Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club

„Der ADFC versteht sich als Interessenvertretung aller Fahrradfahrenden. Er setzt sich für die konsequente Förderung des Fahrradverkehrs ein. Dabei arbeitet er mit allen Vereinen, Organi- sationen und Institutionen zusammen, die sich für mehr Radverkehr und für mehr Sicherheit und Umweltschutz im Verkehr einsetzen. Der ADFC ist parteipolitisch neutral, aber parteilich, wenn es um die Interessen Rad fahrender Menschen geht.“

Mitgliederzahlen

Forchheim ca. 300 Bayern ca. 25.000 Deutschland ca. 160.000

Hauptziele

Förderung des Radfahrens als Freizeitbeschäftigung Förderung des Fahrrads als Verkehrsmittel im Alltag

Aktivitäten

Zusammenarbeit mit Behörden und Entscheidungsträgern

Landkreis | 1 | 28.07.2016 Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club

Im Folgenden geht es in erster Linie um das so genannte

Alltagsradeln

Die Gründe, im Alltag das Fahrrad zu benutzen, sind ganz simpel:

Radfahren nützt der eigenen Gesundheit.

Fahrrad statt Auto verbessert die Lebensqualität aller.

Verkehrsmittel Fahrrad trägt zum Klimaschutz bei.

Und

Radfahren entspannt und schont die Nerven.

Landkreis | 2 | 28.07.2016 Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club

Warum wir gerade jetzt im Landkreis – und nicht nur dort – aktiv werden:

In die Jahre gekommene Infrastruktur

Immer schnellere und leistungsstärkere Fahrzeuge

Zu geringe Berücksichtigung des Fahrrads als Verkehrsmittel

Immer mehr – auch ältere – Teilnehmer im Verkehr

Umsetzung von Klimazielen hier vor Ort

Der ADFC versteht sich dabei in erster Linie als Unterstützer der kommunalen Körperschaften. Er kennt die Problemstellen aus eigener Anschauung. Er kann auf Grund seines fachlichen Hintergrunds Lösungsstrategien aufzeigen. Er kennt zahlreiche positive Beispiele aus anderen Gegenden – auch aus dem Ausland - und kann diese vorstellen.

Landkreis | 3 | 28.07.2016 Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club

Der ADFC benötigt für seine Arbeit

Ansprechpartner in den Gemeinden

Im September 2015 wurden alle Gemeinden des Landkreises angeschrieben mit der Bitte, einen Zuständigen für den Radverkehr zu benennen. Nicht alle Adressaten haben darauf reagiert, obwohl wir ein weiteres Anschreiben versandt haben. Wir haben den Landrat entsprechend informiert, was wohl der Anlass für die heutige Einladung ist.

Wir bedanken uns , dass wir hier unser Anliegen vortragen dürfen.

Der ADFC-Forchheim geht nach und nach auf alle Gemeinden des Landkreises zu, um dort auf die lokalen Problemstellen hinzuweisen und Lösungen vorzuschlagen. Uns ist klar, dass die jetzigen Amtsträger nicht in jedem Fall für diese Defizite verantwortlich sind. Zum Großteil haben sie ja die Situation von ihren Vorgängern übernommen. Dennoch sind wir der Meinung, dass sie aktuell die Verantwortung für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger tragen und daher tätig werden müssen.

Weitere Informationen zur Tätigkeit des ADFC-Forchheim gibt es auf unserer Homepage:

www.adfc-forchheim.de

Landkreis | 4 | 28.07.2016 Hauptproblembereiche

Es sind immer die gleichen Situationen, die uns auffallen und auf die wir angesprochen werden. Dort sehen wir dringenden Handlungsbedarf.

Fehlende Verbindungen

Gefährliche Ortsdurchfahrten

Unübersichtliche Übergänge an Ortsrändern

Blendgefahr auf straßenbegleitenden Radwegen

Fahrradfeindliche Vorfahrtsregelungen an Einmündungen

Für alle diese Probleme gibt es Lösungsvorschläge, die hier und dort bereits umgesetzt wurden. Aber eben nicht überall!

Auch, wenn das ein oder andere nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde fällt, so wissen jedoch die Verantwortlichen vor Ort am besten, an wen sie sich wenden müssen. Der ADFC ist hier überfordert bzw. „nicht zuständig“.

Landkreis | 5 | 28.07.2016 Fehlende Verbindungen

Auf Anhieb fallen uns folgende Strecken ein:

Effeltrich – , Gaiganz, Neunkirchen

Landkreis | 6 | 28.07.2016 Ortsdurchfahrten

Dormitz, , , Steinbach, Dobenreuth usw. usw.

