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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Entomologische Nachrichten und Berichte

Jahr/Year: 2005/2006

Band/Volume: 49

Autor(en)/Author(s): Weigel Andreas

Artikel/Article: Neu- und Wiederfunde sowie weitere bemerkenswerte Nachweise von Käferarten (Coleoptera) für die Fauna von Sachsen. 161-170 © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichtenund Berichte, 49, 2005/3-4 161

A. W e ig e l , Wernburg

Neu- und Wiederfunde sowie weitere bemerkenswerte Nachweise von Käferarten (Coleoptera) für die Fauna von Sachsen

Zusammenfassung Es werden 10 Neufunde, 9 Wiederfunde sowie 40 Funde von bemerkenswerten Arten aus Sachsen gemeldet.

Summary New findings, rediscovery and noteworthy records of (Coleoptera) in the fauna of Saxony. - 10 new findings, 9 rediscoveries and 40 records of noteworthy species from Saxony are presented

In den letzten Jahren konnten durch eigene Aufsamm­ D e n H e r r n K a r l B r e in l (Gera) und F r a n k B u r g er lungen und die Bearbeitung von Material verschiedener (W eimar) gilt Dank für die Bereitstellung einiger Da­ Kollegen einige für Sachsen neue und bemerkenswerte ten und Belege. Herrn T h o m a s S a m m o r e y ( P la u e n ) Käferarten nachgewiesen werden. In der vorliegenden gebührt Dank für die M öglichkeit der Auswertung von Arbeit werden Nachweise von insgesamt 59 Arten auf­ Käfern aus Eklektorfängen d e r Umgebung v o n Plauen. geführt. Neben faunistisch bemerkenswerten und inte­ Der) Herren J ö r g G eb er t (Schleife-Rohne), U w e H o r ­ ressanten Funden, werden zehn Arten ( Anthrenocems n ig (Oppach), O la f J ä g e r (Dresden), Dr. J ö r g L o r e n z australis, Arthrolips obscurus, Euconnus maeklinii, (T harandt) und Dr. H a n s -P eter R eik e (Dresden) gilt Euconnus pragensis, Harpalus subcylindricus, Helo- D a n k für Hinweise zur Faunistik sächsischer Käferar­ phorus aequaiis, Ophonus diffmis, Pocadius adustus, ten. Herr Dr. H a r t m u t S ä n g e r (Langenreinsdorf) u n d Saprimis subnitescens, Xyleborus germanus) erstmalig H e r r U w e F isc h er (Schwarzenberg) gaben freundli­ für die Fauna Sachsens dokumentiert. Von fünf Arten cherweise einige Hinweise zur Vegetation der Lebens­ (Cryptophagus populi, Euconnus claviger, Malthinus rä u m e . glabellus, Mesocoelopus niger, Mordellistena inexpec- tata) werden Wiederfunde seit mindestens 1900 und Carabidae

von vier Arten (Aphanisticus emarginatus, Dasytes Carabus nitens L in n a e u s , 1758 fusculus, Haploglossa genti/is, Plegaderus dissectus) Wiederfunde seit mindestens 1950 aufgeführt. Am 20.06.2005 konnte ein Exemplar im NSG „Kriegs­ wiese“ bei Satzung (5445/3) auf einem feuchten Borst- Als Bezugsquelle der faunistischen Aussagen, Neu­ grasrasen, der als Violion caninae-Basalgesellschafit nachweise und Wiederfunde für den Freistaat Sachsen anzusprechen ist, mittels Bodenfalle gefangen werden. wird K ö h l e r & K l a u s n it z e r (1998) und K ö h le r (2000) verwendet. In den letzten Jahren sind zudem einige Ar­ Trechus rivularis (G y l l e n h a l , 1 8 1 0 ) beiten erschienen, in denen Neu- und Wiederfunde von Durch systematische Bodenfallen-Untersuchungen ge­ sächsischen Käferarten publiziert wurden (u. a. B en se langen mehrfach Nachweise dieser seltenen, tyrphobi- 1998, L o r e n z 2001a, 2001b, R e ik e et al. 2002, B e r n ­ onten Art im NSG „Kriegswiese“ südlich von Satzung h a r d 2003, S ieb er & K l a u s n it z e r 2005). (5445/3) im Mittleren Erzgebirge: 1 Ex. 06.07., 2 Ex. 06.09., 4 Ex. 15.09.2004 (det. P a n k o w ); 1 Ex. 29.06., 1 Hinter dem Fundort stehen die TK-25 Koordinaten (Meßtischblätter und Quadranten) in Klammern. Die Ex. 08.07., 3 Ex. 14.08., 1 Ex. 01.09.2005. Bei dem Le­ Höhenangaben beziehen sich auf m ü. NN und wur­ bensraum handelt es sich um ein gestörtes Übergangs­ den aus topografischen Karten entnommen. Falls kein und Schwingrasenmoor, das sich pflanzensoziologisch der Gesellschaft Carex nigra-Scheuchzerio-Caricetea Sammler aufgeführt wird, stammen die Nachweise vom Autor. Belege der aufgefuhrten Arten befinden sich in fuscae-Gesellschaft (Wiesen-Seggen-Gesellschaft) zu­ der Kollektion des Autors oder der Verbleib wird ge­ ordnen lässt. Ein weiterer Nachweis stammt vom NSG sondert aufgeführt. „Schilfwiese“ bei Oberwiesenthal (5543/4), 1050 m, hier konnten 2 Ex. am 15.08.2005 mittels Bodenfallen Für d ie Determination bzw. Überprüfung einzelner gefangen werden, ebenfalls in einem gestörten Über­ Arten gilt a n d ie s e r Stelle fo lg e n d e n Spezialisten ein gangs- und Schwingrasenmoor. besonderer Dank: W o l f g a n g A pf el (Eisenach), M att ­ Dromius quadraücollis M o r a w it z , 1862 h ia s H a r t m a n n (Erfurt), J a n H o r a k (Prag), A n d r ea s K o p e t z (Kerspleben), D r. M a n f r e d N ie h u is ( A lb e r s ­ Ein Exemplar wurde am 20.07.2004 in einem naturna­ w e ile r ) , W o l fg a n g P a n k o w (Ühlingen-Berau), A n d r e hen Hartholz-Auwald nördlich von Kreba/Oberlausitz S k a le (Hof) u n d D av id W. W r a s e (Berlin). (4654/1 ), 135 m, zusammen mit Dromius agilis (F.) von 162 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

