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Quelle: "Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung" © 2017

BEGRÜNDUNG ZUR 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES

Stand 06/2019, § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Samtgemeinde Brome Gemeinde Ortsteil Hoitlingen

carsten meier architekten stadtplaner bda | campestraße 29 | 38102 braunschweig tel. 0531.2273437 |[email protected] | www.carstenmeier.com

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BEGRÜNDUNG ZUR 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES

INHALTSVERZEICHNIS

1.0 ZIELE UND ZWECKE DER FLÄCHENNUTZUNGSPLANÄNDERUNG 3 1.1. Anlass der Planaufstellung 3 1.2. Planungsziele 3 2.0 VERFAHRENSGRUNDLAGEN 3 2.1. Art des Verfahrens 3 2.2. Rechtsquellen 4 3.0 ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN 4 3.1. Regional- und Landesplanung 4 3.2. Flächennutzungsplan – Lage des Änderungsbereiches 6 4.0 AUSGANGSSITUATION 6 4.1. Bestand 6 4.2. Derzeitiges Planungsrecht 6 4.3. Umgebung 7 4.4. Natur und Landschaft 7 4.5. Infrastruktur 7 5.0 FACHLICHE BELANGE 8 5.1. Immissionsschutz 8 5.2. Vorranggebiet Trinkwassergewinnung 8 6.0 STÄDTEBAULICHES KONZEPT 9 6.1. Bebauungs- und Nutzungskonzept 9 6.2. Verkehrskonzept 9 6.3. Grünkonzept 9 7.0 INHALT DER FLÄCHENNUTZUNGSPLANÄNDERUNG 10 7.1. Art der baulichen Nutzung gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB 10 7.2. Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 10 BauGB 10 8.0 STÄDTEBAULICHE KENNWERTE 10 8.1. Flächenbilanz 10 9.0 NATUR- UND UMWELTSCHUTZ 10 9.1. Eingriffsbilanzierung 10 9.2. Umweltbericht 10 10.0 ZUSAMMENFASSENDE ABWÄGUNG 11 10.1. Unterrichtung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange (§4 Abs. 1 BauGB – Scoping) 11 10.2. Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 3 Abs. 1 BauGB 11 10.3. Öffentliche Auslegung und Beteiligung der Behörden und sonstigen träger öffentlicher Belange (§ 3 Abs. 2, § 4 Abs. 2 entsprechend § 4 a Abs. 2 BauGB) 11 11.0 ABLAUF DES VERFAHRENS 12 12.0 ANLAGEN ZUR FLÄCHENNUTZUNGSPLANÄNDERUNG 12 VERFAHRENSVERMERK 13