St2240 durch Dormitz

Landkreis | 7 | 28.07.2016 Ortsdurchfahrten

Dormitz, Effeltrich, Kleinsendelbach, Steinbach, Dobenreuth usw. usw.

FO7 durch Effeltrich

Landkreis | 8 | 28.07.2016 Ortsdurchfahrten

Dormitz, Effeltrich, Kleinsendelbach, Steinbach, Dobenreuth usw. usw.

St2240 durch Kleinsendelbach

Landkreis | 9 | 28.07.2016 Ortsdurchfahrten

Dormitz, Effeltrich, Kleinsendelbach, Steinbach, Dobenreuth usw. usw.

St2240 durch Steinbach

Landkreis | 10 | 28.07.2016 Ortsdurchfahrten

Dormitz, Effeltrich, Kleinsendelbach, Steinbach, Dobenreuth usw. usw.

St2236 durch Dobenreuth

Landkreis | 11 | 28.07.2016 Ortsdurchfahrten

Für Ortsdurchfahrten gibt es eine Lösung.

Ein von der AGFK-Baden-Württemberg in Auftrag gegebenes Gutachten befasst sich mit Schutzstreifen.

Landkreis | 12 | 28.07.2016 Ortsdurchfahrten

Aus umfangreichen Untersuchungen ergaben die sich für uns wichtigen Schlussfolgerungen:

Das vollständige Gutachten kann im Netz heruntergeladen werden: https://www.baufachinformation.de/literatur/Gutachten-zum-Einsatz-und-zur-Wirkung-von-einseitigen -alternierenden-und-beidseitigen-Schutzstreifen-auf-schmalen-Fahrbahnen-innerorts/2014059021154

Landkreis | 13 | 28.07.2016 Ortsdurchfahrten

Beispiele aus dem Gutachten: Filderstadt

Heidenheim

Landkreis | 14 | 28.07.2016 Ortsdurchfahrten

Auch im Landkreis Bamberg gibt es diese Schutzstreifen bei einer Ortsdurchfahrt.

St2197 durch Unterleiterbach (Markt Zapfendorf)

Landkreis | 15 | 28.07.2016 Ortsränder

Verbindungswege zwischen Gemeinden enden oft an den Ortsrändern ohne Hinweise darauf, wo der Radfahrer weiterfahren soll.

Im Regelfall muss er auf die Straße wechseln und diese entsprechend dem Rechtsfahrgebot zum Teil auch überqueren.

Gelegentlich steht dabei eine entsprechende Querungshilfe zur Verfügung, aber eben nicht immer.

Eine solche Querungshilfe sollte an allen Ortsrändern erstellt werden, auch im Sinne einer Herabsetzung der Geschwindigkeit der dort verkehrenden Kraftfahrzeuge.

Landkreis | 16 | 28.07.2016 Ortsränder

Dormitz aus Richtung Weiher

Landkreis | 17 | 28.07.2016 Ortsränder

Steinbach aus Richtung Brand

Landkreis | 18 | 28.07.2016 Ortsränder

Gosberg aus Richtung Dobenreuth

Landkreis | 19 | 28.07.2016 Ortsränder

Auf jeden Fall sollten die Autofahrer durch entsprechende Warnschilder auf querende Radfahrer hingewiesen werden, und zwar in beiden Richtungen.

Dies ist nicht überall der Fall!

ortseinwärts ortsauswärts

Autofahrer müssen wissen, wo sie mit Radfahrern zu rechnen haben.

Landkreis | 20 | 28.07.2016 Blendgefahr

Wer im Alltag Fahrrad fährt, ist häufig auch bei Dunkelheit oder regennasser Fahrbahn unterwegs.

Verläuft ein straßenbegleitender Radweg im Außenbereich einer Kurve, so wird er zwangsläufig von auf der Straße entgegenkommenden Fahrzeugen geblendet, da der Lichtkegel des Autos unvermeidlich über den Radweg hinwegschwenkt.

Das Problem wird verstärkt, wenn der Radweg tiefer als die Straße liegt, was häufig der Fall ist.

Zwischen Weiher und Dormitz

Landkreis | 21 | 28.07.2016 Blendgefahr

Zwischen Effeltrich und

Landkreis | 22 | 28.07.2016 Blendgefahr

Zwischen Steinbach und Brand

Landkreis | 23 | 28.07.2016 Blendgefahr

Zwischen und Dobenreuth

Landkreis | 24 | 28.07.2016 Blendgefahr

Zwischen Kunreuth und Dobenreuth

Landkreis | 25 | 28.07.2016 Blendgefahr

Dieses Problem wird oft unterschätzt, allerdings nicht von den Benutzern. Das Staatliche Bauamt beruft sich auf die Unfallstatistik, die hier keine nennenswerten Unfälle aufweist.

