Niederösterreichische Kulturwege Kamptal

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Alphabetisches Der kleine Fluss Ortsverzeichnis und sein schönes Tal X ... Nummerierung auf der Karte 1 Altenburg 24 25 Liebenau 3 Das Kamptal ist eine einzigartige ist auch bekannt als „Granit- Natur- und Kulturlandschaft im und Gneishochland“ – an vielen 2 Altenhof 32 26 Mittelberg 41 Norden Österreichs. Auf weiten Orten geben mächtige Granit- 3 Altenwörth 46 27 Ottenstein 16 Strecken ist das Tal bis heute völ- felsen der Landschaft einen un- 4 4 28 Plank 32 lig unberührt geblieben.Auf seinem verwechselbaren Charakter. Die Weg von der Quelle bis zur Mün- Urtümlichkeit der Naturland- 5 Arnreith 5 29 Pölla 23 dung legt der Kamp eine Strecke schaft hat nicht zuletzt damit zu 6 Buchberg 30 30 Rappottenstein 6 von 159 Kilometern zurück. Er ist tun, dass das Waldviertel ein altes, nicht schiffbar, dafür aber trägt er abgetragenes Gebirge ist. Während 7 Dobra 20 31 Rastenberg 19 Kanus und Kajaks und in Stauzo- die Alpen gerade 70 Millionen Jah- 8 Döllersheim 18 32 Rastenfeld 19 nen auch Ruder- und Elektroboote. re auf dem Buckel haben, ist das 9 Elsarn 43 33 Roiten 9 „Variszische Gebirge“ stolze drei- Der „Große Kamp“ ent- hundert Millionen Jahre alt. Nur 10 Engabrunn 43 34 Rosenau 14 springt in einer unscheinbaren punktuell werden Höhen von über 11 Franzen 21 35 Rosenburg 26 Moor-Mulde nahe dem ober- 1000 Metern erreicht. 12 Friedersbach 18 36 Schauenstein 22 österreichischen Ort Liebenau, auf ca. 950 Meter Seehöhe. Der zwei- Die Ufer des Kamp werden von vie- 13 Gars 28 37 Schiltern 40 te Quellfluss, der „Kleine Kamp“, len Burgen, Schlössern und Ruinen 14 Gobelsburg 41 38 Schönbach 8 stammt aus dem Weinsberger gesäumt. Vom Oberlauf bis zum Wald. Unterlauf, vom Hohen Waldviertel 39 15 Grafenegg 44 Schönberg 34 Der „Purzelkamp“, der in den bis ins Flachland, bis zur Mündung 16 Greillenstein 23 40 Stallegg 28 größten der Kamptalstauseen, den in die Donau - sie alle werden in 17 Hadersdorf 42 41 Stiefern 33 Ottensteiner Stausee mündet, hat diesem Reiseführer beschrieben. seine Quellen nahe den Waldviert- 18 Idolsberg 21 42 Stift 12 ler Orten Traunstein bzw. Schön- Das untere Kamptal ist berühmt für 19 Kamegg 28 43 Straß 42 bach. seine Weine. Auch diesem Thema Das Waldviertel, jene Region, wird im Folgenden ausreichend 20 Kamp 4 44 Thurnberg 20 die vom Kamp durchzogen wird, Platz gegeben. 21 Kirchbach 7 45 Wachtberg 31 22 Kronsegg 40 46 Wetzlas 20 Aller Anfang ist klein: Der Große Kamp in den Höllfällen 23 Krumau 21 47 Zöbing 35 24 Langenlois 36 48 Zwettl 10

Ein junger Fluss bahnt sich seinen Weg: Der Purzelkamp bei Seite Stolz und mächtig: 7 Burg Rappottenstein Rappotterstein | Kirchbach www.burg-rappottenstein.at www.rappottenstein.at

„Welch eine Burg!" ist man ver- phase. Ab 1305 werden die Herren sucht auszurufen, wenn man das von Dachsberg als Besitzer der auf stolze Rappottenstein erstmals aus einem mächtigen Granitfelsen er- der Nähe sieht. Man spürt förmlich, bauten Burg genannt. Die Anlage dass diese Burg niemals zerstört, wurde gegen Ende des 14. Jahr- niemals eingenommen wurde. hunderts erweitert; die erhaltene Rappottenstein ist eine Gründung gotische Burgkapelle hat in die- der Kuenringer. Diese zu Herren ser Zeit ihren Ursprung. Weitere aufgestiegenen Ministerialen der Phasen intensiverer Bautätigkeit Babenberger beherrschten über folgten. 1423 ging Rappottenstein mehrere Jahrhunderte das Wald- an die Starhemberger. Mitte des 16. viertel. Auch das Stift Zwettl (siehe Jahrhunderts wurde der Westtrakt S. 12) geht auf eine kuenringische der Burg angefügt und der mar- Gründung zurück. kante Uhrturm – mit nur einem Zeiger, dem Stundenzeiger – er- Als legendärer erster Herr von richtet. Das steinerne Pendel und Rappottenstein gilt Rapoto von das archaische Uhrwerk sind bei Kuenring; er wird erstmals zwi- Führungen zu sehen. Blick vom Bergfried zum Uhrturm schen 1157 und 1176 urkundlich erwähnt. Historiker entdeckten 1664 belagerten die Schweden die Besitzer; seit 1664 steht die Burg im innersten Kern der Burg noch Burg, konnten sie aber nicht ein- und das dazugehörige Gut im Be- Fundamente aus jener ersten Bau- nehmen. Sie wechselte erneut die sitz der Familie Abensperg-Traun.

