Bebauungsplan "Kirchenpösch" 1. Änderung und Teilaufhebung

der Ortsgemeinde Dümpelfeld

Begründung gem. § 9 Abs. 8 BauGB, § 2a BauGB

Verbandsgemeinde: Ortsgemeinde: Dümpelfeld Gemarkung: Niederadenau Flur en: 14 und 15

Planfassung für die Verfahren gemäß § 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 BauGB

Stand: Februar 2019

FASSBENDER WEBER INGENIEURE PartGmbB Dipl.-Ing. (FH) M. Faßbender Dipl.-Ing. A. Weber

Brohltalstraße 10 Tel.: 02633/4562-0 E-Mail: [email protected] 56656 Brohl-Lützing Fax: 02633/4562-77 Internet: www.fassbender-weber.ingenieure.de

Begründung zum Bebauungsplan Seite I „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019 Ortgemeinde: Dümpelfeld Gemarkung: Niederadenau Fluren: 14 und 15

Inhaltsverzeichnis 1 Städtebaulicher Teil: Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen der Planung ...... 1 1.1 Historie und Bestand ...... 1 1.2 Verfahrensübersicht ...... 1 1.3 Planerfordernis und Planungsanlass ...... 1 1.4 Geltungsbereich des Bebauungsplans ...... 2 1.5.1 Übereinstimmung mit den Zielen der Stadtentwicklung ...... 4 1.5.2 Bestehendes Planrecht ...... 5 1.5.3 Schutzgebiete ...... 6 1.5.3.1 Schutzgebiete nach Naturschutzrecht ...... 6 1.5.3.2 Gewässerschutz, Trinkwasser- und Heilquellenschutz ...... 6 1.5.4 Straßenplanungen ...... 8 1.5.5 Ver- und Entsorgung des Gebietes ...... 8 1.5.6 Geologische Vorbelastungen ...... 8 1.5.7 Denkmalschutz ...... 8 1.6 Vorhandene örtliche Gebietsprägungen und Bestandsanalyse ...... 9 1.6.1 Gebietsrelevante Emissionsanlagen im Umkreis ...... 9 1.6.2 Standorteignung, Topografie und Baubestand im Plangebiet ...... 9 1.6.3 Eigentumsverhältnisse im Plangebiet ...... 9 1.7 Darlegung der Planinhalte ...... 10 1.7.1 Vorbemerkung ...... 10 1.7.2 Verkehrliche Erschließung ...... 10 1.7.3 Teilaufhebung ...... 10 1.7.4 Maß der baulichen Nutzung ...... 11 1.7.5 Überbaubare Grundstücksfläche ...... 12 1.7.6 Abweichende Bauweise, Hausformen und Gebäudelänge ...... 12 1.7.7 Garagen / Stellplätze und Nebenanlagen ...... 12 1.7.8 Flächen für besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen ...... Umwelteinwirkungen ...... 12 1.7.9 Gestalterische Festsetzungen ...... 12 1.7.10 Anzahl der Stellplätze pro Wohneinheit ...... 13 1.7.11 Ausschluss behelfsmäßiger Bauweisen ...... 13 1.7.12 Änderungen an Festsetzungen zu Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und .... zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ...... 13 1.8 Voraussichtliche Auswirkungen der Planung ...... 14 1.8.1 Flächenbilanz ...... 14 1.8.2 Maßnahmen zur Verwirklichung ...... 14 1.8.3 Kostenschätzung ...... 14

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan Seite II „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2 Umweltbericht ...... 15 2.1 Einleitung ...... 15 2.1.1 Vorbemerkungen zum Umweltbericht ...... 15 2.1.2 Rechtliche Grundlagen und allgemeine Rahmenbedingungen ...... 15 2.1.3 Kurzdarstellung der Inhalte und wichtigsten Ziele des Bebauungsplans, Bedarf an Grund ..... und Boden ...... 16 2.1.4 Detaillierungsgrad und inhaltlicher Umfang der Umweltprüfung ...... 16 2.1.5 Räumlicher Umfang der Umweltprüfung ...... 18 2.1.6 Bedeutsame Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung ...... 18 2.1.7 Planungsalternativen - In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... unter Berücksichtigung der Ziele und des Geltungsbereiches ...... 20 2.2 Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen ...... 21 2.2.1 Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume ...... 24 2.2.2 Schutzgut Boden ...... 32 2.2.3 Schutzgut Wasser ...... 33 2.2.4 Schutzgut Klima/Luft ...... 34 2.2.5 Schutzgut Landschaft ...... 34 2.2.6 Schutzgut Mensch ...... 37 2.2.7 Schutzgut Kultur- und Sachgüter ...... 38 2.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der ...... Planung (Nullvariante) ...... 38 2.4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung ...... 39 2.4.1 Voraussichtliche Umweltauswirkungen ...... 39 2.4.2 Auswirkungen auf die Fläche ...... 42 2.4.3 Auswirkungen hinsichtlich der Anfälligkeit für schwere Unfälle/ Katastrophen ...... 42 2.4.4 Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Belange nach ...... § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG ...... 43 2.4.5 Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen von Natura 2000-Gebieten ...... 44 2.4.6 Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern ...... 45 2.5 Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung - Herleitung der Vermeidungs-, ...... Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen ...... 47 2.5.1 Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume ...... 47 2.5.2 Schutzgut Boden ...... 48 2.5.3 Schutzgut Wasser ...... 49 2.5.4 Schutzgut Klima/ Luft ...... 49 2.5.5 Schutzgut Landschaftsbild ...... 50 2.5.6 Schutzgut Mensch und Gesundheit ...... 50 2.6 Empfehlungen für die grünordnerischen Festsetzungen, Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung .... und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen sowie die Begründung (städtebaulicher Teil) ...... 50 2.7 Eingriffs-/ Ausgleichsbilanzierung ...... 55 2.8 Gegenüberstellung von Konflikten und Landschaftsplanerischen Maßnahmen zur Vermeidung, ...... Minderung und zum Ausgleich von zu erwartenden Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und ..... des Landschaftsbildes ...... 57 2.9 Zusätzliche Angaben ...... 57 2.9.1 Technische Verfahren und Untersuchungsmethoden ...... 57 2.9.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltauswirkungen ...... 58 2.9.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung ...... 58 2.9.4 Referenzliste der Quellen ...... 58 3 Zusammenfassende Erklärung ...... 60

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan Seite III „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Lage des Änderungsbereiches ...... 2 Abbildung 2: Luftbild mit Geltungsbereich der Änderung und der Teilaufhebung ...... 3 Abbildung 3: Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Adenau ... 4 Abbildung 4: Ursprungsbebauungsplan "Kirchenpösch" aus 2000 ...... 5 Abbildung 5: Überschwemmungsgebiete des Adenauer Baches ...... 7 Abbildung 6: von der Teilaufhebung betroffene Grundstücke ...... 11 Abbildung 7: Blick auf das Planänderungsgebiet im Ortsrandbereich Niederadenau ...... 21 Abbildung 8: Ausschnitt aus der Planzeichnung des bestehenden Bebauungsplans ...... „Kirchenpösch“ ...... 22 Abbildung 9: Beispiele für Wiesen und Weiden bzw. Lagerplätze auf Wiesen ...... 25 Abbildung 10: Gartengrundstück im südlichen Teil des Planänderungsbereichs...... 25 Abbildung 11: Beispiele für bebaute Grundstücke an Adenauer Straße und Mittelstraße ...... 26 Abbildung 12: Adenauer Bach mit Ufergehölzsaum westlich des Plangebiets ...... 27 Abbildung 13: Darstellung von Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet ...... 30 Abbildung 14 Strukturgüte des Adenauer Bachs im Umfeld des Plangebiets ...... 33 Abbildung 15: teilweise verschüttetes Mundloch des Stollens „Bergmannsglück“ ...... 48 Abbildung 16: beispielhafte Darstellung eines Mundloch-Sicherungsbauwerks ...... 48 Abbildung 17: Schemaskizze des Mundloch-Sicherungsbauwerks ...... 54

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Verfahrensübersicht ...... 1 Tabelle 2: Flächenbilanz ...... 14 Tabelle 3: Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung ...... 17 Tabelle 4: Bedeutsame Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung ...... 18 Tabelle 5: Bewertungsmatrix Biotop- und Artenschutz ...... 31 Tabelle 6: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Bodens...... 32 Tabelle 7: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Wassers ...... 34 Tabelle 8: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Klima / Luft ...... 34 Tabelle 9: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Landschaft ...... 36 Tabelle 10: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Mensch ...... 37 Tabelle 11: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ ...... Schutzbedürftigkeit des Schutzgutes Kultur und sonstige Sachgüter ...... 38 Tabelle 12: Wirkungsmatrix: Darstellung von voraussichtlichen Wechselbeziehungen zwischen ...... den Schutzgütern ...... 46 Tabelle 13: Regelungen im Bebauungsplan zur Vermeidungs-, Minimierungs- und ...... Ausgleichsmaßnahmen ...... 54 Tabelle 14: Kostenschätzung der Ausgleichsmaßnahme „tiergerechter Ausbau und Sicherung ...... des Mundlochbereichs am Stollen „Bergmannsglück““ ...... 56 Tabelle 15: Kostenschätzung für Herstellung und Pflege (über 30 Jahre) einer fiktiven ...... flächenhaft ausgeprägten Ausgleichsmaßnahme ...... (Umwandlung von Ackerland in Extensivgrünland): ...... 57

Anlagen: Anlage 1: Landespflegerischer Bestandsplan, Stand Oktober 2018 Anlage 2: Planexterne Ausgleichsmaßnahme, Stand Oktober 2018

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 1 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

1 Städtebaulicher Teil: Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen der Planung

1.1 Historie und Bestand Der Bebauungsplan „Kirchenpösch“ wurde von 1995 bis 2000 erstmalig aufgestellt. Anlass für die seinerzeitige Aufstellung war die Absicht den großzügigen Geltungsbereich einer geordne- ten städtebaulichen Entwicklung zuzuführen. Hierunter fielen die vorhandene Bebauung entlang der Adenauer Straße und der Mittelstraße und die Schaffung von erstmaligem Baurecht für die rückwärtigen Gartenbereiche in Richtung ehemaliger Bahnlinie Remagen-Adenau. Dabei sollte die vorhandene gemischte Nutzung im bebauten Teil des Plangebiets und der dörfliche Cha- rakter von Niederadenau aufgegriffen und die zukünftige Bebauung ebenfalls als Mischgebiet festgesetzt werden. Gleichzeitig sollte mit der Anbindung der geplanten Erschließung an die B 257 der Ortseingang von Niederadenau in Richtung Dümpelfeld gestaltet werden.

1.2 Verfahrensübersicht Tabelle 1: Verfahrensübersicht Verfahrensschritt Datum Aufstellungsbeschluss (Planänderungsbeschluss) 14.11.2018 Billigung des Vorentwurfs Beschluss zur Einleitung des Verfahrens zur frühzeitigen Beteiligung nach § 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 BauGB 14.11.2018 Bekanntmachung der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung Frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Be- lange nach § 4 Abs. 1 BauGB mit Schreiben vom Beratung und Beschlussfassung über die Stellungnahmen der Behörden und aus der Öffentlichkeit, Billigung des Entwurfs, Offenlagebeschluss Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange nach § 4 Abs. 2 BauGB Bekanntmachung der Offenlage des Bebauungsplans Offenlage des Bebauungsplans nach § 3 Abs. 2 BauGB Beratung und Beschlussfassung über die Stellungnahmen der Behörden und aus der Öffentlichkeit Satzungsbeschluss

1.3 Planerfordernis und Planungsanlass Der Rat der Ortsgemeinde Dümpelfeld hat in seiner Sitzung am 14.11.2018 beschlossen, den Bebauungsplan für das Gebiet „Kirchenpösch“ zu ändern und den Geltungsbereich zu reduzie- ren. Anlass für die Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplans ist der anstehende Straßen- ausbau, der nicht den festgesetzten Verkehrsflächen des Bebauungsplans entspricht, eine grundlegende Modernisierung der Festsetzungen und die mangelnde Vollzugsfähigkeit der sei- nerzeit festgesetzten Ausgleichsmaßnahmen. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans soll

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 2 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

auf den Umfang reduziert werden, für den noch ein Planerfordernis besteht. Das Planerfordernis ergibt sich auch aus der Nachfrage nach bebaubaren Grundstücken in der Ortsgemeinde Düm- pelfeld. Bebaubar sind Grundstücke bzw. Bauvorhaben sind zulässig, wenn die Erschließung gesichert ist, da dies vorliegend für den verbleibenden Geltungsbereich nicht der Fall ist, besteht für den reduzierten Geltungsbereich nach wie vor ein Planerfordernis. Da die vorhandenen Bau- lücken dem Markt nicht zur Verfügung stehen, soll die Erweiterung der Ortslage nach Nordwesten nun den derzeitigen Bedarf an Wohnraum in der Ortsgemeinde decken.

1.4 Geltungsbereich des Bebauungsplans Der Geltungsbereich des Bebauungsplans wird wie folgt umgrenzt: Im Norden durch einen landwirtschaftlichen Hof, im Osten durch die Bundesstraße 257 (Ade- nauer Straße) und darüber hinaus durch gemischte Bebauung, im Süden ebenfalls durch gemischte Bebauung und im Osten durch den Adenauer Bach und Wiesenflächen. Die Fläche des Bebauungsplans aus dem Jahr 2000 umfasst 4,25 ha und die des Änderungs- bereiches 1,62 ha. Für die Differenz von 2,63 ha wird das Teilaufhebungsverfahren durchgeführt.

Abbildung 1: Lage des Änderungsbereiches (Maßstab ca. 1:20.000)

(Eigene Darstellung auf der Grundlage der TK 25 entnommen aus LANIS)

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 3 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Abbildung 2: Luftbild mit Geltungsbereich der Änderung und der Teilaufhebung (Maßstab ca. 1:2.500)

(Eigene Darstellung auf der Grundlage der Orthofotos entnommen aus Lanis)

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 4 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

1.5.1 Übereinstimmung mit den Zielen der Stadtentwicklung Der wirksame Flächennutzungsplan (FNP) der Verbandsgemeinde Adenau stellt das Plange- biet als „gemischte Baufläche“ dar. Der westliche Teil des teilaufzuhebenden Bereiches ist als „Nach B-Plan od. Planfeststellungsbeschluss bereits festgesetzte Ausgleichsflächen bzw. Flä- che, die einer zukünftigen eingriffsbedingten Nutzungsänderung zugeordnet werden können“. Die vorliegende Bauleitplanung ist daher als „aus dem FNP entwickelt“ anzusehen.

Abbildung 3: Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Adenau

(ohne Maßstab)

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 5 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

1.5.2 Bestehendes Planrecht Der Bebauungsplan aus dem Jahr 2000 ist wie folgt abgegrenzt. Abbildung 4: Ursprungsbebauungsplan "Kirchenpösch" aus 2000

(Maßstab 1:2.500)

Er sieht ein Mischgebiet vor, dass hinsichtlich der Maße der baulichen Nutzung im gesamten Plangebiet eine GRZ von 0,6 und eine GFZ von 1,2 vorsieht. Die Geschossigkeit und Gebäu- dehöhe sind von Osten nach Westen gestaffelt. Entlang der Adenauer Straße, die zum Zeitpunkt der erstmaligen Aufstellung des Bebauungsplans schon weitgehend bebaut war, sind südlich der Einmündung der Mittelstraße 3 Vollgeschosse und eine Gebäudehöhe von 13,5 m

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 6 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

festgesetzt, in dem Teilstück nördlich der Einmündung der Mittelstraße auf die Adenauerstraße muss das 3. Vollgeschoss als Sockelgeschoss ausgebildet sein und die Gebäudehöhe ist mit 12,5 m festgesetzt. Im Bereich um die Mittelstraße, der ebenfalls zum Zeitpunkt der Erstaufstel- lung bereits weitgehend bebaut war, sind maximal zwei Vollgeschosse und eine Gebäudehöhe von 11,5 m festgesetzt. In dem seinerzeit noch unbebauten Teil des Plangebietes durften ma- ximal zwei Vollgeschosse, errichtet werden, wobei das zweite als Dachgeschoss gestaltet sein musste, und die Gebäudehöhe dürfte 11,0 m nicht überschreiten. In dem Bebauungsplan sind westlich des Adenauer Baches umfangreiche Ausgleichsflächen festgesetzt. Diese Flächen sind ohne Baulandumlegung nicht verfügbar. Bedingt durch die Nicht-Umsetzbarkeit der Ausgleichsmaßnahmen, war es über mittlerweile fast 10 Jahre auch nicht möglich die in den Naturhaushalt eingreifende Erschließung vorzunehmen, was wiederum dazu führt, dass keine Bauvorhaben zulässig waren.

1.5.3 Schutzgebiete

1.5.3.1 Schutzgebiete nach Naturschutzrecht Die Ortslage von Niederadenau ist komplett umgeben von dem Vogelschutzgebiet „Ahrgebirge“ Das FFH-Gebiet „Wälder am Hohn“ befindet sich gut 300 m südlich des Änderungsbereiches, allerdings liegen zwei Enklaven des FFH-Gebietes beidseitig der Adenauer Straße im Bereich der Hausnummern 40 bis 44 und gegenüber. Diese Enklaven grenzen unmittelbar an den Än- derungsbereich an. Die Ortslage von Niederadenau liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebiets „Rhein--“. § 1 Abs. 2 Satz 1 der Rechtsverordnung vom 23.05.1980 besagt: „Die Flächen innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches eines bestehenden oder künftig zu erlassenden Bebauungspla- nes mit baulicher Nutzung und innerhalb des im Zusammenhang bebauten Ortsteile im Sinne des § 34 des Bundesbaugesetzes sind nicht Bestandteile des Landschaftsschutzgebietes.“ Der Schutzweck des Landschaftsschutzgebietes aus § 3 der Rechtsverordnung: „1. die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts; 2. die Bewahrung und Pflege der Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes im Bereich der vulkanischen Osteifel mit dem Ahr -und Rheintal; 3. die nachhaltige Sicherung des Erholungswertes; 4. die Verhinderung und Beseitigung von Landschaftsschäden im Bereich des Tagebaus.“ ist in der Abwägung, unabhängig davon, dass das Landschaftsschutzgebiet der Aufstellung des Bebauungsplans nicht entgegensteht, besonders zu werten. Sonstige Schutzgebiete nach nationalem Recht sind nicht in der Nähe. Der Adenauer Bach ist zwischen der Birnbachsmühle und Dümpelfeld als Mittelgebirgsbach nach § 30 BNatSchG pauschal geschützt.

1.5.3.2 Gewässerschutz, Trinkwasser- und Heilquellenschutz Unmittelbar angrenzend an den Änderungsbereich bzw. innerhalb des Geltungsbereiches des Ursprungsbebauungsplans verläuft der Adenauer Bach, ein Gewässer 2. Ordnung. Trinkwas- ser- oder Mineralwassereinzugsgebiete sowie Heilquellenschutzgebiete sind nicht betroffen. Das Plangebiet berührt im Westen gegenüber der Verbindungsstraße zwischen der Adenauer

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 7 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Straße und Im Kirchenpösch das gesetzliche Überschwemmungsgebiet, allerdings ohne in es hinein zu ragen.

