Wissenschaftliche Transferarbeit

Möglichkeiten und Grenzen virtueller Beständebereinigungen am Beispiel der historischen Archive neuwürttembergischer Reichsstädte

Betreuung durch Frau Prof. Dr. Maria Magdalena RÜCKERT (Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg) Herrn Dr. Niklas KONZEN (Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft)

Einreichungsfrist: 3. April 2018 Tag der tatsächlichen Einreichung: 27. März 2018

Verfasser Dr. David SCHNUR Archivreferendar des Landesarchivs Baden-Württemberg 51. WL, Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft Wingertstr. 12 66663 Merzig +49 177 168 54 34 [email protected] Inhaltsverzeichnis

0. Zusammenfassung 1 1. Problemaufriss 2 2. Zur Überlieferungssituation neuwürttembergischer Reichsstädte 3 2.1 Die reichsstädtische Überlieferung im Landesarchiv Baden-Württemberg 3 2.1.1 Aushebungen des 19. Jahrhunderts 3 2.1.2 Heutige Reichsstadtbestände 5 2.1.3 Weitere reichsstädtische Überlieferungen 8 2.2 Die reichsstädtische Überlieferung in den Kommunalarchiven 15 3 Grundlagen der Provenienzanalysen 18 4. Archivische Bemühungen zur Zusammenführung zerstreuter Bestände 20 4.1 Ältere Methoden 20 4.2 Jüngere Verweissysteme 23 5. Möglichkeiten einer zukünftigen Präsentation rekonstruierter Reichs- stadtarchive Südwestdeutschlands 25 5.1 Integration kommunaler Erschließungsinformationen in das Find- mittelsystem des Landesarchivs Baden-Württemberg 27 5.2 Integration in bestehende Informationsportale: Archivportal-D und LEO- BW 28 5.3 Eigenständiges Sonderportal „Südwestdeutsche Reichsstädte“ 30 6. Fazit und Ausblick 32 7. Bibliografie 34 7.1 Verzeichnis der benutzten Internetressourcen 34 7.2 Verzeichnis der benutzten Archivalien 35 7.3 Verzeichnis der gedruckten Quellen und der Literatur 39 8. Anhang: Umfrage unter den Stadtarchiven 49 8.1 Anschreiben und Fragekatalog 49 8.2 Rückläufige Antworten 51

0. Zusammenfassung Die Transferarbeit widmet sich den heute zerstreut überlieferten historischen Ur- kundenbeständen von 18 ehemaligen südwestdeutschen Reichsstädten, die im Zuge ihrer Mediatisierung an das neu geschaffene Königreich Württemberg fielen. Sie möchte Mög- lichkeiten zur virtuellen, d.h. online gestützten Rekonstruktion dieser ursprünglich ge- schlossenen Überlieferung aufzeigen. Nach einer detaillierten Analyse der aktuellen Überlieferungssituation werden Hilfsmittel erörtert, die für die im Vorfeld der Rekon- struktionen unabdingbaren Provenienzanalysen zur Verfügung stehen. Darauf aufbauend werden die bisherigen Bemühungen seitens der Kommunalarchive zur Zusammenfüh- rung der vormodernen Bestände zur Geschichte ihrer Städte untersucht, bevor drei alter- native Lösungsansätze besprochen werden. Diese orientieren sich in Umfang und Wir- kungstiefe an den zukünftig für eine Zusammenführung der verschiedenen Überlieferungsstränge zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen und greifen in Teilen auf bereits bestehende archivische Informations- und Portalange- bote zurück.

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1. Problemaufriss Die nachfolgende Untersuchung widmet sich den Möglichkeiten und Grenzen der Rekonstruktion von historisch gewachsenen Archivbeständen, die heute nicht geschlos- sen als Provenienzbestand eines einzigen Archivs überliefert sind, sondern die auf ver- schiedene (Selekt-)Bestände eines Archivs oder aufgrund zumeist äußerer Umstände so- gar auf mehrere Archive zerstreut vorgefunden werden. Als Beispiel werden die historischen Archive derjenigen Reichsstädte im südwestdeutschen Raum betrachtet, die im Zuge ihrer Mediatisierung mit dem Ende des Alten Reichs dauerhaft an das im Jahr 1806 neu geschaffene Königreich Württemberg gefallen sind.1 Gerade diese reichsstädti- schen Archive eignen sich für eine differenzierte Betrachtung in besonderem Maße, da ihre historischen Bestände nach Aushebungen württembergischer Staatsarchivare wäh- rend des 19. Jahrhunderts, mehrfachen Bestandsum- und -selektbildungen innerhalb des Staatsarchivs sowie einigen Verlagerungen zwischen verschiedenen Archivstandorten heute stark zerstreut vorliegen. Zudem finden sie Ergänzung in den historischen (Rest- )Archiven der jeweiligen Stadtarchive, welche die nach der Mediatisierung nicht ausge- hobenen reichsstädtischen Archivalien umfassen und dort in aller Regel noch heute die ältesten Bestände darstellen. Klassischerweise könnte man dieser komplexen Überlieferungssituation mit ei- nem dem Provenienzprinzip verpflichteten Beständeaustausch begegnen, wie er bei- spielsweise zwischen den Staatsarchiven in Bayern über Jahrzehnte hinweg praktiziert wurde.2 Allerdings könnten neuere Hilfsmittel dasselbe Ziel erreichen: Die Wiederher- stellung historisch gewachsener, aber zerstreut überlieferter Archivkörper, jedoch ohne die erheblichen Nachteile einer tatsächlichen Beständeverlagerung in Kauf nehmen zu müssen. Der etwas in die Jahre gekommene Grundsatz des quieta non movere gewinnt vor dem Hintergrund der digitalen Revolution, die auch vor staatlichen und kommunalen Archiven nicht Halt macht und für das Archivwesen insgesamt enorme, bislang erst in Ansätzen genutzte Potentiale bereithält, wieder an Bedeutung.3

1 Untersucht wurden die historischen Archive der 18 mediatisierten Reichsstädten Neuwürttembergs (heutige Namen): , Biberach an der Riß, , (i.e. Buchhorn), Ess- lingen, an der Brenz, , Isny, Leutkirch im Allgäu, , , , Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall, Ulm, Wangen im Allgäu und Weil der Stadt. 2 Aus der Fülle an einschlägiger Literatur sei verwiesen auf JAROSCHKA, Wiederherstellung; JAROSCHKA, Zentralisierung; und LIESS, Geschichte; sowie die enger gefassten Studien von WILD, Möglichkeiten; RECHTER, Beständebereinigung; IMMLER, Provenienzbereinigung; und IMMLER, Beständestrukturen (jeweils mit weiterer Literatur). Zum Landesarchiv Baden-Württemberg und dessen jüngeren Bestän- deaustauschen siehe RÜCKERT, Marbacher Überlieferung; SCHÖNTAG, Strukturbereinigung; THEIL, Be- ständesausstausch; THEIL, Beständeausstausch 2. Vgl. darüber hinaus als prominentes Beispiel auch HECKMANN, Wiederherstellung. 3 Vgl. dazu die ausgezeichneten Beiträge von TRUGENBERGER, Provenienz und Pertinenz; und ZIWES, Neue Formen; ferner auch RÖDEL, Wiederherstellung. Kritisch steht SCHÖNTAG, Strukturbereinigung, 2

Im Zentrum der nachfolgenden Überlegungen steht die Urkundenüberlieferung, während reichsstädtische Amtsbücher, Akten und Karten weitestgehend unberücksichtigt bleiben.4 Die Fokussierung auf (Original-)Urkunden5 ist zum einen praktischen Gründen geschuldet, da diese in den untersuchten Archiven häufig als eigenständige, chronolo- gisch geordnete Selektbestände aufbewahrt werden. Zum anderen waren gerade histori- sche Urkundenüberlieferungen in besonderem Maße von den Aushebungen während des 19. Jahrhunderts betroffen, sodass auch aus inhaltlichen Gründen eine derartige Ein- schränkung sinnvoll ist. Schließlich haben sich gerade durch die digitale Revolution in den letzten Jahren vielfältige neue Möglichkeiten zur onlinegestützten Präsentation von Urkunden herausgebildet, die für unterschiedliche Nutzergruppen verschiedenste Zu- gänge und Fragestellungen ermöglichen.6

2. Zur Überlieferungssituation neuwürttembergischer Reichsstädte 2.1 Die reichsstädtische Überlieferung im Landesarchiv Baden-Württemberg 2.1.1 Aushebungen des 19. Jahrhunderts In Folge der napoleonischen Kriege verloren in Südwestdeutschland zahlreiche Reichsstädte ihre Eigenständigkeit und wurden wie säkularisierte geistliche Einrichtun- gen als Kompensationsmasse für verlorene und an Frankreich abgetretene Territorien

S. 148f. und passim, einer rein virtuellen Wiederherstellung historischer Provenienzen ohne physischen Austausch gegenüber. Zum zersplitterten Archiv des Deutschordens, dessen Urkundenbestände in ei- nem internationalen Projekt ebenfalls kürzlich in virtueller Form zusammengeführt wurden, siehe Aus- führung RÜCKERT, Das ‚virtuelle Archiv‘. Zu einer erfolgreich durchgeführten virtuellen Rekonstruk- tion im Hessischen Landesarchiv siehe PONS, Wundenheilung. 4 Zur Definition von Urkunden siehe MERSIOWSKY, Urkunden. Dabei ist selbstverständlich, dass für das um 1500 beginnende Aktenzeitalter die inhaltliche Aussagekraft von Urkunden, die aus ihrem Akten- kontext separiert wurden, als problematisch anzusehen ist. Verstärkt wird dieser Trend auch durch Neuerungen in der Schriftgutverwaltung historischer Verwaltungen sowie die nahezu flächendeckende Einführung von Amtsbüchern mit rechtsrelevantem Inhalt, welche die Ausfertigung von Einzelurkun- den in weiten Teilen obsolet machten. 5 Ebenfalls unberücksichtigt bleiben Urkundenabschriften, deren Auswertung im Rahmen der vorliegen- den Arbeit leider nicht möglich war. Generell sei jedoch insbesondere auf die im Hauptstaatsarchiv (im Folgenden: HStAS) verwahrten Lagerbücher städtischer Provenienz verwiesen, die zahl- reiche, meist frühneuzeitliche Abschriften reichsstädtischer Urkunden bereithalten. In Betracht kom- men für unsere Zwecke die reichsstädtischen Lagerbuchbestände HStAS, H 182 (, 5 Bände); ebd., H 184 (Biberach, 9 Bände); ebd., H 189 (Esslingen, 51 Bände); ebd., H 190 (Giengen, 2 Bände); ebd., H 191 (Heilbronn, 22 Bände); ebd., H 196 (Ravensburg, 29 Bände); ebd., H 197 (Reutlingen, 34 Bände); ebd., H 199 (Rottweil, 88 Bände); ebd., H 200 (Schwäbisch Gmünd, 15 Bände); ebd., H 201 (Schwäbisch Hall, 221 Bände); ebd., H 202 (Ulm, 214 Bände); ebd., H 204 (Weil der Stadt, 1 Band); und ebd., H 114 (u.a. zu Esslingen, 22 Bände). Zu den Lagerbuchbeständen des HStAS siehe RICHTER, Lagerbuch- oder Urbarlehre; und PIETSCH, Lagerbuchbestände. Darüber hinaus wäre auch der 364 Ver- zeichnungseinheiten umfassende Mischbestand der Kopialbücher (HStAS, H 14 (Diplomatare)) heran- zuziehen, da hierunter auch städtischen Kopialbücher zu erwarten sind. Ein einzelnes Lagerbuch aus Schwäbisch Hall ist dem Bestand HStAS, H 115 (Lehenlagerbücher) eingeordnet, siehe die Kurzbe- schreibung unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-6672. Ferner entstammen einige in HStAS, B 5a (Neuwürttembergische weltliche Zins- und Haischbücher) dem Archiv der Reichsstadt Ravensburg, siehe die Kurzbeschreibung unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-4516. 6 Siehe dazu die Beiträge des Sammelbandes KEMPER/VOGELER, Digitale Urkundenpräsentationen. 3 weltlicher Herrschaft unterstellt.7 Diese Entwicklungen wirkten sich in erheblichem Maße auch auf die Archive und Registraturen der ehemals unabhängigen Gebiete aus, die ebenfalls an die neuen Herren fielen.8 Im Zuge dieser Umwälzungen kam es zu einer Trennung der historisch gewachsenen Bestände: Während die Archivalien, die trotz der epochalen verfassungsrechtlichen Veränderungen weiterhin rechtliche Relevanz aufwie- sen, in aller Regel in teils eigens eingerichtete Registraturen verbracht wurde, verblieben zahlreiche andere, meist nur noch über historischen Wert verfügende Stücke in den Städ- ten. Angesichts der ungeheuren Maße an potentiellen Archivalien, die seit 1803/6 schlag- artig zur Übernahme in das Königliche Staatsarchiv Stuttgart anstand, stellte sich auch für die Archivverwaltung die Frage nach einer Neuausrichtung, die nach einer Zeit des Verharrens in Bekanntem erst mit erheblicher Verzögerung versucht wurde, zu beantwor- ten; äußerer Anstoß hierzu war der Neubau des Königlichen Staatsarchivs in Stuttgart.9 Im Zuge dieser Entwicklungen veränderte sich auch das archivische Selbstverständnis: Statt des politisch-rechtlichen Wertes der im Archiv verwahrten Unterlagen für den all- täglichen Verwaltungsgebrauch wurde nunmehr ihr historischer Wert betont, der sie zu schriftlichen „Denkmale[n] und Quellen für den Geschichtsforscher“ werden ließ.10 So begann das Archiv, sich zu einem historischen Gedächtnis des modernen württembergi- schen Staates zu entwickeln, und versuchte, durch die Herausgabe des „Wirtembergi- schen Urkundenbuches“ sinnstiftend zu wirken.11 Dieser Paradigmenwechsel führte dazu, dass das Königliche Staatsarchiv gezielt bei den in Folge der Mediatisierung geschaffe- nen Ämtern Neuwürttembergs anfragte, ob in den dortigen Registraturen historische Un- terlagen vorhanden seien, die aufgrund ihres Alters und inhaltlichen Wertes zur Über- nahme ins Archiv geeignet seien.12

7 Mit einem Überblick über die politischen Umwälzungen und deren Folge HOLZMANN, Gliederung. Fer- ner SCHROEDER, Das Alte Reich, S. 315–378; SCHROEDER, Troia fuit; MILLER, Neuwürttemberg; sowie die Beiträge im Begleitband zur Ausstellung „Kronenwechsel“ bei HOHRATH/WEIG/WETTENGEL, Ende. 8 Zu diesem Problemkomplex siehe insgesamt MEYER-LANDRUT, Behandlung, bes. S. 86f. Spezialstu- dien zu einzelnen städtischen Archiven bieten DEUTSCH, Ende; TADDEY, Das gemeinschaftliche Archiv (jeweils zu Schwäbisch Hall); LOOSE, Mediatisierung (zu Rottweil); sowie MILLER, Geschichte (zu Schwäbisch Gmünd). Zum Vergleich sei ferner auch auf SEILER, Archive, und damit auf die Archive der säkularisierten Klöster Württembergs hingewiesen. 9 Hierzu insb. die Darstellung von PIETSCH, Archivreisen, bes. S. 333–347; sowie KRETZSCHMAR, Prag- matismus, S. 215–218 und S. 239. Vgl. weiterhin auch MÜLLER, Beständeübersicht, S. 6–14. 10 Zitiert nach PIETSCH, Archivreisen, S. 337, ähnlich auch KRETZSCHMAR, Pragmatismus, S. 241. 11 PIETSCH, Archivreisen, S. 345. In größeren Zusammenhängen KRETZSCHMAR, Keine Aufgabe für ein Archiv. Weiterhin RÜCKERT/SCHIEBER/RÜCKERT, Das ‚Württembergische Urkundenbuch online‘, S. 145; MERSIOWSKY, Diplomatik, S. 24; sowie BURKHARDT, Oberamtsbeschreibungen. 12 PIETSCH, Archivreisen, S. 340, führt an, dass sich insbesondere Oberämter, Gerichtshöfe, Forstverwal- tungen und Kameralämter gezielt in den historischen Archiven der untergegangenen Reichsstädte schadlos hielten und die ausgehobenen Stücke ihren eigenen Registraturen einverleibten. Zu den An- fragen des Archivs an die neuwürttembergischen Ämter siehe HStAS, E 61 Bü 502. Zur parallelen Ent- wicklung in Hessen-Darmstadt siehe BATTENBERG, Funktionswandel. 4

Nur vor diesem Hintergrund sind die Archivreisen des Geheimen Archivars und späteren Archivrats Christoph Ludwig Friedrich Lotter verständlich. Lotter nahm in den Jahren 1824 bis 1829 unzählige säkularisierte oder mediatisierte Archive Neuwürttem- bergs persönlich in Augenschein und hob anhand der vor Ort vorhandenen Repertorien sowie bei deren Fehlen durch Aktenautopsie die ihm als historisch wertvoll erscheinen- den Unterlagen, unter denen vormoderne Urkunden einen besonderen Stellenwert ein- nahmen13, für das Stuttgarter Archiv aus.14 Dabei bildete sich schnell ein nach Wertigkeit der verwahrten Bestände gestaffeltes Archivsystem aus, in dem das Staatsarchiv die Rolle eines Eliten- bzw. Schatzarchives u.a. für historische Urkundenbestände übernahm, wäh- rend das Aktenmaterial in eigenständigen Behördenarchiven und Aktendepots verblieb, aus denen später ein Staatsfilialarchiv und schließlich das Staatsarchiv Ludwigsburg (im Folgenden: StAL) hervorging.15 Hierdurch kam es bei den Überlieferungen säkularisier- ter und mediatisierter Archivkörper zur weiteren Zersplitterung historischer Provenien- zen, die sich nicht mehr nur auf Bestandsvermischungen eines einzigen Archivs be- schränkten, sondern auch zur Verteilung auf unterschiedliche Archiv(standort)e führte.

2.1.2 Heutige Reichsstadtbestände Von der systematischen Neuaufteilung der Bestände zwischen dem HStAS und dem StAL im Jahr 1969 – Anlass war der Bezug des als Zweckbau neu errichteten HStAS16 – waren auch die reichsstädtischen Bestände betroffen. Die damals vorgenom- mene Aufteilung, nach der das StAL u.a. die Überlieferung der neuwürttembergischen Landesteile erhielt, sofern sie im Ludwigsburger Archivsprengel erwachsen waren, gilt bis heute.17 Daher befindet sich heute das Gros der von Lotter im 19. Jahrhundert ausge- hobenen reichsstädtischen Archivalien in den B-Beständen von StAL und HStAS. Be- günstigt wurde diese Beständebereinigung durch die von Karl Otto Müller in den 1930er Jahren entwickelte Beständegliederung, welche eine einheitliche Struktur für die Be- stände beider Archive schuf.18 Sofern bis 1969 dieselben Beständenummern in beiden

13 PIETSCH, Archivreisen, S. 346f. Zudem MÜLLER, Staatsfilialarchiv, S. 95. 14 Über Lotters Aushebungen sind wir vergleichsweise gut unterrichtet, da er dem Königlichen Ministe- rium für Auswärtige Angelegenheiten, welches ihn mit dieser Aufgabe betraut hatte, regelmäßig aus- führlich Bericht erstattete. Diese Berichte haben sich erhalten und befinden sich – nachmals zu einem Band zusammengebunden – heute unter HStAS, E 61 Bü 508. 15 Zur Vor- und Frühgeschichte des StAL siehe noch immer MÜLLER, Staatsfilialarchiv; und MÜLLER, Gesamtübersicht, S. 6–14. 16 Siehe hierzu den Bericht von RICHTER, Neubau. 17 Zur Aufteilung der Bestände zwischen dem StAL und dem HStAS siehe GÖNNER, Neue Aufteilung, und TADDEY, Gesamtübersicht, S. 1–3 18 MÜLLER, Gesamtübersicht, bes. S. 1–5. 5

Archiven vergeben waren, wurde deren innere Struktur beibehalten und durch Hinzufü- gung eines Buchstabens („L“ für Ludwigsburg, „S“ für Stuttgart) auf den früheren Auf- bewahrungsort verwiesen.19 Hierdurch konnten größere Bestandsneubildungen und Um- signierungen vermieden werden, was sich wiederum positiv auf die Benutzbarkeit der betroffenen Archivalien auswirkte. Im StAL werden daher seit 1969 erhebliche Teilüberlieferungen der ehemaligen reichsstädtischen Archive in Aalen (B 161), Bopfingen (B 165), Esslingen (B 169, B 172 und B 175), Giengen (B 176 L und B 176 S), Schwäbisch Gmünd (B 177 L, B 177 S und B 185), Schwäbisch Hall (B 186–188), Heilbronn (B 189 I–VI) und Ulm (B 207, B 207 AU, B 207 M, B 209, B 209 a–d, B 210, B 210 a, B 211, B 211 a, B 212,B 213, B 213 a–c, B 214, B 214 a–b, B 215 und B 215 a) verwahrt. Das Gros dieser Überliefe- rungen stellt Akten und Amtsbücher dar, während bedeutende Urkundenbestände allein zu den ehemaligen Reichsstädten Bopfingen20, Esslingen21, Giengen22, Heilbronn23,