Rappottenstein: Hochburg auf Granitfelsen Rappottenstein: Renaissancefresken Eine Besichtigung ist nur mit Füh- rung möglich und sehr zu empfeh- len. Mittelalterliche Rauchküche, Wandmalereien aus der Renais- sance, gotischer Flügelaltar sowie viele interessante baugeschichtliche Details machen den Rundgang zum Erlebnis.

Der zur Burg gehörige Ort Rap- pottenstein ist ebenfalls eine Gründung der Kuenringer; zwei Gasthöfe stehen für hungrige Rei- sende bereit.

Rund drei Kilometer außerhalb von Rappottenstein, im kleinen Ort Kirchbach, wurde eine alte Brettersäge zu einem interessanten „lebendigen Museum“ umgebaut; für technikgeschichtlich Interes- Ein Stück Technikgeschichte: sierte sicher einen Abstecher wert. Brettersäge Kirchbach bei Rappottenstein Seite Vom Kleinen Kamp 9 ins Kamp-Paradies Schönbach | Roiten Gemeinde Schönbach Tel. 02827/7002

Der Kleine Kamp durchfließt Der Buß- und Eremitenorden der oberhalb der Burg Rappottenstein Hieronymiten war hier bis 1828 eine beeindruckende Granitfelsen- beheimatet. landschaft, die so genannte Schütt, die auch durchwandert werden Fährt man vom Ort Rappotten- kann. Folgt man dem kleinen Was- stein zwei Kilometer nach Osten, serlauf weiter stromaufwärts, so gelangt man ins Tal des Großen erreicht man bald die Lohnbach- Kamp und nach Ritterkamp. Hier fälle. Der Lohnbach, ein „Neben- mündet der Kleine in den Großen bach“ des Kleinen Kamp, springt Kamp. hier in kleinen Kaskaden munter über die Felsen bergab. Die Straße Richtung Roiten ver- läuft nun direkt neben dem Kamp, Weiter flussaufwärts, etwa elf Kilo- der sich auf dieser Flachstrecke meter von Rappottenstein entfernt, in engen Mäandern durchs Tal Ein grünes Paradies: Kampwildnis bei Roiten auf der Flanke des hier überdimen- schlängelt. Das Ufer ist von Erlen, sional breiten Tals des Kleinen Weiden und dichtem Buschwerk Kamp, liegt der Ort Schönbach. gesäumt, der Abschnitt des Tals Dorfmuseum wurde von Frie- Ab Roiten verabschiedet sich der Die gotische Hallenkirche beher- wird „Roitener Dschungel“ ge- densreich Hundertwasser (1928 – Kamp in wildromatische Einsam- bergt gleich drei spätgotische Flü- nannt. 2000) höchstpersönlich gestaltet. keit; das Tal ist ab hier bis Zwettl gelaltäre, auch Fresken aus dem 15. Der phantastische Realist besaß in bis auf einen kurzen Abschnitt nur Jahrhundert sind erhalten. An die Im kleinen Ort Roiten stammt der Nähe von Roiten eine kleine zu Fuß zu durchwandern. Es trägt Kirche unmittelbar angebaut ist das der bemerkenswerteste Bau aus Mühle, die ebenfalls bis heute un- den beziehungsvollen Beinamen ehemalige Hieronymitenkloster. dem Jahr 1989 – das schlichte verkennbar seine Handschrift trägt. „Das Paradies“ – tatsächlich be- eindruckt die Strecke durch riesige Im Dorfmuseum finden sich alte Granitblöcke und eine insgesamt Hundertwassermühle: Idylle am Kamp bei Roiten Handwerksgeräte, eine Ausstellung sehr abwechslungsreiche Szenerie, über Schalensteine sowie Exponate die von keinem Bauwerk neueren der aufgelassenen Dorfschule. Datums beeinträchtigt wird.