Abbildung 5: Überschwemmungsgebiete des Adenauer Baches

(Maßstab 1:2.500)

Gesetzliches Überschwemmungsgebiet Überschwemmungsgebiet nachrichtlich (HQ 200)

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 8 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

1.5.4 Straßenplanungen Für das Umfeld der vorliegenden Bauleitplanung sind keine aktuellen Straßenplanungen be- kannt. Ziel der Bebauungsplanänderung ist u.a. die Schaffung der bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung der zwischenzeitlich erstellten Straßenplanung zur erst- maligen Herstellung der Straße „Im Kirchenpösch“ innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplans. Die äußere Erschließung des Plangebietes erfolgt über die Bundesstraße B 257.

1.5.5 Ver- und Entsorgung des Gebietes Die leitungsgebundene Erschließung (Wasser und Kanal) ist im Plangebiet bereits vorhanden. Das Niederschlagswasser der unbebauten Flächen versickert derzeit vor Ort bzw. läuft breitflä- chig der Topografie folgend ab.

1.5.6 Geologische Vorbelastungen Für das Gebiet liegen keine Daten vor, die eine Einschätzung des Radonpotenzials ermögli- chen. Hinsichtlich der Hangstabilität ist das Gebiet nicht kartiert, für Rutschungen ebenfalls nicht (Quelle: Kartenviewer des Landesamtes für Geologie und Bergbau, letzter Aufruf 03.11.2018). Abgrabungen, Aufschüttungen oder sonstige größere Geländeveränderungen liegen im Um- fang der gärtnerischen Nutzung vor.

1.5.7 Denkmalschutz Denkmäler liegen mit der kath. Kirche St. Margarete, einem Wegekreuz bei der Adenauerstraße 17, einem verputzten Fachwerkhaus mit Backofen in der Brückenstraße 1 und einem Fachwerk- Streckhof in der Mittelstraße 2 in unmittelbarer Nähe des Plangebietes. Die Wirkung der Denk- mäler wird durch die Aufstellung des Bebauungsplans nicht verändert. Der Erholungswert der Landschaft wird durch die Änderung ebenfalls nicht beeinträchtigt. Fundstellen von Bodendenk- mälern sind nicht bekannt.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 9 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

1.6 Vorhandene örtliche Gebietsprägungen und Bestandsanalyse

1.6.1 Gebietsrelevante Emissionsanlagen im Umkreis Das Plangebiet könnte von dem Verkehrslärm der Bundesstraße B 257 beeinträchtigt werden. Andere Emittenten befinden sich nicht in der Nähe. Die von außen auf das Plangebiet einwirkenden Immissionen sind von Relevanz, weil ein Misch- gebiet und damit eine schutzwürdige Nutzung geplant ist.

1.6.2 Standorteignung, Topografie und Baubestand im Plangebiet Das Plangebiet fällt von seinem höchsten Punkt, an der Adenauer Straße mit ca. 235 m NHN in Richtung Adenauer Bach auf eine Höhe von ca. 228 m NHN ab. Die Flächen sind teilweise bebaut oder gärtnerisch genutzt.

1.6.3 Eigentumsverhältnisse im Plangebiet Die Grundstücke befinden sich in Privateigentum und sind bebaubar parzelliert. Die Fläche der künftigen Erschließungsstraße mit Stellplätzen ist im Eigentum der Ortsgemeinde.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 10 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

1.7 Darlegung der Planinhalte

1.7.1 Vorbemerkung Die textlichen Festsetzungen wurden modernisiert, jeweils mit der Rechtsgrundlage versehen und in der Reihenfolge nach der Nummerierung des § 9 BauGB umsortiert. Einige bisherige Festsetzungen wurden mangels Rechtsgrundlage entnommen oder als Hinweis aufgenommen. Den Festsetzungen vorangestellt wird eine klarstellende Regelung zum Bestandsschutz. Damit wird bei Umbaumaßnahmen Missverständnissen vorgebeugt.

1.7.2 Verkehrliche Erschließung Das Baugebiet wird von Osten über die erstmalig herzustellende Straße „Im Kirchenpösch“ an die Bundesstraße B 257 angeschlossen. Die Trasse der inneren Erschließung verläuft im We- sentlichen innerhalb der im Ursprungsplan festgesetzten Straßenverkehrsfläche. Die Anbindung an die B 257 im Norden des Plangebietes soll allerdings nicht verwirklicht werden, sondern als Wirtschaftsweg bestehen bleiben. Daher ist eine Wendemöglichkeit außerhalb der ursprünglichen Trasse und außerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplans aus 2000 vorgesehen. Die Ausbaubreite der Straßenplanung bleibt hinter den Festsetzungen des Bebau- ungsplans, die teilweise Breiten bis zu 6,5 m vorsah, zurück und die Planänderung richtet sich mehr nach den Flurstücksgrenzen, als der Ursprungsbebauungsplan. Die textlichen Festsetzungen zu Verkehrsmischflächen und öffentlichen Stellplätzen werden aus dem Bebauungsplan entnommen, da sie entweder nicht erforderlich sind oder es an einer Rechtsgrundlage für eine derartige Festsetzung mangelt. Die Sichtdreiecke können nach Vorgabe der Straßenplanung für den Verfahrensschritt der Of- fenlage übernommen werden. Die textliche Festsetzung hierzu bleibt inhaltlich unverändert.

1.7.3 Teilaufhebung Bereits bei der Erstaufstellung des Bebauungsplans waren große Teile im Plangebiet bebaut, westlich der geplanten Erschließungsstraße bis zum Adenauer Bach waren umfangreiche Aus- gleichsflächen vorgesehen. Für die bereits bebauten Bereiche existiert kein Planerfordernis. Die Schließung von evtl. noch vorhandenen Baulücken oder eine Neubebauung nach Abriss von Bestandsbebauung kann nach § 34 BauGB beurteilt werden. Für die bebauten Bereiche drängt sich auch kein Erfordernis der planerischen Steuerung auf, weil z.B. sonst städtebauliche Fehl- entwicklungen entstehen könnten. Für die Flächen westlich der B 257 und östlich des Änderungsbereiches ist im Einzelfall die Beurteilung nach § 34 BauGB zu prüfen.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 11 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Abbildung 6: von der Teilaufhebung betroffene Grundstücke

1.7.4 Maß der baulichen Nutzung Grundflächen- und Geschossflächenzahl Die Maße der baulichen Nutzung bleiben hinsichtlich der Grundflächenzahl und der Geschoss- flächenzahl unverändert. Neu aufgenommen wird eine Festsetzung, dass die GRZ durch die in § 19 Abs. 4 Nr. 2 BauNVO bezeichneten Anlagen sowie durch Garagen und Nebenanlagen gemäß 14 BauNVO bis zu einer maximalen GRZ von 0,7 überschritten werden dürfen. Bislang, d.h. ohne diese einschränkende Festsetzung wäre eine Überschreitung auf bis zu 0,8 möglich gewesen, was allerdings nicht dem aufgelockerten Charakter der Bebauung am Ortsrand ent- spräche. Mit dieser Beschränkung wird zu einem höheren Grünflächenanteil im Baugebiet und einem schonenderen Umgang mit Boden beigetragen.

Vollgeschosse, Gestaltung des obersten Geschosses und Gebäudehöhe Für die Anzahl der Vollgeschosse wird auf die gestalterische Maßgabe, dass ein zweites bzw. drittes Vollgeschoss nur als Sockel- oder Dachgeschoss ausgebildet werden darf, verzichtet. Insbesondere in dem Bereich, in dem bislang zwei Vollgeschosse mit dem zweiten Vollge- schoss als Dachgeschoss festgesetzt war, wird nun ein moderner Baustil mit zwei sichtbaren Vollgeschossen zugelassen. Dafür wird die Gebäudehöhe auf 10,5 m reduziert, wobei für

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 12 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Gebäude mit flach geneigten Dächern oder Flachfächern sogar eine noch niedrigere Gebäude- höhe von 7,5 m festgesetzt wird. Mit der Lockerung der Festsetzung zur Dachgestaltung unter Festsetzung Nr. 3.1.2 wird dem Umstand Rechnung getragen, dass wieder vermehrt Gebäude mit Flachdächern oder sehr flach geneigten Dächern modern werden. Diese Gebäude wirken bei gleicher Höhe wesentlich impo- santer als ein Gebäude mit steilerem Dach. Daher ist hier eine Reduzierung der Gesamthöhe für Gebäude mit flach geneigten Dächern angemessen. Auch der untere Bezugspunkt zur Ermittlung der Gebäudehöhe wird nun nicht mehr auf das Gelände nach Modellierung, sondern auf die Straßenoberfläche bezogen. Damit wird die Be- stimmtheit des unteren Bezugspunktes deutlich erhöht.

1.7.5 Überbaubare Grundstücksfläche Die in der Planzeichnung durch Baugrenzen festgesetzte überbaubare Grundstückfläche wird vereinfacht und einheitlich auf 5 m bzw. 3 m Abstand zur Straßenbegrenzung und 15 m Tiefe festgesetzt.

1.7.6 Abweichende Bauweise, Hausformen und Gebäudelänge Die Festsetzung bleibt im Wesentlichen unverändert, die Festsetzung der Gebäudelänge wird allerdings nun unter die gestalterischen Festsetzungen aufgenommen. Aufgrund der Grundstücksgrößen im Plangebiet und der Berücksichtigung der Barrierefreiheit von Gebäuden auch bei Bauherren, für die dieses Thema noch nicht akut ist, trägt dazu bei, dass Gebäude mehr in die Fläche, als in die Höhe gehen. Die maximal zulässige Gebäudelänge wird daher angemessen angehoben.

1.7.7 Garagen / Stellplätze und Nebenanlagen Diese Festsetzungen werden vereinfacht formuliert und auf die wesentlichen stadtgestalterisch erforderlichen Regelungsbedarfe beschränkt.

1.7.8 Flächen für besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz vor schädli- chen Umwelteinwirkungen Diese Festsetzung wird hinsichtlich der Soll-Bestimmung zur Grundrissorientierung umformu- liert.

1.7.9 Gestalterische Festsetzungen Die gestalterischen Festsetzungen wurden auf die städtebaulich wesentlichen Erfordernisse re- duziert. Moderne Gebäude werden mittlerweile wieder mit Flachdach errichtet. Daher sollen diese künf- tig nicht ausgeschlossen werden. Die Vermarktbarkeit der Grundstücke wird verbessert. Gebäude mit flachgeneigten Dächern und Flachdächern wirken allerdings meist deutlich

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 13 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

dominanter als Gebäude mit geneigten Dächern, so dass die Lockerung bei der Dachgestaltung mit einer reduzierten Gebäudehöhe einhergeht. Hierfür wurde Festsetzung Nr. 2.2.3 angepasst.

1.7.10 Anzahl der Stellplätze pro Wohneinheit Die Festsetzung bleibt unverändert.

1.7.11 Ausschluss behelfsmäßiger Bauweisen Diese Festsetzung wird komplett entnommen, da sie im Planvollzug nur schwierig durchsetzbar ist. Auch die Definition von Behelfsbauten in § 49 Abs. 1 LBauO (= nicht dauerhaft) ist hier nur bedingt hilfreich.

1.7.12 Änderungen an Festsetzungen zu Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft Die Änderungen an den Festsetzungen zu Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ergeben sich aus der Behebung der Umsetzbarkeit der bisherigen Festsetzung zu Ausgleichsflächen und dem reduzierten Geltungs- bereich.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Städtebau Seite 14 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

1.8 Voraussichtliche Auswirkungen der Planung

1.8.1 Flächenbilanz Tabelle 2: Flächenbilanz Bezeichnung Wert(m²) Anteil(%) Geltungsbereich Ursprungsbebauungsplan 42548

Geltungsbereich Änderung 16208 100,0 % Mischgebiete 11625 71,7 % Verkehrsflächen, davon 2085 12,9 % Straßenverkehrsfläche 1791 11,0 % Wirtschaftsweg 294 1,8 % Abstellfläche für Abfallbehälter am Abholtag 15 0,1 % Grünflächen, davon 2483 15,3 % Öffentliche Grünflächen 2378 14,7 % Öffentliche Grünfläche (A) 2358 14,5 % Verkehrsbegleitgrün 20 0,1 % Private Grünflächen (B) 105 0,6 %

1.8.2 Maßnahmen zur Verwirklichung Soziale Maßnahmen sind nicht notwendig. Eine Bodenordnung wird im Anschluss an das Verfahren auf der Grundlage des rechtsverbind- lichen Bebauungsplans nicht durchgeführt werden müssen, da die Grundstücke bebaubar zugeschnitten sind und die Fläche für die Erschließungsstraße im Eigentum der Ortsgemeinde ist.

1.8.3 Kostenschätzung Der Ortsgemeinde werden durch die vorliegende Planung Kosten zur Änderung des Bebau- ungsplanes entstehen. Die Kosten der Erschließung und die Ausgleichsmaßnahmen werden satzungsgemäß bzw. nach BauGB auf die Anlieger und die Ortsgemeinde verteilt.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 15 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2 Umweltbericht

gemäß § 2 Abs. 4 BauGB

2.1 Einleitung

2.1.1 Vorbemerkungen zum Umweltbericht Für das Planungsgebiet soll eine Bebauungsplanänderung und Teilaufhebung durch die Orts- gemeinde Dümpelfeld durchgeführt werden. Demnach liegt für das Plangebiet schon Planrecht vor und eine Bewertung des Bestands vor Aufstellung des Bebauungsplans mit Bilanzierung des seinerzeit ermöglichten Eingriffes hat schon stattgefunden. Daher kann sich der Umweltbericht auf die Bestandsdarlegung und die Änderung gegenüber dem (bauplanungsrechtlichen) Bestand beschränken.

2.1.2 Rechtliche Grundlagen und allgemeine Rahmenbedingungen Nach den aktuellen Regelungen des § 2 Abs. 4 Satz 1 und des § 2a BauGB ist für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1 a BauGB im Zuge der kommunalen Bauleit- planung auf allen Planungsebenen (BP und FNP) eine Umweltprüfung durchzuführen, in welcher die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen der Planung ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. In welchem Umfang und Detaillierungsgrad die Ermittlung der Belange für die Abwägung erfor- derlich ist, ist für jeden Bauleitplan (d.h. Flächennutzungsplan und Bebauungspläne) von der Gemeinde festzulegen (§ 2 Abs. 4 Satz 2 BauGB). Hierzu werden im Rahmen der frühzeitigen Behördenbeteiligung nach § 4 Abs. 1 BauGB die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereiche durch die Pla- nung berührt werden kann, auch zur Äußerung im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung aufgefordert (Scoping). Die Umweltprüfung bezieht sich auf das, was nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans ange- messenerweise verlangt werden kann (§ 2 Abs. 4 Satz 3 BauGB). Das Ergebnis der Umweltprüfung ist in der Abwägung zu berücksichtigen (§ 2 Abs. 4 Satz 4 BauGB). Nach Abschluss des Planverfahrens überwachen die Gemeinden die erheblichen Umweltaus- wirkungen, die auf Grund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Sie nutzen dabei die im Umweltbericht angegebenen Überwachungsmaßnahmen und die Infor- mationen der Behörden (§ 4c BauGB). Dazu unterrichten die Behörden die Gemeinde, sofern nach den ihnen vorliegenden Erkenntnisse die Durchführung des Bauleitplans erhebliche, ins- besondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt hat (§ 4 Abs. 3 BauGB).

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 16 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2.1.3 Kurzdarstellung der Inhalte und wichtigsten Ziele des Bebauungsplans, Be- darf an Grund und Boden Anlass für die Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplans ist der anstehende Straßen- ausbau, der nicht den festgesetzten Verkehrsflächen des Bebauungsplans entspricht, eine grundlegende Modernisierung der Festsetzungen und die mangelnde Vollzugsfähigkeit der sei- nerzeit festgesetzten Ausgleichsmaßnahmen. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans soll auf den Umfang reduziert werden, für den noch ein Planerfordernis besteht. Der räumliche Geltungsbereich der 1. Änderung umfasst eine Fläche von etwa 1,62 ha, die Teilaufhebung betrifft eine Fläche von ca. 2,63 ha. Ausführliche Angaben sind dem städtebaulichen Teil der Begründung zu entnehmen.

2.1.4 Detaillierungsgrad und inhaltlicher Umfang der Umweltprüfung Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung sind von der Gemeinde für jeden Bauleitplan festzulegen, soweit eine Ermittlung der Umweltbelange für die Abwägung erforderlich ist. Ziel der Umweltprüfung und somit Maßstab für deren Erforderlichkeit ist die Ermittlung der vo- raussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen der Planung. Das heißt, der erforderliche Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung reicht nur soweit, als durch die Planung überhaupt erhebliche Umweltauswirkungen zu erwarten sind, und zwar bezogen auf jeden der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB aufgeführten Umweltbelange. Im Zuge der Planung wurden aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Eigenart der zu- künftig geplanten Nutzung neben empirischen Ansätzen vor allem folgende fachgutachterlichen Grundlagenermittlungen sowie vorliegende Fachpläne ausgewertet:  Digitales Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (www.naturschutz.rlp.de)

 Digitales Informationssystem der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (www.wasser.rlp.de)

 Digitales Informationssystem des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (www.lgb-rlp.de)

 rechtskräftiger Bebauungsplan „Kirchenpösch“ der Ortsgemeinde Dümpelfeld

 Landespflegerische Begleitplanung zum Bebauungsplan „Kirchenpösch“ OG Dümpelfeld. Bearbeitung: Dr. Sprengnetter und Partner, Sinzig. Febr. 1997 einschließlich o Ersteinschätzung des Planungsgebietes „Kirchenpösch“ (B-Plan) Gemeinde Dümpel- feld aus faunistisch-ökologischer Sicht. Bearbeitung: Ökonzept, Bonn. Oktober 1995 o Kurzstellungnahme zum Brutvorkommen des Eisvogels (Alcedo atthis) im Bereich des BP-Gebiets „Kirchenpösch“ in der Gemarkung Niederadenau. Bearbeitung: Dr. Spreng- netter und Partner, Sinzig. Juni 1996 Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung gemäß § 4 Abs. 1 BauGB können von den Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange konkrete Abschätzungen zu Umfang und Detaillie- rungsgrad der Umweltprüfung mitgeteilt werden. Der Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung zur vorliegenden Planung wurde nach § 2 Abs. 4 Satz 2 BauGB unter Berücksichtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB auf- geführten Belange wie folgt festgelegt:

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 17 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Tabelle 3: Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung BauGB Umweltbelang Voraussichtliche Detaillierungsgrad und Prüfmethode erhebliche Aus- im Rahmen der Umweltprüfung wirkungen/ Gegenstand der Umweltprüfung § 1 (6) Nr. 7a Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, ja Bewertung der Umweltbelange im Rahmen Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima des Umweltberichts unter Verwendung von und das Wirkungsgefüge zwischen fachlichen Grundlagendaten und Fachpla- ihnen sowie die Landschaft und die nungen biologische Vielfalt § 1 (6) Nr. 7b Erhaltungsziele und der Schutz- ja Prognose über die Natura 2000-Verträg- zweck der Gebiete von lichkeit im Rahmen des Umweltberichts; es gemeinschaftlicher Bedeutung und werden keine erheblichen Beeinträchtigun- der Europäischen Vogelschutzge- gen prognostiziert. biete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes § 1 (6) Nr. 7c Umweltbezogene Auswirkungen ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. auf den Menschen und seine Ge- sundheit sowie die Bevölkerung insgesamt § 1 (6) Nr. 7d Umweltbezogene Auswirkungen ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. auf Kulturgüter und sonstige Sach- güter § 1 (6) Nr. 7e Vermeidung von Emissionen sowie nein - der sachgerechte Umfang mit Ab- fällen und Abwässern § 1 (6) Nr. 7f Nutzung erneuerbarer Energien - sowie die sparsame und effiziente nein Nutzung von Energie § 1 (6) Nr. 7g Darstellungen von Landschaftsplä- ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. nen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-. Abfall- und Immissionsschutzrechtes § 1 (6) Nr. 7h Erhaltung der bestmöglichen Luft- nein - qualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfül- lung von bindenden Beschlüssen der Europäischen Gemeinschaften festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden. § 1 (6) Nr. 7i Wechselwirkungen zwischen den ja Darstellung der voraussichtlichen Wechsel- einzelnen Belangen des Umwelt- beziehung und Wirkungsgefüge zwischen schutzes nach den Buchstaben a, den Schutzgütern durch eine Wirkungs- c und d matrix

§ 1 (6) Nr. 7j unbeschadet des § 50 Satz 1 des ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. Bundes-Immissionsschutz-geset- zes, die Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buchstaben a bis d und i, § 1a (2) Zusätzliche Inanspruchnahme von ja Es wird auf Nr. 7a und Nr. 7e verwiesen. Flächen für bauliche Nutzungen, zusätzliche Bodenversiegelungen, Umnutzung von landwirtschaftli- chen Flächen § 1a (3) zusätzliche Eingriffe in Natur und ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. Landschaft

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 18 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2.1.5 Räumlicher Umfang der Umweltprüfung Aufgrund des überschaubaren Flächenumfangs des Plangebiets und der gut prognostizierbaren städtebaulichen Zielrichtung der Planung beschränkt sich der räumliche Umfang der Umwelt- prüfung auf das Plangebiet und das unmittelbar angrenzende Umfeld.

