Arbeitnehmer Aktuell | Februar 2016

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Arbeitnehmer Aktuell | Februar 2016 Informationen aus der Arbeitnehmergruppe Februar 2016 Zur Sache Die „Jahrhundert-Aufgabe“ mutig angehen Missbrauch der Hilfsbereitschaft wird nicht mehr geduldet dass Hilfe am effizientesten meist in re Solidarität. Andere kamen, um un- den Herkunftsregionen zu organisie- sere Regeln zu brechen und unsere ren ist, dass uns die Aufahme auch freiheitliche Gesellschaft herauszu- noch von Personen aus sicheren Her- fordern, einzelne darunter sogar, um kunftsstaaten übefordern würde. blutige Anschläge zu verüben. Hier Wenn eben möglich, wollen wir lieber gilt es konsequent zu unterscheiden. die EU-Außengrenzen wirksam schüt- Deutschland ist ein starkes Land, das zen als den freien Binnenmarkt aufge- zupackend helfen kann - und zugleich ben - ein Schritt, vor dem uns insbe- ein wehrhaftes Land, das seine Hilfs- sondere die Wirtschaft vehement bereitschaft nicht missbrauchen las- warnt. Wir wollen weiter auf eine fai- sen will und wird. Wir haben hierfür re Lastenverteilung in der Europäi- in den vergangenen Wochen ent- schen Union dringen. Besondere Be- scheidende Schritte durchgesetzt lastungen müssen besonders unter- bzw. vereinbart. stützt werden. Peter Weiß Die Arbeitnehmergruppe ist ent- Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe Ob das alles gelingt, lässt sich nicht schlossen, ihre christlich-soziale Tra- kurzerhand klären. Wir können die dition und ihre Expertise in Sachen Liebe Kolleginnen, Solidarität aller europäischen Nach- „Arbeitsmarktintegration“ in die Dis- liebe Kollegen, barn nicht erzwingen, nicht die Ko- kussion einbringen. Mit unseren An- operationsbereitschaft der selbt durch geboten an die Kolleginnen und Kol- der Vorsitzende der Deutschen Bi- den Flüchtlingsansturm äußerst ge- legen in der Fraktion haben wir in den schofskonferenz, Kardinal Reinhard forderten Türkei und erst recht nicht vergangenen Wochen bereits über- Marx, hat schon vor einiger Zeit die den Frieden im Nahen Osten. Sicher wältigendes Interesse erfahren. Wir Integration der Flüchtlinge und die ist, dass die Bundesregierung alles haben beeindruckende Tatkraft er- Bekämpfung der Fluchtursachen als tut, um hier voranzukommen, und lebt, auch bei Gewerkschaften und im „Jahrhundert-Aufgabe“ bezeichnet. erste Erfolge sind erkennbar. Es bleibt Arbeitgeberlager. Wir geben uns kei- Entsprechend komplex ist die politi- trotz allem aber ein Rest an unver- nen Illusionen darüber hin, wie weit sche Herausforderung, und man muss meidlichen Unwägbarkeiten, die mit- der Weg für viele sein wird, die zu uns hinzufügen: das Spektrum der erfor- unter Raum für Unruhe schaffen. gekommen sind. Es ist aber möglich: derlichen politischen Reaktionen. Dass am Ende viele Flüchtlinge und Mit Sorge haben wir in den vergan- unsere Gesellschaft insgesamt Ge- Bei allen Diskussionen im eigenen genen Wochen auf Syrien geblickt. winner sind. Lager in den vergangenen Wochen Zehntausende, die trotz IS-Terror und Ihr gibt es doch Einigkeit in zahlreichen Assads Schergen noch nicht gewichen Grundfragen: Dass wir die Zahl der waren, fliehen jetzt vor Putins Bom- Flüchtlinge zurückführen müssen, ben aus ihrer Heimat. Ihnen gilt unse- Zur Sache Inhalt Die „Jahrhundert-Aufgabe“ mutig angehen (Peter Weiß) 1 Arbeitnehmergruppe in Klausur: Arbeitnehmergruppe in Klausur: Zukunftsthemen im Blick 2 Zukunftsthemen im Blick Integration in den Arbeitsmarkt - eine Schlüsselfrage 3 Diskussion mit der Staatsministerin im Auswärtigen Amt 3 Eine politische Zeitenwende (Karl Schiewerling) 4 Teilhabe von jungen Asylberechtigten am Arbeitsmarkt fördern und und stärken (Jutta Eckenbach/Uwe Lagosky) 5 Europäisches Förderinstrumentarium zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt nutzen (Martin Pätzold) 6 Die Bundeswehr ist ein verlässlicher Partner bei der Flüchtlingshilfe (Ralf Brauksiepe) 7 Sonderprogramm für Peter Weiß und der CDA-Bundesvorsitzende Karl-Josef Laumann Bild: Frank Zwiener Integrationsfirmen (Uwe Schummer) 8 Betriebliche Gesundheitsförderung Über den Dächern des alten Berliner wicklung in Deutschland diskutiert. lohnt sich - zusätzliche Anreize durch Arbeiterstadtteils Wedding fand in Der Digitalisierung wurde hierbei so- steuerliche Förderung (Uwe Lagosky) 9 diesem Jahr die Klausurtagung der Ar- wohl aus der Arbeitsmarktentwick- beitnehmergruppe der CDU/CSU- lung als auch aus der politischen Di- Kundendatenschutz wird wirksam Bundestagsfraktion statt. Mit mension heraus eine besondere Rolle gestärkt (Lisa Winkelmeier-Becker) 10 Bundesfinanzminister Wolfgang beigemessen. Nur wer an der Spitze Mehr Flexibilität beim Übergang Schäuble, dem CDA-Bundesvorsitzen- des Fortschritts steht, kann den Wan- Beruf - Rente (Peter Weiß) 11 den Staatsekretär Karl-Josef Lau- del in der Arbeits- und Wirtschafts- mann, dem Vorsitzenden des Auswär- welt auch in Zukunft gestalten, so das Betriebliche Altersvorsorge in tigen Ausschusses im Europäischen einhellige Resümee aus den zahlrei- Deutschland stärken (Matthäus Strebl) 12 Parlament, Elmar Brok, und Prof. Dr. Joachim Möller, Direktor des Instituts Reform der Krankenhausfinanzierung beschlossen (Rudolf Henke) 13 für Arbeitsmarkt- und Berufsfor- schung (IAB) der Bundesagentur für Buchvorstellungen Arbeit, waren hochkarätige Gäste aus Matthias Zimmer - „Nachhaltigkeit!“ 14 Politik, Regierung und Wissenschaft eingeladen. Dieses gute Mischungs- Axel Knoerig - „vier punkt null“ 15 verhältnis schlug sich auch in den fa- cettenreichen Ausführungen der Re- Impressum ferenten nieder. Gemeinsam mit ih- nen diskutierte die Herausgeber Arbeitnehmergruppe intensiv über Michael Grosse-Brömer MdB Max Straubinger MdB die richtigen Wege in der Flüchtlings- CDU/CSU-Bundestagsfraktion politik. Vor allem sinnvolle Maßnah- Platz der Republik 1 men zur Flüchtlingsinte- 11011 Berlin gration in Deutschland und zur Be- kämpfung von Fluchtursachen stan- V.i.S.d.P.: Stefan Klinger den im Fokus. Darüber hinaus nah- Redaktion: Stefan Klinger (verantw.) Mitarbeit: Daniel Müller, Kristina Freitag men die Abgeordneten auch andere E-Mail: [email protected] zentrale politische Handlungsfelder Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble in den Blick. Ein Jahr nach Einfüh- chen Wortbeiträgen. Die Arbeitneh- Diese Veröffentlichung der CDU/CSU-Fraktion rung des Mindestlohnes wurde die mergruppe hat daher vereinbart, im Deutschen Bundestag dient ausschließlich positive Bilanz am deutschen Arbeits- dieses Querschnittsthema gemein- der Information. Sie darf während eines Wahl- kampfes nicht