiligung der Bundesnetzagentur muss die o. g. Meldung unabhängig davon zu‐ sätzlich erfolgen. Für Ihre zukünftigen Anfragen verwenden Sie bitte das Formular im Anhang und Kenntnisnahme. senden es zusammen mit einer topografischen Karte an: [email protected] Die Datenschutzerklärung der Bundesnetzagentur finden Sie unter: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Service/Datenschutz/Datenschutz_nod e.html Wichtige Informationen zur Bauleitplanung finden Sie auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter: www.bundesnetzagentur.de/bauleitplanung

1.3 Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Referat Infra I 3, 11.09.2019 Aktenzeichen 45‐60‐00 / I‐237‐19‐BBP Im Verfahren gibt die Bundeswehr bei gleichbleibender Sach‐ und Rechtslage folgende Stellungnahme ab: Anhand der mit Bezug übersandten Unterlagen bestehen aus Sicht der Bundes‐ Kenntnisnahme. wehr keine Bedenken gegen das geplante Vorhaben. Evtl. Antworten / Rückfragen senden Sie bitte unter Verwendung unseres Zeichens I‐237‐19‐BBP ausschließlich an die folgende Adresse: [email protected]

1.4 Eisenbahn‐Bundesamt, Außenstelle Hamburg / Schwerin, 06.09.2019

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 14 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Geschäftszeichen: 57123‐571pt/013‐2019#214

Das Eisenbahn‐Bundesamt ist die zuständige Planfeststellungsbehörde für die Kenntnisnahme. Betriebsanlagen und die Bahnstromfernleitungen (Eisenbahninfrastruktur) der Eisenbahnen des Bundes. Es prüft als Träger öffentlicher Belange, ob die zur Stellungnahme vorgelegten Planungen bzw. Vorhaben die Aufgaben nach § 3 des Gesetzes über die Eisenbahnverkehrsverwaltung des Bundes (Bundeseisen‐ bahnverkehrsverwaltungsgesetz – BEVVG) berühren. Das B‐Plan‐Änderungsgebiet liegt an der zweigleisigen, elektrifizierten Eisen‐ bahnstrecke Neumünster – Flensburg (Strecke Nr. 1040). Infrastrukturbetreiberin für diese Strecke ist die DB Netz AG, eine Eisenbahn des Bundes. Belange des Eisenbahn‐Bundesamtes sind insoweit berührt.

Es ergeht folgende Stellungnahme: Grundsätzliche Forderung: Für das der Bauleitplanung zugrundeliegende Vorhaben gilt, Kenntnisnahme.  dass die baulichen Anlagen nicht die öffentliche Sicherheit und Ord‐ nung, insbesondere Leben und Gesundheit gefährden dürfen und  die Sicherheit des öffentlichen Verkehrs zu wahren ist. Dieser Grundsatz gilt sowohl für den Betrieb als auch für die Phase der Errich‐ tung der Anlagen.

Hinweise: 1) Planrechtsverfahren nach § 18 Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG), die Aus‐ Kenntnisnahme. wirkungen auf das Vorhaben haben können, sind beim Eisenbahn‐Bundesamt nicht anhängig. Aus planrechtlicher Sicht bestehen keine Bedenken.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 15 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

1) Grundsätzlich gelten die Abstandsflächen nach Landesbauordnung. Das be‐ Die Stellungnahme wurde bereits wie folgt beachtet: deutet nicht, dass aufgrund der konkreten technischen Gestalt einer Eisenbahn‐ Die Lage der Baugrenzen wurde bereits so festgesetzt, dass durchgehend ein strecke sowie der für den Bahnbetrieb zu fordernden Sicherheit nicht ein ande‐ Abstand von mindestens 4 m zur Grundstücksgrenze der Deutschen Bahn AG rer Abstand vorzusehen ist. Der Abstand zu den Anlagen der Eisenbahnstrecke eingehalten wird. Dies gilt ebenfalls für die Einfriedungen, die die Solarfelder bedarf grundsätzlich der Abstimmung mit dem anlageverantwortlichen Eisen‐ umgeben. Die Abstände zur Schotterkante liegen bei überwiegend zwischen 8 bahninfrastrukturbetreiber. Abstände zu den Eisenbahnbetriebsanlagen richten und 10 m. sich nach den technischen Regelwerken der Bahn. Sie sind einzuhalten. Die Abstände gemäß Landesbauordnung sind im Baugenehmigungsverfahren zu überprüfen und einzuhalten.

2) Das Eisenbahn‐Bundesamt fordert generell, dass von der geplanten Anlage Die Stellungnahme wird wie folgt beachtet: (den Modulen) keine Blendwirkung auf den Eisenbahnverkehr und die am Ei‐ Es wurde ein Blendgutachten erstellt das zu folgendem Ergebnis kommt: senbahnverkehr beteiligten Personen (z.B. Triebfahrzeugführer) ausgeht. Im In bestimmten Monaten kann es in den frühen Morgen‐ bzw. Abendstunden Übrigen weise ich darauf hin, dass auch evtl. zu errichtende Beleuchtungen des bei klaren Wetterbedingungen zu vereinzelten, geringfügigen und zeitlich be‐ Solarfeldes nicht zu Blendwirkungen, Signalverwechselungen o.ä. oder Blendun‐ grenzten Reflexionen auf die Bahnstrecke kommen. Diese Reflexionen treten gen der am Eisenbahnverkehr beteiligten Personen führen dürfen. Nach Punkt jedoch vor allem zu Zeiten auf, in denen kein Zugverkehr erfolgt bzw. in de‐ 9.1 der Begründung sind offenbar keine Gefährdungen für den Bahnbetrieb we‐ nen ein Tiefstand der Sonne herrscht und sie damit selbst die Ursache für gen Reflexionen zu befürchten. Ich weise rein vorsorglich darauf hin, dass Blendwirkungen ist. Die Berechnung der Reflexionen der PV‐Anlage ergibt so‐ Blendwirkungen unbedingt auszuschließen sind. mit eine theoretische aber geringfügige und zeitlich begrenzte Blendwirkung durch Reflexionen. In Bezug auf die Bahntrasse kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, dass eine Beeinträchtigung des Zugführers mit hinreichender Wahr‐ scheinlichkeit ausgeschlossen werden kann und auch die Sichtbarkeit von ggf. vorhandenen Signalanlagen nicht beeinträchtigt wird. Insgesamt wird die potenzielle Blendwirkung der PV‐Anlage durch das Gut‐ achten als geringfügig klassifiziert; im Vergleich zur Blendwirkung durch direk‐ tes Sonnenlicht oder Spiegelungen von Wasserflächen o.ä. ist die Blendwir‐ kung vernachlässigbar. Unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Reflexionen als äußerst gering eingestuft werden. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse sind keine Sicht‐ schutzmaßnahmen erforderlich bzw. angeraten.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 16 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Ein Hinweis zur Vermeidung von Blendungen auf den Eisenbahnverkehr und die am Eisenbahnverkehr beteiligten Personen wurde bereits auf der Plan‐ zeichnung zum Bebauungsplan (Hinweis Nr. 5) sowie in der Begründung (Kapi‐ tel 9.1) eingefügt. Eine Beleuchtung der Solarfelder ist nicht vorgesehen.