Heimatmuseum Roiten: Sammlung bäuerlicher Gerätschaft Seite Stille Größe im Stift Zwettl 13 Zwettl

www.stift-zwettl.at Tel. 02822/20202-17

Es gibt Orte, die man gesehen ha- an; die Gründungslegende sagt, baum, der die Gründungslegende lungsraum der Mönche, ist ebenso ben muss – und Stift Zwettl gehört dass Hademar der Erste von Ku- des Klosters illustriert. Darin ist zu zu sehen wie das aus der Mitte des zweifellos dazu. Die weitläufige enring am Neujahrstag des Jahres lesen, dass das erste Kloster genau 14. Jahrhunderts stammende Dor- Anlage liegt geduckt im Kamptal, 1138 den Gründungsakt des Stifts an jener Stelle erbaut wurde, an der mitorium, der ehemalige Schlaf- rund drei Kilometer nordöstlich vollzog. zu Silvester 1137 ein Eichenbaum saal. Neben dem „Einstützenraum“ der Stadt. Der aus grauen Granit- Das heutige Erscheinungsbild wird ergrünte. und dem „Necessarium“, einer frü- quadern gebaute Turm ist weithin nicht unwesentlich vom schlanken Bemerkenswert ist unter ande- hen Latrinenanlage, führt die Tour sichtbar. Der Kamp fließt direkt am Turm der Stiftskirche geprägt. rem auch ein seitlicher Flügelal- auch in die Schatzkammer des Stift vorbei. Der Entwurf der dreigeschoßigen tar von Jörg Breu aus dem 15. Klosters. Eines der Exponate: das Der Orden der Zisterzienser (Or- Turmfassade stammt von Matthias Jahrhundert. In der Kirche findet Zwettler Kreuz, ein romanisches densmotto: ora et labora, bete und Steinl, den Bau ausgeführt hat Josef allsommerlich das Orgelfestival Reliquienkreuz aus 1180. arbeite) galt schon früh als streb- Munggenast; fertiggestellt wurde er statt; dabei erklingt die mächtige Das Kloster hat sich in den letzten sam und erfolgreich. Dies war wohl anno 1728. „Egedacherin“, ein aus dem frü- Jahren für Besucher weiter geöff- ein Grund für die Kuenringer, die Außerhalb der Gottesdienste ge- hen 18. Jahrhundert stammendes net. Neben einer permanenten frommen Männer ins Zwettler langt man nur mit einer Führung Instrument. 1983 wurde sie nach Ausstellung „Wer's glaubt, wird se- Land zu holen. So kamen im Ad- ins Innere der Stiftskirche. Sie mehreren Umbauten wieder in ih- lig?“, wurden auch die historischen vent des Jahres 1137 zwölf Mönche ist ein Hauptwerk der österreichi- ren ursprünglichen Zustand „rück- Gärten des Klosters revitalisiert. aus Heiligenkreuz im Waldviertel schen Hochgotik; die Einrichtung gebaut“. Mit einer Führung gelangt Ein Stifts-Shop bietet Devotiona- stammt zur Gänze aus dem Hoch- man auch in den berühmten go- lien und Souvenirs. Außerhalb der barock. Neben Munggenast und tischen Kreuzgang des Klosters. Klostermauern und des großen Ab- Zwettl: Stiftskirche, Turm von Matthias Steinl Steinl haben sich hier auch Mathias Dieser wird noch heute drei Mal am teihofs sind auch noch zahlreiche Götz, Jakob Schletterer, Martino Tag von den Mönchen zum Gebet Wirtschaftsgebäude dem Stift Altomonte und Paul Troger vere- aufgesucht. Erbaut wurde er von zuzurechnen. In den nahen Rud- wigt. Der 1733 geweihte Hochal- 1210 bis 1230 und wurde, so wie mannser Teichen wird eine Karp- tar ist denkbar ungewöhnlich – er auch das gotische Brunnenhaus, fenzucht betrieben. Und direkt vor wird dominiert von einem zur Gän- bis heute nicht verändert. Der Ka- dem Kloster liegt die alte Brücke: ze aus Holz geschnitzten Eichen- pitelsaal aus 1180, der Versamm- Ganz aus Stein erbaut, stammt das Bauwerk aus der Mitte des 12. Jahrhunderts – und ist damit eines Stift Zwettl: Gotischer Kreuzgang Stift Zwettl: Brunnenhaus der ältesten technischen Bauwerke Österreichs.

Zwettl: Rudmannser Teich mit “Ratschenhof” Seite Das hübsche Freimaurer- 15 Landschlösschen Rosenau Rosenau Tel. 02822/58221-15 www.schlosshotel.rosenau.at www.freimaurermuseum.at