morschen Eichenästen geklopft (det. H a r t m a n n ). Am bestimmt und befinden sich in den Sammlungen Ge­ 02.08.2005 gelang ein weiterer Fund in einem Wald- ber t, W r a s e und W e ig e l . kiefern-M oorwald der Noeser Heide bei Neusorge/Nie­ Acupalpus dubius S c h il s k y , 1888 d e r s p r e e (4655/1), ein Exemplar konnte hier von einer umgestürzten, etwa seit zwei Jahren liegenden Kiefer Ein Exemplar konnte durch B r e in l am 07.10.1997 im geklopft werden. Nach K ö h le r & K l a u s n it z e r (1998) NSG „Syrau-Kauschwitzer Heide“, einem ehemaligen ist die Art für Deutschland bisher nur aus Sachsen be­ Truppenübungsplatz, südwestlich von Syrau (5438/3), kannt, und hier mit einem „i“ für importierte Art ver­ 500 m, nachgewiesen werden (det. H a r t m a n n ). Es m e rk t. P e r so h n (2004) gibt M ecklenburg-Vorpommern handelt sich um ein reichhaltiges Heidegebiet mit in­ und Sachsen als deutsche Vorkommensgebiete an. Auf tegrierten Standgewässern. Der hygrophile Offenland­ Grund der Fundumstände ist davon auszugehen, dass bewohner konnte hier am Ufer eines kleines Teiches diese Art hier autochthon vorkommt, was auch durch mittels Bodenfallen gefangen werden. einen weiteren Fund aus dem Jahr 1987 bei Nieder­ Amara gebleri (D e je a n , 1831) o d e r w itz (G e b ert & H o f fm a n n 1996, G e b ert m ü n d l.) bestätigt werden kann. Der Nachweis einer kleinen Serie von sechs Exempla­ ren gelang am 22.09.2004 mittels Bodenfallen in einem Harpalus subcylindricus D e je a n , 1829 [Neu fü r Sach­ naturnahen Schwarzerlenwald (Cardamine amara-Al- sen !] nus glutinosa-Gesellschaft) im Preßnitztal südlich von Von dieser bisher in Sachsen noch nicht bekannten Steinbach im Mittleren Erzgebirge (5444/4), 570 m. Laufkäferart (G e b er t 2003) konnten insgesamt 16 Ein weiterer Einzelnachweis vom gleichen Fundort Exemplare im NSG „Gohrischheide und Elbniederte- gelang am 14.08.2005. Es handelt sich um eine sehr rasse Zeithain“ bei Riesa (4546/3), 90 m, nachgewiesen seltene Art, deren Ökologie bisher kaum bekannt ist werden. Die Nachweise gelangen mittels Bodenfallen (s. a. S c h ä f e r 2002). Nach G eb er t (2003) liegen in am 14.05. (9 Ex.), 29.05. (4 Ex.), 17.06. (1 Ex.), 04.07. Sachsen nur Funde von vor 1980 aus den Regionen (1 Ex.), 17.09. (2 Ex.) und 09.10.2004 (1 Ex.) auf dem „Oberes Elbtal/Osterzgebirge“ und „Chemnitz/Oberes ehemaligen, unbefestigten Flugplatz. Das etwa 150 ha Erzgebirge“ vor. große Areal wird durch Sandmagerrasen und Heidege­ Cymindis angularis G y l l e n h a l , 1 8 1 0 sellschaften geprägt. Die psammophile Art bevorzugt hier offene und stark besonnte Bereiche mit Sandheide Von dieser seltenen, thermophilen Laufkäferart konn­ (Genisto pilosae-Callunetum). Bereiche mit beginnen­ ten insgesamt sechs Exemplare im NSG „Gohrischhei­ der Verbuschung (Birkensukzession) und Landreitgras- de und Elbniederterasse Zeithain“ bei Riesa (4546/3), Dominanzbestände, in denen auch Bodenfallen stan­ 90 m, nachgewiesen werden. Die Nachweise gelangen den, werden offensichtlich gemieden. mittels Bodenfallen am 17.06. (1 Ex.), 14.07. (1 Ex.), 17.09. (1 Ex.) und 09.10.2004 (3 Ex.) auf dem ehema­ Ophonus diffinis D e je a n , 1829 [Neu für Sachsen !] ligen, unbefestigten Flugplatz. Auf dem etwa 150 ha Die bisher in Sachsen nicht nachgewiesene Laufkäfer­ großen Areal prägen aktuell Sandmagerrasen und Hei­ art (G e b er t 2003) konnte aktuell an drei verschiedenen degesellschaften das Vegetationsbild. Seit 1996 findet Lokalitäten im Mittleren Erzgebirge jeweils in einem hier zur Landschaftspflege und -erhaltung eine extensi­ Exemplar, mittels Bodenfallen nachgewiesen werden. ve Schafhutung statt.

Der erste Nachweis gelang am 08.09.2004 auf der Dytiscidae Schwermetallhalde „Huthaus Daniel“ bei Freiberg (5146/1), 470 m ü NN. Bei dem Standort handelt es Hydroporus kraatzii S c h a u m , 1868 sich um eine Phanerogamengesellschaft auf Schwerme­ Von dieser seltenen Gebirgsart konnte ein Exemplar am tallhalden, mit hoher Persistenz der Grasarten Agrostis 11.07.2003 im NSG „Schilfwiese“ bei Oberwiesenthal stolonifera, Holcus mollis und Molinia caerulea. Das (5543/4), 1050 m, in einer Bodenfalle gefangen werden Umfeld der kleinflächigen und bereits stärker vergras­ (det. S k a l e ). Die Bodenfallen standen am Rand eines ten Halde wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. kleinflächigen Hangquellmoores, innerhalb von Spha­ Der zweite Nachweis gelang am 22.09.2004 im NSG gnum-Schlenken. K l a u s n it ze r (1996) gibt für Sachsen „Schwarzwassertal“ nördlich Kühnheide (5445/1), Funde bis 1980 aus der Region „Chemnitz“ an, ein 695 m. Der Standort kann als Borstgras-Magerrasen weiterer aktueller Nachweis stammt aus dem Vogtland charakterisiert werden und ist pflanzensoziologisch (K l a u s n it z e r 1998). der Basalgesellschaft des Tieflagen-Borstgras-Ma- gerrasens zuzuordnen. Die Bodenfallen standen hier Hydrophilidae in Sphagnum-Schlenken. Der dritte Nachweis gelang aequaiis T ho m so n , 1868 [Neu für Sachsen !] am 07.10.2004 im NSG „Kriegswiese“ südlich Sat­ zung (5445/3), 870 m, in einem gestörten Übergangs­ Bei dem Nachweis eines Exemplars am 22.04.2004 im und Schwingrasenmoor. Die Belegexemplare wurden NSG „Gohrischheide und Elbniederterasse Zeithain“ freundlicherweise durch Herrn D. W . W ra se (Berlin) bei Riesa (4546/3), 90 m, handelt es sich wahrschein­ © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 49, 2005/3-4 163

lieh um den ersten publizierten Fund für Sachsen. Der (1998) ist die Art für Sachsen noch nicht aufgeführt. Nachweis gelang auf dem ehemaligen, unbefestigten Herrn R. P e sc h e l (Chemnitz), dem an dieser Stelle Flugplatz, wo das Tier an ein schwarzes Auto anflog. mein Dank gilt, teilte mir mit, dass die Art bereits 1986 Die Determination, der von dem nahe verwandten He- in Ostsachsen gefunden wurde. Publiziert wurden diese lophorus aquaticiis (L.) schwierig abzugrenzenden Art, Angaben meines Wissens bisher noch nicht. übernahm freundlicherweise Herr A. S k a le (Hof). Die Art dürfte vielerorts im Freistaat Vorkommen, wird aber Cholevidae meistens verkannt, J ä g e r (in litt.) kennt beispielsweise Anemadus strigosus (K r a a tz , 1852) mehrere aktuelle Nachweise aus Ostsachsen. Für Sachsen meldet S t e g n e r (1996) lediglich einen Histeridae aktuellen Fund von 1995 in Dresden. In der Region „Oberlausitz/Niederschlesien“ konnte die Art erstma­ Plegaderus dissectas E r ic h s o n , 1 8 3 9 lig, im NSG „Niederspreeer Teichgebiet“ bei Walddorf Ein Wiederfund nach 1950 stammt von Raum im West­ (4555/3), 150 m, nachgewiesen. Die Funde stammen erzgebirge(1 Ex., Mai 1991, leg. H. V ie c e n z , coll. A. aus einem Alteichenbestand in der Nähe der Schlangen­ S kale ). Weitere aktuelle Nachweise gelangen in der häuser: 1 Ex. am 07.05.2004 aus morscher Birkenrinde Muldeaue zwischen Wildbach und Hartenstein. Ein mit Lasius fuliginosus geklopft, 3 Ex. am 11.08.2004 Exemplar war am 29.08.1998 in einer Totholz-Gesie- und 1 Ex. am 07.07.2005 an einer vermorschten, beprobe, die aus einem Weichholz-Auwald bei Wild­ Stammstelle einer Alteiche mit Saftfluss geklopft. bach (5342/3), 350 m, entnommen wurde, enthalten. alpestris J e a n n e l , 1934 Weitere Exemplare konnten am 09.06.2004 (2 Ex.) und am 09.07.2004 (4 Ex.) aus mulmhaltigen Buchen- Insgesamt 12 Exemplare wurden am 14.08.1998 inner­ Hochstubben im Altholzbestand eines Hainsimsen-Bu- halb der Schluchtwälder der Zwickauer Muldeaue bei chenwaldes im NSG „Hartensteiner Wald“ bei Wild­ Hartenstein (5341/4), 350 m, in einem am Boden ste­ bach (5342/3), 380-420 m, gesiebt werden. Die einzige henden Lufiteklektor nachgewiesen. Der Inhalt des Ek- historische Fundstelle für Sachsen, wo die Art bereits lektors war bereits mazeriert, wodurch zahlreiche ne- um 1920 gefunden wurde, liegt im gleichen Naturraum krophile Arten attrahiert wurden. Die boreomontane Art (H orion 1949). Bei S ieber & K lausnitzer (2005) ist ist in Deutschland ansonsten bisher nur aus Bayern und ein aktueller Wiederfund aus der Oberlausitz aufge­ Thüringen bekannt (K ö h le r & K l a u s n it ze r ( 1998), für fühlt. Sachsen erwähntS t e g n e r (1996) drei Funde.

