RÜPPEL & PARTNER Landschaftsplanung

Amt GEMEINDE

Landschaftsplan der Gemeinde Fahrdorf

Entwurf

Aufgestellt: Hamburg, Januar 1998

Roland Rüppel Margarita Borgmann-Voss Dipl. Ing Landschaftsarchitekten BDLA

Oesterleystraße 4 22587 Hamburg Postfach 55 08 64 22568 Hamburg

Telefon (040) 862441 (040) 864447 Telefax (040) 861634 1

INHALTSVERZEICHNIS Seite

1. EINLEITUNG 1 1.1 AUFGABENSTELLUNG, INHALTE UND VERFAHREN DES 1 LANDSCHAFTSPLANES 1.2 LAGE UND ABGRENZUNG DES PLANGEBIETES 2

2. RECHTLICHE BINDUNGEN UND 3 PLANERISCHE VORGABEN 2.1 ZIELE DER LANDES- UND REGIONALPLANUNG 3

2.1.1 Bauliche Entwicklung 4 2.1.2 Funktionsräumliche Gliederung der Landschaft 4 2.2 ZIELE DER BAULEITPLANUNG 5 2.3 SCHUTZGEBIETS- UND BIOTOPVERBUNDSYSTEM 8 SCHLESWIG-HOLSTEIN 2.4 SCHUTZGEBIETE UND -OBJEKTE 8 2.5 DENKMALSCHUTZ 9

3. BESTANDSAUFNAHME UND BEWERTUNG 10 3.1 NATURRÄUMLICHE GRUNDLAGEN 10

3.1.1 Naturraum 10 3.1.2 Geologie und Boden 10 3.1.3 Relief 12 3.1.4 Wasserhaushalt 13 3.1.4.1 Meere und Stillgewässer 13 3.1.4.2 Fließgewässer 13 3.1.4.3 Grundwasser 14 3.1.5 Klima, Lufthygiene und Lärm 15 3.1.5.1 Klima 15 3.1.5.2 Lufthygiene 17 3.1.5.3 Lärm 17 3.1.6 Vegetation 18 3.1.7 Fauna 19

3.2 HISTORISCHE ENTWICKLUNG DER KULTURLANDSCHAFT 19 2

INHALTSVERZEICHNIS Seite

3.3 ERFASSUNG DER BIOTOPTYPEN/BIOTOPSTRUKTUR 20

3.3.1 Biotopkartierung des Landes Schleswig-Holstein 20 3.3.2 Biotoptypen 22 3.3.2.1 Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen 27 3.3.2.2 Staudenfluren, Säume und Ruderalvegetation 35 3.3.2.S Gehölzgeprägte Kleinstrukturen 38 3.3.2.4 Trockenlebensräume 41 3.3.2.5 Moore und Sümpfe 43 3.3.2.6 Wälder 47 3.3.2.7 Küstenbiotope 55 3.3.2.8 Gewässer 56 3.3.2.9 Sonstige geomorphologisch definierte Biotoptypen 61 3.3.2.10 Siedlungsbereich und Verkehrsflächen 63 3.3.3 Liste der nach §§ 15a und b LNatSchG geschützen Biotope 65 3.3.4 Auswertung tierökologischer Daten 66 3.4 LANDSCHAFTSBILD UND ERHOLUNGSEIGNUNG 67 3.5 FLÄCHENNUTZUNG 72 3.5.1 Bebauung und Bevölkerung 73 3.5.2 Verkehr 76 3.5.3 Freizeit und Erholung 77 3.5.4 Landwirtschaft 80 3.5.5 Forstwirtschaft 83 3.5.6 Wasserwirtschaft 84 3.5.7 Jagd und Fischerei 85 3.5.8 Ver- und Entsorgung 86 3.5.9 Altablagerungen und Altstandorte 86 3.5.10 Naturschutz 87 3.5.11 Denkmalschutz 87

3.6. ZUSAMMENFASSENDE BEWERTUNG VON NATUR UND 89 LANDSCHAFT 3.7 NUTZUNGSKONFLIKTE UND DEFIZITE 92

4. ENTWICKLUNG 94 4.1 ZIELE UND GRUNDSÄTZE DES NATURSCHUTZES UND 94 DER LANDSCHAFTSPFLEGE 4.2 LEITBILDER DER GEMEINDLICHEN ENTWICKLUNG 94 4.2.1 Schleiufer 95 LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 1. Einleitung 1.1 Aufgabenstellung, Inhalte und Verfahren des Landschaftsplanes 1

1. EINLEITUNG

1.1 AUFGABENSTELLUNG, INHALTE UND VERFAHREN DES LANDSCHAFTSPLANES

Die Gemeinde Fahrdorf hat Anfang 1996 die Aufstellung eines Landschaftsplanes beschlossen und das Büro Rüppel & Partner mit der Erarbeitung des Landschafts¬ planes beauftragt.

Aufgabenstellung

Der Landschaftsplan ist eine fachliche Planung für Naturschutz und Landschafts¬ pflege sowie für die landschaftsbezogene Erholungsvorsorge und die Sicherung von Böden, Gewässern und Bioklima auf kommunaler Ebene. Der Landschaftsplan berücksichtigt dabei einen querschnittsorientierten Ansatz und liefert auf dieser Grundlage den ökologischen und landschaftsgestalterischen Fachbeitrag für die Bauleitplanung und Stellungnahmen zu weiteren, z.T. miteinan¬ der konkurrierenden Nutzungsansprüchen. Damit trägt der Landschaftsplan zu einem landschaftsökologisch verträglichen Raumordnungskonzept bei und betreibt Umweltvorsorgeplanung.

Gemäß § 6 (1) Landesnaturschutzgesetz Schleswig-Holstein (LNatSchG) haben die Gemeinden die örtlichen Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege flächendeckend in Land¬ schaftsplänen darzustellen. Dabei sind die Ziele der Raumordnung und der Lan¬ desplanung und die Verwertbarkeit für die Bauleitplanung zu beachten. Ein Landschaftspian ist insbesondere dann aufzustellen, wenn ein Bauleitplan auf¬ gestellt, geändert oder ergänzt werden soll oder im Plangebiet agrarstrukturelle bzw. größere Teile des Plangebietes betreffende nutzungsändernde Planungen beabsichtigt sind.

Inhalte des Landschaftsplanes ge . § 6a (1) LNatSchG sind:

1. der vorhandene und der aufgrund von Selbstentwicklung oder Gestaltung zu erwartende Zustand der Natur einschließlich der Auswirkungen der vergange¬ nen, gegenwärtigen und voraussehbaren Raum- und Flächennutzungen, 2. die Konkretisierung der Ziele und Grundsätze des Naturschutzes, 3. die Beurteilung des Zustandes nach Maßgabe dieser Ziele, einschließlich der sich daraus ergebenden Konflikte, 4. die Erfordernisse und Maßnahmen, insbesondere a) zur Sicherung und Schaffung von Biotopverbundsystemen, b) zum Schutz, zur Wiederherstellung, Erweiterung, Entwicklung und zur Pfle¬ ge bestimmter Teile von Natur und Landschaft (Maßnahmen des Natur¬ schutzes), auch zur Sicherung einer naturverträglichen Erholung, c) zum Schutz, zur Wiederherstellung, zur Entwicklung und gegebenenfalls zur Pflege der Biotope und Lebensgemeinschaften der Tiere und Pflanzen wildlebender Arten und der in §§ 15 a und 15 b genannten Biotope, LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 1. Einleitung 1.2 Lage und Abgrenzung des Plangebietes 2

d) zum Schutz, zur Verbesserung der Qualität und zur Regeneration von Bo¬ den, Gewässer, Luft und Klima, e) zur Vermeidung, Minderung oder Beseitigung von Beeinträchtigungen der Natur, f) zur Erhaltung und Entwicklung von Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Na¬ tur, g) zum Schutz und zur Pflege historischer Kulturlandschaften und -land- schaftsteile von besonderer charakteristischer Bedeutung.

Verfahren

Bei der Aufstellung des Landschaftsplanes sind ge . § 6 (2) LNatSchG die betrof¬ fenen Träger öffentlicher Belange (TÖB), die nach § 29 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) anerkannten Naturschutzverbände, die auf örtlicher Ebene tätigen Na¬ turschutzvereine und die Öffentlichkeit zu beteiligen. Dazu werden möglichst frühzeitig Abstimmungen mit den beteiligten Fachbehörden und Landeigentümern durchgeführt und die eingeholten Informationen eingearbei¬ tet. Der vom Planungsbüro erarbeitete und mit der Gemeinde abgestimmte Entwurf wird dann zur Stellungnahme öffentlich ausgelegt und den TÖB s bekannt ge¬ macht. Nach Einarbeitung der eingegangenen Anregungen und Bedenken wird der Ent¬ wurf des Landschaftsplanes der Unteren Naturschutzbehörde „(UNB) des Kreises zur Prüfung und Stellungnahme vorgelegt. Macht diese keine Änderungs- und Er¬ gänzungsvorschläge, gilt der Landschaftsplan ge . § 6 (3) LNatSchG als festge¬ stellt. Anderenfalls entscheidet die Gemeinde, ob sie die Änderungen und Ergänzungen in den Plan einarbeitet und zeigt den Plan bei der UNB an. Wenn diese nicht inner¬ halb von drei Monaten Widerspruch einlegt, gilt der Landschaftsplan als festgestellt.

Der Landschaftsplan ist behördenverbindlich; d.h. ge . § 4 (2) LNatSchG sind die Inhalte der Landschaftsplanung bei Planungen und Verfahren anderer Behörden und Stellen sowie bei der Beurteilung der Umweltverträglichkeit von Vorhaben und Maßnahmen zu berücksichtigen.

Die Umsetzung von Einzelmaßnahmen kann dagegen nur in Einvernehmen mit den Grundeigentümern erfolgen und steht damit auf freiwilliger Basis.

Durch Übernahme der geeigneten Inhalte in den Flächennutzungsplan wird der Landschaftsplan rechtskräftig (§ 6 (4) LNatSchG).

1.2 LAGE UND ABGRENZUNG DES PLANGEBIETES

Die Gemeinde Fahrdorf gehört zum Amt Haddeby (Kreis Schleswig-Flensburg) und liegt westlich der Stadt Schleswig zwischen der und dem Haddebyer Noor. Die Nachbargemeinden sind die Stadt Schleswig und jenseits der Schlei im Norden, Stexwig im Osten, und Selk im Süden und im Westen. L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 2. Rechtliche Bindungen und Planerische Vorgaben 2.1 Ziele der Landes-und Regionalplanung 3

Das Plangebiet umfaßt 1.200 ha. Es wird begrenzt durch (vgl. Plan Nr. 0.1): die Wasserflächen der Schlei im Norden landwirtschaftliche Flächen im Osten und Süden Ostufer des Selker Noores und Westufer des Haddebyer Noores im Westen

Die Gemeindegrenzen sind in der wenigstrukturierten Landschaft dieser Bereiche nicht eindeutig an größeren Landmarken festzumachen.

Neben dem namensgebenden Ortsteil (OT) Fahrdorf, der sich entlang des Schlei¬ ufers erstreckt, befindet sich südlich von diesem der Ortsteil Loopstedt am Ostufer des Haddebyer Noores. Kleinere Splittersiedlungen sind Lund ebenfalls am Ostufer des Haddebyer Noores südlich von Loopstedt, Bullenberg am Ostrand der Gemeinde und die Fahrdorfer Ziegelei am Schleiufer östlich vom OT Fahrdorf. Die B 76 schneidet die Gemeinde von Nordwesten nach Osten in zwei ungleiche Teile. Von Stexwig im Nordosten kommend durchläuft die K 36 die Ortslage Fahr¬ dorf, kreuzt die B 76 und verläuft dann entlang des Haddebyer Noores nach Süden Richtung Selk.

2. RECHTLICHE BINDUNGEN UND PLANERISCHE VOR¬ GABEN

2.1 ZIELE DER LANDES- UND REGIONALPLANUNG

Übergeordnete Planungen, die bei der Erstellung des Landschaftsplanes zu be¬ rücksichtigen sind, sind:

Landesraumordnungsplan (LROP), Entwurf Stand 08/1995 (MINISTERPRÄsiden- TIN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1995) Regionalplan (RP) für den Planungsraum V (Ministerpräsident des Landes SCHLESWIG-HOLSTEIN 1975) Teil-Fortschreibung des Regionalplans (RP-Fortschreibung) für den Planungs¬ raum V (Bereich: Kreis Schleswig-Flensburg und Stadt Flensburg), Entwurf Stand 07/1996 (MINISTERPRÄSIDENTIN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1996) Kreisentwicklungsplan (KEW) 1988-1992 (KREIS SCHLESWIG-FLENSBURG 1990) Entwicklungskonzept für den Raum Schleswig (ERS), Städtebaulicher Teil (PLANUNGSGRUPPE FLENSBURG 1995) Entwicklungskonzept Raum Schleswig (ERS), Landschaftsplanerischer Teil (BÜRO MASSHEIMER 1995A) Kreisnaturschutzprogramm, Entwurf (kreis Schleswig flensburg, beirat für NATURSCHUTZ 1995)

Ein Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum V liegt nicht vor.

Die planerischen Aussagen und Zielkonzeptionen werden nachfolgend zusam¬ menfassend dargestellt; spezielle Aussagen werden in den Einzelkapiteln des Textteils vertieft. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 2. Rechtliche Bindungen und Planerische Vorgaben 2.1 Ziele der Landes- und Regionalplanung 2.1.2 Funktionsräumliche Gliederung der Landschaft 4

2.1.1 B a u l i c h e E n tw i c k I u n g

Die Gemeinde Fahrdorf gehört zum regionalen Planungsraum V Schleswig-Hol¬ stein Nord. Gemäß LROP liegt das Plangebiet im Stadt- und Umlandbereich in ländlichen Räu¬ men, welcher der Stadt Schleswig zugeordnet ist. Die Stadt- und Umlandbereiche sollen im Rahmen einer geordneten Siedlungs- und Freiraumentwicklung als regio¬ nale Wirtschafts-, Versorgungs- und Siedlungsschwerpunkte weiterentwickelt wer¬ den und zur Stärkung der ländlichen Räume beitragen. Neue Wochendendhaus- und Ferienhausgebiete sollen hier nicht ausgewiesen werden. Als Grundlage für die zukünftige Entwicklung der Gemeinden bzw. als Faktoren, welche für die zukünftige Gemeindeentwicklung wesentliche Bedeutung haben sol¬ len, legt der Regionalplan für die einzelnen Gemeinden bestimmte Funktionen fest. Für das Plangebiet sind dies planerische Wohnfunktion, ländliche Gewerbe- und Dienstleistungsfunktion und Agrarfunktion. In Gemeinden mit planerischer Wohn¬ funktion ist ein über den örtlichen Bedarf hinausgehender Wohnungsbau beab¬ sichtigt. Der RP bestätigt die Nichtausweisung von Ferien- und Wochenendhäusern im nördlichen und westlichen Teil der Gemeinde. Die Umlandplanung Schleswig (ERS), die die Gemeinden des oben angesproche¬ nen Stadt- und Umlandbereiches umfaßt, sieht Potentiale für weitere Bauflächen im Süden und Osten des OT Fahrdorf südlich der K 36 vor. Die innerörtlichen Freiflä¬ chen sollten dagegen für eine bauliche Erweiterung nicht in Anspruch genommen werden, sondern als innerörtliches Freiraumsystem entwickelt werden. Weitere Ziele sind die Umnutzung des Sondergebietes Schlachthof an der B 76, die Erweiterung des vorhandenen Gewerbegebietes und die Verbesserung des Ortsbildes zwecks Stärkung des Fremdenverkehrs.

2.1.2 Funktionsräumliche Gliederung der Landschaft

Der LROP weist die Gemeinde Fahrdorf als Raum mit besonderer Eignung für Fremdenverkehr und Erholung aus. Fremdenverkehr und Erholung sollen sich hier verstärkt weiterentwickeln. Dabei soll besonders auf die Umwelt- und Sozialver¬ träglichkeit geachtet und ein landestypischer Fremdenverkehr angestrebt werden. Größere landschaftliche Freiräume sind in diesen Räumen zu erhalten und in ihren Funktionen nicht zu beeinträchtigen. Die Fremdenverkehrsinfrastruktur soll zur Stei¬ gerung der Qualität und der Attraktivität verbessert werden, dabei jedoch aus Grün¬ den der Wirtschaftlichkeit und zur Sicherung von Freiräumen an wenigen Stand¬ orten zusammengefaßt werden. Gemäß RP, der die räumliche Abgrenzung des LROP als Fremdenverkehrsentwick¬ lungsraum bestätigt, gehört die Gemeinde Fahrdorf nicht zu den Bereichen, die schwerpunktmäßig für die Erholung ausgebaut werden sollen. Als Naherholungs¬ gebiet der Stadt Schleswig ist jedoch der Ausbau von Parkplätzen, Spiel-, Sport- und Badeplätzen anzustreben. Die Umlandplanung Schleswig (ERS) sieht im Gegensatz zu LROP und RP den ei¬ gentlichen „Raum mit hoher Präferenz für Erholung und Fremdenverkehr wesent¬ lich eingeschränkter. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 2. Rechtliche Bindungen und Planerische Vorgaben 2.2 Ziele der Bauleitplanung 5

Er umfaßt hier lediglich die unmittelbare Umgebung des Selker und Haddebyer Moores sowie der Schlei. Eine Angebotserweiterung im Bereich der Noore wird als problematisch eingestuft.

Als Raum mit besonderer Eignung zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotop¬ verbundsystems, wobei nur die landesweite Ebene betrachtet wird, weist der LROP die Umgebung des Haddebyer und Selker Moores sowie den weiteren Uferbereich der Schlei aus.

Der Entwurf zur RP-Fortschreibung sieht vor, daß der südliche Förderaum der Schlei entlang der Grenze des Kreises Schleswig-Flensburg bei und süd¬ lich Schleswigs bis zur BAB 7 als charakteristischer, das Landschaftsbild des Krei¬ ses prägender Landschaftsraum von Windkraftanlagen freizuhalten ist. Entsprechend ist in der der RP-Fortschreibung zugehörigen Karte die Gemeinde Fahrdorf nicht als Eignungsraum für Windkraft ausgewiesen.

2.2 ZIELE DER BAULEITPLANUNG

Der Flächennutzungsplan (F-Plan) der Gemeinde Fahrdorf vom 12.10.1964 ist in den nachfolgenden Jahren durch die 1. - 5. F-Planänderung fortgeschrieben wor¬ den. Zur 4. F-Planänderung wurde ein Landschaftspflegerischer Begleitplan zur Ortsent¬ wicklung Fahrdorf Mitte erstellt (planungsruppe grün 1991), der auf einer Be¬ standsaufnahme die Übernahme ökologisch wertvoller Flächen in die F-Planände¬ rung vorbereitet hat. Die 5. Änderung des F-Planes trat am 20.04.1996 in Kraft. Die Ziele der Bauleitplanung auf Grundlage der aktuellen F-Planänderungen, die in etwa den für die bauliche Entwicklung bedeutsamen nördlichen Teil der Gemeinde ca. oberhalb der B 76 inklusive des OT Loopstedt umfassen, sind:

Wohnbauflächen

Die über den Bestand hinaus in der 4. F-Planänderung in geringem Umfang ausge¬ wiesenen neuen Wohnbauflächen sind bis auf eine kleine Fläche an der Dorfstraße mittlerweile in Anspruch genommen worden. An den Straßen Hasenberg und Bergholm existieren einzelne Baulücken. Die in der 5. F-Planänderung neu ausgewiesenen großen Wohnbauflächen am Mühlenberg und am Querredder werden z.Zt. über den Bebauungsplan (B-Plan) Nr. 8 vom 08.02.97 umgesetzt.

Gewerbliche Bauflächen

Die in der 4. F-Planänderung beiderseits des Ossenholmweges (ehe . Bremland) ausgewiesenen Gewerbeflächen sind bis auf ein kleineres Grundstück auf der Ost¬ seite mittlerweile bebaut worden. LANDSCHAFTSP N FAHRDORF 2. Rechtliche Bindungen und Planerische Vorgaben 2.2 Ziele der Bauleitplanung 6

Die 5. F-Planänderung weist im Anschluß an den westlichen Teil des Gewerbege¬ bietes weitere gewerbliche Bauflächen aus, wobei es sich allerdings z.T. um den formellen Nachvollzug von zuvor bereits gewerblich in Anspruch genommen Flä¬ chen handelt. Ziel ist vorrangig die Aussiedelung von Gewerbebetrieben aus der Ortsmitte. Die über den Bestand hinaus dargestellten Flächen wurden zum Zeit¬ punkt der Bestandskartierung im Sommer 1996 bereits teilweise in Angriff genom¬ men.

Gemischte Bauflächen

Die zentralen Bereiche der OT Fahrdorf entlang der Dorfstraße und Loopstedt sind als Mischgebiete ausgewiesen. Eine kleine, bislang unbebaute Fläche befindet sich an der Dorfstraße gegenüber der Parkanlage und liegt z.Zt. brach. An der Straße Bremland befinden sich einzelne Baulücken. Darüberhinaus ist gemäß des Erläuterungsberichtes zum B-Plan Nr. 8 der Gemein¬ de Fahrdorf vorgesehen, die Flächen am Mühlenberg gegenüber dem ehemaligen Schlachthof mittel- bis langfristig als Mischgebiet mit Einzelhandelsbetrieben zur Stärkung der Wohnqualität in den angrenzenden neuen Wohnbaugebieten aus¬ zuweisen.

Sondergebiete

Als Sondergebiete sind der südwestliche Teil der Sportanlagen Am Lundbarg (Tennisplatz, Schießstand) und der Sportboothafen im Westen des OT Fahrdorf dargestellt. Die Flächen um den ehemaligen Schlachthof am Mühlenberg werden in der 5. F- Planänderung als Sondergebiet für einen Fleischzerlege- und Veredelungsbetrieb bestätigt. Der westliche Teil dieses Areales liegt seit etlichen Jahren brach.

Flächen für die Landwirtschaft und Flächen für die Forstwirtschaft

Für den überwiegenden Teil des Außenbereiches der Gemeinde gilt die Auswei¬ sung als Fläche für die Landwirtschaft. Weiterhin sind in der 4. F-Planänderung Flächen für die Landwirtschaft in den Orts¬ teilen Fahrdorf und Loopstedt ausgewiesen. Dazu zählen in Fahrdorf folgende Flächen: zwischen den Straßen Hasenberg und Bockhöh (Pahlkoppel), zwischen Bockhöh und dem ehemaligen Schlachthof südlich der Straße Querredder, Am Lundbarg und Strandholm nördlich der Straße Bremland

Flächen für die Forstwirtschaft sind über den heutigen Bestand hinaus nur in gerin¬ gem Umfang als Abrundung des Gewerbegebietes am Ossenholmweg nach Osten hin vorgesehen.

Grünflächen

Grünflächen sind in der 4. F-Planänderung in erheblichem Umfang ausgewiesen. Es handelt sich dabei im wesentlichen um zwei Grünzüge entlang des Schleiufers L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 2. Rechtliche Bindungen und Planerische Vorgaben 2.2 Ziele der Bauleitplanung 7

und südlich der Dorfstraße auf dem Hang des Schleitales mit Unterbrechungen zwischen den Straßen Hasenberg und Bremland, die als Grünflächen mit natürli¬ cher Entwicklung vorgesehen sind. Ziel dieser Ausweisung am Schleiufer ist der Erhalt, der Schutz und die Entwick¬ lung der natürlichen Uferzone durch eine ökologische Schutzzone im Übergang vom natürlichen Schleiraum zu den gärtnerisch genutzten Grundstücken. Auf den noch unbebauten Teilen der eiszeitlich geformten Nordhangzone soll eine naturbelassene Grünfläche weiterentwickelt werden. In der 5. F-Planänderung ist eine Erweiterung der schmalen Grünfläche nördlich Schleihöhe Richtung Dorfstraße vorgesehen, die in der 4. F-Planänderung noch als Wohnbaufläche dargestellt war. Beide Grünflächenausweisungen beziehen sich auf aktuell als private Hausgärten genutzte Flächen. Eine Umsetzung außerhalb des Bestandes an Röhricht, Gehölz- und Brachflächen hat bislang durch die Einrichtung einer kleinen Parkanlage zwi¬ schen Dorfstraße und Hasenberg stattgefunden. Über diese Grünzüge hinaus sind die Sportplätze Am Lundbarg/Ossenholmweg sowie eine Reihe kleinerer Flächen zwecks Anlage von Schutzgrünstreifen an der K 36 bei Loopstedt, nördlich der Sportplätze und im Südosten des Gewerbegebie¬ tes als Grünflächen ausgewiesen. Von den Schutzgrünstreifen wurde bislang der südliche Teil der Fläche an der K 36 umgesetzt. Weiterhin sind die Grünfläche zwischen Dorfstraße und Schlei im Ortszentrum und eine kleine Grünfläche westlich des Sportboothafens als Parkanlage ausgewiesen.

Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft

Die 4. Änderung des F-Planes der Gemeinde Fahrdorf weist den Bereich Martz- wisch östlich des OT Fahrdorf an der Schlei als ökologisch hochwertigen Land¬ schaftsteil als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft aus. Die Fläche liegt aktuell flächendeckend brach. Als Ausgleichsflächen für die im Zusammenhang mit der 5. F-Planänderung ste¬ henden Baumaßnahmen sowie zur Sicherung des Ortsbildes werden insgesamt vier Flächen am südlichen Ortsrand als Maßnahmenflächen dargestellt. Dazu zählen: Fläche nördlich Wohnbaufläche am Querredder (B-Plan Nr. 8) Fläche südlich Wohnbaufläche am Querredder (B-Plan Nr. 8) bis zur B 76 20 m - Streifen südlich des Sondergebietes Schlachthof entlang der B 76 Fläche südwestlich des Gewerbegebietes am Ossenholmweg

Im B-Plan Nr. 8 wird die südliche Maßnahmenfläche planerisch umgesetzt, aber in einem geringeren Umfang als in der o.a. F-Planänderung vorgesehen. Dabei wird die südöstliche Ecke nicht einbezogen. Da weitere Bauvorhaben bisher aktuell nicht anstehen, ist in Teilbereichen fürs erste mit einer fortgesetzten landwirtschaftlichen Nutzung der Maßnahmenflächen zu rechnen.

Die bauleitplanerischen Ziele werden über z.Zt. 8 rechtskräftige Bebauungspläne und deren Änderungen geregelt. Die planungsrelevanten Festsetzungen werden in den jeweiligen Kapiteln näher erläutert. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 2. Rechtliche Bindungen und Planerische Vorgaben 2.3 Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem 2.4 Schutzgebiete und -Objekte 8

Für den OT Fahrdorf wird z Zt. von der Planungswerkstatt nord ein Dorfent¬ wicklungsplan erarbeitet, dessen Entwicklungskonzept als Entwurf in Form einer Karte vorliegt. Abweichend von der aktuellen F-Planänderung wird hier die Ausweisung des Son¬ dergebietes Fleischzerlege- und Veredelungsbetrieb sowie der nördlich angren¬ zenden Koppel als Mischgebiet vorgesehen. Als Flächen für die Wohnungsbauentwicklung sind östlich des B-Plan-Gebietes Nr. 8 an der Bergstraße zwei Koppeln vorgeschlagen sowie eine weitere Fläche zwi¬ schen Querredder und Feuerwehr, die bisher aus Lärmschutzgründen nicht in die Wohnbauflächendarstellungen der F-Planänderungen einbezogen wurden, vorge¬ sehen. Desweiteren wird die Bebauung einer Brachfläche an der Dorfstraße sowie die Be¬ bauung von zwei Grundstücken in östlicher Verlängerung der Straße Bremland als bauliche Ergänzung in ortstypischer Weise vorgeschlagen. Der Entwurf des Dorfentwicklungsplanes enthält weiterhin Vorschläge für eine Ver¬ kehrsberuhigung durch Aufpflasterung entlang der Dorfstraße und ihrer Nebenstra¬ ßen sowie für neue Fußwegverbindungen.

2.3 SCHUTZGEBIETS- UND BIOTOPVERBUNDSYSTEM SCHLESWIG-HOLSTEIN

Eine wesentliche Zielsetzung des Landesnaturschutzgesetzes ist die Sicherung und Schaffung von Biotopverbundsystemen. Die naturschutzfachliche Grundlage wird im Auftrag der obersten Naturschutzbe¬ hörde vom LANDESAMT FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE SCHLESWIG-HOL¬ STEIN (Landesamt für Natur und Umwelt Schleswig-Holstein, LANU) in Form von gutachterli¬ chen Naturschutzfachbeiträgen erarbeitet. Diese planungsrechtlich unverbindlichen Fachbeiträge kennzeichnen unter dem Ti¬ tel „Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem Schleswig-Holstein Gebiete mit überörtlicher Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz (Landesamt für Natur¬ schutz UND LANDSCHAFTSPFLEGE SCHLESWIG-HOLSTEIN 2/1995 u. 9/1995) und Sind Planungs- und Entscheidungshilfe für die Abgrenzung von Gebieten, die aus natur¬ schutzfachlicher Sicht für die Ausweisung von rechtlich bindenden „vorrangigen Flächen für den Naturschutz ge . §15 LNatSchG besonders geeignet sind. Die Schutzgebiets- und Biotopverbundplanung liegt für das Plangebiet als Land¬ schaftsökologischer Fachbeitrag zur Landschaftsrahmenplanung, Stand 09/1995, in Kartenform vor (landesa t für Naturschutz und landschaftspflege schles- wig-holstein Schleswig-Holstein 9/1995) und wird unter Pkt. 4.4.3 ausführlich be¬ handelt.

2.4 SCHUTZGEBIETE UND -OBJEKTE

Die Flächen zwischen B 76, K 36, dem Ostufer des Haddebyer und Selker Noores sowie der südlichen Gemeindegrenze sind Bestandteil des Landschaftsschutz- LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 2. Rechtliche Bindungen und Planerische Vorgaben 2.5 Denkmalschutz 9

gebietes (LSG) Haddebyer und Selker Noor gern. § 18 LNatSchG (KreisVO vom 25. März 1983). Ebenfalls unter Landschaftsschutz steht das Haddebyer Noor als Teil des LSG Haithabu- (KreisVO vom 04. April 1989).

Ausgewiesene Naturschutzgebiete (§ 17 LNatSchG), geschützte Landschaftsbe¬ standsteile (§ 20 LNatSchG) oder Naturdenkmäler (§ 19 LNatSchG) gibt es im Plangebiet nicht.

Eine Anzahl von Biotopen ist nach §§ 15a und 15b LNatSchG geschützt; eine detaillierte Beschreibung und Auflistung erfolgt im Rahmen der Biotoptypenbe¬ schreibung (vgl. Pkt. 3.3.2ff). Vor Eingriffen im Sinne des § 7 LNatSchG sind weitere Landschaftselemente ge¬ schützt (vgl. Pkt. 3.3.2ff).

An der Schlei gelten in einem Bereich bis zu 100 m von der Küstenlinie entfernt die Verbote des § 11 LNatSchG. Danach ist es in diesem Gewässer- und Erho¬ lungschutzstreifen untersagt, bauliche Anlagen zu errichten oder wesentlich zu ändern. Ausnahmen regelt § 11 Abs. 2 LNatSchG. Am Haddebyer und Selker Noor als Seen mit einer Größe von mehr als 1 ha gilt entsprechend ein Gewässer- und Erholungsschutzstreifen von 50 m.

Aus Brandschutzgründen dürfen Gebäude oder vergleichbare bauliche Anlagen in Wäldern, Mooren und Heiden sowie in einem Abstand bis zu 30 m gemäß § 3 Abs. 1 der LVO „Wälder, Moore, Heiden nicht errichtet oder aufgestellt werden (Wald¬ schutzstreifen). Ausnahmen regelt § 3 Abs. 3 der vorgenannten VO.

2.5 DENKMALSCHUTZ

Die Darstellungen zu archäologischen Denkmälern in Plan Nr. 2.1/2.2 erfolgen als nachrichtliche Übernahme vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein. Darüberhinaus unterliegen eine Reihe von Bauwerken dem Schutz des Denkmal¬ schutzgesetztes. Diese wurden nachrichtlich von der Unteren Denkmalschutzbe¬ hörde des Kreises Schleswig-Flensburg übernommen. Eine Aufstellung der im Plangebiet vorhandenen Denkmäler erfolgt unter Pkt. 3.5.11. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.1 Naturräumliche Grundlagen 3.1.2 Geologie und Boden *10

3. BESTANDSAUFNAHME UND BEWERTUNG

3.1 NATURRÄUMLICHE GRUNDLAGEN

3.1.1 Naturraum

Das Plangebiet zählt zur Untereinheit des Naturraumes Östliches Hü¬ gelland. Sie umfaßt die durch Schlei und Eckernförder Bucht abgetrennte gleich¬ namige Halbinsel. Schwansen ist geprägt durch seine Entstehung im Verlauf der letzten Eiszeit. Die Jungmoränenlandschaft zeichnet sich durch stark wechselnde, unruhige Oberflä¬ chenformen mit absoluten Höhen über + 50 mNN aus. Der weniger bewegte südli¬ che Teil des Plangebietes ist somit nicht unbedingt repräsentati für den Gesamt¬ raum. Herausragende geologische Zeugnisse der Vereisung sind mehrere Gletschertore des Schleigletschers, zu denen auch das Tal des Haddebyer und Selker Noores gehört. Die Küstenformationen werden zum einen von Steilufern bestimmt, zum anderen sind flache Abschnitte mit Strandwällen, die an den Buchten Haken und Nehrungen ausbilden, typische Küstenformen.

3.1.2 Geologie und Boden

Die Geologie, das Relief und die Böden des Plangebietes haben ihren Ursprung überwiegend in den jüngsten geologischen Zeitaltern, der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren und der Nacheiszeit. Die Gletscher der letzten Eiszeit, welche zeitweilig das gesamte Gemeindegebiet bedeckten, hinterließen bei ihrem Rückzug charakteristische Geländeformen, wel¬ che noch heute das Bild der Landschaft prägen. Wo das Schmelzwasser unter dem Eis nach Westen einem Gletschertor zufloß, bil¬ dete sich ein breites Tunneltal mit steilen Seitenwänden, daß nach dem Ende der Eiszeit durch den damit verbundenen Meeresspiegelanstieg überflutet wurde. So entstand die Schlei. Das Haddebyer und Selker Noor ist ein nach Süden gerichteter Seitenarm dieses Talzuges. Insgesamt gehört dieser Bereich zu den vom geologischen landesamt schleswig-holstein (1993) ausgewiesenen Geowissenschaftlich schützenswerten Objekten (vgl. Plan Nr. 0.2). Außerhalb des Talraumes zeigt sich die Grundmoräne der Gletscher im Plangebiet als nur schwach bewegte Ebene. Da die Gewalt der Gletscher in diesem Bereich im allgemeinen eine völlige Überlagerung der älteren Schichten und Neugestaltung der Oberfläche bedeutete, ist das Auftreten von Ablagerungen der Eem-Warmzeit (vor 72.000 Jahren) an einer nicht näher bezeichneten Stelle nördlich von Loopstedt umso bemerkenswerter (LANDESAMT FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE SCHLESWIG-HOLSTEIN 1989- GEOLOGISCHES LANDESAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 1993). LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.1 Naturräumliche Grundlagen 3.1.2 Geologie und Boden 11

Zu den nacheiszeitlichen geomorphologischen Formationen zählen die Bachtäler. Die durch die Erosion der Fließgewässer geschaffenen Bachtäler zeichnen sich wie die Tunneltäler durch steile Seitenwände aus, die bei schmalen Tälern zu einem V-förmigen Querschnitt führen. Je eine solche Formation findet sich in der südwestlichen und der nordöstlichen Ecke des Plangebietes.

Für die Bodenbildung sind die geologischen Ausgangssubstrate von Bedeut¬ ung, die mit den weiteren Faktoren Klima, Vegetation und Nutzungsform die Boden¬ entwicklung beeinflußt haben. Die im Plangebiet verbreiteten Bodenarten sind im Plan Nr. 0.2 dargestellt.

Die eiszeitlichen Sedimente im Plangebiet bestehen vorwiegend aus mehr oder weniger sandigem und kalkhaltigem Lehm, dem sog. Geschiebemergel, lehmigem Sand sowie mehr oder weniger reinen Sanden. Während Geschiebemergel über¬ wiegend im nördlichen und südlichen Teil des Plangebietes verbreitet ist, sind san¬ dige Böden vorwiegend im Westen und Südosten zu finden.

Zu den nacheiszeitlichen Sedimenten zählen die Moorböden. Sie sind rein organi¬ sche Böden aus den abgestorbenen Resten der Vegetation von Hoch- und Nieder¬ mooren. Moorböden mit einer Mächtigkeit von weniger als 0,3 m werden in Schleswig-Hol¬ stein als Anmoor bezeichnet. Moorige und anmoorige Bildungen konzentrieren sich im Plangebiet auf den Süd¬ osten südlich von Fahrdorffeld sowie auf ein kleines Bachtal mit Bruchwald im Nordosten. Einzelne kleinere Moorlinsen finden sich in der Umgebung der großen Moorflächen im Südosten. Moorböden sind gegenüber Eingriffen besonders empfindlich. Die mit der Nutzung einhergehende Entwässerung führt zu Schrumpfungen des Bodenkörpers durch den Wasserverlust. Durch den sinkenden Wasserspiegel gelangt Luftsauerstoff an die organische Materie, die so von Mikroorganismen abgebaut werden kann. Die langfristige Folge ist die völlige Zerstörung des Bodens. Da Moore auf der anderen Seite sehr lange Zeiträume für ihre Entstehung benötigen, gehören sie zu den be¬ sonders schutzwürdigen Böden.

Aus den eiszeitlichen Ablagerungen entwickelten sich auf Geschiebemergel mit der Zeit Parabraunerden, auf den Sanden entstanden Rostbraunerden. Wo das Nieder¬ schlagswasser nicht in das tiefere Erdreich versickern oder abfließen kann, entste¬ hen lokal begrenzt in beiden Bodentypen Stauwasserböden, sog. Pseudogleye.

Bezüglich der Bodengüte weist das Plangebiet durchschnittlich mittelschwere Bö¬ den mit durchschnittlichen Ackerzahlen gemäß der Reichsbodenschätzung von 36 - 45 (WITT I960) auf. Während Böden aus Mergel und Lehm dabei meist mittlere Werte erbringen, liegen die Sandböden aufgrund ihres schlechten Wasserhaltevermögens und dem gerin¬ gen natürlichen Nährstoffdargebot im allgemeinen am unteren Ende der Skala. Zwischen 20 und 30 % der Böden des Plangebietes gelten entsprechend als leis¬ tungsschwach, d.h., daß ihre Wertzahl unterhalb von 30 liegt oder bei höherwerti¬ gen Böden die Ertragsfähigkeit durch Verdichtungshorizonte, z.B. Ortstein, einge¬ schränkt ist (a.a.O.). LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.1 Naturräumliche Grundlagen 3.1.3 Relief 12

Oberflächennahe Lagerstätten, etwa von Sand und/oder Kies, sind im Plange¬ biet nicht bekannt (Büro massheimer 1995a).

Für die Moorböden gilt wie o.a. eine besondere Empfindlichkeit bzw. Gefährdung. Eine allgemeine Gefährdung der Bodenfunktionen kann von Altablagerungen, ehe¬ maligen Mülldeponien, und Altstandorten, stillgelegten Gewerbebetrieben, in de¬ nen mit umweltgefährdenden Stoffen gearbeitet wurde, sowie dem unsachgemä¬ ßen Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen ausgehen. Die Empfindlichkeit der Böden gegenüber der Kontaminierung durch solche Stoff¬ einträge steigt mit ihrer Wasserdurchlässigkeit. Je einfacher der Bodenkörper vom Sickerwasser durchdrungen wird, desto schneller können sich flüssige oder im Wasser gelöste umweltgefährdende Stoffe ausbreiten. Die höchste Empfindlichkeit weisen daher die Sandböden auf; Tone und Schluffe die geringste Empfindlichkeit. Lehm und Mergel nehmen eine Mittelstellung ein.

3.1.3 Relief

Die Höhenschichten sind in Plan Nr. 0.3 dargestellt. Entgegen den für den Naturraum Schwansen typischen Geländeformen (vgl. Pkt. 3.1.1) präsentiert sich das Plangebiet in weiten Teilen südlich der B 76 als wenig bewegte Ebene. Vom Niveau des Meeresspiegels entlang der Ufer des Haddebyer Noores und der Schlei steigt das Gelände nach Osten und Süden auf Höhen um +39 mNN in der Umgebung von Bullenberg an. Dieser Anstieg geschieht jedoch nicht allmählich. Die Talhänge der Tunneltäler von Schlei und Noor ragen z.T. sehr steil empor und überbrücken so auf kurzer Strecke zwischen 10 und 20 Höhenmeter. Die Hänge des Haddebyer Noores wachsen dabei direkt aus dem See heraus und weisen ein größeres Gefälle aber auch eine geringere Höhe als die Hänge der Schlei auf, die 100 bis 300 m vom Ufer entfernt ihren etwas gemächlicheren Aufstieg beginnen. Auch ist die Hangoberkante der Schlei nicht so deutlich ausgeprägt wie jene entlang des Haddebyer Noores. Der Verlauf der Hangkante der Schlei ist recht wellig, wobei die Wellentäler jedoch nur ein- oder zweihundert Meter ins Landesinnere Vordringen. Die Hangkante des Haddebyer Noores verläuft dagegen ziemlich gleichmässig im sanften Bogen, der jedoch südlich von Lund durch einen tiefen Einschnitt jäh unterbrochen wird. Hier erstreckt sich ein Bachtal mit steilen Talseiten ca. 1 km nach Osten in das Land hin¬ ein. Der weitere Höhenanstieg jenseits der Hänge verläuft sehr langsam und gleich¬ mässig. Die Höhenunterschiede zwischen lokalen Erhebungen und Senken liegen meist nur um 5 m, verteilt auf eine Strecke von 500 m oder mehr. Südlich der B 76 und des Höhenzuges bei Bullenberg fällt das Gelände zu einer ehemals moorigen Niederung hin wieder ab auf Höhen zwischen +25 und +30 mNN. Hier finden sich mehrere größere abflußlose Senken von geringer Tiefe im Gelände verteilt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.1 Naturräumliche Grundlagen 3.1.4 Wasserhaushalt 13

3.1.4 Wasserhaushalt

3.1.4.1 Meere und Stillgewässer

Ca. 257 ha des Plangebietes (21,4 %) sind mit Wasser bedeckt. Über die Hälfte dieser Fläche mit 163,6 ha entfällt dabei auf die Schlei. Dieser tief ins Landesinnere vordringende Meeresarm ist zwar eigentlich Teil der Ostsee, die zahllosen Süßwasserzuflüße und die sich ständig verengende und wieder verbrei¬ ternde Form geben der Schlei jedoch eher das Gepräge einer mit Brackwasser ge¬ füllten, langgestreckten Seenkette. Der Salzgehalt beträgt in der Kleinen Breite nur 0,6-0,9 % (LANDESAMT FÜR WASSERHAUSHALT UND KÜSTEN SCHLESWIG-HOLSTEIN 1994).

Größtes Stillgewässer im Plangebiet ist das Haddebyer Noor mit einer freien Was¬ serfläche von ca. 99,6 ha. Über zwei Abläufe besteht Verbindung zur Schlei. Dem¬ entsprechend ist auch das Wasser des Noores Brackwasser. Der Salzgehalt ist je¬ doch ähnlich der Schlei sehr niedrig. Informationen zur Gewässergüte des Noores liegen nicht vor.

Über diese beiden großen Wasserflächen hinaus ist die Gemeinde Fahrdorf jedoch arm an stehenden Oberflächengewässern. Ein Stillgewässer mittlerer Größe (ca. 0,2 ha) befindet sich östlich der Fahrdorfer Ziegelei. Die Dichte an Kleingewässern ist sehr gering. In der Bestandskartierung sind acht Gewässer, davon eines im OT Fahrdorf auf einer landwirtschaftlich genutzten Freifläche, erfaßt, die nicht offensichtlich als Klärteich oder Regenrückhaltebecken genutzt werden. Ihre Lage überwiegend an oder in landwirtschaftlichen Nutzflä¬ chen läßt die Belastung durch Stoffeinträge wie Dünger und Pestizide annehmen.

3.1.4.2 Fließgewässer

Das Plangebiet verfügt über ca. 1,2 km naturnahe Fließgewässer und weitere ca. 4,0 km Gräben und grabenartig ausgebaute Fließgewässer. Darüberhinaus zeigen die Unterlagen des wasser- und bodenverbandes haddeby ca. 15,3 km verrohrte Vorfluter.

Bedeutendstes Fließgewässer ist ein kleiner Bach, der in dem Bachtal südlich von Loopstedt entlang der Gemeindegrenze dem Selker Noor zufließt. Während der Unterlauf westlich der K 36 noch als weitgehend naturnah bezeichnet werden kann, ist der östlich der Kreisstraße gelegene Teil entweder verrohrt oder als stark eingetiefter Graben geführt.

Ein zweiter kleiner Bach befindet sich in dem Bachtal im Nordosten des Plangebie¬ tes an der Grenze zur Gemeinde Stexwig. Hier ist der Unterlauf zur Schlei hin als Graben ausgebaut, während der Oberlauf als naturnah anzusprechen ist. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.1 Naturräumliche Grundlagen 3.1.4 Wasserhaushalt 14

Insgesamt handelt es sich bei diesem Gewässer nur um den unteren Teil eines von Stexwig kommenden, verrohrten Baches.

Die übrigen naturnahen Fließgewässer sind kurze Bachläufe entlang der Ufer des Haddebyer Noores und der Schlei, meist in Zusammenhang mit Quellen oder quelligen Bereichen. Die Gräben und grabenartig ausgebauten Fließgewässer konzentrieren sich auf ei¬ nen ehemals grundwassernahen Bereich im Süden des Plangebietes (vgl. PKt. 3.1.4.3) sowie auf den Uferbereich der Schlei im Osten. Die verrohrten Vorfluter durchziehen den gesamten Osten des Plangebietes. Im westlichen Teil finden sich Rohrleitungen nur in einer Niederung südöstlich der Kreuzung B 76 / K 36 mit direktem Anschluß an die Schlei. Der Bereich südlich der B 76 entwässert dabei überwiegend in Verbindung mit offe¬ nen Grabenabschnitten über das Bachtal westlich Loopstedt ins Haddebyer Noor. Der Bereich nördlich der B 76 entwässert dagegen im wesentlichen direkt in die Schlei oder entläßt sein Wasser in die Kanalisation des OT Fahrdorf.

3.1.4.3 Grundwasser

Spezifische Daten zu Grundwasserflurabständen oder zur Qualität des Grundwas¬ sers liegen für das Plangebiet nicht vor.

Anhand der bei der Bestandskartierung aufgenommenen feuchtigkeitsgeprägten Biotoptypen wie Feuchtgrünland, Seggenrieder, Weidengebüsche u.a. lassen sich Bereiche eingrenzen, die einen sehr geringen Grundwasserflurabstand aufwei¬ sen. Dazu zählen die Uferstreifen des Selker und Haddebyer Noores und der Schlei so¬ wie der Talgrund der beiden Bachtäler im Südwesten und Nordosten. Die Flächen sind durch Bruchwald, Staudenfluren, Seggenrieder und Feuchtgrünland charakte¬ risiert, wobei der Übergang vom ausschließlichen Einflußbereich des Grundwas¬ sers zum Einflußbereich des Oberflächenwassers nicht eindeutig auszumachen ist. Durch die Erosion von Schmelz- und Niederschlagswasser wurden bei der Entste¬ hung der Talräume der Schlei und der Noore wasserführende Bodenschichten an¬ geschnitten. Dadurch tritt am Hangfuß z.B. entlang der Schlei Grundwasser meist flächig als Qualmwasser aus. Ein weiterer Hinweis auf geringe Grundwasserflurabstände gibt die räumliche Ver¬ teilung von Moorböden (vgl. Pkt. 3.1.2 und Plan Nr. 0.2). Für die Gemeinde Fahrdorf besteht im Süden an der Grenze zu Selk und Geltorf ein potentiell grundwassernaher Bereich mit Moorböden. Die Vegetation der heute ausschließlich landwirtschaftlich genutzten Flächen gibt jedoch keinerlei Hinweis mehr auf eine Grundwasserbeeinflussung und die starke Eintiefung der Gräben in diesem Bereich legt den Schluß nahe, daß es sich heute hier nur noch um einen ehemals grundwassernahen Standort handelt.

Für die Grundwasserneubildung sind allgemein die Faktoren Durchlässigkeit des anstehenden Bodens, Bodenbedeckung (Versiegelungsgrad, Vegetation) und die Reliefenergie von Bedeutung. Von den in der Gemeinde anstehenden Boden¬ arten weist Sand die größte Wasserdurchlässigkeit auf. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.1 Naturräumliche Grundlagen 3.1.5 Klima, Lufthygiene und Lärm 15

Mit zunehmenden Anteilen von Substraten geringerer Korngröße nimmt die Durch¬ lässigkeit ab. Lehm und Mergel haben entsprechend nur noch eine mittlere bis ge¬ ringe Bedeutung für die Grundwasserneubildung. Die organischen Moorböden sind bereits aufgrund ihres meist geringen Grundwasserflurabstandes von hoher Bedeutung. Bezüglich der Bodenbedeckung weisen Siedlungsflächen aufgrund der Versiegelung und des daraus resultierenden erhöhten oberflächigen Abflusses sowie die Wälder aufgrund von Interception und erhöhter Verdunstung eine nur geringe bis mittlere Wertigkeit für die Grundwasserneubildung auf. Mit abnehmender Vegetationshöhe steigt die Bedeutung unbebauter Flächen für die Neubildung. Als Flächen mit hoher Bedeutung für die Grundwasserneubildung sind somit im we¬ sentlichen landwirtschaftliche Nutzflächen auf Sand und überwiegend sandigem Untergrund sowie auf Moorböden zu nennen. Entsprechende Flächen sind großflächig nur im Südosten des Plangebietes und entlang des Haddebyer Noores zu finden. Der überwiegende Teil der Gemeinde weist dagegen nur eine geringe bis mittlere Bedeutung (Siedlung, lehmiger Unter¬ grund) für die Grundwasserneubildung auf.

3.1.5 Klima, Lufthygiene und Lärm

3.1.5.1 Klima

Das Klima bezeichnet das langjährige Wettergeschehen in einem begrenzten Raum über eine begrenzte Zeitperiode. Die nachfolgenden Klimaangaben sind, soweit nicht anders vermerkt, dem Entwick¬ lungskonzept Raum Schleswig (Büro massheimer 1995a) entnommen. Schleswig-Holstein weist als ganzes ein gemäßigtes, feucht-temperiertes ozeani¬ sches Klima auf, daß durch milde, feuchte, nebelreiche Winter, ein spätes, kaltes, langes Frühjahr und kühle, feuchte, kurze Sommer charakterisiert ist. Die Position zwischen Nord- und Ostsee sorgt für einen schnellen Wechsel der verschiedenen Wetterlagen.

Das Jahrestemperaturmittel an der Wetterstation Schleswig, welche dem Plan¬ gebiet am nächsten gelegen ist, erreicht lediglich 8,2° C und nur ganze 10 Tage im Jahr können im Durchschnitt als Sommertage, d.h. Tmax > 25° C, verzeichnet wer¬ den. Die Temperaturen während der Wintermonate bewegen sich meist um den Gefrierpunkt herum, doch werden in Schleswig im Mittel immerhin noch 78 Frostta¬ ge, d.h. Tmin <= 0° C, registriert.

Mit durchschnittlich 208 Niederschlagstagen sind Regen, Nebel und seltener Schnee recht häufige Wetterereignisse. Aufgrund des unbeständigen Wetters sind völlig sonnenscheinlose Tage allerdings eher selten. Da Fahrdorf noch im Einflu߬ bereich der durch den westlich gelegenen Geländesprung zwischen Geest und öst¬ lichem Hügelland verursachten Steigungsregen liegt, erreicht die Gesamtnieder¬ schlagsmenge im Plangebiet vergleichsweise hohe Werte. In der Periode von 1961 bis 1992 wurden in Schleswig im Jahresdurchschnitt 927 mm gemessen. Das Nie¬ derschlagsmaximum fällt dabei in den August, ein weiteres lokales Maximum findet sich im November (vgl. Abb. 1). LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.1 Naturräumliche Grundlagen 3.1.5 Klima, Lufthygiene und Lärm 16

Abb. 1: Langjähriges Monatsmittel der Temperaturen und der Niederschläge an der Wetterstation Schleswig, Periode 1951-1980 (Büro massheimer 1995a)

Die ständig hohe Luftfeuchtigkeit im Küstenbereich sorgt für häufige Nebelbil¬ dung, im Mittel an 78 Tagen im Jahr, deren Maximum in den Januar fällt.

Die Hauptwindrichtung fällt deutlich in den westlichen Sektor, doch sind auch Winde aus östlichen Richtungen nicht selten (vgl. Abb. 2). An mehr als 30 Tagen jährlich erreichen diese Sturmstärke; Windstille ist dagegen nur an 3 Tagen im Jahr zu vermerken.

Abb. 2: Langjährige mittlere Häufigkeit der Windrichtung in Teilen v.H. an der Wetterstation Schleswig, Periode 1971-1985 (Büro massheimer 1995a) LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.1 Naturräumliche Grundlagen 3.1.5 Klima, Lufthygiene und Lärm 17

Neben dem oben beschriebenen Makroklima, regionale Ebene, spielt für die Be¬ trachtung auch das Mesoklima, lokale Ebene, eine Rolle. Hier läßt sich feststellen, daß aufgrund der aufgelockerten, stark durchgrünten Be¬ bauung der OT Fahrdorf und Loopstedt, ihrer geringen räumlichen Ausdehnung so¬ wie der durch ihre Lage an größeren Gewässern bedingten meist austauschstarken Wetterlagen eine bedeutende klimatische Belastung nicht zu erwarten ist. Auch in der unmittelbaren Umgebung des Plangebietes sind Räume mit einer klimatischen Belastung nicht auszumachen, so daß sich eine klimatische Ausgleichsfunktion für die nicht bebauten Flächen der Gemeinde nicht begründen läßt.

3.1.5.2 Lufthygiene

Die dem Plangebiet am nächsten gelegene Meßstation des Lufthygienischen Über¬ wachungsnetzes Schleswig-Holstein befindet sich in Schleswig. Die folgenden An¬ gaben werden, so nicht anders genannt, dem Meßbericht des Jahres 1992 (minis¬ ter FÜR NATUR UND UMWELT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1993) entnommen.

Für die an der Station Schleswig überwachten Luftschadstoffe ist festzuhalten, daß die Werte des Schwefeldioxid-Gehaltes (S02) die Kriterien der TA-Luft für Reinluft¬ gebiete erfüllen und Schwebstäube und Stickoxide (NOx) die Grenzwerte für den 11- (Jahresmittel) und den I2-Wert (98-Percentil) der TA-Luft weit unterschreiten. Bezüglich der Konzentration von bodennahem Ozon (03) werden dagegen in Schleswig im bundesweiten Vergleich bereits mittlere Werte gemessen (UMWELT- bundesamt 1992, zit. n. Büro massheimer 1995a). Dies entspricht mit Blick auf die Auf- und Abbauprozesse des bodennahen Ozons, das seinen Ursprung hauptsächlich im Kfz-Verkehr hat, in einem Raum mit ländlicher Prägung durchaus den Erwartun¬ gen.

Zu den genehmigungspflichtigen Anlagen gemäß §§ 4 und 19 BlmschG, bei deren Betrieb der Ausstoß schädlicher Immissionen erwartet werden kann, zählt im Plan¬ gebiet der Schlachthof am Südrand der Ortslage Fahrdorf. Da dieser allerdings z.Zt. stillgelegt ist, sind lufthygienische Belastungen nicht anzunehmen. Eine Folge¬ nutzung ist bislang nicht eindeutig bestimmt, so daß sich Aussagen über mögliche Belastungen durch Umnutzung des Geländes nicht treffen lassen.

3.1.5.3 Lärm

Als wesentliche Lärmquellen im Plangebiet sind der Fahrzeugverkehr auf der Bun¬ desstraße 76 und die vom militärischen Flugplatz ausgehenden Flugbewe¬ gungen zu vermerken. Der gemäß § 2 FlugLärmG festgesetzte Lärmschutzbereich des Flugplatzes schiebt sich dabei von Südwesten kommend über den Ortsteil Loopstedt als breiter Keil in das Gemeindegebiet. Loopstedt liegt so innerhalb der Lärmschutzzone II, d.h. der äquivalente Dauerschallpegel übersteigt 67 dB(A). LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.1 Naturräumliche Grundlagen 3.1.6 Vegetation 18

Eine weitere Lärmquelle stellen die Sportanlagen im Südosten des Ortsteils Fahr¬ dorf dar. Der in Verbindung mit der 3. F-Planänderung der Gemeinde durchgeführte Immissionsschutznachweis zeigt für die bestehende Wohnbebauung jedoch keine nachteiligen Einwirkungen.

3.1.6 Vegetation

Die realen Vegetationsverhältnisse sind im Rahmen der Biotoptypenkartie¬ rung flächendeckend aufgenommen worden und werden unter Pkt. 3.3.2 ff. näher beschrieben.