19 So etwa beim Bestand „Giengen, Reichsstadt“, der die Bestandsbezeichnungen „StAL, B 176 L“ und „StAL, B 176 S“ umfasst. 20 StAL, B 165 mit 210 Urkunden, die als Digitalisate im Onlinefindmittel eingebunden sind. Der Bestand enthält im Kern die von Lotter ausgehobenen Archivalien, welche später mit weiteren Ablieferungen durch das Stadtschultheißenamt Bopfingen (1838), das Stadtarchiv Bopfingen (1883/84) sowie durch Extradenda aus Bayern (1835 und 1872) und dem Stadtarchiv Ulm ergänzt wurde. Siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1146&a=fb. Nach Auskunft der Einleitung des Altrepertori- ums wurden zudem einige Stücke, die im Einzelnen aufgezählt werden, in andere Bestände eingeglie- dert, da sich „übrigens nicht alle von Bopfingen übersandten Urkunden und Akten zur Aufnahme in das Repertorium Stadt Bopfingen (eigneten).“ 21 StAL, B 169 mit 867 Urkunden, die als Digitalisate im Onlinefindmittel eingebunden sind. Der Bestand geht im Kern auf Archivalien zurück, die bereits im Jahr 1812 an das HStAS abgegeben wurden. Spätere Zugänge stellen die Aushebungen Lotters, Extradenda aus Bayern (1842f.; ebd., U 633–U 726) und Baden (1878) sowie Archivalien aus dem aufgehobenen Archiv des Innern zu Ludwigsburg (1910) dar. Im Zuge der Retrokonvertierung des Findbuchs wurden die Regesten der Urkunden bis 1420 anhand von DIEHL, UB Esslingen 1–2, überarbeitet, nichtstädtische Provenienzen herausgelöst und als eigen- ständige Bestände formiert (jetzt: StAL, B 172 und B 175). Siehe http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=2-1153&a=fb. Das Altrepertorium zu StAL, B 169, S. 199–214, vermerkt zudem Stücke, die 1831 vom Oberamt Esslingen (weitere Urkunden ebd., S. 233–239; StAL, B 169 U 727– U 760) und 1827 aus Schwäbisch Gmünd eingekommen sind, ferner ebd., S. 203 zwei Urkunden (StAL, B 169 U 581 und U 585) „aus dem Reutlinger Archiv“ und ebd., S. 210 eine im Jahr 1836 angekaufte Urkunde (ebd., U 632). Darüber hinaus wären bei angestrebter Vollständigkeit auch die Bestände StAL, B 172 (50 Urkunden) und StAL, B 175 (104 Urkunden) zu prüfen, die aus StAL, B 169 herausgelöst wurden und als Digitalisate vorliegen. Vgl. dazu die Findbucheinleitungen unter http://www.landesar- chiv-bw.de/plink/?f=2-1159&a=fb und http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1164&a=fb. 22 StAL, B 176 S mit 57 Urkunden, die als Digitalisate im Onlinefindmittel eingebunden sind. Der Bestand enthält im Kern die von Lotter ausgehobenen Archivalien. Siehe http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=2-1175&a=fb. Darüber hinaus beinhaltet auch StAL, B 176 L eine einzige Urkunde von 1480 (ebd., U 1), die als zweitverwendetes Einbandfragment überliefert war. 23 StAL, B 189 I mit 321 Urkunden sowie ebd., B 189 III mit 259 Urkunden, die jeweils als Digitalisate im Onlinefindmittel eingebunden sind. StAL, B 189 I enthält im Kern die von Lotter ausgehobenen Archivalien, die später durch weitere Zugänge aus dem Kameralamt Heilbronn (1868) sowie durch Ex- tradenda aus Bayern (1835, 1878) und Hessen (1872) ergänzt wurden. Im Jahr 2007 wurden zwei Ur- kunden an das Staatsarchiv Würzburg abgegeben (Provenienz: Hochstift Würzburg). Siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1207&a=fb. StAL, B 189 III beinhaltet im Kern die von Lotter ausgehobenen Archivalien des reichsstädtischen Archivs und der Archive von im Stadtgebiet gelegenen Klöstern und Klosterhöfen. Weitere Zugänge erhielt der Bestand durch Extradenda aus Bay- ern (1835, 1878) und durch die Eingliederung von Archivalien des Aktendepots des Archivs des Innern 6

Schwäbisch Gmünd24, Schwäbisch Hall25 und Ulm26 vorliegen. Obwohl die Bestandsbe- zeichnungen dies suggerieren, entstammen keineswegs alle hierin enthaltenen Stücke tat- sächlich den früheren reichsstädtischen Archiven. So beinhaltet etwa StAL, B 185 (Schwäbisch Gmünd, Reichsstadt: Dominikanerinnenkloster Gotteszell) einige reichs- städtische Urkunden, doch der Großteil des Bestandes setzt sich aus Archivalien des ebenfalls von Lotter ausgehobenen Klosterarchivs zusammen.27 Das HStAS verwahrt seit 1969 die Teilüberlieferungen aus Biberach (B 162–164), Buchau (B 166), Buchhorn (B 167), Isny (B 193) Leutkirch (B 195), Ravensburg (B 198 I, B 200, B 200 I–VII), Reutlingen (B 201 und B 201 L), Rottweil (B 203, B 203 L, und B 206), Wangen (B 216 und B 216 M) und Weil der Stadt (A 151, A 151 I–

zu Stuttgart (1853) sowie Archivalien der Kreisregierung Ludwigsburg (nach 1969). Siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1216&a=fb. 24 StAL, B 177 S mit 2.087 Urkunden sowie ebd., B 185 mit 71 Urkunden, die jeweils als Digitalisate im Onlinefindmittel eingebunden sind. StAL, B 177 S enthält im Kern die von Lotter ausgehobenen Ar- chivalien, die Ergänzung finden in gleichzeitigen Aushebungen aus dem Spitalarchiv sowie den Archi- ven geistlicher Institutionen. Spätere Zugänge erfolgten durch Ablieferungen der Kameralämter Gmünd und Lorch (1844, 1851, 1894 und 1922), der Staatssammlung vaterländischer Kunst und Altertums- denkmale (1889) sowie den antiquarischen Ankauf entfremdeter Stücke (1862). Zahlreiche weitere Ar- chivalien wurden im Jahr 1900 durch den Rat der Stadt Gmünd als Depositum mit Eigentumsvorbehalt zur dauerhaften Aufbewahrung abgegeben, nachdem der Staatsarchivar Stälin eine erneute Inspektions- reise durchgeführt hatte. Siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1183&a=fb. Der Bestand StAL, B 185 wurde 1965 unter Herauslösung aus StAL, B 177 S gebildet. Hierbei wurde auf eine strenge Provenienzbereinigung verzichtet, sodass sich hierin heute neben Stücken aus dem Archiv des Dominikanerinnenklosters Gotteszell auch solche aus dem reichsstädtischen Archiv befinden. Siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1186&a=fb. Nach dem Vorwort des Altrepertoriums sind die unter Eigentumsvorbehalt stehenden Stücke verso mit einem blauen „S“ markiert, sodass die beiden Ablieferungen strikt geschieden werden können. Einzelstücke wie etwa StAL, B 177 S U 61a – eine Urkunden Friedrichs III. von 1440 zur Gmünder Reichssteuer – wurden im Oktober 1899 „bei Röder in Ellwangen erworben“. 25 StAL, B 186 mit 3.079 Urkunden, die als Digitalisate im Onlinefindmittel eingebunden sind. Der Be- stand enthält im Kern die von Lotter ausgehobenen Archivalien, die in der Folge durch Abgaben des Kameralamts Hall (1834–1836) sowie weiteren Aushebungen des Staatsarchivars Valentin Schloßstein (1857) ergänzt wurden. Im Jahr 2006 wurden zehn weitere Urkunden Haller Provenienz (ebd., U 3048– U 3057) in den Bestand eingegliedert, die im Zuge einer Bearbeitung des im HStAS überlieferten alt- württembergischen Bestandes A 144 übersandt worden waren. Siehe http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=2-1192&a=fb. In das Altrepertorium, das noch aus reichsstädtischer Zeit (1803) stammt und im Staatsarchiv fortgeführt wurde, eingebunden ist ferner eine rund 30-seitige Übersicht der Inhalte der Vertragsbücher der Stadt Schwäbisch Hall, die von Lotter angefertigt wurde. Da das Altrepertorium von 1803 auch die später in Schwäbisch Hall zurückgelassenen Urkunden und Akten verzeichnet, kann es als Ausgangspunkt für die Rekonstruktion des Haller Reichsstadtarchivs herangezogen werden. 26 StAL, B 207 mit 1.100 Urkunden, sowie B 207 M mit 580 Urkunden, die jeweils als Digitalisate im Onlinefindmittel eingebunden sind. Der Bestand StAL, B 207 beinhaltet neben den von Lotter ausge- hobenen Archivalien auch solche, die seitens bayerischer Archivare zwischen 1802 und 1810 nach München verbracht und nach dem Fall Ulms an das Königreich Württemberg extradiert wurden. Siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1236&a=fb. StAL, B 207 M umfasst die zwischen 1802 und 1810 durch bayerische Archivare ausgehobenen und nach München verbrachten Urkunden des reichs- städtischen Archivs, die sich auf heute zu Bayern gehörende Orte des Ulmer Landgebiets beziehen. Der Bestand wurde im Zuge eines größeren Beständeausgleichs zwischen Bayern und Baden-Württemberg im Jahr 1997 an das HStAS abgegeben. Siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1244&a=fb, und zum Beständeaustausch auch MÜLLER, Beständeaustausch, und THEIL, Beständeausgleich. 27 Vgl. dazu die Vorworte in den Findmittel zu StAL, B 185 (http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2- 1186) sowie StAL, B 177 S (http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1183). 7

II). Wiederum betrifft ein Großteil Akten und Amtsbuchserien, während eine aus vormals reichsstädtischen Archiven herrührende urkundliche Überlieferung für Biberach28, Buchau29, Buchhorn30, Isny31, Leutkirch32, Ravensburg33, Reutlingen34, Rottweil35, Wan- gen36 sowie Weil der Stadt37 besteht.

2.1.3 Weitere reichsstädtische Überlieferungen Wenn bei den Rekonstruktionen der einzelnen reichsstädtischen Archive die wis- senschaftlich geforderte Vollständigkeit zumindest im Ansatz erreicht werden soll, müs-

28 HStAS, B 166 mit 129 Urkunden. Nachdem Lotter in Buchau keine Aushebungen vorgenommen hatte, übergab die Stadt diesen Bestand im Jahr 1884 dem HStAS unter Eigentumsvorbehalt zur dauernden Aufbewahrung. Siehe die Kurzbeschreibung unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-4880. 29 HStAS, B 162 mit 125 Urkunden. Siehe die Kurzbeschreibung unter http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-4872. 30 HStAS, B 167 mit 89 Urkunden. Der Bestand enthält die von Lotter ausgehobenen Archivalien, die später durch weitere Zugänge aus dem Kameralamt Friedrichshafen sowie mit Extradenda aus Baden und Bayern ergänzt wurde. Siehe die Kurzbeschreibung unter http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-4884. 31 HStAS, B 193 mit 147 Urkunden. Der Bestand erhält im Kern die von Lotter ausgehobenen Archivalien, die 1887 durch antiquarisch erworbene Stücke, die aus dem reichsstädtischen Archiv entfremdet worden waren, ergänzt wurden. Siehe die Kurzbeschreibung unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1- 4891. 32 HStAS, B 195 mit 152 Urkunden. Siehe die Kurzbeschreibung unter http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-4895. 33 HStAS, B 198 I mit 1.298 Urkunden. Der Bestand enthält im Kern die von Lotter ausgehobenen Archi- valien, die später durch antiquarischen Erwerb, Extradenda Dritter sowie durch behördliche Abliefe- rungen ergänzt wurden. Es muss jedoch betont werden, dass die von Lotter ausgehobenen Archivalien nicht nur dem reichsstädtischen Archiv, sondern auch aus den Archiven des dortigen Spitals sowie ei- niger säkularisierter Klöster stammen. Eine Trennung nach Provenienzen, wie sie bereits für andere reichsstädtische Bestände durchgeführt worden ist, wird derzeit nicht verfolgt. Siehe die Kurzbeschrei- bung unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-4899. 34 HStAS, B 201 mit 542 Urkunden, die als Digitalisate im Onlinefindmittel eingebunden sind. Der Be- stand enthält im Kern die von Lotter ausgehobenen Archivalien des reichsstädtischen Archivs, des Spi- talarchivs und den Registraturen von Kirchen- und Schulpflege sowie Armen- und Waisenpflege. Im Zuge der Retrokonvertierung 2015/16 wurden elf Stücke, die zwischenzeitlich dem Selektbestand HStAS, H 51 zugeschlagen worden waren, wieder in den früheren Bestand eingegliedert. Siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-4908&a=fb. 35 HStAS, B 203 mit 1.575 Urkunden. Der Bestand enthält im Kern die von Lotter ausgehobenen Archi- valien des reichsstädtischen Archivs. Siehe die Kurzbeschreibung unter http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-4913. 36 HStAS, B 216 mit 513 Urkunden sowie ebd., B 216 M mit 67 Urkunden. HStAS, B 216 enthält im Kern die von Lotter ausgehobenen Archivalien, die in der Folge durch weitere Ablieferungen verschiedener Ämter (1837ff.) ergänzt wurden. Siehe die Kurzbeschreibung http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-4922. HStAS, B 216 M beinhaltet demgegenüber die zwischen 1802 und 1810 durch bayerische Archivare ausgehobenen und nach München verbrachten Urkunden des reichsstädtischen Archivs. Diese wurden im Zuge eines größeren Beständeausgleichs zwischen Bayern und Baden-Würt- temberg im Jahr 1997 an das HStAS abgegeben. Siehe die Einleitung zum Onlinefindmittel unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-4931&a=fb. 37 HStAS, A 151 I mit 22 Urkunden. Der Archivbestand, der auf ein altwürttembergisches membrum zu- rückgeht (dazu im Folgenden), beinhaltet u.a. die von Lotter ausgehobenen Archivalien, die in der Folge durch weitere Ablieferungen des städtischen Archivs sowie des Archivs des Innern (1830) ergänzt wur- den. Siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-3840 und http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-762319. 8 sen weitere Bestände des Landesarchivs eingehender betrachtet werden. Unter den alt- württembergischen A-Beständen im HStAS, die im wesentlichen als membra des herzög- lichen Archivs historisch gewachsen sind, kommen für die Fragestellung v.a. die Be- stände zu den Beziehungen Altwürttembergs zu den Reichsstädten in Betracht.38 Diese bilden sich im Kern zwar aus membra, doch wurden im Verlauf des 19. Jahrhunderts im- mer wieder die seit dem 16. Jahrhundert gewachsenen Bestände durch Behördenabgaben oder Extraditionen ergänzt. Daher muss im Einzelnen geprüft werden, ob und in welchem Umfang reichsstädtisches Archivgut den Umweg über neuwürttembergische Behörden fand.39 Interessant ist der Umstand, dass die hierin enthaltenen Urkunden (insgesamt sind es ca. 320 Stücke) aus der Zeit vor 1500 bis heute vielfach in den Beständen verblieben sind und nicht – wie ansonsten üblich40 – den großen Selektbeständen A 601, A 602 und H 51 zugeordnet wurden. Ebenfalls ausgenommen von einer Zuordnung zu den großen Selektbeständen des HStAS ist die umfangreiche Bestandsgruppe „Adel“ (HStAS, A 153, A 155, A 157, A 160–A 173, A 175, A 177–A 184, A 186–A 191 und A 193), welche ih- rerseits etwas mehr als 10.000 Urkunden umfasst, unter denen gelegentlich reichsstädti- sche Stücke zu finden sind.41 Ferner lassen sich Einzelurkunden reichsstädtischer Prove- nienz vermutlich auch im Bestand A 208 ausfindig machen.42

38 Es handelt sich hierbei um HStAS, A 141, A 142, A 143, A 144, A 145, A 147, A 148, A 150, A 151 und A 152. Vgl. MAURER/MOLITOR/RÜCKERT (Bearb.), Übersicht A-Bestände, S. 12f. (membra) und S. 72–75 (Reichsstädte). 39 Die Aushebungen Lotters aus dem Archiv der ehemaligen Reichsstadt Weil der Stadt wurden beispiels- weise in ein bereits bestehendes altwürttembergisches Membrum eingeordnet, weshalb ein eigener B- Bestand zu Weil der Stadt heute fehlt. Siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-3840 und http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-762319. 40 Vgl. dazu etwa die entsprechenden Hinweise bei MAURER/MOLITOR/RÜCKERT (Bearb.), Übersicht A- Bestände, S. 28 (A 1–A 16b), S. 33 (A 17), S. 34 (A 18), S. 35 (A 20), S. 41 (A 28), S. 44 (A 34), S. 45 (A 38), S. 47 (A 42a–A 44), S. 50 (A 54–A 55), S. 51 (A 56–A 58), S. 52 (A 59), S. 53 (A 63), S. 57 (A 76–A 79), S. 58 (A 80–A 82), S. 62 (A 97), S. 124 (A 262), S. 129f. (A 274), die summarischen An- gaben S. 140–143, S. 199 (A 473), S. 204 (A 490, A 491), S. 208 (A 504), S. 210 (A 508–A 509), S. 211 (A 510), S. 214f. (A 523), S. 216 (A 525, A 526), S. 217f. (A 530–A 531, A 535) und S. 231 (A 571–A 572); zu den Selektbeständen siehe ebd., S. 237f. (A 601–A 602). 41 So beinhaltet etwa der Bestand HStAS, A 184 „einige Urkunden aus dem Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd“, wie bereits MAURER/MOLITOR/RÜCKERT (Bearb.), Übersicht A-Bestände, S. 82, angeben. Siehe auch http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-8247. Von einer Selektierung zu den Württem- bergischen Regesten (HStAS, A 602) wurde aufgrund des inhaltlichen Zuschnitts des groß angelegten Regestenwerks abgesehen. Es war ursprünglich geplant, die Bestände „Adel“ (HStAS, A 153-A 193) und „Kloster- und Stiftsverwaltungen“ (ebd., A 469-A 542) in gesonderten Regestenwerken zu publi- zieren, doch später wurde aufgrund anderer archivpolitischer Schwerpunktsetzungen hiervon wieder Abstand genommen. Hierzu die Einleitung im Findbuch des Bestands unter http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-1238&a=fb. 42 So etwa eine Esslinger Pergamenturkunde von 1522 unter HStAS, A 208 Bü 74 (siehe http://www.lan- desarchiv-bw.de/plink/?f=1-1463265). 9

Umfangreiche reichsstädtische Provenienzen finden sich im Selektbestand der Württembergischen Regesten (HStAS, A 602).43 Dieser Bestand wurde auf Grundlage des bereits zuvor im Druck erschienenen, gleichnamigen Inventars in den Jahren 1946/47 durch eine räumliche Zusammenführung der in Form von Kurzregesten publizierten Ur- kunden gebildet. Er beinhaltet vorwiegend die im altwürttembergischen herzoglichen Ar- chiv überlieferten Urkunden im Zeitraum von 1301 bis 1500, welche gruppenweise und damit unter Wahrung der einzelnen Provenienzen vereinigt wurden. Durch die Bestands- bildung 1946/47 wurden die Drucknummern der Regesten zu Signaturen, gleichwohl durch Kriegsverluste und jüngere Abgaben derzeit etwa 1.900 Fehlstellen zu verzeichnen sind. Dem stehen rund 900 Nachträge entgegen, die im Zuge von Erschließungsarbeiten an altwürttembergischen Beständen entdeckt wurden. Seit 1997 erfolgt die Zuordnung derartiger Nachträge zum Selektbestand nur noch in virtueller Form; zusätzlich werden sie in einer eigenen Kartei (HStAS, J 491) notiert. Zu einer Durchsetzung des A 602-Selekts mit reichsstädtischen Provenienzen kam es im Zuge des 19. Jahrhunderts, als ein Teil der in den neuwürttembergischen Ge- bieten ausgehobenen und nach Stuttgart verbrachten Urkunden nach ihrem Sachbetreff (Pertinenz) in die bestehenden membra des herzoglichen Archivs, die den Ausgangspunkt für das Selekt bilden, eingegliedert wurden. So finden sich reichsstädtische Provenienzen hauptsächlich in den Abteilungen „Heimliches Gericht (WR 4291–WR 4320)“, „Eini- gungen II (WR 5164–WR 5240)“, „Städtebündnisse (WR 5241–WR 5793)“ und „Schwäbischer Bund (WR 5794–WR 5994)“.44 Bereits auf Grundlage der Württember- gischen Regesten können einige Provenienzen benannt werden – die Abteilung „Heimli- ches Gericht“ beinhaltet etwa Archivalien aus Esslingen45, Isny46 und Schwäbisch Gmünd47. Weitere Archivalien des vorliegenden Bestandes weisen ebenfalls einen reichs- städtischen Hintergrund auf, welcher jedoch erst durch Autopsie genauer bestimmt wer- den kann.48 Die Urkunden der Abteilung „Städtebündnisse“ entstammen fast ausnahms- los den reichsstädtischen Archiven von Ulm, Esslingen, Heilbronn, Ravensburg und

43 Zur Geschichte des Bestandes siehe MEHRING/MILLER, Württembergische Regesten 1,1, S. VII–XI, so- wie die Einleitung des Findmittels unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1238&a=fb. Ferner zur Digitalisierung der Erschließungsinformationen RÜCKERT, Urkundenregestierung. 44 Hierzu bereits MEHRING/MILLER, Württembergische Regesten 1,1, S. VIII–X. Demgegenüber weist die Einleitung des aktuellen Findmittels (siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1238&a=fb) nicht auf die reichsstädtischen Provenienzen der oben genannten Abteilungen hin. 45 WR 4295, 4297, 4298, 4299, 4304 und 4311. 46 WR 4291, 4306, 4307, 4313 und 4314. 47 WR 4319. 48 Vgl. dazu etwa WR 5169 und 5194. 10

Reutlingen.49 Ferner wurden reichsstädtische Provenienzen auch in die seit dem 16. Jahr- hundert bestehenden altwürttembergischen membra „Bauernkrieg“50, „Schmalkaldischer Bund“51 und „Münzsachen“52 eingefügt, deren ältere Urkunden bis 1500 ebenfalls Auf- nahme in die Württembergischen Regesten gefunden haben. Hingegen scheint der um 1965 gebildete Bestand der Württembergischen Urkunden (HStAS, A 601) keine reichs- städtischen Provenienzen zu enthalten.53 Unter den Selektbeständen des HStAS ist ferner auf die in „H 51“ verwahrten Kaiser- und Königsurkunden bis 1437 zu verweisen.54 Dieser um 1900 gebildete Bestand vereinigt alle im Original überlieferten Herrscherurkunden bis zum Tod Kaiser Sigis-

