Afghanistan Seit 2001 : Eine Beurteilung Der Einsätze Von Spezialkräften Und Konventionellen Truppen Unter Der Massgabe Der USA
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Zurich Open Repository and Archive University of Zurich Main Library Strickhofstrasse 39 CH-8057 Zurich www.zora.uzh.ch Year: 2015 Afghanistan seit 2001 : eine Beurteilung der Einsätze von Spezialkräften und konventionellen Truppen unter der Massgabe der USA Holz, Daniel Abstract: Die Publikation untersucht die militärische Situation in Afghanistan seit 2001 mit Fokus auf den Kampf gegen aufständische Gruppierungen und die Interessen der USA. Ein Kernpunkt ist der bewaffnete Widerstand, der sich aus der Talibanbewegung, Resten von Al Kaida und den mit beiden assoziierten unterschiedlich organisierten ausländischen Kämpfern zusammensetzt; hinzu kommt die Problematik mit den lokalen Machthabern. Folgende Fragen stehen im Vordergrund: Inwiefern war der Einsatz von Spezialkräften der USA und Verbu?ndeter hinsichtlich einer gesamtstrategischen Zielsetzung effektiv? Wäre die Lage weniger eskaliert, wenn von Anfang an mehr Bodentruppen eingesetzt worden wären? Welche strategischen Ziele verfolgen die USA am Hindukusch – und das nicht erst seit dem 11.9.2001? Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich ZORA URL: https://doi.org/10.5167/uzh-164438 Dissertation Published Version Originally published at: Holz, Daniel. Afghanistan seit 2001 : eine Beurteilung der Einsätze von Spezialkräften und konven- tionellen Truppen unter der Massgabe der USA. 2015, University of Zurich, Faculty of Science. STRATEGIE UND KONFLIKTFORSCHUNG Daniel Holz Afghanistan seit 2001 Eine Beurteilung der Einsätze von Spezial kräften und kon ventionellen Truppen unter der Maßgabe der USA STRATEGIE UND KONFLIKTFORSCHUNG Afghanistan seit 2001 Eine Beurteilung der Einsätze von Spezial kräften und kon ventionellen Truppen unter der Maßgabe der USA Daniel Holz www.vdf.ethz.ch [email protected] Die vorliegende Arbeit wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich im Herbstsemester 2012 auf Antrag von Prof. Dr. Albert A. Stahel als Dissertation angenommen. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Das Werk einschliesslich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Coverabbildung: U.S. Army Spc. Devon Boxa, 7-158th Aviation Regiment, admires the Afghanistan landscape out the back door of her CH-47D Chinook helicopter as another Chinook follows (2010). The US Army (https://www.flickr.com/photos/soldiersmediacenter/) Die Herkunft einiger Abbildungen konnte trotz intensiver Recherche nicht geklärt werden. Falls allfällige Rechte tangiert werden, so bitten wir um entsprechende Mitteilung. © 2015, vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich ISBN 978-3-7281-3659-6 www.vdf.ethz.ch Newsletter bestellen Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung – Einführung in das Thema………………………….…………….… 3 2 Zielsetzung und Forschungsfragen…………………………….……………….... 9 3 Methodische Vorgehensweise…………………...…….………….……………... 15 3.1 Dokumentenanalyse…………………………………… …………………....... 18 3.2 Eingrenzung des Themas in der Anfangszeit auf OEF und folgend ISAF……..20 4 Hauptteil – Afghanistan als erneuter „Spielball der Mächtigen“……….….....21 4.1 Rahmenbedingungen………………………………………………………….. 21 4.2 Historischer Überblick über Invasoren der Vergangenheit, im Schwerpunkt Großbritannien (GB) und die UdSSR als Vertreter der Neuzeit……………… 21 4.2.1 Entwicklung des Staates Afghanistan bis zur Einflussnahme durch Großbritannien……………………………...…………………………………. 21 4.2.2 Großbritanniens Interesse an Afghanistan…………………………………….. 25 4.2.3 Politisch-militärisches Engagement der Sowjetunion von 1979–1989……….. 30 4.2.4 „Paschtunistan“ – Fiktion mit realen Auswirkungen………………………….. 51 4.3 Definition der Begriffe Asymmetrie, Terrorismus und Taliban…………….… 55 4.3.1 Asymmetrie kennzeichnet die Konflikte in Afghanistan seit jeher…………… 55 4.3.2 Terrorismus in der Ausprägung des internationalen islamistischen Terrorismus………………………………………………...….. 59 4.3.3 Taliban als Phänomen und Gruppierung in Afghanistan……………………… 64 4.4 Interessen der angrenzenden Nachbarstaaten und terroristischer Gruppierungen………………………………………………………………… 73 4.5 Rolle Pakistans: Ein Schlüssel im Konflikt……………………………….…... 83 4.6 Die Sicherheitssituation in Afghanistan seit 2001………………………….…..96 4.7 Strategien………………………………………………………..…………… 102 4.7.1 Welche politischen Ziele verfolgen die USA am Hindukusch anhand ihrer Strategiepapiere?...................................................................................... 