Von Zwettl aus in einem zwei- Schallenberg, ein hochrangiger und Wandmalereien erinnern an 1740 errichtete Textilmanufaktur, stündigen Spaziergang durch das Beamter unter Kaiserin Maria die Zeit der Freimaurer. Neben dem die Schule, das ehemalige Spital, Zwettltal oder auf einer kurzen Theresia, richtete im Schloss eine Museum befinden sich im Gebäu- der zur Frühstückspension umge- Autofahrt zu erreichen ist Schloss Freimaurerloge ein; diese wurde de noch ein Schlosshotel und ein baute Schüttkasten: Sie geben dem Rosenau. Dieses wunderbare ba- nach seinem Tod im Jahr 1800 Restaurant. Schloss den historischen Rahmen. rocke Landschlösschen mitsamt der wieder geschlossen, die von Dani- dazugehörigen Gutshof-Siedlung ist el Gran gemalten Fresken wurden Den Reiz von Rosenau macht aus, In einem weiteren Gebäude sind in den vergangenen Jahren zu einem übermalt. dass das Schloss selbst von einer Märchenhaus und Puppenmu- beliebten Ausflugsort geworden. Reihe weiterer interessanter Ob- seum untergebracht. Unweit Seinen Ursprung hat Schloss Ro- Ab 1883 gehörte das Anwesen jekte umgeben ist. Der Pfarrhof, des idyllischen Ensembles be- senau in der Renaissance; die An- dem „großdeutschen“, antisemi- das frei auf der grünen Wiese ste- findet sich der “Bismarckturm”. fänge des Baus gehen zurück ins tischen Politiker Georg Ritter von hende Jägerhaus, der Meierhof, der Schönerer widmete das Bau- Jahr 1593. Freilich stand auf dem Schönerer; er besaß Rosenau bis längst ein Ausflugslokal beherbergt, werk seinem Vorbild Otto von Granitfelsen schon lange ein “wehr- zu seinem Tod 1921. Erst 1974 das Bandlhaus, eine frühe, um Bismarck. hafter Vierkanthof“, der sogenann- wurde mit der Restaurierung des te Wernhartshof. Ab 1736 wurde Schlosses durch das Land Niede- Barockes Landidyll: Schloss Rosenau bei Zwettl unter Leopold Christoph von rösterreich begonnen; Fresken und Schallenberg der barocke Umbau die ehemalige Loge wurden wieder begonnen, ab 1793 die Pfarrkirche entdeckt; 1975 schließlich das Frei- im Westen des Schlosses dazuge- maurermuseum eingerichtet. In fast baut. Das Deckenfresko der Kir- allen Räumen des Obergeschoßes che stammt vom berühmten Paul befinden sich noch die Stuckdecken Troger. aus der Bauzeit; zahlreiche Fresken

Fresken aus der Mitte des 18. Jahrhunderts Die barocke Kapelle im Schloss Rosenau Seite Ausflüge rund um den 19 Ottensteiner Stausee Döllersheim | Rastenberg www.doellersheim.at www.rastenfeld.at Tel. 02826/289

Am Nordufer des Ottensteiner Der kleine Hauptplatz von Ra- Stausees schließt „Militärisches stenfeld ist von zum Teil aus Sperrgebiet“ an – der 162 Qua- dem 16. Jahrhundert stammenden dratkilometer große „Truppenü- Ackerbürgerhäusern umgeben. Die bungsplatz “. Insgesamt Pfarrkirche hat einen gedrun- 48 Ortschaften mit rund 7000 genen Turm mit einem steinernen Bewohnern wurden 1938 bis Pyramidenhelm. An der Fassade be- 1942 von den Nationalsozialisten finden sich einige Schartenfenster, zwangsenteignet und umgesiedelt. ein spätromanisches Fenster ist zu erkennen und die halbrunde Apsis Einer der 1938 entsiedelten Orte ist stammt aus romanischer Zeit. Die Döllersheim, rund fünf Kilometer im Süden angebaute Kapelle da- nördlich von Ottenstein. Die ehe- tiert aus dem 13. Jahrhundert, der malige Pfarrkirche ist heute eine Art gotische Chor ist auch schon über Pilgerstätte geworden, ebenso wie sechshundert Jahre alt - insgesamt der mustergültig gepflegte Friedhof: ein auffallender, ungewöhnlicher Das spätgotische Gotteshaus wurde Kirchenbau. ab 1976 restauriert und 1985 neu Rund zwei Kilometer von Rasten- Hoch über dem Ottentsteiner See: Rastenfeld gedeckt. feld entfernt, durch das tiefe Tal des Purzelkamp von Rastenfeld Ein Wallfahrtsziel: Friedenskirche Döllersheim Burg Rastenberg: Idyll am Purzelkamp 1986 wurde die Kirche zur „Frie- getrennt, befindet sich die beein- denskirche“ geweiht. Um Aller- druckende Burg Rastenberg. Karner und Kirche von Friedersbach seelen treffen einander hier die Aus- Auf einem Felsen hoch über dem gesiedelten bzw. deren Angehörige idyllischen Purzelkamp errichtet, zum Gottesdienst. ist diese Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert sehr gut erhalten – Der kleine Ort Friedersbach liegt schließlich ist sie auch dauerhaft am Südufer des Sees, auf halber bewohnt. Urkundlich wurde sie Strecke zwischen Zwettl und Ra- erstmals 1205 genannt, im Dreißig- stenfeld. Berühmt ist Friedersbach jährigen Krieg wurde sie beschädigt, für das harmonische Ensemble von seit 1872 befindet sie sich im Besitz romanischer Kirche, gotischem der Grafen Thurn-Valsassina. Sie ist Karner, Friedhof und mächtigem nur bei ganz seltenen Anlässen in- Pfarrhof. Die 1159 geweihte Pfarr- nen zu besichtigen, ansonsten muss kirche thront über dem typischen man sich mit dem Anblick von au- Waldviertler Breitangerdorf. Der ßen, am besten von der direkt am massive Westturm stammt aus der Purzelkamp gelegenen Hofmühle ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, aus, begnügen. Der Künstler Peter das Zwillingsbogenfenster im Glo- Weber hat in den letzten Jahren das ckengeschoß ist romanischen Ur- aus dem 16. Jahrhundert stammen- sprungs. de Mühlengebäude adaptiert und Gleich neben der Kirche befindet zum regionalen Kulturzentrum sich der aus der Zeit um 1350 stam- ausgebaut, ein Besuch ist nach mende runde Karner mit seinem auf- Voranmeldung bzw. bei diversen fallenden, gemauerten Kegeldach. Veranstaltungen möglich. Seite Ruine und Burg: Schauen- 23 stein und Greillenstein Schauenstein | Greillenstein | Pölla www.poella.at www.greillenstein.at Tel. 02989 8080 21