49 Vgl. dazu das Repertorium zum Bestand HStAS, H 53 (Schwäbischer Bund). Kern des Bestands ist das altwürttembergische membrum (ebd., A 94), das seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar ist. Es wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts mit eingekommenen Urkunden und Akten aus den oben genannten Stadtar- chiven angereichert. Der Bestand HStAS, H 53 beinhaltet nach der Entnahme der bis 1500 datierenden Stücke noch 19 Urkunden. Darüber hinaus beinhaltet die Abteilung „Städtebündnisse“ der Württem- bergischen Regesten die bis 1500 datierenden Urkunden des Bestandes HStAS, B 219 (Städtebünd- nisse), welcher aus Abgaben der Stadtarchive Ulm von 1824/27 und Esslingen gebildet wurde. Der Restbestand HStAS, B 219 umfasst derzeit noch 12 nach 1501 datierende Urkunden städtischer Prove- nienz. Siehe hierzu das Vorwort im zugehörigen Findbuch sowie die Kurzbeschreibung zum Bestand unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-4934. 50 Das membrum HStAS, A 46 wurde während des 19. Jahrhunderts mit weiteren Stücken fremder Prove- nienz vereinigt und bildet heute das Selekt ebd., H 54. Es enthält laut Vorwort im Findmittel (http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2619) u.a. Archivalien aus dem Archiv der Stadt Esslingen. Jedoch scheint es sich hierbei um Akten zu handeln, da die fünf im Bestand enthaltenen Urkunden keine Verbindung zu Esslingen erlauben. 51 Das membrum HStAS, A 86a wurde ebenfalls während des 19. Jahrhunderts um Archivalien fremder Provenienz ergänzt und bildet heute das 17 Urkunden und 116 Büschel umfassende Selekt ebd., H 55. Es enthält zahlreiche Archivalien aus den Reichsstädten Esslingen, Reutlingen und Ulm, darunter auch die meisten Urkunden. Hierzu die Einleitung zum Findbuch unter http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-2622. 52 Das membrum HStAS, A 60 wurde ebenfalls um Archivalien fremder Provenienzen ergänzt, darunter auch solchen aus dem Archiv der Reichsstadt Ulm. Der so gebildete Mischbestand stellt heute das Selekt ebd., H 57 dar. Hierzu das handschriftliche Findmittel von 1851 sowie die Kurzbeschreibung des Be- standes unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2627. Demnach wurden die älteren Urkunden bis 1500 in die Württembergischen Regesten (HStAS, A 602, WR 729–WR 741 und WR 14763– WR 14776) sowie das Kaiserselekt (HStAS, H 51, U 916a–c) eingeordnet. 53 Lediglich Einzelstücke könnten reichsstädtischer Provenienzen entstammen, so etwa HStAS, A 601 U 70 (= WUB 7, Nr. 3224, S. 386; online via http://www.wubonline.de/?wub=4100). Darüber hinaus entstammen zahlreiche Urkunden des Bestandes geistlichen Provenienzen säkularisierter Klöster sowie den historischen Archiven von in Reichsstädten gelegenen Hospitälern (etwa ebd., A 601 U 79 = WUB 9, Nr. 3651, S. 145, online via http://www.wubonline.de/?wub=4563; ebd., A 601 U 87 = WUB 9, Nr. 4004, S. 380, online via http://www.wubonline.de/?wub=4945; ebd., A 601 U 105 = WUB 10, Nr. 4702, S. 373f., online via http://www.wubonline.de/?wub=5696; und ebd., A 601 U 119 = WUB 11, Nr. 4980, S. 29, online via http://www.wubonline.de/?wub=5978). Zur Geschichte dieses Bestands siehe die Einleitung zum Findmittel unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1236&a=fb. Für Neufunde, die im Zuge von Verzeichnungsarbeiten entdeckt werden, wird eine Nachtragskartei geführt, wodurch eine tatsächliche Selektion der Neufunde vermieden wird und diese in ihrem ursprünglichen Überlieferungszusammenhang bleiben können. Zur Nachtragskartei siehe HStAS, J 490, sowie die Be- standsbeschreibung unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2831. Weiterhin auch RÜCKERT, Urkundenregestierung; sowie RÜCKERT/SCHIEBER/RÜCKERT, Das ‚Württembergische Urkundenbuch online‘; und RÜCKERT, Historische Quellenarbeit. 54 Zum Folgenden die Einleitung zum Findmittel unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1- 2604&a=fb. 11 munds, die in den alt- und neuwürttembergischen Beständen des HStAS überliefert wa- ren. Anders als bei den Württembergischen Regesten (HStAS, A 602) wurde beim Be- stand H 51 auf eine provenienzgerechte Zusammenführung der Urkunden verzichtet und die Einzelstücke anhand ihrer Laufzeiten chronologisch eingereiht. Seit 2010 werden Nachträge, die bei Verzeichnungsarbeiten in anderen Beständen aufgefunden werden, nicht mehr tatsächlich, sondern lediglich noch virtuell in das Selekt eingepflegt. Die ur- sprünglichen Provenienzen können in Teilen anhand einer Liste ermittelt werden, die die Herkunftsbestände der Urkunden zum Zeitpunkt der Selektbildung um 1900 benennt; es ist jedoch zu beachten, dass bereits zu diesem Zeitpunkt Provenienzvermischungen vor- gelegen haben können, wodurch Einzelfallprüfungen notwendig werden. Ferner wurde in den Repertorien der Bestände, aus denen sich das Selekt speißt, vermerkt, welche Urkun- den entnommen wurden.55 Einen Mehrwert stellen die in den Metadaten des aktuellen Findmittels hinterlegten Provenienzangaben dar.56 Allerdings – und dieser Mangel wiegt m.E. schwer – kann im Online-Findmittelsystem des Landesarchivs nicht gezielt nach derartigen Provenienzangaben gesucht werden; selbst die Expertensuche erlaubt es nicht, gezielt das Metadatenfeld „Provenienz“ mit Suchbegriffen anzusteuern.57 Stattdessen empfiehlt sich die Suche nach Begriffspaaren, wobei die Trefferliste händisch auf Prove- nienzangaben durchgesehen werden muss.58 Die gleiche Einschränkung gilt für das Find- mittel zum um 1940 gebildeten Selektbestand der illuminierten Urkunden (HStAS, H 52), der sich ebenfalls aus unterschiedlichen Provenienzen zusammensetzt; Einzelstücke wei- sen auch hier nach Auskunft der erfassten Metadaten eine reichsstädtische Herkunft aus.59

55 Vgl. dazu etwa das Altrepertorium zu StAL, B 169, S. 7 (mit der Notiz: „beim Kaiserselekt, [HStAS,] H 51 Nr. 788“). 56 Vgl. dazu etwa ein Privileg Kaiser Ludwigs des Bayern vom 1. April 1330 hinsichtlich der Höhe der jährlichen Reichssteuern Esslingens (HStAS, H 51 U 302). In der Druckansicht zum Findbucheintrag (http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1260241, dann dort auf „mehr…“ klicken, woraufhin sich im Browser ein neues Fenster öffnet) findet sich im Feld „Provenienz“ die Angabe „Reichsstadt Esslin- gen“. Eine von R. Krauß um 1900 angefertigte Liste der in H 51 (Kaiserselekt) erfassten Urkunden, welche im Repertorienzimmer des HStAS als Findmittel zum Bestand eingesehen werden kann, verfügt über eine eigene Spalte, in der die Provenienzbestände der einzelnen Stücke erfasst sind. 57 Zu den unterschiedlichen Recherchemöglichkeiten siehe https://www.landesarchiv-bw.de/web/46734, speziell zur Expertensuche https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/suche/expertensuche.php. 58 Das in Anm. 56 angeführte Beispiel der Urkunde Kaiser Ludwigs für Esslingen vom 1. April 1330 (HStAS, H 51 U 302) kann über die Expertensuche gefunden werden, wenn nach dem Begriffspaar „Reichsstadt Esslingen“ in den Beständen des HStAS gesucht wird. Die Suchanfrage ist durch Lauf- zeitbeschränkungen zu präzisieren, hier im Beispiel auf das Jahr „1330“. Das Suchergebnis umfasst elf Treffer, von denen neun auf den Bestand „H 51“ verweisen. Erst durch einen Klick auf das Feld „mehr…“ öffnet sich die Druckansicht zum entsprechenden Findbucheintrag in einem neuen Browser- fenster, und durch Scrollen gelangt man zum Metadatenfeld „Provenienz“, in dem das gesuchte Be- griffspaar „Reichsstadt Esslingen“ eingetragen ist. 59 Zur Geschichte des Bestandes siehe die Einleitung zum Findbuch unter http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-2606&a=fb. Es handelt sich im Einzelnen um die Provenienzen Reichsstadt Rottweil (HStAS, H 52 U 6; ebd., U 9; und ebd., U 11) sowie Reichsstadt Schwäbisch Gmünd (ebd., H 52 U 13). 12

Darüber hinaus ist auf weitere B-Bestände des HStAS zu verweisen, die nach Aus- kunft der zugehörigen Repertorien ebenfalls Urkunden reichsstädtischer Provenienzen enthalten. Der Bestadt HStAS, B 6 (Neuwürttembergische Passivlehen), der bereits 1806 in zwei Ablieferungen in das Königliche Archiv zu Stuttgart gekommen ist, umfasst Ur- kunden aus den Stadtarchiven Schwäbisch Hall60 und Rottweil61 sowie Urkunden des Ar- chivs des Katharinenspitals zu Esslingen62, des Predigerklosters63 und der Gotteshausbru- derschaft64 zu Rottweil. Lehensangelegenheiten betreffen auch die insgesamt 1.202 Urkunden des Bestandes HStAS, B 12 (Neuwürttembergische Aktiv- und Passivlehen)65, unter denen sich Ausfertigungen aus den reichsstädtischen Archiven in Biberach66, Ra- vensburg67, Schwäbisch Gmünd68, Schwäbisch Hall69, Ulm70 und Wangen71 befinden. Der ebenfalls 1806 ins HStAS gekommene Bestand HStAS, B 13 (Neuwürttembergische Reichslehen I) umfasst 291 Urkunden, unter denen reichsstädtische Originale aus Esslin- gen72, Giengen73, Schwäbisch Gmünd74, Schwäbisch Hall75, Heilbronn76 und Reutlin- gen77 zu finden sind. Von den vorgenannten reichsstädtischen Urkunden wurden im frü- hen 20. Jahrhunderts Aushebungen für das Kaiserselekt (HStAS, H 51) gemacht, die im Bestandsrepertorium durch Randnotizen vermerkt wurden.78 Da hinsichtlich der Reichsstadtbestände von StAL und HStAS aufgezeigt werden konnte, dass zahlreiche Zugänge während des 19. Jahrhunderts auf Ausscheidungen der

60 Nach Auskunft des Repertoriums zum Bestand, fol. 9r–13v, handelt es sich im Einzelnen um HStAS, B 6 U 100–U 156, wobei U 113 und U 114 jeweils drei Ausfertigungen umfassen. 61 Es sind dies nach dem Repertorium, fol. 22r–29r, die Urkunden HStAS, B 6 U 224–U 336. 62 Nach dem Repertorium, fol. 5v–8r, die Urkunden HStAS, B 6 U 44–U 99. 63 Nach dem Repertorium, fol. 30r–31v, die Urkunden HStAS, B 6 U 337–U 351. 64 Nach dem Repertorium, fol. 32, die Urkunden HStAS, B 6 U 352–U 358. 65 Die Urkunden dieses Bestandes gelangten aus unterschiedlichen Provenienzen während des 19. Jahr- hunderts in die Registratur des württembergischen Lehenrats, der sie 1882 an das StAL abgab, von wo aus die Urkunden 1902 an das HStAS abgegeben wurden, während die Akten in Ludwigsburg verblie- ben. Erst 1976 wurden beide Teilbestände im HStAS vereint. Zur Geschichte des Bestandes siehe das Vorwort des Repertoriums sowie die Kurzbeschreibung unter http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-4526. 66 Nach dem Repertorium, S. 498, zumindest die Urkunde HStAS, B 6 U 449. 67 Nach dem Repertorium, S. 573–600, sind dies die Urkunden HStAS, B 12 U 875–U 920. 68 Nach dem Repertorium, S. 506–538, handelt es sich um die Urkunden HStAS, B 12 U 753–U 819. 69 Nach dem Repertorium, S. 539–553, sind dies die Urkunden HStAS, B 12 U 820–U 848. 70 Nach dem Repertorium, S. 607, zumindest die Urkunde HStAS, B 12 U 928. 71 Nach dem Repertorium, S. 611, zumindest die Urkunde HStAS, B 12 U 930. 72 Nach dem Repertorium, fol. 12r–13v, sind dies die Urkunden HStAS, B 13 U 67–U 83. 73 Nach dem Repertorium, fol. 16r/v, sind dies die Urkunden HStAS, B 13 U 84–94. 74 Nach dem Repertorium, fol. 19r–24v, sind dies die Urkunden HStAS, B 13 U 95–134. 75 Nach dem Repertorium, fol. 28r–29r, sind dies die Urkunden HStAS, B 13 U 135–U 159. 76 Nach dem Repertorium, fol. 31r–35r, sind dies die Urkunden HStAS, B 13 U 160–U 214. 77 Nach dem Repertorium, fol. 38r–39r, sind dies die Urkunden HStAS, B 13 U 215–U 235. 78 Vgl. dazu etwa die entsprechende Notiz „Kaiserselekt“, die im Repertorium, fol. 19r–24v, neben den Findbucheinträgen der ausgehobenen Stücke eingetragen wurde. 13 regional zuständigen Oberämter zurückzuführen sind79, scheint es erfolgsversprechend, auch die eigentlichen Oberamtsbestände auf reichsstädtische Provenienzen durchzuse- hen. Tatsächlich begegnen hier einige originär städtische Archivalien, unter denen sich ebenfalls Urkunden befinden (etwa in StAL, H 21 (Oberamt Aalen)80; ebd., H 26 (Ober- amt Gaildorf)81; ebd., H 27 (Oberamt Geislingen)82; HStAS, H 33 (Oberämter: Leut- kirch)83; sowie ebd., H 41 (Oberämter: Ravensburg)84). Ferner finden sich auch in den vom HStAS verwahrten Nachlässen und Samm- lungen verschiedene Urkunden, die eine städtische Provenienz nahelegen.85 Zu verweisen ist auf den Bestand J 17, der den umfangreichen Nachlass des in Esslingen wirkenden Karl Pfaff (1795–1866) umfasst. Dieser ordnete in den Jahren 1836/37 die dortigen Ar- chive von Stadt und Spital, wobei es zur Entfremdung zahlreicher Urkunden gekommen sein dürfte. Kurz vor seinem Tod überließ er seinen wissenschaftlichen Nachlass der Kö- niglichen Bibliothek zu Stuttgart (heute: Württembergische Landesbibliothek). Diese gab sie 1951 größtenteils an das HStAS ab.86 Insgesamt beinhaltet Pfaffs Sammlung zahlrei- che Urkunden, die den Esslinger Archiven zuzuordnen sind87, aber auch aus anderen reichsstädtischen Archiven zu stammen scheinen88. Einige Urkunden, die inhaltlich pri- mär die mittelalterlichen Städtebündnisse der südwestdeutschen Reichsstädte betreffen, befinden sich auch in der Sammlung des Ulmer Prälaten Johann Christoph von Schmid (1756-1827) (HStAS, J 9); sie dürften v.a. aus dem Archiv der dortigen Reichsstadt ent- fremdet worden sein.89

79 Zur Gliederung der 1810 eingerichteten Oberämter siehe detailliert HOLZMANN, Gliederung. Dazu auch MAYER, Quellenverluste. 80 Vgl. das Vorwort zum Repertorium, wonach neben zahlreichen Urkunden und Akten aus Ellwangen auch einige Stücke aus den Stadtarchiven Aalen und Ulm enthalten sind. Der Bestand umfasst insgesamt 69 Urkunden. 81 Vgl. das Vorwort zum Repertorium, wonach einige Stücke dem Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd sowie dem dortigen Dominikanerinnenkloster Gotteszell entstammen. Der Bestand umfasst insgesamt 23 Ur- kunden. 82 Vgl. das Vorwort zum Repertorium, wonach der Bestand „vor allem Unterlagen aus dem Archiv der Stadt Ulm“ enthält. Der Bestand umfasst insgesamt 93 Urkunden. 83 Vgl. das Vorwort zum Repertorium, wonach der Bestand u.a. Archivalien aus den reichsstädtischen Archiven Wangen und Leutkirch enthält. Der Bestand umfasst insgesamt 52 Urkunden. 84 Vgl. das Vorwort zum Repertorium, wonach der Bestand einige Stücke aus dem Archiv der Reichsstadt Ravensburg enthält. Der Bestand umfasst insgesamt 11 Urkunden. 85 So enthält etwa HStAS, J 13 zwei Pergamenturkunden, die wohl dem Archiv der Stadt Schwäbisch Hall entstammen. Siehe ebd., J 13 U 13 (http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2390001) und ebd., J 13 U 19 (http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2390345). 86 Zur Biographie Pfaffs und der Geschichte des Bestands siehe die ausführliche Einleitung zum Findbuch HStAS, J 13 unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-6977&a=fb. 87 Siehe die Nachweise bei HStAS, J 13 Bü 7–Bü 14 und ebd., J 13 Bü 19–Bü 20. 88 Auf Heilbronn oder Schwäbisch Hall weist HStAS, J 13 Bü 10, auf Rottweil ebd., J 13 Bü 10 hin. 89 Dazu die Einleitung zum Findbuch unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-6961&a=fb sowie die Urkunden selbst unter HStAS, J 9 Bü 21 (PU 1–3), weitere Originalunterlagen etwa in ebd., J 9 Bü 43 (u.a. mit den Nutzungserlaubnissen Schmids für verschiedene Archive aus den Jahren 1785 und 1799) und ebd., J 9 Bü 44. Ferner befand sich in diesem Bestand ein „Ulmer Repertorium“, das den 14

Zu den v.a. während des 19. Jahrhunderts aus reichsstädtischen Archiven entfrem- deten Urkunden sind ebenfalls die über Nachlässe und antiquarische Ankäufe in das Ar- chiv des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg gelangten Stücke zu rechnen. Die auf Baden-Württemberg bezüglichen Archivalien wurden 1972 durch Sondermittel des Landes angekauft und innerhalb des Landesarchivs auf verschiedene Standorte (GLAK, HStAS, StAL und StAS) verteilt, nachdem ein Teil der erworbenen Stücke durch Rück- gabe an die Stadtarchive Biberach, Heilbronn, Ravensburg, Reutlingen, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall und Ulm restituiert wurde.90 Für die Fragestellung von beson- derer Relevanz sind die entsprechenden Bestände im StAL91 sowie im HStAS92; in letzt- genanntem Bestand finden sich unter den rund 360 Urkunden u.a. Stücke aus den reichs- städtischen Archiven in Buchau93, Esslingen94, Isny95, Leutkirch96, Rottweil97, Ulm98 und Wangen99.

2.2 Die reichsstädtische Überlieferung in den Kommunalarchiven Da nicht alle für die Fragestellung relevanten Kommunalarchive Übersichten zur ihren reichsstädtischen Beständen publiziert haben oder online verfügbare Beständeüber- sichten mit Erschließungsinformationen besitzen, erfolgte die Ermittlung der relevanten Angaben u.a. mittels eines Fragebogens. Dieser umfasste neben einer inhaltlichen Kurz- beschreibung der Transferarbeit zehn Fragen, die im Anhang 1 angeführt sind und v.a.

Schriftwechsel Ulms mit den Bundesstädten während des 15. Jahrhunderts dokumentierte (ebd., J 9 Bü 20); dieser Band – es ist unklar, ob es sich um ein zeitgenössisches Kopialbuch oder ein späteres Findmittel handelt – wurde nach Auskunft einer Notiz im aktuellen Findmittel bereits im Jahr 1942 als Dauerleihgabe an das Stadtarchiv Ulm abgegeben. 90 Erstmals wies BOSSERT, Regesten, auf die in Nürnberg überlieferten Archivalien hin. Zu den ans GLAK abgegebenen Stücken siehe BULL-REICHENMILLER, Baden betreffende Archivalien; und zu Sigmarin- gen NATALE, Die südwürttembergischen Archivalien. Das Haus der Geschichte in Ulm erhielt beispiels- weise 317 Urkunden ulmischer Provenienz, die dort heute im Bestand „A Urk. Germ. Nat.“ verwahrt werden und den Zeitraum 1350 bis 1732 abdecken. 91 StAL, PL 404, Kurzinformationen zum Bestand sind online verfügbar unter http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=2-10563. 92 HStAS, H 52 a, Findmittel online verfügbar unter http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1- 2608&a=fb. Vgl. zudem das gedruckte Findbuch zum Bestand BÜHRLEN-GRABINGER/KRIMM/NATALE (Bearb.), Archivalien. 93 HStAS, H 52 a U 291 (?). 94 HStAS, H 52 a U 45. 95 HStAS, H 52 a U 358. 96 HStAS, H 52 a U 248; und ebd., H 52 a U 256. 97 HStAS, H 52 a U 221; und ebd., H 52 a U 242. 98 HStAS, H 52 a U 167. Zu einem Zunftbuch aus Rottweil siehe ebd., H 52 a Bd. 3a. 99 HStAS, H 52 a U 210; ebd., U 249–U 251; ebd., U 257; ebd., U 264; und ebd., U 280. Ferner findet sich unter den Bänden des Bestandes ein Anniversar sowie ein Urbar des Spitals zu Wangen (ebd., H 52a Bd. 1 und ebd., H 52 a Bd. 3). 15 auf die bislang noch vor Ort verwahrte, reichsstädtische Urkundenüberlieferung abziel- ten.100 Aus den erhaltenen Antworten geht hervor, dass mindestens elf der 18 Stadtar- chive noch Reste des reichsstädtischen Urkundenarchivs verwahren. Der Umfang der Ur- kundenbestände in den Kommunalarchiven schwankt jedoch sehr stark: während das Stadtarchiv Aalen nur 41 Urkunden verwahrt, umfassen die reichsstädtischen Urkunden- bestände in Ulm101 und Esslingen102 annähernd fünfstellige Werte. Auch die Stadtarchive in Isny103, Leutkirch im Allgäu104, Ravensburg105, Reutlingen106 und Schwäbisch Hall107