43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME

1.0 ZIELE UND ZWECKE DER FLÄCHENNUTZUNGSPLANÄNDERUNG 1.1. Anlass der Planaufstellung Im Ortsteil Hoitlingen ist im wirksamen F-Plan der Samtgemeinde seit ca. 22 Jahren mit der 3. Änderung im Bereich der Gemarkungslage Schinnecke eine „Wohnbaufläche“ (W - § 1 Abs. 1 Nr. 1 BauNVO) in einer Größe von ca. 5,50 ha dargestellt. Trotz langjähriger Bemühungen der Gemeinde Tiddische ist es nicht gelungen, die Fläche durch Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes einer geordneten städtebaulichen Entwicklung zuzuführen. Um ihrer Verpflichtung aus den Vorgaben des BauGB bezüglich der Eigenentwicklung für die Bevölkerung nachzukommen, hat die Gemeinde Tiddische bei der Samtgemeinde den Antrag gestellt, den F-Plan für den OT Hoitlingen dahingehend zu ändern, dass die bisherige Darstel- lung aufgehoben und an anderer Stelle im OT Hoitlingen neu dargestellt wird. Im wirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Brome ist für den Änderungsbereich bezüglich der Neudarstellung bisher keine Darstellung einer Baufläche vorhanden. Vielmehr enthält der F-Plan hier bisher eine „Fläche für die Landwirtschaft“. Um die Planungsabsicht der Gemeinde, hier einen B-Plan mit der Zielsetzung der Festsetzung von „Allgemeinen Wohn- gebieten“ zu ermöglichen, ist die Änderung des F-Planes erforderlich. Die Gemeinde Tiddische stellt für den Änderungsbereich den Bebauungsplan „Am Sportplatz“ im Parallelverfahren auf (§ 8 Abs. 3 BauGB). Die Vorgehensweise der Samtgemeinde - Aufhebung der bisherigen Darstellung und Neudar- stellung - ist mit dem Regionalverband Braunschweig als untere Landesplanungsbehörde ab- gestimmt. Die Samtgemeinde ist der Auffassung, dass sie auf der Ebene des Flächennut- zungsplanes auch unter Beachtung der landesplanerischen Zielvorgaben die Voraussetzun- gen zu schaffen hat, die es der Gemeinde ermöglicht, ihrer Verpflichtungen aus dem Bauge- setzbuch nachzukommen, für die Bevölkerung ausreichend Bauland verfügbar zu machen. Sie sieht daher das Planungserfordernis für die Durchführung des Aufstellungsverfahrens für die 43. Änderung des F-Planes (§ 1 Abs. 3 BauGB). 1.2. Planungsziele Die Änderung des Flächennutzungsplanes wird gleichzeitig mit Aufstellung des Bebauungs- planes „Am Sportplatz“ im OT Hoitlingen der Gemeinde Tiddische im Parallelverfahren (§ 8 Abs. 3 BauGB) durchgeführt. Damit gibt die Samtgemeinde der Gemeinde die Möglichkeit, die Absicherung auf der verbindlichen Bauleitplanebene vornehmen zu können. Außerdem wird damit auch erreicht, daß die Gemeinde das Entwicklungsgebot nach § 8 Abs. 2 BauGB ein- halten kann. Bei dem angesprochenen Verfahren könnte der Bebauungsplan vor dem Flä- chennutzungsplan bekannt gemacht und auch in Kraft gesetzt werden, wenn sichergestellt ist, dass der Bebauungsplan nach dem Stand der Planungsarbeiten aus den künftigen Darstel- lungen des Flächennutzungsplanes entwickelt sein wird. Die Samtgemeinde Brome kommt somit ihrer Verpflichtung aus den Vorgaben des Baugesetz- buches (BauGB) nach, wonach sie Bauleitpläne aufzustellen hat, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist (§ 1 Abs. 3 BauGB - Planungserfor- dernis). Die Änderung des Flächennutzungsplanes wird durchgeführt, um auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Aufstellung des verbindlichen Bauleitplanes durch die Gemeinde zu schaffen. Das Parallelverfahren ergibt sich aus den Vorgaben des BauGB.

2.0 VERFAHRENSGRUNDLAGEN 2.1. Art des Verfahrens Der Flächennutzungsplan wird im Normalverfahren gemäß der §§ 1-10 BauGB geändert. Die Änderung des Flächennutzungsplanes umfasst eine Fläche von ca. 3,7 ha.

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 3 von 13 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME

Nach der Beschlussfassung über die Aufstellung und der durchgeführten frühzeitigen Beteili- gungen nach den § 4(1) BauGB soll als nächster Verfahrensschritt die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 (1) BauGB erfolgen. Da die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange vor dem 13.05.2017 erfolgte, gelten für das Verfah- ren gemäß § 245c BauGB die unter 2.2 aufgeführten Rechtsquellen.