2.1.6 Bedeutsame Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung In der nachfolgenden Aufstellung sind die in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen fest- gelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, aufgeführt; die Art ihrer Berücksichtigung bei der Aufstellung wird erläutert. Tabelle 4: Bedeutsame Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung Schutzgut Gesetzliche Vorgaben, Inhalte, Ziele Anwendung, Beachtung Vorschriften, Richtlinien

Pflanzen, Bundesnaturschutzgesetz Sicherung der biologischen Vielfalt, Berücksichtigung von Maßnahmen Tiere, (BNatSchG) Sicherung der Leistungs- und Funkti- zur Vermeidung und Minderung von Lebens- onsfähigkeit des Naturhaushalts Beeinträchtigungen sowie zur Kom- räume  Erhalt und Entwicklung der biolo- pensation verbleibender gischen Vielfalt, der Vielfalt der Beeinträchtigungen: Lebensräume und Lebensgemein-  Ausweisung funktionsgerecht zu schaften begrünender Grünflächen  naturschutzrechtliche Eingriffsre-  Vorgaben zur Anteilbepflanzung gelung auf den privaten Grundstücken  artenschutzrechtliche Vorgaben  Darlegung der artenschutzrechtli- des § 44 BNatSchG chen Betroffenheit von europäischen Vogelarten bzw. streng geschützten Arten im Rah- men des Umweltberichts  Zuordnung einer funktionalen Aus- gleichsmaßnahme außerhalb des Baugebiets zur Kompensation ver- bleibender Beeinträchtigungen des Schutzguts ´Pflanzen, Tiere, Lebensräume`

Biotoppauschalschutz  Schutz bestimmter Biotope vor  Biotope nach § 30 BNatSchG wer- nach § 30 BNatSchG Zerstörung und erheblicher oder den nicht tangiert. nachhaltiger Beeinträchtigung

FFH-/ Vogelschutzrichtli-  Erhaltung der natürlichen Lebens-  Prognose über die Natura 2000- nie räume sowie der wildlebenden Verträglichkeit im Rahmen des Tiere und Pflanzen, Umweltberichts  Wiederherstellung oder Wahrung  Beeinträchtigungen des FFH-Ge- eines günstigen Erhaltungszu- biets „Wälder am Hohn“ bzw. des stands der natürlichen Vogelschutzgebiets „Ahrgebirge“ Lebensräume und der Arten von werden im Zusammenhang mit gemeinschaftlichem Interesse. der Bauleitplanung nicht prognos-  Das Vogelschutzgebiet „Ahrge- tiziert. birge“ grenzt nach Westen an das Plangebiet an.  Eine Teilfläche des FFH-Gebiets „Wälder am Hohn“ befindet sich innerhalb des aufzuhebenden Be- bauungsplangebiets.

Fachplanerische Grundla-  Darstellung der überregionalen  nicht erforderlich, da keine Dar- gen: und regionalen Ziele des Arten- stellungen im Plangebiet  Planung vernetzter Bio- und Biotopschutzes unter beson- topsysteme Rheinland- derer Berücksichtigung des Pfalz, Kreis Biotopverbunds  keine Darstellungen im Plangebiet

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 19 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Schutzgut Gesetzliche Vorgaben, Inhalte, Ziele Anwendung, Beachtung Vorschriften, Richtlinien

Boden Bundesnaturschutzgesetz  Böden sind so zu erhalten, dass Berücksichtigung von Maßnahmen (BNatSchG) und Lan- sie ihre Funktion im Naturhaushalt zur Vermeidung und Minderung von desnaturschutzgesetz von erfüllen können Beeinträchtigungen sowie zur Kom- Rheinland-Pfalz pensation verbleibender (LNatSchG) Beeinträchtigungen:  Erhalt und Verbesserung der bo- denökologischen Bedingungen Bundes-Bodenschutzge-  Sicherung und Wiederherstellung durch Ausweisung funktionsge- setz (BBodSchG) der nachhaltigen Funktionen des recht zu begrünender Grünflächen Bodens  Zuordnung einer funktionalen Aus-  Abwehr schädlicher Bodenverän- gleichsmaßnahme außerhalb des derungen Baugebiets zur Kompensation ver- bleibender Beeinträchtigungen des Schutzguts ´Boden`

Wasser Wasserhaushaltsgesetz  Gewässer sind als Bestandteile Berücksichtigung von Maßnahmen (WHG) des Naturhalts und als Lebens- zur Erhaltung des Gebietswasser- Landeswassergesetz raum für Tiere und Pflanzen zu haushaltes, zur Vermeidung von (LWG) sichern. Abflussverschärfungen:  Verunreinigungen sind zu vermei-  Hinweise zur Rückhaltung und Bundesnaturschutzgesetz den, Gebot des sparsamen Versickerung von Niederschlags- (BNatSchG) Umgangs mit Wasser wasser im Gebiet  Beschleunigung des Wasserab-  Hinweise zur Verwendung versi- flusses ist zu vermeiden. ckerfähiger Beläge für Hofflächen, Zufahrten usw., Er- haltung der Versickerungsfähigkeit der Flächen  Minderung der Eingriffsflächen durch Ausweisung funktionsge- recht zu begrünender Grünflächen  Hinweis auf die Erfordernis einer wasserrechtlichen Genehmigung bei Errichtung von Anlagen im 40 m-Bereich des Adenauer Bachs  Zuordnung einer funktionalen Aus- gleichsmaßnahme außerhalb des Baugebiets zur Kompensation et- waig verbleibender Beeinträchtigungen des Schutz- guts ´Wasserhaushalts`

Klima, Luft Bundesnaturschutzgesetz  Vermeidung von Beeinträchtigun-  Berücksichtigung in Verbindung (BNatSchG) gen des Klimas mit Maßnahmen zur Erhaltung der  Gebiete mit günstigen klimati- ökologischen Bodenfunktion, des schen Wirkungen sowie Wasserhaushalts und des Arten- Luftaustauschbahnen sind zu er- und Biotopschutzes. halten.

Bundesimmissionsschutz-  Schutz vor schädlichen Umwelt-  Berücksichtigung von Vorgaben gesetz (BImSchG) einwirkungen auf die Schutzgüter zum Immissionsschutz (passiver Mensch, Tier, Pflanzen, Boden, Lärmschutz) zum Schutz der Be- Wasser, Atmosphäre, Kultur- und bauung an der Adenauer Straße Sachgüter (Lärmschutzverord- und der inneren Erschließungs- nung (TA Lärm), Immissionswerte straße für Schadstoffe (BImSchV))  Es ist keine wesentliche Beein- trächtigung umliegender Wohngebiete durch schädliche Umwelteinwirkungen infolge der Bauleitplanung zu erwarten.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 20 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Schutzgut Gesetzliche Vorgaben, Inhalte, Ziele Anwendung, Beachtung Vorschriften, Richtlinien

Land- Bundesnaturschutzgesetz  Sicherung der Landschaft in ihrer Berücksichtigung von Maßnahmen schaftsbild (BNatSchG) Vielfalt, Schönheit und Eigenart im zur möglichst landschaftsverträgli- Hinblick auf die Erlebnis- und Er- chen Einbindung des Mischgebiets holungsfunktion für den Mensch und zur Kompensation verbleibender Beeinträchtigungen:  Vorgaben zur inneren Durchgrü- nung des Mischgebiets, Ausweisung von funktionsgerecht zu bepflanzenden Grünflächen  Vorhaben zur Gestaltung (Dach- gestaltung, Gestaltung der Geschosse usw.)  Zuordnung einer funktionalen Aus- gleichsmaßnahme außerhalb des Baugebiets zur Kompensation et- waig verbleibender Beeinträchtigungen des Schutz- guts ´Landschaftsbild`

Kultur- und Denkmalschutzgesetz des  Erhalt und Pflege von Kulturdenk-  Durch die Bauleitplanung sind Sachgüter Landes Rheinland-Pfalz mälern, außerdem deren keine Beeinträchtigungen des (DSchG) wissenschaftliche Erforschung denkmalgeschützten Gebäudebe- und das Einbeziehen der Ergeb- stands zu erwarten. nisse dieser Forschung in die öffentliche Bildung und Erziehung.  Im Aufhebungsgebiet befindet sich eine Hofanlage (Mittelstraße 2), welche als Kulturdenkmal ver- zeichnet ist.

Mensch und Bundesnaturschutzgesetz  Sicherung der landschaftlichen  Berücksichtigung von Maßnah- Gesundheit (BNatSchG) Vielfalt, Schönheit und Eigenart in men zur möglichst ihrer Bedeutung als Erlebnis- und landschaftsverträglichen Einbin- Erholungsraum für den Menschen dung des Mischgebiets; siehe Pkt. „Landschaftsbild“ Bundesimmissionsschutz-  Schutz des Menschen vor Ge-  Berücksichtigung von Vorgaben gesetz (BImSchG) sundheitsbeeinträchtigungen und zum Immissionsschutz (passiver Belästigungen i.S.d. § 3 (1) BIm- Lärmschutz) zum Schutz der Be- SchG bauung an der Adenauer Straße und der inneren Erschließungs- straße  Es ist keine wesentliche Beein- trächtigung umliegender Wohngebiete durch schädliche Umwelteinwirkungen infolge der Bauleitplanung zu erwarten.

2.1.7 Planungsalternativen - In Betracht kommende anderweitige Planungsmög- lichkeiten unter Berücksichtigung der Ziele und des Geltungsbereiches Alternativ zu der Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplans, könnte an der Planung weiterhin festgehalten werden. Da diese seit 18 Jahren nicht vollzogen werden konnte, stellt eine Nichtänderung keine Alternative dar. Einer Komplettaufhebung des Bebauungsplans ste- hen im Vorgriff auf die Erschließung schon erteilte Baugenehmigungen und die Nachfrage nach Baugrundstücken dar. Zudem würde bestehendes Baurecht entzogen. Entschädigungsansprü- che wären zu prüfen.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 21 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2.2 Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen In folgenden Kapiteln wird der Zustand von Natur und Landschaft nach seiner Eignung und Funktion im Naturhaushalt, seiner Bedeutung für die an Natur und Landschaft gebundene Er- holung sowie deren Empfindlichkeit gegenüber Eingriffen bewertet.

Örtlicher Zustand Das Planänderungsgebiet mit einer Größe von circa 1,62 ha liegt am nordwestlichen Ortsrand des Dorfes Niederadenau. Das schwach geneigte Gelände befindet sich im Talboden des in Süd-Nord-Richtung verlaufen- den Sohlentals des Adenauer Bachs zwischen der Bundesstraße 257 (Adenauer Straße) und dem Bahndamm der stillgelegten Bahnstrecke Dümpelfeld-Adenau, welcher derzeitig als Zu- fahrtsstraße genutzt wird. Die Geländehöhe beträgt etwa 230 m ü.NN. Innerhalb des Planänderungsgebiets befinden sich vorrangig Wiesen und Weiden, Lagerplätze und Gärten. Einzelne Grundstücke sind bereits mit Wohnhäusern bebaut. Das daran anschließende aufzuhebende Bebauungsplangebiet (etwa 2,63 ha) ist überwiegend durch innerörtliche Bebauung mit Mischgebietscharakter charakterisiert. Es handelt sich um Be- bauung, die bereits vor der Aufstellung des Ursprungsbebauungsplans „Kirchenpösch“ vorhanden war. Innerhalb des Aufhebungsgebiets befindet sich zudem ein Komplex aus Grün- land und Lagerflächen westlich des Bahndamms, der Ortseingangsbereich an der Bundesstraße 257 sowie Teilbereiche von landwirtschaftlichen Flächen.

Westlich des Plangebiets verläuft der Adenauer Bach (Gewässer II. Ordnung). Im Norden schließen landwirtschaftliche Flächen bzw. ein landwirtschaftliches Anwesen an. Im Übrigen schließen innerörtliche, bebaute Flächen an. Niederadenau liegt in der naturräumlichen Einheit „Südliches Ahrbergland“.

Abbildung 7: Blick auf das Planänderungsgebiet im Ortsrandbereich Niederadenau (Blickrichtung Norden  Süden)

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 22 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans „Kirchenpösch“ Das Plangebiet befindet sich im Geltungsbereich des Bebauungsplans „Kirchenpösch“, welcher im Jahr 2000 in Kraft trat. Abbildung 8: Ausschnitt aus der Planzeichnung des bestehenden Bebauungsplans „Kirchen- pösch“ (unmaßstäblich)

Der Bebauungsplan setzt für den Änderungsbereich vorrangig ein Mischgebiet (GRZ 0,6/ GFZ 1,2) fest. Außerdem wurden Verkehrsflächen sowie Grünflächen festgesetzt. Die Festsetzungen im Bebauungsplan für diese Grünflächen lauten:

Straßenbegleitgrün auf Fläche "A" Auf der mit "A" gekennzeichneten Fläche ist an den im Plan dargestellten Baumstandorten je ein Baum I. Ord- nung der anliegenden Pflanzliste A zu pflanzen. Sofern keine unterirdischen Leitungen und Kabel betroffen werden, sind auf der verbleibenden Fläche im Ab- stand von max. 10 m Bäume II. Ordnung (Pflanzliste A) zu pflanzen. Die gesamten straßenbegleitenden Pflanzflächen sind mit Stauden oder Bodendeckern der anliegenden Pflanz- liste B zu unterpflanzen und fachgerecht zu pflegen. Die Baumstandorte sowie die Gestaltung der Grünflächen und Grünbeete sind im Rahmen der Straßenausfüh- rungsplanung festzulegen.

Wegebegleitende Gehölzpflanzung auf der Fläche "B" Auf der mit "B" gekennzeichneten Fläche ist eine mind. 3-reihige mittelhohe Strauchhecke mit vereinzelten Überhältern unter Verwendung standortgerechter Straucharten und Bäume II. Ordnung (siehe auch Pflanzliste B) anzulegen, sofern keine unterirdischen Leitungen und Kabeltrassen betroffen werden. Die Pflanzung ist geschlossen anzulegen, um die dahinter liegenden Freiflächen möglichst störungsfrei zu hal- ten.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 23 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Die Strauchhecke ist fachgerecht zu pflanzen. Die grundsätzlichen Hinweise zur Lebensraumgestaltung des Eisvogels unter Pkt. 4.2.5 sind zu beachten.

Uferbegleitende Flächen "D" Der bestehende Bewuchs auf den mit "D" gekennzeichneten Flächen ist zu erhalten. Zur Sicherung und Stabilisierung des empfindlichen Uferbereiches ist der Gehölzbestand in aufgelockerter Weise durch Pflanzen mit ufersichernden Eigenschaften schonend zu ergänzen (Erlen, Weiden). Maßgeblich für Sicherungs- und Pflegemaßnahmen in diesem Bereich sind die Lebensraumanforderungen des heimischen Eisvogels. Hier gilt grundsätzlich, soweit in der Örtlichkeit realisierbar: Um auch größere Gewässerstrecken seines langen Brutrevieres schnell überbrücken zu können, fliegt der Eis- vogel auch außerhalb der eingetieften Bachsohle - jedoch fast ausschließlich in Gewässernähe - so dass er einen mind. 10,0 m breiten Flugkorridor zwischen Straße und Weidengebüsch am Bachlauf benötigt. Dieser ist, sofern es sich nicht um Uferböschungen handelt, als extensives Grünland zu gestalten und zu pflegen. Die Grünlandpflege kann sowohl als extensive Mähwiese (2-malige Heumahd, nur Phosphat und Kalium-Grund- düngung), sowie als extensive Viehweide (max. 2 GVE/ha) erfolgen. Es gilt sinngemäß 4.2.4. Entlang des bachseitigen Straßenrandes soll eine Abpflanzung (Fläche B - siehe 4.2.2) von mittelhohen Gehöl- zen (Weißdorn, Schwarzdorn, Schneeball, div. Weidengebüsche - siehe Pflanzenliste B) erfolgen, um eine Art optische Leitwirkung zu erreichen, welche den Eisvogel veranlassen soll, im Bereich des nun entstandenen Flugkorridors entlang zu fliegen.

Wegbegleitende Gehölzpflanzung auf der Fläche "G" Auf der mit "G" gekennzeichneten Fläche ist eine mind. 3-reihige mittelhohe Strauchhecke mit vereinzelten Überhältern unter Verwendung standortgerechter Straucharten und Bäume II. Ordnung (siehe auch Pflanzliste B) anzulegen.

Grünordnerisch relevante Festsetzungen im aufzuhebenden Bebauungsplangebiet: Westlich des Bebauungsplanänderungsgebiets (im aufzuhebenden Bebauungsplangebiet) wurde großflächig zusammenhängende Grünflächen (Extensives Grünland "E"/ Streuobstwiese auf der Fläche "F"/ Uferbegleitende Flächen "C") in der Talaue des Adenauer Bachs festgesetzt. Die Festsetzungen im Bebauungsplan für diese Grünflächen lauten:

Uferbegleitende Flächen "C" Auf der in der Planzeichnung mit "C" gekennzeichneten Fläche ist eine lockere gewässerbegleitende Uferbe- pflanzung anzulegen. Die Sortierung soll in Anlehnung an die zu erhaltenden Flächen "D" (siehe Punkt 4.2.5) erfolgen, wobei eine lockere Pflanzung von Bäumen mit ufer- und böschungssichernden Eigenschaften zu be- vorzugen ist (Schwarzerlen, Weiden). Die uferbegleitende Bepflanzung ist fachgerecht anzulegen und zu pflegen. Punkt 4.2.5 gilt entsprechend.