Die potentielle natürliche Vegetation beschreibt die Vegetation, die sich nach Aufgabe der menschlichen Nutzung aufgrund der Ausbildung der abiotischen Fak¬ toren langfristig als für den Standort charakteristische Vegetationsformation einstel¬ len würde. Die potentielle natürliche Vegetation gilt somit als Bewertungsmaßstab für die Na¬ türlichkeit von Wäldern und Gehölzen und gibt Planungshilfen bei der Auswahl standortgerechter Gehölzarten. Da für das gesamte Plangebiet von annähernd gleichartigen klimatischen Verhält¬ nissen ausgegangen werden kann, sind die Hauptfaktoren für die Ausbildung un¬ terschiedlicher Vegetationstypen in Bodenart und Bodenfeuchtigkeit zu sehen. Mit Hinblick auf die hohen Niederschlagswerte ist als potentiell natürliche Vegetati¬ on im überwiegenden Teil der Gemeinde ein Laubmischwald zu erwarten. Wäh¬ rend sich auf dem besser mit Wasser und Nährstoffen versorgten Geschiebemergel im Norden und im Zentrum der Gemeinde von Buchen dominierte Wälder einstellen dürften, ist für die ärmeren sandigen Standorte entlang der Noore und im Südosten mit einer Verschiebung der Artenzusammensetzung hin zu Eichen und Hainbuchen zu rechnen. In stark grundwasserbeeinflußten Bereichen, etwa in Geländesenken oder entlang von Bachläufen, würde sich über verschiedene Niedermoorstadien langfristig der Erlenbruchwald mit Schwarzerle, Esche und Weiden einfinden, wie er z.B in den Bachtälern im Südwesten und Nordosten aktuell zu finden ist. Über die Entwicklung der Moorstandorte im Südwesten lassen sich nur vage Aus¬ sagen treffen, da dem vorliegenden Datenmaterial nicht zu entnehmen ist, ob es sich hier ehemals um Hoch- oder Niedermoore gehandelt hat. Mit dem Ansteigen des Grundwasserspiegels durch entfallende Drainage ist längerfristig mit einer Ausbreitung von Niedermoorvegetation bis zum Bruchwald zu rechnen. Inwieweit sich auf den teilweise abgetorften ehemaligen Moorstandorten im Südosten des Plangebietes erneut Hochmoore einstellen würden, ist fraglich. Der Prozess wäre zumindest extrem langwierig. Entlang der Ufer der Schlei und der Noore ist von einem Röhrichtsaum, wie er aktu¬ ell auf weiten Strecken zu finden ist, auszugehen. Seine Breite ist dabei von der Abnahme der Wassertiefe abhängig. Die Artenzusammensetzung würde sich ent¬ sprechend des in den Gewässern vorhandenen Brackwassers sowohl aus Arten der Stillgewässer als auch der Meeresküsten zusammensetzen.

Ein gutes Beispiel für eine natürliche Vegetationsabfolge unter verschiedenen Feuchtigkeitsstufen auf engstem Raum bieten die Hänge am Ostufer des Hadde- byer Noores. LANDSCHAFTSPL N FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.2 Historische Entwicklung der Kulturlandschaft 19

Auf den ständig überfluteten Röhrichtgürtel folgen landeinwärts mit abnehmender Überflutungshäufigkeit und Bodenfeuchtigkeit ein schmales Weidengebüsch, ein Bruchwaldstreifen und darauf ein Laubmischwald.

3.1.7 Fauna

Faunistische Erhebungen werden im Rahmen des Landschaftplanes nicht durchge¬ führt, da in der Regel ein hoher Aufwand mit tierökologischen Untersuchungen ver¬ bunden ist.

Die Angaben zu den im Plangebiet verbreiteten Tierarten sind daher aus vorhan¬ denen Unterlagen zusammengestellt un erheben somit keinen Anspruch auf Voll¬ ständigkeit.

3.2 HISTORISCHE ENT ICKLUNG DER KULTURLANDSCHAFT

Die zahlreichen prähistorischen Fundstätten (vgl. Pkt. 3.5.11) belegen, daß das Ge¬ biet der Gemeinde Fahrdorf bereits in frühester Zeit eine vergleichsweise dichte menschliche Besiedelung aufwies. Der Ort Fahrdorf (dän. Fartorp) selbst ist, wie die Namensendung -torp annehmen läßt, im 10. Jhd. n. Chr. in der Folge der Zuwanderung aus dem Norden als eine von zahlreichen Ansiedlungen in der Umgebung des bedeutenden Handelsknoten¬ punktes Haithabu entstanden. Für Loopstedt und Schlott lassen sich diesbezüglich nur Vermutungen anstellen. Pastor jensen (1922) weist in seinem Buch über die Landschaft Angeln aber darauf hin, daß dort die Ortsnamen auf -stedt und die ein¬ silbigen Ortsnamen zu den ältesten gezählt werden, aus einer Zeit noch vor der Auswanderung der Angeln im 5 Jhd. n.Chr. stammend.

Eine detaillierte Darstellung der Landschaft des Plangebietes bietet sich erstmals mit der Preussischen Landesaufnahme von 1879 (vgl. Plan Nr. 0.4). Ein Vergleich mit der topographischen Karte von 1995 (vgl. Plan Nr. 0.1) zeigt zwar durchaus Unterschiede, es bestehen trotz der vergangenen 120 Jahre aber auch viele Gemeinsamkeiten. Der Ort Fahrdorf präsentiert sich 1879 als etwas lockeres Straßendorf, eine typische Siedlungsform der Region. Schlott stellt trotz des eigenen Ortsnamens bereits einen Teil dieser Ansiedlung dar. Zusammen erreichen sie eine zumindest in der Breite dem heutigen Ort vergleichbare Ausdehnung. Loopstedt hat dagegen seine Form bis heute im wesentlichen gehalten. Bemerkenswert ist die geringe Zahl von Aussiedlerhöfen. Das Bild der freien Landschaft ist geprägt durch ein engmaschiges Knicknetz mit meist kleinen Schlägen. Die Anzahl der verzeichneten Kleingewässer ist mit etwa einem halben Dutzend gering. Dagegen sind nicht weniger als 12 Grabhügel, über¬ wiegend im Verlauf des Dreehüweges auszumachen. L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.1 Biotopkartierung des Landes Schleswig-Holstein 20

Auffällig sind die großen zusammenhängenden Moorgebiete im Südosten, die je¬ doch bereits von Entwässerungsgräben durchzogen sind und abgetorft werden. Die Moorflächen nahmen zum damaligen Zeitpunkt ca. 117 ha, das einem Flächen¬ anteil von 12,5 % entspricht, ein (Gemeindeumwelterhebung Fahrdorf, ZENTRALSTELLE FÜR LANDESKUNDE 1990). Wälder sind in der Karte von 1879 bis auf einen kleinen Nadelforst in Ortsrandlage überhaupt nicht verzeichnet. Entlang der Noore und der Schlei ziehen sich Feucht¬ wiesen hin. Jedes Stückchen Land, sofern es nicht zu naß oder zu steil ist, wird landwirtschaft¬ lich genutzt. Das Wegenetz entspricht weitgehend dem heutigen. Insbesondere teilt die mit geradem Strich auf das Schloß Gottorf ausgerichtete Chaussee nach Eckernförde, erbaut um die Mitte des 19. Jhd., die Gemeinde schon in eine nördli¬ che und eine südliche Hälfte.

120 Jahre später ist für das Landschaftsbild die Siedlungserweiterung des OT Fahrdorf prägend. Der Nordwesten der Gemeinde ist zwischen der Schlei und der (jetzt) B 76 fast flächendeckend bebaut, wobei die Siedlungserweiterung hauptsächlich in die Zeit nach 1945 fällt. Die Struktur des Straßendorfes ist kaum mehr erkennbar. Im weiteren Gemeindegebiet ist die deutlich gestiegene Zahl der verstreut liegenden Aussiedlerhöfe erwähnenswert. Durch die Flurbereinigung der 60'er und 70'er Jahre hat die Parzellengröße der landwirtschaftlich genutzten Fläche zugenommen, das engmaschige Knicknetz ist insbesondere im Nordosten erheblich zurückgegangen. Nur vereinzelt sind neue Knicks dazu gekommen. Die Moorflächen im Südosten sind trockengelegt und in Acker und intensiv genutz¬ tes Grünland umgewandelt. Noch 1954 / 58 wurden große Teile als Moor ausgelegt (ZENTRALSTELLE FÜR LANDESKUNDE 1990). Feuchtere Grünlandflächen an der Schlei, am Haddebyer Noor und in der Loop- stedter Au sind in direkter Nähe zu Fahrdorf Bauland geworden, sonst aber über¬ wiegend aus der Nutzung herausgefallen. Diese Flächen sind heute als Röhricht oder Bruchwald wiederzufinden. Der Waldanteil der Gemeindefläche hat erheblich zugenommen, ist insgesamt aber immer noch gering. Das Wegenetz hat sich wie erwähnt nur wenig verändert. Hier und dort sind Feld¬ wege hinzugekommen. Der Weg nach Selk (K 36) wurde begradigt und Loopstedt dabei mit einer Umgehung versehen. Im Unterschied zu 1879 sind heute aber na¬ hezu alle Wege asphaltiert.

3.3 ERFASSUNG UND BEWERTUNG DER BIOTOPTYPEN / BIOTOPSTRUKTUR

3.3.1 Biotopkartierung des Landes Schleswig-Holstein

Die im Plangebiet im Jahre 1986 durchgeführte Biotopkartierung des Landes Schleswig-Holstein (selektive Erfassung biologisch-ökologisch wertvoller Lebens¬ räume für Tiere und Pflanzen) weist in der Gemeinde Fahrdorf die in Tab. 1 aufge- LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.1 Biotopkartierung des Landes Schleswig-Holstein 21

listeten Biotope aus (Landesamt für Naturschutz und landschaftspflege SCHLESWIG-HOLSTEIN, 1986). Die Flächen sind in Plan Nr. 0.5 dargestellt.

Tab. 1: Biotopkartierung Schleswig-Holstein in der Gemeinde Fahrdorf

TK 25/ Biotoptyp / Beschreibung Rote-Liste-Arten Biotop (Gefährdung gemäß RL Nr. SH 1990) 1423/30 Gletschertor des Schleigletschers. Landeskundlich und geolo¬ Sonchus palustris 1523/53 gisch herausragendes und beispielhaftes Objekt mit sehr guter Sumpf-Gänsedistel biotischer Ausstattung. Auf den v.a. im Osten sehr hohen und (ehe . Rote Liste) steilen Talhängen z.T. sehr gut ausgebildeter Hangbuchen- bis Rhinanthus minor (A.3) Hang-(Eschen)-Edellaubholzmischwald. Die Ufer des Hadde- Kleiner Klappertopf Triglochin palustre (A.3) byer und Selker Moores werden auf großen Strecken von ty¬ Sumpf-Dreizack pisch ausgeprägtem und meist brackwasserbeeinflußtem Ufer¬ Oenanthe fistulosa (A.3) röhricht eingenommen. An den Unterhängen zahlreiche Quell¬ Röhrige Pferdesaat bereiche mit z.T. seltenen Vegetationsbeständen. V.a. im Süd¬ Menyanthes trifoliata en und Südwesten des Selker Moores großflächig wertvolle Dreibl. Fieberklee (A.3) Feucht- bis Naßgrünländereien. Kleinflächig im Mittelteil erlen- Juncus acutiflorus (A.3) bruchartige Bestände. Spitzblütige Binse Senecio aquaticus (A.3) Wasser-Greiskraut Dactylorhiza majalls (A.3) Breitbl. Knabenkraut 1423/36 Unterschiedlich breiter, z.T. unterbrochener Brackwasserröh¬ Juncus gerardi richtsaum entlang der Schlei Salz-Binse (in RLSH 1990 nicht erwähnt) Sonchus palustris Sumpf-Gänsedistel (ehe . Rote Liste) 1423/ Stark quelliger, entlang eines steil eingeschnittenen Bachtals Geranium palustre (A.3) 155 gelegener Erlenbruch mit üppiger Krautschicht im Nordosten Sumpf-Storchschnabel des Plangebietes. Brennesseln, Sumpfseggen und in der un¬ tersten Krautschicht die beiden Milzkraut-Arten beherrschen das Bild. Nach Norden läuft das Tal aus. Entlang des Baches schmaler, z.T. bruchartiger Erlensaum. In kleinen Geländesen¬ ken zwischen Bach und Weidegrünland eingelagerte Quellbe¬ reiche. 1423/ Bei der Fahrdorfer Ziegelei direkt an der Schlei gelegener Er¬ 156 lenbruch, der an seinem Ostrand von einem Schilfröhricht durchdrungen ist. Dieses endet in einem südlich des Bruches gelegenen, schlecht ausgestatteten Teich. Die Krautschicht im Bruchwald ist üppig; Hochstauden beherrschen den Aspekt. 1523/88 Seitental zum Selker Noor südlich Lund mit z.T. krautarmen Stellaria palustris (A.3) Hangbuchen- bis Hang-Buchen-Eichen-Wäldern. Im Talgrund, Sumpf-Sternmiere der von einem zum großen Teil natürlich fließenden Bach Juncus acutiflorus (A.3) durchzogen wird, wechseln Seggenrieder, Röhrichte, Erlen- Spitzblütige Binse brüche und Grünlandbereiche unterschiedlicher Ausprägung Sonchus palustris Sumpf-Gänsedistel z.T. kleinräumig. Im Mittelteil ist eine quellige Waldwiese ausge¬ (ehe . Rote Liste) bildet. Talraum selten guter Ausprägung, zum NSG-Vorschlag Haddebyer und Selker Noor gehörend. 1523/90 Nordwest-exponierter Trockenhang zum Haddebyer Noor mit Viola canina (A.3) Heidevegetation unterschiedlicher Degradationsstufen. Klei¬ Hundsveilchen ne, offene, von Pioniervegetation eingenommene Bereiche Thymus serpyllum (A.3) sind vorhanden. Am Oberhang dominiert ein Artenbestand der Sand-Thymian mageren Glatthafer-Wiese. Seltener Biotoptyp in der weiteren Umgebung. Die Fläche wurde als pflegebedürftig eingestuft. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypeb / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 22

Alle sechs erfaßten Biotope fallen als gesetzlich geschützte Biotope unter die Be¬ stimmungen des §15a LNatSchG (ehemals § 11 LPflegG).

Neben den großflächigen Lebensräumen wurden folgende Kleinstrukturen kartiert: 1 hochwertiges sonstiges Kleingewässer in der Feldmark südlich der B 76 (Fahrdorffeld) 1 sonstiges Kleingewässer nördlich der B 76 oberhalb von Bullenberg 1 sonstiges Kleingewässer im südlichen Teil der Gemeinde 1 Redder (Doppelknick) an der Straße zur Fahrdorfer Ziegelei 2 Redder südlich der B 76 2 Redder bei Lund 2 Redder an der südwestlichen Gemeindegrenze 2 kleinstrukturierte Trockenstandorte in der Feldmark südlich der B 76

Als ökologisch wichtiges Gebiet wurde das Feuchtgrünland östlich der Fahrdorfer Ziegelei aufgenommen.

Im Vergleich mit der aktuellen Biotop- und Nutzungstypenkartierung vom Sommer 1996 ergeben sich folgende Punkte: Da die Erläuterung zur Biotopkartierung 1989 andeutet, daß die graphische Darstellung des Biotopes Nr. 1423/36 (Röhrichtsaum an der Schlei) nicht völ¬ lig den Vorgefundenen Verhältnissen entspricht, sind auf dieser Grundlage keine Aussagen zur Entwicklung möglich. Vergleiche mit Luftbildern von 1989 und 1992 lassen jedoch eine Ausbreitung des Schilfsaums im westlichen Teil erkennen. Die festgestellte Pflegebedürftigkeit für das Biotop Nr. 90 ist weiterhin gege¬ ben. Eichenjungwuchs wurde auf der Fläche auch während der aktuellen Kar¬ tierung vorgefunden. Die übrigen großflächigen Biotope scheinen ihre Qualität im wesentlichen ge¬ halten zu haben. Von den drei kartierten Kleingewässern ist nur noch das sonstige Kleingewäs¬ ser im südlichen Teil des Plangebietes vorzufinden. Das Kleingewässer nörd¬ lich der B 76 könnte beseitigt worden sein. Das Kleingewässer bei Bullenberg scheint dagegen ausgetrocknet zu sein, da die Kuhle, in der es sich vermutlich befand, noch immer vorhanden ist. Sie zeigt jedoch keine Hinweise auf er¬ höhte Feuchtigkeit. Die aktuelle Kartierung weist trotzdem noch eine insge¬ samt höhere Anzahl an Tümpeln und Teichen für das Plangebiet aus. Es ist al¬ lerdings auch nicht davon auszugehen, daß die Aufnahme der Kleingewässer der selektiven Biotopkartierung 1986 vollständig war. Die Redder sind alle noch vorhanden. Die kleinstrukturierten Trockenstandorte sind ebenfalls noch auffindbar, z.T je¬ doch stärker verbuscht.

3.3.2 Biotoptypen

Für den Landschaftsplan der Gemeinde Fahrdorf wurde vom Büro Rüppel & Partner eine flächendeckende Biotop- und Nutzungstypenkartierung vorgenommen, die auf folgenden Grundlagen basiert: LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypeb / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 23

Grundlagen der Kartierung

Ausgangspunkt für die vorliegende Kartierung war eine im Rahmen des Entwick¬ lungskonzeptes Raum Schleswig (Büro massheimer 1995A) mit Hilfe von CIR-Luft- bildern aus dem Jahre 1989 erstellte Luftbildkartierung der Biotop- und Nutzungsty¬ pen im Maßstab 1:10.000. Da durch den seither vergangenen Zeitraum neben Veränderungen der Bodennut¬ zung, z.B. der Verteilung von Acker- und Grünland, auch mit Veränderungen der Abgrenzungen einzelner Biotop- und Nutzungstypen, etwa durch die Ausbreitung von Gebüschen, zu rechnen war, wurden für die aktuelle Kartierung zusätzlich s/w- Luftbilder aus dem Jahre 1992 zur Auswertung herangezogen. Neben Änderungen von Flurgrenzen sowie Hinweisen auf Besonderheiten im Ge¬ lände (z.B. kleine Feuchtbereiche im Grünland), erleichtert die vorangehende Luft¬ bildauswertung auch die Orientierung in unübersichtlichem oder schwer zugängli¬ chem Gelände. Als Vorinformation dienten ferner die Ergebnisse der landesweiten Biotop¬ kartierung (LANDESAMT FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE SCHLESWIG¬ HOLSTEIN 1989).

Nächster Schritt ist die Definition bzw. Abstimmung eines Kartierschlüssels mit einer Biotopliste, nach der die Biotope im Gelände geordnet werden können. Unter einem Biotop versteht blab (1993) den Lebensraum einer Lebensgemeinschaft, der eine bestimmte Mindestgröße und eine einheitliche gegenüber der Umgebung ab- grenzbare Beschaffenheit besitzt. Ein Biotop ist danach ein vegetationstypologisch und / oder landschaftsökologisch definierter und im Gelände wiedererkennbarer Landschaftsausschnitt. Um die Zahl der Erfassungseinheiten im Rahmen der Kartierung überschaubar und handhabbar zu machen, werden bei der Erstellung eines Kartierschlüssels gleich¬ artige, in Erscheinungsbild und Eigenschaften ähnliche Biotope zu einem abstra¬ hierten Biotoptyp zusammengefaßt.

Als Kartierschlüssel wurde der in der zugrundeliegenden CIR-Luftbildkartierung verwendete Entwurf zur Systematik der Standard-Biotoptypen und Nutzungstypen für die CIR-Luftbild gestützte Biotoptypen- und Nutzungstypenkartierung für die Bundesrepublik Deutschland des Bundesa tes für Naturschutz (Hrsg.) (1993) im wesentlichen verwendet. Veränderungen wurden insbesondere für den besiedelten Bereich vorgenommen, da der vorgesehene Kartiermaßstab von 1:5.000 hier eine differenziertere Abgren¬ zung einzelner Nutzungen zuläßt. Stärker differenziert wurden auch einzelne Biotoptypen wie Grünländer, Trockenra¬ sen und Ruderalfluren. Dabei wurde sich am Kartierschlüssel von drachenfels (1995) orientiert. Zur Definition der Biotoptypen wurden in Anlehnung an die Rote Liste der Pflanzen¬ gesellschaften in Schleswig-Holstein (DiERSSEN et ai. 1988) die den Biotop aufbauen¬ den Pflanzengesellschaften herangezogen. Bei den heute stark nutzungsgepräg¬ ten Vegetationsbeständen ist jedoch die Zuordnung zu den in der Literatur be¬ schriebenen Pflanzengesellschaften häufig problematisch, da es sich vielfach um kennartenarme Basalgesellschaften handelt. Grundlage für die Zuordnung bilden daher die dominanten Pflanzenarten in Kombi¬ nation mit den Zeigerarten bzw. den ökologischen Artengruppen (Ellenberg 1986). LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypeb / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 24

Durchführung der Kartierung

Die Kartierungen wurden im Zeitraum von Ende August bis Anfang September 1996 durchgeführt. Als Kartengrundlage diente die Deutsche Grundkarte im Ma߬ stab 1:5.000. Im Zuge der vollständigen Begehung des Untersuchungsgebietes wurden im Gelände abgrenzbare, in ihrem biologischen Inventar ähnliche Flächen den Biotop- und Nutzungstypen des Kartierschlüssels zugeordnet und das entspre¬ chende Kürzel in die Karte eingetragen. Weiterhin wurden im Rahmen der Kartierung auffällige Tier- und Pflanzenvorkom¬ men in den Arbeitskarten vermerkt.

Darstellung

Anhand der im Gelände erhobenen Daten, in Erweiterung der allgemeinen Defini¬ tionen des Kartierschlüssels, wird die jeweilige lokale Ausprägung der erfaßten Biotoptypen beschrieben.

Die im Plangebiet verbreiteten Biotoptypen sind im Bestandsplan Plan Nr. 1.1/1.2 dargestellt: in Plan Nr. 1.3 erfolgt eine zusätzliche Darstellung der im Rahmen der Kartierung als nach § 15a LNatSchG eingestuften geschützten Flächen.

Weitere Grundlage für die Darstellung der Biotoptypen ist die Gemeindeumwelter¬ hebung Fahrdorf (Zentralstelle für Landeskunde 1990), die den nördlichen Teil der Gemeinde umfaßt, und durch die vorliegende Biotoptypenkartierung aktualisiert und fortgeschrieben wird.

ÜBERSICHT BIOTOP- UND NUTZUNGSTYPEN:

Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen

Acker Erwerbsgartenbau Grünlandeinsaaten und artenarmes Intensivgrünland Älteres und artenreicheres, nährstoffreiches Grünland Mesophiles Grünland Flutrasen und sonstiges feuchtes Grünland Flutrasen mit Salzeinfluß Feucht- und Naßgrünland Weidefläche, stark verändert Stillegungsfläche Grünlandbrache

Staudenfluren, Säume und Ruderalvegetation

Säume und Ruderalfluren Adlerfarnflur Sonstige Sukzessionsflächen LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypeb / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 25

Gehölzgeprägte Kleinstrukturen

Gebüsche und Gehölze, überwiegend einheimische / nicht einheimische Arten Baumgruppe Wallhecke, durchgehend / lückig mit Gehölzen bestanden Ebenerdige Hecke, durchgehend / lückig mit Gehölzen bestanden Hecke mit Überhältern Baumreihe Landschaftsprägender Einzelbaum

Trocken lebensräume

Trocken- und Halbtrockenrasen Sandheiden und Magerrasen

Moore und Sümpfe

Niedermoorvegetation, Binsen- und Kleinseggenbestände Großseggenried Landröhricht Feuchte Hochstaudenflur Feuchtgebüsch

Wälder

Erlenbruchwald Sumpfwald Laubmischwald Laub-Nadel-Mischwald, Laubholzdominanz Laub-Nadel-Mischwald, Nadelholzdominanz Nadelwald, Reinbestand Vorwald Aufforstung, Laubholz (-dominanz) Aufforstung, Nadelholz (-dominanz)

Küstenbiotope

Sandstrand ohne Bewuchs Steinstrand ohne Bewuchs Uferverbau, Blocksteine (ohne Biotopbeschreibung) LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypeb / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 26

Gewässer

Meeresfläche Seen und große Teiche Kleingewässer Klärteich Bäche und Gräben Ufer- und Verlandungsbereich, Röhricht (s. Großseggenried und Landröhricht) ausgebaute Quelle (ohne Biotopbeschreibung)

Sonstige geomorphologisch definierte Biotoptypen

(ohne eigene Signatur in Plan Nr. 1.1/1.2; die Flächen sind mit dem sie bedeckenden Biotoptyp dargestellt und nur über die Ausweisung als § 15a-Fläche zu identifizieren) Steilküsten Strandwälle Steilhang im Binnenland

Siedlungsbereich

Einzelanwesen und Splittersiedlungen Hausgarten Streuobstwiese Wirtschafts- und Lagerflächen, landwirtschaftliche Prägung / gewerbliche Prägung Grünflächen, öffentlich / privat Spiel- und Sportflächen Freizeitflächen Flächen mit besonderer baulicher Prägung Flächen für die Ver- und Entsorgung

Verkehrsflächen

Hauptstraße / sonstige Straße Wirtschaftsweg Fußweg / Fußpfad Steg Parkplatz Hafenanlage Verkehrsbegleitgrün, Gehölze / Böschungsrasen L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.1 Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen 27

Beschreibung der Biotoptypen und deren Verbreitung im Plangebiet:

3.3.2.1 Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen

Acker und Stillegungsfläche

Beschreibung / Definition: Durch menschliche Nutzung geprägte Lebensräume, auf denen der Anbau meist einjähriger Kultur¬ pflanzen erfolgt, für natürliche Pflanzen- und Tiergesellschaften herrschen durch hohe Bearbei¬ tungsintensität lebensfeindliche Bedingungen. Kennzeichen sind: Ein- bis mehrfache jährliche Bodenbearbeitung, zeitweilige Vegetationsfreiheit nach flächendeckender Biomassenentnahme durch Ernte und dadurch verursachte grundlegende Änderung von Struktur und Mikroklima, regelmäßiger Einsatz von Bioziden, Düngern und Wuchs¬ hemmern, monokultureller Anbau, einseitige Fruchtfolgen, Nivellierung der Standortbedingungen. In Abhängigkeit von der Bewirtschaftungsintensität und der Feldfrucht ist eine unterschiedlich aus¬ geprägte Ackerbegleitflora vorhanden; in der Regel sind dies überwiegend konkurrenzkräftige, eu- traphente Arten. Sofern in Stillegungsflächen nicht Grünlandmischungen eingesät werden, dominie¬ ren diese Arten auch die 1-5-jährigen Ackerbrachen. Für die Entwicklung artenreicherer und an¬ spruchsvollerer Pflanzengesellschaften ist die Entwicklungsdauer meist zu kurz. Breitere, krautige Ackerrandstreifen fehlen im Untersuchungsgebiet. Charakteristische Pflanzengesellschaften sind Halbruderale Halbtrockenrasen (Agropyretea repen- tis), Ruderalsäume (Artemisietea vulgaris), Acker-Wildkrautfluren und ruderale Einjährigen Gesell¬ schaften (Stellarietea mediae). Bei Verzicht auf Herbizideinsatz können sich artenreiche Ackerrand¬ streifen mit Windhalmgesellschaften o.ä. einstellen.

Typische Pflanzenarten: Futterrübe - Beta vulgaris Hirtentäschel - Capsella bursa-pastoris Raps - Brassica oleracea Weißer Gänsefuß - Chenopodium album Gerste - Hordeum vulgare Ackerkratzdistel - Cirsium arvense Roggen - Secale secale Strahlenlose Kamille - Matricaria matricaroides Mais - Zea mays Einjähriges Rispengras - Poa annua Vogelmiere - Stellaria media Gemeine Quecke - Agropyron repens Geruchlose Kamille - Tripleurospermum inodorum Windhalm - Apera spica-venti Große Brennessel - Urtica dioica Gemeiner Beifuß - Artemisia vulgaris Acker-Stiefmütterchen - Viola arvensis

Das Vorkommen von Tierarten hängt im wesentlichen mit der Bewirtschaftungsintensität (Dünger¬ und Pflanzenbehandlungsmitteleinsatz) zusammen. Überwiegend kommen auf Ackerflächen nur euryöke Arten ("Allerweltsarten ) vor. Typische Gruppen sind Laufkäfer, Springschwänze u.a.. In der Regel bilden Ackerflächen nur Teilhabitate; wichtig ist die Kombination mit weiteren Biotopty¬ pen wie z.B. Knicks. Nach BLAB (1993) sollten Ackerflächen bei beliebiger Schlaglänge ein Breite von 150 bis 200 m nicht unterschreiten, da sie ansonsten von Tieren nicht überwunden werden können.

Gefährdung / Empfindlichkeit egenüber Beeinträchti ungen: Nutzungsintensivierung bei extensiv genutzten Flächen

Bebegtgng fgr ben Natgrsphgtz; , ¦ Geringe Bedeutung für den Naturschutz; Bedeutung wird durch sog. Nachbarschaftselemente wie Knicks und Feldgehölze beeinflußt, da viele Tierarten Ackerflächen nur als Teillebensraum wie z.B. Nahrungsbiotop nutzen. Ackerrandstreifen sind von hoher Bedeutung, da sie viele selten gewordene Ackerwildkäuter be¬ herbergen. LANDSCHAFTSPL N FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.1 Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen 28

Schutz: kein Schutz

Verbreitung im Planqebiet: Der landwirtsc aftliche Biotoptyp Acker stellt bei weitem den häufigsten Biotoptyp des Plangebie¬ tes dar. Er bedeckt nahezu die gesamte Gemeinde mit Ausnahme der Siedlungsbereiche und eines schmalen Uferstreifens entlang der Schlei und der Noore. Es wurde eine Stillegungsfläche an der Kreuzung Ossenholmweg/B 76 kartiert. Es handelt sich um eine 1 -Jahres-Brache.

Erwerbsgartenbau

Beschreibung / Definition: Flächen, die dem gewerblichen Freiland-Gartenbau dienen. Sie sind prinzipiell den Äckern ver¬ gleichbar, unterscheiden sich von diesen aber durch den Anbau von Gemüse und/oder Schnittblu¬ men, z.B. in Verbindung mit Gärtnereien. Die Empfindlichkeit vieler der angebauten Kulturen gegen¬ über Schädlingen und Krankheiten im Zusammenspiel mit dem für die Ernte zu erzielenden ver¬ gleichsweise hohen Preis fördern dabei auf den Gartenbauflächen u.U. eine gegenüber dem Acker noch intensivere Bewirtschaftung. Insbesondere bleibt auf diesen Flächen für eine Begleitflora aus Acker- oder Gartenunkräutern meist nur wenig Platz.

Tvoische Pflanzenarten: versah. Gemüse Strahlenlose Kamille - Matricaria matricaroides versah. Zierpflanzen Einjähriges Rispengras - Poa annua Gemeine Quecke - Agropyron repens Vogelmiere - Stellaria media Hirtentäschel - Capsella bursa-pastoris Geruchlose Kamille - Tripleurospermum inodorum Weißer Gänsefuß - Chenopodium album Acker-Stiefmütterchen - Viola arvensis

Tierarten: siehe Acker. Je nach Lage sind auch Arten, die stärker an den besiedelten Bereich gebunden sind, möglich.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Nutzungsintensivierüng bei extensiv genutzten Flächen

Bedeutung für den Naturschutz: siehe Acker

Schutz: kein Schutz

Verbreituna im Plangebiet: Eine kleinere Fläche im Westen des OT Fahrdorf. Sie gehört zu einer Gärtnerei und wird vorwie¬ gend für den Anbau von Schnittblumen und einjährigen Gartenzierpflanzen genutzt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.1 Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen 29

Grunlandeinsaaten und artenarmes Intensivgrünland

Beschreibung / Definition: Ähnlich wie Acker sind die Grünlandeinsaaten und artenarmen Intensivgrünländer durch intensive Nutzung, d.h. ho er Einsatz von Dünger, Bioziden und Maschinen gekennzeichnet. Statt der Feld¬ früchte werden Futter-Gräser zur Gewinnung von Grünfutter und Silage angebaut. Im Gegensatz zum Acker unterbleibt die jährliche Bodenbearbeitung. Die Flächen werden im allge¬ meinen nach 2 bis 6 Jahren umgebrochen und entweder neu mit wenigartigen Grünlandsaatgut¬ mischungen eingesät oder als Acker weiterbewirtschaftet. Als Grünland erfolgt die Nutzung als Mähwiese (bis zu 5 x pro Jahr) oder Mähweide. Angebaut wird v.a. Deutsches Weidelgras in Reinansaat, das rasch dichte Narben bildet, so daß krautige Pflanzen in der Regel fehlen. Aufgrund der Einwanderung von Gräsern und Kräutern mit geringerem Futterwert werden die Flächen im Laufe der Zeit ständig umgebrochen und neu einge¬ sät. Bei längeren Nutzungsintervallen sind Erosion, Düngerauswaschung bzw. Biozidbelastung gerin¬ ger als bei den jährlich bearbeiteten Äckern. Neben diesem Ackergrünland sind hier auch solche Dauergrünländer erfaßt, die, aufgrund der inten¬ siven Bewirtschaftung in ihrem Arteninventar stark verarmt, dem Ackergrünland in ihrer ökologi¬ schen Bedeutung gleichkommen.

Typische Pflanzenarten: Knaulgras - Dactylis glomerata Feuchtezeioer Deutsches Weidelgras - Lolium perenne Knick-Fuchsschwanz - Alopecurus geniculatus Wiesen-Lieschgras - Phleum pratense Kriechender Hahnenfuß - Ranunculus repens Gemeiner Löwenzahn - Taraxacum officinale Weißklee - Trifolium repens Störzeiger Gemeine Quecke - Agropyron repens Maoerkeitszeioer Hirtentäschel - Capselia bursa pastoris Gemeine Schafgarbe - Achillea millefolium Weicher Storchschnabel - Geranium molle Kleinköpfiger Pippau - Crepis capillaris Einjähriges Rispengras - Poa annua Gewöhnlicher Reiherschnabel - Erodium cicutarium Vogelmiere - Stellaria media Kleiner Sauerampfer - Rumex acetoseiia Geruchlose Kamille - Tripleurospermum inodorum Tierarten: Durch Artenarmut und zumeist hohen Düngereinsatz unter den Wirbellosen nur für "Allerweltsarten von Bedeutung

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigung n: Zunahme der Düngung oder Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, intensive Beweidung, hohe Mahdfrequenz.

Bedeutung für den Naturschutz: geringe Bedeutung für den Pflanzen- und Tierartenschutz, längere Entwicklungszeiten für Pflanzen- und Tiergemeinschaften als bei Ackerflächen. Bedeutung steigt mit Abweichung vom Normalstandort, d.h. feuchte oder strukturreiche Ausprä¬ gung.

Schutz: kein Schutz

Verbreitung im Plangebiet: Grünlandeinsaaten und artenarmes Grünland sind im Wechsel mit Ackerflächen im Außenbereich vorherrschend. Dazu zählten zum Zeitpunkt der Kartierung die landwirtschaftlichen Nutzflächen im Ortsbereich Fahrdorf, der Bereich südlich des Schleihanges im Nordosten, der Bereich Fahrdorffeld, Flächen zwischen Loopstedt und dem Bachtal südlich Lund am Haddebyer Noor und der südöstliche Teil des Plangebietes. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.1 Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen 30

Älteres und artenreicheres, nährstoffreiches Grünland Weidefläche, stark verändert Grünlandbrache

Beschreibun / Definition: Wirtschaftsgrünland auf mäßig frischen bis mäßig feuchten Standorten, mit zumeist intensiver Nut¬ zung, meist hoher Dünger- und Pestizid ei ntrag. Das ältere und artenreichere, nährstoffreiche Grünland unterscheidet sich von dem vorangegange¬ nen Biotoptyp hauptsächlich durch einen höheren Anteil an Wiesenkräutern, bei denen es sich je¬ doch weiterhin um meist sehr widerstandsfähige, euryöke Arten handelt. Meist werden diese Flächen aufgrund der höheren ganzjährigen Bodenfeuchte von den Landwirten als Dauergrünland behandelt. Vereinzelt fällt jedoch auch älteres Ackergrünland in diese Kategorie. Intensivgrünländer sind in der Regel durch starken Dünger-(Gülle) und Biozideinsatz, Viel- und Frühschnitt, Bodenverdichtung durch Tritt, Befahren und Bearbeiten mit Maschinen, Nivellierung des Bodenreliefs und Entwässerung von Feuchtbiotopen gekennzeichnet. Je intensiver die Nut¬ zungsintensität, desto eingeschränkter das Artenspektrum, in der Regel Verbreitung von Gräsern und Rückgang von Kräutern. Bei den stark veränderten Weideflächen handelt es sich um Grünländer, deren Grasnarbe durch Vertritt stark geschädigt ist, so daß der nackte Oberboden den größten Teil des Areals einnimmt. Dieser Typ ist besonders häufig auf Pferdekoppeln zu finden. Charakteristische Pflanzengesellschaften, die meist nur fragmentarisch ausgebildet sind, sind Wei- delgras-Weißklee-Weiden (Lolio-Cynosurion) und Wegerich-Trittrasen (Lolio-Plantaginion), auf Weiden häufig Ruderalisierung mit Brennessel und Breitblättrigem Ampfer.

Typische Pflanzenarten Gemeine Quecke - Agropyron repens Trittrasen in Pferdeweiden: Wiesen-Fuchsschwanz - Alopecurus geniculatus Breit-Wegerich - Plantago major Gänseblümchen - Bellis perennis Vogelknöterich - Stellaria media Hirtentäschel - Capsella bursa-pastoris Gemeines Hornkraut - Cerastium holosteoides Magerkeitszeiger Wolliges Honiggras - Holcus lanatus Rotes Straußgras - Agrostis tenuis Deutsches Weidelgras - Lolium perenne Einjähriges Rispengras - Poa annua Feuchtezeiaer Wiesen-Rispengras - Poa pratensis Knick-Fuchsschwanz - Alopecurus geniculatus Vogel miere - Stellaria media Rasenschmiele - Deschampsia caespitosa Gemeiner Löwenzahn - Taraxacum officinale Kriechender Hahnenfuß - Ranunculus repens Weiß-Klee - Trifolium repens Ruderalisierte Bestände Acker-Kratzdistel - Cirsium arvense Ampfer - Rumex spp. Große Brennessel - Urtica dioica

Tierarten: Das Vorkommen der Tierarten des Dauergrünlandes auf mittleren Standorten hängt eng mit der Be¬ wirtschaftung zusammen. Frühe Mähtermine z.B. zerstören Gelege von bodenbrütenden Vögeln. Für bestimmte Vogelarten ist weiterhin die Umgebung mit ihren Strukturen entscheidend (Hohe Sichtweiten bei Wiesenvögeln, Ansitzwarten, Knicks für Neuntöter, Dorngrasmücken). Wirbellose Arten, wie Fliegen, Käfer, Hautflügler oder Wanzen sind im Grünland am stärksten ver¬ treten. Insgesamt ist die Bedeutung des nährstoffreichen Grünlands für Tierarten eher gering.

Gefährdun / Empfindlichkeit e enüber Beeinträchtiounaen: Umwandlung in Ackerland, Umbruch mit Neuansaat hochgezüchteter Futtergrassorten, Intensivierun der Bewirtschaftung (Erhöhung der Mahdfrequenz, des Viehbesatzes, stärkere Düngung, Melioration) LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.1 Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen 31

Bedeutung für den Naturschutz: Im Gegensatz zu Ackerflächen besteht aufgrund der ständigen Grasnarbe keine so große Gefahr durch Ausschwemmungen von Nährstoff- oder Pflanzenbehandlungsmitteln in das Grundwasser. Insgesamt aber geringe Bedeutung für den Pflanzen- und Tierartenschutz. Die Bedeutung steigt mit Abweichung vom Normalstandort.

Schutz: kein Schutz

Verbreitun im Plangebiet: Der Anteil der älteren und artenreicheren, nährstoffreichen Grünländer ist im Vergleich zum voran¬ stehenden Grünlandtyp sehr gering. Das Vorkommen beschränkt sich auf die Uferbereiche der Schlei östlich der Fahrdorfer Ziegelei so¬ wie den südlich angrenzenden Schleihang, Teilflächen am südlichen Siedlungsrand von Fahrdorf, kleinräumig östlich der K 36 auf Höhe des Kirchberges und im Bereich einer Hoflage bei Bullenberg, Teilflächen am nördlichen und südlichen Siedlungsrand von Loopstedt und Flächen östlich des Haddebyer Noores und nördlich des Bachtales südlich von Lund. Eine schmale Pferdekoppel östlich des Ossenholmweges wurde als stark veränderte Weidefläche kartiert: desgleichen ein Hühnerhof bei Bullenberg. Eine Grünlandbrache findet sich östlich des OT Fahrdorf auf dem Flurstück Martzwisch. Die Fläche war zum Zeitpunkt der Kartierung in ihrem Artenbestand noch nicht sehr stark verändert, so daß sie u.U. noch nicht allzu lange brach liegt.

Mesophiles Grünland

Beschreibung / Definition: Mesophiles oder mittleres Grünland wird extensiver als die vorigen landwirtschaftlichen Biotopty¬ pen genutzt und entwickelt sich auf mäßig trockenen bis mäßig feuchten, mehr oder weniger nähr¬ stoffreichen Standorten bei mäßiger Düngung und geringerer Schnitthäufigkeit oder zurückhaltender Beweidung. Charakteristische Pflanzengesellschaften sind, wie bei dem Intensivgrünland, die Wei- delgras-Weißkleeweiden (Lolio-Cynosuretum); es zeichnet sich aber durch einen höheren Anteil an Kennarten aus, die gegenüber starker Nutzung und intensiver Düngung empfindlich sind. Mesophi¬ les Grünland ist daher artenreicher und besitzt einen hohen Anteil an Magerkeitszeigern. Im Gegen¬ satz zu dem Intensivgrünland zeigt es im Erscheinungsbild niedrige, schlecht wüchsige Bestände mit lückiger Grasnarbe und hohem Anteil an Kräutern. Die Ansprache erfolgt bereits bei höherer Deckung von Rotem Straußgras, Rispengräsern, Rotschwingel und Schafgarbe, die im Intensiv¬ grünland fehlen. Das mesophile Grünland stockt i.A. auf sandigen, trockenen Böden.

Typische Pflanzenarten: Gemeine Schafgarbe - Achillea millefolium Wolliges Honiggras - Hoicus lanatus Rotes Straußgras - Agrostis capillaris Weiches Honiggras - Hoicus mollis Gemeines Ruchgras - Anthoxanthum odoratum Acker-Witwenblume - Knautia arvensis Weiche Trespe - Bromus mollis Herbst-Löwenzahn - Leontodon autumnalis Rundblättrige Glockenblume - Campanula rotundifolia Deutsches Weidelgras - Lolium perenne Gemeines Hornkraut - Cerastium holosteoides Spitz-Wegerich - Plantago lanceolata Rainfarn - Chrysanthemum vulgare Schmalblättriges Rispengras - Poa angustifolia Kleinköpfiger Pippau - Crepis capillaris Wiesen-Rispengras - Poa pratensis Kamm-Gras - Cynosurus cristatus Sauer-Ampfer - Rumex acetosa Wilde Möhre - Daucus carota Gemeiner Löwenzahn - Taraxacum officinale Rot-Schwingel - Festuca rubra Rot-Klee - Trifolium pratense Wiesen-Labkraut - Galium mollugo Weiß-Klee - Trifolium repens Weicher Storchschnabel - Geranium molle Brennessel - Urtica dioica Zwerg-Storchschnabel - Geranium pusillum LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.1 Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen 32

Tierarten: Aufgrund des reicheren Pflanzenartenvorkommens und der extensiveren Bewirtsc aftung ist die Tierwelt auf dem mesophilen Grünland artenreicher als auf dem Intensivgrünland. Bei späten Mäh¬ terminen profitieren besonders blütenbesuchende Insekten wie Tagfalter, Hautflügler oder Schwebfliegen von dem oft reichem Blütenangebot.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Zunahme der Bewirtschaftungsintenistät, insbesondere Erhöhung der Düngergaben, Nutzungsänderung (Abbau), Nutzungsaufgabe.

Bedeutung für den Naturschutz: Zahlreiche Arten, die aus den Intensivgrünlandern verdrängt wurden, kommen im mesophilen Grün¬ land noch vor. Diese Magerkeitszeiger werden in der Kulturlandschaft zunehmend verdrängt. Das aus botanischer und zoologischer Sicht wertvolle mesophile Grünland ist daher von hohem Wert für den Naturschutz.

Schutz: kein Schutz

Verbreitung im Plangebiet Zwei Flächen befinden sich am Südrand von Loopstedt; kleinere Flächen im südöstlichen Randbe¬ reich des Haddebyer Noores und im Bachtal südlich von Lund in Kombination mit sonstigem Feuchtgrünland und Wäldern. Eine kleine Fläche liegt auf einem alten Strandwall im äußersten Nordostendes Plangebietes. Strandwälle zählen gemäß § 15a (1) 8c zu den gesetzlich geschützten Biotopen.

Flutrasen und sonstiges feuchtes Grünland Flutrasen mit Salzeinfluß

Beschreibung / Definition: In diesem Biotoptyp sind feuchte und nasse Wiesen und Weiden bzw. Überschwemmungswie¬ sen und -weiden zusammengefaßt. Die Flächen zeichnen sich durch hoch anstehendes Grund¬ oder Stauwasser aus, wie z.B. im Überflutungsbereich von Still- und Fließgewässern oder in ab¬ flußlosen, vermoorten Senken. Die Artenzusammensetzung wird von folgenden Faktoren bestimmt: Höhe des Wasserstandes, Überflutungsdauer, Bodenart und -gefüge, Nährstoffgehalt sowie Art, Häufigkeit und Ausmaß der menschlichen Nutzung. Die durch episodische Überflutungen geprägten Flutrasen werden durch charakteristische Feuchte¬ zeiger geprägt. Im Gegensatz zu dem Feuchtgrünland überwiegen überflutungs- und stauwassertolerante Sü߬ gräser sowie ausläuferbildende, kleinwüchsige Pflanzenarten: der Seggen- und Binsenanteil ist gering. Es dominieren vor allem Knickfuchsschwanz, Weißes Straußgras und Kriechender Hahnen¬ fuß. Auf grundwassergeprägten anmoorigen Standorten entwickeln sich Feuchtgrünlander zu arten¬ ärmeren Flutrasen bei zunehmender Düngung und Intensivierung der Bewirtschaftung. Hohe Dün gungsintensität führt zu einer Monotonisierung des Artenbestandes. Charakteristische Pflanzengesellschaften sind die Flutrasen-Gesellschaften (Agropyro-Rumicion) und Feuchtes Grünland (Lolio-Cynosuretum lotetosum). Durch den Einfluß des Brackwassers im Uferbereich der Schlei und der Noore ist im Plangebiet auch eine Ausbildung der Flutrasen mit Vertretern der Salzwiesen zu finden. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.1 Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen 33

Typische Pflanzenarten: Weißes Straußgras - Agrostis stolonifera Gänse-Fingerkraut - Potentilla anserina Knick-Fuchsschwanz - Alopecurus geniculatus Scharfer Hahnenfuß - Ranunculus acris Wiesen-Fuchsschwanz - Alopecurus pratensis Kriechender Hahnenfuß - Ranunculus repens Wiesen-Schaumkraut - Cardamine pratensis Wilde Sumpfkresse - Rorippa sylvestris Gemeines Hornkraut - Cerastium holosteoides Weiß-Klee - Trifolium repens Rohrschwingel - Festuca arundinacea Flutender Schwaden - Glyceria fiuitans Salzzeiqer; Wolliges Honiggras - Holcus lanatus Spießmelde - Atripiex hastata Flatter-Binse - Juncus effusus Strandaster - Aster tripolium Deutsches Weidelgras - Lolium perenne Hain-Segge - Carex otrubae Gemeines Rispengras - Poa trivialis Salz-Dreizack - Triglochin maritimum Wasser-Knöterich - Polygonum amphibium Sumpf-Dreizack - T. palustre (RL SH 3 1990)

Tierarten: Lebensraum vieler gefährdeter Wiesenvögel, das Vorkommen ist dabei von ausreichend großen Rächen abhängig. Bei hoher Strukturvielfalt in der Umgebung wichtiger Amphiben-Lebensraum, Vorkommen von an Feuchtigkeit angepaßter Wirbellosen wie Ubellen, bestimmte Tagfalter und Heuschrecken.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchti ungen: Entwässerung, weitere Intensivierung der Nutzung, Umb uch in Acker oder Grasacker.

Bedeutung für den Naturschutz: Die Bedeutung ist umso höher, je mehr Feuchtbiotopstrukturen im Umland vorhanden sind, dann Wirkung als Pufferzone. Bedeutung hängt maßgeblich von der Bewirtschaftungsintensität und dem damit verbundenen Artenreichtum ab. Artenreichere Bestände sind schützenswürdig.

Schutz: Eine weitere Entwässerung von Feuchtwiesen gilt gemäß § 7 (2) 9 LNatSchG als Eingriff. Bei Ausbildung als seggen- und binsenreiche Feucht- und Naßwiese ge . § 15a LNatSchG gesetzlich geschützt.

Verbreitung im Plangebiet " Rutrasen und sonstiges Feuchtgrünland finden sich großflächig im äußersten Nordosten des Plan¬ gebietes an der Fahrdorfer Ziegelei und bilden hier einen Biotopkomplex mit dem südlich angren¬ zendem Erlenbruchwald und naturnahem Bachtal. Eine kleine isolierte Teilfläche liegt an der Schlei im Ortsbereich Fahrdorf. Weitere Flächen befinden sich im Bachtal bei Lund und sind hier mit feuchten Wäldern verzahnt. Rutrasen mit Salzeinfluß ist kleinflächig an der Enge zwischen Haddebyer und Selker Noor verbrei¬ tet. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDOF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Bbtopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.1 Landwirtschaftlich geprägte Biotoptypen 34

Feucht- und Naßgrünland

Beschreibung / Definition: Feucht- und Naßgrünland im pflanzensoziologischen Sinn, d.h. Gesellschaften der Molinietalia mit den Sumpf-Dotterblumen-, Pfeifengras- und Brenndoldenwiesen. Die Naß- und Feuchtwiesen kommen auf mäßig nährstoffreichen bis nährstoffreichen, grundwas¬ sergeprägten mineralisierten Niedermoorböden vor. Sie weisen meist einen hohen Anteil an Seg¬ gen, Binsen und anderen Feuchtezeigern auf. Brachliegende Feuchtwiesen können sich zu feuchten Hochstaudenfluren, Röhrichten oder Gro߬ seggenriedern entwickeln. Das Feucht- und Naßgrünland ist im Gegensatz zu den Flutrasen erheb¬ lich artenreicher, und bildet daher im Sommer auffällige Blühaspekte. Charakteristische Pflanzenge¬ sellschaft ist im Plangebiet die Sumpfdotterblumenwiese (Calthion). Bei extensiverer Bewirtschaf¬ tung und zurückhaltender Düngung i.d.R. höhere Artenvielfalt.

Typische Pflanzenarten: Hunds-Straußgras - Agrostis canina Flutender Schwaden - Glyceria fluitans WeißesStraußgras - Agrostis stolonifera Wolliges Honiggras - Holcus lanatus Knick-Fuchsschwanz - Alopecurus genicuiatus Flatter-Binse - Juncus effusus Aufrechter Merk - Berula erecta Sumpf-Hornklee - Lotus uliginosus Sumpf-Dotterblume - Caltha palustris Wasser-Knöterich - Polygonum amphibium Wiesen-Schaumkraut - Cardamine pratensis Flammender Hahnenfuß - Ranunculus flammula Rauhe Segge - Carexhirta Kriechender Hahnenfuß - Ranunculus repens Kohldistel - Cirsium oreraceum Wiesen-Sauerampfer - Rumex acetosa Sumpf-Kratzdistel - Cirsium palustre Bachbunge - Veronica beccabunga Rasen-Schmiele - Deschampsia caespitosa

Tierarten: Auf Flächen mit Abweichungen vom Normalstandort (d.h. sehr feuchte oder sehr trockene Stand¬ orte) kommen eine Vielzahl von Spezialisten vor, die durch die allgemeine Nivellierung der Standor¬ te im Rückgang begriffen und bedroht sind. Feuchtgrünland beherbergt u.a. eine artenreiche Insek¬ tenfauna mit Schmetterlingen, Heuschrecken, Bienen, Schwebfliegen, Libellen und ist Sommerle¬ bensraum für Amphibien. Zusammenhängende Komplexe sind von hoher Bedeutung für Wiesen¬ vögel.

Gefährdung / Empfindlichkeit ge enüber Beeinträchti ungen: Intensivierung der Nutzung und damit Umwandlung in artenarme Flutrasen, Entwässerung, Düngung, Umbruch in Acker oder Grasacker, Nutzungsaufgabe mit Entwicklung eintöniger Flatterbinsen- oder Brennesselfluren (abhängig vom Boden).

Bedeutun für den Naturschutz: Sehr wertvoller und absolut erhaltenswerter Biotoptyp mit großen Artenreichtum; Lebensraum von zahlreichen spezialisierten Tier- und Pflanzenarten. Für das Geländeklima von Bedeutung durch gesättigten Wasserhaushalt.

Schutz: Die Vegetationseinheiten gehören zu den sonstigen Feuchtgebieten ge . § 7(2)9 LNatSchG. Seg¬ gen- und binsenreiche Ausprägungen gehören zu den geschützten Biotopen nach § 15a LNatSchG. Flatterbinsen treten als Störzeiger auf stark beweideten Feuchtgrünländern auf. Flatter¬ binsenreiche Bestände mit wenigen wertvollen Kennarten fallen nicht unter §15a, es sei denn, sie liegen > 5 Jahre brach und gehören dann zu den Biotoptypen Sukzessionsfläche oder Niedermoor /Sumpf. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.2 Staudenfluren, Säume und Ruderalvegetation 35

Verbreitun im Plangebiet: Eine kleine Fläche befindet sich im Niederungsbereich des Bachtales bei Lund; eine weitere kleine Fläche schließt sich an den Erlenruchwald im Nordosten des Plangebietes an, der von einem Bach durchzogen wird. Beide Flächen sind als binsen- und seggenreiche Naßgrünländer ge . § 15a LNatSchG geschützt.

3.3.2.2 Staudenfluren, Säume und Ruderalvegetation

Säume und Ruderalfluren Adlerfarnflur

Beschreibung / Definition: Aus ein- bis mehrjährigen, niedrig- bis hochwüchsigen Arten aufgebaute Gras- und / oder Stau¬ denfluren unterschiedlicher Standorte aus spontaner Ansiedlung bzw. länger andauernder Verbra- chuno. Die Vegetationseinheiten finden sich allgemein auf aufgelassenen Flächen, älteren Grünland- und Ackerbrachen, je nach Nutzungsintensität entlang von Feldern, We en oder Böschungen. Ihre Ent¬ stehung ist demnach an menschliches Einwirken geknüpft. Kennzeichnend ist häufig ein hoher An¬ teil von Stickstoffzeigern, wie Brennesseln oder Klebkraut. Aufgrund der Vielfalt der besiedelten Standorte setzen sich die Pflanzengesellschaften je nach Bo¬ denfeuchtigkeit und Nährstoffgehalt aus Arten der Trocken- und Magerrasen, Ackerunkräutern, Ar¬ ten der Grünlandgesellschaften, der Trittrasen und der eigentlichen Ruderalvegetation zusammen. Charakteristische Pflanzengesellschaften sind Halbruderale Trockenrasen (Agropyretea repentis), ruderale Glatthafer-Bestände (Arrhenatherion elatoris), Ruderale Säume (Artemisietea vulgaris), Rainfarn-Beifuß-Flur (Tanaceto-Artemisietum) und die Brennessel-Giersch-Flur (Urtico-Aegopodie- um). Im Rahmen der Kartierung w rden Säume aufgenommen, wenn sie eine kartierungsrelevante Breite (2,5 m x 50 m) überschritten und / oder wenn es sich um besonders schöne, artenreiche Ausprä¬ gungen handelt. Gesondert erfaßt wurden einartige Bestände aus Adlerfarn (Pteridium aquilinum), die als solche von der obenstehenden Definition zu sehr abweichen.

Ty ische Pflanzenarten: Schafgarbe - Achillea millefolium Drahtschmiele - Deschampsia flexuosa Giersch - Aegopodium podagraria Schmalblättriges Weidenröschen - Epilobium Gemeine Quecke - Agropyron repens angustifolium Rotes Straußgras - Agrostis tenuis Acker-Schachtelhalm - Equisetum arvense Wiesen-Fuchsschwanz - Alopecurus pratensis Rohr-Schwingel - Festuca arundinacea Gebräuchliche Ochsenzunge - Anchusa officinalis Rotschwingel - Festuca rubra Wiesen-Kerbel - Anthriscus sylvestris Klebkraut - Gaiium aparine Gemeines Ruchgras - Anthoxanthum odoratum Wolliges Honiggras - Holcus lanatus Gemeiner Beifuß - Artemisia vulgaris Weiches Honiggras - Holcus mollis Glatthafer - Arrhenatherum elatius Wiesen-Bärenklau - Heracleum sphondylium Weiche Trespe - Bromus mollis Kleines Habichtskraut - Hieracium pilosella Rundblättrige Glockenblume - Campanula rotundifolia Tüpfel-Johanniskraut - Hypericum perforatum Wiesen-Flockenblume - Centaurea jacea Berg-Sandglöckchen - Jasione montana Acker-Kratzdistel - Cirsium arvense Acker-Witwenblume - Knautia arvensis Gewöhnliche Kratzdistel - Cirsium vulgare Gewöhnliches Leinkraut - Linaria vulgaris Rainfarn - Chrysanthemum vulgare Hopfenklee - Medicago lupulina Silbergras - Corynephorus canescens Nachtkerze - Oenothera biennis Kleinköpfiger Pippau - Crepis capillaris Kriechender Hauhechel - Ononis repens Knäulgras - Dactylis glomerata Wiesen-Lieschgras - Phleum pratensis Wilde Möhre - Daucus carota Spitz-Wegerich - Plantago lanceolata LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.2 Staudenfluren, Säume und Ru de ral Vegetation 36

Rispengräser - Poa spp. Gehölze der Ruderalfluren: Kriechender Hahnenfuß - Ranunculus repens Hänge-Birke - Betula pendula Weiße Lichtnelke - Silene alba Hasel - Corylus avellana Gemeines Leimkraut - Silene vulgaris Eingriffliger Weißdorn - Crataegus monogyna Gemeiner Bocksbart - Tragopogon pratensis Brombeere - Rubus ssp. Hasen-Klee - Trifolium arvense Besenginster - Sarothamnus scoparius Zickzack-Klee - Trifolium medium Große Brennessel - Urtica dioica

Tierarten: Größere Ruderalflächen sind wichtige Rückzugs- und Übergangslebensräume für Insekten, zahl¬ reiche Blütenbesucher wie Bienen oder Schmetterlinge. Überwiegend kommen allerdings wenig spezialisierte und häufige Arten vor. Besonders die mageren Ruderalflächen sind aufgrund ihrer botanischen Vielfalt wertvoll. Stickstoff-Fluren mit Brennessel sind v.a für Schmetterlingsraupen von Bedeutung. Artenreiche, magere Säume an Straßen, Wegen und an Ackerrändern sind wichtige Biotopver¬ bundelemente für flugunfähige Insekten (z.B. Laufkäfer, Kurzflügler) sowie Teilbiotope, z.B. Rast- pätze für Feldhase und Rebhuhn, Brutplatz für Goldammer.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Wiederaufnahme der Bewirtschaftung, Nährstoffeinträge, Verlust von Randstreifen durch Beackerung, intensive Pflege mit Herbizideinsatz, Nutzungsänderung, häufige Mahd an Straßenrändern.

