Die Tourismusregion Hunsrück Wurde Im Jahr 2011 Von Rund 319 600 Gästen Besucht
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ò ǀ Die Tourismusregion Hunsrück wurde im Jahr 2011 von rund 319 600 Gästen besucht. Rund 41 Prozent dieser Besucherinnen und Besucher stammten aus dem Ausland. Damit verzeichnet die kleinste Tourismus- region von Rheinland-Pfalz den höchsten Anteil ausländischer Gäste. Die Beherbergungsbetriebe des Hunsrücks registrierten 2011 knapp 806 200 Übernachtungen; die meisten zählten Kell am See und Lautzenhausen. Dieser Beitrag enthält einen aktualisierten Auszug aus der Statistischen Analyse „Tourismus in Rheinland-Pfalz – Strukturen und Entwicklungen im Land und in den Tourismusregionen“. ǂǢ rauschender Bäche an alten Mühlen vorbei, ò lassen nicht nur Naturliebhaber auf ihre Kosten kommen, sondern garantieren Aben- Die Tourismusregion Hunsrück liegt inmit- teuer, Ruhe und Erholung. Im Hunsrück liegt ten von Rheinland-Pfalz. Eingerahmt vom auch die höchste Erhebung von Rheinland- Saarland im Süden sowie den Reisegebieten Pfalz, der Erbeskopf. Mosel-Saar im Westen, Rheintal im Nord- osten und Naheland im Südosten ist der Die Tourismusregion Hunsrück erstreckt Hunsrück gemessen an den Gäste- und Über- sich über eine Fläche von 1 689 Quadrat- nachtungszahlen die kleinste Tourismus- kilometer, was einem Anteil von 8,5 Pro- region des Landes. Auch das Beherbergungs- zent an der Gesamtfläche von Rheinland- angebot ist im Hunsrück am geringsten. Pfalz entspricht. Von ihren 218 Gemeinden Region Trotz alledem bietet der Hunsrück in land- warten 86 mit einem touristischen Ange- Hunsrück bot auf. Vier von ihnen haben das Prädikat eignet sich schaftlich reizvoller Lage idyllische Ort- für naturnahe schaften, Denkmäler und Burgen sowie Luftkurort und 14 das Prädikat Erholungsort Aktivurlaube ideale Voraussetzungen für einen aktiven verliehen bekommen. In den Gemeinden des naturnahen Aufenthalt. Ein dichtes, gut Hunsrücks leben derzeit rund 144 300 Men- ausgebautes Wander- und Radwegenetz schen, das sind 3,6 Prozent der Einwohner durchzieht den Hunsrück und macht das von Rheinland-Pfalz. Die größten Städte der Reisegebiet zu einem attraktiven Urlaubs- Region sind Morbach (10 800 Einwohner), und Ausflugsziel. Etliche Premiumwander- Simmern/Hunsrück (7 500 Einwohner) und wege, z. B. durch Naturparks oder entlang Hermeskeil (5 600 Einwohner). țȟ ȝțȜȝ Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 307 òr Ȝ ǂ Kell am See Gemessen an den Übernachtungen war Kell am See im Jahr 2011 das bedeutendste Rei- seziel innerhalb der Tourismusregion Huns- rück. Der Luftkurort verfügt über einen Westerwald-Lahn großen Ferienpark, der zahlreiche Gäste Ahr Rheintal anzieht. Im Jahr 2011 zählte die Gemeinde 171 500 Übernachtungen, was 21 Prozent der gesamten Übernachtungen der Region Eifel ausmachte. Hunsrück Lautzenhausen Die Gemeinde Lautzenhausen verfügt zwar Mosel-Saar über kein Prädikat gemäß Kurortegesetz, Naheland Rheinhessen gleichwohl ist sie eine der gewichtigsten Gemeinden des Reisegebiets. Lautzenhau- sen profitiert von der unmittelbaren Nähe Pfalz zum Flughafen Frankfurt-Hahn. Nicht zu- letzt durch die Ansiedlung von sogenann- ten Low-Cost Airlines trägt der Flughafen zur Belebung des