3) Die von der benachbarten Bahnanlage auf das Plangebiet einwirkenden Im‐ Kenntnisnahme. missionen (auch Erschütterungen) und Emissionen sind zu berücksichtigen. An‐ Ein entsprechender Hinweis befindet sich bereits auf der Planzeichnung zum sprüche gegen den Infrastrukturbetreiber wegen der vom Betrieb ausgehenden Bebauungsplan (Hinweis Nr. 7) sowie in der Begründung (Kapitel 9.). Wirkungen bestehen nicht.

4) Nach dem angefügten Mailverteiler wurde die koordinierende Stelle der Kenntnisnahme. Deutschen Bahn, DB Immobilien, bereits zu einer Stellungnahme aufgefordert. Ich weise darauf hin, dass die Stellungnahme des Eisenbahn‐Bundesamtes die Stellungnahme der DB AG nicht berührt und nicht ersetzt.

1.5 Deutsche Bahn AG, DB Immobilien Region Nord, CS.N‐L(A), 18.09.2019 Strecke 1040 Neumünster ‐ Flensburg km 130,4 – 131,7 beidseitig der Bahn Die DB AG, DB Immobilien, als von der DB Netz AG bevollmächtigtes Unterneh‐ Kenntnisnahme. men, übersendet Ihnen hiermit folgende Gesamtstellungnahme der Träger öf‐ fentlicher Belange zum o.g. Verfahren. Gegen das geplante Vorhaben – Errichtung eines Solarparks ‐ haben wir folgen‐ de Bedingungen / Auflagen und Hinweise: Durch das Vorhaben dürfen die Sicherheit und der Betrieb des Eisenbahnver‐ kehres auf der angrenzenden Bahnstrecke nicht gefährdet oder gestört werden. Die Annahme ist richtig. Wir gehen davon aus, dass planfestgestelltes DB Gelände nicht überplant wird. Es wird kein planfestgestelltes DB‐Gelände überplant. Das Plangebiet dieses Bebauungsplans endet an den Grenzen der Flurstücke der Deutschen Bahn AG.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 17 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Die Abstände gemäß Landesbauordnung sind einzuhalten. Die Stellungnahme wurde bereits wie folgt beachtet: Die Lage der Baugrenzen wurde bereits so festgesetzt, dass durchgehend ein Abstand von mindestens 4 m zur Grundstücksgrenze der Deutschen Bahn AG eingehalten wird. Dies gilt ebenfalls für die Einfriedungen, die die Solarfelder umgeben. Die Abstände zur Schotterkante liegen bei überwiegend zwischen 8 und 10 m. Die Abstände gemäß Landesbauordnung sind im Baugenehmi‐ungsverfahren zu überprüfen und einzuhalten.

Vor Baubeginn ist grundsätzlich eine Grenzfeststellung durchzuführen. Kenntnisnahme.

Durch den Eisenbahnbetrieb und die Erhaltung der Bahnanlagen entstehen Kenntnisnahme. Emissionen (insbesondere Luft‐ und Körperschall, Abgase, Funkenflug, Abriebe Ein entsprechender Hinweis befindet sich bereits auf der Planzeichnung zum z.B. durch Bremsstäube, elektrische Beeinflussungen durch magnetische Felder Bebauungsplan (Hinweis Nr. 7) sowie in der Begründung (Kapitel 9.). etc.), die zu Immissionen an benachbarter Bebauung führen können. Photovoltaik‐ bzw. Solaranlagen sind blendfrei zum Bahnbetriebsgelände hin zu Die Stellungnahme wird wie folgt beachtet: gestalten. Sie sind so anzuordnen, dass jegliche Blendwirkung ausgeschlossen Die Solarmodule haben eine eher matte Oberfläche. Die verwendeten Mo‐ ist. Sollte sich nach der Inbetriebnahme eine Blendung herausstellen, so sind dule sind mit reflexionsarmen Solar‐Sicherheitsglas ausgestattet. Eventuelle vom Bauherrn entsprechende Abschirmungen anzubringen. Sonnenreflexionen sind lediglich als hellerer Bereich auf den ansonsten dunk‐ Es ist jederzeit zu gewährleisten, dass durch Bau, Bestand und Betrieb der Pho‐ len Solarmodulen wahrzunehmen. tovoltaikanlage keinerlei negativen Auswirkungen auf die Sicherheit des Eisen‐ Es wurde ein Blendgutachten erstellt das zu folgendem Ergebnis kommt: bahnbetriebs (z.B. Sichteinschränkungen der Triebfahrzeugführer durch z.B. In bestimmten Monaten kann es in den frühen Morgen‐ bzw. Abendstunden Blendungen, Reflexionen) entstehen können und dass die Lärmemissionen des bei klaren Wetterbedingungen zu vereinzelten, geringfügigen und zeitlich be‐ Schienenverkehrs nicht durch Reflektionseffekte erhöht werden. grenzten Reflexionen auf die Bahnstrecke kommen. Diese Reflexionen treten jedoch vor allem zu Zeiten auf, in denen kein Zugverkehr erfolgt bzw. in de‐ nen ein Tiefstand der Sonne herrscht und sie damit selbst die Ursache für Blendwirkungen ist. Die Berechnung der Reflexionen der PV‐Anlage ergibt so‐ mit eine theoretische aber geringfügige und zeitlich begrenzte Blendwirkung durch Reflexionen. In Bezug auf die Bahntrasse kommt das Gutachten zu dem