100 Der Fragebogen wurde am 5. Februar 2018 via Email versendet, verbunden mit der Bitte, ihn mir bis zum 21. Februar zurückzusenden. Während die meisten Kommunalarchive bereits in den ersten Tagen teilweise sehr detailliert antworteten, blieb das Gesuchen bei einigen wenigen Einrichtungen leider un- gehört. Die nachfolgenden Angaben stützen sich – soweit nicht anders vermerkt – auf die eingegange- nen Antworten. Ich danke herzlich allen Kolleginnen und Kollegen, die mich durch ihre teils sehr de- taillierten Rückmeldungen unterstützten. 101 Auf den Bestand „Urkunden Reichsstadt“ entfallen 4.564 Urkunden, die ergänzt werden durch die v.a. im 19. Jahrhundert entfremdeten und erst in den letzten Dekaden wieder restituierten Urkunden der Bestände „Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben“ (106 Urkunden, darunter die älteste Papstbulle des Archivs aus dem Jahr 1221), „Sammlung Veesenmeyer“ (737 Urkunden, darunter die älteste Originalurkunde des Archivs von 1181 (Barbarossa-Diplom)), „Urkunden des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg“ (317 Urkunden) und „Urkundensammlung König Warthausen“ (106 Ur- kunden). Darüber hinaus enthalten die jüngst erschlossenen Ulmer Patrizierarchive ebenfalls zahlreiche Urkunden reichsstädtischer Provenienz. Gerade bei diesem Überlieferungsstrang ist zudem zu beachten, dass in diesem patrizischen Familienarchiven zahlreiche Archivalien überliefert sind, die eigentlich ori- ginär reichsstädtische Belange betreffen und somit in die städtische Registratur bzw. das städtische Ar- chiv gehört hätten, jedoch aufgrund historisch bedingter Überschneidungen in Privatbesitz gelangt sind. Dies betrifft insbesondere die urkundliche Überlieferung der Bestände „Familie Besserer“ (159 Urkun- den), „Familie Gassold“ (130 Urkunden), „Familie Krafft“ (384 Urkunden), „Familie Schad“ (482 Ur- kunden), „Familie Roth“ (116 Urkunden) sowie „Familie Neithart“ (143 Urkunden). Weitere reichs- städtische Urkunden sind in den Nachlass-Beständen überliefert (z.B. „Nachlass Theodor Eugen Nübling“), doch zur Zeit sind noch keine Angaben zur Anzahl der Urkunden möglich. Zur Überliefe- rungsgeschichte der vorgenannten Bestände siehe die Kurzbeschreibungen in SPECKER, Bestände, S. 2– 3 und S. 7–9, hier jedoch mit im Vergleich zur Umfrage abweichenden Umfangsangaben. 102 Die insgesamt drei Urkundenbestände („Reichsstadt“, „Katharinenhospital“ und „Privaturkunden“) im Stadtarchiv Esslingen umfassen insgesamt ca. 10.000 Stücke. Wie viele dieser Urkunden tatsächlich dem alten reichsstädtischen Archiv entstammen ist zur Zeit jedoch nicht klar. 103 Ca. 800 Urkunden reichsstädtischer Provenienz. Hierzu auch DIEMER, Reichsstädtische Archive, S. 71. 104 Ca. 1.200 Urkunden, unter denen sich auch die Urkunden des Hospitals befinden. Eine Angabe zum Umfang beider Überlieferungen ist zur Zeit leider nicht möglich. Demnach zu korrigieren ist DIEMER, Reichsstädtische Archive, S. 71f., der nur „etwa 600 Urkunden ab 1350“ anführt. 105 Nach DIEMER, Reichsstädtische Archive, S. 72f., verwahrt das Stadtarchiv rund 4.600 Urkunden, von denen mehr als die Hälfte auf die Zeit vor 1500 datiert. Nach Auskunft von www.archive-bw.de besitzt das Stadtarchiv Ravensburg einen reichsstädtischen Urkundenbestand, der mit dem Jahr 1270 einsetzt. Der Umfang dieses Bestandes konnte nicht ermittelt werden. Vgl. zudem die umfangreichere Bestän- deübersicht unter http://www.ravensburg.de/rv/buergerservice-verwaltung/stadtverwaltung/stadtar- chiv.php. 106 Der Bestand „A 2 (Reichsstädtische Urkunden und Akten)“ umfasst ca. 8.000 VZE, darunter ca. 2.500 Pergamenturkunden, unter denen wiederum ca. 700 spätmittelalterliche Stücke sowie 560 Geburtsbriefe die beiden größten Teilbestände darstellen. Ergänzung finden diese durch den Selektbestand „A 3 (Ur- kundenselekt)“, der 346 Urkundenabschriften auf Papier beinhaltet, sowie acht nichtstädtische Urkun- den im Bestand „Archiv des Dekanatsamts – Geistliche Pflegschaften“. 107 Der „Bestand 17 (Reichsstädtische Urkunden)“ beinhaltet 2.026 Urkunden, die durch weitere reichs- städtische Provenienzen in anderen Beständen ergänzt werden. Der Depositalbestand „Historischer Ver- ein für Württembergisch Franken (HV URK)“ beinhaltet rund 170, größtenteils entfremdete reichsstäd- tische Urkunden, die nachmals seitens des Vereins erworben wurden. Der Bestand „Haalarchiv der Siedensrentenberechitigten (HA Urk)“ umfasst 110 Urkunden und beinhaltet mindestens 89 Stücke 16 sind zu den größeren Überlieferungssträngen zu zählen. Hingegen verwahren die Kom- munalarchive in Biberach an der Riß108, Giengen an der Brenz109, Heilbronn110, Schwä- bisch Gmünd111, Buchau112 und Weil der Stadt113 lediglich noch kleinere Restbestände. Darüber hinaus verfügt das Stadtarchiv Rottweil114 über ein Restarchiv mit Urkundenbe- ständen aus reichsstädtischer Zeit, auch wenn der Umfang dieser Bestände unklar ist. Die Altbestände in Friedrichshafen (i.e. Buchhorn) gingen bei Luftangriffen während des zweiten Weltkrieges restlos verloren.115 Das Stadtarchiv Wangen im Allgäu besitzt trotz zweier Aushebungen 1828 und 1839 noch heute die erhebliche Anzahl von „über 2.400 Urkunden“, die bereits mit dem Jahr 1217 einsetzen und dem Archiv der ehemaligen Reichsstadt entstammen.116 Keinerlei Angaben waren für das Stadtarchiv in Bopfingen zu ermitteln, das – wie es scheint – nur auf dem Papier existiert und vielmehr eine städti- sche Altregistratur darzustellen scheint.

reichsstädtischer Provenienz. Hierzu UHLAND, Haalarchiv, S. 31*–37*, bes. S. 33*. Der „Bestand 22 (Vellberger Urkunden)“ beinhaltet mit 115 Urkunden die Überlieferung der gleichnamigen Herrschaft, die seitens der Stadt erworben werden konnte. Ferner umfasst der ebenfalls im Stadtarchiv verwahrte Bestand „Hospitalarchiv: H01 Urkunden“ weitere 1.468 Urkunden und das „Evangelische Dekanatsar- chiv Z09“ 175 Urkunden, unter denen jedoch kaum reichsstädtische Provenienzen zu vermuten stehen. 108 Ca. 139 reichsstädtische Urkunden sowie rund 50 Urkunden, die aus dem Archiv der Freiherren von König-Warthausen angekauft wurden. Zur Geschichte des dortigen Stadtarchivs siehe DIEMER, Reichs- städtische Archive, bes. S. 68–70. Nach ebd., S. 70, verwahrt das Stadtarchiv Biberach auch das Archiv des örtlichen Heiliggeist-Spitals, das fast 4.000 Urkunden umfasst, sowie das Archiv der Gemeinschaft- lichen Kirchenpflege, welches weitere 1.200 Urkunden beinhaltet. 109 87 reichsstädtische Urkunden, die durch Kopien von 69 weiteren Urkunden, die im HStAS überliefert sind, ergänzt werden. 110 Mit ca. 100 Urkunden im reichsstädtischen Restarchiv. 111 Etwa 180 Urkunden im reichsstädtischen Bestand, darunter auch einige Rückläufer aus dem Germani- schen Nationalmuseum Nürnberg. Das ebenfalls im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd verwahrte Hospi- talarchiv, das in begrenztem Maße ebenfalls von den Aushebungen Lotters betroffen ist, umfasst rund 1.500 nichtstädtische Urkunden. 112 Nach DIEMER, Reichsstädtische Archive, S. 70, besitzt das Stadtarchiv in Bad Buchau heute noch zehn Urkunden, die nicht wie die restlichen als Depositum an das HStAS abgegeben wurden. 113 79 Urkunden und 13 Kaiserurkunden. Trotz eines verheerenden Stadtbrandes im Jahr 1648 hat sich ein mit dem Jahr 1360 einsetzender Urkundenbestand aus reichsstädtischer Zeit erhalten. Angaben zum Umfang konnten nicht ermittelt werden. Ferner beinhalten auch die Bestände zur „Spitalpflege“, „Kir- chenpflege St. Peter und Paul“ sowie „Sonstige geistliche und milde Pflegen“ urkundliche Überliefe- rungen. Hierzu die Beständebeschreibung unter www.archive-bw.de, sowie DIEMER, Reichsstädtische Archive, S. 73. 114 Nach Auskunft der Homepage des Stadtarchivs gibt es zwar ein „Reichsstadtarchiv“, doch es konnten keine Angaben zum Umfang und den darin verwahrten Archivalientypen ermittelt werden. Hierzu https://www.rottweil.de/de/Stadt%2BB%C3%BCrger/Unsere-Stadt/Stadtgeschichte/Stadtarchiv. Ein Eintrag im Onlineportal www.archive-bw.de existiert nicht. 115 So DIEMER, Reichsstädtische Archive, S. 70f., sowie die Antwort auf Frage 1 unserer Umfrage. 116 Das Zitat nach der knappen Beständebeschreibung unter www.archive-bw.de. Ein kurzer Überblick zur Geschichte des Archivs findet sich auf der städtischen Homepage. Siehe hierzu http://www.wan- gen.de/gaeste/zu-gast-in-wangen/kunst-und-kultur/stadtarchiv.html. 17

3. Grundlagen der Provenienzanalysen Zur Provenienzbestimmung vormoderner Urkunden kann vielfach auf Dorsualvermerke zurückgegriffen werden, die sich im Regelfall auf den Urkundenrückseiten befinden und Kurzregesten sowie frühe Ordnungsinformationen beinhalten. Sofern eine hinreichend große Anzahl solcher Rückvermerke existiert, können durch ihre detaillierte Analyse va- lide Aussagen über die Zugehörigkeit einer Urkunde zum Gesamtbestand zu einem be- stimmten Zeitpunkt ermittelt werden.117 Diese bewährte diplomatische Methode eignet sich daher prinzipiell auch zur Provenienzanalyse der in dieser Arbeit untersuchten ur- kundlichen Überlieferungsstränge südwestdeutscher Reichsstädte. Als Ausgangspunkt eignet sich die heute jeweils dichteste Urkundenüberlieferung einer ehemaligen Reichs- stadt. Auf dieser Grundlage ließen sich die Untersuchungen in einem zweiten Schritt auf weitere, potentiell Ertrag versprechende Bestände ausdehnen. Darüber hinaus bieten die im Zuge der Aushebungen Lotters angefertigten Listen zu den für das Staatsarchiv ausgewählten Archivalien weitere Ansatzmöglichkeiten. Lot- ter fügte seinen oben bereits genannten Reiseberichten an das Königliche Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten detaillierte Übersichten über die von ihm vorgenommenen Aushebungen bei; leider sind diese Übersichten den Reisebrichten nicht mehr ange- fügt.118 Stattdessen sind sie in weiten Teilen in anderen Zusammenhängen überliefert119 bzw. wurden in Stuttgart als (Erst-)Repertorien zu den neuen Beständen verwendet und befinden sich somit heute häufiger bei den Altrepertorien120. Für die Heilbronner Über-

117 Vgl. dazu etwa die bekannten Einzelstudien zu St. Gallen (bes. STAERKLE, Rückvermerke) und dem Klosterarchiv Fulda (STENGEL/SEMMELMANN, Untersuchungen; und zuletzt MERSIOWSKY, Diplomatik, bes. S. 39). 118 Allerdings enthalten die Reiseberichte Lotters noch Übersichten zu den dereinst im Anhang befindli- chen Aushebungslisten, siehe HStAS, E 61 Bü 508. Im Einzelnen betrifft dies: ebd., fol. 11r, Nr. 5–7 (Reichsstadt Ulm); ebd., fol. 29r, Nr. 2–4 (Reichsstadt Heilbronn), Nr. 6 (Kameralamt Heilbronn), und Nr. 8 (Klöster zu Schwäbisch Hall); ebd., fol. 40r, Nr. 4 (Reichsstadt Biberach) und Nr. 5 (Spitalarchiv Biberach); ebd., fol. 47r, Nr. 3 (Spitalarchiv Esslingen); ebd., fol. 59r/v, Nr. 9 (Reichsstadt Ravens- burg), Nr. 10 (Spitalarchiv Ravensburg), Nr. 11 (Kameralamt Ravensburg), Nr. 12 (Kameralamt Fried- richshafen) und Nr. 19–22 (Reichsstadt und Registratur Esslingen); ebd., fol. 77r/v, Nr. 1 (Reichsstadt Schwäbisch Gmünd), Nr. 2 (Hospitalarchiv Schwäbisch Gmünd), Nr. 3 (Kameralamt Schwäbisch Gmünd), Nr. 5 (Reichsstadt Giengen), Nr. 7 (Reichsstadt Bopfingen), Nr. 17 (Reichsstadt Reutlingen), Nr. 18 (Kirchen- und Schulpflegamt Reutlingen), Nr. 19 (Armen- und Waisenpflege Reutlingen), Nr. 20 (Hospital Reutlingen) und Nr. 35 (Reichsstadt Weil der Stadt); sowie ebd., fol. 95r/v, Nr. 1 (Reichsstadt Rottweil), Nr. 3 (Stiftsverwaltung Rottweil), Nr. 4 (Kameralamt Rottweil), Nr. 5 (kaiserli- ches Hofgericht Rottweil), Nr. 16 (Reichsstadt Leutkirch), Nr. 18 (Reichsstadt Isny), Nr. 19 (Reichs- stadt Wangen), Nr. 20 (Kameralamt Wangen) und Nr. 23–29 (Reichsstadt Ravensburg). 119 Das als Beilage unter HStAS, E 61 Bü 508, fol. 77v, Nr. 35 angeführte „Verzeichnis der aus dem Archiv der Reichsstadt Weil ausgehobenen Documente“ befindet sich heute etwa in ebd., E 61 Bü 206 Fasz. 3. 120 Die Altrepertorien wurden im Zuge des Beständeaustausches zwischen HStAS und StAL in den Jahren 1969f. ebenfalls mit den zugehörigen Beständen neu aufgeteilt, was im Zettelrepertorium zu HStAS, B 16 (Ältere Repertorien neuwürttembergischer Bestände) jeweils vermerkt wurde (mit dem Hinweis 18 lieferung stellt etwa das bereits 1825 angelegte und in der Folge fortgeführte Altre- pertorium eine wertvolle Grundlage für Provenienzanalysen dar. Es gliedert sich in ein „Verzeichnis der [von Lotter] aus dem Heilbronner Stadtarchiv ausgeschiedenen Urkun- den und Akten“ und macht die jüngeren Zugänge zum Bestand durch jeweils eigene Auf- stellungen („Nebenbemerkungen“) transparent.121 Eine vergleichbare Transparenz über die eigentlichen Provenienzen der in Stuttgart gebildeten neuwürttembergischen Be- stände weisen die zeitnah zur Aushebung angefertigten Findmittel auf.122 Darüber hinaus sind reichsstädtische Altrepertorien, die noch vor den Aushebungen angefertigt wurden, heranzuziehen, da sie den einstigen Ist-Bestand der einzelnen Archive erfassen und viel- fach die urkundliche Überlieferung mit Kurzregesten erschließen.123 Ältere Kopialbücher stellen hierzu eine sinnvolle Ergänzung dar.124 Weiterführend sind auch die (Alt-)Repertorien zu den Selektbestände des HStAS. So schlüsselt etwa das 1797 begonnene und fortgeführte Findmittel zum Bestand

„ans StAL abgegeben“). Gelegentlich finden sich im Rettelrepertorium Hinweise auf enthaltene Aus- hebungslisten Lotters, die den Reiseberichten als Beilagen angefügt waren (zu ebd., B 59 (Schwaben, Landvogtei) mit der Bemerkung: „Beilage zum 8. Bericht Lotters vom 24.2.1829, ca. 50 Blatt mit masch. und hs. Nachträgen, Urkundenregesten Nr. 21–206“; zu ebd., B 198 (Ravensburg, Reichsstadt) mit der Bemerkung: „Ausscheidungsverzeichnis, Christoph Ludwig Friedrich Lotter, 1828/29, 67 Bl.“; oder zu B 373 (Buchau, Benediktinerkloster) mit der Angabe: „Christoph, Ludwig Friedrich Lotter, 1825, 59 Bl.; ein Ablieferungsverzeichnis entnommen und eingeordnet in [HStAS,] E 61 Bü 118“). 121 StAL, EL 18 III Bd. 194, Vorwort: „Heilbronn, Verzeichniß der aus dem Heilbronner Stadtarchiv aus- geschiedenen Urkunden und Akten 1825, Kasten XIII. fasc. 21–36. Nebenbemerkung 1: Die hierzu als Anhang verzeichneten, im Jahre 1835 von München eingekommenen Urkunden, befinden sich in Ka- sten XIII fasc. 37. Nebenbemerkung 2: Die hierzu gleichfalls als Anhang verzeichneten, im Jahre 1872 vom Großherzoglich-hessischen Archiv ertauschten Urkunden-Abschriften befinden sich in Kasten XIII fasc. 37. Nota 3: Die Akten über das Religionswesen befinden sich in einem besonderen Re- pertorium.“ Unter den im Jahr 1872 durch das großherzoglich-hessische Archiv (heute: HStA Darm- stadt) übermittelten Abschriften findet sich auch die Abschrift einer bereits im 14. Jahrhundert abge- schriebenen Urkunden Karls IV. von 1349 zur Schenkung eines Judenhauses zu Heilbronn an Elisabeth, Ehefrau Engelhards von Hirschhorn. Die Vorlage dieser Abschrift stellt vermutlich Darmstadt, HStA, C 1 A Nr. 16, fol. 78r, dar. Vgl. zu Heilbronn auch das 1826 angefertigte Altrepertorium „Verzeichnis der aus dem Stadtarchiv an das Staatsarchiv ausgehobenen Akten“, das unter HStAS, B 16 zu B 198 (Ravensburg, Reichsstadt) verwahrt wird. 122 Etwa die in Provenienzabschnitte gegliederten Altrepertorien HStAS, B 16 zu B 6(–11) (Neuwürttem- bergische Passivlehen) und ebd., zu B 13(–16) (Neuwürttembergische Reichslehen I). Zu Ulm existiert ein von Pfaff angefertigtes Findbuch, das laut Vorwort die „anno 1824 aus dem Ulmer Archiv erhalte- nen Documenten und Acten“ beinhaltet (StAL, E 18 III Bd. 195) und unzählige Nachträge weiterer Ab- lieferungen enthält (u.a. ebd., S. 29 mit Kurzregesten von Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts zu den „anno 1825 nachgekommenen“ Archivalien). Ferner müssen diesbezüglich auch die Altrepertorien zu den Kameral- und Oberämter berücksichtigt werden (etwa ebd., Bd. 536 (Oberamt Schwäbisch Gmünd) und ebd., Bd. 632 (Oberamt Aalen)). 123 Entsprechende Repertorien aus dem 17./18. Jahrhundert liegen beispielsweise vor für Esslingen (StAL, EL 18 III Bd. 177–181) und Schwäbisch Gmünd (ebd., Bd. 183). Darüber hinaus verwahren die in Frage kommenden Stadtarchive ebenfalls noch zahlreiche Altrepertorien, die für Provenienzanalysen herausgezogen werden können. Vgl. dazu die Antworten zu Frage Nr. 3 unserer Umfrage. 124 Siehe oben Anm. 5. 19

„HStAS, H 53 (Schwäbischer Bund)“ auf, aus welchen Provenienzen sich das Selekt zu- sammensetzt.125 Vergleichbares gilt für den Selektbestand „HStAS, H 55 (Schmalkaldi- scher Bund)“, der auf ein bereits im 16. Jahrhundert angelegtes altwürttembergisches membrum zurückgeht und während des 19. Jahrhunderts um reichsstädtischen Archiva- lien ergänzt wurde. Bereits 1793 wurde hierzu ein Repertorium angelegt, das weiterge- führt wurde und so die Entstehungsgeschichte des heutigen Selektes sehr gut nachverfol- gen lässt. Von den 17 Urkunden des Bestandes entstammen demnach 16 Stücke den Archiven aus Esslingen, Reutlingen und Ulm.126 Aus zeitlichen Gründen konnten die Alt- repertorien zu den altwürttembergischen Bestanden nicht in Gänze geprüft werden (HStAS, A 605); es ist zu vermuten, dass in diesen die nachträglichen Ergänzungen alt- württembergischer membra durch neuwürttembergische Archivalien ebenfalls eingetra- gen sind.

4. Archivische Bemühungen zur Zusammenführung zerstreuter Bestände 4.1 Ältere Methoden Archive aller Sparten bemühen sich darum, bei zerstreuten Überlieferungen die außerhalb des eigenen Hauses erhaltenen Bestandteile nachzuweisen. Derartige Bemü- hungen können zwar primär unter dem Aspekt der Nutzerfreundlichkeit gesehen werden. Sie sind aber auch für die eigenen Verzeichnungsarbeiten relevant, da nur so der Entste- hungszusammenhang deutlich wird.127 Dabei kommen unterschiedliche Methoden zur Anwendung, die in ihrer Komplexität differenzieren. Das wohl einfachste Mittel zum Nachweis weiterer Bestandsüberlieferungen ist ein pauschaler Verweis in der Einleitung archivischer Findmitteln, die sich traditionell auf einen einzigen Bestand beziehen. Hierbei kann sowohl auf Schwesterbestände im ei- genen Haus als auch auf andernorts lagernde Archivalien verwiesen werden. Derartige Verweise fußen meist auf Mindestangaben und benennen in aller Regel lediglich das be- treffende Archiv, Bestandsnamen und -kürzel sowie ggf. Laufzeiten, während auf weiter- führende Angaben (etwa Umfang, Erschließungsstand, Links auf Online-Findmittel etc.)