Tourismus – insbesondere des Einreisetourismus – im Hunsrück bei. ȝ Ûr òȝțȜȜ Emmels-4 hausen Übernachtungen 2011 Kastellaun 4 Hunsrück 4 600 000 und mehr (0) Lautzen- 4 hausen Rheinböllen 4 Sargenroth 4 4 400 000 – 600 000 (0) Morbach 4 4 4 200 000 – 400 000 (0) Horath 4 4 unter 200 000 (10) Thalfang Hermeskeil4 ( ) Anzahl der Gemeinden 4 Übernachtungen in Kell der Tourismusregion: 806 154 am See 308 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz țȟ ȝțȜȝ Ȝ òȝțȜȜ Anteil an Rang in Merkmal Einheit Rheinland-Pfalz Hunsrück Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz in % Gästeankünfte Anzahl 8 380 414 319 577 9 3,8 Übernachtungen Anzahl 22 622 772 806 154 9 3,6 Inland Anteil in % 77,7 63,0 9 x Ausland Anteil in % 22,3 37,0 1 x Gästeintensität je 1 000 Einwohner1 2 095 2 215 5 x Übernachtungsintensität je 1 000 Einwohner1 5 657 5 586 6 x Durchschnittliche Verweildauer in Tagen 2,7 2,5 6 x Betriebe2 Anzahl 3 551 164 9 4,6 Betten Anzahl 192 633 7 755 9 4,0 Hotellerie Anteil in % 53,8 47,2 6 x Privatquartiere Anteil in % 19,8 13,7 4 x Sonstige Beherbergungsbetriebe Anteil in % 26,4 39,0 3 x Durchschnittliche Betriebsgröße2 Betten je Betrieb 43,5 40,8 7 x Bettenauslastung in % 32,2 28,5 9 x Bevölkerung1 Anzahl 3 999 293 144 304 8 3,6 Gebietsfläche km² 19 854 1 689 4 8,5 1 Stand: 30.06.2011. – 2 Ohne Privatquartiere. Die Beherbergungsmöglichkeiten in Laut- senden erhöhte sich zwischen 1990 und zenhausen dürften wohl überwiegend von 2011 um 70 Prozent (Rheinland-Pfalz: +35 den Besucherinnen und Besuchern am An- Prozent). und Abreisetag genutzt werden, was sich Bis zum Jahr 2001 entwickelten sich die in der kurzen Aufenthaltsdauer von durch- Besucherzahlen im Hunsrück und in Rhein- schnittlich nur einem Tag widerspiegelt. land-Pfalz vergleichbar. Die relativ starken Ebenfalls zu den zehn Orten mit den Zuwächse von 1998 bis 2000 können mit höchsten Übernachtungszahlen im Huns- der guten konjunkturellen Entwicklung im rück gehören die prämierten Luftkurorte In- und Ausland erklärt werden. Der Rück- Emmelshausen, Morbach und Thalfang gang der Gästezahlen im Jahr 2001 könnte sowie der staatlich anerkannte Erholungs- folglich mit der schwachen Wirtschafts- ort Kastellaun. Diese Gemeinden sind unter leistung sowie den Terroranschlägen in den anderem beliebte Ausgangspunkte für Wan- USA, die gewisse Vorbehalte gegenüber der- und Radtouren. internationale Reisen ausgelöst haben, in Verbindung stehen. ò Die positive Entwicklung der Gästezahlen in Flughafen ¤ò Frankfurt- den Jahren 2002 bis 2008 ist größtenteils Hahn spielt Im längerfristigen Vergleich hat der Touris- auf den Ausländertourismus zurückzufüh- zentrale Rolle mus im Hunsrück – gemessen an der Zahl ren. Durch den Ausbau von Flugstrecken der Gästeankünfte – überdurchschnittlich dürfte der Flughafen Frankfurt-Hahn – ein an Bedeutung gewonnen; die Zahl der Rei- bedeutendes Eingangstor für Gäste aus dem țȟ ȝțȜȝ Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz 309 ¤òr zurück (–5,2 Prozent), und das, obwohl die Ȝ ò Besucherzahl im gleichen Zeitraum um 70 ǂȜȤȤțǢȝțȜȜ Prozent zulegte. Gemessen an den Über- nachtungen war 1991 das Rekordjahr im Messzahl: 1990=100 Hunsrück (908 000 Übernachtungen). Seit- 180 Hunsrück Gästeankünfte dem wurde das Niveau von 1990 nicht wie- Übernachtungen Rheinland-Pfalz Gästeankünfte der erreicht. 