Abraeus granulimi E r ic h s o n , 1 8 3 9 Der Wiederfund für Sachsen seit mindestens 1950 in Liodopria serricornis (G y l l e n h a l , 1813) Dresden ist bei L o r e n z (2001a, 2001b) aufgeführt. Im Westerzgebirge und dessen Vorland konnte die Art Am 14.08.98 gelang der Nachweis von zwei Exempla­ erstmalig seit etwa 1920 (H o r io n 1949) wieder bestä­ ren mittels Lufteklektor an der Basis einer abgestorbe­ tigt werden. Im NSG „Sahnwald“, einem naturnahen nen Altbuche in der Zwickauer Muldeaue bei Harten­ Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald bei Crimmitschau stein (5341/4), 350 m. Die verborgen lebende Art ist (5140/3), 255 m, wurden am 15.06.2004 drei Exemp­ überall sehr selten,H o r io n (1949) erwähnt nur wenige lare aus stark vermorschten Erlen-Totholz gesiebt. und sehr isolierte Funde. In Ostdeutschland ist die Art Weitere Exemplare wurden aus Totholz-Gesiebeproben erst in den letzten Jahren aktuell aus Thüringen und von der Auenlandschaft der Zwickauer Mulde extra­ Sachsen (B e n se 1998, B e r n h a r d 2003) bekannt gewor­ hiert: 1 Ex. am 09.06.2004 im Auwald bei Wildbach den. Durch die Anwendung spezieller Fangmethoden (5342/3), 310 m, jeweils 1 Ex. am 09.07.2004 und am (u. a. Autokescher) wird die Art allerdings häufiger 25.08.2004, totholzreicher Hainsimsen-Buchenwald nachgewiesen.

im NSG „Hartensteiner Wald“ bei Wildbach (5342/3), Leiodes ferruginea (F a b r ic iu s , 1787) 380-420 m. Der Erstnachweis aus Sachsen ist bei S ieber & K laus ­ Saprinus subnitescens B ic k h a r d t , 1909 [Neu fü r Sach­ nitzer (2005) publiziert. Im Rahmen einer Bodenfallen­ sen !] untersuchung konnten am08.08.2001 im NSG „Vorde­ In der Sammlung des Autors konnte durch Herrn Dr. L. re Aue“ bei Zwönitz/Erzgebirge(5342/4), 500-550 m, Erbeling (Plettenberg) freundlicherweise ein Exemplar fünf Exemplare auf einer Storchschnabel-Goldhafer­ der Art bestimmt werden, das bereits am 15.04.1989 auf wiese nachgewiesen werden. Die Determination über­ der alten Mülldeponie in Leipzig-Leutzsch (4639/2), nahm freundlicherweise Herr Z denek Sveč (Prag). In 110 m, gesammelt wurde. Nach Horion (1966) handelt Ostdeutschland ist die Art ansonsten nur in Thüringen es sich um eine in Deutschland nur sehr sporadische aktuell nachgewiesen (K öhler & Klausnitzer 1998). und seltene Art, die wohl in ganz Süd- und Mittel­ deutschland vorhanden ist. Bei Köhler & K lausnitzer 164 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Scydmaenidae Stammfuß einer hohlen Espe mit Lasius fuliginosus- Besatz gesiebt werden konnte. In Westsachsen (Vogt­ Scydmoraphes minutus (Chaudoir, 1845) land) konnte die Art erstmalig gefunden werden. Der Historische Funde aus den 1920er Jahren sind von Nachweis stammt aus einem naturnahen Traubenkir- Nordwest-Sachsen bekannt ( H o r i o n 1949). Der Wieder­ schen-Erlen-Eschenwald im NSG „Sahnwald“ bei fund für Sachsen seit mindestens 1950 ist bei L o r e n t z Crimmitschau (5140/3), 255 m. Ein Exemplar konnte (2001b) publiziert (1997 Moritzburg). Ein aktueller hier am 15.06.2004 aus vermorschten und mulmigen Nachweis in Westsachsen liegt vom NSG „Sahnwald“, Erlenholz gesiebt werden (det. A p f e l ) . einem naturnahen Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald bei Crimmitschau (5140/3), 255 m, vor. Hier konnte Ptiliidae am 15.06.2004 ein Exemplar aus vermorschten und Micridium halidaii (M atthew s, 1868) mulmigen Erlenholz gesiebt werden (det./coll. A p f e l ) . Ein Exemplar konnte aus einer Totholz-Gesiebeprobe, Euconnus claviger (M üller & Kunze, 1822) [Wieder­ welche am 05.06.2003 in einem Eichen-Hainbuchen- fund für Sachsen > 1900] wald im Koberbachtal bei Langenreinsdorf in West­ Für Sachsen ist nur eine Meldung aus dem 19. Jh. doku­ sachsen (5239/2), 300 m, entnommen wurde, extrahiert mentiert ( H o r i o n 1949), die Nachweise gelten als Wie­ werden. Die Bestimmung übernahm freundlicherweise derfund nach über 150 Jahren. Drei Exemplare konnten Herr Dr. U. S c h m i d t (Selbitz). Der Fundort liegt unweit im Stemmieren-Eichen-Hainbuchenwald „Purschwit­ der Landesgrenze, es besteht somit die Möglichkeit, zer Sträucher“ bei Guttau/Oberlausitz (4753/1), 140 m, dass diese Art auch in Thüringen vorkommt. am 12.08.2004 und 12.05.2005 aus einem morschen Eichenstubben gesiebt werden (det./coll. A p f e l ) . Staphylinidae

Euconnus pragensis (M achulka, 1923) [Neu f ü r Sach­ Haploglossa gentilis (M ä r k l in , 1844) [Wiederfund für sen !] Sachsen > 1950] Im Eichen-Hainbuchenwald am linken Uferhang im Von dieser xylodetriticolen und nidicolen Kurzflüg­ Tal der Weißen Elster bei Noßwitz, nördlich Elsterberg lerart lagen aus Sachsen nur Funde von vor 1950 vo r. (5339/3), 280 m, gelang am 07.06.2004 der Nachweis Ein Exemplar konnte am 13.05.1998 zusammen mit dieser Art in einem Totholzgesiebe aus mulmiger, mit der ebenfalls seltenen Haploglossa marginal is (G r a ­ Ameisen (Lasius sp.) besetzter Birkenrinde (det./coll. v e n h o r s t ) in einem Lufteklektor an einer abgestorbe­ A p f e l ) . Das Gesiebe wurde im unteren Stammbereich nen Altbuche in der Zwickauer Muldeaue bei Harten­ einer abgestorbenen, im Bestand stehenden Birke ent­ s te in (5342/3), 350 m, nachgewiesen werden (det./coll. nommen. Die Art ist in Ostdeutschland aktuell nur aus A p f e l ). H e r r J ü r g en V o g e l (Görlitz) teilte mir freund­ Brandenburg bekannt (Köhler & Klausnitzer 1998). licherweise mit, dass diese seltene Art 2002 auch in der Ein weiterer Nachweis stammt aus der Sächsischen Oberlausitz festgestellt werden konnte. Schweiz vom Hausberg (5051/3), 1 Ex. am 01.09.2005 (leg./coll. L o r e n z , vid. A p f e l ) . Pselaphidae