125 Im Repertorium zu HStAS, H 53, S. 1–18: „Das alte Archivmembrum“; ebd., H 53 Bü 19–42: „aus dem Ulmer Archiv eingekommen, anno 1824, 1825, 1827“; ebd., H 53 Bü 146–195: „aus dem Heilbronner Archiv“; ebd., H 53 Bü 75–77: „Aus dem Reutlinger Archiv“; ebd., H 53 Bü 58–78: „Aus dem Ravens- burger Archiv“; und ebd., H 53 Bü 78–145: „Nachtrag aus dem Eßlinger Archiv“. 126 Vgl. dazu die vorzügliche Einleitung zum Findbuch, online via http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-2622. Demnach kommt nur eine einzige Urkunde (ebd., H 55 U 1) aus dem altwürt- tembergischen membrum, während drei Stücke aus Esslingen (ebd., H 55 U 2–U 4), vier aus Reutlingen (ebd., H 55 U 5–U 8) und neun aus Ulm (ebd., H 55 U 9–U 17) stammen. 127 Dazu UHL, Bedeutung; sowie LEIDEL, Prinzipien. 20 verzichtet wird. Fraglich ist zudem, ob Bestandsveränderungen gewissenhaft nachgetra- gen werden (können), um die Hinweise für die Benutzer aktuell zu halten; dies erfordert regelmäßige Prüfungen, die sich nur unter großem Zeitaufwand und entsprechendem Res- sourceneinsatz betreiben lassen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, zerstreute Überlieferungen in Form eines bestände- und archivübergreifenden Repertoriums zu erfassen. Hierbei ist es erforderlich, dass alle an der Erschließung beteiligten Personen dieselben Erschließungsrichtlinien und damit gewisse archivische Standards verwenden, da nur so die inhaltliche Qualität der Erschließungsinformationen sichergestellt werden kann. Das wohl bekannteste Erschlie- ßungsprojekt, das sich diesem Weg verpflichtet hat, betrifft die Überlieferung des Reichs- kammergerichts, die bundesweit nach einheitlichen Standards erschlossen und in einer eigenen Schriftenreihe publiziert wird.128 Ebenfalls einer archiv- und beständeübergreifenden Erfassung von zerstreut über- lieferten Archiven verpflichtet sind zahlreiche klassische Urkundenbücher und Regesten- werke vornehmlich zum Hoch- und Spätmittelalter, unter denen etwa die Arbeiten von

Karl E. DEMANDT zu den Grafen von Katzenelnbogen129 und von Johannes MÖTSCH zu den Grafen von Sponheim130 als methodische Meilensteine zu fassen sind. Zu den inter- essierenden mediatisierten Reichsstädten Südwestdeutschlands liegen entsprechende Ar- beiten – freilich in unterschiedlichen Qualitäten – für Buchhorn131, Rottweil132, Isny133,

128 Hierzu EWALD, Inventarisierung; sowie DIESTELKAMP, Stand. Zuletzt mit neuer Methodik SCHILDT, Virtuelle Zusammenführung. 129 DEMANDT, Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1–4, hier: Bd. 1, Vorwort, mit Angaben zur Ar- chivgeschichte und der gewählten Methodik. 130 MÖTSCH, Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim 1–5. Einen kurzen Überblick über die Ge- schichte der Sponheimischen Archive, den Orten ihrer heutigen Aufbewahrung und zum methodischen Vorgehen ebd., Bd. 1, S. 13–46. 131 RIEF, Buchhorner Urkunden und Regesten. Anlass war in den 1880er Jahren der Fund einer vernagelten Kiste mit alten Pergamenturkunden auf dem Dachboden des Rathauses. Das Ziel der Publikation be- stand nach Auskunft des Bearbeiters, der auch die durch Lotter im Jahr 1828 gegen „wehrhaftes Wider- streben des damaligen Stadtschulheißen-Amtsverwesers“ (ebd., S. V) ausgehobenen und nach Stuttgart verbrachten Bestände miteinbezog, darin, „das ganze ehemalige Archiv auf dem Papiere wenigstens wieder zusammen zu bringen“ (ebd., S. V). 132 GÜNTER, UB Rottweil 1, bes. S. IX–XV. 133 KAMMERER/PIETSCH, Urkunden, S. VII: „Die Regesten (…) versuchen also im Druck den Bestand des reichsstädtischen Archivs vor der Abgabe an das Staatsarchiv wieder herzustellen.“ 21

Schwäbisch Hall134, Esslingen135 und Heilbronn136 vor.137 Ein Regestenwerk zu Reutlin- gen, das die heute existenten Überlieferungsstränge bis um 1500 in zwei Lieferungen zusammenführen will, ist derzeit im Entstehen begriffen.138 Einschränkend ist darauf hin- zuweisen, dass die vorgenannten städtischen Urkunden- und Regestenwerke tendenziell eher dem Pertinenz- als dem Provenienzprinzip verpflichtet sind, sodass über die eigent- liche Überlieferung der alten Reichsstadtarchive hinaus auch Stücke fremder Provenien- zen aufgenommen wurden, sofern sie für die Geschichte der Stadt relevant sind.139 Re- konstruktionsbemühungen lassen sich zudem hinsichtlich der historischen Archive mediatisierter Herrschaften und säkularisierter Einrichtungen feststellen, wobei auf ver- gleichbare archivwissenschaftliche Methoden zur Provenienzermittlung zurückgegriffen wird.140 Bei den Kommunalarchiven ist schon früh ein eigenes Interesse daran zu konsta- tieren, die andernorts überlieferten Bestände zur Geschichte der eigenen Stadt auch für lokale Benutzer vor Ort zur Verfügung zu stellen. Zur Erreichung dieses Ziels setzte man auf den zwischenarchivischen Austausch von Repertorien (und tut dies gelegentlich noch heute) und ließ meist auf eigene Kosten Aufnahmen der relevanten Fremdarchivalien her- stellen, die dann den eigenen Nutzern vor Ort als Mikrofilme (bzw. -fiches) oder Rea- derprints zur Verfügung gestellt wurden und werden.141

134 PITSCH, Urkunden 1, S. *1: „Das Inventar soll die erhaltenen Urkunden vereinigen, die infolge der Me- diatisierung der Reichsstadt Schwäbisch Hall an zwei Orten, dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart (HStASt) und dem Stadtarchiv Schwäbisch Hall (StadtAH), aufbewahrt werden. Es will diese beiden Gruppen bis zum Zeitpunkt der Mediatisierung 1802 vollständig erfassen (…) Es versucht darüber hinaus, verloren gegangene, entfremdete oder sonst in diesen Bestand hineingehörige Stücke nachzuweisen. Es zielt da- mit auf eine Rekonstruktion des einstigen reichsstädtischen Archivs.“ 135 DIEHL/PFAFF, UB Esslingen 1, S. VIIf., S. XXIV und S. XXVI–XXVIII. 136 KNUPFER, UB Heilbronn 1, S. *7–*11. 137 Vergleichbare Arbeiten finden sich natürlich auch zu mediatisierten Reichsstädten, die nicht an Würt- temberg gefallen sind. Dazu etwa JÄGER, Regesten der Reichsstadt Weissenburg 1, S. IXf.: „(…) zum Ziel gesetzt, die gesamte mittelalterliche Urkundenüberlieferung der ehemaligen Reichsstadt Weißen- burg in Regestenform zugänglich zu machen. (…) Nicht das Prinzip der Pertinenz, sondern der Prove- nienz liegt den Regesten zugrunde.“ 138 Für diesbezügliche Auskünfte danke ich herzlich Dr. Bernhard KREUTZ, der das Reutlinger Urkunden- buch derzeit erarbeitet. 139 Ziel dieser Arbeiten ist eine Sammlung möglichst aller Urkunden zur Geschichte einer Stadt in einem bestimmten Zeitraum. Bei mediatisierten Reichstädten stellen häufig die im 19. Jahrhundert für das Staatsarchiv ausgehobenen Bestände den Ausgangspunkt der Recherchen dar, die in Verbindung mit den Archivresten vor Ort sowie durch Hinzuziehung weiterer Provenienzen erarbeitet werden. Hierzu etwa NITSCH, Urkunden und Akten 1, S. *8–*10. 140 Von den zahlreichen südwestdeutschen Beispielen sei lediglich verwiesen auf SEIGEL/STEMMLER/THEIL, Urkunden des Stifts Buchau, S. 7–34, bes. S. 7: „(…) wurde auch bei den Buchauer Urkunden der Versuch unternommen, den alten Urkundenbestand zu rekonstruieren. Auch die nur kopial überlieferten Urkunden wurden einbezogen.“ Ferner auch SEIGEL, Archive der Freiherren von Ow, sowie das internationale, seitens der DFG geförderte Langzeitprojekt ARGE ALP (hierzu zu- sammenfassend MAIER, Informationsdienstleister, bes. S. 293–295). 141 Dazu etwa NITSCH, Urkunden und Akten 1, S. *9: „Da der eigene Bestand an Archivalien – das Spital- archiv ausgenommen – sehr dürftig war, wurde beschlossen, das gesamte Urkundenmaterial die Reichs- stadt Schwäbisch Gmünd betreffend, in Schmalfilmen zu sammeln. Planmäßig wurden alle Archive, 22

Die in dieser Arbeit untersuchten Stadtarchive verfügen in aller Regel über solche Sammlungen zu auswärts überlieferten Teilen ihrer ehemaligen reichsstädtischen Ar- chive, wobei der jeweilige Umfang stark variiert und bislang v.a. die Urkundenbestände berücksichtigt wurden.142 In Giengen an der Brenz und Biberach an der Riß sind die im Landesarchiv Baden-Württemberg verwahrten städtischen Urkunden in Form von Papier- kopien bzw. Rückvergrößerungen vollständig verfügbar, in Leutkirch im Allgäu werden ebenfalls entsprechende Mikrofilme vorgehalten. Unvollständige Sammlungen liegen in Friedrichshafen (i.e. Buchhorn), , Reutlingen und Ulm vor. Das Stadtarchiv Isny verwahrt lediglich eine Kopie des Findmittels zum einschlägigen Be- stand HStAS, B 193 und das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd ließ bereits im beginnenden 20. Jahrhundert auf eigene Kosten eine Abschrift des handschriftlichen Findbuches in Stuttgart anfertigen.143 In Aalen werden zwar Scans und Mikrofiches vorgehalten, doch sind diese nicht zur Benutzung gedacht, sondern sie dienen als Hilfsmittel für die Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter des dortigen Stadtarchivs. Die vorgenannten Aufnahmen be- schränken sich in aller Regel auf auswärts verwahrte Urkunden, während von den weitaus umfangreicheren Amtsbücher- und Aktenbeständen nur bei herausragenden Einzelstük- ken Kopien angefertigt wurden. Dies ist etwa im Stadtarchiv Heilbronn der Fall, wo le- diglich Scans der Urkunden aus HStAS, B 189 I und ebd., B 189 III vorgehalten werden, die durch einzelne Aktenscans ergänzt werden; dies gilt gleicherweise auch für Schwä- bisch Hall. Auch staatliche Archive besitzen häufig eine eigene Sammlung von Repro- duktionen auswärtiger Archivalien; jedoch betrifft dies nur herausragende Einzel- stücke.144 Zwar liefern derartige Sammlungsbestände eine willkommene Ergänzung der ei- genen, noch vor Ort greifbaren Überlieferung, doch stößt diese Methode dann an ihre Grenzen, wenn die verfilmten externen Bestände neu gegliedert oder umsigniert werden. Hieraus ergibt sich – sofern die Neuerungen vor Ort überhaupt bekannt werden – die

die Erfolg versprachen, durchforscht, so daß das Stadtarchiv heute über mehr als 400.000 Filme verfügt, von denen ein großer Teil rückvergrößert wurde.“ Vgl. ferner auch MAURER, Regionale Fotodokumen- tation, S. 90f. 142 Die Angaben im Folgenden fußen – soweit nicht anders angegeben – erneut auf den Antworten zur Frage 6 unserer Umfrage. 143 So entrichtete etwa die Stadt Schwäbisch Gmünd zu Beginn des 20. Jahrhunderts 100 Mark als Lohn für einen Schreiber, der das im Staatsarchiv erarbeitete, siebenbändige Repertorium zu den reichsstäd- tischen Archivalien abschrieb. Hierzu HStAS, E 61 Bü 135. 144 Zu reproduzierten Einzelstücken siehe HStAS, J 381 (in Nr. 47 etwa Reproduktionen von dereinst ent- fremdeten Ulmer Archivalien, die zum Aufnahmezeitpunkt im Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg verwahrt wurden. Zu diesem Überlieferungsstrang siehe oben S. 15) und ebd., J 383. Als Beispiel für vollständig reproduzierte auswärtige Bestände können die etwa die OMGUS-Akten der US-amerikanischen Militärregierung gelten, die unter HStAS, J 384 für eine Benutzung zur Verfügung stehen. 23 ressourcenintensive Notwendigkeit zur Erstellung von Konkordanzen bzw. der händi- schen Umsignierung von Readerprints und bei Amtsbüchern und Akten muss die Foliie- rung bzw. Paginierung geprüft werden.

4.2 Jüngere Verweissysteme Auf Seite der staatlichen Archive ist seit einigen Jahren noch eine weitere Me- thode zum Nachweis relevanter, aber extern lagernden Bestände im Gebrauch. Hierbei werden die auswärtigen Überlieferungszweige in die eigenen Findmittel integriert. So tritt nicht nur der Entstehungszusammenhang der Archivalien deutlicher hervor, die Nutzer erhalten damit auch einen besseren Einblick in den tatsächlichen Überlieferungsumfang. Diese Methodik erfordert aber das Markieren aller externen Nachweise mit einem ein- deutigen Kennzeichen; nur so ist eine virtuelle Vermischung von Überlieferungssträngen und damit eine Irritation der Nutzer vermeidbar. Zudem erfordert dieses Nachweissystem eine dauerhafte Pflege der erfassten externen Informationen, was wiederum bei Bestands- neugliederungen und Umsignierungen zu Problemen führt. Als eindeutiger Marker greift etwa das Hessische Landesarchiv in seinen Online- Findmittel auf die Angabe „Nachweis“ zurück, welche die Signatur ersetzt; so ist für Nut- zer bereits auf den ersten Blick klar, dass es sich hierbei um eine auswärtige Überliefe- rung handelt.145 Das Landesarchiv Baden-Württemberg setzt zur Kennzeichnung auf ge- schweifte Klammern („{…}“), die vor allem zur Verlinkung auf die großen Selektbestände im HStAS genutzt werden. Dadurch wird auf rein virtueller Grundlage die stetige Weiterführung der Selekte unter gleichzeitiger Beibehaltung der historischen

145 Vgl. hierzu beispielhaft das Findmittel zur Überlieferung des Zisterzienserklosters Eberbach (Wiesba- den, HHStA, Bestand 22: Eberbach, Zisterzienser), online via https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detail- Action?detailid=b1872. In Folge der Säkularisierung wurde das historisch gewachsene Klosterarchiv auf verschiedene Staatsarchive aufgeteilt; es wird heute in den Archiven in Wiesbaden, Koblenz und Darmstadt verwahrt, wobei die Urkunden in Darmstadt noch vor der Mitte des 19. Jahrhunderts in die seinerzeit neu gebildeten Ortspertinenzbestände eingegliedert wurden. Im hessischen Archivinformati- onssystem ARCINSYS werden zum Wiesbadener Bestand die Überlieferungsstränge aus Darmstadt und Koblenz mit der Angabe „Nachweis“ geführt, die die Signatur ersetzt, und auf die externe Signatur verwiesen. Ein Beispiel hierzu soll genügen: Wiesbaden, HHStA, Best. 22 Nr. Nachweis (1341 Januar 7) verweist im Feld „Bestellsignatur“ auf „Or[iginal] im Staatsarchiv Darmstadt: A 2 Nr. 168/317“ (siehe https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1791661). Leider wird jedoch in den Darmstädter Findmitteln, die ebenfalls in ARCINSYS abrufbar sind, darauf verzichtet, auf die neuere und tiefergehende Wiesbadener Erschließung zu verlinken, gleichwohl freilich die ursprüngliche Pro- venienz der betreffenden Urkunde angegeben wird. Stattdessen findet sich dort lediglich ein deutsch- lateinisches Kurzregest im Duktus des 19. Jahrhunderts. Hierzu Darmstadt, HStA, A 2 Nr. 168/317 (1341 Januar 7) (siehe https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v865812). Nachtrag: Zwischenzeitlich wurde hier das Wiesbadener Regest übernommen, nachdem ich mittels des Crow- dsourcing-Feldes „Verbessern“ auf die weitaus bessere Erschließung im HHStA Wiesbaden hingewie- sen hatte. Leider erfolgte keine Versionierung der verfügbaren Erschließungsinformationen. 24

Provenienzen gewährleistet.146 Dieselben geschweiften Klammern werden auch zur Kennzeichnung von Kriegsverlusten sowie den Nachweis von inserierten, aber nicht im Original überlieferten Urkunden genutzt. Ferner werden sie auch bei aufgelösten147 oder an andere Archive abgegebenen Beständen148 eingesetzt. Aus Nutzersicht ist dies ein will- kommener Service, da so bereits vor einer Anreise zur Vor-Ort-Einsicht geprüft werden kann, ob sich die benötigten Bestände überhaupt noch in der vermuteten Abteilung befin- den.

5. Möglichkeiten einer zukünftigen Präsentation rekonstruierter Reichsstadtarchive Süd- westdeutschlands Im Folgenden sollen drei unterschiedliche Methoden erläutert werden, mit denen eine onlinegestützte Rekonstruktion der zerstreuten reichsstädtischen Urkundenüberlie- ferung umgesetzt werden kann. Alle Modelle sind für Erweiterungen geeignet, sodass zukünftig Akten-, Amtsbuch- und Kartenbestände integriert werden könnten. Dabei wer- den bewusst verschiedene Pole gegenübergestellt: Zunächst eine vergleichsweise einfa- che Variante, die eine provenienzgerechte Rekonstruktion bei überschaubarem Ressour- ceneinsatz ermöglicht (Möglichkeit 1), und eine eigenständige Portallösung

146 Vgl. dazu etwa die Einleitung des Findbuchs zum Bestand „HStAS, H 51 (Kaiserselekt)“, der an der Wende zum 20. Jahrhunderts unter Zusammenführung sämtlicher Königs- und Kaiserurkunden bis zum Jahr 1437 aus den übrigen Beständen des Archivs als reiner Pertinenzbestand gebildet wurde (siehe http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2604&a=fb). Die ursprünglichen Provenienzen wurden bei der Bestandsbildung erfasst, sodass im Zuge von jüngeren Verzeichnungsprojekten die entnommenen Stücke auch in den Findmitteln der ursprünglichen Bestände virtuell und unter Verlinkung auf den Se- lektbestand angegeben werden konnten. Auch hierzu mag ein Beispiel genügen: Das Privileg König Richards für das Kloster Maulbronn vom 16. Juni 1257 trägt die Signatur „HStAS, H 51 U 85“ und das aktuelle Findmittel weist nicht nur auf die ursprüngliche Provenienz hin („Kloster Maulbronn“), son- dern es verlinkt diesen Datensatz sogar direkt mit dem entsprechenden Findmitteleintrag zum Archiv- bestand des Klosters Maulbronn unter „HStAS, A 502“ (siehe http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=1-1240469). Umgekehrt verweist das Findmittel zu Bestand HStAS, A 502 mit eigenen Platzhaltern ebenfalls auf die Selektbestände, wodurch die ursprünglichen Entstehungs- und Überliefe- rungszusammenhänge gewahrt werden. Diese Platzhalter weisen jedoch keine eigene Permalinks aus, sondern tragen in geschweiften Klammern die gültige Signatur der Stücke in den Selektbeständen (hier: „{H 51 U 85}“), welche wiederum mit den Selekten verlinkt sind. Gleichwohl die beiden Regesten zu dieser Urkunde inhaltlich gleich sind, handelt es sich doch um zwei verschiedene Datensätze, die jeweils eigene archivische Identifikatoren besitzen (HStAS, H 51 U 85 = 1-1240469; sowie ebd., A 502 = 1- 1285625). Deutlich wird dies etwa auch an unterschiedlichen Datumsangaben („Köln, 1257 Juni 16“ vs. „Köln, 1257 Juni 16 (XVI. die Iunii)“). Die vorgenannten archivischen Identifikatoren sind integra- ler Bestandteil der im Landesarchiv vergebenen Permalinks (Musterlink: „http://www.landesarchiv- bw.de/plink/?f=“ plus „archivischer Identifikator“). Aus diesem Grund lassen sich gültige Permalinks, die wie im vorgenannten Beispiel nicht in den Online-Findmitteln angegeben sind, konstruieren. 147 Der Bestand HStAS, {A 46} (Bauernkrieg) existiert heute lediglich noch virtuell, die Archivalien sind eingeordnet unter ebd., H 54 (Bauernkrieg). 148 Vgl. dazu etwa StAL, {B 366} (, Domkapitel: Pflegamt Gmünd-Lorch). Dieser Bestand wurde 1997 im Zuge des Beständesaustausches zwischen Baden-Württemberg und Bayern an das StA Augsburg abgegeben. Weiterhin im StAL befinden sich jedoch Mikrofilme zum Bestand (ebd., JL 520) (Sicherungs- und Schutzverfilmung: Archivalien des Staatsarchivs Ludwigsburg auf Rollfilm und Mi- krofiche) sowie das Altrepertorium (ebd., EL 18 III Bd. 1206). 25

(Möglichkeit 3), die einen erheblichen Mehraufwand für (Erst-)Einrichtung, Unterhalt und dauerhafter Pflege benötigt. Eine Fördermöglichkeit – auch für Koordinierungslei- stungen – bestünde hierfür seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die im Rahmen ihres LIS-Förderprogramms „Erschließung und Digitalisierung“ expliziert die finanzielle Unterstützung von „Gemeinschaftsprojekte(n) mehrerer Einrichtungen mit dem Ziel einer virtuellen Bestandszusammenführung“ vorsieht; als mögliche Archivbe- stände, die für eine Förderung prinzipiell in Betracht kommen, sind u.a. bildhafte Archi- valien vorgesehen, zu denen Urkunden zu rechnen sind.149 Für eine mögliche Projektfi- nanzierung wäre weiter zu prüfen, inwieweit in den beteiligten Städten Sponsoren und Förderer existent sind, die zusätzlich zu den dortigen Kommunalarchiven eingebunden werden können.150 Als weitere Variante (Möglichkeit 2) wird schließlich geprüft, inwie- fern bereits bestehende archivische Informationsportale zur Präsentation der rekonstru- ierten Archive eingesetzt werden können. Allen drei Vorgehensweisen ist gemein, dass die (digitalen)151 Erschließungsin- formationen bestimmte Mindestmerkmale aufweisen müssen, die über .csv- bzw. XML- Schnittstellen exportiert und importiert werden können. Hierzu gehören neben elektroni- schen Regesten mit gleichmäßig erhobenen Laufzeitangaben, aktuelle Signaturen sowie Angaben zur Materialität und ggf. den Siegeln auch verschiedene Metadaten, unter denen ein eindeutiger, lediglich ein einziges Mal vergebener archivischer Identifikator (ID-

149 So die aktuelle Ausschreibung Digitalisierung archivalischer Quellen. Eine Ausschreibung im Rahmen des LIS Förderprogramms „Erschließung und Digitalisierung“, S. 3, online unter http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/programme/lis/ausschreibung_archivgutdigitalisie- rung_2018.pdf. Von den ebd., S. 4f., angeführten forschungs- und archivinduzierten Kriterien, die Grundlage einer DFG-Förderung sind, treffen hinsichtlich unseres Bearbeitungsbeispiels gleich meh- rere zu (nämlich die forschungsindizierten Kriterien 1, 2, 3 und 5 sowie die archivfachlichen Kriterien 3 und 4). Zum DFG-Programm siehe OERTEL, DFG-Produktivpilot; und BISCHOFF/STUMPF, Digitali- sierung. Darüber hinaus könnte sicherlich auch die Stiftung Kulturgut des Landes Baden-Württemberg als möglicher Förderer angesprochen werden. Die Stiftung Kulturgut hat in den vergangenen Jahren immer wieder archivische Erschließungsprojekte finanziell gefördert, wie etwa in Ulm, wo zwischen 2004 und 2011 in zwei Tranchen die Erschließung der patrizischen Familienarchive gefördert wurde. Hierzu LANG/WETTENGEL, Erschließung. 150 Gerade hinsichtlich der Digitalisierung von reichsstädtischen Altbeständen sind in der jüngsten Vergan- genheit immer wieder Vereine und Einzelpersonen als Spender in Erscheinung getreten. Das StAL, welches im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie eng mit dem über EU-Mittel geförderten Verein ICARUS kooperiert, konnte etwa bei der Digitalisierung von Urkunden auf Drittmittel aus Heilbronn und Schwäbisch Hall zurückgreifen. Siehe hierzu die Pressemitteilung N.N., Weitere Urkunden des Staatsarchivs Ludwigsburg im Netz. Zum Verein ICARUS, der das Urkundenportal monasterium.net betreibt, siehe http://icar-us.eu/about-us; sowie die unten in Anm. 172 angegebene Literatur. Zu privaten Spenden für Archive siehe REHM, Haushaltstropf; und NIESS, Fundraising 2.0. 151 Urkundenbestände, zu denen lediglich analoge Erschließungsinformationen (z.B. Zettelrepertorium, handschriftliches Findmittel) vorliegen, bleiben im Folgenden außer Acht. Diese Bestände können erst nach einer Retrokonvertierung oder, sofern die bisherigen Findhilfen erhebliche Mängel aufweisen, nach einer Neuverzeichnung berücksichtigt werden. Dies betrifft die Urkundenbestände in den Stadtar- chiven Esslingen, Heilbronn, Isny und Schwäbisch Gmünd, zu denen bislang lediglich analoge Ver- zeichnisse vorliegen (vgl. die Antworten zu Frage 2 der Umfrage). 26