Das ist nicht verwunderlich, denn wer das Problem kennt, wird solche Wege meiden. Wer vom Weg abkommt, kann nicht einfach wie ein vierrädriges Auto zurückfahren, sondern er verliert das Gleichgewicht und stürzt. Nur wenn es zu einem Polizei- oder Rettungswageneinsatz kommt – was selten der Fall ist - erscheint so ein Sturz in der Statistik.

Es ist dringend darauf hinzuwirken, dass straßenbegleitende Radwege Randmarkierungen bekommen. An den Kosten dürfte es nicht scheitern. Fahrbahnen für Autos werden ja auch sehr aufwändig markiert und mit reflektierenden Straßenpfosten versehen. Warum nicht den gleichen Auwand für Radfahrer?

In den Empfehlungen für den Bau von Radwegen (ERA) und im Radverkehrshandbuch des bayerischen Innenministeriums werden solche Markierungen explizit vorgeschlagen.

Die Verkehrsbehörde im Landratsamt (Frau Dittrich!) steht bislang aus unverständlichen Gründen dieser Maßnahme „kritisch“ gegenüber.

Dass so etwas funktioniert, zeigt dieser Weg an der BA25 bei Hirschaid.

Landkreis | 26 | 28.07.2016 Blendgefahr

An der BA25 bei „Juliushof“

Landkreis | 27 | 28.07.2016 Blendgefahr

Zwischen und Neunkirchen

Landkreis | 28 | 28.07.2016 Blendgefahr

Zwischen Hetzles und Neunkirchen

Landkreis | 29 | 28.07.2016 Einmündungen

Eigentlich nehmen straßenbegleitende Radwegen an den Vorfahrtsregeln der Hauptstraße teil. Allerdings nur, wenn der Radweg nicht weiter entfernt als 5m von der Hauptstraße verläuft.

Was machen die Planer also, um diese Regel auszuhebeln? Der Radweg wird bei Einmündungen 5m zur Seite verschwenkt und mit eigenen Vorfahrt-gewähren-Schildern versehen.

Landkreis | 30 | 28.07.2016 Einmündungen

Der Radfahrer muss hier zum Beispiel zunächst rechts nach hinten schauen, ob jemand nach links einbiegen will, dann nach vorne wegen eventueller Rechsabbieger, nach links, falls jemand aus der einmündenden Straße kommt und dann nochmals nach hinten, ob nicht doch jemand einbiegen will.

Und das vielleicht noch bei Dunkelheit. Will man das auch Kindern und Jugendlichen wirklich zumuten?

Landkreis | 31 | 28.07.2016 Einmündungen

An solchen Stellen benötigt man einen Wendehals. Manche Eulen können das.

Landkreis | 32 | 28.07.2016 Einmündungen

Dass es anders geht, sieht man hier an der B4(!) bei Boxdorf.

Landkreis | 33 | 28.07.2016 Einmündungen

Und hier an der B8 in Nürnberg. Einfach vorbildlich!

Aktuell stellt sich das Problem bei der Zufahrt zum geplanten Einkaufszentrum bei Unterweilersbach. Diese sollte unbedingt entsprechend gestaltet werden.

Landkreis | 34 | 28.07.2016 Sonstiges

Für die Beschilderung von landwirtschaftlich genutzten Wegen bieten sich zwei Alternativen an.

Geeignet für fahrbahnbegleitende Wege, da damit gleichzeitig die Benutzungspflicht Geeignet für reine „Feldwege“ verbunden ist, Radfahrer also nicht auf der Straße fahren dürfen.

Bei der Freigabe für die Landwirtschaft sollte man bedenken, von wem diese Wege benutzt werden:

Fußgänger, Fußgänger mit Kinderwagen und/oder Kindern, Kinder ohne Begleitung, Radfahrer, Pedelecs, Rollstuhlfahrer, Jogger, Skater, Inliner, Wanderer, auch in Gruppen, Hundeausführer usw. usw. Diese stellen sich eher selten auf die Begegnung mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen ein.

Landkreis | 35 | 28.07.2016 Sonstiges

Der ADFC wünscht sich zur Verbesserung der Zusammenarbeit folgende Maßnahmen:

Benennung von Radverkehrsbeauftragten

Runde Tische bei anstehenden Veränderungen

Hinzuziehung als „Träger öffentlicher Belange“

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ist der kompetente Verein, der sich für die Anliegen aller radfahrenden Bürgerinnen und Bürger engagiert.

Landkreis | 36 | 28.07.2016 www.adfc-forchheim.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Verantwortlich: Gerhard Krahl

Im Vorstand des ADFC-Forchheim zuständig für Radverkehrspolitik im Landkreis.

Landkreis | 37 | 28.07.2016