 Ruine Schauenstein: Blick vom Bergfried

 Bergfried, hoch über dem Kamp

Unterhalb des Staudamms von Thurnberg bzw. des Weilers Weg- scheid beginnt ein völlig unbe- rührter Abschnitt des Kamptals. Ohne jede Straße, nur von einem schmalen Wanderweg begleitet, schneidet sich der Kamp in einer bis zu dreihundert Meter tiefen Schlucht und in zahlreichen Schlin- Greillenstein: Renaissance in reinster Form gen hinunter nach Rosenburg. enringer hier heimisch. Der sieben le einer aus dem 12. Jahrhundert Ein herrlicher Aussichtspunkt hoch Geschoße hohe Bergfried stammt stammenden Wehrburg erbaut. über dem Tal ist die Ruine Schau- aus der zweiten Häfte des 13. Dominiert wird das Gebäude von enstein, am Nordufer gelegen. Die Jahrhunderts – er ist heute wieder einem mächtigen Turm, an der ins zum Fluss hinabreichenden Gra- als Aussichtswarte begehbar. Im Schloss führenden Brücke wachen nulitfelsen sind für eine forstliche Dreißigjährigen Krieg durch die steinerne Löwen und Obelisken. Bewirtschaftung zu steil, die Hän- Schweden beschädigt und ab 1672 Der historische Gerichtssaal ge sind von schönem, im Herbst zerstört, ist die Ruine heute von der ist bekannt, bei einer Führung zu wunderbar gefärbtem Mischwald kleinen Ortschaft Krug an der B 38 sehen sind Bibliotheken, Festsäle, bedeckt. (zwischen Altpölla und Fuglau) in eine Kapelle aus der Renaissance, einem halbstündigen Spaziergang eine Badestube und viele Pretiosen. Schauenstein war einst Teil jener leicht zu erreichen. Beachtenswert ist die Sammlung Burgenkette, die von Lichtenfels bis barocker Gartenzwerge sowie der Rosenburg reichte und das Land der Rund vier Kilometer nördlich von revitalisierte Schlossgarten. Babenberger gegen Norden, gegen Krug/Schauenstein befindet sich Böhmen hin, absicherte. 1175 wird das malerische Renaissanceschloss Der österreichische Nationaldichter ein Herr Poppo de Sowensteine als Greillenstein. Die von einem Franz Grillparzer hat im neben- Burgherr genannt, gegen Ende des Wassergraben umgebene Anlage an gelegenen Forsthaus als junger 13. Jahrhunderts wurden die Ku- wurde 1570 bis 1590 an der Stel- Mann einige Sommer zugebracht. Seite Die Renaissance 27 der schönen Rosenburg Rosenburg www.rosenburg.at Tel. 02982/2911

1809 wird die mächtige Anlage durch einen Brand zerstört, 1859 wieder hergestellt. Sie dient seit damals als „Schauburg“, die Besit- zerfamilie wohnt im Schloss Horn.

Ins Innere der Burg, in die gotische Kapelle und auf die Altane mit einer spektakulären Aussicht gelangt man nur mit Führung. Rittersaal, Prunk- Postkartenidyll am Kamp: Rosenburg saal und die Bibliothek mit einer 360 Jahre alten Kassettendecke sind naissance-Falkenhofs“ sind spek- beeindruckend. Armbrust, Ritter- takulär. Ein Klettergarten und das rüstung, Schießgewehr, alles ist hier Schlossrestaurant machen die Burg ausgestellt, auch eine prähistorische zu einem attraktiven Ausflugsziel. und eine Sammlung von Schmiede- arbeiten sind zu sehen. Besonders Der kleine Ort unter der Burg wird schön ist das „Vogerlzimmer“, des- geprägt von zahlreichen Gründer- sen Wandmalereien noch aus dem zeitvillen, vor hundert und mehr 17. Jahrhundert stammen. Jahren als „Zweitwohnsitze“ ge- baut. Rosenburg ist ab Wien am Zur Freude des Publikums hat besten über die B 4 zu erreichen; Graf Hoyos auf Schloss Rosenburg die Abzweigung führt noch vor dem die Falknerei wieder belebt; die Bezirkshauptort Horn hinunter ins Greifvogelvorführungen des „Re- Kamptal.