2.2. Rechtsquellen § Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert am 25.11.2014 (BGBl. 2014, I S. 1748) § Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der aktuell gültigen Fassung § Planzeichenverordnung (PlanzV) in der aktuell gültigen Fassung § Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in der aktuell gültigen Fassung § Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) in der aktuell gültigen Fassung § Niedersächsisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) in der aktuell gültigen Fassung § Niedersächsisches Straßengesetz (NStrG) in der aktuell gültigen Fassung § Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der aktuell gültigen Fassung § Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der aktuell gültigen Fas- sung

3.0 ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN 3.1. Regional- und Landesplanung Die Samtgemeinde Brome besteht aus den Mitgliedsgemeinden , Flecken Brome, Ehra-Lessien, , Rühen, Tiddische und Tülau.

Der Ortsteil Hoitlingen ist geprägt durch landwirtschaftliche Nutzung im Umfeld, insbesondere auch Grünlandnutzung und durch kleinere und mittlere Gewerbe- und Handwerksbetriebe. Eine große Anzahl der Bevölkerung findet ihren Arbeitsplatz im nahegelegenen Volkswagen- werk in . Der Ortsteil Hoitlingen ist über die L 291, die B 248 und die K 120 sehr gut an das regionale Verkehrsnetz angebunden. Der nächste Autobahnanschluss besteht in Weyhausen an die A 39.

Die Samtgemeinde Brome hat ca. 17.000 (Stand 31.12.2017, Zählung Samtgemeinde Brome), die Gemeinde Tiddische ca. 1.350 Einwohner. Davon entfallen ca. 570 auf Hoitlingen.

Die nach ihrer Veröffentlichung im Niedersächsischen Gesetz- und Verordnungsblatt vom 16. Februar 2017 wirksame Verordnung über das Landes-Raumordnungsprogramm (LROP-VO) stellt Bereiche der Gemeinde Tiddische als Vorranggebiet Trinkwassergewinnung dar, der Än- derungsbereich selber liegt im Vorranggebiet Trinkwassergewinnung.1 Nach den Darstellungen des RROP wurden der Gemeinde Tiddische keine besonderen Ent- wicklungsaufgaben übertragen. Die Gemeinde Tiddische besteht aus den Ortsteilen Hoitlingen und Tiddische. Die 43. Änderung des F-Planes der Samtgemeinde Brome soll im OT Hoitlin- gen durchgeführt werden. Die Siedlungsentwicklung im Großraum Braunschweig ist an dem

1 Verordnung über das Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen vom 16. Februar 2017, vgl. Anlage 2 zu § 1 Abs.1

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 4 von 13 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME

Leitbild der Dezentralen Konzentration auszurichten. An dem Standort ist keine über den Ei- genbedarf hinausgehende Siedlungsentwicklung möglich.

Hoitlingen ist im RROP als vorhandener Siedlungsbereich oder bauleitplanerisch gesicherter Bereich dargestellt. Der Bereich der Flächennutzungsplanänderung liegt unmittelbar östlich vom Siedlungsbereich und ist als „Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft“ (aufgrund beson- derer Funktionen der Landwirtschaft, Textziffern III 2.1 (6) [G] und III 3 (3) [G] RROP) darge- stellt.

Östlich an den Änderungsbereich angrenzend ist ein „Vorbehaltsgebiet für Erholung“, Textziffer III 2.4 (5) [G] des RROP, dargestellt.

Abbildung 1. Ausschnitt RROP 2008 ohne Maßstab, © Regionalverband Braunschweig

Die Ziele und Zwecke der Vorrang- und Vorbehaltsgebiete werden durch die Änderung des Flächennutzungsplanes nicht überlagert, die Funktionen nicht beeinträchtigt. Das Vorhaben folgt somit gemäß § 1 (4) BauGB den Vorgaben der regionalen Raumordnung.

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 5 von 13 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME

3.2. Flächennutzungsplan – Lage des Änderungsbereiches Der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Brome bildet die Grundlage für die vorliegende Planung.

Abbildung 2: Auszug FNP, © Samtgemeinde Brome, ohne Maßstab farbige Hervorhebung der von der Änderung betroffenen Flächen

4.0 AUSGANGSSITUATION 4.1. Bestand Die bisher dargestellte Nutzung des Änderungsbereiches entspricht der nun geplanten Nut- zung nicht. Das Gebiet wird derzeit als landwirtschaftliche Fläche genutzt.