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 18 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Ergebnis, dass eine Beeinträchtigung des Zugführers mit hinreichender Wahr‐ scheinlichkeit ausgeschlossen werden kann und auch die Sichtbarkeit von ggf. vorhandenen Signalanlagen nicht beeinträchtigt wird. Insgesamt wird die potenzielle Blendwirkung der PV‐Anlage durch das Gut‐ achten als geringfügig klassifiziert; im Vergleich zur Blendwirkung durch direk‐ tes Sonnenlicht oder Spiegelungen von Wasserflächen o.ä. ist die Blendwir‐ kung vernachlässigbar. Unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Reflexionen als äußerst gering eingestuft werden. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse sind keine Sicht‐ schutzmaßnahmen erforderlich bzw. angeraten. Ein Hinweis zur Vermeidung von Blendungen auf den Eisenbahnverkehr und die am Eisenbahnverkehr beteiligten Personen wurde bereits auf der Plan‐ zeichnung zum Bebauungsplan (Hinweis Nr. 5) sowie in der Begründung (Kapi‐ tel 9.1) eingefügt. Schall, z. B. von vorbeifahrenden Zügen, wird im gleichen Winkel des Einfalls abgestrahlt. Hier ist jedoch nicht mit einer Absorption der Oberfläche zu rech‐ nen, weil lediglich eine weiche Oberfläche die Energie der Reflexion abbauen könnte. Durch die Neigung der Solarmodule wird eine Reflexion des auftre‐ tenden Schalls (aus statischem Höhenniveau) grundsätzlich nach oben oder von der Unterseite, nach unten (in den Boden) reflektiert. Nach oben reflek‐ tierter Schall findet eine schadlose Ausbreitung ohne Auswirkung auf lärm‐ empfindliche Nutzungen. Nach unten reflektierter Schall wird im Boden schadlos absorbiert. Mit verstärktem Lärm ist nur während der jeweils wenige Wochen andauernden Bau‐ / Abbauphase durch erhöhte Baustellen‐ und Fahrzeuggeräusche sowie durch das Rammen der Trägerkonstruktionen zu rechnen. Unter Umständen können Lärmemissionen auch von Trafogebäuden und Wechselrichtern ausgehen, sie sind jedoch als sehr gering und örtlich be‐ grenzt einzustufen. Die Vorgaben der Technischen Anleitung Lärm (TA Lärm) zum Bundes‐Immissionsschutzgesetz werden eingehalten. Zudem befindet

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 19 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

sich das Plangebiet unmittelbar neben der Bahntrasse Neumünster ‐ Flens‐ burg, die bereits jetzt eine Lärmvorbelastung aufweist.

Die Deutsche Bahn AG sowie die auf der Strecke verkehrenden Eisenbahnver‐ Kenntnisnahme. kehrsunternehmen sind hinsichtlich Staubeinwirkungen durch den Eisenbahn‐ Ein entsprechender Hinweis befindet sich bereits auf der Planzeichnung zum betrieb (z.B. Bremsabrieb) sowie durch Instandhaltungsmaßnahmen (z.B. Bebauungsplan (Hinweis Nr. 7) sowie in der Begründung. Schleifrückstände beim Schienenschleifen) von allen Forderungen freizustellen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass aus Schäden und Beeinträchti‐ gungen der Leistungsfähigkeit der Anlage (Schattenwurf usw.), die auf den Bahnbetrieb zurückzuführen sind, keine Ansprüche gegenüber der DB AG sowie bei den auf der Strecke verkehrenden Eisenbahnverkehrsunternehmen geltend gemacht werden können. Bei mit 110 kV – Bahnstromleitungen überspannten Anlagen ist die DB bei allen witterungsbedingten Ereignissen, z.B. Eisabfall von den Seilen der Hochspan‐ nungsleitung, von allen Forderungen freizustellen.

Dach‐, Oberflächen‐ und sonstige Abwässer dürfen nicht auf oder über Bahn‐ Die Entwässerung im Plangebiet bleibt unverändert. Es findet kein verstärkter grund abgeleitet werden. Sie sind ordnungsgemäß in die öffentliche Kanalisa‐ Abfluss statt, da die Grasnarbe fast vollständig erhalten bleibt. Zudem sind tion abzuleiten. Einer Versickerung in Gleisnähe kann nicht zugestimmt werden. keine besonderen Versickerungseinrichtungen in der Nähe der Gleise vorge‐ Bahneigene Durchlässe und Entwässerungsanlagen dürfen in ihrer Funktion sehen. Daher sind keine Gefahren für den Bahngrund zu erwarten (siehe auch nicht beeinträchtigt werden (DB Konzernrichtlinie 836.4601 ff.). Ein Zugang zu Abwägung zur Stellungnahme der unteren Wasserbehörde unter 1.1 auf S. 8). diesen Anlagen für Inspektions‐, Wartungs‐ und Instandhaltungsmaßnahmen ist sicherzustellen.

Alle Neuanpflanzungen im Nachbarbereich von Bahnanlagen, insbesondere Kenntnisnahme. Gleisen, müssen den Belangen der Sicherheit des Eisenbahnbetriebes ent‐ Ein entsprechender Hinweis befindet sich bereits auf der Planzeichnung zum sprechen. Bebauungsplan (Hinweis Nr. 6).

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 20 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Zu den Mindestpflanzabständen ist die DB Richtlinie (Ril) 882 „Handbuch Land‐ schaftsplanung und Vegetationskontrolle“ zu beachten und über folgende Be‐ stelladresse zu erwerben: DB Kommunikationstechnik GmbH Medien‐ und Kommunikationsdienste Informationslogistik Kriegsstraße 136 76133 Karlsruhe Tel. 0721 / 938‐5965, Fax 0721 / 938‐5509 [email protected] Die gesamte Richtlinie kann nur als Gesamtwerk bestellt werden. Der Großteil des Regelwerks beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten zu Bepflanzungen an Bahnstrecken.

Wir bitten um weitere Beteiligung im Planverfahren und um Zusendung des Kenntnisnahme. Abwägungsergebnisses.

1.6 Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration, Landeskriminalamt Schleswig‐Holstein, LKA, Abt. 3, Dez. 33 (Kampfmittelräumdienst), SG 332, 09.08.2019 Hiermit teile ich Ihnen mit, dass für das Gebiet keine Auskunft zur Kampfmittel‐ Kenntnisnahme. belastung gem. § 2 Abs. 3 Kampfmittelverordnung S‐H erfolgt. Eine Auskunftseinholung beim Kampfmittelräumdienst S‐H ist nur für Gemein‐ den vorgeschrieben, die in der benannten Verordnung aufgeführt sind. Die Gemeinde / Stadt Lottorf liegt in keinem uns bekannten Bombenabwurfge‐ biet. Für die durchzuführenden Arbeiten bestehen aus Sicht des Kampfmittelräum‐ dienstes keine Bedenken.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 21 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Zufallsfunde von Munition sind jedoch nicht gänzlich auszuschließen und unver‐ züglich der Polizei zu melden. (siehe Merkblatt ‐ Anlage) Anlage zu 1.6

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 22 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

1.7 Archäologisches Landesamt Schleswig‐Holstein, Obere Denkmalschutzbehörde, Planungskontrolle, 12.08.2019 Wir können zurzeit keine Auswirkungen auf archäologische Kulturdenkmale gem. § 2 (2) DSchG in der Neufassung vom 30.12.2014 durch die Umsetzung der vorliegenden Planung feststellen. Daher haben wir keine Bedenken und stim‐ men den vorliegenden Planunterlagen zu. Der überplante Bereich befindet sich jedoch großenteils in einem archäolo‐ Kenntnisnahme. gischen Interessengebiet, daher ist hier mit archäologischer Substanz d.h. mit Die Begründung zum B‐Plan sowie der Hinweis Nr. 2 auf der Planzeichnung archäologischen Denkmalen zu rechnen. zum Bebauungsplan werden entsprechend ergänzt.