Extensives Grünland "E" Die gärtnerisch genutzten Flächenbereiche innerhalb der Gesamtfläche "E" sind aus der intensiven Bewirtschaf- tung gemäß den Bedingungen zur Förderung der umweltschonenden Landbewirtschaftung (siehe FUL- Programm 2 + 3 des Landwirtschaftsministeriums) herauszunehmen und in eine extensiv genutzte Wiesenflä- che umzuwandeln. Für die Wieseneinsaat ist ein samenreifes Mahdgut der jenseits des Baches liegenden Feuchtwiesen zu ver- wenden. Das Mahdgut ist auf der Fläche "E" aufzubringen. Die Wiese ist max. 2 x jährlich zu mähen, jedoch nicht vor dem 1. Juni. Alternativ kann die Pflege der Wiesen- fläche durch schonende Beweidung erfolgen (ab 15. Juni). Es ist durch entsprechende Maßnahmen (Uferabzäunung) sicherzustellen, dass die Weidetiere keinen Zugang zu den Uferböschungen finden und sich dem Gewässer nur bis auf max. 10 m nähern können.

Streuobstwiese auf der Fläche "F" Der Obstbaumbestand auf der mit "F" gekennzeichneten Fläche ist zu erhalten und gegebenenfalls zu ergän- zen. Dabei sind die Erfordernisse der in der Nähe verlaufenden Freileitung zu beachten.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 24 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Die Bäume sind fachgerecht zu pflegen, abgängige Bäume sind mittelfristig durch Neupflanzungen zu ergänzen und durch eine 3-jährige Anfangspflege zu sichern. Düngung ist nur in Form von organischem Dünger innerhalb der Baumscheiben zulässig. Die Vorgaben der Festsetzung Punkt 4.2.5 gelten entsprechend.

Außerdem wurden Grünflächen „A“ und „G“ (siehe oben) festgesetzt. Im Übrigen handelt es sich bei den Flächen im aufzuhebenden Bebauungsplangebiet fast aus- schließlich um Flächen, die bereits vor Aufstellung des Ursprungs-Bebauungsplans dem Innenbereich nach § 34 BauGB zuzuordnen waren. Diese wurden als „Mischgebiet“ bzw. „Ver- kehrsflächen“ festgesetzt. Die festgesetzten Grünflächen wurden in der Örtlichkeit bislang noch nicht realisiert .

2.2.1 Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume Biotop-/Nutzungstypen (siehe „Landschaftspflegerischer Bestandsplan“) Das Planänderungsgebiet wird überwiegend von Wiesen und Weiden, welche teilweise als (Brennholz-)Lagerflächen genutzt werden, sowie Gärten eingenommen; drei Grundstücke sind bereits mit Wohnhäusern bebaut. Das daran anschließende aufzuhebende Bebauungsplangebiet ist überwiegend durch innerört- liche Bebauung mit Mischgebietscharakter geprägt; innerhalb des Aufhebungsgebiets befindet sich zudem ein Komplex aus Grünland und Lagerflächen westlich des alten Bahndamms, der Ortseingangsbereich an der Bundesstraße 257 sowie Teilbereiche von landwirtschaftlichen Flä- chen. Die heutige potentielle natürliche Vegetation (hpnV) im Gebiet ist der Sternmieren-Stieleichen- Hainbuchenwald. Folgende Biotop-/Nutzungstypen können im Plangebiet und dessen räumlichen Umfeld diffe- renziert werden (Die Einteilung erfolgt gemäß dem Kartierschlüssel zur Biotopkartieranleitung für Rheinland-Pfalz.): - Fettwiesen (EA1): Wiesenflächen sind im Planänderungsgebiet sowie zwischen ehemaligem Bahndamm und Adenauer Bach verbreitet, wobei es sich um relativ kleine Schläge handelt. Charakteristisch sind Vegetationsbestände aus verbreiteten Arten gut nährstoffversorgter Glatthaferwiesen (Arrhenatherion) auf frischen Standorten im Talboden. Feuchtezeiger oder Magerkeitszeiger treten nicht auf. Vereinzelt wurden niedrige Hecken aus Laubgehölzen angepflanzt, welche periodisch ge- schnitten werden. Ein Teilbereich im Norden wird als Longierplatz genutzt. Aufgrund der vorkommenden Arten bzw. der Artenverteilung sind die Wiesenflächen nicht als „magere Flachland-Mähwiesen“ gemäß § 15 LNatSchG einzustufen.

- Fettwiese (EA1)/ Lagerplatz, unversiegelt (HT3): Bereichsweise werden Wiesenflächen als Lagerflächen für Scheitholz/Brennholz sowie zum Abstellen landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen genutzt. Eine Einstufung als „magere Flachland-Mähwiesen“ gemäß § 15 LNatSchG ist nicht gege- ben.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 25 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

- Fettweiden (EB0): Im nördlichen Bereich des Planänderungsgebiets befinden sich beweidete Grünlandflä- chen (Pferdeweiden). Kennzeichnend sind mäßig artenarme Vegetationsbestände aus verbreiteten beweidungs- verträglichen Grünlandarten mittlerer Standorte. Bereichsweise treten Trittschäden auf. Die Weiden sind nicht als pauschal geschützter Biotop gemäß § 15 LNatSchG einzustufen.

Abbildung 9: Beispiele für Wiesen und Weiden bzw. Lagerplätze auf Wiesen

- Ziergarten (HJ1): Gartengrundstücke mit überwiegend Zier-/Freizeitgartencharakter im Planänderungsbereich; Charakteristisch für die Gartenflächen sind mehrschnittige Rasenflächen, Ziersträucher, Nadelholzhecken, Stauden- und Blumenbeete. Vereinzelt treten Nadel-, Laub- bzw. Obst- bäume im zumeist mäßigen bis mittleren Alter auf.

Abbildung 10: Gartengrundstück im südlichen Teil des Planänderungsbereichs

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 26 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

- Nutzgarten (HJ2): kleiner Nutzgarten mit Grabeland im Planänderungsbereich Sie dienen vorwiegend der Produktion von Gemüse und Beeren für den privaten Ver- brauch. Kennzeichnend sind Grabeland und Beerensträucher, zudem kleine Rasenbereiche, Staudenbeete und Ziergehölze.

- Gemischte Baufläche/ Wohnbaufläche (SB0): Dieser Nutzungstyp umfasst bebaute Grundstücke mit Mischgebietscharakter. Hierunter fällt ältere Bebauung im Ortskernbereich (Mittelstraße, Adenauer Straße) wie auch neuere Einzelhausbebauung. Es herrscht wohnbauliche Nutzung vor, vereinzelt finden sich auch landwirtschaftlich genutzte Gebäude. Im Aufhebungsgebiet befindet sich eine auch denk- malgeschützte Hofanlage (Fachwerkstreckhof). Der Nutzungstyp beinhaltet auch die privaten Gartenflächen, welche zumeist Ziergar- tencharakter aufweisen.

Abbildung 11: Beispiele für bebaute Grundstücke an Adenauer Straße und Mittelstraße

- Randstreifen (KC0): Teils wiesenartiger, periodisch gemähter, teils vegetationsloser Randstreifen zwischen dem ehemaligen Bahndamm und dem Ufergehölzsaum am Adenauer Bach; kennzeich- nend sind verbreitete Arten des mesophilen Grünlands und der Scherrasengesellschaft

- Gemeindestraßen (VA3): Straßenflächen, bituminös befestigt oder geschottert, vegetationslos

- Baumreihe (BF1): Baumreihe aus hochstämmigen Laubbäumen im mittleren Bestandsalter an der Bundes- straße im Ortseingangsbereich

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 27 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

- Baumhecke (BD6): Baumhecke aus Laubgehölzen (mittleres Bestandsalter) auf einer Böschung im Ortsein- gangsbereich

- Mittelgebirgsbach (FM6): Adenauer Bach (Gewässer II. Ordnung) westlich des Plangebiets - Zonierung: Mittelauf eines Mittelgebirgsbachs - Linienführung: leicht geschwungen - Uferform: Schrägufer/ Steilufer (verstärkte Tiefenerosion) - Gewässerbreite: ca. 3 m - Ufersubstrat: Lehmufer - Wasserführung/Fließverhalten: permanent fließend, relativ hohe Fließgeschwindigkeit - Beschattung des Ufers/Gewässers: abschnittsweise beschattet - Uferbewuchs: abschnittsweise Ufergehölze (vgl. BE0), zudem überwiegend nitrophyti- sche Hochstaudenfluren - Strukturgüte (Gesamtbewertung): „stark verändert“ (im Abschnitt im Anschluss an das Plangebiet) bzw. „deutlich verändert“ (in dem daran unterstrom anschließenden Ab- schnitt) - Gewässergüte: „mäßig belastet“ (in Höhe des Plangebiets und im Anschluss) - Hinweis: Ein 2.400 m langer Abschnitt des Adenauer Bachs unterstrom des an das Plan- gebiet anschließenden Bachabschnitts wurde im Rahmen des Biotopkatasters Rheinland- Pfalz als Biotop „Adenauer Bach zw. Birnbachsmühle und Dümpelfeld“ (BT-5507-0906- 2010) erfasst und nach § 30 BNatSchG geschütztes Biotop eingestuft.

Abbildung 12: Adenauer Bach mit Ufergehölzsaum westlich des Plangebiets

- Ufergehölz (BE0): Entlang des Adenauer Bachs stockt abschnittsweise (außerhalb des Plangebiets) ein Ge- hölzsaum. Dieser wird von Weiden (Salix spec.) im mittleren bis hohen Bestandsalter dominiert. Die Krautschicht besteht aus nitrophytischen Hochstaudenfluren.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 28 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Tierwelt Im Rahmen der aktuellen Planung wurden keine faunistischen Erhebungen durchgeführt. Bei der Aufstellung des Bebauungsplans „Kirchenpösch“ wurden folgende Beiträge erstellt:  „Ersteinschätzung des Planungsgebietes „Kirchenpösch“ (B-Plan) Gemeinde Dümpelfeld aus faunistisch-ökologischer Sicht“ (1995)  „Kurzstellungnahme zum Brutvorkommen des Eisvogels (Alcedo atthis) im Bereich des BP- Gebiets „Kirchenpösch“ in der Gemarkung Niederadenau“ (1996) Zudem erfolgten im Rahmen der Erstellung der landespflegerischen Begleitplanung zum Be- bauungsplans „Kirchenpösch“ (Stand: 1997) Zufallsbeobachtungen während der Flächenbegehungen und es wurden faunistischen Kartierungen des BUND ausgewertet. Dabei wurden an Vogelarten nachgewiesen: - Eisvogel (Alcedo atthis), Nachweis eines Exemplars in der Bachaue im Jahr 1995 (In den naturnahen Abschnitten des Bachs ist das Bachufer stellenweise abgebrochen. Diese Berei- che sind zum Bau von Eisvogel-Bruthöhlen geeignet.) Der Eisvogel ist streng geschützt und ist Art der Vorwarnliste der Roten Liste Rheinland-Pfalz. - Kleinspecht (Dendrocopos minor), Brut in bachbegleitenden Weiden. Der besonders ge- schützte Kleinspecht ist Art der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschland. - Sperber (Accipiter nisus), Brut in bachbegleitenden Weiden. Der Sperber ist streng ge- schützt. - Erlenzeisig (Carduelis spinus) - Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) - Weidenmeise (Parus montanus) Auf Feuchtwiesen westlich des Adenauer Bachs und auf bachnahen Grabelandflächen wurden Grasfrosch (besonders geschützte Art), Erdkröte (besonders geschützte Art) und Ringelnatter (besonders geschützte Art, gefährdete Art der Roten Liste Rheinland-Pfalz), am Bachufer und in Flachwasserbereichen Teichmolch (besonders geschützte Art), Fadenmolch (besonders ge- schützte Art, potentiell gefährdete Art der Roten Liste Rheinland-Pfalz) und Bergmolch (besonders geschützte Art) kartiert. Im Adenauer Bach wurden Bachforelle und Groppe kartiert. In einem Gebäude an der Adenauer Straße unmittelbar östlich des Planänderungsgebiets be- findet sich ein Quartier der Fledermausart Großes Mausohr (Myotis myotis), vgl. Punkt „Schutzgebiete/-objekte“.

Schutzgebiete/-objekte Das Plangebiet liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Rhein-Ahr-Eifel“ . Schutz- zweck ist „die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, die Bewahrung und Pflege der Eigenart und Schönheit des Landschaftsbilds im Bereich der vulkanischen Osteifel mit dem Ahr- und Rheintal, die nachhaltige Sicherung des Erholungswertes, die Verhinderung und Be- seitigung von Landschaftsschäden im Bereich des Tagebaus“ (vgl. § 3 der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet).

Das Vogelschutzgebiet „Ahrgebirge“ (VSG-5507-401) umschließt die Ortslage Niedera- denau. Die Gebietskulisse grenzt unmittelbar nach Westen an das Planänderungsgebiet an.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 29 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Charakteristisch für das insgesamt etwa 30.434 ha große Vogelschutzgebiet sind ausgedehnte, z. T. störungsarme Mittelgebirgswälder und Bachauen im Einzugsbereich der Ah und südexpo- nierte Felsnasen. Die Schutzwürdigkeit des Vogelschutzgebiets ist darin begründet, dass sich im Gebiet die größte Population des Schwarzstorches in Rheinland-Pfalz befindet, zudem bedeutende Brut- vorkommen zahlreicher gefährdeter Waldvogelarten wie Raufußkauz, Haselhuhn, Schwarz- und Grauspecht und große Populationen von Eisvogel, Rotmilan u. a. Als charakteristische Arten des Vogelschutzgebiets werden Raufußkauz, Eisvogel, Wiesenpie- per, Haselhuhn, Uhu, Ziegenmelker, Schwarzstorch, Schwarzspecht, Zippammer, Baumfalke, Wanderfalke, Wendehals, Neuntöter, Raubwürger, Heidelerche, Rotmilan, Wespenbussard, Mittelspecht, Grauspecht, Braunkehlchen und Schwarzkehlchen aufgeführt. Die Erhaltungsziele für das Vogelschutzgebiet lauten: „Erhaltung oder Wiederherstellung der natürlichen Gewässer- und Uferzonendynamik, ihrer typischen Lebensräume und -gemein- schaften sowie der Gewässerqualität, Erhaltung oder Wiederherstellung von Laubwald und Mischwald als Nahrungshabitat und nicht intensiv genutztem Grünland“.

Im digitalen Informationsdienst LANIS ist zudem eine ca. 3.500 m² große Teilfläche des FFH- Gebiets „Wälder am Hohn“ ( FFH-5507-301) unmittelbar östlich des Planänderungsgebiets – teilweise innerhalb des aufzuhebenden Bebauungsplangebiets- dargestellt. Es handelt sich um bebaute Grundstücke im Siedlungsbereich. Diese Grundstücke wurden aus räumlich-funktiona- len Gründen in die Schutzgebietskulisse aufgenommen, da sich im bebauten Gebiet an der Adenauer Straße ein Fledermausquartier der für das FFH-Gebiet kennzeichnenden Fleder- mausart Großes Mausohr (Myotis myotis) befindet 1. Im Übrigen beginnt die Gebietskulisse des lediglich 287 ha großen FFH-Gebiets etwa 350 m südwestlich des Plangebiets. Es handelt sich um ein Buchenwaldgebiet mit Mähwiesen. Schutzwürdig sind Buchenwälder und extensive Mäh- und Waldwiesen sowie Fledermaus-Vorkommen. Charakteristische Art des FFH-Gebiets ist das Große Mausohr. Die kennzeichnenden Lebensraumtypen sind Flüsse der planaren bis montanen Stufe, feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe, magere Flachland-Mähwie- sen, Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum), Waldmeister-Buchenwald (Asperulo- Fagetum) und Auenwälder (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae). Die Erhaltungsziele für das FFH-Gebiet „Wälder am Hohn“ lauten: „Erhaltung oder Wiederher- stellung von Buchenwäldern“.

1 Auskunft von Herrn Dr. Altmoos, Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz. Email vom 23.01.2017

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 30 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Abbildung 13: Darstellung von Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet (unmaßstäblich)2

FFH-Gebiet „Wälder am Hohn“

Vogelschutzgebiet „Ahrgebirge“

Der Abschnitt des Adenauer Bachs unterstrom des an das Plangebiet anschließenden Bachab- schnitts wurde im Rahmen des Biotopkatasters Rheinland-Pfalz als nach § 30 BNatSchG geschütztes Biotop eingestuft (siehe „Biotopkataster Rheinland-Pfalz“).

Biotopkataster Rheinland-Pfalz Schutzwürdige Biotope gemäß Biotopkataster Rheinland-Pfalz befinden sich nicht im Plange- biet. Der Adenauer Bach und die Talaue westlich des Bachlaufs sind als schutzwürdiges Biotop „Adenauer Bach zw. Birnbachsmühle und Dümpelfeld“ (BK-5507-0228-2010) eingestuft. Kurzcharakteristik: „Unteres Adenauer Bachtal mit breiter Talaue. Lokal bestehen noch arten- reiche Grünlandbestände, der Adenauer Bach wird abschnittsweise von Uferhochstaudenfluren und -gehölzen gesäumt. Einzelne Abschnitte sind auch befestigt. Schutzgründe für den Biotopkomplex sind Erhalt und Entwicklung eines naturnahen Fließge- wässersystems im Verbund mit artenreichen Grünlandbeständen. Lokal bedeutsamer Fließgewässerkomplex mit wichtigen Vernetzungsbeziehungen zum Ahrtal.“ Schutzziel ist der „Schutz der naturnahen Bachabschnitte. Extensive Nutzung der Grünlandbe- stände.“ Ein 2.400 m langer Abschnitt des Adenauer Bachs unterstrom des an das Plangebiet anschlie- ßenden Bachabschnitts wurde im Rahmen des Biotopkatasters Rheinland-Pfalz als Biotop „Adenauer Bach zw. Birnbachsmühle und Dümpelfeld“ (BT-5507-0906-2010) erfasst und nach § 30 BNatSchG geschütztes Biotop eingestuft.

2 Quelle: Digitaler Informationsdienst der Naturschutzverwaltung LANIS (www.naturschutz.rlp.de)

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 31 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Planung vernetzter Biotopsysteme (VBS), Kreis Ahrweiler Die Zielekarte der VBS trifft im Plangebiet keine Darstellungen. Im Bereich des Adenauer Bachs wird die Entwicklung von „Bächen und Bachuferwäldern“ dargestellt.

Tabelle 5: Bewertungsmatrix Biotop- und Artenschutz

Biotop-/ Nutzungs- Typ/ Nr. typen

Gefährdungs-grad, Seltenheitund Verbrei- (Rarität) tung nat. Arten- und Struktur- vielfalt Hemerobie/Maturität Isolation/Vernetzung Repräsentanz, Verbrei- tung im Natur-/Kulturraum Ersetzbarkeit Entwicklungs-potential Bemerkung/ Schutzkate- gorie/Sicherungsrang Gesamtbewertung

Fettwiese, tlw. Nut- EA1/ 5 4 3-4 5 5 3 5-6 VSG (tlw.) mittel zung als Lagerplatz (HT3 )

Fettweide EB0 5 3-4 3-4 5 4-5 3 5-6 VSG (tlw.) mittel

Ziergarten HJ1 5 4-5 3-4 4 3-4 3-5 5 - mäßig- mittel Nutzgarten HJ2 4 3 2-3 4 4 2 5 - mäßig

Randstreifen KC0 5-6 4 5-6 4-5 5 3 6 - mittel

Ufergehölz BE0 6 6 6-7 6 6-7 6-7 7 P.v.B. hoch BK

Mittelgebirgsbach FM6 7 6 6-7 6 7 7 7 § 30 (tlw.) hoch- P.v.B. sehr BK hoch Erläuterungen der Bewertungskriterien:  Gefährdungsgrad, Seltenheit und Verbreitung (Rarität) Parameter Rote Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sowie der Lebensräume Vorkommen (regi- onal) seltener, potentiell gefährdeter oder gefährdeter Arten

Wertstufe 1-9 pessimale bis optimale Lebensraumbedingungen

Wertstufe 1 vegetationsfreie Fläche, Innenstadt mit dichter Bebauung, Industriegebiete, durch Emission stark belastet.