Euconnus maeklinii (M annerheim , 1844) [Neunach­ Euplectus punctatus M ulsant, 1861 weis für Sachsen] Der Nachweis von einem Exemplar gelang am 12.07. Im Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald des NSG 2001 in einem Lufteklektor, der im NSG „Römertal“ „Purschwitzer Sträucher“ bei Guttau/Oberlausitz bei Steinpleiß (5240/3), 310 m, an einer Alteiche in (4753/1), 140 m, gelang am 12.05.2005 der Nach­ etwa 5 m Höhe installiert war (det. Apfel & Brachat, weis von drei Exemplaren in einem Totholzgesiebe coll. Naturkundemuseum Erfurt). Die Art wurde 1996 aus mulmiger, mit Ameisen ( Formica sp.) besetzter in Dresden erstmalig für Sachsen nachgewiesen (L o ­ Laubholzstubbe (det. A p f e l ) . Die Art ist in Ostdeutsch­ r e n z 2001 a, 2001 b), es liegt somit ein Neunachweis für land aktuell nur aus Brandenburg bekannt ( K ö h l e r & Westsachsen vor. K lausnitzer 1998). Batrisodes delaporti (A u b è , 1833) Scydmaenus perrisii ( R e i t t e r , 1882) Nach dem Wiederfund der Art für Sachsen, 1996 in Der Wiederfund für Sachsen nach 1950 ist bei L o r e n z Dresden ( L o r e n z 2001a, 2001b), konnten durch den (2001a, 2001b) dokumentiert (1997 Dresden). Im NSG Autor drei weitere wahrscheinlich regionale Neunach­ „Eichelgarten“ bei Guttau/Oberlausitz (4753/1), 140 m, weise im Freistaat erbracht werden. Ein Exemplar einen naturnahen Hartholz-Auwald mit zahlreichen al­ stammt vom Daubaner Wald nordöstlich von Dauban/ ten Eichen, konnten am 21.07.2004 insgesamt drei Ex­ Oberlausitz (4753/2), 140 m, und wurde am 20.07.2004 emplare aus Eichenmulm gesiebt werden (det./coll. in einem Eichenwald geklopft. Im NSG „Niederspree- A p f e l ) . Ein weiterer Fund aus der Oberlausitz stammt er Teichgebiet“ bei Walddorf (4555/3), 150 m, konnte von einem Eichenwald bei Walddorf/Niederspree ein Exemplar am 11.08.2004 gefangen werden. Das (4555/3), 150 m, wo ein Exemplar am 02.08.2005 am Tier fand sich an einer vermorschten Stammstelle ei­ © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 49, 2005/3-4 165 ner Alteiche, in einem Eichenbestand in der Nähe der Melyridae Schlangenhäuser. Ein weiterer Nachweis stammt aus Dasytes fitsculus (I l l ig e r , 1801) [Wiederfund für Sach­ Westsachsen vom NSG „Sahnwald“, einem naturnahen sen > 1950] Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald bei Crimmitschau (5140/3), 255 m, wo ein Exemplar am 15.05.2004 aus Von der Art existieren in Sachsen bisher nur alte Fun­ stärker vermorschtem Erlen-Totholz gesiebt werden de aus dem Vogtland (H o r io n 1953). Der Nachweis konnte (alle Ex. det./coll. Apfel). am 18.05.2004 im Daubaner Wald nordöstlich Dau- ban/Oberlausitz (4753/2), 140 m, wo ein Exemplar am Batrisodes unisexualis B e s u c h e t , 1988 Waldrand eines Eichenwaldes geklopft werden konnte, Die Abgrenzung der Art innerhalb dervenus tus-Grup- ist als Wiederfund zu werten. pe erfolgte erst 1988, so dass die Verbreitung bisher nur unzureichend bekannt sein dürfte. Nach Köhler & Peltidae K lausnitzer (1998) und Köhler (2000) sind bereits in Ostoma ferruginea (L in n a e u s , 1 7 5 8 ) zehn Regionen Deutschlands aktuelle Funde verbucht. Der Nachweis von jeweils vier Exemplaren gelang am Die erste Meldung für Ostdeutschland stammt aus Thü­ 29.07.2004 und 08.07.2005 im Knesenbachtal bei Zöb- ringen von 1999 (Datenbank W eigel). Den Erstnach­ litz im Mittleren Erzgebirge (5345/1), 460 m. Die Tiere weis für Sachsen (Moritzburg 1997) meldet Lorenz wurden von Rotrandigen Nadelholzporlingen (Fomi- (2005). Nun können zwei weitere aktuelle Nachweise topsis pinicola K a r s t e n ) am unteren Stammbereich aus West- und Ostsachsen dokumentiert werden. Der einer abgestorbenen alten Fichte in einem naturnahen westsächsische Nachweis gelang im NSG „Sahnwald“ Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) geklopft. bei Crimmitschau (5140/3), 255 m, wo ein Exemplar In Sachsen ist die Art bisher nur aus dem Osten bekannt am 15.06.2004 aus vermorschten Erlen-Totholz in ei­ (L o r e n z 1999), für die Region „Chemnitz/Oberes Erz­ nem naturnahen Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald gebirge“ liegt somit ein Neunachweis vor. gesiebt werden konnte (det. A pfel). Der ostsächsische Fundort liegt in der Oberlausitz, im NSG „Eichel­ Elateridae garten“ bei Guttau(4753/1), 140 m. Hier konnte ein Exemplar am 21.07.2004 aus rotfaulendem Eichen­ Procraerus tibialis (L a c o r d a ir e , 1835) mulm im naturnahen Hartholz-Auwald gesiebt werden Die xylodetriticole Schnellkäferart kommt in ganz Ost­ (det./coll. A pfel). deutschland vor, tritt aber nur sporadisch und selten auf. R u d o l ph (1982) nennt zahlreiche Nachweise aus Cantharidae Ostsachsen und lediglich einen Fundort aus dem Chem­

Mallhimts glabellus K iesenwetter , 1852 [Wiederfund nitzer Raum. für Sachsen > 1900] Am 13.05.1998 konnte ein Exemplar mittels Luftek­ Nach K ö h l e r & K l a u s n it z e r (1998) und weiteren ak­ lektor an einer abgestorbenen Altbuche im naturnahen tuellen Literaturstellen wurden für Sachsen nach 1900 Schluchtwald der Zwickauer Muldeaue bei Hartenstein wahrscheinlich keine weiteren Funde zu dieser Art (5342/3), 350, gefangen werden. In der Oberlausitz im publiziert. Die letzte und einzige Meldung stammt von NSG „Eichelgarten“, einem naturnahen Hartholz-Au- vor 1860 bei Dresden (H o r io n 1953). wald mit zahlreichen alten Eichen, bei Guttau (4753/1 ), 140 m, fand sich am 21.07.2004 eine Larve in rotfau­ An dieser Stelle sollen deshalb mehrere aktuelle Fun­ lendem Eichenmulm. de aus Westsachsen dokumentiert werden. Die Art ist im Freistaat sicherlich weiter verbreitet und auch in Buprestidae verschiedenen Regionen aktuell vorhanden. Die Mal- thodes- und Malthimts- Arten werden oftmals wenig Agrilus hyperici (C r e u t z e r , 1799) et beachtet, obwohl deren Determination (Männchen) im Aphanisticus emarginatus (O l iv ie r , 1790) [Wiederfund für Sachsen > 1950] allgemeinen keine Probleme bereitet (K o p et z mündl.). Folgende Nachweise liegen vor: 113 Ex., 10.07.2003, Beide Prachtkäferarten konnten im NSG „Gohrischhei­ Lufteklektor an Eiche, Laubwald im Tal der Weißen de und Elbniederterasse Zeithain“ bei Riesa (4546/3), Elster, Rentzschmühle bei Ruppertsgrün (5438/2), 300 90 m, im Bereich des ehemaligen Flugplatzes durch m (leg. B u r g e r , coll. K o p e t z ); 2 Ex., 08.07.2004, süd­ Kescherfange nachgewiesen werden. Agrilus hyperi­ lich Kuhberg bei Lunzenau an der Zwickauer Mulde ci besitzt hier eine große Population. Am 04.08.2004 (5042/2), 240 m, im Eichen-Hainbuchenwald geklopft; konnten auf dem gesamten, etwa 150 ha großen, von 4 Ex., 05.07.2004, am linken Talhang der Weißen Elster Sandmagerrasen und Heideflächen geprägten Areal, bei Noßwitz nördlich Elsterberg (5339/3), 280 m, im zahlreiche Exemplare von der Vegetation gestreift Eichen-Hainbuchenwald geklopft; 1 Ex., 05.07.2004, werden (coll. W e ig e l , coll. A pf e l ). Auf dem als Xero- am rechten Talhang der Weißen Elster bei Rupperts- thermstandort zu charakterisierenden Areal sind um­ grün-Liebau (5439/1), 300 m, im Eichen-Hainbuchen- fangreiche Bestände der Entwicklungspflanze Tüpfel- wald geklopft (alle Ex. det. K o p e t z ). Johanniskraut ( Hypericium perforatum) vorhanden. 166 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Bei Kescherfängen am 17.06. und 14.08.2004 konnte Attagenus punctatus (S c o p o l i , 1772) jeweils ein Exemplar von Aphanisticus emarginatus Im Daubaner Wald nordöstlich von Dauban/Oberlausitz gefangen werden (det. N ie h u is ). Die Entwicklung der (4753/2), 140 m, wurde am 02.06.2005 ein Exemplar phytophagen Art erfolgt in Binsen-Arten. Im Gebiet in einem Eichenwald mittels EKL gefangen. Der EKL kommen insbesondere in temporären Vernässungsbe­ befand sich an einer abgestorbenen Alteiche in etwa reichen Juncus conglomeratus (Knäuel-Binse), Juncus 8 m Höhe. Der Erstnachweis für Sachsen ist beiL o ­ effusus (Flatter-Binse) und Juncus acutiflorus (Spitz- r e n z (2001b) dokumentiert. blütige Binse) häufiger vor. Nach H o r io n (1955) und K e ite l (1998) sind aus Sachsen nur historische Nach­ Nosodendridae weise bis 1950 aus dem Vogtland bekannt. Nosodendron fasciculare (O l iv ie r , 1790) Trachys troglodytes G y l l e n h a l , 1 8 1 7 Der Wiederfund für Sachen von 1996 bei Meißen ist Nach K eite l (1998) sind aus Sachsen nur Nachweise bei L o r e n z (2001b) aufgeführt. Ein weiterer aktueller vor 1945 aus der Region „Dresden“ bekannt. Der mög­ Fund stammt aus der Oberlausitz. Hier konnten am licherweise erste Wiederfund im Freistaat gelang im 11.08.2004 sowie am 11.05., 06.07. und 02.08.2005 NSG „Syrau-Kauschwitzer Heide“ südlich von Syrau im Mischwald am Ufer des Tauerwiesenteiches südlich im Vogtland (5438/3), 500 m, am 15.05.1997 in einer von Tauer (4653/4), 150 m, mehrere Exemplare an ei­ Bodenfalle (leg. B r e in l , coll. W e ig e l ). Ein weiterer ner Saftflußstelle einer alten Rosskastanie, zusammen Nachweis stammt vom NSG „Döbitzhangwiese“ bei mit mehreren Exemplaren von Quedius nigrocoentleus Crimmitschau (5140/3), 270 m. Zwei Exemplare wur­ F a u v e l , gefangen werden (leg./coll. A pf el et W e ig e l ). den hier am 14.06.2000 auf einem leicht ruderalisierten Fiederzwenken-Halbtrockenrasen, auf einem südexpo­ Nitidulidae nierten Wiesenhang mittels Bodenfallen gefangen (alle Ex. det. N ie h u is ). Epuraea guttata (O l iv ie r , 1790) Im NSG „Niederspreeer Teichgebiet“ bei Walddorf Eucnemidae (4555/3), 150 m, konnten am 07.07.2005 insgesamt Dromaeolus barnabita (V il l a , 1 8 3 8 ) acht Exemplar mittels EKL in einem Alteichenbestand gefangen werden (leg./coll. A pf el). S ie b er (1991) mel­ Von dieser seltenen Schienenkäferart konnte ein Ex­ det diese seltene Art bereits vom Gebiet der Oberlau­ emplar am 06.07.2005 im Hartholz-Auwald des sitz. NSG „Eichelgarten“ bei Guttau/Oberlausitz (4753/1), 140 m, mittels EKL an Alteiche gefangen werden. Pocadius adustus R e it t e r , 1888 [Neu für Sachsen !]