Wir verweisen deshalb ausdrücklich auf § 15 DSchG: Wer Kulturdenkmale ent‐ Kenntnisnahme. deckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde Ein entsprechender Hinweis (Nr. 2) ist bereits auf der Planzeichnung zum Be‐ der oberen Denkmalschutzbehörde mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht bauungsplan sowie in der Begründung eingefügt. ferner für die Eigentümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf oder in dem der Fundort liegt, und für die Leiterin oder den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder zu dem Fund ge‐führt haben. Die Mitteilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übri‐gen. Die nach Satz 2 Verpflichteten haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in unverändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätes‐tens nach Ablauf von vier Wochen seit der Mitteilung. Archäologische Kulturdenkmale sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeugnisse wie Veränderungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbe‐ schaffenheit.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 23 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Anlage zu 1.7

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 24 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

1.8 Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig‐ Holstein (LLUR), Technischer Umweltschutz, Regionaldezernat Nord, 27.08.2019 Gegen die Durchführung der geplanten Maßnahmen bestehen aus der Sicht des Kenntnisnahme. Immissionsschutzes von hier aus grundsätzlich keine Bedenken. Es wurde ein Blendgutachten erstellt das zu folgendem Ergebnis kommt: Auf die Beibringung eines notwendigen Blendgutachtens wird verwiesen. In bestimmten Monaten kann es in den frühen Morgen‐ bzw. Abendstunden bei klaren Wetterbedingungen zu vereinzelten, geringfügigen und zeitlich be‐ grenzten Reflexionen auf die Bahnstrecke kommen. Diese Reflexionen treten jedoch vor allem zu Zeiten auf, in denen kein Zugverkehr erfolgt bzw. in de‐ nen ein Tiefstand der Sonne herrscht und sie damit selbst die Ursache für Blendwirkungen ist. Die Berechnung der Reflexionen der PV‐Anlage ergibt so‐ mit eine theoretische aber geringfügige und zeitlich begrenzte Blendwirkung durch Reflexionen. In Bezug auf die Bahntrasse kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, dass eine Beeinträchtigung des Zugführers mit hinreichender Wahr‐ scheinlichkeit ausgeschlossen werden kann und auch die Sichtbarkeit von ggf. vorhandenen Signalanlagen nicht beeinträchtigt wird. Insgesamt wird die potenzielle Blendwirkung der PV‐Anlage durch das Gut‐ achten als geringfügig klassifiziert; im Vergleich zur Blendwirkung durch direk‐ tes Sonnenlicht oder Spiegelungen von Wasserflächen o.ä. ist die Blendwir‐ kung vernachlässigbar. Unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Reflexionen als äußerst gering eingestuft werden. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse sind keine Sicht‐ schutzmaßnahmen erforderlich bzw. angeraten.

1.9 Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig‐Holstein, Dezernat 54 ‐ Untere Forstbehörde, 22.08.2019

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 25 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Südlich und südwestlich des Geltungsbereiches des vorhabenbezogenen Bebau‐ Kenntnisnahme. ungsplanes Nr. 3 der Gemeinde Lottorf befinden sich Flächen, die Wald im Sinne des § 2 Landeswaldgesetz (LWaldG) sind. Gemäß § 24 Abs. 1 und 2 LWaldG ist es zur Verhütung von Waldbränden, zur Sicherung der Waldbewirtschaftung und der Walderhaltung, wegen der beson‐ deren Bedeutung von Waldrändern für den Naturschutz sowie zur Sicherung von baulichen Anlagen vor Gefahren durch Windwurf oder Waldbrand verboten, Vor‐haben im Sinne des § 29 des Baugesetzbuches in einem Abstand von weniger als 30 m vom Wald (Waldabstand) durchzuführen. Satz 1 gilt nicht für genehmigungs‐ und anzeigefreie Vorhaben gemäß § 69 der Landesbauord‐ nung sowie für Anlagen des öffentlichen Verkehrs, jeweils mit Ausnahme von Gebäuden. Der Waldabstand ist nachrichtlich in die Bebauungspläne oder Satzungen nach § 34 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 und 3 des Baugesetzbuches aufzunehmen.

Zwar ist in der vorliegenden Planzeichnung ein Waldabstandsstreifen eingetra‐ Der Stellungnahme wird gefolgt. gen, allerdings berücksichtigt dieser nicht die gesamte Waldfläche an der süd‐ Der Waldabstand wird entsprechend nachrichtlich dargestellt sowie die westlichen Grenze des Geltungsbereiches westlich der Bahnlinie. Abgrenzung und die Baugrenze des SO 2 entsprechend angepasst. Auch die Flurstücke 9/2 und 9/3, Flur 7, Gemarkung Jagel sind Wald im Sinne des LWaldG. Der Waldabstand ist daher auch bei diesen Flächen zu berücksichtigen und nachrichtlich darzustellen. Die Baugrenze des SO 2 ist entsprechend anzupassen.

Anbei erhalten Sie einen Luftbildausschnitt mit Darstellung der Waldflächen.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 26 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Anlage zu 1.9

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 27 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

1.10 Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Referat L1.2 ‐ Bergbau Ost ‐, 21.08.2019 Aus Sicht des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie sowie den uns Kenntnisnahme. vorliegenden Unterlagen stehen bergbauliche Belange der o. g. Planung nicht entgegen.

1.11 Gebäudemanagement Schleswig‐Holstein AöR, Geschäftsbereich Landesbau, Fachgruppe Öffentliches Baurecht, 02.09.2019 Die mir per Mail zugesandten Planunterlagen habe ich auf Belange des Landes Kenntnisnahme. Schleswig ‐ Holstein hin überprüft und erhebe hierzu keine Einwände, da keine Landesliegenschaften betroffen sind.

1.12 Gemeinde Kropp, 23.08.2019 Die Gemeinde Kropp nimmt die Planungsabsichten der Gemeinde Lottorf zur Kenntnisnahme. Kenntnis. Bedenken oder Anregungen werden von Seiten der Gemeinde Kropp zu der Bauleitplanung nicht geäußert.

1.13 Gemeinde Klein Rheide, 23.08.2019 Die Gemeinde Klein Rheide nimmt die Planungsabsichten der Gemeinde Lottorf Kenntnisnahme. zur Kenntnis. Bedenken oder Anregungen werden von Seiten der Gemeinde Klein Rheide zu der Bauleitplanung nicht geäußert.

1.14 Gemeinden Busdorf, Jagel, Geltorf, Selk und Fahrdorf, 23.08.2019

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 28 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Von Seiten der Gemeinden Busdorf, Jagel, Geltorf, Selk und Fahrdorf werden Kenntnisnahme. keine Bedenken und/oder Anregungen zu den Planungen vorgebracht.

1.15 Landwirtschaftskammer Schleswig‐Holstein, 27.08.2019 Aus agrarstruktureller Sicht bestehen zu der o.a. Bauleitplanung keine Beden‐ Kenntnisnahme. ken bzw. Änderungswünsche.