Wertstufe 2 sehr intensive landwirtschaftliche Nutzflächen, durch Emission stark belastete Bereiche

Wertstufe 3 Intensiväcker, stark verarmtes Grünland, Sport-/Zierrasen

Wertstufe 4 Nutzfläche (eutrophe, nivellierte Einheitsstandorte) Ubiquisten der Siedlungen.

Wertstufe 5 Nutzfläche mit geringer Anzahl standortspezifischer Arten, hohe Benutzungsintensität, Äcker und Wiesen ohne spez. Flora und Fauna; Siedlungsgebiete mit intensiv gepflegter Anlage

Wertstufe 6 artenarme Wälder, Feldgehölze mit wenigen regional spez. Arten, Äcker und Wiesen mit stand- ortspez. Arten, Sukzessionsfläche

Wertstufe 7 extensiv genutzte Flächen mit Rote-Liste Arten, oligotrophen Arten; Hecken, Bachsäume, Suk- zessionsfläche mit Magerkeitsanzeigern, Wiesen und Äcker mit stark zurückgehenden Arten.

Wertstufe 8 extensive Kulturökosysteme, Komplex mit bedrohten Arten, mit größerem Aktionsraum

Wertstufe 9 = Gebiete mit überregionaler, gesamtstaatlicher Bedeutung alt., oligotrophe Ökosysteme mit Spitzenarten, geringe Störungen, großflächig.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 32 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

 Natürliche Arten- und Strukturvielfalt (Diversität) Abhängig von der Schichtstruktur (Kraut-, Strauch- und Baumschicht) von der Habitat- und Strukturvielfalt (Totholz, Altholz, Steinhaufen, ...) und der natürlichen Artenvielfalt. geringster Wert: vegetationslose, teilversiegelte Flächen höchster Wert: vielfältig strukturierte, artenreiche Naturwälder  Hemerobie, Maturität Grad der menschlichen Einflussnahme (metahemerobe Ökosysteme bis ahemerobe Systeme, ohne menschliche Einflussnahme) und Reifegrad (Zeitraum bis zur Entwicklung der Biozönose).  Isolation, Vernetzung, Flächengröße räumlich/funktionaler Verbund von Lebensräumen  Repräsentanz im Naturraum un-/typisches Ökosystem des Naturraums  Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, Regenerationsfähigkeit räumliche und zeitliche Dimension der Wiederherstellbarkeit von Ökosystemen.  Entwicklungspotential Zusammenwirken der Standortfaktoren für die Bildung differenzierter Ökosystemtypen.  Schutzkategorien Die Spalte Nr.8 enthält Angaben über bestehende Schutzkategorien. § 30 nach § 30 BNatSchG pauschal geschützte Biotoptypen B Rote Liste der bestandsgefährdeten Biotoptypen: 1 Biotoptypen mit tatsächlichem oder extrem starkem Verbreitungsrückgang, hoher Empfindlich- keit und hoher Belastung. 2 Biotoptypen mit tatsächlichem oder starkem Verbreitungsrückgang, hoher Empfindlichkeit und hoher Belastung. 3 Biotoptypen mit mittlerer Rückgangstendenz, mittlerer Empfindlichkeit und mittlerer Belastung. 4 nicht allgemein zurückgehender Biotoptyp mit mittlerer Empfindlichkeit, mittlerer Belastun g. P.v.B. nach Planung vernetzter Biotopsysteme zu erhalten und zu entwickeln BK Objekt nach Biotopkataster Rheinland -Pfalz FFH nach FFH -Richtlinie besonders ausgewiesene Schutzgebiete, Tier - und Pflanzenarten VSchRl nach Vogelschutz -Richtlinie

2.2.2 Schutzgut Boden Das Ausgangsgestein besteht aus unterdevonischen Tonschiefern, Sandsteinen und Grauwa- cken. Bei den natürlich anstehenden Böden in der Talsohle handelt es sich um mittelgründige Auenlehmböden (Vegen und Gley-Vegen aus Auenschluff und Auenlehm). Die Verbreitung dieses Bodentyps ist auf Bachauen der Mittelgebirgslandschaft beschränkt. Teilbereiche sind bereits versiegelt bzw. überbaut. Anzeichen auf Vernässung oder Staunässe wurden nicht festgestellt. Es liegen keine Hinweise auf Altablagerungen im Plangebiet vor. Tabelle 6: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Bodens Eignungs-/ Bewertungskriterien Ausprägung Schutzbedürftigkeit Bodentyp: Auenlehmböden (Vegen und Gley-Vegen)  Seltenheit /Verbreiterung des Bodentyps zonale Verbreitung hoch in Bachauen  Lebensraumfunktion mittel-hoch hoch  Nutzbare Feldkapazität mittel (140-200 mm) mittel  Nitratrückhaltevermögen hoch hoch  Ertragspotential mittel-hoch mittel  Archivfunktion - -  Empfindlichkeit gegenüber Bodenerosion gering mittel  Empfindlichkeit gegenüber Bodenbefestigung/-versiegelung sehr hoch hoch  Vorbelastungen in Teilen hoch

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 33 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2.2.3 Schutzgut Wasser Im Plangebiet befinden sich keine Oberflächengewässer. Der Adenauer Bach (Gewässer II. Ordnung), ein Seitengewässer der Ahr, verläuft teilweise un- mittelbar westlich des Plangebiets. In dem an das Plangebiet unmittelbar anschließenden Abschnitt ist das Bachbett befestigt, in den Bereichen unterstrom (also abgerückt vom Plangebiet) ist der Bach unverbaut. Die Strukturgüte (Gesamtbewertung) des Adenauer Bachs wird in dem Abschnitt im Anschluss an das Plangebiet mit „stark verändert“ eingestuft, in dem daran unterstrom anschließenden Abschnitt mit „deutlich verändert“. Die Gewässergüte des Adenauer Bachs wird in Höhe des Plangebiets und im Anschluss mit „mäßig belastet“ eingestuft. Weitere Angaben zur Gewässerstruktur sind dem Kapitel 2.2.1 zu entnehmen.

Abbildung 14 Strukturgüte des Adenauer Bachs im Umfeld des Plangebiets (Quelle: Digitaler Infor- mationsdienst der Wasserwirtschaftsverwaltung RLP; www.geoportal-wasser.rlp.de)

„deutlich verändert“

„stark verändert“

Der südwestliche Teil des Plangebiets liegt im 40 m-Bereich des Adenauer Bachs. Das ausge- wiesene Überschwemmungsgebiet schließt nach Westen an das Plangebiet an. Die Grundwasserneubildungsrate wird mit mäßig (80 mm/a), die Grundwasserüberdeckung mit mittel eingestuft. Aufgrund der Lage in der Talsohle ist von einem relativ hoch anstehendem Grundwasser aus- zugehen. Trinkwasserschutzgebiete werden von der Planung nicht tangiert.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 34 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Tabelle 7: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Wassers Eignungs-/ Bewertungskriterien Ausprägung Schutzbedürftigkeit

 Grundwasserneubildung mäßig (80 mm/a) mittel

 Grundwasserüberdeckung mittel hoch

 Wasserschutzgebiete nicht tangiert -

 Oberflächengewässer Adenauer Bach im An- hoch bzw. sehr hoch schluss

2.2.4 Schutzgut Klima/Luft Das Klima des südlichen Ahrberglands ist durch ein kühl-gemäßigtes Klima mit Jahresnieder- schlägen von 700-800 mm und einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 7,5° bis 8° C gekennzeichnet. Vorherrschende Windrichtung ist Südwesten. Es besteht ein reizmäßiges Bioklima. Das Gebiet liegt am Rand eines Kaltluftsammel- und Kaltluftentstehungsgebiets in der unbe- bauten Talsohle des Adenauer Bachtals. Von den umliegenden bewaldeten Hangzonen fließt Kalt- und Frischluft in die Talsohle. Kaltluftabflussbewegungen im Talboden erfolgen -entsprechend dem Tallängsgefälle- nach Norden in Richtung Dümpelfeld. Da das Tallängsgefälle gering ist und die großräumige klimatische Situation als gering belastet eingestuft werden kann, ist jedoch von keinem relevanten Wirkungszusammenhang zu sied- lungsklimatischen Verhältnissen auszugehen.

Immissionen Von der unmittelbar östlich des Plangebiets verlaufenden, relativ stark befahrenen Bundes- straße 257 gehen Lärm-/ Schadstoffemissionen aus.

Tabelle 8: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Klima / Luft Eignungs-/ Bewertungskriterien Ausprägung Schutzbedürftigkeit  Kaltlufttransportbahn mittel-hoch mittel  Immissionsbelastung mittel mittel

2.2.5 Schutzgut Landschaft Das Plangebiet liegt im Landschaftsraum „Südliches Ahrbergland“, welcher als „Waldland- schaft“ charakterisiert wird. Die dünn besiedelte, zum Ahrtal und zum Adenauer Bach hin abgedachte Berglandschaft ist durch eine Vielzahl von tief eingeschnittenen und netzartig ver- zweigten Tälern gegliedert. Der Landschaftsraum ist heute weitgehend mit Wald bedeckt. Die großflächigen, vor allem durch Nadelforste geprägten Wälder erstrecken sich über die

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 35 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Bergrücken bis in die Täler und sind lediglich durch eingebettete kleinere Rodungsinseln und waldfreie Talsohlen unterbrochen. Das Planänderungsgebiet mit einer Größe von circa 1,62 ha liegt am nordwestlichen Ortsrand des Dorfes Niederadenau. Das schwach geneigte Gelände befindet sich im Talboden des tief eingeschnittenen Sohlentals des Adenauer Bachs zwischen der Bundesstraße 257 und dem Bahndamm der stillgelegten Bahnstrecke Dümpelfeld-Adenau. Innerhalb des Planänderungsgebiets befinden sich vorrangig Wiesen und Weiden, Lagerplätze und Gärten. Einzelne Grundstücke sind bereits mit Wohnhäusern bebaut. Das daran anschließende aufzuhebende Bebauungsplangebiet (etwa 2,63 ha) ist überwiegend durch innerörtliche Bebauung mit Mischgebietscharakter charakterisiert. Im Aufhebungsgebiet befindet sich eine auch denkmalgeschützte Hofanlage (Fachwerkstreckhof). Innerhalb des Aufhebungsgebiets befindet sich zudem ein Komplex aus Grünland und Lager- flächen westlich des Bahndamms, der Ortseingangsbereich an der Bundesstraße 257 sowie Teilbereiche von landwirtschaftlichen Flächen. Westlich des Plangebiets verläuft der Adenauer Bach, welcher teilweise von einem Ufergehölz- saum als prägnantes, lineares Strukturelement in der Talsohle begleitet wird. Im Norden schließen landwirtschaftliche Flächen bzw. ein landwirtschaftliches Anwesen an. Im Übrigen grenzen innerörtliche, bebaute Flächen an. Insgesamt ergibt sich eine weitgehend kulturlandschaftlich typische Dorfrandsituation. Das Plangebiet ist in eine waldreiche Mittelgebirgslandschaft mit ausgeprägter Topografie ein- gebettet. Vom Gebiet bestehen Blickbeziehungen auf die weitgehend bewaldeten Bergrücken, welche den tief eingeschnittenen Talraum flankieren. Besonders markant ist der Blick über das Tal nach Norden auf die Erhebung des „Dümpelhard“ mit Sendemasten auf der Kuppe. Im Üb- rigen sind aufgrund der Topografie keine besonders weitreichenden Sichtbeziehungen möglich. Gewisse Vorbelastungen hinsichtlich der landschaftlichen Wahrnehmung ergeben sich durch die durch das Tal verlaufende Bundesstraße 257, welche Lärmbelastungen verursacht. Das Plangebiet liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Rhein-Ahr-Eifel“.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 36 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Tabelle 9: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Landschaft Eignungs-/Bewertungskriterien Erlebniswirksame Ausprägung Einstufung Schutzbedürftig- Strukturen keit 1. Einzelelemente und Strukturen - Wald, Waldränder, Gebüsch- und Gehölzränder Hangwald prägend hoch hoch (außerhalb) - Streuobstbestände im Auenbereich hoch hoch (im Anschluss) - Offenlandflächen, Wiesen/ Weiden, Ackerland verbreitet in der mittel-hoch mittel-hoch Talsohle - markante Einzelbäume, Baumgruppen, Baum- im Auenbereich hoch hoch reihen (Bachufergehölze, außerhalb) - Wegraine, Säume, Ruderalfluren mäßig ausgeprägt mittel mittel

- Infrastrukturausstattung; gering gering gering Wanderwege, Ruhebänke, Aussichtspunkte

- Siedlungen, (dörfliche) Siedlungsränder gering-mittel gering-mittel mittel

- kulturhistorisch / baugeschichtlich bedeutende denkmalge- mittel mittel-hoch Struktur und Anlage schützte Hofanlage, Blick- beziehungen zur kath. Kirche - geomorphologische Kleinstrukturen, Böschun- gering ausgeprägt mittel mittel gen, Terrassen - Stillgewässer, Weiher, Teiche - - - - Fließgewässer Adenauer Bach im hoch hoch Anschluss

Eignungs-/Bewertungskriterien 2. Komplexe Strukturen und Eigenschaften Ausprägung Einstufung Schutzbedürftig- keit - Naturnähe/-ferne mittel mittel mittel-hoch

- landschaftskulturelle Eigenart mittel-hoch mittel-hoch mittel-hoch

- Ensemblewirkung von Gebäuden, baulichen mittel-gering mittel mittel-gering Anlagen - landschaftliche Vielfalt mittel mittel mittel

- Sichtbeziehungen, Sichtachsen eingeschränkt mittel-hoch mittel-hoch aufgrund Topo- grafie - räumlich verbindende Strukturen, Gliederungs- v.a. durch mittel-hoch mittel-hoch elemente Bachlauf mit begleitendem Gehölzsaum - Störung durch Geruch (geringe Störung) - -

- Störung durch Lärm (mittlere Störung) - -

- Störung durch Zerschneidung (geringe Störung) - -

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 37 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2.2.6 Schutzgut Mensch Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzustands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgüter verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zusammenhang mit dem Schutz- gut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Immissionen Von der östlich des Plangebiets verlaufenden Bundesstraße 257 (Adenauer Straße) gehen Lärm-/ Schadstoffimmissionen aus. Im Übrigen ist die Intensität von Immissionen in dem ländlich geprägten Raum gering.

Erholungsfunktion, Freizeitnutzung Der Landschaftsraum weist aufgrund der ausgeprägten Reliefenergie der Mittelgebirgsland- schaft, des hohen Anteils unzerschnittener Wälder und der geringen Intensität von Vorbelastungen grundsätzlich eine recht gute Eignung für landschaftsgebundene Erholungsfor- men auf. Gewisse Vorbelastungen hinsichtlich der landschaftlichen Wahrnehmung ergeben sich vor Ort durch die durch das Tal verlaufende Bundesstraße 257, welche Lärmbelastungen verursacht. Innerhalb des Plangebiets befinden sich keine Einrichtungen für die Erholungsnutzung wie aus- gewiesene Wanderwege. Der Weg auf dem Bahndamm der stillgelegten Bahnstrecke Dümpelfeld-Adenau, über welchen eine Anbindung bis nach Dümpelfeld möglich ist, kann zum Spazierengehen und Fahrradfahren genutzt werden. Die Gärten im Plangebiet weisen eine Bedeutung hinsichtlich der Freizeitgestaltung der Eigen- tümer bzw. Nutzer auf.

Land- und Forstwirtschaft Innerhalb des Plangebiets befinden sich Grünlandflächen. Die Schläge sind relativ kleinflächig.

Tabelle 10: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Mensch Eignungs-/ Bewertungskriterien Ausprägung Schutzbedürftigkeit  Erholungsfunktion mittel-hoch hoch

 Wohnbereiche/ Siedlungen, besondere Funktionen der Siedlungen  Ungestörtheit von Immissionen mittel mittel

 Forst- und Landwirtschaft, Rohstoffversorgung mittel mittel

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 38 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2.2.7 Schutzgut Kultur- und Sachgüter Im Aufhebungsgebiet (Mittelstraße 2) befindet sich eine Hofanlage (Fachwerkstreckhof aus dem 18. oder 19. Jahrhundert), welche in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz als Kultur- denkmal verzeichnet ist.

Tabelle 11: Eignungs- und Bewertungskriterien, Ausprägung und Schutzwürdigkeit/ Schutzbe- dürftigkeit des Schutzgutes Kultur und sonstige Sachgüter Eignungs-/ Bewertungskriterien Ausprägung Schutzbedürftigkeit  Erfahrbarkeit, Erreichbarkeit, kulturgeschichtliche mittel hoch Lesbarkeit

 historischer Wert, Zeugniswert mittel-hoch hoch

2.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurch- führung der Planung (Nullvariante) Bei Nichtdurchführung der Planung gelten die Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans. Somit ist mit einer sukzessiven Bebauung mit Wohnhäusern der bislang unbebauten Bereiche in der Talsohle auszugehen, was sich nachteilig auf den Naturhaushalt und das Landschaftsbild auswirken wird. Bei Umsetzung der Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans müssten auch die unter Kap. 2.2 aufgeführten landespflegerischen Maßnahmen (Entwicklung von Extensivgrünland in der Talaue, Aufwertung uferbegleitender Flächen, Entwicklung einer Streuobstwiese, Anlage weg- begleitender Gehölzpflanzungen) realisiert werden; dies würde sich positiv auf den Naturhaushalt und das Landschaftsbild auswirken.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 39 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2.4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchfüh- rung der Planung

2.4.1 Voraussichtliche Umweltauswirkungen Boden Gegenüber der derzeitigen örtlichen Situation werden sich im Zuge der Verwirklichung der Bau- leitplanung durch die zu erwartende Bebauung nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens ergeben: - Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung bzw. Überbauung - Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (wasserdurchlässige) Befesti- gung von Flächen Der maximale Umfang der zulässigen Flächenneuversiegelung/-befestigung - gegenüber dem örtlichen Zustand - beträgt rund 7.800 m². Betroffen sind Auenböden, deren Verbreitung auf Bachauen der Mittelgebirgslandschaft beschränkt ist. Die Beeinträchtigungsintensität hinsichtlich des Schutzguts „Boden“ wird als hoch eingestuft.

