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Leseprobe (PDF) 1 . Literarische Salons 1 Abb. 1 Die Salonkultur gilt als Ausdruck der bürgerlichen emanzipato­ rischen Bestrebungen im Zuge der Aufklärung. Sie geht mit der Entwicklung des jüdischen Bildungsbürgertums einher und ist eine Erscheinung des städtischen Kulturlebens vor allem des späten 18. und des 19. Jahrhunderts. In Wien kommt es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer historisch verspäteten Blüte der Salons, wobei hier neben den frühen Salons von Caroline Pichler und der Familie Greiner vor allem die Salons Auspitz, Gomperz, Lieben, Todesco und Wertheimstein zu nennen sind. Die Salons waren das Ergebnis großer Kulturbeflissenheit und Liberalität. In Wien wurden im Gegensatz zu anderen europäi­ schen Metropolen wie etwa Berlin die Standesschranken weit­ gehend eingehalten, adelige und bürgerliche Salons existierten nebeneinander, wobei der Salon im Hause Wertheimstein auf­ grund der »gemischten« Gästelisten als Ausnahme zu nennen ist. Im Allgemeinen standen in den Salons gemeinsame Themen, Talente und Interessen als verbindende Elemente im Vorder­ grund, was allmählich zur Überwindung der sozialen Schranken führte – eine Entwicklung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Wien insgesamt zu bemerken war. Denn so unterschiedlich die inhaltliche Ausrichtung der Salons auch gewesen sein mag, sie funktionierten nach immer gleichen Regeln: Im Zentrum stand die Dame des Hauses, die Salonnière, die für die Einladung und das leibliche wie seelische Wohl der Gäste sorgte und für das Programm der Nachmittage oder Abende verantwortlich war. Meist gab es einen wöchentlichen jour fixe, was die Regelmäßig­ keit der Zusammenkünfte garantierte. Neben den Stammgästen (Habitués) gab es auch gelegentliche Gäste; die Zugehörigkeit zum engen Kreis einer Salonrunde lässt aufgrund des sozialen und künstlerischen Kontextes Rückschlüsse auf politische und ästhe­ tische Standpunkte zu. Der Salon war ein geselliges Veranstaltungsformat in privatem Rahmen, das vor dem Hintergrund der politischen Repression nach dem Wiener Kongress entstanden war. Hier konnte frei über Kunst, Kultur und Politik diskutiert werden, und auch Frauen stand die Teilnahme am Gespräch grundsätzlich offen. Für lange Zeit war dies die einzige Möglichkeit für Frauen, mit Männern 23 außerhalb des Familienverbandes ins Gespräch zu kommen oder sich selbst zu produzieren, wie dies etwa Pauline Metternich mit Vorliebe tat; dennoch blieben sie von politischen Themen lange Zeit weitgehend ausgeschlossen. Was den frauenemanzipatorischen Hintergrund der Salons betrifft, so gibt es grundsätzlich zwei Sichtweisen: Zum einen kann der Salon als Chance für Frauen gesehen werden, am Gesell­ schaftsleben und aktuellen Diskurs teilzunehmen. Zum anderen wird ihre Funktion innerhalb der Salonkultur auf die Pflege ge­ sellschaftlicher Kontakte, die Unterstützung der beruflichen Projekte des Ehegatten, die Hilfestellung für bedürftige Künst­ lerInnen und die Schaffung einer guten Atmosphäre und eines gepflegten, harmonischen Gesprächsklimas reduziert. Obwohl den Wiener Salons in der Sekundärliteratur im inter­ nationalen Vergleich weniger geistige Sprengkraft als repräsenta­ tiver Charakter attestiert wird, da weniger der emanzipatorische Gedanke als die Geselligkeit im Vordergrund gestanden sein dürfte,2 kann der Salon durchaus als ernst zu nehmendes geistig­ ästhetisches Projekt betracht werden: Hier wurden etwa Neu­ erscheinungen in Originalsprache vorgelesen und diskutiert, Mei­ nungen zu aktuellen kulturellen Ereignissen und Entwicklungen ausgetauscht. Der Salon kann auch als indirektes Mäzenatentum betrachtet werden: KünstlerInnen wurde ein geschützter halb­ öffentlicher Rahmen und damit eine Test­Öffentlichkeit für erste Lesungen oder andere künstlerische Darbietungen geboten. Man­ che Salonnières erwiesen sich dabei als geschickte Networkerinnen und stellten ihre Gästelisten so zusammen, dass Kunstproduzen­ tInnen auf Vermittler treffen konnten, arrivierte Schriftstelle­ rInnen und Förderer auf Nachwuchstalente etc. Auch waren die meisten Gästelisten äußerst prominent besetzt und ließen auf einen transdisziplinären Diskurs zwischen Politikern, Intellektuel­ len und KünstlerInnen, Wissenschaftlern und Ökonomen schlie­ ßen. In einigen Salons wurde nicht nur über gesellschaftspolitische Entwicklungen diskutiert, sondern auch staatstragende Politik gemacht. Im Folgenden wird deutlich, dass einige der oben beschrie­ benen Merkmale der Salonkultur auf die Wiener Salons zu Beginn 24 des 20. Jahrhunderts nicht mehr zutreffen; deren großes Verdienst liegt vielmehr im Vermittlungspotenzial. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten sich Ausläufer dieser Salonkultur in eine veränderte Welt hinüberretten; gleichzeitig kam es zur Herausbildung zweckorientierter Zusammenkünfte in Privatwohnungen, wo sich Zeitschriftenredaktionen zur ge­ meinsamen Arbeit formierten oder Freundes­ und Dichterkreise sich in Ermangelung geeigneter Lokalitäten trafen. Auch hier waren es meist die Wohnungen von Frauen, die zu beliebten Treffpunkten erwählt wurden. Der literarische Salon im Hause Wertheimstein3 in Wien Döbling war 1907, zum Zeitpunkt des Todes der letzten Gast geberin Franziska von Wertheimstein, eher einem Museum denn einem Ort lebendigen intellektuellen Austauschs vergleichbar. Mit dem Tode der beiden Stammgäste Eduard von Bauernfeld (1890) und Ferdinand von Saar (1906) schien die 130­jährige Ära des Alt­ wiener Salons zu Ende zu gehen. So wurde der dort gern gesehene junge Hugo von Hofmannsthal, der bei der ersten Begegnung mit der Gastgeberin 1892 noch unter dem Pseudonym Loris publizierte, zum Zeugen einer untergehenden Welt, bevor er die Wiener Salons des neuen Jahrhunderts, die Kaffeehäuser, frequen­ tierte. Das Haus Wertheimstein­Gomperz war berühmt für den Hof von KünstlerInnen, Gelehrten, Staatsmännern und Dichtern, unter denen sich auch Nicht­Wiener und internationale Namen wie Franz von Lenbach oder Paul Heyse befanden. Neben den täglichen spontanen Besuchen war jeder Sonntag jour fixe. Fol­ gende Persönlichkeiten fanden sich u. a. regelmäßig ein: der Komponist Josef Dessauer, der Publizist Hermann Günther Meynert, der Chemiker Adolf Lieben und sein Neffe, der Physiker Robert von Lieben, der Physiologe Ernst von Fleischl, der Philo­ soph Franz Brentano, die Politiker Adolf Exner und Ernst von Plener, die Gräfinnen Dönhoff, Salm, Wickenburg­Almasy, die Sängerinnen Karoline Bettelheim und Maria Wilt, die Burgschau­ spielerin Auguste Baudius, die Frauenrechtlerin Iduna Laube, unter deren Vorsitz in ihrem eigenen Salon die Satzungen für den 25 Wiener Frauen-Erwerb-Verein entworfen wurden, die Dichter Moritz Hartmann, Hans Hopfen, Richard Voß und Adolf Wilbrandt, die Maler Franz von Lenbach und Moritz von Schwind, die Musiker Josef Hellmesberger, Teodor Leszetycki und Anton Rubinstein. Jede(r) von ihnen brachte wiederum Bekannte mit oder führte neue Leute in den Kreis ein. Lebhafter und weit über die Schwelle des neuen Jahrhunderts hinweg aktiv war der Salon im Hause der Großindustriellen Isidor und Jenny Mautner, die sich auch als KunstmäzenInnen und ­ samm lerInnen betätigten.4 In der 1888 erworbenen Villa, dem Geymüllerschlössel, das sie bis zur Zwangsenteignung durch die Nationalsozialisten 1938 (»Arisierung«) bewohnten, gab es einen sonntäglichen jour fixe, der von zahlreichen namhaften Künstle­ rInnen frequentiert wurde.5 Neben Persönlichkeiten aus dem Bereich des Theaters (u. a. Attila Hörbiger, Josef Kainz, Max Reinhardt, Ida Roland, Helene und Hermann Thimig, Paula Wessely), der Musik (u. a. Ignaz Brüll, Pablo Casals, Julius und Erich Wolfgang Korngold, Richard Strauss) und bildenden Kunst (u. a. Leopold Horovitz, Hans Larwin) verkehrten dort u. a. fol­ gende SchriftstellerInnen: Raoul Auernheimer, Julius Bauer, die auch als Grafikerin tätige Helene Bettelheim­Gabillon, Richard Nikolaus Coudenhove­Kalergi, Ludwig Ganghofer, Paul Gold­ mann, Hugo von Hofmannsthal, der hier 1912 seine berühmte Rede auf den abwesenden, doch zum Freundeskreis der Familie zählenden Gerhart Hauptmann hielt, Paul Lindau, Ernst Lothar, der auch Regisseur und Theaterdirektor war, Eduard Pötzl, Felix Salten, Alice Schmutzer, Hermine von Sonnenthal, Edgar von Spiegl­Thurnsee, Daniel Spitzer sowie Burgtheaterdirektor Adolf von Wilbrandt. Während sich die junge (und anfangs vor allem) männliche Intel­ ligenzia und die Kulturschaffenden nun bevorzugt um Kaffee­ haustische zu versammeln begannen, waren es bezeichnenderweise wiederum Frauen, die diese immer schon vor allem von Frauen gepflegte Tradition der Salonkultur über die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinweg weiterführten. Dabei kann nicht von 26 einer zeitlichen Ablöse der literarischen Salons durch die litera­ rischen Kaffeehausrunden gesprochen werden,6 vielmehr von einem temporären Nebeneinander und einer Überlappung der dort versammelten Runden. Dennoch ist ein allmählicher Über­ gang vom Salon als institutionalisiertem Treffpunkt des litera­ rischen und geistigen Lebens der Stadt auf das Café zu verzeich­ nen. Während dem Salon auf Grund der Zensurbestimmungen im 18. und 19. Jahrhundert mehr Bedeutung zukommt, da er dem allgemeinen Rückzug ins Private entspricht, gilt das Café vor allem in Wien als ein Phänomen der Moderne, das bis heute untrennbar mit dem Stadtbild verbunden ist. Der Kaffeehaus­ besuch ist außerdem Ausdruck einer indivuellen Lebensführung, einer großen Geselligkeit und eines spontanen Austausches. Die Intimsphäre der Salons erhielt im »verlängerten Wohnzimmer« des Kaffeehauses zwar einen öffentlicheren, wenn auch nur schein­ bar ungezwungener­willkürlicheren
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