1.16 TenneT TSO GmbH, 15.08.2019 Die Planung berührt keine von uns wahrzunehmenden Belange. Es ist keine Pla‐ Kenntnisnahme. nung von uns eingeleitet oder beabsichtigt. Zur Vermeidung von Verwaltungsaufwand bitten wir Sie, uns an diesem Verfah‐ ren nicht weiter zu beteiligen.

1.17 Schleswig‐Holstein Netz AG, Team Schuby, Leitungsauskunft, 14.08.2019 und 22.08.2019 Reg.‐Nr.: 353241 und 354178

In dem von Ihnen angegebenen Bereich befinden sich Versorgungsanlagen aus Kenntnisnahme. dem Verantwortungsbereich der Schleswig‐Holstein Netz AG. Die vorhandenen Versorgungsanlagen liegen außerhalb des Geltungsbereichs Beachten Sie bitte Seite 2 dieser Auskunft. dieses Bebauungsplans. Dies gilt ebenso für die geplanten Anlagen. Mit diesem Schreiben erhalten Sie Planauszüge aus denen die Lage der Versor‐ Die beigefügten Leitungspläne sind ohne Relevanz für die Planung, auf eine gungsanlagen im Verantwortungsbereich der Schleswig‐Holstein Netz AG im o. Veröffentlichung kann verzichtet werden. a. Bereich ersichtlich ist. Die Planauszüge dienen nur zu Planungszwecken und dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden. Die in den Leitungsplänen enthaltenen Angaben und Maßzahlen sind hinsichtlich der Lage und Verlegungstiefe unverbindlich; Abwei‐ chungen sind möglich.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 29 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Bei einer Bauausführung sind durch die ausführende Firma aktuelle Planaus‐ züge rechtzeitig vor Baubeginn anzufordern. Das Merkblatt „Schutz von Versorgungsanlagen bei Bauarbeiten“ ist bei den Planungen zu beachten.

Anmerkungen: Ihre Anfrage wurde an das zuständige Netzcenter zur weiteren Bearbeitung weitergeleitet. Bei technischen Rückfragen bzw. Fragen zu Abstimmungen in der Planungs‐ phase wenden Sie sich bitte unter der angegebenen Tel.‐Nr. auf dem Antwort‐ schreiben und Angabe der Reg.‐Nr. an das Netzcenter.

Achtung! Bitte informieren Sie sich bei dem Netzcenter, über den Stand der Verlegung der geplanten Leitungen, Anlagen. 1.18 Schleswig‐Holstein Netz AG, Netzcenter Schuby, 22.08.2019 Gegen die o.g. Maßnahme bestehen unsererseits keine Bedenken, sofern bei Kenntnisnahme. der Maßnahme unser Merkblatt „Schutz von Versorgungsanlagen bei Bauarbeiten“ berücksichtigt wird. Die im angrenzenden Bereich befindlichen Versorgungsanlagen müssen berück‐ sichtigt werden. Um Schäden an diesen Anlagen auszuschließen, ist bei der Durchführung der beabsichtigten Arbeiten ebenfalls unser o. g. Merkblatt zu beachten. Das Merkblatt erhalten Sie nach einer Anfrage zu einer Leitungsauskunft oder über unsere Website www.sh‐netz.com. Für Ihre Planung notwendige Be‐ standspläne der Schleswig‐Holstein Netz erhalten Sie unter: leitungsaus‐ kunft@sh‐netz.com.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 30 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Bitte beachten Sie, dass im Planungsbereich Leitungen anderer regionaler bzw. überregionaler Versorger vorhanden sein können.

1.19 50Hertz Transmission GmbH, TG Netzbetrieb, 12.08.2019 Nach Prüfung der Unterlagen teilen wir Ihnen mit, dass sich im Plangebiet der‐ Kenntnisnahme. zeit keine von der 50Hertz Transmission GmbH betriebenen Anlagen (z. B. Hochspannungsfreileitungen und ‐kabel, Umspannwerke, Nachrichtenverbin‐ dungen sowie Ver‐ und Entsorgungsleitungen) befinden oder in nächster Zeit geplant sind. Diese Stellungnahme gilt nur für den angefragten räumlichen Bereich und nur für die Anlagen der 50Hertz Transmission GmbH.

1.20 Deutsche Telekom Technik GmbH, 13.08.2019 Vorgangsnummer: 190909 Die Telekom Deutschland GmbH (nachfolgend Telekom genannt) ‐ als Netz‐ Kenntnisnahme. eigentümerin und Nutzungsberechtigte i. S. v. § 68 Abs. 1 TKG ‐ hat die Deutsche Telekom Technik GmbH beauftragt und bevollmächtigt, alle Rechte und Pflichten der Wegesicherung wahrzunehmen sowie alle Planverfahren Dritter entgegenzunehmen und dementsprechend die erforderlichen Stellungnahmen abzugeben.

Zu der Planung nehmen wir wie folgt Stellung: Gegen die Planung haben wir grundsätzlich keine Bedenken. Eigene Maßnahmen der Telekom sind aus heutiger Sicht nicht geplant.

Sofern neue Gebäude an das Telekommunikationsnetz der Telekom angeschlos‐ sen werden sollen, muss sich der Bauherr frühzeitig (mind. 6 Monate vor Bau‐ beginn) mit unserem Bauherrenservice unter der Rufnummer 0800/3301903

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 31 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

oder über das Kontaktformular im Internet unter der Adresse: https://www.telekom.de/kontakt/e‐mail‐kontakt/bauherrenberatung in Ver‐ bindung setzen, damit ein rechtzeitiger Anschluss an das Telekommunikations‐ netz gewährleistet werden kann. Geschäftskunden können über die Hotline 0800 3301300 oder über die E‐Mail‐ Adresse: https://geschaeftskunden.telekom.de/kontakt‐kmu‐fn Kontakt mit dem Geschäftskundenvertrieb aufnehmen.

1.21 Abfallwirtschaft Schleswig‐Flensburg GmbH, 04.09.2019 Da wir dem Punkt 7 der Begründung entnehmen, dass ein Anschluss an die Ab‐ Kenntnisnahme. fallentsorgung nicht erforderlich ist, sehen wir von einer Stellungnahme ab.