Nummer) sowie nach Möglichkeit auch Orts- und Personendeskriptoren, auf deren Grundlage die Such- und Vernetzungsmöglichkeiten fußen, sicherlich die wichtigsten darstellen. Eine Nachnutzung der Erschließungsinformationen im Archivportal-D ist je- derzeit möglich und würde sich positiv auf die Sichtbarkeit der erfassten Bestände aus- wirken.152 Weniger relevant ist die Erschließungstiefe, da – etwa bei hinterlegten Digita- lisaten – selbst Kurzregesten mit Rumpfinformationen genügen können, um Nutzern die Identifikation relevanter Archivalien zu ermöglichen.153

5.1 Integration kommunaler Erschließungsinformationen in das Findmittelsystem des Landesarchivs Baden-Württemberg Eine vergleichsweise einfache und ressourcenschonende Methode zur Rekon- struktion der reichsstädtischen Urkundenarchive bestünde in der Integration kommu- nalarchivischer Erschließungsinformationen in das Findmittelsystem des Landesar- chivs.154 Hierbei werden die elektronisch vorliegenden Findmittel zu den Urkundenbeständen über eine Schnittstelle aus dem Erschließungssystem eines Stadtar- chivs exportiert, nach erfolgtem Datentransfer in Scope, dem Erschließungssystem des Landesarchivs, importiert und den jeweiligen reichsstädtischen Beständen Neuwürttem- bergs (B-Bestände in HStAS und StAL) eingegliedert. Die gängigen archivischen Infor- mationssysteme verfügen bereits in aller Regel über XML-Schnittstellen bzw. können ggf. in Form eines Erweiterungsmoduls zusätzlich erworben werden.155 Als Muster für

152 Vgl. dazu auch das von der KLA verabschiedete Positionspapier zur Entwicklung der Portallandschaft. Ferner auch KRAUTH, Thesen; ARNOLD/WEIDMANN, Vernetzte Präsentation; KRETZSCHMAR, Archive, bes. S. 151f. 153 Dazu THALMANN, Urkundenerschließung, bes. S. 207f. mit Anm. 53–55; RÜCKERT, Urkundenrege- strierung, S. 378–382; ROBERG, Erschließung, bes. S. 179; sowie KEMPER/BURGER, Kurzregesten. Auch aus der Perspektive archivischer Bestandserhaltung ist eine Digitalisierung ausgewählter Archiv- bestände sinnvoll, siehe KISTENICH, Archivgutdigitalisierung. Die Urkundenüberlieferung der reichs- städtischen B-Bestände des StAL sind bereits fast vollständig digitalisiert, siehe dazu die Pressemittei- lung N.N., Weitere Urkunden aus dem Staatsarchiv Ludwigsburg im Netz. Hingegen wurden bei der Digitalisierungsstrategie des HStAS bislang andere Schwerpunkte gesetzt, sodass hier kaum reichsstäd- tische Urkundendigitalisate zu finden sind. Prinzipiell ist darauf zu achten, dass die verfügbaren Digi- talisate zu gleichen Rechten für eine Nutzung zur Verfügung gestellt werden und die gültige Lizenz eindeutig ausgewiesen werden. Nicht weiterführend sind Mischlizenzen für einen einzigen Bestand, bei denen z.B. die vom LABW beigesteuerten Archivalien unter Creative Commons CC-0 stehen, während kommunalarchivische Stücke restriktivere Lizenzen tragen. Zu den Nutzungsbedingungen im LABW siehe https://www.landesarchiv-bw.de/web/54580 sowie darüber hinaus die Zusammenstellung unter https://creativecommons.org/share-your-work. 154 Für weiterführende Gespräche danke ich diesbezüglich Herrn Prof. Dr. Stefan MOLITOR (StAL). Zum Online-Findmittel-System des LABW siehe MAIER, Informationsdienstleister, bes. S. 255–268. Derzeit wird im StAL eine Umsetzung am konkreten Beispiel der Urkundenüberlieferung Schwäbisch Halls versucht. Vgl. dazu die Antworten des Stadtarchivs in Schwäbisch Hall zur Umfrage. Zur grundlegen- den Bedeutung von Online-Findmitteln siehe MENNE-HARITZ, Digitaler Lesesaal, bes. S. 30f. 155 Vgl. dazu die Antworten zu Frage 8 der Umfrage. Demnach nutzen die meisten Stadtarchive AUGIAS, das eine XML-Schnittstelle nach EAD(DDB) als kostenpflichtiges Zusatzmodul anbietet. Siehe die Herstellerangaben unter https://www.augias.de/homepage/index.php?page=imex. Ferner im Einsatz be- 27 die Aufbereitung des Datenexports sollte der archivische XML-Standard EAD(DDB) herangezogen werden, da so eine unkomplizierte Nachnutzung in übergreifenden Syste- men ermöglicht wird (siehe dazu unten Abschnitt 5.2).156 Ferner ist in Scope der Import von strukturierten .csv-Dateien möglich, was hinsichtlich der Datenbank AskSam, die im Stadtarchiv Isny eingesetzt wird, sowie örtlicher MS-Access-Lösungen (Schwäbisch Hall) von Relevanz ist. Die Einbindung städtischer Digitalisate ist auf Ebene des Online- Findmittel-Systems (OLF) des Landesarchivs möglich, erfordert jedoch zusätzliche Res- sourcen. Problematisch ist bei diesem Ansatz die konkrete inhaltliche Einbindung der kom- munalen Erschließungsinformationen in die interne Gliederung der reichsstädtischen B- Bestände von HStAS und StAL, da die Beständestrukturen nicht miteinander kompatibel sind. Während im Landesarchiv die Überlieferung der reichsstädtischen Archive in aller Regel nach Sachbetreffen gegliedert ist157, liegen die Urkunden in den Kommunalarchi- ven zumeist als reine Urkundenselekte vor, die ohne Binnengliederung auskommen und sich ausschließlich an einer chronologischen Ordnung der Laufzeiten orientieren. Auf- grund dieser Gliederung sollten die Datensätze der Stadtarchive ohne Einzelfallprüfung und nachträglicher Einordnung in die Beständegliederung des Landesarchivs sinnvoller- weise als eigenständiger Gliederungspunkt erfasst werden; innerhalb dieses Gliederungs- punktes, der „Urkunden des Stadtarchivs N.N.“ genannt werden könnte, sollte zusätzlich mit den in der Praxis bereits länger bewährten geschweiften Klammern gearbeitet werden. So ließe sich für die Nutzer ein hohes Maß an Transparenz über die eigentlichen Aufbe- wahrungsorte der einzelnen Archivalien erreichen. Diese Methode der Rekonstruktion zerstreuter Überlieferungs mittels einer Zusammenführung onlinegestützter Findmittel ist zudem offen für die Einbindung von Digitalisaten, gleichwohl in diesem Fall zusätzliche Kosten für das Hosting anfielen.158

finden sich FAUST (Biberach an der Riß), FirstRumos (Friedrichshafen) und in Heilbronn die Eigenent- wicklung HEUSS, die zwar über eine XML-Schnittstelle verfügt, jedoch noch keinen EAD(DDB)- tauglichen Export ermöglicht; an einer Lösung wird zur Zeit gearbeitet. 156 Hierzu FISCHER/SCHIEBER/KRAUTH/WOLF, EAD-Profil. PILGER, EAD-Profil, S. 207f., plädiert für schlanke Erschließungsdaten. Alternativ wäre ggf. auch der speziell zur Urkundenerschließung entwik- kelte XML-CEI-Standard anzuwenden, gleichwohl dann ein weiterer Export bzw. ein XML-basiertes Adaptionstool für die Nachnutzung in anderen Portalen wie etwa dem Archivportal-D notwendig würde. Vgl. zu CEI VOGELER, Fachspezifische Indexierung, bes. S. 54–56. 157 Vgl. dazu etwa den Bestand StAL, B 177 S (Schwäbisch Gmünd, Reichsstadt), in dem die Archivalien nach „1. Beziehungen zur Kaiser und Reich“, „2. Beziehungen zum Schwäbischen Kreis“, „3. Bezie- hungen zum Schwäbischen Bund“ und 18 weitere Kategorien gliedert sind; die Gliederungspunkte sind ihrerseits wieder vielfach unterteilt. Eine andere Variante wurde beim Bestand StAL, B 169 (Esslingen, Reichsstadt) gewählt, der zunächst nach „Urkunden“ und „Akten“ unterteilt ist. Während die „Akten“ ihrerseits eine Binnengliederung aufweisen, sind die „Urkunden“ chronologisch gereiht. 158 Siehe dazu die Antworten auf die Fragen 7 und 9 unserer Umfrage, wonach u.a. die Stadtarchive Aalen, Leutkirch im Allgäu, Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall und Ulm bereit sind, zusätzlich zu den 28

5.2 Integration in bestehende Informationsportale: Archivportal-D und LEO-BW Darüber hinaus kommt als weitere Möglichkeit zur Präsentation der rekonstruier- ten reichsstädtischen Archive eine Integration in bestehende, archivübergreifende sowie landeskundliche Informationsportale in Betracht. Vorteilhaft wäre dabei sicherlich, dass auf eine bereits bestehende, praxiserprobte Infrastruktur zurückgegriffen werden kann, ohne dass im Vorfeld ressourcenintensive Entwicklungsarbeit anfällt. Das Archivportal- D dient seit 2014 als zentrales Nachweisportal der in Deutschland vorhandenen Archiv- bestände und stellt primär Erschließungsinformationen sowie Digitalisate von analogem Archivgut zur kostenfreien Recherche im Internet bereit.159 An dieser Stelle sind zwei Aspekte besonders relevant: Zum einen erfolgt der Nut- zer-Zugriff auf die erfassten Informationen institutionenübergreifend, wodurch eine ge- zielte Suche nach zerstreut überlieferten Archivalien derselben Provenienz möglich ist – sofern die betreffenden Archive bereits ihre Erschließungsinformationen in das System eingespielt haben. Zum anderen sieht eine bereits definierte Filterfunktion bei der Suche im Archivportal-D vor, die erfassten Objekte nach ihrer jeweiligen Provenienz anzuzei- gen.160 Das Landesarchiv Baden-Württemberg nutzt diese Möglichkeit bereits bei einigen Klosterarchiven sowie dem ebenfalls im Zuge der Mediatisierung zerstreuten Archiv der vorderösterreichischen Regierung.161 Sofern die verwendete Bezeichnung der histori- schen Provenienzstelle bekannt ist, kann hiernach gezielt mittels der erweiterten Suche nach entsprechenden Überlieferungen recherchiert werden; ein Auswahlfeld „(Vor-)Pro- venienz“ ist bereits definiert – anders als im Online-Findmittelsystem des Landesarchivs selbst, wo derzeit eine gezielte Suche nach dem Feld „Provenienz“ nicht möglich ist.162 Die Rekonstruktion historischer Provenienzen reichsstädtischer Urkunden im Rahmen des Archivportals-D kann jedoch nur gelingen, wenn die beteiligten Institutionen gewissenhaft ihre zu liefernden Metadaten erfassen. Das hierzu entwickelte, XML-

Erschließungsinformationen auch Digitalisate ihrer Urkundenbestände zur Webpräsentation zur Verfü- gung zu stellen. 159 FÄHLE/MAIER/SCHRÖTER-KARIN/WOLF, Archivportal-D; WOLF, Neue Zugangswege; sowie den Sam- melband BECKER/MAIER/UHDE/WOLF, Netz werken (jeweils mit weiterer Literatur). 160 FÄHLE/MAIER/SCHRÖTER-KARIN/WOLF, Archivportal-D, S. 13. Siehe hierzu auch das Filterfeld „(Vor- )Provenienz“ unter https://www.archivportal-d.de/objekte?rows=20&offset=0. Durch einen Klick auf dieses Feld öffnet sich eine Auswahl der bereits erfassten Provenienzen, die für eine Auswahl bereitste- hen. 161 In den einzelnen Datensätzen erscheinen dann im Feld „Provenienz“ die Angaben „Kloster Bronnbach“ (derzeit 2.497 Treffer, etwa bei StAW, R-Nr. 223 in S 2) bzw. „aus dem vorderösterreichischen Archiv“ (derzeit 1.557 Treffer, etwa bei GLAK, Best. 21 Nr. 7400). Siehe dazu auch THEIL, Archivfolge; und KRETZSCHMAR, Vorderösterreich. 162 Siehe hierzu die möglichen Suchfunktionen unter https://www.archivportal-d.de/suche. 29 basierte Austauschformat EAD(DDB) definiert die Metadatenangaben zur (Vor-)Prove- nienz als „KANN“-Informationen, deren Mitteilung für die beteiligten Einrichtungen nicht verpflichtend ist.163 In den elektronischen Findmitteln des Landesarchivs sind der- artige Metadaten bereits für zahlreiche reichsstädtische B-Bestände von HStAS und StAL sowie einzelne Selektbestände (etwa HStAS, H 51) vorhanden und könnten nach einem erweiterten Export in das Portal eingespielt werden.164 Auf dieser Grundlage ließen sich sukzessiv weitere Überlieferungsstränge integrieren. Zur Vermeidung von Wildwuchs bei den Provenienzangaben sollte für jedes historische Reichsstadtarchiv ein eigener, ver- bindlicher Normdatensatz (etwa „Archiv der Reichsstadt N.N.“) angelegt werden, der von allen Partnerarchiven angewendet wird. Hierdurch könnte ein erheblicher Mehrwert für das Archivportal-D erzielt werden, der über den reinen Nachweis von Erschließungsinformationen und Digitalisaten weit hinausgeht; es könnte sich langfristig – über die Urkundenüberlieferung neuwürttember- gischer Reichsstädte hinaus – zum zentralen Nachweisportal zur Provenienzbestimmung deutscher Archivbestände entwickeln, und die historischen Provenienzen mit wenigen Klicks der wissenschaftlichen Forschung für weiterführende Arbeiten zur Verfügung stel- len. Eine Zusammenführung der Provenienzanalysen könnte zudem im Rahmen des landeskundlichen Informationsportals LEO-BW erfolgen.165 Dabei wäre zu überlegen, eine eigene Themenkategorie „Reichsstädte“ zu entwickeln, innerhalb der neben Einfüh- rungstexten zur städtischen Geschichte auch Angaben zu den dereinst geschlossen über- lieferten Archivbeständen platziert werden. Die seitens der beteiligten Institutionen mit Provenienzangaben angereicherten Erschließungsinformationen könnten mittels XML- Schnittstelle in das Portal importiert werden und ließen sich innerhalb des Portals mit weiteren Themenbereichen verknüpfen.166 Ein derartiges Vorgehen würde sich zudem recht passgenau in die mittelfristige Digitalisierungsstrategie des LABW einfügen.167

163 Siehe hierzu die Übersicht zu den Feldern und Pfadangaben bei Findbüchern EAD (DDB) 1.1, online unter https://www.landesarchiv-bw.de/sixcms/media.php/120/55625/EAD- DDB_1.1_Findbuch_EAD.pdf. 164 Zu den bereits elektronisch erfassten Provenienzangaben siehe oben S. 12. 165 Hierzu https://www.leo-bw.de, sowie ZIMMERMANN, Vernetzen; und HOLTZ/FÄHLE, Beitrag. 166 Etwa https://www.leo-bw.de/themen/archivbestande, oder zum Objektbereich https://www.leo- bw.de/themen/urkunden, der sich insbesondere für den Untersuchungsschwerpunkt unserer Arbeit eig- nen würde. 167 Hierzu bes. MAIER, Informationsdienstleister, S. 282f., und S. 292f.; sowie MAIER/WOLF, Umsetzung; und zuletzt MAIER/WOLF, Recherchemöglichkeiten (mit weiteren Literaturhinweisen ebd., S. 33, Anm. 1). Zur Digitalisierungsstrategie zudem KRETZSCHMAR, Landesarchiv. 30

5.3 Eigenständiges Sonderportal „Südwestdeutsche Reichsstädte“ Eine Alternative hierzu stellt eine eigenständige Portallösung dar, die sich aus den Erschließungsinformationen des Landesarchivs und der beteiligten Kommunalarchive speist. Basierend auf einem Content Management System (CMS)168, könnten die von den Partnerarchiven exportierten XML-Dateien importiert und dort in historischen Proveni- enzen zusammengeführt werden. Zur internen Gliederung bietet sich die Laufzeit der Ein- zelurkunden eines rekonstruierten reichsstädtischen Archivs an, wodurch etwa Mehrfach- ausfertigungen ersichtlich werden.169 Auf Grundlage der Ortsdeskriptoren ließe sich zudem eine Georeferenzierung einrichten, die andernorts bei Erschließungsprojekten be- reits eingesetzt wird und gänzlich neue Zugänge zu den erfassten Inhalten bietet.170 Die archivischen Identifikatoren dienen als Grundlage für die automatisiert zu erstellenden Permalinks.171 Die Einbindung von Digitalisaten könnte über Verknüpfungen mittels Links gewährleistet werden, die den Nutzer gezielt zu den Online-Findmittel-Systemen der Partnerarchive führen, sofern dort bereits Scans zur Verfügung gestellt werden.172 Durch diese Verlinkungen würden die Hosting-Kosten dauerhaft erheblich gesenkt, da die Digitalisate nicht mehrfach online vorgehalten werden müssten. Weiterhin könnten mittels Verlinkungen auf andere, online verfügbare Editions- und Regestenwerke verlinkt werden, wodurch die Erschließungsinformationen gebessert würden; gegenseitige Ver- linkungen erhöhten zudem signifikant die Sichtbarkeit des Portals.173 Bei diesem Ansatz sind jedoch die finanziellen und personellen Ressourcen zu beachten, die für Ersteinrichtung, Betrieb und dauerhafte Pflege des Portals dauerhaft an- fallen. Gleichwohl man hier auch eine Art „Provenienzprinzip“ zu Grunde legen könnte

168 Hinsichtlich der anfallenden Kosten ist zu prüfen, ob gemeinfreie Systeme wie z.B. TYPO3 zur An- wendung kommen könne. Siehe hierzu https://typo3.org. 169 Zum Problembereich der Darstellung von Unterschieden bei inhaltlich gleichen Urkunden siehe KUCZERA, Graphbasierte digitale Editionen. 170 Vgl. dazu etwa die Beschreibung eines in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsarchiv Würzburg durchgeführten Erschließungsprojekts des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität unter http://www.ingrossaturbuecher.de/index.php?id=216. 171 Vgl. dazu bereits oben S. 24 mit Anm. 146. 172 Kommunalarchiven, die sich eine Digitalisierung ihrer historischen Urkundenbestände und deren on- linegestützte Präsentation aus Haushaltseigenmitteln nicht leisten können, steht mit der internationalen Plattform monasterium.net eine Alternative zur Verfügung, auf der die seitens des Trägervereins ICARUS vor Ort kostengünstig gescannten Urkunden digital präsentiert werden. Siehe hierzu KRAH, Urkundenbestände; KRAH, Monasterium.net; HEINZ, Urkundenportal; KEMPER, Urkundenarchiv und besonders ROBERG, Vorreiterrolle (jeweils mit weiterer Literatur). 173 Als Verlinkungsziele kommen hierbei primär in Betracht das Württembergische Urkundenbuch online (https://www.wubonline.de/), die Regesta Imperii (http://www.regesta-imperii.de/startseite.html), die digitale Monumenta Germaniae Historica (dMGH) (http://www.mgh.de/dmgh/), das Abbildungsver- zeichnis der europäischen Kaiser- und Königsurkunden (http://www.hgw-online.net/abbildungsver- zeichnis/), das Marburger Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden (http://lba.hist.uni-marburg.de/lba/) sowie das Corpus der altdeutschen Originalurkunden (http://tcdh01.uni-trier.de/cgi-bin/iCorpus/Cor- pusIndex.tcl). 31

– demnach wäre jedes Partnerarchiv für die Pflege der Präsentation seiner eigenen Be- stände und Erschließungsinformationen verantwortlich –, bleiben übergreifende Koordi- nierungsaufgaben, die zentral bearbeitet werden müssen. Eine eigenständige Portallösung böte weitere Entwicklungspotentiale: Mittels ei- nes Anmerkungsfeldes könnten Nutzer Rückmeldungen zu einschlägiger Literatur, Druck- und Regestenangaben sowie inhaltlichen Fehlern in den Erschließungsdaten ge- ben, die nach einer qualitätssichernden Validierung freigeschaltet werden.174 Darüber hinaus ließen sich zukünftig als work-in-progress auch abgelegene Überlieferungsstränge integrieren, um die Rekonstruktionen der reichsstädtischen Archive zu komplettieren.175 Erhebliche Potentiale ergäben sich perspektivisch durch eine Erweiterung des Untersu- chungsgebietes über die neuwürttembergischen Reichsstädte hinaus: In Folge der Media- tisierung kam es auch in den Archiven der an Baden und Bayern gefallenen Reichsstädte durch Entfremdungen und Aushebungen zur Zerstreuung der historischen Überlieferung. Angesichts der engen Verbindungen, die jahrhundertelang unter den südwestdeutschen Reichsstädten bestanden, und eingedenk des Umstands, dass moderne Staats- und Län- dergrenzen nicht deckungsgleich mit vormodernen Kulturräumen sind, könnte eine sol- che Erweiterung auch eidgenössische und elsässische Reichsstädte umfassen.176 Für die wissenschaftliche Forschung ergäbe sich so eine innovative Grundlage zur Verfolgung neuer Fragestellungen; auch würden sich gänzlich neue Fördermöglichkeiten eröffnen.177 Eine Nachnutzung der erhobenen Erschließungsinformationen in übergreifenden Portalen bliebe jederzeit möglich.