zum Zweck der Wahlwerbung markt erörtert und über weitere Pers- sam mit der CDA intensiv zu beglei- verwendet werden. pektiven in der Beschäftigungsent- ten. 2 | Informationen aus der Arbeitnehmergruppe | Februar 2016 Arbeitnehmergruppe aktiv Integration in den Arbeitsmarkt - eine Schlüsselfrage In einer gemeinsamen Sitzung informierten sich Gruppe der Frauen und Arbeitnehmergruppe über die Anstrengungen der Bundesagentur für Arbeit zur Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen. Daniel Terzenbach, Beauftragter des Vorstands für operatives Flüchtlingsmanagement, erläuterte die Konzepte, die einen frühestmöglichen Integrationsprozess bei Flüchtlin- gen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit und ein effizientes übergreifendes Zusammenwirken aller Akteure gewährleisten sollen. Die Vorsitzenden Karin Maag und Peter Weiß freuten sich über eine ausgesprochen rege Beteiligung. Bild: Steven Rösler Diskussion mit der Staatsministerin im Auswärtigen Amt Über die Bekämpfung von Fluchtursa- che diskutierten Mitglieder der Ar- beitnehmergruppe um ihren Vorsit- zenden Peter Weiß zusammen mit Staatsmininisterin Prof. Dr. Maria Böhmer im Auswärtigen Amt. Insbe- sondere die zentrale Rolle der Türkei wurde in diesem Zusammenhang hervorgehoben. Über die vorangegan- genen Regierungskonsultationen konnte die Staatsministerin zeitnah unterrichten. Die Arbeitnehmergrup- pe unterstützte die Bemühungen, ge- zielt die Lebensbedingungen insbe- sondere syrischer Flüchtlinge in den Anrainerstaaten zu verbessern. Auf diese Weise würde stärker an der Wur- zel der aktuellen Flüchtlingsproble- matik angesetzt. Es würde verhindert, dass sich viele Flüchtlinge aus Not pa machen (von links: Katharina Landgraf, Heike Brehmer, Erwin Rüddel, Peter und Verzweiflung heraus auf den lan- Weiß, Heinz Wiese, Staatsministerin Maria Böhmer, Paul Lehrieder, Staatssekretär gen und gefährlichen Weg nach Euro- Dr. Ralf Brauksiepe, Jutta Eckenbach und Uwe Lagosky). Bild: Daniel Müller 3 | Informationen aus der Arbeitnehmergruppe | Februar 2016 Zur Sache Eine politische Zeitenwende Karl Schiewerling Wir leben in einer Zeitenwende, die das alte Europa vor große Heraus- forderungen stellt. Weltweit sind der- zeit ca. 60 Millionen Menschen auf der Flucht. 2015 sind 1,1 Millionen Menschen zu uns gekommen. Viele von ihnen suchen nun nach Arbeit. Der deutsche Arbeitsmarkt ist aufnah- mefähig wie nie. Bei einer Million of- fenen Stellen bietet die Flüchtlings- politik auch Chancen für unser Land: Wenn es uns gelingt, die Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive für den Arbeitsmarkt fit zu machen, können sie die fehlenden Facharbeiter von morgen sein. Davon profitieren auch unsere sozialen Sicherungssysteme. Flüchtlinge nicht gegen Langzeitarbeitslose ausspielen Wir dürfen dabei nicht den Fehler machen, die Langzeitarbeitslosen in Karl Schiewerling unserem Land gegen die Flüchtlinge Vorsitzender der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales auszuspielen. Für uns gibt es keine der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Arbeitnehmer zweiter Klasse. Deshalb bin ich gegen eine Ausnahme für gen, sondern nach dem, was ein tive sofort die Möglichkeit geben, zu Flüchtlinge vom Mindestlohn.
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