Eine wechselvolle Geschichte: Die Rosenburg

Hoch über jenem Ort, an dem der Sebastian Grabner wandelt die Burg Kamp seine Fließrichtung abrupt gegen Ende des 16. Jahrhunderts zu von Ost nach Süd ändert, steht das einem Renaissanceschloss um. wahrscheinlich bekannteste Bau- werk des Kamptals, die stolze Ro- Nach mehreren, auch blutigen Be- senburg. Ihre Geschichte reicht bis sitzerwechseln wird die Burg nach ins 12. Jahrhundert zurück. Einst Ende des Dreißigjährigen Kriegs Teil der babenbergischen Burgen- von Joachim Graf Windhag, einem kette, wird sie 1478 von Kaspar von eifrigen Gegenreformator, erwor- Roggendorf ausgebaut; die gotische ben und wiederhergestellt. Burgkapelle stammt aus 1484. Bald 1681 schließlich erwirbt Leopold  Rosenburg: Gründerzeitvilla am Kampufer danach, unter dem Geschlecht der Karl Graf Hoyos die Rosenburg – Grabner, erlebt die Rosenburg ihre durch Heirat. Sie ist seit damals im erste Glanzzeit und wird zu einem Besitz der Familie. Zentrum des Protestantismus.  Greifvogelvorführung auf der Rosenburg Seite Plank, Altenhof, Stiefern: 33 Friedliche Sommerfrische Plank | Altenhof | Stiefern www.stiefern.at

Plank: Ortskirche, Kampwiese Plank: Altes Badehaus am Kampufer Stiefern: Ältester Ort im Tal