1.22 Wasser‐ und Bodenverband Obere Sorge, 26.08.2019 Der Wasser‐ und Bodenverband Obere Sorge hat keine Einwände, nur die Zäu‐ Der Stellungnahme wird auf folgende Weise gefolgt: ne müssen so gesetzt werden, dass die Verbandsgewässer mit dem Bagger ge‐ Es wird ein 5 m breiter Räumstreifen entlang der Verbandsgewässer festge‐ räumt werden können. setzt. Der Räumstreifen wird außerdem in die Maßnahmenflächen gelegt, die hierfür entsprechend angepasst werden. Die Räumstreifen dürfen nicht ein‐ gezäunt werden. Im Südosten wird eine offenporige Zufahrt zu den Solarfeldern im Bereich des Räumstreifens angelegt werden ‐ diese kann vom WBV Obere Sorge für die Räumung des Verbandsgewässers mitgenutzt werden. 1.23 Wasserverband Treene, 13.09.2019 Der Wasserverband Treene ist im Bereich der Gemeinde Lottorf für die Trink‐ Kenntnisnahme. wasserversorgung zuständig. Nach interner Überprüfung hat der Wasserverband Treene grundsätzlich keine Bedenken gegen die bauleitplanerische Maßnahme.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 32 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Zur Trinkwasserversorgung: Unsere nächste Versorgungsleitung (DN 150 GG) Kenntnisnahme. liegt im öffentlichen Verkehrsraum, nördlich angrenzend an die westliche Plan‐ fläche im Boklunder Weg. Die Planflächen befinden sich jedoch auf bisher land‐ wirtschaftlich genutzten Flächen. Hier gibt es also keine Konflikte. Die Erweiter‐ ungsflächen ändern nichts an den vorgenannten Sachverhalten.

Im Zuge der Verlegung der Anschlusskabel an die Stromkabel des EVU im öff‐ Kenntnisnahme. entlichen Verkehrsraum sind natürlich vom ausführenden Unternehmen Be‐ standspläne unserer Wasserversorgungs‐ und Abwasseranlagen einzuholen und Mindestabstände zu unseren Leitungen einzuhalten.

Zur Löschwasserversorgung: Wir weisen darauf hin, dass nicht der Wasserver‐ Der Stellungnahme wird auf folgende Weise gefolgt: band Treene, sondern gemäß § 2 Brandschutzgesetz SH die Gemeinde Lottorf Es findet eine Abstimmung mit der örtlichen Feuerwehr statt in deren grundsätzlich für die Löschwasserversorgung zuständig ist. Die Gemeinde wird Rahmen die Löschwasserversorgung bestimmt wird. Da Hydranten in sich dazu der Freiwilligen Feuerwehr bedienen. Für Abstimmungen mit der Frei‐ ausreichnder Entfernung nicht vorhanden sein werden, wird die willigen Feuerwehr und der Gemeinde in Bezug auf Einhaltung der DVGW Richt‐ Löschwasserversorgung voraussichtlich über Teiche, Brunnen oder linien (Blatt W 405) stehen wir gern zur Verfügung. Die Kosten für die Feuer‐ Löschwasserkissen im Gebiet sichergestellt werden. löschversorgung (Hydranten, Vorschieber) werden dem Erschließungsträger (Gemeinde) in Rechnung gestellt. Jederzeit ausreichende Wassermengen und ausreichenden Druck können und wollen wir jedoch rechtlich verbindlich nicht gewährleisten.

Unser Ansprechpartner ist hier Herr Dipl.lng. Lars Hansen (Tel. 04845/707‐ 35) Kenntnisnahme. als Sachgebietsleiter Rohrnetz/Abwasser. Für Rückfragen oder eine Einweisung vor Ort stehen wir gern zur Verfügung.

1.24 Wasser‐ und Bodenverband Haddeby, 15.09.2019

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 33 Stellungnahmen – Behörden / TöB / sonstige Stellen Abwägungsvorschlag

Bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom 08.08.2019 teilen wir Ihnen mit, dass das Kenntnisnahme. Planungsgebiet nicht zum Verbandsgebiet des Wasser‐ und Bodenverbandes Haddeby gehört. In sofern können wir keine Stellungnahme abgeben.

1.25 NABU Schleswig‐Holstein, Bereich Verbandsbeteiligung, 30.09.2019 Vielen Dank für Ihre Nachfrage in der u.a. Email. Aus zeitlichen Gründen konnte Kenntnisnahme. sich der NABU Schleswig‐Holstein leider nicht näher mit der Bauleitplanung be‐ fassen. Dennoch würde ich gern diese Gelegenheit nutzen, auf grundsätzliche Positionen des NABU Schleswig‐Holstein bezüglich der Standortbestimmung für Freiflächenphotovoltaikanlagen hinzuweisen, die u.a. in unserer Stellungnahme v. 29.05.2019 zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes u. in einem Of‐ fenen Brief vom 3.7.19 an Minister und Landtagsabgeordnete dargelegt sind. Diese finden Sie auf der unten angegebenen Homepage des NABU Schleswig‐ Holstein. (www.NABU‐SH.de)

1.26 Landesnaturschutzverband Schleswig‐Holstein e.V., LNV SH, 30.09.2019 Wir werden zum gegenwärtigen Planungsstand (frühzeitige Beteiligung) keine Kenntnisnahme. Stellungnahme zum o. g. Verfahren abgeben.

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 34 Landesplanerische Stellungnahme Abwägungsvorschlag

2 Landesplanerische Stellungnahme

2.1 Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration, Schleswig‐ Holstein, 21.11.2019 Ziele, Grundsätze und sonstige Erfordernisse der Raumordnung nach § 11 Abs. 2 Landesplanungsgesetz i.d.F. vom 27. Januar 2014 (GVOBI. Schi.‐H. S. 8), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes zur Änderung des Landespla‐ nungsgesetzes vom 20. Mai 2019 (GVOBI. Schi.‐H. S. 98);  Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 3 "Solar‐ park Lottorf" der Gemeinde Lottorf

1. Ihr Schreiben vom 08.08.2019 (Information über die Erneute Frühzeitige Be‐ teiligung gemäß § 4 Abs. 1 BauGB) 2. Stellungnahme des Kreises Schleswig‐Flensburg vom 12.09.2019 3. Landesplanerische Stellungnahme vom 20.11.2013 Mit Schreiben vom 08.08.2019 haben Sie mich im Rahmen einer Erneuten Früh‐ zeitigen Beteiligung gemäß § 4 Abs. 1 BauGB neuerlich über die von der Ge‐ meinde Lottorf geplante Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 3 "Solarpark Lottorf" für den im Südwesten des Gemeindegebietes, zwi‐ schen dem Boklunder Weg und dem Moorweg, beiderseits der Bahnstrecke Neumünster‐ Flensburg gelegenen, insgesamt etwa 29,7 ha großen Bereich in‐ formiert. Wesentliches Planungsziel ist es; die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung großflächiger Photovoltaik‐Freiflächenanlagen in einem 110 m breiten Streifen parallel zu der v.g. Bahnstrecke zu schaffen. Das Plangebiet er‐ streckt sich über eine Länge von knapp 1 ,3 km und umfasst vier Teilflächen in