6. Fazit und Ausblick Durch eine eingehende Analyse der Archivbestände von HStAS und StAL konnte aufgezeigt werden, dass die urkundliche Überlieferung reichsstädtischer Provenienzen,

174 Diesen Weg beschreiten seit einigen Jahren recht erfolgreich die Regesta Imperii, die dadurch bereits über 1.700 weiterführende Anmerkungen (Stand: 14.03.2018) erhalten haben. Siehe hierzu http://www.regesta-imperii.de/regesten/nachtraege.html. Zum Einsatz von Crowdsourcing-Tools zur Tiefenerschließung archivischer Urkundenbestände siehe ausführlich PATT, Überlegungen, S. 151–166; sowie NEUBURGER, Rückstandsabbau, S. 71. 175 Vgl. dazu etwa die Überlieferung von 13 Urkunden aus dem Archiv der ehemaligen Reichsstadt Schwä- bisch Gmünd, die im 19. Jahrhundert entfremdet und schließlich durch Antiquariatsverkäufe in die Bi- bliothek der Fordham University in den USA gelangten. Diese Urkunden sind mittlerweile als Digitali- sate online frei verfügbar, sodass auf sie in einem eigenständigen Portal verlinkt werden könnte. Vgl. dazu die Hinweise von , Schwäbisch Gmünder Urkunden. 176 Zur zerstreuten Überlieferung elsässischer Archivalien siehe PETER, Zersplitterung, 177 Etwa durch ein EU-Projekt im Rahmen der grenzüberschreitenden INTERREG-Programme. Die ein- schlägigen Erfahrungen, die das Landesarchiv Baden-Württembeg durch seine Federführung bei inter- national ausgerichteten Projekten wie der ARGE ALP oder des Archivum Rhenanums gewonnen hat, dürften hierbei insgesamt zum Vorteil gereichen. Zum Archivum Rhenanum siehe KEMPER/BENTZ/BRASSEUR-WILD/WIDMANN/ZIMMERMANN, Projekt. 32 welche auf gezielte Aushebungen, Behördenabgaben sowie antiquarische Erwerbungen v.a. während des 19. Jahrhunderts zurückgeht, viel breiter gestreut ist, als zunächst ver- mutet, und weit über die neuwürttembergischen B-Bestände beider Häuser hinausreicht. Wertvolle Hilfestellungen für die noch durchzuführenden Provenienzanalysen stellen ne- ben den Aushebelisten Lotters v.a. die mittlerweile ausgemusterten Altrepertorien dar, die die jeweiligen Bestandszugänge häufig unter Nennung der abgebenden Stelle enthal- ten. Darüber hinaus ergänzen reichsstädtische Altrepertorien aus der Zeit vor der Media- tisierung sowie vormoderne Kopialbücher das Instrumentarium der Provenienzanalysen. Auf dieser Basis wurde vergleichend untersucht, mit welchen Methoden staatliche und kommunale Archive auf andernorts überlieferte, relevante Teilbestände bislang verwie- sen haben bzw. zur Zeit verweisen. Abschließend wurden drei verschiedene Möglichkei- ten erarbeitet, wie eine zukünftige, gemeinsame Web-Präsentation der fertigen Rekon- struktionen spartenübergreifend erfolgen könnte. Neben den langfristigen Entwicklungspotentialen wurden hierbei verschiedene Modelle zur Drittmittelfinanzie- rung beachtet, die – je nach gewähltem Lösungsweg – für eine Förderung beantragt wer- den könnten. Dass insbesondere seitens der betrachteten Kommunalarchive ein Interesse an ei- nem Projekt zur Rekonstruktion der reichsstädtischen Urkundenüberlieferung besteht, geht aus den Rückmeldungen zur Umfrage deutlich hervor.178 Diesbezüglich haben mit Giengen an der Brenz und Heilbronn lediglich zwei Einrichtungen signalisiert, dass ihre personelle und finanzielle Ausstattung derzeitig für ein solches Vorhaben nicht ausreicht. Alle übrigen Stadtarchive, die sich an der Umfrage beteiligten, zeigten sich sehr aufge- schlossen, an einem entsprechenden Projekt mitzuwirken; hierunter befinden alle Kom- munalarchive, die über eine größere eigene Urkunden-überlieferung verfügen.179 Im Fall des Stadtarchivs Schwäbisch Hall wurde bereits vor einiger Zeit ein derartiges Verbund- projekt mit dem StAL angedacht; nach Abschluss der dortigen Digitalisierungsmaß- nahme kann die konkrete Umsetzung in Angriff genommen werden.

178 Vgl. dazu die Antworten auf Frage 7 der Umfrage. 179 Zitiert sei an dieser Stelle die Antwort des Hauses der Geschichte in Ulm: „Sehr gerne, das wäre ein spannendes Vorhaben.“ 33

7. Bibliografie 7.1 Verzeichnis der benutzten Internetressourcen Vorbemerkung: Im Folgenden nicht im Einzelnen angeführt werden online verfügbare Bestandsbeschrei- bungen, Findmittel und Erschließungsinformationen zu den herangezogenen Archivbeständen. Stattdessen wird lediglich pauschal auf die online verfügbaren Tektoniken von HStAS und StAL verwiesen. Online publizierte Fachliteratur ist unter 7.3 eingeordnet.

Archive der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE ALP), URL: https://www.archive- argealp.de/home.php. Archivum Rhenanum, URL: https://archives.hypotheses.org/projekt. Abbildungsverzeichnis der europäischen Kaiser- und Königsurkunden, URL: http://www.hgw-online.net/abbildungsverzeichnis/ Archive in Baden-Württemberg, URL: www.archive-bw.de Archivportal-D, URL: https://www.archivportal-d.de Baden-Württemberg: Landeskunde entdecken online, URL: https://www.leo-bw.de Beständeübersicht (HStAS), URL: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olb/struk- tur.php?archiv=1. Beständeübersicht (StAL), URL: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olb/struk- tur.php?archiv=2. Content Management System TYPO3, URL: https://typo3.org Corpus der altdeutschen Originalurkunden, URL: http://tcdh01.uni-trier.de/cgi-bin/iCor- pus/CorpusIndex.tcl Creative Commons-Lizenzen, URL: https://creativecommons.org/share-your-work DFG-Förderprogramm LIS „Erschließung und Digitalisierung“, URL: http://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/programme/lis/ausschreibung_archivgutdi- gitalisierung_2018.pdf Digitale Monumenta Germaniae Historica (dMGH), URL: http://www.mgh.de/dmgh/ Felder und Pfadangaben bei Findbüchern nach EAD (DDB) 1.1, URL: https://www.lan- desarchiv-bw.de/sixcms/media.php/120/55625/EAD-DDB_1.1_Findbuch_EAD.pdf ICARUS, URL: http://icar-us.eu/about-us http://www.ingrossaturbuecher.de/index.php?id=216 Marburger Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden, URL: http://lba.hist.uni-mar- burg.de/lba/ Regesta Imperii, URL: http://www.regesta-imperii.de/startseite.html Stadtarchiv Ravensburg, URL: http://www.ravensburg.de/rv/buergerservice-verwal- tung/stadtverwaltung/stadtarchiv.php Stadtarchiv Rottweil, URL: https://www.rott- weil.de/de/Stadt%2BB%C3%BCrger/Unsere-Stadt/Stadtgeschichte/Stadtarchiv Stadtarchiv Wangen im Allgäu, URL: http://www.wangen.de/gaeste/zu-gast-in-wan- gen/kunst-und-kultur/stadtarchiv.html Württembergische Urkundenbuch online, URL: https://www.wubonline.de/

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XML-Schnittstelle für AUGIAS, URL: https://www.augias.de/homepage/in- dex.php?page=imex

7.2 Verzeichnis der benutzten Archivalien Vorbemerkung: Im Folgenden angeführt werden nur diejenigen Archivbestände, die im Zuge der Recher- chen zumeist anhand der aktuellen Findmittel auf reichsstädtische Überlieferungen geprüft wurden bzw. aus denen Einzelstücke zitiert sind. Sofern in der Arbeit anhand einschlägiger Literatur auf Archivbestände, deren Findmittel nicht konsultiert wurden, verwiesen ist, finden sich diese zwar im Anmerkungsapparat, jedoch nicht in der nachfolgenden Zusammenstellung. Dies betrifft auch die Archivbestände der Kommu- nalarchive, welche lediglich anhand der Umfrage ermittelt, aber nicht vor Ort eingesehen wurden.

Hessisches Landesarchiv, Abt. Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (HStAD) A 2 (Urkunden der ehemaligen Provinz Rheinhessen) C 1 A (Handschriften: Urkundensammlungen und Kopiare)

Hessisches Landesarchiv, Abt. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW) Bestand 22 (Eberbach, Zisterzienser)

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (HStAS) A-Bestände A 141 (Esslingen) A 142 (Giengen) A 143 (Schwäbisch Gmünd) A 144 (Schwäbisch Hall) A 145 (Heilbronn) A 147 (Reutlingen) A 148 (Rottweil) A 150 (Ulm) A 151 (Weil der Stadt) A 151 (Weil der Stadt) A 151 I (Weil der Stadt, Urkunden und Akten) A 151 II (Weil der Stadt, Bände) A 152 (Reichsstädte insgemein) A 184 (Grafen von Rechberg) A 208 (Oberrat: Reichsstädte) A 601 (Württembergische Urkunden bis 1300) A 602 (Württembergische Regesten)

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B-Bestände B 5a (Neuwürttembergische weltliche Zins- und Haischbücher) B 6 (Neuwürttembergische Passivlehen) B 12 (Neuwürttembergische Aktiv- und Passivlehen) B 13 (Neuwürttembergische Reichslehen I) B 16 (Ältere Repertorien neuwürttembergischer Bestände) B 162 (Biberach, Reichsstadt) B 163 (Biberach, Spital) B 164 (Biberach, Franziskanerinnenkloster) B 166 (Buchau, Reichsstadt) B 167 (Buchhorn, Reichsstadt) B 193 (Isny, Reichsstadt) B 195 (Leutkirch, Reichsstadt) B 198 I (Ravensburg, Reichsstadt) B 200 (Ravensburg, Reichsstadt) B 200 I (Ravensburg, Reichsstadt: Städtisches) B 200 II (Ravensburg, Reichsstadt: Pozess-, Gant- und Erbschaftssachen) B 200 III (Ravensburg, Reichsstadt: Herrschaftsgebiet außerhalb der Stadtmarkung) B 200 IV (Ravensburg, Karmeliterkloster) B 200 V (Ravensburg, Frauenkloster St. Michael) B 200 VI (Ravensburg, Spital) B 200 VII (Ravensburg, Amt Neuhaus-Bitzenhofen, Rechnungen) B 201 (Reutlingen, Reichsstadt) B 201 L (Reutlingen, Reichsstadt) B 203 (Rottweil, Reichsstadt) B 203 L (Rottweil, Reichsstadt) B 206 (Rottweil, Klöster) B 216 (Wangen, Reichsstadt) B 216 M (Wangen, Reichsstadt: Münchner Ablieferung) B 219 (Städtebündnisse)

E-Bestände E 61 (Württembergische Archivdirektion)

H-Bestände H 14 (Diplomatare) H 33 (Oberämter: Leutkirch) 36

H 41 (Oberämter: Ravensburg) H 51 (Kaiserselekt) H 52 (Bemalte Urkunden) H 52 a (Archivalien aus dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg) H 53 (Schwäbischer Bund) H 54 (Bauernkrieg) H 55 (Schmalkaldischer Bund und Krieg) H 57 (Münzsachen) H 114 (Württembergische Lagerbücher über fremden Besitz in Württemberg) H 115 (Lehenlagerbücher) H 182 (Lagerbücher von Reichsstadt: Aalen) H 184 (Lagerbücher von Reichsstadt: Biberach) H 189 (Lagerbücher von Reichsstadt: Esslingen) H 190 (Lagerbücher von Reichsstadt: Giengen) H 191 (Lagerbücher von Reichsstadt: Heilbronn) H 196 (Lagerbücher von Reichsstadt: Ravensburg) H 197 (Lagerbücher von Reichsstadt: Reutlingen) H 199 (Lagerbücher von Reichsstadt: Rottweil) H 200 (Lagerbücher von Reichsstadt: Schwäbisch Gmünd) H 201 (Lagerbücher von Reichsstadt: Schwäbisch Hall) H 202 (Lagerbücher von Reichsstadt: Ulm) H 204 (Lagerbücher von Reichsstadt: Weil der Stadt)

J-Bestände J 9 (Sammlung Prälat Schmid) J 13 (Sammlung Wirth) J 17 (Sammlung Pfaff) J 384 (OMGUS-Akten) J 490 (WUB-Kartei) J 491 (WR-Nachtragskartei)

Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (StAL) B-Bestände B 161 (Aalen, Reichsstadt) B 165 (Bopfingen, Reichsstadt) B 169 (Esslingen, Reichsstadt)

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B 172 (Esslingen, Reichsstadt: Predigerkloster) B 175 (Esslingen, Reichsstadt: Kloster Sirnau) B 176 L (Giengen, Reichsstadt) B 176 S (Giengen, Reichsstadt) B 177 L (Schwäbisch Gmünd, Reichsstadt) B 177 S (Schwäbisch Gmünd, Reichsstadt) B 185 (Schwäbisch Gmünd, Reichsstadt: Dominikanerinnenkloster Gotteszell) B 186 (Schwäbisch Hall, Reichsstadt: Urkunden, Akten und Amtsbücher) B 187 I (Schwäbisch Hall, Reichsstadt) B 187 II (Schwäbisch Hall, Reichsstadt: Reichskammergerichtsprozesse) B 188 (Schwäbisch Hall, Reichsstadt: Rechnungen) B 189 I (Heilbronn, Reichsstadt) B 189 II (Heilbronn, Reichsstadt: Religionswesen) B 189 III (Heilbronn, Reichsstadt: Klöster und Klosterhöfe) B 189 IV (Heilbronn, Reichsstadt: Reichslehen u.a.) B 189 V (Heilbronn, Reichsstadt: St. Klara-Kloster) B 189 VI (Heilbronn, Reichsstadt: Rechnungen) B 207 (Ulm, Reichsstadt) B 207 AU (Ulm, Reichsstadt: Zugang Staatsarchiv Augsburg) B 207 M (Ulm, Reichsstadt: Zugang Hauptstaatsarchiv München) B 209 (Ulm, Reichsstadt: Magistrat) B 209 a (Ulm, Reichsstadt: Herrschaftspflegamt) B 209 b (Ulm, Reichsstadt: Sublevations- und Rechnungsrevisionsdeputation) B 209 c (Ulm, Reichsstadt: Pfarrkirchenbaupflegamt) B 209 d (Ulm, Reichsstadt: Sonstige Behörden) B 210 (Ulm, Reichsstadt: Oberamt Geislingen) B 210 a (Ulm, Reichsstadt: Oberämter der Oberen Herrschaft (Albeck, Langenau und Leipheim) B 211 (Ulm, Reichsstadt: Oberforstamt Altheim) B 211 a (Ulm, Reichsstadt: Rechnungen der Ämter und der Oberämter Albeck, Geis- lingen, Langenau und Leipheim) B 212 (Ulm, Reichsstadt: Forstämter) B 213 (Ulm, Reichsstadt: Amt Stötten mit dem bis 1773 selbstständigen Amt Über-kin- gen) B 213 a (Ulm, Reichsstadt: Amt Böhringen) B 213 b (Ulm, Reichsstadt: Amt Bermaringen mit dem bis 1772 selbstständigen Amt Scharenstetten) B 213 c (Ulm, Reichsstadt: Amt Lonsee) 38

B 214 (Ulm, Reichsstadt: Amt Nellingen mit dem bis 1774 selbstständigen Amt Merk- lingen und dem bis 1773 selbstständigen Amt Türkheim) B 214 a (Ulm, Reichsstadt: Amt Stubersheim) B 214 b (Ulm, Reichsstadt: Amt Süssen mit dem bis 1774 selbstständigen Amt Alten- stadt) B 215 (Ulm, Reichsstadt: Amt Weidenstetten) B 215 a (Ulm, Reichsstadt: Amt Bernstadt/Ballendorf). {B 366} (Augsburg, Domkapitel: Pflegamt Gmünd-Lorch)

E-Bestände EL 18 III (Staatsarchiv Ludwigsburg: Ausgesonderte Findmittel)

H-Bestände H 21 (Oberamt Aalen) H 26 (Oberamt Gaildorf) H 27 (Oberamt Geislingen)

J-Bestände JL 520 (Sicherungs- und Schutzverfilmung: Archivalien des Staatsarchivs Ludwigsburg auf Rollfilm und Mikrofiche)

P-Bestände PL 404 (Archivalien aus dem Besitz des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg)

7.3 Verzeichnis der gedruckten Quellen und der Literatur ARNOLD, Kerstin / WEIDMANN, Susanne: Vernetzte Präsentation. Erfahrungen mit Por- talen, in: Der Archivar 66, 2013, S. 431–438. BATTENBERG, J. Friedrich: Der Funktionswandel des Archivwesens im frühen 19. Jahr- hundert. Das Beispiel Hessen-Darmstadt, in: RÖDEL, Volker (Hg.), Umbruch und Auf- bruch. Das Archivwesen nach 1800 in Süddeutschland und im Rheinland. Tagung zum 200-jährigen Bestehen des Generallandesarchivs Karlsruhe am 18./19. September 2003 in Karlsruhe (Werkhefte der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg A 20), Stuttgart 2005, S. 281–298. BECKER, Irmgard Christa / MAIER, Gerald / UHDE, Karsten / WOLF, Christina (Hgg.): Netz werken. Das Archivportal-D und andere Portale als Chance für Archive und Nut- zung. Beiträge zum 19. archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg (Veröffentlichungen der Archivschule Marburg 61), Marburg 2015. BISCHOFF, Frank M. / STUMPF, Marcus: Digitalisierung von archivalischen Quellen. DFG-Rundgespräch diskutiert fachliche Eckpunkte und Ziele einer bundesweiten Digita- lisierungskampagne, in: Der Archivar 64, 2011, S. 343–346.

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8. Anhang: Umfrage unter den Stadtarchiven

8.1 Anschreiben und Fragekatalog

Umfrage zur Transferarbeit

„Möglichkeiten und Grenzen virtueller Beständebereinigungen am Beispiel der historischen Archive neuwürttembergischer Reichsstädte“ Die Transferarbeit zielt darauf ab, Möglichkeiten und Grenzen virtueller Beständebereinigungen zu untersuchen, wobei die heute nur zerstreut überlieferten historischen Archive der zu Beginn des 19. Jahrhunderts an Württemberg gefallenen Reichsstädte als konkretes Anwendungsbeispiel dienen. Fokussiert werden hierbei die reichsstädtischen Urkundenbestände, während Amtsbuch- und Aktenmaterial zunächst nur peripher behandelt werden. Die Betreuung der Arbeit erfolgt durch Prof. Dr. Maria M. RÜCKERT (StA Ludwigsburg) und Dr. Niklas KONZEN (Archivschule Marburg)

„Virtuell“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Archivalien nicht zwischen den einzelnen Archiven ausgetauscht werden, sondern dass stattdessen die Möglichkeiten, die das Internet anbietet, auf ihre Brauchbarkeit hin untersucht werden; dadurch könnten Probleme, die ein klassischer Beständeaustausch etwa für Nutzer mit sich bringt, vermieden werden. Eine eigenständige Homepage könnte bspw. die zerstreuten Überlieferungsformen an einem zentralen Ort zusammenführen und damit die historischen Provenienzen wiederherstellen, und auch im Bereich der Nutzung könnte so ein komfortableres Ergebnis erzielt werden (z.B. durch die Einbindung von Digitalisaten). Die Erschließungsinformationen könnten weiterhin mit anderen archivischen Internetportalen (z.B. Archivportal-D, eigene Online-Datenbanken, Monasterium.net) verlinkt oder dort eingebettet werden, sodass sich die Sichtbarkeit signifikant erhöhen würde. Ggf. ist auch der Einsatz eines Crowdsourcing- Tools zu prüfen. Die nachfolgenden 10 Fragen zielen vor allem auf die derzeitige Überlieferungs- und Erschließungssituation ab. Darüber hinaus wird abschließend prinzipiell nach einer möglichen Beteiligung Ihrerseits an einer eigenständigen Portallösung gefragt; kritische Stimmen sind sehr willkommen. Bei Rückfragen erreichen Sie mich am einfachsten via Email ([email protected]) oder unter der Festnetznummer 06869 / 217 00 41. Ich freute mich sehr, wenn Sie mir den ausgefüllten Fragekatalog bis zum 21. Februar 2018 zurücksenden könnten. Für Ihre Zeit, Hilfestellung und Bereitschaft zur Beantwortung meiner Fragen danke ich Ihnen schon jetzt ausgesprochen herzlich.

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Frage 1: Verwahrt Ihr Stadtarchiv historische Urkundenbestände (reichsstädtisches Archiv) aus der Zeit vor der Mediatisierung im frühen 19. Jahrhundert und den damit verbundenen Fall an das Königreich Württemberg? Frage 2: Sind zu diesem reichsstädtischen Urkundenbestand modernen Ansprüchen genügende Erschließungsinformationen vorhanden (z.B. Repertorium, datenbankgestützte Verzeichnis o.ä.)? Frage 3: Existieren ältere Repertorien o.ä., die vor den Aushebungen der württembergischen Staatsarchivare im 19. Jh. angelegt wurden und in denen diese reichsstädtischen Urkunden verzeichnet sind (ggf. mit Kurzbetreffen)? Frage 4: Beinhaltet der Sammlungs- bzw. Depositalbestand Ihres Hauses Nachlässe, Schenkungen etc. von Personen oder historischen Vereinen, die entfremdetes und in der Folge in Privatbesitz gelangtes Archivgut aus reichstädtischer Zeit enthalten? Wie viele Urkunden befinden sich hierunter? Frage 5: Verwahrt Ihr Stadtarchiv darüber hinaus noch weitere Urkundenüberlieferungen (z.B. Spitalarchive, geistliche Gemeinschaften, deponierte Adelsarchive)? Wie viele Urkunden befinden sich hierunter? Frage 6: Die durch württembergische Staatsarchive im 19. Jahrhundert durchgeführten Aushebungen von reichsstädtischen Archivalien befinden sich heute im HStA Stuttgart bzw. im StA Ludwigsburg. Hält Ihr Haus hiervon Kopien (Mikrofiches oder -filme, Rückvergrößerungen, Scans etc.) für die Nutzung vor Ort bereit? Frage 7: Könnten Sie sich prinzipiell vorstellen, an einem gemeinsamen Projekt von Landesarchiv Baden-Württemberg und südwestdeutschen Stadtarchiven mitzuwirken, das die virtuelle Rekonstruktion der auseinandergerissenen Reichsstadtarchive zum Ziel hat? Frage 8: Verwendet Ihr Stadtarchiv ein gängiges Archivinformationssystem (z.B. Scope, FAUST, Augias, ActaPro), das über eine XML-Schnittstelle zum Export von Erschließungsinformationen verfügt? Frage 9: Ist derzeit oder zukünftig eine Digitalisierung Ihrer reichsstädtischen Urkunden vorgesehen (vom Mikrofilm oder direkt vom Original) und könnten Sie sich vorstellen, derartige Digitalisate für ein Online-Portal zur Verfügung zu stellen, das die virtuelle Rekonstruktion der zerstreut überlieferten reichsstädtischen Archive zum Ziel hat? Frage 10: Haben Sie weitere Hinweise, Anregungen, Kritik o.ä.?