Scirtidae Der erste bisher bekannte Nachweis dieser lange Zeit übersehenen Art stammt wahrscheinlich von Raum/ Cyphon punctipennis S h a r p , 18 7 3 Westerzgebirge, H. V ie c en z ( f ) fand die Art hier bereits Vier Exemplare dieser seltenen, streng tyrphobion- im September 1969 (6 Ex., coll. S k a l e ). Aktuelle Funde ten Sumpfkäferart konnten am 07.10.2004 im NSG stammen auch aus der Oberlausitz: 1 Ex., 18.05.2004, „Kriegswiese“ südlich Satzung (5445/3), 870 m, mit­ Hartholz-Auwald im NSG „Eichelgarten“ bei Guttau/ tels Bodenfallen gefangen werden (det. Skale, coll. Oberlausitz (4753/1), 140 m, von liegenden Ästen ge­ Skale et W e ig e l ). Bei dem Lebensraum handelt es sich klopft; 3 Ex., 18.05.2004, Sternmieren-Eichen-Hainbu- um ein gestörtes Übergangs- und Schwingrasenmoor, chenwald im NSG „Purschwitzer Sträucher“ bei Guttau das pflanzensoziologisch der Gesellschaft Carex ni- (4753/1), 140 m, geklopft. Zwei weitere Funde teilte gra-Scheuchzerio-Caricetea fuscae-Gesellschaft (Wie- mir freundlicherweise Herr Dr. J. L o r e n z (Tharandt) sen-Seggen-Gesellschaft) zugeordnet werden kann. mit: 1 Ex., 26.6.2003, bewaldeter Hang bei Oberlöß­ Aus dem gleichen Gebiet waren Funde nur vor 1980 nitz nördlich von Radebeul (4848/3), von verpilztem bekannt (Klausnitzer 1971, 1975). Stamm gefegt; 1 Ex., Juni 1994, Kleinkuppenland­ schaft nördlich von Dresden (4848/2), in Feldgehölz an Dermestidae Baumpilzen (beide leg./coll. L o r e n z ).

Anthrenocerus australis (H o p e , 1843) [Neunachweis für Sachsen] Cryptophagidae Cryptophagus populi (P a y k u l l , 1800) [Wiederfund für Ein Exemplar dieses importierten „Teppichkäfers“ wur­ Sachsen > 1900] de am 23.06.2004 an einem Hotelfenster am südlichen Stadtrand von Niesky/Oberlausitz (4754/1), 170 m, Die wahrscheinlich letzten Nachweise aus Sachsen gefangen. In Ostdeutschland ist die Art bisher nur aus (1865 Dresden) sind bei H o r io n (1960) verzeichnet. Brandenburg bekannt (K ö h l e r & K l a u s n it z e r 1998). Ein aktueller Nachweis stammt vom Vogtland, aus Für die Bestätigung der Determination gilt Herrn J. einem Laubwald im Tal der Weißen Elster bei der H äva (Prag) Dank. Rentzschmühle in Ruppertsgrün (5438/2), 300 m. Hier © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichtenund Berichte, 49, 2005/3-4 167 konnte ein Exemplar am 16.09.2003 in einem Luft­ Refugium für seltene und gefährdete Holzkäferarten. eklektor an Salix alba gefangen werden (leg. B u r g e r , Zusammen mit der genannten Art konnten aus einer coll. W e ig e l ). Im NSG „Sahnwald“, einem naturnahen offenen Baumhöhle in etwa 1,2 m Höhe, mit rotfau­ Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald bei Crimmitschau lendem Eichenmulm, weitere xylobionte Arten gesiebt (5140/3), 255 m, wurde am 12.08.2004 ein Exemplar werden, wie Procraerus tibialis (s.o.), Trinotes hirtus, in EKL an Erle gefangen (det. E s s e r ). Cerylon histeroides, Scraptia fuscula, Prionychus ater, Pentaphyllus testaceus und Stereocorynes truncorum. Latridiidae Corylophidae Corticaria polypori S a h l b e r g , 1 9 0 0 Arthrolips obscurus (S a h l b e r g , 1833) [Neu für Sach­ Nachdem der Erstfund für Sachsen (2000 Torgau) pub­ sen !] liziert wurde (R e ik e et al. 2002), liegt nun auch ein Nachweis für die Region „Chemnitz/Oberes Erzgebir­ Die für Sachsen neue Käferart konnte am 22.06.2004 ge“ vor. Ein Exemplar der Art wurde am 14.08.1998 im NSG „Eichelgarten“ bei Guttau/Oberlausitz in einem naturnahen Schluchtwald im Zwickauer Mul­ (4753/1), 140 m, in einem Exemplar an einer alten Ei­ detal bei Wildbach (5342/3), 350 m, aus mulmiger che im naturnahen Hartholz-Auwald geklopft werden. Rinde einer abgestorbenen, stehenden Birke gesiebt. Die Bestimmung übernahm freundlicherweise Herr W. Coccinellidae R ü c k er (Neuwied). Novius cruentatiis (M u l s a n t , 1846) Mycetophagidae Die sächsischen Funde dieser seltenen Marienkäferart sind bei K l a u s n it z e r (2002) aufgeführt. Ein weiterer Litargus balteatus L eC o n t e 1856 Nachweis gelang im NSG „Gohrischheide und Elbnie­ Der Neunachweis für Sachsen (1994 Stolpen), dieser derterasse Zeithain“ bei Riesa (4546/3), 90 m. Auf dem in Ausbreitung befindlichen Art, ist bei L o r e n z (2000, ehemaligen, unbefestigten Flugplatz, einen wärmege­ 2001b) dokumentiert. Der vermutlich erste Nachweis tönten Heidegebiet, konnte am 04.08.2004 ein Exemp­ aus Westsachsen stammt aus dem Vogtland. Im NSG lar gekeschert werden. „Steinicht“ bei Ruppertsgrün (5438/2), 300 m, konnte am 16.06.2003 ein Exemplar in einem Lufteklektor an Ptinidae Eiche gefangen werden (leg. B u r g e r , coll. W e ig e l ). Plinus coarcticollis S t u r m , 1837 Colydiidae Der Wiederfund für Sachsen seit mindestens 1900 ist bei L o r e n z (2001a, 2001b) aufgeführt. Ein weiterer ak­ Colydium filiforme F a b r ic iu s , 1792 tueller Nachweis (1 Ex. geklopft) gelang am 18.06.2004 Im NSG „Niederspreeer Teichgebiet“ bei Walddorf in einen Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald nördlich (4555/3), 150 m, konnte am 20.07.2004 ein Exemplar von Lömischau/Oberlausitz (4753/1), 140 m. Die Be­ in einem Alteichenbestand in der Nähe der Schlangen­ stimmung übernahm freundlicherweise Herr M . E ifler häuser gefangen werden. Das Tier bewegte sich hek­ (Pinneberg). tisch auf einer abgestorbenen Stammstelle einer Altei­ che mit Anobiiden-Löchern. Anobiidae

