Neu- Und Wiederfunde Sowie Weitere Bemerkenswerte Nachweise Von Käferarten (Coleoptera) Für Die Fauna Von Sachsen

Neu- Und Wiederfunde Sowie Weitere Bemerkenswerte Nachweise Von Käferarten (Coleoptera) Für Die Fauna Von Sachsen

ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Entomologische Nachrichten und Berichte Jahr/Year: 2005/2006 Band/Volume: 49 Autor(en)/Author(s): Weigel Andreas Artikel/Article: Neu- und Wiederfunde sowie weitere bemerkenswerte Nachweise von Käferarten (Coleoptera) für die Fauna von Sachsen. 161-170 © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichtenund Berichte, 49, 2005/3-4 161 A. W e ig e l , Wernburg Neu- und Wiederfunde sowie weitere bemerkenswerte Nachweise von Käferarten (Coleoptera) für die Fauna von Sachsen Zusammenfassung Es werden 10 Neufunde, 9 Wiederfunde sowie 40 Funde von bemerkenswerten Arten aus Sachsen gemeldet. Summary New findings, rediscovery and noteworthy records of beetles (Coleoptera) in the fauna of Saxony. - 10 new findings, 9 rediscoveries and 40 records of noteworthy species from Saxony are presented In den letzten Jahren konnten durch eigene Aufsamm­ D e n H e r r n K a r l B r e in l (Gera) und F r a n k B u r g er lungen und die Bearbeitung von Material verschiedener (W eimar) gilt Dank für die Bereitstellung einiger Da­ Kollegen einige für Sachsen neue und bemerkenswerte ten und Belege. Herrn T h o m a s S a m m o r e y ( P la u e n ) Käferarten nachgewiesen werden. In der vorliegenden gebührt Dank für die M öglichkeit der Auswertung von Arbeit werden Nachweise von insgesamt 59 Arten auf­ Käfern aus Eklektorfängen d e r Umgebung v o n Plauen. geführt. Neben faunistisch bemerkenswerten und inte­ Der) Herren J ö r g G eb er t (Schleife-Rohne), U w e H o r ­ ressanten Funden, werden zehn Arten ( Anthrenocems n ig (Oppach), O la f J ä g e r (Dresden), Dr. J ö r g L o r e n z australis, Arthrolips obscurus, Euconnus maeklinii, (T harandt) und Dr. H a n s -P eter R eik e (Dresden) gilt Euconnus pragensis, Harpalus subcylindricus, Helo- D a n k für Hinweise zur Faunistik sächsischer Käferar­ phorus aequaiis, Ophonus diffmis, Pocadius adustus, ten. Herr Dr. H a r t m u t S ä n g e r (Langenreinsdorf) u n d Saprimis subnitescens, Xyleborus germanus) erstmalig H e r r U w e F isc h er (Schwarzenberg) gaben freundli­ für die Fauna Sachsens dokumentiert. Von fünf Arten cherweise einige Hinweise zur Vegetation der Lebens­ (Cryptophagus populi, Euconnus claviger, Malthinus rä u m e . glabellus, Mesocoelopus niger, Mordellistena inexpec- tata) werden Wiederfunde seit mindestens 1900 und Carabidae von vier Arten (Aphanisticus emarginatus, Dasytes Carabus nitens L in n a e u s , 1758 fusculus, Haploglossa genti/is, Plegaderus dissectus) Wiederfunde seit mindestens 1950 aufgeführt. Am 20.06.2005 konnte ein Exemplar im NSG „Kriegs­ wiese“ bei Satzung (5445/3) auf einem feuchten Borst- Als Bezugsquelle der faunistischen Aussagen, Neu­ grasrasen, der als Violion caninae-Basalgesellschafit nachweise und Wiederfunde