160 Übernachtungen Die langfristige Entwicklung der Gästean- Deutlicher Rückgang 140 künfte und der Übernachtungen spiegelt der mittleren den allgemeinen Trend zur Kurzreise wider. Verweildauer in den letzten 120 Hielten sich die Gäste 1990 im Schnitt 4,5 Jahren Tage in der Tourismusregion auf, waren es 100 2011 nur noch 2,5 Tage. Die durchschnitt- liche Verweildauer der Besucherinnen und 80 Besucher des Hunsrücks lag 2011 gering- fügig unter dem landesweiten Wert (2,7 0 Tage). Im betrachteten Zeitraum sank die 1990 1995 2000 2005 2011 mittlere Aufenthaltsdauer im Reisegebiet Ausland – eine zentrale Rolle spielen. Dies mit –2 Tagen deutlich stärker als im Lan- dürfte zudem die überdurchschnittliche desdurchschnitt (–0,7 Tage). Entwicklung in der Tourismusregion erklä- Die unterjährige Betrachtung der Über- Im Sommer ist Hochsaison ren. Die gestiegene Zahl der Gästeankünfte nachtungszahlen zeigt, dass im Hunsrück ist möglicherweise auch im Zusammenhang die Hauptreisezeit 2011 im Frühjahr begann mit der Euro-Bargeldeinführung zu sehen, und im Oktober endete; Hochsaison war in wodurch Preistransparenz geschaffen und den Monaten Juli und August. Auf diese bei- Transaktionskosten (z. B. Wechselgebühren) den Sommermonate entfiel gut ein Viertel gesenkt wurden. der gesamten Übernachtungen des Jahres. Bedingt durch die globale Finanz- und Wirt- r ȝ schaftskrise sank die Zahl der Reisenden im òȝțȜȜ Jahr 2009 um drei Prozent (Rheinland-Pfalz: in 1 000 –0,5 Prozent). In den beiden darauf folgen- 120 109 den Jahren kamen jedoch wieder mehr 99 100 Gäste in die Region, sodass 2011 wieder das 88 88 Vorkrisenniveau erreicht wurde. 82 80 72 65 Weniger spektakulär entwickelten sich die 60 49 Übernachtungszahlen. Im Jahr 2011 verbuch- 43 42 40 37 ten die Hunsrücker Beherbergungsbetriebe 33 806 200 Übernachtungen, eine Zunahme 20 um 1,4 Prozent gegenüber 2010 (Rheinland- Pfalz: +4,2 Prozent). Im Vergleich zu 1990 0 Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. ging jedoch die Zahl der Übernachtungen 310 Statistische Monatshefte Rheinland-Pfalz țȟ ȝțȜȝ ǂ¤ r Ȟ òò òȝțȜȜ Anteile in % Gut ein Drittel Rund 48 Prozent der Übernachtungen wur- der Übernach- den im Jahr 2011 in einer Betriebsart der tungen werden Gasthöfe Hotels in Hotels Hotellerie gebucht. Die Hotels konnten mit 6,5% 34,0% gebucht 274 000 die meisten Übernachtungen auf Pensionen 4,0% sich vereinigen (34 Prozent). Über die Hälfte Hotels garnis der Gäste (53 Prozent) wählte für ihren Auf- 3,3% enthalt ein Hotel. Privat- quartiere Gemessen an der Zahl der Gäste bzw. 13,2% Übernachtungen bilden die Ferienzentren Sonstige Beherbergungs- und -häuser die zweitgrößte Betriebsart betriebe im Hunsrück; 13 Prozent der Besucherin- 39,0% nen und Besucher buchten 27 Prozent der Übernachtungen in einem Betrieb dieser Art Gruppe 208 500 Übernachtungen und damit (Rheinland-Pfalz: 7,7 Prozent der Gäste bzw. ein Anteil von 26 Prozent an den gesamten 13 Prozent der Übernachtungen). Dass in Übernachtungen. Ferienzentren und -häusern vergleichsweise weniger Touristen für mehr Übernachtun- ¤¤¤ gen sorgen als in Hotels, liegt in der stark abweichenden Aufenthaltsdauer begründet. Im längerfristigen