Regierungsrat Des Kantons Basel-Stadt Ausgabenbericht
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Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt An den Grossen Rat 06.0187.01 ED/P060187 Basel, 8. Februar 2006 Regierungsratsbeschluss vom 7. Februar 2006 Ausgabenbericht betreffend Staatsbeiträge an das Kammerorchester Basel für die Jahre 2006 - 2009 Den Mitgliedern des Grossen Rates des Kantons Basel-Stadt zugestellt am 10. Februar 2006 Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt Seite 2 Inhaltsverzeichnis 1 Begehren............................................................................................................. 3 2 Begründung........................................................................................................ 3 2.1 Ausgangslage und Organisation............................................................................................ 3 2.2 Entwicklung in der laufenden Subventionsperiode 2002 – 2005........................................... 4 2.2.1 Quantitative Entwicklung ........................................................................................... 4 2.2.2 Qualitative Entwicklung.............................................................................................. 4 2.3 Künstlerische und konzeptionelle Absichten von Christopher Hogwood und dem KOB ....... 5 2.3.1 Gastdirigenten ........................................................................................................... 5 2.3.2 Alte Musik .................................................................................................................. 5 2.3.3 Neue Musik................................................................................................................ 6 2.3.4 Marktstrategische Absichten, CD-Produktionen........................................................ 6 2.3.5 Lokale Verankerung .................................................................................................. 6 2.4 Entwicklung Finanzsituation .................................................................................................. 7 2.4.1 Entwicklung in der Periode 1999 – 2004 ................................................................... 7 2.4.2 Kommentar zur finanziellen Situation ........................................................................ 8 2.5 Antrag auf Subventionerhöhung und Begründung ................................................................ 9 2.5.1 Ausgangslage am Ende der laufenden Subventionsperiode..................................... 9 2.5.2 Künstlerische Unabhängigkeit ................................................................................. 10 2.5.3 Umfang der Subventionserhöhung.......................................................................... 10 2.6 Subvention 2006 - 2009....................................................................................................... 10 2.6.1 Dauer des Subventionsverhältnisses ...................................................................... 10 2.6.2 Antrag des Regierungsrates und Begründung ........................................................ 11 2.7 Beurteilung nach § 5 des Subventionsgesetzes.................................................................. 11 3 Antrag................................................................................................................ 12 Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt Seite 3 1 Begehren Wir beantragen Ihnen, dem Kammerorchester Basel für die Jahre 2006 - 2009 einen nicht in- dexierten Staatsbeitrag von CHF 300'000 p.a. zu bewilligen. KST 2808110 KA 365100 St.A. 280811000012 2 Begründung 2.1 Ausgangslage und Organisation Das Kammerorchester Basel (KOB) wurde 1984 gegründet unter dem Namen „Kammerorches- ter Serenata Basel“. Geleitet wurde es von Johannes Schlaefli. Junge Musikerinnen und Musi- ker schlossen sich zusammen mit dem Ziel, bekannte und unbekannte Kammerorchesterlitera- tur engagiert und auf professionellem Niveau aufzuführen. Mit Programmen, welche oft Alte und Neue Musik kombinierten, stand das Orchester von Beginn an in der Tradition des von Paul Sacher gegründeten und geleiteten Kammerorchesters. In über 50 Konzerten pro Jahr führt das KOB diese Basler Orchestertradition weiter und hat namentlich in der auslaufenden Subventionsperiode die internationale Präsenz ausgedehnt und die Professionalisierung des Betriebes vorangetrieben. Das KOB ist seit vergangener Saison (03/04) jenes Schweizer Orchester mit den meisten Auslandkonzerten. Im Organisatorischen wurde intensiv im Hinblick auf eine solidere Entwicklung des wirtschaftli- chen Bereichs gearbeitet: Unter der Leitung des Basler Kulturmanagers und Juristen Dr. Cyrill Häring wurde eine Strukturreform vorgenommen. Als eines der Ergebnisse wurde als Ergän- zung zum weiterhin bestehenden Verein des Orchesters ein Trägerverein