4.2. Derzeitiges Planungsrecht Es gilt derzeit der Flächennutzungsplan vom 01.09.2007, der im Bereich der Änderung Flä- chen für die Landwirtschaft und im Bereich der Aufhebung Wohnbauflächen festsetzt.

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 6 von 13 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME

4.3. Umgebung Der Geltungsbereich der Änderung umfasst ein Areal von ca. 3,7 ha. Er liegt südlich der Ort- schaft Hoitlingen, unmittelbar westlich an die Landesstraße 291 (Hoitlinger Straße) angren- zend. Der Bereich der Aufhebung umfasst 5,5 ha und liegt nördlich des Ortsteiles Hoitlingen.

4.4. Natur und Landschaft Westlich des Plangebietes liegt die Ortschaft Hoitlingen. Nördlich des Grundstücks liegen, jen- seits der das Änderungsgebiet begrenzenden Lindestraße, Kirche und Friedhof, südlich die Straße Am Sportplatz und die Sportanlage. Östlich grenzen landwirtschaftlich genutzte Flä- chen an. Topografisch ist das Plangebiet durch eine sehr geringe Neigung charakterisiert, die mit einer Höhendifferenz von ca. 2 Metern von Nord nach Süd abfällt.

4.5. Infrastruktur a) Technische Infrastruktur Das Plangebiet kann an alle vorhandenen öffentlichen Ver- und Entsorgungseinrichtungen an- gebunden werden. Die häuslichen Abwässer werden über das zentrale Kanalnetz schadlos beseitigt. Für die Ver- und Entsorgungseinrichtungen ist die Einbindung in die bestehenden Ver- und Entsorgungsanlagen, wie z.B. Strom, Wasser, Gas und Telekommunikation vorge- sehen und auch möglich. Für die Abfallentsorgung ist der Landkreis zuständig. Der Landkreis hat diese Aufgabe an ein privates Unternehmen übertragen. Alle neu zu bildenden Baugrundstücke werden an die Müllabfuhr des Landkreises angeschlossen. Das in den Bereichen der künftigen Baugebiete anfallende Oberflächenwasser sollte nach Möglichkeit auf den Baugrundstücken zur Versickerung gebracht oder für Gartenzwecke ver- wendet werden. Aus den öffentlichen Bereichen wird das Niederschlagswasser gesammelt und den bestehenden öffentlichen Kanalisationseinrichtungen zugeführt. In Hoitlingen werden die häuslichen Abwässer über eine Mischwasserkanalisation der beste- henden Klärteichanlage zugeleitet und dort gereinigt. Die Reinigungskapazität dieser Klär- teichanlage ist auf ca. 670 EW ausgelegt und damit auch bei Anschluss des neuen Baugebie- tes ausreichend. Für das neue Baugebiet kann mit ca. 70 EW gerechnet werden. Auch nach Mitteilung [Im Verfahren nach § 4 (1) BauGB] des Wasserverbandes Vorsfelde und Umge- bung, der für die Abwasseranlagen zuständig ist, gibt es insofern keine Probleme aus der Sicht der Wasserwirtschaft. Problematisch ist aber der Transport des Abwassers aus diesem Baugebiet zu den Klärtei- chen, da die vorhandene Kanalleitung mit einem Æ 500 das anfallende Wasser im Mischsys- tem kaum noch aufnehmen kann. Es ist daher vorgesehen, nur das häusliche Schmutzwasser über ein Pumpwerk und einer Druckleitung dem Kanalsystem in der „Hauptstraße“ zuzuleiten. Das auf den Baugrundstücken anfallende Oberflächenwasser sollte nach Möglichkeit auf den Grundstücken zur Versickerung gebracht bzw. für die Bewässerung der Gartenflächen genutzt werden. Dabei sind die Empfehlungen der ATV-Arbeitsblätter zu beachten. Im Bereich der Samtgemeinde Brome besteht insofern kein Anschluß- und Benutzungszwang für die Beseiti- gung des Niederschlagswassers. Im Rahmen der gemeindlichen Planung für den B-Plan „Am Sportplatz“ der Gemeinde Tiddi- sche wurde das Büro BGA damit beauftragt, eine Bodenuntersuchung mit hydrogeologischer Beurteilung vorzunehmen. Nach den Ergebnissen der Hydrogeologischen Untersuchung