Von einem weiteren Exemplar in der Hartholzaue des Mesocoelopus niger (M ü l l e r, 1821) [Wiederfund für NSG „Eichelgarten“ bei Guttau/Oberlausitz (4753/1), Sachsen > 1900] 140 m, existiert nur eine Sichtbeobachtung. Am H o r io n (1961) führt für den Freistaat lediglich einen 12.08.2004 konnte hier ein Exemplar in der Blitzrin­ Nachweis vom 19. Jh. aus Ostsachsen auf. Möglicher­ ne an einer Alteiche gesichtet werden. Nachdem es weise wurde diese Art bisher nicht wiedergefunden, er­ den „Fänger“ bemerkt hat, verschwand es sofort in ein freulicherweise gelangen in den letzten Jahren drei ak­ Schlupfloch von Ptilimts pectinicornis (Anobiidae) und tuelle Wiederfunde vom Vogtland und aus Ostsachsen. konnte trotz des Einsatzes von Essigäther, der „Insek­ tenhöhle“ nicht wieder entlockt werden. Die Artzuge­ Zwei Exemplare konnten am 07.07.1992 durch Herrn hörigkeit ist deshalb nicht ganz zweifelsfrei. F r a n k B u r g e r (Weimar) aus Efeu (Hedera helix) ge­ züchtet werden (coll. B u r g e r , coll. W eig e l ). Das Pycnomerus terebrans (O l iv ie r , 1790) Brutsubstrat stammt aus Efeubeständen an der Burg­ Im NSG „Eichelgarten“ bei Guttau/Oberlausitz (4753/ anlage von Mylau (5339/4), 360 m u. NN. Ein weite­ 1), 140 m, konnten am 21.07.2004 zwei Exemplare und rer aktueller Fund gelang im Tal der Weißen Elster bei am 03.08.2005 ein Exemplar gesiebt werden. Das „Ur­ Ruppertsgrün (5438/2), 300 m. Das Tier fand sich am waldrelikt“ ist im Gebiet der „Oberlausitz“ nach H o r ­ 11.08.2003 in einem Lufteklektor, der an Salix alba in n ig (2002) bisher noch nicht bekannt. Der naturnahe einem naturnahen Eichen-Hainbuchenwald installiert Hartholz-Auwald mit zahlreichen alten Eichen ist ein war (leg. B u r g e r , coll. W e ig e l ). In der Umgebung von 168 Entomologische Nachrichten© Entomologischeund Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Fiedlergrund bei Radebeul (4848/3) konnte J. L o r e n z Melandryidae ein Exemplar am 22.06.2005 von einem mit dichtem Anisoxya fuscula (I l l ig e r , 1798) Efeu bewachsenen Lindenstamm klopfen (coll. Lo­ r e n z ). Die ersten Meldungen für Sachsen von dieser im all­ gemeinen weit verbreiteten Art geben B en se (1998) Anitys rubens (H o f f m a n n , 1 8 0 3 ) und L o r e n z (2001a, 2001b). Jetzt können zwei weitere Einen aktuellen Wiederfund dieser sehr seltenen regionale Neunachweise von der Oberlausitz und aus Art für Sachsen meldet Lorenz (2001a, 2001b) von Westsachsen aufgeführt werden. Ein Exemplar wurde Dresden, historische Angaben stammen von Leipzig in einem naturnahen Hartholz-Auwald nördlich von (Horion 1961). Im Gebiet der Oberlausitz konnte die Kreba/Oberlausitz (4654/1), 135 m, am 11.08.2004 Art erstmalig entdeckt werden. Der Nachweis gelang von morschen Eichenästen geklopft. Der zweite Nach­ im Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald „Purschwit­ weis gelang südlich des Kuhberges bei Lunzenau an zer Sträucher“ bei Guttau (4753/1), 140 m. Hier konn­ der Zwickauer Mulde (5042/2), 240 m. Hier konnte am te eine Flügeldecke der Art am 12.08.2004 aus einem 16.08.2004 ein Exemplar im Eichen-Hainbuchenwald morschen Eichenstubben zusammen mit weiteren xylo- von dürren Eichenästen geklopft werden (leg./coll. bionten Käferarten ( Pentaphyllus testacene, Stenichmts A pf e l ). godarti, Euconnus claviger (s.o.), Paromahts flavicor- Abdera affinis (P a y k u l l , 1799) nis, Bolìtochara obliqua, Sepedophilus bipunctatus, Cerylon histeroides, Amphotis marginata ) gesiebt wer­ Von der seltenen Art melden B ense (1998) und Lorenz den. (2001b) aktuelle Nachweise bei Leipzig und Dresden, bei denen es sich um Wiederfunde für Sachsen handeln Aderidae dürfte. Die historischen Meldungen für Sachsen sind bei Horion (1956b) zu finden. Im Vogtland konnte die Euglenes pygmaeus (D e g e e r , 1 7 7 4 ) Art wahrscheinlich erstmalig nachgewiesen werden. Der Nachweis der relativ seltenen Art gelang im NSG Das Exemplar wurde am 02.06.2003 in einem Luftek­ „Schwarzwassertal“ bei Pobershau (5345/2). Jeweils lektor gefangen, der an einer Salix alba im Tal der Wei­ ein Exemplar fand sich am 14.06.2000 und 26.07.2000 ßen Elster bei Ruppertsgrün (5438/2), 300 m installiert in einem Lufteklektor an einer solitären, anbrüchigen war (leg. B urger , coll. W eigel). Ein weiterer Nachweis Rotbuche auf der Blockhalde an der Ringmauer (610 stammt von der Oberlausitz im NSG „Purschwitzer m), ein weiteres Exemplar wurde am 26.07.2000 mit­ Sträucher“ bei Guttau(4753/1), 140 m, zwei Exempla­ tels Lufteklektor an einer Erle im Bereich des Nonnen­ re wurden am 06.07.2005 in einem Sternmieren-Ei- felsens (630 m) gefangen. Aus der Region „Chemnitz/ chen-Hainbuchenwald von Totholz geklopft (leg./coll. Oberes Erzgebirge“ war die Art bisher noch nicht be­ A pfel). kannt (H o r io n 1956b, K r a u se 1989). Tenebrionidae Mordellidae Platydema violaceum (F a b r ic iu s , 1790) Mordella aculeata L in n a e u s , 1758 Nach Horion (1956b), Köhler & Klausnitzer (1998) Der Eintrag ’+’ für Sachsen in K ö h l e r & K l a u s n it ze r und Köhler (2000) ist die Art erstaunlicherweise in (1998) geht auf eine alte Meldung bei H o r io n (1956) Sachsen noch nicht nachgewiesen. Hornig (2003) führt zurück. Nun kann ein aktueller Fund für Sachsen aus allerdings alte Literaturmeldungen der Art aus den dem Gebiet der Oberlausitz aufgeführt werden. Ein Regionen „Leipzig“ und „Dresden“ an, die aus Fau­ Exemplar wurde am 20.07.2004 an einem Wegrand nenwerken des 18. Jh. entnommen wurden. Da diese im Daubaner Wald nordöstlich von Dauban (4753/2), Meldungen nicht unbedingt als sicher gelten(H ornig 140 m, von Doldenblüten gekeschert (det. H o r a k ). mündl.), können die Meldungen beiS ieber & K laus ­ nitzer (2005) als erste belegte Nachweise für Sachsen MordeUistena inexpectata E r m is c h, 1967 [Wiederfund für Sachsen > 1900] gelten. Weitere aktuelle Nachweis stammen ebenfalls aus der Oberlausitz: 1 Ex. Hartholz-Auwald nördlich Ein Exemplar konnte am 23.06.2004 in einem Eichen­ Kreba (4654/1), 135 m, 20.07.2004, von morschen wald am Ufer des Tauerwiesenteiches südlich von Eichenästen geklopft; 1 Ex. Waldkiefern-Moorwald Tauer/Oberlausitz (4653/4), 150 m, geklopft werden in Noeser Heide bei Neusorge(4655/1), 150 m, 01.06. (det. H ora k .). Damit liegt ein weiterer Nachweis aus 2005 (leg./coll. Apfel); 1 Ex., Eichenwald bei Wald­ Ostdeutschland vor, nachdem die Art 1996 erstma­ dorf/Niederspree (4555/3), 150 m, 07.07.2005, von lig in Thüringen entdeckt wurde (K o p e t z et al. 2004). Eichenast mit Exidia sp. (nicht näher bestimmte Drüs- Von Sachsen existiert nur eine Meldung (ohne weitere ling-Art) geklopft;2 Ex. Eichen-Hainbuchenwald im Angabe) von vor 1900, worauf H o r io n (1969) Bezug NSG „Purschwitzer Sträucher“ bei Guttau(4753/1), nimmt. 140 m, 03.08.2005, von mit Exidia sp. besetzten Hasel­ nußästen geklopft. © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichtenund Berichte, 49, 2005/3-4 169