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8.2 Rückläufige Antworten Vorbemerkung: Die Antworten aus Ulm wurden um Literaturangaben und teils längere Bestandsbeschreibungen gekürzt. Die Angabe „---“ verweist darauf, dass einzelne Fragen bzw. die gesamte Umfrage unbeantwortet geblieben sind.

Stadtarchiv Frage 1 Frage 2 Frage 3 Frage 4 Frage 5

Aalen ja, 41 Urkunden Rep. masch. (1963) sowie Nein Nein Nein in der digitalen Datenbank (Augias; allerdings noch nicht online)) Bad Buchau ------Biberach an der Riß 189 Urkunden (1368- Datenbankgestütztes Repertorien aus den --- - Hospitalarchiv mit ca. 1802), darunter viele Verzeichnis Jahren 1609 und 1729 sind 3.900 Urkunden (13.-19. Kauf- und Zinsbriefe. Ein vorhanden. Inwieweit die Jh.) Teil der Urkunden wurde o.g. Urkunden darin - Archiv der aus Privatbesitz angekauft erwähnt sind, wurde noch Gemeinschaftlichen (z.B. ca. 50 Urkunden aus nicht überprüft Kirchenpflege mit seinen dem Archiv der Freiherren Vorgängerinstitutionen von König-Warthausen). (Pfarrpflege und Kirchen- und Kapellenpflege): 1.298 Urkunden (13.-18. Jh.) Bopfingen ------Buchhorn Nein, der Im Landesarchiv Baden- Vgl. Frage 1. Ehem. und dann Nein. (Friedrichshafen) Urkundenbestand, wie alle Württemberg, „entfremdetes“ Archivgut anderen Bestände des Hauptstaatsarchiv aus reichsstädtischer Zeit Stadtarchivs Stuttgart: Rep. B 167. befindet sich nicht in den Friedrichshafen, wurde Nachlässen. beim britischen Luftangriff am 28. April 1944 komplett vernichtet.

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Esslingen am Neckar Ja, rund 10.000 Es existieren - Es gibt sechs Dies kommt relativ selten S. o. Die Urkunden der Pergament- und handschriftliche Karteien Kopialbücher städtischen vor (Nachlass Familie Esslinger Klöster sind in Papierurkunden in drei (Regesten) mit Personen-, Ursprungs (Vertrag- und Palm, Nachlass Familie den Bestand Beständen (Reichsstadt; Orts- und Sachregistern Documenten-Buch), Williardts), unter 10 Katharinenhospital Katharinenhospital; uneinheitlich geführt, 16.- Urkunden. integriert. Privaturkunden), Laufzeit: 18.Jh., kaiserl. Privilegien, 1250-1803 andere Urkunden, Briefabschriften, Einträge nach Art der Lagerbücher, mit mehr oder weniger brauchbaren Registern, teilw. mit Nachträgen, nicht chronologisch, in zwei Fällen sind die Einträge im Register chronologisch aufgeführt; - ein Kopialbuch des Predigerklosters 14. Jh. - in Bestand Reichsstadt, Fasz. 23 gibt es Archivverzeichnisse, Ende 15. – 18. Jh. Giengen an der Brenz Ja, im reichsstädtischen Findbuch in gedruckter Nein Nein Ja. Stiftungs- bzw. Urkundenbestand sind Form sowie in Word Spitalpflege: 31 Urkunden insgesamt 156 Urkunden gespeichert vorhanden vorhanden, davon 87 im Original, der Rest meist Kopien aus dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart.

Heilbronn ca. 300 Urkunden (1297- Nein. Nur grobe Nein, es gibt aber das Nein / keine bzw. ggfls Nein / Keine 1805) Verzeichnung auf Papier Urkundenbuch der Stadt unbedeutende vorhanden Heilbronn, Band 1, bearb. Einzelstücke. v. Eugen Knupfer, Stuttgart 1904

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(Württembergische Geschichtsquellen; 5); Band 2, bearb. v. Moriz von Rauch, Stuttgart 1913 (Württembergische Geschichtsquellen; 15); Band 3, bearb. v. Moriz von Rauch, Stuttgart 1916 (Württembergische Geschichtsquellen; 19); Band 4, bearb. v. Moriz von Rauch, Stuttgart 1922 (Württembergische Geschichtsquellen; 20). Dieses enthält allerdings nicht alle der bei uns noch vorhandenen Urkunden (nur die wichtigsten). Isny ca. 800 Urkunden ab 1333 - Ein Teil der Urkunden ist nein nein nein zusammen mit den

Urkunden, die sich im HStA Stuttgart befinden, in I. Kammerer/F. Pietsch: Die Urkunden des früheren reichsstädtischen Archivs Isny bis 1550, Karlsruhe 1955, veröffentlicht (Inventare der nichtstaatlichen Archive in Baden- Württemberg Heft 2). - Die Urkunden ab 1550 sind im Repertorium des Stadtarchivs erfasst Leutkirch im Allgäu ca. 1.200 Urkunden, ab Ja, Urkunden mit nein nein Nein, die Urkunden des 1344 Kurzregesten sind in Spitals befinden sich im

Datenbank erfasst, städtischen

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ausführliche Regesten Urkundenbestand, ihre liegen in Papierform vor genaue Anzahl ist nicht bekannt

Ravensburg ------Reutlingen - Bestand „A 2 Ja; Findmittel sind online: Im Bestand S 150 mehrere Nein Nein Reichsstädtische www.stadtarchiv- Repertorien aus Urkunden und Akten“ mit reutlingen.findbuch.net. reichsstädtischer Zeit, in zusammen rund 8.000 denen unter anderem.

Verzeichnungseinheiten Urkunden – zumeist sehr (1298-19. Jh.); davon ca. knapp – erfasst sind. Einen 2.500 Stück auf Überblick über Pergament, mehrheitlich reichsstädtische Urkunden Urkunden: ca. 700 mit hoheitlichen Betreffen spätmittelalterliche (heute zumeist im Urkunden, 560 Hauptstaatsarchiv) bieten pergamentene die im Stadtarchiv Geburtsbriefe des 16. und verwahrten drei 17. Jahrhunderts sowie „Privilegienbücher“ aus v.a. (früh-)neuzeitliche reichsstädtischer Zeit mit Urgichten, Urfehden, entsprechenden Kaufverträge, Urkundenabschriften. Schuldverschreibungen

u.a. - Bestand „A 3 Urkundenselekt“ mit 346 Verzeichnungseinheiten (1300-1794); z.T. Urkundenabschriften auf Papier. - Überlieferung geistlicher Pflegschaften (sogenanntes „Archiv des Dekanatsamts“) mit 8 Urkunden.

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Rottweil ------Schwäbisch Gmünd Ja. Der vor Ort Nein. Regesten der Ja (Repertorium aus der Nein. Die dereinst Ja. Der Bestand verbliebene (Rest- Urkunden sind für die Zeit Mitte des 18. Jhs.) entfremdeten und „Hospitalarchiv, )Bestand bis 1500 in gedruckter nachmals wieder ins Urkunden“ umfasst ca. „Reichsstadtarchiv, Form publiziert. Ferner Stadtarchiv gelangten 1.500 Urkunden Urkunden“ umfasst rund sind im Stadtarchiv Urkunden sind im Bestand nichtstädtischer 180 Urkunden (14.–18. Transkriptionen (masch.) „Reichsstadtarchiv, Provenienz. Das in der Jh.) und teilw. moderne Urkunden“ eingeordnet. Mitte des 20. Jh. Übersetzungen vorhanden. Darunter befinden sich angekaufte Adelsarchiv Eine elektronische mehrere Dutzend „von Beroldingen“ Verzeichnung existiert zur Urkunden aus der beinhaltet hingegen nur Zeit noch nicht Erhard’schen vereinzelt Urkunden Altertümersammlung sowie Rückläufer aus dem Archiv des Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg Schwäbisch Hall - Bestand 17 Alle Urkunden des Stadt- Keine spezifischen - Historischer Verein für Hospitalarchiv: H01 (Reichsstädtische und Hospitalarchivs Urkundenrepertorien, aber Württembergisch Franken Urkunden: 1.468 Urkunden): 2.026 Schwäbisch Hall sind in eine Fülle von HV URK: 170 Urkunden Urkunden Urkunden unserer Access-Datenbank Findmitteln, in denen die - Haalarchiv der verzeichnet Urkunden abgeschrieben - Bestand 22 (Vellberger Siedensrentenberechtigten bzw. regestiert wurden, Urkunden): 115 Urkunden : HA URK: 110 Urkunden u.a. Schriftgut [Anm.: Die Herrschaft - Evangelisches Vellberg wurde von der Dekanatsarchiv Urkunden: Reichsstadt Schwäbisch Z09: 175 Urkunden Hall gekauft, die Urkunden

blieben als separater Bestand erhalten.]

Ulm A Urk.: 4.564 Urkunden Bisher war nur eine - Rep. 1: - A Urk. Germ. Nat. = 317 Patrizierarchive: 1.414 rudimentäre Erschließung Steuerhausarchiv, Register Urkunden (1350-1732) Urkunden, davon: Ergänzt wird die vorhanden. Diese wird über die Urkunden ab 9. reichsstädtische - A Urk. Veesenmeyer = Familie Besserer 159 derzeit in einem großen Jahrhundert, 1518: Urkundenüberlieferung 737 Stück (1181-1792) Urkunden Erschließungsprojekt nach "Register, darin all und durch yed ains erbern Rats und 55

Urkundenabschriften, modernen Standards gemainer Stadt Ulm Brief - A Urk. Warth. = 106 Familie Gassold 130 Regesten und überarbeitet und Verschreibung zum Urkunden (1351-1764) Urkunden Kopialbücher der kürtzsten registriert", und ergänzt. Das -A Urkunden Verein für Familie Kra[ 384 reichsstädtischen 1518, mit Nachträgen bis Erschließungsprojekt, das Kunst und Altertum in Urkunden Verwaltung, der Mitte 18. Jh., 2 Bde., von der Stadt Ulm Ulm und Oberschwaben = Perg., 652 Bl., mit Familie Neithardt 143 kirchlichen und sozialen finanziert wird, umfasst 106 Stück (1221-1808) Ergänzungsband; Urkunden Einrichtungen sowie durch auch die in Frage 4 Sachthematische thematisch angelegte erwähnten Familie Roth 116 Gliederung in Urkundenabschriften Sammlungsbestände und Daneben befinden sich Urkunden alphabetischer Abfolge Ulmer Gelehrter des 18. wird im Juni noch weitere Urkunden der Lokaturen. Familie Schad 482 und 19. Jahrhunderts. u.a. in verschiedenen 2019 abgeschlossen sein Urkunden - Rep. 2: Nachlässen, z.B. im Steuerhausarchiv, Nachlass H Theodor Diese wurden in zwei Urkundenregesten ab 9. Eugen Nübling. Exakte großen Tranchen 2004- Jahrhundert, 1692: "Eines zahlenmäßige 2011 mit Unterstützung Hochlöblichen Magistrats der Stiftung Kulturgut des Angaben, um wie viele des H.R. Reichsstadt Ulm Landes Baden- Urkunden es sich neu verfasste Registratur Württemberg erschlossen. über derselben Archiv uf insgesamt handelt, sind löbl. Steuerhaus", 1692, 3 derzeit nicht möglich. Die Archive geistlicher Bde., 1497 Bl. mit Einrichtungen sind im 19. Nachtragband 4, 401 Bl.: Jahrhundert in staatliche Nachträge bis 1750. Archive gelangt. Im Alphabetisch nach Stadtarchiv Ulm befindet Sachbetreffen und Orten sich daher, von verzeichnet. Ausnahmen abgesehen, in erster Linie - Register über die Kopialüberlieferung. Urkundenregesten, 1692. Exakte zahlenmäßige Ende 17. Jh., 19 Bde. Angaben, um wie viele (1,5,6,8,9,18 fehlen): Urkunden bzw. Alphabetisch nach Orten Urkundenabschriften es und Sachbetreffen sich insgesamt handelt, geordnet. sind derzeit nicht möglich. - Repertorium 3, Bd. 1: Regesten der Spitalurkunden im Kanzleiarchiv von 1183

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bis 1550, 1 Bd., 107 S., um 1750, mit alphabetischem Sachregister. - Repertorium 3, Bd. 2: Verzeichnis von geistlichen Urkunden im Kanzleiarchiv, Präsentationen und Investituren 14./15.Jahrhundert, um 1750. Wangen im Allgäu ------Weil der Stadt 79 Urkunden (1386-1684); Für die 79 Urkunden gibt Es gibt ein Repertorium Nein In dem als Datenbank 13 Kaiser-Urkunden es einen handgeschrieben von 1807 über die „Acten, vorhandenen Repertorium (1360-1789) Regestenband aus dem welche die Privilegien und des Depositumbestands Jahr 1902. Die 12 Kaiser- Gerechtsame der Pfarrarchiv St. Peter und Urkunden sind noch nicht ehemaligen Reichsstadt Paul führt werden erschlossen. Weil betreffen“. Bei den Urkunden aufgeführt. Es „Acten“ handelt es sich sind dies aber überwiegend oder hauptsächlich Urkunden ausschließlich um der Zeit nach 1803. In 3 Urkunden, dies wurde aber Verzeichnungseinheiten nur an Beispielen werden Urkunden und überprüft. In dieses Urkundenabschriften vor Repertorium hat der 1803 aufgeführt, dies Staatsarchivar Lotter 1827 Akten dazu sind als eingetragen, welche der fehlend eingetragen. Urkunden er ins - Kopien von Urkunden Staatsarchiv überführt hat, (1511), alte Archivsignatur welche vor Ort verblieben 14.2.1 sind und dass er die - Abschriften von Übrigen nicht mehr Urkunden anderer Archive vorgefunden hat. betr. Besitz, religiöse Verhältnisse, Strafen usw. von Familien aus Weil der Stadt (15.-18.

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Jahrhundert), alte Archivsignatur 14.5.5 - Abschriften von Urkunden anderer Archive zur Geschichte von Weil der Stadt, enthält u.a. Urkunden Kaiser Sigmunds (o.Dt.), alte Archivsignatur 14.5.10

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Stadtarchiv Frage 6 Frage 7 Frage 8 Frage 9 Frage 10

Aalen Jein. Lediglich für Prinzipiell ja. Ja, Augias Noch nicht. Wir können --- eigenes Arbeiten haben gern hochauflösende Insofern, dass wir gern wir Scans/Microfiche Scans der 41 Urkunden digitale Scans der vorrätig, die nicht zur Verfügung stellen Urkunden für eine digitale verzeichnet sind oder zur (s.o.) Sammlung zur Verfügung Einsicht gedacht sind. stellen. Einzige Ausnahme meines Wissens: eine Repro von der 1360er Urkunde zur Reichsstadterhebung. Bad Buchau ------Biberach an der Riß Rückvergrößerungen Grundsätzlich ja, es bedarf FAUST Zukünftig: Ja --- hierfür jedoch noch einiger Vorarbeiten (s. Beantwortung Frage 1 und 3) Bopfingen ------Buchhorn (Friedrichshafen) Nur teilweise, z.B. das Prinzipiell ja, dies wäre FirstRumos Vgl. Frage 7. --- Satzbuch Buchhorns aber nur über mit den in (Freilichtmuseum (1571), vgl. HSTA staatlichen Archiven Kiekeberg), mit Stuttgart, B 167, Bü. 2. überdauerten Beständen Schnittstelle leistbar. Esslingen am Neckar Wir haben Mikrofilme, Prinzipiell ja. Wir arbeiten mit Augias, Es ist aktuell keine Momentan nicht. die aber nicht vollständig eine XML-Schnittstelle Digitalisierung geplant. sind. existiert meines Wissens nicht.

Giengen an der Brenz Ja. Papierkopien Die Arbeitskapazitäten des Augias vorhanden Zurzeit keine Planungen --- sowohl für Giengen als für Digitalisierung

auch für Heidenheim

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zuständigen Archivars sind vollkommen ausgeschöpft. Weitergehende Aufgaben und Pflichten können nicht übernommen werden Heilbronn Scans der Nein. Die notwendigen Archivinformationssystem Nein, derzeit nicht --- Urkundenbestände im Personalressourcen sind HEUSS mit XML- geplant StAL (B 189 I und B 189 hierfür derzeit nicht Exportschnittstelle, III). Von vorhanden allerdings noch vom Typ Aktenbeständen nur BAM-XML. vereinzelte Scans Modernisierung auf DDB- XML steht derzeit noch aus Isny nein, im Stadtarchiv ist ja nein, im Stadtarchiv Isny Nein, derzeit nicht. nein nur eine Kopie des wird die Datenbank Aufgrund der

Findbuchs von Bestand B AskSam verwendet, eine personellen (35%- 193 (Reichsstadt Isny) Umstellung auf Augias Stelle), technischen und HStA Stuttgart Express ist aus zeitlichen finanziellen Ausstattung vorhanden und finanziellen Gründen sind im Stadtarchiv Isny bisher noch nicht erfolgt in nächster Zeit keine

Verfilmungs-

/Digitalisierungsprojekte geplant Leutkirch im Allgäu Mikrofilme des ja Ja, Augias Express 6 Der Urkundenbestand ist nein Bestandes B 195 mikroverfilmt, die

(Reichsstadt Leutkirch) Mikrofilme wurden im HStA Stuttgart sind letzten Jahr digitalisiert. vorhanden Ich könnte mir vorstellen, Digitalisate

für ein Online-Portal zur Verfügung zu stellen.

Ravensburg ------

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Reutlingen B 201 Bestand des Ja Ja: AUGIAS 9.1. Prinzipiell ja. Problematisch HStAS liegt in kopierter erscheint mir das

Form vor; außerdem eine Konzept seit den 1950er-Jahren „reichsstädtische durchgeführte, Urkunden“ für die sporadische und Überlieferung des 16.- heterogene 18. Jahrhunderts: Es Bestandsergänzung in dürfte für viele Form von Mikrofilmen, ‚Verwaltungs‘- Kopien, Fotografien und Bereiche aufwändig Scans sein, aus der überwiegend papiergestützten Überlieferung eine spezifische Urkundenüberlieferung (sei es auf Pergament oder auf Papier) herauszufiltern. Auch erscheint mir die Erfassung etwa der reichsstädtisch- neuzeitlichen Kaufverträge, Schuldverschreibungen in Urkundenform nicht von vorrangiger Bedeutung zu sein. Insofern wäre eine Beschränkung auf die (spät)mittelalterlichen Urkundenbestände bis 1500 m.E. erwägenswert. Rottweil ------

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Schwäbisch Gmünd Ja. Das Stadtarchiv hält Ja Ja, AUGIAS, derzeit Ja, gemeinsam mit --- rund 400.000 Mikrofilme jedoch noch XML- ICARUS / mit heute andernorts Schnittstellen-Modul Monasterium.net. Eine überlieferten Quellen zur Onlinestellung der Geschichte der Stadt Urkunden ist für 2019 bereit. Die im 19. Jh. an vorgesehen. Sehr gerne das Staatsarchiv beteiligen wir uns an abgegebenen Bestände einem Projekt zur sind rückvergrößert und digitalen Rekonstruktion die Urkunden im der zerstreuten Regelfall transkribiert Reichsstadtüberlieferung und übersetzt (masch.) Schwäbisch Hall Digitalisate der Läuft schon: Kooperation Access-Datenbank. Export Läuft schon. Stand: Voraussetzung für eine Urkunden aus Bestand mit dem Staatsarchiv im schlimmsten Fall via Urkunden 17, 22, HV solche Präsentation ist StAL B 186 Ludwigsburg Excel URK, Z09 sind die Überarbeitung der digitalisiert, H01 und alt verzeichneten

HA URK derzeit in Urkunden (Friedrich Arbeit. Abschluss in den Pietsch: Urkunden des nächsten Wochen. Archivs der Reichsstadt Mündliche Schwäbisch Hall, Vereinbarung mit dem Stuttgart 1967 und StAL (Marlene Rückert): 1972): zahlreiche gemeinsame Abkürzungen etc. Präsentation der digitalisierten Urkunden.

Ulm Es gibt vereinzelte Sehr gerne, das wäre ein Ja, wir verwenden Augias, Ab Juli dieses Jahres ist Mikrofilme und Kopien spannendes Vorhaben. eine XML-Schnittstelle die Digitalisierung der im Landesarchiv besteht als Zusatzmodul. unserer befindlichen Ulmer reichsstädtischen Urkunden, die jedoch Urkunden vom Original nicht vollständig sind. vorgesehen. Es handelt Aufgrund der sich dabei um ein von Digitalisierung und der DFG gefördertes Online-Stellung Projekt, das 2019/20 insbesondere der abgeschlossen sein wird. Urkunden im Im Rahmen dieses

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Staatsarchiv Projekts ist auch die Ludwigsburg besteht Online-Stellung der jedoch keine Digitalisate beabsichtigt. Notwendigkeit mehr für Gerne stellen wir die Kopien. Digitalisate für ein Online-Portal zur virtuellen Rekonstruktion des reichsstädtischen Urkundenbestandes zur Verfügung. Wangen im Allgäu ------Weil der Stadt Von den Beständen, die Prinzipiell ja, Augias Eine Digitalisierung ist Nein durch Aushebungen der Voraussetzung wäre aber, nicht vorgesehen, aber württ. Staatsarchive in dass ich die eigenen grundsätzlich denkbar, der Zeit um 1827 aus dem Bestände erst verzeichnet da es sich bei unserem Weiler Stadtarchiv habe. Bestand ja nur um entfernt wurden, haben wenige Urkunden wir keine Kopien o.ä. handelt. Einer Die im Zuge der Einstellung der Keplerforschung in den Digitalisate in ein Jahren 1862-1870 aus Online-Portal stehe ich dem Archiv entfernten aufgeschlossen Rechnungsbände der gegenüber. Jahre zwischen 1570- 1628, 1694, 1700-1702 wurden nicht an die Stadt Weil der Stadt zurückgegeben sondern an das Staatsarchiv. Dazu gehört auch das Ratsprotokoll 1654-1656. Diese Bestände liegen uns als Mikrofilmkopien vor.

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