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 7 von 13 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME besteht nur in einem begrenzten Bereich des Baugebietes uneingeschränkt die Möglichkeit, das anfallende Oberflächenwasser zur Versickerung zu bringen. Unter dem Kapitel 6. Versickerung von Niederschlagswasser ist folgende Aussage getroffen worden: In dem untersuchten Areal liegen aus hydrogeologischer Sicht folgende Randbedingungen vor: - Schwach und sehr schwach wasserdurchlässige Schichten aus Geschiebelehm und Ge- schiebemergel in durchgehender Verbreitung und meist nur geringer Tiefe - Zeitweise auftretende, hohe und sehr hohe Grund- und Stauwasserstände. Bei diesen Gegebenheiten ist im Regelfall eine technische Versickerung von nicht schädlich belastetem Niederschlagswasser i. S. des DWA-Arbeitsblattes A 138 nicht möglich. Allenfalls in kleinen Teilbereichen mit vergleichsweise großer Stärke der Sande über dem Geschiebe- lehm, wie z. B. bei KRB 3, können lokale Flächenversickerungen in Erwägung gezogen wer- den. Evtl. Niederschlagswasserversickerung aus den gepl. Verkehrsflächen des Baugebietes soll in Absprache mit den Stadtwerken geplant werden. Dafür ist die Erstellung einer hydraulischen Berechnung in Abstimmung mit der UWB, dem WVV, der Samtgemeinde und der Gemeinde erforderlich. b) Verkehr Die verkehrliche Anbindung des Änderungsbereichs erfolgt über die bereits vorhandene Ge- meindestraße „Lindenstraße“. Die Einbindung des Plangebietes in das öffentliche Verkehrs- netz ist damit gewährleistet.

5.0 FACHLICHE BELANGE 5.1. Immissionsschutz

Die Samtgemeinde geht davon aus, dass durch die vorgesehenen Darstellungen keine Kon- flikte entstehen, die nicht im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung durch entsprechende Festsetzungen gelöst werden können. Für den Bebauungsplan wurde eine schalltechnische Untersuchung in Auftrag gegeben, die im Ergebnis darlegt, dass die gesamte Fläche des Än- derungsbereiches ohne zusätzliche Maßnahmen als Wohnbaufläche genutzt werden kann.

5.2. Vorranggebiet Trinkwassergewinnung Der Änderungsbereich östlich der Ortschaft Hoitlingen liegt vollständig innerhalb eines im Re- gionalen Raumordnungsprogramm 2008 für den Großraum Braunschweig festgelegten Vor- ranggebiets Trinkwassergewinnung. Als Ziel der Raumordnung ist diese Festlegung im weite- ren Planverfahren zu beachten.

Die untere Wasserbehörde beim Landkreis Gifhorn nahm im Rahmen der frühzeitigen Beteili- gung gemäß § 4(1) BauGB wie folgt zum Thema Trinkwasser Stellung: „Die i. R. stehende Fläche liegt im Einzugsgebiet der Wasserfassungen des Wasserwerkes Eischott (TWSZ IIIA). - Bei Einhaltung der Schutzzonenverordnung vom 11.08.1992 bestehen gegen den o.g. Bebauungsplan grundsätzlich keine Bedenken. - Gem. § 4 Pkt.1 o.g. SchuVo darf nur das auf Dachflächen anfallende Niederschlags- wasser gezielt versickert werden.