Cerambycidae Literatur B e n s e , U. (1998): Ein Beitrag zur Holzkäferfauna von Nordwest- Exocentrus punctipennis M u l sa n t & G u il l e b e a u , Sachsen. Veröffentlichungen Naturkundemuseum Leipzig 16: 1856 56-84. B e r n h a r d , D. (2003): Bemerkenswerte Funde xylobionter Käfer Drei Exemplare konnten von frisch abgestorbenen Äs­ aus Nordwest-Sachsen (Col.). Entomologische Nachrichten und Berichte 47 (1): 31-37. ten einer Ulme am Waldrand des NSG „Purschwitzer D r e g e r , F., K ö h l e r , F., S c h u l z , U. & T ä g e r , T. (2002): Neu- und Sträucher“ bei Guttau/Oberlausitz (4753/1), am 06.07. Wiederfunde für die Käferfauna Brandenburgs im Rahmen von Biodiversitätsuntersuchungen in Kiefernwäldern (Col.). Ento­ (2) und 03.08.2005 (1) geklopft werden (leg./coll. mologische Nachrichten und Berichte 46 (2): 130-132. A pf el et W e ig e l ). Die Art war bisher vom Gebiet der H o r i o n , A. (1949): Faunistik der mitteleuropäischen Käfer. Band II: Oberlausitz nicht bekannt (K l a u s n it z e r 1994, S ieb er Palpicornia - (außer Staphylinidae). - Frankfurt/ M. mündl.) Für Sachsen sind aktuelle Nachweise aus der H o r i o n , A. (1953): Faunistik der mitteleuropäischen Käfer. Band Leipziger und Dresdener Umgebung bekannt (K l a u s ­ III: Malacodermata - Sternoxia (Elateridae bis Throscidae). n it z e r 1994, B e n s e 1998). München. H orion, A. (1954): Koleopterologische Neumeldungen für Deutsch­ land (1. Nachtrag zum „Verzeichnis der mitteleuropäischen Kä­ Scolytidae fer“). - Deutsche Entomologische Zeitschrift (N. F.) 1 (1-2): 1- 22 . Xyleborus germamis (B l a n d f o r d , 1894) [Neu für H o r i o n , A. (1956a): Bemerkenswerte Käferfunde in Deutschland. 2. Sachsen !] Reihe (4. Nachtrag zum „Verzeichnis der Käfer Mitteleuropas“). - Entomologische Blätter 51 (1-2): 61-75. Die Advendivart aus Ostasien wurde 1952 erstmalig in H o r i o n , A. (1956b): Faunistik der mitteleuropäischen Käfer. Band V: Heteromera. - Tutzing. Deutschland in Hessen festgestellt und hat sich danach H o r i o n , A. (1960): Faunistik der mitteleuropäischen Käfer. Band in Westdeutschland ausgebreitet (Horion 1954, 1956a). VII: Clavicornia 1. Teil (Sphaeritidae bis Phalacridae). - Überlin- Aus den ostdeutschen Ländern war die Art bis Ende gen/Bodensee. H o r i o n , A. (1961): Faunistik der mitteleuropäischen Käfer. Band des 20. Jh. noch nicht bekannt (Köhler & Klausnitzer VIII: Clavicornia 2. Teil (Thorictidae bis Cisidae) - Teredilia - 1998, K öhler 1999). Aus Thüringen stammt der erste Coccinellidae. - Überlingen/Bodensee. H o r i o n , A. (1966): Neue und bemerkenswerte Käfer in Deutschland Nachw eis vom Jahr2000 (K o p e t z et al. 2004), weitere (8. Nachtrag zum „Verzeichnis der mitteleuropäischen Käfer“). Nachweise folgten aus Brandenburg ebenfalls im Jahr - Entomologische Blätter 61 (3): 134-181. 2000 (D reger et al. 2002) und 2004 in Sachsen-An- H orion, A. (1969): Neunter Nachtrag zum Verzeichnis der mitteleu­ halt. Herrn Klaus Liebenow (Brandenburg) gilt Dank ropäischen Käfer. - Entomologische Blätter 65 (1): 1-47. H o r n i g , U. (2002): Kommentiertes Verzeichnis der Rindenkäfer für die Mitteilung des Nachweises aus Sachsen-Anhalt. (Coleoptera, Cerylonidae et Colydiidae) des Freistaates Sachsen. In Sachsen gelangen2004 eine Reihe von Nachweisen. - Mitteilungen Sächsischer Entomologen 59: 8-12. H o r n i g , U. (2003): Kommentiertes Verzeichnis der Schwarzkäfer Die rindenbrütende Art hat sich zumindest in West­ (Coleoptera, Tenebrionidae, einschließlich Alleculinae und Lag- sachsen etabliert und kommt an den Fundlokalitäten riinae) des Freistaates Sachsen - Erweiterte und aktualisierte Fas­ häufig vor. sung. - Mitteilungen Sächsischer Entomologen 64: 3-10. G e b e r t , J. (2003): Kommentiertes Verzeichnis der Sandlaufkäfer Die folgenden Nachweise gelangen in der Zwickauer und Laufkäfer des Freistaates Sachsen (Coleoptera: Cicindel- idae, Carabidae). Mitteilungen Sächsischer Entomologen 63: Muldeaue zwischen Wildbach und Hartenstein sowie 3-16. nördlich Glauchau: Weichholz-Auwald bei Wildbach G e b e r t , J. & H o f f m a n n , W. (1996): Kommentiertes Verzeichnis der (5342/3), 350 m, 8 Ex. am 09.06.2004 und 6 Ex. am Sandlaufkäfer und Laufkäfer der Oberlausitz (Col., Cicindelidae, Carabidae). - Mitteilungen Sächsischer Entomologen 35: 7-15. 24.06.2004; Hainsimsen-Buchenwald im NSG „Har­ K e i t e l , M. (1998): Kommentiertes Verzeichnis der Prachtkäfer (Co­ tensteiner Wald“ bei Wildbach (5342/3), 380-420 m, leoptera, Buprestidae) des Freistaates Sachsen. Mitteilungen 126 Ex. am 24.06.2004; Schluchtwald im Brauseloch­ Sächsischer Entomologen 39: 8-11. K lausnitzer, B. (1971): Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Co- tal bei Helsdorf (5042/4), 280 m, 2 Ex. am 16.08.2004 leoptera-Helodidae. - Beiträge zur Entomologie 21: 477 - 494. und 1 Ex. am 06.09.2004 (alle Exemplare wurden mit K lausnitzer, B. (1975): Ergänzungen zur Helodidenfauna der DDR Bodenfallen gefangen). Das Flusstal der Zwickauer (Col.). - Entomologische Berichte 19: 69 - 70. K lausnitzer, B. (1994): Kommentiertes Verzeichnis der Bockkäfer Mulde fungiert offensichtlich als Ausbreitungskorridor. (Col., Cerambycidae) des Freistaates Sachsen. Mitteilungen Sächsischer Entomologen 27: 2-9. Dass die Art bereits weiter nach Osten vorgedrungen K lausnitzer, B. (1996): Kommentiertes Verzeichnis der Wassertre­ ist, teilte mir freundlicherweise Herr Dr. J. L o r e n z mit: ter (Haliplidae), Schlammschwimmer (Hygrobiidae), Tauchkäfer (Noteridae), Schwimmkäfer (Dytiscidae), Spercheidae und Was­ 1 Ex., 29.05.2005, Tharandter Wald bei Ortschaft Edle serkäfer im engeren Sinne (Hydrophilidae ohne Sphaeridiinae Krone im NSG „Weißeritztalhänge“ (5047/3), von und Helophorinae) des Freistaates Sachsen. - Mitteilungen Säch­ Buchenästen geklopft, die im vorangegangenen Win­ sischer Entomologen 34: 3-12. K lausnitzer, B. (1998): Nachtrag zum kommentierten Verzeichnis terhalbjahr abgebrochen waren; 11 Ex., 16.06.2005, der Wassertreter (Haliplidae), Schlammschwimmer (Hygrobi­ Elbsandsteingebirge, Seitentäler des Polenztales bei idae), Tauchkäfer (Noteridae), Schwimmkäfer (Dytiscidae), Hohnstein (Riesengrund, Bärenhohl) (5050/2), an frisch Spercheidae und Wasserkäfer im engeren Sinne (Hydrophilidae ohne Sphaeridiinae und Helophorinae) des Freistaates Sachsen. abgebrochenen Buchenästen (alle leg./coll. L o r e n z ). - Mitteilungen Sächsischer Entomologen 43: 3-7. K lausnitzer, B. (2002): Bemerkenswerte Coccinellidae (Col.) aus der Umgebung von Marienberg (Erzgebirge). - Entomologische Nachrichten und Berichte 46 (3): 193-194. K ö h l e r , F. (2000): Erster Nachtrag zum „Verzeichnis der Käfer Deutschlands. Entomologische Nachrichten und Berichte, 44 (1): 60-84. 170 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