Bedeutung für den Naturschutz: Saum- und Ruderalbiotope können sehr artenreich sein und bilden wertvolle Ausgleichsflächen in intensiv genutzten Flächen; insbesondere trocken-warme und nährstoffarme Standorte sind Le¬ bensraum von spezialisierten Arten, Bedeutung als Trittsteinbiotop bzw. Biotopverbundelement zwischen größeren Lebensräumen.

Schutz Soweit die Flächen sich außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile befinden und länger als fünf Jahre brach liegen fallen sie als sonstige Sukzessionsflächen unter den Schutz des § 15a (1)10 LNatSchG. Trockene oder feuchte Ausprägungen können als Staudenflur auch nach § 15a (1) 9b LNatSchG geschützt sein.

Verbreitun im Plangebiet: Die Zahl der Saum- und Ruderalbiotope im Plangebiet ist gering; die Flächen sind überwiegend kleinräumig ausgebildet und liegen vereinzelt über die Gemeinde verstreut. Dazu zählen Flächen im Straßenrandbereich der B 76 / Kreuzung K 36, Flächen im Bereich des Parkplatzes an der B 76 am Haddebyer Noor und Flächen im Randbereich eines Gebüsches nörd¬ lich der B 76 bei Bullenberg. Größere Flächen befinden sich am Rande des OT Fahrdorf am ehe . Schlachthof und im Gewer¬ begebiet am Ossenholmweg. Der schmale Uferbereich der Schlei südlich Strandholm ist als Ruderalflur ausgebildet. Ruderallfuren mit der Ausprägung als Adlerfarnfluren sind auf den Uferhängen des Haddebyer und Selker Noores sowie im Bachtal in der Umgebung von Lund verbreitet. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.2 Staudenfluren, Säume und Ruderalvegetation 37

Sonstige Sukzessionsflächen

Beschreibung / Definition: Hierunter werden in Sukzession begriffene Vegetationskomplexe verstanden. Sukzession ist die zeitliche Abfolge verschiedener Vegetationstypen an einem gegebenen Standort. Endgesellschaft ist meistens auf den iesigen Standorten ein bestimmter Waldtyp. Die Vegetation setzt sic aus Gräsern, Kräutern und frei aufwachsenden Gehölzen zusammen. Je nac Vornutzung und Standortbedingungen können eine Abfolge unterschiedlichster Pflanzenge¬ meinschaften auftreten. Typische Standorte sind Aufschüttungen, Abbaugebiete und Böschungen sowie ältere Acker- und Grünlandbrachen, Weg-, Straßen und Bahntrassenränder. Ohne Einflu߬ nahme des Menschen entwickeln sich die Flächen zu gehölzgeprägten Vorwaldstadien. Es liegt ein Biotoptyp mit heterogenem Erscheinungsbild vor. Wie bei den Ruderalfluren, aus de¬ nen sie hervorgehen, kommen trockene und feuchte bis nasse Ausprägungen vor. Sie unterschei¬ den sich von den Staudenfluren durch das Vorkommen von Gehölzen. Nur deutlich alte Brachen mit aufkommendem Gehölzbewuchs wurden hierunter eingeordnet, Bestände mit Prägung von Kräu¬ tern und Stauden wurden dem Biotoptyp Saum- und Ruderalfluren zugeordnet.

Pflanzenarten: siehe Biotoptypen Ruderalfluren, Mesophiles Grünland, Älteres und artenreicheres, nährstoffrei¬ ches Grünland, Vorwald, Niedermoorvegetation u.a.

Tierarten: siehe Biotoptyp Ruderalflur. Sukzessionsflächen sind Ganz- und Teillebensraum zahlreicher Wirbelloser, Rückzugs- und Ver¬ steckbiotope zur Erntezeit. Gefördert werden Arten, die auf ein reiches Angebot an Kräutern, Blüt¬ en, Samen oder abgestorbene Pflanzenteile angewiesen sind. Die Gehölze bilden wichtige Zu¬ satzstrukturen.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchti ungen: siehe Biotoptyp Ruderalflur

Bedeutung für den Naturschutz: siehe Biotoptyp Ruderalflur. Artenreichtum und heterogenes Verteilungsmuster von niedriger und hoher Vegetation bedingen einen hohen Strukturreichtum mit Bedeutung für viele Tierarten. Die häufige Verzahnung der Suk¬ zessionsflächen mit anderen gefährdeten Biotoptypen, wie z.B. Trockenrasen, macht sie für den Naturschutz des Landes sehr wichtig.

Schgtz: Sonstige Sukzessionsflächen sind ge . § 15a LNatSchG gesetzlich geschützt, wenn sie außer¬ halb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile liegen und seit mehr als 5 Jahren nicht bewirtschaf¬ tet wurden und nicht für andere öffentlich rechtlich verbindliche Zwecke vorgesehen sind.

Verbreitung im Plangebiet Als sonstige Sukzessionsfläche ist eine Teilfläche der Ruderalflur auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes sowie eine Fläche an der B 76, westlich des Kreuzungsbereiches Bullenberg kartiert worden. Eine weitere kleinräumige Fläche liegt am Haddebyer Noor, an einen Laubmischwald angrenzend. Eine Fläche im OT Fahrdorf, südlich der Dorfstraße, hat sich aus einer Gartenbrache entwickelt. Eine weitere Gartenbrache erstreckt sich zwischen zwei Wohngrundstücken bei Bullenberg; hier konnte das zur Erfüllung des Schutzstatus zeitliche Kriterium (5 Jahre brach) nicht sicher festge¬ stellt werden. Die Fläche verbuscht jedoch, so daß eine ausreichende Zeitspanne angenommen werden könnte. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.3 Gehölzgeprägte Kleinstrukturen 38

3.3.2.3 Gehölzgeprägte Kleinstrukturen

Gebüsche und Gehölze, überwiegend einheimische / nicht einheimische Arten Wallhecke, durchgehend / lückig mit Gehölzen bestanden Wall ohne Gehölze Ebenerdige Hecke, durchgehend / lückig mit Gehölzen bestanden Hecke mit Überhälter Baumreihe / Baumgruppe Landschaftsprägender Einzelbaum

Beschreibung / Definition: Aufgrund ihrer Ähnlichkeit hinsichtlich Entstehung, Artenzusammensetzung, Funktion und Bedeu¬ tung für den Naturschutz werden Knicks, Feldhecken, Gebüsche bzw. Gehölze, Baumreihen und -gruppen sowie Einzelbäume zusammengefaßt. Gehölze bzw. Gebüsche sind überwiegend nichtlineare, kleinflächige Baum- und / oder Gehölz¬ bestände in der offenen Landschaft, die im allgemeinen weder einer Nutzung noch einer Pflege un¬ terliegen. Sie stehen überwiegend auf Flächen, die aufgrund ihrer nachteiligen Lage oder Standort¬ bedingungen nicht in die landwirtschaftliche Nutzung mit einbezogen wurden. Gebüsche zeichnen sich im Gegensatz zu Feldgehölzen durch eine geringere Höhe und einen höheren Anteil an Sträu- chern aus. Gehölze weisen eine Schichtung in Baum -und Strauchschicht auf. Neben den meist spontan entstandenen Gebüschen und Gehölzen, in denen einheimische Sträucher und Bäume dominieren, finden sich des öfteren auch kleine Aufforstungen aus Nadelgehölzen oder flächige An¬ pflanzungen aus allerlei Ziersträuchern abseits des Siedlungsbereiches.Gehölze, Gebüsche und Knicks unterscheiden sich in ihren ökologischen und klimatischen Bedingungen von der offenen Landschaft deutlich. Sie sind relativ junge Biotoptypen. Überwiegend sind sie ein Produkt der Kulturlandschaft, d.h. durch den Menschen entstanden.

Knicks (Wallhecken) sind lineare, überwiegend aus Sträuchern und einzelnen Bäumen bestehen¬ de Gehölzpflanzungen auf Erdwällen. Hecken sind entsprechende Pflanzungen zu ebener Erde, die als Einfriedung oder Windschutz dienen oder dienten. Die Anlage der schleswig-holsteinischen Knicklandschaft ist auf die Verkoppelungsgesetze um 1770 zurückzuführen, als Wallhecken als Schlaggrenzen vorgeschrieben wurden. Das Knickholz diente u.a. der Brennholzgewinnung, so daß die Knicks einer niederwaldartigen Bewirtschaftung unterlagen. Heute haben die Knicks wesentliche landschaftsökologische und landschaftsgliedernde Funktionen und sind wichtige Elemente im Biotopverbundsystem. Je nach Standortverhältnissen und Region ist die Artenzusammensetzung der Knicks unterschiedlich. Zur Erhaltung stabiler Knickstrukturen sind regelmäßige Knickpflegemaßnahmen erforderlich; d.h. die Gehölze sind alle 10 -15 Jahre auf den Stock zu setzen (knicken), wobei sog. Überhälter stehen bleiben. Durch das erhöhte Profil des Knickwalles kommt es zur Ausbildung spezieller mikroklimatischer Ver¬ hältnisse, die eine Zonierung der Krautvegetation auf kleinstem Raum bedingen; Trockenheitszeiger siedeln sich auf der sonnigen Südseite und Feuchtezeiger im Schatten der Nordseite an. Etwas abseits der hier vorgenommenen Zusammenfassung der gehölzgeprägten Kleinstrukturen stehen die Wälle ohne Gehölze. Sie sind als kleinflächige Trockenstandorte ökologisch eher den Säumen und Ruderalfluren zuzuordnen (s.d.).

Baumreihen, -gruppen und Einzelbäume bilden in der Regel kein vom Freiland entscheidend an¬ deres Standortklima aus. Unterschieden werden sie nach Anzahl und Ausdehnung der Gehölze, Gehölzart, Alter (evtl, landschaftsprägend) und Aufbau. L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.3 Gehölzgeprägte Kleinstrukturen 39

Ty ische Pflanzenarten: Baum- und Straucharten: Weiches Honiggras - Holcus mollis Feldahom - Acer campestre Acker-Witwenblume - Knautia arvensis Berg-Ahorn - Acer pseudoplatanus Schwarz-Erle - Ainus glutinosa beschattete Nordseite: Hänge-Birke - Betula pendula Giersch - Aegopodium podagraria Hainbuche - Carpinus betulus Gemeine Quecke - Agropyron repens Hasel - Corylus avellana Wiesen-Kerbel - Anthriscus sylvestris Zweigriffliger Weißdorn - Crataegus laevigata Wolliges Honiggras - Holcus lanatus Eingriffliger Weißdorn - Crataegus monogyna Große Brennessel - Urtica dioica Rot-Buche - Fagus sylvatica Wald-Geißblatt - Lonlcera periclymenum Kennzeichnende Arten des Knickwalles Zitter-Pappel - Populus tremula Gemeine Schafgarbe - Achillea millefolium Traubenkirsche - Prunus padus Gemeines Ruchgras - Anthoxanthum odoratum Schlehe - Prunus spinosa Glatthafer - Arrhenatherum elatius Stiel-Eiche - Quercus robur Rundblättrige Glockenblume - Campanula rotundifolia Rose - Rosa sp. Drahtschmiele - Deschampsia caespitosa Brombeere - Rubus ssp. Acker-Witwenblume - Knautia arvensis Sal-Weide - Salix caprea Kleiner Sauerampfer - Rumex acetosella Weiden - Salix spp. Schwarzer Holunder - Sambucus nigra Kennzeichnende Arten Besenginster - Sarothamnus scoparius Zieroehölz bzw. standorfremde Arten Vogelbeere - Sorbus aucuparia Grau-Erle - Ainus incana Flieder - Syringa vulgaris Sanddorn - Hippophae rhamnoides Berg-Ulme - Ulmus glabra Liguster - Ligustrum vulgare Gemeine Fichte - Picea abies Knickfuß bzw. Krautsaum: Gemeine Kiefer - Pinus sylvestris sonnige Südseite: Silber-Pappel - Populus alba Rotes Straußgras - Agrostis tenuis Späte Traubenkirsche - Prunus serotina Rundblättrige Glockenblume- Campanula rotundifolia Roteiche - Quercus rubra

Robinie - Robinia pseudoacacia Karpaten-Spierstrauch - Spiraea media Kartoffel rose - Rosa rugosa Gewöhnlicher Flieder - Syringa vulgaris Rosen - Rosa spp. Ulme - Ulmus spp. Schwedische Mehlbeere - Sorbus intermedia diverse Koniferen Bastard-Spierstrauch - Spiraea billardii

Tierarten: Hohe Bedeutung für die Tierwelt, faunistische Bedeutung steigt mit dem Artenreichtum der Strauch¬ schicht und dem Vorkommen von Überhältern, Brutbiotop für zahlreiche Vögel wie z.B. Goldammer, Grasmücke, Amsel, Heckenbraunelle, Neuntö¬ ter, Ansitzwarte für Greif- und Rabenvögel, Nahrungs- und Winterquartier für Wirbeltiere und Deckung, Schutz- und Rückzugsraum für Arten der bewirtschafteten Flächen, Bienenweide für Insekten aufgrund Blütenreichtum, Jagdrevier für Li¬ bellen, Aufenthaltsort für Wirbellose. Baumreihen und -gruppen und Einzelbäume haben aufgrund ihrer geringeren Ausdehnung weniger Bedeutung als Lebensraum für Tiere. Diese steigt mit zunehmendem Alter und je nach Baumart.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Beseitigung durch Flurbereinigung, keine fachgerechte Knickpflege, sondern Schlegeln der Gehölze und dadurch Beschädigung, mangelnde Pflege der Knicks und damit Durchwachsen der Gehölzbestände, Bewirtschaftung bis an den Knickwall / Überpflügen und dadurch mechanische Beschädigung des Knickwalls (Degradierung), Eintrag von Dünger- und Pflanzenbehandlungsmitteln mit Veränderung in der Krautschicht. Das Verschieben von Knicks hat grundsätzlich negative Folgen für das Ökosystem. Der Erhalt be¬ stehender Knicks ist den Verschiebungen vorzuziehen.

Bedeutun für den Naturschutz: Herausragende Bedeutung für den Naturschutz, Knicks und Feldhecken haben wesentliche landschaftsökologische und landschaftsgliedernde Funktionen und sind wichtige Biotopverbundelemente. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.3 Gehölzgeprägte Kleinstrukturen 40

Die Knicks zählen zu den faunistisch artenreichsten Biotopen Schleswig-Holsteins. Weiterhin wichtig als Windschutz in erosionsgefährdeten Bereichen und positive Beeinflußung des Geländeklimas in Umgebung der Knicks. Feldgehölze nehmen eine Mittelstellung zwischen freistehenden Hecken und Wäldern ein. Mit den Baumreihen und -gruppen und Einzelbäumen besitzen sie einen hohen Wert als Gliederungsele¬ mente und steigern den Erholungs- und Erlebniswert des Landschaftsbildes.

Schutz: Knicks und ebenerdige Feldhecken unterliegen dem gesetzlichen Schutz ge . § 15b LNatSchG, Wälle ohne Gehölze stehen einem Knick gleich. Das seitliche Abschneiden der Zweige (Schlegeln) ist in einem Abstand von weniger als 1 m vor dem Knickfuß nicht zulässig ; Überhälter können gefällt werden, wenn für das Nachwachsen neuer Überhälter (Ersatz) gesorgt ist.

Verbreitung im Plangebiet: Das Plangebiet verfügt ber ca. 58 km Wallhecken und weitere 20 km durchgehende ebenerdige Feldhecken, wozu allerdings zu einem geringeren Teil auch spontan am Weges- oder Grabenrand aufgekommene Gehölze gezählt wurden (weitere 2 km lückiger ebenerdiger Hecken entlang von Feldwegen bleiben hier unberücksichtigt). Zum Vergleich: 1877 befanden sich It. Gemeindeumwelt¬ erhebung noch 100 km Knick auf dem Gemeindegebiet. Dies ergibt eine Heckendichte von 75,8 m/ha für die Landfläche der Gemeinde oder 94,5 m/ ha be¬ zogen auf die Fläche für die Landwirtschaft ge . F-Plan Stand 1991. Insgesamt ist das Knicknetz noch als sehr dicht zu bezeichnen. Die meisten Wallhecken sind durchgängig mit Gehölzen bestanden, mit Überhältern sind jedoch weniger als die Hälfte von ihnen versehen. Bei den ebenerdigen Hecken handelt es sich in der Feldflur meist um einartige Windschutzpflan¬ zungen. Entlang von Straße bestehen sie dage en häufiger aus einer bunt gemischten Spontan¬ vegetation. Die Windschutzpflanzungen finden sich vorwiegend im Südosten auf den ehe . Moor¬ standorten. Feldgehölzinseln und Gebüsche sind wie fast alle Kleinstrukturen im Plangebiet selten und liegen verstreut.

Vergleichbares gilt im Bereich der freien Landschaft für Baumreihen und Gruppen sowie Einzelbäu¬ me. Eine erhebliche Bereicherung für das Ortsbild stellen diese jedoch innerhalb der OT Fahrdorf und Loopstedt dar. Insbesondere Loopstedt erhält durch sie seine gute Einbindung in die umge¬ bende Landschaft. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.4 Trockenlebensräume 41

3.3.2A Trockenlebensräume

Trocken- und Halbtrockenrasen

Beschreibung / Definition: Trocken- und Halbtrockenrasen sind lückige bis geschlossene, wärme- und trockenheitsertragende, lichtbedürftige und folglich konkurrenzschwache Pionierfluren (DIERSSEN et al. 1988). Typische Standorte sind Binnendünen, Abgrabungen, Böschungen, Dämme, aufgelassene Flä¬ chen, Wegränder u.a. mit sandigen Böden. Kennzeichnend für die sandigen, durchlässigen Böden sind Nährstoffarmut und schlechte Wasserversorgung. Letztere bedingt zeitweiligen Wasserman¬ gel mit starker Austrocknung des Oberbodens. Trockenrasen sind auf offene Standorte mit Sand-Rohböden angewiesen, die es im Binnenland kaum gibt oder die be orzugte Aufforstungsflächen darstellen. Die charakteristischen Pflanzen der Trockenrasen verfügen daher überzahlreiche Anpassungsmechanismen an den mikroklimatischen Extremstandort (z.B. Kleinwüchsigkeit, schnelle Entwicklungszyklen). Charakteristische Pflanzengesellschaften sind in Schleswig-Holstein die Silbergras- und Kleinschmielen-Pionierfluren (Koelerio-Corynephoretea), sowie die Glatthafer-Wiesen (Arrhenateretum elatioris), die jedoch meist ruderalisiert sind.

Pflanzenarten: Gemeine Schafgarbe - Achillea millefolium Rot-Schwingel - Festuca rubra Rotes Straußgras - Agrostis tenuis Kleines Habichtskraut - Hieracium pibsella Frühe Haferschmiele - Aira praecox Ferkelkraut - Hypochoeris radicata Sand-Quendelkraut - Arenaria serpyllifolia Berg-Sandglöckchen - Jasione montana Glatthafer - Arrhenatherum elatius Weißer Steinklee - Melilotus alba Rundblättrige Glockenblume - Campanula rotundifolia Kleiner Vogelfuß - Ornithopus perpusillus Sand-Segge - Carex arenaria Spitz-Wegerich - Plantago lanceolata Purpurzahnmoos - Ceratodon purpureus Haarmützenmoos - Polytrichum piliferum Becherflechten - Cladonia spp. Kleiner Sauerampfer - Rumex acetosella Wilde Möhre - Daucus carota Hasenklee - Trifolium arvense Wiesen-Augentrost - Euphrasia rotkoviana Feldklee - Trifolium campestre Schaf schwinge - Festuca ovina

Tierarten: Viele Insekten- und Wirbeltierarten benötigen speziell dieses kleinräumige Mosaik verschiedener trockenheitsliebender Pflanzengesellschaften. Trockenrasen sind durch die Verzahnung mit ande¬ ren Biotoptypen sehr artenreich und haben hohe Bedeutung für viele wärmeliebende Tiere, die in Schleswig-Holstein an ihrer Verbreitungsgrenze in Mitteleuropa auftreten und daher besonders em¬ pfindlich sind.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Quantitative'Verluste durch Nutzu gsumwandlung (Acker, Wald, Sandabbau), Eintrag von Düngemitteln aus angrenzenden Flächen oder über die Luft und damit Verschiebung der Artenzusammensetzung zu nährstoffliebenderen, konkurrenzkräftigeren Arten, Nutzungsaufgabe.

Bedeutun für den Naturschutz: " Der Flächenanteil ist trotz des gesetzlichen Schutzes extrem dezimiert worden und beträgt z.B. im Kreis Schleswig-Flensburg nur 0,2 %. Derzeit stehen 56% der Kennarten der Trockenrasen auf der Roten Liste der gefährdeten Gefäßpflanzen. Hieraus wird die große Bedeutung der Trockenrasen für den Naturschutz deutlich.

Schutz: Trockenrasen unterliegen dem gesetzlichen Schutz nach § 15a LNatSchG. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.4 Trockenlebensräume 42

Verbreitun im Planaebiet: Ein kleiner, stärker ruderalisierter Halbtrockenrasen befindet am Haddebyer Noor nördlich von Loopstedt.

Sandheiden und Magerrasen

Beschreibun / Pefinition Sandheide ist in Schleswig-Holstein, a gesehen om Küstenbereich, kein ursprünglicher Biotop¬ typ. Sandheiden entstanden im Zuge der mittelalterlichen Landnutzung in den Geestgebieten (DIERSSEN et al. 1988). Nach Rodung bodensaurer Birken-Eichenwälder mit nachfolgender Schaf- beweidung und Plaggenhieb breitete sich auf den nunmehr verarmten Böden Heidekraut aus. Ge¬ fördert wurde die Nährstoffverarmung auf den sandigen Standorten in Nordwestdeutschland durch eine hohe Niederschlagsrate. Die schwer zersetzbare Streu der Heide trug weiter zur Bodendegra¬ dierung bei. So entstanden die sauren Podsolböden der Heiden. Nach den Definitionen zum § 15a LNatSchG (Entwurf zur Landesverordnung über gesetzlich ge¬ schützte Biotope, Stand Juli 1996) sind Heiden "Von Besenheide und anderen Zwergsträuchern geprägte, allenfalls von lockeren Baum- und Strauchbeständen durchsetzte Pflanzenformationen, auf trockenen bis feuchten, meist sandigen bis anmoorigen Böden . Die trockenen Sandheiden werden von Heidekraut und verschiedenen Ginsterarten geprägt. Bei stärkerer Beweidung können sich örtlich Borstgras-Rasen entwickeln. Das Heidekraut degeneriert nach etwa 15 bis 30 Jahren. Die absterbenden Sträucher werden dann zunehmend von Gräsern überwachsen, wenn sie nicht durch Beweidung, Mahd oder Plaggen verjüngt werden. Charakteris¬ tische Pflanzengesellschaften sind die Sandheide-Gesellschaft (Genisto anglicae-Calunetum vul¬ garis) und die Sandheide- und Magerrasen-Gesellschaften (Nardo-Callunetea).

Ty ische Pflanzenarten: Gemeine Quecke - Agropyron repens Berg-Sandglöckchen - Jasione montana Rotes Straußgras - Agrostis tenuis Gemeines Leinkraut - Linaria vulgaris Draht-Schmiele - Avenella flexuosa Borstgras - Nardus stricta Heidekraut - Calluna vulgaris Dorniger Hauhechel - Ononis spinosa Rundblättrige Glockenblume - Campanula rotundifolia Kleiner Sauerampfer - Rumex acetosella Sand-Segge - Carex arenaria Draht-Schmiele - Deschampsia flexuosa Nährstoffzeioer: Rotschwingel - Festuca rubra Rainfarn - Chrysanthemum vulgare Sand-Labkraut - Galium harcynicum Gemeiner Hohlzahn - Galeopsis tetrahit Weiches Honiggras -Holcus mollis Große Brennessel - Urtica dioica

Tierarten: siehe Trockenrasen Die Heiden Schleswig-Holsteins sind Lebensraum von 2500 Tierarten (JEDICKE 1992), viele da¬ von sind speziell an das Heidekraut bzw. an bestimmte Entwicklungsstadien der Art angepaßt. Die größte Tierartenvielfalt tritt daher in Beständen auf, die aus einem Mosaik verschieden alter Ent¬ wicklungsstadien des Heidekrautes aufgebaut sind.

Gefährdun / Empfindlichkeit e enüber Beeinträchtigungen: Nutzungsaufgabe, Nutzungsintensivierung, Vernichtung, Verkleinerung, Aufsplitterung.

Bedeutung für den Naturschutz: siehe Trockenrasen. Weiterhin haben Heiden darüber hinaus Bedeutung als Zeugnisse historisch, landschaftsprägend¬ er Landnutzung. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.5 Moore und Sümpfe 43

Schutz Heiden, ihre Initial- un Degenerationsstadien sowie baumbestandene Flächen (Waldheide) sind nach § 15a LNatSchG geschützt.

Verbreitun im Planaebiet: Eine Fläche liget am Haddebyer Noor südlich von Loopstedt. Der Zustand entspricht noch weitgehend der älteren Beschreibung der Biotopkartierung Schleswig- Holstein (Biotop-Nr. 1523/90, gl. Pkt. 3.3.1). Eine weitere kleine Fläche befindet sich am Uferhang des Haddebyer Noores auf Höhe der Noorbücke und verbuscht langsam mit Ginster.

3.3.2.5 Moore und Sümpfe

Niedermoorvegetation, Binsen- und Kleinseggenbestände

Beschreibung / Definition: Durch (teilweise ehemals) hohe Grund-, Hang- und / oder Quellwasserstände geprägte, waldfreie Feucht- und Naßstandorte auf Niedermoortorfen oder Anmoor. Im typischen Fall entwickeln sich Niedermoortorfe im Zuge der Verlandung stehender Gewässer (Verlandungsmoore). Weiterhin gibt es Versumpfungsmoore in Geländesenken, Überflutungsmoore im Niederungsbereich von Bächen und Quellmoore bei Quellaustritten. Durch die hohen Wasserstände wird der Abbau der anfallenden Pflanzenmasse gehemmt. Die An¬ reicherung organischer Substanz im Oberboden führt über Feuchthumusformen, Anmoor schließlich zur Torfbildung. Die Standorte besitzen einen unterschiedlichen Nährstoffgehalt, sie sind in der Re¬ gel aber nährstoffreicher als Hoch- und Übergangsmoore. Das Erscheinungsbild ist geprägt durch hohe Anteile von Gräsern und Grasartigen (Binsen und Seggen), die gut an den hohen Grundwasserstand und die hierdurch bedingte Sauerstoffarmut des Bodens an epaßt sind. Für saure mäßig nährstoffreiche Standorte sind Kleinseggenrieder (Caricion nigrae) typisch. Eutrophe Niedermoore werden von Großseggen oder Röhrichten besiedelt, die als eigene Biotoptypen kartiert wurden. Bei zunehmender Eutrophierung der Standorte geht der Anteil an Seggen zugunsten der Flatterbin¬ se zurück, stetige Begleiter dieser Flatterbinsen-Fluren sind Sumpf-Kratzdistel, Sumpf-Labkraut, Flammender Hahnenfuß, Hundsstraußgras u.a.

Typische Pflanzenarten: Hundsstraußgras - Agrostis canina Wassernabel - Hycdrocotyie vulgaris Weißes Straußgras - Agrostis stolonifera Sumpf-Hornklee - Lotus uliginosus Braune Segge - Carex fusca Kuckucks-Lichtnelke - Lychnis ftos-cuculi Ackerkratzdistel - Cirsium arvense Fieberklee - Menyanthes trifoiiata Kohldistel - Cirsium oieraceum (RL SH 3 1990) Sumpf-Kratzdistel - Cirsium palustre Blutauge - Potentilla palustris Rasen-Schmiele - Deschampsia caespitosa . Flammender Hahnenfuß - Ranunculus flammula Flatterbinse - Juncus effusus Kriechender Hahnenfuß - Ranunculus repens Sumpf-Labkraut - Galium palustre Große Brennessel - Urtica dioica Flutender Schwaden - Glyceria fiuitans Wolliges Honiggras - Holcus lanatus

Tierarten: Wertvoller Biotop für viele spezialisierte Tierarten, u.a. Amphibien, Insekten, Vögel z.B. Rohrsän¬ ger. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.5 Moore und Sümpfe 44

Gefährdung / Empfindlichkeit ge enüber Beeinträchtigungen: Nutzungsintensivierung nach Entwässerung und Düngung, dadurch Verdrängung typischer Pflan¬ zenarten. Mit der Entwässerung findet eine Mineralisierung und Torfzersetzung statt, der freiwerde- ne Stickstoff fördert dann nitrophile Stauden.

Bedeutun für den Naturschutz: Herausragende Bedeutung für den Naturschutz, Lebensraum spezialisierter Pflanzen- und Tier¬ arten. Stark gefährdeter Biotoptyp mit vielen seltenen Pflanzenarten. Kleinere Gebiete werden durch benachbarte Zusatzstrukturen wie Gebüsche und Gehölze aufgewertet. Moore sind weiterhin für den Wasserhaushalt wichtig, da sie als Wasserspeicher wirken und große aufgenommene Niederschlagsmengen erst langsam wieder abgeben.

Schutz; Niedermoore und Sümpfe sind ge . § 15a LNatSchG gesetzlich geschützt; Eingriffe sind nicht zulässig.

Verbreitung im Plangebiet: Ein schmaler, 1-2 m breiter Streifen zwischen dem Schleiufer und einem landeinwärtsfolgenden Er- lenbruchwald auf halbem Weg zwischen dem OT Fahrdorf und der Fahrdorfer Ziegelei bildet ein Konglomerat aus kleinflächigen Quellfluren, Flutrasen, Flatterbinsen- und Kleinseggenriedern, wobei letztere den größten Flächenanteil haben.

Großseggenrieder Landröhricht Ufer- und Verlandungsbereich, Röhricht

Beschreibung / Definition: Großseggen bilden dichte, hohe bultige oder rasenförmige Bestände, die sich auf etwas trockene¬ ren Standorten landeinwärts an die Röhrichte anschließen. Je nach dominanter Art werden ver¬ schiedene Seggenrieder wie z.B. Schlank-, Sumpf-, Schnabelried unterschieden. Unter beschat¬ tendem Gehölzbewuchs fallen sie aus und werden durch nitrophytische Brennesselsäume ersetzt. Röhrichte sind von hochwüchsigen Gräsern und Grasartigen dominierte meist artenarme und hoch¬ wüchsige Verlandungsgesellschaften an Fließ- und Stillgewässern. Röhrichte kommen übenwie¬ gend auf nährstoffreichen Standorten vor, da das anfallende Pflanzenmaterial aufgrund hoch anste¬ henden Grundwassers unvollständig zersetzt abgelagert wird, es bilden sich Unterwasserböden mit Mudde- oder Faulschlammanreicherung. Je nach Standort werden verschiedenen Typen unterschieden; See- und Teichröhrichte finden sich v.a. von der Grundwasserlinie bis max. 2 m unter der Wasserlinie im Stillwasserbereich, vorherrschend sind Schilf, Rohrkolben und Teichbinse. In Bach- und Flußröhrichten treten diese Arten aufgrund Wellenschlag, Strömung und stärkerer Wasserstandsschwankungen zurück und es finden sich u.a. Rohrglanzgras, Wasserschwaden, Igelkolben. Röhrichte und Seggenrieder können auch unabhängig von Gewässer-Verlandungsbereichen auf- treten wie z.B. als Folgegesellschaft nach Nutzungsaufgabe von Feuchtgrünland. Sie werden dann als Landröhrichte (im Gegensatz zu den Seeröhrichten) bezeichnet. Charakteristische Pflanzengesellschaften sind die Phragmitetea australis (Schilfröhrichte und Gro߬ seggenrieder) und das Magnocaricion (Großseggenried . Das Erscheinungsbild der Röhrichte variiert stark nach den vorherrschenden Pflanzenarten. Die Röhrichte sind häufig mit Charakterarten anderer Biotoptypen durchsetzt. Die Zuordnung zu den betreffenden Biotoptypen erfolgte nach den vorherrschenden Arten. LANDSCHAFTSPL N FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.5 Moore und Sümpfe 45

Ty ische Pflanzenarten: Groß- und Kleinröhricht: Gelbe Schwertlilie - Iris pseudacorus Erz-Engelwurz - Angelica archangelica Flatterbinse - Juncus effusus Aufrechter Merk - Berula erecta Blut-Weideruch - Lythrum salicaria Sumpf-Reitgras - Calamagrostis canescens Wasser-Minze - Mentha aquatica Sumpf-Dotterblume - Caltha palustris Sumpf-Vergißmeinnicht - Myosotis palustris Zaun-Winde - Convolvulus sepium Rohrglanzgras - Phalaris arundinacea Gemeine Sumpfsimse - Eleocharis palustris Schilf - Phragmites australis Sumpf-Schachtelhalm - Equisetum palustre Pfeilkraut - Sagittaria sagittifolia Wasserdost - Eupatorium cannabinum Teichsimse - Schoenoplectus lacustris Gemeiner Hohlzahn - Galeopsis tetrahit Wald-Simse - Scirpus sylvaticus Flutender Schwaden - Glyceria fluitans Bittersüßer Nachtschatten - Solanum dulcamara Großer Wasserschwaden - Glyceria maxima Teich-Ampfer - Rumex hydrolapathum Wassernabel - Hydrocotyle vulgaris Große Brennessel - Urtica dioica Schmalblättriger Rohrkolben - Typha angustifolia Ufer-Segge - Carex riparia Breitblättriger Rohrkolben - Typha latifolia Sumpf-Labkraut - Galium palustre Bachbunge - Veronica beccabunga Salzzeioer: Großseaaenried: Salz-Aster - Aster tripolium Sumpf-Segge - Carex acutiformis Meersimse - Bolboschoenus maritimus Kamm-Segge - Carex disticha Salz-Milchkraut - Glaux maritima Rauhe Segge - Carex hirta Graue Seebinse - Schoenoplectus tabernaemontani Rispen-Segge - Carex paniculata Sumpf-Gänsedistel - Sonchus palustris Sechszack - Triglochin maritim um

Tierarten: Sehr wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren. Größere, unbeschattete Röhrichte (z.B Schilfröhrichte) besitzen eine hohe Bedeutung für die Vo¬ gelwelt als Brut- und Nahrungsraum. Zahlreiche Wirbellose sind auf dicht stehende und über Winter erhaltene Röhricht-Halme angewie¬ sen, Blattwespen-Arten und Eulenfalter nutzen die Stengel und Halme als Winterquartier oder Brut¬ platz im Sommer, hohe Bedeutung auch für Amphibien.

Gefährdung / Empfindlichkeit egenüber Beeinträchtigungen: Veränderung der Gfundwasserverlrhältnisse, und Entwässerungsmaßnahmen, Nährstoffeinträge, Flächenverlust.

Bedeutung für den Naturschutz: Hohe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz, da die Röhrichte und Großseggenrieder stark im Rückgang begriffen sind. Ferner besitzen die Röhrichte eine Funktion für den Wasserhaushalt durch die Fähigkeit zur Akkumulation von Schadstoffen (Nutzung als Pflanzenkläranlagen). An Ge¬ wässern bilden Röhrichte einen biologischen Uferschutz.

Schutz: Röhrichte und Großseggenrieder (Sümpfe) sind nach § 15a LNatSchG geschützt. Nach der noch nicht verabschiedeten Landesverordnung zur näheren Erläuterung über die betreffenden Biotope gilt eine Mindestgröße von 100 qm. Sind die Röhrichte oder Großseggenrieder Teile anderer Bioto¬ pe (z.B. Verlandungsstadien von Gewässern), kann diese Mindestgröße unterschritten werden.

Verbreitung im Plangebiet: Verlandungsröhrichte finden sich in wechselnder Breite entlang der Ufer der Noore und der Schlei. Die Artenzusammensetzung ist dabei mehr oder weniger stark vom Brack asser dieser Gewässer beeinflußt. Der Übergang zu den oftmals anschließenden Hochstaudenfluren ist fließend. Im Bereich des OT Fahrdorf sind als Restelemente der natürlichen Schleiufervegetation Brackwas¬ serröhrichte erhalten, die sich östlich der Hafenanlage sowie zwischen Holmblick und Strandholm erstrecken. Der Röhrichtgürtel weist dabei zahlreiche Unterbrechungen durch Badestege, Bootsan¬ leger und kleine Privathäfen auf. Landröhrichte und Großseggenrieder siedeln in dem quelligen Streifen entlang der Schlei östlich des OT Fahrdorf. Die Röhrichte sind durch einen hohen Anteil von Hochstauden gekennzeichnet. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.5 Moore und Sümpfe 46

Feuchte Hochstaudenflur

Beschreibun / Definition: Dominanzbestände von wildwachsenden Kräutern oder Hochstauden feuchterer Standorte, die nicht jä rlich landwirtschaftlich genutzt werden. Die feuchten Hochstaudenfluren können mit Schlei¬ ergesellschaften (z.B. Echte Zaunwinde, Kletten-Labkraut) überzogen sein. Feuchte Hochstauden kommen entlang von sonnigen Bachufern und Gräben oder als Grenzstrei¬ fen zwischen bewirtschafteten Wiesen und Weiden auf nährstoffreichen, grundwassergeprägten Anmoor- oder Niedermoorböden vor. Die kennzeichnenden Arten sind mahd- und beweidungsem- pfindlich und können sich erst nach Nutzungsaufgabe auch flächig in Feucht- und Naßgrünlandbe¬ reichen ausdehnen. Pflanzensoziologisch sind diese Bestände häufig Folgegesellschaften des bewirtschafteten Feuchtgrünlands, z.B. Mädesüßfluren (Filipendulion), Sumpfdotterblumen-Wiesen (Calthion) bzw. gehören zu den Uferstaudengesellschaften (z.B. Calystegion).

Ty ische Pflanzenarten: Gemeine Quecke - Agropyron repens Flatter-Binse - Juncus effusus Erz-Engelwurz - Angelica archangelica Weiße Taubnessel - Lamium album Echte Engelwurz - Angelica sylvestris Wiesen-Platterbse - Lathyrus pratensis Wiesen-Kerbel - Anthriscus sylvestris Sumpf-Hornklee - Lotus uliginosus Aufrechter Merk - Berula erecta Gemeiner Gilbweiderich - Lysimachia vulgaris Sumpf-Dotterblume - Caltha palustris Gemeiner Wolfstrapp - Lycopus europaeus Kamm-Segge - Carex disticha Blutweiderich - Lythrum salicaria Rispen-Segge - Carex paniculata Wasser-Knöterich - Polygonum amphibium Echte Zaunwinde - Convolvulus sepium Gänse-Fingerkraut - Potentilla anserina Acker-Kratzdistel - Cirsium arvense Wiesen-Sauerampfer - Rumex acetosa Kohldistel - Cirsium oleraceum Krauser Ampfer - Rumex cispus Sumpf-Kratzdistel - Cirsium palustre Sumpf-Ziest - Stachys palustris Rasen-Schmiele - Deschampsia caespitosa Große Brennessel - Urtica dioica Rauh haariges Weidenröschen - Epilobium hirsutum Echter Baldrian - Valeriana officinalis Sumpf-Schachtelhalm - Equisetum palustre Echtes Mädesüß - Filipendula ulmaria Salzzeiaer: Gemeiner Hohlzahn - Galeopsis tetrahit Strandaster - Aster tripolium Kletten-Labkraut - Galium aparine Meersimse - Bolboschoenus maritimus Gelbe Schwertlilie - Iris pseudacorus Sumpf-Gänsedistel - Sonchus palustris Wolliges Honiggras - Holcus lanatus

Tierarten: Hoher Blütenreichtum im Sommer, daher viele blütenbesuchende Insekten (Schmetterlinge, Schwebfliegen, Hautflügler). Mikroklimatisch herrscht in den feuchten Hochstauden im Sommer eine hohe Luftfeuchti keit, die an diese Bedingungen angepaßte Tierarten anzieht (unter den Heu¬ schrecken z.B. die Kurzflügelige Schwertschrecke, Zwitscher-Heupferd). Unter den Vögeln kommen besonders Rohrammer, Rohrsänger und Feldschwirl in feuchten Hochstauden vor. Weiterhin Lebensraum für Amphibien.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Empfindlich gegenüber Mahd und Beweidung, zusätzlicher Nährstoffeintrag (z.B. durch Ablagerungen des geräumten Krauts von den Bächen an den hochstaudenreichen Ufern), Gefährdung durch Veränderung der Bodenfeuchtigkeit.

Bedeutung für den Naturschutz: Botanisch und zoologisch sehr artenreiche Biotope mit seltenen und gefährdeten Arten, wichtige Zusatzstrukturen im Verbund mit größeren Feuchtgebieten, Bedeutung als biologischer Uferschutz. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.6 Wälder 47

Schutz: Feuchte Hoc staudenfluren unterliegen dem Schutz des § 15a LNatSchG als Staudenfluren. Die Mindestgröße beträgt 500 qm und 5 m durchschnittliche Mindestbreite. Linienhafte, schmalere Be¬ stände an Bächen sind als "unverbaute Bach- und Flußabschnitte geschützt.

Verbreitun im Planoebiet: Große Bestände, teilweise eng verzahnt mit Röhrichten und Großseggenriedern, befinden sich im Schleiuferbereich östlich und westlich des OT Fahrdorf, wobei die Hochstaudenfluren im westli¬ chen Schieiuferbereich mit den verbreiteten Erlenbruchwäldern hier einen vielfältigen Biotopkom¬ plex bilden. Zusammenhängende feuchte Hochstaudenfluren sind am Ostufer des Haddebyer Moores, im Be¬ reich von Loopstedt, und kleinräumig am gegenüberliegeden Ufer ausgebildet. Die feuchten Hochstaudenfluren am Nordostufer des Selker Moores setzen sich in östliche Rich- tung innerhalb des Bachtales südlich von Lund fort und gehen hier in feuchte Wälder über.

Feuchtgebüsch siehe Pkt. 3.3.2.6 Wälder (Erlenbruchwald)

3.3.2.6 Wälder

Ursprünglich waren über 90 % des Bundesgebietes bewaldet. Inzwischen beträgt die Waldfläche nach umfangreichen Rodungen ca. 30 %. Schleswig-Holstein ist mit ca. 10 % Waldanteil das waldärmste Flächenland der BRD. Der Kreis Schleswig- Flensburg, zu dem die Gemeinde Fahrdorf gehört, verfügt lediglich über 5 % Wald¬ fläche. Der Waldanteil Fahrdorfs liegt deutlich unter dem Kreisdurchschnitt (vgl. Pkt. 3.5.5). Die Einteilung der Wälder erfolgt gemäß des unter Pkt. 3.3.2 angeführten Kartier¬ schlüssels weniger nach pflanzensoziologischen Gesichtspunkten, sondern nach der Verteilung von Laub- und Nadelhölzern im Bestand. Gesondert erfaßt und in Plan Nr. 1.1/1.2 dargestellt werden die gemäß § 15a LNatSchG geschützten Bruch- und Sumpfwälder. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.6 Wälder 48

Erlenbruchwald Feuchtgebüsch

Beschreibung / Definition: Feucht- und Naßwälder bzw. -gebüsche, deren Standorte durch hoch anstehendes Grundwasser und Torfbildung gekennzeichnet sind. Auf nährstoff- und basenreichen Niedermoor-Standorten in Bachniederungen, Geländemulden oder im Verlandungsbereich stehender Gewässer siedeln sich im Zuge der Sukzession Weidengebüsche an, die allmählich von Erlenbr chen abgelöst werden. Die Standorte weisen ganzjährig einen hohen Grundwasserstand auf und werden zeitweilig über¬ staut. Die Weidengebüsche kommen nicht nur als Vorgebüsche der Erlenbrüche vor, sondern besiedeln auch Standorte, die für Erlen zu naß oder basenarm sind. Am häufigsten sind Grauweiden-Ohr- weidengebüsche, deren Unterwuchs verarmt ist und von nitrophilen Stauden (Brennessel) gebil¬ detwird. Die Krautschicht der Erlenbrüche besteht aus Arten der Niedermoore und Röhrichte, Gro߬ seggen und Hochstaudenrieder. Charakteristische Pflanzengesellschaften sind die Erlen-Bruchwälder (Alnetum glutinosae) bzw. die Weidengebüsch-Bruchwälder (Salicion cinereae).

Typische Pflanzenarten: Gehölze: Rispen-Segge - Carex paniculata Schwarz-Erle - Ainus glutinöse Schein-Zypergras-Segge - Carex pseudocyperus Eingriffliger Weißdorn - Crataegus monogyna Wechselblättriges Milzkraut - Chrysosplenium alternifolium Faulbaum - Frangu\a alnus Gegenblättriges Milzkraut - Chrysosplenium oppositifolium Gemeine Esche - Fraxinus excelsior Sumpf-Distel - Cirsium palustre Schwarze Johannisbeere - Ribes nigrum Kohldistel - Cirsium oieraceum Himbeere - Rubus ideaus Rauhaariges Weidenröschen - Epilobium hirsutum Ohrweide - Salix aurita Echtes Mädesüß - F ipendula ulmaria Grauweide - Salix cinerea Kletten-Labkraut - Galium aparine Lorbeerweide - Salix pentandra Ruprechtskraut - Geranium robertianum Weiden - Salix spp. Bach-Nelkenwurz - Geum rivale Schwarzer Holunder - Sambucus nigra Echte Nelkenwurz - Geum urbanum Bittersüßer Nachtschatten - Solanum dulcamara Schwerlilie - Iris pseudacorus Berg-Ulme - Ulmus glabra Flatter-Binse - Juncus effusus Gemeiner Wolfstrapp - Lycopus europaeus Krautschicht: Wasserminze - Mentha aquatica Kriech-Günsel - Ajuga reptans Schilf - Phragmites australis Wald-Engelwurz - Angelica sylvestris Gemeines Rispengras - Poa trivialis Aufrechter Merk - Berula erecta Sumpf-Gänsedistel - Sonchus palustris Sumpf-Segge - Carex acutiformis Große Brennessel - Urtica dioica

Tierarten: Artenreiche Tierwelt, Arten mit Bindung an hohen Grundwasserstand oder mit Bindung an bestimm¬ te Baumarten, aquatische Tierartengruppen, Vorkommen von verschiedenen Vogelarten wie z.B. Schwanzmeise, Amphibien und Reptilien wie z.B. Grasfrosch, und zahlreiche, an Bäume spezialisierte Wirbellose wie Blattkäfer und Schmetter¬ linge.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Entwässerung und damit Veränderungen in der charakteristischen Krautschicht, durch verstärkten Sauerstoffzutritt werden die Niedermoortorfe in Torferden überführt, der damit verbundene Stick¬ stoffumsatz führt zu großen Mengen an pflanzenverfügbarem Stickstoff, der nitrophytische Stau¬ den wie z.B. Brennessel fördert; zusätzliche Nährstoffeinträge bei kleinflächigen Weidengebüschen in landwirtschaftlichen Nutzflä¬ chen. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.6 Wälder 49

Bedeutun für den Naturschutz: Infolge Rodung und Kultivierung der Niedermoor-Standorte eher selten geworden, daher hohe Be¬ deutung für den Naturschutz. Wichtiger Feuchtbiotop für eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt. Auch zum Schutz des Bodentyps Bruchwaldtorf wichtig.

Schutz Bruchwälder und feuchte Weidengebüsche unterliegen dem gesetzlichen Schutz ge . § 15a LNatSchG und § 1 LWaldG. Umwandlung von Wäldern gilt ge . § 7 LNatSchG und § 10 -13 LWaldG als genehmigungs- und ausgleichspflichtiger Eingriff.

Verbreitung im Plangebiet: Auf meist quelligem Grund mehrere große Bruchwälder und Feuchtgebüsche entlang der Schlei östlich des OT Fahrdorf sowie in den Bachtälern südlich von Lund und im Nordosten. Die Bruchwälder im unbesiedelten Schleiuferbereich weisen eine hohe Naturnähe auf; z.T. sind umgestürzte Bäume vorhanden. Westlich der Fahrdorfer Ziegelei liegt ein kleiner Burchwald, der sehr licht und z.T. beweidet wird. Der Erlenbruch südlich der Fahrdorfer Ziegelei an der Gemeindegrenze stockt auf den quellingen Flängen eines naturnahen und z.T. tief eingschnittenen Bachtales. Die innerhalb der Ortslage Fahrdorf liegende Bruchwald-Fläche an der Altenwohnanlage wird durch Ablagerung von Gartenabfällen z.T. beeinträchtigt. Am Hangfuß am Ostufer der Noore stocken ebenfalls schmale Weiden- und Erlensäume. Die gerin¬ ge Breite ließ eine gesonderte Darstellung in Plan Nr. 1.1/1.2 jedoch nicht zu. Die Bestände wurden in den dort ausgewiesenen Laubmischwald einbezogen. Größere zusammenhängende Erlenbruchwälder sind im Niederungsbereich des Bachtales südlich Lund angesiedelt und bilden hier im Zusammenhang mit feuchten Hochstaudenfluren und Feucht- grünland eine wertvollen Biotopkomplex.

Sumpfwald

Beschreibung / Definition: Von Baumweiden, Moorbirken, Erlen und Eschen geprägte Wälder auf dauernassen stau- oder grundwasserbeeinflußten mineralischen bis organischen Böden. Sie stocken in der Regel nicht auf oder nur auf sehr geringmächtigem Torf, sondern vorwiegend auf dauernassem Mineralboden, bzw. mineralisiertem Torf oder Anmoorboden. Charakteristische Pflanzengesellschaften sind Schwarzerlenwälder, Weiden-Birken-Pionierwald- stadien und Eschensumpfwälder.

Ty ische Pflanzenarten: siehe Biotoptypen Erlenbruchwald und Feuchtgebüsche, Röhrichte, feuchte Hochstaudenfluren u.a.

Tierarten: Artenreiche Tierwelt, Arten mit Bindung an hohen Grundwasserstand oder mit Bindung an bestimm¬ te Baumarten, aquatische Tierartengruppen.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Entwässerung und damit Veränderungen in der charakteristischen Krautschicht, durch verstärkten Sauerstoffzutritt werden die Niedermoortorfe in Torferden überführt, der damit verbundene Stick¬ stoffumsatz führt zu großen Mengen an pflanzenverfügbarem Stickstoff, der nitrophytische Stau¬ den wie z.B. Brennessel fördert. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.6 Wälder 50

Bedeutun für den Naturschutz: Infolge Rodung und Kultivierung der Niedermoor-Standorte eher selten geworden, daher hohe Bedeutung für den Naturschutz. Wichtiger Feuchtbiotop f r eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt.

Schutz Sumpfwälder unterliegen dem gesetzlichen Schutz ge . § 15a LNatSchG und § 1 LWaldG. Umwandlung von Wäldern gilt ge . § 7 LNatSchG und § 10 -13 LWaldG als genehmigungs- und ausgleichspfnchtiger Eingriff.

Verbreitung im Plangebiet: Eine von Erlen dominierte Fläche liegt im OT Fahrdorf südlich der Dorfstraße. Ein kleiner Eschenwald liegt an der Fahrdorfer Ziegelei im Randbereich des Sees. Die Krautschicht besteht in beiden Fällen überwiegend aus Brennesseln. Die Fläche im OT Fahrdorf ist durch die umgebende Bebauung stark isoliert.

Laubmischwald

Beschreibuno / Definition: Laubmischwafd: Wälder die durch eine Mischung verschiedener Laubholzarten geprägt sind. Ne¬ ben naturnahen Beständen können auch forstwirtschaftlich geprägte Flächen erfaßt sein. Ein Na¬ delholzanteil von bis zu 10 % ist möglich. Charakteristische Pflanzengesellschaften der naturnahen Laubmischwälder sind Fagion sylvaticae (Buchenbeherrschte Wälder mittlerer Standorte) und Quercetalia robori-petreae (Eichen-Buchen- Wälder ärmerer Standorte) und Querco-Betuletum molinietosum (Feuchte Eichen-Birken-Wälder).

Pflanzenarten: Kennzeichnende Pflanzenarten der naturnahen Wälder: Gehölze Krautschicht Buschwindröschen - Anemone nemorosa Ahorn - Acer spp. Hainbuche - Carpinus betulus Draht-Schmiele - Ave ne a flexuosa Rot-Buche - Fagus sylvatica Pillensegge - Carex pilulifera Stechpalme - Ilex aqulfollum Gemeiner Wurmfarn - Dryopteris filix-mas Wald-Geißblatt - Lonlcera periclymenum Efeu - Hedera helix Trauben-Eiche - Quercus petrea Weiches Honiggras - Holcus mollis Stiel-Eiche - Quercus robur Wald-Flattergras - Milium effusum Himbeere - Rubus idaeus Wald-Sauerklee - Oxalis acetosella Brombeere - Rubus ssp. Adlerfarn - Pteridium aquilinum Große Sternmiere - Stellaria holostea Heidelbeere - Vaccinium myrtillus

Tierarten: Wälder sind sehr artenreiche Ökosysteme. Die Besiedlungsdichte hängt u.a. von der Waldart, der Struktur und der Größe des Waldes ab. KAULE (1991) nennt folgende für Waldbewohner wichtige Qualitäten: eine ausgeprägte vertikale Schichtung, besonnter Waldboden, altes und totes Holz, eine hohe Zahl von Pflanzenarten als Lebensgrundla e spezialisierter Tierarten. In den Buchenwäldern kommen z.B. viele spezialisierte Käfer vor, u.a. Vertreter der Bockkäfer, Kurzflüger, Laufkäfer, Rüsselkäfer. Der Waldboden ist wiederum Lebensraum für eine Reihe von Zersetzern, u.a. verschiedene Regenwurmarten, Springschwänze, Asseln. In der Baumschicht fin¬ den an Wälder angepaßte Vogelarten wie Spechte, Waldlaubsänger oder Waldkauz Nistplätze. In alten Bäumen mit Höhlen können neben Vögeln auch Fledermäuse Vorkommen. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.6 Wälder 51

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Immissionsbelastung mit Folgewirkung Waldsterben, Bodenversauerung, Schwermetallbelastung, Aufforstung mit schnellwüchsigen Nadelholzarten, Beseitigung von Kleinstrukturen durch intensive forstwirtschaftliche Nutzung, Vernachlässigung des Aufbaus von Waldrändern und Saumzonen, intensive Bewirtschaftungsformen mit geringen Umtriebszeiten.

Bedeutung für den Naturschutz: Da kaum noch unbeeinflußte Urwälder existieren, besitzen die noch naturnahen Waldgesell¬ schaften an ihren natürlichen Standorten besondere Bedeutung für den Naturschutz. Die Buchen- Eichen-Mischwälder stellen die natürliche Vegetation Schleswig-Holsteins dar und sind somit für den Biotopschutz des Landes von Bedeutung. Weiterhin wichtige Funktionen im Naturhaushalt: Grundwasserneubildung, Verhinderung von Erosionen, positive Beeinflussung des Lokal- und Großklimas.

Schutz: Die Umwandlung von Wald stellt nach § 7 (2) LNatSchG einen besonderen Eingriff dar und ist ge- nehmi ungs- und ausgleichspflichtig. Ansonsten unterliegt der Wald den Bestimmungen des LWaldG.

Verbreitung i Plangebiet: Laubmischwälder stocken im Plangebiet auf den Uferhängen des Haddebyer und Selker Noores, auf den Hängen des Bachtales bei Lund, kleine Flächen an der Fahrdorfer Ziegelei und im Osten des OT Fahrdorf. Aufgrund von Vergleichen mit historischen Karten (vgl. Pkt. 3.2) ist davon auszugehen, daß alle Bestände jünger als 120 Jahre sind. Ausgenommen die Wälder auf den sehr steilen Hängen des Haddebyer und Selker Noores, die wahrscheinlich natürlichen Ursprungs sind, gehen alle Waldflä¬ chen der Gemeinde auf forstliche Aktivitäten zurück. Der Waldstreifen entlang des Noorufers kann als weitgehend naturnah eingeschätzt werden. An ei¬ nen Mischwald aus hauptsächlich Buchen, Eichen und Eschen schließt sich am Hangfuß ein schmaler Streifen aus Schwarzerlen und Weiden an. In der Fläche im OT Fahrdorf dominieren jüngere Bäume, einige Jahrzehnte alt. Ahorn hat hier einen hohen Anteil. Die kleinen Wälder an der Fahrdorfer Ziegelei sind älteren Datums. Während die südliche Fläche eine Mischung aus Buchen, Eichen und Ahorn bildet, dominieren in der östlichen Fläche deutlich die Buchen. Dieser Bereich ist mit einer dichten Strauchschicht aus Holunder versehen.

Laub-Nadel-Mischwald, Laubholzdominanz Laub-Nadel-Misch ald, Nadelholzdominanz

Beschreibung / Definition: Waldflächen, die eine Durchmischung von Laub- und Nadelholzarten aufweisen. Der Anteil der Laub- und Nadelholzarten bleibt jeweils unter 90 %, ist aber dominant. Es kann sich einerseits um eine gleichmässig verteilte Durchmischung von Laub- und Nadelhölzern handeln, andererseits aber auch um eine Anhäufung von kleineren Laub- oder Nadelwaldflächen. Die Flächen sind bereits durch ihre Artenkombination deutlich forstwirtschaftlich geprägt. Mit zuneh¬ mendem Nadelholzanteil steigt allgemein die Naturferne, während bei kleinflächiger Einstreuung von Nadelholzparzellen in den umgebenden Laubwäldern durchaus naturnähere Bereiche vorhanden sein können. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.6 Wälder 52

Typische Pflanzenarten: Gehölze: Gemeine Fichte - Picea ables Weiß-Tanne - Abies alba Spätblühende Traubenkirsche - Prunus serotina Spitz-Ahorn - Acer platanoides Douglasie - Pseudotsuga manziesii Bergahorn - Acer pseudoplatanus Stiel-Eiche - Quercus robur Hainbuche - Carpinus betulus Rot-Eiche - Quercus rubra Rot-Buche - Fagus sylvatica Gemeine Esche - Fraxinus excelsior Krautschicht: je nach Zusammensetzung und Vornutzung Lärche - Larix decidua sehr verschieden, i.a. gestört und ruderal

Tierarten: Abhängig von der Ausstattung - mit abnehmendem Laubholzanteil und zunehmender forstlicher Prägung Verringerun der Artenvielfalt (vgl. Laubmischwälder und Nadelwald): vergleichsweise artenarme Tierwelt; einige Vogeiarten sind auf Nadelbäume spezialisiert wie z.B. Goldhähnchen, Tannenmeise. In Nadelwäldern nur wenige angepaßte Arten (Borkenkäfer-Arten, FichtengalIwes- pe). Vor allem gleichmäßig hochgewachsene Bestände zwischen 15 und 80 Jahren aus stark be¬ schattenden Fichten bzw. Buchen sind nur für wenige Tiere nutzbar.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: (siehe Biotoptyp Laubmischwälder) Immissionsbelastung mit Waldsterben, Bodenversauerung etc., insbesonde Fichtenkulturen führen zu Rohhumus-Auflagen, die Streu wird nur langsam abgebaut und es werden Huminsäuren freigegeben, aus Naturschutzsicht keine Gefährdungen.