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 8 von 13 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME

- Beim Bau von Abwasserleitungen ist das ATV-Arbeitsblatt A 142 vom 11.10.1992 so- wie das Merkblatt ATV-M 146 - Ausführungsbeispiele zum o.g. Arbeitsblatt vom April 1995 zu berücksichtigen. - Beim Bau von Straßen bzw. Park- und Standflächen ist die Richtlinie für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wassergewinnungsgebieten – Ausgabe 1982 – (RiStWag) in der z.Zt. geltenden Fassung zu berücksichtigen. Die gezielte Versickerung von Niederschlagswasser der Straßen und Verkehrsflächen ist da- nach nicht zulässig. Erdwärmenutzung ist nur stark eingeschränkt möglich.“

Nach dem derzeitigen Standard für die Schutzbestimmungen in Wasserschutzgebietsverord- nungen ist die Ausweisung von Sondergebieten in der Zone III B nicht verboten. Die Samtge- meinde ist daher der Meinung, dass mit den vorgesehenen Darstellungen nicht den Zielen des Grundwasserschutzes widersprochen wird.

Im vorliegenden Fall erfolgt die Änderung des F-Planes, weil die Gemeinde auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung im Rahmen der Eigenentwicklung Bauland für eine wohnbauli- che Nutzung verfügbar machen will. Das sich daraus möglicherweise ergebende Gefähr- dungspotential ist durch die künftigen Nutzungen abschätzbar. Die Samtgemeinde geht daher davon aus, daß ein Konflikt zwischen dem erklärten Planungsziel der Samtgemeinde und dem Wasserschutzgebiet nicht zu erwarten ist.

6.0 STÄDTEBAULICHES KONZEPT Die Fläche dient der Bebauung mit ca. 40 Einfamilienhäusern. Diese werden über eine ring- förmige Straße erschlossen, die damit auch die städtebauliche Struktur vorgibt. Eine Höhen- begrenzung der Attika- bzw. Traufhöhen in Verbindung mit einer festgesetzten maximalen GRZ in der verbindlichen Bauleitplanung gibt die Einpassung in die angrenzenden dörflichen Strukturen vor.

6.1. Bebauungs- und Nutzungskonzept Das Konzept sieht eine fast vollständige Nutzung der Flächen mit Einfamilienhäusern durch die Wohnbauflächen und deren notwendige Erschließungsstraßen vor. Im südöstlichen Be- reich liegt, den topografischen und bodentechnischen Bedingungen logisch folgend, der Be- reich des Regenwasserrückhaltebeckens.

6.2. Verkehrskonzept Die verkehrliche Erschließung erfolgt über die ausgebaute Gemeindestraße Lindenstraße am nördlichen Rand des Änderungsbereiches. Eine Anpassung bzw. Änderung der vorhandenen Einrichtungen des ÖPNV wird durch diese F-Planänderung nicht erforderlich. Der ÖPNV wird durch die VLG abgewickelt.

6.3. Grünkonzept Ein Grünordnungsplan wird im parallel durchgeführten Verfahren des Bebauungsplanes „Am Sportplatz“ der Gemeinde Tiddische erstellt und stellt die grünordnerischen Ziele für den Än- derungsbereich dar. Eine Mindestqualität der Quartiersdurchgrünung wird auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung durch die Festsetzungen von Bepflanzungen auf privaten und öffentlichen Flächen gesichert.

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 9 von 13 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME

7.0 INHALT DER FLÄCHENNUTZUNGSPLANÄNDERUNG 7.1. Art der baulichen Nutzung gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB Die Bauflächen im Änderungsbereich werden entsprechend ihrer Nutzung und Anforderungen als Wohnbaufläche dargestellt. Der Umfang der Wohnbauflächen beträgt ca. 3,7 ha.

