TÄTIGKEITSBERICHT 2015 Inhalt
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Fußball ist Kultur TÄTIGKEITSBERICHT 2015 InHalT Vorwort des Vorstands ................................................................................................................ 4 Fussballkultur EIn HauCH von olympIa Kulturprogramm zur Fußballiade in Landshut ..................................................................... 8 Dynaaamo! – FuSSBall ist DaS lEBEn Theaterstück des Staatsschauspiels Dresden ................................................................... 10 GRoSSE lEInwanD DER FuSSBallKulTuR 8 Internationales Fußballfilmfestival 11mm ............................................................................ 13 FuSSBall HallEluja! 10 Ausstellung des Bremer Focke-Museums ............................................................................ 14 Fussball unD Gesellschaft wIEDER Gegenwärtig Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ in Berlin ............................................... 18 Wissen, waS passiert ist Historisches Bildungsprogramm für die DFB-Junioren-Nationalmannschaften ..... 22 DEutsch-ISRaElische FuSSBallFREunDE Zwei Projekte aus dem Förderprogramm ........................................................................... 25 FussballGeschichte 13 18 DER FuSSBall, EIn mIGRanT Ausstellung „Von Kuzorra bis Özil“ in Bochum ................................................................. 28 mETRopolE DER FuSSBallgeschichte Fussballhistorische Tagungen in der Schwabenakademie Irsee ................................. 32 „DIE SportwissenschaFT HaT SICH von DER Geschichte weitgehenD vERabschiedet“ Interview mit Dr. Markwart Herzog ...................................................................................... 33 am Ball DER ZEIT 22 Neue Bücher zur Fußballgeschichte .................................................................................... 35 STIFTunG intern Namen und Nachrichten .......................................................................................................... 36 Vorstand / Kuratorium ............................................................................................................. 38 Impressum ................................................................................................................................... 39 TITELBILD FuSSballspielender JuNgE IN grANADEro BAIgorrIA Vor EINEr WANDMALErEI, DIE DEN ArgENTINIScHEN NationalstürMEr ÁNgEL DE MAríA ZEIgT. FoTogrAF: HEcTor rIo/gETTy IMAges 28 3 voRwort Der Vorstand der DFB-Kulturstiftung Die gesellschaftspolitische Dimension des Fußballs wurde eine religion ist. Was weit hergeholt klingt, war ernsthaftes schon mit vielen Metaphern beschrieben. Als Spiegel oder Thema mehrerer wissenschaftlicher Tagungen und Ausstel- Brennglas gesellschaftlicher Verhältnisse, als Projektionsflä- lungen. Auch das Theater setzt immer neue historische, che oder Instrument politischer Zwecke. Wahlweise als Ab- soziale oder psychologische Deutungen des Fußballs. Zum lenkung vom oder Schule fürs Leben. Als völkerverbindendes Beispiel die Bürgerbühne am Staatsschauspiel Dresden, wie Friedensinstrument ebenso wie als „Ersatzkrieg“ für regiona- unser Bericht über das von und mit Fans inszenierte Stück le und nationale Konflikte. „DyNAAAMo!“ (ab S. 10) zeigt. Dramaturg David Benjamin Brückel versteht die Sg Dynamo Dresden, das „neben der Nur eines ist der Fußball nie gewesen, seit er sich Mitte Frauenkirche wohl wichtigste Stadtheiligtum“, als identi- des 19. Jahrhunderts vom Privatvergnügen der englischen Dr. Göttrik wewer Eugen Gehlenborg Reinhard Grindel olliver Tietz willi Hink tätsstiftend für Stadt und Bewohner, und das Stück als eine Vorsitzender Stellv. Vorsitzender Schatzmeister geschäftsführer Beisitzer oberschicht zum weltweit populärsten Sport-, Massen- und Parabel auf die historische Nachwendezeit. Auch die rolle, Medienereignis zu entwickeln begann: unpolitisch. die Teile der Fans bei den sogenannten „Montags-Demos“ Einhergehend mit immer höheren Einschaltquoten, gehäl- spielen, wird nicht verschwiegen. Das Stück zeigt den Fuß- „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ (ab S. 18) vor dem Berliner andere Bildungseinrichtungen diesen Platz eingenommen. tern und Transfersummen hat auch die öffentliche Wahr- ball und seine Akteure nicht jenseits der gesellschaftlichen Hauptbahnhof nicht nur an eine fast vergessene generation Dazu gehört zum Beispiel die Schwabenakademie Irsee, nehmung und Bedeutungszuschreibung des „Kulturphäno- realität, sondern mittendrin. und manchmal, siehe HogeSA, jüdischer Sportidole. Sie gab auch Anschauungsunterricht die in diesem Jahr bereits ihre zehnte sporthistorische mens“ Fußball eine noch vor 20 Jahren kaum vorstellbare auch im gesellschaftlichen Abseits. der verheerenden Folgen eines Sports, der seine