des Orchesters ge- gründet, dessen Vorstand aus Persönlichkeiten der Wirtschaft und Politik und aus Vertretern des Orchesters besteht. Dieser Verein hat die Aufgabe, die Finanzierung des Orchesters zu si- chern. Die künstlerische Unabhängigkeit des Orchesters bleibt gewahrt, da sämtliche künstleri- sche Verantwortung beim Vorstand des Orchesters liegt, welches weiterhin als Orchesterverein organisiert ist. Wichtigstes Ziel des KOB wird es sein, die hochqualifizierten Musikerinnen und Musiker mit an- gemessenen Bedingungen enger und langfristiger an das Orchester binden zu können. Die Schere zwischen künstlerischer Leistung und künstlerischem Erfolgsdruck einerseits und den finanziellen Möglichkeiten und Gegebenheiten des Orchesters anderseits wird immer grösser. Diese Kluft kann eine Bedrohung für das KOB werden, weil die Musiker zwar im KOB mehr Zeit investieren und Arbeit haben als in früheren Saisons, anderseits aber auf existenzsichernde Einkünfte verzichten müssten, um im KOB prioritär mitspielen zu können. Dieses Problem exis- tiert in ausgeprägtem Masse, seit die Anzahl der Konzerte dermassen gestiegen ist wie in den letzten zwei Saisons. Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt Seite 4 2.2 Entwicklung in der laufenden Subventionsperiode 2002 – 2005 Die künstlerische und quantitative Entwicklung des KOB in der auslaufenden Periode gilt in der Orchesterlandschaft Europas als einzigartig, denn während der Subventionsperiode 2002 - 2005 hat sich das KOB als erfolgreichstes Schweizer Orchester mit den meisten Gastspielen im Ausland etabliert. Als Basis der Konzerttätigkeit gilt die Konzertreihe in Basel, deren Abonnen- tenzahl sich in der Subventionsperiode um 100% erhöht hat. 2.2.1 Quantitative Entwicklung Umsatzentwicklung Umsatzentwicklung 2'500'000.00 2'000'000.00 1'500'000.00 1'000'000.00 500'000.00 0.00 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 Anzahl Konzerte 60 40 Anzahl Konzerte 20 0 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 Saison 2.2.2 Qualitative Entwicklung Die erfolgreiche quantitative Entwicklung ist eine Folge der stetig wachsenden Qualität des Or- chesters. Die Zunahme an Konzerten in der Schweiz und im Ausland verweist auf den hohen Zuspruch von Konzertveranstaltern und Agenturen. Das KOB schärfte mit innovativen Pro- grammen sein Profil als ein Orchester, welches, der Basler Kammerorchestertradition folgend, klassische Musik in Kombination mit Musik der klassizistischen Moderne präsentiert. Im Jahre 2003 formierte sich aus den Musikern des KOB heraus eine eigene Barockformation, welche das barocke und frühklassische Repertoire auf authentischen Instrumenten interpretiert. Das KOB ist damit eines der wenigen Orchester Europas, welches sowohl auf modernen als auch auf historischen Instrumenten spielt, und dies mit denselben Musikern, welche überdies gröss- tenteils beide Ausbildungen (meist an der Schola Cantorum Basiliensis) genossen. Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt Seite 5 2.3 Künstlerische und konzeptionelle Absichten von Christopher Hogwood und dem KOB Der mit dem „Ersten Gastdirigenten“ Christopher Hogwood im Jahr 2001 erfolgreich einge- schlagene Weg soll fortgeführt werden. Der weltbekannte Dirigent hat sich einen Namen mit der authentischen Interpretation von Barockmusik und klassischer Musik gemacht. Mit dem KOB kombiniert Hogwood Musik dieser Epochen und Musik aus der neoklassizistischen Mo- derne. Der Dirigent und das Orchester haben den Anspruch, die Musik möglichst authentisch zu spielen und dem Klangideal der Komponisten auf den Grund zu gehen. Daher arbeitet das Orchester für die Erforschung dieser Musik eng mit der Paul-Sacher-Stiftung zusammen. Mit Hogwood hat das KOB seit 2001 mittlerweile vier CDs für das renommierte Label Arte Nova (BMG-classics) eingespielt und damit für internationale Aufmerksamkeit gesorgt. Das KOB und Hogwood präsentieren und etablieren sich international als das wichtige Orchester, welches Musik der klassizistischen Moderne wieder entdeckt, aufführt und auf CD präsentiert. Diese Gewichtung möchte das KOB zusammen mit Hogwood ausdehnen und vertiefen. Für die kom- menden Saisons sind unter anderem Programme mit Musik von Frank Martin, Arthur Honeg- ger, Darius Milhaud und Sergej Prokofieff geplant. 2.3.1 Gastdirigenten Mit Giovanni Antonini wird das Orchester in den kommenden Saisons das sinfonische Werk L.v. Beethovens erarbeiten. Antonini, einer der gefragtesten jungen Dirigenten unserer Zeit, verleiht der Musik Beethovens neue Akzente, weil er diese mit den Augen eines Barockmusi- kers liest und ein Klangbild erzeugt, welches die Musik Beethovens transparenter, unmittelbarer und schlanker erscheinen lässt. Mit David Stern setzt das KOB Schwerpunkte in der Frühromantik (Mendelssohn) und möchte die Musik vor 1920 (Weil, Satie usw.) entdecken. Zudem erarbeitet David Stern mit dem Or- chester