Gegenüber den Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans wird der Umfang der ausgewie- senen, noch zu bebauenden Mischgebiets-Flächen (außerhalb von Bereichen, die bereits vor Rechtskraft des Bebauungsplans dem Innenbereich zuzuordnen waren) durch die Teilaufhe- bung um etwa 2.200 m² reduziert. Zudem soll die Überschreitung der Grundflächenzahl (GRZ) durch Garagen und Nebenanlagen zukünftig auf bis zu 0,7 begrenzt werden; bislang war gemäß BauNVO eine Überschreitung auf maximal 0,8 zulässig. Dadurch ergeben sich im Hinblick auf die ökologischen Bodenfunktionen positive Auswirkun- gen. Nachteilig wirkt sich aus, dass im Rahmen der Änderung und Teilaufhebung der Umfang aus- gewiesener Grünflächen (welche bislang u.a. dem Ausgleich von Beeinträchtigungen des Bodenpotentials in Verbindung mit dem Bebauungsplan „Kirchenpösch“ dienten) im Gebiet ins- gesamt (Aufhebungsgebiet und Planänderungsgebiet) um etwa 6.600 m² reduziert wird. Maßgeblich dabei ist, dass die bislang vorgesehenen Grünflächen in der Talaue zwischen Bach und Mischgebiet (Entwicklung von Extensivgrünland in der Bachaue, Erhalt und Entwicklung einer Streuobstwiese in der Bachaue, Erhalt und Aufwertung bachuferbegleitender Flächen) zukünftig entfallen werden. Diese – bislang nicht realisierten- Maßnahmen hätten sich günstig auf das Schutzgut „Boden“ ausgewirkt. Innerhalb des reinen Änderungsgebiets erhöht sich der Umfang ausgewiesener Grünflächen (Anlage straßen-/wegebegleitender Grünstreifen mit Gehölzpflanzungen) von bislang ca. 1.100 m² auf 2.460 m².

Wasser Gegenüber dem derzeitigen örtlichen Zustand geht im Zusammenhang mit der Neuversiegelung (siehe Punkt „Boden“) die Versickerungsfähigkeit des Bodens für Niederschlagswasser verlo- ren. Der oberflächliche Abfluss erhöht sich entsprechend.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 40 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Der südwestliche Teil des Mischgebiets liegt im 40m-Bereich des Adenauer Bachs. Es wird jedoch kein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet tangiert; dieses schließt nach Westen an das Planänderungsgebiet an. Nachteilige Auswirkungen auf das Abflussverhalten des Bachlaufs sind nicht zu erwarten. Insgesamt wird die Beeinträchtigungsintensität hinsichtlich des Schutzguts „Wasser“ als mittel eingestuft. Gegenüber den Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans ergeben sich im Hinblick auf den Wasserhaushalt positive Auswirkungen, da sich die zulässigerweise zu versiegelnde Fläche im Gebiet verringert (vgl. Schutzgut „Boden“).

Nachteilig bezüglich des Schutzguts „Wasser“ wirkt sich aus, dass im Rahmen der Änderung und Teilaufhebung wird der Umfang ausgewiesener Grünflächen (welche bislang u.a. dem Aus- gleich von Beeinträchtigungen des Wasserhaushaltspotentials in Verbindung mit dem Bebauungsplan „Kirchenpösch“ dienten) im Gebiet insgesamt um etwa 6.600 m² reduziert.

Pflanzen, Tiere, Lebensräume Gegenüber der derzeitigen Situation vor Ort können im Zuge der Verwirklichung der Bauleitpla- nung folgende Vegetationsstrukturen/-flächen beansprucht werden: - Fettwiesen: bis zu ca. 4.300 m² - Fettwiesen/ Nutzung als Lagerplatz: bis zu etwa 2.200 m² - Fettweiden: bis zu ca. 1.990 m² - Zier-/Freizeitgarten: bis ca. 1.410 m² - Nutzgarten: bis etwa 400 m² - Randstreifen (tlw. wiesenartig, teils vegetationslos): bis ca. 100 m² Die Inanspruchnahme wird voraussichtlich sukzessive in den nächsten Jahren erfolgen. Es kommt dadurch zu einem Verlust von (Teil-)Lebensräumen der etwaig vorkommenden wild- lebenden Tierarten. Betroffen sind v.a. potentielle Nahrungshabitate für Arten der Avifauna, Jagdhabitate für Fledermäuse, Lebensräume für Insekten. Die eingriffsrelevanten Vegetations- flächen weisen keine tierökologisch besonders relevanten Strukturelemente auf. Die Beeinträchtigungsintensität wird als mittel eingestuft. Im Vergleich zu den Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans wird der Umfang der ausge- wiesenen, noch zu bebauenden Mischgebiets-Flächen (außerhalb von Bereichen, die bereits vor In-Kraft-Treten des Bebauungsplans dem Innenbereich nach § 34 BauGB zuzuordnen wa- ren) um ca. 2.200 m² reduziert. Betroffen sind Weideflächen, welche somit langfristig als Grünlandflächen erhalten bleiben und von einer Bebauung ausgenommen werden. Dies wirkt sich günstig auf das Schutzgut „Pflan- zen, Tiere, Lebensräume“ aus. Im Rahmen der Änderung und Teilaufhebung wird der Umfang ausgewiesener Grünflächen (welche bislang dem Ausgleich u.a. von Beeinträchtigungen des Arten- und Biotopschutzpoten- tials in Verbindung mit dem Bebauungsplan „Kirchenpösch“ dienten) im Gebiet insgesamt (Aufhebungsgebiet und Planänderungsgebiet) um etwa 6.600 m² reduziert. Dies hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass die bislang vorgesehenen Grünflächen in der Talaue zwischen Bach und Mischgebiet nicht mehr festgesetzt werden sollen:

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 41 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Entfallen werden zukünftig die ursprünglich vorgesehenen Vorgaben zur Entwicklung von Ex- tensivgrünland in der Bachaue, Erhalt und Entwicklung einer Streuobstwiese in der Bachaue sowie zum Erhalt und zur Aufwertung bachuferbegleitender Flächen. Das bioökologische Auf- wertungspotential dieser (bislang nicht realisierten) landschaftspflegerischen Maßnahmen entfällt somit. Der Umfang ausgewiesener Grünflächen innerhalb des Änderungsgebiets (Anlage straßen-/we- gebegleitender Grünstreifen mit Gehölzpflanzungen) erhöht sich von bislang ca. 1.100 m² auf 2.460 m².

Klima/ Luft Auf lokal-/kleinklimatische Parameter werden sich im Zuge der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplans (sowohl gegenüber dem bestehenden Bebauungsplan wie auch gegen- über der derzeitigen örtlichen Situation) keine relevanten Auswirkungen ergeben. Eine relevante Zunahme von Lärmbelastungen ist durch die Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplans nicht zu erwarten.

Landschaftsbild Gegenüber der derzeitigen Situation vor Ort kann im Zuge der Verwirklichung der Bauleitpla- nung ein weiterer Teil des Komplexes aus Wiesen, Weiden, Lagerplätzen und Gärten am Dorfrand beansprucht und bebaut werden. Der Neubau von Häusern und die damit verbundene Inanspruchnahme weitgehend kulturlandschaftlich typischer Ortsrandstrukturen wirken sich nachteilig auf das Landschaftsbild aus. Es kommt zu einer weiteren Zunahme der anthropoge- nen Präsenz im Teillandschaftsraum. Allerdings ist das Gebiet durch die vorhandene Bebauung bereits vorgeprägt. Im Vergleich zu den Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans ergeben sich positive Aus- wirkungen dadurch, dass durch die teilweise Aufhebung der Umfang der ausgewiesenen, noch zu bebauenden Mischgebiets-Flächen (außerhalb von Bereichen, die bereits vor In-Kraft-Treten des Bebauungsplans dem Innenbereich zuzuordnen waren) und somit die zulässige flächen- mäßige Ausdehnung von Baukörpern gegenüber dem Rechtsplan um ca. 1.750 m² reduziert wird. Nachteilig wirkt sich aus, dass im Rahmen der Änderung und Teilaufhebung der Umfang aus- gewiesener Grünflächen (welche bislang u.a. dem Ausgleich von Beeinträchtigungen des Landschaftsbilds dienten) im Gebiet insgesamt etwa 6.600 m² reduziert. Das gestalterische Po- tential dieser bislang festgesetzten (aber nicht umgesetzten) Grünflächen mit Pflanzbindungen entfällt.

Mensch und Gesundheit Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung Durch die unter dem Punkt „Landschaftsbild“ beschriebenen Auswirkungen wird die örtliche Wahrnehmung der Landschaft im gewissen Maß beeinträchtigt. Allerdings ist das Gebiet durch die vorhandene Bebauung in der Talsohle bereits vorgeprägt. Im unmittelbaren Umfeld des Plangebiets befinden sich keine Einrichtungen für die landschafts- bezogene Erholung.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 42 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Die Eignung des Teillandschaftsraums für die landschaftsbezogene Erholung wird gegenüber dem örtlichen Zustand nur geringfügig vermindert. Auch im Vergleich zu den Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans wird das Erholungspo- tential nur geringfügig beeinträchtigt.

Immissionen, Klima Auf lokal-/kleinklimatische Parameter werden sich im Zuge der 1. Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplans (sowohl gegenüber dem bestehenden Bebauungsplan wie auch gegen- über der tatsächlichen derzeitigen Situation) keine relevanten Auswirkungen ergeben. Eine relevante Zunahme von Lärmbelastungen ist durch die Änderung und Teilaufhebung des Bebauungsplans nicht zu erwarten.

Land- und Forstwirtschaft Bei Verwirklichung der 1. Änderung und Teilaufhebung können -bezogen auf den örtlichen Zu- stand- bis zu ca. 8.500 m² Grünlandflächen beansprucht werden. Gegenüber den Vorgaben des Rechtsplans ergeben sich günstige Auswirkungen, da die Inan- spruchnahme landwirtschaftlicher Flächen durch Baugebiet und Grün-/Ausgleichsflächen insgesamt um etwa 8.700 m² reduziert wird.

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sons- tigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und Sachgüter Im Aufhebungsgebiet befindet sich eine Hofanlage, welche in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz als Kulturdenkmal verzeichnet ist. Durch die Bauleitplanung sind keine Beein- trächtigungen des denkmalgeschützten Gebäudebestands zu erwarten.

2.4.2 Auswirkungen auf die Fläche Gegenüber der derzeitigen Situation vor Ort können im Zuge der Verwirklichung der Bauleitpla- nung bislang unbebaute Vegetationsstrukturen beansprucht werden. Die Verfügbarkeit derartiger Flächen ist begrenzt. Im Vergleich zu den Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans ergeben sich durch die 1. Änderung und Teilaufhebung jedoch tendenziell günstige Auswirkungen, da die Flächeninan- spruchnahme reduziert wird (siehe Kap. 2.4.1).

2.4.3 Auswirkungen hinsichtlich der Anfälligkeit für schwere Unfälle/ Katastrophen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß dem „Verzeichnis der Be- triebsbereiche“ etwa 22 km entfernt in Mayen, so dass von einem angemessenen Abstand auszugehen ist. Das Plangebiet liegt außerhalb von Überschwemmungsgebieten.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 43 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Die geplante Mischnutzung selbst weist kein besonderes Risiko für von der Fläche bzw. durch die Nutzung ausgehende Unfälle auf . Es bestehen somit keine Anhaltspunkte, dass sich durch die Planung erhebliche Auswirkungen in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen ergeben.

2.4.4 Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Belange nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Das Eintreten artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatschG ist nicht zu erwarten: Tötungstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1 (i. V. m. Abs. 5) BNatSchG: Bau-/anlagenbedingte Tötungen durch eine Zerstörung besetzter Nester im Bereich des verein- zelten Gehölzbestands (v.a. innerhalb von Gärten) können ausgeschlossen, sofern die Beseitigung des Gehölzbestands ausschließlich außerhalb der Vogel-Brutsaison erfolgt. Fle- dermausquartierrelevante Strukturen sind nicht betroffen. Bodenbruten von Feldvogelarten sind im Planänderungsgebiet wenig wahrscheinlich, da die potentiell eingriffsrelevanten Grünlandflächen maximal etwa 35 m von Gehölzen bzw. von Ge- bäuden entfernt sind und viele Feldvögel gegenüber derartigen vertikalen Strukturen ein Meideverhalten zeigen; zudem sind durch Beweidung, die Nutzung der Lagerplätze u.a. im Ge- biet Störeinflüsse wirksam. Eine signifikante Erhöhung des betriebs-/nutzungsbedingten Tötungsrisikos ist im Rahmen der geplanten Nutzung nicht zu befürchten. Tötungstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 1 (i. V. m. Abs. 5) BNatSchG sind somit nicht zu erwarten.

Schädigungstatbestände gem. § 44 Abs. 1 Nr. 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG (Entnahme, Beschä- digung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten) sind ebenfalls nicht zu erwarten: Im Rahmen der Verwirklichung der Bauleitplanung werden bis zu etwa 6.300 m² Grünland, ca. 2.200 m² Wiesen mit Nutzung als Lagerplatz, etwa 1.800 m² Gärten sowie kleinflächig wiesen- artige Randstreifen beansprucht. Die Inanspruchnahme dieser Vegetationsstrukturen wird voraussichtlich sukzessive über die nächsten Jahre verteilt erfolgen. Die bachbegleitenden Ufergehölze als etwaige Lebensräume von ehemals nachgewiesenen Arten wie Kleinspecht und Sperber sind von der Planung nicht betroffen. Das bekannte Fledermausquartier des Großen Mausohrs in einem Gebäude an der Adenauer Straße wird im Zuge der Bauleitplanung nicht zerstört. Es wird davon ausgegangen, dass die ökologischen Funktionen der schrittweise betroffenen Wiesen-/ Weideflächen im anschließenden Grünland in der Talsohle weiterhin erfüllt werden können. Bei einer baulichen Inanspruchnahme von Gartenbereichen im Planänderungsgebiet können die europarechtlich geschützten Tierarten (v.a. Vogelarten), welche diese als Lebensraum bzw. Teilhabitat nutzen, voraussichtlich in den anschließenden durchgrünten Siedlungsbereichen ausreichend Ausweichhabitate vorfinden. Die potentiell auftretenden siedlungsabhängigen Vo- gelarten sind hinsichtlich ihrer Habitatansprüche wenig spezialisiert. Auch werden innerhalb des geplanten Mischgebiets sowie auf Grünflächen wieder neue Habitatangebote durch

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 44 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Neupflanzung von Gehölzen entstehen; dies ist allerdings für die Sicherung der Erhaltungszu- stände nicht unbedingt erforderlich.

Störungstatbestände nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG (erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten) sind eben- falls nicht zu erwarten: Die zu erwartenden baubedingten Störungen im Zusammenhang mit der Erschließung der Bau- grundstücke sind jeweils zeitlich begrenzt und erreichen voraussichtlich keine Intensität, welche die Funktionalität von Lebensräumen im Umfeld einschränken könnte bzw. durch die sich der Erhaltungszustand lokaler Populationen europarechtlich geschützter Arten verschlechtern würde. Die Intensität nutzungsbedingter Störreize wird durch die geplante Nutzung nicht relevant zu- nehmen. Im Rahmen der 1. Änderung und Teilaufhebung wird zwar auf die Entwicklung von extensivem Grünland in der Talaue zwischen Plangebiet und Bachlauf sowie die Aufwertung uferbegleiten- der Flächen durch Neupflanzungen verzichtet, die geplante Mischbebauung rückt jedoch nicht näher an das Fließgewässersystem heran. Im Bereich des Bahndamms und somit im Übergang zum Bachsystem ist weiterhin die Anpflanzung einer geschlossenen Gehölzpflanzung vorgese- hen. Störungen von etwaigen Eisvogellebensräumen im Bereich des Adenauer Bachs werden nicht zunehmen. Die Bauleitplanung ist somit mit artenschutzrechtlichen Belangen vereinbar.

2.4.5 Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen von Natura 2000-Gebieten Im digitalen Informationsdienst LANIS ist eine ca. 3.500 m² große Teilfläche des FFH-Gebiets „Wälder am Hohn“ unmittelbar östlich des Planänderungsgebiets (teilweise innerhalb des Gel- tungsbereichs des Ursprungsbebauungsplans) dargestellt. Es handelt sich um bebaute Grundstücke im Siedlungsbereich. Diese Grundstücke wurden aus räumlich-funktionalen Gründen in die Schutzgebietskulisse aufgenommen, da sich in einem Ge- bäude ein Quartier der für das FFH-Gebiet kennzeichnenden Fledermausart Großes Mausohr (Myotis myotis) befindet 3. Im Übrigen beginnt die Gebietskulisse des lediglich 287 ha großen FFH-Gebiets „Wälder am Hohn“ etwa 350 m südwestlich des Plangebiets. Kennzeichnende Lebensraumtypen des FFH-Gebiets (siehe auch Kap. 2.2.1) treten innerhalb der FFH-Teilfläche bzw. im gesamten Plangebiet nicht auf. Bei der nachgewiesenen FFH-relevanten Art Großes Mausohr handelt es sich um eine Gebäu- defledermaus. Die traditionell genutzten Wochenstuben befinden sich i.d.R. auf geräumigen Dachböden. Die Jagdgebiete des Großen Mausohrs liegen meist in geschlossenen Waldgebieten. Durch die Verwirklichung der Bauleitplanung kommt es zu keiner Beeinträchtigung des Quar- tiers im bebauten Gebiet bzw. des Quartierpotentials.

3 Auskunft von Herrn Dr. Altmoos, Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz. Email vom 23.01.2017

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 45 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Nachteilige Auswirkungen auf Jagdhabitate des Großen Mausohrs sind ebenfalls nicht zu er- warten, da sich diese bevorzugt in Wäldern befinden. Insgesamt sind mit Verwirklichung der Bauleitplanung keine erheblichen Beeinträchtigungen des FFH-Gebiets „Wälder am Hohn“ zu erwarten.

Das Vogelschutzgebiet „Ahrgebirge“ grenzt unmittelbar nach Westen an das Plangebiet an. Hinsichtlich der für das Vogelschutzgebiet kennzeichnenden Arten wurde im Jahr 1995 ein Exemplar des Eisvogels in der Bachaue beobachtet. In den naturnahen, unverbauten Bachab- schnitten (unterstrom des unmittelbar an das Planänderungsgebiet anschließenden Gewässerabschnitts) bestehen aufgrund abgebrochener Uferbereiche gute Lebensraumbedin- gungen für den Eisvogel bzw. Möglichkeiten zur Anlage von Brutröhren. Gegenüber dem Rechtsplan wird im Rahmen der 1. Änderung und Teilaufhebung zwar auf die Entwicklung von extensivem Grünland in der Talaue zwischen Plangebiet und Bachlauf sowie die Aufwertung uferbegleitender Flächen durch Neupflanzungen verzichtet, die geplante Misch- bebauung rückt jedoch nicht näher an das Fließgewässersystem heran. Im Bereich des Bahndamms und somit im Übergang zum Bachsystem ist weiterhin die Anpflanzung einer ge- schlossenen Gehölzpflanzung vorgesehen. Störungen von etwaigen Eisvogellebensräumen im Bereich des Adenauer Bachs werden gegenüber der ursprünglichen Fassung nicht zunehmen. Auswirkungen auf Lebensräume von sonstigen der kennzeichnenden Vogelarten des Vogel- schutzgebiets sind durch die Bauleitplanung nicht zu erwarten. Durch die Verwirklichung der Bauleitplanung sind zusammenfassend keine erheblichen Beein- trächtigungen des Vogelschutzgebiets „Ahrgebirge“ zu erwarten.