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 35 Landesplanerische Stellungnahme Abwägungsvorschlag

einer Größenordnung von zusammen ca. 21,4 ha, die als Sonstige Sonderge‐ biete mit der Zweckbestimmung "Photovoltaik" festgesetzt werden sollen. Au‐ ßerdem ist die Ausweisung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (ca. 7,9 ha), Flächen für die Landwirtschaft (etwa 0,2 ha) und Wasserflächen (ca. 0,1 ha) vorgesehen. Der Plan wird als selbständiger Bebauungsplan gemäß § 8 Abs. 2 Satz 2 BauGB aufgestellt, weil die Gemeinde Lottorf nicht über einen Flächennutzungsplan verfügt. Mit der vorstehend umrissenen Planung greift die Gemeinde Lottorf ein bereits im Jahr 2013 ‐ damals jedoch mit einem deutlich kleineren Geltungsbereich von etwa 6,8 ha begonnenes, seinerzeit nach der Frühzeitigen Beteiligung aber nicht fortgeführtes Bauleitplanverfahren wieder auf. Auf meine damalige Stel‐ lungnahme vom 20.11.2013 weise ich in diesem Zusammenhang zunächst hin; eine abschließende landesplanerische Beurteilung war seinerzeit vor allem auf‐ grund des Fehlens einer Prüfung von Standortalternativen nicht möglich. Der aktuell vorliegende Planentwurf basiert auf der "Übergemeindlichen Poten‐ zialstudie zu Freiflächen‐Photovoltaikanlagen (ELBBERG Stadtplanung; Stand: 06.06.2019)", in der für das Gebiet der Gemeinden des Amtes Haddeby eine Be‐ trachtung der Bereiche entlang der BAB A 7 und an den überregionalen Bahn‐ strecken vorgenommen wurde. Der Erarbeitung der Potenzialstudie ging eine Abstimmung über den Untersuchungsumfang voraus, in der aufgrund erkenn‐ barer Schwierigkeiten bezüglich der vor allem in den Gemeinden Jagel und Selk vorhandenen (älteren) Kiesabbauflächen einer auf die Bereiche an den v.g. Ver‐ kehrswegen eingegrenzten Betrachtung von Seiten der Landesplanung zuge‐ stimmt wurde. Vor diesem Hintergrund nehme ich zu dem Planungsansatz der Gemeinde Lot‐ torf aus landes‐ und regionalplanerischer Sicht heute wie folgt Stellung:

Vorhabenbezogener B‐Plan Nr. 3 „Solarpark Lottorf“ 36 Landesplanerische Stellungnahme Abwägungsvorschlag

Die im Zuge einer solchen Bauleitplanung maßgeblichen Ziele, Grundsätze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung ergeben sich vor allem aus dem Lan‐ desentwicklungsplan Schleswig‐Holstein vom 13.07.2010 (LEP; Amtsbl. Schl.‐H. 2010 Seite 719), der Fortschreibung des Landesentwicklungsplans Schleswig‐ Holstein 2010 (LEP‐Entwurf 2018; Runderlass des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig‐Holstein vom 27.11.2018‐ IV 60‐ Az. 502.01 ‐; Amtsbl. Schl.‐H. 2018, Seite 1181) sowie dem Regionalplan für den Planungsraum V (RPI V; Amtsbl. Schl.‐H. 2002 Seite 747). Einleitend ist festzustellen, dass es sich nach den Vorgaben des LEP‐Entwurf 2018 bei der angezeigten Planung aufgrund der beanspruchten Flächen (> 4 ha) um eine raum bedeutsame Photovoltaikanlage handelt. Aus den Regelungen des LEP (Ziffer 3.5.3) und des LEP‐Entwurf 2018 (Ziffer 4.5.2) ergibt sich ein klarer Vorrang der Nutzung der Solarenergie auf und an vorhandenen baulichen Anlagen. Bei der Nutzung von Freiflächen ist angesichts des grundsätzlichen Außenbereichsschutzes eine eindeutige Priorität und Kon‐ zentration auf vorbelastete Bereiche ‐ wie z.B. Flächen entlang von Autobahnen und Schienenwegen mit überregionaler Bedeutung oder vorbelastete Flächen, die aufgrund vorhandener Infrastrukturen ein eingeschränktes Freiraumpoten‐ tial aufweisen ‐ zu legen; konfliktarme Bereiche sind vorzuziehen. Aufgrund der Raumbedeutsamkeit großflächiger Freiflächen‐Photovoltaikanla‐ gen, die Gemeindegrenzen übergreifend auf konfliktarme Gebiete konzentriert werden sollen (siehe Ziffer 3.5.3 Abs. 2 LEP und Ziffer 4.5.2 Abs. 3 LEP‐Entwurf 2018), ist eine gemeindeübergreifende Betrachtung und Abstimmung vorzu‐ nehmen. Längere bandartige Strukturen sollen dabei vermieden werden. Dies ergibt sich schon aufgrund der Möglichkeit weiterer gemeindlicher Planungen, zumal PV‐Anlagen zunehmend auch außerhalb der Förderkulisse des EEG wirt‐ schaftlich tragfähig werden. Ggf. sind weitere Flächenangebote in vorbelasteter Situation in die planerisch‐konzeptionellen Erwägungen einzubeziehen.

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Insbesondere ist dem Szenario einer weitgehenden, durch einzelne unabge‐ stimmte Bauleitplanungen der Gemeinden großflächig gestreuten Bebauung durch Photovoltaikanlagen landesplanerisch durch eine gemeindeübergrei‐ fende Betrachtung und Abstimmung vorzubeugen. Vor diesem Hintergrund begrüße ich zunächst, dass im Sinne einer Standortun‐ tersuchung die "Übergemeindliche Potenzialstudie ... " erarbeitet wurde, um für die Errichtung von Photovoltaikanlagen geeignete Bereiche zu identifizieren. Grundlage der Studie sind zunächst einerseits Eignungskriterien (Kriterien für den förderfähigen Bau von Freiflächen‐Photovoltaikanlagen gemäß EEG) und andererseits verschiedene Ausschlusskriterien. Außerdem werden weitere Kri‐ terien der Einzelfallprüfung (anscheinend im Sinne von Abwägungskriterien?) aufgezeigt. Untersucht werden die in der Förderkulisse des EEG befindlichen Streifen von 110 m entlang der BAB A 7 und an der Bahnstrecke Neumünster‐ Flensburg. Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 14 Einzelflächen (insgesamt 128,3 ha) als Potenzialflächen für Freiflächen‐Photovoltaikanlagen ermittelt. Davon wurden acht Flächen (63 ha) als "geeignet'' bewertet, für die übrigen sechs Flächen (65,3 ha) wird das Erfordernis einer Einzelfallprüfung gesehen. In die vorliegende Bauleitplanung werden Flächen beider Kategorien einbezo‐ gen. Allerdings ist die vorliegende Potenzialstudie ‐ auch angesichts der ausführli‐ chen Stellungnahme des Kreises Schleswig‐Flensburg vom 12.09.2019 ‐ nicht in allen Punkten nachvollziehbar. Daher wird insbesondere auf Folgendes hinge‐ wiesen: 1. Im Zuge der Neuaufstellung der Regionalpläne wurde ein Rohstoffwirt‐ Dem Hinweis kann nicht gefolgt werden. Das LLUR hat 2019 lediglich eine schaftlicher Fachbeitrag durch den Geologischen Dienst des LLUR erar‐ Karte mit „Rohstoffpotenzialflächen“ zur Verfügung gestellt. Sie sind derzeit beitet, der die Grundlage für die regionalplanerische Ausweisung von noch kein landesplanerisches Ziel, sondern es gelten formal die (davon abwei‐ Vorrang‐ und Vorbehaltsgebieten für die Rohstoffsicherung bilden soll.