K ö h l e r , F. & K lausnitzer, B. (1998): Verzeichnis der Käfer Deutschlands. - Entomologische Nachrichten und Berichte, Bei­ heft 4: 1-185. Kopetz, A., W eigel, A. & A pfel, W. (2004): Neufunde von Käferar­ ERLESENES ten (Col.) für die Fauna von Thüringen 11. Entomologische Nachrichten und Berichte 48 (3-4): 231-240. K r a u s e , R. (1989): Zur Fauna der heteromeren Käfer der Sächsi­ schen Schweiz (II) und zu den mitteleuropäischen Arten des Zur Biologie der Blattschneiderameisen Aderiden-Subgenus Euglenes W e s t w o o d , 1829 (Insecta, Coleo­ ptera, Heteromera). Faunistische Abhandlungen Museum für Untersuchungen an Blattschneiderameisen, hauptsäch­ Tierkunde Dresden 16(10): 135-140. lich Atta colombica, auf der beim Bau des Panamaka­ L o r e n z , J. (1994): Interessante Funde von xylobionten Käfern (Co­ leoptera). Entomologische Nachrichten und Berichte 38 (4): nals entstandenen bekannten „Forscherinsel“ Barro 282-283. Colorado: Pro Hektar gab es 0,05 bis 18 Atta-Koloni­ L o r e n z , J. (1999): Interessante Käferfunde in Sachsen (1997/98). - en. Mit jährlich 25 % war die Zahl der unter Mitnahme Entomologische Nachrichten und Berichte 43 (2): 136. L o r e n z , J. (2000): Faunistisch interessante Käferfunde aus dem der Pilzgärten erfolgenden Umzüge auch von riesigen Dresdener Raum (1998/99) (Col.). - Entomologische Nachrich­ Nestern erstaunlich groß. Sie führten über eine Ent­ ten und Berichte 44 (1): 58. fernung von 33 bis 258 m und waren wohl teilweise L o r e n z , J. (2001a): Die Holz- und Pilzkäferfauna in Dresden (Col.). - Entomologische Nachrichten und Berichte 45 (3-4): 205-220. durch Kontamination der Pilzgärten mit einem parasiti­ L o r e n z , J. (2001b): Neu- und Wiederfunde für die Käferfauna Sach­ schen Pilz (Escovopsis sp.) ausgelöst, der nicht immer sens (Col.). Entomologische Nachrichten und Berichte 45 (3- 4): 230-234. vollständig durch den auf der Ameisenkutikula ange­ Lorenz, J. (2005): Neu- und Wiederfunde von Käferarten (Col.) für siedelten Antagonisten Streptomyces niedergehalten die Fauna Sachsens sowie weitere faunistisch bemerkenswerte werden kann. Wesentliche Grundlage der Ernährung Käfernachweise 2001-05. Entomologische Nachrichten und Berichte 49 (3-4): 195-202. der Imagines ist Pflanzensaft. Bei der Rekrutierung an­ P e r s o h n , M. (2004): Lebiini. - In: F r e u d e , H.; H a r d e , K. W.; L o i i s e , derer zum Blattschneiden spielt Stridulation eine Rolle. G. A. & K lausnitzer, B. (2004): Die Käfer Mitteleuropas. Band Von den Nestern ausgehende Hauptstraßen waren bis 2 1 : Carabidae (Laufkäfer). - Spektrum Verlag (Hei­ delberg/Berlin), 2. Auflage. 158 m lang. Außer Blättern wurden auch Blütenblätter R u d o l p h , K. (1982): Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Coleo­ und Teile von Früchten eingetragen. Der Blattschnitt ptera Elateridae. Faunistische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden 10(1): 1-109. erfolgt auch in großer Höhe: In einem etwa 40 m hohen R e i k e , H.-P., Jäkel, A. & Ratschker, U. M. (2002): Erstnachweise Baumbestand entfiel >50 % des Laubes auf die obers­ von vier Käferarten in Sachsen (Col., Latridiidae, Elateridae). - ten 5 m. Große Völker trugen täglich zwischen 9770 Entomologische Nachrichten und Berichte 46 (2): 127-128. Schäfer, P. (2002): Amara (Curtonotus) gebleri D e j e a n , 1831 - neu und 374200 Blattfragmente ein. Auf 100 ha wurde die für die Weser-Ems-Region (Col., Carabidae). - Entomologische jährlich entnommene Blattmasse auf 11,5 t = 1.217 Nachrichten und Berichte 46 (1): 67-68. m2 geschätzt. Nach Abzug von Kolonien bleiben aus­ S i e b e r , M. (1991): Ein Beitrag zur Verbreitung vonEpuraea -Arten in der Oberlausitz (Col., Nitidulidae). - Entomologische Nach­ gelichtete Bestände zurück. Dadurch tragen die Blatt­ richten und Berichte 35 (3): 202-204. schneider zur Erhöhung der Diversität bei. (H erz , R. S i e b e r , M. & B. K lausnitzer (2005): Neufunde von Käfern (Col.) et al.: Herbivory of Leaf Cutting Ants. Springer Verlag für Sachsen und Deutschland aus der Oberlausitz. - Entomologi­ sche Nachrichten und Berichte 49 (2): 137-144. Berlin usw. 2003) S t e g n e r , J. (1996): Kommentiertes Verzeichnis der Nestkäfer (Co­ U.S ed la g leoptera: Cholevidae) des Freistaates Sachsen. Mitteilungen Sächsischer Entomologen 34: 14-17. Nutzen Trichogrammen extraflorale Nektarien Manuskripteingang: 3.4.2005 (EFN)? Zahlreiche, vor allem tropische Pflanzen besitzen EFN, Anschrift des Verfassers: Andreas Weigel bei denen oft ein Schutz der Pflanze durch den Nektar Am Schloßgarten 6 ausbeutende Ameisen eher postuliert als bewiesen wird. Einen anderen Vorteil für die Pflanzen legt eine in New D-07381 Wernburg Jersey mit Trichogramma minutimi durchgefuhrte Un­ [email protected] tersuchung nahe. Mit Nektar aus EFN an der Blattbasis des Pfirsichs gefütterte Wespen waren deutlich vitaler als solche, die nur Wasser erhielten: Die durchschnitt­ liche Lebensdauer erhöhte sich bei Wildfängen von 3,3 auf 11,6 Tage, die Eizahl von 52,8 auf 105,2 (Tiere aus Massenzuchten schnitten mit 2,0 bzw. 9,9 Tagen und 24,4 bzw. 61 Eiern deutlich schlechter ab). Entspre­ chend lag die Anzahl der angestochenen Eier von Gra- pholitha molesta bei den aus EFN ernährten Wespen höher. Über die tatsächliche Nutzung der EFN unter Freilandbedingungen werden keine Angaben gemacht. (Journ. Econ. Ent. 97 (2004): 789-799) U. S e d l a g