2.4.6 Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Wechselwirkungen beschreiben die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch, Tier, Pflanzen. Boden, Wasser, Klima, Luft und Landschaft, Kultur- und Sachgüter. Die Umwelt versteht sich darin als System im Sinne eines Wirkungsgefüges: „Wechselwirkungen im Sinne § 2 UVPG sind die in der Umwelt ablaufenden Prozesse. Die Ge- samtheit der Prozesse - das Prozessgefüge- ist Ursache des Zustands der Umwelt wie auch ihrer weiteren Entwicklung. Die Prozesse unterliegen einer Regulation durch innere Steuerungs- mechanismen (Rückkopplungen) und äußere Einflussfaktoren.“ Danach sind im Rahmen der Umweltprüfung auch diejenigen Umweltveränderungen zu be- trachten, die mittelbare und indirekte Auswirkungen auch auf Komponenten der Umwelt auslösen, soweit sie aufgrund zu erwartender Projektauswirkungen von erheblicher oder ent- scheidungsrelevanter Bedeutung sein können. Aufgrund der Komplexität ökosystemarer Wirkungszusammenhänge können in einer Umwelt- prüfung nur mögliche entscheidungsrelevante Wechselbeziehungen aufgezeigt werden. Eine Bewertung ist nach bisherigem Kenntnisstand (es fehlen handhabbare Bewertungsmaßstäbe) nicht möglich (vgl. dazu “Arbeitsanleitung Wechselwirkungen in der UVP“). Die nachfolgende Wirkungsmatrix macht die voraussichtlichen relevanten Wechselwirkungen innerhalb der verschiedenen Schutzgüter erkennbar. Nicht dargestellt sind die jeweils wirksa- men Prozesse.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 46 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Tabelle 12: Wirkungsmatrix: Darstellung von voraussichtlichen Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgütern

Schutz- gut Funk-

Wirkung auf auf Wirkung

Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u. Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Landschaftsästhet. Siedlungsbild, tion, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Konkurrie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropo- Freizeit-/ Er- Vom Men- Mensch rende der Nutzung, nahme von Trinkwasser, gene holungsnutzu schen Raumansprü- Pflege; Zer- Boden, Ver- Abflussver- Klimabelas- ng, Gestal- geschaffene che,  störung von > siegelung, > halten von - tungen, < tung von  Kultur- u. - anthropogen Lebensräu- Verdichtung, Oberflächen- Stadtklima Landschaft Sachgüter bedingte Im- men Stoffeinträge wasser missionen, ... Pflan- Nahrungs- Konkurrenz Standort- Bodenwas- Binden von Elemente der Teil von Kul- zen, grundlage, um Standort, grundlage, serhaushalt, Schadstoffen, Landschaft tur- u. Tiere, Teil der na- Arterhal- Lebensraum, (Teil)Lebens- Sauerstoff- Sachgütern Lebens- türlichen tung/Synergi Nahrungs- raum produzent    >  > - räume Umgebung en quelle, Gewässer Kreislauf Bo- den  Pflanze Boden Lebens- Lebensraum, Anreiche- Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archivfunk- grundlage, Standort- rung, Stoffeintrag Mesoklima- mente tion Produktions- grundlage Deposition bedingungen, grundlage, > > von Stoffen > < Bodentempe-  < - Standort der ratur Ressourcen- träger Wasser Trink- u. Limnische Bodenwas- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Kul- Brauchwas- Lebens- serhaushalt, Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele tur- u. sernutzung, räume, Verlagerung lauf Nebel, Wol- ment Sachgütern Heilwasser - Nahrungs- > von Stoffen, >  ken  > - grundlage nasse Depo- sition

Klima, Lebens- (Teil)Lebens- Bodenluft, Temperatur- Beeinflus- Bioklima, bi- Beständig- Luft grundlage, raum, Stand- Standortver- verhältnisse, sung oklimatische keit/Zerfall Atemluft, ortverhältniss hältnisse Transportme- regionaler/lo- Belastung von Kulturgü- stadtklimati-  e, Wuchsbe- < (Bodenklima,  dium << kaler   tern - sche dingungen Erosion, Ver- Klimaverhält- Bedingungen lagerung von nisse Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennut- Gewäs- Stadtklima, Natur-/Kultur- Kultur-/ Stadt/ schaft Empfindung, struktur zung serstruktur, Durchlüftung, landschaft Industrieland- >     - - Wohlbefinden Wasserhaus- Windströ- schaft als halt mung Kulturgut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Ar- Teil von Kul- Verwitte- Kulturhistori- / und Kulturge- kung chivfunktion, turdenkmäler rung/Zerfall sche Sachgü- schichte - - natur- u. kul- - n und Kultur- - und Schädi- - Elemente der - - ter turgeschichtli landschaftsel gung Landschaft che Urkunde ementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 47 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2.5 Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung - Her- leitung der Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen

2.5.1 Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume Aus Sicht der Landschaftsplanung ist ein ausreichender Abstand zwischen dem geplanten Mischgebiet (im Bebauungsplan-Änderungsgebiet) und dem naturnahem Bachabschnitt mit po- tentiellen Eisvogelvorkommen zu gewährleisten, um Störungen möglichst zu vermeiden. Deshalb soll der bislang als Ausgleichsfläche vorgesehene Bereich in der Bachaue weiterhin von Bebauung freigehalten werden. Ergänzend empfiehlt sich die Pflanzung eines mehrreihigen Gehölzstreifens aus Laubgehölzen im westlichen (bachzugewandten) Anschluss an die Straße „Im Kirchenpösch“ im Bereich des ehemaligen Bahndamms. Im Planänderungsgebiet selbst sind keine explizit schützenswerten Strukturelemente vorhan- den. In den Freiflächen des Geländes sind zumindest auf Teilbereichen standortgerechte Biotop- strukturen neu zu entwickeln; damit können v.a. für siedlungsangepasste Vogelarten Habitatangebote geschaffen werden. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich die Festsetzung eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befestigten Grundstücksflächen und ein Gebot zur Anpflanzung standorttypischer Laubgehölze (Anteilsbepflanzung). Aufgrund des Wegfalls von ausgleichserheblichen Grünflächen im Zuge der Teilaufhebung (ins- besondere in der Talaue westlich des Planänderungsgebiets) wird zukünftig ein Ausgleich der zu erwartenden Beeinträchtigungen des Biotoppotentials innerhalb des Plangebiets nicht mög- lich sein. Deshalb ist eine funktionsgerechte Kompensationsmaßnahme auf einer externen Fläche umzusetzen und zuzuordnen. Als Ausgleichsmaßnahme ist der tiergerechte Ausbau bzw. die Sicherung des Mundlochbe- reichs des aufgelassenen Kupfererz-Stollens „Bergmannsglück“ im Wingertsbachtal vorgesehen. Die insgesamt etwa 25 m lange Grubenanlage besteht aus zwei rechtwinklig un- tereinander in Verbindung stehenden Stollen, von denen lediglich noch ein Mundloch offen, allerdings teilweise verschüttet, ist. Die Grubenanlage befindet sich auf dem gemeindeeigenen Flurstück 1, Flur 6 in der Gemarkung Dümpelfeld (siehe Plan „Planexterne Ausgleichsmaß- nahme“). Der Stollen liegt etwa 1,4 km nordöstlich des Bebauungsplangebiets im selben Naturraum, so dass ein räumlicher Zusammenhang besteht. Vorgesehen ist die Aufweitung des teilweise verschütteten Mundlochbereichs und der Einbau eines abschließbaren, tiergerechten Sicherungsbauwerks aus verzinktem Stahl. Der Baumbe- stand auf dem Stollenbereich soll gefällt und abtransportiert werden, um die Auflast zu verringern und die Gefahr eines Einsturzes zu mindern. Durch die Maßnahme kann ein Winterquartier für Fledermäuse, Bilche, Nachtfalter, Amphibien wiederhergestellt bzw. gesichert werden. Eine ausführliche Beschreibung der vorgesehenen Ausgleichsmaßnahme ist Kapitel 2.6 zu ent- nehmen.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 48 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Abbildung 15: teilweise verschüttetes Mundloch des Stollens „Bergmannsglück“

Abbildung 16: beispielhafte Darstellung eines Mundloch-Sicherungsbauwerks

2.5.2 Schutzgut Boden Die natürlich anstehenden Böden gehören zum Bodentyp der Auenböden, welche lediglich zonal in Bachauen verbreitet sind. Grundsätzlich sind der sorgsame Umgang und die sparsame Inanspruchnahme von Böden be- sonders geboten, da ein Ausgleich für Verlust der Bodenfunktion i.d.R. nicht hergestellt werden kann. Die Minderung des Anteils an überbauten und befestigten Flächen steht im Vordergrund der landschaftsplanerischen Zielvorstellungen. Gegenüber den Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans soll der Umfang der ausgewiese- nen, noch zu bebauenden Mischgebiets-Flächen (außerhalb von Bereichen, die bereits vor Rechtskraft des Bebauungsplans dem Innenbereich zuzuordnen waren) durch die Teilaufhe- bung reduziert werden. Nicht überbauten Grundstücksflächen sind als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestal- tungsrahmens anzulegen, um eine natürliche Bodenentwicklung zu gewährleisten. Im Sinne einer Eingriffsvermeidung sieht der städtebauliche Entwurf bereits die planungsrecht- liche Sicherung einer Grünfläche am westlichen Rand des Plangebiets vor.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 49 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Zumindest Teilfunktionen des Bodens können erhalten werden, wenn auf eine Vollversiegelung von Stellplätzen, Hofflächen usw. zugunsten versickerfähiger Beläge verzichtet wird. Zur Kompensation für nicht vermeidbare, verbleibende Eingriffe in die Bodenfunktionen können Maßnahmen herangezogen werden, welche zu einer Verringerung der Bodenbelastung bzw. zu einer Verbesserung des Bodenschutzes und der Bodenentwicklung führen . Aufgrund des Wegfalls von ausgleichserheblichen Grünflächen im Zuge der Teilaufhebung (ins- besondere in der Talaue westlich des Planänderungsgebiets) wird zukünftig ein Ausgleich der zu erwartenden Beeinträchtigungen des Biotoppotentials innerhalb des Plangebiets nicht mög- lich sein.

2.5.3 Schutzgut Wasser Aus Sicht der Landschaftsplanung ist ein ausreichender Abstand zwischen der Bebauung (im Bebauungsplan-Änderungsgebiet) und dem naturnahem Abschnitt des Adenauer Bachs zu ge- währleisten. Deshalb soll der bislang als Ausgleichsfläche vorgesehene Bereich in der Bachaue weiterhin von Bebauung freigehalten werden. Ergänzend empfiehlt sich die Pflanzung eines mehrreihigen Gehölzstreifens im westlichen (bachzugewandten) Anschluss an die Straße „Im Kirchenpösch“ im Bereich des ehemaligen Bahndamms. Der südwestliche Teil des geplanten Mischgebiets liegt im 40 m-Bereich des Adenauer Bachs. Es wird jedoch kein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet tangiert; dieses schließt nach Westen an das Planänderungsgebiet an. Nachteilige Auswirkungen auf das Abflussverhalten des Bachlaufs sind nicht zu erwarten. Bei der Erschließung der Bauflächen ist grundsätzlich anzustreben, dass sich der Oberflächen- abfluss aus dem bebauten Gebiet nicht verschärft und die Grundwasserneubildungsrate weitgehend konstant bleibt. Geeignete Maßnahmen dazu sind:  Begrenzung der überbaubaren Flächen (siehe Kapitel „Boden“)  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, standortgerechte Begrünung der Frei- flächen im Mischgebiet  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Stellplätzen usw.  Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser  breitflächige Versickerung des überschüssigen Niederschlagswassers über, sofern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen (Die Oberflächenwässer der Straßenflä- chen sind nach Möglichkeit in den festgesetzten öffentlichen Grünflächen zu versickern.) Soweit eine breitflächige Versickerung aufgrund der Bodenverhältnisse mit vertretbarem Aufwand nicht möglich ist, ist die Rückhaltung bzw. Versickerung durch Ausbildung eines Mulden-Rigolensystemes sicherzustellen.

2.5.4 Schutzgut Klima/ Luft Eine standortgemäße Begrünung der Freiflächen im Mischgebiet kann eine etwaige Beeinträch- tigung kleinklimatischer Bedingungen durch Überbauung usw. kompensieren. Aus Gründen eines vorbeugenden Umweltschutzes ist es geboten, möglichst erneuerbare Ener- gieressourcen zu nutzen und damit den Schadstoffanteil gering zu halten und den Energie- und Ressourcenverbrauch zu mindern.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 50 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

2.5.5 Schutzgut Landschaftsbild Ziel der Landschaftsplanung ist es, eine strukturierte Siedlungsrandzone im Übergang zwischen dem Baugebiet und der anschließenden freien Landschaft, insbesondere im Übergang zu dem naturnahen Bachabschnitt, zu entwickeln. Hierzu empfiehlt sich die Anlage eines mehrreihigen Gehölzstreifens im westlichen (bachzugewandten) Anschluss an die Straße „Im Kirchenpösch“ im Bereich des ehemaligen Bahndamms sowie die Entwicklung einer Hecke am nördlichen Rand des Baugebiets. Im Planänderungsgebiet selbst sind keine für das Landschaftsbild besonders relevanten Struk- turelemente vorhanden. Als Beitrag zur gestalterischen Einbindung der baulichen Anlagen und optischen Auflockerung ist ein Gestaltungsrahmen für die nicht überbauten und befestigten Grundstücksflächen im Mischgebiet unter Berücksichtigung eines Mindest-Pflanzgebots für standortgerechte Gehölze vorzugeben.

2.5.6 Schutzgut Mensch und Gesundheit Für das Schutzgut „Mensch“ relevant sind Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Bauflächen, siehe Schutzgut „Landschaftsbild“. Aus Gründen des Immissionsschutzes ist bei den Baugrundstücken an der Bundesstraße 257 (Adenauer Straße) die Durchführung passiver Schallschutzmaßnahmen vorzusehen.

2.6 Empfehlungen für die grünordnerischen Festsetzungen, Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkun- gen sowie die Begründung (städtebaulicher Teil) Nachfolgend werden Empfehlungen für die Formulierung der grünordnerisch bzw. landschafts- planerisch relevanten Maßnahmen aufgeführt, die zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen beitragen. Dargestellt werden sowohl Maßnahmen, die als Festsetzungen in den Bebauungsplan über- nommen werden sowie solche, die als Hinweise aufgenommen werden sollen. Da im Rahmen der Teilaufhebung des Bebauungsplans ausgleichserhebliche Flächen im Plan- gebiet entfallen, ist die Durchführung einer Ausgleichsmaßnahme außerhalb des Plangebiets vorgesehen. Geplant ist der tiergerechte Ausbau bzw. die Sicherung des Mundlochbereichs des aufgelasse- nen Kupfererz-Stollens „Bergmannsglück“ im Wingertsbachtal. Die insgesamt etwa 25 m lange Grubenanlage besteht aus zwei rechtwinklig untereinander in Verbindung stehenden Stollen, von denen lediglich noch ein Mundloch offen, allerdings teilweise verschüttet, ist. Die Gruben- anlage befindet sich auf dem gemeindeeigenen Flurstück 1, Flur 6 in der Gemarkung Dümpelfeld (siehe Plan Planexterne Ausgleichsmaßnahme“). Der Stollen liegt etwa 1,4 km nordöstlich des Bebauungsplangebiets im selben Naturraum, so dass ein räumlicher Zusam- menhang besteht. Vorgesehen sind die Aufweitung des teilweise verschütteten Mundlochbereichs und der Einbau eines abschließbaren, tiergerechten Sicherungsbauwerks aus verzinktem Stahl. Der Baumbe- stand auf dem Stollenbereich soll gefällt und abtransportiert werden, um die Auflast zu verringern und die Gefahr eines Einsturzes zu mindern.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 51 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Durch die Maßnahme kann ein Winterquartier für Fledermäuse, Bilche, Nachtfalter, Amphibien wiederhergestellt bzw. gesichert werden. Durch diese Maßnahme kann der Kompensationsbedarf getilgt werden (vgl. Kap. 2.7).

Empfehlungen für die grünordnerisch bzw. landschaftsplanerisch relevanten Festset- zungen: Straßenbegleitgrün und wegebegleitende Gehölzpflanzung auf Fläche "A" Sofern keine unterirdischen Leitungen und Kabel betroffen werden, sind auf der Fläche A im Abstand von max. 10 m Bäume II. Ordnung (entsprechend Pflanzliste A) als Hochstämme zu pflanzen. Die gesamten straßenbegleitenden Pflanzflächen sind mit Stauden bzw. Bodendeckern der an- liegenden Pflanzliste B zu unterpflanzen und fachgerecht zu pflegen. Die Baumstandorte sowie die Gestaltung der Grünflächen und Grünbeete sind im Rahmen der Straßenausführungsplanung festzulegen. An dem westlichen Rand der mit "A" gekennzeichneten Fläche ist eine mind. 3-reihige mittel- hohe Strauchhecke mit vereinzelten Überhältern unter Verwendung standortgerechter Straucharten und Bäume II. Ordnung (entsprechend Pflanzlisten A und B) anzulegen, sofern keine unterirdischen Leitungen und Kabeltrassen betroffen werden. Die Pflanzung ist geschlossen anzulegen, um die dahinter liegenden Freiflächen möglichst stö- rungsfrei zu halten. Die Strauchhecke ist fachgerecht zu pflanzen.

Wegbegleitende Gehölzpflanzung auf der Fläche "B" Auf der mit "B" gekennzeichneten Fläche ist eine mind. 3-reihige mittelhohe Strauchhecke mit vereinzelten Überhältern unter Verwendung standortgerechter Straucharten und Bäume II. Ord- nung (entsprechend Pflanzlisten A und B) anzulegen.

Anteilbepflanzung auf den privaten Grundstücken Innerhalb des Mischgebietes sind die baulich nicht genutzten Grundstücksflächen gärtnerisch zu gestalten, wobei für mind. 50 % der Gartenfläche standortgerechte Pflanzen der anliegenden Liste B zu wählen sind. Darüber hinaus sind je 700 qm Baugrundstücksfläche anteilig ­ 1 Baum I. Ordnung oder ­ 2 Bäume II. Ordnung oder ­ 2 Obstbäume der beigefügten Artenliste A zu pflanzen.

Allgemeine Festsetzungen über Zeitpunkt, Standort und Sortierung der Pflanzung auf öffentli- chen und privaten Flächen Im Bebauungsplan sind Flächen für die Anpflanzung von Bäumen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 BauGB festgesetzt worden. Innerhalb der flächenhaft in Bebauungsplanzeichnung festgesetzten öffentlichen Grünflächen sind - abweichend von den Regelungen des Nachbarrechtsgesetzes Rheinland-Pfalz -

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 52 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Baumpflanzungen aller Art bis zu einem verminderten Grenzabstand von 1,0 m grundsätzlich zulässig. Bei der Anpflanzung von Hecken sind ausschließlich Laubholzarten zu verwenden. Auf öffentlichen Grünflächen sind ausschließlich Pflanzen der anliegenden Listen zu verwen- den. Für alle zu pflanzenden Bäume und Sträucher werden folgende Mindestsortierungen vorge- schrieben (soweit nicht in den einzelnen Festsetzungen etwas anderes ausdrücklich aufgeführt wird): - Bäume: Hochstämme 3 x v., StU 14-16 cm - Heister: v. Hei., mit Ballen, 150-200 cm Höhe - Sträucher: v. Str., 4 Triebe, 60 - 100 cm Höhe 2 x v. = zweimal verpflanzt StU = Stammumfang o. B. = ohne Ballen

Hinweise zum Artenschutz Bäume, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche oder andere Gehölze dürfen ausschließlich im Zeit- raum vom 01. Oktober eines Jahres bis zum 28. Februar des Folgejahres (außerhalb der Brutphase gehölzbrütender Vögel) beseitigt, abgeschnitten oder auf den Stock gesetzt werden. Auf § 39 Abs. 5 BNatSchG wird verwiesen. Der etwaige Abriss von Gebäuden darf ausschließlich im Zeitraum vom 01. Oktober eines Jah- res bis zum 28. Februar des Folgejahres (außerhalb der Brutsaison gebäudebrütender Vogelarten und außerhalb der Zeit der Wochenstuben von Fledermäusen) erfolgen. Alternativ ist ein Abriss außerhalb des genannten Zeitrahmens möglich, sofern mittels einer Be- sichtigung durch eine fachkundige Person sichergestellt wird, dass keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände zu erwarten sind.