7.2. Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Bo- den, Natur und Landschaft gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 10 BauGB Die aufgrund der Eingriffe in den Naturhaushalt notwendig werdenden Maßnahmen sind in der Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung zur parallel durchgeführten Erstellung des Bebauungsplanes „Am Sportplatz“ der Gemeinde Tiddische ermittelt und im Umweltbericht (Anlage 1 dieser Be- gründung) detailliert beschrieben worden.

8.0 STÄDTEBAULICHE KENNWERTE 8.1. Flächenbilanz Wohnbaufläche ca. 3,7 ha = 100 % Plangebiet insgesamt: ca. 3,7 ha = 100 %

9.0 NATUR- UND UMWELTSCHUTZ 9.1. Eingriffsbilanzierung Eine Eingriffs-/ Ausgleichsbilanzierung wurde im Rahmen eines Grünordnungsplanes zum pa- rallel durchgeführten Bebauungsplanverfahren „Am Sportplatz“ der Gemeinde Tiddische er- stellt. Zusammengefasst kommt die Bilanzierung für die Erweiterungsfläche zu einem Ausgleichser- fordernis von 12.342 Werteinheiten nach dem Osnabrücker Bewertungsmodell, genaueres hierzu ist dem Grünordnungsplan zu entnehmen. Es sind Ausgleichsmaßnahmen auf externen Flächen notwendig, diese werden im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung in der Gemar- kung Hoitlingen umgesetzt. Bei der Ausgleichsfläche handelt es sich grundsätzlich um eine reine Artenschutzmaßnahme. Da sie aber gleichzeitig mit einer naturschutzfachlichen Aufwer- tung der Fläche verbunden ist, findet diese Wertsteigerung auch im Sinne der Eingriffsrege- lung Berücksichtigung.

9.2. Umweltbericht Ein Umweltbericht wurde erstellt und ist dieser Begründung als Anlage 1 angefügt, die Zusam- menfassung wird hier wiedergegeben. Das künftige Baugebiet wird derzeit überwiegend von Ackerflächen eingenommen, die sich auch weiter in östliche Richtung erstrecken. Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung reicht meist bis direkt an die angrenzenden Strukturen und Nutzungen heran, im Norden und Süden an die Verkehrsgrünflächen entlang der Lindenstraße und der Straße am Sportplatz und im Westen an vorhandene Einfamilienhausbebauung. Zur Beurteilung der faunistischen Bedeutung des Plangebietes und Erstellung eines Fachbei- trages zum gesetzlichen Artenschutz wurde eine Erfassung der Brutvögel und der Fle- dermäuse vorgenommen. Die Untersuchungen ergaben Nachweise u. a. von Schafstelze und Feldlerche, die zu den geschützten und gefährdeten Brutvogel- arten gehören. Zur Vermei- dung von Verstößen gegen den Artenschutz nach § 44 BNatSchG sind entsprechende Maß- nahmen erforderlich, die im parallel laufenden Bebauungsplanverfahren festzusetzen sind.

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 10 von 13 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME

Der mit der Bebauung und Versiegelung verbundene Eingriff in Natur und Landschaft bringt Beeinträchtigungen für einzelne Schutzgüter mit sich. Betroffen sind insbesondere die Schutzgüter Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt, Fläche, Boden, damit unmittelbar zusam- menhängend Wasser und Klima / Luft, aber auch die Schutzgüter Landschaft und Mensch / Gesundheit. Zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen sowie zur Kompensierung des Eingriffes in Natur und Landschaft sind im Zuge der verbindlichen Bauleitplanung für das Plan- gebiet verschiedene Maßnahmen festzusetzen. Ein verbleibendes Kompensationsdefizit ist mit entsprechenden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auf externen Flächen außerhalb des Eingriffsgebietes auszugleichen oder zu ersetzen. In der derzeit wirksamen Fassung des Flächennutzungsplanes sind Wohnbauflächen nord- westlich des Plangebietes zwischen Lindenstraße und Trieneitze dargestellt. Da es der Ge- meinde Tiddische bisher aus verschiedensten Gründen nicht gelungen ist, für diesen Bereich einen Bebauungsplan zu entwickeln, kann die bestehende Nachfrage nur am hier betrachteten Alternativstandort gedeckt werden. Maßnahmen zur Überwachung von erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt sind gegebe- nenfalls im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung festzulegen.