Spitzenath- Tagung durchführt (vgl. ab S. 32) oder das LWL-Industrie- Dimension erreicht. Themen, die in vielen unserer Eigen- leten im Spiel der Politik wehrlos preisgab, um am Ende selbst museum mit seiner spannenden Ausstellung „Von Kuzorra Apropos: Projekte zur Vermittlung historischer Lehren aus und Förderprojekte im letzten Jahr eine rolle spielten. mit unterzugehen. Inzwischen beschäftigen sich viele junge bis Özil – Die geschichte von Fußball und Migration im der NS-Zeit gehören seit Beginn zu unserem Stiftungspro- Leute in der Fanszene mit diesen Themen, verknüpfen Erin- ruhrgebiet“, in diesem Bericht ab Seite 28. Zum Beispiel bei der Eröffnung der klug kuratierten Aus- gramm. Als sich letzten Sommer tausende jüdische Sportler nerungsarbeit mit antidiskrimi- stellung „Fußball Halleluja!“ im Bremer Focke-Museum aus ganz Europa bei den „European Maccabi games“ auf nierenden pädagogischen Maß- Wer sich intensiv mit der (ab S. 14), als die gäste um uN-Sonderberater Willi Lemke dem gelände der olympischen Spiele 1936 in Berlin tra- nahmen. Wir empfinden das als Ausstellung beschäftigt, fin- die provokante Frage diskutierten, ob der Fußball heute fen, erinnerte die von der Stiftung initiierte Ausstellung positive Bestätigung unserer det auch Anregungen für das Arbeit. Auch eines Julius Hirsch Ob Spiegelbild, Brennglas Hier und Jetzt. Zu den schö- Preises, mit dem der DFB seit oder Instrument, nen geschichten des politisch 10 Jahren Engagement gegen nicht leichten Jahres 2015 ge- Diskriminierung auszeichnet. nur eines war der hörte für uns die großartige und es ist natürlich ein Thema Fußball nie: unpolitisch. Willkommensbereitschaft für die Nachwuchsspielerinnen tausender Amateurvereine, und –spieler des DFB, die im die unbürokratisch ihre Ver- vergangenen Jahr Länderspie- einsheime und Sportplätze le in Israel und der Tschechischen republik mit historischen für die opfer von Krieg und Verfolgung öffneten. Diese Bildungsprogrammen verknüpften (ab S. 22). Vereine, viele von ihnen finanziell unterstützt von unseren Kollegen der DFB-Stiftung Egidius Braun und der Bundes- Auch im Deutschen Fußballmuseum, im oktober 2015 in liga-Stiftung, sind tolle Belege für einen Fußball, der aktiv Dortmund eröffnet, nimmt dieser Teil der (Fußball-)ge- Verantwortung für unser gemeinwesen übernimmt. schichte einen wichtigen Platz ein. Wir freuen uns, dass Wie immer an dieser Stelle wollen wir abschließend ein nach rund siebenjähriger intensiver Planungs- und Vor- herzliches Danke an alle Beteiligten unserer Eigen-, Ko- bereitungszeit, an der auch die DFB-Kulturstiftung bis zur operations- und Förderprojekte sagen. Vor allem die zahl- gründung der Stiftung Deutsches Fußballmuseum betei- reichen Projektträger mit ihrer Leidenschaft und ihren ligt war, nun ein zentraler Erinnerungsort des deutschen Ideen sowie die Mitglieder unseres Kuratoriums mit ihren Fußballs entstanden ist. Auf eine gute und erfolgreiche konstruktiven und kritischen Anregungen haben es uns Zusammenarbeit! ermöglicht, unseren Beitrag zum sozialen und gesell- In Zeiten, in denen sich die Sportwissenschaft weitge- schaftspolitischen Engagement des DFB und des deutschen hend von der Fußballgeschichte verabschiedet hat, haben Fußballs zu leisten. 5 Fussballkultur mEHR alS 4.000 Bayerische amaTEuRKICKER vERwanDEln am 4. junI 2015 DIE altstadt von landshuT In EIn FaRBEnFRohes STaDIon DER FuSSBallKulTuR. wÄHREnD DIE „FuSSBallIaDE“ DIE GanZE vIElFalT des amaTEuRFuSSBallS Illustriert, FÄCHERn pRojekte Im STaatsthea- TER Dresden, Im FoCKE-muSEum BREmEn unD BEIm InTERnaTIonalEn FuSSBallFIlmfestival „11mm“ ExEmplarisch DIE Künstlerische unD KulTuREllE palETTE des FussballS auF. Nicht ohne Stolz blickt Dr. Koch auf das Fahnenmeer der Teams unter sich, das sich von der großen Bühne in die Tiefe der Festmeile streckt. Nach mehreren Jahren Pla- nungs- und Vorbereitungszeit ist es nun gelungen, dieses regionale großevent durchzuführen. und pünktlich zur Eröffnung hat der Wettergott auch noch ein stattliches Hoch über Niederbayern installiert. Was will man mehr? Ein Hauch von Olympia untergebracht sind die Teilnehmer zwar nicht in einem olympischen Dorf, sondern meist in Turnhallen, dennoch hat das gefühl des „Hauptsache-dabei-Seins“ schon früh Dass auch die regionale Fußballkultur bei dieser Leis - unBEaCHTET von DEn GRoSSEn mEDIEn FInDET Im SCHaTTEn des CHampIonS-lEaGuE-FInales TIEF alle Teilnehmer ergriffen. tungsschau des Amateurfußballs ihren großen Auftritt In BayERn DIE „FuSSBallIaDE“ staTT. mEHR alS 4.000 KICKER auS Bayerischen CluBS setzen In bekommt, ist nicht nur für die unterstützende DFB-Kul - Während in Landshut, Essenbach, Ergolding, Baierbach, turstiftung ein besonders nachahmenswerter Aspekt landshuT mIT DEm „Fest des amaTEuRFussballS“ EInEn FuSSBallKulTuREllEn Gegenpol Zum Vilsbiburg und anderswo Turniere aller Altersklassen