Bewirtschaftung von Niederschlagswasser Aufgrund der Beeinträchtigungen von Boden- und Wasserhaushaltsfunktionen durch die poten- tielle Flächenversiegelung ist § 55 Abs. 2 WHG Rheinland-Pfalz zu beachten. Die Versickerung ist nach Möglichkeit breitflächig, mittels Ausbildung von Mulden, Senken, Teichanlagen (Brandteichen) und offenen Gräben auf den Grundstücken selbst vorzusehen. Dies ist wasserrechtlich genehmigungsfrei. Soweit eine Versickerung in dieser Form aufgrund der Bodenverhältnisse mit vertretbarem Auf- wand nicht möglich ist, ist diese Versickerung durch Ausbildung eines Mulden-Rigolensystemes anzulegen. Hierzu wird eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich. Pro 100 qm versiegelter Grundstücksfläche ist mind. 1,5 cbm Rückhaltevolumen durch geeig- nete Geländemodulation (Mulden, Senken, Gräben, Teiche) oder technische Anlagen (z. B. Rückhalte oder Zisterne) auf den Grundstücken selbst vorzuhalten. Die Rückhalteeinrichtungen sind gleichzeitig als Versickerungsanlagen auszubilden. Die Rückhalteeinrichtungen können mit einer Überlaufeinrichtung an das öffentliche Entwässe- rungsnetz angeschlossen werden. Wasserrechtliche Belange bleiben von diesen Festsetzungen unberührt.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 53 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Die Oberflächenwässer der Straßenflächen sind nach Möglichkeit in den festgesetzten öffentli- chen Grünflächen (A) zu versickern. Die festgesetzten öffentlichen Grünflächen über 2,00 m Breite sollen grundsätzlich mit einem Stichmaß von 0,3 m - 0,5 m tiefer als die angrenzende Straßenoberkante angelegt werden, um ein natürliches Speichervolumen zu erlangen. Es wird zusätzlich empfohlen, anfallendes Niederschlagswasser aus der Dachflächenentwäs- serung in ausreichend dimensionierten Behältnissen zurückzuhalten und als Brauchwasser zu nutzen. Überschüssiges Niederschlagswasser ist über die belebte Bodenzone breitflächig zu versickern, sofern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen.

Flächenbefestigung Stellplätze, Wege, Hofflächen usw. sollen bei Neuanlage ausschließlich in wasserdurchlässiger Bauweise auszuführen. Empfohlen werden z.B. weitfugiges Pflaster, Schotterrasen, Rasengit- tersteine.

Ausgleichsmaßnahme auf externer Ausgleichsfläche (Flurstück 1, Flur 6 in der Gemarkung Dümpelfeld), siehe Plan „Planexterne Ausgleichsmaßnahme“ Tiergerechter Ausbau und Sicherung des Mundlochbereichs am Stollen „Bergmanns- glück“ im Wingertsbachtal: - Aufweitung des teilweise verschütteten Mundlochs - Einbau eines abschließbaren, tiergerechten Sicherungsbauwerks aus verzinktem Stahl - Fällung des Nadelbaumbestands auf dem Stollenverlauf zur Verringerung der Auflast Der teilweise verschüttete Mundlochbereich am Stollen „Bergmannsglück“ ist mit einem Siche- rungsbauwerk zu versehen. Das Sicherungsbauwerk soll aus hintereinander gestellten geschlossenen verzinkten Stahlrah- menelementen bestehen, die aus Doppel-T-Trägern IPE 120 geschweißt werden. Diese sind mit U-Trägern UNP 120 bzw. UNP 160 seitlich und oben zu verkleiden. Die Toranlage aus U-Trägern UNP 120 ist mit einem verdeckten Schloss auszustatten. Der Abstand zwischen den Trägern der Toranlage soll 12 cm betragen, um das Einfliegen bzw. Einschlüpfen von Kleintieren zu ermöglichen. Das Sicherungsbauwerk muss 5 m in den Stollen einbinden, damit der von der Witterung be- einflusste vordere Bereich des Stollens gesichert ist. Zudem soll der Verbau an der Tageslichtseite mindestens 1 m nach vorne herausragen. Die lichte Weite des Bauwerks muss mind. 70 cm betragen. Die Höhe ist an die Höhe des Stollens anzupassen und muss mind. 1,7 m betragen. Im Übrigen sind Bauweise und Maße des Bauwerks entsprechend der Schemaskizze (maß- stäbliche Darstellung: siehe Plan „Planexterne Ausgleichsmaßnahme“) vorzunehmen. Die Stahlkonstruktion ist zu verzinken.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 54 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Abbildung 17: Schemaskizze des Mundloch-Sicherungsbauwerks (ohne Maßstab)

Vor dem Einbau des Sicherungsbauwerks ist das teilweise verschüttete Mundloch entspre- chend der Maße des Sicherungsbauwerks zu öffnen bzw. zu erweitern. Darüber hinaus ist vor dem Einbau eine Betonplatte herzustellen, auf welche die Stahlrahmen gestellt werden. Anschließend sind die unteren Rahmenteile überzubetonieren, wobei in den Beton eine Was- serablaufrinne mit Neigung zum Stollenausgang modelliert werden soll. Verbleibende Hohlräume zwischen den U-Trägern sowie seitlich und oberhalb der Toranlage sind mit grobem, ortbürtigem Gestein aufzufüllen, um eine schlüssige Verbindung zur Firste und den Stößen herzustellen. In den Hohlräumen können Fledermäuse, Höhlenspinnen und andere Tiere Hangplätze und Rückzugsmöglichkeiten finden. Sämtliche auf dem Stollenverlauf stehenden Douglasien müssen gefällt und abtransportiert wer- den, um die Auflast zu verringern. Die zu freizustellenden Waldbereiche sind dem Plan „Planexterne Ausgleichsmaßnahme“ zu entnehmen.

Tabelle 13: Regelungen im Bebauungsplan zur Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichs- maßnahmen Regelung im Vermeidungs-, Minderungsmaßnahmen, Begünstigtes Schutzgut Bebauungsplan Ausgleichsmaßnahmen B W P/T,L K L M

Festsetzung Beschränkung der Überschreitung der Grundflächen- x x x x x x Nr. 2.2.2 zahl auf 0,7

Festsetzung Straßenbegleitgrün und wegebegleitende Gehölzpflan- x x x x x x Nr. 4.2.1 und PZ zung auf Fläche "A"

Festsetzung Wegbegleitende Gehölzpflanzung auf der Fläche "B" x x x x x x Nr. 4.3.2 und PZ

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 55 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Regelung im Vermeidungs-, Minderungsmaßnahmen, Begünstigtes Schutzgut Bebauungsplan Ausgleichsmaßnahmen B W P/T,L K L M

Festsetzung Anteilbepflanzung auf den privaten Grundstücken x x x x x x Nr. 4.3.1 Festsetzung Allgemeine Festsetzungen über Zeitpunkt, Standort x x x x x x Nr. 4.1 und Sortierung der Pflanzung auf öffentlichen und pri- vaten Flächen Hinweis Hinweise zum Artenschutz x Nr. 5.4 Hinweis Bewirtschaftung von Niederschlagswasser x x Nr. 5.5 Hinweis Flächenbefestigung x x x Nr. 5.7 Hinweis Planexterne Ausgleichsmaßnahme – x x x x x x Nr. 5.1 Tiergerechter Ausbau und Sicherung des Mundlochbe- reichs am Stollen „Bergmannsglück“ im Wingertsbachtal

Erläuterungen: B Boden W Wasser P/T, L Pflanzen, Tiere, Lebensräume K Klima/Luft L Landschaftsbild M Mensch

2.7 Eingriffs-/ Ausgleichsbilanzierung Da es sich um die Änderung bzw. Teilaufhebung eines bestehenden Bebauungsplans handelt, wird sich bei der Bilanzierung auf die Methodik der „Landespflegerischen Eingriffs- und Aus- gleichsbilanzierung nach Bebauungsplanfestsetzungen“ in der Begründung zum bestehenden Bebauungsplan bezogen. Hinsichtlich der Festlegung des Eingriffsumfangs für den Eingriff im Rahmen der 1. Änderung und Teilaufhebung wird der für den Ursprungsbebauungsplan ermittelte Eingriffsumfang und der daraus abgeleitete Kompensationsflächenbedarf (ohne Berücksichtigung der festgesetzten ausgleichserheblichen Flächen) beibehalten. Dies ist dadurch begründet, - dass sich innerhalb des Änderungsgebiets nur geringfügige Änderungen hinsichtlich der zu- lässigerweise zu versiegelnden Flächen gegenüber dem Rechtsplan ergeben, - dass es sich bei den ausgewiesenen Bauflächen im Aufhebungsgebiet fast ausschließlich um Flächen handelt, die bereits vor der Aufstellung des Ursprungsbebauungsplans „Kirchen- pösch“ dem Innenbereich nach § 34 BauGB zuzuordnen waren, und Eingriffe somit fast ausschließlich im Änderungsgebiet begründet werden. Der für den Ursprungsbebauungsplan ermittelte und nachfolgend beibehaltende Kompensati- onsflächenbedarf (ohne Berücksichtigung der festgesetzten ausgleichserheblichen Flächen) beträgt 1,05 ha.

Dem wird - entsprechend der Methodik der „Landespflegerischen Eingriffs- und Ausgleichsbi- lanzierung nach Bebauungsplanfestsetzungen“ in der Begründung zum bestehenden Bebauungsplan - eine Ausgleichsfestsetzungsbilanzierung gegenübergestellt, welche die Aus- gleichsfunktion der im Bebauungsplan vorgesehenen ausgleichserheblichen Flächen berücksichtigt:

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 56 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Anlage straßen-/wegebegleitender Gehölzpflanzungen von 2.358 + 105 m² (Grün- 2.463 m² flächen „A“ und „B“) (anzurechnen mit 100 %):

anteilige Gartenfläche (ca. 30 % der Nettobaufläche in den MI): 11.625 m² x 0,3 = 1.744 m² 3.488 m² Gartenflächen (anzurechnen mit 50 %):

Summe des nach Bebauungsplanfestsetzungen bewerteten Ausgleichsäqui- 4.207 m² valents :

Es verbleibt ein rechnerischer Ausgleichsflächenbedarf von 6.290 m² (1,05 ha abzüglich 4.207 m²). Somit muss eine geeignete Ausgleichsmaßnahme im ausreichenden Umfang außerhalb des Plangebiets zugeordnet werden.

Als Ausgleichsmaßnahme ist der tiergerechte Ausbau bzw. die Sicherung des Mundlochs des aufgelassenen Kupfererz-Stollens „Bergmannsglück“ im Wingertsbachtal vorgesehen. Dieser Stollen liegt etwa 1,4 km nordöstlich des Bebauungsplangebiets im selben Naturraum, so dass ein räumlicher Zusammenhang besteht. Da die vorgesehene Maßnahme nicht mit den üblichen Bilanzierungsverfahren betrachtet wer- den kann, werden die voraussichtlichen Kosten der Ausgleichsmaßnahme ermittelt und mit den Kosten einer fiktiven flächenhaft ausgeprägten Ausgleichsmaßnahme (Umwandlung von Acker- land in extensives Grünland auf 6.290 m²) in ausreichenden Umfang verglichen.

Die Gegenüberstellung macht deutlich, dass die vorgesehene Ausgleichsmaßnahme am Stol- len „Bergmannsglück“ einen ausreichenden Umfang aufweist und zur Kompensation der Beeinträchtigungen durch die Bauleitplanung geeignet ist.

Tabelle 14: Kostenschätzung der Ausgleichsmaßnahme „tiergerechter Ausbau und Sicherung des Mundlochbereichs am Stollen „Bergmannsglück““ Maßnahme /Leistung Umfang EP (€) GP (€) Einheits- Gesamt- preis preis Freilegung / Erweiterung des vorhandenen, teilweise zuge- 1 St. pauschal 1.500,00 schütteten Mundlochbereichs unter Berücksichtigung der Abmessungen des Sicherungsbauwerks, Vorbereitung des Arbeitsraums Herstellung einer Bodenplatte aus Ortbeton (ca. 30 cm 6 m² 100,00 600,00 stark) im Mundloch-/Stolleneingangsbereich, Modellierung einer Ablaufrinne Herstellung eines Mundloch-Sicherungsbauwerks mit ab- 1 St. pauschal. 6.500,00 schließbarer Toranlage aus verzinktem Stahl Lieferung und Einbau des Mundloch-Sicherungsbauwerks 1 St. pauschal 1.500,00 Auffüllen der verbleibenden Hohlräume zwischen den U- 1 St. pauschal 1.200,00 Trägern sowie seitlich und oberhalb der Toranlage mit Na- tursteinmaterial, Abflachung des Böschungsverlaufs Einschlag des Baumbestands (Douglasie; Entwicklungs- 750 m² 3,00 2.250,00 stand: geringes bis mittleres Baumholz) auf dem Stollenbereich; Abtransport von der Fläche (stark geneigter Hang) Summe 13.550,00

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 57 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Tabelle 15: Kostenschätzung für Herstellung und Pflege (über 30 Jahre) einer fiktiven flächen- haft ausgeprägten Ausgleichsmaßnahme (Umwandlung von Ackerland in Extensivgrünland): Maßnahme/Leistung Umfang EP (€) GP (€) Einheits- Gesamt- preis preis Bereitstellung der Fläche (Ackerland): 6.290 m² 0,60 3.774,00 Pachtkosten: 200,-/ha /a EP bezieht sich auf Pachtpreis/m² für 30 Jahre.

Herstellung:

Einsaat mit einer standortgerechten Gras-/ Kräutermi- 6.290 m² 0,20 1.258,00 schung einschl. Wiesenplanum

Pflege:

Mahd einschließlich Abräumen des Mähguts 6.290 m² 0,90 5.661,00 (zweimalige Mahd pro Jahr) Preis für einen Gang inkl. Abräumen usw./m²: 0,015 € EP bezieht sich auf 60 Mähgänge in 30 Jahren

Summe 10.693,00

2.8 Gegenüberstellung von Konflikten und Landschaftsplanerischen Maß- nahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich von zu erwartenden Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Land- schaftsbildes Die Angaben werden im Verlauf des weiteren Verfahrens ergänzt.

2.9 Zusätzliche Angaben

2.9.1 Technische Verfahren und Untersuchungsmethoden Umweltbericht zum Bebauungsplan:  Bestandsaufnahme der Biotop-/Nutzungsstrukturen durch örtliche Begehung und Luftbild- auswertung, Auswertung des Landespflegerischen Fachbeitrags zum rechtskräftigen Bebauungsplan  Auswertung von digitalen Informationsdiensten, einschlägiger Fachliteratur und Fachplanun- gen  Berücksichtigung der Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans  Bewertung der Schutzgüter nach fachlich gebräuchlichen Kriterien  Die Prognose des zukünftigen Umweltzustands erfolgte unter Verwendung verbal-argumen- tativer, naturschutzfachlich gebräuchlicher Kriterien. Die angewendeten Verfahren sind allgemein anerkannt.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 58 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Technische Defizite oder Schwierigkeiten bei der Anwendung der Verfahren, die für das Ergeb- nis der Umweltprüfung von Bedeutung sind, sind nicht bekannt. Die Informationsgrundlagen sind insgesamt als ausreichend zu betrachten.

2.9.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltauswirkungen Gemäß § 4c BauGB müssen die Kommunen die erheblichen Umweltauswirkungen überwachen (Monitoring), die aufgrund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten. Hierdurch sollen insbe- sondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig erkannt werden, um geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ermöglichen. Die Überwachung nach § 4c BauGB ist jedoch kein Instrument der Vollzugskontrolle. Im Bebauungsplan werden Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich der zu erwartenden erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen festgesetzt. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird durch die Gemeinde oder einem von ihr Beauftragten erstmalig spätestens 3 Monate nach Fertigstellung und anschließend nach 3 bis 5 Jahren durch Ortsbesichtigung überprüft und dokumentiert. Weitere Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltauswirkungen sind nicht erforder- lich. Zusätzliche Überwachungskontrollen sind beim Auftreten akuter Umweltprobleme aufgrund von Hinweisen der zuständigen Fachbehörden und/oder aus der Bevölkerung durchzuführen.

2.9.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung Die Angaben werden im Verlauf des weiteren Verfahrens ergänzt.

2.9.4 Referenzliste der Quellen Folgende Quellen wurden für die im Bericht enthaltenen Beschreibungen und Bewertungen her- angezogen: Allgemeine Literatur:  Arten- und Biotopschutz, 2. Auflage. Kaule, Giselher. Ulmer-Verlag 1991  Handbuch der Umweltverträglichkeitsprüfung. Storm, Peter-Christoph; Bunge, Thomas. Erich Schmidt-Verlag. 2015  Verzeichnis der Betriebsbereiche (Störfallbetriebe) in Rheinland-Pfalz. Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz. 2016  Planung vernetzter Biotopsysteme Rheinland-Pfalz, Kreis Ahrweiler. Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz. 1994

Internet-Datenquellen:  Digitales Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (www.naturschutz.rlp.de)  Digitales Informationssystem der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (www.wasser.rlp.de)  Digitales Informationssystem des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland- Pfalz (www.lgb-rlp.de)

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 59 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

Sonstiges:  Bebauungsplan „Kirchenpösch“ der Ortsgemeinde Dümpelfeld  Landespflegerische Begleitplanung zum Bebauungsplan „Kirchenpösch“ OG Dümpelfeld. Bearbeitung: Dr. Sprengnetter und Partner, Sinzig. Febr. 1997 einschließlich  Ersteinschätzung des Planungsgebietes „Kirchenpösch“ (B-Plan) Gemeinde Dümpelfeld aus faunistisch-ökologischer Sicht. Bearbeitung: Ökonzepot, Bonn. Oktober 1995  Kurzstellungnahme zum Brutvorkommen des Eisvogels (Alcedo atthis) im Bereich des BP-Gebiets „Kirchenpösch“ in der Gemarkung Niederadenau. Bearbeitung: Dr. Sprengnet- ter und Partner, Sinzig. Juni 1996

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx Begründung zum Bebauungsplan, Umweltbericht Seite 60 „Kirchenpösch“ 1. Änderung und Teilaufhebung, Ortsgemeinde Dümpelfeld Februar 2019

3 Zusammenfassende Erklärung Nach § 10a BauGB ist dem Bebauungsplan eine zusammenfassende Erklärung beizufügen über die Art und Weise, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung in der Änderungsplanung berücksichtigt wurden, und aus welchen Grün- den der Plan nach Abwägung mit den geprüften, in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmöglichkeiten gewählt wurde.

Die zusammenfassende Erklärung wird nach Satzungsbeschluss erstellt.

Dümpelfeld, den

(Robert Reuter) Ortsbürgermeister

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing 2145_Begründung.docx