Bedeutun für den Naturschutz: Generell haben die stärker wirtschaftlich genutzten Wälder gegenüber den naturnahen Wäldern eine deutlich verringerte Bedeutung für Pflanzen und Tiere (JEDICKE 1993). Ihre Bodenflora ist weit¬ gehend reduziert. Die Nadelstreu führt zur Bodenversauerung, so daß auf diesen Standorten mitunter keine Laubge¬ hölze mehr wachsen. Insgesamt wirken daher v.a. Nadelwälder negativ auf den Naturhaushalt. Aufgrund ihrer deutlich kürzeren Nutzungsintervalle stehen die Waldbiotope dem Naturzustand aber wesentlich näher als intensiv genutzte Agrarbiotope.

Schutz: Umwandlung von Wäldern gilt ge . § 7 LNatSchG und § 10 13 LWaldG als genehmigungs- und ausgleichspflichtiger Eingriff.

Verbreitung im Plangebiet: Laub-Nadel-Mischwälder besitzen den größten Anteil unter den Wäldern in Fahrdorf (Aufforstungs¬ flächen nicht mitgerechnet). Sie sind zu finden an der Fahrdorfer Ziegelei, am Kreisaltersheim, bei Bullenberg, westlich von Loopstedt am Ufer des Haddebyer Noores und südlich von Lund. Es handelt sich meist um nadelholzdominierte (überwiegend Fichten) Bestände mit geringem Laub¬ holzanteil. Die Bestände sind im allgemeinen sehr dicht, so daß Strauch- und Krautschicht nur spärlich vor- handen sind oder ganz ausfallen.

Nadelwald, Reinbestand

Beschreibung / Definition: Einartige Nadelholzwälder. Diese Bestände stellen unter den Wäldern im Lande den naturfernsten Biotoptyp dar. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.6 Wälder 53

Typische Pflanzenarten: Gehölze: Krautschicht: Gemeine Fichte - Picea abies Drahtschmiele - Deschampsia caespitosa Douglasie - Pseudotsuga manziesii Gewöhnlicher Dornfarn - Dryopteris carthusiana Himbeere - Rubus idaeus Schmalblättriges Weidenröschen - Epilobium angustifolium Brombeere - Rubus ssp.. Sauerklee - Oxalis acetosella Vogel-Beere - Sorbus aucuparia Adlerfarn - Pteridium aquilinum Vogelmiere - Stellaria media Große Brennessel - Urtcia dioica

Tierarten: artenarme Tierwelt

Gefährdun / Em findlichkeit e enüber Beeinträchti un en: (siehe Biotoptyp Laubmischwälder) Immissionsbelastung mit Waldsterben, Bodenversauerung etc., insbesonde Fichtenkulturen führen zu Rohhumus-Auflagen, die Streu wird nur langsam abgebaut und es werden Huminsäuren freigegeben, aus Naturschutzsicht keine Gefährdungen.

Bedeutung für den Naturschutz: geringe Bedeutung

Schutz: Umwandlung von Wäldern gilt ge . § 7 LNatSchG und § 10 -13 LWaldG als genehmigungs- und ausgleichspflichtiger Eingriff.

Verbreitung im Plangebiet: Fichtenwälder im Verlauf des Ossenholmweges und bei Bullenberg. Es handelt sich um dichte Bestände ohne oder nur mit artenarmer Krautschicht.

Vorwald

Beschreibung / Definition: Durch Gehölzanflug entstandene Baumbestände auf zuvor waldfreien Standorten oder auf zuvor bewaldeten Kahlschlagflächen. Der natürlichen Sukzession überlassen siedeln sich auf gestörten Standorten wie Abgrabungen und Aufschüttungen oder nach Nutzungsaufgabe auf landwirtschaft¬ lichen Flächen Gehölze an. Typische Bestandsbildner sind u.a. die Lichtholzarten Hänge-Birke, Sal-Weide, Zitterpappel, Vogelbeere, die oft monostrukturelle mehr oder weniger dichte Bestände bilden. Als Vorwaldstadien bilden sie jedoch keine Dauerstadien, sondern werden durch die in ih¬ rem Schatten aufkommenden Waldarten abgelöst und entwickeln sich schließlich zu stabilen stand¬ orttypischen Waldgesellschaften. Auf diese Weise gehen aus sonstigen Sukzessionsflächen mit vereinzelten Gehölzen im Lauf der Zeit gehölzreiche Pionierwälder hervor, die schließlich in die Schlußgesellschaft Wald übergehen. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.6 Wälder 54

Typische Pflanzenarten: Gehölze: Feldahom - Acer campestre Stiel-Eiche - Quercus robur Spitz-Ahorn - Acer platanoides Brombeere - Rubus spp. Bergahorn - Acer pseudoplatanus Sal-Weide - Salix caprea Hänge-Birke - Betula pendula Grau-Weide - Salix cinerea Eingriffliger Weißdorn - Crataegus monogyna Schwarzer Holunder - Sambucus nigra Gemeine Esche - Fraxinus excelsior Vogelbeere - Sorbus aucuparia Geißblatt - Lonicera periclymenum Silber-Pappel - Populus alba Krautschicht Zitter-Pappel - Populus tremula sehr unterschiedlich je nach Standort und Vornutzung Spätblühende Traubenkirsche - Prunus serotina

Tierarten; Für Tierarten ähnliche Bedeutung wie die Gehölze und Gebüsche. Besonders als Lebensraum für Singvögel und Winterquartier für Kleinsäuger wichtig.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchti ungen: Ablagerungen von Müll, Bauschutt, Gartenabfällen, Ve ichtung durch Baumaßnahmen.

Bedeutung für den Naturschutz: Pioniergehölze nehmen eine differenzierte Bedeutung im Naturschutz ein: Die Schutzwürdigkeit des vorher existierenden Biotoptyps spielt eine wesentliche Rolle. So sind Pioniergehölze, die sich auf Heiden oder Trockenrasen ansiedeln, nicht erwünscht. Sie verdrängen durch ihre Beschattung sel¬ tene Pflanzenarten und führen zu einem Rückgang eines wichtigen Lebensraumes für Tiere. Andererseits können Pioniergehölze, die sich auf durchschnittlichen Sukzessionsflächen entwick¬ eln, oder die nach einem Kahlschla im Wald entstehen, eine wichtige Rolle als Kleinstrukturen ein¬ nehmen. Die ungestörte Naturentwicklung sollte dabei im Vordergrund stehen (Prozeßschutz). Be¬ sonders solitär stehende Pioniergehölze besitzen eine hohe Bedeutung für das Landschaftsbild. Durch das Vorherrschen der Bäume stellt sich ein ausgeglicheneres Klima als in Offenlandbiotopen ein, blütenreiche Stauden sowie eine abwechslungsreiche Biotopstruktur gehen zurück.

$Chytz: Als Sukzessionsflächen teilweise geschützt. Als Wald im Sinne von § 2 Abs. 1 LWaldG anzu¬ sprechende Flächen und Erstaufforstungen sind keine Sukzessionsflächen im Sinne des § 15a LNatSchG.

Verbreitung im Plangebiet: Eine Fläche auf einer ehemaligen Schlagflur südlich der Sportplätze im OT Fahrdorf. Sie ist un¬ durchdringlich vorwiegend mit Holunder bewachsen.

Aufforstung, Laubholz (-dominanz) Aufforstung, Nadelholz (-dominanz)

Beschreibung / D finition: Laub- oder Nadelholz-Jungbestände vor Beginn des Bestandsschlusses mit erkennbarer Reihen¬ struktur. Bei Laub-Nadel-Mischbeständen wird das dominante Gehölz erfaßt. Die Krautschicht setzt sich je nach vorheriger Nutzung aus Arten der Grünländer, Ackerraine und Ruderalfluren zusammen. Mit zunehmendem Kronenschluß können Arten der Wälder einwandern.

Ty ische Pflanzenarten: Neben den angepflanzten Gehölzen: siehe Grünländer, Acker, Schlag- und Ruderalfluren LANDSCHAFTSPL N FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.7 Küstenbiotope 55

Tierarten: siehe Grünländer, Acker und Ruderalfluren, daneben mit zunehmendem Kronenschluß Arten der Feldgehölze und der entsprechenden Wälder.

Gefährdun : keine unmittelbare

Bedeutung für den Naturschutz: Im fr hen Stadium entspricht die Bedeutung dieser Flächen jener der vorangegangenen Nutzung, also Ruderalfluren, Grünland usw.

Schutz: Die Umwandlung von Wald stellt nach § 7 (2) LNatSchG einen besonderen Eingriff dar und ist ge- nehmi ungs- und ausgleichspflichtig. Ansonsten unterliegt der Wald den Bestimmungen des

Verbreitun im Untersuchunasaebiet: Laubholz (-dominanz): Zwei große Flächen am Haddebyer Noor bei Loopstedt und an der B 76 bei Fahrdorf. Zwei kleinere Flächen an den Sportanlagen im OT Fahrdorf und an der Kreuzung von Ossenholmweg und B 76. Nadelholz (-dominanz): Zwei große Flächen an der Kreuzung von Ossenholmweg und B 76. Zwei kleinere Flächen südlich der Sportanlagen im OT Fahrdorf.

3.3.2.7 Küstenbiotope

Sandstrand ohne Bewuchs Steinstrand ohne Bewuchs

Beschreibun / Definition: Als Strand werden die unverbauten, weitgehend vegetationslosen (wie hier) oder spärlich be¬ wachsenen, mehr oder weniger ebenen Flächen zwischen Mitteltide-Hochwasser und wenige Dezimeter darüber im Bereich der Meeresküsten bezeichnet. Strände stellen einen für Pflanzen feindlichen Lebensraum dar. Der durch Wind und Brandung ständig in Bewegung gehaltene Sand, der Salzgehalt sowie die z.T. große Nährstoff arm ut des Substrates lassen nur wenige Arten fußfassen. Als vegetationslos gelten Strände ohne Bewuchs von höheren Pflanzen. Die Vegetation beschränkt sich auf nicht makrophytische Algen.

Typische Pflanzenarten: hier keine

Tierarten: Strände haben vor allem Bedeutung als Brut- und Nahrungshabitat für verschiedene Wasser- und Seevögel.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Baumaßnahmen des Küstenschutztes, Verschmutzung, Freizeitnutzung (Tritt, Störung) L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.8 Gewässer 56

Bedeutun für den Naturschutz: Aufgrund der verbreiteten Beeinträchtigung der Küsten entlan der Ostsee durch Freizeitnutzung kommt weitgehend unberührten und naturnahen Strandabschnitten eine besondere Bedeutung für den Arten und Biotopschutz zu.

Schutz kein Schutz. Die Errichtung von Küsten und Uferschutzanlagen zählt jedoch als Eingriff in Natur und Landschaft ge § 7 (2) 6 LNatSchG.

Verbreitung im Planaebiet: Eine kleinere Fläche im Westen des OT Fahrdorf. Sie gehört zu einer Gärtnerei und wird vorwie- gend für den Anbau von Schnittblumen und einjährigen Gartenzierpflanzen genutzt.

3.3.2.8 Gewässer

Seen und große Teiche (> 1.000 qm)

Beschreibung / Definition: Seen und große Teiche sind Stillgewässer mit Mindestgröße von 1.000 qm, in denen im Gegen¬ satz zu Kleingewässern und Weihern eine Tiefenzone (ab 2 m Tiefe) ausgebildet ist.

Typische Pflanzenarten: siehe Biotoptyp Kleingewässer

Tierarten: siehe Biotoptyp Kleingewässer: Seen und Teiche.haben insbesondere eine hohe Bedeutung für die Vogelwelt als Brut-, Nah¬ rungs- Rast- und Überwinterungsquartier. Für die Kleintierwelt bedeutsame Habitate an Seen sind Schwimmblatt- und Laichkrautgürtel und Röhrichte. Weiterhin sind Seen Lebensraum für Amphi¬ bien, Fische und wirbellose Tiere.

Gefährdung / Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen: Eutrophierung durch Nährstoffeinträge und Pestizideinträge, dadurch Veränderungen, Fehlen von ausreichenden Randstreifen, Fischwirtschaft mit hohen Besatzdichten, Erholungsnutzung.

Bedeutung für den Naturschutz: wertvoller Biotoptyp für eine Vielzahl von Tierarten insbesondere Wasservogelarten und wasser¬ abhängige Arten sowie Lebensraum für feuchtgebundene Vegetation.

Schutz: In Seen sind die Verlandungsbereiche, d.h. die land- und wasserseitigen Randzonen, in denen na¬ türliche Verlandungsprozesse ablaufen, nach § 15a LNatSchG geschützt. Ihre Begrenzung ist landseitig die Grenze der ufertypischen Pflanzengesellschaften: wasserseitig das Ende der Unterwasservegetation. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.8 Gewässer 57

Verbreitung im Planaebiet: Die größten Seen im Plangebiet sind das Haddebyer Noor und angrenzend das Selker Noor. Durch ihren direkten Zugang zum Meer und den dadurch bedingten, wenn auch nur geringen Salzgehalt, nehmen sie allerdings ökologisch eine Sonderstellung ein. Darüberhinaus befindet sich ein größeres Stillgewässer östlich der Fahrdorfer Ziegelei. Bis auf Ver¬ landungsbereiche im Osten und Westen sind die Ufer spärlich bewachsen und erscheinen recht steil. Auch hier besteht über einen Graben direkte Verbindung mit der Schlei.

Kleingewässer Klärteiche

Beschreibung / Definition: Periodisch wasserführende und ausdauernde, natürlich entstandene Flachgewässer oder anthro¬ pogen entstandene stehende Wasseransammlungen wie z.B. Tümpel, Solle, Teiche einschließlich der Ufer- und Böschungsbereiche und Weiher, Altwässer und Regenrückhaltebecken bis zu 1000 m2. Unter den Begriff der Kleingewässer fällt die Masse der typischen Kleingewässer in der Land¬ schaft, darunter z.B. Viehtränken, Mergelkuhlen, Torfstiche und Teiche.

Zur Definition von verschiedenen Stillgewässertypen: Tümpe/führen im Gegensatz zu Weihern nur zeitweise Wasser, d.h. sie trocknen jährlich ein- oder mehrmals aus und sind durch geringe Wassertiefen, starke Temperaturschwankungen und das Fehlen typischer Wasservegetation gekennzeichnet. Weihersind im Gegensatz zu Teichen natürlichen Ursprungs. Sie entstehen häufig in abflußlosen Geländesenken. Im Gegensatz zu den Seen (s.o.) sind sie durch das Fehlen einer Tiefenzone ge¬ kennzeichnet. Aufgrund der geringen Wassertiefe kann ihr gesamter Gewässergrund mit höheren Pflanzen bewachsen sein. Teiche si d durchweg vom Menschen angelegte Stillgewässer unterschiedlichster Größe und Nut¬ zung (z.B. Klärteiche, Rückhaltebecken). Oft sind die künstlich entstandenen Teiche an ihren un¬ natürlichen Uferstrukturen mit gerader Uferlinie und steiler Uferböschung zu erkennen. Es bietet sich fast kein Ansiedlungsraum für naturnahe Ufervegetation. Die in Verbindung mit Hauskläranlagen an Einzelanwesen angelegten Klärteiche können als dauer¬ haft wasserführende Kleingewässer bei entsprechender Vegetationsausstattung durchaus den übrigen Kleingewässern der freien Landschaft vergleichbare Funktionen übernehmen. Die o.a. Gewässertypen sind in der Regel durch zahlreiche Übergangsformen miteinander verbun¬ den. Die Vegetation der Kleingewässer besteht aus einer Abfolge von unterschiedlichen Pflanzengesell¬ schaften, die sich in Abhängigkeit vom Wasserstand bilden. Im Wasser sorgen Unterwasserpflan¬ zen und Algen für eine Versorgung mit Sauerstoff. Bei übermäßigem Wachstum (z.B. durch hohen Nährstoffgehalt des Wassers und starke Besonnung) kann es zu einer Massenentwicklung im Sommer kommen. Das Absterben und die mikrobielle Zersetzung der Pflanzen führt dann oft, be¬ sonders in der Nacht, zu Sauerstoffdefiziten. Auf der Wasseroberfläche kommt es zur Ausbildung einer Schwimmblattvegetation mit Schwim¬ mendem Laichkraut und Wasserlinsen. An diese Zone grenzt uferseits eine Röhrichtzone an, die wechselnde Wasserverhältnisse ertragen kann. Auf frisch verlandeten, schlammigen Böden kom¬ men hingegen verschiedene Arten der Pionierfluren zum keimen. Die Böschungen und trockenen Ufer werden auf Ackerflächen häufig von nitrophilen Stauden (Arten der Ruderalfluren) besiedelt. Im Rahmen der Kartierung wurden für Kleingewässer drei unterschiedliche Strukturtypen unter¬ schieden (siehe Biotoptyp Bächen und Gräben): Kleingewässer, strukturreich Kleingewässer, mittlere Strukturdichte Kleingewässer, strukturarm LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.8 Gewässer 58

T pische Pflanzenarten: sie e Biotoptypen Flutrasen und sonstges Feuchtgrünland, Ruderalfluren, Feuchtgrünland, Röh¬ richte, Feldgebüsch- und Ge ölze, Feuchtgebüsche

Tierarten: Kleingewässer sind überaus tierartenreiche Lebensräume und Standorte von im Rückgang befind¬ lichen Pflanzenarten. Strukturelle Voraussetzung für die Besiedlung durch Tiere bildet die Ufervegetation, die Brut-, Ver¬ steck- und Nahrungsbiotope darstellt. Dabei bieten insbesondere flache, bewachsene Uferzonen eine hohe Anzahl an Kleinstlebensräumen. Die tierökologische Bedeutung wird durch das Vorhandensein von Nachbarschaftselementen ge¬ steigert, wie z.B. Bäume und Gebüsche als Sommerlebensraum für Erdkröten oder Jagdrevier für Libellen. Kleingewässer sind wichtige Lebensräume von Insekten wie z.B. Libellen, Wanzen, Wasserkäf¬ ern, Köcherfliegen und Laichgewässer von Amphibien. Das Austrocknen der Kleingewässer führt für die meisten wasserbewohnenden Tierarten allerdings zu einem Absterben. Nur teilweise im Wasser lebende Arten, deren Larvenzeit vor dem Aus¬ trocknen abgeschlossen ist oder fliegende Insekten, die sich andere, noch wassergefüllte Kleinge¬ wässer suchen können, bleiben verschont.

Gefährdun / Empfindlichkeit ( egenüber Beeinträchtigun en: Vorrangige Gefährdung durch Vernichtung, Verfüllung, weiterhin Eutrophierung durch Nährstoffeinträge und Austrocknung, Übernutzung der Uferbereiche durch Vertritt von Weidevieh, dichtes Heranpflügen und Fehlen von ausreichenden Randstreifen, Grundwasserabsenkung, Trockenfallen, starke Beschattung für einzelne Tierarten, steile Uferböschungen bzw. Fehlen von Flachwasser¬ zonen.

Bedeutung für den Naturschutz: Wertvoller Biotoptyp für eine Vielzahl von Tierarten, insbesondere wasserabhängige Arten, und Lebensraum für feuchtgebundene Vegetation. Von besonderem Wert sind Kleingewässer in der Umgebung anderer geschützter Biotope. Vorteilhaft ist die Anlage von Pufferzonen bei Kleinge¬ wässern auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Kleingewässer, Weiher und Tümpel bis 1.000 qm sind einschließlich der Uferbereiche ge . § 15a LNatSchG gesetzlich geschützt: Eingriffe sind nicht zulässig. Sichtlich gestaltete Zierteiche, Klärteiche oder sonstwie wirtschaftlich genutzte Teiche unterliegen nicht dem Schutz des § 15a LNatSchG.

Verbreitung im Plangebiet: Kleingewässer sind im Plangebiet äußerst selten. Acht Kleingewässer liegen über das gesamte Plangebiet verteilt, davon eines innerhalb des OT Fahrdorf. Die Gewässer weisen überwiegend eine vielfältige Strukturierung mit Schwimblattvegetation, schmalem Rörichtsaum und Ufergehölzen auf. Ein Tümpel westlich von Bullenberg war zum Zeitpunkt der Kartierung trockengefallen. Die Klärteiche im Plangebiet sind überwiegend erst vor kurzem angelegt worden und zeigten z.T. noch offene Uferböschungen. Der gut strukturierte Teic in der Aufforstungsfläche bei Fahrdorf wird als Regenrückhaltebecken genutzt. leben standortgerechten Gehölzen wurden bei der Gestaltung auch buntblühende Zier¬ formen der Seerose verwendet. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.8 Gewässer 59

Bäche und Gräben

Beschreibung / Definition: Bäche sind natürlich entstandene Fließgewässer mit einer maximalen Breite von 5 m bei mittlerem Wasserstand, zumindest zeitweilig ist eine deutliche Strömung erkennbar. Fließgewässer dürfen nicht isoliert gesehen werden, sondern stehen in engen Wechselbeziehun¬ en mit benachbarten Lebensräumen und bilden mit diesen einen Komplex aus Gewässer, Röh¬ richt, Hochstaudenriedern, Feuchtwiesen und -weiden sowie Feucht- und Naßwäldern. Verbreitete Pflanzengesellschaften sind Bachröhrichte (Sparganio-Glycerion), Fluthahnenfuß-Ge- sellschaften (Ranunculion fluitans), feuchte Staudensäume (Filipendulion) und Ufergehölze (Alno- Ulmion); die Ufersäume sind je nach Standort, Wasserführung, umliegender Nutzung und Pflege unterschiedlich ausgebildet, in Ackerflächen sind es in der Regel ruderale Brennessel-Giersch-Säu- me. Ufen/egetation entwickelt sich auch in Abhängigkeit von Pflege und Grabenräumung, Ufergehölze unterbinden einen zu starken Krautwuchs und reduzieren damit die Pflegeeinsätze; werden Ge¬ wässer dagegen häufig geräumt, so findet insgesamt eine Verarmung des Artenbestandes statt. Naturnahe Bäche sind durch Prall- und Gleitufer, Kolke, unterschiedliche Strömungsbereiche und Substrate verschiedener Korngrößen gekennzeichnet. Gräben sind künstlich angelegte Gewässer mit linienhaftem, mehr oder weniger geradem Verlauf und einer Breite bis zu 5 m fbei mittlerem Wasserstand), bei Gräben ist zumeist keine deutliche Strömung erkennbar; neben Gräben mit ständiger Wasserführung kommen solche mit periodischer Wasserführung vor. Die Besiedelung entspricht den Fließgewässern. Im Rahmen der Kartierung wurden für Fließgewässer und Gräben drei unterschiedliche Strukturty¬ pen unterschieden. Bach, strukturreich: Fließgewässer mit vielfältiger Strukturierung seines Verlaufs und Querschnitts (strukturreiche Prall- und Gleitufer, Kolke, unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten usw.) und nur vereinzelter und kleinräumiger anthropogener Strukturänderung. Einbezogen sind auch vor länge¬ rer Zeit begradigte oder tiefergelegte Bäche mit naturnaher Ufervegetation und strukturreichem Bachbett.

Bach, mittlere Strukturdichte: Ursprüngliches Fließgewässer mit geschwungenem oder +/- geradlini¬ gem Verlauf; Ufer relativ strukturarm mit Vegetation der Grünländer, Hochstauden oder Röhrichte, i.d.R. kein Gehölzsaum; Wasservegetation u.U. gut entwickelt; Sohle strukturarm bis mäßig struk¬ turreich. Eingeschlossen sind stark ausgebaute Gewässertrassen, die aufgrund eines gut ent¬ wickelten Gehölzsaumes eine mittlere Strukturdichte aufweisen sowie Gräben, die durch fehlende Instandhaltung eine strukturreiche Ufer- und Wasservegetation aufweisen.

Bach, strukturarm: Überwiegend Regelprofil; Verlauf meist geradlinig; Uferbewuchs meist aus rude- ralisierten Staudenfluren oder häufig gemähter Grünlandvegetation; Wasservegetation meist schlecht entwickelt, immer artenarm. Eingeschlosen sind Be- und Entwässerungsgräben mit gerad¬ linigem Verlauf und durchgehendem Regelprofil.

Typische Pflanzenarten: Die Vegetation der Uferbereiche wird häufig durch die angrenzende Nutzung bestimmt und setzt sich meist aus Vertretern des Grünlandes, der Ackerraine, der Ruderalfluren und der Röhrichte zusammen (s.d.). In den meist langsam fließenden Gewässern entspricht die Wasservegetation jener der Stillgewässer (s.d.).

Tierarten: Unverbaute, naturnahe Bachabschnitte sind aus zoologischer Sicht wichtige Lebensräume für vie¬ le eng an diesen Biotop angepaßte Arten. Darunter befinden sich Larvenstadien von Eintagsflie¬ gen, Köcherfliegen, Steinfliegen, Libellen. Weiterhin für Strudelwürmer, Schnecken, Muscheln, Wenigborster, Wasserkäfer, Krebse und Fische Ganzlebensraum. Spezialisierte und gefährdete Vogelarten, die an naturbelassenen Bachläufen jagen und brüten, sind u.a. Gebirgsstelze, Eisvogel oder Wasseramsel. Bäche und Gräben dienen weiterhin diversen Tierarten im und am Wasser als Wanderlinien und besitzen daher eine wichtige Bedeutung für den Biotopverbund. LANDSCHAFTSPL N FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.8 Gewässer 60

Gefährdun / Em findlichkeit e enüber Beeinträchtigun en: Begradigung unter Verkürzung der Fließstrecke, Uferverbau und Sohlenbefestigung, Verrohrung kleinerer Gewässer und -abschnitte, Schadstoffbelastungten durch industrielle und häusliche Abwässer, Einbau von Bauwerken, die die Wanderungen der Fließgewässerbiozönose einschränken, Einschwemmungen von Dünger und Pestiziden aus angrenzenden land- und forstwirtschaftlichen Flächen.

Bedeutung für den Naturschutz: Fließgewässer dienen für Pflanzen und Tiere als Wanderlinien und damit ihrer Ausbreitung. Sie sind für die Verbindung verschiedener Landschaftsteile von Bedeutung und natürlicherweise für die Entwicklung von Biotopverbundräumen geeignet. Fließgewässer gelten heute als generell bedroht und höchst schutzwürdig.

Schutz: Naturnahe und unverbaute Bach- und Flußabschnitte sind einschließlich der Uferbereiche ge . §15a LNatSchG gesetzlich geschützt. Ausbau, Verrohren, Aufstauen, Absenken und Ableiten sowie Veränderungen des Wasserstan¬ des, Waserabflußes, der Gewässergüte oder Fließgeschwindigkeit gelten als genehmigungs- und ausgleichspflichtige Eingriffe ge . § 7 (2) LNatSchG.

Verbreitun im Planaebiet Das Plangebiet verfügt über ca. 1,2 km naturnahe Bäche. Der größte Anteil enfällt dabei auf das Fließgewässer im Bachtal südlich von Lund. Der im Unter- und Mittellauf stark mäandrierende Bach weist hier ein sehr abwechslungsreiches Profil mit kleinen Gleit- und Prallufern sowie eine schlammige bis kiesige Sohle auf. Durch die Beschattung der be¬ gleitenden Gehölze ist der Bach praktisch krautfrei. Mehrere kleine Zuflüsse aus quelligen Berei¬ chen vorallem auf der Nordseite speisen den Unterlauf. Unterbrochen wird dieser Zustand im Mit¬ tellauf durch ein flaches, gerades, grabenartig ausgebautes Teilstück innerhalb einer Grünlandflä¬ che. In diesem Abschnitt reicht die Grünlandnutzung bis an das Gewässer heran und begleitende Gehölze fehlen z.T. Dieser und alle oberhalb liegenden Gewässerabschnitte waren zum Zeitpunkt der Kartierung trockengefallen. Kürzere, dem Unterlauf des Bachtales bei Lund in ihrer Ausstattung vergleichbare Bäche, finden sich in dem Bachtal im Nordosten sowie entlang der Schlei östlich des OT Fahrdorf. Gräben und grabenartig ausgebaute Fließgewässer finden sich im Plangebiet im Südosten auf den ehemaligen Moorstandorten und östlich der Fahrdorfer Ziegelei. Es handelt sich durchweg um ge¬ radlinige Gewässer mit Regelprofil. Die Gräben im Südosten sind dabei mit 1,5 bis 2 m unter Flur besonders stark eingetieft. Die Vege¬ tation der Böschungen besteht überwiegend aus Ruderalfluren, lediglich die Gräben an der südli¬ chen Plangebietsgrenze weisen z.T. als Hecke angepflanzte, z.T. spontan aufgekommene uferbe- gleitende Gehölze auf der Böschung oder der Böschungsschulter auf.

Ufer- und Verlandungsbereich, Röhricht siehe Pkt. 3.3.2.S Moore und Sümpfe (Landröhricht usw.) LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.9 Sonstige geomorphologisch definierte Biotoptypen 61

3.3.2.9 Sonstige geomorphologisch definierte Biotoptypen

Steilküsten

Beschreibung / Definition: Steilküsten werden als geomorphologisch definierter Biotoptyp gesondert aufgeführt, da sie nach § 15 a LNatSchG als geschützte Biotope gelten. Die Beschreibung richtet sich nach einem Vorab¬ zug über den Entwurf der Landesverordnung über gesetzlich geschützte Biotope vom Juli 1996. Demgemäß sind Steilküsten oberhalb des Meeresstrandes oder der Uferlinie dem Wellenangriff ausgesetzte, steil ansteigende natürliche Geländestufen mit einer Höhendifferenz von mindestens 1,20 m, einschließlich eines Streifens von 2 m Breite am oberen Rand bei einer Mindestlänge von 25 m. Am Hangfuß gehört die ablagerungsbeeinflußte Zone mit zur Steilküste. Durch die ständige Erodierung bietet die Steilküste botanisch nur Raum für einige widerstandsfä¬ hi e Rohbodenpioniere sowie für die Überlebenden der von der Hangoberseite mit Teilen des Kliffs herabstürzenden Ve etation. Steilküsten stellen zoologisch für einige Spezialisten wie Uferschwalben und Grabwespen wichti¬ ge Brutbiotope dar. Eine besondere Kennzeichnung dieser Flächen in Plan Nr. 1.1/1.2 ist nicht erfolgt. Es wurden nur die Biotoptypen (Wald,Grünland usw.) dargestellt, die tatsächlich die Oberfläche bedecken.

Schutz: Geschützt nach § 15 a LNatSchG

Verbreitung jm Plangebiet: Ufer der Schlei östlich der Fahrdorfer Ziegelei. Desweiteren oberhalb des schmalen Strandstreifens östlich des OT Fahrdorf. Dieser Abschnitt ist mit einer geschätzten Höhe von ca. 1 m jedoch zu niedrig, um besonders geschützt zu sein.

Strandwälle

Beschreibun / Definition: Strandwälle werden als geomorphologisch definierter Biotoptyp gesondert aufgeführt, da sie nach § 15 a LNatSchG als geschützte Biotope gelten. Die Beschreibung richtet sich nach einem Vorab¬ zug über den Entwurf der Landesverordnung über gesetzlich geschützte Biotope vom Juli 1996. Strandwälle sind demgemäß die von der Brandung im Bereich der Uferlinie aufgeworfenen Anhäu¬ fungen von Sand, Kies oder Geröll. Soweit die Strandwälle noch dem Einfluß des Meeres unterliegen, sind hier Pflanzengesellschaf¬ ten der Spülsäume oder der Dünen zu finden. Auf älteren und festgelegten Wällen läuft die Suk¬ zession über Pionier- und Feldgebüsche zu besonderen Laubwäldern mit Stieleiche und Rot¬ buche. Eine besondere Kennzeichnung dieser Flächen in Plan Nr. 1.1/1.2 ist nicht erfolgt. Es wurden nur die Biotoptypen (Wald,Grünland usw.) dargestellt, die tatsächlich die Oberfläche bedecken.

Schutz: Geschützt nach § 15 a LNatSchG

Verbreitung im Plangebiet: Ein kurzer Abschnitt eines älteren, sich nach Osten als Nehrungshaken fortsetzenden Strand¬ walles im äußersten Nordosten des Plangebietes, der landseitig mit einem mesophilen Grünland bewachsen ist. Die Einschätzung erfolgte vor Ort lediglich auf der Grundlage des Vorgefundenen Substrates ( Strandsand ) und der Oberflächengestalt. Weitere Untersuchungen zur Überprüfung dieser Ausweisung wären erforderlich. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.9 Sonstige geomorphologisch definierte Biotoptypen 62

Steilhang im Binnenland

Beschreibun / Definition: Steilhänge im Binnenland werden als geomorp ologisc definierter Biotoptyp gesondert aufge¬ führt, da sie nac § 15 a LNatSchG als geschützte Biotope gelten. Die Besc reibung richtet sic nach einem Vorabzug über den Entwurf der Landesverordnung über gesetzlich geschützte Bioto¬ pe vom Juli 1996. Demnach sind Steilhänge im Binnenland "durch Wechsel im Relief abgrenzbare Hänge mit einer Neigungsstärke größer als 20°, die technisch nicht befestigt oder gärtnerisch gestaltet sind . In Ab¬ hängigkeit von der stockenden Vegetation können u.U. auch durch menschlichen Einfluß entstan¬ dene Hänge hierunter fallen. Die Mindesthöhe beträgt 2 m; die Mindestlänge 25 m. Aufgrund ihres besonders natur- und landeskundlichen Interesses sowie ihrer orts- und land¬ schaftsbildprägenden Funktion im ansonsten flachen Schleswig-Holstein fallen die Steilhänoe un¬ ter Schutz. a Botanisch betrachtet, werden diese Flächen vielfach extensiver genutzt, liegen brach oder werden ohne Intensivdüngung beweidet. Gehölzbestandene Steilhänge werden aufgrund der Steilheit forstlich recht naturnah behandelt. Durch die extensive Nutzung und die besonderen Expositions- Boden- und Wasserverhältnisse sind die Steilhänge oft Standorte für seltene Pflanzenarten und Biotoptypen. Weiterhin dokumentieren die Steilhänge häufig die nacheiszeitliche Landentstehung Sichtlich künstlich angelegte Steilhänge an Straßen, Bahntrassen, Gewässern und Kanälen müs¬ sen für den Schutz nach §15a LNatSch wildwachsende Vegetationsbestände in Artenzusam¬ mensetzung und Struktur im Sinne der sonstigen Sukzessionsflächen oder anderer geschützter Biotope aufweisen. Eine besondere Kennzeichnung dieser Flächen in Plan Nr. 1.1/1.2 ist nicht erfolgt. Es wurden nur die Biotoptypen (Wald, Grünland usw.) dargestellt, die tatsächlich die Oberfläche bedecken.

Schutz: ~ Geschützt nach § 15 a LNatSchG

Verbreitung im Plangebiet: ~ Uferhänge des Haddebyer und Selker Noores, Uferböschungen der Schlei an der Fahrdorfer Zie¬ gelei sowie die Hänge der Bachtäler bei Lund und im Nordosten des Plangebietes an der Fahrdor¬ fer Ziegelei. (Für die letzteren ist zumindest in den schmaleren Oberläufen auch ein Schutz oem 6 15 a LNatschG als Bachtal denkbar). Wo am Haddebyer Noor der Wanderweg auf der Hangschulter zur Noorbrücke abzweigt, hat die Bildung von Trampelpfaden zur Schädigung von Hang und Vegetation in geringem Umfang ge- L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.10 Siedlungsbereich und Verkehrsflächen

3.3.2.10 Siedlungsbereich und Verkehrsflächen

Siedlungsbereich Verkehrsflächen

Beschreibun / Definition: ' Da die Differenzierung der baulich geprägten Biotop- und Nutzungstypen in den Abschnitten Sied- lungsbereich und Verkehrsflächen eher nach der Nutzung denn nach ihrer ökologischen Bedeutung erfolgt, und sie sich diesbezüglich im wesentlichen ähnlich sind, erfolgt hier eine zusammenfassen¬ de Beschreibung für alle T pen wie Wohnbebauung, Wirtschafts- und Lagerflächen, Straßen usw. Der besiedejte Bereich stellt ein Gemenge verschiedener Biotoptypen dar, die auch außerhalb der Städte, Dörfer und Emzelanwesen verkommen. Es handelt sich also um anthropogene Abwand¬ lungen älterer Biotope, die durch die Bebauung, die Bewirtschaftung und die Anwesenheit mehr oder weniger großer Menschenmengen überformt worden sind. Gebäude simulieren zahlreiche naturhehe Biotope. Mauern entsprechen Felswänden, Dachböden Baumhöhlen und warmen Fels- hohlen, Keller feuchten Felshöhlen, Schilf- und Strohdächer bieten Stengel und Halmbrütern Un¬ terschlupf usw.. So ist hier der Grundstock der typischen Flora und Fauna der jeweiligen Biotope zu erwarten Die Stadt- und Baustruktur wird aber zu einem zentralen Faktor für die Besiedelung Gegenüber dem Umland zeichnen sich die besiedelten Bereiche durch ein im Durchschnitt meist wärmeres Mikroklima, durch nicht selten starke Aufsplitterung und räumliche Isolation der Biotooe durch stellenweise hohe Stördichte, durch höheren Anfall an Nahrung Abfälle) und durch größere Belastung mit Emissionen und Bioziden aus. a c Straßen und Wege bilden für die Flora und Fauna weniger einen Lebensraum als eine Barriere zwi¬ schen benachbarten Biotopen, die die Ausbreitung von Arten und den Kontakt von Individuen ein und derselben Art behindern oder völlig unterbinden können. Der Effekt ist um so größer ie breiter und stärker frequentiert die Straße ist. ,J Außer der Verinselung haben Straßen vor allem Auswirkungen auf das Mikroklima der angrenzen¬ den Flachen. Erhöhte Erwärmung, Windschlag u.a.m. führen in einem Streifen beiderseits der Fahr¬ bahn zu einer Veränderung des biotopspezifischen Kleinklimas und schränken so den Lebensraum für spezialisierte Arten ein, ohne ihn direkt zu berühren.

Typische Pflanzenarten: ' ' Neben den Vertretern der einzelnen Teilbiotope finden sich vor allem Obstqehölze und Zier- pflanzen.

Tierarten: " Artenreiche Tierwelt aufgrund der Biotopvielfalt auf engstem Raum. Die Fauna der einzelnen Bio- toptypen ist gegenüber vergleichbaren Lebensräumen außerhalb der Siedlungen jedoch meist deutlich verarmt. Es finden sich hauptsächlich Ubiquisten, sogenannte „Allerweltsarten , ein.

Gef hrdung / Empfindlichkeit e enüber Beeinträchtiniinnü " Die Siedlungsflachen als solche sind nicht gefährdet, sondern befinden sich im Gegenteil in der Ausbreitung Einzelne Flächen innerhalb der Siedlungsbereiche, z.B Brachen, können durch die In¬ anspruchnahme als Bauland (Baulückenschließung) jedoch sehr wohl in ihrem Bestand bedroht

Bedeutung für den Naturschut : ,m Ä ! ein®n ke,in..e- Einzelne Flächen innerhalb des Siedlungsbereiches, insbesondere langiähri- ge Stadtbrachen, können jedoch auch für den Biotop- und Artenschutz von Interesse sein Haus¬ garten können ein reiches Nahrungsangebot für Vögel und Insekten bieten. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.2 Biotoptypen 3.3.2.10 Siedlungsbereich und Verkehrsflächen 64

Sch tz Siedlungs- und Verkehrsflächen an sich sind nicht geschützt, jedoch gelten die Bestimmungen des § 15a LNatSchG mit Ausnahme der sonstigen Sukzessionflächen auch innerhalb der im Zusam¬ menhang bebauten Ortschaften.

Verbreitun im Untersuchunasaebiet: Ortsteile Fahrdorf und Loopstedt, lose Splittersiedlungen und Einzelanwesen über das Plangebiet verstreut. Außerhalb der Siedlungen befindet sich ein dichtes Netz on überwiegend asphaltierten Wirt- schaftswegen.

Streuobstwiese

Beschreibung / Definition: Extensiv genutzte, unregelmäßig oder in Raster gepflanzte Bestände hochstämmiger Obstgehölze auf Grünland oder mehr oder weniger ruderalen Staudenfluren. Neben ihren ästhetischen Qualitäten haben Obstwiesen vor allem faunistische Bedeutung. Die den Boden bedeckende Vegetation spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.

Typische Pflanzenarten: Obstgehölze, Arten der Grünländer und Ruderalfluren

Tierarten: Astlöcher alter Obstgehölze und die meist rissige Borke der Bäume bieten zahlreiche Nist- und Versteckmöglichkeiten. Zur Blütezeit und zur Obstreife bieten sie eine reichhaltige und pestizidfreie Nahrungsquelle. Streuobstwiesen weisen daher eine vergleichsweise reiche Tierwelt, insbeson¬ dere für Vögel und Insekten, auf.

Gefährdung: Umwandlung in Bauland, Acker oder Grünland, Nutzungsintensivierung

Bedeutung für den Naturschutz: Den Streuobstwiesen kommt als weitgehend extensiver Biotop in der intensiv genutzten Land¬ schaft eine erhöhte Bedeutung zu. Daneben bilden die hier z.T. erhalten gebliebenen alten Obst¬ sorten ein wichtiges genetisches Reservoir.

Schutz kein Schutz

Verbreitung im Untersuchungsgebiet: Südlich der Dorfstraße im OT Fahrdbrf zwei kleinere Flächen; die nördliche Fläche liegt brach.

Öffentliche Grünfläche

Beschreibung / Definition: Durch den Menschen gärtnerisch gestaltete, oft größere Areale wie Parks, Friedhöfe u.ä. Ähnlich wie die Siedlungsflächen im allgemeinen (s.o.) bestehen auch die Grünflächen aus einer Kombination von (Teil-)Biotopen der freien Landschaft, insbesondere der Feldgehölze, der Wälder und der Kleingewässer (soweit vorhanden), die jedoch durch den gestalterischen Ansatz mehr oder weniger stark überformt sind. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.3 Liste der gemäß §§ 15a und b LNatSchG besonders geschützten Biotope 65

Typische Pflanzenarten: Neben den Vertretern der einzelnen Teilbiotope finden sich vor allem verschiedene Zierpflanzen.

Tierarten: Je nach Ausstattung artenreiche Tierwelt insbesondere der Gebüsche und haiboffenen Land¬ schaften. In großen und baumreichen Parkanlagen auch Arten der Wälder.

Gefährdun :' Umwandlung in Bauland, Einsatz von Pestziden, Nutzungsdruck von Erholungssuchenden

Bedeutung für den Naturschutz: Grünflächen bieten im besiedelten Bereich häufig die einzigen großflächigen Lebens- und Rück¬ zugsräume für die Fauna. In den ländlichen Siedlungen ist aufgrund der vergleichweise geringen räumlichen Ausdehnung der Siedlungsflächen und der allgemein hohen Durchgrünung ihre diesbe¬ zügliche Bedeutung allerdings etwas herabgesetzt.

Schutz: Die Beseitigung von Parkanlagen gilt als Eingriff gemäß § 7 (2) 8 LNatSchG.

Verbreitun im Untersuchunasaebiet: OT Fahrdorf an der Dorfstraße sowie in Verbindung mit dem Kreisaltersheim an der B 76. Eine Kriegsgräberstätte befindet sich auf dem Kirchberg am Haddebyer Noor.

3.3.3 Liste der gemäß §§15a und b LNatSchG geschützten Biotope

Tab. 2 Zusammenstellung der nach §§ 15a und b LNatSchG als geschützte Bio¬ tope eingeschätzten Biotoptypen und Biotope, in denen bestimmte Veränderungen gemäß § 7 (2) LNatSchG einen genehmigungs- und ausgleichpflichtigen Eingriff darstellen. (+ / - = geschützt / nicht geschützt, z.T. = nur bestimmte Ausprägungen geschützt)

Biotoptypen (besonders gekennzeichnet werden Feucht- §7(2) § 15a/b und Trockenb\o\ope, während die übrigen Biotoptypen in sämtiichen Ausprägungen vorliegen können)

Flutrasen und sonstiges feuchtes Grünland + Feucht- und Naßgrünland + z.T. Säume und Ruderalfluren _ z.T. Sonstige Sukzessionsflächen - + Wallhecke durchgehend/lückig mit Gehölzen bestanden - § 15b Wall ohne Gehölze - § 15b Ebenerdige Feldhecke, durchgehend/lückig mit Gehölzen bestanden - z.T. Kleingewässer und Wei er - z.T. Bäche bis 5 m Breite - z.T. Trocken- und Halbtrockenrasen - + Sandheiden und Magerrasen - + Niedermoor-Vegetation, Binsen- und Kleinseggen + + Feuchte Hochstaudenflur + + Röhrichte und Großseggenrieder + + NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.3 Erfassung und Bewertung der Biotoptypen / Biotopstruktur 3.3.4 Auswertung tierökologischer Daten 66

Biotoptypen (besonders gekennzeichnet werden Feucht- §7(2) § 15 ata und TrockenbloXope, während die übrigen Biotoptypen in sämtlichen Ausprägungen vorliegen können)

Erlenbruchwälder und Weidengebüsche + + Sumpfwald + + Eichen- und Buchenwälder ärmerer Standorte + z.T. Wälder insgesamt + Sand- und Steinstrand + - Steilküsten + + Strandwälle + + Steilhang im Binnenland +

Die o.a. gesetzlich geschützten Biotope sind im Plan Nr. 1.3 gesondert dargestellt. Die nach § 15a geschützten Biotope gehören zu den vorrangigen Flächen für den Naturschutz. Alle Handlungen, die zu einer Beseitigung, Beschädigung, sonst er¬ heblichen Beeinträchtigung oder zu einer Veränderung des charakteristischen Zu¬ stands führen können sind verboten. Der Schutz der Knicks nach § 15b LNatSchG wird durch den Knickerlass vom 30. August 1996 näher geregelt.

3.3.4 Auswertung tierökologischer Daten

Zur Fauna des Plangebietes liegen nur sehr wenige Informationen vor. Die Schlei wird insgesamt als Gewässer mit internationaler Bedeutung für Wasser¬ vögel eingestuft (berndt 1983). Zu den verbreiteten Wasservögeln zählen u.a. Zwergtaucher, Graugans, Brandgans (! Nationale Verantwortung gern. Rote Liste der Brut ö¬ gel Schleswig-Holsteins), Reiherente, Schellente, Gänsesäger (rl 3), Bläßralle u.a. Die¬ se Aussage trifft auch die neuere Untersuchung von struwe (1992), die die Kleine Breite als Teil der international bedeutenden Schlei einstuft. Das Haddebyer und Selker Noor stellt ein Gewässer mit regionaler Bedeutung für Wasservögel dar; für einzelne Arten (Gänsesäger) sind die Grenzwerte nationaler Bedeutung überschritten (berndt 1983). Die Noore sind Rast- und Winterplatz zahl¬ reicher Arten von hoher Bedeutung. Als Brutvogel ist insbesondere die Brandgans zu erwähnen. hoerschelmann (1992) schätzt nach Auswertung des grobmaschigen, halbquantita¬ tiven Brutvogelkatasters der Staatlichen Vogelschutzwarte Schleswig-Holstein die Noore und die Schlei als wichtigen Brutraum für Wasservögel ein. Der Bereich süd¬ lich der B 76 und östlich der K 36 wird als wichtiger Brutraum für Feldvögel ein-ge- stuft. An einem offenen, durch Bauarbeiten entstandenen Hang innerhalb des Gewerbe¬ gebietes auf der Ostseite des Ossenholmweges im OT Fahrdorf wurde im Zuge der Bestandskartierung eine kleine Kolonie der Uferschwalbe (Riparia riparia. Rote Lis¬ te BRD 3 1991) vorgefunden. Nach Angaben von Anwohnern soll im Selker und Haddebyer Noor der Fischotter (Lutra lutra, Rote Liste SH 1 1990) Vorkommen. Dem landesamt für natur und Um¬ welt des LANDES schleswig-holstein lagen auf mdl. Anfrage hierzu keine gesi¬ cherten Informationen vor. Das Vorhandensein wird jedoch nicht ausgeschlossen, da aus dem Raum mehrere gleichlautende Hinweise bekannt sind. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.4 Landschaftsbild und Erholungseignung 67

Es wird allerdings auch auf das Vorkommen des Nordamerikanischen Nerzes (Mink, Pelzzuchtflüchtlinge) hingewiesen, mit dem Verwechslungen möglich sind. Im Bereich der südlich der Windmühle gelegenen Grünlandfläche im Ortsteil Fahr¬ dorf sind im Rahmen des Grünordnungsplanes zum B-Plan Nr. 8 verschiedene Heuschrecken, darunter auch gefährdete Arten erfaßt worden.

Zu anderen Arten oder Artengruppen lagen keine Daten vor.

Insgesamt kann aufgrund der mit Ausnahme von Knicks und Hecken in weiten Tei¬ len des Plangebietes fehlenden Rückzugsmöglichkeiten und der geringen Ausstat¬ tung mit naturnahen oder natürlichen Landschaftselementen in diesen Bereichen davon ausgegangen werden, daß spezialisierte und anspruchsvollere, seltenere und gefährdete Arten sich auf die Uferbereiche der Noore und der Schlei konzen¬ trieren.

3.4 LANDSCHAFTSBILD UND ERHOLUNGSEIGNUNG

Das Plangebiet kann bezüglich des Landschaftsbildes und der Erholungseignung anhand der Topographie, der Ausstattung mit Landschaftselementen und anhand von Sichtbeziehungen grob in vier Teilräume unterschieden werden:

Landschaftsraum 1: Uferbereich der Schlei östlich des OT Fahrdorf (Schleiufer)

Landschaftsraum 2: Talraum des Haddebyer und Selker Noores sowie angren¬ zende Bereiche mit engeren optischen und naturräumlichen Beziehungen (Haddebyer und Selker Noor)

Landschaftsraum 3: Gemeindegebiet südlich einer Linie Lund-Loopstedt-ehem. Schlachthof-Fahrdorfer Ziegelei: Fahrdorfer Feld

Landschaftsraum 4: Ortslage Fahrdorf

Eine weitere Unterteilung dieser Räume in kleinere Einheiten etwa auf Grundlage von Sichtbarrieren wie Knicks und Hügelkuppen wäre möglich, erscheint aufgrund der im folgenden dargelegten weitgehenden Homogenität der oben angeführten Räume zur Beschreibung des Landschaftsbildes aber nicht weiter sinnvoll.

Eine graphische Darstellung der einzelnen Teilräume sowie der im folgenden ge¬ nannten Aussichtspunkte und besonderen Beeinträchtigungen des Landschaftsbil¬ des zeigt Plan Nr. 0.6.

Landschaftsraum 1: Schleiufer

Die Abgrenzung dieses Raumes wird bestimmt durch Sichtbeziehungen zur Schlei und deren Nordufer vom unverbauten südlichen Uferbereich aus. Aufgrund der topographischen Verhältnisse (vgl. Pkt. 3.1.3) und des dichten Knicknetzes weiter LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.4 Landschaftsbild und Erholungseignung 68

landeinwärts erfaßt dieser Raum nur einen schmalen, etwa 300-500 m breiten Streifen entlang der Schlei.

Die Flächen werden überwiegend landwirtschaftlich genutzt; hauptsächlich als Dauergrünland, unterbrochen von kleinen Wäldchen und einzelnen Gehöften oder Wohnhäusern. Ein relativ dichtes, wenn auch z.T. etwas rudimentäres Knicknetz durchzieht den Raum. Die Ränder des Schleitales treten im gesamten Raum als steile Hänge deutlich zu¬ tage. Im Osten erweitern sich diese in südliche Richtung zu einem kleinen Bachtal, an dessen Grund ein Bruchwald stockt.

Knicks, Wäldchen, verstreute Bebauung und ein stark bewegtes Relief sind typische Elemente der Landschaft des Hügellandes, so daß hier von einer hohen Eigenart der Landschaft ausgegangen werden kann. Zur Schlei hin, unterhalb des Hangfusses, schließt sich an die landwirtschaftlichen Nutzflächen ein Streifen aus Röhrichten, Staudenfluren, Seggenriedern, Weiden¬ gebüschen, Bruchwäldern und Flutrasen an, die auf dem größten Teil der Strecke ein naturnahes Ufer bilden. Der Raum ist ausgesprochen reich an natürlichen Ele¬ menten, die eine große Vielfalt und Abwechslung bedingen.

Durch die Uferlage und die Höhenlage im Südteil bieten sich gute Ausblickmög¬ lichkeiten über die Schlei nach Norden zum jenseitigen Ufer. Im Westen, wo der Raum an die K 36 grenzt, wird dieser Blick bestimmt durch die hohen, rostroten Anlagen der Schleswiger Zuckerfabrik, die diesem Uferabschnitt eine deutlich technische und wenig einladende Prägung geben. Weitaus schöner ist der Blick, der sich aus dem östlichen Teil bietet. Durch die Wäldchen um die Fahrdorfer Ziegelei von der Zuckerfabrik abgeschirmt, liegt hier das Naturschutzge¬ biet Reesholm als Halbinsel zwischen Großer und Kleiner Breite ungestört vor dem Betrachter.

Trotz der optischen Beeinträchtigung durch die Zuckerfabrik im Westteil kommt dem Landschaftsbild des Raumes 1 aufgrund der hohen Natürlichkeit, Vielfalt und Ei¬ genart eine hohe Wertigkeit zu. Aus der Hanglage folgt eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Eingriffen, da durch die gute Sichtbarkeit mit Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes über die Schlei hinweg bis in den Bereich des Nordufers zu rechnen ist.

Landschaftsraum 2: Haddebyer und Selker Noor

Die Abgrenzung wird im wesentlichen bestimmt durch den Talraum des Haddebyer und Selker Noores. Hinzu kommen innerhalb des Plangebietes solche Bereiche zwischen Loopstedt und Fahrdorf, aus denen heraus Sichtbeziehungen zu diesem Tal bestehen, sowie das Bachtal südlich von Lund, das trotz eingeschränkter Sicht¬ beziehungen aufgrund seiner natürlichen Ausstattung in enger Verbindung zu den Nooren steht.

Der Talraum des Haddebyer und Selker Noores, der erheblich über das Plangebiet hinausreicht, ist geprägt durch die großen Wasserflächen der Noore mit ihren in weiten Teilen naturnahen Uferbereichen. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.4 Landschaftsbild und Erholungseignung 69

Im Osten und Südwesten wird dieses Ufer durch einen hohen Steilhang gebildet, der im Osten mit einem naturnahen Laubmischwald bestockt ist. Im Nordwesten und Süden treten diese Hänge weiter vom Gewässer zurück und das Ufer besteht hinter einem mehr oder weniger breiten Röhrichtgürtel aus feuchten Grünländern. Zu den mehr feuchtigkeitsgeprägten Flächen finden sich hier und dort auch einzel¬ ne Trockenstandorte.

Die Flächen zwischen Fahrdorf und Loopstedt werden landwirtschaftlich genutzt und sind von einem mäßig dichten Knicknetz durchzogen. Das Gelände ist jedoch deutlich stärker bewegt als der ansonsten ähnlich strukturierte Raum 3 (s.u.).

Die Talhänge und die Brücke über der Enge zwischen Haddebyer und Selker Noor bieten in diesem Bereich mehrere Aussichtspunkte, von denen sich die Noore ganz oder teilweise überschauen lassen. Zum Teil reicht der Blick dabei bis über die Schlei nach Schleswig, wo sich über der Altstadt der mächtige Dom erhebt.

Weiter entfernt, und dadurch nicht mehr ganz so störend, bildet der Wikingturm ei¬ nen deutlichen Kontrast zu diesem historischen Bauwerk. Einen guten Überblick er¬ hält man vom Ostufer des Haddebyer Noores auch über die alten Wallanlagen von Haithabu am gegenüberliegenden Ufer (Gemeinde Busdorf). Hervorzuheben ist ein Aussichtspunkt am östlichen Rand zwischen Fahrdorf und Loopstedt. Über Loopstedt hinweg, das sich mit dichtem Baumbestand und älteren landwirtschaftlichen Gebäuden harmonisch in die sanft abfallende Landschaft fügt, geht der Blick über das Haddebyer Noor nach Haithabu, während etwas weiter rechts Schleswig mit dem Dom ins Blickfeld kommen. So lassen sich von einem Punkt aus sowohl die untergegangene Siedlung Haithabu als auch ihre Nachfolge¬ rin Schleswig ins Auge fassen.

Das oben erwähnte Bachtal südlich von Lund bildet bis auf den westlichen Teil, der zum Noor hin offen ist, durch einen dichten Bewuchs am Talgrund und auf den Hängen eigentlich einen kleinen, in sich abgeschlossenen und nahezu unzugäng¬ lichen Teilraum. Die mit Bruchwäldern, Röhrichten und Staudenfluren dem Uferbe¬ reich der Noore vergleichbare natürliche Ausstattung läßt es auf der hier vollzoge¬ nen relativ großräumigen Betrachtungsebene aber sinnvoll erscheinen, den Tal¬ raum dem Bereich des Haddebyer und Selker Noores zuzuordnen. Im Relief läßt sich das Tal bis über die K 36 hinaus nach Osten verfolgen. Dieser Bereich ist von seiner spärlichen Ausstattung mit natürlichen Elementen und seiner Offenheit her jedoch eher dem 3. Landschaftsraum zuzurechnen.

Insgesamt weist der Raum eine hohe Natürlichkeit, eine große Vielfalt und, ins¬ besondere aufgrund der historischen Bezüge, eine hohe Eigenart auf. Die Empfind¬ lichkeit gegenüber Eingriffen ist wie für Raum 1 als hoch einzuschätzen. Insbeson¬ dere sind die Belange des Kulturdenkmales Haithabu zu berücksichtigen.