für den Freistaat Sachsen anzusprechen ist, mittels Bodenfalle gefangen werden. wird K ö h l e r & K l a u s n it z e r (1998) und K ö h le r (2000) verwendet. In den letzten Jahren sind zudem einige Ar­ Trechus rivularis (G y l l e n h a l , 1 8 1 0 ) beiten erschienen, in denen Neu- und Wiederfunde von Durch systematische Bodenfallen-Untersuchungen ge­ sächsischen Käferarten publiziert wurden (u. a. B en se langen mehrfach Nachweise dieser seltenen, tyrphobi- 1998, L o r e n z 2001a, 2001b, R e ik e et al. 2002, B e r n ­ onten Art im NSG „Kriegswiese“ südlich von Satzung h a r d 2003, S ieb er & K l a u s n it z e r 2005). (5445/3) im Mittleren Erzgebirge: 1 Ex. 06.07., 2 Ex. 06.09., 4 Ex. 15.09.2004 (det. P a n k o w ); 1 Ex. 29.06., 1 Hinter dem Fundort stehen die TK-25 Koordinaten (Meßtischblätter und Quadranten) in Klammern. Die Ex. 08.07., 3 Ex. 14.08., 1 Ex. 01.09.2005. Bei dem Le­ Höhenangaben beziehen sich auf m ü. NN und wur­ bensraum handelt es sich um ein gestörtes Übergangs­ den aus topografischen Karten entnommen. Falls kein und Schwingrasenmoor, das sich pflanzensoziologisch der Gesellschaft Carex nigra-Scheuchzerio-Caricetea Sammler aufgeführt wird, stammen die Nachweise vom Autor. Belege der aufgefuhrten Arten befinden sich in fuscae-Gesellschaft (Wiesen-Seggen-Gesellschaft) zu­ der Kollektion des Autors oder der Verbleib wird ge­ ordnen lässt. Ein weiterer Nachweis stammt vom NSG sondert aufgeführt. „Schilfwiese“ bei Oberwiesenthal (5543/4), 1050 m, hier konnten 2 Ex. am 15.08.2005 mittels Bodenfallen Für d ie Determination bzw. Überprüfung einzelner gefangen werden, ebenfalls in einem gestörten Über­ Arten gilt a n d ie s e r Stelle fo lg e n d e n Spezialisten ein gangs- und Schwingrasenmoor. besonderer Dank: W o l f g a n g A pf el (Eisenach), M att ­ Dromius quadraücollis M o r a w it z , 1862 h ia s H a r t m a n n (Erfurt), J a n H o r a k (Prag), A n d r ea s K o p e t z (Kerspleben), D r. M a n f r e d N ie h u is ( A lb e r s ­ Ein Exemplar wurde am 20.07.2004 in einem naturna­ w e ile r ) , W o l fg a n g P a n k o w (Ühlingen-Berau), A n d r e hen Hartholz-Auwald nördlich von Kreba/Oberlausitz S k a le (Hof) u n d D av id W. W r a s e (Berlin). (4654/1 ), 135 m, zusammen mit Dromius agilis (F.) von 162 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at morschen Eichenästen geklopft (det. H a r t m a n n ). Am bestimmt und befinden sich in den Sammlungen Ge­ 02.08.2005 gelang ein weiterer Fund in einem Wald- ber t, W r a s e und W e ig e l . kiefern-M oorwald der Noeser Heide bei Neusorge/Nie­ Acupalpus dubius S c h il s k y , 1888 d e r s p r e e (4655/1), ein Exemplar konnte hier von einer umgestürzten, etwa seit zwei Jahren liegenden Kiefer Ein Exemplar konnte durch B r e in l am 07.10.1997 im geklopft werden. Nach K ö h le r & K l a u s n it z e r (1998) NSG „Syrau-Kauschwitzer Heide“, einem ehemaligen ist die Art für Deutschland bisher nur aus Sachsen be­ Truppenübungsplatz, südwestlich von Syrau (5438/3), kannt, und