10.0 ZUSAMMENFASSENDE ABWÄGUNG 10.1. Unterrichtung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange (§4 Abs. 1 BauGB – Scoping) Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden mit Schreiben vom 20.08.2014 von der Planungsabsicht der Samtgemeinde unterrichtet. Sie wurden aufgefordert, sich bis zum 22.09.2014 auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungs- grad der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB zu äußern.

Aus dem Verfahren zur Unterrichtung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange ergeben sich keine Hinweise darauf, dass über die bei der Unterrichtung mitgeteilten Untersu- chungen bezüglich der Umweltprüfung / Umweltbericht hinausgehende zusätzliche Untersu- chungen erforderlich werden.

Die von einigen Unterrichteten mitgeteilten Hinweise für das weitere Verfahren werden ent- sprechend in Abstimmung mit der Samtgemeinde in den Planentwurf sowie die Begründung aufgenommen.

Weitere Hinweise wurden im o.a. Verfahrensschritt nicht vorgebracht. Die Samtgemeinde ist daher der Auffassung, dass die von ihr vorgesehenen Untersuchungen im Rahmen der Um- weltprüfung vom Umfang sowie dem Detaillierungsgrad für den aktuellen Geltungsbereich der 43. F-Planänderung ausreichend sind.

10.2. Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 3 Abs. 1 BauGB Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung wird als nächster Verfahrensschritt in der Zeit vom 07.06.2019 bis 14.06.2019 durchgeführt. Dabei wird der Öffentlichkeit allgemein Gelegenheit zur Erörterung und Äußerung während der Dienststunden der Samtgemeindeverwaltung ge- geben.

10.3. Öffentliche Auslegung und Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öf- fentlicher Belange (§ 3 Abs. 2, § 4 Abs. 2 entsprechend § 4 a Abs. 2 BauGB) Im Anschluss an die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung wird das Verfahren mit der Beteili- gung der Behörden und der öffentlichen Auslegung fortgesetzt.

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 11 von 13 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME

11.0 ABLAUF DES VERFAHRENS • Aufstellungsbeschluss 11.06.2014 • Frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB (Scoping) 20.08. – 22.09.2014 • Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs.1 BauGB: 17.06. – 21.06.2019 • Bekanntmachung der Offenlage nach § 3 Abs. 2: 07.06.2019 • Beteiligung der Öffentlichkeit / Öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2: 01.07. – 02.08.2019 • Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB 01.07. – 02.08.2019

12.0 ANLAGEN ZUR FLÄCHENNUTZUNGSPLANÄNDERUNG

Anlage 1 Umweltbericht, Hille & Müller Landschaftsarchitekten BDLA, September 2018

Aufgestellt: carsten meier architekten stadtplaner bda Campestraße 29 38102 Braunschweig

für die Samtgemeinde Brome Bahnhofstr. 36 38465 Brome 06.2019

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 12 von 13 43. ÄNDERUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES SAMTGEMEINDE BROME

VERFAHRENSVERMERK Die Begründung zur 43. Änderung des Flächennutzungsplanes hat mit der zugehörigen Plan- zeichnung gemäß § 3 (2) BauGB vom 01.07.2019 bis 02.08.2019 öffentlich ausgelegen. Die Begründung wurde in der Sitzung am xx.xx.2019 durch den Rat der Samtgemeinde Brome nach Behandlung der vorgebrachten Anregungen und Bedenken beschlossen.

Brome, den

______Manuela Peckmann Samtgemeindebürgermeisterin Siegel

Planungsstand 26.06.2019 Verfahrensstand § 4(2) i.V.m. § 3(2) BauGB Seite 13 von 13