Landschaftsraum 3: Fahrdorfer Feld

Die Benennung dieses Raumes erfolgt analog dem Flurnamen Fahrdorffeld als Teil dieses Raumes und mit Hinblick auf die unten erläuterten bestimmenden Land¬ schaftselemente. Seine Abgrenzung zu den übrigen drei Landschaftsräumen wird weniger durch eigene Qualitäten als durch die deutliche Nichtzugehörigkeit zu die¬ sen Bereichen bestimmt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.4 Landschaftsbild und Erholungseignung 70

Der Landschaftsraum 3 stellt ein weitgehend gleichartiges Gebilde dar, dessen Bild im wesentlichen von den Elementen Knick, landwirtschaftliche Nutzfläche, Einzel¬ gehöft und asphaltierter Weg bestimmt wird. Das rudimentäre Fließgewässernetz ist überwiegend so stark eingetieft, daß es als Gewässer on den öffentlichen Wegen aus nicht mehr wahrnehmbar ist. Die Ausstattung mit natürlichen oder naturnahen Elementen ist ausgesprochen spärlich. Auch das in weiten Teilen nur schwach be¬ wegte Relief bietet wenig Abwechslung. Im Zentrum des Raumes finden sich drei noch deutlich als solche erkennbare Hügelgräber. Das vergleichsweise dichte Knicknetz und die verstreuten Aussiedlerhöfe sind an sich zwar für weite Bereiche des östlichen Hügellandes als typisch anzusehen, an¬ dererseits wurde aber schon unter Pkt. 3.1.1 festgestellt, daß die Oberflächengestalt des Raumes für die Landschaft Schwansen wenig repräsentativ ist. Auch sind dort große Bereiche eher durch die weiträumige Gutslandschaft denn durch die klein¬ bäuerliche Landschaft mit ihrem dichten Knicknetz geprägt. Insgesamt muß zu der geringen Natürlichkeit und Vielfalt auch der Eigenart nur ein geringer Wert zuge¬ sprochen werden, der in Teilbereichen lediglich durch die geschichtlichen Bezüge über die prähistorischen Bauwerke aufgewertet wird.

Die geringen Höhenunterschiede innerhalb des Raumes bieten nur wenig Aus¬ sichtsmöglichkeiten. Einziger Punkt mit Fernblick ist die Kuppe eines der drei Grab¬ hügel am Dreehüweg. Von hier läßt sich über Geltorf hinweg das ebene Gelände bis zu den Hüttener Bergen hin überschauen.

Bemerkenswert ist die Anlage der Chaussee von Schleswig nach Eckernförde (B 76) aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Der über mehrere Kilometer schnurge¬ ra e Verlauf läßt eine Straßenbegradigung aus den autofreundlichen 60ern oder 70ern vermuten, doch tatsächlich hat die Straße diesen Verlauf seit ihrer Enstehung (vgl. Pkt. 3.2). Die Trasse wurde dabei exakt auf das Schloß Gottorf am jenseitigen Schleiufer ausgerichtet, so daß man theoretisch vom Beginn der Strecke bei Ahrensberg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) das Schloß ständig im Blick hat. In der Praxis ergibt sich zumindest innerhalb des Plangebietes diese Sichtbeziehung aufgrund der hügeligen Landschaft und der straßenbegleitenden Knicks und Bäume, welche den Sichtraum einengen und verstellen, jedoch erst auf etwa halber Höhe zum Ort Fahrdorf.

Die in Plan Nr. 0.6 als optische Störung dargestellte Windkraftanlage an der B 76 ist entsprechend der Bewertung weniger innerhalb des Raumes von Bedeutung, das dichte Knicknetz gibt nur wenige Ausblicke auf die Anlage frei, als vielmehr wegen ihrer Fernwirkung insbesondere in Richtung Schleswig und Haithabu zu beachten.

Die Empfindlichkeit der Landschaft gegenüber Eingriffen ist aufgrund der geringen Wertigkeit und der eingeschätzten Aussichtsmöglichkeiten als eher gering einzu¬ stufen. Das Beispiel der WKA zeigt jedoch, daß sich durchaus Auswirkungen auf benachbarte Räume ergeben können. Auch sind die Belange des Denkmalschut¬ zes zu berücksichtigen.

Landschaftsraum 4: Ortslage Fahrdorf

Während der OT Loopstedt in die Landschaftsräume 2 (Haddebyer und Selker Noor) und 3 (Fahrdorfer Feld) eingeflossen ist, machen es die räumliche Größe LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.4 Landschaftsbild und Erholungseignung 71

und die geringen Sichtbeziehungen zwischen dem Siedlungsbereich und der um¬ gebenden freien Landschaft erforderlich, den OT Fahrdorf als eigenen Raum zu be¬ werten.

Das Ortsbild von Fahrdorf ist in weiten Teilen von 1-2-geschossiger Einzel- und Reihenhausbebauung geprägt, wie man sie so oder ähnlich mittlerweile in nahezu jeder ländlichen Gemeinde finden kann. Der höhere Anteil an zweigeschossigen Gebäuden und die Siedlungsverdichtung im Bereich von Doppel- und Reihenhäu¬ sern zeigt allerdings einen gewissen zusätzlichen Grad der Verstädterung, bedingt durch die unmittelbare Randlage zu Schleswig. Auch entlang der Dorfstraße, dem ältesten Bereich des Ortes, haben Gebäude neu¬ eren Datums einen erheblichen Anteil an der Bausubstanz, so daß von einem his¬ torischen Ortskern im nostalgischen Sinne nicht gesprochen werden kann. Das in diesem Zusammenhang bedeutsamste Bauwerk, die Fahrdorfer Mühle, ist aufgrund der Bebauung und der umgebenden hohen Bäume im überwiegenden Teil des Ortes nicht wahrnehmbar. Der beste Blick ergibt sich von der Kreuzung Mühlen- berg/Querredder. Ob dieser trotz der hier im Zuge der Umsetzung des B-Planes Nr. 8 geplanten Wohnbebauung erhalten bleibt, ist abzuwarten. Ein Rest von Dörflichkeit zeigt sich in den großen, landwirtschaftlich genutzten Frei¬ flächen inmitten der Neubaugebiete.

Die Schleihänge welche im Osten ein wesentliches Element der Landschaft dar¬ stellen, sind innerhalb der Ortslage durch die darübergelegte Bebauung überprägt und mit Ausnahme der z.T. recht steil ansteigenden Straßen nur eingeschränkt wahrnehmbar. Der einzige noch unbebaute Hangabschnitt im Bereich der Pahlkoppel (östlich der Straße Hasenberg, westlich der Straße Bockhöh) fällt dabei als solcher nicht annä¬ hernd so eindeutig aus wie die weiter östlich gelegenen, da er geringere Höhenun¬ terschiede, ein geringeres Gefälle und stärker ausgerundete Hangober- und -unter¬ kanten aufweist. Von mehreren Punkten entlang der Uferlinie der Schlei ist es möglich, einen Blick über diesen Meeresarm zu werfen. Das jenseitige Ufer wird im Bereich der Ortslage Fahrdorf allerdings von Bauten der Bundeswehr-Kaserne auf der Freiheit in Schleswig und von den bereits unter Raum 1 beschriebenen Anlagen der Zucker¬ fabrik bestimmt, so daß sich auch hier nur ein mäßig attraktiver Blick bietet.

Die Frage nach der Empfindlichkeit gegenüber Eingriffen stellt sich innerhalb des Siedlungsbereiches hauptsächlich für die noch vorhandenen Freiflächen. Hierzu ist festzustellen, daß die verbliebenen Flächen aktuell nahezu ausnahmslos von Be¬ bauung der letzten vier Jahrzehnte eingerahmt werden und von Straßen und We¬ gen nur begrenzt einsehbar sind. Die Frage ihrer zukünftigen Entwicklung ist daher weniger unter dem Aspekt des Ortsbildes als mit Blick auf eine angemessene Frei¬ raumversorung zu sehen. Soweit sich Eingriffe in diese Freiflächen in Höhe, Volumen und Struktur in den Rahmen des Bestandes einordnen lassen, ist von einer beeinträchtigenden Fern¬ wirkung nicht auszugehen. Die Flächen sind innerhalb der Bebauung etwa von Schleswig aus kaum wahrnehmbar. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 72

Landschaftsraum 5: Schlei

Die Abgrenzung der vorstehenden vier Landschaftsräume erfolgte unter Zugrunde¬ legung der landseitigen Sichtbeziehungen und Ausstattung und bezieht auch Teile der Schlei mit ein. Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß die Schlei vom Wasser aus betrachtet einen eigenen Raum für sich bildet, der landeinwärts durch die sich aus Hügeln, Hängen, Wäldern, Knicks u.a ergebenden Sichtbarrieren be¬ grenzt wird. Im Plangebiet liegt diese Grenze etwa an der Hangoberkante der Schleihänge und entspricht grob den Abgrenzungen der Landschaftsräume 1 und 4. Diese Räume sind somit Teil des Landschaftraumes der Schlei. Da das Plangebiet nur einen geringen und somit auch nur begrenzt repräsentati¬ ven Teilabschnitt des Landschaftsraumes Schlei, der hier zudem stark durch die Siedlungsflächen von Schleswig geprägt wird, beinhaltet, wird auf eine detaillierte¬ re Beschreibung verzichtet bzw. auf die Räume 1 und 4 verwiesen. Insgesamt ist für die Schlei jedoch von einem hochwertigen Landschaftsbild auszugehen.

Mit Blick auf die Nutzung für die Landschaftsbezogene Erholung ist festzustel¬ len, daß die Räume 1 (Schleiufer) und 2 (Haddebyer und Selker Noor) aufgrund ih¬ rer hohen Natürlichkeit, Vielfalt und Eigenart unbeachtet der Belange des Arten- und Biotopschutzes eine hohe Eignung aufweisen. Gleiches kann für den Landschaftsraum 5 (Schlei) gelten. Einschränkend wirkt sich in Raum 1 allerdings die mangelhafte Erschließung aus; der einzige Weg von der K 36 zur Ziegelei ist eine Sackgasse. Weitaus weniger attraktiv ist entsprechend Raum 3 (Fahrdorfer Feld), auch wenn das dichte Wegenetz eine gewisse Anziehung auf Radfahrer ausüben könnte. Die geringe Abwechslung macht ihn jedoch zu einem Raum, den man überwiegend auf dem Weg in einen anderen Landschaftsteil durchquert, nicht zu einem Raum, in dem man verweilt. Ähnliches gilt für den Raum 4 mit dem OT Fahrdorf, der unter dem Gesichtspunkt der landschaftsbezogenen Erholung nur die teilweisen Ausblicke auf die Schlei anbietet. Die Einschätzung der Erholungseignung folgt hier somit eher den Aussagen des Entwicklungskonzeptes Raum Schleswig (Büro massheimer 1995a), als den weiter¬ gefaßten Darstellungen des LROP und des RP. Positv zu bemerken ist abschließend noch die außerhalb der Ortslagen und abseits der klassifizierten Straßen vorzufindende große Ruhe des Plangebietes. Wochentags wirkt sich jedoch insbesondere in den Räumen 2 und 3 die Lärmbe¬ lastung durch den Flugverkehr des Fliegerhorstes Jagel, u.U. mehrmals täglich, sehr ungünstig auf die Erholungseignung aus.

3.5 FLÄCHENNUTZUNG

Die Flächenangaben der folgenden Abschnitte sind, soweit nicht anders erwähnt, aus „Bodenflächen in Schleswig-Holstein. Nach Art der geplanten Nutzung (sta¬ tistisches landesamt schleswig-holstein 1994) entnommen. NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.1 Bebauung und Bevölkerung 73

Die Quelle gibt die Flächenausweisungen der F-Pläne als Summe von Bestand und Planung wieder (hier Stand 1994, d.h. 4. F-Planänderung von 1991) und sagt somit häufig nichts über die aktuellen Flächenanteile einzelner Nutzungen am Ge¬ meindegebiet aus. In Bezug auf das Plangebiet bleiben insbesondere die Flächenausweisungen der erst 1996 aufgestellten 5. Änderung des Fiächennutzungsplanes unberücksichtigt. Wo sich daher aus dem Datenmaterial der Statistik erhebliche Abweichungen zur Realität ergeben, wird im folgenden unter den einzelnen Nutzungen darauf hinge¬ wiesen.

3.5.1 Bebauung und Bevölkerung

Die Gemeinde Fahrdorf umfaßt eine Fläche von 1.200 ha. Den Siedlungsschwerpunkt bildet der Ortskern Fahrdorf.

Die Gemeinde Fahrdorf zählt zum Amt Haddeby mit gesamt ca. 7.800 ha Fläche und 7.200 Einwohnern (Stand 1993). Amtssitz ist Busdorf. Zum Amt Haddeby zäh¬ len die Gemeinden , Busdorf, Dannewerk, Fahrdorf, Geltorf, Jagel, und Selk. Der Amtsname Haddeby steht für den wikingerzeitlichen Handelsplatz Haithabu am Haddebyer Noor, der für die historische Entwicklung des Amtsbereiches hohe Bedeutung hatte.

Im Plangebiet sind 75 ha als bebaute Fläche sowie weitere 4 ha als Fläche für den Gemeinbedarf ausgewiesen. Das entspricht einem Flächenanteil von 6,6 %, der damit deutlich über dem Kreis¬ durchschnitt von 3,4 % liegt.

Die bebaute Fläche gliedert sich auf in: 40 ha Wohnbaufläche (53,3 %) 23 ha gemischte Baufläche (30,7 %) 7 ha Sonderbaufläche (9,3%) 5 ha gewerbliche Baufläche (6,7 %)

Zu der genannten Flächengröße kommen noch die nicht im F-Plan von 1991 ent¬ haltenen Flächen des Ende 1996 in Angriff genommenen B-Plans Nr. 8 Querredder und Erweiterungen der Gewerbeflächen, ein erheblicher Teil der Grünflächen (Er¬ läuterung s. Pkt. 3.5.3), die Splittersiedlung Bullenberg sowie zahlreiche Einzelan¬ wesen im Außenbereich hinzu, so daß der tatsächlich dem besiedelten Bereich zu¬ zurechnende Flächenanteil eher um 7,5 % herum anzusetzen ist. Neben dem Hauptort Fahrdorf und der Splittersiedlung Bullenberg im Osten der Gemeinde an der B 76 befindet sich mit dem OT Loopstedt am Ostufer des Hadde¬ byer Noores eine weitere Siedlung im Plangebiet.

Im OT Fahrdorf bestimmt ein hoher Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen in¬ nerhalb der Bauflächen die Siedlungsstruktur. Der Ort bietet daher außerhalb des alten Ortskernes entlang der Dorfstraße, der Hauptstraße des Ortes, in Teilbereichen ein wenig geschlossenes Bild. Die Wohnbauflächen befinden sich größtenteils südlich und nordöstlich der Dorf¬ straße. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.1 Bebauung und Bevölkerung 74

Die Flächen des ehemaligen Schlachthofes an der B 76 sind als Sondergebiet ausgewiesen. Gleiches gilt für Teile der Sportanlagen an der Straße Am Lundbarg.

Gewerbe und Dienstleistungsbetriebe, mit denen Fahrdorf vergleichsweise gut aus¬ gestattet ist, konzentrieren sich auf die Mischgebiete entlang der Dorfstraße sowie auf ein Gewerbegebiet im Südosten der Ortes am Ossenholmweg.

An der Dorfstraße liegt der einzige noch innerhalb des Ortes verbliebene landwirt¬ schaftliche Betrieb. Im Erläuterungsbericht 4. F-Planänderung werden für die Orts¬ lagen noch 5 landwirtschaftliche Betriebe aufgeführt (4 in Fahrdorf, 1 in Loopstedt).

Loopstedt bildet im Gegensatz zum Hauptort eine zusammenhängende, wenn auch kleine Siedlung, die vornehmlich Wohnzwecken dient. Ein einzelner landwirtschaft¬ licher Betrieb ist im Norden des Ortsteiles gelegen. Bullenberg stellt dagegen nur eine mehr oder weniger lose Ansammlung von Ein¬ zelanwesen, hauptsächlich Wohnhäuser, dar.

Im Ort Fahrdorf befinden sich folgende Einrichtungen: Lebensmittelgeschäft, Bäcker; Einzelhandel-, Handwerks- und Gewerbebetriebe wie Blumengeschäft, Bauhandel, Steinhandel, Elektrohandel, Sanitätshandel, Kfz-Verkauf etc.; Sparkasse, Bank; Ärtze, Apotheke; Fahrschule; Behördliche Einrichtungen wie Post mit Postbankdienst.

Im Ort befinden sich an der Dorfstraße ein Restaurant und ein Hotel; weiterhin gibt es ein Antik-Cafe an der Dorfstraße. In der Mühle, an der eine Töpferei angegliedert ist, finden gelegentlich Ausstellun¬ gen statt; weiterhin ist eine Galerie vorhanden.

Im Gastgeberverzeichnis „Die Schleidörfer (1997) sind für den Ort Fahrdorf 9 An¬ gebote für Ferienwohnungen aufgeführt.

Flächen für den Gemeinbedarf liegen über den Ort Fahrdorf verstreut. Dazu zählen: Pastorat mit Gemeindehaus der Ev.-Lutherischen Kirchengemeinde Haddeby und Sozialstation Haddeby an der Dorfstraße; Kirche und Friedhof sind außerhalb der Gemeinde in Haddeby angesiedelt; der kirchliche Kindergarten ist in der Fahrdorfer Schule untergebracht Schule (Dörfergemeinschaftsschule) an der Dorfstraße (Schüler aus Fahrdorf, Stexwig und Borgwedel) Feuerwehr am Mühlenberg gegenüber dem stillgelegten Schlachthof DRK-Alten- und Pflegeheim „Ruhleben am Mühlenberg; überörtliche öffentliche Einrichtung, 1991 betreute die Einrichtung 150 Perso¬ nen, aktuell ca. 90 Personen Senioren- und Pflegeheim „Pahlhof an der Dorfstraße Jugendzentrum Am Lundbarg LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.1 Bebauung und Bevölkerung 75

Die Entwicklung der Einwohnerzahlen zeigt folgende Übersicht ( gl. Gemeindesta¬ tistik Schleswig-Holstein, 1987, Teil 1 Bevölkerung und Erwerbstätigkeit STATISTISCHES LANDES¬ AMTSCHLESWIG-HOLSTEIN 1991, Erläuterungsbericht zur 4. F-Planänderung):

Jahr Einwohner

1908 377 1939 390 1950 746 1961 733 1970 1.392 1975 1.612 1980 1.988 1986 2.006 1987 1.912 1993 2.016 1996 2.100

Fahrdorf hat sich zu einem attraktiven Wohnstandort in reizvoller Lage an der Schlei entwickelt. Demnach ist von 1950 bis 1970 eine Zunahme der Bevölkerung um 86 % und von 1970 bis 1993 ein Bevölkerungszuwachs von 45 % zu verzeichnen. Die Bevölkerungsdichte mit 161 Einwohner pro qkm (1987) entspricht damit mehr oder weniger dem Landesdurchschnitt von 162 E / qkm.

Die Gemeinde Fahrdorf mit ca. 2.100 Einwohnern hat Bedeutung für die Wohnfunk¬ tion, die ländliche Gewerbe- und Dienstleistungsfunktion und Agrarfunktion und liegt in einem ländlichen Bereich im Süden des Stadt- und Umlandbereichs vom Mittelzentrum Schleswig (vgl. RP 1975 und LRP SCHLESWIG-HOLSTEIN Neufassung 1995).

Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Jahre 1987 hatte die Gemeinde Fahrdorf 1.912 Einwohner (statistisches landesa t schleswig-holstein 1991). Davon zählten 841 zu den Erwerbspersonen mit einem Erwerbslosenanteil von 6,6%. Von den verbleibenden 785 Erwerbstätigen waren 46 (5,9 %) in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei beschäftigt, 105 (13,4%) im Bereich Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittelung, 155 (19,7%) im produzierenden Gewerbe und 479 (61 %) in übrigen Wirtschaftsbereichen. Bemerkenswert ist der hohe Anteil an Beamten, Richtern, Soldaten usw. von 22,9 % (180). Da es entsprechende Einrichtungen im Plangebiet nur in geringem Um¬ fang gibt, dürfte es sich bei dieser Einwohnergruppe überwiegend um Auspendler nach Schleswig und Jagel handeln. Zu den verbleibenden 299 Erwerbstätigen macht die Statistik keine spezifischen Angaben. Auch wenn die angeführten Zahlen aufgrund der negativen wirtschaftlichen Ent¬ wicklung in der Bundesrepublik während der vergangenen zehn Jahre die Arbeits¬ verteilung im Plangebiet nur noch eingeschränkt wiedergeben - ungünstig für Fahr¬ dorf im speziellen dürfte sich die seither erfolgte Schließung des Schlachthofes ausgewirkt haben - so zeigt doch das Verhältnis von Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft zu den übrigen Erwerbstätigen deutlich die eher städtische Aus¬ richtung der Gemeinde, welche mit der überörtlichen Wohnfunktion einhergeht. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.2 Verkehr 76

Insgesamt ist bei den Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft von 1961 mit 30 % ein deutlicher Rückgang auf 6 % im Jahre 1987 festzustellen. Eine Abnahme ergibt sich für die Wirtschaftszweige produzierendes Gewerbe (1961 24 % - 1987 20 %) und Handel und Verkehr (1961 23 % - 1987 13 %), während die sonstigen Wirtschaftsbereiche von 43 % im Jahre 1961 auf 61 % im Jahre 1987 zugenommen haben (Erläuterungsbericht zur 4. F-Planänderung).

Bezüglich der Altersstruktur der Bevölkerung kann festgestellt werden, daß das Plangebiet im Vergleich mit dem Kreis über einen etwas höheren Anteil an über 65- jährigen (17,8 % zu 14,9 %) verfügt. Da der Anteil von Jungen unter 18 annähernd gleich ist (20,8 % zu 21,1 %), geht der höhere Anteil an älteren Mitbürgern haupsächlich zu Lasten der mittleren Al¬ tersgruppe zwischen 18 und 65 Jahren (61,6 % zu 64,0 %). Eine Ursache für den höheren Altenanteil dürfte in der Lage des Kreisaltenheimes in der Gemeinde zu sehen sein. Eine weitere Verschiebung hin zu den über 65-jährigen könnte die Er¬ richtung der Seniorenwohnanlage an der Dorfstraße Anfang der 90er-Jahre be¬ wirkt haben.

3.5.2 Verkehr

Flächen für den Straßenverkehr, zu denen überörtliche und örtliche Hauptverkehr¬ straßen bis einschließlich der Gemeindestraßen 1. Ordnung rechnen, nehmen im Plangebiet einen Flächenanteil von 21 ha (1,8 %) ein. Dies liegt deutlich über dem Kreisdurchschnitt von 1,3 %. In der genannten Fläche ist das recht dichte und größtenteils asphaltierte Netz der Wirtschaftswege nicht enthalten.

Haupterschließungsstraße für das Plangebiet ist die B 76 Schleswig-Eckernförde, welche die Gemeinde von Nordwesten nach Osten durchzieht. Nach Osten und Südwesten ist die Gemeinde über die K 36 mit Stexwig/Borgwedel bzw. Selk ver¬ bunden. Diese Straße bildet gleichzeitig die Hauptstraße des Ortsteiles Fahrdorf. Über die B 76 besteht Anschluß an die Bundesautobahn A 7.

Die B 76 sowie die K 36 Richtung Stexwig und zwischen Fahrdorf und Loopstedt sind einseitig mit einem kombinierten Fuß- und Radweg versehen. Eine Weiterführung des Radweges von Loopstedt nach Selk ist im Kreisentwick¬ lungsplan (kreis schleswig-flensburg 1990) vorgesehen und soll in naher Zukunft umgesetzt werden.

Der durch die ländliche Dienstleistungs- und Gewerbefunktion verstärkt anfallende ruhende Verkehr wird innerörtlich über eine Reihe von Parkplätzen entlang der Dorfstraße abgewickelt. Für die Sport- und Freizeitflächen in der Ortslage Fahrdorf und am Haddebyer Noor stehen eigene Stellflächen zur Verfügung. Der Parkplatz am Noor dient gleichzeitig als Ausgangspunkt für Erholungssuchende, welche das Angebot an Wanderwegen nutzen wollen. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.3 Freizeit und Erholung TI

Anschluß an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) besteht durch Busanbindungen von und nach Schleswig und Eckernförde. Die Autokraft-Buslinie Flensburg, Schleswig, Eckernförde, Kiel sowie die örtliche Linie Schleswig, Güby, Esprehm, Selk haben Haltestellen an der B 76 (2) und in Fahrdorf an der Dorfstraße (3).

Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Schleswig an der Strecke Hamburg- Flensburg. In Eckernförde besteht Anschluß an die Bahnlinie Kiel-Flensburg.

3.5.3 Freizeit und Erholung

In den übergeordneten Planungsvorgaben wird auf die Bedeutung von Teilen des Plangebietes für die Freizeit- und Erholungsnutzung hingewiesen (vgl. Pkt. 2.1).

Neben Freizeitaktivitäten, die zu ihrer Ausübung auf eine gewisse Infrastruktur an¬ gewiesen sind, z.B. Segeln oder Tennis, zählt zur Freizeit- und Erholungsnutzung auch die landschaftsbezogene Erholung, die mit wenigen oder gar keinen infra¬ strukturellen Vorleistungen auskommt, z.B. Wandern oder Radfahren.

Die o.a. Erholungsformen werden durch die innerörtliche Erholung im Bereich öf¬ fentlicher Grünflächen, wie z.B. Spielplätze u.ä., ergänzt.

Die Erholungs- und Freizeitnutzung ist in Plan Nr. 0.7 dargestellt.

Erholungseinrichtungen

Die Sportanlagen der Gemeinde befinden sich am südöstlichen Rand des Ortes Fahrdorf zwischen Am Lundbarg und Ossenholmweg. Dazu zählen: zwei Sportplätze (TSV Fahrdorf e.V.) zwei Tennisanlagen Schießstand Sportlerheim mit Gastronomie

Weiterhin gibt es die Freizeitanlage „Alter Sportplatz an der Dorfstraße.

Entlang der Schlei bieten eine größere Hafenanlage im Westen des Ortes (Stege und Mole liegen bereits auf dem Gebiet der Stadt Schleswig) sowie zwei kleinere, weiter östlich liegende Anlagen Anlegemöglichkeiten für Sportboote. Der Sportboothafen am Wiesenweg hat z.Zt. wasserseitig 55 genehmigte Liege¬ plätze; Erweiterungen sind nicht beabsichtigt. Durch die Ausweisung als Sonder¬ gebiet in der 4. F-Planänderung werden die notwendigen Park- und Stellplätze für den Hafen sowie die saisonal bedingte Lagerung von Booten, Zubehör etc. sicher¬ gestellt. Der Sporthafen wird vom Fahrdorfer Segelverein e.V. betreut; weiterer Segelverein ist der Segelsportclub Fahrdorf e.V., Strandholm.

An der Schlei ist der Freizeitfläche im OT Fahrdorf eine Badestelle ausgewiesen. Weiterhin sind Einsetzmöglichkeiten für Surfer gegeben. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.3 Freizeit und Erholung 78

Dagegen ist das Surfen sowie das Befahren mit Motorbooten auf den Nooren ver¬ boten, worüber Hinweistafeln an den Badestellen Auskunft geben.

Zum Angebot der landschaftsbezogenen Erholung im Plangebiet gehören Baden, Wandern und Radfahren. Badestellen mit Liegewiesen bestehen an der Schlei im Ort Fahrdorf in Verbindung mit der Grünanlage am Strand¬ weg am Haddebyer Noor südlich der B 76 bei Loopstedt

Eine weitere kleine Badestelle ist unterhalb des Hanges am Selker Noor im Schilf¬ gürtel zu finden.

Rad- und Wanderwegenetz

Das Angebot an markierten Wanderwegen umfaßt u.a. Teile der Europäischen Fernwanderwege Nr. 1 und Nr. 6. Von Stexwig kommend führt der Europaweg Nr. 6 über die K 36 bis in den Ortsteil Fahrdorf. Hier besteht die Möglichkeit entweder der K 36 weiter durch den Ort zu folgen, um dann nach Querung der B 76 entlang des Haddebyer Noores mit Blick auf Haithabu Richtung Selk zu wandern oder alternativ über Ossenholmweg, Bul¬ lenberg, Fahrdorffeld und Loopstedt ebenfalls das Noor zu erreichen. Der Europaweg Nr. 1 streift von Selk kommend entlang des Selker Noores nur kurz das Gemeindegebiet, um sich bei Lund mit dem Weg Nr. 6 zu vereinigen und das Plangebiet über die Noorbrücke bereits wieder zu verlassen.

Neben den internationalen Wanderwegen sind in der Gemeinde zwei weitere Wan¬ derwege von lokaler Bedeutung, die durch entsprechende Beschilderung ausge¬ wiesen sind. Dies sind: „Archäologischer Erlebnisweg , der auf der Route des Europaweges Nr. 6 von Loopstedt über die K 36 und Dreehüweg verläuft, mit Hinweistafeln zu einigen der archäologischen Denk¬ mäler der Gemeinde „Naturkundlicher Erlebnisweg , der neben dem obengenannten Weg noch den Fußpfad zwischen B 76 und Noorbrücke entlang des Haddebyer Noores (Europaweg Nr. 6) sowie einen Wirtschaftsweg zwischen Dreehüweg und der bestehenden Windkraftanlage an der B 76 umfaßt, mit Informationstafeln zum Thema Wallhecken

Das Angebot im Bereich der Wanderwege ist unter dem Gesichtspunkt der land¬ schaftsbezogenen Erholung allerdings nicht frei von Defiziten. Zu nennen sind: Wegeführung überwiegend über asphaltierte Straßen, z.T. mit größerem Ver¬ kehrsaufkommen Besonders kritisch erscheint das Wegestück zwischen Loopstedt und Dreehü¬ weg, wo der Erholungssuchende auf einer Strecke von rund 0,5 km über eine Kreisstraße bislang ohne Rad- und Fußweg und ohne weitergehende Ge¬ schwindigkeitsbeschränkung geleitet wird. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.3 Freizeit und Erholung 79

fehlende Rundwandermöglichkeiten der lokalen Erlebniswege; beide Wege enden laut Beschilderung als Sackgassen Der Text der Hinweistafeln ist gelegentlich etwas sehr allgemein gehalten und geht nicht auf die vom Erholungssuchenden tatsächlich vor Ort wahrzu¬ nehmenden Besonderheiten ein

Ein über die Ebene des Landschaftsplanes hinausgehendes Defizit stellt das Feh¬ len einer Rundwandermöglichkeit um Haddebyer und Selker Noor dar, mit wel¬ chem die Zugänglichkeit dieses kulturhistorisch bedeutsamen und landschaftlich so reizvollen Raumes für den Erholungssuchenden verbessert und eine vernünftige Besucherlenkung gewährleistet würde.

Ein besonders ausgewiesenes Angebot für Radwanderer ist nicht vorhanden. Je¬ doch bietet die einschlägige Literatur, Wanderkarten u.a.m., unter Einbeziehung des gut ausgebauten Wirtschaftswegenetzes verschiedene Vorschläge für Fahrrad¬ touren in der Umgebung der Schlei. Auch können die Erlebniswege größtenteils von Radfahrern benutzt werden.

Öffentliche Grünflächen

Für die innerörtliche Erholung stehen im Ortsteil Fahrdorf mehrere Freiflächen zur Verfügung, die insgesamt ge . F-Plan mit 18 ha Park und sonstige Grünflächen ausgewiesen sind.

Es ergeben sich hier jedoch Differenzen zwischen Planung und Bestand, da der größte Teil der mit 17 ha angegebenen sonstigen Grünflächen, die sich im Ortsteil Fahrdorf in zwei Bändern entlang des Schleiufers und des Schleihanges hinzie¬ hen, aktuell als private Hausgärten genutzt werden, so daß sich die Frage der Nutz¬ barkeit stellt.

Öffentliche Grünflächen im Plangebiet sind: Ortsteil Fahrdorf Parkanlage (Spielplatz, Liegewiese an der Schlei mit Badeplatz) Parkanlage am Sportboothafen Wiesenweg Parkanlage zwischen Dorfstraße und Hasenberg Grünflächen mit natürlicher Entwicklung (Schleiufer und Teilflächen des Schleihangs) Grünflächen mit natürlicher Entwicklung an der Seniorenwohnanlage an der Dorfstraße vier kleine Spielplätze, die über die Neubaugebiete des Ortes verteilt sind Sportanlagen am Lundbarg (vgl. Pkt. 3.5.3) Schutzgrün nördlich der Sportanlagen Kriegsgräbergedenkstätte / Friedhof südlich der B 76

Ortsteil Loopstedt Freizeitfläche mit Spielplatz an der K 36 ein weiterer Spielplatz am Ortsrand (nicht öffentlich zugänglich) Schutzgrün östlich der K 36 LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.4 Landwirtschaft 80

Beeinträchtigungen bzw. Vorbelastungen der Grünflächen und Erholunsgsnutzung sind aufgrund der Zerschneidung durch die B 76 sowie durch Verkehrs- und Flug¬ lärm gegeben.

3.5.4 Landwirtschaft

Als Fläche für die Landwirtschaft ist auf der Grundlage der 4. F-Pianänderung der Gemeinde Fahrdorf ein Areal von insgesamt 802 ha (66,8 %) des Plangebietes ausgewiesen. Die Zahlenanangabe umfaßt neben der reinen Produktionsfläche auch Wirtschafts¬ wege, Einzelanwesen und Splittersiedlungen, etc.

Die Landwirtschaft stellt somit den größten Flächenanteil dar, wobei der Anteil im Plangebiet erheblich unter dem Kreisdurchschnitt von 82,3 % liegt.

Die folgenden Angaben zu unterschiedlichen Betriebsdaten sind der Zusammen¬ stellung „Agrarstruktur in Schleswig-Holstein 1995 (statistisches landesamt schleswig-holstein 1996) entnommen. Die Gemeinde hat danach noch 20 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirt¬ schaftlich genutzten Fläche von 940 ha (Pachtland und außerhalb des Plangebie¬ tes gelegene Flächen inklusive). Eine Übersicht über die Betriebsgrößen zeigt Abb. 3 und verdeutlicht zwei Schwer¬ punkte: Betriebe über 50 ha und Betriebe mit weniger als 20 ha. Dabei machen die zehn Betriebe (50 %) mit mehr als 50 ha mit 777 ha rund 83 % der gesamten land¬ wirtschaftlich genutzten Fläche aus.

Die Flächennutzung verteilt sich mit 435 ha zu 504 ha annähernd gleichmäßig auf Dauergrünland und Ackerland. Bei den Feldfrüchten hatten 1995 Getreide und Fu- terpflanzen, insbesondere Silomais, den größten Anteil. Winterraps nahm eine mitt¬ lere Stellung ein, während Hackfrüchte, hauptsächlich Zuckerrüben nur eine gerin¬ ge Bedeutung hatten (vgl. Abb. 4). Als prämierte Stillegungsfläche waren 62 ha ausgelegt. Innerhalb der Ortslage Fahrdorf werden Flächen in geringem Umfang als Erwerbs¬ gartenbau, Schnittblumen u. ä., genutzt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.4 Landwirtschaft 81

unter 1 bis 1 0 20 30 50 über 1 1 0 bis bis bis bis 75 20 30 50 75 ha

Abb. 3 Betriebsgrößen in der Gemeinde Fahrdorf (statistisches landesamt SCHLESWIG-HOLSTEIN 1996)

Dreizehn der 20 Betriebe hielten zusammen 1.503 Rinder, davon ein Drittel (518) Milchkühe. Die Zahl der Betriebe mit Schweinehaltung war erheblich geringer, nur 5 von 20. Die Menge der Tiere war mit 1.355 Stück jedoch ähnlich hoch wie die der Rinder. Sämtliche angegebenen Schweine befanden sich in Mastbetrieben.

Der Anteil der Flächen, die sich in den Flächenstillegungsprogrammen der EU zur Marktentlastung befinden, ist mit 62 ha sehr gering. Zu den Stillegungsflächen zählen: eine Grünlandbrache am östlichen Ortsrand Fahrdorf im Bereich des Schlei¬ hanges eine Ackerfläche nördlich des Ossenholmweges im Kreuzungsbereich mit der B 76

Betriebe mit einer biologisch-ökologischen Produktionsausrichtung kommen im Plangebiet nicht vor. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.4 Landwirtschaft 82

109 ? 4 G Dauergrünland ü Hackfrüchte H Silomais EÜ Getreide

lü Winterraps G Stillegungsflä Sonstige chen Futterpflanzen

Abb. 4 Flächennutzung in den landwirtschaftlichen Betrieben in ha (statisti¬ sches LANDESAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 1996)

In den letzten Jahren ist ein zunehmender Strukturwandel in der Landwirtschaft zu erkennen. Zahlreiche Kleinst- und Kleinbetriebe werden aufgegeben. Aufgrund des vergleichsweise niedrigen Ni eaus der betrieblichen Einkommen in den verblei¬ benden Großbetrieben ist ein stärkerer Produktionsdruck auf den Flächen zu ver¬ zeichnen, der zu einer höheren Belastung von Boden und Wasser durch Düngemit¬ tel- und Pestizidausträge führen könnte. Lösungsansätze für diesen Problemkomplex sind jedoch unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kaum auf der Ebene der Gemeinde und des Landschaftsplanes zu suchen und sollen daher auch im folgenden nicht weiter dis¬ kutiert werden. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.5 Forstwirtschaft 83

3.5.5 Forstwirtschaft

Die Waldflächen der Gemeinde Fahrdorf nehmen ge . Flächennutzungsplan einen Flächenanteil von 17 ha (1,4%) ein. Der Anteil dürfte aktuell etwas höher liegen, da in jüngerer Zeit Flächen am Hadde- byer Noor aufgeforstet wurden. Insgesamt liegt der Waldanteil jedoch erheblich unter dem Kreisdurchschnitt von 5,8 %.

Als Wald gelten alle mit Forstpflanzen bestockten Grundflächen sowie in der Flur oder in bebauten Gebieten gelegene kleine Gehölzbestände außer Weihnachts¬ baumkulturen, Baumschulen, Parks in Siedlungen u.ä. nach § 2 Landeswaldgesetz (LWaldG). Zur Waldfläche werden auch Betriebswege, Kahlschläge und Lichtun¬ gen gezählt. Alle Wälder sind nach dem Landeswaldgesetz geschützt. Grundwassernahe Berei¬ che wie Bruch- und Auewälder unterliegen außerdem dem Schutz nach § 15a LNatSchG. Vor Umwandlung sind Wälder durch § 7 LNatSchG geschützt, der die Umwandlung als Eingriff wertet. Die Umwandlung von Wäldern bedarf der Geneh¬ migung durch die Forstbehörde und ist in § 12 LWaldG geregelt. Eine detaillierte Beschreibung der Waldtypen und der Verteilung im Plangebiet be¬ inhaltet die Erfassung der Biotoptypen (vgl. Pkt. 3.3.2.6 ff).

Die Waldflächen konzentrieren sich auf die Umgebung der B 76 und den Uferbe¬ reich des Haddebyer und Selker Noores. Hier wurden auch in den letzten Jahren größere Flächen aufgeforstet. Einzelne Wälder finden sich auch innerhalb des Ortes Fahrdorf und am Ufer der Schlei. Die größten zusammenhängenden Flächen stocken am Ufer des Haddeby¬ er Noores in Verbindung mit dem Bachtal bei Lund. Die restlichen Flächen bewe¬ gen sich in Größenordnungen von 1-3 ha. Das Plangebiet zwischen B 76 und K 36 sowie der Osten des Gebietes sind dage¬ gen weitgehend waldfrei.

Durch Maßnahmen zur Erstaufforstung konnte der Waldbestand seit 1985 im Kreis¬ gebiet um 478 ha erhöht werden. Die Waldflächenerhöhung ist eine vorrangiges Ziel und soll mit Förderprogrammen der EU, des Bundes und des Landes gefördert werden. Zu geplanten Erstaufforstungen im Plangebiet liegen bislang keine Informationen vor.

Die Wälder des Plangebietes befinden sich alle in Privatbesitz. Eine kreiseigene Fläche am DRK-Altersheim an der B 76 wurde 1996 an das Deu- sche Rote Kreuz verkauft.

Gemäß den Angaben des statistischen Landesamtes schleswig-holstein (1995) befinden sich im Plangebiet neben vier reinen Forstbetrieben fünf weitere landwirt¬ schaftliche Betriebe mit 10 ha Waldfläche (Pachtland und außerhalb des Plange¬ bietes liegende Flächen inklusive). Über die Wirtschaftsflächen der Forstbetriebe werden keine Angaben gemacht. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.6 Wasserwirtschaft 84

Zur Schädigung des Waldes liegen lediglich landesweite Daten vor, die keine Aus¬ sagen über den aktuellen Stand innerhalb des Plangebietes erlauben. Der Umweltbericht für den Kreis Schleswig-Flensburg (1992) gibt an, daß ca. 50 % der Wälder im Kreis als geschädigt gelten und damit eine deutliche Belastung der Wälder vorliegt, die wiederum durch eine naturnahe Bestockung gemindert werden kann. Für die Nadelhölzer bleibt festzuhalten, daß sie an ihre Standorte, insbesondere an die klimatischen Verhältnisse, nur schlecht angepaßt sind, da sie nicht zu den ein¬ heimischen Gehölzen gehören. Sie sind somit bereits von Anbeginn erheblichen Streßfaktoren, die eine weitergehende Schädigung z.B. durch Luftschadstoffe be¬ günstigen, ausgesetzt. Insgesamt hat sich der Zustand der Wälder im Lande Schleswig-Holstein seit 1991 verschlechtert (deutscher Bundestag 1996).

Wälder übernehmen neben der Wirtschaftsfunktion wertvolle Schutzfunktionen für Boden, Wasser, Luft und die Pflanzen- und Tierwelt und sind auch für die land¬ schaftsbezogene Erholung und das Landschaftsbild wesentlich. Die ökologische Bedeutung könnte vor dem Hintergrund der z.T. räumlichen Zer¬ splitterung einzelner Aufforstungsflächen im Plangebiet ge , den Zielsetzungen der Forstwirtschaft in Schleswig-Holstein gefördert werden.

3.5.6 Wasserwirtschaft

Die Aufgaben der Wasserwirtschaft gliedern sich u.a. in Wasserversorgung, Schutz des Grund- und Oberflächenwassers, Regulierung des Wasserhaushaltes wie z.B. Hochwasserschutzmaßnahmen, Gewässerunterhaltung etc. auf.

Die im Plangebiet verbreiteten Gewässer sind unter Pkt. 3.1.4 und 3.3.2.8 näher beschrieben.

Für die Gewässerunterhaltung sind die Wasser- und Bodenverbände zuständig, die den ordnungsgemäßen Zustand der Gewässer gewährleisten. Die Unterhaltung der Vorfluter im Plangebiet erfolgt durch den Wasser- und Boden¬ verband Haddeby und beschränkt sich auf die Durchführung von Gewässerpflege¬ maßnahmen wie Mähen und Entkrauten der Böschungen und Gewässersohlen. Weiterführende Programme zum Schutz und zur Pflege der Gewässer und ihrer Ufer (Uferrandstreifenprogramme, Renaturierungen) werden im Plangebiet z.Zt. nicht durchgeführt (wasser- und bodenverband haddeby, mdl. Mitt. 6 /1997).

Nach dem Landeswassergesetz (LWG) besteht die Förderung von ökologischen Gewässerpflegeplänen; für das Plangebiet sind derzeit keine Pflegepläne aufge¬ stellt.

Die Gewässerunterhaltung des Verbandes im Plangebiet umfasst das maschinelle Ausmähen und Entkrauten der offenen Verbandsgewässer im jährlichen Turnus. Im Hinblick auf eine grundsätzliche Stickstoffreduzierung sind zusätzlich zum lan¬ desweiten Ausbau der Klärwerke ergänzende Maßnahmen in der Landwirtschaft erforderlich. Dazu zählen: Düngeverordnung (Gülle-Verordnung) Gewässerrandstreifen- und Flächenstillegungsprogramme LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.7 Jagd und Fischerei 85

Extensivierungsprogramme

Die Düngeverordnung (Verordnung über die Grundsätze der guten fachlichen Pra¬ xis beim Düngen vom 26. Januar 1996, Bundesministerium für Ernährung, Land¬ wirtschaft und forsten 1996) hat zum Ziel, langfristig die Nährstoffeinträge in die Gewässer und andere Ökosysteme zu verringern und dadurch den Umwelt- und Gewässerschutz zu verbessern. Ge . § 2 (3) ist beim Austragen von Düngemitteln ein direkter Eintrag in Oberflä¬ chengewässer durch Einhaltung eines ausreichenden Abstandes zu vermeiden.

Das Uferrandstreifenprogramm der Landesregierung (Programm für die Förderung der Anlage von Uferrandstreifen zum Schutze der Gewässer, minister für natur, UMWELT UND LANDESENTWICKLUNG DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1990) hat folgen¬ de Inhalte: Uferrandstreifen von 10 m Breite bevorzugt auf Ackerflächen auf 5 Jahre befristet Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung Entschädigung für den Nutzungsausfall

Z.Zt. sind im Plangebiet keine Vertäge zum Uferrandstreifenprogramm abgeschlos¬ sen.

Die Schlei ist als Bundeswasserstraße eingestuft. Für die Errichtung baulicher Anlagen wie z.B. Stege, die sich über die Mittelwasserlinie hinaus in den Bereich der Bundeswasserstraße erstrecken, ist eine ström- und schiffahrtspolizeiliche Ge¬ nehmigung nach § 31 Bundeswasserstraßengesetz (WaStrG) erforderlich.

Im Flächennutzungsplan der Gemeinde sind Gebiete, die unter NN + 3,50 m liegen, als Flächen umgrenzt, bei denen besondere bauliche Sicherungsmaßnahmen zum Hochwasserschutz erforderlich sind.

Die Trinkwasserversorgung des Plangebietes erfolgt zentral durch die Schles- wiger Stadtwerke.

Die Abwässer der OT Fahrdorf und Loopstedt werden ebenfalls durch die Kläran¬ lage der Stadt Schleswig entsorgt. Die Entsorgung der Hoflagen im Außenbereich erfolgt über Hauskläranlagen.

3.5.7 Jagd und Fischerei

Das Jagdrecht wird im Plangebiet ausschließlich von Privatpersonen ausgeübt.

Angeln ist auf dem Haddebyer Noor und auf der Schlei sowohl vom Ufer als auch vom Boot aus zulässig. Angelscheine sind in der Amtsverwaltung erhältlich. Die Schlei wird kommerziell befischt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.9 Altablagerungen und Altstandorte 86

3.5.8 Ver- und Entsorgung zu Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung vgl. Pkt. 3.5.6

Die Abfallentsorgung wird durch die Abfallwirtschaftsgesellschaft Schleswig- Flensburg mbh (ASF) durchgeführt. Es wird in Schleswig-Holstein jedoch aktuell über eine Neuorganisation der Abfallwirtschaft auf landesweiter Ebene und mögli¬ cherweise unter Einbeziehung privater Dienstleister nachgedacht (schleswiger NACHRICHTEN 10.03.1997).

Die Stromversorgung erfolgt durch die Schleswig-Holsteinische Stromversor- gungs AG (Schleswag) (Erläuterungsbericht zur 4. Änderung des F-Planes a.a.O.)

Für den von der 2. Änderung des B-Planes Nr. 6 „Hasenberg, Fährheit, Pahl erfa߬ ten Bereich wurde zur Versorgung mit Fernwärme ein Blockheizkraftwerk zwischen der Straße Hasenberg und der östlich gelegenen Grünfläche errichtet, daß von der Schleswag betrieben wird. Bereits bestehende Gebäude können ebenfalls an das Heizwerk angeschlossen werden. Es bestehen nach mdl. Auskunft des Betreibers noch freie Kapazitäten. Ein zweites Blockheizkraftwerk befindet sich in Verbindung mit dem Gebiet des B- Planes Nr. 8 Querredder z.Zt. in Bau.

Es besteht die Möglichkeit zur Erdgasversorgung aus einem ausbaufähigen Lei¬ tungssystem der Schleswiger Stadtwerke. Außerdem verläuft eine Erdgasleitung der Kieler Stadtwerke entlang der B 76 (Erläuterungsbericht zur 4. Änderung des F-Planes A.A.O.).

3.8.9 Altablagerungen und Altstandorte

Eine potentielle Gefährdung der Bodenfunktionen geht von Altablagerungen und ehemaligen Mülldeponien sowie von Altstandorten (stillgelegte Gewerbebetriebe), in denen mit umweltgefährdenden Stoffen gearbeitet wurde, aus.

In der Gemeinde Fahrdorf sind eine Bauschuttdeponie zwischen Loopstedt und Fahrdorffeld eine Hausmülldeponie bei Bullenberg, bekannt (vgl. Plan Nr. 0.2).

Aufgrund der geringen Größe und der Art der eingebrachten Abfälle wird das Ge¬ fährdungspotential allerdings als nur gering eingeschätzt. Der einzig erfaßte Altstandort im Plangebiet ist die aufgegebene Tankstelle an der B 76 (vgl. Plan Nr. 0.2). Hier werden Benzin und Öl im Untergrund vermutet. Eine systematische Erfassung der Altstandorte ist im Kreis Schleswig-Flensburg bislang nicht erfolgt, so daß das Vorhandensein weiterer Standorte nicht völlig aus¬ geschlossen werden kann. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.5 Flächennutzung 3.5.11 Denkmalschutz 88

Der Erhaltungszustand der Denkmäler ist im allgemeinen jedoch schlecht. Die meisten Hügel sind überpflügt und für den ungeschulten Betrachter in der schwach welligen Landschaft nicht mehr zu erkennen. Nur drei der eingetragenen Gräber, Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 3, sind noch als vorgeschichtliche Anlagen zu identifi¬ zieren.

Zu dem herausragenden Denkmal Danewerk besteht ein sog. Umgebungsschutz¬ bereich, der sich auch auf den Rand der Moräne und den westlichen Teil der Ge¬ meinde Fahrdorf bezieht (archäologisches landesamt schleswig-holstein, schrifti. Mitt. 12/96). Die Schutzgebietsausweisung des Landschaftsschutzgebietes Haithabu / Danewerk (Kreis erordnung vom 04.04.1989) begründet sich u.a. auch in den kulturhistorischen Werten dieser Landschaft. Sie bezieht die Wasserfläche des Noores ein und verfolgt u.a. den Schutz der topographischen Situation und der Substanz.

Neben den eigentlichen Kulturdenkmälern weist das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein im Plangebiet noch ein sog. Archäologisches Interessengebiet Kleine Breite aus. Es umfaßt die Wasserflächen der Schlei und einen schmalen Uferstreifen. Bei einem Archäologischen Interessengebiet handelt es sich um einen Bereich, in dem aufgrund des allgemeinen Kenntnisstandes der Vor- und Frühge¬ schichte in Verbindung mit den herrschenden Standortbedingungen, z.B. Moorbö¬ den, Kulturdenkmäler in größerer Zahl vermutet werden. Sie entfalten allerdings keinerlei rechtliche Bindung.

Die Darstellung der archäologischen Denkmäler in Plan Nr. 2.1/2.2 erfolgt als nach¬ richtliche Übernahme vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein.

Vier Bauwerke neueren Ursprungs sind im Plangebiet als Kulturdenkmäler ge . § 1 DSchG in der Denkmalkartei der Unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises Schleswig-Flensburg erfaßt:

Gebäude/Objekt Lage ehe . Bauernhaus mit reetgedecktem Krüp¬ Mühlenberg Nr. 8, OT Fahrdorf pelwalmdach Windmühle (Typ der Berg- oder Keller-Hol¬ Mühlenberg, OT Fahrdorf ländermühle, vermutlich 2. Hälfte 19. Jh.) Noorbrücke (östlicher Noorzufluß im Hadde- B 76 byer Damm, Tonnengewölbe aus Granit-Keil- steinen) ehe . Bauernhaus mit reetgedecktem Krüp¬ Noorweg 21, OT Loopstedt pelwalmdach LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.6 Zusammenfassende Bewertung von Natur und Landschaft 89

3.6 ZUSAMMENFASSENDE BEWERTUNG VON NATUR UND LANDSCHAFT

Auf die Bedeutung der einzelnen Biotoptypen, d.h. von isoliert betrachteten Teilflä¬ chen, für Natur und Landschaft sowie auf die Wertigkeit des Landschaftsbildes wur¬ de unter Pkt. 3.3.2 und 3.4 eingegangen.

Für eine zusammenfassende Bewertung von Natur und Landschaft im Plangebiet können nach den Kriterien: Vorkommen gefährdeter Pflanzen- und Tierarten sowie Biotoptypen Ersetzbarkeit (Alter und Seltenheit eines Biotops) Pflege- und Nutzungsintensität Standortverhältnisse Naturnähe Funktion im Biotopverbund Bereiche bzw. Komplexe gleicher Wertigkeit abgrenzt werden. Da sind:

Haddebyer und Selker Noor mit Bachtal südlich von Lund bis zur Hangober¬ kante Schleiufer vom östlichen Ortsrand Fahrdorf bis zur Gemeindegrenze im Osten und rückwärtige Bereiche Schleiufer im Bereich des Ortsteiles Fahrdorf Landwirtschaftliche Flächen außerhalb der vorgenannten Bereiche Ortslage Fahrdorf

Die der Einteilung der Landschaftsbildräume weitgehend vergleichbare Abgren¬ zung (vgl. Pkt. 3.4) ergibt sich vor allem aus den bereits in diesem Zusammenhang angesprochene erheblichen Unterschieden in der Ausstattung der einzelnen Bereiche mit natürlichen und naturnahen Landschaftselementen.

Biotopkomplex / Landschaftsraum Haddebyer und Selker Noor mit Bachtal südlich von Lund bis zur Hangoberkante

Das Tal des Haddebyer und Selker Noores inklusive des Seitentales bei Lund weist innerhalb des Plangebietes an seinen in weiten Teilen nahezu unberührten Ufern eine hohe Dichte und enge Verzahnung seltener und vielfältig strukturierter, von trockenen bis näßen, größtenteils geschützten Biotoptypen auf. Die für den Arten- und Biotopschutz hochgradig wertvolle Ausstattung bedingt gleichzeitig eine hohe Wertigkeit des Landschaftbildes und der Erholungseignung. Letztere wird durch den militärischen Flugverkehr zu bestimmten Zeiten allerdings leicht eingeschränkt. Insgesamt ist der Talraum als sehr wertvoll und in seinem Bestand als schützens¬ wert einzustufen. In Teilbereichen sind kleinere Pflege- und Entwicklungsmaßnah¬ men sinnvoll. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3„ Bestandsaufnahme und Bewertung 3.6 Zusammenfassende Bewertung von Natur und Landschaft 90

Biotopkomplex / Landschaftsraum Schleiufer am östlichen Ortsrand Fahrdorf bis zur Gemeindegrenze und rückwär¬ tige Bereiche

Das Ufer der Schlei östlich des OT Fahrdorf weist im unmittelbaren Uferrand ähn¬ lich dem Haddebyer und Selker Noor auf weiter Strecke eine große Naturnähe auf und stellt einen hochwertigen Biotopkomplex dar. Die Ausstattung ist die der Noore vergleichbar, es fehlen jedoch die besonders trockenen Biotoptypen. Die landeinwärts anschließenden Flächen sind durch intensive Grünlandnutzung, Nadelwäldchen und ein in Teilen etwas lückiges Knicknetz geprägt, bieten aber zu¬ sammen mit dem Uferrand ein vergleichsweise kleinflächig strukturiertes und wert¬ volles Mosaik unterschiedlicher Lebensräume. Auch können Ufer und anschließende Bereiche unter dem Aspekt des Landschafts¬ bildes, dem hier eine hohe Wertigkeit zukommt, nicht isoliert betrachtet werden. Insgesamt ist der Raum als wertvoll und schützenswert einzustufen, wobei sich aber insbesondere in den intensiver genutzten Bereichen Ansätze für Entwick¬ lungsmaßnahmen ergeben.

Biotopkomplex / Landschaftsraum Schleiufer im Bereich des Ortsteiles Fahrdorf

Das Schleiufer im Bereich des OT Fahrdorf bildet keinen in sich geschlossenen Raum, sondern vielmehr nur ein schmales und recht lückenhaftes Band, das von seiner ökologischen Bedeutung im Verbund mit dem östlichen Uferabschnitt zu sehen ist. Der erheblich stärkere Nutzungsdruck durch die unmittelbare Ortsrandlage und sei¬ ne Folgen begründet jedoch eine separate Betrachtung. Auf der überwiegenden Uferstrecke ist ein Schilfgürtel vorzufinden, der mehr oder weniger als naturnaher Biotop eingestuft werden kann. Der Schilfgürtel wird durch die unmittelbar angrenzenden Hausgärten und die da¬ raus resultierende Freizeitnutzung beeinträchtigt. Dazu zählen z.B. zahlreiche Ste¬ ge und Kleinsthäfen, die Lücken hervorrufen. Dadurch ergibt sich eine deutlich grö¬ ßere Naturferne dieses Uferabschnittes als für den östlichen Bereich des Schlei¬ ufers. Er bleibt aber als Element eines schleiumspannenden Biotopverbundes wert¬ voll und schützenswert, wobei Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen geboten er¬ scheinen.

Das Schleiufer wird durch die Ausweisung als naturnahe Grünfläche im F-Plan der Gemeinde geschützt; ein Rückgriff auf diese privaten Gartenflächen für Entwick¬ lungsmaßnahmen erscheint dabei nur begrenzt umsetzbar.

Biotopkomplex / Landschaftsraum Landwirtschaftliche Nutzflächen

Landwirtschaftliche Flächen, welche den größten Teil des Plangebietes ausma¬ chen, stehen bezüglich ihrer Wertigkeit für den Naturschutz in deutlichem Gegen¬ satz zu den oben angesprochenen Bereichen. Positiv ist das sehr dichte Knicknetz zu vermerken, dessen Strukturierung aufgrund fehlender Überhälter sowie der meist einartigen ebenerdigen Hecken in weiten Tei¬ len jedoch nicht als optimal bezeichnet werden kann. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.6 Zusammenfassende Bewertung von Natur und Landschaft 91

Auffällig ist das fast völlige Fehlen sonstiger Kleinstrukturen wie Feldgehölzinseln, Kleingewässer u.ä.