102 4.8 Die US-dominierte Militärstrategie auf taktisch/operativem Level zur Bekämpfung des Terrors mit militärischen Mitteln in Afghanistan………124 2 Afghanistan seit 2001 4.9 Einsätze von Spezialkräften der USA und der Koalitionstruppen…….….... 137 4.9.1 Entsendung von Spezialkräften in der Anfangsphase der Operation Enduring Freedom.......................................................................................... 140 4.10 Taktiken…………………………………………………………………...... 157 4.10.1 Einsatz von konventionellen Kräften der USA und der Koalitionstruppen einschließlich der aufzubauenden afghanischen Sicherheitskräfte………… 157 4.10.2 Taktiken und Vorgehensweisen seitens der USA und ihrer Verbündeten in OEF und ISAF………………………………………………...…………. 161 4.10.3 Effektivität von Spezialkräften im Kampf gegen den Terror………………..164 4.11 Taktiken der Anti-Afghan-Forces im Laufe der Jahre 2001–2011……...…. 170 4.11.1 Methoden und Mittel der Al Kaida und Taliban in ihrem Kampf gegen die „Ungläubigen“………………………………………………...… 173 4.11.2 Taktiken, Techniken und Verfahrensweisen der Insurgenten ……………... 174 4.12 Selbstmordattentate als ein Beispiel des Wandels der Widerstandsmethoden……………………………………………………… 177 4.13 Kritik am Vorgehen der Koalitionstruppen im Rahmen von OEF und ISAF........................................................................................................ 181 4.14 Stimmt die US-Strategie? Kritik am Vorgehen der USA und ihrer NATO-Partner....................................................................................... 186 5 Zusammenfassung................................................................................................ 195 6 Ausblick…………………………………………………………………………. 205 7 Literatur/Bibliografie.......................................................................................... 211 8 Abbildungsverzeichnis……………………………..…………………...……….231 9 Glossar/Abkürzungsverzeichnis………………………………………...…….. 234 10 Anlagen………………………………………….....……..………..…………... 236 1 Einleitung – Einführung in das Thema „… Wir waren dreizehntausend Mann, von Kabul unser Zug begann, Soldaten, Führer, Weib und Kind, Erstarrt, erschlagen, verraten sind. Zersprengt ist unser ganzes Heer, Was lebt, irrt draußen in Nacht umher, Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt, 1 Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt. …“ Abb. 1 Darstellung des Kampfes der Briten bei ihrer Flucht aus Afghanistan, 18422 Diese dramatischen Worte in Theodor Fontanes Ballade „Das Trauerspiel von Afgha- nistan“ von 1859 beleuchtet einen Konflikt, der geschichtlich tiefgründiger ist, als es nach dem seit 2001 verwandten US-Idiom „War on Terror“ zu vermuten wäre. Der Faktor Zeit spielt in diesem Konflikt eine ganz besondere Rolle, die sich auch gut in 1 Fontane, Theodor: Das Trauerspiel von Afghanistan, 1859, unter: www.internetloge.de/arst/afghan/htm; vgl. auch: Bucherer-Dietschi, Paul: Afghanistan, 4. Auflage, Liestal 1986, S. 4. 2 Abbildung: Angriff der Afghanen zwischen Kabul und Jalalabad. Gemälde eines unbekannten Künst- lers, 1842, unter: http://www.nicole-voessler.de/index.php?start=242&page=3&upage=1. 4 Afghanistan seit 2001 einem afghanischen Sprichwort in abgewandelter Form als Metapher wiederfindet: „Der Westen hat die Uhren, wir (die Afghanen: Anm. des Autors) haben die Zeit.“ Die Brisanz im aktuellen Afghanistankonflikt (seit 2001) liegt darin, dass er für die daran beteiligten westlichen Demokratien schon viel zu lange dauert und zudem im- mer mehr Ressourcen und vor allem Truppen bindet, so zuletzt die internationale Truppenverstärkung anlässlich der Präsidentenwahl und die US-Truppenverstär- kungen nach Maßgabe der „neuen“ US-amerikanischen Afghanistanstrategie in 2009. Fast täglich gibt es in der weltweiten Presse Berichte und Reportagen über Afghanis- tan und den schleppenden Wiederaufbau sowie die sich teilweise verschlechternde Sicherheitslage am Hindukusch zu lesen. Sehr lange werden sich die westlichen Demokratien daher diesen Konflikt, in dem sie sehr stark personell wie materiell gebunden sind, im doppelten Wortsinne nicht mehr leisten wollen. Das öffentlich publizierte, vermeintlich sichere Abzugsdatum 2014 ist letztendlich ein Ausdruck dieses Zwangsoptimismus den Erfolg der „Mission“ betref- fend. Das Tragische an diesem Konflikt besteht darin, dass vieles nicht wirklich neu ist und sich in ähnlicher Weise partiell in der Vergangenheit schon einmal abgespielt hat. Auch heute ist Afghanistan in den Fokus des Interesses großer Mächte gerückt, ähn- lich wie im 18. Jahrhundert beim The Great Game, dem „Großen Spiel“3 zwischen Russland und dem britischen Weltreich. Die folgende Karikatur aus der Presse der damaligen Zeit zeigt auf den Punkt bringend die Situation, in der sich Afghanistan im ausgehenden