Die drei kleinen Orte Plank, Al- wunderschönem Garten hat ge- später als Friedensreich Hundert- Stiefern führt ein schöner Wan- tenhof und Stiefern sind ruhige, öffnet, wenigstens temporär. Am wasser bekannt und berühmt, un- derweg ins Stiefernbachtal; nach verschlafene Sommerfrischeorte. Ortsende führt der Radweg über tergebracht war. Hier entstand sein zwanzig Minuten erreicht man die Die zwei stattlichen Mühlen von eine schöne Stahlgitterbrücke ans Jugendwerk „Aquarell von Stief- „Hammerschmiede“, heute eine Plank sind längst außer Betrieb; andere Ufer - diese historische ern“. Von der Straßenbrücke aus imposante Gründerzeitvilla. nach wie vor seinen Dienst ver- Brücke wurde in Stiefern (S. 33) schon zu sehen, befindet sich unter- sieht hingegen das alte Kampbad abmontiert und hierher gebracht. halb des Orts, am Wasser, eine net- Die Kamptalbahn überquert un- mit dem markanten, rot weiß ge- te kleine Bade- und Picknickwiese. terhalb von Stiefern den Kamp auf färbelten, aus der Zwischenkriegs- Von der kleinen Kellergasse führt Der Ort wurde, so wie etliche ande- einer so genannten „Gitterkasten- zeit stammenden Badehaus. ein Spazierweg zu einem frühmit- re, beim Hochwasser von 2002 arg brücke.” Auch sie ist ein beliebtes telalterlichen Mühlsteinbruch. in Mitleidenschaft gezogen. Von Fotomotiv. Am nördlichen Ortsende sieht man hinüber zur hübschen Orts- Stiefern, der dritte Ort im Stiefern: Bahnbrücke mit historischer Diesellok kapelle von Oberplank, ein Bunde, ist der urkundlich am frü- aus dem 12. Jahrhundert stam- hesten erwähnte Ort des Kamp- mender, im 18. Jahrhundert tals. Schon aus 902 datiert die barockisierter Bau. Die hübsche erste Nennung der klein geblie- Pfarrkirche von Plank, 1676 ge- benen Siedlung. Die ehemalige baut, ist dem heiligen Nikolaus Wehrkirche ist schön anzusehen, geweiht. sie befindet sich an der höchsten Der nächste Ort talabwärts ist Stelle des Ortes, der im Übrigen Altenhof, eigentlich nur ein durch zahlreiche Villen, Zweit- aus wenigen Häusern bestehen- wohnsitze sowie Bauernhäuser der Weiler. Bemerkenswert ist, geprägt wird. dass sich hier der nördlichste Direkt an der Kamptalstraße liegt Weingarten und die nördlichste das Kinderheim Stiefern, in dem Kellergasse des Kamptals befin- im Sommer 1945 auch ein jun- den, auch ein Heurigenlokal mit ger Mann namens Fritz Stowasser, Seite 35 Der Charme von Schönberg | Zöbing www.schoenberg.gv.at Schönberg und Zöbing Tel. 02733/76476 www.ursinhaus.at www.kamptal.at Tel. 02734/2000-0 Der im Jahr 1475 zum einen wunderbaren Blick über gehören, umschließt rund 6000 Markt erhobene Ort das Tal und den Manhartsberg. Hektar. Schönberg ist der erste „rich- Am Ende der Kellergasse, schon tige“ Weinort des Kamptals. Die in freiem Gelände, mitten in den Zöbing, am Fuß des Heiligenstein Vinothek und Touristeninfor- Weinbergen, befindet sich ein im gelegen, ist ein alter Weinort. Die mationsstelle „Alte Schmiede“ aktuellen Stahl-Glas-Stil gebautes ehemals gotische Saalkirche wurde mit der ockergelb-rot gewürfelten Ausflugslokal. gegen Ende des 18. Jahrhunderts Fassade ist ein neues Ortszen- barockisiert. Bemerkenswert ist trum geworden, in dem auch Der Heiligenstein ist so etwas eine um 1790 entstandene Wand- viele Veranstaltungen stattfinden. wie ein heiliger Berg des Wein- malerei von Leopold Mitterhofer. Mächtig über dem Ort erhebt baus und Zöbing der dazugehö- Der mächtige, gründerzeitliche sich die im Kern romanische, an- rige Ort. Die Hänge des Bergs, Einkehrgasthof von Hans und Ilse sonsten gotische, teilweise barock- der eigentlich nur der südlichste Gutmann direkt bei der Kampbrü- isierte Kirche; auch der Eckpfeiler des Manhartsbergs ist, cke ist bekannt für seine gute Küche Turm stammt noch aus dem sind fast zur Gänze mit Weinter- und die schöne, mit Kastanienbäu- Mittelalter. Einige der alten rassen überzogen. Die hohe Luft- men bewachsene Terrasse. Winzerhöfe nahe der Kirche feuchtigkeit durch den Kamp, stammen aus dem 16. und 17. zusätzliche Bewässerung, die süd- Fährt man die Straße Richtung Jahrhundert; es lohnt, den Ort exponierte Hanglage, da- Schönberg-Neustift entlang, sieht beim alljährlichen „Schönberger zu ein „Urgesteins"boden, man alsbald einen großen, aus dem Bauernmarkt“ zu besuchen, da lassen hier die aller- Ende des 16. Jahrhunderts stam- öffnen die Häuser ihre schö- besten Rieslinge gedeihen. menden, im 18. Jahrhundert ver- Kirche zum Hl. Martin nen, z.T. aus der Renaissance Auf der Spitze des Heiligenstein änderten Bau: Den ehemaligen Le- stammenden Höfe und laden steht seit 1887 die Kamptalwar- sehof des Stifts Dürnstein. Rechts zu Grammelschmalzbrot und te. Auf einem rund halbstündigen davon führt eine schmale Gasse Schönberger Wein. Spaziergang ab Zöbing kann man bergan; man gelangt zu einem Park- sie erreichen. Der Rundblick über platz und danach zur Zöbinger Lohnend ist ein kleiner Abstecher das etwa 3350 Hektar große Wein- Kellergasse. Etliche malerische in den westlich von Schönberg, baugebiet, das sich rund um Lan- kleine Keller säumen den Weg, ein hoch oben über dem Kamptal ge- genlois ausbreitet, ist wunderbar. Heuriger hat immer geöffnet. legenen Weinort Mollands. Von Das Weinbaugebiet Kamptal, zu Die Aussicht von hier auf das Tal der kleinen Kellergasse hat man dem auch Schönberg und Straß ist wunderbar, die Jause köstlich.

Schönberg: Pfarrkirche, bunte alte Schmiede Ausflugslokal, neu: Weinbeisserei Mollands Ausflugsziel, alt: Zöbinger Kellergasse

Bahnhof Mistelbach Seite Ins Kamptiefland: Rund 43 Hadersdorf | Straß | Elsarn um Hadersdorf und Straß www.vinothek-strass.at www.freilichtmuseum-elsarn.at Tel. 02735/2495 www.kamptal.at

Auf der Kamptalbahn: Im Sommer mit historischem Dieseltriebwagen Germanisches Gehöft Elsarn: Zeitreise der unterhaltsamen Art