Die im Gebiet vorhandenen Gräben und grabenartig ausgebauten Fließgewässer sind stark eingetieft, durch Verrohrung voneinander isoliert und bieten auf ihren schmalen ruderalen oder gebüschbestandenen Uferböschungen nur wenig Ersatz für fehlende Rückzugsräume. Die intensiv genutzten Flächen verfügen andererseits auch nur über wenige An¬ satzpunkte für Entwicklungsmaßnahmen. Der im Bereich der ehemaligen Moore im Südosten mittlerweile anzunehmende größere Grundwasserflurabstand läßt bei¬ spielsweise die Neuanlage von Kleingewässern aufwendig und wenig sinnvoll er¬ scheinen. Der Waldanteil ist sehr niedrig und wird von stark forstwirtschaftlich geprägten Na¬ del- und Nadelmischwäldern bestimmt.

Bedeutung für den Naturschutz hat die hohe Grundwasserneubildungsrate auf san¬ digen Substraten.

Bezüglich des Landschaftsbildes und der Erholungseignung wurde eine geringe Wertigkeit festgestellt. Lediglich für Radfahrer bietet das dichte System der Wirt¬ schaftswege einen gewissen Anreiz. Zu beachten sind allerdings Sichtbeziehungen zum Nordufer der Schlei mit Schleswig, den Nooren mit Haithabu und den Hüttener Bergen. Insgesamt kann dem überwiegenden Teil des Plangebietes nur eine allgemeine Bedeutung für den Naturschutz zugesprochen werden.

Biotop omplex / Landschaftsraum Ortslage Fahrdorf

Für die Ortslage Fahrdorf wurde eine insgesamt geringe Attraktivität in Bezug auf Sehenswürdigkeiten für die landschaftsbezogene Erholung festgestellt. Beachtenswert ist dagegen der große Anteil von größtenteils landwirtschaftlich ge¬ nutzten Freiflächen innerhalb Ortslage. Da sich die Bauflächen überwiegend als Wohnbauflächen mit Hausgärten, hoher Durchgrünung und vergleichsweise gerin¬ gem Versiegelungsgrad darstellen, sind nicht so sehr qualitätssteigernde Maßnah¬ men im Bestand als vielmehr Möglichkeiten der Entwicklung dieser Freiflächen wichtige Fragestellungen für die Entwicklungsplanung. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.7 Nutzungskonflikte und Defizite 92

3.7 NUTZUNGSKONFLIKTE UND DEFIZITE

Die Bestandsaufnahme und -bewertung hat innerhalb des Plangebietes eine Reihe von allgemeinen und speziellen Nutzungskonflikten aufgezeigt, die im folgenden noch einmal zusammengefaßt werden sollen.

Die landwirtschaftliche Nutzung führt zu allgemeinen stofflichen Belastungen und Einträgen in den Boden- und Wasserhaushalt. In Bezug auf die hiermit in Zusammenhang stehende Wasserwirtschaft ist aus Sicht des Naturschutzes negativ zu beurteilen, daß kein durchgehendes Gewässersys¬ tem vorhanden ist und z.T. eine intensive Gewässerpflege betrieben wird.

Eine Kompensation ist in der Regel durch Steigerung extensiver Nutzungsformen, Einhalten von Randstreifen und entsprechende Schutz- und Pflegemaßnahmen für einzelne Kleinstrukturen zu erreichen, auf die im Entwicklungsteil näher eingegan¬ gen wird (vgl. Pkt. 4.5.1 ff). Das festgestellte Defizit an Kleinstrukturen ist dagegen kaum der modernen Land¬ wirtschaft, etwa durch Flurbereingung, anzulasten, sondern dürfte bereits in histori¬ scher Zeit vorhanden gewesen sein.

Der Waldanteil des Plangebietes ist gering und liegt weit unter Landes- und Kreis¬ durchschnitt. Die Qualität der kleinen und weit entfernt von einander liegenden Parzellen ist auf¬ grund der forstwirtschaftlichen Nutzung unter Gesichtspunkten des Arten- und Bio¬ topschutzes größtenteils gering. Eine stärkere Berücksichtigung der Naturschutzbe¬ lange, wie sie in den Leitlinien der Landesregierung vorgesehen ist, würde zu einer Steigerung der ökologischen Wertigkeit der Wälder führen.

Die bauliche Erweiterung des Ortsteiles Fahrdorf erscheint, soweit es sich um Flächen südlich der K 36 handelt, aufgrund der nur allgemeinen Bedeutung dieser Bereiche für den Natur- und Umweltschutz vergleichsweise konfliktarm. Besonders zu berücksichtigen bleiben allerdings die Belange des Immissions¬ schutzes hinsichtlich der B 76 und der Sportanlagen sowie allgemeine Belange des Bodenschutzes, die einen sparsamen Umgang mit diesem knappen Gut fordern (vgl. § 1 (2) 4 LNatSchG). Erhebliche Konflikte, insbesondere mit dem Landschaftsschutz und dem Arten- und Biotopschutz, sind dagegen von einer baulichen Erweiterung in Richtung Osten, nördlich der K 36, zu erwarten. Eine bauliche Erweiterung des OT Loopstedt hätte Konflikte mit dem Immissions¬ schutz (Fluglärm) und dem Landschaftsschutz zur Folge.

Die Defizite im Bereich des Angebotes der landschaftsbezogenen Erholung wurden unter Pkt. 3.5.3 bereits ausführlich erläutert. Kurz zusammengefaßt sind dies fehlende Rundwandermöglichkeiten und z.T. un¬ günstige Streckenführung bei bestehenden Wanderwegen, der nur sehr allgemei¬ ne Inhalt einiger Informationstafeln und die Verlärmung in Teilbereichen. Konflikte mit dem Naturschutz ergeben sich auch durch die Bildung von wilden Trampelpfaden an den Uferhängen der Noore. Eine Verstärkung solcher und ähnli¬ cher Konflikte wäre bei einem Ausbau des Angebotes über den Bestand hinaus in diesem Bereich zu erwarten. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 3. Bestandsaufnahme und Bewertung 3.7 Nutzungskonflikte und Defizite 93

Die Anlage von privaten Badestegen und Kleinhäfen an der Schlei im Bereich des OT Fahrdorf hat in der Vergangenheit zu einer Zerstörung und Zersplitterung des Röhrichtgürtels in diesem Abschmitt geführt. Durch einen Zuwachs der Einwohnerzahl der Gemeinde in Verbindung mit der Ausweisung neuer Wohnbaugebiete ist ganz allgemein von einem Anstieg des Er¬ holungsdruckes in den Bereichen mit hoher Eignung, namentlich dem Uferbereich des Haddebyer und Selker Moores und der Schlei, auszugehen. Die begrenzte Zu¬ gänglichkeit des unmittelbaren Uferbereiches (Privatgrundstücke, überwiegend sumpfige, steinige oder sehr steile Bereiche) läßt allerdings auch weiterhin eine Konzentration der wasserbezogenen Erholung auf die ausgewiesenen Badestellen erwarten. Die durch die höhere Nutzerfrequenz entlang der vorhandenen Wander¬ wege zu erwartenden verstärkten Störungseffekte auf Flora und Fauna erfordern Lenkungsmaßnahmen, die diese auf ein Minimum beschränken. Durch die Verbrei¬ terung des Angebotes in ansprechenden aber ökologisch weniger sensiblen Berei¬ chen besteht die Möglichkeit einer stärkeren Streuung der Erholungsnutzung. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.1 Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege 4.2 Leitbilder der gemeindlichen Entwicklung 94

4. ENTWICKLUNG

4.1 ZIELE UND GRUNDSÄTZE DES NATURSCHUTZES UND DER LANDSCHAFTSPFLEGE

Als planerische Leitvorstellung für die Gemeinde Fahrdorf kann die Weiterentwick¬ lung der Wohnfunktion und der Gewerbefunktion im Stadt- und Umlandbereich des Mittelzentrums Schleswig sowie die Sicherung der Agrarfunktion gelten, die den Schutz und die Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen sicherstellt und die landschaftsprägenden Elemente der Kulturlandschaft erhält und verstärkt.

Die verschiedenen Nutzungsansprüche sind dabei so abzustimmen, daß die Lei¬ stungsfähigkeit des Naturhaushaltes, die Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, die Pflanzen- und Tierwelt und die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft als Lebensgrundlagen des Menschen und als Voraussetzung für seine Erholung nachhaltig gesichert sind (§ 1 BNatSchG). Diese Vorgaben werden insbesondere durch einen integrierten Naturschutzansatz erreicht, indem die verschiedenen Raumnutzungen unter Beachtung der ökologi¬ schen Wechselwirkungen miteinander verknüpft werden.

Der angestrebte Zustand von Natur und Landschaft wird durch sogenannte Leitbil¬ der beschrieben, die raumbezogene Zielaussagen für die Gemeinde Fahrdorf bein¬ halten. Daran anschließend werden die Entwicklungsziele für die einzelnen Land¬ schaftsfunktionen im Plangebiet aufgezeigt.

4.2 LEITBILDER DER GEMEINDLICHEN ENTWICKLUNG

Die Leitbilder der gemeindlichen Entwicklung umfassen u.a. die Konkretisierung der Ziele und Grundsätze des Naturschutzes ge . § 6a (1) 2 LNatSchG. Die Leitbilder beschreiben den aus naturschutzfachlicher Sicht anzustrebenden Zustand von Natur und Landschaft des Plangebietes und werden aus den natur¬ schutzfachlichen Zielsetzungen der Naturschutzgesetze und den Anforderungen zur Erhaltung einer vielfältigen Biotopstruktur abgeleitet. Die Leitbilder sollen sich dabei an historisch gewachsenen Strukturen orientieren. Die Verflechtungen der natürlichen und der nutzungsbedingten Prägung der Land¬ schaft sind zu erhalten und in ihrer Eigenart zu fördern. Dazu werden für einzelne Teilräume in der Landschaft Ziele und Maßnahmen for¬ muliert, die die naturraumtypische und kulturbedingte Landschaft in ihrem Bestand erhalten und in ihrer Qualität fördern sollen.

Leitbilder für die Entwicklung der Wälder sind unter Pkt. 4.7 ff Flächen für die Forst¬ wirtschaft und Maßnahmen aufgeführt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.2 Leitbilder der gemeindlichen Entwicklung 4.2.4 Ortsteil Loopstedt 95

4.2.1 Sch lei ufer

Dieser Bereich umfaß den Uferbereich der Schlei östlich des OT Fahrdorf bis zur K 36. Er ist geprägt durch die Uferhänge der Schlei, ein in weiten Teilen naturnahes Ufer sowie ein in Teilen enges, aber insgesamt etwas lückiges Knicknetz. Ziel ist hier die Sicherung, Pflege und Entwicklung des hochwertigen Landschafts¬ bildes sowie von Flächen und Landschaftselementen, die dem Biotopverbund auf landesweiter und lokaler Ebene dienen. Der Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzung in diesem Bereich dient der Sicherung und Entwicklung eines vielfältigen Landschaftsbildes.

4.2.2 Haddebyer und Selker Noor

Der Bereich umfaßt den Talraum des Haddebyer und Selker Noores innerhalb des Plangebietes inklusive des Bachtales südlich von Lund bis zur Hangoberkante. Ziel ist es, die große Arten- und Biotopvielfalt dieses hochgradig wertvollen Rau¬ mes zu sichern und, wo es erforderlich ist, zu pflegen und zu entwickeln. Besonderes Augenmerk gilt der Erholungsnutzung, die hier einen Bereich hoher Attraktivität vorfindet, dessen Erschließung gesichert und in Maßen fortentwickelt werden soll.

4.2.3 Fahrdorfer Feld

Dieser Teilraum umfaßt den überwiegend landwirtschaftlich genutzten Teil des Plangebietes, der als offene Feldflur ausgebildet ist und keine besonderen land¬ schaftlichen Eigenarten aufweist. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen sind über¬ wiegend als Acker- und Grasackerflächen ausgebildet. Die Feldflur wird durch ein Knicknetz mit einer hohen Dichte sowie einzelnen Grabenabschnitten, die kein zu¬ sammenhängendes System mehr bilden, gegliedert. Sonstige Kleinstrukturen sind nur in geringem Umfang vorhanden. Zielsetzung ist, unter Erhaltung der landwirtschaftlichen Nutzung, eine Anreiche¬ rung mit landschaftsgliedernden Elementen zu schaffen und eine vielfältig struktu¬ rierte Kulturlandschaft mit Knick-, Baum- und Gehölzstrukturen sowie Gewässern zu erhalten und weiter zu entwickeln. Insbesondere das sehr dichte Knicknetz ist zu erhalten, zu schützen, zu pflegen und weiter zu entwickeln. Diese Kleinstrukturen sind für den lokalen Biotopverbund von Bedeutung und sol¬ len eine Verflechtung mit vorhandenen Biotopkomplexen herbeiführen.

4.2.4 Ortsteil Loopstedt

Der Ortsteil Loopstedt ist gekennzeichnet durch eine weitgehend dörfliche Struktur mit hohem Grünanteil. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.3 Entwicklungsziele 96

Das Leitbild für den OT Loopstedt besteht im Erhalt der noch vorhandenen dörf¬ lichen Strukturen sowie der Sicherung und Pflege des sowohl für das Ortsbild als auch für das Landschaftsbild bedeutsamen Baumbestandes. Eine bauliche Erweiterung ist aus Gründen des Landschafts- und des Immissions¬ schutzes sowie aufgrund der fehlenden Infrastruktur nicht vorgesehen.

4.2.5 Ortsteil Fahrdorf

Der OT Fahrdorf, gelegen entlang des Schleihanges, ist bestimmt durch große Wohnbau- und Gewerbeflächen. Er verfügt über eine gut entwickelte Infrastruktur zur Deckung des täglichen Bedarfs. Handel und Gewerbe bieten Arbeitsplätze vor Ort. Eine Besonderheit stellen die zahlreichen großen, landwirtschaftlich genutzten Flächen innerhalb der Ortslage dar. Ziel ist es, die Wohn- und Gewerbefunktionen und touristische Bedeutung dieses Ortsteiles weiter zu entwickeln, dabei aber unter Berücksichtigung des Orts- und Landschaftsbildes die unbebauten Areale innerhalb des Ortes weitgehend zu er¬ halten und zu einem öffentlich nutzbaren Freiflächensystem zu entwickeln. Beson¬ dere Bedeutung kommt dabei den noch unbebauten Bereichen des Schleihanges zu.

4.3 ENTWICKLUNGSZIELE

Die übergeordneten Entwicklungsziele des Naturschutzes und der Landschafts¬ pflege sind ge . § 6a LNatSchG auf die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, den Biotop- und Artenschutz, Boden-, Wasser- und Klimaschutz sowie auf das Landschaftsbild und die Erholungsvorsorge auszurichten.

Die Entwicklungsziele werden planerisch wie folgt konkretisiert:

Biotop- und Artenschutz

In Bezug auf den Arten- und Biotopschutz ist ein wesentliches Ziel der Erhalt und die Entwicklung der natürlichen Strukturvielfalt der Lebensräume. Der Biotopschutz bezieht sich dabei auf die natürlichen bzw. naturnahen und auf die halbnatürlichen Ökosysteme. Dazu zählen im Plangebiet die Uferrandbereiche des Haddebyer und Selker Noores mit dem Bachtal bei Lund und der Schleiuferbereich mit dem Schei- hang. Zum Aufbau stabiler Populationen muß der Artenschutz repräsentative, seltene oder gefährdete Tier- und Pflanzenarten in ihren Lebensgemeinschaften an ihren natürlichen Standorten schützen. Für die Entwicklung von Biotopneuanlagen sollte eine Flächenvorsorge betrieben werden. Die langfristige Sicherung der Artenvielfalt und der genetischen Stabilität kann da¬ bei nur durch einen Individuenaustausch geschehen, der durch das Konzept zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems umgesetzt werden soll. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.3 Entwicklungsziele 97

Der Biotopverbund beinhaltet die Vernetzung von Landschaftselementen durch Entwicklung und Sicherung von geeigneten Biotopverbundflächen und Kontakt- und Übergangsbiotopen. Dabei übernehmen die Kontakt- und Übergangszonen eine wichtige Funktion als Pufferzone gegenüber störenden Randeinflüssen und wirken stabilisierend auf die Kernbiotope. Aufgrund der landschaftlichen Ausstattung im Plangebiet sind dazu insbesondere das Schleiufer und das Tal des Haddebyer und Selker Noores mit Randbereichen geeignet. Die genannten Bereiche erstrecken sich in zwei Achsen im Westen und Norden durch das Plangebiet. Das Tal des Haddebyer und Selker Noores als Nord-Südverbindung schließt au¬ ßerhalb des Plangebietes im Süden die Wasserfläche und die Randbereiche des Selker Noores ein. Die Achse setzt sich über das Altmühltal nach Südosten fort. Der Bereich hat insgesamt eine landesweite Bedeutung für den Biotopverbund. Nach Norden besteht Anschluß an die Schlei. Das Schleiufer innerhalb des Plangebietes ist nur ein kleiner Abschnitt der Schlei, die als eigener Landschaftraum ebenfalls ein Verbundelement von landesweiter Bedeutung darstellt. Grundsätzlich ist eine Verminderung der Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung durch Verringerung des Düngemittel- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes anzustre¬ ben. In der Agrarlandschaft ist der Erhalt und die Weiterentwicklung naturnaher Kleinstrukturen wie Knicks und Gewässer, Randstreifen und Säume als Lebens¬ raum für die Pflanzen- und Tierwelt zu fördern. Die biotopgestaltenden Maßnahmen sollten dabei schwerpunktmäßig in den Berei¬ chen erfolgen, die als Lebensraum seltener und gefährdeter Pflanzen- und Tier¬ arten bekannt sind. Dazu zählen im Plangebiet die Flächen zwischen Schleiufer, OT Fahrdorf und K 36 sowie die Flächen oberhalb des Noortales innerhalb des Landschaftsschutzgebietes bis zur K 36. Die o.a. Entwicklungziele können im Plangebiet insbesondere durch Maßnahmen einer extensiven Landnutzung und Schaffung von Pufferzonen im Randbereich von Gewässern, die Schaffung von Rückzugsräumen in der Feldflur, der Lücken¬ schließung im Knicknetz sowie waldbauliche Maßnahmen erreicht werden. Zum einen wird ein wesentlicher Beitrag zum Arten- und Biotopschutz erzielt, zum ande¬ ren durch Verringerung der Nährstoffeinträge der Wasser- und Bodenhaushalt po¬ sitiv beeinflußt. Die forstliche Nutzung der Waldflächen sollte die Programme der Landesregierung insbesondere für eine naturnahe Waldnutzung berücksichtigen.

Regenerations- und Regulationsfähigkeit von Boden, Wasser und Luft

Entwicklungsziele für Boden, Wasser und Luft müssen die langfristige Erhaltung bzw. die Wiederherstellung der Funktionen dieser Naturgrundlagen zum Inhalt ha¬ ben und vor den Auswirkungen vielfältiger Nutzungseinwirkungen Schutzvorkeh¬ rungen treffen. Zwischen den Maßnahmen für den Biotop- und Artenschutz und den o.a. Maßnah¬ men besteht dabei eine enge Verknüpfung, da diese natürlichen Ressourcen auch die Grundlage für den Biotop- und Artenschutz und für die landschaftsbezogene Er¬ holung bilden.

Die Bedeutung des Bodenschutzes wird durch den Eingang in verschiedene ge¬ setzliche Grundlagen und durch den Beschluß des Entwurfes des Bodenschutzge¬ setzes durch die Bundesregierung deutlich. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.3 Entwicklungsziele 98

Böden sind als Umweltressource u.a. vor Nähr- und Schadstoffbelastungen, Abtrag und Versiegelung zu schützen.

In § 1 BauG wird auf die besondere Bedeutung des sparsamen und schonenden Umgangs mit Grund und Boden als planerisches Leitziel verwiesen. Im LNatSchG (§ 1, Abs. 3) wird gefordert, die verschiedenen Bodenformen mit ihren ökologi¬ schen Funktionen, ihrem natürlichen Nährstoffgehalt und allen chemischen, physi¬ kalischen, biologischen und auch natur- und kulturgeschichtlichen Eigenarten zu erhalten. Für das Plangebiet sind folgende Entwicklungsziele von Bedeutung: Im innerörtlichen Bereich sind Möglichkeiten der Entsiegelung möglichst auszunut¬ zen. Für den Außenbereich gelten die Erhaltung und der Schutz von Wald- und Moorbö¬ den. Moorböden sollten aufgrund der Nährstoffreisetzung durch Mineralisierung nicht weiter entwässert werden. Steile Hanglagen mit Gefährdung durch Boden- und Wassererosion sind im Plan¬ gebiet bereits bewaldet oder doch zumindest längerfristig als Grünland ausgelegt. Böden mit Gefahr der Winderosion sind die leichten Sandböden entlang der Noore und im Südosten. Die Darstellung der Bodenarten gibt Hinweise für Extensivierungsmöglichkeiten der Bodennutzung in Bereichen mit feuchten Bodentypen oder mit Grenzertragsbö¬ den, für die prinzipiell ein hohes Biotopentwicklungspotential kennzeichnend ist. Für die Moorböden im Südosten wird aufgrund der seit langem anhaltenden und bereits weit fortgeschrittenen Entwässerung jedoch nicht mehr mit besonderen Entwicklungsmöglichkeiten gerechnet.

In Bezug auf den Wasserhaushalt ist die Reduzierung der Nährstoffeinträge und damit die Verbesserung der ökologischen Situation der Gewässer ein wesentliches Entwicklungsziel. Der Schutz des Gewässerhaushaltes bezieht sich dabei auf Oberflächengewässer und die oberflächennahen, wasserführenden Bodenschichten sowie das tiefer lie¬ gende Grundwasser. Für den Gewässerschutz ist die Reduzierung der Stoffeinträge aus der landwirt¬ schaftlichen Nutzung und anderer Schadstoffquellen von Bedeutung, die gleichzei¬ tig für den Trinkwasserschutz von Bedeutung sind. Vorrangige Maßnahmen sind die Anlage von Uferrandstreifen mit extensiver Nutzung entlang der Gewässer sowie die Erhöhung der Selbstreinigungskraft der Gewässer durch naturnahe Ge¬ staltungsmaßnahmen. Im Zusammenhang mit dem Grundwasser sind Maßnahmen zu unterlassen, die zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels führen. Dabei darf der Grundwasser¬ schutz nicht lokal wirken, sondern muß flächendeckend und präventiv durchgeführt werden. Zwecks erhalt der Grundwasserneubildungsfunktion sind innerörtlich Entsiegelungsmaßnahmen möglichst auszunutzen.

Entwicklungsziele für das Schutzgut Klima / Luft sind die bioklimatische Verbes¬ serung in den Ortsbereichen, die Verminderung der Schadstoffkonzentrationen und die Erhaltung lokalklimatisch wichtiger Flächen, die z.B. für die Kaltluftentste¬ hung und Frischluftzufuhr von Bedeutung sind. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.1 Vorrangflächen für den Naturschutz / Biotopverbund 99

Landschaftsbild und landschaftsbezogene Erholung

Das kulturhistorisch gewachsene Landschaftsbild ist zu erhalten und zu entwickeln. Dazu zählt das Tal des Haddebyer und Selker Moores im Westen und das nörd¬ liche Plangebiet mit dem Schleiufer mit einem hohen Natürlichkeitsgrad auf der einen Seite, und die durch die vorwiegend landwirtschaftliche Nutzung geprägte Kulturlandschaft im überwiegenden Teil des Plangebietes auf der anderen Seite. Für das Noortal und das Schleiufer gilt, die Naturnähe dieser Landschaftsräume zu schützen und zu erhalten. Im weiteren Teil des Plangebietes sind in Teilbereichen landschaftsgestaltende Maßnahmen zur Anreicherung der Landschaft anzustre¬ ben. In Bezug auf die landschaftsbezogene Erholung ist eine Optimierung des Bestan¬ des anzustreben sowie in geringem Umfang die naturverträgliche Entwicklung des Angebotes. Vorrang sollen dabei die Umwelt weniger belastende Erholungsformen wie Spazierengehen und Radwandern haben, die im Rahmen der Erweiterung möglichst auf das vorhandene Wegenetz zurückgreifen sollen. Wo sich aus der Erholungsnutzung Beeinträchtigungen für Natur und Landschaft ergeben, soll durch geeignete Lenkungsmaßnahmen Abhilfe geschaffen werden.

Im Entwicklungsteil werden nachfolgend auf Grundlage der Leitbilder und allge¬ meinen Entwicklungsziele die Erfordernisse und Maßnahmen zum Schutz, zur Pfle¬ ge und zur Entwicklung von Natur und Landschaft aufgezeigt.

Dabei werden auch die Aussagen überörtlicher Landschaftsplanungen und die Ziele der Raumordnung und Landesplanung (Landesraumordnungsplan, Regio¬ nalplan, Kreisentwicklungsplan), planerische Vorgaben der Bauleitplanung sowie weitere Fachplanungen und Fachbeiträge berücksichtigt.

4.4 NATUR- UND LANDSCHAFTSSCHUTZ

4.4.1 Vorrangflächen für den Naturschutz / Biotopver¬ bund

Das Landesnaturschutzgesetz gibt vor, die Lebensräume von Pflanzen und Tieren durch Biotopverbundsysteme zu vernetzen, die Funktionsfähigkeit des Naturhaus¬ haltes sicherzustellen und stabile Populationen der Artengemeinschaften zu er¬ halten. Die natürlichen Ökosysteme sollen dabei möglichst großflächig und zusam¬ menhängend in ihrer vielfältigen Ausbildung geschützt werden.

Die Umsetzung des Verbundsystems soll durch Vorrangflächen für den Natur¬ schutz gesichert werden. Vorrangflächen für den Naturschutz sind ge . § 15 LNatSchG gesetzlich geschützte Biotope Nationalparks, Naturschutzgebiete und geschützte Landschaftsbestandteile sowie Gebiete oder Flächen, die die Voraussetzungen für eine Unterschutz¬ stellung erfüllen LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.1 Vorrangflächen für den Naturschutz / Biotopverbund 100

Entwicklungsgebiete oder -flächen für Nationalparks, Naturschutzgebiete, ge¬ schützte Landschaftsbestandteile und geschützte Biotope Biotopverbundflächen

Gern. LNatSchG ist auf 15 % der Landesfläche ein Vorrang für den Naturschutz zu begründen; d.h. auf diesen Flächen sind die Nutzungsansprüche zurückzustellen und ökologischen Belangen im Sinne des Arten- und Biotopschutzes der Vorrang einzuräumen. Die Landschaftsplanung wird ge . § 6a (1) LNatSchG zur Darstellung der Erforder¬ nisse und Maßnahmen zur Sicherung und Schaffung von Biotopverbundsystemen verpflichtet. Die Vorrangflächen für den Naturschutz sind im Rahmen der Land¬ schaftsplanung planerisch abzusichern. Gleichzeitig haben die Gemeinden bei ihren Planungen im Rahmen überörtlicher Abstimmung sicherzustellen, daß dafür geeignete Flächen vorgesehen werden, da¬ mit das Biotopverbundsystem verwirklicht werden kann.

Hieraus ergeben sich zum derzeitigen Stand der Landschaftsplanung planungs- rechtiiche Probleme und Schwierigkeiten in der Umsetzung, die im folgenden dar¬ gestellt werden sollen: Die gesetzlich geschützten Biotope, die zu den Vorrangflächen zählen, sind in § 15a LNatSchG aufgelistet. Eine entsprechende Verordnung mit Beschreibung und Definition der § 15a-Biotope liegt z.Zt. nicht vor; ein Entwurf der Landesverordnung über gesetzlich geschützte Biotope (Stand Juli 1996) wird z.Zt. ämterübergreifend diskutiert und abgestimmt. Die Darstellung der gesetzlich geschützten Biotope kann daher im Landschaftsplan zunächst nur unter Vorbehalt erfolgen.

In Diskussion mit den gemeindlichen Gremien und den betroffenen Landeigentü¬ mern hat sich gezeigt, daß die Ausweisung vorrangiger Flächen für den Natur¬ schutz erhebliche Befürchtungen hinsichtlich der Wirkungen auf die Nutzbarkeit der Flächen und damit auch auf das Eigentum entstehen läßt. Diese Aussage wird auch durch die in §§ 21 und 40 LNatSchG geregelte einstwei¬ lige Sicherstellung und das Vorkaufsrecht des Landes für Vorrangige Flächen des Naturschutzes gefördert. Die sonstigen Vorrangflächen für den Naturschutz, die sog. Biotopverbundflächen, können im Landschaftsplan daher nur als Vorschläge dargestellt werden. Weiterhin obliegt die Ausweisung von Nationalparken, Naturschutzgebieten und geschützten Landschaftsbestandteilen der zuständigen oberen Naturschutzbehör¬ de, welche diese per Verordnung festsetzt. Im Landschaftsplan werden somit nur Vorschläge für Schutzgebietsausweisungen formuliert. Die planungsrechtliche Verbindlichkeit erhalten die o.a. Gebiete mit Ausnahme der gesetzlich geschützten Biotope ge . § 15a und b LNatSchG und der bereits aus¬ gewiesenen Schutzgebiete erst durch Darstellung in den Plänen der Landschafts¬ planung und Raumordnung (zeltner/gemperlein 1993). Biotopverbundflächen mit regionaler und überregionaler Bedeutung sind bisher aber nicht in Landschaftsrahmenplänen oder Regionalplänen dargestellt; die lan¬ desweiten Biotopverbundachsen sind dagegen im Landesraumordnungsplan be¬ rücksichtigt.

Die Schutzgebiets- und Biotopverbundplanungen sind als gutachterliche Natur¬ schutzfachbeiträge zu verstehen, die Gebiete mit überörtlicher Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz kennzeichnen und Planungs- und Entscheidungshilfe für LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.1 Vorrangflächen für den Naturschutz / Biotopverbund 101

die Ausweisung von Gebieten sind, die aus naturschutzfachlicher Sicht als vorran¬ gige Flächen für den Naturschutz gern. § 15 LNatSchG besonders geeignet sind (LANDESAMT FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE SCHLESWIG-HOLSTEIN 9 / 1995). Auf der örtlichen Ebene sind die Darstellungen der o.a. Fachbeiträge bzgl. der Ab¬ grenzung der vorrangigen Flächen für den Naturschutz, der Funktionen nach § 15 (1) Ziff. 1-4 LNatSchG, der Naturschutzziele und der Maßnahmen zu konkretisieren.

Diese Konkretisierung kann zum derzeitigen Stand der Planung über die als ge¬ setzlich geschützte Biotope gemäß § 15 a LNatSchG sowie einzelne Flächen ohne weitere Nutzungsansprüche hinaus nur die Flächen darstellen, die Eignungs¬ flächen bzw. Eignungsräume für den Biotopverbund im Plangebiet sind.

Ein Rundschreiben des landrates des Kreises schleswig-flensburg vom 3. Juli 1997 führt hierzu aus: Flächen, die ordnungsgemäß landwirtschaftlich genutzt werden, haben auch weiterhin grundsätzlich eine entsprechende Präferenz. Flächen, die bereits einen naturschutzrechtlichen Schutzstatus aufweisen, sind auf ihre Pflege- und Entwicklungsmöglichkeiten hin zu überprüfen. Eine Vernetzung verinselt liegender Einzelbiotope ist anzustreben; dazu ist zu prüfen, ob die dazwischen liegenden, in der Regel landwirtschaftlich genutz¬ ten Flächen, auf Sicht hierfür zur Verfügung gestellt werden können. Dabei gilt das Prinzip der Freiwilligkeit. Sofern Flächen auf absehbare Zeit nicht zur Ver¬ fügung gestellt werden, sollten sie auch nicht „verplant' werden. Landwirtschaftliche Flächen, die aufgrund unverbindlicher fachlicher Vorpla¬ nungen zu Biotopverbundflächen weiter entwickelt werden sollten, aber ab¬ sehbar nicht zur Verfügung stehen, können planerisch z.B. als „Natur¬ schutzeignungsraum oder „Ökologischer Suchraum dargestellt wer¬ den. Diese Begriffe sind gesetzlich nicht belegt und lösen somit im Gegensatz zu Biotopverbundflächen keine entsprechenden Rechtsfolgen aus. Die prakti¬ sche Bedeutung liegt darin, daß für derartige Flächen vorrangig Angebote zum Vertragsnaturschutz von den Naturschutzbehörden unterbreitet werden können und sollen.

Diese Umsetzungsaspekte werden durch folgende zusammenfassende Aussage belegt (zeltner/gemperlein 1993): Die derzeit vorliegenden, kreisweiten Schutzgebiets- und Biotopverbundpläne flie¬ ßen als Landschaftsökologischer Beitrag, Teil II, des Landesamtes für Naturschutz und Landschaftspflege in die Landschaftsrahmenplanung ein. Sie stellen die Schwerpunktbereiche und Verbundachsen als sog. “Eignungsgebiete zum Aufbau des Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems dar Innerhalb dieser Eignungs¬ gebiete sollen dann nach Abwägung mit anderen Fachplanungen im Zuge der Auf¬ stellung der Regionalpläne und in Abstimmung mit Kreisen und Gemeinden die zu¬ künftigen vorrangigen Flächen für den Naturschutz festgesetzt werden.

Im Entwicklungsplan, Plan Nr. 2.1/2.2, erfolgt eine Aufgliederung der Flächen zum Schutz bestimmter Teile der Natur in Vorrangige Flächen für den Naturschutz , „Eignungsflächen für Biotopverbundflächen und sonstige Flächen für Maßnah¬ men zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft . LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.2 Schutzgebiete und -Objekte 102

4.4.2 Schutzgebiete und -Objekte

Die Situation der Schutzgebiete ge . §§17-20 LNatSchG im Plangebiet Fahrdorf und Umgebung zeigt folgende Übersicht (Landesamt für Naturschutz und land¬ schaftspflege SCHLESWIG-HOLSTEIN 1989, BÜRO ASSHEIMER 1995a):

Tab. 3 Schutzgebiete und -Objekte ge . §§ 17-20 LNatSchG

vorhanden Vorschlag für Neuausweisung (ge . Auswertung der (1) Biotopkartierung Schleswig-Holsteins, Kreis Schleswig-Flensburg, s.o. (2) Büro Maßheimer s.o.) Naturschutz¬ - (1) Haddebyer und Selker Noor gebiet (NSG) Landschafts¬ Haddebyer und Selker (2) Schleiufer östlich OT Fahrdorf bis K 36 schutzgebiet Noor (LSG) Haithabu/Danewerk Naturdenkmal ¦ ¦ (ND)

Geschützter ¦ Landschafts¬ bestandteil (LB)

4.4.2.1 Gesetzlich geschützte Biotope

Die gesetzlich geschützten Biotope ge . § 15a LNatSchG sind im Bestandsplan, Plan Nr. 1.1/1.2, gesondert im Plan Nr. 1.3 und im Entwicklungsplan, Plan Nr. 2.1/2.2, gekennzeichnet und durch eine Flächensignatur abgegrenzt.

Im Plangebiet wurden folgende gesetzlich geschützte Biotope erfaßt: LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.2 Schutzgebiete und -Objekte

Tab. 4 Schutzgebietsvorschläge ge . § 15a LNatSchG

gesetzlich geschützter Biotop gern § 15a (1) LNatSchG Biotoptyp und Verbreitung Plangebiet

1. Moore, Sümpfe, Brüche, Röhrichtbestän¬ Niedermoorveoetation / Binsen und Kleinsen- de, binsen- und seggenreiche Naßwiesen, en Quellbereiche sowie Verlandungsbereiche stehender Kleingewässer schmaler Streifen am Schleiufer Landröhricht und Großseonenrin Pf Ufer der Schlei kleine Rörichtfläche im Bachtal südlich Lund : Feuchtoebüsch Ufer der Schlei kleinflächig im Bachtal südlich Lund kleinflächig in der Feldflur nordöstlich on Loop- stedt : Röhrichtbestänrin Ufer der Schlei und des Haddebyer und Selker Noores Teich östlich Fahrdorfer Ziegelei binsen- und seaaenreiche Naßwiesen kleinflächig Bachtäler bei Lund und im Nordosten Flutrasen mit Salzeinfluß am Haddebyer Noor

4. öruch-, Sumpf- und Auwälder Erlenbruchwald Bachtal im Nordosten Ufer der Schlei Ortsmitte OT Fahrdorf Bachtal südlich Lund . Sumofwald Wald östlich der Fahrdorfer Ziegelei Ortsmitte OT Fahrdorf

5. naturnahe und unverbaute Bach- und Bäche Flußabschnitte sowie Bachschluchten Bachtal südlich von Lund Bachtal im Nordwesten Fließgewässer im Uferbereich der Schlei

6. Weiher, Tümpel und andere stehende ö btk. über das Plangebiet verstreut Kleingewässer

ö. eis- und Steilküsten, Strandwäile und Steilküst n Steilhänge im Binnenland kurzer Abschnitt westlich der Fahrdorfer Ziegelei .* Strandwälle älterer Strandwall im Nordosten an der Schlei : Steilhana im Binnenland Hänge des Haddebyer und Selker Noores und des Bachtales südlich von Lund Hang des Bachtales im Nordwesten Ufer der Schlei an der Fahrdorfer Ziegelei LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.2 Schutzgebiete und -Objekte 104

9. Trockenrasen und Staudenfluren Trockenrasen kleine ruderalisierte Fläche nördlich Loopstedt Maoerrasen Fläche südlich Loopstedt kleine Fläche auf dem Uferhang des Haddebyer Noores Feuchte Hochstaudenflur Ufer des Haddebyer Noores Bachtal südlich von Lund 10. Sonstige Sukzessionsflächen außerhalb Säume und Ruderalfluren der im Zusammenhang bebauten Ortsteile, Brachfläche am ehemaligen Schlachthof die länger als 5 Jahre nicht bewirtschaftet Brachfläche nördlich der B 76 bei Bullenberg wurden, es sei denn, es handelt sich um Adlerfarn-Flur Flächen, die öffentlich-rechtlich verbindlich Hänge des Haddebyer und Selker Noores für andere Zwecke vorgesehen sind Bachtal südlich von Lund Sonstiae Sukzessionsflächen Brachfläche am ehemaligen Schlachthof ehemalige Tankstelle an der B 76 Fläche auf dem Uferhang des Haddebyer Noores

Der Flächenanteil der § 15a - Biotope erreicht im Plangebiet mit 28,2 ha einen An¬ teil von 2,34 %. Unter Berücksichtigung der Wasserflächen als naturnahe Flächen ergibt sich insgesamt eine Fläche von 285,2 ha, die einem Flächenanteil von 23,7 % entspricht.

Die Darstellung kann, solange noch keine rechtsverbindlichen Definitionen vorlie¬ gen, nur vorläufigen Charakter haben.

Der Schutzstatus einer § 15a-Fläche ist allerdings nicht von der Darstellung im Landschaftsplan abhängig. Flächen, welche die Bestimmungen des § 15a LNatSchG und u.U. noch folgender näherer Definitionen erfüllen, in den Plänen je¬ doch aus verschiedenen Gründen nicht entsprechend gekennzeichnet sind, unter¬ liegen trotzdem dem Schutz.

Alle Handlungen, die zu einer Beseitigung, Beschädigung, sonst erheblichen Be¬ einträchtigung oder zu einer Veränderung des charakteristischen Zustands der ge¬ schützten Biotope führen können, sind ge . § 15a (2) LNatSchG verboten.

Knicks fallen unter den gesetzlichen Schutz ge . § 15b LNatSchG und umfassen die Wälle mit ihrer gesamten Vegetation. Als Knick gelten auch die zu demselben Zweck angelegten ein- oder mehrreihigen Gehölzstreifen zu ebener Erde; Wälle ohne Gehölze stehen einem Knick gleich (§ 15b (5) LNatSchG).

4.4.2.2 Landschaftsschutzgebiet

Der westliche Teil des Plangebietes, zwischen K 36 und dem Ostufer des Hadde- byer Noores, liegt im Landschaftsschutzgebiet Haddebyer und Selker Noor (vgl. Plan Nr. 0.8), das insgesamt eine Flächengröße von 413 ha hat. Es wird unter der LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.2 Schutzgebiete und -Objekte

Nr. 7 im Verzeichnis der geschützten Landschaftsteile beim Kreis Schleswig-Flens¬ burg geführt.

Die Wasserfläche des Haddebyer Moores und westlich angrenzende Bereiche (Ge¬ meinde Busdorf) zählen zum Landschaftsschutzgebiet Haithabu - Danewerk, das insgesamt eine Flächengröße von 1.940 ha hat. Es wird unter der Nr. 4 im Ver¬ zeichnis der Landschaftsschutzgebiete beim Kreis Schleswig-Flensburg geführt.

Die Landschaftsschutzgebiete Haddebyer und Selker Noor und Haithabu - Danne- werk bilden innerhalb der Gemeinde eine zusammenhängende Fläche und schüt¬ zen hier einen landschaftlich reizvollen Bereich von erdgeschichtlich und kulturge¬ schichtlich herausragender Bedeutung.

4.4.2.3 Flächen, die die Voraussetzungen für eine Unterschutzstellung erfüllen

4.4.2.3.1 Naturschutzgebiet

Naturschutzgebiete sind ge . § 17 LNatSchG Gebiete, in denen ein besonderer Schutz der Natur in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen 1. zur Erhaltung oder Entwicklung bestimmter oder vielfältiger Pflanzen- und Tiergesellschaften und ihrer Lebensräume oder bestimmter Pflanzen- oder Tierarten und ihrer Bestände, 2. we¬ gen ihrer Seltenheit oder Vielfalt ihres gemeinsamen Lebensraumes, 3. wegen ihrer besonderen Eigenart oder Schönheit oder 4. aus wissenschaftlichen, naturge¬ schichtlichen oder landeskundlichen Gründen erforderlich ist.

Für die Ausweisung als Naturschutzgebiet wird ge , der o.a. Auswertung der Bio¬ topkartierung des Landes Schleswig-Holstein, Kreis Schleswig-Flensburg (landes- AMT FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE SCHLESWIG-HOLSTEIN 1989) das Tal des Haddebyer und Selker Moores mit dem Bachtal südlich von Lund vorgeschla¬ gen (vgl. Plan Nr. 0.8).

Es handelt sich dabei um herausragende geologische und geomorphologische, beispielhafte eiszeitliche Landschaftsformen mit hervorragender Ausstattung. Das Vorkommen des Eem-Interglazials am Nordostufer des Haddebyer Moores bei Loopstedt hat Seltenheitswert im Verbreitungsgebiet weichseleiszeitlicher Ablage¬ rungen. Es finden sich wertvolle Grünlandbereiche, auf den Steilhängen kleine gut bis sehr gut strukturierte Hangfeuchtwälder und bodensaure Hangbuchenwälder sowie Trockenhänge. Das Tal ist Lebensraum zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzen¬ arten. Gefährdungspunkte sind die zunehmende Erschließung und Intensivierung der Er¬ holungsnutzung, die ein Besucherlenkung erfordern.

Die Gemeinde Fahrdorf lehnt den Vorschlag zur Naturschutzgebietsausweisung des Haddebyer und Selker Moores ab. Sie übernimmt diesen Vorschlag als nach¬ richtliche Übernahme in den Landschaftsplan-Entwurf und weist darauf hin, daß diese Darstellung nicht den gemeindlichen Vorstellungen entspricht und nicht durch die Gemeindevertretung beschlossen worden ist. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.3 Entwicklung von Biotopverbundflächen

4A.2.3.2 Landschaftsschutzgebiet

Landschaftsschutzgebiete sind ge . § 18 LNatSchG Gebiete, in denen ein beson¬ derer Schutz der Natur 1. zur Erhaltung, Wiederherstellung oder Entwickung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes, der Regenerationsfähigkeit oder der Nut¬ zungsfähigkeit der Naturgüter, 2. wegen der Vielfalt, Eigenart oder Schönheit des Landschaftsbildes oder wegen ihrer besonderen kulturhistorischen Bedeutung oder, 3. wegen ihrer besonderen Bedeutung für die naturverträgliche Erholung erforderlich ist.

Das Entwicklungskonzept Raum Schleswig (Büro massheimer 1995a) schlägt die Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes im Bereich östlich des OT Fahrdorf und nördlich der K 36 vor (vgl. Plan Nr. 0.8). Das landschaftlich reizvolle und geo- wissenschaftlich bedeutende Tal der Schlei verfügt bislang nur entlang des Nordufers über einen entsprechenden Schutz.

Die Gemeinde Fahrdorf lehnt den Vorschlag zur Landschaftsschutzgebietsauswei¬ sung des Schleihanges ab. Sie übernimmt diesen Vorschlag als nachrichtliche Übernahme in den Landschaftsplan-Entwurf und weist darauf hin, daß diese Dar¬ stellung nicht den gemeindlichen Vorstellungen entspricht und nicht durch die Ge¬ meindevertretung beschlossen worden ist.

4.4.3 Entwicklung von Biotopverbundflächen

Gemäß § 15 Abs. 2 LNatSch sind die gesetzlich geschützten Biotope, Naturschutz¬ gebiete, geschützten Landschaftsbestandteile sowie Gebiete oder Flächen, die die Voraussetzungen für eine Unterschutzstellung erfüllen, und die Entwicklungsge¬ biete oder -flächen durch andere ökologisch bedeutsame oder sonst geeignete Flächen so miteinander zu verbinden, daß zusammenhängende Systeme entste¬ hen können. Diese Flächen werden als Biotopverbundflächen bezeichnet.

Das Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem setzt sich aus einzelnen Flächenka¬ tegorien zusammen, die hinsichtlich der Flächenausdehnung und der ökologi¬ schen Funktion der Einzelelemente unterschiedlich sind und verschiedenen Ebe¬ nen der Landschaftsplanung zugeordnet werden können.

Die Gesamtkonzeption Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem umfaßt (zelt- NER / GEMPERLEIN 1993):

Landesweite Ebene (Landschaftsprogramm) Entwicklungsziel: ° Erhaltung großräumiger, reich mit naturnahen Elementen ausgestatteter Komplexlandschaften, bestehend aus Natur- und Kulturbiotopen in einem verbundenen S stem (Kulturlandschaften mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Ökosystemschutz) ° Entwicklung durch Förderung besonders umweltschonender Nutzung LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.3 Entwicklung von Biotop erbundflächen 107

° Räume zur Erhaltung von Natur und Landschaft Schwerpunkt- und Achsenräume zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Landschaft (Schwerpunktraum und Verbundachse von landes¬ weiter Bedeutung)

Regionale Ebene (Landschaftsrahmenplanung) Entwicklungsziel: ° System aus relativ großflächigen naturbetonten Lebensräumen und Le¬ bensraumkomplexen insbesondere zum Schutz der derzeit besonders ge¬ fährdeten Tier- und Pflanzenarten und Ökosysteme ° Vorranggebiete für den Naturschutz „Gebiete mit besonderer Eignung zur Erhaltung und Entwicklung großflä¬ chiger, naturbetonter Lebensräume (Schwerpunktbereich, Haupt- bzw. Nebenverbundachse, Verbundachse)

Lokale Ebene (örtliche Landschaftsplanung) Entwicklungsziel: ° möglichst engmaschige Durchdringung der Nutzfläche mit kleineren natur¬ nahen Landschaftselementen; Unterstützung des landesweiten und regionalen Schutzgebiets- und Bio¬ topverbundsystems auf lokaler Ebene durch Erhaltung vorhandener, meist kleinerer naturbetonter und kulturbetonter Lebensräume und Strukturen und vor allem innerhalb intensiv genutzter, ausgeräumter Agrarlandschaft; Ergänzung durch den Wiederaufbau kleinräumiger Verbundstrukturen ° Unterscheidung von Trittsteinbiotopen (z.B. Feldgehölze), linearen Klein¬ strukturen (z.B. Knicks und Saumbiotope) und Übergangs-/ Verbundzonen (besonders umweltschonend genutzte Landschaftsteile) ° Planung und Umsetzung soll vorwiegend auf Gemeindeebene im Zuge der Aufstellung von Landschaftsplänen erfolgen ° Realisierungsmöglichkeiten sind z.B. Aufstellung und Anwendung geson¬ derter Biotopschutzprogramme (Knickschutzprogramm, Uferrandstreifen¬ programm), biotopgestaltende Maßnahmen und die Verpflichtung der Öf¬ fentlichen Hand zur beispielhaften Verwendung von Flächen zum Zwecke des Naturschutzes (z.B. Straßen- und Wegeränder) ° Ausgleichsbiotope in der Nutzfläche (Trittstein-Biotope, lineare Ver¬ bundelemente, Verbundzone)

Im Landesraumordnungsplan, dessen Neufassung als Entwurf im November 1995 vorgelegt wurde (ministerpräsidentin des Landes schleswig-holstein 1995), sind Räume mit besonderer Eignung zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotopver¬ bundsystems auf landesweiter Ebene dargestellt (vgl. Pkt. 2.1.2). Für das Plangebiet werden als Bereiche mit besonderer Eignung für den Aufbau des Biotopverbundsystems das Haddebyer und Selker Noor und die Schlei darge¬ stellt.

Der Ablauf der regionalen Ebene erfolgt nach folgenden Grundsätzen (zeltner / GE PERLEIN 1993):

1. Erhaltung der ökologisch bedeutsamen Lebensräume 2. Erweiterung der Biotope um Entwicklungs- bzw. Pufferzonen 3. Entwicklung von naturraumtypischen Biotopkomplexen und komplexen Land- sch aftsaussch n itten LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.3 Entwicklung von Biotopverbundflächen 108

4. Wiederherstellung bzw. Neuentwicklung repräsentativer Biotoptypen in natur¬ raumtypischer Verteilung 5. Räumlicher Verbund natürlicher, naturnaher und halbnatürlicher Biotoptypen

Dabei werden großflächige Schwerpunktbereiche und unterschiedlich dimensio¬ nierte Verbundachsen unterschieden, die in einem erbundenen Flächensystem miteinander stehen (landesamt für Naturschutz und landschaftspflege SCHLESWIG-HOLSTEIN 9/1995):

Schwerpunktbereiche sind die Hauptpfeiler des Systems. Sie sind Hauptle¬ bensraum gefährdeter Arten und Lebensgemeinschaften und sollen als Ausbrei¬ tungszentren für die Wiederbesiedlung bereits verarmter bzw. neu zu entwickeln¬ der Lebensräume fungieren. Sie beinhalten in der Regel bestehende und geplante Naturschutzgebiete einschließlich der nach neueren Erkenntnissen zusätzlich er¬ forderlichen Entwicklungszonen. Weiterhin werden großflächige Gebiete zur Wiederherstellung beseitigter, reprä¬ sentativer naturbetonter Ökosysteme als Schwerpunktbereiche bezeichnet. Das besondere Entwicklungspotential dieser Gebiete wurde vor allem aus den standört¬ lichen Gegebenheiten abgeleitet (z.B. Sonderstandorte wie Moorböden, Flugsand¬ gebiete etc.).

Hauptverbundachsen sind mit hoher Priorität zu entwickelnde Verbundelemen¬ te, verbinden Schwerpunktbereiche und umfassen in der Regel breite Talräume oder andere flächenhafte Landschaftsteile wie beispielsweise Waldgebiete mit wichtiger Verbundfunktion. Die Hauptverbundachsen weisen im Vergleich zu den Nebenverbundachsen zumeist eine höhere Dichte bzw. Qualität von Biotopbe¬ ständen auf und werden als besonders entwicklungsfähig eingestuft.

Die meist schmaleren Nebenverbundachsen (Mindestbreite 100 m) binden die derzeit isoliert liegenden Biotope der landesweiten Biotopkartierung in das Biotop¬ verbundsystem ein. Die Nebenverbundachsen verlaufen insbesondere in kleineren Tälern und umfassen damit auch die wesentlichen Teile des Fließgewässer¬ systems, an Seeufern, an Waldrändern und innerhalb von Wäldern, in Trokken- gebieten, oft auch entlang von historischen Straßen und Wegen, deren Randbe¬ reiche häufig noch Restbestände gefährdeter Arten aufweisen. Die Nebenverbund¬ achsen sind somit in ihrer Ausdehnung und ökologischen Bedeutung von den naturnahen Kleinstrukturen wie Knicks, naturnahen Ufersäumen und Wegrändern klar abgegrenzt.

Das Konzept des Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems für die über¬ regionale (landesweite) und regionale Ebene enthält für das Plangebiet und Um¬ gebung folgende Vorschläge, die in Plan Nr. 0.8 dargestellt sind: Landesweite Ebene Gebiete von überregionaler Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz (lan¬ desamt FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE SCHLESWIG-HOLSTEIN 2 / 1995) sind: 0 Schlei und Haddebyer und Selker Noor mit weiterer Umgebung, die im Plangebiet die Bereiche nördlich der B 76 sowie westlich einer Linie ehe¬ maliger Schlachthof - östliches Ende des Bachtales bei Lund umfaßt L NDSCHAFTSPL N FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.3 Entwicklung von Biotopverbundflächen 109

Regionale Ebene Gebiete mit besonderer Eignung für die Ausweisung von Vorrangigen Flä¬ chen für den Naturschutz ge . § 15 (1) LNatSchG (landesamt für Natur¬ schutz UND LANDSCHAFTSPFLEGE SCHLESWIG-HOLSTEIN 9 /1995 ) sind:

° Schwerpunktbereiche - Tal des Haddebyer und Selker Noores mit östlich angrenzenden Rand¬ bereichen und das Bachtai bei Lund - Uferbereich der Schlei östlich des OT Fahrdorf und der landeinwärts lie¬ gende Bereich oberhalb der Hangkante des Schleitales (Bereich Martz- wisch, Fahrdorfer Ziegelei) ° Sonstige Nebenverbundachse - Ufer der Schlei im Bereich des OT Fahrdorf

Die o.a. vorgeschlagenen Vorrangflächen für den Naturschutz decken sich weitest¬ gehend mit der Bewertung der Bedeutung zusammenhängender Flächen für den Naturschutz (vgl. Pkt. 3.6).

Aufgrund der naturnahen und vielfältigen Biotopstruktur des Tales des Haddebyer und Selker Noores und der hohen Dichte gesetzlich geschützter Biotope ge . § 15a LNatSchG hat dieses insgesamt als Schwerpunktbereich aktuell eine hohe Bedeutung für das Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem. Die vorgeschlagene Biotopverbundzone entlang des Schleiufers ist dagegen aktu¬ ell nur in Teilflächen vorhanden. Im Bereich des OT Fahrdorf weist der Schilfgürtel im Übergang zu den anschließenden Hausgärten und Grünflächen zahllose grös¬ sere und kleinere Unterbrechungen auf. Im unbesiedelten Bereich ist das Schleiufer durch verschiedene feuchte Biotopty¬ pen mit hoher Wertigkeit und Naturnähe strukturiert. Eine größere Lücke befindet sich in der Umgebung der Fahrdorfer Ziegelei. Durch Anreicherung mit Kleinstrukturen und eine umweltschonende Nutzung in den Randbereichen von Haddebyer und Selker Noor sowie im rückwärtigen Ufer¬ bereich der Schlei können großflächige Vernetzungs- und Übergangszonen ge¬ schaffen werden, die insgesamt eine zusammenhängende Vorrangfläche fördern.

Als Vorrangflächen für den Naturschutz sind der Bestand der gesetzlich ge¬ schützten Biotope ge . § 15a LNatschG und das vorgeschlagene Naturschutzge¬ biet Haddebyer und Selker Noor im Landschaftsplan-Entwurf (Plan Nr. 2.1/2.2) dar¬ gestellt. Für das vorgeschlagene Naturschutzgebiet gilt der unter Pkt. 4.4.2.3.1 an¬ geführte Hinweis, daß es sich hier um eine nachrichtliche Übernahme handelt, die nicht den gemeindlichen Vorstellungen entspricht.

Als weitere Eignungsflächen für Biotopverbundflächen und Entwicklungsge¬ biete oder -flächen ge . § 15 (1) LNatSchG sind im Landschaftsplan-Entwurf (Plan Nr. 2.1/2.2) folgende Bereiche dargestellt (vgl. auch die Ausführungen des land- RATES DES KREISES SCHLESWIG-FLENSBURG unter Pkt. 4.4.1):

Flächen im Schleiuferbereich westlich und östlich der Fahrdorfer Ziegelei, die z.T. als Wald, z.T. landwirtschaftlich genutzt werden LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.4 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft 110

Fläche im Schleiuferbereich, Bereich Martzwisch; die Fläche ist durch Gehöl¬ ze, Feuchtgebüsche und feuchte Hochstaudenfluren gekennzeichnet und ist im Rahmen der 4. F-Planänderung als Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft dargestellt Flächen im Hangbereich des Schleitales an die Fläche Martzwisch angren¬ zend, die aktuell landwirtschaftlich genutzt werden Wasserfläche des Haddebyer Noores Flächen östlich an das Noortal angrenzend, südlich von Loopstedt; die nördli¬ che Fläche wird landwirtschaftlich genutzt, die südliche wurde erst vor kurzem mit Laubwald aufgeforstet Waldfläche südlich von Lund, die zum Biotopkomplex des naturnahen Bachta¬ les zählt und z.Zt. von Nadelhölzern dominiert wird mesophiles Grünland auf dem südlichen Hang des Bachtales südlich von Lund

Die Entwicklungsziele sind im Rahmen der Beschreibung der Leitbilder für einzel¬ ne Teilräume (vgl. Pkt. 4.2 ff) aufgeführt und werden nachfolgend anhand der vor¬ geschlagenen Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen näher detailliert.