hier mit einem „i“ für importierte Art ver­ 500 m, nachgewiesen werden (det. H a r t m a n n ). Es m e rk t. P e r so h n (2004) gibt M ecklenburg-Vorpommern handelt sich um ein reichhaltiges Heidegebiet mit in­ und Sachsen als deutsche Vorkommensgebiete an. Auf tegrierten Standgewässern. Der hygrophile Offenland­ Grund der Fundumstände ist davon auszugehen, dass bewohner konnte hier am Ufer eines kleines Teiches diese Art hier autochthon vorkommt, was auch durch mittels Bodenfallen gefangen werden. einen weiteren Fund aus dem Jahr 1987 bei Nieder­ Amara gebleri (D e je a n , 1831) o d e r w itz (G e b ert & H o f fm a n n 1996, G e b ert m ü n d l.) bestätigt werden kann. Der Nachweis einer kleinen Serie von sechs Exempla­ ren gelang am 22.09.2004 mittels Bodenfallen in einem Harpalus subcylindricus D e je a n , 1829 [Neu fü r Sach­ naturnahen Schwarzerlenwald (Cardamine amara-Al- sen !] nus glutinosa-Gesellschaft) im Preßnitztal südlich von Von dieser bisher in Sachsen noch nicht bekannten Steinbach im Mittleren Erzgebirge (5444/4), 570 m. Laufkäferart (G e b er t 2003) konnten insgesamt 16 Ein weiterer Einzelnachweis vom gleichen Fundort Exemplare im NSG „Gohrischheide und Elbniederte- gelang am 14.08.2005. Es handelt sich um eine sehr rasse Zeithain“ bei Riesa (4546/3), 90 m, nachgewiesen seltene Art, deren Ökologie bisher kaum bekannt ist werden. Die Nachweise gelangen mittels Bodenfallen (s. a. S c h ä f e r 2002). Nach G eb er t (2003) liegen in am 14.05. (9 Ex.), 29.05. (4 Ex.), 17.06. (1 Ex.), 04.07. Sachsen nur Funde von vor 1980 aus den Regionen (1 Ex.), 17.09. (2 Ex.) und 09.10.2004 (1 Ex.) auf dem „Oberes Elbtal/Osterzgebirge“ und „Chemnitz/Oberes ehemaligen, unbefestigten Flugplatz. Das etwa 150 ha Erzgebirge“ vor. große Areal wird durch Sandmagerrasen und Heidege­ Cymindis angularis G y l l e n h a l , 1 8 1 0 sellschaften geprägt. Die psammophile Art bevorzugt hier offene und stark besonnte Bereiche mit Sandheide Von dieser seltenen, thermophilen Laufkäferart konn­ (Genisto pilosae-Callunetum). Bereiche mit beginnen­ ten insgesamt sechs Exemplare im NSG „Gohrischhei­ der Verbuschung (Birkensukzession) und Landreitgras- de und Elbniederterasse Zeithain“ bei Riesa (4546/3), Dominanzbestände, in denen auch Bodenfallen stan­ 90 m, nachgewiesen werden. Die Nachweise gelangen den, werden offensichtlich gemieden. mittels Bodenfallen am 17.06. (1 Ex.), 14.07. (1 Ex.), 17.09. (1 Ex.) und 09.10.2004 (3 Ex.) auf dem ehema­ Ophonus diffinis D e je a n , 1829 [Neu für Sachsen !] ligen, unbefestigten Flugplatz. Auf dem etwa 150 ha Die bisher in Sachsen nicht nachgewiesene Laufkäfer­ großen Areal prägen aktuell Sandmagerrasen und Hei­ art (G e b er t 2003) konnte aktuell an drei verschiedenen degesellschaften das Vegetationsbild. Seit 1996 findet Lokalitäten im Mittleren Erzgebirge jeweils in einem hier zur Landschaftspflege und -erhaltung eine extensi­ Exemplar, mittels Bodenfallen nachgewiesen werden.

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