In Hadersdorf am Kamp zweigt die Die Fassade des gegenüber stehenden seum. In den netten Kellergassen den kleinen Ort Elsarn. Hier stößt Kamptalbahn von der Hauptstrecke Rathauses stammt wieder aus der gibt es einige gute Heurigenlokale. man auf die profunde Rekonstruktion Wien-Krems ab. An den Wochenen- Renaissance; Prunkstück des Festsaals eines germanischen Gehöfts. Ziel den verkehren auf der romantischen ist eine barocke Stuckdecke aus der Über Weingartenwege oder auf der der Erbauer war und ist es, Einblicke Bahnstrecke von alten Dieselloks ge- Mitte des 18. Jahrhunderts. Bundesstraße erreicht man in weni- in den Alltag der Germanen in der Zeit zogene historische Zugsgarnituren. gen Minuten Engabrunn. Wahr- des römischen Kaiserreichs zu geben. Der Hauptplatz von Hadersdorf, Der Weinort Straß im Straßertal, zeichen des frisch herausgeputzten Zwei Mal im Jahr erwacht das Gelände rund einen Kilometer vom Bahnhof ein Kilometer nördlich von Haders- Ortes: Die erhöht über dem flachen zum lebendigen Museum, dann wird entfernt, ist ein mit Bäumen bestan- dorf, hat es aufgrund einer beacht- Tullner Feld gelegene gotische Kirche hier in den Hütten und auf den Plät- dener, parkähnlicher Anger, der von lichen Anzahl von bekannten Win- mit ihrem gedrungenen Turm. zen, am Bach und ums Lagerfeuer ein beeindruckenden Ackerbürgerhäu- zern zu einigem Ansehen gebracht. echtes germanisches Fest gefeiert – und sern mit Renaissance- und Barockfas- An der Straßenkreuzung etwas au- Fährt man von Straß das Straßertal hunderte Menschen des dritten Jahr- saden umgürtet wird. Gleich neben ßerhalb des Ortes befindet sich die nach Norden, passiert man die gut tausends tanzen, töpfern und trinken der Kirche steht der um 1270 erbaute, Vinothek und ein besuchenswertes sichtbare Burgruine Falkenstein. Met, absolvieren eine nette Zeitreise spätromanisch-frühgotische Karner. Fassbinderei- und Weinbaumu- Nach fünf Kilometern erreicht man und haben ihren Spaß daran.

Hadersdorf am Kamp: Weinort und wunderbarer Marktplatz Weinbaumuseum Straß: Über die Kunst der Fassbinderei Seite In neuer Pracht: 45 Schloss Grafenegg Grafenegg www.grafenegg.at Tel. 02735/5500

Nach Hadersdorf verschwindet ten Station unserer Reise durchs Enckevoirt. Im 13. Jahrhundert für Feierlichkeiten größeren Stils der Kamp aus dem Gesichtskreis Kamptal angekommen, in Gra- befand sich an diesem Ort bereits vermietet; auch finden im Schloss der Ausflügler. Hinter Dämmen fenegg. Das Schloss inmitten ein „Festes Haus“ mit Mauer und immer wieder Kulturveranstal- versteckt fließt er durch das nun einer schönen Parkanlage ist in Graben; um das Jahr 1500 stand tungen statt. völlig flache Tullner Becken und den vergangenen Jahren und Jahr- hier ein stattliches Schloss. taucht alsbald in den breiten Gür- zehnten zu einem der beliebtesten Besonderes Flair hat der Schlos- tel der Donauauen ein. Künstlich Veranstaltungsorte Niederöster- In der Besatzungszeit nach dem spark, in dem sich heimische wie um einige Kilometer verlängert, reichs geworden. 2007 wurde direkt Zweiten Weltkrieg und auch in den exotische Bäume und Pflanzen be- mündet er beim Donaukraftwerk neben dem Schloss eine Freiluft- Jahren danach geplündert, schien finden. Zu sehen sind Zedern, Zy- Altenwörth in die Donau. Arena mit spektakulärer Architek- Grafenegg dem langsamen Unter- pressen und Mammutbäume; der An einigen Stellen, bei so genann- tur eröffnet; die ehemalige Reit- gang geweiht, wurde aber ab 1967 nordamerikanische Zürgelbaum ist ten Wehren, wurden entlang alter schule ist im Rahmen dieses Pro- vom Besitzer Franz Albrecht Graf hier ebenso daheim wie der japa- Seitenarme Mühlbäche abgezweigt. jekts zu einem großen Konzertsaal Metternich-Sándor mit Bundes- nische Schnurbaum. Der letzte und längste unter ihnen um- und ausgebaut worden. und Landesmitteln wieder herge- berührt das Areal von Schloss Gra- stellt. Das Schloss ist in einem ge- Der Hauptfassade gegenüberlie- fenegg; bereits im Park verschwin- Das Schloss selbst gilt als eine führten Rundgang zu besichtigen. gend befinden sich die Wirtschafts- det der „Mühlkamp“ unter einer der bemerkenswertesten im 19. Vom Mobiliar ist nicht viel erhalten, gebäude des Schlosses. Der ehema- Brücke in einem Kanal, um erst Jahrhundert geschaffenen Anlagen beeindruckend sind hingegen die lige Meierhof stammt im Kern aus am entfernten, kaum besuchten in Österreich. Bauherr des türm- dutzenden, über die Zimmerfluch- dem 17. Jahrhundert, ebenso wie südlichen Rand des Parks aus der chen- und erkerverzierten, roman- ten verteilten Kachelöfen unter- der versteckt hinter der Gärtnerei Versenkung wieder aufzutauchen. tisch-historisierenden Schlosses war schiedlichster Form und Dimen- liegende, dreigeschoßige Schütt- Wir sind hiermit an der letz- Graf August Ferdinand Breuner- sion. Die Räumlichkeiten werden kasten.

Prächtige Fassade: Schloss Grafenegg Wolkenturm Schloss Grafenegg: Kaminzimmer Schloss Grafenegg: Festsaal