4.4.4 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft

Die im Entwicklungsplan (Plan Nr. 2.1/2.2) dargestellten Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwickung von Natur und Landschaft gliedern sich in drei Kategorien auf:

Ausgleichs- und Ersatzflächen aufgrund genehmigter Planungen Eignungsflächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft bzw. für Ausgleichs- und Ersatzflächen Sonstige Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwick¬ lung von Natur und Landschaft

Ausgleichs- und Ersatzflächen aufgrund genehmigter Planungen

Diese Flächenkategorie bezieht sich auf landschaftspflegerische Begleitmaßnah¬ men zu Planungen im bebauten Bereich; die Aussagen sind in nachfolgender Übersicht zusammengestellt: L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.4 Natur- und Landschaftsschutz 4.4.4 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft 111

Eingriffsfläche Ausgleichsfläche / Ausgleichsmaßnahmen

B-Plan Nr. 6, 2. Änderung schmale Fläche östlich und südlich der Senioren¬ „Hasenberg / Fährheit / Pahl- wohnanlage mit Erlenbruchwald und kleinem hof Quellteich, die Fläche soll ge . Landschaftspflegerischem Begleitplan der freien Sukzession überlassen werden

B-Plan 8 „Mühlenberg / Quer- Fläche an der B 76 östlich des Altersheimes, redder die westliche Hälfte mit Regenrückhaltebecken er¬ hält zur Straße hin eine Schutzpflanzung und wird der freien Sukzession überlassen, die östliche Hälfte soll als extensives Grünland genutzt werden, zur geplanten Bebauung hin wird ein Knick auf¬ gesetzt

Eignungsflächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Ent¬ wicklung von Natur und Landschaft bzw. Eignungsflächen für Aus¬ gleich und Ersatz

Diese Flächenkategorie bezieht sich in der Regel auf Flächen, für die fachliche Pla¬ nungen des Biotop- und Naturschutzes vorliegen sowie Flächen, die überwiegend in Besitz von Naturschutzeinrichtungen bzw. Gemeindeeigentum sind und für die entsprechende Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt wer¬ den. Derartige Flächen sind im Gemeindegebiet nicht vorhanden. Die Flächenkategorie stellt daher geeignete Flächen für Ausgleich und Ersatz bei zukünftigen Planungen dar und bezieht sich im Plangebiet auf die im Rahmen der 5. F-Planänderung ausgewiesenen Maßnahmenflächen.

Eignungsflächen für Maßnahmen bzw. für Ausgleich und Ersatz gemäß 5. - F- Planänderung sind:

Fläche südlich der Mühle als Pufferzone zu den Flächen des B-Planes Nr. 8 (0,4 ha) Fläche südlich angrenzend an das Gebiet des B-Planes Nr. 8 bis zur B 76 (1,1 ha) Streifen entlang der B 76 (0,4 ha) als Ausgleichsfläche für die noch nicht be¬ bauten Teile des ehemaligen Schlachthofgeländes Fläche südwestlich des Gewerbegebietes am Ossenholmweg (1,7 ha) als Ausgleichsfläche für die Erweiterung des Gewerbegebietes

Darüber hinaus wird im Landschaftsplan-Entwurf eine weitere Eignungsfläche für Maßnahmen bzw. für Ausgleich und Ersatz vorgeschlagen:

Fläche an der Kreuzung B 76 / Bergstraße (4,9 ha) als Ausgleichsfläche für die vorgesehenen Eignungsflächen für eine weitere bauliche Entwicklung LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.1 Biotoptypen 112

Sonstige Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Ent¬ wicklung von Natur und Landschaft

Diese Kategorie bezieht sich auf Flächen, die im Rahmen der vorangegangenen F- Planänderungen aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung als Fläche für Maßnah¬ men zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft ausge¬ wiesen worden sind, ohne daß eine Zuordnung als Ausgleichsfläche zu einem Bauvorhaben erfolgt wäre.

Eine solche Ausweisung ist im Rahmen der 4. F-Planänderung die Fläche Martz- wisch, welche als ökologisch hochwertiger Landschaftsbestandteil als Maßnah¬ menfläche dargestellt wurde (vgl. Pkt. 4.4.3). Die Fläche wird somit auch als Eig¬ nungsfläche für den Biotopverbund im Landschaftsplan-Entwurf dargestellt.

4.5 BIOTOP- UND ARTENSCHUTZ

Tiere und Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften sind in ihrer natürlichen und gewachsenen Vielfalt nach den Grundsätzen des LNatSchG zu schützen, zu pfle¬ gen und zu entwickeln. Ihre Lebensräume (Biotope) und sonstigen Lebensbedin¬ gungen sind zu erhalten und soweit wie möglich wieder herzustellen. Die Biotope sollen nach Lage, Größe und Struktur eine natürliche Häufigkeit der Tiere und Pflanzen sowie den Austausch der Populationen mit anderen Lebens¬ räumen ermöglichen und die innerartliche Vielfalt sicherstellen.

Nachfolgend werden Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen für die im Plangebiet verbreiteten Biotoptypen aufgestellt.

4.5.1 Biotoptypen

4.5.1.1 Wald

Die im Plangebiet verbreiteten Erlenbruchwälder und Sumpfwälder liegen am Schleiufer, im Bachtal im Nordosten, im OT Fahrdorf und im Bachtal südlich von Lund. Die forstwirtschaftliche Nutzung dieser Feuchtwälder, die dem gesetzlichen Schutz nach § 15a LNatSchG unterliegen, sollte an den Erfordernissen des Naturschutzes ausgerichtet werden.

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sind: Erhaltung des Grundwasserstandes und Vermeidung einer weiteren Entwäs¬ serung weitere natürliche Sukzessionsentwicklung Erhaltung einzelner Kleinstrukturen wie z.B. Totholz LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.1 Biotoptypen 113

in den feuchten Uferbereichen des Haddebyer Moores sollten Pappeln soweit vorhanden entfernt werden

Zur Einschränkung von Nährstoffeinträgen von außen durch die landwirtschaftliche Nutzung und zur Bildung von Waldrändern, die zu einer Stabilisierung der Waldbe¬ stände führen, ist die Entwicklung eines Waldrandstreifens vorteilhaft.

Für die Laubmischwälder ist langfristig das Anpflanzen von Waldrändern sowie das Belassen von Tot- und Altholzanteilen zu fördern. Die Entwicklung bzw. der Aufbau von Waldrandstreifen ist insbesondere für die schmalen Waldstreifen am Haddebyer und Selker Noor empfehlens- und wünschenswert. Sie würden als Puf¬ ferzone gegenüber den angrenzenden Ackerflächen die Ausbildung einer Wald¬ kernzone im Übergang zum Noor fördern. Diese Aussage gilt analog für die nördli¬ chen Hangbereiche des Bachtales bei Lund. Für Laub-Nadel-Mischwälder wird empfohlen, die Nadelgehölze nach der Hiebreife zu entnehmen und nicht zu ersetzen. Die Bestandslücken sollten durch den aufwachsenden Laubgehölz-Jungwuchs geschlossen werden. Dies gilt insbe¬ sondere für die Fichtenbestände des Mischwaldes auf dem Noorhang westlich von Loopstedt. Für die Nadelwälder im Plangebiet, die insgesamt einen hohen Anteil einneh¬ men, wird die Empfehlung eines langfristigen Umbaus in standortgerechte Laub¬ wälder ausgesprochen.

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen, die eine naturnahe Forstwirt¬ schaft umfassen, werden anhand der landesplanerischen Leitlinien (minister für ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT, FORSTEN UND FISCHEREI DES LANDES SCHLESWIG-HOL¬ STEIN 1991a) beschrieben: Anlehnung an natürliche Entwicklungsverläufe durch Naturverjüngung bevorzugter Einsatz heimischer Baum- und Straucharten in standortgerechten Mischwäldern Ausnutzung und Berücksichtigung standörtlicher Gegebenheiten und Förde¬ rung der Strukturvielfalt Umbau labiler Nadelbaumreinbestände in naturnahe Mischwälder waldverträgliche Forsttechnik und umweltverträglicher Forstschutz lange Verjüngungsräume, in denen die Verjüngung im Schutz alter Bäume heranwächst, und Förderung stufiger Bestandesaufbauformen

4.5.1.2 Feldgehölze und Gebüsche

Der Anteil von Feldgehölzen und Gebüschen in der Feldflur ist grundsätzlich zu erhöhen, damit eine hohe Dichte landschaftsgliedernder Elemente entwickelt wird, die auch Funktionen als Trittsteinbiotope im Rahmen des Biotopverbundes haben.

Die Neuanlage von Feldgehölzen und Gebüschen ist z.B. im Rahmen der Entwick¬ lung von Uferrandstreifen oder bei der Neuanlage von Kleingewässern möglich. LANDSCHAFTSPL N FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.1 Biotoptypen 114

Feldgehölze und Gebüsche sind im allgemeinen der natürlichen Sukzession zu überlassen. Die als Feldgehölze angelegten Bestände könnten durch Pflegema߬ nahmen in ihrem Aufbau verbessert werden. Anzustreben ist eine Hochstammzone im inneren Bereich und eine Strauchzone im äußeren Bereich. Im Randbereich zu den landwirtschaftlichen Flächen sollten Pufferzonen bzw. krautige Säume entwi¬ ckelt werden, die insbesondere für die Tierwelt wichtige Nahrungsräume darstel¬ len. Insgesamt ist eine Verbindung von Feldgehölzen und Gebüschen durch Knick¬ strukturen anzustreben. Ein Umbau von kleinen Nadelholzbeständen in artenrei¬ che Feldgehölze aus einheimischen und standortgerechten Arten ist wünschens¬ wert. In diesem Zusammenhang wird darauf verwiesen, daß dies nur erfolgen kann, wenn die Einstufung als Wald ge . § 2 LWaldG hiervon unberührt bleibt.

Weiden- und Feuchtgebüsche im Bereich des Schleiufers, in der Feldflur zwi¬ schen den OT Fahrdorf und Loopstedt und im Bachtal südlich von Lund sind zu schützen und zu erhalten, so daß die natürliche Sukzession weiter stattfinden kann.

Maßnahmen zur Senkung des Grundwasserstandes und Entwässerung sind zu unterlassen. Im Bereich von Ackerflächen empfiehlt sich die Anlage von Saumstrei¬ fen. Im Bereich von Grünlandflächen ist die Abzäunung gegenüber dem Weidevieh auf¬ rechtzuerhalten und eine Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung im Randbereich anzustreben.

4.5.1.3 Einzelbäume und Baumgruppen

Die Einzelbäume und Baumgruppen im Plangebiet sind in ihrem Bestand zu erhal¬ ten und zu schützen.

Für landschaftsbestimmende Bäume werden in dem neuen Knickerlass (Ministeri¬ um FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN vom 30. August 1996) Definitionen sowie Regelungen für die Beseitigung und den Ausgleich getroffen.

Für besonders ausgeprägte Einzelbäume sollte die Ausweisung als Naturdenkmal angestrebt werden.

Der Wurzel- und Kronenbereich der Bäume ist grundsätzlich durch geeignete Ma߬ nahmen zu schützen. Dazu zählen z.B. die Entfernung von Bodenversiegelungen und die Einrichtung von offenen Baumscheiben, die von einer Bodenverdichtung freizuhalten sind (Poller, Kantsteine etc. im Straßenbereich). Bei Baumaßnahmen wie z.B. Hochbau, Straßenbau oder Tiefbau mit Verlegung von Ver- und Entsorgungssträngen, Abgrabungen, Aufschüttungen etc. sind durch sogenannte Baustelleneinrichtungspläne entsprechende Schutzzonen für Bäume einzurichten und die technischen Richtlinien und Bestimmungen wie z.B. DIN 18920, (Schutz von Bäumen, Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen), RAS-LG 4 (Richtlinie für die Anlage von Straßen, Teil: Landschaftsgestaltung, Abschnitt 4: Schutz von Bäumen und Sträuchern im Bereich von Baustellen) etc. einzuhalten. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.1 Biotoptypen 115

Zur Minderung der Eingriffe in Baumstandorte sind weitergehende Schutzvorkeh¬ rungen wie z.B. Aufbringen on Baumatten für Überfahrten, Wurzelvorhänge etc. zu überprüfen.

Ulmen, die vom Splintkäfer befallen und erkrankt sind, sollten entfernt und durch andere einheimische und standortgerechte Laubbäume ersetzt werden.

Der Einsatz von Streusalz sollte im öffentlichen und privaten Bereich reduziert wer¬ den.

Bei der Neupflanzung von Bäumen im landschaftlichen Außenbereich wird eine lockere Kombination mit Knicks an den Feldwegen angestrebt.

Die Ausweisung von neu zu pflanzenden Einzelbäumen im Innenbereich ist auf der Maßstabsebene des Landschaftsplanes nur begrenzt möglich, da eine eindeutige Darstellung der Baumstandorte nicht mehr gegeben ist. Es werden jedoch Baumreihen und solche Bereiche, in denen auf der Grundlage weitergehender Planungen, wie der 2. Änderung des B-Planes Nr. 6, des B-Planes Nr. 8 und des Entwurfes zum Dorfentwicklungsplan, Neupflanzungen in größerem Umfang vorgesehen sind, als Schwerpunkte für die Anpflanzung von Baumreihen und Einzelbäumen als nachrichtliche Übernahme im Land¬ schaftsplan-Entwurf dargestellt: Vorschläge für Baumpflanzungen sind: Parkplatz zwischen Dorfstraße und der südlich davon gelegenen Grünfläche (Gestaltung als Dorfplatz) Freizeitfläche am Strandweg an der Schlei Schulhof an der Dorfstraße Spielplatz am Strandholm

Vorschläge für Pflanzung von Baumreihen sind: in der Dorfstraße Bremland / Ossenholmweg Strandpromenade Strandholm

4.5.1.4 Knicks

Das Knicknetz im Plangebiet ist zu erhalten und zu ergänzen. Lückige Abschnitte zwischen bestehenden Knicks sollten ergänzt werden; Neuanlagen sollten insbe¬ sondere im Bereich großer Ackerschläge und in Kontakt zu Kleinstrukturen wie z.B. Kleingewässern erfolgen.

Zum Schutz und zur Erhaltung stabiler Knickstrukturen sind Pflegemaßnahmen er¬ forderlich, die im einzelnen im Knickerlass (Ministerium für Umwelt, natur und FORSTEN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN om 30. August 1996) sowie Merkblättern und Empfehlungen des Landesamtes für Naturschutz und landschaftspflege SCHLESWIG-HOLSTEIN (Merkblatt Nr. 6 1990b, 1992b) festgelegt sind. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.1 Biotoptypen 116

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sind: Auf den Stock setzten (knicken) der Gehölze, möglichst alle 10-15 Jahre, Durchführung in der Zeit vom 1.10. bis 14.03. Zur Erhöhung des Schichtenreichtums und Förderung verschiedener Alters¬ stufen wird empfohlen, die Gehölzschnitte möglichst abschnittsweise (alle 25 m) durchzuführen und dabei nur halbseitig zu knicken Belassen von Überhältern in einem unregelmäßigen Abstand von ca. 20 - 25 m bei Durchführung der Pflegemaßnahmen ist das übermäßige seitliche und ho¬ rizontale Abschneiden des Knicks (sog. Knickputzen) unzulässig; als Ausnahme kann ein Schrägschnitt im Verhältnis von 3 : 1 vom Knickfuß nach oben vorgenommen werden, so daß ein Abstandsmaß von 1 m vor dem Knickfuß in 3 m Höhe eingehalten wird Ausbessern beschädigter Wälle und Neuaufsetzen des Knickwalles mit geeig¬ netem Boden Aufpflanzen lückiger Knicks. Entwicklung ungenutzter krautiger Saumstreifen vor dem Knickwall von 1 m Breite, die zur Steigerung der ökologischen Vielfalt der Knicks beitragen Abzäunen von Knicks im Bereich von Weidegrünland zur Verhütung von Ver¬ biß- und Vertrittschäden in einem Abstand von 1,5 m Entfernen von Lesestein-, Müll- und Kompostablagerungen

Unzulässige Handlungen sind: Abpflügen des Knickwalles und Beschädigung der Wurzeln des Gehölzbe¬ wuchses im Knickwall wie z.B. durch dichtes Schlegeln am Knickwall Beschädigung des Knickwalles durch Viehtritt und Durchweidung Lagern des geknickten Buschholzes auf dem Knickwall Ausbringen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln auf dem Knickwall Beseitigung von Knicks

Der Ausgleich für Knickbeseitigungen wird in dem o.a. Knickerlaß geregelt.

Ausgleichspflanzungen ge . Knickerlass sind: 0 bei einer Knickverschiebung ist als Ausgleich für die verbleibenden Beein¬ trächtigungen die Neuanlage von Knicks im Verhältnis von 1 : 1,5 der zu ver¬ schiebenden Knicks erforderlich ° bei einer Neuanlage eines Knicks für eine Knickbeseitigung ist ein Verhältnis von 1 : 2 anzusetzen (Für den ökologischen Wert der Knickfunktionen können für verschiedene Parame¬ ter, wie z.B. Knickverzweigungen oder Redder, zusätzlich Faktoren von 1 bis 4 für die Bilanzierung festgesetzt werden.)

Für die Gemeinde Fahrdorf wird ein Knickpflegeprogramm vorgeschlagen, das, wie z.B. in anderen Gemeinden praktiziert, für durchgeführte Knickpflegemaßnahmen einen finanziellen Ausgleich pro lfd. Meter an die Landwirte zahlt. Es wird darauf verwiesen, daß hier auch eine Unterstützung durch die AG Landschaftspflege des Bauernverbandes Schleswig-Holstein möglich ist. Im Rahmen eines solchen Knickpflegeprogramms wird die Aufstellung eines Knick¬ pflegeplans für die Gemeinde vorgeschlagen, um ein zu häufiges Knickputzen zu vermeiden. Auf der Grundlage des Landschaftsplan-Bestandsplanes kann für die durchzuführenden Knickpflegemaßnahmen ein zeitlicher Ablaufplan entwickelt L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.1 Biotoptypen 117

werden, der auch weitere Entwicklungsmaßnahmen wie z.B. Nachpflanzen lückiger Knickabschnitte und Förderung von Saumstreifen beinhaltet.

Die im Rahmen des Landschaftsplanes vorgeschlagenen Entwicklungsmaßnah¬ men für das Knicknetz umfassen Vorschläge für Neuanlagen von Knicks und zur Nachverdichtung lückiger ebenerdiger Hecken, die insgesamt zur Schließung vor¬ handener Unterbrechungen im Knicknetz (vgl. Plan Nr. 2.1/2.2) und zur Erhöhung der Knickdichte beitragen sollen. Leitbild für die Auswahl der Gehölzarten ist der für den Naturraum typische reiche Schlehen-Hasel-Knicks mit Schlehe, Hasel, Hainbuche und zahlreichen anderen einheimischen Gehölzen (eigner 1978). Aufgrund des z.T. sandigen Untergrundes der Wälle, die zur Trockenheit und Aus¬ fällen bei den Gehölzen führen, sollten die Knickergänzungsmaßnahmen mit bo¬ denverbessernden Maßnahmen und weiteren Pflegemaßnahmen nach der Pflan¬ zung wie z.B. Wässern verbunden werden. Auf den Vorschlag einer Verdichtung lückiger Knicks oder der Aufpflanzung ge¬ hölzloser Knickwälle wurde verzichtet. Einmal handelt es sich um kleinflächige Trockenstandorte, die wärmeliebenden Tier- und Pflanzenarten in geringem Um¬ fang Rückzugsmöglichkeiten bieten. Zum anderen wird hier der freien Sukzession der Vorrang vor der Einbringung von Baumschulenmaterial gegeben.

4.5.1.5 Kleingewässer und Seen

Kleingewässer sind als landschaftsgliedernde Elemente und entsprechend ihrer Funktion als Trittsteinbiotope im Biotopverbund zu erhalten, zu schützen und weiter zu entwickeln. Zur Erhöhung der Strukturvielfalt und Naturnähe von Kleingewässern können fol¬ gende Empfehlungen gegeben werden (landesamt für Naturschutz und land¬ schaftspflege SCHLESWIG-HOLSTEIN 1991a):

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sind: Schutz der Randbereiche durch Anlage von Pufferzonen von mindestens 5 - 10 m Breite, in denen sich krautige Ruderaisäume entwicklen können, dadurch Verminderung des Nährstoffeintrages und Schaffung eines ungestör¬ ten Lebensraumangebotes für feuchteliebende Arten; in diesen Randstreifen sollte keine Düngung und kein Einbringen von Pflan¬ zenschutzmitteln erfolgen Verbindung von isoliert liegenden Kleingewässern durch die Anlage von Ver¬ netzungselementen wie z.B. Knicks Anpflanzen von Ufergehölzen auf der Nordseite zur Erhöhung der Struktur¬ vielfalt, die Beschattung verhindert eine übermässige Erwärmung und Verkrautung des Gewässers Abzäunen von Uferteilen bei Viehtränken und Kleingewässern im Grünland und Einhalten eines Randstreifens ohne Düngung Abflachen steiler Uferabschnitte und damit Schaffung von Fiachwasserzonen und Verlandungsbereichen, die insbesondere für Amphibien wertvoll sind Entfernen vorhandener Lesesteinablagerungen bzw. Verfüllungen LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.1 Biotoptypen 118

Gehölzschnitt im Bereich stark beschatteter und zugewachsener Kleingewäs¬ ser und dadurch Förderung des Wechsels von besonnten und beschatteten Bereichen kein Besatz mit Fischen und Enten etc., um den Laichbestand von Amphibien und eine schnelle Verlandung durch Nährstoffanreicherung zu unterbinden keine Ablagerung von Lesesteinen und Gehölzschnitt im direkten Uferbereich, im Bereich von Pufferzonen stellen Lesesteine und einzelne Totstämme je¬ doch wertvolle Kleinstrukturen dar Erhöhung der Dichte von Kleingewässern durch Neuanlage, die Standorte sollten so gewählt werden, daß ein Verbundsystem mit weiteren Biotopelementen geschaffen wird; die Anlage von Kleingewässern in Moorbe¬ reichen und in nach § 15a LNatSchG gesetzlich geschützten Biotopen sollte unterbleiben bei starker Verlandung und Bildung von Faulschlammschichten durch Über¬ düngung sollte eine vorsichtige Entkrautung und Entschlammung durchge¬ führt werden, dabei ist der Uferbereich möglichst zu schonen und als Aus¬ gangspunkt für die natürliche Wiederbesiedelung zu belassen Abstimmung der Maßnahmen mit den Landeigentümern, keine Einschrän¬ kung der umliegenden Flächen, Standorte in Angliederung an Knicks o.ä. sind sinnvoll

Die o.a. Schutz-, Pflege und Entwicklungsmaßnahmen gelten auch für die wenigen bestehenden Kleingewässer des Plangebietes, soweit sie in oder an landwirt¬ schaftlichen Nutzflächen liegen.

Für den Teich an der Fahrdorfer Ziegelei sollte insbesondere eine möglichst exten¬ sive Grünlandnutzung im Umfeld angestrebt werden, um die Entwicklung von Puf¬ fer- und Übergangszonen zu den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen zu fördern, die zu einer Reduzierung der Nährstoffeinträge in das Gewässer bei¬ tragen. Geeignete Maßnahmen sind z.B. die Neuanlage von ungenutzten Uferrand¬ streifen. Desweiteren könnte überprüft werden, inwieweit eine Einzäunung des Ge¬ wässers und die Viehtränkung über eine Weidepumpe vorgenommen werden könnte.

Der in weiten Teilen des Plangebietes angenommene hohe Grundwasserflurab¬ stand macht die Neuanlage von Kleingewässern allerdings insgesamt zu einer we¬ niger geeigneten Maßnahme zur Anreicherung der Feldflur des Plangebietes mit Kleinstrukturen.

Geeignete Bereiche mit günstigen Voraussetzungen für die Anlage von Kleinge¬ wässern sind (vgl. Plan Nr. 2.1/2.2): Niederungsbereich südöstlich der Kreuzung B 76/K 36 (Kleingewässer und Feuchtbereiche aktuell vorhanden) ehemalige Moorstandorte im Südosten (Grundwasserflurabstand vermutet 1- 1,5 m) Niederung zwischen B 76 und K 36 an der Ostgrenze der Gemeinde (ehemals mehrere Kleingewässer) LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.1 Biotoptypen 119

4.5.1.6 Flie ßgewässer

Die Fließgewässer sind grundsätzlich vor Ausbau, Verrohrung, Aufstau oder Ab¬ senken zu schützen und durch geeignete Maßnahmen naturnäher zu gestalten. Im Uferbereich sollte eine möglichst extensi e Nutzung angestrebt werden, um einen natürlichen Gewässerraum mit gewässerspezifischen Strukturen wie z.B. einer Ufervegetation zu entwickeln.

Entwicklungsmaßnahmen an Fließgewässern sind: Schutz der Gewässer durch Uferrandstreifen als Pufferzone gegenüber den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen Einschränkung von Düngung im Randbereich Ufergehölzpflanzungen zur Gliederung der Gewässerräume, Förderung fla¬ cher Uferzonen Extensivierung von gewässernahen landwirtschaftlichen Nutzflächen und Er¬ höhung des Dauergrünland-Anteils im Umgebungsbereich Reduzierung der Unterhaltungspflege auf das notwendige Mindestmaß Beseitigung von Störungen wie Uferbefestigungen, keine weiteren Verrohrun¬ gen

Uferrandstreifen vermindern die von den angrenzenden Nutzflächen ausgehenden Beeinträchtigungen des Gewässers und bewirken eine Pufferfunktion. Es werden Ausdehnungsmöglichkeiten für das Gewässer geschaffen, in denen strukturverbes¬ sernde Maßnahmen wie z.B. Gehölzanpflanzungen durchgeführt werden können. Die Anlage von Randstreifen wird für verschiedene Fließgewässer im Plangebiet vorgeschlagen (vgl. Pkt. 4.5.1.9). Die Ausbringung des Grabenaushubes auf den Randstreifen bleibt im Rahmen von Verträgen des Uferrandstreifenprogrammes im herkömmlichen Umfang zulässig. Ufergehölze führen zu einer Beschattung des Gewässers und reduzieren die erfor¬ derlichen Pflegeeingriffe aufgrund eines verminderten Krautwachstums. Entspre¬ chende Gehölzpflanzungen könnten auf der südexponierten Seite an Fließgewäs¬ sern und Gräben im Süden des Plangebietes vorgesehen werden.

Die Gewässerunterhaltung nach § 38 LWG hat den Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege Rechnung zu tragen und soll die Schaffung, Erhaltung und/oder Wiederherstellung eines natürlichen Pflanzen- und Tierbestandes ermög¬ lichen. Unter Berücksichtigung der o.a. Entwicklungsmaßnahmen ist eine Gewässerunter¬ haltung in größeren Abständen möglich, so daß die durch Pflegeeingriffe verur¬ sachten Störungen der angesiedelten Lebensgemeinschaften gemindert werden könnten. Das größere Pflegeintervall senkt zudem die Kosten für die Gewässerun¬ terhaltung.

Für die Unterhaltung der Gräben im Plangebiet sollten folgende Punkte angestrebt werden, die insbesondere für im Grünland verlaufenden Gräben von Bedeutung sind: einseitige und abschnittsweise Böschungsmahd Abstand der Mahdtermine wenn möglich in einem Rhythmus von 3 - 5 Jahren unter Erhaltung von Hochstaudenfluren und Gehölzbeständen LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.1 Biotoptypen 120

ggf. Reinigung nur abschnittsweise im mehrjährigen Turnus bei nicht ausge¬ bauten Gräben; bei ausgebauten Gräben ist ein jährlicher Mahdeinsatz ökolo¬ gisch sinnvoller Zeitraum der Schnittarbeiten außerhalb der Hauptvegetationsentwicklungszeit von August bis Oktober

Für die Fließgewässer im Bachtal südlich von Lund und an der nordöstlichen Ge¬ meindegrenze mit hoher Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz sollten folgen¬ de Maßnahmen berücksichtigt werden, die z.T. entschädigungspflichtig sind: keine Gewässerausbaumaßnahmen maßvolle Durchführung von Unterhaltungsarbeiten (s.o.) extensive Bewirtschaftung der Randbereiche (keine Intensivierung der Dün¬ gung, keine Ausweitung der Beweidung) und möglichst Anlage von Uferrand¬ streifen kein Ausbau der Entwässerung als weiterreichende Empfehlung wird die Renaturierung des begradigten Mit¬ tellaufes und des Oberlaufes für das Fließgewässer südlich von Lund vorge¬ schlagen; gleiches gilt für den Unterlauf des Fließgewässers im Bachtal im Nordosten des Plangebietes, hier schlägt die Gemeindeumwelterhebung Fahrdorf (Zen¬ tralstelle für Landeskunde 1990) die Aufgabe der Gewässerpflege vor

4.5.1.7 Röhrichte und Großseggenrieder

Zur Erhaltung von Röhrichten und Großseggenriedern sind die Wasserverhältnisse mit periodischen Überflutungen bzw. der Grundwasserstand zu erhalten.

Die Röhrichtgürtel der Noore und der Schlei sollen der natürlichen Entwicklung überlassen bleiben. Zu ihrem Schutz sollte eine weitere Nutzungsausdehnung nicht erfolgen. Die Schließung des z.T sehr lückigen Röhrichtstreifens im Bereich des OT Fahrdorf, vorrangig zwischen Strandweg und Strandholm, zwecks Schutz, Pflege und Ent¬ wicklung einer natürlichen Uferzone würde allerdings die Aufgabe von Stegen und Kleinsthäfen voraussetzen. Für die Weiterentwicklung des Röhrichtgürtels im Bereich Strandholm sollte eine extensive Nutzung dieses Uferabschnittes angestrebt werden. Aktivitäten, die die Ausbreitung der Röhrichtpflanzen beeinträchtigen könnten, wie Badebetrieb, das Einsetzen von Wasserfahrzeugen außerhalb der vorhandenen Steganlage, Aus¬ bau einer abiotischen Ufersicherung u.ä., sollten in extensiver Form erfolgen bzw. möglichst unterbleiben. Geeignet erscheint die Aufstellung erklärender Hinweista¬ feln, welche an den freiwilligen Verzicht der Mitbürger appellieren. Für das Schleiufer im unbesiedelten Bereich sollte ein Ausbau der Erholungsnut¬ zung zum Schutz der Röhrichte unterbleiben. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.1 Biotoptypen 121

4.5.1.8 Sümpfe und Niedermoore

Zu diesem Biotoptyp zählen im Plangebiet der Niederungsbereich des Bachtales bei Lund, Teile des Ufers des Haddebyer Noores sowie Uferabschnitte der Schlei östlich des OT Fahrdorf.

Diese Bereiche sind in ihrer jetzigen Ausdehnung zu sichern und weiterhin der frei¬ en Sukzession zu überlassen.

Entlang der Flächen im Uferbereich der Schlei wäre die Anlage eines Pufferstrei¬ fens gegen den Eintrag von Oberflächenwasser aus landwirtschaftlichen Nutzflä¬ chen sinnvoll, der die Erhaltung der für diese Biotoptypen charakteristischen Arten fördern würde.

4.5.1.9 Sukzessionsflächen und Staudensäume

Sukzessionsflächen sind wertvolle Rückzugsräume für die Pflanzen- und Tierwelt. Die im Plangebiet meist kleinflächig in geringem Umfang verbreiteten Sukzes¬ sionsflächen sollten weiterhin der natürlichen Vegetationsabfolge bis zum Gehölz¬ stadium überlassen werden.

Vorschläge für die Entwicklung kleinflächiger Sukzessionsflächen als Rückzugs¬ raum für die lokale Fauna und als Verbindung zu isolierten Kleinstrukturen im Plan¬ gebiet sind (vgl. Plan Nr. 2.1/2.2): Fläche zwischen einem Kleingewässer und einem Knick südwestlich von Bul¬ lenberg Fläche zwischen einem Knick und einer Kuhle südlich von Bullenberg Fläche zwischen einem Knick und einem Feldgebüsch nördlich von Bullen¬ berg

Zur weiteren Entwicklung von Sukzessionsflächen im Plangebiet wird empfohlen, entlang von Wegen und Knicks, an Klein- und Fließgewässern sowie an Ackerflä¬ chen Saumbiotope anzulegen. Diese Randstreifen, die in einer Breite von ca. 1-10 m angelegt werden könnten, sollten nicht bewirtschaftet werden, und bilden wichtige Rückzugs- und Ausbrei¬ tungsquartiere in der nutzungsgeprägten Agrarlandschaft. Gleichzeitig haben sie eine hohe Bedeutung als Vernetzungsstrukturen und unterstützen somit die Funkti¬ on von Knicks oder Fließgewässern als Verbundachse im Biotopverbundsystem.

Vorschläge für die Entwicklung extensiver Saumstreifen im Plangebiet sind (vgl. Plan Nr. 2.1/2.2): Randbereiche von Kleingewässerneuanlagen (vgl. Pkt. 4.5.1.5) der Gräben im Süden des Plangebietes, z.T. in Verbindung mit Gehölzpflan¬ zungen der Gräben im Nordosten LANDSCHAFTSPL N FAHRDORF 4. Entwicklung 4.5 Biotop- und Artenschutz 4.5.2 Fauna 122

Desweiteren kann die Anlage von Saumstreifen entlang der Hänge des Haddebyer und Selker Moores, des Bachtales südlich von Lund, des Bachtales im Nordosten sowie entlang der Feuchtgebiete am Ufer der Schlei empfohlen werden. Sie könn¬ ten eine Pufferfunktion gegenüber Austrägen, die mit dem Oberflächenwasser aus den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen verbundenen sind, für diese ökologisch wertvollen Bereiche erfüllen.

4.5.1.10 Trockenrasen und Magerrasen

Für den Trockenrasen südlich von Loopstedt sind zur Erhaltung der typischen Ma¬ gerrasenarten Pflegemaßnahmen erforderlich. Dazu zählt die Niederhaltung des Gehölzaufwuchses und nach Entfernen der vorhandenen Sträucher eine extensive Beweidung. Diese Pflegemaßnahmen könnten z.B. einem örtlichen Naturschutzverein überge¬ ben werden. Der kleine Trockenrasen nördlich von Loopstedt sollte der freien Sukzession über¬ lassen bleiben. Die fortgeschrittene Ruderalisierung und die Lage unmittelbar am Wanderweg sowie die geringe Größe lassen besondere Pflegemaßnahmen als nicht erfolgversprechend erscheinen.

4.5.2 Fauna

Die für die o.a. Biotoptypen aufgezeigten Entwicklungsgrundsätze beinhalten grundsätzlich auch die Förderung einer artenreichen Tierwelt. Für die Tierwelt können allgemein folgende Empfehlungen zum Schutz und zur Entwicklung gegeben werden:

Erhalt, Ergänzung und Neuanlage von Knicks und qualitative Verbesserung durch Anlage von Saumstreifen Erhalt oder Verbesserung des Strukturreichtums der Gewässer Erhalt und Verbesserung des Strukturreichtums von artenreichen Wiesen und Weiden Extensivierung von Grünland in Niederungsbereichen und Mooren

Eine besondere Gefährdung besteht für die kleine Uferschwalbenkolonie am Os- senholmweg durch eine bauliche Erweiterung des Gewerbegebietes nach Süden. Hier sollte - sofern der Brutplatz nicht aufgegeben wurde - zumindest darauf geach¬ tet werden, daß bei einer möglichen Entfernung des Bruthanges nicht auch Gelege und/oder Nachwuchs vernichtet werden. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.6 Flächen für die Landwirtschaft und Maßnahmen 123

4.6 FLÄCHEN FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT UND MASS¬ NAHMEN

Der landwirtschaftlichen Nutzung wird in der Regel auf ertragreichen Flächen eine Vorrangfunktion eingeräumt. Die Gliederung und Anreicherung der Agrarlandschaft sollte dabei über gezielte Maßnahmen in Bezug auf die Schaffung von Kleinstruk¬ turen erfolgen. Grundwassernahe Standorte und Grenzertragsböden wie z.B. sandige Böden sind nach Möglichkeit zu extensivieren bzw. bei verfügbaren Flächen aus der Nutzung zu nehmen.

Durch die Inanspruchnahme von Förderprogrammen des Landes (s.u.) könnte ins¬ gesamt eine ökologische Aufwertung von landwirtschaftlichen Flächen erfolgen. Weiterhin ist die Anwendung dieser Förderprogramme für die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen von Bedeutung.

Förderprog ramme

Die Landesregierung fördert im Rahmen der „Biotopprogramme im Agrarbereich extensive Bewirtschaftungen der landwirtschaftlichen Nutzflächen (Ministerin für NATUR UND U WELT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1994). Im Rahmen der einzelnen Programme sind Entschädigungszahlungen für die Nut¬ zungsausfälle vorgesehen, die für Privatpersonen bestimmt sind. Die Dauer der Förderung beträgt in der Regel 5 Jahre und kann durch einen erneuten Vertragsab¬ schluß verlängert werden. Das Programm beinhaltet 7 Vertragsarten für Grünland- und Ackerflächen wie z.B. Feuchtgrünlandschutz; ergänzt wird das Programm durch das Vertragsmuster „Uferrandstreifen .

Nach aktuellem Stand sind die Biotopprogramme im Agrarbereich z.Zt. ausgesetzt und werden ggf. überarbeitet (amt für land- und Wasserwirtschaft flensburg, schriftl. Mitt. 8/1997) Förderbare Maßnahmen waren u.a.: Extensivierungsmaßnahmen für Grünlandflächen in ausgewiesenen Förde¬ rungsgebieten und darüber hinaus durch verschiedene Grünlandprogramme Wiedervernässung von Feuchtgrünland durch Anstau von Gräben, Anlage of¬ fener Gräben und Aufgabe von Drainagen etc. Ackerbrachen und Ackerrandstreifen Umstellung von Betrieben auf den ökologischen Landbau

Gemäß Umweltbericht (kreis schleswig-flensburg 1992) waren damals 249 Ver¬ träge auf einer Fläche von 1.052 ha im Kreis abgeschlossen. Die Zahl der Flächen¬ stillegungen umfaßte im Kreisgebiet 4.460 ha; das entspricht 2,4 % der Kreisfläche. Aufgrund einer Änderung der EU-Subventionspolitik im Jahre 1992 ist der Anteil der Vertragsflächen seither jedoch landesweit stark zurückgegangen (Rüger 1997).

Förderungsgebiete der Biotop-Programme im Agrarbereich sind im Plangebiet nur in geringem Umfang vorhanden. Dazu zählen: Grünlandflächen und eine westlich angrenzende Hochstaudenflur im Bachtal südlich von Lund (Vertragsart Wiesen- und Weidenökosystemschutz) LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.6 Flächen für die Landwirtschaft und Maßnahmen 4.6.2 Erhalt der Grünlandnutzung 124

Weiterhin können integrierte Projekte mit naturschutzfachlichem und marktwirt¬ schaftlichem Ansatz die Situation der Landwirte verbessern. Dazu zählen z.B. Ver¬ kauf marktfähiger Agrarprodukte wie Bioenergie, nachwachsende Rohstoffe, ökolo¬ gisch erzeugte Nahrungsmittel etc., Bereitstellung von Dienstleistungen für den Na¬ tur- und Landschaftsschutz wie Pflegemaßnahmen, biotopgestalterische Maßnah¬ men etc., Vertragsnaturschutz, Umweltvorsorge für Boden- und Grundwasserschutz etc., die entsprechend zu fördern und zu vergüten sind. Die Bereitschaft der Landwirte und auch der Gemeinden, Flächen für den Biotop¬ verbund zur Verfügung zu stellen, ist, wie sich in verschiedenen Abstimmungsge¬ sprächen gezeigt hat, grundsätzlich gegeben, scheitert in der Regel aber an den fehlenden Umsetzungskonzepten und Finanzierungsmodellen.

Die nachfolgend dargestellten Maßnahmen haben empfehlenden Charakter, sind zum größten Teil nur über entsprechende Förderprogramme des Landes oder durch Flächenankauf umzusetzen und können nur auf freiwilliger Basis beruhen. Die daraus resultierenden Nutzungseinschränkungen und Wertminderungen soll¬ ten entschädigt werden.

4.6.1 Extensivierung der Ackernutzung

Die Flächen für eine landwirtschaftliche Nutzung erstrecken sich auf den überwie¬ genden Teil des Plangebietes und ergeben sich aus den Darstellungen im Ziel- plan-Entwurf (vgl. Plan Nr. 2.1/2.2).

Die ökologischen Voraussetzungen für eine grundsätzlich extensivere Bewirtschaf¬ tung von Ackerflächen bzw. einer naturverträglichen und umweltschonenden Nut¬ zung wurden unter Pkt. 4.6 dargestellt.

Die stärkere Ausnutzung der o.a. Förderprogramme und die Entwicklung von Ackerrandstreifen, die als krautige Saumstrukturen zu einer Vernetzung der Land¬ schaft mit natürlichen Verbundelementen beitragen, ist für das Plangebiet wün¬ schenswert.

4.6.2 Erhalt der Grünlandnutzung

Der Anteil an Dauergrünland ist zu erhalten und möglichst zu erhöhen. Damit sol¬ len Flächen mit winterlicher Vegetationsdeckung gefördert werden. Diese gering bis mäßig gedüngten und krautreichen Bestände sind aus ökologi¬ scher Sicht gegenüber den grasarmen, nutzungsintensiven Ackerflächen von hö¬ herem Wert und haben auch Bedeutung für den Bodenschutz.

Dazu zählen im Plangebiet: Feuchtgrünland zwischen Haddebyer und Selker Noor Feuchtgrünland im Niederungsbereich des Bachtales bei Lund Mesophiles Grünland im Bachtal bei Lund Grünland auf dem Hang des Bachtales bei Lund LANDSCHAFTSPL N FAHRDORF 4. Entwicklung 4.6 Flächen für die Landwirtschaft und Maßnahmen 4.6.3 Extensive Grünlandnutzung 125

Feuchtgrünland im Niederungsbereich des Bachtales im Nordosten Grünland auf dem Hang des Bachtales im Nordosten Grünland innerhalb des OT Fahrdorf nördlich Strandholm, nördlich Bremland und nördlich des ehemaligen Schlachthofes und Feuchtgrünland zwischen Schlei und Dorfstraße

Diese Darstellungen haben nur empfehlenden Charakter; die o.a. Flächen verblei¬ ben weiterhin als Flächen für die Landwirtschaft. Eine gesetzliche Grundlage, die einen Umbruch unterbinden könnte, besteht der¬ zeit nicht. Eine Ausnahme stellen Grünländer dar, die als Flutrasen und sonstiges feuchtes Grünland ausgebildet sind. Eine weitere Entwässerung derartiger Flächen stellt ge . § 7 (1) 9 LNatSchG einen genehmigungs- und ausgleichspflichtigen Eingriff in Natur und Landschaft dar. Dazu zählen im Plangebiet meist kleinflächige Bereiche: Feuchtgrünland zwischen Haddebyer und Selker Noor Feuchtgrünland in der Niederungsbereich des Bachtales bei Lund Feuchtgrünland im Niederungsbereich des Bachtales im Nordosten Feuchtgrünland innerhalb des OT Fahrdorf zwischen Schlei und Dorfstraße (Fläche ist in der 4. F-Planänderung als Grünfläche mit natürlicher Entwick¬ lung ausgewiesen, so daß für diese Fläche auch eine freie Sukzession als Entwicklungsziel denkbar wäre und gemeindlich abzustimmen ist)

Die derzeitige Bewirtschaftung ist aufrechtzuerhalten und nach Möglichkeit zu ex- tensivieren (vgl. Pkt. 4.6 Förderprogramme).

4.6.3 Extensive Grünlandnutzung

Eine Grünlandextensivierung wird allgemein für grundwassernahe Standorte wie z.B. Niederungsflächen und Moorböden, Grenzertragsstandorte wie z.B. trockene Sandböden und Standorte mit Bedeutung als Biotopvernetzungszone empfohlen. Die o.a. Standorte weisen ein hohes Biotopentwicklungspotential auf und können durch entsprechende Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen zu artenreichen Grünlandgesellschaften entwickelt werden. Voraussetzung ist dazu die Entwick¬ lung nährstoffarmer Verhältnisse durch eine extensive Düngung bzw. die Aufgabe der Düngung und die Einhaltung von Vorgaben für den Besatz mit Großvieheinhei¬ ten zur Reduzierung des Beweidungsdruckes.

Als weiterführende Empfehlung mit gutachterlichem Charakter werden für eine Ex- tensivierung vorgeschlagen (vgl. Plan Nr. 2.1/2.2): Feuchtgrünland zwischen Haddebyer und Selker Noor Feuchtgrünland und mesophiles Grünland im Niederungsbereich und Hangbereich der Bachtäler bei Lund und im Nordosten Grünland auf den Hangbereichen der o.a. Bachtäler Grünland im Bereich der Ausgleichsfläche für den B-Plan Nr. 8 (nördlich B 76) und im Bereich der Maßnahmenfläche nördlich des B-Plangebietes Nr. 8 (südlich der Mühle) LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.6 Flächen für die Landwirtschaft und Maßnahmen 4.6.5 Eignungsflächen für die Waldneubildung 126

4.6.4 Kleinstrukturen

Die Anreicherung der Agrarlandschaft mit Kleinstrukturen wie z.B. Knicks, Gewäs¬ sern etc. ist in Bezug auf die Entwicklung einer landschaftlichen Vielfalt und einer Biotopvielfalt ein wesentliches Anliegen des Landschaftsplanes. Die Maßnahmen bedürfen der Abstimmung und vertraglichen Regelung mit den Landeigentümern und haben hier nur empfehlenden Charakter. Maßnahmen zur Anreicherung der Landschaft mit Kleinstrukturen sind:

Knickneuanlage und Verdichtung des Knicknetzes; die Vorschläge für Knick¬ neuanlagen in Plan Nr. 2.1/2.2 basieren im wesentlichen auf den derzeitigen Nutzungsgrenzen Neuanlage von Feldgehölzen und Gebüschgruppen im Randbereich von Kleingewässern Neuanlage von Kleingewässern, Standorte in Abstimmung mit den Landei¬ gentümern Anlage von Saumstreifen entlang von Knicks, Gewässern, Ackerrandstreifen, Uferrandstreifen etc.

Eine detaillierte Beschreibung der Maßnahmen erfolgt in den entsprechenden Ein¬ zelkapiteln zu den o.a. Biotoptypen (vgl. 4.5.1 ff).

4.6.5 Eignungsflächen für die Waldneubildung

Flächen mit besonderer Eignung für die Waldneubildung befinden sich in der Re¬ gel in Randlage zu bestehenden Wäldern und sollen zu einer Arrondierung einzel¬ ner Waldflächen beitragen. In Waldbeständen, die durch das Vorhandensein von Feuchtwäldern gekennzeich¬ net sind, wirkt eine Verstärkung des Waldrandes durch Waldneubildung als Puffer¬ zone.

Die Erstaufforstungen werden dabei vom Land mit bis zu 85 % der Kosten geför¬ dert, die forstlichen Kriterien und Leitlinien sind unter Pkt. 4.7 dargestellt.

Die Gemeinde Fahrdorf beabsichtigt z.Zt. nicht, Flächen für die Neuwaldbildung im Landschaftsplan-Entwurf darzustellen.

Eine Erhöhung des Waldanteils in der waldarmen Gemeinde Fahrdorf ist grund¬ sätzlich eine wesentliche Entwicklungsmaßnahme. Daher werden im folgenden gutachterliche Empfehlungen für geeignete Flächen für die Waldneubildung ge¬ geben. Zu den geeigneten Anknüpfungspunkten für eine Waldneubildung zählen (vgl. Plan Nr. 2.1/2.2): kleine Waldfläche nördlich der K 36 und südlich der Fahrdorfer Ziegelei Hangwälder am Haddebyer und Selker Noor inklusive des Bachtales südlich von Lund LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.7 Flächen für die Forstwirtschaft und Maßnahmen 127

Daran anschließende Waldflächen könnten oberhalb der Hänge am Haddebyer und Selker Noor sowie entlang der Schleiufer-Feuchtbereiche und des Schleihan¬ ges alternativ zu den unter Pkt. 4.5.1.9 aufgeführten Saumstreifen eine Pufferfunkti¬ on gegenüber Einträgen aus den landeinwärts folgenden landwirtschaftlichen Flä¬ chen erfüllen.

Es wird darauf hingewisen, daß landwirtschaftliche Flächen im allgemeinen über diese Anknüpfungspunkte hinaus bei entsprechenden Wünschen des jeweiligen Eigentümers auch Neuwaldbildungsflächen sein können. Der Erstaufforstung geht ein Genehmigungsverfahren ge . § 17 LWaldG unter Beteiligung der Träger öf¬ fentlicher Belange voraus.

4.7 FLÄCHEN FÜR DIE FORSTWIRTSCHAFT UND MASSNAH¬ MEN

Die ordnungsgemäße Forstwirtschaft beinhaltet die Sicherung der ökologischen und ökonomischen Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Wälder. Ökologisch bedeutende Waldtypen, Einzelbiotope und Waldränder sollen besonders geschützt und entwickelt werden. In landeseigenen Wäldern werden dazu Naturwaldparzel¬ len und Vorranggebiete für den Naturschutz ausgewiesen. Die bestehenden Wälder sind in ihrer ökologischen Qualität zu erhalten und ggf. zu verbessern. Die Waldrandknicks sind zu erhalten und zu pflegen.

Landesweit soll der Waldanteil auf 12 % der Landesfläche erhöht werden (minister FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT, FORSTEN UND FISCHEREI DES LANDES SCHLESWIG¬ HOLSTEIN 1991a). Die Erhaltung und Pflege der Wälder ist eine regionalplanerische Zielsetzung mit landesstruktureller Bedeutung (kreis schleswig-flensburg 1990).

Aufgrund des sehr geringen Waldanteils im Plangebiet sollten Flächen für die Neu¬ waldbildung vorgehalten werden. Nach Vorstellung der Gemeinde ist die Agrar¬ funktion zu sichern und weiter zu entwickeln, so daß keine Flächen für die Neu¬ waldbildung aktuell im Landschaftsplan-Entwurf der Gemeinde Fahrdorf dargestellt werden. Die Fläche am Ossenholmweg, die im Rahmen der 4. Änderung des F-Pla- nes der Gemeinde als Fläche für die Forstwirtschaft dargestellt ist, soll in die an¬ grenzenden Gewerbeflächen einbezogen werden.

Die Leitlinien für die Fortentwicklung des Waldes und der Forstwirtschaft (minister FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT, FORSTEN UND FISCHEREI DES LANDES SCHLESWIG¬ HOLSTEIN 1991a) beinhalten folgende Zielsetzungen für die schleswig-holsteini¬ schen Wälder auf den Grundsätzen eines vorsorgenden Waldschutzes und einer naturnahen Waldwirtschaft:

Schutz der Wälder durch Begrenzung der Emissionen aus der Industrie, Durchführung jährlicher Waldschadenserfassungen naturnaher Waldbau mit Begrenzung der Wildbestände und Frostschutz durch Vorrang biologischer und mechanischer Maßnahmen LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.7 Flächen für die Forstwirtschaft und Maßnahmen 128

Berücksichtigung des Bodenschutzes, z.B. durch zurückhaltende Bodenbear¬ beitung, Einschränkungen von Entwässerungen, bodenpflegliche Walder¬ schließung etc. Sicherung der genetischen Potentiale durch bevorzugte natürliche Verjün¬ gung Stabilisierung der Wälder durch intensive Pflege junger Wälder, insbesondere der Nadelwälder; Begünstigung standortgerechter Laubbaumarten bei der Waldpflege Erhöhung des Anteils standortgerechter Laubbaumarten bei der Waldverjün¬ gung Erhöhung des Anteils von Altbäumen Umbau nicht standortgerechter Wälder in naturnahe Mischwälder Entwicklung Standort-, expositions- und landschaftsgerechter Waldaußen- und Waldinnenränder mit natürlich vorkommenden Baum- und Straucharten Erhaltung, Pflege und Wiederherstellung ursprünglich natürlicher Fließ- und Stillgewässer im Wald Erhaltung, Pflege und Entwicklung von ökologisch besonders wichtigen Wald¬ typen, schutzwürdigen Einzelbiotopen und von Naturdenkmalen Sicherung und Verbesserung der Versorgung mit Forstpflanzen bewährter heimischer Herkünfte unter Berücksichtigung der genetischen Vielfalt

Bei der Neuwaldbildung sind folgende Punkte zu beachten (minister für Ernäh¬ rung, LANDWIRTSCHAFT, FORSTEN UND FISCHEREI DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1991a):

Neuwaldbildungen sollten bevorzugt an Standorten vorgenommen werden, die zu einer Verbesserung der ökologischen und landschaftlichen Situation beitragen; § 15a - Flächen sowie Sukzessionsflächen und Vorrangflächen des Naturschutzes sind freizuhalten mind. 10 % der Aufforstungsfläche sind der natürlichen Entwicklung zu über¬ lassen oder als Waldwiese und Feucht- und Trockenbereich offen zu halten vorrangige Neuwaldbildung in sog. Waldbedarfsräumen wie z.B. strukturar¬ men Ackerlandschaften Durchführung der Neuwaldbildung mit dem Ziel einer naturnahen und vielfäl¬ tigen Forstwirtschaft; Förderung von Laubmischwäldern mit landschaftstypi¬ schen Gehölzen; Nadelbaumarten sind in Mischung mit Laubbaumarten zu verwenden; keine Nadelholz-Monokulturen

Darüber hinaus gehende Schutzmaßnahmen für die nach § 15a LNatSchG ge¬ schützten Feuchtwälder sind unter Pkt. 4.5.1.1 dargestellt.

Die o.a. Leitlinien haben insgesamt zum Entwicklungsziel, eine naturnahe Forst¬ wirtschaft mit integriertem Arten- und Biotopschutz zu fördern. Daraus resultierende Einbußen bzw. Erschwernisse für kommunale und private Forstbetriebe sollten durch Entschädigungszahlungen ausgeglichen werden. Mit Privatbesitzern sind vertragliche Vereinbarungen über bestimmte Waldnutzungen zu fördern.

Eine Waldfunktionskartierung liegt für den Kreis Schleswig-Flensburg z.Zt. noch nicht vor. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.8 Wasserwirtschaft 4.8.1 Renaturierungskonzept Fließgewässer 129

4.8 WASSERWIRTSCHAFT

Zielsetzung für die Wasserwirtschaft ist eine Verstärkung der ökologischen Zusam¬ menhänge des Wasserhaushaltes mit den weiteren Landschaftsfaktoren des Natur¬ haushaltes. Grundsätze sind: Erhalt und Wiederherstellung eines funktionierenden Wasserhaushaltes Erhalt und Verbesserung der Wasserqualität Unterhaltung verschiedener Gewässertypen entsprechend den Anforderun¬ gen von Naturschutz und Landschaftspflege Entrohrung und naturnahe Gestaltung von Vorflutern mit Vernetzungscharak¬ ter und Schaffung eines Gewässerverbundes

4.8.1 Gewässerunterhaltung

Ge . §§ 38 und 52 des LWG ist bei Gewässerunterhaltung und -ausbau den Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege Rechnung zu tragen. Die Möglichkeit der Aufstellung von Fließgewässer-Pflegeplänen sollte diesbezüg¬ lich stärker genutzt werden, um naturnahe Fließgewässerabschnitte zu entwickeln.

Für die Ausarbeitung von Gewässerpflegeplänen können die Gewässer im Bachtal südlich von Lund und im Nordosten empfohlen werden. Zielsetzungen der Gewässerpflegepläne sind u.a.: Reduzierung der Pflegeeinsätze Durchführung einer abschnittsweisen Mahd, wenn möglich von Hand, Zeit¬ raum alle 5-10 Jahre keine Räumung bei Waldbächen (in der Regel werden diese sporadisch „na¬ turnah auf Abflußhindernisse überprüft)

4.8.2 Renaturierungskonzept Fließgewässer

Fließgewässer sind als lineare Elemente für den Aufbau eines Biotopverbundsys¬ tems hervorragend geeignet. Für die Fließgewässer im Plangebiet werden folgende Schutz-, Pflege- und Ent¬ wicklungsmaßnahmen vorgeschlagen, die nur auf freiwilliger Basis und gegen Ent¬ schädigung der Landeigentümer erfolgen können.

Vorschläge für Entwicklungsmaßnahmen sind (vgl. Plan Nr. 2.1/2.2): Anlage von extensiv genutzten Uferrandstreifen von 2,50 m Breite im Bereich der Gräben abschnittsweise im Süden des Plangebietes einseitige Bepflanzung auf der südexponierten Seite abschnittsweise mit Ge¬ hölzreihen, die gegenüberliegende Seite verbleibt offen; LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.9 Siedlung und Bebauung 4.9.1 Bauliche Entwicklung 130

(für Teilabschnitte sind diese Maßnahmen aufgrund der Bedenken einzelner Landeigentümer nicht dargesteilt, vgl. Plan Nr. 2.1/2.2)

Für die weniger hochwertigen Abschnitte der Fließgewässer in dem Bachtal südlich von Lund und im Bachtal im Nordosten des Plangebietes wird langfristig ein Rena- turierungskonzept vorgeschlagen, dessen Zielsetzungen unter Pkt. 4.5.1.6 näher erläutert werden. Dazu ist eine weitergehende Planung zur Umsetzung erforder¬ lich.

4.9 SIEDLUNG UND BEBAUUNG

4.9.1 B a u I i c h e E n tw i c k I u n g

Die Entwicklungsziele der Landes- und Regionalplanung sehen vor, die Gemeinde Fahrdorf als Standort mit überörtlicher Wohnfunktion und Gewerbefunktion zu stär¬ ken (MINISTERPRÄSIDENT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1975, INISTERPRÄSIDEN¬ TIN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1995).

Die Gemeinde Fahrdorf hat vor diesem Hintergrund beschlossen, Eignungsflächen für Erweiterungsflächen für Wohnbau- und Gewerbeflächen im Landschaftsplan- Entwurf darzustellen und damit langfristig weitere Entwicklungsmöglichkeiten si¬ cherzustellen. Das Entwicklungskonzept für den Raum Schleswig (planungsgruppe Flensburg 1995) sieht bis zum Jahre 2010 einen schrittweisen Bedarf von ca. 200 Wohneinhei¬ ten mit einem durchschnittlichen Flächenverbrauch von 530 qm vor. Dies ent¬ spricht einer baulichen Erweiterungsfläche von ca. 10,6 ha. Über den B-Plan Nr. 8 werden aktuell ca. 60-65 Einheiten umgesetzt.

Die Errichtung von Bauflächen stellt grundsätzlich einen Eingriff in Natur und Land¬ schaft dar, der ausgleichspflichtig ist. Die Anwendung der Eingriffs- / Ausgleichsplanung sollte im Rahmen begleitender Grünplanungen erfolgen. Umsetzungsmöglichkeiten für Ausgleichsmaßnamen können aus den Vorschlägen für Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft des Landschaftsplan-Entwurfs entwickelt werden. Im Rahmen des Vermeidungs- und Minimierungsgebotes bei Eingriffen sollten Kri¬ terien des ökologischen Bauens wie z.B. Maßnahmen zur Rückhaltung und Redu¬ zierung des Oberflächenwasserabflußes, Verwendung wasserdurchlässiger Mate¬ rialien, Grünmaßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünung etc. berücksichtigt werden.

