Im oberen Teil des Tales und unmittelbar im Auen- Bergwiesen und Borstgrasrasen sind an magere Tannenberg bereich dominieren nasse bis anmoorige Standorte. Standorte gebunden, die eine Düngung weitest-

Besonders interessant ist ein kleines Hangquellmoor, gehend ausschließen. Für die Erhaltung der wertvollen Zöblitz Zwönitz in welchem Rundblättriger Sonnentau (Drosera Wiesen ist eine so genannte extensive Nutzung Marienberg Aue rotundifolia) beheimatet ist. erforderlich. Diese erfolgt durch eine jährliche Mahd. Annaberg-Buchholz Schwarzenberg

Eibenstock Schutzgebiete Auch die Tierwelt hat einiges zu bieten: die Kreuzotter (Vipera berus) wird hier noch regelmäßig gesehen, Naturschutzgebiet „Lohenbachtal“ Tagfalter wie Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa) und Großer Schillerfalter (Apatura iris) Zwischen den Ortschaften Geyer, Tannenberg und gaukeln über die Wiesen. In den Waldbereichen sind Hermannsdorf im mittleren Erzgebirge befindet sich Waldkauz (Strix aluco), Tannenhäher (Nucifraga das in Wälder und Forsten eingebettete Tal des caryocatactes), Haubenmeise (Parus cristatus) und Lohenbaches. Es erstreckt sich über eine Höhenlage Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) beheimatet. von 550 bis 685 m ü NN und wurde am 18.8.1998 als NSG Lohenbachtal NSG ausgewiesen. Zum ca. 20,5 ha großen Schutz- gebiet zählen neben dem eigentlichen Lohenbach mit seinen Auenbereichen auch seine Zuflüsse und Bereiche des Quelleinzugsgebietes und der angren- zenden Wälder. Auf Grund seiner reichen Ausstat- tung an seltenen Lebensräumen und Arten ist es Bestandteil eines europäischen Natura 2000-Gebietes – des Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) Gebietes „Moore und Mittelgebirgslandschaft bei “. Grüne Hohlzunge

Das Lohenbachtal ist ein einzigartiges Zeugnis historischer Landnutzungsformen. Die ortsferne, schwer zugängliche Lage schloss auch im Zusammen- Die sich im mittleren Auenbereich an den Bachlauf hang mit dem hier herrschenden Mittelgebirgsklima und seine Begleitvegetation anschließenden von jeher eine intensive bäuerliche Nutzung aus. Wiesenbereiche sind aus botanischer Sicht besonders Die Wiesenflächen wurden nur sporadisch zur bedeutsam. Im Juni leuchtet hier weithin das Gelb der Kartenausschnitt Gewinnung von Futter und Stalleinstreu gemäht. Arnika (Arnica montana), bei näherer Betrachtung sind

Haubenmeise Schornsteinfeger So konnte der halboffene Charakter des Bachtales, die purpurnen und rosafarbenen Blütenstände der der Wechsel zwischen Wiesen, Staudenfluren, Knabenkraut-Orchideen (Dactylorhiza fuchsii und D. Sümpfen, Gebüschen und Waldflecken, erhalten majalis) zu erkennen. Zahlreiche Orchideen-Arten sind bleiben. Eine Lesesteinmauer zeugt von der einst für das Lohenbachtal bekannt. Die Kernbereiche des Naturschutzgebietes sind nicht durch Wege erschlossen. Ein am Freibad Tannenberg Der Erzgebirgskreis hat 30 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von rund 2800 ha. beschwerlichen Nutzung der Wiesenbereiche. In den Borstgrasrasen des Lohenbachtales kommen bzw. am Gasthaus „Waldschänke“ beginnender z.B. sehr seltene Arten wie Wald-Läusekraut Wanderweg erlaubt einen Blick auf die bunten Wiesen. (Pedicularis sylvatica), Niedrige Schwarzwurzel Die Schönheit der Wiesen inspirierte den (Scorzonera humilis) und Katzenpfötchen (Antennaria unvergessenen Tannenberger Maler und Künstler Carl- dioica) vor. Borstgrasrasen sind allgemein weniger Heinz Westenburger (1924-2008), der sich wie kein bekannt, sind aber europaweit im Natura 2000-System anderer als Botschafter des Lohenbachtales und des als besonders bedeutsame Lebensräume eingestuft. Naturschutzes verstand. e Verwendete Literatur/Karten: Naturschutzgebiet „Lohenbachtal“ Sächsisches Umweltministerium für Umwelt und (Größe: 20,5 ha) Naturschutz im Landwirtschaft (Hrsg.): Naturschutzgebiete in Sachsen, 2009

Karte des Naturschutzgebietes „Lohenbachtal“ chutzgebiet DTK10-V, © Staatsbetrieb Geobasisinformation und S Erzgebirgskreis Reich ausgestattet an seltenen Lebensräumen und Vermessung Sachsen 2012 Arten befindet sich dieses Naturschutzgebiet zwischen den Gemarkungen Geyer, Tannenberg und Hermannsdorf.

Auf Grund ihrer Erscheinung wird die Blindschleiche oft mit einer Schlange verwechselt. Sie zählt aber zu den Echsen und kommt trotz vieler Gefährdungen noch recht häufig vor. Die Art ist meist tagaktiv und jagt Würmer, Asseln, Spinnen und Insekten. Sie versteckt sich gern unter Vielseitig gestaltet sich dieses Bachtal mit angrenzenden Steinen oder in kleinen Erdhöhlen. Wiesen, Wäldern, Mooren und Hochstaudenfluren. Impressum:

Herausgeber: Kontakt: Naturschutzgebiet Ihren Namen verdankt die Echte Der Waldkauz ist vor allem in der Landratsamt Erzgebirgskreis Untere Naturschutzbehörde Mondraute ihren mondförmigen Dämmerung und in der Nacht aktiv. Paulus-Jenisius-Straße 24 Telefon: 03735-601-6216 09456 Annaberg-Buchholz E-Mail: [email protected] Blattfiedern. Dieser unscheinbare Diese mittelgroße Eulenart bevorzugt „Lohenbachtal“ Rautenfarn kommt in Deutschland abwechslungsreiche Wälder mit Layout/Satz/Fotos: Naturschutzzentrum Erzgebirge nur selten vor und ist auf der Roten ausreichendem Höhlenangebot. Sein Fotos: Großer Schillerfalter (Titel): NSZ Erzgebirge, Liste vermerkt. Die bis zu 30cm Brut- und Jagdrevier kann mehrere Blindschleiche: Josef Hlásek, Echte Mondraute: Sven Züchner hohe Pflanze bevorzugt magere Hektar umfassen. Zur Beute zählen (CC-Lizenz), Waldkauz: Adam Kumiszcza (CC-Lizenz), Standorte mit oftmals felsigem neben Kleinsäugern auch Amphibien, Haubenmeise: Luc Viatour (CC-Lizenz) Untergrund. Auf Überdüngung, Vögel, Insekten und Fische. Die Balz- Kalkung oder intensive Nutzung zeit beginnt bereits im Februar, die reagiert diese Art empfindlich. Eiablage erfolgt bis Mitte März.