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Nach hiesiger Auffassung wäre eine Überlagerung mit diesen raumord‐ chenden) Festlegungen des Regionalplans 2002. Es ist auch noch nicht er‐ nerischen Gebietskategorien aufgrund der Standortgebundenheit des kennbar, inwieweit Rohstoffpotenzialflächen überhaupt in den neuen Regio‐ Rohstoffs als entgegenstehender Belang entsprechend hoch zu gewich‐ nalplan übernommen werden und ob sie dann als „Vorranggebiete“ oder nur ten. Im vorliegenden Fall wären davon die Potenzialflächen Nr. A 2.1, A als „Gebiete mit besonderer Bedeutung für den Abbau oberflächennaher 3.1, A 3.2 und B 2.1 betroffen. Rohstoffe“ festgelegt werden. Daher ist eine Bewertung der Rohstoffpotenzi‐ alflächen noch nicht möglich und sie werden dem Kriterium „Einzelfallprüfung erforderlich“ zugeordnet. 2. Lt. Ziffer 3.2 der Potenzialstudie sollen Flächen, die für die Siedlungs‐ Hier wird kein Widerspruch zur Potenzialstudie gesehen. Ein Solarpark ist eine entwicklung vorgesehen sind, samt zugehöriger Frei‐ und Funktionsflä‐ gewerbliche Anlage, die nach dem Bebauungsplan an dieser Stelle zulässig ist. chen freigehalten werden. Die Potenzialfläche Nr. B 1.1 liegt jedoch in einem Bereich, der im wirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Busdorf als gewerbliche Baufläche dargestellt und in dem seit 23.12.1986 rechtskräftigen Bebauungsplan Nr. 8 der Gemeinde Busdorf als Gewerbegebiet festgesetzt ist. Außerdem ist der Bereich Teil des re‐ gionalplanerisch festgelegten "baulich zusammenhängenden Siedlungs‐ gebietes eines zentralen Ortes", nämlich des Mittelzentrums Schleswig. 3. In die vorliegende Bauleitplanung werden die Potenzialflächen Nr. B Die Einstufung der Moorkulisse und der Hoch‐ und Niedermoore als Kriterium 3.1, B 3.2, B 3.3 und B 3.4 einbezogen, die jedoch überwiegend inner‐ der Einzelfallprüfung wird auch weiterhin als korrekt angesehen. Die Errich‐ halb der Moorkulisse Schleswig‐Holsteins liegen. Davon sind sowohl tung eines Solarparks und die damit verbundene Herausnahme der Fläche aus Hochmoor‐ als auch Niedermoorflächen betroffen, die als Sonderstand‐ der landwirtschaftlichen Nutzung kann im Gegenteil zum Schutz von moori‐ orte zu den zusätzlich erforderlichen Entwicklungsgebieten im Rahmen gen Böden beitragen. Hierzu wurden nach der Durchführung der erneuten des Biotopverbundsystems zählen. An dieser Stelle weise ich auf die frühzeitigen Behördenbeteiligung umfangreiche Abstimmungen mit der Unte‐ Stellungnahme des Kreises Schleswig‐Flensburg vom 12.09.2019 hin. ren Naturschutzbehörde geführt und die Ausführung des Solarparks entspre‐ Darin werden aufgrund der Betroffenheit umfangreicher Moorflächen, chend festgesetzt, so dass nunmehr von einer Zustimmung der Naturschutz‐ der zu erwartenden erheblichen Auswirkungen des Vorhabens auf diese behörde ausgegangen werden kann. Flächen sowie der naturschutzfachlichen Vorgaben I Regelungen zum Biotopschutz und Biotopverbund von Seiten der Unteren Naturschutz‐ behörde grundlegende Bedenken gegen die Planung vorgetragen. Im

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Ergebnis stellt die Untere Naturschutzbehörde fest, dass der ange‐ dachte Standort mit den Flächen B 3.1 bis B 3.4 für das Vorhaben aus naturschutzfachlicher Sicht ungeeignet ist. Einerseits wird hier ein Handlungsauftrag zum Erhalt und zur Entwicklung von Natur und Land‐ schaft gesehen; zum anderen wurden in der übergemeindlichen Poten‐ zialstudie geeignetere Standorte mit bislang intensiv genutzten Acker‐ böden identifiziert. 4. In der v.g. Stellungnahme des Kreises Schleswig‐Flensburg wird zudem Siehe Abwägungsvorschlag zur Stellungnahme des Kreises Schleswig‐Flens‐ aus planerischer Sicht darauf hingewiesen, dass aus der Potentialstudie burg unter 1.1 auf den Seiten 9 und 10. keine Abstufung der "geeigneten" Flächen ersichtlich ist. Gleichzeitig ist den Unterlagen bisher kein Abstimmungsprozess zwi‐ schen den einzelnen Gemeinden des Amtes Haddeby zu entnehmen (siehe Ziffer 4.5.2 LEP‐Entwurf 2018). Die in der v.g. Stellungnahme des Kreises Schleswig‐Flensburg ausführlich dar‐ Auf Grund der Abstimmungen mit dem Kreis Schleswig‐Flensburg – Untere gelegten naturschutzfachlichen und planerischen Aspekte können von hier aus Naturschutzbehörde ‐ wird davon ausgegangen, dass die Bedenken dort nicht nachvollzogen werden; den vorgetragenen Bedenken schließe ich mich an. mehr bestehen. Aus meiner Sicht ist es vor dem Hintergrund der aufgezeigten Argumente äu‐ ßerst zweifelhaft, dass die Planung überhaupt genehmigungsfähig und das Pro‐ jekt tatsächlich umsetzbar sein wird. Eine zustimmende landesplanerische Stel‐ lungnahme zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 3 der Gemeinde Lot‐ torf ist auf dieser Basis jedenfalls ausgeschlossen. Daher ist m.E. zu prüfen, ob für das Vorhaben geeignetere Bereiche in Anspruch genommen werden können. Diese Stellungnahme bezieht sich nur auf die Erfordernisse der Raumordnung und greift einer planungsrechtlichen Prüfung des Bauleitplanes nicht vor. Eine Aussage über die Förderungswürdigkeit einzelner Maßnahmen ist mit dieser landesplanerischen Stellungnahme nicht verbunden.

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Aus Sicht des Referates IV 52 "Städtebau und Ortsplanung, Städtebaurecht" sind derzeit keine weiteren Anmerkungen erforderlich. Aus Sicht des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung‐ Referat V 53 "Landschaftsplanung, Eingriffsregelung, UVP, Sport und Erholung'' sind derzeit keine weiteren Anmerkungen erforderlich.

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