In Bezug auf Einzelanwesen und Splitteransiedlungen wird darauf hingewisen, daß die im Landschaftsplan-Entwurf mit einer roten Farbe dargestellten Höfe im Außenbereich nicht identisch mit der Größe der Höfe sind und damit priviligiertes Bauen nicht eingeschränkt werden soll. Die Darstellung erfolgt auf Grundlage der vorliegenden Grundkarte im Maßstab M 1 : 5.000. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.9 Siedlung und Bebauung 4.9.1 Bauliche Entwicklung 131

A. Eignungsflächen für Bauerweiterungsflächen im Plangebiet, Ortsteil Fahrdorf: Die Eignungsflächen sind durch eine fortld. Nr. im Landschaftsplan - Entwurf, Plan Nr. 2.1/2.2 gekennzeichnet.

(1) Bauerweiterungsfläche im Südosten

Die Flächen am südöstlichen Ortsrand an der Bergstraße zwischen dem Baugebiet Nr. 8 Querredder, den Sportanlagen und der B 76 umfassen ein Areal von ca. 7,5 ha. Die Flächen gliedern sich an die z.Zt. in Ausführung befindliche Bebauung des westlich gelegenen Baugebietes Nr. 8 Querredder und die nördlich gelegene, äl¬ tere Bebauung des OT Fahrdorf an.

Aus landschaftsplanerischer Sicht bestehen gegenüber der Ausweisung von Bau¬ flächen am südlichen Ortsrand keine Bedenken. Die Erweiterungsflächen basieren auf der Grundlage des Entwicklungskonzeptes Raum Schleswig (Büro massheimer 1995a, planungsgruppe Flensburg 1995), das für eine bauliche Erweiterung insge¬ samt den Bereich zwischen der Bundesstraße und den bestehenden Siedlungsflä¬ chen vorsieht. Die Ausweisung wird durch den Entwurf zum Dorfentwicklungsplan (Planungswerkstatt NORD) bestätigt, der allerdings die östlich gelegene Teilfläche im Randbereich der Sportanlagen ausspart. Es sind Biotoptypen mit geringer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz sowie den Biotopverbund betroffen. Eine Durchgrünung der Bauflächen kann durch Erhaltung und Weiterentwicklung der vorhandenen Knickstrukturen, die auch eine landschaftliche Einbindung bewir¬ ken, erfolgen. Weiterer Untersuchungsbedarf ergibt sich aus der Grenzlage zu den Sportanlagen am Lundbarg. Hier wird in Zusammenhang mit einer F-Planänderung die Erstellung eines Immissionsschutznachweises, wie bereits im Rahmen der 3. F- Planänderung für andere Baugebiete geschehen, vorgeschlagen.

(2) Bauerweiterungsfläche südlich Querredder, nördlich Feuerwehr

Die Fläche am südlichen Ortsrand an der Kreuzung Mühlenberg/Querredder um¬ faßt ein Areal von ca. 2,0 ha. Die Fläche füllt eine verbleibende Freifläche zwischen dem B-PIangebiet Nr. 8 und der bestehenden Bebauung auf und wird z.Zt. landwirtschaftlich genutzt. Durch die Fläche führt die Erschließungsstraße für das B-Plangebiet Nr. 8.

Aus landschaftsplanerischer Sicht bestehen gegenüber der Ausweisung von Bau¬ flächen am südlichen Ortsrand keine Bedenken; die Erweiterungsfläche greift die jüngsten Bauentwicklungen auf der Grundlage des Entwicklungskonzeptes Raum Schleswig (Büro massheimer 1995a, planungsgruppe flensburg 1995) auf (vgl. Fläche 1). Es sind Biotoptypen mit geringer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz sowie den Biotopverbund betroffen. Die Durchgrünung des Gebietes sollte sich an die vorgesehenen Maßnahmen (Baumpflanzung, Knickerhalt) des B-Planes Nr. 8 anschließen. Geeignete Ausgleichsflächen wären z.B. die Eignungsflächen an der B 76 südlich des B-Plangebietes Nr. 8. L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.9 Siedlung und Bebauung 4.9.1 Bauliche Entwicklung 132

(3) Bauerweiterungsfläche im Osten, südlich der K 36

Die am östlichen Rand an der Kreuzung K 36/ Ossenholmweg liegende Fläche verfügt über ein Areal von 8,4 ha. Aufgrund des in diesem Bereich durch landwirtschaftliche Nutzflächen und Waldflä¬ chen aufgelösten Ortsrandes sowie des tiefen Einschnittes des Ossenholmweges an der Einmündung zur K 36 besteht nur sehr bedingt Anschluß an die vorhandene Bebauung.

Aus landschaftsplanerischer Sicht bestehen gegenüber der Ausweisung von Bau¬ flächen am östlichen Ortsrand keine Bedenken; die Erweiterungsfläche greift die Vorschläge des Entwicklungskonzeptes Raum Schleswig (Büro massheimer 1995a, PLANUNGSGRUPPE FLENSBURG 1995) auf (vgl. Fläche 1). Es sind Biotoptypen mit geringer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz sowie den Biotopverbund betroffen. Eine Durchgrünung der Bauflächen ergibt sich durch Erhaltung und Weiterentwick¬ lung der vorhandenen Knickstrukturen, die auch eine landschaftliche Einbindung bewirken. Weiterer Untersuchungsbedarf besteht für den Südwesten der Fläche bezüglich der zu erwartenden Lärmbelastung von den angrenzenden Sportanlagen her (vgl. Fläche 1). Problematisch erscheint die städtebauliche Anbindung dieser Flächen an den ei¬ gentlichen Ortskern. Die Entfernung zur Ortsmitte mit zentralen Versorgungseinrich¬ tungen beträgt mehr als 0,7 km, so daß zur Deckung des täglichen Bedarfs ggf. mit einem erhöhten Kraftfahrzeugverkehr auf der Dorfstraße gerechnet werden muß. Längerfristig wäre in diesem Bereich über Ansiedelungsmöglichkeiten für Einzel¬ handelsunternehmen ähnlich den Überlegungen in Zusammenhang mit dem B- Plangebiet Nr. 8 nachzudenken. Vorschläge für Ausgleichsmaßnahmen sind z.B. eine stärkere Durchgrünung und Auflockerung durch naturnahe Freiflächen innerhalb des Baugebietes oder Flä¬ chen im Süden der vorgesehenen Eignungsfläche, die einen landschaftsgerechten Übergang in die freie Landschaft und zu den nachfolgenden Gewerbeflächen si¬ cherstellen.

(4) Sondergebiet ehemaliger Schlachthof an der B 76

Das als Sondergebiet Fleischzerlege- und Veredelungsbetrieb ge . 4. und 5. F- Planänderung dargestellte Gebiet südwestlich des Mühlenberges soll nach Vor¬ stellung der Gemeinde zukünftig als Mischgebiet entwickelt werden. Die noch vor¬ handenen Freiflächen bestehen aus einer mehr oder weniger stark verbuschenden Ruderalflur und werden insgesamt als geschütztes Biotop ge . § 15a LNatSchG eingeschätzt.

Aus fachlicher Sicht kann dem Schreiben des Kreises Schleswig- flensburg, um¬ weltamt, untere Naturschutzbehörde, an das Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege als obere Naturschutzbehörde vom 28.09.1993 zugestimmt wer¬ den, das aufgrund der Größe und der isolierten Straßenrandlage die ökologische Funktion der Freiflächen als gering bewertet und - bei entsprechendem Ausgleich - trotz des Schutzstatuses einen positiven Bescheid für eine bauliche Nutzung von ihrer Seite in Aussicht stellt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.9 Siedlung und Bebauung 4.9.1 Bauliche Entwicklung 133

Vorschläge für Ausgleichsflächen ergeben sich aus den Darstellungen für Eig¬ nungsflächen aus dem Landschaftsplan-Entwurf. Die Ausweisung von Ausgleichs¬ flächen auf der nördlich angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzfläche ist unter Hinweis auf das als Begründung für eine mögliche Bebauung der als § 15a-einge- schätzten Fläche angeführte Argument der Verinselung, die auf dieser Fläche ebenso gegeben ist, nicht sinnvoll. Langfristig erscheint die Ausnutzung dieser Fläche als Bauerweiterungsfläche in Verbindung mit der Anlage eines Schutzgrünstreifens zur bestehenden Wohnbe¬ bauung an den Straßen Bockhöh und Eichenweg eine geeignete Entwicklungs¬ maßnahme. Es bestehen in der Gemeinde Fahrdorf z.Zt. allerdings keine derartigen Planungsabsichten. Die Überbauung der §15a-Fläche auf dem Gelände des ehemaligen Schlachtho¬ fes erfordert eine Ausnahmegenehmigung der unteren Naturschutzbehörde mit Zu¬ stimmung der oberen Naturschutzbehörde (§ 15a (5) LNatSchG).

(5) Bauerweiterungsfläche auf der Pahlkoppel

Die vorgesehene Fläche im Südosten am Eichenweg auf der sog. Pahlkoppel umfaßt Raum für ca. 1-2 Baugrundstücke und stellt eine Verlängerung bzw. Abrun¬ dung der nördlich vorhandenen Baukante in südliche Richtung bis zum Eichenweg dar. Die vorgesehene Fläche bedeutet in dieser Form eine landschaftsschonende innerörtliche Verdichtung der Siedlungsflächen auf bislang landwirtschaftlich ge¬ nutzten Freiflächen.

Aus landschaftplanerischer Sicht bestehen gegenüber der Ausweisung einer Bau¬ fläche auf der Pahlkoppel im dargestellten Umfang keine Bedenken. Die Bebauung sollte sich möglichst nach Süden zum Eichenweg orientieren, während die nördli¬ chen Hangbereiche als private Gartenfläche gesichert werden sollten. Der geowis- senschaftlich bedeutsame, nicht überbaute Schleihang wird von der geplanten Baumaßnahme nicht berührt. Die Fläche hat ansonsten nur allgemeine Bedeutung für den Naturschutz. Aufgrund der umgebenden Bauten ist von einem schwerwie¬ genden Eingriff in das Landschafts- und Ortsbild nicht auszugehen. Problematisch erscheint allerdings die Erschließung vom Eichenweg aus, da sich zwischen die¬ sem und der Pahlkoppel ein Knickwall befindet. Ein Durchbruch ist nach Aussage der Gemeinde nicht erforderlich. Auf den Erhalt einer Zuwegung vom Eichenweg zur Pahlkoppel und der dort vorge¬ sehenen Grünfläche sollte in der weiteren Planung geachtet werden, da anderen¬ falls die Grünfläche vom südlichen Rand des OT Fahrdorf (Bockhöh, Eichenweg, B- Plangebiet Nr. 8) nur auf Umwegen zu erreichen wäre. Die Gemeinde Fahrdorf hat eine Bebauung der Pahlkoppel in der dargestellten Form unter der Vorgabe Erhaltung der Restfläche als Grünfläche mit der Zweckbe¬ stimmung landwirtschaftliche Nutzung und Erschließung der Fläche für die innerört¬ liche Erholung durch Neuanlage eines Wanderweges zwischen der Dorfstraße / Pahlhof im Norden und der Straße Bockhöh im Süden beschlossen. Nach aktuellem Stand wurde eine Bauvoranfrage gestellt, die mit einer positiven Stellungnahme der Gemeinde an den Kreis Schleswig-Flensburg gereicht wurde, so daß hier eine Klärung erfolgt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.9 Siedlung und Bebauung 4.9.1 Bauliche Entwicklung 134

(6) Bauerweiterungsfläche nördlich Bremland

Die Fläche nördlich Bremland, die z.Zt. landwirtschaftlich genutzt wird, schließt süd¬ östlich an die vorhandene Straßenrandbebauung an und umfaßt zwei Grund¬ stücke. Die nach Vorstellung der Gemeinde in einer Bautiefe zu erschließende Fläche stellt eine innerörtliche bauliche Verdichtung und damit Abrundung des Ortsrandes dar, die in dieser Form auch im Dorfentwicklungsplan vorgesehen ist. Aus landschaftsplanerischer Sicht bestehen gegen eine Bebauung dieser Fläche keine Bedenken, da die landwirtschaftlichen Nutzflächen nur eine geringe Bedeu¬ tung für den Biotopschutz aufweisen. Für die verbleibende Restfläche im Bereich Bremland / Ossenholmweg wird eine grünplanerische Gestaltung und Bepflanzung vorgeschlagen.

(7) Bauerweiterungsfläche nördlich Strandholm

Die Fläche am Strandholm stellt eine Baulücke innerhalb der straßenbegleitenden Bebauung dar und wird z.Zt. landwirtschaftlich genutzt. Im Norden grenzt ein Klein¬ gewässer an (§ 15a-Fläche). Die Baulücke hat Raum für ca. 1-2 Baugrundstücke und bedeutet eine landschafts¬ schonende innerörtliche Verdichtung der Siedlungsflächen.

Aus landschaftsplanerischer Sicht bestehen gegen diese Baumaßnahme keine Be¬ denken, da die Fläche nur eine geringe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz hat, das Landschaftsbild dagegen aber positiv beeinflußt. Die Baufläche verstellt den Blick auf eine der innerörtlichen Freiflächen, so daß mit Auswirkungen auf das Ortsbild zu rechnen ist.

(8) Bauerweiterungsfläche südlich der Dorfstraße

Die Fläche südlich der Dorfstraße, die z.Zt. ein brachgefallenes Gartengrundstück darstellt, ist ge . 4. F-Planänderung als Wohn-und Mischgebiet dargestellt. Die Fläche für ca. 2-3 Bauplätze schließt eine Baulücke entlang der Dorfstraße. Auch im Entwurf des Dorfentwicklungsplans ist hier eine Bebauung vorgesehen.

Aus landschaftsplanerischer Sicht besteht gegen die Baufläche keine Bedenken. Der Großbaum im Norden der Fläche (Blutbuche) ist möglichst zu erhalten. Die Isolierung der südlich angrenzend vorgesehenen Grünfläche sollte im Rahmen einer begleitenden Grünordnung besondere Beachtung finden. Aufgrund ihrer Ausstattung als Gartenbrache wäre prinzipiell auch eine Umwand¬ lung in eine naturnahe Grünfläche mit geringem Aufwand möglich. Geeignete Aus¬ gleichsmaßnahmen ergeben sich in Form von Pflege und Entwicklungsmaßnah¬ men auf der südlich angrenzenden Obstwiese, für die eine Ausweisung als natur¬ nahe Grünfläche vorgeschlagen wird (vgl. Pkt. 4.11.2 Grünfläche Nr. 3).

(9) Baulücken

Über den OT Fahrdorf verteilt befinden sich innerhalb des Bestandes mehrere bis¬ lang nicht in Anspruch genommene Baulücken, die in der 4. F-Planänderung als Wohn- oder Mischgebiet ausgewiesen sind: LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.9 Siedlung und Bebauung 4.9.1 Bauliche Entwicklung 135

Fläche zwischen der Straße Hasenberg und der B 76, die zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme brach lag Fläche an der Straße Hasenberg, die zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme als Spiel- und Bolzplatz genutzt wurde Fläche an der Straße Bergholm, die zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme brach lag 2 Flächen an der Straße Bremland (z.T. steile Hanglage), die zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme von Gehölzen bestanden waren Fläche an der Dorfstraße zwischen Strandweg und Schleiweg Fläche an der Bergstraße Die Fläche besteht aus einem Baugrundstück und schließt in südliche Rich¬ tung an die vorhandene Bebauung an. Eine Erschließung ist über die Berg¬ straße vorhanden. Die Fläche wurde im Rahmen der Bestandsaufnahme als Feldgehölz kartiert und ist entsprechend in der 4. F-Planänderung der Ge¬ meinde Fahrdorf als Fläche für die Forstwirtschaft dargestellt, so daß unter Be¬ rücksichtigung der Bestimmungen des § 1 (1) LWaldG eine Bebauung proble¬ matisch erscheint und ggf. eine Genehmigung für eine Waldumwandlung bei der zuständigen Forstbehörde erfordert.

B. Eignungsflächen für Gewerbe- und Sondergebiete im Plangebiet, Orts¬ teil Fahrdorf: Die Eignungsflächen sind durch eine fortld. Nr. im Landschaftsplan - Entwurf, Plan Nr. 2.1/2.2 gekennzeichnet.

(10) Gewerbliche Bauerweiterungsfläche im Südosten

Innerhalb des Gewerbegebietes im Südosten am Ossenholmweg befindet sich eine noch nicht in Anspruch genommene Fläche auf der Ostseite des Ossenholm- weges, die als nachrichtliche Übernahme aus der 4. F-Planänderung als Gewerbe¬ fläche im Landschaftsplan-Entwurf dargestellt wird. Die Fläche lag zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme brach.

(11) Gewerbliche Bauerweiterungsfiäche im Südosten nördlich der B 76

Die Fläche zwischen dem bestehenden Gewerbegebiet und der B 76, auf der Ost¬ seite des Ossenholmweges, soll nach Vorstellung der Gemeinde als Eignungsflä¬ che für eine zukünftige Ausweitung des Gewerbegebietes vorgesehen werden. Die Fläche umfaßt insgesamt ein Areal von ca. 4,8 ha. Die vorgesehene Größe ent¬ spricht einer Erweiterung der in der 4. und 5. F-Planänderung ausgewiesenen ge¬ werblichen Baufläche von ca. 67 %. Die Flächen im Süden werden z.Zt. landwirtschaftlich genutzt. Die kleinräumige Ar¬ rondierungsfläche im Norden, die in der 4. F-Planänderung als Fläche für die Forst¬ wirtschaft ausgewiesen ist, wird zur Hälfte landwirtschaftlich genutzt, die andere Hälfte liegt brach. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.9 Siedlung und Bebauung 4.9.2 Abgrenzung der baulichen Entwicklung 136

Aus landschaftsplanerischer Sicht bestehen gegenüber der Ausweisung von ge¬ werblichen Bauflächen am östlichen Ortsrand keine Bedenken. Dies Erweiterungs¬ flächen basieren auf den Vorschlägen des Entwicklungskonzeptes Raum Schles¬ wig (Büro massheimer 1995a, planungsgruppe Flensburg 1995), das für eine Er¬ weiterung der Gewerbeflächen neben dem Bereich zwischen der Bundesstraße und den bestehenden Siedlungsflächen auch Flächen im Osten des Ortes vorsieht. Es sind überwiegend Biotoptypen mit geringer Bedeutung für den Arten- und Bio¬ topschutz sowie den Biotopverbund betroffen.

Die Änderung der ehemals vorgesehenen forstwirtschaftlichen Fläche in eine ge¬ werbliche Fläche in der Tiefe der südlich angrenzenden vorhandenen Bebauung bedeutet die Schaffung einer klaren Abgrenzung in diesem Bereich. Der ökologi¬ sche Wert einer Waldfläche auf diesem Areal dürfte aufgrund der geringen Größe und der Ortsrandlage ohnehin als nur gering einzuschätzen sein. Als landschaftsplanerische Empfehlung wird ausgesprochen, stärker als bisher eine Durchgrünung und Abschirmung zur freien Landschaft vorzusehen, die über den Erhalt der vorhandenen Gehölzstrukturen im Gebiet hinausgeht. Dabei könn¬ ten die Schutzgrünausweisungen ge . F-Plan weitergeführt werden. Der vorhandene straßenbegleitende Knick soll nach Vorstellung der Gemeinde er¬ halten bleiben. Sollte die Uferschwalbenkolonie am Südrand des vorhandenen Gewerbegebietes bei Beginn der Bauarbeiten auf den südlich angrenzenden Flächen noch existent sein, soll die Entfernung des Hanges soweit erforderlich außerhalb der Brutperiode zwischen dem 30. September und dem 15. März erfolgen. Vorschläge für Ausgleichsmaßnahmen enthalten die im Landschaftsplan-Entwurf dargestellten Eignungsflächen.

(12) Sondergebiet-Erweiterungsfläche Sportplatz

Die Fläche westlich des Sondergebietes Sportanlagen an der Straße am Lundbarg ist in der 1. Änderung des B-Planes Nr. 7 in Verbindung mit der nördlich anschlie¬ ßenden Grünfläche als Parkplatz vorgesehen und entsprechend im Landschafts¬ plan-Entwurf dargestellt.

4.9.2 Abgrenzung der baulichen Entwicklung

Eine Gliederung und Abgrenzung der baulichen Entwicklung ist allgemein dort er¬ forderlich, wo Schutzgebiete sowie Wälder, Gewässer und Gebiete mit besonderen ökologischen Funktionen vorhanden sind oder zu befürchten ist, daß sich eine wei¬ tere bauliche Entwicklung schädlich auf das Landschaftsbild auswirkt.

Für die Ortslage Fahrdorf ergibt sich aufgrund der Standprtverhältnisse eine solche Baugrenze am östlichen Ortsrand nördlich der K 36 im Übergang zur naturnahen Schleilandschaft. Eine weitere Bebauung in diesem Bereich soll aus landschaftsökologischen Grün¬ den und Gründen des Landschaftsbildes nicht erfolgen, da diese Flächen ein öko¬ logisch vielfältiger, landschaftlich hochwertiger und geowissenschaftlich schützens¬ werter Teil des Schleitales sind. L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.10 Verkehr 137

4.10 VERKEHR

Maßnahmen zur Verkehrsentwicklung sind im Ortsteil Fahrdorf und an der K 36 südlich der B 76 geplant.

Im Ortsteil Fahrdorf sieht der Entwurf zum Dorfentwickiungspian, Stand Juni 1997 (Planungswerkstatt NORD), entlang der Dorfstraße und der in sie einmündenden Nebenstraßen eine Verkehrsberuhigung durch Aufpflasterung von Abschnitten der Dorfstraße und in Kreuzungsbereichen vor.

Die 1. Änderung des B-Planes Nr. 7 plant die Einrichtung eines Parkplatzes an der Straße am Lundbarg gegenüber den Sportanlagen.

An der K 36 zwischen Loopstedt und der südlichen Gemeindegrenze ist der Bau eines straßenbegleitenden, kombinierten Rad-/Fußweges geplant, der bis nach Selk fortgeführt wird. Er soll im Rahmen der Umsetzung des Dorfentwicklungspla¬ nes ausgeführt werden (SCHLESWIGER Nachrichten 05.05.1997). Soweit erforderlich, bietet sich als Ausgleichsmaßnahme die Neuanlage von Wall¬ hecken entlang der K 36 an, die bislang nicht durch Knicks oder vergleichbare Ge¬ hölzstrukturen begleitet werden.

Weitere Straßenneubauten sollten sich auf die Erschließung von Baugebieten be¬ schränken; auch ein weiterer Ausbau von Wirtschaftswegen sollte nicht erfolgen.

Als allgemeines Entwicklungsziel gilt es, den Öffentlichen Personenverkehr (ÖPNV) zu stärken und zu verbessern und Konzepte für den nicht motorisierten Verkehr (Radfahrer und Fußgänger) zu fördern, damit langfristig die Verkehrsbela¬ stung durch den Individualverkehr reduziert wird.

In Bezug auf Pflegemaßnahmen an überörtlichen Verkehrsstraßen wird empfohlen, diese an den Erfordernissen des Naturschutzes auszurichten und zu extensivieren. Maßnahmen sind z.B. Verzicht auf Einsatz von Herbiziden, einmalige Mahd der Bankette im Spätsommer oder Herbst.

Für die Straßenrandbereiche überörtlicher und örtlicher Straßen wird eine Ergän¬ zung der Gehölze in offenen Bereichen durch Pflanzmaßnahmen empfohlen. Diese sind mit den beteiligten Fachbehörden abzustimmen.

Maßnahmen, die zu einer Bodenentsiegelung führen und damit den Boden- und Wasserhaushalt positiv beeinflußen, sind grundsätzlich förderungswürdig. Auch bei der Planung von neuen Wohngebieten sollte verstärkt die Verwendung wasserdurchlässiger Wegebaumaterialien bei der Straßenplanung berücksichtigt werden. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.11 Freizeit und Erholung 4.11.1 Landschaftsbezogene Erholung 138

4.11 FREIZEIT UND ERHOLUNG

4.11.1 Landschaftsbezogene Erholung

Die Sicherung des Landschaftserlebens und der Erholung ist mit den Zielsetzun¬ gen der Naturschutzgesetzgebung eng verbunden (vgl. Pkt. 4.1).

Die Gemeinde Fahrdorf hat Bedeutung für die landschaftsbezogene Erholung, die durch die landschaftlich reizvolle Lage an der Schlei und dem Haddebyer und Sel¬ ker Noor sowie durch die Randlage zum Naturpark Hüttener Berge begründet wird. Erhaltung und Steigerung der landschaftlichen Attraktivität in diesen Bereichen ist damit ein wichtiges Leitbild für die Gemeinde Fahrdorf.

Die übergeordneten Zielsetzungen beinhalten einen behutsamen Ausbau der Er¬ holungseinrichtungen, die als integriertes Konzept mit den Belangen des Natur¬ schutzes zu verbinden sind. Die vielfältig strukturierte Landschaft sollte aus land¬ schaftspflegerischen Gründen im Interesse einer naturverbundenen Naherholung dabei erhalten bleiben.

Der Ausbau der Infrastruktur beschränkt sich dabei auf die Ausweisung einiger neuer Wanderwegeabschnitte im Osten des OT Fahrdorf und um Loopstedt herum. Zielsetzung ist dabei weniger die Förderung der überörtlichen Naherholung etwa für die Stadt Schleswig als vielmehr der Ausbau des Angebotes an ortsnahen Erholungsmöglichkeiten für die Bürger der Gemeinde Fahrdorf. Die Wegeführung orientiert sich dabei soweit möglich an bestehenden Wegen. Vorhandene ökologisch sensible Bereiche werden nur berührt, nicht jedoch zusätz¬ lich zerschnitten. Ausgehend vom OT Fahrdorf bietet das vorgesehene Netz abwechslungsreiche und attraktive Rundwege mit einer Dauer zwischen ca. 20 min und 60 min. Im einzelnen sind vorgesehen:

Wegeverbindung zwischen Waldstück südlich der Straßen Fährheit und Ha¬ senberg und dem OT Loopstedt (Weg 1) Innerhalb des Waldstückes sieht der Entwurf zum Dorfentwicklungsplan (Plan¬ ungswerkstatt nord) mehrere Wege als Verbindung zu bestehenden Stra¬ ßen im OT Fahrdorf vor, die einen Ausgangspunkt für diese Wegeverbindung darstellen könnten. Von hier aus wäre ein Weg in südliche Richtung über die B 76, z.T. über vorhandene Feldwege, möglich, der an die K 36 bei Loopstedt an vorhandene Wege anknüpft. Eine Trassenführung soll ggf. zu einem spä¬ teren Zeitpunkt in der Gemeinde in Abstimmung mit dem Landeigentümer an¬ gedacht werden.

Rundweg im Osten des OT Fahrdorf (Weg 2) Ausgangspunkt für diese Wegeverbindung, die den Schleihang am östlichen Ortsrand erschließen soll, ist die Grünfläche am Strandholm und die Dorfstra¬ ße bzw. K 36. Die Rundwanderung führt hier über die K 36, welche mit einem Rad-/Fußweg versehen ist, die Straße zur Fahrdorfer Ziegelei sowie zu einem geringeren Teil über vorhandene Feldwege. Der überwiegende Teil der Strecke zwischen Ortsrand, Ziegeleiweg und K 36 ist neu anzulegen. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.11 Freizeit und Erholung 4.11.1 Landschaftsbezogene Erholung 139

Wegeverbindung zwischen dem Wanderweg am Haddebyer und Selker Noor und der Kreuzung K 36/Dreehüweg (Erlebnisweg) (Weg 3) Die Neuausweisung stellt eine attraktive Alternative zum bisherigen Verlauf der Fahrdorfer Erlebniswege dar. Sie vermeidet den riskanten und wenig reiz¬ vollen Abschnitt entlang der K 36, der auch durch die Anlage des geplanten Rad-/Fußweges an Bedeutung gewinnen könnte. Die Straße kann stattdessen an übersichtlicher Stelle in gerader Linie schnell gequert werden.

Die Trasse folgt überwiegend vorhandenen Feldwegen. Im Bereich des Wal¬ des am Bachtal können vorhandene Rückegassen genutzt werden. Die erfor¬ derlichen Ausbaumaßnahmen beschränken sich somit auf eine Beschilde¬ rung und das Freiräumen einer Rückegasse.

Bei der Neuanlage von Wanderwegen sollte auf einen intensiven Ausbau der Weg¬ strecke verzichtet werden. Höchste Präferenz unter Erholungssuchenden genießen ohnehin Graswege, die durch ein- oder mehrmaliges Ausmähen pro Jahr be¬ gehbar gehalten werden. Fahrräder, Mofas u.ä. sollten von einer Benutzung un¬ befestigter Wege ausgeschlossen werden, z.B. durch Barrieren, Drehkreuze o.ä., da sie schnell zu einer Zerstörung der Grasnarbe und zur Bildung von Pfützen und Schlammlöchern führen können.

Bezüglich der unter Pkt. 3.3.2.9 genannten Beeinträchtigung des Hangbereichs des Noortales durch Trampelpfade am Abzweig des Wanderweges zur Noorbrücke wird als Lenkungsmaßnahme vorgeschlagen, diese Pfade durch Verlegen mit Reisig und Buschwerk, wie es bei der Knickpflege in Mengen anfällt, zu schließen, so daß sich der Besucherstrom auf den mit Treppen versehenen Wanderweg be¬ schränkt. Als weitere Maßnahme zur Reduzierung des Erholungsdruckes im Bereich der Noore wird vorgeschlagen, die kleine Badestelle am Selker Noor sowie den dort¬ hin führenden Pfad durch ähnliche Maßnahmen wie oben beschrieben zu schlie¬ ßen. Die Orte Fahrdorf, Loopstedt und Selk verfügen jeweils über eigene größere Badeplätze an den Nooren. Eine Schließung besagter Badestelle würde somit ohne Nachteil für die Anwohner die Beseitigung einer, wenn auch kleinen Störung in diesem ökologisch so wertvollen Bereich bedeuten.

Als Verbesserung des bestehenden Angebotes wird eine Überarbeitung des Kon¬ zeptes des Naturkundlichen Erlebnisweges vorgeschlagen. Denkbar wäre eine stärkere Einbeziehung der Biotopvielfalt des Raumes durch Erläuterungen an entsprechender Stelle zur ökologischen Bedeutung von Röhricht oder Trockenra¬ sen oder zu natürlichen Vegetationsabfolgen z.B. am Hangwald. Am Knicklehrpfad wäre beispielsweise der Umbau längerer Abschnitte in für die verschiedenen Landesteile typischen Knicks (vgl. eigner 1978) denkbar. Die Beschil¬ derung sollte stärker auf das in der Umgebung des Hinweisschildes Vorzufindende eingehen. Etwa könnte eine Tafel, die die Bedeutung von Überhältern im Knick be¬ schreibt, auch an einem Überhälter stehen. Der Doppelknick im Verlauf von Weg 3 südlich von Lund bietet ein gutes Beispiel für einen Redder u.a.m.

Der gesamte Bereich des Haddebyer und Selker Noores einschließlich des Bach¬ tales bei Lund stellt darüberhinaus nach Abstimmung mit der Gemeinde eine Eig¬ nungsfläche für einen Naturerlebnisraum dar. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.11 Freizeit und Erholung 4.11.2 Grünflächenkonzept 140

Weitergehende Vorschläge für Entwicklungsmaßnahmen im Plangebiet sind:

Informationen der Bevölkerung über Naturhaushalt und ökologische Zusam¬ menhänge als Grundlage für eine landschaftsbezogene Erholung, um insge¬ samt Akzeptanz und Verständnis für Umweltvorsorgemaßnahmen zu fördern Verbesserung des Angebotes für den Fahradverleih und verstärkte Infos für Touristen attraktive Angebote für die Naturerfahrung wie z.B. Infoveranstaltungen in Kombination mit Radfahrten

4.11.2 Grünflächenkonzept

Die Zielplanung des Landschaftsplan-Entwurfs sieht im OT Fahrdorf unter Ausnut¬ zung der innerhalb der Bebauung vorhandenen Freiflächen die Ergänzung und teilweise Neuanlage von Grünflächen mit unterschiedlicher Funktion vor.

Es können auf dieser Planungsebene nur allgemeine Zielvorstellungen zur Nut¬ zung der verschiedenen Grünflächen entwickelt werden. Eine detaillierte Ausge¬ staltung der einzelnen Bereiche muß einem Konzept auf der Ebene der Objektpla¬ nung Vorbehalten bleiben, das zwecks Entwicklung des Ortsbildes für ein zusam¬ menhängendes Gesamtkonzept auch vorhandene Grünflächen einbeziehen sollte.

Bei der nachrichtlichen Übernahme der Grünflächen mit natürlicher Entwicklung im Bereich des Schleiufers und des Schleihanges sowie der kleinen Grünfläche am Sportboothafen ge . 4. F-Planänderung der Gemeinde Fahrdorf sind Teilflächen, auf denen aufgrund der Bestandssituation (§ 15a-Biotop, Wald oder vergleichbarer Biotoptyp) das Entwicklungsziel „naturnahe Grünfläche als erreicht angesehen werden kann, als bestehende Grünfläche mit natürlicher Entwicklung im Zielplan Nr. 2.1/2.2 dargestellt.

Grünflächen mit Vorschlägen zur weiteren Entwicklung eines Grünflächensystems im Ortsteil Fahrdorf sind (fortld. Nr. vgl. Plan Nr. 2.1/2.2):

(1) Grünflächen am Schleiufer und Schleihang

Die Flächen befinden sich in einem weitgehend zusammenhängenden Streifen wechselnder Breite am Schleiufer im Bereich des OT Fahrdorf sowie auf drei räum¬ lich stärker voneinander getrennten Teilflächen auf dem Schleihang an der Senio¬ renwohnanlage und zwischen den Straßen Mühlenberg und Bergstraße. Zwei Teilflächen dieser Grünflächenkategorie sind in die nachfolgenden Vorschlä¬ ge für Grünanlagen (Fläche 2 und 4) einbezogen. Die Darstellung erfolgt als nachrichtliche Übernahme aus der 4. F-Planänderung der Gemeinde Fahrdorf. Ziel auf diesen Flächen ist eine natürliche Entwicklung im Übergangsbereich vom natürlichen Schleiraum zu den gartenmäßig genutzten Hausgrundstücken. Die noch unbebauten Abschnitte des Schleihanges sollen als naturbelassene Grünflä¬ che weiterentwickelt werden. Die Flächen werden aktuell überwiegend als Haus¬ gärten oder Verkehrsflächen genutzt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.11 Freizeit und Erholung 4.11.2 Grünflächenkonzept

Eine natürliche Ausgestaltung der Flächen entlang des Schleiufers auf einer grö¬ ßeren Breite als aktuell vorhanden wäre aus fachlicher Sicht, insbesondere mit Blick auf den Biotopverbund, sehr zu begrüßen, eine Umsetzung auf den privaten Gartenflächen wird allerdings als schwierig erachtet. Dies gilt auch für den Bereich des Schleihanges gelten.

(2) Grünfläche Pahlkoppel

Die Fläche befindet sich im Westen des OT Fahrdorf zwischen den Straßen Dorf¬ straße, Mühlenberg, Bockhöh und Hasenberg auf der sog. Pahlkoppel. Sie schließt an kleinere, bislang unzusammenhängende Grünflächen im Süden der Dorfstraße an. Der südliche, größere Teil der Fläche wird z.Zt. landwirtschaftlich genutzt. Der kleinere nördliche Teil ist ge . 4. F-Planänderung bzw. 1. Änderung des B-Planes Nr. 6 als Grünfläche mit natürlicher Entwicklung im Landschaftsplan-Entwurf darge-

Die Entwicklung einer Grünfläche sollte aus landschaftsplanerischer Sicht mit der vorgesehenen Teilbebauung im südöstlichen Randbereich der Fläche verbunden werden (vgl. Pkt. 4.9.1, Fläche 5). Die Gemeinde Fahrdorf hat beschlossen, als ersten Schritt eine Wegeverbindung zwischen der Dorfstraße im Norden und der Straße Bockhöh im Süden zu schaffen.

Ziel sollte hier sein, diese Fläche in Verbindung mit den bestehenden Grünflächen zu einer innerörtlichen Freifläche mit Parkcharakter zu entwickeln, die für den west¬ lichen Teil des Ortes großflächig Möglichkeiten landschaftsbezogener Erholungs¬ formen bietet. Die Entwicklung einer Grünfläche an dieser Stelle würde auch eine stärkere Verknüpfung der Bebauung an der Dorfstraße mit den südlich liegenden Bauflächen bedeuten. Durch die gemischte Baustruktur und die Seniorenwohnanlage in der Umgebung könnte die Grünfläche vielfältige Funktionen für unterschiedliche Zielgruppen über¬ nehmen. Voraussetzung ist die Neuanlage von Wegeverbindungen unter Berück¬ sichtigung bestehender Grünverbindungen. Die Hangsituation erfordert bei der Gestaltung besondere planerische Beachtung. Insgesamt sollte eine naturnahe Anlage mit extensiver Pflege angestrebt werden.

(3) Grünfläche in der Ortsmitte, südlich der Dorfstraße

Die Fläche befindet sich südlich der Dorfstraße zwischen den Straßen Am Hang und Neddersweg und ist ge . 5. F-Planänderung der Gemeinde Fahrdorf als Grün¬ fläche mit natürlicher Entwicklung ausgewiesen. Im Süden grenzt ein Sumpfwald als ge . § 15a LNatSchG geschütztes Biotop an. Die Fläche selbst besteht aus einer aufgegebenen Streuobstwiese.

Die fehlende Zugänglichkeit und Verbindung zu vorhandene Wegen sowie die Grenzlage zu geschützten Flächen machen eine Öffnung dieser Grünfläche für die Allgemeinheit problematisch. Ziel sollte hier eher sein, innerörtlich einen weitge¬ hend ungestörten und vielfältigen Rückzugsraum für die Fauna der angrenzenden Gärten zu entwickeln. Hierzu sollte die Obstwiese erhalten und fachgerecht gepflegt werden. Abgängige Obstgehölze sollten ersetzt und vorrangig alte und seltene Sorten zum Einsatz LANDSCHAFTSPL N FAHRDORF 4. Entwicklung 4.11 Freizeit und Erholung 4.11.2 Grünflächenkonzept *142

kommen. Für die bodenbedeckende ruderale Staudenflur wird eine Mahd in mehr¬ jährigem Turnus zur Verhinderung der Verbuschung der Fläche empfohlen. Bei einer Bebauung der nördlich an die Dorfstraße engrenzenden Gartenbrache (vgl. Pkt. 4.9.1, Fläche 8) ist eine entsprechende Zuwegung zu dieser Grünfläche offen zu halten.

(4) Grünfläche südlich Bremland

Die Fläche befindet sich am östlichen Ortsrand zwischen Bergstraße und den Stra¬ ßen Bremland und Am Lundbarg und grenzt umseitig an vorhandene Bebauung mit Gartenflächen. Im Norden der Fläche ist eine Waldfläche vorhanden, die in die Grünfläche inte¬ griert werden soll. Für die Fläche ist ge , der 4. F-Planänderung eine Ausweisung als naturnahe Grünfläche vorgesehen, die in den Zielplan Nr. 2.1/2.2 unter Berück¬ sichtigung des Waldbestandes übernommen wurde. Die Darstellung des Waldbe¬ standes erfolgt ge , der F-Plandarstellung. Es wird darauf hingewiesen, daß eine Nutzung der Waldfläche als Grünfläche eine genehmigungs- und ausgleichspflich¬ tige Waldumwandlung nach § 12 LWaldG darstellt. Der Süden der vorgeschlagenen Grünfläche wird z.Zt. landwirtschaftlich genutzt. Eine Zufahrt besteht im Westen von der Straße Am Lundbarg her.

Ziel ist die Entwicklung einer innerörtlichen Grünfläche mit Parkcharakter für den Ostteil des Ortes Fahrdorf. Die weitere zusammenhängende Grünfäche Pahlkoppel liegt in Bezug auf die wohnungsnahe Freiflächenversorgung mit einer Entfernung von 0,75-1,0 km Luftli¬ nie bereits im Grenzbereich (vgl. ammer, pröbstl 1991). Die vorgeschlagene Grünfläche in diesem Bereich kann in zentraler Lage für den östlichen Teil eine ähnliche Funktion wie die Pahlkoppel im westlichen Teil über¬ nehmen. Unter Einbeziehung der nördlichen Waldfläche könnte eine naturnahe, zusammenhängende Fläche mit Zuwegung von Osten und Westen her entwickelt werden. Eine Erweiterung ist ggf. in nördliche Richtung über die Straße Bremland hinaus auf die dort befindlichen isolierten landwirtschaftlichen Nutzflächen im Zusammen¬ hang mit den dargestellten Eignungsflächen für eine weitere Wohnungsbauent¬ wicklung gegeben.

(5) Grünfläche nördlich Sportanlagen

Die Fläche liegt zwischen den Straßen Am Lundbarg und Ossenholmweg zwischen der Wohnbebauung und den südlich angrenzenden Sportanlagen. Es handelt sich um eine Übernahme aus der 4. F-Planänderung, die hier eine Schutz¬ pflanzung zwischen den Sportanlagen und der Bebauung vorsieht. Die Fläche besteht aus einer landwirtschaftlichen Nutzfläche und einem kleinen Nadel¬ wäldchen im Westen, das in der F-Planausweisung als Grünfläche dargestellt ist. Es wird darauf hingewiesen, daß eine Nutzung der Waldfläche als Grünfläche eine genehmigungs- und ausgleichspfiichtige Waldumwandlung nach § 12 LWaldG darstellt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.12 Denkmalschutz 143

Entwicklungsziel ist die Anlage eines Gehölzstreifens aus einheimischen und standortgerechten Arten, die im Rahmen der Umsetzung auch eine Umwandlung des vorhandenen Fichtenbestandes vorsehen sollte.

(6) Grünfläche westlich Sportanlagen

Die Fläche liegt an der Straße Am Lundbarg westlich der Sportanlagen und ist in der 1. Änderung des B-Planes Nr. 7 als Sportplatz ausgewiesen. Vorgesehen ist hier sowie auf dem angrenzenden bislang nicht in Anspruch genommenen Sondergebiet Sport die Anlage eines Parkplatzes.

Sonstige Maßnahmen

Für die bestehenden Grün- und Freiflächen im Plangebiet wird allgemein die För¬ derung einer extensiven Pflege vorgeschlagen, die die Bedeutung innerörtlicher Grünflächen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere steigern könnte. Die als Grünflächen ausgewiesenen Bereiche, welche als gesetzlich geschützte Biotope gemäß § 15a LNatSchG eingeschätzt wurden, sollen unbeeinflußt der frei¬ en Sukzession überlassen bleiben. Zu überlegen wäre im Rahmen einer F-Pianän- derung die Umwandlung dieser Bereiche in Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft.

Im Zusammenhang mit der Entwicklung eines innerörtlichen Grünflächensystems sollte ein durchgehendes Wegesystem mit Bedeutung als Grünverbindung ge¬ schaffen werden. Ansatzpunkt ist die Planungsebene des Dorfentwicklungsplanes, der dazu entsprechende Vorschläge erarbeitet hat.

4.12 DENKMALSCHUTZ

Die Erhaltung und Pflege von Kulturdenkmälern sowie die Zugänglichkeit einzelner Denkmäler für die Öffentlichkeit zu fördern, ist eine regionale Entwicklungsaufgabe (LANDRAT DES KREISES SCHLESWIG-HOLSTEI 1990).

Für das Plangebiet bestehen z.Zt. keine aktuellen Planungen in Bezug auf den Denkmalschutz. Denkmäler sind ge . DSchG grundsätzlich vor Eingriffen ge¬ schützt. Denkbar sind jedoch kleinflächige Ausgleichsmaßnahmen im Bereich von Denk¬ mälern. Insgesamt sollte die Grünlandnutzung auf archäologischen Denkmälern gefördert werden, um einen weiteren Bodenabtrag und so die langfristige Zerstörung zu ver¬ hindern. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.15 Maßnahmenkatalog 144

4.13 VER- UND ENTSORGUNG

Ein Gesichtspunkt der Ver- und Entsorgung ist allgemein der stärkere Ausbau von alternativen Energieversorgungen.

In diesem Zusammenhang sollte der in der Gemeinde Fahrdorf eingeschlagene Weg, neue Wohnbaugebiete zentral über ein Blockheizkraftwerk mit Fernwärme zu versorgen, weiter verfolgt werden. Maßnahmen auf Ämterebene wie z.B. Entsorgung von Schadstoffen durch sog. Schadstoffmobile, Möglichkeiten der Grünabfallbeseitigung etc. sollten stärker aus¬ gebaut werden. Unter diesem Aspekt wird die aktuell eingerichtete Grüngutsammelstelle für den Amtsbezirk Haddeby im Gewerbegebiet am Ossenholmweg positiv bewertet.

4.14 NATURSCHUTZORIENTIERTE ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

In Bezug auf eine Verbesserung der Umweltsituation können folgende grundsätzli¬ che Maßnahmen vorgeschlagen werden:

Einrichtung eines Umweltforums auf Ämterebene als Modellprojekt zur Förde¬ rung der vertrauensbildenen Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, in Zusammenarbeit mit den Behörden Einrichtung eines Info-Zentrums Einrichtung einer Umweltberatung und Verbreitung von Umwelt-Tips und -infos über amtliche Mitteilungsblätter

4.15 MASSNAHMENKATALOG

Die im Entwicklungsteil aufgezeigten Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft werden abschließend in einem Maßnah¬ menkatalog zusammengestellt. Die detaillierte Darstellung der Maßnahmen ist in den vorangegangenen Textkapi¬ teln erfolgt.

Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für einzelne Biotop¬ komplexe

Die Einzelmaßnahmen sind mit einem Dreieck, dem Buchstabenkürzel „B und einer fortlaufenden Nummer in Plan Nr. 2.1/2.2 Entwicklungsplan - Entwurf darge¬ stellt. LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.15 Maßnahmenkatalog 145

B 1 Haddebyer und Selker Noor

- weitestgehende Überlassung zur freien Sukzession - Entfernung der Gehölze auf dem Magerrasen südlich Loopstedt und extensive Beweidung - Entfernung von nicht standortgerechten Gehölzen (Pappeln) in den ufernahen Waldabschnitten - langfristig Umwandlung von Nadelholzbeständen im Hangwald in standortgerechte Laubmischwälder - Anlage von Saumstreifen oder bewaldeten Pufferzonen entlang der Hangkante im Übergang zu den landwirtschaftlichen Nutzflächen, alter¬ nativ Verbreiterung des Knicks im Nordosten des Haddebyer Noores auf der Hangkante - Erhalt und Extensivierung des salzbeeinflußten Flutrasens zwischen Haddebyer und Selker Noor - keine Erweiterung des Freizeit- und Erholungsangebotes im Ufer- und Hangbereich - Schließung von Trampelpfaden und einer kleinen Badestelle zur Min¬ derung des Erholungsdruckes

B2 Bachtal südlich von Lund

- weitestgehende Überlassung zur freien Sukzession - Erhalt und Extensivierung von aktuell als Grünland genutzten Flächen im Niederungs- und Hangbereich - langfristig Umwandlung des Laub-Nadelmischwaldes nördlich des Ta¬ les in standortgerechten Laubmischwald - Anlage von Saumstreifen oder bewaldeten Pufferzonen entlang der Hangkante im Norden des Tales - keine Gewässerausbaumaßnahmen - maßvolle Durchführung von Unterhaltungsarbeiten an Gewässern - kein Ausbau der Entwässerung - Renaturierung weniger naturnaher Fließgewässerabschnitte - Aufstellung eines Gewässerpflegeplanes - kein Ausbau von Wanderwegen am bzw. zum Schleiuferbereich

B3 Schleiufer unbesiedelter Bereich mit Hangfiächen und Bachtal im Nordosten

- Überlassung des Uferbereiches und der angrenzenden Feuchtberei¬ che (Hochstaudenfluren, Weidengebüsch etc.) zur freien Sukzession - Erhalt und Extensivierung der Grünlandnutzung auf Feuchtgrünland - Erhalt und Extensivierung der Grünlandnutzung auf Hangflächen im Bachtal im Nordosten - Anlage von Saumstreifen oder bewaldeten Pufferzonen entlang der Feuchtgebiete am Schleiufer sowie oberhalb des Hanges des Bachta¬ les - keine Gewässerausbaumaßnahmen - maßvolle Durchführung von Unterhaltungsarbeiten an Gewässern - kein Ausbau der Entwässerung LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.15 Maßnahmenkatalog 146

- Renaturierung des Unterlaufes des Fließgewässers im Bachtal im Nordosten, ggf. Einstellung der Pflegemaßnahmen - Aufstellung eines Gewässerpflegeplanes für das oben genannte Ge¬ wässer - keine bauliche Erweiterung in diesem Bereich

B4 Schleiufer besiedelter Bereich (Strandholm und angrenzend)

- extensive Pflege der Grünanlage Strandholm entlang des Ufers - möglichst extensive Erholungsnutzung im Uferbereich Strandholm zwecks Förderung der Ausbreitung des Schilfgürtels, Aufstellen von Infotafeln u.ä. - kein technischer Ausbau einer Ufersicherung - Erhalt, Pflege und Entwicklung eines durchgehenden Röhrichtgürtels soweit möglich

Natürliche Sukzessionsentwicklung mit ggf. Mahd als Pflegemaßnah¬ me / Entwicklung kleinflächiger Rückzugsräume für die Fauna

Die Einzelmaßnahmen sind mit einem Dreieck, dem Buchstabenkürzel „S und einer fortlaufenden Nummer in Plan Nr. 2.1/2.2 Entwicklungsplan - Entwurf darge¬ stellt.

S 1 Natürliche Sukzessionsentwicklung im Randbereich von Kleingewässern

S 2 Natürliche Sukzessionsentwicklung im Randbereich von Feldgehölzen

S 3 Natürliche Sukzessionsentwicklung auf einem kleinen, ruderalisierten Trockenrasen am Haddebyer Noor

Gewässerpflege / Uferrandstreifen

Die Einzelmaßnahmen sind mit einem Dreieck, dem Buchstabenkürzel „G und einer fortlaufenden Nummer in Plan Nr. 2.1/2.2 Entwicklungsplan - Entwurf darge¬ stellt.

G 1 Anlage extensiv genutzter Uferrandstreifen (Breite 2,50 m)

G 2 Reihige Anpflanzung von gewässerbeschattenden Ufergehölzen auf der südexponierten Gewässerseite

G 3 Überprüfung Abzäunung Teiches und Ausstattung mit Weidepumpe bzw. Anlage von extensiven Uferrandstreifen L NDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.15 Maßnahmenkatalog 147

Nutzungsregelungen und Lenkungsmaßnahmen für Freizeit und Er¬ holung

Die Einzelmaßnahmen sind mit einem Dreieck, dem Buchstabenkürzel „N und einer fortlaufenden Nummer in Plan Nr. 2.1/2.2 Entwicklungsplan - Entwurf darge¬ stellt.

N 1 Schleiufer am Strandholm Extensive Erholungsnutzung, kein weiterer Ausbau Badebetrieb, Einset¬ zen von Wasserfahrzeugen usw.

N 2 Uferhang Haddebyer Noor Schließung von Trampelpfaden durch besucherlenkende Maßnahmen wie z.B. Aufbringen von Reisig, Buschwerk, Infotafeln

N 3 Selker Noor Überprüfung Schließung einer Badestelle

N 4 Sperrung naturnahe Wanderwege für Fahrräder, Mofas u.ä. durch Dreh¬ kreuze o.ä.

Weiterreichende Empfehlungen mit gutachterlichem Charakter

Die Einzelempfehlungen sind mit einem Quadrat und einer fortlaufenden Nummer in Plan Nr. 2.1/2.2 Entwicklungsplan - Entwurf dargestellt.

Bereiche mit besonderer Eignung für Biotopverbundflächen / Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

1 Uferbereich der Schlei nördlich der K 36

Anknüpfungspunkte für die Waldneubildung

1 Wald südlich der Fahrdorfer Ziegelei

2 Hangwälder am Haddebyer und Selker Noor

Fließgewässer mit langfristiger Eignung für eine Renaturierung

1 Fließgewässer im Bachtal im Nordosten

2 Fließgewässer im Bachtal südlich von Lund LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.16 Hinweise zur Umsetzung und Fördermöglichkeiten 148

Bereiche mit besonderer Eignung für die Anlage von Kleingewässern

1 Niederung südöstlich der Kreuzung B 76/K 36

2 ehemalige Moorstandorte im Südosten des Plangebietes

3 Niederung zwischen B 76 und K 36 an der Ostgrenze des Plangebietes

Flächen mit besonderer Eignung für die Grünlandextensivierung

1 Feuchtgrünland zwischen Haddebyer und Selker Noor

2 Feuchtgrünland im Niederungsbereich des Bachtales im Nordosten

3 Grünland im Hangbereich des Bachtales im Nordosten

4 Feuchtgrünland im Niederungsbereich des Bachtales bei Lund sowie mesophiles Grünland und Grünland auf den Hangbereichen

4.16 HINWEISE ZUR UMSETZUNG UND FÖRDERMÖGLICH¬ KEITEN

Der vorliegende Landschaftsplan der Gemeinde Fahrdorf stellt ein Zielkonzept dar, das den Handlungsrahmen zum Schutz und zur Entwicklung naturnaher Lebens¬ räume, der Erhaltung und Pflege des Landschaftsbildes und der Sicherung der Umweltressourcen Boden, Wasser, Klima und Luft wiedergibt. Als gemeindeinterner Fachplan für Naturschutz und Landschaftspflege kann er als Entscheidungsgrundlage bei raumbedeutsamen Planungen herangezogen wer¬ den und auf Grundlage aktuellen Datenmaterials Argumentationshilfen liefern. Damit trägt der Landschaftsplan zur Sicherung der Entwicklungsfähigkeit der Ge¬ meinde bei.

Die Umsetzung der orgeschlagenen Maßnahmen setzt eine Beteiligung der Ge¬ meinde und der Landeigentümer voraus und ist auf die freiwillige Teilnahme ange¬ wiesen.

In Schleswig-Holstein bestehen zahlreiche Programme zur finanziellen Förderung von landschaftspflegerischen Maßnahmen (Landesregierung schleswig-hol- STEIN, PRESSESTELLE, Förderleitfaden II, 1993).

In Bezug auf den Natur- und Umweltschutz stehen Programme zur Verfügung, die u.a. Maßnahmen zur naturnahen Gestaltung von Fließgewässern sowie die Anlage von Uferrandstreifen fördern. Dabei empfiehlt sich in der Regel eine Zusammenarbeit mit dem Amt für Land- und Wasserwirtschaft, das mit der Abwicklung solcher Verfahren vertraut ist. Im Zuge LANDSCHAFTSPLAN FAHRDORF 4. Entwicklung 4.16 Hinweise zur Umsetzung und Fördermöglichkeiten 149

der Uferrandstreifenprogramme kann jeder Landwirt als Privatperson diese Förde¬ rung in Anspruch nehmen. Für großflächige Maßnahmen, die naturnahe Lebensräume zum Aufbau eines Bio¬ topverbundsystems zum Ziel haben, können Förderungen von Naturschutz- und Landschaftspflegemaßnahmen von Kreisen, Gemeinden oder Stiftungen beantragt werden. Diese Maßnahmen werden zu 100 % bezuschußt. In der Regel bieten sich dazu vereinfachte Flurbereinigungsverfahren an, die vom Amt für Land- und Was¬ serwirtschaft durchgeführt werden.

Für die naturschutzorientierte Extensivierungsförderung, die Biotop-Programme im Agrarbereich, werden verschiedene Vertragsarten angeboten. Nach aktuellem Stand sind die Biotopprogramme im Agrarbereich z.Zt. ausgesetzt; desweiteren gilt dies für die Uferrandstreifenprogramme.

Für die Umsetzung der Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft können folgende Hinweise gegeben werden:

Erstellung von Grünordnungsplänen und landschaftspflegerischen Begleitplä¬ nen für einzelne Planprojekte zur vertiefenden Darstellung der Belange des Naturschutz Aufstellung eines kommunalen Landschaftspflegedienstes und / oder -hofes, der Landschaftspflegearbeiten übernimmt; Förderung des Vertragsnaturschut¬ zes umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Durchführung landschafts¬ planerischer Maßnahmen; ggf. Einschaltung ortsansässiger Fachleute und Naturschutzverbände Einrichtung einer Beratungs- und Informationsstelle auf Amtsebene

Aufgestellt:

Hamburg, den 9. August 1997 ergänzt: 01. Oktober 1997

Stand: Entwurf ergänzt: 21. Januar 1998 (nach Durchführung der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange, der anerkannten Natur¬ schutzverbände und nach öffentlicher Auslegung)

RÜPPEL & PARTNER LANDSCHAFTSPtANUNG DIPLING. LANDSCHAFTSARCHITEKTEN BDLA POSTFACH 550 864 22568 HAMBURG OESTERLEYSTR. 4 22587 HA BURG TEL. 040-862441 FAX 040-861634 1 LITERATURVERZEICHNIS

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Kreisverordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Haithabu/Danewerk vom 04.04.1989

LNatSchG - Gesetz zur Neufassung des Landschaftspflegegesetzes (Gesetz zum Schutz der Natur - Landesnaturschutzgesetz) und zur Anpassung der Rechtsvorschriften. Vom 16. Juni 1993. Amtsblatt für Schleswig-Holstein NR: 9/1993, S. 215-254

LPflegG - Gesetz für Naturschutz und Landschaftspflege (Landschaftspflegegesetz Schleswig- Holstein) in der Fassung vom 19. November 1982

LWaldG - Waldgesetz für das Land Schleswig-Holstein (Landeswaldgesetz) in der Fassung vom 11 August 1994

LWG - Wassergesetz des Landes Schleswig-Holstein (Landeswassergesetz)

Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht - §§ 8a bis 8c des Bundes¬ naturschutzgesetzes (BNatSchG) und §§ 6 bis 10 des Landesnaturschutzgesetzes (LNatSchG). Gemeinsamer Runderlaß des Innenministers und der Ministerin für Natur und Umwelt vom 8. November 1994. Amtsblatt für Schleswig-Holstein Nr. 48/1994, S. 584-596.

Verordnung über die Grundsätze der guten fachlichen Praxis beim Düngen (Düngeverordnung) vom 26. Januar 1996 des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Definition für „sonstige Feuchtgebiete im Sinne von § 8 Abs. 3 LPflegG, Stand August 1990

Definition von Mooren, Sümpfen und Brüchen im Sinne von § 11 LPflegG (Definition vom 1. März 1974, 1991 aktualisiert)